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11.12.2025

Mittelstand in Gefahr: bvse kritisiert Referentenentwurf zur Anpassung des Verpackungsrechts

Der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. hat gegenüber dem Bundesumweltministerium eine umfangreiche und ungewöhnlich deutliche Stellungnahme zum Referentenentwurf des Gesetzes zur Anpassung des Verpackungsrechts und weiterer Rechtsbereiche an die EU-Verordnung 2025/40 (PPWR) abgegeben. Die Kritik fällt scharf aus: Der Verband sieht den Mittelstand existenziell bedroht, warnt vor einer gefährlichen Machtverschiebung im Markt.

In seiner Vorbemerkung weist der bvse darauf hin, dass er als Dachverband rund 1.100 überwiegend mittelständische Entsorgungs- und Recyclingunternehmen repräsentiert. Diese Struktur – kleinteilig, regional verwurzelt und wettbewerbsstark – sei für Deutschland typisch und einer der Gründe für die hohe Leistungsfähigkeit der Branche.

Der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. hat gegenüber dem Bundesumweltministerium eine umfangreiche und ungewöhnlich deutliche Stellungnahme zum Referentenentwurf des Gesetzes zur Anpassung des Verpackungsrechts und weiterer Rechtsbereiche an die EU-Verordnung 2025/40 (PPWR) abgegeben. Die Kritik fällt scharf aus: Der Verband sieht den Mittelstand existenziell bedroht, warnt vor einer gefährlichen Machtverschiebung im Markt.

In seiner Vorbemerkung weist der bvse darauf hin, dass er als Dachverband rund 1.100 überwiegend mittelständische Entsorgungs- und Recyclingunternehmen repräsentiert. Diese Struktur – kleinteilig, regional verwurzelt und wettbewerbsstark – sei für Deutschland typisch und einer der Gründe für die hohe Leistungsfähigkeit der Branche.

Doch genau diese Struktur sieht der Verband nun bedroht. Der Referentenentwurf schränke die unternehmerischen Freiheiten massiv ein und dränge mittelständische Unternehmen in eine neue Rolle: an den Rand. „Durch die geplanten Regelungen wird der Mittelstand real degradiert – zu reinen Dienstleistern großer Konzerne“, warnt bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock. „Was hier vorbereitet wird, ist nichts anderes, als eine marktwirtschaftliche Schieflage mit Ansage.“

§ 32 ALS KERNPROBLEM: GEFAHR EINER MARKTBEHERRSCHENDEN STRUKTUR
Die geplante Verpflichtung für Hersteller, sich auch für gewerbliche Verpackungen zu einer zentralen Organisation zusammenzuschließen und eine unentgeltliche Rücknahme zu gewährleisten, gefährdet ein bislang bewährtes und gut funktionierendes System. Dieses zeichnet sich besonders durch Vielfalt, regionale Strukturen und den Wettbewerb zahlreicher mittelständischer Entsorger aus – Elemente, die ohne Not geschwächt oder sogar zerstört würden.

Der bvse weist darauf hin, dass derzeit die Entsorgung und Verwertung von Gewerbe- und Industrieverpackungen nach einem eingespielten Prinzip funktioniert: Die Anfallstellen beauftragen und bezahlen ein Entsorgungsunternehmen direkt für Abholung und Verwertung. Je nach vertraglicher Regelung erhalten sie die Kosten vom Hersteller ganz oder teilweise erstattet.

UNENTGELTLICHE RÜCKNAHME WIRD VON PPWR FÜR GEWERBLICHE VERPACKUNGEN NICHT VERLANGT
Es ist unstrittig, dass diese dezentrale Struktur verlässlich arbeitet und eine sichere Verwertung der Verpackungen gewährleistet – zumal diese regelmäßig über einen positiven Marktwert verfügen. Eine verpflichtende Herstellerorganisation mit unentgeltlicher Rücknahme würde diese gewachsenen Strukturen jedoch aufbrechen. Mit einer solchen Vorgabe entfiele die Möglichkeit für Anfallstellen, individuelle Verträge mit regionalen mittelständischen Entsorgern abzuschließen. Stattdessen würden große überregionale Anbieter, die eine flächendeckende Abdeckung versprechen, den Markt zunehmend dominieren – zum Nachteil des Mittelstands.

Die im Referentenentwurf vorgesehene neue Regelung droht somit eine Entwicklung zu begünstigen, die genau jene Marktverengung fördert, vor der sie eigentlich schützen sollte. An die Stelle eines vielfältigen, leistungsfähigen Wettbewerbs träte ein stark konzentrierter Markt, in dem nur wenige große Konzerne den Ton angeben und Transparenz wie Wettbewerb weiter erodieren. Rehbock: „Es ist aus unserer Sicht nicht erforderlich, das bewährte System zu ändern, denn eine unentgeltliche Rücknahme von gewerblichen Verpackungsabfällen wird in der PPWR gar nicht verlangt.“

Hinzu kommt ein weiterer kritischer Punkt: Einige Herstellerorganisationen bieten bereits selbst Entsorgungsleistungen an. Würde dies auch auf gewerbliche Verpackungen ausgeweitet, bestünde die Gefahr, dass Verwertungsströme und Recyclingquoten mit denen der systembeteiligungspflichtigen Verpackungen vermischt werden – ein Risiko für Transparenz und Nachvollziehbarkeit im gesamten System.

Der bvse warnt: Durch die verpflichtende Herstellerorganisation würden große Unternehmen den Markt übernehmen und mittelständische Betriebe verdrängen. „Dieses Modell führt geradewegs in eine kartellrechtlich problematische Konzentration“, betont Rehbock. „Wir haben in Deutschland gelernt, wie gefährlich zu große Marktanteile weniger Unternehmen sind. Es ist völlig unverständlich, jetzt sehenden Auges ein System zu errichten, das diese Probleme wieder heraufbeschwört.“

SICHERHEITSLEISTUNGEN (§ 15 ABS. 4): UNZUREICHENDER SCHUTZ FÜR DIEJENIGEN, DIE DAS RISIKO TRAGEN
Ein wesentlicher Streitpunkt betrifft aus Sicht des Mittelstandes auch die geplanten Sicherheitsleistungen. Diese sollen nach wie vor ausschließlich den Behörden zugutekommen, nicht aber den Entsorgungsunternehmen selbst – obwohl gerade sie im Insolvenzfall eines Systems die unmittelbaren Auswirkungen spüren. Rehbock kritisiert, dass Entsorger im Ernstfall weiterarbeiten müssen, weil sie mehrere Systeme parallel bedienen, aber dennoch keinen Zugriff auf die hinterlegten Sicherheiten hätten. Aus Sicht des Verbandes braucht es hier einen fairen Mechanismus, der auch diejenigen schützt, die das wirtschaftliche Risiko tatsächlich tragen. Eine Forderung, die der bvse seit mehr als 15 Jahren stellt. Jetzt sei eine hervorragende Gelegenheit für eine Änderung, die die mittelständischen Unternehmen stärken würde, betont der bvse-Hauptgeschäftsführer.

ÖKOMODULATION JETZT REFORMIEREN – BEVOR DIE RECYCLER AUFGEBEN MÜSSEN
Auch die Ökomodulation zählt zu den kritischen Punkten: Angesichts der wirtschaftlichen Lage vieler Kunststoffrecycler hält der bvse eine rasche Reform für zwingend notwendig. Die Existenz der Branche sei bedroht durch niedrige Rezyklatpreise und zweifelhafte Konkurrenz aus dem Ausland. Während andere EU-Länder längst wirksame Anreizsysteme eingeführt hätten, drohe Deutschland hier den Anschluss zu verlieren, denn die deutschen Kunststoffrecyclingunternehmen stehen unter massivem wirtschaftlichem Druck. Neben rückläufiger Nachfrage und sinkenden Erlösen für Rezyklate, belasten die Unternehmen vor allem die hohen Energiepreise. Gleichzeitig steigen die Produktionskosten in nahezu allen Bereichen. Eine Verzögerung wäre aus Sicht des bvse fatal für die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Recyclingwirtschaft.

Angesichts der äußerst schwierigen wirtschaftlichen Lage, insbesondere der Kunststoffrecycler, sieht der bvse dringenden politischen Handlungsbedarf. Notwendig ist insbesondere eine zeitnahe Anpassung der Ökomodulation, die durch eine Änderung des § 21 VerpackG umgesetzt werden könnte. Nach Einschätzung des Verbands wäre eine solche Reform auch mit der neuen EU-Verpackungsverordnung (PPWR) vereinbar. Die Erwägungsgründe lassen ausdrücklich zu, dass Mitgliedstaaten bestehende Systeme beibehalten dürfen, sofern diese einen bevorzugten und fairen Zugang zu recycelten Kunststoffen ermöglichen und damit zur Erreichung der Rezyklateinsatzquoten beitragen.

Ein Blick ins Ausland zeigt, dass entsprechende Schritte möglich und sinnvoll sind: Frankreich hat am 5. September 2025 eine Verordnung verabschiedet, die finanzielle Anreize für Hersteller festlegt, wenn diese recycelte Kunststoffe einsetzen. Besonders interessant sind Regelungen, die den Einsatz von Rezyklaten honorieren, die aus einem Umkreis von bis zu 1.500 Kilometern stammen und den europäischen Anforderungen entsprechen. Auch die Niederlande fördern im Rahmen ihrer Ökomodulation gezielt den Einsatz von Kunststoffrezyklaten. Vor diesem Hintergrund darf die Reform des § 21 VerpackG nicht weiter aufgeschoben werden. Auf die langwierigen europäischen Entscheidungsprozesse zur PPWR zu warten, wäre aus Sicht der Branche keine Option – dafür ist die Lage im deutschen Kunststoffrecycling zu ernst und zu dringlich.

Probleme sieht der bvse zudem bei der geplanten Zuordnung von Verbundverpackungen zum Hauptmaterial. Besonders faserbasierte Verbunde ließen sich weder zuverlässig im Papierstrom, noch in der Leichtverpackung erfassen. Dadurch drohen Qualitätsverluste, Verunreinigungen und zusätzliche Kosten, die letztlich das gesamte System belasten würden.

RÜCKWIRKENDE HERAUSGABEANSPRÜCHE MÜSSEN ABGESCHAFFT WERDEN
Kritik äußert der bvse auch am § 22 Absatz 4 des Referentenentwurfes, der rückwirkende Herausgabeansprüche der Systeme vorsieht. Nach Ansicht des Verbandes sollten Herausgabeansprüche jedoch beschränkt und nicht rückwirkend geltend gemacht werden können. Die rückwirkende Herausgabe erzeuge nämlich große Probleme bei den Drittbeauftragten, so der bvse. Soll Material aus Vormonaten ausgeliefert werden, ist dies oft bereits vermarktet und schlichtweg nicht mehr da. Im schlechtesten Fall müsse zusätzliches Material für die Herausgabe eingekauft werden. Eine Herausgabe verändert die zur Vermarktung zur Verfügung stehende Menge wesentlich. Herausgabeansprüche sollten daher bereits zum Vergabezeitpunkt für die ganze Vertragslaufzeit festgeschrieben werden.

WIRD EINE ORGANISATION FÜR REDUZIERUNG- UND PRÄVENTIONSMAßNAHMEN BENÖTIGT?
Im vorliegenden Gesetzentwurf wird die Gründung und Finanzierung einer Organisation für Reduzierung- und Präventionsmaßnahmen vorgeschrieben. Nach Ansicht des bvse geht der vorliegende Vorschlag in die völlig falsche Richtung. Er würde zusätzliche Bürokratie schaffen und die Hersteller mit unverhältnismäßig hohen Kosten belasten – ohne erkennbaren Mehrwert. Eine derartige Organisation ist in der PPWR nicht vorgesehen. Statt tatsächliche Verbesserungen zu erzielen, würden die entstehenden Kosten letztlich entlang der gesamten Wertschöpfungskette – bis hin zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern – weitergereicht. Für Deutschland bedeute dies erneut höhere Kosten im Vergleich zu anderen EU-Mitgliedstaaten und damit Wettbewerbsnachteile.

Hinzu kommt: Die geforderten 5 Euro pro Tonne wirken sich je nach Stoffstrom sehr unterschiedlich aus. Während manche Bereiche kaum betroffen wären, würden andere überproportional belastet. Besonders deutlich wird dies am Beispiel Glas: Die pauschale Abgabe würde Glasverpackungen spürbar verteuern und so Marktverwerfungen begünstigen.

Statt ein weiteres kostenintensives bürokratisches Konstrukt zu schaffen, sollten die in der PPWR vorgesehenen Reduzierungs- und Präventionsmaßnahmen innerhalb der bestehenden Ökomodulation berücksichtigt werden. Herstellern könnte auferlegt werden, entsprechende Maßnahmen nachzuweisen – ein zusätzlicher Verwaltungsapparat ist dafür jedoch nicht erforderlich.

bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock kritisiert: „Deutschland macht sich Gedanken darüber schlanker, effizienter zu werden, um Bürokratie abzubauen, aber das Bundesumweltministerium will eine neue Behörde schaffen, die niemand braucht. Das kann nicht wahr sein!“

RECYCLINGQUOTEN (§ 33 ABS. 2): ZWISCHEN REALISMUS UND ÜBERFORDERUNG
Auch die geplanten Recyclingquoten stehen in der Kritik. Der bvse fordert eine vorgezogene Einführung der Kunststoffquote als Baustein, um geeignete Rahmenbedingungen für das Kunststoffrecycling zu schaffen. Dagegen hält er die Glasquote von 90 Prozent für unrealistisch. Ein beträchtlicher Teil der Glasverpackungen lande bisher im Restmüll; außerdem werde das Netz der Glascontainer aus verschiedenen Gründen ausgedünnt. Die Quote sei in der vorgesehenen Form schlicht nicht erreichbar.

Schließlich verweist der Verband auf Risiken in der Governance der Zentralen Stelle. Durch zusätzliche Herstellerorganisationen verschiebe sich die Machtbalance zulasten der Entsorgungswirtschaft. Um faire Entscheidungsstrukturen zu gewährleisten, fordert der bvse eine stärkere Vertretung der mittelständischen Entsorger mit einem ständigen Sitz im Verwaltungsrat.

Quelle:

bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung

Foto Pixabay, rebel 1965
10.12.2025

BTE und HDS/L für praxisnahe Schuhkarton-Entsorgungslösung

Schuhkartons gelten als Verkaufsverpackungen, weil sie nach dem Verständnis der zuständigen Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR) typischerweise haushaltsnah über den Endverbraucher entsorgt werden. Diese einseitige Betrachtung spiegelt nach Ansicht des BTE und des Bundesverbands der Schuh- und Lederwarenindustrie HDS/L allerdings die komplexen Vertriebsstrukturen und dementsprechend den Anfallort von Verpackungen der Schuh- und Lederwarenbranche nicht wider. „Denn die ZSVR legte für ihre Entscheidung einen Gesamtmarktansatz zugrunde, dessen Rechtmäßigkeit für uns gerichtlich nicht abschließend geklärt ist“, erläutert Torben Schütz, stellvertretender HDS/L-Hauptgeschäftsführer.
 

Schuhkartons gelten als Verkaufsverpackungen, weil sie nach dem Verständnis der zuständigen Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR) typischerweise haushaltsnah über den Endverbraucher entsorgt werden. Diese einseitige Betrachtung spiegelt nach Ansicht des BTE und des Bundesverbands der Schuh- und Lederwarenindustrie HDS/L allerdings die komplexen Vertriebsstrukturen und dementsprechend den Anfallort von Verpackungen der Schuh- und Lederwarenbranche nicht wider. „Denn die ZSVR legte für ihre Entscheidung einen Gesamtmarktansatz zugrunde, dessen Rechtmäßigkeit für uns gerichtlich nicht abschließend geklärt ist“, erläutert Torben Schütz, stellvertretender HDS/L-Hauptgeschäftsführer.
 
BTE und HDS/L haben daher aktuell im Rahmen der Verbändeanhörung eine Stellungnahme zum Referentenentwurf zur Anpassung des Verpackungsrechts an die EU-Verpackungsverordnung (EU) 2024/40 abgegeben. Denn im Referentenentwurf wird in § 3 Nr. 5 VerpackDG mit den Formulierungen „bezogen auf den Gesamtmarkt typgleicher Verpackungen“ und „typischerweise mehrheitlich“ eine massive Veränderung im Verpackungsgesetz vorgeschlagen. „Damit würde ein von der ZSVR angewandter Gesamtmarktansatz gesetzlich festgeschrieben“, erläutert BTE-Schuhexperte Sönke Padberg. 
 
Doch in der Schuh- und Lederwarenbranche unterscheiden sich der Anfall der Verpackungen im Fachhandel sowie bei den Endkunden zwischen den Vertriebsstrukturen erheblich. So fallen z.B. Schuhkartons haushaltsnah wie gewerblich an. In beiden Fällen muss eine Finanzierung der Entsorgung sichergestellt werden. Dies ist mit einer Gesamtmarktbetrachtung nicht gewährleistet. Deshalb ist idealerweise eine anteilige Einstufung von Verpackungen durch die Unternehmen notwendig, da sie den Anfall ihrer Verpackungen z.B. durch Dokumentation konkret einordnen können. „Andernfalls kommt es zu sachlich nicht gerechtfertigten Doppelbelastungen und würde Mehrkosten beim stationären Fachhandel verursachen“, weiß Padberg. 
 
BTE und HDS/L fordern daher die Streichung von „auf den Gesamtmarkt typgleicher Verpackungen bezogen typischerweise mehrheitlich“ in § 3 Nr. 5 VerpackDG des Referentenentwurfs. Zusätzlich schlagen BTE und HDS/L folgende Formulierung am Ende des § 3 Nr. 5 VerpackDG vor: 
„…, mit Ausnahme solcher bereitgestellten Verkaufs- und Umverpackungen, die über eine eingerichtete betriebliche Erfassungsstruktur unentgeltlich zurückgenommen und einer Verwertung entsprechend § 33 Abs. 1–3 zugeführt werden.“
 
Weiterhin sieht der Referentenentwurf in § 7 Abs. 3 VerpackDG vor, dass Hersteller die von ihnen geleisteten Systementgelte zurückfordern können, wenn sie Verpackungen zurückgenommen und einer Verwertung nach § 33 Abs. 5 VerpackDG zugeführt haben. Diese Rückerstattungsmöglichkeit ist beschränkt auf beschädigte oder unverkäufliche Verpackungen. „Hier wird jedoch nicht berücksichtigt, dass Verpackungen aus anderen Gründen wie betriebliche Maßnahmen – z.B. einer Auslage des Produktes ohne Verpackung am Point of Sale - nicht über das duale System entsorgt werden“, bemängelt Torben Schütz. Vor diesem Hintergrund fordern BTE und HDS/L eine Streichung der Worte „wegen Beschädigung oder Unverkäuflichkeit“ in § 7 Abs. 3 VerpackDG.
 
Darüber hinaus fordern BTE und HDS/L, die bestehende Ungleichbehandlung gegenüber Herstellern aus Drittstaaten, insbesondere bei Importen über asiatischen Onlineplattformen, abzuschaffen. Denn diese verursachen große Mengen an Verpackungsmüll in Deutschland, kommen aber nicht ihrer Herstellerverantwortung mit den entsprechenden (u.a. finanziellen) Verpflichtungen nach und können auch nicht sanktioniert werden. „Hersteller aus Drittstaaten müssen endlich einen verpflichtbaren Bevollmächtigten benennen“, fordern Sönke Padberg und Torben Schütz einmütig.

Quelle:

BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren

09.12.2025

Verpackungskreisläufe mit verlässlichen Rahmenbedingungen und Innovation stärken

Die 8. Konferenz Verpackungsrecycling der Verbände AVU Allianz Verpackung und Umwelt, BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft und bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e. V., hat am 08. Dezember unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) rund 160 Teilnehmende aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Entsorgungswirtschaft zusammengeführt.

Vor dem Hintergrund neuer gesetzlicher Vorgaben und technischer Entwicklungen betonten die veranstaltenden Verbände, dass verlässliche, marktorientierte gesetzliche Leitplanken entscheidend sind, um Fortschritte in Recycling und Ressourceneffizienz langfristig abzusichern. Die Wirtschaft dürfe außerdem nicht mit zusätzlichen Kosten durch den Aufbau neuer Institutionen belastet werden. Dies müsse sich auch im neuen Verpackungs-Durchführungsgesetz klar widerspiegeln.

Die 8. Konferenz Verpackungsrecycling der Verbände AVU Allianz Verpackung und Umwelt, BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft und bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e. V., hat am 08. Dezember unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) rund 160 Teilnehmende aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Entsorgungswirtschaft zusammengeführt.

Vor dem Hintergrund neuer gesetzlicher Vorgaben und technischer Entwicklungen betonten die veranstaltenden Verbände, dass verlässliche, marktorientierte gesetzliche Leitplanken entscheidend sind, um Fortschritte in Recycling und Ressourceneffizienz langfristig abzusichern. Die Wirtschaft dürfe außerdem nicht mit zusätzlichen Kosten durch den Aufbau neuer Institutionen belastet werden. Dies müsse sich auch im neuen Verpackungs-Durchführungsgesetz klar widerspiegeln.

In seiner Eröffnungsrede betonte Carsten Träger, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär im BMUKN, die Bedeutung verlässlicher regulatorischer Leitplanken für den Erfolg der Kreislaufwirtschaft in Deutschland: „Für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft braucht es klare und verlässliche Rahmenbedingungen. Nur wenn Planungssicherheit besteht, können Unternehmen investieren, Innovationen vorangetrieben werden und hochwertige Recyclingprozesse entstehen. Mit den aktuellen Weiterentwicklungen des Verpackungsrechts schaffen wir dafür die notwendigen Voraussetzungen“, erklärte Carsten Träger.

Einen Schwerpunkt der Konferenz bildete der Themenbereich Künstliche Intelligenz. Prof. Dr. Peter Buxmann von der Technischen Universität Darmstadt zeigte in seiner Keynote auf, wie KI die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft vorantreibt und hohe Produktivitätssteigerungen ermöglicht. Menschliche Arbeit werde hierbei nur teilweise ersetzt und zunehmend in Kooperation mit Algorithmen erfolgen. Darauf aufbauend verdeutlichte Jens Bahnsen, Leiter der digitalen Unternehmensentwicklung bei Buhck Umweltservices, dass digitale Technologien in der Kreislaufwirtschaft nur dann erheblichen Mehrwert erzeugen, wenn sie sinnvoll in vorhandene Prozessketten integriert werden und praktische Probleme adressieren.

Die Gestaltung der Systeme der erweiterten Herstellerverantwortung für Verpackungen steht aktuell stark im Fokus der Gesetzgeber. Hierzu präsentierte die Agentur adelphi consult die Ergebnisse einer Vergleichsstudie zu nationalen Systemen in der EU. Die Analyse zeigt, dass erfolgreiche Systeme vor allem vollständige Kostendeckung, klare operative Zuständigkeiten und eine wirksame Aufsicht benötigen – Faktoren, die unmittelbar auch für die Umsetzung des neuen Verpackungsdurchführungsgesetzes relevant sind.

Die Verpackungs- und Kreislaufwirtschaft steht derzeit vor einer Vielzahl von Herausforderungen: Jens Kriete, Nachhaltigkeitsmanager bei Koehler Paper, stellte flexible papierbasierte Verpackungslösungen vor, die durch sehr gute Recyclingfähigkeit zur Erreichung von Klima- und Kreislaufzielen beitragen.

Marc Uphoff, bvse-Vizepräsident für das Glasrecycling, verdeutlichte die angespannte Situation auf dem Glasmarkt: Fehlende Absatzmärkte für Glasscherben und Schließungen von Glaswannen belasten den Glaskreislauf erheblich. Er betonte die Notwendigkeit stabiler Rahmenbedingungen, um die Verwertung von Glas langfristig zu sichern.

Auch Brände in Recyclinganlagen haben sich zu einer Gefahr für die Kreislaufwirtschaft entwickelt. Christian Hündgen, Geschäftsführer der Hündgen Entsorgungs GmbH & Co. KG und bvse-Landesvorsitzender von Nordrhein-Westfalen, erläuterte, dass wiederkehrende Brände für Betriebe eine existenzielle Bedrohung darstellen. Die Funktionsfähigkeit und Planungssicherheit der gesamten Recyclingwirtschaft stehen auf dem Spiel – dauerhaft wirksame Sicherheitskonzepte sind dringend erforderlich.

Die Beiträge der Konferenz machten deutlich, dass Fortschritte in Digitalisierung, Verpackungsinnovationen und Recyclingprozessen untrennbar mit stabilen politischen Rahmenbedingungen verbunden sind. Die Veranstalter BDE, bvse und AVU betonten, dass die erfolgreiche Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft nur gelingt, wenn regulatorische Vorgaben, wirtschaftliche Anforderungen und Innovationen konsequent zusammengeführt werden. Die Branche benötigt hierfür praxisnahe, verlässliche und marktorientierte gesetzliche Vorgaben.

Quelle:

bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung

RUDOLF PCF-Programms nach PACT erfolgreich zertifiziert Foto Rudolf Holding SE & Co. KG
08.12.2025

RUDOLF PCF-Programms nach PACT erfolgreich zertifiziert

RUDOLF, ein führender Anbieter innovativer Spezialchemikalien für die Textil-, Bau- und Beschichtungsindustrie sowie für Endverbraucheranwendungen, hat eine der ersten Zertifizierungen im Rahmen des Product Carbon Footprint (PCF)-Programms von TÜV SÜD auf Basis der PACT-Methodik V3 erhalten. Es handelt sich um eine Methodik zur Berechnung und zum Austausch der CO2-Bilanz eines Produkts während seiner Lebenszyklusphase von Anfang bis Ende (Cradle-to-Gate). Das RUDOLF-PCF-Programm ist darüber hinaus auf die globale, chemiespezifische Methodik abgestimmt: Together for Sustainability (TfS), PCF-Leitfaden V3.

RUDOLF, ein führender Anbieter innovativer Spezialchemikalien für die Textil-, Bau- und Beschichtungsindustrie sowie für Endverbraucheranwendungen, hat eine der ersten Zertifizierungen im Rahmen des Product Carbon Footprint (PCF)-Programms von TÜV SÜD auf Basis der PACT-Methodik V3 erhalten. Es handelt sich um eine Methodik zur Berechnung und zum Austausch der CO2-Bilanz eines Produkts während seiner Lebenszyklusphase von Anfang bis Ende (Cradle-to-Gate). Das RUDOLF-PCF-Programm ist darüber hinaus auf die globale, chemiespezifische Methodik abgestimmt: Together for Sustainability (TfS), PCF-Leitfaden V3.

Die Zertifizierung gilt für alle chemischen Produkte, die dem RUDOLF PCF-Programm unterliegen. Diese Pionierleistung bestätigt nicht nur die methodische Integrität, sondern zeigt auch, welchen Einfluss verlässliche Daten auf Entscheidungen in der Entwicklungsphase haben können. So können wir gemeinsam mit unseren Partnern bereits in einem frühen Stadium des Entwicklungsprozesses realistische Chancen erkennen und Transparenz in umsetzbare Maßnahmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette umwandeln. Wir sind entschlossen, das RUDOLF PCF-Programm auf alle unsere weltweiten Aktivitäten auszuweiten und damit eine solide Grundlage für bedeutende Veränderungen zu schaffen.

RUDOLF stellt seinen Kunden PCF-Daten als Dienstleistung zur Verfügung, sodass Marken CO₂-Aspekte in ihre Beschaffungs- und Innovationsstrategien integrieren können. Dieser Ansatz fördert die Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette und hilft dabei, messbare Fortschritte bei der Erreichung von Klimazielen zu erzielen.

 

Quelle:

Rudolf Holding SE & Co. KG

ITA Institutsdirektor Prof. Dr. Thomas Gries, Jasmin Roos und Peter D. Dornier (von links nach rechts) (c) DITF
ITA Institutsdirektor Prof. Dr. Thomas Gries, Jasmin Roos und Peter D. Dornier (von links nach rechts)
05.12.2025

Förder- und Nachhaltigkeitspreise der Walter Reiners-Stiftung verliehen

ITA-Masterstudentin Janne Warnecke hat die Spannungsunterschiede über die Gewebebreite im Webprozess untersucht und konnte damit zur Qualitätssicherung beitragen; ITA-Bachelor-Studentin Jasmin Roos fand eine Grundlage für die Entwicklung recyclingfähiger Garne und Textilien. Für diese Entwicklungen wurden sie am 27. November mit dem Förder- bzw. Nachhaltigkeitspreis der Walter Reiners-Stiftung ausgezeichnet. Peter D. Dornier, Vorstandsvorsitzender der Walter-Reiners-Stiftung, überreicht die Preise anlässlich der Aachen-Dresden-Denkendorf International Textile Conference (ADD-ITC) in Aachen.

ITA-Masterstudentin Janne Warnecke hat die Spannungsunterschiede über die Gewebebreite im Webprozess untersucht und konnte damit zur Qualitätssicherung beitragen; ITA-Bachelor-Studentin Jasmin Roos fand eine Grundlage für die Entwicklung recyclingfähiger Garne und Textilien. Für diese Entwicklungen wurden sie am 27. November mit dem Förder- bzw. Nachhaltigkeitspreis der Walter Reiners-Stiftung ausgezeichnet. Peter D. Dornier, Vorstandsvorsitzender der Walter-Reiners-Stiftung, überreicht die Preise anlässlich der Aachen-Dresden-Denkendorf International Textile Conference (ADD-ITC) in Aachen.

Kleine Toleranzen, große Wirkung: Eine Finite-Elemente-Studie zum Warenabzug einer Webmaschine
Die Spannungsbogigkeit, also die geringere Kettfadenspannung am Rand eines Gewebes im Vergleich zur Gewebemitte, kann zu inhomogenen mechanischen Eigenschaften der Gewebe und damit zu Qualitätseinbußen führen. Janne Warnecke lieferte in ihrer Masterarbeit mit dem Thema: „Advanced Numerical Modelling of Fabric Take-up Systems: Influence of Mechanical Tolerances on the Fabric“ einen wichtigen Baustein, um die Einflussfaktoren auf die Spannungsunterschiede über die Gewebebreite zu verstehen. Sie zeigte, dass selbst kleine Abweichungen der Warenabzugswalzen von 1 mm im Rahmen der Fertigungstoleranzen Unterschiede in den Spannungswerten von über 600 % verursachen können. Diese Erkenntnisse helfen insbesondere Webmaschinenherstellern, ihre geometrische Auslegung und dessen Toleranzen des Warenabzugssystems zu bewerten.

Hierzu nutzte Janne Warnecke die Finite-Elemente-Methode, modellierte das Warenabzugssystem einer Webmaschine am Computer und untersuchte den Einfluss von Fertigungstoleranzen im System auf den Spannungszustand im Gewebe. Neu an ihrer Arbeit ist die Modellierung des Warenabzugssystems auf der makroskopischen Ebene bei der zusätzlichen Integration von geometrischen Abweichungen. Diese Einbeziehung von Fertigungstoleranzen erlaubt ein tieferes Verständnis zu geometrischen Einflüssen auf den Spannungszustand im Gewebe.

Für ihre Masterarbeit wurde Janne Warnecke mit dem Förderpreis der Walter-Reiners-Stiftung und einem Preisgeld in Höhe von 3.500 € ausgezeichnet.

Thermoplastische Elastomere als recycelbare Alternative zu Elastan
Die zunehmende Bedeutung einer Kreislaufwirtschaft zur Ressourcenschonung und Minimierung von negativen Umweltauswirkungen erfordert innovative Recyclingkonzepte für Textilien. Eine besondere Herausforderung im Textilrecycling stellt der steigende Einsatz von Elastan dar. Bereits geringe Elastan-Anteile führen zu Schwierigkeiten in etablierten Recyclingtechnologien wie dem thermomechanischen Recycling, beispielsweise zum Zusetzen von Filtermedien oder zur Zersetzung in potentiell toxische Abbauprodukte.

Jasmin Roos gewann den Nachhaltigkeitspreis für ihre Bachelorarbeit mit dem Thema: „Potential von thermoplastischen Elastomeren für das thermomechanische Textilrecycling als Alternative für Elastan: Experimentelle Evaluierung von PET/TPC-Blends“, dotiert mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 €.

In ihrer Arbeit setzte sich Jasmin Roos unter Betreuung der ITA-Wissenschaftlerin Ricarda Wissel intensiv mit der Entwicklung nachhaltiger Lösungen für das Recycling von elastischen Textilien auseinander. Der innovative Ansatz zielt darauf ab, konventionelles, nicht recyclingfähiges Elastan durch schmelzgesponnene Garne aus thermoplastischen Copolyester-Elastomeren (TPC) zu ersetzen. Dies kann nicht nur die Recyclingfähigkeit verbessern, sondern auch zur Reduzierung der Umweltbelastungen beitragen, da auf schädliche Lösungsmittel bei der Garnherstellung verzichtet werden kann.

Das zentrale Ziel ihrer Arbeit war die Evaluierung der Eignung von Blends aus TPC und Polyethylenterephthalat (PET) für das gemeinsame thermomechanische Recycling. An den Anlagen des ITA wurden Blend- und Schmelzspinnversuche im Labor- und Pilotmaßstab durchgeführt. Dabei gelang es Jasmin Roos, Blends aus verschiedenen Anteilen an PET und TPC, basierend auf typischen Elastan-Anteilen in Textilien, herzustellen und diese an einer Schmelzspinnanlage erfolgreich zu Garnen zu verarbeiten – ein entscheidender Aspekt für ein „Closed-Loop-Recycling“. Die Ergebnisse ihrer Bachelorarbeit bilden somit eine vielversprechende Grundlage für die Entwicklung recyclingfähiger elastischer Garne und Textilien.

RETRAKT: Von linear zu zirkulär © Unsplash.de, feey.jpg
RETRAKT: Von linear zu zirkulär
02.12.2025

RETRAKT: Von linear zu zirkulär

Die Welt droht, am textilen Abfall zu ersticken. 120 Mio. Tonnen Textilmüll fallen weltweit jährlich an, wovon bislang lediglich 1% recycelt wird. Zeit zum Handeln. Das hat auch die EU erkannt und sich entschieden, die Textil- und Bekleidungsbranche grundlegend zu verändern. Die Zielsetzung: Bis zum Jahr 2030 soll die Branche ressourcenschonend und kreislauffähig produzieren. Zur Beschleunigung dieses Wandels werden in den nächsten Jahren europaweit zahlreiche neue Gesetze erlassen. Doch wie kann diese Transformation erfolgreich in die Tat umgesetzt werden? Genau dieser Frage geht das Forschungsprojekt RETRAKT nach.

Die Welt droht, am textilen Abfall zu ersticken. 120 Mio. Tonnen Textilmüll fallen weltweit jährlich an, wovon bislang lediglich 1% recycelt wird. Zeit zum Handeln. Das hat auch die EU erkannt und sich entschieden, die Textil- und Bekleidungsbranche grundlegend zu verändern. Die Zielsetzung: Bis zum Jahr 2030 soll die Branche ressourcenschonend und kreislauffähig produzieren. Zur Beschleunigung dieses Wandels werden in den nächsten Jahren europaweit zahlreiche neue Gesetze erlassen. Doch wie kann diese Transformation erfolgreich in die Tat umgesetzt werden? Genau dieser Frage geht das Forschungsprojekt RETRAKT nach.

Das Forschungsprojekt RETRAKT steht für „Resilientes Transformationsmanagement zur Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie“. Es untersucht, wie die Umstellung der Textilindustrie von einer linearen hin zu einer Kreislaufwirtschaft nachhaltig und widerstandsfähig gestaltet werden kann. Das Besondere: Es stellt dabei die Menschen und ihre zahlreichen neuen Aufgaben in den Mittelpunkt der Untersuchung. Denn der Wandel zu einer zirkulären Produktion ist nicht allein eine technische und wirtschaftliche Frage, sondern es sind immer die Menschen, die neue Prozesse umsetzen müssen – auch unter den aktuell sehr unsicheren Bedingungen.

Entwickelt wird ein Vorgehen, das die notwendigen Transformationsprozesse im Unternehmen praxisnah und relevant abbildet und die Mitarbeitenden dabei mitnimmt. Hierfür werden unterschiedliche wissenschaftliche Methoden kombiniert, die Situation aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und die Arbeitsrealität der Unternehmen in die Untersuchungen mit einbezogen. Basis ist das Produkt-Compliance Management. Es analysiert die neuen Textil-Kreislaufgesetze systematisch und leitet daraus die Aufgaben für die Unternehmen ab, etwa im Design, Einkauf, der Produktion und im Datenma-nagement bis hin zu Auswirkungen auf internationale Geschäftspartner und Zulieferbetriebe.

Die Mitarbeitenden sind die Experten
Kombiniert wird dieses Vorgehen mit dem „Resilience Engineering“, einem Ansatz aus der Arbeitsforschung, der Mitarbeitende befähigt, sich neuen Situationen konstruktiv anzupassen – also „resilient“ und lösungsorientiert zu agieren. RETRAKT entwickelt dabei keine neuen Managementansätze, sondern setzt direkt auf Mitarbeitende als Experten und Expertinnen in den Unternehmen. Voraussetzung sind dabei vor allem Motivation, Engagement und Offenheit für Neues.

Wissenschaft und Wirtschaft Hand in Hand
In das vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt geförderte Forschungsprojekt RETRAKT sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachrichtungen ebenso eingebunden wie Betriebe und deren Mitarbeitende aus vielen betroffenen Abteilungen. Denn es geht den RETRAKT-Verantwortlichen um eine vielschichtige Abbildung dieses Transformationsprozesses, der nur gelingen kann, wenn alle Beteiligten integriert und von der Sinnhaftigkeit ihres Tuns überzeugt sind.

Folgende Wissenschafts- und Praxisrichtungen sind an RETRAKT beteiligt:

1. Arbeitsforschung
Aus Sicht der Arbeitsforschung geht es darum, Unternehmensprozesse, Abläufe und Aufgaben gemeinsam mit den Mitarbeitenden nach den Prinzipien des Resilience Engineering resilient zu gestalten. Der Übergang zur Kreislaufwirtschaft führt in der Textilindustrie zu einer deutlichen Zunahme von Komplexität und Unsicherheit. Daher müssen Prozesse künftig so gestaltet werden, dass sie wandlungsfähig und robust sind. In einem ganzheitlichen Ansatz sollen die Resilienz-Potenziale der Prozesse und Teams – also ihre Fähigkeiten, zu antizipieren, zu überwachen, zu reagieren und zu lernen – gezielt aufgebaut und weiterentwickelt werden.

2. Compliance Management
Zahlreiche neue Gesetze im Rahmen des von der EU auf den Weg gebrachten Transfor-mationsprozesses zur Kreislaufwirtschaft bis 2030 stellen die Textilindustrie und ihre Mitarbeitenden vor große Herausforderungen. Im Compliance Management werden die neuen Gesetze, wie die EU-Ökodesign-Verordnung für Textilien und Bekleidung, analysiert und die neuen Aufgaben, die sich für die Unternehmen und die Mitarbeitenden ergeben, abgeleitet. Zahlreiche bislang freiwillige Aktivitäten werden in Zukunft gesetzlich bindend werden. Das „Compliance Management für kreislauffähige Textil-Produkte“ bildet den Rahmen für die arbeitswissenschaftliche Forschung.

3. Innovations-Transferforschung
Wie finden zirkuläre Innovationen ihren Weg in die Textil- und Bekleidungsbranche? Die an RETRAKT beteiligten Soziologen entwickeln Brücken zwischen Wissenschaft und Praxis. Transformation kann nur im Zusammenspiel der vielen beteiligten Akteure gelingen. Die Transferforschung untersucht, wie Wissen und Innovationen zur Kreislaufwirtschaft erfolgreich in der Textil- und Bekleidungsbranche entwickelt und verbreitet werden können. Betrachtungsgegenstand ist neben dem globalen Fokus auch der grenz-überschreitende, regionale Wandel zur Kreislaufwirtschaft in der Euregio Maas-Rhein (Grenzregion: Deutschland / Niederlande / Belgien).

4. Praxispartner aus der Textil- und Bekleidungsbranche
Hierbei geht es um die praktische Umsetzung der erarbeiteten Methoden sowie um die Implementierung neuer Aufgaben und Prozesse. In Kooperation mit den Projektpartnern aus der Textil- und Bekleidungsbranche werden Workshops für unterschiedliche Mitar-beitenden-Gruppen zur Umstellung auf eine kreislaufwirtschaftliche Organisations- und Produktionsweise entwickelt, um die Menschen, die in den Betrieben arbeiten, bei diesem Transformationsprozess mitzunehmen und aktiv einzubinden.

5. IT – Digitale Kooperationsplattform
Im Zentrum steht bei diesem Arbeitsschwerpunkt die Erstellung einer Digitalen Kooperationsplattform, über die in Zukunft auch der Digitale Produktpass für Textil und Beklei-dung abgebildet werden soll. Mit der Digitalen Kooperationsplattform soll die Kooperation in internationalen Wertschöpfungsketten der Textil- und Bekleidungsbranche ge-staltet werden.

Quelle:

ITA – Institut für Textiltechnik of RWTH Aachen University

Recyclingwettbewerb: DIE GRÜNEN ENGEL 2026 - Innovate. Recycle. Lead. (c) bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung
Recyclingwettbewerb: DIE GRÜNEN ENGEL 2026 - Innovate. Recycle. Lead.
02.12.2025

Recyclingwettbewerb: DIE GRÜNEN ENGEL 2026 - Innovate. Recycle. Lead.

Ab sofort können sich Unternehmen und Persönlichkeiten der mittelständischen Recycling- und Kreislaufwirtschaft für den Mittelstandspreis für das Recycling „DIE GRÜNEN ENGEL 2026“ bewerben – oder von Dritten nominiert werden. Die Teilnahme ist kostenfrei. Einsendeschluss ist der 31. Januar 2026.

Der ideelle Recycling-Award wird bereits zum sechsten Mal vom bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung gemeinsam mit der Unternehmensgruppe „DIE GRÜNEN ENGEL – Aufbereitungszentrum Nürnberg“ vergeben. Seit seinem Debüt 2014 gilt der Preis branchenübergreifend als Leuchtturm für Innovation, Nachhaltigkeit und unternehmerischen Mut.

Die Auszeichnung der Preisträger:innen findet am 6. Mai 2026 im festlichen Rahmen des bvse-Messeabends zur IFAT Munich statt – einem der beliebtesten Branchentreffen für Vertreter:innen aus Wirtschaft, Industrie, Politik, Wissenschaft und Medien. Dort erhalten die Preisträger:innen eine ideale Bühne, um ihre prämierten Lösungen mit einem eigenen Filmbeitrag sichtbar zu machen – ein starker Impuls für Sichtbarkeit, Kundenansprache und Employer Branding.

Ab sofort können sich Unternehmen und Persönlichkeiten der mittelständischen Recycling- und Kreislaufwirtschaft für den Mittelstandspreis für das Recycling „DIE GRÜNEN ENGEL 2026“ bewerben – oder von Dritten nominiert werden. Die Teilnahme ist kostenfrei. Einsendeschluss ist der 31. Januar 2026.

Der ideelle Recycling-Award wird bereits zum sechsten Mal vom bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung gemeinsam mit der Unternehmensgruppe „DIE GRÜNEN ENGEL – Aufbereitungszentrum Nürnberg“ vergeben. Seit seinem Debüt 2014 gilt der Preis branchenübergreifend als Leuchtturm für Innovation, Nachhaltigkeit und unternehmerischen Mut.

Die Auszeichnung der Preisträger:innen findet am 6. Mai 2026 im festlichen Rahmen des bvse-Messeabends zur IFAT Munich statt – einem der beliebtesten Branchentreffen für Vertreter:innen aus Wirtschaft, Industrie, Politik, Wissenschaft und Medien. Dort erhalten die Preisträger:innen eine ideale Bühne, um ihre prämierten Lösungen mit einem eigenen Filmbeitrag sichtbar zu machen – ein starker Impuls für Sichtbarkeit, Kundenansprache und Employer Branding.

Drei Kategorien –Chancen, Recycling neu zu denken
Der Award richtet sich an mittelständische Unternehmen der Recycling-, Entsorgungs- und Kreislaufwirtschaft sowie an Technologieanbieter und Persönlichkeiten aus Politik und Branche.

  1. Innovative Recyclinglösungen
    Angesprochen sind Recyclingunternehmen, die mit neuen Verfahren, Technologien oder Geschäftsmodellen die Kreislaufwirtschaft und den Umwelt- und Ressourcenschutz stärken. Gesucht werden wegweisende Aufbereitungsverfahren, neue Materialkreisläufe und ökologisch wirksame Lösungen.
  2. Zukunftsweisende Techniklösungen
    Diese Kategorie richtet sich an Maschinen- und Anlagenbauer, Technologieanbieter sowie Digitalisierungs- und Logistikdienstleister, die Recyclingprozesse verbessern oder automatisieren. Im Fokus stehen intelligente Sortier-, Steuerungs- und Sensorsysteme, digitale Optimierungstools und effiziente Anlagentechnik.
  3. Lebenswerk
    Ausgezeichnet werden Persönlichkeiten aus Branche oder Politik, die das Recycling über viele Jahre geprägt haben. Anerkannt werden herausragende Lebensleistungen, langjähriges Engagement und visionäre Beiträge zur Kreislaufwirtschaft.

Die Juryentscheidung: Leistung, Wirkung, Zukunftskraft
In den Wettbewerbspool gelangen sowohl aktive Bewerbungen als auch vorgeschlagene Unternehmen und Personen.

Die Jurymitglieder aus der Branche, Industrie und Wissenschaft bewerten die eingereichten Beiträge nach ihrem konkreten Nutzen und Problemlösungspotenzial, der Weiterentwicklung bestehender Ansätze sowie dem Innovationsgrad und einem klaren Alleinstellungsmerkmal. Zudem fließen die Skalierbarkeit der Lösung sowie ihre wirtschaftliche Tragfähigkeit und der bereits erkennbare oder absehbare Markterfolg in die Entscheidung ein.

Bis 31. Januar 2026 bewerben oder nominieren
Über die IFAT-Webseite des bvse können ab sofort Bewerbungen und Nominierungen eingereicht werden. 

Quelle:

bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung

Moodbild ORCC_Copyright Bergfreunde
27.11.2025

Jahresbilanz der Klimaschutz-Initiative „Outdoor Retailer Climate Commitment“

Das Outdoor Retailer Climate Commitment (ORCC), ein freiwilliger Zusammenschluss europäischer Outdoor-Händler, veröffentlichte am 27. November 2025 seinen Jahresbericht 2024. Der Report fasst die von den Mitgliedern bereitgestellten Klimadaten zusammen und gibt einen Überblick über zentrale Entwicklungen im Bereich Emissionsmessung, Klimastrategien und gemeinsamer Branchenstandards. Fortschritte gibt es bei der Reduktion der Scope-1- und 2-Emissionen sowie der Datenverfügbarkeit in Scope 3 durch den Aufbau einer gemeinsamen Lieferanten-Datenbank.

Das ORCC wurde im September 2021 als Initiative von europäischen Outdoor-Händlern gegründet. Damit gehen die größten Vertreter der Branche, darunter die Sportler AG, Yonderland, Bergfreunde GmbH, Bergzeit GmbH, Sport Schuster GmbH, Sport Conrad GmbH, Ellis Brigham Mountain Sports Ltd., Sport Pursuit Ltd., Globetrotter GmbH und Transa Backpacking AG, einen gemeinsamen Weg für mehr Klimaschutz. Das Ziel: Gemeinsam den Klimaschutz in der Outdoorbranche voranbringen und sich mit gezielten Maßnahmen für die Erreichung der Pariser Klimaziele einsetzen. Im Jahr 2024 konnten die ORCC-Mitglieder folgende Ziele erreichen:

Das Outdoor Retailer Climate Commitment (ORCC), ein freiwilliger Zusammenschluss europäischer Outdoor-Händler, veröffentlichte am 27. November 2025 seinen Jahresbericht 2024. Der Report fasst die von den Mitgliedern bereitgestellten Klimadaten zusammen und gibt einen Überblick über zentrale Entwicklungen im Bereich Emissionsmessung, Klimastrategien und gemeinsamer Branchenstandards. Fortschritte gibt es bei der Reduktion der Scope-1- und 2-Emissionen sowie der Datenverfügbarkeit in Scope 3 durch den Aufbau einer gemeinsamen Lieferanten-Datenbank.

Das ORCC wurde im September 2021 als Initiative von europäischen Outdoor-Händlern gegründet. Damit gehen die größten Vertreter der Branche, darunter die Sportler AG, Yonderland, Bergfreunde GmbH, Bergzeit GmbH, Sport Schuster GmbH, Sport Conrad GmbH, Ellis Brigham Mountain Sports Ltd., Sport Pursuit Ltd., Globetrotter GmbH und Transa Backpacking AG, einen gemeinsamen Weg für mehr Klimaschutz. Das Ziel: Gemeinsam den Klimaschutz in der Outdoorbranche voranbringen und sich mit gezielten Maßnahmen für die Erreichung der Pariser Klimaziele einsetzen. Im Jahr 2024 konnten die ORCC-Mitglieder folgende Ziele erreichen:

Fortschritte bei Scope 1 und 2, bessere Datenverfügbarkeit bei Scope 3
70 % der Händler haben ihre Scope-1- und Scope-2-Emissionen für 2024 vollständig gemessen. Gegenüber den jeweiligen unternehmensspezifischen Basisjahren zeigen sich Verbesserungen, die auf Maßnahmen wie den Einsatz erneuerbarer Energien, energieeffizientere Gebäudetechnik oder Anpassungen bei Fuhrparks zurückzuführen sind. Insgesamt konnten die Händler im Jahr 2024 ihre Scope-1- und Scope-2-Emissionen um insgesamt 4.857 Tonnen CO2e im Vergleich zu ihren jeweiligen Basisjahren reduzieren.

Die Erhebung von Scope-3-Daten bleibt komplex. Dennoch haben 70 % der Mitglieder 2024 Daten zu relevanten Kategorien erfasst. Momentan sind die Ergebnisse aufgrund von Unterschieden in Systemgrenzen, Datengrundlagen und Methoden nur begrenzt vergleichbar. In diesem Zusammenhang wurde eine gemeinsame Datenbank für generische Product Carbon Footprints (PCF) aufgebaut. Die Datenbank basiert auf Informationen verschiedener Hersteller und soll es Händlern ermöglichen, Emissionen im Bereich Scope 3.1 künftig konsistenter und präziser zu berechnen. Dieses Projekt ergänzt bestehende Aktivitäten zur Harmonisierung von Berechnungsmethoden innerhalb des ORCC.

Überblick über Lieferanten und Marken und ihre Klimaziele
Ein weiterer Schwerpunkt des Reports liegt darin, eine übersichtliche Aufstellung der Marken und Lieferanten der ORCC-Mitglieder bereitzustellen und darin anschaulich darzustellen, ob Klimaziele wie beispielsweise Science Based Targets (SBTs) gesetzt wurden oder Ziele aktuell entwickelt werden. Diese Transparenz soll dazu beitragen, die Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette gezielter und strukturierter zu gestalten.

Einen großen Meilenstein in der Arbeit des Netzwerks sieht das ORCC in der Stärkung der Zusammenarbeit mit Lieferanten, der Weiterentwicklung der gemeinsamen Lieferantendatenbank, sowie im Einbringen einer gemeinsamen Händlerstimme in EOG-Diskussionen (European Outdoor Group). 

Ausblick
Für die kommenden Jahre legt das ORCC den Fokus darauf, weiter Transparenz bei Scope-3-Emissionen zu schaffen, gemeinsame Standards innerhalb des Netzwerks weiterzuentwickeln und Lieferanten weiterhin gezielt in ihrem Klima-Engagement zu unterstützen. Auch der Austausch unter den Mitgliedern soll dabei helfen, bestehende Herausforderungen systematisch zu adressieren.

Background
Das Outdoor Retailer Climate Commitment (ORCC) ist ein freiwilliges Netzwerk von zehn Händlern der europäischen Outdoorbranche, das sich verpflichtet, aktiv zur Erreichung der Pariser Klimaschutzziele beizutragen und verstärkte Anstrengungen zu unternehmen, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Das Netzwerk ist offen und für jedes Unternehmen zugänglich, das sich zumindest in Teilsortimenten als Outdoorhändler versteht und sich bereit erklärt, seinen Corporate Carbon Footprint zu messen und regelmäßig Transparenz zu schaffen. Das ORCC wurde im September 2021 von fünf europäischen Outdoorhändlern gegründet. Mitglieder sind heute Sportler AG, Yonderland, Bergfreunde GmbH, Bergzeit GmbH, Sport Schuster GmbH, Sport Conrad GmbH, Ellis Brigham Mountain Sports Ltd., Sport Pursuit Ltd., Globetrotter GmbH und Transa Backpacking AG. Seit 2022 hostet die European Outdoor Group das ORCC und unterstützt das Netzwerk organisatorisch, administrativ und vernetzend.

 

Foto: Dibella b.v.
25.11.2025

Strategische Partnerschaft mit Deren: Dibella stärkt Präsenz auf dem französischen Markt

Deren und Dibella haben eine Partnerschaft für den französischen Markt geschlossen. Durch diese strategische Zusammenarbeit kombinieren beide Unternehmen ihre Stärken: Dibellas Expertise in hochwertigen, langlebigen und nachhaltig produzierten Textilien sowie Derens Marktkenntnis und vertrauensvolle Kundenbeziehungen in ganz Frankreich. 

Gemeinsam bieten Deren und Dibella französischen Kunden ein umfassendes Portfolio langlebiger, verantwortungsvoll hergestellter Textilien sowie exzellenten Service. Die Partnerschaft stellt einen wichtigen Schritt in Dibellas internationaler Wachstumsstrategie dar und unterstreicht das gemeinsame Engagement beider Unternehmen, der Branche nachhaltige Textillösungen zu bieten, die für Qualität, Zuverlässigkeit und verantwortungsvolles Handeln stehen. 

Deren und Dibella freuen sich auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit und darauf, gemeinsam eine nachhaltigere Zukunft für den französischen Markt zu gestalten.

Deren und Dibella haben eine Partnerschaft für den französischen Markt geschlossen. Durch diese strategische Zusammenarbeit kombinieren beide Unternehmen ihre Stärken: Dibellas Expertise in hochwertigen, langlebigen und nachhaltig produzierten Textilien sowie Derens Marktkenntnis und vertrauensvolle Kundenbeziehungen in ganz Frankreich. 

Gemeinsam bieten Deren und Dibella französischen Kunden ein umfassendes Portfolio langlebiger, verantwortungsvoll hergestellter Textilien sowie exzellenten Service. Die Partnerschaft stellt einen wichtigen Schritt in Dibellas internationaler Wachstumsstrategie dar und unterstreicht das gemeinsame Engagement beider Unternehmen, der Branche nachhaltige Textillösungen zu bieten, die für Qualität, Zuverlässigkeit und verantwortungsvolles Handeln stehen. 

Deren und Dibella freuen sich auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit und darauf, gemeinsam eine nachhaltigere Zukunft für den französischen Markt zu gestalten.

Quelle:

Dibella b.v.

Image RETRAKT
19.11.2025

RETRAKT KONFERENZ – Join the Circle: 25. Februar 2026 in Aachen

Von linear zu zirkulär – Neues Forschungsprojekt zu „Textilien und Kreislaufwirtschaft“  

Die Textilbranche steht in den kommenden Jahren vor großen Herausforderungen. Derzeit werden zahlreiche neue EU-Textilgesetze zur Kreislaufwirtschaft vorbereitet. Für die Textilbranche erfordert dies nicht nur technische und wirtschaftliche Innovationen – es liegt immer an den Menschen, die vielfältigen neuen Verpflichtungen umzusetzen.
Bei RETRAKT wird dieser Transformationsprozess aus einer menschenzentrierten Forschungsperspektive untersucht.  

Vorgestellt wird das neue Projekt am 25. Februar 2026 auf der ersten RETRAKT-Konferenz in Aachen / Deutschland.

Die Konferenzsprache ist Englisch und die Teilnahme kostenlos. Aufgrund begrenzter Kapazitäten ist eine Anmeldung bis 18. Dezember 2025 möglich.

Von linear zu zirkulär – Neues Forschungsprojekt zu „Textilien und Kreislaufwirtschaft“  

Die Textilbranche steht in den kommenden Jahren vor großen Herausforderungen. Derzeit werden zahlreiche neue EU-Textilgesetze zur Kreislaufwirtschaft vorbereitet. Für die Textilbranche erfordert dies nicht nur technische und wirtschaftliche Innovationen – es liegt immer an den Menschen, die vielfältigen neuen Verpflichtungen umzusetzen.
Bei RETRAKT wird dieser Transformationsprozess aus einer menschenzentrierten Forschungsperspektive untersucht.  

Vorgestellt wird das neue Projekt am 25. Februar 2026 auf der ersten RETRAKT-Konferenz in Aachen / Deutschland.

Die Konferenzsprache ist Englisch und die Teilnahme kostenlos. Aufgrund begrenzter Kapazitäten ist eine Anmeldung bis 18. Dezember 2025 möglich.

Quelle:

ITA – Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen University

57. INNATEX: Aus den DESIGN DISCOVERIES wird die EVOLUTION STAGE Grafik Innatex
13.11.2025

57. INNATEX: Aus den DESIGN DISCOVERIES wird die EVOLUTION STAGE

Die INNATEX vom 17. bis 19. Januar 2026 steht im Zeichen der gezielten Evolution von Green Fashion. Angesichts veränderter Marktbedingungen richtet die 57. internationale Fachmesse für nachhaltige Textilien den Fokus darauf, wie Modeunternehmen sich heute weiterentwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein. Mit zeitgemäßen Formaten und Impulsen greift die INNATEX in Hofheim-Wallau bei Frankfurt am Main Herausforderungen auf. 

Ein neues Kapitel öffnet die INNATEX in Bezug auf die Förderung junger Labels: Aus den bekannten DESIGN DISCOVERIES wird die INNATEX Evolution Stage – Shaping Tomorrow’s Fashion. Das von Designer Jonathan Radetz kuratierte Projekt präsentiert Labels, die Design, Materialinnovation und Verantwortung miteinander verbinden. Die Fläche im Foyer wird als Concept Store inszeniert. 

Die INNATEX vom 17. bis 19. Januar 2026 steht im Zeichen der gezielten Evolution von Green Fashion. Angesichts veränderter Marktbedingungen richtet die 57. internationale Fachmesse für nachhaltige Textilien den Fokus darauf, wie Modeunternehmen sich heute weiterentwickeln müssen, um zukunftsfähig zu sein. Mit zeitgemäßen Formaten und Impulsen greift die INNATEX in Hofheim-Wallau bei Frankfurt am Main Herausforderungen auf. 

Ein neues Kapitel öffnet die INNATEX in Bezug auf die Förderung junger Labels: Aus den bekannten DESIGN DISCOVERIES wird die INNATEX Evolution Stage – Shaping Tomorrow’s Fashion. Das von Designer Jonathan Radetz kuratierte Projekt präsentiert Labels, die Design, Materialinnovation und Verantwortung miteinander verbinden. Die Fläche im Foyer wird als Concept Store inszeniert. 

„Über Jahre hinweg waren die DESIGN DISCOVERIES etabliert und haben das Interesse von Publikum sowie Medien geweckt“, so Alexander Hitzel, Projektleiter der INNATEX. „Es wird Zeit, den nächsten Schritt zu gehen. Mit der Evolution Stage schaffen wir ein Konzept, an dem viele kreative Köpfe teilhaben können und das Vielfalt, Kooperation sowie Wirtschaftlichkeit zusammenbringt. Wir sind überzeugt davon, dass die strategische Nutzung und durchdachte Ausgestaltung von Synergien heute unverzichtbar ist.“ 

Das Rahmenprogramm rückt unter anderem die aktuelle wirtschaftliche Situation von Green Fashion in den Mittelpunkt. Premiere feiert ein neues Format in Kooperation mit der B2B-Medienmarke TextilWirtschaft: der TW-Experten-Talk. Redakteurin Mara Javorovic wird im Gespräch mit einem Mitglied des TW-Experten-Rats die Herausforderungen im Markt sowie Lösungen aus unternehmerischer Sicht beleuchten. 

Ein weiterer Programmpunkt entsteht in Zusammenarbeit mit Professorin Ilona Kötter und Professor Wilhelm Rinke von der AMD Akademie Mode & Design Wiesbaden. Der Talk beschäftigt sich mit Zukunftstrends und Mode im Spannungsfeld zwischen digitalen sowie analogen Realitäten. Er zeigt auf, wie technologische Entwicklungen und KI-Designprozesse das Konsumverhalten verändern – und welche neuen Herangehensweisen daraus entstehen können. 

„Wir sind analoge Menschen in einer digitalen Welt“, beobachtet Rinke. „Wir kaufen Fast Fashion, obwohl wir es besser wissen. Zwischen Widersprüchen und Möglichkeiten stellen wir uns die Frage: Was kann Mode noch?“

Quelle:

Innatex

Unsplash, Markus Winkler
10.11.2025

Umsetzung der EmpCo-Richtlinie: Südwesttextil fordert mehr Zeit und Rechtssicherheit

Die europäische Empowering Consumers-Richtlinie soll mit einer Änderung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb umgesetzt werden. Nach der ersten Lesung im Bundestag am 17. Oktober 2025 findet heute die Anhörung im federführenden Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz statt. 

Die europäische Empowering Consumers-Richtlinie soll mit einer Änderung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb umgesetzt werden. Nach der ersten Lesung im Bundestag am 17. Oktober 2025 findet heute die Anhörung im federführenden Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz statt. 

Veränderung Zeitschiene für Umstellung von Nachhaltigkeitskommunikation notwendig
Südwesttextil unterstützt das Ziel, Verbraucherinnen und Verbraucher in informierten Kaufentscheidungen zu stärken. Aus Perspektive des Wirtschafts- und Arbeitgeberverbands stehen diesen Zielen allerdings die fehlende Rechtssicherheit und die kurze Umsetzungsdauer für Unternehmen im Wege. Bis zum 27. September 2026 müssen Unternehmen jegliche Aussagen oder Darstellungen im Rahmen ihrer kommerziellen Kommunikation im unmittelbaren Kontext belegen. Südwesttextil-Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner: „Selbst, wenn der Gesetzesprozess dieses Jahr abgeschlossen sein sollte, bestehen zu viele Rechtsunsicherheiten, um die Prozesse fristgerecht umzustellen. Die aktuell geplante Zeitschiene berücksichtigt nicht, dass eine qualitativ hochwertige Industrieproduktion mit Vorlaufzeiten arbeitet und unter Effizienzgesichtspunkten insbesondere Verpackungen mit seriösen, werblichen Aussagen, belegt durch Zertifizierungen, schon längst vorproduziert sind. Änderungen zum Beispiel von eingenähten Pflegeetiketten mit Nachhaltigkeitssiegeln sind daher mit hohem Kostenaufwand in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten verbunden.“ 

Zertifizierer in Anpassung der Vorlaufprozesse inkludieren
Nachhaltigkeitssiegel müssen entweder staatlich festgelegt oder auf einem Zertifizierungssystem basieren, welches beispielsweise durch geeignete Sachverständige ausgearbeitet und durch unabhängige Dritte durchgeführt wird. Bei der Berechnung des Zeithorizonts für die Umsetzung muss auch berücksichtigt werden, dass jeder seriöse Zertifizierer im Vorlauf der Umsetzung prüft, ob die 1:1 angedachte Umsetzung der EmpCo-Richtline Auswirkungen auf die bisher gängige Zertifizierungspraxis hat. Dafür braucht es eine EU-weite Klarstellung der Bedingungen sowie eine Anpassung der Zeitschiene entsprechend dieser Vorlaufprozesse. 

Südwesttextil fordert Einsatz der Bundesregierung auch auf EU-Ebene für signifikanten Bürokratieabbau 
Nicht zuletzt widerspricht die Umsetzung des Gesetzes in dieser Form aus Perspektive von Südwesttextil der Zusage der Bundesregierung, Unternehmen nicht mit neuer Bürokratie zu belasten. Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen ist der Erfüllungsaufwand, sämtliche Umweltaussagen entsprechend rechtssicher zu validieren, kaum zu bewältigen. Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner: „Die Bundesregierung darf sich nicht darauf ausruhen, dass 1:1-Umsetzungen von EU-Richtlinien von der „One in, one out“-Regelung ausgenommen sind, sondern muss sich auf europäischer Ebene intensiv für einen signifikanten Bürokratieabbau einsetzen.“ 

(von links:) Christian Prause, CFO AUNDE Group, Ronald Bornée, Mitglied der Geschäftsleitung PreZero Deutschland, Dr. Inga Noll, Produktmanagerin Textilrecycling PreZero Deutschland, und Peter Bolten, CEO AUNDE Group Foto: AUNDE/PreZero
(von links:) Christian Prause, CFO AUNDE Group, Ronald Bornée, Mitglied der Geschäftsleitung PreZero Deutschland, Dr. Inga Noll, Produktmanagerin Textilrecycling PreZero Deutschland, und Peter Bolten, CEO AUNDE Group
07.11.2025

AUNDE und PreZero: Strategische Kooperation im Textilrecycling

AUNDE und PreZero haben eine vertragliche Vereinbarung zur gemeinsamen Entwicklung und dem Betrieb einer innovativen Textilrecyclinganlage unterzeichnet. Ziel der Kooperation ist die stoffliche Verwertung polyesterhaltiger Textilabfälle und die Herstellung hochwertiger recycelter Polyestergranulate. 
 
Mit dem geplanten Joint Venture setzen beide Unternehmen ein starkes Zeichen für mehr Nachhaltigkeit in der Textilindustrie. Die neue Recyclinganlage soll 2026 in Betrieb genommen werden und ein relevantes Problem der Branche adressieren: Während die Produktion von Polyesterfasern weltweit kontinuierlich steigt, basieren rund 99% der recycelten Polyesterfasern bisher auf PET-Bottleflakes. 
 

AUNDE und PreZero haben eine vertragliche Vereinbarung zur gemeinsamen Entwicklung und dem Betrieb einer innovativen Textilrecyclinganlage unterzeichnet. Ziel der Kooperation ist die stoffliche Verwertung polyesterhaltiger Textilabfälle und die Herstellung hochwertiger recycelter Polyestergranulate. 
 
Mit dem geplanten Joint Venture setzen beide Unternehmen ein starkes Zeichen für mehr Nachhaltigkeit in der Textilindustrie. Die neue Recyclinganlage soll 2026 in Betrieb genommen werden und ein relevantes Problem der Branche adressieren: Während die Produktion von Polyesterfasern weltweit kontinuierlich steigt, basieren rund 99% der recycelten Polyesterfasern bisher auf PET-Bottleflakes. 
 
Da PET-Flaschen in der Verpackungsindustrie bereits effizient in einem Closed-Loop genutzt werden, entsteht eine Konkurrenz um diese wertvolle Ressource, da auch die Textilindustrie diese für ihre Polyesterfasern benötigt. Die von AUNDE und PreZero angestrebte Lösung bietet künftig eine echte Alternative: Durch die stoffliche Verwertung von Textilabfällen können Polyestergranulate hergestellt werden, die als Substitut für PET-Bottleflakes dienen und direkt in die Produktion neuer Polyesterfasern einfließen. Damit wird ein geschlossener Recyclingkreislauf innerhalb der Textilindustrie ermöglicht. 
 
„Mit dieser Kooperation schaffen wir die Grundlage für eine nachhaltigere Textilproduktion und leisten einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft“, erklären die Unternehmen gemeinsam.
 
Peter Bolten, CEO der AUNDE Group, betont: „Als international tätiger Textilhersteller für die Automobilindustrie sehen wir uns in der Verantwortung, nachhaltige Lösungen aktiv mitzugestalten. Die Kooperation mit PreZero ist ein bedeutender Schritt, um textile Wertstoffe im Kreislauf zu halten und gleichzeitig unsere Abhängigkeit von PET-Flaschen zu reduzieren. Unser Ziel ist es, mit dieser Anlage einen neuen Standard im Textilrecycling zu setzen.“ 
 
Ronald Bornée - Mitglied der Geschäftsleitung PreZero Deutschland unterstreicht die wegweisende Bedeutung: „Wir freuen uns gemeinsam mit AUNDE einen wichtigen Meilenstein im Textilrecycling zu schaffen. Wir werden, getreu eines unserer Werte, voraushandeln und eine Lösung für Textilabfälle aus Industrie und Handel schaffen und somit die Kreislaufwirtschaft in Deutschland und Europa stärken.“

Quelle:

PreZero

Zum Kick-off von »Untersuchung, Entwicklung und Evaluierung von Strukturen und Zentren des Teilens auf kommunaler Ebene« traf sich das Projektteam bei Fraunhofer UMSICHT in Oberhausen. (c) Fraunhofer UMSICHT
Zum Kick-off von »Untersuchung, Entwicklung und Evaluierung von Strukturen und Zentren des Teilens auf kommunaler Ebene« traf sich das Projektteam bei Fraunhofer UMSICHT in Oberhausen.
07.11.2025

Zentren des Teilens: Kommunale Lösungen für die Circular Economy

Jährlich produziert jede Person in Deutschland rund 600 Kilogramm Abfall. Lässt sich diese Menge durch das gemeinsame Nutzen und Wiederverwenden von Werkzeugen, Geräten oder Freizeitausrüstung verringern? Diese Frage steht im Fokus des Forschungsprojektes „Untersuchung, Entwicklung und Evaluierung von Strukturen und Zentren des Teilens auf kommunaler Ebene“. Zum Kick-off trafen sich die Partner – die Stadt Essen, die Fachhochschule Dortmund und das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT – in Oberhausen.

„Bisher lag der Fokus bei der Reduzierung von Ressourcenverbrauch und Abfallmengen vor allem auf Recycling. Aspekte wie Sharing, Nutzungsintensivierung oder Reparatur wurden meist ebenso wenig berücksichtigt wie technologische Souveränität und Bildung. Das wollen wir ändern“, erklärte Jürgen Bertling, Leiter des Teilprojektes bei Fraunhofer UMSICHT. „Unser Ansatz: Kreislaufstrategien ausdifferenzieren und gezielt auf dezentrale, skalierbare sowie vernetzte Zentren des Teilens setzen.“

Im Zentrum des Projektes stehen zwei Forschungsfragen:

Jährlich produziert jede Person in Deutschland rund 600 Kilogramm Abfall. Lässt sich diese Menge durch das gemeinsame Nutzen und Wiederverwenden von Werkzeugen, Geräten oder Freizeitausrüstung verringern? Diese Frage steht im Fokus des Forschungsprojektes „Untersuchung, Entwicklung und Evaluierung von Strukturen und Zentren des Teilens auf kommunaler Ebene“. Zum Kick-off trafen sich die Partner – die Stadt Essen, die Fachhochschule Dortmund und das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT – in Oberhausen.

„Bisher lag der Fokus bei der Reduzierung von Ressourcenverbrauch und Abfallmengen vor allem auf Recycling. Aspekte wie Sharing, Nutzungsintensivierung oder Reparatur wurden meist ebenso wenig berücksichtigt wie technologische Souveränität und Bildung. Das wollen wir ändern“, erklärte Jürgen Bertling, Leiter des Teilprojektes bei Fraunhofer UMSICHT. „Unser Ansatz: Kreislaufstrategien ausdifferenzieren und gezielt auf dezentrale, skalierbare sowie vernetzte Zentren des Teilens setzen.“

Im Zentrum des Projektes stehen zwei Forschungsfragen:

  1. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Leihen und Teilen zu einer erfolgreichen zirkulären Strategie werden können?
  2. Wie können die Voraussetzungen im kommunalen Umfeld erfolgreich integriert werden?

Um diese Fragen zu beantworten, führen die Projektpartner in einem ersten Schritt Bedarfs- und Akzeptanzanalysen durch. Auf Basis der Ergebnisse erfolgt die konzeptionelle Planung der Zentren des Teilens – und zwar mit Blick auf Verleihportfolie, Geschäftsmodell, Stadtplanung, Leihsystem und Ansprache der Nutzenden.

Danach geht es an die prototypische Umsetzung am Beispiel der Stadt Essen. Jürgen Bertling: „In unserer Vorstellung sind diese Zentren des Teilens physische Orte in Städten, Quartieren oder Nachbarschaften für das Leihen und gemeinsame Nutzen technischer Gebrauchsgüter – vom Rasenmäher bis zum Tennisschläger. Das können automatisierte Leihcontainer sein, aber auch Leihbars oder Leihcentren, in denen neben dem Verleih auch Wartung und Reparatur sowie Netzwerken und Workshops möglich sind.“

Wie diese Formate ankommen und sich bewähren, untersuchen die Projektpartner dann im Rahmen einer sozial-ökologischen Bewertung und einer Wirtschaftlichkeitsanalyse. Am Ende sollen dann validierte Umsetzungskonzepte stehen, auf deren Basis andere Kommunen ähnliche Projekte realisieren können. „Unsere Vision“, so Jürgen Bertling, „ist es, eine kommunale Infrastruktur für Sharing-Angebote zu etablieren und auch auszuweiten – mit dem Ziel, Zirkularität und Nachhaltigkeit in der Gesellschaft weiter zu steigern.“

Fachverbandsvorsitzender Dirk Textor Foto bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung
Fachverbandsvorsitzender Dirk Textor
06.11.2025

Recyclingbranche warnt vor Billigimporten durch EU-Regeländerung

Angesichts der anhaltenden Krise auf dem europäischen Kunststoffrecyclingmarkt haben sechs Branchenverbände – darunter Plastics Recyclers Europe und der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. – sowie mehrere Unternehmen die Europäische Kommission in einem gemeinsamen Schreiben aufgefordert, die bestehende Definition von „Post-Consumer-Kunststoffabfällen“ (PCPW) beizubehalten.

Dr. Dirk TextorAdressiert ist das Schreiben an Teresa Ribera Rodríguez, Exekutiv-Vizepräsidentin für eine saubere, gerechte und wettbewerbsfähige Transformation, Stéphane Séjourné, Exekutiv-Vizepräsident für Wohlstand und Industriepolitik, sowie Jessika Roswall, Kommissarin für Umwelt, Wasserresilienz und eine wettbewerbsfähige Kreislaufwirtschaft.

Die Unterzeichner warnen davor, die geltende Definition im Rahmen der Single-Use Plastics Directive (SUPD) und der entsprechenden Durchführungsentscheidung (EU) 2023/2683 zu verändern.

Angesichts der anhaltenden Krise auf dem europäischen Kunststoffrecyclingmarkt haben sechs Branchenverbände – darunter Plastics Recyclers Europe und der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. – sowie mehrere Unternehmen die Europäische Kommission in einem gemeinsamen Schreiben aufgefordert, die bestehende Definition von „Post-Consumer-Kunststoffabfällen“ (PCPW) beizubehalten.

Dr. Dirk TextorAdressiert ist das Schreiben an Teresa Ribera Rodríguez, Exekutiv-Vizepräsidentin für eine saubere, gerechte und wettbewerbsfähige Transformation, Stéphane Séjourné, Exekutiv-Vizepräsident für Wohlstand und Industriepolitik, sowie Jessika Roswall, Kommissarin für Umwelt, Wasserresilienz und eine wettbewerbsfähige Kreislaufwirtschaft.

Die Unterzeichner warnen davor, die geltende Definition im Rahmen der Single-Use Plastics Directive (SUPD) und der entsprechenden Durchführungsentscheidung (EU) 2023/2683 zu verändern.

"Ohne diesen Schutzmechanismus drohe europäischen Recyclingunternehmen eine unfaire Konkurrenz durch importiertes Material, was die strategischen Bemühungen der EU zur Stärkung heimischer Recyclingkapazitäten und zur Erreichung der Umweltziele untergraben würde", betont Dr. Dirk Textor, Vorsitzender des bvse-Fachverbandes Kunststoffrecycling.

Die SUPD-Definition stelle sicher, dass nur Abfälle berücksichtigt werden, die aus Kunststoffprodukten stammen, die im EU-Binnenmarkt in Verkehr gebracht wurden. Änderungen an dieser Definition dürften daher erst erfolgen, wenn die Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR) und ihre sogenannte Mirror Clause – also die Gleichbehandlung von Importen mit EU-Umwelt- und Qualitätsstandards – vollständig umgesetzt sind.

Eine voreilige Angleichung der SUPD-Definition an die PPWR ohne Inkrafttreten dieser Spiegelklausel würde nach Ansicht der Verbände zu Wettbewerbsverzerrungen führen und das Risiko bergen, dass nicht EU-konforme Materialien in den Markt gelangen.

Textor: "Die aktuelle Definition von „Post-Consumer-Kunststoffabfällen“ ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Rezyklatquoten der SUPD tatsächlich Investitionen anregen und den Einsatz von in Europa gewonnenen Rezyklaten fördern. Das ist eine Grundvoraussetzung für den Aufbau eines widerstandsfähigen und nachhaltigen europäischen Recyclingmarktes."

Quelle:

bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung

PET Ballen Foto bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung
PET Ballen
04.11.2025

Kunststoffrecycler fordern Zugang zum Industriestrompreis

Hohe Energiekosten und schwache Nachfrage setzen die Kunststoff-Recyclingbranche unter Druck. Die Unternehmen hoffen, dass die Bundesregierung den geplanten Industriestrompreis auch für sie öffnet.

Die deutsche Kunststoffrecyclingbranche steht unter massivem wirtschaftlichem Druck. Neben rückläufiger Nachfrage und sinkenden Erlösen für Rezyklate belasten die Unternehmen vor allem die hohen Energiepreise. Gleichzeitig steigen die Produktionskosten in nahezu allen Bereichen.

Branchenvertreter fordern daher, dass Recyclingbetriebe beim geplanten Industriestrompreis der Bundesregierung berücksichtigt werden – und warnen vor einer Wettbewerbsverzerrung, sollte dies nicht geschehen.

„Unsere Unternehmen sind einem enormen Wettbewerb ausgesetzt. Die hohen Energiepreise verschlechtern unsere Konkurrenzfähigkeit sowohl gegenüber Neuprodukten als auch gegenüber Importen“, erklärt bvse-Vizepräsident Herbert Snell, der die Interessen der Kunststoffrecycler im Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) vertritt.

Hohe Energiekosten und schwache Nachfrage setzen die Kunststoff-Recyclingbranche unter Druck. Die Unternehmen hoffen, dass die Bundesregierung den geplanten Industriestrompreis auch für sie öffnet.

Die deutsche Kunststoffrecyclingbranche steht unter massivem wirtschaftlichem Druck. Neben rückläufiger Nachfrage und sinkenden Erlösen für Rezyklate belasten die Unternehmen vor allem die hohen Energiepreise. Gleichzeitig steigen die Produktionskosten in nahezu allen Bereichen.

Branchenvertreter fordern daher, dass Recyclingbetriebe beim geplanten Industriestrompreis der Bundesregierung berücksichtigt werden – und warnen vor einer Wettbewerbsverzerrung, sollte dies nicht geschehen.

„Unsere Unternehmen sind einem enormen Wettbewerb ausgesetzt. Die hohen Energiepreise verschlechtern unsere Konkurrenzfähigkeit sowohl gegenüber Neuprodukten als auch gegenüber Importen“, erklärt bvse-Vizepräsident Herbert Snell, der die Interessen der Kunststoffrecycler im Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) vertritt.

Hoffnung auf Entlastung durch Industriestrompreis
Snell begrüßt ausdrücklich die Ankündigung von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche, zum 1. Januar 2026 einen Industriestrompreis einzuführen. Dieser soll besonders energieintensive Industrien entlasten und die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Produktionsstandortes Deutschland sichern.

„Die Politik muss sicherstellen, dass auch unsere Kunststoffrecycler durch den Industriestrompreis entlastet werden. Geringere Energiekosten sind ein wichtiger Baustein für die Wettbewerbsfähigkeit des Kunststoffrecyclings“, fordert Snell.

Allerdings ist bislang unklar, ob die Branche tatsächlich in den Kreis der Begünstigten fällt. Entscheidend dafür ist die Einstufung der Betriebe in der Klassifikation der Wirtschaftszweige (WZ), die Grundlage für viele Förder- und Entlastungsentscheidungen ist. Nur wenn das Recycling von Kunststoffen als förderfähige, energieintensive Tätigkeit gilt, können Unternehmen der Branche von einem reduzierten Strompreis profitieren.

Der bvse fordert daher eine klare Empfehlung der Bundesregierung. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) könne – auf Weisung des Bundeswirtschaftsministeriums – entsprechende Entscheidungen im Sinne der Recyclingwirtschaft treffen.

Die Frage, ob und in welchem Umfang Kunststoffrecyclingunternehmen überhaupt vom Industriestrompreis profitieren dürfen, hängt wesentlich von den beihilferechtlichen Vorgaben der Europäischen Union ab. Nach Artikel 107 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) dürfen staatliche Beihilfen grundsätzlich nicht den Wettbewerb im Binnenmarkt verfälschen. Ausnahmen sind jedoch möglich, wenn sie etwa der Förderung des Umweltschutzes oder der Energieeffizienz dienen.

Die Europäische Kommission hat hierfür 2022 neue Leitlinien für staatliche Klima-, Umweltschutz- und Energiebeihilfen (KUEBLL) beschlossen. Diese ermöglichen Vergünstigungen bei Energiepreisen für besonders energieintensive Industrien – allerdings nur, wenn die Maßnahmen im Einklang mit den Klimazielen der EU stehen. Unternehmen müssen nachweisen, dass sie zu einer Verringerung der CO₂-Emissionen beitragen oder eine wesentliche Rolle in der Kreislaufwirtschaft spielen.

Recyclingbetriebe könnten somit grundsätzlich unter diese Regelung fallen, wenn sie ihre Beiträge zur Ressourcenschonung und zur Reduktion von Primärrohstoffen belegen können. Voraussetzung ist jedoch, dass Deutschland den Industriestrompreis beihilfekonform ausgestaltet und die Regelung bei der Europäischen Kommission anmeldet.

„Es wäre ein falsches Signal, wenn ausgerechnet die Branche, die im Zentrum der europäischen Kreislaufwirtschaftsstrategie steht, von der Entlastung beim Industriestrompreis ausgeschlossen bliebe“, warnt Snell.

Die EU-Kommission verfolgt mit dem European Green Deal und dem Aktionsplan Kreislaufwirtschaft das Ziel, den Einsatz von Rezyklaten zu fördern, Abfälle zu vermeiden und den Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Kunststoffrecycling spielt dabei eine Schlüsselrolle. In diesem politischen Kontext erscheint eine gezielte Entlastung der Recyclingbranche auch europarechtlich konsistent. Ein Industriestrompreis, der das Recycling von Kunststoffen wettbewerbsfähiger macht, würde nicht nur zur Dekarbonisierung der Industrie, sondern auch zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft beitragen – zwei Kernziele der EU-Klimapolitik.

Fehlende Nachfrage verschärft die Lage
Neben den Energiekosten belastet die Branche ein weiteres strukturelles Problem: Die Nachfrage nach Recyclingkunststoffen bleibt schwach. Viele Verarbeiter und Markenhersteller setzen trotz politischer Appelle weiterhin auf günstige Neuware, deren Preise aufgrund fehlender Nachfrage und billiger Importe zuletzt deutlich gefallen sind.

Für die Recycler bedeutet das einen doppelten Wettbewerbsnachteil: Sie kämpfen einerseits mit hohen Produktions- und Energiekosten, andererseits mit stagnierenden oder sinkenden Absatzmärkten. Die Einführung eines Industriestrompreises könnte hier zumindest kurzfristig entlasten – vorausgesetzt, die politischen und rechtlichen Weichen werden richtig gestellt.

Ob die Kunststoffrecyclingbranche künftig vom Industriestrompreis profitieren kann, wird damit zu einer Weichenstellung für die gesamte Kreislaufwirtschaft in Deutschland. Die Bundesregierung muss nicht nur national industriepolitisch, sondern auch europarechtlich den richtigen Rahmen setzen. Die Botschaft aus der Branche ist eindeutig: Ohne faire Energiekosten droht das Kunststoffrecycling in Deutschland im globalen Wettbewerb ins Hintertreffen zu geraten bzw. im Worst Case droht sogar das Aus – mit Folgen für Klimaschutz, Ressourcenschonung und die heimische Industrie gleichermaßen.

Ausgezeichnet mit dem smow-Designpreis auf der Grassimesse 2025 in Leipzig Foto (c) Friesische Wollweberei GmbH & Co. KG
Ausgezeichnet mit dem smow-Designpreis auf der Grassimesse 2025 in Leipzig
03.11.2025

smow-Designpreis 2025 für norddeutsche Wolltextilien

Zum Auftakt der diesjährigen Grassimesse für Kunst, Handwerk und Design, die vom 24. bis 26. Oktober im GRASSI Museum für Angewandte Kunst in Leipzig stattfand, erhielt Coastland, die Friesische Wollweberei, den mit 2.500 Euro dotierten smow-Designpreis. Die Jury würdigte mit dieser Ehrung sowohl die herausragende handwerkliche und gestalterische Qualität der Wolltextilien als auch das kulturelle Engagement der Textilmanufaktur, jahrhundertealte Webkunst zeitgemäß fortzuführen. 

In der Laudatio betonte die Jury, dass die Produkte von Coastland durch zurückhaltendes und zeitloses Design wohltuend aus der Masse hervorstechen. Die Inspiration der norddeutschen Küste – ihr Licht, die Weite, der Horizont – spiegele sich in Form und Farbe der Wolltextilien wider. 

Zum Auftakt der diesjährigen Grassimesse für Kunst, Handwerk und Design, die vom 24. bis 26. Oktober im GRASSI Museum für Angewandte Kunst in Leipzig stattfand, erhielt Coastland, die Friesische Wollweberei, den mit 2.500 Euro dotierten smow-Designpreis. Die Jury würdigte mit dieser Ehrung sowohl die herausragende handwerkliche und gestalterische Qualität der Wolltextilien als auch das kulturelle Engagement der Textilmanufaktur, jahrhundertealte Webkunst zeitgemäß fortzuführen. 

In der Laudatio betonte die Jury, dass die Produkte von Coastland durch zurückhaltendes und zeitloses Design wohltuend aus der Masse hervorstechen. Die Inspiration der norddeutschen Küste – ihr Licht, die Weite, der Horizont – spiegele sich in Form und Farbe der Wolltextilien wider. 

Die Jury lobte den Einsatz hochwertiger, natürlicher Materialien, die überzeugende Verarbeitung und den nachhaltigen, ethischen sowie transparenten Produktionsprozess. Besonders erwähnenswert sei das Engagement von Coastland, das traditionsreiche Webereihandwerk neu belebe und zugleich ein Bewusstsein für ökologische Verantwortung schaffe. „Für uns ist der ganzheitliche Ansatz unserer Neugründung voll und ganz von der Jury gewürdigt worden. Das war mir sehr wichtig, denn wir entwickeln die Marke Coastland genau in diesem ganzheitlichen Sinne“, sagt Geschäftsführer Heinz-Jürgen Gerdes.

Handwerkliche Qualität trifft zeitloses Design
2021 gaben Monika und Heinz-Jürgen Gerdes gemeinsam mit Partnern aus der Wollbranche dem alten Maschinenpark einer stillgelegten Tuch- und Deckenfabrik im friesischen Zetel neues Leben. Ihr Ziel war es, das alte Wissen und Können der Wollverarbeitung für kommende Generationen zu bewahren und zugleich zeitgemäß weiterzuentwickeln. So entstanden die Friesische Wollweberei GmbH & Co. KG und die Marke Coastland.

„Auf der renommierten Grassimesse den Designpreis verliehen zu bekommen, ist für mein Team und mich eine ganz besondere Anerkennung, die uns sehr motiviert“ sagt Gerdes. „In einer Zeit, in der die Textilbranche in Teilen Europas zunehmend verschwindet, wollen wir traditionelle Handwerkskunst mit nachhaltiger Verantwortung und zeitlosem Design verbinden. Die Verarbeitung reiner Schurwolle gilt es als einen europäischen Kulturschatz zu erhalten."

Quelle:

Friesische Wollweberei GmbH & Co. KG

Thermore® Freedom (c) Thermore
Thermore® Freedom
28.10.2025

Thermore® Freedom: Neue, zu 100 % recycelte Wattierung - dehnbar und atmungsaktiv

Thermore, ein führendes Unternehmen im Bereich von Füllmaterialien für Bekleidung, hat Thermore® Freedom vorgestellt. Thermore® Freedom wurde entwickelt, um sich den Körperbewegungen in alle Richtungen anzupassen und aktive Wärme zu bieten.

Die Wattierung besteht aus 100 % recycelten Fasern, die aus PET-Flaschen und wiederverwerteten Materialien aus elektronischen Komponenten wie Steckern, Anschlüssen und Kabeln gewonnen werden. Sie ist ein Beispiel für gelebte Kreislaufwirtschaft, die die Umweltbelastung reduziert, ohne die Leistung zu beeinträchtigen. 

Thermore, ein führendes Unternehmen im Bereich von Füllmaterialien für Bekleidung, hat Thermore® Freedom vorgestellt. Thermore® Freedom wurde entwickelt, um sich den Körperbewegungen in alle Richtungen anzupassen und aktive Wärme zu bieten.

Die Wattierung besteht aus 100 % recycelten Fasern, die aus PET-Flaschen und wiederverwerteten Materialien aus elektronischen Komponenten wie Steckern, Anschlüssen und Kabeln gewonnen werden. Sie ist ein Beispiel für gelebte Kreislaufwirtschaft, die die Umweltbelastung reduziert, ohne die Leistung zu beeinträchtigen. 

Thermore® Freedom zeichnet seine außergewöhnliche Anpassungsfähigkeit an Bewegungen aus. Die innere Struktur besteht aus Mikrospalten – winzigen Zwischenräumen, die sich jeder Bewegung anpassen. Dadurch passt sich die Wattierung jedem Schritt, jeder Dehnung und jedem Atemzug an und nimmt anschließend wieder ihre ursprüngliche Form an. Das Ergebnis ist eine Wärme, die sich natürlich und uneingeschränkt anfühlt und ihre Elastizität und Bauschkraft auch nach häufigem Tragen behält. Thermore® Freedom kombiniert hohe Flexibilität mit außergewöhnlicher Formbeständigkeit und bietet so auch nach wiederholtem Tragen gleichbleibenden Tragekomfort. 

Eine patentierte Faserkontrolltechnologie verhindert das Verrutschen und sorgt für lang anhaltende Stabilität und Leistung. Es ist pflegeleicht (maschinen- oder chemisch reinigungsfähig) und zeichnet sich durch seinen weichen Griff, die leichte Wärme und das gute Wärme-Gewichts-Verhältnis aus. Damit eignet es sich besonders für Funktions- und Lifestyle-Bekleidung. Freedom ist nach dem Global Recycled Standard zertifiziert und in verschiedenen Grammaturen (g/m²) erhältlich. 

Weitere Informationen:
Thermore recycelte Fasern Wattierung
Quelle:

Thermore

DuPont™ Nomex®-Werk in Asturien Foto: (c) DuPont
DuPont™ Nomex®-Werk in Asturien
27.10.2025

DuPont™ Nomex®-Werk in Asturien erhält ISCC PLUS-Zertifizierung

DuPont gab bekannt, dass seine Nomex®-Produktionsanlage im asturischen Tamón die Zertifizierung der International Sustainability and Carbon Certification (ISCC PLUS) erhalten hat. Dieser Erfolg unterstreiche das Klimaschutzengagement von DuPont, seine Nachhaltigkeitsziele in der Kreislaufwirtschaft voranzutreiben und Kompetenzen auszubauen, um weltweit zuverlässige Nomex®-Lösungen aus nachhaltigen Rohstoffen anzubieten.
 
Die ISCC PLUS-Zertifizierung ermöglicht die Überprüfung der Nachhaltigkeit eines Produkts anhand der gesamten Lieferkette – von der Rohstoffbeschaffung über die Produktion bis hin zum Vertrieb – unter Verwendung des Massenbilanzansatzes auf robuste, transparente und zuverlässige Weise.
 
Einer der wichtigsten Aspekte besteht darin, dass die ISCC PLUS-Zertifizierung dazu beiträgt, den CO2-Fußabdruck von Produkten zu reduzieren und Rohstoffe auf Basis fossiler Brennstoffe schrittweise durch nachhaltigere Alternativen zu ersetzen. Gleichzeitig wird der Übergang zu einer stärker kreislauforientierten Wirtschaft gefördert.
 

DuPont gab bekannt, dass seine Nomex®-Produktionsanlage im asturischen Tamón die Zertifizierung der International Sustainability and Carbon Certification (ISCC PLUS) erhalten hat. Dieser Erfolg unterstreiche das Klimaschutzengagement von DuPont, seine Nachhaltigkeitsziele in der Kreislaufwirtschaft voranzutreiben und Kompetenzen auszubauen, um weltweit zuverlässige Nomex®-Lösungen aus nachhaltigen Rohstoffen anzubieten.
 
Die ISCC PLUS-Zertifizierung ermöglicht die Überprüfung der Nachhaltigkeit eines Produkts anhand der gesamten Lieferkette – von der Rohstoffbeschaffung über die Produktion bis hin zum Vertrieb – unter Verwendung des Massenbilanzansatzes auf robuste, transparente und zuverlässige Weise.
 
Einer der wichtigsten Aspekte besteht darin, dass die ISCC PLUS-Zertifizierung dazu beiträgt, den CO2-Fußabdruck von Produkten zu reduzieren und Rohstoffe auf Basis fossiler Brennstoffe schrittweise durch nachhaltigere Alternativen zu ersetzen. Gleichzeitig wird der Übergang zu einer stärker kreislauforientierten Wirtschaft gefördert.
 
Die ISCC-Zertifizierung baut auf den Fortschritten von DuPont auf, die im kürzlich veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht 2025 des Unternehmens dargelegt wurden. Dazu gehört eine Reduzierung der Scope-1-, Scope-2- und Scope-3-Emissionen um 55 % gegenüber ihren jeweiligen Basiswerten. Damit hat DuPont sein Ziel für 2030 übertroffen und die Erwartungen des 1,5-°C-Ziels des Pariser Abkommens übertroffen. Seit 2022 wird Nomex® mit erneuerbarem Strom hergestellt, und zwar durch den Kauf von Zertifikaten für erneuerbare Energien (RECs) und Herkunftsnachweisen (GOs), um den jährlichen Energieverbrauch von DuPonts Betrieben zu decken. Darüber hinaus ist der Standort Asturien eine Partnerschaft mit ENGIE für eine 12-MW-Photovoltaikanlage eingegangen, die Anfang des Jahres in Betrieb genommen wurde, und unterstreicht damit das Engagement für Solarenergie vor Ort. Die ISCC PLUS-Zertifizierung für die Produktion von Nomex® am Produktionsstandort Asturien fördert DuPonts Strategie, die Scope-3-Emissionen weiter zu reduzieren und mit globalen Lieferketten an einer stärker kreislauforientierten Wirtschaft zu arbeiten.

„Nomex® ist eine vertrauenswürdige Marke, die für ihre unglaubliche Haltbarkeit und ihren inhärenten, in die Faser integrierten Flammschutz bekannt ist, der weder ausgewaschen noch abgenutzt werden kann. Damit ist sie die ideale Lösung für eine Reihe von Endmärkten wie Versorgungsunternehmen, Fertigung, Notfalldienste, Automobilindustrie und mehr“, so Matt Reinhardt, Vice President und General Manager von DuPont Aramids. „Diese wichtige Integration der ISCC PLUS-Zertifizierung in die Produktion von Nomex® steht im Einklang mit unserem Engagement, nicht nur unsere Nachhaltigkeitsziele, sondern auch die unserer Kunden in jedem dieser Endmärkte zu erreichen und zu übertreffen – wir werden unser Engagement für Sicherheit und Nachhaltigkeit auch weiterhin vorantreiben.“

24.10.2025

ANDRITZ & Tandem Repeat: Lösungen zur Herstellung neuartiger nachhaltiger Fasern

Der internationale Technologiekonzern ANDRITZ ist eine Zusammenarbeit mit dem Biotechnologieunternehmen Tandem Repeat Technologies eingegangen, um industrielle Lösungen für die Herstellung von ProcellTM, einer neuen nachhaltigen Faser für Textilien und Vliesstoffe, auf den Markt zu bringen.

Die Zusammenarbeit vereint das Know-how von Tandem Repeat im Bereich der Biotechnologie mit der umfangreichen Erfahrung von ANDRITZ als Anbieter von Anlagen für die Produktion von Vliesstoffen und zellulosischen Chemiefasern (Manmade Cellulosic Fibers). Ziel der Partnerschaft ist es, die Textilindustrie in ihren Bemühungen um eine nachhaltigere Produktion und den Einsatz von Alternativen zu herkömmlichen synthetischen Fasern zu unterstützen.

Procell ist eine biotechnologisch hergestellte Faser aus Proteinen, die von Tandem Repeat entwickelt und patentiert wurde. Aufgrund ihrer wollähnlichen Haptik, ihrer außergewöhnlichen Festigkeit und Strapazierfähigkeit sowie ihrer Anpassungsfähigkeit ist sie für eine Vielzahl von Anwendungen gut geeignet.

Der internationale Technologiekonzern ANDRITZ ist eine Zusammenarbeit mit dem Biotechnologieunternehmen Tandem Repeat Technologies eingegangen, um industrielle Lösungen für die Herstellung von ProcellTM, einer neuen nachhaltigen Faser für Textilien und Vliesstoffe, auf den Markt zu bringen.

Die Zusammenarbeit vereint das Know-how von Tandem Repeat im Bereich der Biotechnologie mit der umfangreichen Erfahrung von ANDRITZ als Anbieter von Anlagen für die Produktion von Vliesstoffen und zellulosischen Chemiefasern (Manmade Cellulosic Fibers). Ziel der Partnerschaft ist es, die Textilindustrie in ihren Bemühungen um eine nachhaltigere Produktion und den Einsatz von Alternativen zu herkömmlichen synthetischen Fasern zu unterstützen.

Procell ist eine biotechnologisch hergestellte Faser aus Proteinen, die von Tandem Repeat entwickelt und patentiert wurde. Aufgrund ihrer wollähnlichen Haptik, ihrer außergewöhnlichen Festigkeit und Strapazierfähigkeit sowie ihrer Anpassungsfähigkeit ist sie für eine Vielzahl von Anwendungen gut geeignet.

Die Partner werden sich darauf konzentrieren, Faserherstellern in den Bereichen Textilien und Vliesstoffe industrielle Lösungen zur Produktion von Procell im großen Maßstab anzubieten. Dabei kommen die bewährten Prozessanlagen von ANDRITZ zum Einsatz, die an die spezifischen Anforderungen von Procell angepasst werden. Tandem Repeat wird an der Weiterentwicklung der Procell-Technologie mitwirken.

Dr. Sergey Malkov, VP Manmade Cellulosic Fibers bei ANDRITZ, sagte: „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Tandem Repeat an diesem spannenden Produkt. Die Procell-Faser hat das Potenzial, einen echten Durchbruch bei nachhaltigen Materialien zu bewirken.“

Dr. Melik Demirel, Mitbegründer von Tandem Repeat, fügte hinzu: „Durch die Partnerschaft mit ANDRITZ können wir unsere revolutionäre Faser in kommerziellem Maßstab auf den Markt bringen. Damit unterstützen wir die Industrie dabei, nachhaltiger zu produzieren und ihre Lieferkette widerstandsfähiger zu gestalten.“

Quelle:

Andritz AG