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17.02.2025

Konzeptpapier zu Systemen der Erweiterten Herstellerverantwortung

Seit 1. Januar 2025 gilt in der Europäischen Union eine Getrenntsammelpflicht für Alttextilien und -bekleidung. Dies ist eine erste Maßnahme der sog. EU-Textilstrategie, die auch ein verbindliches und harmonisiertes System zur „erweiterten Herstellerverantwortung“ (European Product Responsibility EPR) vorsieht. Die EPR für Textilien, Bekleidung und Schuhe zielt darauf ab, die Verantwortung der Hersteller, Importeure oder Händler auf den gesamten Lebenszyklus der Produkte zu erweitern, einschließlich der Entsorgung und des Recyclings. Für Sammlung und Verwertung wird von jedem Inverkehrbringer eine Gebühr erhoben.
 

Seit 1. Januar 2025 gilt in der Europäischen Union eine Getrenntsammelpflicht für Alttextilien und -bekleidung. Dies ist eine erste Maßnahme der sog. EU-Textilstrategie, die auch ein verbindliches und harmonisiertes System zur „erweiterten Herstellerverantwortung“ (European Product Responsibility EPR) vorsieht. Die EPR für Textilien, Bekleidung und Schuhe zielt darauf ab, die Verantwortung der Hersteller, Importeure oder Händler auf den gesamten Lebenszyklus der Produkte zu erweitern, einschließlich der Entsorgung und des Recyclings. Für Sammlung und Verwertung wird von jedem Inverkehrbringer eine Gebühr erhoben.
 
Da demnächst wichtige Entscheidungen zur konkreten EPR-Umsetzung anstehen, hat die gemeinsame Arbeitsgemeinschaft Textil Schuhe Lederwaren (AG TSL) von BTE, Außenhandelsvereinigung des Deutschen Einzelhandels (AVE) und Handelsverband Deutschland (HDE), in dem zahlreiche Großbetriebe mit bedeutendem Eigenmarken-Anteil organisiert sind, ein Konzeptpapier zur Umsetzung in Deutschland erstellt. Eingeflossen sind dabei Erfahrungen beim Aufbau von Systemen zur Umsetzung der Erweiterten Herstellerverantwortung in den Bereichen Verpackung und Elektro- bzw. Batterierücknahme. Ziel ist es hierbei zu evaluieren, welche Prozesse, Maßnahmen und Ansatzpunkte aus den bereits am Markt bekannten und etablierten Systemen auf den Textil- und Schuhbereich übertragbar wären.  
 
Aufgrund der Komplexität von Textilien und Schuhen ist bereits absehbar, dass es ein EPR-System geben muss, das die unterschiedlichen Gegebenheiten berücksichtigt. Es muss dabei ein deutsches Gesetz geschaffen werden, dass alle Facetten und Herausforderungen berücksichtigt und eine nationale Umsetzung der europäischen Abfallrahmenrichtlinie gewährleistet. Dabei muss unbedingt eine 1:1 Umsetzung von europäischem ins nationale Gesetz erfolgen.
 
Die wichtigsten Punkte des Konzeptpapiers:

  • Definition und Ziele: Ziele, wie die Reduktion von Textilabfällen die Förderung der Wiederverwendung und des Recyclings sind Grundvoraussetzung, um ein tragfähiges EPR-System aufzubauen.
  •  Regulierung und Gesetzgebung: Einheitliche Rechtsvorschriften auf EU-Ebene, die für alle Mitgliedstaaten gleichermaßen gelten; keine zusätzlichen (nationalen) Regelungen. Das System muss zwingend privatwirtschaftlich und wettbewerblich organisiert werden. Festlegung von prüfungssicheren Standards und Verantwortlichkeiten in Deutschland für Herstellerorganisationen, Sammler, Sortierer, Hersteller und Bevollmächtigte.
  • Zentrale Genehmigung/zentraler Vollzug: Genehmigungen für Systeme und die zugrundeliegenden Prozesse sind zwingend nach einem deutschlandweiten Standard zu regeln, um Einheitlichkeit zu garantieren.
  • Rolle des Bevollmächtigten: Klare Definitionen, Standards und Vorgaben zur Kontrolle und festgelegte durchsetzbare Sanktionen, um Missbrauch zu verhindern.

Hinweis: Das komplette Konzeptpapier ist unter www.bte.de (Rubrik: Presse) einsehbar.

Quelle:

BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren

16.02.2025

HDE prognostiziert für 2025 Umsatzwachstum im Einzelhandel von zwei Prozent

Nach einem schwierigem Jahr 2024 wird der Einzelhandel seine Umsätze auch in diesem Jahr wohl nur geringfügig erhöhen können. Der Handelsverband Deutschland (HDE) geht im Vergleich zum Vorjahr von einem nominalen Umsatzplus von zwei Prozent aus. Real bedeutet das voraussichtlich ein Plus von 0,5 Prozent für die Branche. Hauptgrund dafür ist eine große Verunsicherung bei den Verbrauchern sowie die konjunkturelle Flaute. Hinzu kommen viele Unwägbarkeiten auf der politischen Ebene. Der HDE fordert deshalb in einem für viele Handelsunternehmen schwierigen Umfeld in einem Zehn-Punkte-Plan von der künftigen Bundesregierung bessere Rahmenbedingungen.

Nach einem schwierigem Jahr 2024 wird der Einzelhandel seine Umsätze auch in diesem Jahr wohl nur geringfügig erhöhen können. Der Handelsverband Deutschland (HDE) geht im Vergleich zum Vorjahr von einem nominalen Umsatzplus von zwei Prozent aus. Real bedeutet das voraussichtlich ein Plus von 0,5 Prozent für die Branche. Hauptgrund dafür ist eine große Verunsicherung bei den Verbrauchern sowie die konjunkturelle Flaute. Hinzu kommen viele Unwägbarkeiten auf der politischen Ebene. Der HDE fordert deshalb in einem für viele Handelsunternehmen schwierigen Umfeld in einem Zehn-Punkte-Plan von der künftigen Bundesregierung bessere Rahmenbedingungen.

„Der Konsum und der Einzelhandel in Deutschland kommen auch im Jahr 2025 nicht richtig in Schwung. Nach einem für viele Handelsunternehmen schwierigen letzten Jahr werden die Herausforderungen für die Branche damit immer größer“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der HDE geht in seiner Jahresprognose für 2025 von Umsätzen der Branche in Höhe von nominal 677 Milliarden Euro aus. Das entspricht im Vorjahresvergleich einem nominalen Plus von zwei Prozent, real bleibt ein Plus von 0,5 Prozent. Der Onlinehandel kann dabei deutlicher zulegen: Hier prognostiziert der Verband ein Umsatzplus von nominal drei Prozent, was real einem Plus von zwei Prozent entspricht. Die aktuelle HDE-Unternehmensumfrage unter knapp 700 Händlerinnen und Händlern aus ganz Deutschland zeigt denn auch, dass nur 22 Prozent der Befragten mit einem Umsatzplus in diesem Jahr rechnen. Knapp die Hälfte dagegen erwartet Ergebnisse unterhalb des Vorjahresniveaus. „Es ist schlicht zu viel Unsicherheit im System. Unkalkulierbare Kriege und Konflikte, hohe Energiekosten und eine gesamtwirtschaftliche Stagnation sind ein toxischer Cocktail für den Konsum“, so Genth weiter. Deshalb müsse es jetzt für die kommende Bundesregierung darum gehen, bessere Rahmenbedingungen für die Handelsunternehmen zu schaffen.

In einem Zehn-Punkte-Plan zur Bundestagswahl macht der HDE die drängendsten Forderungen der Branche deutlich: „Es braucht endlich mehr unternehmerische Freiheit und weniger Bürokratie. Die Politik braucht wieder mehr Zutrauen in die positiven Effekte der Marktwirtschaft. Ein innovationsfreundlicher Rechtsrahmen ist Pflicht, damit die Wirtschaft wieder auf die Beine kommt“, so Genth. Zudem stehen für die Branche eine Stärkung des Arbeitsmarkts, die Sicherung von Fachkräften und der Erhalt der Tarifautonomie im Fokus. Dabei betont der HDE, dass die Festlegung des Mindestlohnes Sache der entsprechenden Kommission unter Beteiligung der Tarifpartner ist, politische Einmischungen sieht der Verband als gefährlichen Irrweg. Zudem machen dem Einzelhandel die nach wie vor hohen Energiekosten zu schaffen. Der HDE setzt sich deshalb für eine Absenkung der Stromsteuer für alle ein. Genth: „Ein besonderer Fokus muss auf dem Erhalt des fairen Wettbewerbs liegen. Aktuell halten sich Plattformen aus Fernost wie Temu nicht an die hier gültigen Regelungen und Gesetze. Das darf nicht länger geduldet werden, hier ist entschlossenes Handeln gefragt.“ Außerdem fordert der HDE eine strategischere Ausrichtung der Europapolitik der Bundesregierung, einen bedarfsgerechten und nutzerfreundlichen Ausbau der Elektroladeinfrastruktur, die Vitalisierung des Handelsstandortes Innenstadt, eine Reform der Unternehmenssteuer sowie die Harmonisierung und Reduzierung der unzähligen Berichts- und Sorgfaltspflichten auf EU- und Bundesebene.

Weitere Informationen:
Einzelhandel Umsatzerwartung HDE
Quelle:

Handelsverband Deutschland

13.02.2025

Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit miteinander vereinen

Unternehmen sehen klima- und umweltbezogene Risiken als größte Gefahr für die mittelfristige Entwicklung der Wirtschaft (World Risk Report 2025).

Der Expertenrat für Klimafragen fordert in Deutschland mehr Ambition ein, wenn die Klimaziele erreicht werden sollen. CEOs – auch aus der Stahl- oder Chemiebranche – nehmen öffentlich Stellung zur notwendigen Verbindung von Klimaschutz und Wirtschaft. Und doch kommt der Klimaschutz im Wahlkampf kaum vor.

Im Vorfeld der Bundestagswahl und mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen formuliert daher ein branchenübergreifender Appell der Wirtschaft einen Grundkonsens. Gemeinsames Ziel der ungewöhnlichen Konstellation der Wirtschaftsverbände: Ein starker, zukunftsfähiger Wirtschaftsstandort, der Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit miteinander vereint.

Unternehmen sehen klima- und umweltbezogene Risiken als größte Gefahr für die mittelfristige Entwicklung der Wirtschaft (World Risk Report 2025).

Der Expertenrat für Klimafragen fordert in Deutschland mehr Ambition ein, wenn die Klimaziele erreicht werden sollen. CEOs – auch aus der Stahl- oder Chemiebranche – nehmen öffentlich Stellung zur notwendigen Verbindung von Klimaschutz und Wirtschaft. Und doch kommt der Klimaschutz im Wahlkampf kaum vor.

Im Vorfeld der Bundestagswahl und mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen formuliert daher ein branchenübergreifender Appell der Wirtschaft einen Grundkonsens. Gemeinsames Ziel der ungewöhnlichen Konstellation der Wirtschaftsverbände: Ein starker, zukunftsfähiger Wirtschaftsstandort, der Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit miteinander vereint.

Hinter der Forderung stehen der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV); der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE); der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e. V. (BDE); der Bundesverband Deutsche Startups (BVDS); die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF); der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (BVSE); der Verband Deutscher Metallhändler und Recycler e. V. (VDM) sowie der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW).

Kreislaufwirtschaft stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und fördert den Klimaschutz
Die mehr als 1.000 Mitgliedsunternehmen des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe stehen für 60.000 Arbeitsplätze. Arbeitsplätze, die nur an einem Wirtschaftsstandort Bestand haben, der folgenden Grundkonsens in der Wirtschafts- und Klimapolitik beachtet:

  • Verbindliche Klimaschutzziele einhalten – Klimaneutralität bis 2045
  • Klimaschutz als Konsens: Konstruktiv das “Wie” gestalten
  • Investitionen in Zukunftstechnologien und Wettbewerbsfähigkeit vorantreiben

Der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung bringt als mittelständischer Recyclingverband Expertise in den Themen Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz mit. Die bvse-Mitgliedsunternehmen setzen aus unternehmerischer Perspektive auf konsequenten Klimaschutz durch verbesserte Rahmenbedingungen.

bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock erklärt: „Recycling schont die natürlichen Ressourcen, sichert Rohstoffe für die Industrie und spart Energie und damit CO2. Recycling ist daher ein aktiver Klimaschutztreiber und verbessert gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie. Doch gerade mittelständische Unternehmen der Recyclingbranche fühlen sich von der Politik oft im Stich gelassen. Gezielte Fördermaßnahmen fehlen, während Großprojekte bevorzugt werden. Das werkstoffliche Recycling wird sträflich vernachlässigt. Die Branche braucht dringend bessere Rahmenbedingungen, insbesondere eine Privilegierung von Recyclingprojekten und die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren. Dies würde Investitionen erleichtern, die Wettbewerbsfähigkeit stärken und den Weg zu mehr Klimaschutz ebnen.“

Appell: Klimaneutralität bis 2045
Gemeinsam mit sieben weiteren Wirtschaftsverbänden setzt der bvse mit dem branchenübergreifenden Appell ein Signal an alle demokratischen Parteien. Der Grundkonsens betont, dass der Weg zur Klimaneutralität Deutschlands bis 2045 nicht nur nationale Verpflichtung sei, sondern auch eine globale Verantwortung. Klimaschutz bedeute, die Lebensgrundlagen heutiger und künftiger Generationen zu sichern.

Die Modernisierung hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft sieht der bvse als Chancen für Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und zukunftsfähige Arbeitsplätze.
Das gehe aber nicht ohne Investitionen. Daher fordert der Appell die künftige Bundesregierung dazu auf, gezielte Investitionen in Zukunftstechnologien, -Dienstleistungen und die dafür nötigen Infrastrukturen vorzunehmen. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie die Modernisierung auf eine Wirtschaft mit funktionierenden Stoffkreisläufen gehörten ebenso dazu. „Doch um zusätzliches privates Kapital zu mobilisieren, bedarf es verlässlicher staatlicher Rahmenbedingungen, die Investitionen fördert und klare politische Unterstützung“, erklärt bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock.

Quelle:

bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung

Textilballen Bild Fa. Wenkhaus über bvse
06.02.2025

BMUV veröffentlicht FAQ zur „Getrennten Sammlung von Textilabfällen“

Auf seiner Webseite hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) FAQ zur richtigen Vorgehensweise bei der Entsorgung textiler Abfälle veröffentlicht.

Der bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock zeigt sich erfreut: „Die aktualisierten FAQ des BMUV zur getrennten Sammlung von Textilabfällen bringen endlich die notwendige Klarheit für Verbraucher und Entsorger. Besonders erfreulich ist, dass die vom bvse seit Wochen geforderte Präzisierung zur Entsorgung von zerschlissener oder verschmutzter Kleidung nun eindeutig formuliert wurde. Die klare Botschaft, dass Altkleidercontainer keine Mülltonnen sind und ausschließlich für wiederverwendbare, saubere Kleidung genutzt werden sollten, ist ein wichtiger Schritt für ein effizienteres Textilrecycling und ein bedeutender Beitrag für mehr Nachhaltigkeit in der Kreislaufwirtschaft“, erklärt Rehbock.

Auf seiner Webseite hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) FAQ zur richtigen Vorgehensweise bei der Entsorgung textiler Abfälle veröffentlicht.

Der bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock zeigt sich erfreut: „Die aktualisierten FAQ des BMUV zur getrennten Sammlung von Textilabfällen bringen endlich die notwendige Klarheit für Verbraucher und Entsorger. Besonders erfreulich ist, dass die vom bvse seit Wochen geforderte Präzisierung zur Entsorgung von zerschlissener oder verschmutzter Kleidung nun eindeutig formuliert wurde. Die klare Botschaft, dass Altkleidercontainer keine Mülltonnen sind und ausschließlich für wiederverwendbare, saubere Kleidung genutzt werden sollten, ist ein wichtiger Schritt für ein effizienteres Textilrecycling und ein bedeutender Beitrag für mehr Nachhaltigkeit in der Kreislaufwirtschaft“, erklärt Rehbock.

High Heels Foto atalanta0505, Pixabay
05.02.2025

Schuh-Umsatz sinkt 2024 um rund 90 Mio. Euro

Nach Hochrechnungen des BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren sind die Umsätze mit Schuhen in Deutschland im letzten Jahr um 0,8 Prozent bzw. 90 Mio. Euro auf 11,62 Milliarden Euro (inkl. MwSt.) gesunken. Besonders betroffen war der stationäre Schuhfachhandel mit Einbußen in Höhe von 100 Mio. Euro bzw. minus 1,5 Prozent, während der Online-Handel um 20 Mio. € bzw. 0,7 Prozent zulegen konnte.
 
Auch für 2025 sind die Umsatzerwartungen der Schuhhändler sehr verhalten. Laut einer aktuellen BTE-Umfrage rechnet lediglich etwas mehr als ein Viertel der Schuhhändler für das laufende Jahr mit einem nennenswerten Umsatzplus. Ein gleicher Anteil der Schuhhändler sieht sich in etwa auf dem Niveau von 2024, knapp 45 Prozent befürchten dagegen Einbußen von einem Prozent und mehr.  
 

Nach Hochrechnungen des BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren sind die Umsätze mit Schuhen in Deutschland im letzten Jahr um 0,8 Prozent bzw. 90 Mio. Euro auf 11,62 Milliarden Euro (inkl. MwSt.) gesunken. Besonders betroffen war der stationäre Schuhfachhandel mit Einbußen in Höhe von 100 Mio. Euro bzw. minus 1,5 Prozent, während der Online-Handel um 20 Mio. € bzw. 0,7 Prozent zulegen konnte.
 
Auch für 2025 sind die Umsatzerwartungen der Schuhhändler sehr verhalten. Laut einer aktuellen BTE-Umfrage rechnet lediglich etwas mehr als ein Viertel der Schuhhändler für das laufende Jahr mit einem nennenswerten Umsatzplus. Ein gleicher Anteil der Schuhhändler sieht sich in etwa auf dem Niveau von 2024, knapp 45 Prozent befürchten dagegen Einbußen von einem Prozent und mehr.  
 
Als maßgebliche Gründe für die negative Entwicklung im Jahr 2024 und den eher pessimistischen Einschätzungen für 2025 sieht der BTE die grundsätzlich schwache Konsumneigung und Verunsicherung bei der breiten Masse der Bevölkerung. Dazu BTE-Hauptgeschäftsführer Rolf Pangels: „Trotz Lohnsteigerungen haben die Verbraucherinnen und Verbraucher aufgrund weiterhin gestiegener Kosten für Wohnen, Gesundheit und Mobilität immer weniger Geld im Portemonnaie. Aber auch die geopolitischen Krisen und die damit verbundene allgemeine Unsicherheit über die eigene wirtschaftliche Zukunft machen wenig Lust auf den Schuhkauf“. Mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl fordert der Verbandsmanager: „Die Politik muss die Belastungen für Verbraucherinnen und Verbraucher reduzieren, damit der Konsummotor auch für den Schuhhandel wieder anspringt. Die Steuerlast der Bürgerinnen und Bürger muss auf allen Ebenen, z.B. bei der Einkommens- und Stromsteuer sowie auch bei den Sozialversicherungsbeiträgen, gesenkt werden, damit sie mehr Spielraum für den privaten Verbrauch bekommen. Gleiches gilt für die Kostenbelastung der Unternehmen.“  
 
Überdies verweist der Verband auf die aktuell schlechten Rahmenbedingungen für die Schuhhandelsbranche. Als größtes Problem nehmen die stationären Schuhhändler derzeit die zunehmende Bürokratie wahr. Pangels: „Die Flut an bürokratischen Vorschriften stranguliert unsere Branche förmlich und lähmt die Unternehmensentwicklung im nicht mehr ertragbaren Maße.“
 
Für den BTE ist ein massiver Abbau der Bürokratievorschriften daher dringend erforderlich, z.B. allgemein im Rahmen des Arbeitsrechts, des Datenschutzes, des Brandschutzes, bei Aufbewahrungspflichten für Dokumente/Buchungsbelege und dem Schriftformerfordernis von Dokumenten. Daneben stellen insbesondere die vielen Nachhaltigkeitsgesetze und Berichtspflichten vor allem große Schuheinzelhändler vor nahezu unerfüllbare Aufgaben und führen zusätzlich zu hohen Kosten.  
 
Als ein weiteres großes Problem nehmen die Schuhhändler den Attraktivitätslust ihrer Standorte, vornehmlich der Innenstädte, wahr. Der BTE fordert die Planungspolitik auf, maßgebliche Standortfaktoren der Innenstädte, wie z.B. eine problemlose Erreichbarkeit für alle Verkehrsmittel, die Gewährleistung von Sicherheit und Sauberkeit, eine attraktive bauliche Gestaltung und einen ebenso attraktiven Mix aus kleinen und größeren Geschäften sicherzustellen. Nur wenn die Standort-/Rahmenbedingungen für die Verbraucherinnen und Verbraucher attraktiv sind, werden sie sich zum Einkaufen in die Innenstädte begeben. Denn laut aktueller Deutschlandstudie Innenstadt 2024 ist das Einkaufen mit etwa 71 Prozent der wichtigste Grund für die Bevölkerung, die Innenstädte zu besuchen. Dem Schuheinzelhandel messen in der aktuellen Befragung rund 68 Prozent der Menschen eine hohe Bedeutung für die Innenstädte zu. „Dieses Potenzial gilt es durch eine entsprechende Planungspolitik zu halten bzw. noch weiter auszubauen“, so Pangels.
 
Erfreulicherweise haben nach Einschätzung des BTE im Jahr 2024 weniger Schuhhandelsunternehmen ihre Türen geschlossen als 2023. Der Aderlass der Geschäftsschließungen der letzten Jahre scheint sich allmählich deutlich abzuschwächen. Aktuelle dürfte es etwa 2.550 stationäre Schuhhandelsunternehmen geben. Den Gesamtbestand der Schuhgeschäfte schätzt der BTE auf derzeit etwa 8.700.

Quelle:

BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren

05.02.2025

BTE-Factbook Textil Schuhe Lederwaren 2025 ersetzt BTE-Taschenbuch und BTE-Statistik-Report

Anfang Februar ist das neue BTE-Factbook Textil Schuhe Lederwaren 2025 erschienen. Es ersetzt das BTE-Taschenbuch und den BTE-Statistik-Report und fasst die wichtigsten Inhalte beider Publikationen in einem Werk zusammen. Auf rund 100 Seiten im Format DIN A 4 enthält das BTE-Factbook zahlreiche Markt- und Kostenzahlen aus dem Bekleidungs-, Textil-, Schuh- und Lederwarenhandel inkl. Online-Daten. Zudem enthält es die wichtigsten rechtlichen Bestimmungen für die Textil- und Schuhbranche sowie Informationen über zentrale Dienstleistungsangebote für die Branche. Einzelheiten:
 

Anfang Februar ist das neue BTE-Factbook Textil Schuhe Lederwaren 2025 erschienen. Es ersetzt das BTE-Taschenbuch und den BTE-Statistik-Report und fasst die wichtigsten Inhalte beider Publikationen in einem Werk zusammen. Auf rund 100 Seiten im Format DIN A 4 enthält das BTE-Factbook zahlreiche Markt- und Kostenzahlen aus dem Bekleidungs-, Textil-, Schuh- und Lederwarenhandel inkl. Online-Daten. Zudem enthält es die wichtigsten rechtlichen Bestimmungen für die Textil- und Schuhbranche sowie Informationen über zentrale Dienstleistungsangebote für die Branche. Einzelheiten:
 

  • Der umfangreiche statistische Teil enthält nach einem einleitenden Text zur aktuellen Situation viele Daten zur Umsatzentwicklung des Textil-, Schuh- und Lederwarenhandels sowie zur Struktur der einzelnen Branchen. Abgedruckt sind außerdem Zahlen des BTE-Betriebsvergleichs mit Leistungs- und Kostendaten des mittelständischen Bekleidungsfachhandels für das Jahr 2023 sowie aktuelle Ergebnisse der BTE-Unternehmerumfrage 2025.  
  • Zum allgemeinen volkswirtschaftlichen Teil zählen z.B. Tabellen zur Entwicklung der Altersstruktur der bundesdeutschen Bevölkerung sowie zur Entwicklung der Beschäftigtenzahl und zur Preisentwicklung der einzelnen Branchen.
  • Das BTE-Factbook enthält einem Bericht über die aktuelle Entwicklung der für die Branche relevanten Gesetzgebung sowie Auszüge des Textilkennzeichnungsrechts, die textile Pflegekennzeichnung, die europäische Schuhkennzeichnung sowie einen Auszug aus den Liefer- und Zahlungsbedingungen der deutschen Schuhindustrie. Damit kann eine Vielzahl rechtlicher Fragen rund um die Ware durch kurzes Nachschlagen schnell beantwortet werden.

Das BTE-Factbook Textil Schuhe Lederwaren 2025, so der Verband, ist ein wichtiges, kompaktes Arbeitsmittel für die Branche, über das jeder Kaufmann im Textil-, Schuh- und Lederwarenhandel verfügen sollte. Auch für Hersteller und Absatzmittler ist es eine Quelle vieler interessanter Informationen über den Fashionmarkt. 

Hinweis: Viele Mitglieder der Einzelhandelsverbände erhalten das BTE-Factbook kostenlos von ihrem Regional- oder Landesverband. Ansonsten können EHV-Mitglieder das BTE-Factbook bereits jetzt unter Angabe ihrer Mitgliedsnummer zum Brutto-Preis von 49 Euro (45,79 Euro netto) bestellen, alle übrigen Interessenten erhalten das BTE-Factbook für 99 Euro (92,52 Euro netto), jeweils plus Versandkosten. Bezug über den ITE-Verlag, Fax 0221/92150910, E-Mail: itebestellungen@bte.de oder im BTE-Webshop unter www.bte.de (Rubrik: Publikationen). Bei Bestellungen ab drei Stück gibt es vergünstigte Staffelpreise.

Quelle:

BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren

31.01.2025

HDE: 2025 Umsatzwachstum im Einzelhandel von zwei Prozent

Nach einem schwierigem Jahr 2024 wird der Einzelhandel seine Umsätze auch in diesem Jahr wohl nur geringfügig erhöhen können. Der Handelsverband Deutschland (HDE) geht im Vergleich zum Vorjahr von einem nominalen Umsatzplus von zwei Prozent aus. Real bedeutet das voraussichtlich ein Plus von 0,5 Prozent für die Branche. Hauptgrund dafür ist eine große Verunsicherung bei den Verbrauchern sowie die konjunkturelle Flaute. Hinzu kommen viele Unwägbarkeiten auf der politischen Ebene. Der HDE fordert deshalb in einem für viele Handelsunternehmen schwierigen Umfeld in einem Zehn-Punkte-Plan von der künftigen Bundesregierung bessere Rahmenbedingungen.

Nach einem schwierigem Jahr 2024 wird der Einzelhandel seine Umsätze auch in diesem Jahr wohl nur geringfügig erhöhen können. Der Handelsverband Deutschland (HDE) geht im Vergleich zum Vorjahr von einem nominalen Umsatzplus von zwei Prozent aus. Real bedeutet das voraussichtlich ein Plus von 0,5 Prozent für die Branche. Hauptgrund dafür ist eine große Verunsicherung bei den Verbrauchern sowie die konjunkturelle Flaute. Hinzu kommen viele Unwägbarkeiten auf der politischen Ebene. Der HDE fordert deshalb in einem für viele Handelsunternehmen schwierigen Umfeld in einem Zehn-Punkte-Plan von der künftigen Bundesregierung bessere Rahmenbedingungen.

„Der Konsum und der Einzelhandel in Deutschland kommen auch im Jahr 2025 nicht richtig in Schwung. Nach einem für viele Handelsunternehmen schwierigen letzten Jahr werden die Herausforderungen für die Branche damit immer größer“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der HDE geht in seiner Jahresprognose für 2025 von Umsätzen der Branche in Höhe von nominal 677 Milliarden Euro aus. Das entspricht im Vorjahresvergleich einem nominalen Plus von zwei Prozent, real bleibt ein Plus von 0,5 Prozent. Der Onlinehandel kann dabei deutlicher zulegen: Hier prognostiziert der Verband ein Umsatzplus von nominal drei Prozent, was real einem Plus von zwei Prozent entspricht. Die aktuelle HDE-Unternehmensumfrage unter knapp 700 Händlerinnen und Händlern aus ganz Deutschland zeigt denn auch, dass nur 22 Prozent der Befragten mit einem Umsatzplus in diesem Jahr rechnen. Knapp die Hälfte dagegen erwartet Ergebnisse unterhalb des Vorjahresniveaus. „Es ist schlicht zu viel Unsicherheit im System. Unkalkulierbare Kriege und Konflikte, hohe Energiekosten und eine gesamtwirtschaftliche Stagnation sind ein toxischer Cocktail für den Konsum“, so Genth weiter. Deshalb müsse es jetzt für die kommende Bundesregierung darum gehen, bessere Rahmenbedingungen für die Handelsunternehmen zu schaffen.

In einem Zehn-Punkte-Plan zur Bundestagswahl macht der HDE die drängendsten Forderungen der Branche deutlich: „Es braucht endlich mehr unternehmerische Freiheit und weniger Bürokratie. Die Politik braucht wieder mehr Zutrauen in die positiven Effekte der Marktwirtschaft. Ein innovationsfreundlicher Rechtsrahmen ist Pflicht, damit die Wirtschaft wieder auf die Beine kommt“, so Genth. Zudem stehen für die Branche eine Stärkung des Arbeitsmarkts, die Sicherung von Fachkräften und der Erhalt der Tarifautonomie im Fokus. Dabei betont der HDE, dass die Festlegung des Mindestlohnes Sache der entsprechenden Kommission unter Beteiligung der Tarifpartner ist, politische Einmischungen sieht der Verband als gefährlichen Irrweg. Zudem machen dem Einzelhandel die nach wie vor hohen Energiekosten zu schaffen. Der HDE setzt sich deshalb für eine Absenkung der Stromsteuer für alle ein. Genth: „Ein besonderer Fokus muss auf dem Erhalt des fairen Wettbewerbs liegen. Aktuell halten sich Plattformen aus Fernost wie Temu nicht an die hier gültigen Regelungen und Gesetze. Das darf nicht länger geduldet werden, hier ist entschlossenes Handeln gefragt.“ Außerdem fordert der HDE eine strategischere Ausrichtung der Europapolitik der Bundesregierung, einen bedarfsgerechten und nutzerfreundlichen Ausbau der Elektroladeinfrastruktur, die Vitalisierung des Handelsstandortes Innenstadt, eine Reform der Unternehmenssteuer sowie die Harmonisierung und Reduzierung der unzähligen Berichts- und Sorgfaltspflichten auf EU- und Bundesebene.

Quelle:

Handelsverband Deutschland

31.01.2025

Fristverlängerung zur Wundversorgung bis 2. Dezember 2025

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) begrüßt den Beschluss des Bundestags, im Rahmen des Gesundheitsversorgungs-Stärkungsgesetzes (GVSG) die Übergangsfrist für Wundversorgungs-Studien zu verlängern. Damit sind die sogenannten „sonstige Produkte zur Wundbehandlung“ noch bis zum 2. Dezember 2025 in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) erstattungsfähig.

Hintergrund ist, dass ursprünglich zum 2. Dezember 2024 die Frist für die sogenannten „sonstige Produkte zur Wundbehandlung“ abgelaufen war, in der sie ohne formalen Nutzennachweis im Verfahren des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) durch die GKV erstattungsfähig waren. Dabei ist aufgrund fehlender Bewertungskriterien seitens G-BA weiterhin nicht klar, wie Hersteller den benötigten Nachweis des therapeutischen Nutzens ihrer Produkte erbringen sollen.

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) begrüßt den Beschluss des Bundestags, im Rahmen des Gesundheitsversorgungs-Stärkungsgesetzes (GVSG) die Übergangsfrist für Wundversorgungs-Studien zu verlängern. Damit sind die sogenannten „sonstige Produkte zur Wundbehandlung“ noch bis zum 2. Dezember 2025 in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) erstattungsfähig.

Hintergrund ist, dass ursprünglich zum 2. Dezember 2024 die Frist für die sogenannten „sonstige Produkte zur Wundbehandlung“ abgelaufen war, in der sie ohne formalen Nutzennachweis im Verfahren des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) durch die GKV erstattungsfähig waren. Dabei ist aufgrund fehlender Bewertungskriterien seitens G-BA weiterhin nicht klar, wie Hersteller den benötigten Nachweis des therapeutischen Nutzens ihrer Produkte erbringen sollen.

Um Lücken in der Wundversorgung insbesondere chronisch Kranker zu vermeiden, hatten Gesundheitspolitiker:innen aus dem Bundestag ursprünglich eine weitere Fristverlängerung um 18 Monate konsentiert. Durch den Koalitionsbruch konnte diese geplante gesetzliche Änderung nicht vor dem 2. Dezember 2024 beschlossen werden. Die Folge: „Sonstige Produkte zur Wundbehandlung“ – darunter fallen beispielsweise silber- oder polyhexanid-haltige Wundauflagen oder Hydrogele – waren laut Gesetz nicht mehr erstattungsfähig. Aufgrund der Kurzfristigkeit, die die Versorgung vor praktische Herausforderungen stellte, schaltete sich Bundesgesundheitsminister Lauterbach ein und empfahl den gesetzlichen Krankenkassen, diese Wundversorgungen auch übergangsweise bis zum 2. März 2025 zu erstatten. Eine gesetzliche Verlängerung fehlte jedoch – was für eine heterogene Umsetzung und immense Verunsicherung in der Versorgungslandschaft sorgte.

Dr. Marc-Pierre Möll dazu: „Es ist daher gut, dass die Politik den dringenden Handlungsbedarf erkannt hat und eine gesetzliche Firstverlängerung in den letzten Verhandlungen dieser Legislaturperiode beschlossen hat.“ Da die beschlossene Fristverlängerung nun 12 statt den ursprünglich geplanten 18 Monaten beträgt, müsse der G-BA zügig die Voraussetzung schaffen, damit eine Bewertung der Produkte innerhalb dieses Zeitraums auch möglich sei. Hierzu gehöre insbesondere die Definition von auf die Wundversorgung angepassten, transparenten Bewertungskriterien für die erstattungsrelevanten Nutzennachweise.

Quelle:

Bundesverband Medizintechnologie (BVMed)

31.01.2025

"Gewerkschaft soll beim Tarifabschluss ökonomischer Situation Rechnung tragen"

Unter dem Eindruck massiver wirtschaftlicher Probleme und dem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland haben am 31. Januar die Tarifverhandlungen für die rund 100 000 Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Modeindustrie begonnen. Die Branche befindet sich fest im Griff der Rezession, wie der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Markus Simon, zum Auftakt der Gespräche deutlich machte.

„Uns steht voraussichtlich das dritte Jahr einer Rezession bevor. Alle Zahlen befinden sich im Minus: Umsätze, Exporte, Inlandsnachfrage, Zahl der Arbeitsplätze und Auftragslage. Dagegen steigen Aufwand und Kosten für Regulierungen und Berichtspflichten, Arbeitskosten, die Preise für Rohstoffe und auch die Energiepreise befinden sich im Dauerhoch. Die Kostensteigerungen können nicht mehr annährend an die Kunden weitergegeben werden. Wer in einer solchen Lage mit 6,5 Prozent die zweithöchste Tarifforderung seit über 20 Jahren stellt, blendet die Dimension der derzeitigen Wirtschaftskrise aus.“

Unter dem Eindruck massiver wirtschaftlicher Probleme und dem Verlust der Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland haben am 31. Januar die Tarifverhandlungen für die rund 100 000 Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Modeindustrie begonnen. Die Branche befindet sich fest im Griff der Rezession, wie der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Markus Simon, zum Auftakt der Gespräche deutlich machte.

„Uns steht voraussichtlich das dritte Jahr einer Rezession bevor. Alle Zahlen befinden sich im Minus: Umsätze, Exporte, Inlandsnachfrage, Zahl der Arbeitsplätze und Auftragslage. Dagegen steigen Aufwand und Kosten für Regulierungen und Berichtspflichten, Arbeitskosten, die Preise für Rohstoffe und auch die Energiepreise befinden sich im Dauerhoch. Die Kostensteigerungen können nicht mehr annährend an die Kunden weitergegeben werden. Wer in einer solchen Lage mit 6,5 Prozent die zweithöchste Tarifforderung seit über 20 Jahren stellt, blendet die Dimension der derzeitigen Wirtschaftskrise aus.“

Die Einschätzung der derzeitigen Lage ist nach einer aktuellen Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen der Branche schlechter als während der Corona-Pandemie. Die über 1000 zumeist mittelständischen Unternehmen der westdeutschen Textil- und Modeindustrie haben in den vergangenen fünf Jahren im Durchschnitt über 20 Prozent an realen Umsätzen verloren. Die Zahl der Branchen-Insolvenzen liegt über dem Durchschnitt der Gesamtwirtschaft. So stiegen die Insolvenzen im Bekleidungsbereich im vergangenen Jahr um 66 Prozent, bei den Herstellern von Textilien waren es 42 Prozent mehr als ein Jahr zuvor im Vergleichszeitraum zwischen Januar und Oktober. Auch die Absatzkrise der deutschen Automobilindustrie trifft die Zulieferbetriebe der Textilindustrie mit voller Wucht. Mit großer Sorge blicken sie auf die Ankündigungen von Kurzarbeit und Werksschließungen bei den Autobauern.

Verhandlungsführer Simon: „Es ist leider Realität: Die Wirtschaftskrise am Standort Deutschland ist noch längst nicht ausgestanden. Die nächsten Jahre bleiben für uns eine Kraftanstrengung. Mehr denn je müssen wir alle bei den Tarifverhandlungen Verantwortung für unsere Branche tragen. Es geht um unsere Existenz!“

Die Verhandlungen werden am 25. Februar in Ingolstadt fortgesetzt.

Quelle:

Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie Südwesttextil e.V.

29.01.2025

Aktionsplan E-Commerce der Bundesregierung: HDE warnt vor Bürokratieaufbau zu Lasten europäischer Unternehmen

Den am 29. Januar von der Bundesregierung veröffentlichten Aktionsplan E-Commerce sieht der Handelsverband Deutschland (HDE) als wichtigen Beitrag für einen fairen Wettbewerb mit Plattformen und Handelsunternehmen aus Drittstaaten. Nachdem der HDE bereits den im vergangenen Sommer vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) erstellten ersten Entwurf des Aktionsplans positiv bewertet hatte, sind nun auch zentrale Forderungen des Verbandes aufgegriffen worden. Offen bleibe allerdings, wie die europäische und nationale Gesetzgebung letztlich gegenüber Drittstaatenhändlern durchgesetzt werden könne und welche Konsequenzen ihnen drohen. Kritisch sieht der HDE zudem, dass der Aktionsplan die Schaffung unnötiger neuer Bürokratie auch für deutsche Handelsunternehmen vorsieht.

Den am 29. Januar von der Bundesregierung veröffentlichten Aktionsplan E-Commerce sieht der Handelsverband Deutschland (HDE) als wichtigen Beitrag für einen fairen Wettbewerb mit Plattformen und Handelsunternehmen aus Drittstaaten. Nachdem der HDE bereits den im vergangenen Sommer vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) erstellten ersten Entwurf des Aktionsplans positiv bewertet hatte, sind nun auch zentrale Forderungen des Verbandes aufgegriffen worden. Offen bleibe allerdings, wie die europäische und nationale Gesetzgebung letztlich gegenüber Drittstaatenhändlern durchgesetzt werden könne und welche Konsequenzen ihnen drohen. Kritisch sieht der HDE zudem, dass der Aktionsplan die Schaffung unnötiger neuer Bürokratie auch für deutsche Handelsunternehmen vorsieht.

„Der Aktionsplan E-Commerce ist ein starkes Signal an Plattformen und Handelsunternehmen aus Drittstaaten. Unsere Botschaft ist angekommen, die ständigen Regelbrüche von Temu und Shein müssen ein Ende haben“, so HDE-Präsident Alexander von Preen. Der HDE finde sich mit vielen seiner Forderungen im Aktionsplan wieder, etwa in der Ankündigung der schnellstmöglichen Abschaffung der Zollfreigrenze von 150 Euro, der konsequenten Umsetzung des Digital Services Act (DSA) und der vorgeschlagenen Initiative zur Stärkung der Marktüberwachung auf europäischer, Bundes- und Länderebene. „Auf die Kampfansage müssen jetzt aber auch Taten folgen. Zwar sind die Forderungen des HDE zu großen Teilen eingeflossen, doch die wichtigste Frage bleibt unbeantwortet: Was genau haben die Unternehmen zu befürchten, die den fairen Wettbewerb in Europa mit Füßen treten?“, betont von Preen.

„In der EU dürfen Produkte nur dann verkehrsfähig sein, wenn der Verkäufer auch einen gesetzlichen Vertreter in der EU benannt hat“, so von Preen weiter. Der verantwortliche gesetzliche Vertreter müsse hierfür als physische, in der EU ansässige Person Ansprechpartner sein und über die notwendige Solvenz verfügen. Es müsse sichergestellt werden, dass an ihn Zustellungen in Gerichtsverfahren, entsprechende Verfahren einleitende Abmahnungen, gerichtliche Entscheidungen und sonstige Schriftstücke zugestellt werden sowie Zustellungen im Vollstreckungs- und Vollziehungsverfahren erfolgen können. Ist dies nicht der Fall, dürfen Pakete dieser Verkäufer nicht mehr an den Endkonsumenten zugestellt werden.

Inakzeptabel ist aus Sicht des HDE, dass durch die Ressortabstimmung zahlreiche Punkte aus anderen Ministerien in den Aktionsplan aufgenommen wurden, die für alle Handelsunternehmen neue Regulierung und Bürokratie schaffen. „Dieses Draufsatteln bereits sattsam diskutierter Regulierungsphantasien geht völlig am bestehenden Problem mit den Drittstaatenhändlern und -plattformen vorbei und wird die Wettbewerbsfähigkeit der im Binnenmarkt ansässigen und rechtskonform agierenden Unternehmen negativ beeinträchtigen. Das widerspricht nicht nur allen Lippenbekenntnissen zum Bürokratieabbau, sondern stärkt am Ende noch die unlauter agierende Konkurrenz aus den Drittstaaten“, so von Preen. Die Bundesregierung sei gut beraten, sich möglichst zügig wieder von diesen Plänen zu verabschieden.

Quelle:

Handelsverband Deutschland HDE

Martina Bandte, Präsidentin von Gesamtmasche. (c) Gesamtmasche e.V.
Martina Bandte, Präsidentin Gesamtmasche
28.01.2025

Wirtschaftswarntag am 29. Januar: Textilbranche fordert fundamentale Reformen

Am bundesweiten Wirtschaftswarntag am 29.01. beteiligen sich über 130 Verbände und hunderte Unternehmen. Auch der Gesamtverband der deutschen Maschenindustrie (GESAMTMASCHE), der mittelständische, mehrheitlich familiengeführte Textil- und Bekleidungsunternehmen vertritt, hat sich dem Bündnis angeschlossen.

„Vor einem Jahr habe ich gesagt: Das Maß ist voll. Jetzt läuft das Fass über“, so Martina Bandte, Präsidentin von Gesamtmasche. „Wir warnen seit Jahren vor den verheerenden Folgen wirtschafts- und mittelstandsfeindlicher Politik. Diese Warnungen wurden in den Wind geschlagen. Der Mittelstand erstickt in Bürokratie, Abgabenlast und Energiekosten. Wir dürfen nicht noch mehr Unternehmen und Arbeitsplätze durch künstliche Standortnachteile verlieren!“

Mit -25,75 Indexpunkten bleibt der Geschäftsklimaindex der deutschen Maschenindustrie auch Anfang 2025 im tiefroten Bereich. Die Erwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate sind so schlecht wie nie. Der Teilindex für die Geschäftserwartungen ist mit -30,08 Indexpunkten tiefer gesunken als im Corona-Lockdown.

Am bundesweiten Wirtschaftswarntag am 29.01. beteiligen sich über 130 Verbände und hunderte Unternehmen. Auch der Gesamtverband der deutschen Maschenindustrie (GESAMTMASCHE), der mittelständische, mehrheitlich familiengeführte Textil- und Bekleidungsunternehmen vertritt, hat sich dem Bündnis angeschlossen.

„Vor einem Jahr habe ich gesagt: Das Maß ist voll. Jetzt läuft das Fass über“, so Martina Bandte, Präsidentin von Gesamtmasche. „Wir warnen seit Jahren vor den verheerenden Folgen wirtschafts- und mittelstandsfeindlicher Politik. Diese Warnungen wurden in den Wind geschlagen. Der Mittelstand erstickt in Bürokratie, Abgabenlast und Energiekosten. Wir dürfen nicht noch mehr Unternehmen und Arbeitsplätze durch künstliche Standortnachteile verlieren!“

Mit -25,75 Indexpunkten bleibt der Geschäftsklimaindex der deutschen Maschenindustrie auch Anfang 2025 im tiefroten Bereich. Die Erwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate sind so schlecht wie nie. Der Teilindex für die Geschäftserwartungen ist mit -30,08 Indexpunkten tiefer gesunken als im Corona-Lockdown.

„In Deutschland herrscht Kaufzurückhaltung und viele Verbraucher greifen zu preisgünstiger Ware – immer mehr sogar zu dubioser Ultra-Fast-Fashion aus China“, sagt Martina Bandte. „Im Ausland haben deutsche Firmen große Nachteile: Energie ist bei uns im internationalen Vergleich katastrophal teuer.“ Knapp 53 Prozent der Firmen erwarten weiter sinkende Inlandsumsätze, etwa 45 Prozent gehen auch von einer weiter fallenden Auslandsnachfrage aus.

„Für die Erfüllung unzähliger Berichts- und Meldepflichten mit zweifelhaftem Nutzen müssen selbst Mittelständler mehrere Mitarbeiter abstellen“, moniert die Gesamtmasche-Präsidentin. „Produktvielfalt kann sich niemand mehr leisten. Kurz gesagt: Durch kurzsichtige, schlecht gemachte und überflüssige Gesetze sind wir teuer, langsam und langweilig. Ich habe Zweifel, dass die Welt dadurch besser wird. Im Gegenteil: Am Ende bedeutet das Wohlstandsverlust für alle.“

Quelle:

Gesamtmasche e.V.

28.01.2025

BTE-Intensiv-Kurs zu CSRD erfolgreich abgeschlossen

Am 21. Januar 2025 wurde der BTE-Intensiv-Kurs zur Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) erfolgreich abgeschlossen. Unter Anleitung von Branchen-Spezialistin und Nachhaltigkeits-Expertin Marion Sollbach wurden den teilnehmenden Handelsunternehmen seit September 2024 in drei Tagesveranstaltungen sowie wöchentlichen digitalen Kurz-Treffen branchenspezifische Informationen zu Nachhaltigkeitsthemen aus Sicht eines fiktiven Beispiel-Unternehmens des Modehandels vorgestellt.
 

Am 21. Januar 2025 wurde der BTE-Intensiv-Kurs zur Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) erfolgreich abgeschlossen. Unter Anleitung von Branchen-Spezialistin und Nachhaltigkeits-Expertin Marion Sollbach wurden den teilnehmenden Handelsunternehmen seit September 2024 in drei Tagesveranstaltungen sowie wöchentlichen digitalen Kurz-Treffen branchenspezifische Informationen zu Nachhaltigkeitsthemen aus Sicht eines fiktiven Beispiel-Unternehmens des Modehandels vorgestellt.
 
Dabei wurden viele Fragen praxistauglich beantwortet: Was bedeutet doppelte Wesentlichkeit und wie wende ich das auf mein Unternehmen an? Wie identifiziere ich aus den wesentlichen Themen die Offenlegungspflichten? Wie sieht eine Klimabilanz aus und was muss ich bei der EU-Taxonomie prüfen? Welche Anforderungen an die Nachhaltigkeitserklärung gibt es? Und wie muss ich den gesamten Prozess in meinem Unternehmen dokumentieren, damit ich sicher durch die Prüfung komme? Die Teilnehmenden erhielten eine Liste branchenspezifischer Auswirkungen, Risiken und Chancen zu den Nachhaltigkeitsthemen der ESRS sowie ein Muster einer Doppelten Wesentlichkeitsanalyse und einer Nachhaltigkeitserklärung für ein fiktives Textilhandelsunternehmen. Zudem wurde eine Auswahl an CSRD-IT-Tools vorgestellt.
 
Die teilnehmenden Unternehmen sind nach Abschluss des BTE-Intensiv-Kurses nun in der Lage, die für Großbetriebe bereits bestehenden CSRD-Pflichten zu erfüllen. Aktuell läuft auf EU-Ebene allerdings die politische Diskussion, wie die Nachhaltigkeitsberichtspflichten zukünftig in reduzierter Form erbracht werden können. Dabei waren sich alle Teilnehmenden einig, dass es nicht zu einer vollkommenen Abschaffung der CSRD-Berichtspflicht kommen wird. Sobald es dazu ein konkretes Ergebnis gibt, ist eine Wiederholung des BTE-CSRD-Kurses möglich. Interessenten können sich bereits vormerken lassen und wenden sich dazu an den BTE, Gudrun Höck, E-Mail hoeck@bte.de.

Quelle:

BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren

Stefan Voigt, bvse-Vizepräsident und Vorsitzender des Fachverbands Textilrecycling Foto bvse
Stefan Voigt, bvse-Vizepräsident und Vorsitzender des Fachverbands Textilrecycling
27.01.2025

bvse: Textilrecycler sind keine kostenlosen Müllentsorger

Die Textilrecycler in Deutschland schlagen Alarm: Durch Fehlinterpretationen der seit dem 1. Januar 2025 geltenden Getrenntsammlungspflicht für Textilien, hervorgerufen durch missverständliche Darstellungen, wie jüngst vom Umweltbundesamt (UBA), entstehe eine reale Bedrohung für die bewährte textile Kreislaufwirtschaft in Deutschland. „Fehlerhafte Auslegungen gefährden nicht nur das etablierte Recycling-System, sondern drohen unsere Branche zum kostenlosen Müllentsorger zu degradieren“, warnt Stefan Voigt, bvse-Vizepräsident und Vorsitzender des Fachverbands Textilrecycling (FTR).

Ein jüngst veröffentlichter Kurzbeitrag des Umweltbundesamtes (UBA) über die Änderung im KrWG in Bezug auf die Alttextilsammlung suggeriere, dass unbrauchbare und verschmutzte Textilien im Sinne der Getrenntsammlungspflicht in bestehenden Altkleidersystemen und -Containern entsorgt werden könnten.

Die Textilrecycler in Deutschland schlagen Alarm: Durch Fehlinterpretationen der seit dem 1. Januar 2025 geltenden Getrenntsammlungspflicht für Textilien, hervorgerufen durch missverständliche Darstellungen, wie jüngst vom Umweltbundesamt (UBA), entstehe eine reale Bedrohung für die bewährte textile Kreislaufwirtschaft in Deutschland. „Fehlerhafte Auslegungen gefährden nicht nur das etablierte Recycling-System, sondern drohen unsere Branche zum kostenlosen Müllentsorger zu degradieren“, warnt Stefan Voigt, bvse-Vizepräsident und Vorsitzender des Fachverbands Textilrecycling (FTR).

Ein jüngst veröffentlichter Kurzbeitrag des Umweltbundesamtes (UBA) über die Änderung im KrWG in Bezug auf die Alttextilsammlung suggeriere, dass unbrauchbare und verschmutzte Textilien im Sinne der Getrenntsammlungspflicht in bestehenden Altkleidersystemen und -Containern entsorgt werden könnten.

In einem Schreiben an den Präsidenten des Umweltbundesamtes warnt der bvse in dieser Woche eindringlich vor den negativen Konsequenzen einer solchen Auslegung der Gesetzeslage auf die textile Kreislaufwirtschaft in Deutschland und bat dringlichst um eine inhaltliche Überarbeitung seines interpretationsoffenen Beitrags.

Rechtliche Klarstellung erforderlich
„Eine falsch interpretierte Getrenntsammlungspflicht wird dazu führen, dass wertvolle Ressourcen durch Querkontamination zerstört werden und somit nicht mehr für die Zirkularität genutzt werden können“, erklärte bvse-Vizepräsident Stefan Voigt. „Eine nachhaltige und effiziente textile Kreislaufwirtschaft wird dadurch massiv gefährdet. Es bedarf klarer Regelungen, die unmissverständlich zwischen verwertbaren und nicht verwertbaren Textilien unterscheiden“, so Voigt weiter.

Im Kreislaufwirtschaftsgesetz wird die getrennte Sammlung von Abfällen so definiert, dass getrennte Sammlung eine Sammlung ist, bei der ein Abfallstrom nach Art und Beschaffenheit des Abfalls getrennt gehalten wird, um eine bestimmte Behandlung zu erleichtern oder zu ermöglichen.

„Stark verschmutzte oder nasse Alttextilien eignen sich weder für die Wiederverwendung noch für das Recycling und fallen damit nicht unter die Zieldefinition einer „bestimmten Behandlung“, wie sie das Gesetz vorsieht – und damit auch nicht in die bestehenden Sammelsysteme für Alttextilien. In Altkleidercontainer gehören nach wie vor ausschließlich trockene, verwendungsfähige Kleidung, Schuhe und Haushaltstextilien“, hob Voigt hervor.

Verschmutzte und nicht recyclingfähige Textilabfälle, Lumpen sowie Putzlappen gehören somit selbstverständlich weiter in die Restmülltonne und schlussendlich in die thermische Entsorgung. Kissen, Matratzen und Schaumstoffauflagen sind wie bisher über den Sperrmüll zu entsorgen.

Warnung vor dem Kollaps eines Vorzeigesystems
Der Fachverband Textilrecycling des bvse weist zudem darauf hin, dass das bestehende Sammelsystem für Alttextilien – das Bürger:innen derzeit noch eine kostenfreie Rückgabemöglichkeit bietet – bereits unter sehr großem wirtschaftlichem Druck steht. Bereits jetzt können vereinzelt gewisse Regionen vom System nicht mehr bedient werden, da es hier keine Möglichkeit der Weiterleitung der Entsorgungskosten an den jeweiligen örE gibt und sogar weiterhin Sondernutzungsgebühren erhoben werden. Dies mache die hochwertige Dienstleistung für Erfassung und Verwertung stark defizitär und könne somit nicht länger durchgeführt werden.

„Sollten nun regelmäßig verschmutzte und durchnässte Resttextilien in Altkleidercontainern landen, werden nicht nur zusätzliche Kosten verursacht, die künftig weiterbelastet werden müssen, sondern auch die langfristige Funktionsfähigkeit eines etablierten Systems gefährdet, das im Sinne des EU-Green Deals und der nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie ein Vorbild für Ressourceneffizienz darstellt“, verdeutlichte bvse-Vizepräsident Voigt die Konsequenzen.

Quelle:

bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung

24.01.2025

Bewerbungsrunde für AVK Innovationspreis 2025 eröffnet

Die AVK prämiert die besten Innovationen auf dem Gebiet der faserverstärkten Kunststoffe (FVK) / Verbundwerkstoffe in den Kategorien:

  • Innovative Produkte/Anwendungen
  • Innovative Verfahren/Prozesse
  • Forschung und Wissenschaft

Bewerbungskriterien

Die AVK prämiert die besten Innovationen auf dem Gebiet der faserverstärkten Kunststoffe (FVK) / Verbundwerkstoffe in den Kategorien:

  • Innovative Produkte/Anwendungen
  • Innovative Verfahren/Prozesse
  • Forschung und Wissenschaft

Bewerbungskriterien

  • Preis für innovative Produkte bzw. Anwendungen
    - Realisierungsgrad der Produkt-Innovation
    - Innovationshöhe
    - Marktchancen
    - Nachhaltigkeit
  • Preis für innovative Prozesse bzw. Verfahren
    - Realisierungsgrad der Prozess- bzw. Verfahrens-Innovation
    - Innovationshöhe
    - Verbesserung der Effektivität bzw. Effizienz
    - Nachhaltigkeit
  • Preis für Forschung/Wissenschaft (ausgezeichnet werden Hochschulen, Universitäten und Institute)
    - Herausragende wissenschaftliche Arbeit
    - Innovationshöhe
    - Umsetzbarkeit
    - Nachhaltigkeit

Ein Ziel des Innovationspreises ist die Förderung neuer Produkte/Bauteile bzw. Anwendungen aus faserverstärkten Kunststoffen (FVK) sowie die Förderung neuer Verfahren bzw. Prozesse zur Herstellung dieser FVK-Produkte. Ein weiterer Preis geht an Universitäten, Hochschulen und Institute für herausragende wissenschaftliche Arbeiten in Forschung und Wissenschaft. In allen Kategorien wird besonderer Wert auf das Thema „Nachhaltigkeit“ gelegt.

Ein weiteres Ziel ist es, die Innovationen sowie die dahinterstehenden Firmen/Institutionen auszuzeichnen und so die Leistungsfähigkeit der gesamten Composites-Industrie öffentlichkeitswirksam darzustellen. Bewertet werden die Einreichungen von einer hochkarätigen Jury von Experten aus dem Composites-Bereich.

Die Preisverleihung findet am 21. Oktober 2025 während des JEC Forum DACH in Dresden (21.-22.10.2025) statt.

Weitere Informationen:
AVK-Innovationspreis
Quelle:

AVK - Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e. V.

22.01.2025

Südwesttextil: Tarifforderung der IG Metall "verantwortungslos"

Energiepreise im Dauerhoch, drastisch steigende Lohnnebenkosten, ein angespannter globaler Markt, Stellenabbau, Insolvenzen und Produktions-Verlagerungen ins Ausland. Diese Hiobsbotschaften gehören mittlerweile zum Alltag der deutschen Wirtschaft und der Betriebe der Textil- und Bekleidungsindustrie. Vor diesem Hintergrund nennt der baden-württembergische Textil- und Bekleidungsverband ist die zweithöchste Forderung der IG Metall seit über 20 Jahren „realitätsblind“.

Die IG Metall hat mit ihrer heute veröffentlichten Forderung von 6,5 Prozent für 12 Monate gezeigt, dass sie jeglichen Realitätssinn vermissen lasse. „Die Forderung ist unrealistisch und gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen weiter. Es ist höchste Zeit, dass die IG Metall die äußerst schwierige Lage der Textil- und Bekleidungsindustrie anerkennt“, erklärt Markus Simon, Verhandlungsführer der Arbeitgeber.

Energiepreise im Dauerhoch, drastisch steigende Lohnnebenkosten, ein angespannter globaler Markt, Stellenabbau, Insolvenzen und Produktions-Verlagerungen ins Ausland. Diese Hiobsbotschaften gehören mittlerweile zum Alltag der deutschen Wirtschaft und der Betriebe der Textil- und Bekleidungsindustrie. Vor diesem Hintergrund nennt der baden-württembergische Textil- und Bekleidungsverband ist die zweithöchste Forderung der IG Metall seit über 20 Jahren „realitätsblind“.

Die IG Metall hat mit ihrer heute veröffentlichten Forderung von 6,5 Prozent für 12 Monate gezeigt, dass sie jeglichen Realitätssinn vermissen lasse. „Die Forderung ist unrealistisch und gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen weiter. Es ist höchste Zeit, dass die IG Metall die äußerst schwierige Lage der Textil- und Bekleidungsindustrie anerkennt“, erklärt Markus Simon, Verhandlungsführer der Arbeitgeber.

Die wirtschaftliche Lage in der Branche ist immens angespannt. Sowohl die Textil- als auch die Bekleidungshersteller verzeichneten über die vergangenen fünf Jahre reale Umsatzeinbußen von über 20 Prozent. Dabei hatten sich viele Unternehmen nach dem Einbruch durch die Corona-Pandemie unter großen Mühen und mit viel Kraft wieder an ihre Geschäftsergebnisse vor den Corona-Lockdowns herangearbeitet. Nun sind alle Zahlen erneut im Minus: Beschäftigung, inländische Produktion, Export, Auftragseingänge und -bestände. Besonders alarmierend sei jedoch, dass die Zahl der Betriebe im vergangenen Jahr noch einmal deutlich gesunken ist: bei Textil um minus 3,7 Prozent, bei Bekleidung um minus 7,7 Prozent. Auch die Zahl der Firmenpleiten sei auf Rekordniveau. Im vergangenen Jahr meldeten bis Oktober 30 Bekleidungsunternehmen Insolvenz an, 12 mehr als im Vergleichszeitraum ein Jahr zuvor. Bei Textil stieg die Zahl der Insolvenzen von 31 auf 44 Unternehmen.

Markus Simon: „Es muss nach den wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten der vergangenen Jahre darum gehen, unsere Betriebe wieder wettbewerbsfähig zu machen. Nur so können wir überhaupt noch am Standort Deutschland produzieren.  Die IG Metall weiß nur zu genau, dass wir in einer Krise bisher ungekannten Ausmaßes stecken. Umso weniger ist die Forderung von 6,5 Prozent zu erklären. Nur wenn wir gemeinsam Verantwortung zeigen, können wir diese schwierige Situation meistern.“

Deutschland befindet sich im zweiten Rezessionsjahr in Folge. Nach Zahlen des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) handelt es sich inzwischen um die längste Wirtschaftskrise seit Gründung der Bundesrepublik. Das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner lag 2024 unter dem Niveau von 2018. Der Abstand zum langfristigen Wachstumstrend beträgt 6,5 Prozent. Anstatt – wie bei vorherigen Krisen auch – wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren, seien die Aussichten auch für dieses Jahr besorgniserregend schlecht, so der Verband.

Quelle:

Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie Südwesttextil

22.01.2025

Umsatz der baden-württembergischen Textilindustrie weiter im Abwärtstrend

Der Abwärtstrend in der Textilindustrie hat sich im November weiter beschleunigt. In der Bekleidungsindustrie macht sich die Kaufzurückhaltung der Kunden bemerkbar.

Von Januar bis November verzeichnet die baden-württembergische Textilindustrie einen Umsatzrückgang von 8,4 %. Im Monatsvergleich des Novembers sogar ein Minus von 15,1 %. Damit beschleunigt sich der Abwärtstrend der zweiten Jahreshälfte noch einmal und geht auch mit einem gesteigerten Beschäftigungsrückgang von 1 % für den Zeitraum von Januar bis November einher.

Die Bekleidungsindustrie in Baden-Württemberg blickt ebenfalls auf eine Verschlechterung des Auftragseingangs und eine negative Umsatzentwicklung von 2,2 % im Vergleich zum November 2023, die unter anderem auf die Kaufzurückhaltung der Kunden zurückzuführen ist.

Südwesttextil-Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner fasst zusammen: „Nach dem zweiten Rezessionsjahr in Folge, sehen wir auch in der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie wenig Aussicht auf wirtschaftliche Erholung. Wir brauchen daher dringend eine auf die Wirtschaftswende in Deutschland fokussierte Politik.“

Der Abwärtstrend in der Textilindustrie hat sich im November weiter beschleunigt. In der Bekleidungsindustrie macht sich die Kaufzurückhaltung der Kunden bemerkbar.

Von Januar bis November verzeichnet die baden-württembergische Textilindustrie einen Umsatzrückgang von 8,4 %. Im Monatsvergleich des Novembers sogar ein Minus von 15,1 %. Damit beschleunigt sich der Abwärtstrend der zweiten Jahreshälfte noch einmal und geht auch mit einem gesteigerten Beschäftigungsrückgang von 1 % für den Zeitraum von Januar bis November einher.

Die Bekleidungsindustrie in Baden-Württemberg blickt ebenfalls auf eine Verschlechterung des Auftragseingangs und eine negative Umsatzentwicklung von 2,2 % im Vergleich zum November 2023, die unter anderem auf die Kaufzurückhaltung der Kunden zurückzuführen ist.

Südwesttextil-Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner fasst zusammen: „Nach dem zweiten Rezessionsjahr in Folge, sehen wir auch in der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie wenig Aussicht auf wirtschaftliche Erholung. Wir brauchen daher dringend eine auf die Wirtschaftswende in Deutschland fokussierte Politik.“

Vor diesem Hintergrund hat Südwesttextil entscheidende Forderungen für die Bundestagswahl formuliert, die neben Steuersenkungen und dem Abbau von Überregulierungen vor allem die Wettbewerbsfähigkeit stärken sollen.

Quelle:

Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie Südwesttextil e.V.

22.01.2025

MaxTex: Sabine Paulsen folgt auf Gerhard Becker

Unmittelbar nach Gründung 2014 übernahm Gerhard Becker Im Januar 2015 die Geschäftsführung von MaxTex, des kurz davor gegründeten Netzwerks für nachhaltige Textilien. Nach 10 Jahren erfolgreicher Entwicklung - die Mitgliederzahl stieg auf über 50 Unternehmen - erfolgt mit Beginn dieses Jahres der frühzeitig geplante Wechsel bei dieser zentralen Position.

„Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich die positive Entwicklung dieses Netzwerks begleiten, mitgestalten und am großen Erfolg teilhaben durfte. Die stets von gegenseitigem Vertrauen geprägte Zusammenarbeit mit allen MaxTexlern hat mir immer sehr viel Spaß gemacht. Mit besonderem Stolz können wir auf den furiosen Start der MaxTex Academy 2021 blicken, die seitdem rund 3000 Mitarbeitende aus mehr als 350 Unternehmen schulen und ausbilden durfte. Nun ist es aber Zeit für einen neuen Lebensabschnitt mit der Familie, auf den ich mich sehr freue“, sagt Gerhard Becker.

Unmittelbar nach Gründung 2014 übernahm Gerhard Becker Im Januar 2015 die Geschäftsführung von MaxTex, des kurz davor gegründeten Netzwerks für nachhaltige Textilien. Nach 10 Jahren erfolgreicher Entwicklung - die Mitgliederzahl stieg auf über 50 Unternehmen - erfolgt mit Beginn dieses Jahres der frühzeitig geplante Wechsel bei dieser zentralen Position.

„Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich die positive Entwicklung dieses Netzwerks begleiten, mitgestalten und am großen Erfolg teilhaben durfte. Die stets von gegenseitigem Vertrauen geprägte Zusammenarbeit mit allen MaxTexlern hat mir immer sehr viel Spaß gemacht. Mit besonderem Stolz können wir auf den furiosen Start der MaxTex Academy 2021 blicken, die seitdem rund 3000 Mitarbeitende aus mehr als 350 Unternehmen schulen und ausbilden durfte. Nun ist es aber Zeit für einen neuen Lebensabschnitt mit der Familie, auf den ich mich sehr freue“, sagt Gerhard Becker.

Die neue Geschäftsführerin Sabine Paulsen wird MaxTex und die Mitgliedsunternehmen ab sofort aus Ihrem Büro in Hamburg betreuen. Mit ihrer Ausbildung zur staatlich geprüften Textildesignerin und ihrer anschließenden Karriere als CSR- und Nachhaltigkeitsmanagerin, ebenfalls in der Textilbranche, bringt sie die besten Voraussetzungen mit, um die Mitgliedsunternehmen bei der Findung von Lösungen bei den anstehenden vielen Herausforderungen zu unterstützen. Sabine Paulsen dazu „Ich freue mich auf die spannenden und herausfordernden Themen in einer interessanten Branche und einem Netzwerk mit hohen Ansprüchen und der klaren Ausrichtung auf eine notwendige nachhaltige Entwicklung. Und natürlich freue ich mich darauf baldmöglichst viele Mitglieder und Ihre Unternehmen kennenzulernen, um die Vision von MaxTex gemeinsam voranzutreiben.“

Vorstandsvorsitzender Felix Blumenauer zum vollzogenen Wechsel: „Wir haben uns in einem fairen Auswahlverfahren für Sabine Paulsen entschieden, weil sie die perfekten Voraussetzungen in fachlicher wie auch in persönlicher Hinsicht mitbringt. Mit Ihr ist ein reibungsloser Übergang und vor allem eine kontinuierliche Weiterentwicklung von MaxTex gewährleistet. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit“!

Weitere Informationen:
MaxTex Geschäftsführung
Quelle:

Vereinigung MaxTex

21.01.2025

Gesetze und Regeln auch für Plattformen und Händler aus Drittstaaten durchsetzen

Angesichts der anhaltenden Paketflut aus Drittstaaten fordern der Handelsverband Deutschland (HDE), die Deutsche Steuergewerkschaft (DSTG) und der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) die konsequente Durchsetzung europäischer Standards bei Produktsicherheit, Umwelt- und Verbraucherschutz auch gegenüber Plattformen und Handelsunternehmen aus Drittstaaten. In einem gemeinsamen Positionspapier machen die drei Verbände auf die aktuellen Wettbewerbsverzerrungen, Gefährdungen für die Verbraucher sowie massenhafte Zollverstöße aufmerksam und stellen notwendige kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen für die Abstellung der Missstände vor.

Angesichts der anhaltenden Paketflut aus Drittstaaten fordern der Handelsverband Deutschland (HDE), die Deutsche Steuergewerkschaft (DSTG) und der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) die konsequente Durchsetzung europäischer Standards bei Produktsicherheit, Umwelt- und Verbraucherschutz auch gegenüber Plattformen und Handelsunternehmen aus Drittstaaten. In einem gemeinsamen Positionspapier machen die drei Verbände auf die aktuellen Wettbewerbsverzerrungen, Gefährdungen für die Verbraucher sowie massenhafte Zollverstöße aufmerksam und stellen notwendige kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen für die Abstellung der Missstände vor.

Im Jahr 2024 wurden vier Milliarden Pakete aus Drittstaaten direkt an Verbraucher im EU-Binnenmarkt verschickt. Dabei werden Produktsicherheitsstandards, Verbraucherschutz- und Zollbestimmungen systematisch verletzt. HDE, DSTG und vzbv mahnen daher auf nationaler und europäischer Ebene zu einem konsequenten Eingreifen gegenüber Marktteilnehmern aus Drittstaaten, darunter wachsende Plattformen wie Temu und Shein. Positiv bewerten die drei Verbände, dass die Europäische Kommission ihre Möglichkeiten im Rahmen des Digital Services Act (DSA) nutzt. Allerdings müssten laufende Verfahren gründlich und zugleich zügig vorangebracht werden.

Das gemeinsame Positionspapier von HDE, DSTG und vzbv enthält kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen für die Wiederherstellung gleicher Wettbewerbsbedingungen für alle Marktteilnehmer.

Kurzfristig sollte die EU strengere Anforderungen an die gesetzlichen Vertreter der Online-Marktplätze einführen. Auf Bundesebene fordern die Verbände die Abschaffung der Zollfreigrenze von 150 Euro. Auf Länderebene müssen die Marktüberwachungsbehörden gestärkt und besser digital ausgestattet werden.

Mittelfristig müsse die im Rahmen der Reform des EU-Zollkodex vorgesehene Einführung des fiktiven Einführers kommen. Das bedeutet, dass digitale Plattformen und Handelsunternehmen aus Drittstaaten zu sogenannten fiktiven Einführern erklärt werden, die dann für alle Zoll- und Steuerformalitäten sowie Zahlungen verantwortlich sind. Darüber hinaus fordern die Verbände eine verpflichtende Nutzung des Import-One-Stop-Shop bei der Einfuhrumsatzsteuer. Es muss umfangreichere Mitwirkungspflichten seitens der Anbieter und Kontrollmöglichkeiten seitens der Behörden geben, um den Markt regulieren zu können. Die Verbände fordern zudem mittelfristig, den Zoll europaweit und damit auch in Deutschland zu stärken.

Langfristig sehen HDE, DSTG und vzbv in einer beschleunigten Reform des EU-Zollkodex eine zentrale Maßnahme zur Sicherstellung eines fairen Wettbewerbs mit Marktteilnehmern aus Drittstaaten. Das wäre eine entscheidende Stellschraube, um den wachsenden Herausforderungen des internationalen Handels wirksam begegnen zu können.

„Zoll- und Steuergesetze und unsere hohen Standards bei Produktsicherheit, Umwelt- und Verbraucherschutz zu umgehen, darf auf nationaler und europäischer Ebene nicht länger geduldet werden. Online-Anbieter wie Temu und Shein führen den fairen Wettbewerb ad absurdum. Diese rücksichtslosen Geschäftsmodelle gehen auf Kosten der Handelsunternehmen im gesamten EU-Binnenmarkt. Hier ist konsequentes Handeln gefragt. Wer hierzulande Waren anbietet, muss sich auch an die in der EU geltenden Regeln halten. Die Politik darf nicht länger zuschauen, wie der hiesige Einzelhandel durch massenhafte Gesetzesverstöße von Temu & Co in seiner Existenz bedroht wird“, so HDE-Präsident Alexander von Preen.

„Es ist nicht alltäglich, dass Vertreter des Handels, der Finanzverwaltung und des Verbraucherschutzes gemeinsame Forderungen erstellen – aber wir dürfen nicht tatenlos zusehen, wie Plattformen wie Temu mit illegalen Mitteln den Markt dominieren und unsere Werte gefährden. Es ist höchste Zeit, dass die Politik hart durchgreift und für gleiche Spielregeln sorgt – zum Schutz der Verbraucher und der Zukunft unseres Marktes! Es braucht bessere Gesetze, entsprechende Arbeitskräfte und Ausstattung“, so DSTG- Bundesvorsitzender Florian Köbler.

„Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten, dass Produkte, die sie über Online-Marktplätze kaufen, sicher sind. Und das ist auch ihr gutes Recht. Es darf nicht passieren, dass Feuermelder kein Feuer melden oder Kinder einen Stromschlag von ihrem Nachtlicht bekommen. Auch treten immer wieder verbraucherrechtliche Probleme auf, etwa weil Händler das Widerrufsrecht ignorieren. Es gibt klare Regeln, die eingehalten werden müssen. Und diese Regeln müssen auch konsequent durchgesetzt werden. Regelungslücken müssen schnellstmöglich geschlossen werden, um Verbraucherinnen und Verbraucher beim Online-Shopping besser zu schützen“, sagt Jutta Gurkmann, Geschäftsbereichsleiterin Verbraucherpolitik im vzbv.

Mit ihrem gemeinsamen Positionspapier haben sich HDE, DSTG und vzbv an Bundeskanzler Olaf Scholz, das Bundesministerium der Finanzen, das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie die Fraktionsvorsitzenden der Bundestagsfraktionen von SPD, CDU/CSU, FDP, Bündnis 90/Die Grünen sowie die Linke gewandt.

20.01.2025

Südwesttextil stellt Forderungen für eine Wirtschaftswende

Unter dem Motto „Den Faden weiterspinnen“ stellt Südwesttextil in einer Stellungnahme zur Bundestagswahl entscheidende Forderungen für eine Wirtschaftswende.

Deutschland steht am 23. Februar 2025 vor entscheidenden Neuwahlen. Südwesttextil, der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie, richtet zehn zentrale Themen mit detaillierten Forderungen an die zukünftige Bundesregierung. Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner: „In der jetzigen Situation braucht es eine auf die Wirtschaftswende fokussierte Politik, die Deutschland nach vorne bringt. Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft muss gestärkt, Steuern gesenkt und Wachstumsimpulse gesetzt werden.“

Südwesttextil benennt die folgenden zehn Themen:

Unter dem Motto „Den Faden weiterspinnen“ stellt Südwesttextil in einer Stellungnahme zur Bundestagswahl entscheidende Forderungen für eine Wirtschaftswende.

Deutschland steht am 23. Februar 2025 vor entscheidenden Neuwahlen. Südwesttextil, der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie, richtet zehn zentrale Themen mit detaillierten Forderungen an die zukünftige Bundesregierung. Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner: „In der jetzigen Situation braucht es eine auf die Wirtschaftswende fokussierte Politik, die Deutschland nach vorne bringt. Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft muss gestärkt, Steuern gesenkt und Wachstumsimpulse gesetzt werden.“

Südwesttextil benennt die folgenden zehn Themen:

  1. Wirtschaftswende: An einem Strang ziehen
  2. Arbeitsmarkt: Die Ärmel hochkrempeln
  3. Sozialpartnerschaft: Eine Naht zu viel
  4. Nachhaltige Transformation: Korsett aus Überregulierungen lösen
  5. Energiepreise: Ein Netz mit doppeltem Boden spannen
  6. Fachkräftesicherung: Auf die Socken machen
  7. Investitionen: Den Knoten lösen
  8. Innovationen: Wind in die Segel bringen
  9. Internationaler Handel: Auf die Fahne schreiben
  10. Geopolitik: Die Fäden in der Hand halten
Quelle:

Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie Südwesttextil

Grafik BVmed
15.01.2025

BVMed: Politik soll Hilfsmittelversorgung zukunftsfähig machen

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) setzt sich in seinem Positionspapier zur Bundestagswahl für eine Stärkung der Hilfsmittel-Versorgung ein. Dazu gehört aus Sicht des MedTech-Verbandes, dass die individuellen Versorgungsbedarfe chronisch Kranker oder Personen mit Behinderungen besser berücksichtigt werden. „Die adäquate und effektive Versorgung chronisch kranker Patienten mit Hilfsmitteln setzt voraus, dass zugrundeliegende Erkrankungen und Behinderungen in der Therapie angemessen berücksichtigt werden“, so BVMed-Hilfsmittelexpertin Juliane Pohl. Zudem setzt sich der BVMed für einen Anspruch auf ambulantes Therapiemanagement, für eine Klarstellung des Hilfsmittelbegriffs sowie Verwaltungsvereinfachungen ein. Im Hilfsmittel-Kapitel des Positionspapiers listet der BVMed zehn konkrete Forderungen auf, um die Hilfsmittelversorgung zukunftsfähig machen.

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) setzt sich in seinem Positionspapier zur Bundestagswahl für eine Stärkung der Hilfsmittel-Versorgung ein. Dazu gehört aus Sicht des MedTech-Verbandes, dass die individuellen Versorgungsbedarfe chronisch Kranker oder Personen mit Behinderungen besser berücksichtigt werden. „Die adäquate und effektive Versorgung chronisch kranker Patienten mit Hilfsmitteln setzt voraus, dass zugrundeliegende Erkrankungen und Behinderungen in der Therapie angemessen berücksichtigt werden“, so BVMed-Hilfsmittelexpertin Juliane Pohl. Zudem setzt sich der BVMed für einen Anspruch auf ambulantes Therapiemanagement, für eine Klarstellung des Hilfsmittelbegriffs sowie Verwaltungsvereinfachungen ein. Im Hilfsmittel-Kapitel des Positionspapiers listet der BVMed zehn konkrete Forderungen auf, um die Hilfsmittelversorgung zukunftsfähig machen.

Hilfsmittel sind unentbehrlich für Pflege und Gesundheitsversorgung sowie zentral für eine diverse und inklusive Gesellschaft. Patient:innen benötigen eine gute und sichere Versorgung mit Hilfsmitteln – zur Verbesserung der Gesundheit, der Lebensqualität sowie zur selbstbestimmten und gleichgestellten Teilhabe am sozialen Leben, heißt es in dem BVMed-Positionspapier.

Die Forderungen des BVMed an die kommende Bundesregierung im Bereich Hilfsmittel-Versorgung lauten:

  • Anspruch der Versicherten auf Therapieberatung und -management einführen – insbesondere bei koordinierungsbedürftigen Versorgungen mit beratungsintensiven Hilfsmitteln. Beispielsweise bei onkologischen Patient:innen mit multiplem Versorgungsbedarf.
  • Entwicklung barrierefreier Medizintechnik fördern, die Kosten für entsprechende Hilfsmittel vollständig erstatten und Genehmigungsverfahren durch die jeweiligen Kostenträger vereinfachen.
  • Klare und faire Rahmenbedingungen sowie eine angemessene Vergütung von Hilfsmitteln sicherstellen, die die Versorgungsqualität nachhaltig fördern und Innovationen zugänglich machen.
  • Hilfsmittelbegriff klarstellen und den Zugang der Betroffenen zu benötigten Hilfsmitteln und Medizinprodukten in der Häuslichkeit sicherzustellen.
  • Immense bürokratische Belastungen durch eine Harmonisierung und Vereinfachung der Versorgung- und Abrechnungsprozesse mit den Kostenträgern abbauen.
  • Auf die Genehmigung bei pauschal vergüteten Hilfsmittelversorgungen verzichten.
  • Chancen der Digitalisierung besser nutzen, indem Leistungserbringer von Hilfsmitteln unverzüglich an die Telematikinfrastruktur (TI) angebunden werden.
  • Elektronische Verordnung für Hilfsmittel beschleunigt einführen.
  • Aktive Zugriffsrechte auf TI-Anwendungen für Hersteller von Medizinprodukte, Hilfsmittel-Leistungserbringer und Homecare-Unternehmen gewähren (unter Einhaltung der DSGVO).
  • Pflegeunterstützende Technologien in die Versorgung implementieren und adäquat vergüten.

„Patient:innen brauchen eine gute und sichere Versorgung mit Hilfsmitteln zur Verbesserung der Gesundheit, der Lebensqualität und zur gleichberechtigten und  selbstbestimmten Teilhabe. Das erfordert eine entsprechend hohe Qualität der Produkte und einhergehenden Dienstleistungen sowie ausreichende Informationen über die Versorgungsansprüche der Betroffenen“, so BVMed-Hilfsmittelexpertin Juliane Pohl.

Quelle:

BVmed