Vogelgrippe

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Können Daunen und Federn Viren übertragen?

Federn- und daunengefüllte Bettwaren stellen kein Gefahrenpotenzial zur Übertragung von Covid19- oder der Vogelgrippe dar. Durch die Verbreitung dieser Krankheiten hat sich für die Verwendung federn- und daunengefüllter Bettwaren nichts geändert.
 
Dafür gibt es drei Gründe:
  • Viren benötigen einen lebenden Organismus, um dauerhaft zu überleben.
Federn- und daunengefüllte Bettwaren stellen kein Gefahrenpotenzial zur Übertragung von Covid19- oder der Vogelgrippe dar. Durch die Verbreitung dieser Krankheiten hat sich für die Verwendung federn- und daunengefüllter Bettwaren nichts geändert.
 
Dafür gibt es drei Gründe:
  • Viren benötigen einen lebenden Organismus, um dauerhaft zu überleben. Federn und Daunen stellen keinen lebenden Wirt da.
  • Hinzu kommt, dass Federn und Daunen, bevor sie als Füllmaterial für Bettwaren oder Kleidung verwendet werden, gründlich gewaschen und bei über 100 °C getrocknet werden.
  • Das Bundesinstitut für Risikobewertung weist darauf hin, dass es hinsichtlich der Möglichkeit einer Infektion des Menschen über den Kontakt mit Produkten, Bedarfsgegenständen oder durch Lebensmittel nach derzeitigem wissenschaftlichem Kenntnisstand keine Belege gibt. Aufgrund der bisher ermittelten Übertragungswege und der relativ geringen Umweltstabilität von Coronaviren ist es nach derzeitigem Wissensstand unwahrscheinlich, dass importiere Waren wie Bedarfsgegenstände, Kleidung oder Schuhe Quelle einer Infektion mit dem Coronavirus sein könnten.
Wie alle Influenzaviren gehört das H5N1-Virus zu den umhüllten Viren; es ist von einer Lipidschicht (Fetthülle) umgeben. Wird diese Hülle beschädigt, ist das Virus nicht mehr infektiös. Besonders empfindlich reagiert es auf Trockenheit und Hitze. Lange Phasen der Trockenheit übersteht das Virus genauso wenig wie Hitze. Daher kann es eine Behandlung bei über 100 °C nicht überstehen.
Die Vogelgrippe ist eine hochansteckende Viruskrankheit, die vor allem Hühner und Puten, aber auch Wildvögel befällt.
 
Mit dem Begriff „Vogelgrippe“ (aviäre Influenza) wird eigentlich jede Infizierung von Geflügel durch aviäre Influenzaviren bezeichnet. Die „Geflügelpest“ dagegen rufen im engeren Sinn nur aviäre Influenza-A-Viren vom Subtyp H5 oder H7 vor. Im täglichen Sprachgebrauch werden beide Begriffe jedoch meist gleichbedeutend verwendet. Die Krankheit wird auch als „aviäre Influenza“ bezeichnet.
 
Aufgrund verschiedener Eigenschaften werden Grippeviren in die Typen A, B und C unterschieden. Besonders gefährlich ist der Typ A, der zu seuchenhaften Erkrankungen führen kann. Grippeviren vom Typ A enthalten bestimmte Eiweiße, die als Hämagglutinin und Neuraminidase bezeichnet werden.
 
Es entstehen ständig neue Varianten der Grippeviren. Sie werden in Subtypen eingeteilt.
Der Subtyp des Vogelgrippevirus A/H5N1 etwa besitzt auf seiner Oberfläche die 5. Variante des Hämagglutinins (H5) und die 1. Variante der Neuraminidase (N1). Dieser Virusstamm H5N1 ist eine besonders aggressive Variante, die bei 80 bis 100 % der infizierten Tiere zum Tod führt.
 
Menschen werden in der Regel nur sehr selten von diesen Viren befallen, vor allem bei einem sehr intensiven Kontakt mit Geflügel und schlechten hygienischen Bedingungen. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist nur in seltenen Fällen vorgekommen, nach intensivem ungeschützten Kontakt mit infizierten Personen.
 
Das Virus könnte durch Änderungen des Erbguts in die Lage versetzt werden, Menschen schneller als bisher zu infizieren und insbesondere auch von Mensch zu Mensch weitergegeben zu werden. Das ist dann der Fall, wenn Viren durch genetische Variationen die Fähigkeit erlangen, sich an menschliche Zellen anzuheften. Diese Möglichkeit besteht insbesondere dann, wenn sich das menschliche Grippevirus und das Vogelgrippevirus im selben Lebewesen begegnen, also bei einer Doppelinfektion mit einem aviären und einem humanen Influenzavirus. Bei einer effektiven Übertragung Mensch zu Mensch könnte es zu einer größeren Seuche (einer sogenannten Pandemie) kommen.
 
Eine besonders sorgfältige Verarbeitung der Federn und Daunen dokumentiert das Zeichen DAUNASAN® / DOWNAFRESH®.

Die industrielle Bearbeitung des Füllmaterials und die Herstellung von Bettwaren unterliegen strengen veterinärpolizeilichen Auflagen, von denen seit jeher Mitarbeiter und Verwender profitieren. Es darf nur solche Rohware nach Deutschland importiert werden, deren Unbedenklichkeit in einem Veterinärzeugnis bestätigt wurde.

Eine Behandlung der Federn und Daunen ist allerdings schon unabhängig von Vorschriften vor dem Import notwendig. Auf den oft langen Transportwegen zum Beispiel aus Asien kann kein unbehandeltes, feuchtes Rohmaterial verschickt werden. Nach kurzer Zeit würde es sich zersetzen und wäre unbrauchbar. Schon aus diesem Grund ist es notwendig, dass die Federn und Daunen zunächst einmal bei großer Hitze getrocknet werden. Damit sind auch alle Keime und Viren abgetötet.
Selbst wenn das Virus – etwa wenn die Federn und Daunen aus Deutschland stammen und für verhältnismäßig kurze Zeit befördert werden – den Transport übersteht, stirbt es bei der nachfolgenden Verarbeitung in der Bettfedernfabrik ab. Dort wird die Rohware mehrfach gewaschen und bei über 100 °C getrocknet. Bereits eine Erhitzung auf 70 °C für 10 Minuten tötet den Erreger zuverlässig ab – je größer die Hitze, desto schneller wird er abgetötet. Die Lipidhülle des Virus übersteht eine solche Behandlung nicht.
 
Das Importverbot für Vögel hält Johannes Bhakdi, Professor am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Johannes Gutenberg-Universität, für „noch einsehbar“, das von Federn allerdings für „völlig verrückt und jenseits aller Wissenschaft“. „Die Federn sind gewaschen und getrocknet – und zudem Wochen lang unterwegs, bevor sie hier eintreffen. Es ist unvorstellbar, dass ein Virus, das von einer Lipidschicht – also einer Fetthülle – umgeben ist, das alles übersteht.“

„Federn bringen keine Vogelgrippe“
Mainzer Mikrobiologe Sucharit Bhakdi warnt vor Hysterie / Gegen Influenza impfen lassen
Vom 09.08.2005 MAINZ
 
Über mögliche Gefahren durch das Virus H5N1 sprach der verband der Deutschen Daunen- und Federnindustrie e.V. mit Sucharit Bhakdi, Professor am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz.
 
Deutschland hatte zu Zeiten der Vogelgrippe den Import von Vögeln und Federn gestoppt. Halten Sie diese Maßnahme für sinnvoll?
Bhakdi:
Das Importverbot für Vögel ist noch einsehbar, das von Federn allerdings völlig verrückt und jenseits aller Wissenschaft. Ganz abgesehen davon, dass ganze Geschäftszweige in eine wirtschaftliche Krise geraten würden, wenn Federn aus Asien nicht mehr importiert werden dürfen. Die Federn sind gewaschen und getrocknet – und zudem Wochen lang unterwegs, bevor sie hier eintreffen. Es ist unvorstellbar, dass ein Virus, das von einer Lipidschicht – also einer Fetthülle –umgeben ist, das alles übersteht.
 
Wie breitet sich die Vogelgrippe aus?
Bhakdi:
Die Viren geraten über die Atemwege in den Körper.
 
Weltweit sind laut WHO 57 Menschen an der Vogelgrippe gestorben. Unter welchen Umständen springt die Krankheit auf Menschen über?
Bhakdi:
In der Tat ist inzwischen nachgewiesen, dass das Vogelgrippevirus auf den Menschen überspringen kann, daher kommt ja die derzeitige Hysterie, die manchmal den Eindruck vermittelt, als stünde das Ende der Menschheit bevor. Dabei ist das Virus bisher nur in ganz seltenen Fällen von einem der Hunderttausend erkrankten Vögel auf einen Menschen übergesprungen. Eigentlich ist der Mensch für das Virus kein geeigneter Wirt, sonst hätte es schon viel mehr Ansteckungen gegeben. Noch unwahrscheinlicher ist derzeit eine Übertragung von Mensch zu Mensch. Diesen Fall gab es bei drei Thailändern, die auf ganz engem Raum zusammen lebten.
 
Was beunruhigt dann viele Wissenschaftler?
Bhakdi:
Um effizient von Mensch zu Mensch überzuspringen, müsste das Virus sich noch einmal verändern. Und dass das irgendwann passiert, ist eben nicht ganz auszuschließen. Ich versuche, das bildhaft zu erklären. Die Grippeviren haben acht Eiweiße. Zwei davon sind quasi die Hände, mit denen das Virus andockt, die anderen sind quasi der Körper, der für die Wirt-Spezifität (Mensch-Vogel) mit verantwortlich ist. Die "Hände" des Vogelvirus sind anscheinend besonders "böse". Wenn sie beim Menschen andocken, der "Körper" aber nicht zum Menschen passt, ist das Virus normalerweise nicht in der Lage, sich im Menschen zu vermehren und von Mensch zu Mensch zu springen. Gefährlich wird es, wenn sich das menschliche Grippevirus und das Vogelgrippevirus im selben Lebewesen begegnen. Dann besteht die Möglichkeit, dass die Viren ihre "Hände" "austauschen". Ein solches Virus mit den Vogelgrippe-"Händen" könnte sich dann im Menschen vermehren und sich auch unter den Menschen ausbreiten.
 
Wie kann man da vorbeugen?
Bhakdi:
Normalerweise finden solche Doppelinfektionen nicht im Menschen, sondern im Schwein statt. Theoretisch könnte der Tausch der "Hände" aber auch im Menschen ablaufen, wenn eben eine solche Doppelinfektion vorliegt. Dies kann verhindert werden, indem man die Infektion mit dem Menschenvirus verhindert - eben durch die Grippeimpfung.
 
Gibt es eine Impfung gegen die Vogelgrippe?
Bhakdi:
Nein, bisher nicht. Die Anzucht der Viren für die konventionelle Herstellung des Impfstoffes bereitet Probleme. Gentechnologisch müsste es allerdings möglich sein, einen Impfstoff herzustellen.
 
Was sollten Menschen, die in die betroffenen Gebiete Asiens reisen, beachten?
Bhakdi:
Das Vogelgrippevirus ist noch nie auf einen Menschen übergesprungen, der einfach "vorbeireist". Dafür wäre schon ein relativ enger Kontakt zu Vögeln notwendig. Welcher Tourist besucht schon eine Geflügelfarm? Eine Grippeimpfung ist aber in jedem Fall zu empfehlen.
 
Das Interview führte Stefanie Widmann
 
Weitere Informationen im Internet zur Vogelgrippe:
  • Prof. R. Braun, Labor Prof. Enders & Partner, Stuttgart (Deutsche Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten e. V.): Geflügelgrippeviren: Wie ist die tatsächliche Bedrohung? www.edfa.eu
  • Einschätzung des Robert Koch-Instituts zur Situation der Vogelgrippe (aviäre Influenza), www.rki.de