Was bezeichnet man als Füllkraft?

Die Füllkraft hat nichts mit dem Füllgewicht zu tun. Sie bezeichnet die Bauschkraft, also die Fähigkeit, sich nach einer Belastung wieder auf das ursprüngliche Volumen auszudehnen.
 
Federn und Daunen lassen sich sehr stark zusammenpressen, nehmen also unter Druck ein sehr geringes Volumen ein. Hört die Belastung – zum Beispiel durch das Gewicht eines menschlichen Körpers – auf, nehmen Federn und Daunen schnell wieder den ursprünglichen Raum ein. Man kann sie unzählige Male zusammenpressen, immer wieder nehmen sie ihre alte Form an – sie sind elastisch. Dabei bilden sie immer wieder die unzähligen Luftpolster, die der Wärmeisolierung dienen.
 
Für die Messung der Füllkraft gibt es bestimmte Verfahren.
 
Die genauen Anforderungen an die Messung der Füllkraft sind in der europäischen (Prüf-)Norm EN 12130 festgelegt.
 
Die Füllkraft ist demnach die „Höhe in Millimeter des vom Füllmaterial eingenommenen Volumens, das einem definierten Druck ausgesetzt ist“ (EN 12130).
 
Die Federn bzw. Daunen werden in einen Messzylinder gefüllt und zunächst durch Einblasen von Luft während einer festgelegten Zeitdauer aufgelockert. Dann werden eine Andruckplatte und ein Messstab in den Zylinder eingesetzt. Die Andruckplatte drückt die Federn/Daunen zusammen und bewegt sich nach unten. Nach einer festgelegten Zeitspanne wird dann abgelesen, bei welchem Wert die Andruckplatte stehen geblieben ist. Diese Höhe (in Millimeter) wird am Messstab abgelesen. Aus diesem Grund wird die Füllkraft in Millimeter angegeben.
 
Für den Hersteller ist diese Prüfmethode eine wichtige Voraussetzung für die Beurteilung der Qualität der Federn und Daunen.
 
Füllkraft ist die notwendige Voraussetzung für „Wärme ohne Gewicht“, deshalb ist eine hohe Füllkraft bei Bettwaren ein besonders wichtiges Qualitätsmerkmal.
 
Quelle
Verband der Deutschen Daunen- und Federnindustrie e.V.