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Thekla Walker, baden-württembergische Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, mit Südwesttextil-Präsident Bodo Th. Bölzle. © Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden- Württemberg/Zacarias Garcia
Thekla Walker, baden-württembergische Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, mit Südwesttextil-Präsident Bodo Th. Bölzle.
30.09.2025

Asiatische E-Commerce Plattformen: Südwesttextil fordert in Brüssel EU-weites Maßnahmenpaket

Fehlende Konformität, Nichteinhaltung von EU-Regularien und exzessive Nutzung der Zollfreigrenze durch asiatische E-Commerce-Plattformen gefährden Verbraucher, die Wirtschaft und einen fairen Wettbewerb in Europa. Südwesttextil appelliert so an die EU, regulatorische Lücken zu schließen und die Plattformen zur Haftung zu verpflichten. Gefordert werden u. a. die Abschaffung der Zollfreigrenze, die Einführung einer Handling Fee, die Verifizierung eines EU-weit gültigen Sitzes für Bevollmächtigte, strengere Kontrollen durch den Zoll.

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion in der Vertretung des Landes Baden-Württemberg bei der Europäischen Union in Brüssel betonte Südwesttextil-Präsident Bodo Th. Bölzle die Dringlichkeit eines konsolidierten europäischen Vorgehens im Zusammenhang mit asiatischen E-Commerce-Plattformen. Zur Veranstaltung unter dem Titel „Der Binnenmarkt unter Druck – Marktüberwachung im Onlinehandel für fairen Wettbewerb und Verbraucherschutz“ hatte Thekla Walker MdL, Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg, Vertreterinnen und Vertreter der EU-Institutionen, Unternehmen und Verbände eingeladen. 

Fehlende Konformität, Nichteinhaltung von EU-Regularien und exzessive Nutzung der Zollfreigrenze durch asiatische E-Commerce-Plattformen gefährden Verbraucher, die Wirtschaft und einen fairen Wettbewerb in Europa. Südwesttextil appelliert so an die EU, regulatorische Lücken zu schließen und die Plattformen zur Haftung zu verpflichten. Gefordert werden u. a. die Abschaffung der Zollfreigrenze, die Einführung einer Handling Fee, die Verifizierung eines EU-weit gültigen Sitzes für Bevollmächtigte, strengere Kontrollen durch den Zoll.

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion in der Vertretung des Landes Baden-Württemberg bei der Europäischen Union in Brüssel betonte Südwesttextil-Präsident Bodo Th. Bölzle die Dringlichkeit eines konsolidierten europäischen Vorgehens im Zusammenhang mit asiatischen E-Commerce-Plattformen. Zur Veranstaltung unter dem Titel „Der Binnenmarkt unter Druck – Marktüberwachung im Onlinehandel für fairen Wettbewerb und Verbraucherschutz“ hatte Thekla Walker MdL, Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg, Vertreterinnen und Vertreter der EU-Institutionen, Unternehmen und Verbände eingeladen. 

Mangelnde Kontrolle von Billigimporten gefährdet europäische Standards
Als Wirtschafts- und Arbeitgeberverband der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie unterstützt Südwesttextil die Initiative der Ministerin für einen fairen und sicheren Binnenmarkt. Asiatische E-Commerce-Plattformen fluten den europäischen Markt mit teilweise minderwertiger, äußerst preisgünstiger Ware – dazu zählen Produkte der Branche wie Bekleidung, Heimtextilien oder Spielzeuge aus Textil. Während europäische Unternehmen strenge Standards im Bereich Produktsicherheit, Qualität, Chemikalieneinsatz, Umweltbilanz und Herkunft ihrer Produkte erfüllen, ist die Einhaltung dieser Regularien beim Import schon aufgrund der immensen Menge nicht kontrollierbar. Dies führt nicht nur zu erheblichen Risiken für Verbraucher und Umwelt, sondern auch zu Wettbewerbsnachteilen für europäische Hersteller und Händler.

Thekla Walker MdL, Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg: „Sanktionen müssen so hoch angesetzt werden, dass sie Abschreckungswirkung entfalten – bis hin zur Abschaltung von Shopping-Plattformen, die nicht gegen Betrüger vorgehen und damit Verbrauchern und einem fairen Wettbewerb schaden.“

Südwesttextil-Präsident Bodo Th. Bölzle fordert Beschleunigung der Zollpolitik
Vor diesem Hintergrund forderte auch Südwesttextil-Präsident Bodo Th. Bölzle im Rahmen der Podiumsdiskussion ein schnelles Handeln, um den Binnenmarkt zu schützen. „Wenn wir nicht jetzt mit der Abschaffung der 150 Euro Zollfreigrenze und der Einführung einer Handling Fees auf Pakete reagieren, haben wir 2028 den Wettbewerb verloren”, sagte Bodo Th. Bölzle, Präsident von Südwesttextil. Asiatische E-Commerce-Plattformen nutzen die Zollfreigrenze von 150 Euro beim Import in die EU, indem Bestellungen auf mehrere Pakete aufgeteilt werden. Die Abschaffung dieser Zollfreigrenze hat die EU-Kommission erst für die geplante EU-Zollreform ab März 2028 vorgesehen. Sie plant zudem eine Pauschalgebühr von 2 Euro auf kleine Pakete – mit dieser „Handling Fee“ sollen auch die erheblichen Kosten der Zollbehörden finanziert werden. Bodo Th. Bölzle schätzt dies allerdings noch zu niedrig ein: „Um die Paketflut effektiv einzudämmen, benötigen wir eine Gebühr, die wirklich weh tut, von mindestens 30 Euro pro Paket, zusammen mit vielfältigen weiteren Maßnahmen, die einen fairen Markt sichern.“

Europäisches Maßnahmenpaket muss regulatorische Lücken schließen
Südwesttextil fordert ein konsolidiertes europäisches Vorgehen. Nur so können regulatorische Lücken dauerhaft in allen Bereichen geschlossen werden. Neben der zeitnahen Änderung des Unionszollkodexes, müssen E-Commerce-Plattformen außerhalb der EU zukünftig haftbar gemacht werden können. Dafür ist erforderlich, dass ihre Pflichten auf die volle Haftung für Konformität ausgeweitet und ein entsprechender Sitz in der EU verifiziert wird. Ansonsten fordert Südwesttextil, dass eine entsprechende Kaution hinterlegt wird oder eine Versicherung in der EU existiert, damit deren Bevollmächtigte für entsprechende Verstöße gegen EU-Regularien haftbar gemacht werden können. Insgesamt gilt es, die Kontrolldichte durch den Zoll zu erhöhen und eine Sanktionierung durchzusetzen. Dafür müssen die zuständigen Behörden besser ausgestattet, vernetzt und in einem EU-einheitlichen IT-System verbunden werden. Nichtsdestotrotz sieht Südwesttextil den Bedarf, als „Ultima Ratio“ die Rechtsgrundlage zur Abschaltung der Plattformen zu schaffen und stärker am Bewusstsein der Verbraucher zu arbeiten.

Quelle:

Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie Südwesttextil e.V.

Eurostar: Erste neue Uniformen seit mehr als einem Jahrzehnt (c) Eurostar
30.09.2025

Eurostar: Erste neue Uniformen seit mehr als einem Jahrzehnt

Ab dem 1. Oktober 2025 werden 2.600 Eurostar-Mitarbeiter auf allen Strecken eine neue Uniformkollektion tragen – ein Design, das 30 Jahre Vertrauensgeschichte widerspiegelt und zugleich den markanten Eurostar-Twist einbringt: jenes besondere Gefühl, das Kunden auf ihren Reisen mit Eurostar erleben, inspiriert von einem europäischen Geist.

Eurostar präsentierte im Bahnhof Paris Gare du Nord seine neuen Uniformen während einer außergewöhnlichen Modenschau an Bord eines seiner Züge. Ab Mittwoch, dem 1. Oktober 2025, werden 2.600 Mitarbeiter – sowohl an Bord als auch in den Bahnhöfen auf allen Strecken – dieselbe Uniform tragen, ein Symbol für Eurostars Serviceversprechen an seine Kunden.

Das Design ist inspiriert vom Besten des europäischen Geistes: französische Eleganz mit navy-blauer Monochromie und klaren Schnitten, Street Art aus Brüssel und Amsterdam, die sich im Halstuch mit Graffiti-Print widerspiegelt, und die britische Ikone des Selbstausdrucks – grüne Dr. Martens. Die Kollektion wurde von der französischen Designerin Emmanuelle Plescoff entworfen, die zuvor mit Christian Lacroix gearbeitet hat.

Ab dem 1. Oktober 2025 werden 2.600 Eurostar-Mitarbeiter auf allen Strecken eine neue Uniformkollektion tragen – ein Design, das 30 Jahre Vertrauensgeschichte widerspiegelt und zugleich den markanten Eurostar-Twist einbringt: jenes besondere Gefühl, das Kunden auf ihren Reisen mit Eurostar erleben, inspiriert von einem europäischen Geist.

Eurostar präsentierte im Bahnhof Paris Gare du Nord seine neuen Uniformen während einer außergewöhnlichen Modenschau an Bord eines seiner Züge. Ab Mittwoch, dem 1. Oktober 2025, werden 2.600 Mitarbeiter – sowohl an Bord als auch in den Bahnhöfen auf allen Strecken – dieselbe Uniform tragen, ein Symbol für Eurostars Serviceversprechen an seine Kunden.

Das Design ist inspiriert vom Besten des europäischen Geistes: französische Eleganz mit navy-blauer Monochromie und klaren Schnitten, Street Art aus Brüssel und Amsterdam, die sich im Halstuch mit Graffiti-Print widerspiegelt, und die britische Ikone des Selbstausdrucks – grüne Dr. Martens. Die Kollektion wurde von der französischen Designerin Emmanuelle Plescoff entworfen, die zuvor mit Christian Lacroix gearbeitet hat.

Eine Kollektion für alle Geschlechter, Körpertypen und Persönlichkeiten
Die Kollektion wurde inklusiv und vielseitig gestaltet: 54 Teile, kombinierbar, passend für alle Geschlechter, Körperformen und persönlichen Stile. Sie ermöglicht es den Mitarbeitern, ihre Individualität auszudrücken und zugleich ein einheitliches, professionelles Erscheinungsbild zu zeigen. Zum ersten Mal wurde die Kollektion gemeinsam mit Mitarbeitern entwickelt: 80 Angestellte brachten über zweieinhalb Jahre hinweg ihre Ideen ein, um sicherzustellen, dass die Uniformen den praktischen Anforderungen gerecht werden. Rückmeldungen aus Tragetests bestimmten zentrale Designelemente mit Fokus auf Komfort, Eleganz und Funktionalität – darunter atmungsaktive, dehnbare Stoffe mit sportinspirierter Technologie.

„Die Zusammenarbeit mit Eurostar war eine einzigartige Erfahrung, da es das erste Mal ist, dass ich gesehen habe, wie ein Unternehmen so großen Wert darauf legt, seine Mitarbeiter in den kreativen Prozess einzubeziehen“, sagte Emmanuelle Plescoff, die Designerin der neuen Kollektion. „Diese Zusammenarbeit hat zu einer Kollektion geführt, die Schlichtheit, Zuverlässigkeit und urbanes Flair verbindet – symbolisiert durch charakteristische Accessoires wie grüne Dr. Martens und ein Halstuch mit Graffiti-Print.“

Ein nachhaltiger Produktionsansatz
Eurostars neue Uniform ist zugleich ein Bekenntnis zu verantwortungsvoller Beschaffung und Umweltbewusstsein. Produziert wird in Fabriken in der Euromed-Region; alle beteiligten Partner erfüllen strenge ESG-Standards und verfügen über nachgewiesene Zertifizierungen zu Arbeitsbedingungen und Nachhaltigkeit.

Die Stoffe wurden mit Blick auf Langlebigkeit und Umweltfreundlichkeit ausgewählt, bevorzugt wurden recycelter Polyester und Bio-Baumwolle. Darüber hinaus startet Eurostar eine Recyclingkampagne, um alte Uniformen über die Partner Cepovett in Frankreich und Belgien sowie Race Recycling im Vereinigten Königreich wiederzuverwenden – damit die Materialien ein zweites Leben erhalten, zum Beispiel in Matratzen oder Einsätzen für Blumenampeln.

Eine Uniform, ein Team
Nach der erfolgreichen Einführung eines einheitlichen kommerziellen und kulinarischen Angebots im vergangenen Jahr setzt die neue Uniform diesen Geist von Zusammenhalt und Erneuerung fort. Erstmals werden alle Eurostar-Mitarbeiter im gesamten Netzwerk den Kunden in derselben Uniform begegnen – und damit die visuelle Einheit des Reiseerlebnisses verstärken.

„Der neue Look ist ein Spiegel dessen, wer wir sind. Er zeigt das Erbe von Eurostar und unseren europäischen Geist für die Zukunft. Schick, elegant und ikonisch – so wie unser Team. Sobald unsere Mitarbeiter diese Uniform tragen, wissen die Kunden: Sie sind in guten Händen und werden etwas Besonderes erleben. Wir sind stolz, sie heute einzuführen – auf unserem Weg, zu wachsen und 30 Millionen Fahrgäste willkommen zu heißen, die das einzigartige Eurostar-Erlebnis genießen werden“, erklärte Gwendoline Cazenave, CEO von Eurostar.

Quelle:

Bereuter Media für Eurostar

30.09.2025

Branchenverbände erarbeiten EPR-System für Textilien

Die Einführung einer Erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) für Konsumtextilien wird die Branche in den kommenden Jahren vor grundlegende Veränderungen stellen. Als Teil der EU-Abfallrahmenrichtlinie steht die Branche vor der Frage, wie die Systemausgestaltung und Finanzierung, aber auch zentrale Zielsetzungen wie Ressourcenschonung, ökologische Wirksamkeit, praktikable Rücknahmestrukturen und ein funktionierendes Marktumfeld in Deutschland umgesetzt werden können.
 
Vor diesem Hintergrund hat sich der BTE zusammen mit dem Handelsverband Deutschland (HDE), dem Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V. (textil+mode), dem Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie e.V. (BSI), dem GermanFashion Modeverband Deutschland e.V. sowie dem Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) entschlossen, gemeinsam an einem Konzept für ein zukünftiges EPR-System zu arbeiten. Dabei sehen sich die betroffenen Branchen in der Verantwortung, die Ausgestaltung dieses Systems aktiv und federführend mitzugestalten. 
 

Die Einführung einer Erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) für Konsumtextilien wird die Branche in den kommenden Jahren vor grundlegende Veränderungen stellen. Als Teil der EU-Abfallrahmenrichtlinie steht die Branche vor der Frage, wie die Systemausgestaltung und Finanzierung, aber auch zentrale Zielsetzungen wie Ressourcenschonung, ökologische Wirksamkeit, praktikable Rücknahmestrukturen und ein funktionierendes Marktumfeld in Deutschland umgesetzt werden können.
 
Vor diesem Hintergrund hat sich der BTE zusammen mit dem Handelsverband Deutschland (HDE), dem Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V. (textil+mode), dem Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie e.V. (BSI), dem GermanFashion Modeverband Deutschland e.V. sowie dem Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) entschlossen, gemeinsam an einem Konzept für ein zukünftiges EPR-System zu arbeiten. Dabei sehen sich die betroffenen Branchen in der Verantwortung, die Ausgestaltung dieses Systems aktiv und federführend mitzugestalten. 
 
Besonders wichtig ist den beteiligten Verbänden dabei, dass der spezifische Charakter der Materialströme im Bereich Textilien und Bekleidung bei der Ausarbeitung des Systems unbedingt berücksichtigt wird. Denn Textilien unterscheiden sich in ihren Materialeigenschaften, Nutzungsphasen und Rücknahmewegen deutlich von anderen Stoffströmen, wie sie aus bisherigen EPR-Systemen bekannt sind. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit eines differenzierten, branchenspezifischen Ansatzes.
 
In sechs Punkten haben die Verbände gemeinsame Positionen formuliert, die für die künftige Ausgestaltung eines nationalen EPR-Systems für Textilien maßgeblich sind und im weiteren Verlauf weiterentwickelt werden sollen. Auszug: 
 
1. Organisation des Systems - Die EPR-Organisation in Deutschland muss privatwirtschaftlich, wettbewerblich offen, ökologisch wirksam und zugleich einfach, effizient und bürokratiearm umgesetzt werden. Eine nicht gewinnorientierte und wettbewerbsneutrale Systemstruktur ist dabei anzustreben. Bei der Ausarbeitung eines Konzeptes ist es notwendig, alle beteiligten und betroffenen Akteure gleichberechtigt einzubinden. 
 
Ziel der Struktur eines künftigen EPR-Systems muss es sein, zentrale Abläufe fair und transparent zu gestalten. Gleichzeitig muss die effektive Verfolgung von Trittbrettfahrern, auch aus Nicht-EU-Staaten, gewährleistet werden. Über die nationale Implementierung hinaus muss eine europaweite Vereinheitlichung angestrebt werden, um Mehrfachregistrierungen und -lizensierung in einzelnen Mitgliedstaaten zu vermeiden und EPR-Systeme insbesondere im Hinblick auf grenzüberschreitenden Warenverkehr zu harmonisieren. 
 
2. Rolle des Gesetzgebers - Vor der Umsetzung in die nationale Gesetzgebung muss ein enger Austausch zwischen Politik und Wirtschaft erfolgen. Alle relevanten Akteure sind in den Dialog einzubeziehen, um praxisgerechte und tragfähige Regelungen zu entwickeln. Die Umsetzung durch den Gesetzgeber muss sich auf die Erfüllung von Mindestanforderungen konzentrieren.
 
3. Marktüberwachung - Eine konsequente Marktüberwachung ist unerlässlich, insbesondere gegenüber Marktteilnehmern außerhalb der EU, um eine einheitliche, faire und durchsetzbare Umsetzung zu gewährleisten und Marktverzerrungen zu verhindern. Diese Aufgabe muss von einer zuständigen Stelle auf Basis europäisch einheitlicher Regelungen sichergestellt werden. Für Drittstaaten ist ein System der Bevollmächtigten einzuführen, das wirksam kontrolliert wird, wobei die Industrie eine unterstützende Rolle übernehmen kann. 
 
Ebenso sind wirksame Sanktionsmechanismen notwendig, um die Einhaltung der Vorgaben zu gewährleisten. Diese müssen auch ausländische Händler und elektronische Marktplätze einbeziehen, um gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Akteure sicherzustellen. 
 
4. Umweltziele und Ökomodulation - Als ergänzende Ziel-Voraussetzung zu möglichen Sammelquoten sollte sich der Gesetzgeber für die Einführung ökologischer Produktanforderungen sowie einer europaweit einheitlichen und bürokratiearmen – d.h. praxisnah umsetzbaren und einfach nachweisbaren - Ökomodulation einsetzen. 
 
5. Verbraucherinformation und -kommunikation - Die Finanzierung möglicher Verbraucherkommunikation muss so geregelt werden, dass eine faire Belastung aller Beteiligten sichergestellt wird. Kampagnen sollen unter Einbezug aller Akteure entwickelt werden. Diese Verantwortung sollte durch flankierende Maßnahmen seitens der Politik und anderer Akteure ergänzt werden.
 
6. Sammlung & Recyclinginfrastruktur - Für den Aufbau eines funktionierenden EPR-Systems ist eine wirtschaftlich tragfähige, zukunftsfähige Sammlung- und Recyclinginfrastruktur entscheidend - nicht nur auf nationaler, sondern auf europäischer Ebene. Freiwillige Sammlungen durch Hersteller oder den Handel sollten möglich bleiben und müssen in einem EPR-System honoriert werden. Gleichzeitig müssen bestehende, bereits bewährte Strukturen, sofern sie ökonomisch und ökologisch sinnvoll sind, erhalten und weiterentwickelt werden. 

Quelle:

BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren

Die Gewinnung nachhaltiger textiler Rohstoffe aus bakterieller Cellulose ist Bestandteil des internationalen Verbundprojekts „DyeAnotherWay“. Foto: Jenny Bürger, Hendrik van Amstel
Die Gewinnung nachhaltiger textiler Rohstoffe aus bakterieller Cellulose ist Bestandteil des internationalen Verbundprojekts „DyeAnotherWay“.
26.09.2025

DyeAnotherWay - Textilien färben mit Bakterien

DyeAnotherWay – Färbe auf andere, neue Weise – diesen griffigen Titel mit Anspielung auf den James-Bond-Film „Die Another Day“ trägt ein neues, internationales Projekt, an dem der Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik der Hochschule Niederrhein (HSNR) beteiligt ist.
 
„Der Titel ist sehr zutreffend“, sagt Prof. Dr.-Ing. habil. Maike Rabe, Leiterin des Forschungsinstituts "FTB" Textilveredelung und Ökologie an der HSNR, „denn es geht darum, alternative, nachhaltige Färbemöglichkeiten für Textilien zu erforschen“. Ein wichtiger Aspekt vor dem Hintergrund, dass die Textilindustrie heute als ressourcenintensiv und umweltbelastend gilt. Gemeinsam mit der Technischen Universität Wien werden die Wissenschaftler in Mönchengladbach untersuchen, inwieweit von Bakterien produzierte Farbstoffe für das Färben von Fasern genutzt werden können. „Das ist auch für uns Neuland. Wir haben bereits mit nachhaltigen Farbstoffen aus Pflanzenresten oder an dem Entfärben von Alttextilien geforscht, aber nicht mit bakteriellen Farbstoffen“, so Rabe.
 

DyeAnotherWay – Färbe auf andere, neue Weise – diesen griffigen Titel mit Anspielung auf den James-Bond-Film „Die Another Day“ trägt ein neues, internationales Projekt, an dem der Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik der Hochschule Niederrhein (HSNR) beteiligt ist.
 
„Der Titel ist sehr zutreffend“, sagt Prof. Dr.-Ing. habil. Maike Rabe, Leiterin des Forschungsinstituts "FTB" Textilveredelung und Ökologie an der HSNR, „denn es geht darum, alternative, nachhaltige Färbemöglichkeiten für Textilien zu erforschen“. Ein wichtiger Aspekt vor dem Hintergrund, dass die Textilindustrie heute als ressourcenintensiv und umweltbelastend gilt. Gemeinsam mit der Technischen Universität Wien werden die Wissenschaftler in Mönchengladbach untersuchen, inwieweit von Bakterien produzierte Farbstoffe für das Färben von Fasern genutzt werden können. „Das ist auch für uns Neuland. Wir haben bereits mit nachhaltigen Farbstoffen aus Pflanzenresten oder an dem Entfärben von Alttextilien geforscht, aber nicht mit bakteriellen Farbstoffen“, so Rabe.
 
„DyeAnotherWay“ ist aber nicht nur inhaltlich etwas Besonderes für die Textilingenieur:innen der Hochschule Niederrhein. Denn das europäische Projekt gehört zu den renommierten Marie Skłodowska Curie Actions (MSCA). Mit diesen will die Europäische Union die internationale und sektorübergreifende Karriere von Wissenschaftler:innen fördern. Die Maßnahmen sind Teil des europäischen Rahmenprogramms für Forschung und Innovation, Horizon Europe. Benannt wurden sie nach der zweifachen Nobelpreisträgerin Marie Skłodowska Curie. Das Förderprogramm wurde von der Europäischen Kommission eingerichtet, um wissenschaftliche Laufbahnen attraktiver und den Forschungsstandort Europa interessanter zu gestalten und einen starken Pool von europäischen Forschenden zu schaffen.
 
„DyeAnotherWay“ ist ein weltweit vernetztes Forschungsprojekt mit Partner aus Europa, Nord- und Süd-Amerika, das innovative, umweltfreundliche Farbstoffe auf Basis von Bakterien entwickelt. Ziel ist es, petrochemische Farbstoffe in der Textil- und Lebensmittelindustrie durch nachhaltige biogene Alternativen zu ersetzen. Gemeinsam mit 16 Industriepartnern und Universitäten werden dabei neuartige Technologien erforscht, um den ökologischen Fußabdruck der Farbstoffproduktion deutlich zu reduzieren und gleichzeitig neue Märkte für grüne Innovationen zu erschließen. Das Projekt umfasst dabei den gesamten Prozess von der Identifizierung farbstoffproduzierender Bakterien über die Charakterisierung ihrer Pigmente, die Optimierung von Produktion und Anwendung bis hin zur ökologischen und ökonomischen Bewertung der entwickelten Lösungen.
 
„Wir werden daher zwei Promotionsstellen an internationale Nachwuchs-Wissenschaftler:innen vergeben können und die Hochschule Niederrhein so europaweit sichtbarerer machen und ihre Internationalisierung vorantreiben“, sagt Maike Rabe. Innerhalb des Projekts werden die beiden Doktorand:innen zeitweise auch an den Partner-Hochschulen forschen. Denn die MSCAs zielen darauf ab, einen starken Pool von europäischen Forschenden zu schaffen und den Forschungsstandort Europa für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler attraktiver zu machen, so die MSCA.
 
Geforscht wird innerhalb des Projekts übrigens nicht nur an bakteriellen Farbstoffen, sondern auch an bakterieller Nano-Zellulose. Dabei geht es darum, aus Zuckermolekülen faserförmige Strukturen aufzubauen – auch das ein nachhaltiger Ansatz, um die Textilindustrie in Zukunft ressourcenschonender aufzustellen.

Weitere Informationen:
HSNR Hochschule Niederrhein Farben EU-Projekt
24.09.2025

Mammut:“Mountainwear Misuse” Kampagne sorgt für Aufsehen

Wenn Hightech-Bekleidung den Asphalt erobert, setzt der Schweizer Bergsportausrüster Mammut ein klares Zeichen und macht Ernst: Bergsportbekleidung gehört auf die Gipfel – nicht auf die Gehwege!  

Immer öfter sieht man Shell-Jacken, Daunen oder andere technische Outdoor-Bekleidung als Mode-Statements auf den Straßen. Mit ihrer Herbst/Winter Kampagne 25/26 geht die Schweizer Marke Mammut bewusst gegen diesen Trend vor. Schon die ersten Werbespots auf Londons Straßen machen auf den sogenannten „Mountainwear Misuse” aufmerksam. Die Reaktionen? Zwiegespalten. Die Community? Manche lieben die Kampagne, andere hassen sie – und in den Kommentarspalten entbrennt eine heftige Debatte darüber, wo technische Bergsportbekleidung wirklich hingehört. 

Wenn Hightech-Bekleidung den Asphalt erobert, setzt der Schweizer Bergsportausrüster Mammut ein klares Zeichen und macht Ernst: Bergsportbekleidung gehört auf die Gipfel – nicht auf die Gehwege!  

Immer öfter sieht man Shell-Jacken, Daunen oder andere technische Outdoor-Bekleidung als Mode-Statements auf den Straßen. Mit ihrer Herbst/Winter Kampagne 25/26 geht die Schweizer Marke Mammut bewusst gegen diesen Trend vor. Schon die ersten Werbespots auf Londons Straßen machen auf den sogenannten „Mountainwear Misuse” aufmerksam. Die Reaktionen? Zwiegespalten. Die Community? Manche lieben die Kampagne, andere hassen sie – und in den Kommentarspalten entbrennt eine heftige Debatte darüber, wo technische Bergsportbekleidung wirklich hingehört. 

Neben den Werbespots geht Mammut noch einen Schritt weiter: Nach dem „Mission Impossible“-artigen Auftakt in London kehrte das Marketingteam – augenzwinkernd als „Mountainwear Misuse Advisory Panel“ bezeichnet – in die Schweiz zurück. Dort entstand eine Satire-Serie mit der kanadischen Influencerin und Comedian Katie Burrell, die sowohl Regie führte als auch selbst vor der Kamera stand. Gedreht wurde am Mammut-Hauptsitz in Seon sowie mitten in Zürich. Mit dabei waren die Mammut-Athlet:innen Jakob Schubert und Lindsey Hamm sowie die Influencer Jannick Apitz und Tegan Phillips. Die Serie läuft nun auf Instagram.  

Zum Showdown freut sich Mammut, die Gründung eines eigenen „Mountainwear Misuse Ranger Teams“ bekanntzugeben – bestehend aus den echten Bergsport-Enthusiast:innen Cara Nemelka und Marius Isman.

Ihre Mission: die Zweckentfremdung von Bergsportbekleidung in der Stadt sichtbar zu machen – angefangen beim Münchner Oktoberfest, wo Daunenjacken und Co. regelmäßig auf den Schultern von Hardshell-Hipstern landen, statt auf verschneiten Berggipfeln. 

Mammut-CEO Heiko Schäfer dazu:
“Nach Jahren im Exil auf städtischen Bürgersteigen, wird Mammuts Bergsportbekleidung endlich befreit. Dank Mountainwear Rescue kehren Daunenjacken und Hardshells dorthin zurück, wo sie hingehören: auf Gletscher, an Granitwände und in Schneestürme. Hand aufs Herz – eine Hardshell träumt nicht von Milchschaum, sondern von Powder. Und Gore-Tex wurde nicht erfunden, um vor Latte-Flecken zu schützen!”

Quelle:

eyesprint communication für Mammut

Das von Eberhard Brack geführte Familienunternehmen GLAESER Textil kauft und verwertet Überschussproduktionen und Lagerbestände der Textil-, Bekleidungs-, Textilservice- und Schuhindustrie. ©Heinrich GLAESER Nachf.
Das von Eberhard Brack geführte Familienunternehmen GLAESER Textil kauft und verwertet Überschussproduktionen und Lagerbestände der Textil-, Bekleidungs-, Textilservice- und Schuhindustrie.
22.09.2025

GLAESER Textil übernimmt Lagerbestände und überschüssige Waren

GLAESER Textil unterstützt Händler und Hersteller von Textilien, Bekleidung und Schuhen bei der Umsetzung des Vernichtungsverbots ihrer Waren. Zum Service des Ulmer Unternehmens und seiner spezialisierten Partner gehören Sammlung, Abholung, Sortieren, Prüfen sowie das Bereitstellen von überschüssigen und Lagerbeständen zur Weiternutzung. Die Waren werden vergütet.

GLAESER Textil unterstützt Händler und Hersteller von Textilien, Bekleidung und Schuhen bei der Umsetzung des Vernichtungsverbots ihrer Waren. Zum Service des Ulmer Unternehmens und seiner spezialisierten Partner gehören Sammlung, Abholung, Sortieren, Prüfen sowie das Bereitstellen von überschüssigen und Lagerbeständen zur Weiternutzung. Die Waren werden vergütet.

Gemäß EU-Ökodesignverordnung gilt für große Unternehmen ab einer Beschäftigtenzahl von 250 Personen und einem Jahresumsatz von mehr als 50 Mio. Euro ab nächstem Jahr ein Vernichtungsverbot für unverkaufte Bekleidung, Textilien und Schuhe. GLAESER Textil kauft die unter das Gesetz fallenden Waren auf und übernimmt deren Verwertung. „Seit der Gründung im Jahr 1888 hat sich unser Unternehmen auf das Sammeln, die Wieder- und Weiterverwendung von Bekleidung, Schuhen sowie Haus- und Heimtextilien spezialisiert“, erklärt der Geschäftsführer von GLAESER Textil, Eberhard Brack. „Wir kaufen bei Herstellern, Händlern und Textil-Dienstleistern überschüssige Waren und überhöhte Lagerbestände auf. Wir holen die Posten innerhalb Deutschlands ab, organisieren das Sortieren und Prüfen und führen die Artikel dann im eigenen Unternehmensverbund oder durch Kooperationen mit spezialisierten Partnern einer weiteren Vermarktung bzw. Nutzung im Sinne des ursprünglichen Produktzwecks zu. Dank unserer Dienstleistung erfüllen große Unternehmen schon frühzeitig das ab Sommer 2026 geltende Vernichtungsverbot von Verbraucherprodukten.“

Das Service-Angebot von GLAESER-Textil bietet Hersteller, Händler und Textil-Dienstleister weitere Vorteile: Unternehmen halten die Vorgaben der EU-Ökodesignverordnung nachweislich ein und vermeiden mögliche Strafzahlungen bei nicht rechtskonformem Handeln, stattdessen erhalten sie für ihre abgegebenen Waren eine angemessene Vergütung. Durch ein frühzeitiges Leeren der Läger umgehen sie zudem einen im kommenden Jahr zu erwartenden Abgabestau und gewinnen gleichzeitig den benötigten Lagerplatz für aktuelle Kollektionen.

Quelle:

Heinrich GLAESER Nachf. GmbH

CHIC Autumn 2025 Photo China International Fashion Fair
CHIC Autumn 2025
19.09.2025

Erfolgreicher Abschluss der China International Fashion Fair

Mit mehr als 650 Premium-Ausstellern und knapp 61.000 Fachbesuchern aus 83 Ländern und Regionen auf rund 60.000 Quadratmetern bestätigte die CHIC Herbst 2025 ihre Rolle als bedeutendste Modemesse Asiens. 58.891 Besucher kamen aus dem Inland und 2.086 internationale Fachbesucher, darunter 1.571 aus Asien, 239 aus Europa, 87 aus Afrika, 85 aus Nordamerika und 53 aus Ozeanien. Der strategische Fokus der CHIC – „New Intelligence, New Products, New Scenes“ – spiegelt den Wandel der chinesischen Bekleidungsindustrie wider und betont die zunehmende Bedeutung von Lieferketten, Technologie und Nachhaltigkeit. 

Das Leitmotiv der Herbstausgabe – das „Autumn Picnic“ – verlieh der Messe eine besondere Note: In entspannter und einladender Atmosphäre verschmolzen Business, Kreativität und Lifestyle zu einem inspirierenden Erlebnis. Die Picknick-Metapher stand für Austausch, Gemeinschaft und Offenheit und hob den kommunikativen wie innovativen Geist der Messe hervor. 

Mit mehr als 650 Premium-Ausstellern und knapp 61.000 Fachbesuchern aus 83 Ländern und Regionen auf rund 60.000 Quadratmetern bestätigte die CHIC Herbst 2025 ihre Rolle als bedeutendste Modemesse Asiens. 58.891 Besucher kamen aus dem Inland und 2.086 internationale Fachbesucher, darunter 1.571 aus Asien, 239 aus Europa, 87 aus Afrika, 85 aus Nordamerika und 53 aus Ozeanien. Der strategische Fokus der CHIC – „New Intelligence, New Products, New Scenes“ – spiegelt den Wandel der chinesischen Bekleidungsindustrie wider und betont die zunehmende Bedeutung von Lieferketten, Technologie und Nachhaltigkeit. 

Das Leitmotiv der Herbstausgabe – das „Autumn Picnic“ – verlieh der Messe eine besondere Note: In entspannter und einladender Atmosphäre verschmolzen Business, Kreativität und Lifestyle zu einem inspirierenden Erlebnis. Die Picknick-Metapher stand für Austausch, Gemeinschaft und Offenheit und hob den kommunikativen wie innovativen Geist der Messe hervor. 

Die Herbstausgabe präsentierte das gesamte Spektrum der Branche: intelligente Fertigung, digitale Supply-Chain-Lösungen, Produktionsprozesse im Einklang mit ESG-Kriterien – ökologisch nachhaltig, sozial verantwortlich und transparent gemanagt – sowie über 100.000 Produktvarianten. Die Innovationen reichten von Outdoor- und Streetwear über Seide und Baumwolle bis hin zu avantgardistischen Designerkollektionen. 

Die Messe stellte auch chinesische Designerlabels in den Fokus: Mehrere Marken, die bereits auf Plattformen wie der Pitti Uomo in Florenz präsentierten, zeigten ihre Kollektionen in Shanghai und unterstrichen damit, dass sich chinesisches Design fest auf der internationalen Bühne etabliert hat. Labels wie May D. Wang und andere Vertreter einer neuen kreativen Generation verbinden Handwerkskunst mit innovativen Konzepten und kultureller Identität. Mit ihrem doppelten Auftritt – in Florenz und Shanghai – verkörpern diese Marken die wachsende Vernetzung der globalen Modewelt und positionieren sich zugleich als wichtige Inspirationsquelle für den chinesischen Markt.

Weitere Highlights waren lifestyle-orientierte Bekleidung und Sportswear, die sich als klare Wachstumskategorien bei Marktführern wie Zhangzhen Jeans, Zhijin County Batik Embroidery und Muye Zhanfang herauskristallisierten. „Guo Feng“ (National Style), von jüngeren Generationen als Ausdruck kulturellen Selbstvertrauens und nationalen Stolzes angenommen, wurde prominent von Shang JiuKai, Jixiang Yijia, Yinyou und Guopu repräsentiert. Technologische Innovationen zogen große Aufmerksamkeit auf sich: smarte Produktionsausrüstung, 3D-Druck Sneaker und KI-Lösungsanbieter wie PSAI, ARGUS, CHAOJIHUI und FEILIU TECH zeigten die digitale Spitze der Branche. Denim-Spezialisten wie Ange, Muundim, Morning Grazing und Yizhuo unterstrichen die anhaltende Relevanz von Jeanswear, während führende Outdoor- und Sportanbieter wie Aovat, Engellya, Day After Day, Calemur und Vstarry die dynamische Entwicklung des Segments hervorhoben.

CHIC Worldwide – Marktpotential für internationale Brands 
Chinas Modeindustrie entwickelt sich von einer Produktionsbasis zu einem Innovationsführer. Für internationale Marken ergeben sich daraus klare Chancen:

  • Authentizität und Qualität bleiben entscheidend – „Made in Europe“ genießt weiterhin hohes Ansehen. 
  • Digitale Präsenz auf Tmall, JD.com, Douyin und Xiaohongshu ist unerlässlich. 
  • Agile Lieferketten und flexible Produktion sichern Wettbewerbsvorteile. 
  • Kulturelle Sensibilität und lokale Anpassung stärken die Markenakzeptanz.

Globaler Rahmen, Markttrends und Konsumverhalten 
Auch die globalen Handelsbedingungen spielten bei der CHIC Herbst 2025 eine Rolle. Während US-Zölle weiterhin Herausforderungen darstellen, reagieren chinesische Unternehmen mit Kostenoptimierung, Digitalisierung, Effizienzsteigerungen und KI-getriebener Innovation. Viele bauen zudem strategisch Werke in Südostasien und Afrika auf, doch China bleibt das zentrale Produktionszentrum – mit unübertroffenen Stärken in großmaßstäblicher Individualfertigung, wie das Beispiel der Dayang Group im Maßkonfektionssektor zeigt. 

Obwohl die Zahl internationaler Aussteller seit der Pandemie zurückgegangen ist, bleibt CHIC dem globalen Markt verpflichtet. In diesem September unterstrichen italienische Delegationen mit fünf Unternehmen und acht Marken erneut die Rolle der Messe als Brücke für europäische Firmen beim Eintritt in den chinesischen Markt. Besonders gefragt waren lifestyle-orientierte Mode und hochwertige Produkte, die die „Old-Money“-Ästhetik widerspiegeln. Das Feedback der internationalen Aussteller fiel einhellig positiv aus. Fabio Sopranzetti, CEO von Franco Giazzi Srl (Italien): „Wir sind mit der Herbstausgabe sehr zufrieden und werden bei der CHIC Spring 2026 wieder dabei sein.“ Raffaele Vedani, CEO von Cinzia Caldi (Italien), betonte: „CHIC ist die professionellste Modemesse in China. Die Services des Veranstalters waren exzellent.“ Für Mauro Lore, CEO von Blanca Luz (Italien), war es die erste Teilnahme an der CHIC – „ein großer Erfolg“, sagte er und fügte hinzu, dass er im nächsten Jahr auf jeden Fall wiederkommen werde. Catia Saetti, CEO von Karma (Italien), hob den starken Eindruck dieser Ausgabe hervor, während Carlo Secca von Confezioni Pango SpA (Italien) erklärte: „Wir sind mit CHIC 2025 Autumn sehr zufrieden und freuen uns auf noch mehr Ergebnisse.“ Aus Deutschland nahm Tina Ayasse, CEO der Studio Ayasse GmbH, zum dritten Mal teil und profitierte erneut von wertvollen Geschäftskontakten; sie konnte sogar einen lokalen Agenten gewinnen – ein Beleg dafür, dass die Messe „wirklich Ergebnisse liefert“.

Nachhaltigkeit als weiterer Schwerpunkt
2025 richtete in der Nordhalle eine eigene Sustainable Innovation Zone ein und veranstaltete die Circular Stewardship Fashion Conference 2025. 

Das Programm brachte Expertinnen, Experten und Unternehmen aus China und dem Ausland zusammen – darunter die National Development and Reform Commission, die Delegation der Europäischen Union, die Chinese Academy of Engineering, UNEP, die Lenzing Group, Decathlon und Nike. Diskutiert wurde, wie eine geschlossene industrielle Wertschöpfungskette für Textilien aufgebaut, zentrale ESG-Herausforderungen gelöst und Best Practices führender globaler Beispiele – etwa die EU-Regulierungsrahmen und Chinas lokalisierte Kreislaufwirtschaftsmodelle – ausgetauscht werden können. Kernthemen waren Materialinnovation, Veränderungen im Konsumverhalten und CO₂-Bilanzierung.

Quelle:

JANDALI MODE.MEDIEN.MESSEN

Prof. Dr. Mathias Muth und Dipl.-Ing. Joachim Rees vor dem neuen Epson Digitaldrucker. Foto: HSNR
Prof. Dr. Mathias Muth und Dipl.-Ing. Joachim Rees vor dem neuen Epson Digitaldrucker.
17.09.2025

Multiplot und Epson spenden Drucktechnik für HSNR-Studierende

Ob auf Shirts oder Hoodies, Blusen oder Hosen: Drucke machen Textilien oft zu besonderen Hinguckern. Die Hochschule Niederrhein freut sich jetzt über eine bedeutende Erweiterung ihrer technischen Ausstattung im Bereich textile Drucktechnologien. Die Firmen Multiplot und Epson haben der Hochschule gemeinsam einen Textildrucker sowie einen EasySteam Dämpfer des italienischen Unternehmens Cibitex als Spende übergeben.
 
Damit können die Studierenden des Fachbereichs Textil- und Bekleidungstechnik ab sofort praktische Erfahrungen mit modernster Druck- und Veredelungstechnologie sammeln. Neben der Realisierung von Outfits für Abschlussarbeiten und Modeschauen im Designbereich können damit zukünftig auch technische Textilien veredelt werden. „Wir möchten mit dieser Spende einen aktiven Beitrag zur praxisnahen Ausbildung an einer der führenden textiltechnischen Hochschulen Deutschlands leisten“, erklärte Joachim Rees, Gründer und Geschäftsführer der Firma Multi-Plot Europe GmbH, bei der Übergabe der Geräte.
 

Ob auf Shirts oder Hoodies, Blusen oder Hosen: Drucke machen Textilien oft zu besonderen Hinguckern. Die Hochschule Niederrhein freut sich jetzt über eine bedeutende Erweiterung ihrer technischen Ausstattung im Bereich textile Drucktechnologien. Die Firmen Multiplot und Epson haben der Hochschule gemeinsam einen Textildrucker sowie einen EasySteam Dämpfer des italienischen Unternehmens Cibitex als Spende übergeben.
 
Damit können die Studierenden des Fachbereichs Textil- und Bekleidungstechnik ab sofort praktische Erfahrungen mit modernster Druck- und Veredelungstechnologie sammeln. Neben der Realisierung von Outfits für Abschlussarbeiten und Modeschauen im Designbereich können damit zukünftig auch technische Textilien veredelt werden. „Wir möchten mit dieser Spende einen aktiven Beitrag zur praxisnahen Ausbildung an einer der führenden textiltechnischen Hochschulen Deutschlands leisten“, erklärte Joachim Rees, Gründer und Geschäftsführer der Firma Multi-Plot Europe GmbH, bei der Übergabe der Geräte.
 
„Die neuen Maschinen eröffnen uns neue didaktische und technologische Möglichkeiten. Wir werden die Geräte nicht nur in der Lehre, sondern auch für Forschungsprojekte im Bereich nachhaltiger Textilproduktion und digitaler Druckprozesse einsetzen“, sagt Dr. Mathias Muth, Professor für Textile Drucktechnologien an der Hochschule Niederrhein. Die enge Zusammenarbeit mit Industriepartnern wie Multiplot und Epson stärke die Rolle der HSNR als moderne und anwendungsorientierte Hochschule.
 
Die Studierenden und Wissenschaftler:innen können mit dem neuen Epson-Drucker durch dessen hohe Druckgeschwindigkeit und Farbbrillanz professionelle Sublimationsdrucke – auch mit fluoreszierenden Farben – realisieren. „Dies ist ein Druckverfahren, bei dem Farben mittels Hitze und Druck in die Fasern übertragen werden“, so Mathias Muth. Dabei wird die spezielle Sublimationstinte durch Hitze in einen gasförmigen Zustand versetzt und dringt so in die Faser ein, anstatt nur auf der Oberfläche zu haften.
 
Der Dämpfer Cibitex EasySteam kommt bei dem bereits vorhandenen reaktiven Digitaldrucksystem für Baumwolle zum Einsatz: „Er sorgt für eine nachhaltige und qualitativ hochwertige Veredelung der bedruckten Stoffe durch Dampfbehandlung“, erklärt Mathias Muth. Es zeichnet sich durch einfache Bedienung aus und ermöglicht das Dämpfen von kleinen Mengen ohne Vorlauf – ideal für Arbeiten von Studierenden.

Quelle:

HSNR

engelhorn präsentiert die umfassende Modernisierung der Tommy-Hilfiger-Fläche Copyright: PVH Brands Germany GmbH
engelhorn präsentiert die umfassende Modernisierung der Tommy-Hilfiger-Fläche
17.09.2025

engelhorn und Tommy Hilfiger: Neue Store-Konzepte und erweiterte Flächen

Der Mannheimer Modehändler engelhorn baut seine Zusammenarbeit mit Tommy Hilfiger aus und präsentiert umfassende Modernisierungen der Markenshopflächen in den Häusern „Mode im Quadrat“ in Mannheim und in Viernheim. Im Zentrum des Redesigns steht das neueste Store-Konzept von Tommy Hilfiger, das die Marke zeitgemäß und kundenorientiert in einem modernen Umfeld inszeniert.

Fabian Engelhorn, CEO der engelhorn-Gruppe, betont die Bedeutung der Partnerschaft: „Zum 135-jährigen Jubiläum zeigen wir, was uns seit jeher stark macht: die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Industriepartnern. In einer Zeit großer Herausforderungen im Einzelhandel ist dieser Zusammenhalt wichtiger denn je – dafür sind wir sehr dankbar. Gemeinsam haben wir in Mannheim und in Viernheim neue Store-Designs umgesetzt, mit der Tommy-Hilfiger-Fläche als starkem Beispiel. Mitte September folgt mit unserer ersten Gridx-Erlebniswelt in Luxemburg ein weiterer Meilenstein voller Inspiration und außergewöhnlichem Shopping.“

Der Mannheimer Modehändler engelhorn baut seine Zusammenarbeit mit Tommy Hilfiger aus und präsentiert umfassende Modernisierungen der Markenshopflächen in den Häusern „Mode im Quadrat“ in Mannheim und in Viernheim. Im Zentrum des Redesigns steht das neueste Store-Konzept von Tommy Hilfiger, das die Marke zeitgemäß und kundenorientiert in einem modernen Umfeld inszeniert.

Fabian Engelhorn, CEO der engelhorn-Gruppe, betont die Bedeutung der Partnerschaft: „Zum 135-jährigen Jubiläum zeigen wir, was uns seit jeher stark macht: die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Industriepartnern. In einer Zeit großer Herausforderungen im Einzelhandel ist dieser Zusammenhalt wichtiger denn je – dafür sind wir sehr dankbar. Gemeinsam haben wir in Mannheim und in Viernheim neue Store-Designs umgesetzt, mit der Tommy-Hilfiger-Fläche als starkem Beispiel. Mitte September folgt mit unserer ersten Gridx-Erlebniswelt in Luxemburg ein weiterer Meilenstein voller Inspiration und außergewöhnlichem Shopping.“

Auch Peter Kurre, Senior Vice President, Market Leader West, PVH Europe, hebt die Zusammenarbeit hervor: „Die Partnerschaft mit engelhorn ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie starke Markenkompetenz und lokaler Einzelhandelserfolg Hand in Hand gehen können.“ 

Im Mannheimer Haupthaus „Mode im Quadrat“ wurde die Tommy-Hilfiger-Herrenfläche im Erdgeschoss auf rund 165 Quadratmeter erweitert. Die prominente Lage sorgt für maximale Sichtbarkeit und Markenpräsenz. Mit diesem Schritt unterstreichen engelhorn und Tommy Hilfiger erneut ihre gemeinsame Vision: Mode in inspirierenden Räumen zu inszenieren und Kundinnen und Kunden durch Qualität, Innovation und partnerschaftliche Zusammenarbeit zu begeistern.

Weitere Informationen:
engelhorn TOMMY HILFIGER
Quelle:

Publik. Agentur für Kommunikation GmbH [GPRA] for engelhorn

16.09.2025

BVMed: Administrativen Aufwand insbesondere für KMU verringern

Eine konsequente Straffung von Berichts- und Meldepflichten für die KMU-dominierte Medizintechnik-Branche hat der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) in seiner Stellungnahme zur EU-Konsultation zur Vereinfachung der Verwaltung im Bereich des Umweltrechts („Simplification of administrative burdens in environmental legislation“) gefordert. 

„Wir müssen den administrativen Aufwand insbesondere für unsere kleinen und mittelständischen Unternehmen, die für 93 Prozent unserer Branche stehen, schnellstmöglich verringern. Insbesondere im Umwelt- und Medizinprodukte-Recht sind in den letzten Jahren überbordende Bürokratielasten aufgebaut worden, ohne dass sie einen Mehrwert für die Versorgung und Sicherheit der Patient:innen bringen“, so BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll.

Eine konsequente Straffung von Berichts- und Meldepflichten für die KMU-dominierte Medizintechnik-Branche hat der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) in seiner Stellungnahme zur EU-Konsultation zur Vereinfachung der Verwaltung im Bereich des Umweltrechts („Simplification of administrative burdens in environmental legislation“) gefordert. 

„Wir müssen den administrativen Aufwand insbesondere für unsere kleinen und mittelständischen Unternehmen, die für 93 Prozent unserer Branche stehen, schnellstmöglich verringern. Insbesondere im Umwelt- und Medizinprodukte-Recht sind in den letzten Jahren überbordende Bürokratielasten aufgebaut worden, ohne dass sie einen Mehrwert für die Versorgung und Sicherheit der Patient:innen bringen“, so BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll.

In der BVMed-Stellungnahme begrüßt der BVMed das Ziel der Initiative der Europäischen Kommission, den Verwaltungsaufwand durch Umweltvorschriften in den Bereichen Kreislaufwirtschaft, Industrieemissionen und Abfallbewirtschaftung zu verringern. Aus Sicht des BVMed hemmen nach wie vor regulatorische und administrative Hindernisse das allgemeine Funktionieren des Binnenmarkts. „Oberste Priorität sollte die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung in der EU sein. Diese sollte nicht durch überbordenden Verwaltungsaufwand gefährdet werden.“

Ein wichtiger Hebel zur Straffung von Berichterstattungs- und Meldepflichten könnte aus Sicht des deutschen Medizintechnik-Verbandes die Anhebung der allgemeinen KMU-Schwellenwerte sei. „Dies wäre eine vergleichsweise einfach umzusetzende Maßnahme, auch unter Berücksichtigung, dass die finanziellen Schwellenwerte seit der EU-weiten Festlegung inflationsbedingt immer strenger wurden“, heißt es in der BVMed-Stellungnahme. 

Als aktuelles Beispiel, bei dem sehr hoher Arbeitsaufwand entsteht, nennt der BVMed die Meldepflichten mach der Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR). „Allgemein wäre ein ganzheitlicher Systemansatz anstatt vieler isolierter Einzelmaßnahmen wünschenswert, um den Aufwand im Rahmen der Gesetzesfolgenabschätzung zu reduzieren“, so der MedTech-Verband. 

Weitere konkrete Beispiele aus der BVMed-Stellungnahme:

  • Der BVMed begrüßt die Abschaffung der SCIP-Datenbank („Stoffe mit besorgniserregenden Eigenschaften in Produkten“) nach der Abfallrahmenrichtlinie, da hier viel Aufwand ohne realen Nutzen entsteht.
  • Der BVMed fordert eine konsequente Harmonisierung der „erweiterten Herstellerverantwortung“ (EPR) und Erleichterung der EPR-Berichterstattung.
  • Der BVMed setzt sich außerdem für eine standardisierte und harmonisierte Abfrage von Nachhaltigkeitskriterien ein, um zu verhindern, dass jedes Krankenhaus, jede Region und jedes Land unterschiedliche Nachhaltigkeitsfragen an Lieferanten richten.

Weitere konkrete Vorschläge enthält das gemeinsame KMU-Positionspapier des BVMed mit dem Diagnostikaverband VDGH vom Juni 2025.

Quelle:

Bundesverband Medizintechnologie BVMed 

Neuer RENO Online-Shop Quelle: Kienast Schuhhandels GmbH
11.09.2025

RENO veröffentlicht neuen Onlineshop – 73 % geringere Conversion Kosten

Die Kienast Schuhhandels GmbH (Marke RENO) hat ihren Onlineshop grundlegend modernisiert und auf eine hybride, Headless-Architektur mit Shopware 6 umgestellt. Bereits im ersten Jahr nach dem Relaunch verzeichnete RENO über 70 % niedrigere Kosten pro Conversion, erzielte mehr als 500.000 € an Conversion Wert und generierte 70.000 Filialbesuche aus digitalen Kampagnen. Der neue Auftritt ging in vier Monaten live. Diese Ergebnisse unterstreichen den strategischen Fokus auf ein konsistentes Markenerlebnis über alle Kanäle. 

Ausgangspunkt des Projekts war eine doppelte Transformation: Parallel zum Rebranding und der Modernisierung von über 250 stationären Filialen sollte auch der digitale Auftritt auf das nächste Niveau gehoben werden. Ziel war es, die wachsende Nachfrage nach nahtlosen, kanalübergreifenden Einkaufserlebnissen zu bedienen – ohne den laufenden Betrieb zu beeinträchtigen, im Zeit  und Budgetrahmen und unter hohen Sicherheitsanforderungen. 

Die Kienast Schuhhandels GmbH (Marke RENO) hat ihren Onlineshop grundlegend modernisiert und auf eine hybride, Headless-Architektur mit Shopware 6 umgestellt. Bereits im ersten Jahr nach dem Relaunch verzeichnete RENO über 70 % niedrigere Kosten pro Conversion, erzielte mehr als 500.000 € an Conversion Wert und generierte 70.000 Filialbesuche aus digitalen Kampagnen. Der neue Auftritt ging in vier Monaten live. Diese Ergebnisse unterstreichen den strategischen Fokus auf ein konsistentes Markenerlebnis über alle Kanäle. 

Ausgangspunkt des Projekts war eine doppelte Transformation: Parallel zum Rebranding und der Modernisierung von über 250 stationären Filialen sollte auch der digitale Auftritt auf das nächste Niveau gehoben werden. Ziel war es, die wachsende Nachfrage nach nahtlosen, kanalübergreifenden Einkaufserlebnissen zu bedienen – ohne den laufenden Betrieb zu beeinträchtigen, im Zeit  und Budgetrahmen und unter hohen Sicherheitsanforderungen. 

Gemeinsam mit dem Umsetzungspartner brandung entschied sich RENO für einen hybriden Architekturansatz: Ein Next.js Frontend und Storyblok als führendes Content System wurden mit Shopware 6 als Commerce Kern kombiniert. Binnen zwei Wochen entstand ein Proof of Concept als technisches Fundament; im weiteren Verlauf wurden bestehende Commerce Prozesse wie Checkout, Bezahlung und Kundenkonten in das neue Framework integriert. Die API First Architektur ermöglichte eine schnelle Skalierung, flexible User Journeys und eine saubere Datenbasis für messbare Optimierungen. 

Moderne Headless-Architektur
Ein weiterer Beschleuniger war die Shopware Erfahrung im Konzern: Da Shopware 6 bereits im Onlineshop kilagoo.com produktiv eingesetzt wurde, konnten erprobte Strukturen übernommen und Synergien gehoben werden. Aus Projektsicht überzeugte Shopware 6 durch die Kombination aus Flexibilität, schneller Implementierung und moderner Headless Architektur. 

„Was für RENO den entscheidenden Unterschied ausmachte, war die Möglichkeit, bestehende Prozesse wie Checkout, Zahlungsabwicklung und Kundenkonten effizient weiterzuverwenden. Das sparte Zeit und Kosten – und beschleunigte gleichzeitig die Projektumsetzung. Das Ergebnis: eine zukunftssichere E-Commerce-Lösung, die technologische Exzellenz mit wirtschaftlicher Effizienz verbindet“, betont Navina Heesan, Head of E-Commerce bei RENO.

KPIs im Überlick:

  • Die Kosten pro Conversion wurden um 73 % gesenkt
  • Die Kosten pro Lead sanken um 66 % 
  • Seit Kampagnenstart wurden über 6.000 Produkte verkauft
  • Der ROAS (Return on Ad Spend) verbesserte sich um 1.452.400 %
  • Über 5.000 neue Newsletter-Abonnent:innen 
  • Der erzielte Conversion-Wert lag bei über 500.000 Euro
  • Onlinekampagnen generierten seit Juli 2024 rund 70.000 Filialbesuche
  • Die Kosten pro Filialbesuch sanken um 91 %
Weitere Informationen:
Reno Schuhe Onlineshopping Software
Quelle:

shopware AG

FALKE X Matthias & Gitta Schweighöfer (c) Falke, Fotograf Kristian Schuller
FALKE X Matthias & Gitta Schweighöfer
08.09.2025

130 Jahre FALKE mit zwei Generationen Schweighöfer

In der Herbst/Winter 2025/2026 Saison feiert FALKE ein besonderes Jubiläum und präsentiert zum runden Geburtstag eine exklusive Jubiläumskollektion, die Tradition und Gegenwart auf elegante Weise verbindet.

Erstmals in der Geschichte der Marke setzt FALKE für das Kampagnenshooting auf prominente Gesichter: Der international bekannte deutsche Schauspieler und Filmproduzent Matthias Schweighöfer und seine Mutter Gitta, ebenfalls renommierte Schauspielerin, stehen gemeinsam vor der Kamera und verkörpern auf authentische Weise das Motto der Saison: „From Generation to Generation“, eine Kollektion, die Generationen verbindet. Inszeniert wurde die Kampagne von Modefotograf Kristian Schuller. 

„Ich freue mich sehr darüber, das erste Testimonial für FALKE zu sein“, beschreibt Matthias Schweighöfer seine Rolle. „Es war eine Ehre gemeinsam mit meiner Mutter dieses Generationenshooting für FALKE machen zu dürfen!“

In der Herbst/Winter 2025/2026 Saison feiert FALKE ein besonderes Jubiläum und präsentiert zum runden Geburtstag eine exklusive Jubiläumskollektion, die Tradition und Gegenwart auf elegante Weise verbindet.

Erstmals in der Geschichte der Marke setzt FALKE für das Kampagnenshooting auf prominente Gesichter: Der international bekannte deutsche Schauspieler und Filmproduzent Matthias Schweighöfer und seine Mutter Gitta, ebenfalls renommierte Schauspielerin, stehen gemeinsam vor der Kamera und verkörpern auf authentische Weise das Motto der Saison: „From Generation to Generation“, eine Kollektion, die Generationen verbindet. Inszeniert wurde die Kampagne von Modefotograf Kristian Schuller. 

„Ich freue mich sehr darüber, das erste Testimonial für FALKE zu sein“, beschreibt Matthias Schweighöfer seine Rolle. „Es war eine Ehre gemeinsam mit meiner Mutter dieses Generationenshooting für FALKE machen zu dürfen!“

Die Jubiläumskollektion umfasst Legwear, Apparel, Daily Underwear und funktionale Sportswear – alles in gewohnt hochwertiger FALKE-Qualität. Ein besonderes Highlight ist der handgeschriebene FALKE-Schriftzug, der ausgewählte Produkte ziert. Er steht symbolisch für die Handschrift des Unternehmens – geprägt von Handwerkskunst, Leidenschaft und einem tiefen Verständnis für das Detail.

05.09.2025

MUNICH FABRIC START mit stabiler Resonanz

Solider Messeverlauf: Die internationale Fabric Trade Show MUNICH FABRIC START richtete ihren Fokus zur 56. Ausgabe auf eine klare Positionierung. An zwei Messetagen brachte die Münchener Textilmesse mit ihren vier Show-in-Show-Formaten die Modebranche zusammen. Das Konzept, die internationale Denim-Fachmesse BLUEZONE sowie den Innovationshub KEYHOUSE gemeinsam mit MUNICH FABRIC START und THE SOURCE unter einem Dach im MOC München zu präsentieren, stieß auf ein positives Feedback.  
  
In einem nach wie vor angespannten Marktumfeld präsentierte sich die MUNICH FABRIC START mit einem breiten Portfolio von über 600 internationalen Ausstellern mit rund 1.200 Kollektionen aus allen Bereichen der Textilbranche. Gepaart mit einem hohen Maß an Innovation und Inspiration wurde die Rolle der Messe als wichtiger Branchentreffpunkt für die Textilindustrie sowohl von den Besuchern als auch von den Ausstellern wahrgenommen.  
 
BLUEZONE: „Business as unusual“ – Denim im Wandel 

Solider Messeverlauf: Die internationale Fabric Trade Show MUNICH FABRIC START richtete ihren Fokus zur 56. Ausgabe auf eine klare Positionierung. An zwei Messetagen brachte die Münchener Textilmesse mit ihren vier Show-in-Show-Formaten die Modebranche zusammen. Das Konzept, die internationale Denim-Fachmesse BLUEZONE sowie den Innovationshub KEYHOUSE gemeinsam mit MUNICH FABRIC START und THE SOURCE unter einem Dach im MOC München zu präsentieren, stieß auf ein positives Feedback.  
  
In einem nach wie vor angespannten Marktumfeld präsentierte sich die MUNICH FABRIC START mit einem breiten Portfolio von über 600 internationalen Ausstellern mit rund 1.200 Kollektionen aus allen Bereichen der Textilbranche. Gepaart mit einem hohen Maß an Innovation und Inspiration wurde die Rolle der Messe als wichtiger Branchentreffpunkt für die Textilindustrie sowohl von den Besuchern als auch von den Ausstellern wahrgenommen.  
 
BLUEZONE: „Business as unusual“ – Denim im Wandel 
‚Business as unusual‘ – das ist das neue Motto“, so eröffnete der Denim-Experte der BLUEZONE Panos Sofianos das Podium, auf dem die Denim-Industrie über die Zukunft der Branche diskutierten. „Wer wartet, ist zu spät. Seit ich in der Branche arbeite, gab es für Denim nie einfache Zeiten. Die Lösung besteht nicht darin, zu reagieren, sondern vorauszusehen, was kommt, und rechtzeitig zu agieren“, sagt Ezgi Atil, Business Development and R&D Manager, Kipas Denim. „Ich reise viel um die Welt. Der Denim-Markt scheint zu schrumpfen – doch in den USA und Asien wächst er weiterhin. Der Wettbewerb in Europa ist ein anderer. Unsere Antwort darauf: Investitionen in Innovation und Nachhaltigkeit. Gleichzeitig versuchen wir, verstärkt Lifestyle- und Luxusmarken statt Ketten zu gewinnen. So sichern wir unsere Existenz, gerade in Europa. Die BLUEZONE ist dafür eine wichtige Plattform – und Panels wie dieses sind entscheidend“, erklärt Levent Bozgeyik, International Marketing Manager, Iskur Denim.  

Von diesen Lösungen gab es auf der BLUEZONE zahlreiche Beispiele – moderne Technologien, umweltschonende Färbemethoden und funktionale Innovation von der Faser bis zum Finish, waren die vorherrschenden Themen der rund 40 internationalen Denim-Mills, die ihre neuesten Entwicklungen für Denim und Sportswear präsentierten. So zeigte beispielsweise Tejidos Royo den ersten Stoff aus hundert Prozent pre-consumer recycelter Baumwolle, gefärbt mit DRY Indigo, ISKO präsentierte mit RECODE DENIM sein neues Kreislaufkonzept.  

Mit „HOMEGROWN DENIM LEGENDS“ werden von nun an prägende Denim-Persönlichkeiten und -Marken aus der DACH-Region in den Mittelpunkt gestellt. Den Auftakt machte: Erwin O. Licher, Gründer dreier deutscher Denim-Labels, sowie historische Einblicke von Levi’s-Gründer Loeb Strauss und Ruedi Karrers Vintage-Sammlung. Heritage und New Technology – diese zwei Gegenpole beleuchteten auch die Denim-Ikone Adriano Goldschmied im Gespräch mit Thomas Leary, Co-Founder und Sales Manager von Baytech Sustainable Technologies gemeinsam mit Sofia Strazzanti, Founder & CEO von Future Fashion Assembly.  

Die neue Location der BLUEZONE im Zentrum des MOC in Halle 2, wurde unterschiedlich angenommen. Die Chancen für neue Synergien und eine engere Verzahnung mit der FashionIndustrie wurden gesehen und bereits vielfach genutzt. Einige vermissten den besonderen Denim-Vibe der Zenith Halle. „Am alten Standort haben wir uns wohler gefühlt – mir fehlt hier ein wenig die Denim-Seele. Aber am Ende des Tages finden uns die Kunden auch hier. Wir präsentieren unsere Hauptkollektion mit viel Heritage sowie neuen authentischen Styles, neuen Basics und ausgefallenen Designs. Für den deutschen Markt entwickeln wir immer eine eigene Kollektion. Mit Stretch, leichteren Stoffen und einem soften Griff treffen wir genau den Geschmack. Deshalb sind wir bei der BLUEZONE auch immer ausgebucht“, sagt B. Hande Yildirim, Sales Chief von Bossa. „Wir haben auf der BLUEZONE tolle, authentische Waschungen gesehen. Generell gibt es viele Neuheiten. Durch den späten Zeitpunkt ist die Messe für uns eher ein Meet & Greet. Wir können hier gut arbeiten und Sachen nachbesprechen. Aber wir vermissen die Atmosphäre von der alten BLUEZONE“, fasst es Sandi Lambertz, Head of Design Denim von Mac Moden, zusammen.  

(All)gegenwärtig – die Trends für Autumn.Winter 26/27  
Mit dem Leitthema „RIGHT HERE RIGHT NOW“ stellt die MUNICH FABRIC START für Autumn.Winter 26/27 die Gegenwart in den Mittelpunkt. Die fünf großen Fashion-Trends für die kommende Saison spiegeln die Vielschichtigkeit des Zeitgeistes wider. „Conversant“ verbindet neu interpretierte Dresscodes und Heritage-Ästhetik mit American Sportswear. „At Ease“ steht für Komfort, Klarheit und minimalistische Eleganz. „Night Call“ bringt subversive Clubkultur mit futuristischem Glanz. „Untamed“ setzt auf Naturverbundenheit, robuste Materialien und folkloristische Muster, während „Elite“ luxuriöse Styles zwischen Neo-Dandyismus und opulenten Materialmixen inszeniert. Die Trends der MUNICH FABRIC START waren für Designer, Einkäufer und Produktverantwortliche ein wichtiger Input für den eigenen Research und Einkaufsentscheidungen. „Die Trendforen sind immer sehr inspirierend. Es zeigt sich viel Varianz in den Fabrics und Fancies – von Pailletten über Glanz und Struktur. Diese Vielseitigkeit bringt Abwechslung. Die vielen erdigen, warmen Farbtöne machen Lust auf den Herbst. Bei den DESIGN STUDIOS haben wir tolle Patterns gefunden, auffallend viele Animal Prints“, sagt Theresa Link, Team Lead Grafik Design von Bonita. Simone Pilger, Product Managerin von Raabe Fashion Group, setzt auf Karos und Felle: „Das ist ein Riesenthema – dafür haben wir hier auf der Messe eine gute Auswahl gefunden. Die Trendforen haben uns nochmal darin bestätigt, dass wir auf die richtigen Farb- und Materialtrends setzen. Braun, Rot, Karamell – generelle warme Töne in neuen Kombinationen. Auf Mint gehen wir eher nicht.“  
 
Thomas Nick Müller, Inhaber der Agentur Max Müller, sieht die Tendenz zu Besonderheiten: „Die Kunden suchen nach mehr Spezialitäten. Die Zeiten, in denen alles in Grau und Beige war, sind vorbei. Stattdessen kommen neue Winterfarben in Dessinierungen, Ton-in-Ton-Checks, Jacquards und Unis, aber immer mit Struktur. Die Oberflächen dürfen nicht zu flach sein, MoulinéGarne sind wichtig. Unsere Kunden waren da, aber man muss auch sagen, wenn es früher mal 100 waren, dann sind es jetzt vielleicht 30.“ Durchaus mehr Highlights hätte man sich bei Drykorn gewünscht: „Wir sind eine deutsche Firma und freuen uns, dass wir eine deutsche Messe haben, die wir immer und gerne supporten. Wir machen hier unser Brot- und Buttergeschäft und haben dafür alles gefunden. Von den Kollektionen wünschen wir uns mehr Highlights. Wir sind groß geworden, weil wir mutig sind, nicht weil wir vorsichtig sind. Wir brauchen mehr Cherries!“, sagt Fred Götz, Creative Director Menswear and Interior Design bei Drykorn.  
 
Nach zwei Messetagen schloss die MUNICH FABRIC START mit einer stabilen Besucherfrequenz im Vergleich zum Vorjahr ab. Sowohl unter den Besuchern als auch unter den Ausstellern intensiv diskutiert wurde der Messetermin. Die Veranstalter erwägen die MUNICH FABRIC START für Autumn.Winter 27/28 vom September auf Mitte/Ende Juli 2026 vorzuziehen. Weitere Details hierzu folgen in den kommenden Wochen. Fest steht, dass die kommende Edition vom 27. bis 29. Januar 2026 eine Laufzeit von drei Tagen haben wird.  

Quelle:

MUNICH FABRIC START

Berg von Alttextilien vor dem Schweizer Bundeshaus © volltoll.ch / Public Eye
Berg von Alttextilien vor dem Schweizer Bundeshaus
03.09.2025

Kleiderberg vor dem Schweizer Bundeshaus: Politische Maßnahmen gegen Fast Fashion gefordert

Auf dem Berner Bundesplatz wurden am 03. September fünf Tonnen Altkleider abgeladen. Mit dieser Aktion zeigt eine Koalition von 13 Organisationen dem Parlament und Bundesrat die Dringlichkeit ehrgeiziger Maßnahmen gegen die Fast-Fashion-Industrie auf. Zugleich fordert sie für die Schweiz eine gezielte Förderung fairer und umweltverträglicher Mode.

Mit dem Markterfolg chinesischer Modegiganten wie Shein und Temu seien die weltweite Produktion und der Konsum von Kleidung explosionsartig gestiegen. Auch die Schweiz bleibe von diesem Phänomen und seinen Folgen nicht verschont. Schweizweit werden jedes Jahr 100'000 Tonnen Kleidung als Abfall verbrannt oder zur Entsorgung in einkommensschwächere Länder exportiert. 13 Organisationen,* darunter Public Eye, die Gewerkschaft Unia, der Konsumentenschutz, Fashion Revolution Switzerland und die Fair Fashion Factory, kämpfen gemeinsam gegen diese Missstände. Um das Ausmaß des Problems sichtbar zu machen und eine politische Antwort zu fordern, wurden fünf Tonnen Altkleider auf den Bundesplatz in Bern gekippt. 

Auf dem Berner Bundesplatz wurden am 03. September fünf Tonnen Altkleider abgeladen. Mit dieser Aktion zeigt eine Koalition von 13 Organisationen dem Parlament und Bundesrat die Dringlichkeit ehrgeiziger Maßnahmen gegen die Fast-Fashion-Industrie auf. Zugleich fordert sie für die Schweiz eine gezielte Förderung fairer und umweltverträglicher Mode.

Mit dem Markterfolg chinesischer Modegiganten wie Shein und Temu seien die weltweite Produktion und der Konsum von Kleidung explosionsartig gestiegen. Auch die Schweiz bleibe von diesem Phänomen und seinen Folgen nicht verschont. Schweizweit werden jedes Jahr 100'000 Tonnen Kleidung als Abfall verbrannt oder zur Entsorgung in einkommensschwächere Länder exportiert. 13 Organisationen,* darunter Public Eye, die Gewerkschaft Unia, der Konsumentenschutz, Fashion Revolution Switzerland und die Fair Fashion Factory, kämpfen gemeinsam gegen diese Missstände. Um das Ausmaß des Problems sichtbar zu machen und eine politische Antwort zu fordern, wurden fünf Tonnen Altkleider auf den Bundesplatz in Bern gekippt. 

Die Koalition fordert einen systemischen Wandel in der Modebranche – hin zu einer Kreislaufwirtschaft, in der Qualität, Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit im Zentrum stehen. Dazu brauche es griffige politische Maßnahmen, wie die Einführung einer Abgabe auf neue Kleidung und Schuhe, die Förderung von Reparatur und Wiederverkauf sowie Anreize für eine nachhaltige Produktion und die Gewährleistung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Der gemeinsame Protest ist Teil einer Kampagne von Public Eye, die den Bundesrat mit einer Petition zur Schaffung eines Schweizer Modefonds auffordert, der Unternehmen verpflichten soll, sich an den sozialen und ökologischen Folgekosten ihres Geschäftsmodells zu beteiligen. Bisher setzt der Bundesrat auf freiwillige Initiativen der Unternehmen. Diese griffen, so die Position der NGOs, jedoch viel zu kurz und seien allzu oft Greenwashing.

Quelle:

Public Eye

28.08.2025

Innovatives Kunststoffrecycling – DBU auf der K 2025 in Düsseldorf

Insgesamt verursachen Kunststoffe rund fünf Prozent der weltweiten Treibhausgase – etwa doppelt so viel wie der globale Flugverkehr, Tendenz steigend. Bis 2060, so eine OECD-Prognose, soll sich der Plastikverbrauch verdreifachen. Die Lösungen für die Plastikflut heißen: Menge reduzieren und stoffliches Recycling. Bislang wird nur wenig Plastik aus recyceltem Kunststoff hergestellt. In Deutschland sind es derzeit etwa 15 Prozent.

Auf der Messe K 2025, der international führenden Fachmesse in der Kunststoff- und Kautschukindustrie, präsentiert die DBU drei Förderprojekte, die das Plastikrecycling voranbringen wollen:

Insgesamt verursachen Kunststoffe rund fünf Prozent der weltweiten Treibhausgase – etwa doppelt so viel wie der globale Flugverkehr, Tendenz steigend. Bis 2060, so eine OECD-Prognose, soll sich der Plastikverbrauch verdreifachen. Die Lösungen für die Plastikflut heißen: Menge reduzieren und stoffliches Recycling. Bislang wird nur wenig Plastik aus recyceltem Kunststoff hergestellt. In Deutschland sind es derzeit etwa 15 Prozent.

Auf der Messe K 2025, der international führenden Fachmesse in der Kunststoff- und Kautschukindustrie, präsentiert die DBU drei Förderprojekte, die das Plastikrecycling voranbringen wollen:

TexKreis – Rückführung kunststoffbasierter textiler Produkte in den Kreislauf, IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik, Leibniz Universität Hannover: Um auch für Textilabfälle aus Kunststofffaser-Mischgewebe eine wirtschaftliche Recyclingtechnologie anbieten zu können, arbeitet das IKK an einem mechanischen werkstofflichen Recycling. Dabei werden vorsortierte Textilabfälle zerkleinert, pelletiert und durch Extrusion zu thermoplastischen Granulaten als Ausgangsmaterial für neue Produkte rezykliert. Besonders bei Kunststoffgemischen und hohem Fremdstoffanteil ist die resultierende Rezyklatqualität kritisch. Als Lösung hat das IKK die „Intelligenz“ der Recyclingprozesse durch verschiedene Inline-Analytikmethoden oder Verfahrensschritte verbessert. 

Kreislaufwirtschaft im medizinischen Labor, HygCen Germany GmbH, Schwerin, und ERMAFA GmbH, Chemnitz: Wie lassen sich Einmal-Kunststoffartikel aus Krankenhäusern und medizinischen Laboren stofflich recyceln? Herzstück der Lösung ist das MACS (Machine Autoclave Cutting Sterilization)-System der ERMAFA GmbH, das die Behandlung von medizinischem Kunststoffabfall mittels Schreddern und anschließender Dampfsterilisation bietet, so dass ein hochwertiges, hygienisch unbedenkliches Rezyklat erzeugt werden kann. Im Projekt werden die Sterilisationsprozesse durch HygCen Germany überprüft und die Materialeigenschaften dieser Rezyklate optimiert.  Es wird untersucht, welche Rezyklatanteile sich in Produkten mit spezifischen Anforderungen erreichen lassen. Zur Validierung werden Prototypen im Spritzgussverfahren hergestellt.

Der globale Marktplatz für recycelte Kunststoffe, Cirplus GmbH, Hamburg:
Das DBU-geförderte Start-up Cirplus ist Europas größte KI-gestützte Beschaffungsplattform für recycelte Kunststoffe. Sie bündelt und qualifiziert globale Angebote und unterstützt Unternehmen so von der Bedarfsanalyse über die Qualitätskontrolle bis zur vollständigen Beschaffung. Die weltweit ersten Standards für hochwertiges Kunststoffrecycling und Digitalisierung, die DIN SPEC 91446 und 91481, wurden von Cirplus initiiert und 2025 in die europäische Norm EN 18065 eingegliedert – einschließlich des ersten Branchenstandards für digitale Produktpässe für Kunststoffrezyklate. Diese Standards werden international anerkannt, unter anderem vom Verband der Automobilindustrie (VDA). Mittlerweile betreut Cirplus über 2 000 Unternehmen aus mehr als 70 Ländern, greift auf Daten von über 2 500 Materiallieferanten zu und verfolgt monatlich die Produktion von mehr als 230 000 Tonnen Material aus 70 Ländern, mit Fokus auf Europa und Asien.

Weitere Informationen:
K 2025 DBU Plastikrecycling Förderprojekt
Quelle:

Deutsche Bundesstiftung Umwelt

28.08.2025

Ultra Fast Fashion: „EU-Vernichtungsverbot wird Wirkung verfehlen“

Das von der EU geplante Vernichtungsverbot unverkaufter Konsumgüter geht inhaltlich an den Marktmechanismen vorbei und verfehlt sein Ziel, wenn parallel asiatische E-Commerce Plattformen weiter den Markt mit qualitativ minderwertiger Ware überschwemmen, das ist die Einschätzung des baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsverbandes Südwesttextil. 

Im Rahmen der Ökodesign-Verordnung plant die Europäische Kommission die Vernichtung von unverkauften Konsumgütern wie Textilien oder Bekleidung zu verbieten. Stattdessen sollen Produkte aufbereitet, wiederverwendet und nur im Ausnahmefall vernichtet werden. 

Das von der EU geplante Vernichtungsverbot unverkaufter Konsumgüter geht inhaltlich an den Marktmechanismen vorbei und verfehlt sein Ziel, wenn parallel asiatische E-Commerce Plattformen weiter den Markt mit qualitativ minderwertiger Ware überschwemmen, das ist die Einschätzung des baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsverbandes Südwesttextil. 

Im Rahmen der Ökodesign-Verordnung plant die Europäische Kommission die Vernichtung von unverkauften Konsumgütern wie Textilien oder Bekleidung zu verbieten. Stattdessen sollen Produkte aufbereitet, wiederverwendet und nur im Ausnahmefall vernichtet werden. 

Das Ziel dieser Regulierung, der massenhaften Vernichtung von Textilien vorzubeugen, sei zwar nachvollziehbar; verfehle aber vor dem Hintergrund der aktuellen Marktmechanismen seine Wirkung. Die Textil- und Bekleidungsindustrie in Baden-Württemberg, so der Verband, hat ein evidentes Interesse, nachhaltige Textilien zu produzieren, diese auch tatsächlich zu verkaufen und z.B. Retouren, soweit möglich, der Aufbereitung oder Wiederverwertung zuzuführen. Vernichtet wird nur, wenn eine Wiederverwertung ökonomisch keinen Sinn macht oder wichtige Produkteigenschaften beschädigt worden sind. 

Demgegenüber überschwemmen insbesondere asiatische Onlineplattformen mit zumeist minderwertigen Produkten den einheimischen Markt. Der sehr günstige Kaufpreis der Sendungen wird bei einem Rückgabewunsch der Kunden zwar erstattet, aber in der Regel als Retoure nicht zurückgenommen oder seitens des Kunden direkt vernichtet. Da es sich bei diesen Plattformen um reine Vermittler handele und der asiatische Produzent nicht dem Geltungsbereich der europäischen Ökodesignverordnung unterliege, laufe das Ziel des Vernichtungsverbots letztlich weitestgehend ins Leere. 

Demgegenüber werden Unternehmen der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie im Zuge dieser Verordnung weitere bürokratische Pflichten auferlegt, beispielsweise im Bereich des verantwortlichen Umgangs mit Retouren. 

Südwesttextil-Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner erklärt: „In der europäischen Textil- und Bekleidungsindustrie werden unverkaufte Produkte nicht leichtfertig vernichtet. Im Gegenteil, unsere Branche ist bereit, Maßnahmen und Systeme für Kreislaufwirtschaft maßgeblich mitzugestalten. Umgekehrt sehen wir bereits nach wenigen Jahren des Markteintritts von Ultra Fast Fashion Plattformen aus dem asiatischen Raum ein stark erhöhtes Aufkommen von Produkten, die aufgrund mangelnder Qualität und schwer zu identifizierbaren Chemikalien bereits nicht mehr in der Abfallwirtschaft verwertbar sind. Trotz den Vorgaben der Europäischen Kommission, stehen wir schon jetzt vor Müllbergen, die nicht recycelt werden können.“

Entscheidend ist aus Perspektive des Wirtschafts- und Arbeitgeberverbands Südwesttextil, dass Verbraucherinnen und Verbraucher für den ressourcenschonenden Umgang mit Produkten sensibilisiert werden, die Flut an minderwertigen Produkten zu Dumpingpreisen bereits an den EU-Außengrenzen effektiv eingedämmt, die Zollfreigrenze zeitnah geschlossen und eine Bereitstellung von Produkten innerhalb der EU zwingend an einen verantwortlichen Wirtschaftsakteur bzw. dessen Bevollmächtigen gebunden ist, der bei möglichen Verstößen finanziell greifbar ist. 

Für das von der EU geplante Vernichtungsverbot unverkaufter Konsumgüter sieht Südwesttextil den Bedarf, dass die darin enthaltenen Regelungen verhältnismäßig bleiben müssen. Im Fokus müsse zuallererst stehen, ob die Wiederaufbereitung wirtschaftlich sei. Ausnahmeregelungen müssten erweitert werden für Produkte wie Hygieneartikel oder Arbeits- und Schutzbekleidung, die nach Beschädigung nicht wieder aufbereitet werden können. Offenlegungs- und Dokumentationspflichten sollten zudem reduziert, bestehende Nachweise anerkannt und Prüfmechanismen risikobasiert etabliert werden.

Quelle:

Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V.

(c) IFCO
27.08.2025

Schlussbericht IFCO August 2025 | Istanbul Expo Centre

  • Erfolgreiche 8. Ausgabe: IFCO bestätigt seine Rolle als internationales Modezentrum mit starkem internationalem Besucherwachstum 
  • Über 270 Aussteller auf 25.000 m², präsentiert unter einem Dach wurden Kollektionen aus den Bereichen Damenmode, Herrenmode, Kindermode, Denim, Accessoires, Homewear und Lederwaren 
  • 18.814 Besucher aus 114 Ländern, 43 % internationale Gäste – ein Anstieg von 29 % gegenüber August 2024 
  • Hochkarätige Einkäufer vor Ort: ASOS, Zalando, LPP, Twinset, Everlane, Coach, Landmark Group u. v.
  • Erfolgreiche 8. Ausgabe: IFCO bestätigt seine Rolle als internationales Modezentrum mit starkem internationalem Besucherwachstum 
  • Über 270 Aussteller auf 25.000 m², präsentiert unter einem Dach wurden Kollektionen aus den Bereichen Damenmode, Herrenmode, Kindermode, Denim, Accessoires, Homewear und Lederwaren 
  • 18.814 Besucher aus 114 Ländern, 43 % internationale Gäste – ein Anstieg von 29 % gegenüber August 2024 
  • Hochkarätige Einkäufer vor Ort: ASOS, Zalando, LPP, Twinset, Everlane, Coach, Landmark Group u. v. m. 
  • Über 400 B2B-Meetings zwischen 30 türkischen Unternehmen und 76 internationalen Einkaufsgruppen führten zu konkreten Geschäftsabschlüssen und Partnerschaften 
  • TheCore Istanbul: 24 Top-Designer, neues Standkonzept mit kubistischen Naturelementen, starkes internationales Echo 
  • Eigene Messebereiche: IFCO Brands für führende türkische Labels, IFCO Kids als starkes Kindermode-Forum 
  • Rahmenprogramm: IMA Trend Area (SS27 BE:COMING), Fachvorträge und Panels zu Trends, KI, Nachhaltigkeit und digitaler Transformation, dazu tägliche Modenschauen als Schaufenster für 
  • Kreativität und Innovation 

Die achte Ausgabe von IFCO zeigte erneut die Stärke und Vielfalt der türkischen Modeindustrie. Aussteller aller wichtigen Segmente äußerten sich zufrieden und optimistisch über die wachsende internationale Relevanz der Messe. Auf insgesamt 25.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche präsentierten Marken und Hersteller die neuesten Kollektionen aus den Bereichen Damen-, Herren- und Kindermode, Denim, Accessoires und Homewear. Fast 20.000 Fachbesucher wurden empfangen – mit einer hohen internationalen Beteiligung. 

„In nur vier Jahren ist IFCO zu einer echten Erfolgsgeschichte der internationalen Modebranche geworden. Seit dem Start 2022 hat die Messe fast 3.000 Aussteller präsentiert und 195.000 Fachbesucher aus 165 Ländern Europas, des Nahen Ostens, Nordafrikas, Zentralasiens und weiteren Ländern und Regionen willkommen geheißen – und Istanbul fest als dynamischen Knotenpunkt im globalen Modekalender positioniert. Der Anstieg der internationalen Besucherzahlen um 23 % bei unserer 8. Ausgabe im Vergleich zu August 2024 unterstreicht die weltweite Bedeutung unserer Plattform,“ so Mustafa Pasahan, Vizepräsident IHKIB 

Designer – TheCore Istanbul als Kreativ-Showcase 
TheCore Istanbul war erneut das kreative Highlight von IFCO und vereinte 24 der einflussreichsten Designer der Türkei in einem Rahmen, der durch die Kollektionen und ein markantes neues Standkonzept überzeugte. Kubistische Elemente in erdigen Naturtönen und Materialien schufen eine moderne und zugleich organische Atmosphäre, die das Erlebnis aufwertete und die Premium-Positionierung des türkischen Designs unterstrich. 

Auf der Bühne standen international bekannte Namen wie Arzu Kaprol, Mehtap Elaidi, Hatice Gökçe, Meltem Özbek, Özlem Süer und Sudi Etuz by Şansım Adalı, deren Arbeiten von der Paris Fashion Week über High-End-ConceptStores bis hin zu internationalen Fachmessen Beachtung finden. Ergänzt wurde das Line-up durch eine neue Generation kreativer Talente wie Belma Özdemir, Emre Erdemoğlu, Gökhan Yavaş, Mert Erkan und viele andere. 

Dieser sorgfältig kuratierte Mix aus etablierten Ikonen und aufstrebenden Talenten demonstrierte die Stärke, Vielfalt und wachsende internationale Relevanz türkischer Modekreativität und positionierte TheCore Istanbul als Schaufenster der Exzellenz und als Tor zu internationalen Märkten. 

IFCO 8. Ausgabe: Internationales Besucherwachstum und steigende Geschäftsabschlüsse 
Mit 18.814 Besuchern hat sich die 8. Ausgabe von IFCO als Kraftzentrum des internationalen Modebusiness bewiesen. Mit einem Anteil von 43 % internationalen Besuchern – einem Plus von 23 % im Vergleich zu August 2024 – bestätigte IFCO seinen Status als eine der dynamischsten internationalen Modemessen. 

Die Präsenz hochkarätiger Einkäufer globaler Handelskonzerne und Modeunternehmen – darunter Al-Yasra Fashion Co. (KSA), Landmark Group (Dubai), Namshi (Dubai), Ariat International (USA), Everlane (USA), John Elliott (USA), A.M. London Fashion (UK), Lu’u Dan (UK), The Fold (UK), Tudorknight (UK), Next (UK), Coach (USA) – unterstrich die wachsende Bedeutung der Messe für Sourcing, Markterschließung und strategische Partnerschaften. 

Ein zentraler Erfolgsfaktor waren die über 400 B2B-Meetings, die 30 türkische Unternehmen mit 76 internationalen Einkaufsgruppen zusammenbrachten. Viele dieser Begegnungen führten über Networking hinaus zu konkreten Beschaffungsvereinbarungen, neuen Kooperationen und langfristigen Partnerschaften – ein Beweis für IFCOs Rolle als Katalysator für internationales Business-Wachstum. 

Die Teilnahme großer europäischer Player wie ASOS (UK), Zalando (Deutschland), LPP (Polen), Twinset (Italien), Ottolinger (Deutschland), Kazar Group (Polen), Wittchen (Polen), Giacomo Conti (Polen), Dochki Synochki (Russland), SSENSE (UK) hob die strategische Positionierung von IFCO als Brücke zwischen türkischer Modekompetenz und globaler Nachfrage hervor. 
 
Rahmenprogramm 
IFCO Expo Programm 

Ein besonderes Highlight war das umfassende Seminarprogramm mit wertvollen Einblicken in aktuelle Markttrends, Innovationen und Zukunftsperspektiven der Modebranche. Experten wie Tatiana Aldrich, Almila Albayraktaroğlu und Esra Bağdat gaben praxisnahe Analysen zu Makrotrends in Damen- und Herrenmode, E-Commerce-Entwicklungen und KIAnwendungen. Ergänzt wurde das Programm durch Panels zu kreativen Strategien, nachhaltiger Produktentwicklung und Kooperationen zwischen Industrie und Wissenschaft. Besonders beachtet wurde die Podiumsdiskussion am 21. August zur digitalen Transformations-Roadmap der Bekleidungsindustrie, mit klaren Impulsen von Özlem Güneş (ITKIB), Elif Can Edge Kurtul, Dr. Ertuğrul Cetinkaya und Sümeyra Özkaya. 

Die Modenschauen an den ersten beiden Messetagen rundeten das Programm ab und unterstrichen den kreativen Geist und die zukunftsorientierte Dynamik der Branche. 
 
IMA Trend Area:  
SS27 BE:COMING 
Die IMA Trend Area begeisterte die Besucher mit ihrer kraftvollen Atmosphäre und zukunftsweisenden Ästhetik. Sie verband akademisches Wissen mit Visionen der Branche und spiegelte nicht nur saisonale Trends, sondern auch kulturelle und soziale Entwicklungen wider. 

Unter dem Leitmotiv BE:COMING wurde ein Zustand ständiger Transformation erkundet – in einer Welt geprägt von Geschwindigkeit, Sichtbarkeit und Digitalisierung. Statt fester Identitäten standen Offenheit und Fluidität im Mittelpunkt: Mode wurde zu einem Ausdruck von Wandel, Intuition und emotionaler Selbstbestimmung. 

Organische Silhouetten trafen auf technologische Texturen, digitale Details verschmolzen mit realen Materialien. Leichte Stoffe, Transparenz und Zartheit offenbarten Verletzlichkeit nicht als Schwäche, sondern als neue Form von Stärke. Kleidung wurde mehr als Oberfläche – sie wurde zu einer Sprache der Existenz und Transformation. 

Das Konzept entfaltete sich in vier thematischen Richtungen: 

  • INTUMOTION
    Intuitive Bewegung mit fließenden Schnitten und Second-Skin-Materialien wie Bambusjersey und atmungsaktiven Strickstoffen. 
  • ETHERLOOK
    Handwerk     und     Ritual     mit     handgewebten Baumwollstoffen, Naturfärbungen und symbolischen Stickereien in sonnengebleichten Nuancen. 
  • FANTASMIC
    Opulente Imagination mit barocken Volumen, antiken Brokaten, Samt und Perlendetails in Tönen von antikem Elfenbein bis oxidiertem Gold. 
  • SUBCORE
    Eine leise Techno-Ästhetik mit thermochromen Stoffen, Memory-Garnen und gedeckten Tönen wie Schiefergrau und Archivblau. 

BE:COMING verkörperte eine „langsame Revolution“ – einen hybriden Raum zwischen physisch und digital, fragil und kraftvoll, ritualisiert und experimentell. Immer im Fluss, immer im Werden. 
„Die türkische Modeindustrie hat in den vergangenen Jahren trotz globaler und konjunktureller Herausforderungen ihre strategische Bedeutung unter Beweis gestellt. Mit einem Anteil von 3,2 % an den weltweiten Bekleidungsexporten und als drittgrößter Lieferant der EU bleibt sie ein Motor für Wachstum und Innovation. Heute setzen wir mit hoher Produktqualität, starkem Design, Digitalisierung und konsequenten Nachhaltigkeitsmaßnahmen – von Recycling über CO₂-Reduktion bis soziale Compliance – neue Standards. IFCO markiert dabei einen wichtigen Meilenstein: Es zeigt, wie wir die Transformation nutzen, um Istanbul als einen der führenden internationalen Fashion Hubs der Zukunft zu etablieren.“ — Mustafa Gültepe, Präsident TIM und IHKIB 

Quelle:

Jandali.Mode.Mesen.Medien

26.08.2025

BVMed: Umweltrecht-Vorgaben für die MedTech-Branche

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) hat seinen Infoservice zu den umweltrechtlichen Vorgaben für die MedTech-Branche aktualisiert und erweitert. Insgesamt sind 24 Infoblätter in deutscher und jetzt auch in englischer Sprache zu zentralen nationalen und europäischen Rechtsakten mit einem Überblick zu Anwendungsbereichen, gesetzlichen Verpflichtungen und Zeitplänen verfügbar. Der kostenfreie BVMed-Service kann auf Deutsch unter www.bvmed.de/umweltrecht-service und auf Englisch unter www.bvmed.de/environmental-law abgerufen werden.

„Die MedTech-Branche ist von zahlreichen umweltrechtlichen Vorgaben direkt oder indirekt betroffen. Um hier Orientierung zu geben, stellt der BVMed seit 2023 Info- und Themenblätter bereit, die wir regelmäßig aktualisieren und erweitern“, so BVMed-Nachhaltigkeitsexpertin Clara Allonge. Damit würden insbesondere KMU bei der Einordnung des umfassenden Umweltrechts unterstützt werden. 

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) hat seinen Infoservice zu den umweltrechtlichen Vorgaben für die MedTech-Branche aktualisiert und erweitert. Insgesamt sind 24 Infoblätter in deutscher und jetzt auch in englischer Sprache zu zentralen nationalen und europäischen Rechtsakten mit einem Überblick zu Anwendungsbereichen, gesetzlichen Verpflichtungen und Zeitplänen verfügbar. Der kostenfreie BVMed-Service kann auf Deutsch unter www.bvmed.de/umweltrecht-service und auf Englisch unter www.bvmed.de/environmental-law abgerufen werden.

„Die MedTech-Branche ist von zahlreichen umweltrechtlichen Vorgaben direkt oder indirekt betroffen. Um hier Orientierung zu geben, stellt der BVMed seit 2023 Info- und Themenblätter bereit, die wir regelmäßig aktualisieren und erweitern“, so BVMed-Nachhaltigkeitsexpertin Clara Allonge. Damit würden insbesondere KMU bei der Einordnung des umfassenden Umweltrechts unterstützt werden. 

Neu aufgenommen wurde ein Infoblatt zur Zwangsarbeits-Verordnung (kurz FLR, engl. „Forced Labour Regulation“), die zum 13. Dezember 2024 in Kraft getreten ist und ab dem 14. Dezember 2027 vollständig gilt. Einige Regelungen zur Vorbereitung der Behörden gelten bereits seit dem 13. Dezember 2024. Die FLR gilt branchen- und produktunabhängig für alle Wirtschaftsakteure, heißt es im BVMed-Infoblatt. Damit gilt die Verordnung umfassend und beschränkt sich nicht auf große Marktakteure oder besonders von Zwangsarbeit betroffene Branchen. Nicht erfasst von der FLR ist die Rücknahme von Produkten, die bereits den Endnutzer auf dem Unionsmarkt erreicht haben.

Die 24 Übersichten zu Rechtsakten und Themen im Überblick:

  1. Abfallverbringungs-Verordnung (AbfallverbringungsVO)
  2. Batteriegesetz (BattG)
  3. Batterie-Verordnung (BattVO)
  4. Biozid-Verordnung (BiozidVO)
  5. CLP-Verordnung (CLP-VO)
  6. Einwegkunststoffkennzeichnungs-Verordnung (EWKKennzV), Einwegkunststoffverbots-Verordnung (EWKVerbotsV), Einwegkunststofffondsgesetz (EWKFondsG), Einwegkunststofffonds-Verordnung (EWKFondsV)
  7. Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG)
  8. Elektro- und Elektronikgeräte-Stoff-Verordnung (ElektroStoffV)
  9. Energieverbrauchskennzeichnungs-Verordnung
  10. EU-Richtlinie zur Unternehmens-Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD)
  11. EU-Sorgfaltspflichtenrichtlinie (CSDDD)
  12. F-Gas-Verordnung
  13. Konfliktmineralien-Verordnung
  14. Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG)
  15. Ökodesign-Regulierung
  16. POP-Verordnung
  17. REACH-Verordnung
  18. Textilkennzeichnungs-Verordnung
  19. Themenblatt „Green Claims“
  20. Themenblatt „laufende Initiativen“
  21. Verordnung zur entwaldungsfreien Lieferkette
  22. Verpackungsgesetz (VerpackG)
  23. Verpackungs-Verordnung (VerpackungsVO)
  24. Zwangsarbeits-Verordnung (FLR)
Quelle:

Bundesverband Medizintechnologie BVMed e. V.

Schuhe Loafer Foto Rakin, Pixabay
25.08.2025

Schuhhandel: Schwaches erstes Halbjahr, Schließungszahlen steigen

Der BTE geht nach ersten Hochrechnungen davon aus, dass der Schuhhandel das erste Halbjahr 2025 im Durchschnitt mit einem Umsatzminus von drei bis vier Prozent gegenüber 2024 abgeschlossen hat. Gemäß Statistischen Bundesamt lagen alle sechs Monate einstellig im Minus, wobei nur der März fast ein Umsatzpari erreichen konnte.  

Ganz anders stellt sich die Situation im Online-Handel dar. Laut der repräsentativen Verbraucherbefragung des E-Commerce-Verbands bevh haben die Kunden ihre Schuhe im ersten Halbjahr vermehrt online gekauft. So stiegen die Online-Ausgaben bei Schuhen im ersten Quartal 2025 um 5,8 Prozent und im zweiten Quartal sogar um 7,6 Prozent. „Hier spielt sicher eine Rolle, dass sich in der Corona-Zeit viele Kunden an den Online-Einkauf und die Informationssuche im Netz gewöhnt haben und auch die Qualität der Angebote stetig gestiegen ist“, konstatiert BTE-Schuh-Experte Sönke Padberg. 

Der BTE geht nach ersten Hochrechnungen davon aus, dass der Schuhhandel das erste Halbjahr 2025 im Durchschnitt mit einem Umsatzminus von drei bis vier Prozent gegenüber 2024 abgeschlossen hat. Gemäß Statistischen Bundesamt lagen alle sechs Monate einstellig im Minus, wobei nur der März fast ein Umsatzpari erreichen konnte.  

Ganz anders stellt sich die Situation im Online-Handel dar. Laut der repräsentativen Verbraucherbefragung des E-Commerce-Verbands bevh haben die Kunden ihre Schuhe im ersten Halbjahr vermehrt online gekauft. So stiegen die Online-Ausgaben bei Schuhen im ersten Quartal 2025 um 5,8 Prozent und im zweiten Quartal sogar um 7,6 Prozent. „Hier spielt sicher eine Rolle, dass sich in der Corona-Zeit viele Kunden an den Online-Einkauf und die Informationssuche im Netz gewöhnt haben und auch die Qualität der Angebote stetig gestiegen ist“, konstatiert BTE-Schuh-Experte Sönke Padberg. 

Der BTE sieht zudem die anhaltende Insolvenz- und Schließungswelle als ein Hauptgrund für die schwache Umsatzentwicklung im stationären Schuhfachhandel. Seit einigen Jahren vergeht kaum eine Woche, in der nicht ein traditionelles Schuhgeschäft für immer seine Türen schließt. Selbst in mittelgroßen Städten fehlt mittlerweile oft ein Schuhhaus mit einem breiten Marken-Sortiment und kompetenter Fachberatung. Es ist also nachvollziehbar, dass immer mehr Kunden – sicher auch gezwungenermaßen – ihre Schuhkäufe im Internet tätigen. „Oder sie gehen dazu in den Modehandel, der in den letzten Jahren sein Bekleidungssortiment zur Komplettierung des Outfits zunehmend um Schuhe erweitert hat“, weiß Padberg. 

Tatsächlich sind die Schließungszahlen im Schuhhandel schon seit vielen Jahren dramatisch gestiegen. Der BTE geht davon aus, dass aktuell maximal rund 2.500 Unternehmen schwerpunktmäßig Schuhe in Deutschland verkaufen. 2010 waren es laut Umsatzsteuerstatistik noch über 5.000 Unternehmen. Die Zahl der stationären Schuhhändler hat sich damit binnen 15 Jahren mehr als halbiert. Bei Einbeziehung der Filialen dürfte der Schwund ähnlich groß sein. Padberg: Wir gehen davon aus, dass Gesamtbestand aller stationären Schuhläden aktuell auf unter 8.000 gefallen ist.  
 
Für diese Entwicklung gibt es primär zwei Gründe: Zum einen finden mittelständische Schuhhändler oftmals keinen Nachfolger, was sicher auch demografische Ursachen hat. Denn dieses Phänomen beklagen auch andere mittelständische Branchen. Zum anderen befindet sich der stationäre Schuhhandel mindestens seit der Corona-Pandemie in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation, die im Extremfall zu Geschäftsschließungen oder sogar Insolvenzen geführt hat. So liegt der Umsatz im stationären Schuhfachhandel immer noch einige Prozentpunkte unter dem Vor-Corona-Niveau von 2019. „Gleichzeitig sind die Kosten seit 2020 um rund 30 Prozent gestiegen, so dass viele Schuhhändler in den roten Zahlen landen“, berichtet Sönke Padberg. 

Auch für das laufende Jahr ist die Mehrheit der Schuhfachhändler skeptisch. Gemäß der aktuellen „HDE-Konjunkturumfrage Sommer“ rechnen zwei Drittel der teilnehmenden Schuh- und Lederwarenhändler 2025 mit einem Umsatzrückgang, nur knapp jeder fünfte geht von einem Zuwachs aus. Als aktuelle Top-Themen bzw. Problemfelder werden dabei von 78 Prozent die allgemeine Kaufzurückhaltung genannt. Auf den nächsten Plätzen folgen die Bürokratie-Belastung (63 Prozent) sowie der Mindestlohn und der Attraktivitätsverlust der Innenstädte (jeweils 51 Prozent).    

Hinweis: Nach Hochrechnungen des BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren lagen die Umsätze mit Schuhen in Deutschland im Jahr 2024 bei 11,62 Milliarden Euro (inkl. MwSt.) und damit 0,8 Prozent bzw. 90 Mio. Euro unter dem Wert von 2023. Besonders betroffen war der stationäre Schuhfachhandel mit Einbußen in Höhe von 100 Mio. Euro bzw. minus 1,5 Prozent, während der Online-Handel 2024 um 20 Mio. € bzw. 0,7 Prozent zulegen konnte. 

Quelle:

BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren

21.08.2025

Retviews-Studie von Lectra zur Preisentwicklung in der Bekleidungsindustrie

  • Im Jahr 2025 treiben Brands, die nicht dem Luxussegment angehören, mit einer neuen Premium-Strategie das Wachstum voran.
  • In Europa sind die Durchschnittspreise von 38 € im Jahr 2023 auf 42 € im Jahr 2025 gestiegen.
  • Preise haben sich um bis zu +23 % für trendige Artikel wie Geldbörsen und Taschen und +8 % für Einstiegsmodelle von T-Shirts erhöht.
  • Es geht nicht nur um Ausverkäufe: zu den neuen Preisstrategien gehören zugängliche und konsistente Preise während des gesamten Jahres.

Das Jahr 2025 ist auf globaler Ebene von Unsicherheit gekennzeichnet, die sich auch auf die Bekleidungsindustrie auswirkt. So erwartet nur einer unter fünf Branchenführern in diesem Jahr eine allgemeine Besserung in der Industrie[1]. Es sind mehrere Elemente der Instabilität im Spiel: das Vertrauen der Konsumenten, das den niedrigsten Stand seit der Pandemie erreicht hat, der Rückgang der diskretionären Ausgaben sowie der globale geopolitische Kontext und die US-Zölle, die einen ohnehin schon fragilen Markt noch komplexer gestalten. 

  • Im Jahr 2025 treiben Brands, die nicht dem Luxussegment angehören, mit einer neuen Premium-Strategie das Wachstum voran.
  • In Europa sind die Durchschnittspreise von 38 € im Jahr 2023 auf 42 € im Jahr 2025 gestiegen.
  • Preise haben sich um bis zu +23 % für trendige Artikel wie Geldbörsen und Taschen und +8 % für Einstiegsmodelle von T-Shirts erhöht.
  • Es geht nicht nur um Ausverkäufe: zu den neuen Preisstrategien gehören zugängliche und konsistente Preise während des gesamten Jahres.

Das Jahr 2025 ist auf globaler Ebene von Unsicherheit gekennzeichnet, die sich auch auf die Bekleidungsindustrie auswirkt. So erwartet nur einer unter fünf Branchenführern in diesem Jahr eine allgemeine Besserung in der Industrie[1]. Es sind mehrere Elemente der Instabilität im Spiel: das Vertrauen der Konsumenten, das den niedrigsten Stand seit der Pandemie erreicht hat, der Rückgang der diskretionären Ausgaben sowie der globale geopolitische Kontext und die US-Zölle, die einen ohnehin schon fragilen Markt noch komplexer gestalten. 

Lectra, ein führender Anbieter von Industrie 4.0-Lösungen für die Bekleidungs-, Automobil- und Polstermöbelbranche, hat die von ihrer KI-basierten, auf Competetive Intelligence und automatisches Benchmarking spezialisierten Lösung Retviews zur Verfügung gestellten Echtzeitdaten analysiert, um die Auswirkungen dieses Szenarios auf globale Marken zu ermitteln.

Insbesondere wird erwartet, dass das Wachstum in diesem Jahr mengenbedingt ausfallen und zu einer Änderung der Markenstrategie führen wird. Zum ersten Mal seit 2010 wird angenommen, dass Marken, die nicht dem Luxussegement zugerechnet werden, anführen werden.

„Die Optimierung des Sortiments, die Erhöhung der Abverkäufe (d. h. der Prozentsatz der verkauften Produkte im Vergleich zu den verfügbaren) und eine genauere Marktbeobachtung werden sich entscheidend auf den Erfolg auswirken, selbst in einem so unsicheren Umfeld“, erklärt Antonella Capelli, EMEA Präsident von Lectra. „Wenn Sie wissen, wie Technologie eingesetzt werden kann, um Marktkenntnisse in Echtzeit zu erhalten und zu analysieren, können Sie Ihre Preisgestaltung anpassen und sicherstellen, dass sie mit den Erwartungen der Konsumenten übereinstimmt und gleichzeitig die Anforderungen an die Unternehmensleistung und das Bestandsmanagement erfüllt. Wir bei Lectra haben es uns zur Aufgabe gemacht, Brands auf ihrem Weg der digitalen Transformation zu begleiten und ihnen die besten Tools für das Treffen fundierter Entscheidungen bereitzustellen.“

Ein neuer Premium-Ansatz für Mainstream-Marken im Einzelhandel
Die Bekleidungsindustrie steht heute vor zwei großen Herausforderungen: Einerseits haben die Luxusmodemarken weltweit mit schwächerer Leistung zu kämpfen[2], andererseits wenden sich die Konsumenten zunehmend von Fast Fashion ab.

Diese Kombination aus verschiedenen Faktoren hat die Voraussetzungen geschaffen, damit Brands sich neu erfinden können: während einige ihre Strategie ändern, um einen stärkeren Fokus auf einen Premiumansatz zu legen – beispielsweise durch die Einstellung neuer Talente, um im Luxussegment Fuß zu fassen – bemühen sich andere, ihr Markenimage durch eine gezielte Neupositionierung zu verbessern.

Die Retviews-Studie bestätigt diesen Trend. Sie zeigt, dass in Europa die Brands des Massenmarktes ihr Angebot jenseits der 25-Euro-Grenze ausweiten und gleichzeitig die Menge der in den unteren Preisklassen verkauften Produkte reduzieren. So konnte ZARA beispielsweise den Anteil des Sortiments in allen Preisklassen über 34 € erhöhen, während Uniqlo einen Anstieg des Anteils von Artikeln zwischen 17 und 34 € sowie 76 und 85 € verzeichnete.

Im Vergleich zum europäischen Markt ist bei den US-Marken auch eine Verschiebung der Preisstrategien zu beobachten, mit einer immer stärkeren Präsenz in den höheren Preisklassen.

Es sollte jedoch nicht vergessen werden, dass die Konsumenten nach wie vor sehr preisbewusst sind. Brands müssen daher die Markttrends sorgfältig analysieren, um die besten Preisstrategien zu implementieren und diese gegebenenfalls in Echtzeit anzupassen.

Inflation, Zölle und Preissteigerungen
Den Daten von Retviews zufolge sind die jährlichen Preissteigerungen im Jahr 2025 auf dem europäischen Markt derzeit höher als in den USA. Beide Märkte weisen weiterhin Preissteigerungen auf, mit einem Wachstum von 7 % bzw. 3 % im letzten Jahr:

  • In Europa stiegen die Durchschnittspreise von 38 € im Jahr 2023 und 40 € im Jahr 2024 auf 42 € im Jahr 2025.
  • In den Vereinigten Staaten hingegen stiegen die Durchschnittspreise von 57 USD im Jahr 2023 auf 63USD im Jahr 2024 und erreichten im Jahr 2025 schließlich 64 USD.

Langfristig wird es jedoch notwendig sein, die Auswirkungen der möglichen Verhängung von Zöllen durch die US-Präsidentschaft genau zu beobachten, da diese zu erheblichen Veränderungen in der Preisgestaltung führen könnten.

Darüber hinaus führt in Europa der Erfolg von Nicht-Luxusmarken, die erwartungsgemäß das Wachstum der Bekleidungsbranche im Jahr 2025 vorantreiben werden, bereits jetzt zu einer Verschiebung der Preisstrategien in einigen Trendkategorien im Vergleich zu 2024, darunter:

  • Nicht-Luxus-Lederwaren, z. B. Taschen (+20 %) und Geldbörsen/Hüllen (+23 %).
  • Einstiegsmodelle von T-Shirts (+8 %).
  • Polohemden im Ivy League-Stil (+4 %).
  • Leggings (-3 %), die im Gegenzug vom Boom der Activewear betroffen sind, der echte globale Communities geschaffen hat, zum Nachteil der Mainstream-Brands (die daraufhin ihre Preise gesenkt und ihr Sortiment reduziert haben).

Suche nach Preisnachlässen: Sommerschlussverkauf allein reicht nicht, die Rabattsaison soll das ganze Jahr über andauern
Die Analyse von Markttrends und Verbraucherpräferenzen ist unerlässlich, um herauszufinden, welche Produkte zu niedrigeren Preisen angeboten werden können, ohne die Margen zu beeinträchtigen. Zum Beispiel nimmt das Interesse der Konsumenten an massenproduzierten Leggings angesichts der wachsenden Beliebtheit von Sportbekleidungsmarken ab. In diesem Fall können Preisnachlässe helfen, die Lagerbestände abzubauen. Umgekehrt kann es vorkommen, dass modische Kategorien, die sich in der Regel gut verkaufen, aufgrund der wachsenden Nachfrage zum vollen Preis oder sogar zu einem erhöhten Preis verkauft werden können.

In Europa begannen die Preisnachlässe im Jahr 2025 etwas früher als in den Vorjahren. Bereits Anfang Januar wurden mehr als 15 % des Inventars mit Preisnachlässen versehen – und dieser Prozentsatz stieg dank der saisonalen Verkäufe innerhalb einer Woche auf über 40 % an.

Obwohl die durchschnittliche Preisnachlassrate im Jahr 2025 niedriger war als im Jahr 2024, blieb der Durchschnittswert von rund 20 % über einen längeren Zeitraum als in den Vorjahren stabil und begann erst im Februar rapide zu sinken, wenn auch langsamer als in der Vergangenheit.

Obwohl sich die Rabattstrategien weiterentwickeln, konzentrieren sich Marken wie Uniqlo nicht auf die wichtigsten saisonalen Verkäufe, sondern ziehen es stattdessen vor, die Preise das ganze Jahr über niedrig und konstant zu halten. Ihr Ziel ist es, das Image und die Wahrnehmung ihrer Marke zu bewahren, indem sie zu einer Anlaufstelle für unverzichtbare Grundlagen werden und sich nicht nach den Modetrends richten.

Andere große Marken wie ZARA und Mango setzen stattdessen auf traditionelle saisonale Verkäufe, was dazu führt, dass die Verbraucher starke Preisnachlässe erwarten und ihre Einkäufe systematisch aufschieben, um auf den Ausverkauf zu warten.

Hinweis zur Methodik: Der angegebene Prozentsatz bezieht sich auf die Zeiträume zwischen 1. Januar und 1. Mai 2024 bzw. zwischen 1. Januar und 1. Mai 2025.