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30.09.2025

bvse: EU-Textilrichtlinie schnell umsetzen, Finanzierungsbrücken bis zum EPR-Start

Am 9. September 2025 hat das Europäische Parlament Änderungen der Abfallrahmenrichtlinie beschlossen und damit den Weg für die Einführung einer erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) im Textilsektor geebnet. Der bvse begrüßt dies grundsätzlich, sieht jedoch dringenden Nachbesserungsbedarf bei der Umsetzung.

Die Änderungsrichtlinie tritt 20 Tage nach Veröffentlichung im Amtsblatt der EU in Kraft. Danach haben die Mitgliedstaaten 20 Monate Zeit, die Vorgaben in nationales Recht umzusetzen, und 30 Monate, um Systeme zur erweiterten Herstellerverantwortung einzurichten, in denen Hersteller, Importeure und Händler künftig die Sammlung, Sortierung, Wiederverwendung und Recycling finanzieren müssen.

Ungeachtet der noch nicht feststehenden Ausgestaltung des EPR-Systems sieht der Verband angesichts der sehr langen Umsetzungsfrist eine sehr konkrete Gefahr für die Überlebensfähigkeit des derzeitigen Sammel- und Verwertungssystems für Alttextilien.

Am 9. September 2025 hat das Europäische Parlament Änderungen der Abfallrahmenrichtlinie beschlossen und damit den Weg für die Einführung einer erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) im Textilsektor geebnet. Der bvse begrüßt dies grundsätzlich, sieht jedoch dringenden Nachbesserungsbedarf bei der Umsetzung.

Die Änderungsrichtlinie tritt 20 Tage nach Veröffentlichung im Amtsblatt der EU in Kraft. Danach haben die Mitgliedstaaten 20 Monate Zeit, die Vorgaben in nationales Recht umzusetzen, und 30 Monate, um Systeme zur erweiterten Herstellerverantwortung einzurichten, in denen Hersteller, Importeure und Händler künftig die Sammlung, Sortierung, Wiederverwendung und Recycling finanzieren müssen.

Ungeachtet der noch nicht feststehenden Ausgestaltung des EPR-Systems sieht der Verband angesichts der sehr langen Umsetzungsfrist eine sehr konkrete Gefahr für die Überlebensfähigkeit des derzeitigen Sammel- und Verwertungssystems für Alttextilien.

„Das mittlerweile stark angegriffene deutsche Sammelsystem für Alttextilien ist einzigartig in Europa und ergibt eine Erfassungsquote, die kein alternatives System bieten kann. Derzeit diskutierte Alternativen, wie beispielsweise die Aufstellungen von Sammelbehältern in wenigen Betriebshöfen, können hier keine Alternative darstellen“, erklärt der bvse-Vizepräsident und Vorsitzende des bvse-Fachverband Textilrecycling Stefan Voigt.

bvse fordert kurzfristige Zwischenlösung
Daher sei bis zum Einsatz eines EPR-Systems eine kurzfristige Zwischenlösung umzusetzen, die das jetzige System stabilisiert und die beteiligten Unternehmen in die Lage versetzt, der Bevölkerung weiterhin das etablierte Sammelsystem anbieten zu können. Zum Einsatz des EPR-Systems erklärt Stefan Voigt, Vorsitzender des Fachverbandes Textilrecycling im bvse:

„Die EPR ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft des Textilrecyclings. Sie hat die Aufgabe, Planungssicherheit der beauftragten Sammler sicherzustellen und die Finanzierung von Sammlung, Sortierung, Wiederverwendung und Recycling umzusetzen. Darüber hinaus soll sie für eine Förderung eines nachhaltigen Produktdesigns sorgen.“

Gleichzeitig warnt Voigt jedoch vor Problemen bei der Umsetzung: „Die Frist von 30 Monaten für die Einführung der EPR ist angesichts der aktuellen Krise im Verwertungsmarkt deutlich zu lang. Bis zum Start des Systems drohen Finanzierungslücken. Ohne Übergangsfinanzierung werden die bewährten Sammelstrukturen kollabieren. Wir fordern die Bundesregierung daher dringend auf, die Richtlinie zügig umzusetzen und entstehende Finanzierungslücken bis zum Marktstart mit Brückenfinanzierung zu schließen.“

Transparente kostenbasierte Vergütungsmodelle gefordert
Auch bei der Vergütung sieht der Verband Klärungsbedarf: „Zwar ist die Kostenübernahme vorgesehen, doch es fehlt eine transparente Definition für angemessene Entgelte. Sammelunternehmen brauchen klare, kostenbasierte Vergütungsmodelle“, macht der Vizepräsident deutlich.

Umsetzung elementarer Grundanforderungen eines EPR-Systems
Ein EPR-System muss nach Ansicht des Verbandes bei der Ausgestaltung zwingend folgende Grundanforderungen erfüllen, erklärt Voigt, diese umfassen:

  • Keine Bevorteilung einzelner Akteure und Gruppen, weiterhin ausgewogene Beteiligung von gemeinnützigen, gewerblichen und kommunalen Sammlern.
  • Ausreichende Finanzierung der entstehenden Kosten für Sammlung, Verwertung und Entsorgung.
  • Sicherstellung und Fokussierung auf ein flächendeckendes Erfassungssystem mittels Container mit mindestens einem Container pro 1.500 Einwohner.
  • Sicherstellung des Eigentums an der gesammelten Ware für den Sammler und den Sortierer.
  • Kontrolle und Überwachung der gehandelten Mengenberichte und Wiegescheine.
  • Sicherstellung hochwertiger Standards, insbesondere bei den eingesetzten Sortierbetrieben. 
  • Fokussierung auf den Einsatz europäischer Sortier- und Verwertungsanlagen, möglicherweise durch ein Bonus-Malos-System. 
  • Festlegung von Mindestquoten für den Einsatz von textilen Recyclingfasern in Neuware.

Mehr Bürokratieentlastung für KMU
Zudem bleibt der Verwaltungsaufwand für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit den vorgesehenen Regelungen weiter unverhältnismäßig hoch. „Eine Vereinfachung der Meldeprozesse ist zwingend erforderlich, um unsere Unternehmen zu entlasten“, betont Voigt.

Breiter Dialog für nachhaltiges Textilrecycling
Gleichzeitig müsse ein breiter Dialog mit allen beteiligten Akteuren sichergestellt werden, ohne einzelne Interessen zu bevorzugen. „Nur durch konsequente Zusammenarbeit von Politik, Kommunen und Recyclingwirtschaft kann die Struktur des Textilrecyclings in Deutschland langfristig gesichert und ausgebaut werden“, macht der Textilrecyclingexperte und Vizepräsident im bvse deutlich.

Quelle:

bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung

Eurostar: Erste neue Uniformen seit mehr als einem Jahrzehnt (c) Eurostar
30.09.2025

Eurostar: Erste neue Uniformen seit mehr als einem Jahrzehnt

Ab dem 1. Oktober 2025 werden 2.600 Eurostar-Mitarbeiter auf allen Strecken eine neue Uniformkollektion tragen – ein Design, das 30 Jahre Vertrauensgeschichte widerspiegelt und zugleich den markanten Eurostar-Twist einbringt: jenes besondere Gefühl, das Kunden auf ihren Reisen mit Eurostar erleben, inspiriert von einem europäischen Geist.

Eurostar präsentierte im Bahnhof Paris Gare du Nord seine neuen Uniformen während einer außergewöhnlichen Modenschau an Bord eines seiner Züge. Ab Mittwoch, dem 1. Oktober 2025, werden 2.600 Mitarbeiter – sowohl an Bord als auch in den Bahnhöfen auf allen Strecken – dieselbe Uniform tragen, ein Symbol für Eurostars Serviceversprechen an seine Kunden.

Das Design ist inspiriert vom Besten des europäischen Geistes: französische Eleganz mit navy-blauer Monochromie und klaren Schnitten, Street Art aus Brüssel und Amsterdam, die sich im Halstuch mit Graffiti-Print widerspiegelt, und die britische Ikone des Selbstausdrucks – grüne Dr. Martens. Die Kollektion wurde von der französischen Designerin Emmanuelle Plescoff entworfen, die zuvor mit Christian Lacroix gearbeitet hat.

Ab dem 1. Oktober 2025 werden 2.600 Eurostar-Mitarbeiter auf allen Strecken eine neue Uniformkollektion tragen – ein Design, das 30 Jahre Vertrauensgeschichte widerspiegelt und zugleich den markanten Eurostar-Twist einbringt: jenes besondere Gefühl, das Kunden auf ihren Reisen mit Eurostar erleben, inspiriert von einem europäischen Geist.

Eurostar präsentierte im Bahnhof Paris Gare du Nord seine neuen Uniformen während einer außergewöhnlichen Modenschau an Bord eines seiner Züge. Ab Mittwoch, dem 1. Oktober 2025, werden 2.600 Mitarbeiter – sowohl an Bord als auch in den Bahnhöfen auf allen Strecken – dieselbe Uniform tragen, ein Symbol für Eurostars Serviceversprechen an seine Kunden.

Das Design ist inspiriert vom Besten des europäischen Geistes: französische Eleganz mit navy-blauer Monochromie und klaren Schnitten, Street Art aus Brüssel und Amsterdam, die sich im Halstuch mit Graffiti-Print widerspiegelt, und die britische Ikone des Selbstausdrucks – grüne Dr. Martens. Die Kollektion wurde von der französischen Designerin Emmanuelle Plescoff entworfen, die zuvor mit Christian Lacroix gearbeitet hat.

Eine Kollektion für alle Geschlechter, Körpertypen und Persönlichkeiten
Die Kollektion wurde inklusiv und vielseitig gestaltet: 54 Teile, kombinierbar, passend für alle Geschlechter, Körperformen und persönlichen Stile. Sie ermöglicht es den Mitarbeitern, ihre Individualität auszudrücken und zugleich ein einheitliches, professionelles Erscheinungsbild zu zeigen. Zum ersten Mal wurde die Kollektion gemeinsam mit Mitarbeitern entwickelt: 80 Angestellte brachten über zweieinhalb Jahre hinweg ihre Ideen ein, um sicherzustellen, dass die Uniformen den praktischen Anforderungen gerecht werden. Rückmeldungen aus Tragetests bestimmten zentrale Designelemente mit Fokus auf Komfort, Eleganz und Funktionalität – darunter atmungsaktive, dehnbare Stoffe mit sportinspirierter Technologie.

„Die Zusammenarbeit mit Eurostar war eine einzigartige Erfahrung, da es das erste Mal ist, dass ich gesehen habe, wie ein Unternehmen so großen Wert darauf legt, seine Mitarbeiter in den kreativen Prozess einzubeziehen“, sagte Emmanuelle Plescoff, die Designerin der neuen Kollektion. „Diese Zusammenarbeit hat zu einer Kollektion geführt, die Schlichtheit, Zuverlässigkeit und urbanes Flair verbindet – symbolisiert durch charakteristische Accessoires wie grüne Dr. Martens und ein Halstuch mit Graffiti-Print.“

Ein nachhaltiger Produktionsansatz
Eurostars neue Uniform ist zugleich ein Bekenntnis zu verantwortungsvoller Beschaffung und Umweltbewusstsein. Produziert wird in Fabriken in der Euromed-Region; alle beteiligten Partner erfüllen strenge ESG-Standards und verfügen über nachgewiesene Zertifizierungen zu Arbeitsbedingungen und Nachhaltigkeit.

Die Stoffe wurden mit Blick auf Langlebigkeit und Umweltfreundlichkeit ausgewählt, bevorzugt wurden recycelter Polyester und Bio-Baumwolle. Darüber hinaus startet Eurostar eine Recyclingkampagne, um alte Uniformen über die Partner Cepovett in Frankreich und Belgien sowie Race Recycling im Vereinigten Königreich wiederzuverwenden – damit die Materialien ein zweites Leben erhalten, zum Beispiel in Matratzen oder Einsätzen für Blumenampeln.

Eine Uniform, ein Team
Nach der erfolgreichen Einführung eines einheitlichen kommerziellen und kulinarischen Angebots im vergangenen Jahr setzt die neue Uniform diesen Geist von Zusammenhalt und Erneuerung fort. Erstmals werden alle Eurostar-Mitarbeiter im gesamten Netzwerk den Kunden in derselben Uniform begegnen – und damit die visuelle Einheit des Reiseerlebnisses verstärken.

„Der neue Look ist ein Spiegel dessen, wer wir sind. Er zeigt das Erbe von Eurostar und unseren europäischen Geist für die Zukunft. Schick, elegant und ikonisch – so wie unser Team. Sobald unsere Mitarbeiter diese Uniform tragen, wissen die Kunden: Sie sind in guten Händen und werden etwas Besonderes erleben. Wir sind stolz, sie heute einzuführen – auf unserem Weg, zu wachsen und 30 Millionen Fahrgäste willkommen zu heißen, die das einzigartige Eurostar-Erlebnis genießen werden“, erklärte Gwendoline Cazenave, CEO von Eurostar.

Quelle:

Bereuter Media für Eurostar

30.09.2025

Branchenverbände erarbeiten EPR-System für Textilien

Die Einführung einer Erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) für Konsumtextilien wird die Branche in den kommenden Jahren vor grundlegende Veränderungen stellen. Als Teil der EU-Abfallrahmenrichtlinie steht die Branche vor der Frage, wie die Systemausgestaltung und Finanzierung, aber auch zentrale Zielsetzungen wie Ressourcenschonung, ökologische Wirksamkeit, praktikable Rücknahmestrukturen und ein funktionierendes Marktumfeld in Deutschland umgesetzt werden können.
 
Vor diesem Hintergrund hat sich der BTE zusammen mit dem Handelsverband Deutschland (HDE), dem Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V. (textil+mode), dem Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie e.V. (BSI), dem GermanFashion Modeverband Deutschland e.V. sowie dem Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) entschlossen, gemeinsam an einem Konzept für ein zukünftiges EPR-System zu arbeiten. Dabei sehen sich die betroffenen Branchen in der Verantwortung, die Ausgestaltung dieses Systems aktiv und federführend mitzugestalten. 
 

Die Einführung einer Erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) für Konsumtextilien wird die Branche in den kommenden Jahren vor grundlegende Veränderungen stellen. Als Teil der EU-Abfallrahmenrichtlinie steht die Branche vor der Frage, wie die Systemausgestaltung und Finanzierung, aber auch zentrale Zielsetzungen wie Ressourcenschonung, ökologische Wirksamkeit, praktikable Rücknahmestrukturen und ein funktionierendes Marktumfeld in Deutschland umgesetzt werden können.
 
Vor diesem Hintergrund hat sich der BTE zusammen mit dem Handelsverband Deutschland (HDE), dem Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V. (textil+mode), dem Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie e.V. (BSI), dem GermanFashion Modeverband Deutschland e.V. sowie dem Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) entschlossen, gemeinsam an einem Konzept für ein zukünftiges EPR-System zu arbeiten. Dabei sehen sich die betroffenen Branchen in der Verantwortung, die Ausgestaltung dieses Systems aktiv und federführend mitzugestalten. 
 
Besonders wichtig ist den beteiligten Verbänden dabei, dass der spezifische Charakter der Materialströme im Bereich Textilien und Bekleidung bei der Ausarbeitung des Systems unbedingt berücksichtigt wird. Denn Textilien unterscheiden sich in ihren Materialeigenschaften, Nutzungsphasen und Rücknahmewegen deutlich von anderen Stoffströmen, wie sie aus bisherigen EPR-Systemen bekannt sind. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit eines differenzierten, branchenspezifischen Ansatzes.
 
In sechs Punkten haben die Verbände gemeinsame Positionen formuliert, die für die künftige Ausgestaltung eines nationalen EPR-Systems für Textilien maßgeblich sind und im weiteren Verlauf weiterentwickelt werden sollen. Auszug: 
 
1. Organisation des Systems - Die EPR-Organisation in Deutschland muss privatwirtschaftlich, wettbewerblich offen, ökologisch wirksam und zugleich einfach, effizient und bürokratiearm umgesetzt werden. Eine nicht gewinnorientierte und wettbewerbsneutrale Systemstruktur ist dabei anzustreben. Bei der Ausarbeitung eines Konzeptes ist es notwendig, alle beteiligten und betroffenen Akteure gleichberechtigt einzubinden. 
 
Ziel der Struktur eines künftigen EPR-Systems muss es sein, zentrale Abläufe fair und transparent zu gestalten. Gleichzeitig muss die effektive Verfolgung von Trittbrettfahrern, auch aus Nicht-EU-Staaten, gewährleistet werden. Über die nationale Implementierung hinaus muss eine europaweite Vereinheitlichung angestrebt werden, um Mehrfachregistrierungen und -lizensierung in einzelnen Mitgliedstaaten zu vermeiden und EPR-Systeme insbesondere im Hinblick auf grenzüberschreitenden Warenverkehr zu harmonisieren. 
 
2. Rolle des Gesetzgebers - Vor der Umsetzung in die nationale Gesetzgebung muss ein enger Austausch zwischen Politik und Wirtschaft erfolgen. Alle relevanten Akteure sind in den Dialog einzubeziehen, um praxisgerechte und tragfähige Regelungen zu entwickeln. Die Umsetzung durch den Gesetzgeber muss sich auf die Erfüllung von Mindestanforderungen konzentrieren.
 
3. Marktüberwachung - Eine konsequente Marktüberwachung ist unerlässlich, insbesondere gegenüber Marktteilnehmern außerhalb der EU, um eine einheitliche, faire und durchsetzbare Umsetzung zu gewährleisten und Marktverzerrungen zu verhindern. Diese Aufgabe muss von einer zuständigen Stelle auf Basis europäisch einheitlicher Regelungen sichergestellt werden. Für Drittstaaten ist ein System der Bevollmächtigten einzuführen, das wirksam kontrolliert wird, wobei die Industrie eine unterstützende Rolle übernehmen kann. 
 
Ebenso sind wirksame Sanktionsmechanismen notwendig, um die Einhaltung der Vorgaben zu gewährleisten. Diese müssen auch ausländische Händler und elektronische Marktplätze einbeziehen, um gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Akteure sicherzustellen. 
 
4. Umweltziele und Ökomodulation - Als ergänzende Ziel-Voraussetzung zu möglichen Sammelquoten sollte sich der Gesetzgeber für die Einführung ökologischer Produktanforderungen sowie einer europaweit einheitlichen und bürokratiearmen – d.h. praxisnah umsetzbaren und einfach nachweisbaren - Ökomodulation einsetzen. 
 
5. Verbraucherinformation und -kommunikation - Die Finanzierung möglicher Verbraucherkommunikation muss so geregelt werden, dass eine faire Belastung aller Beteiligten sichergestellt wird. Kampagnen sollen unter Einbezug aller Akteure entwickelt werden. Diese Verantwortung sollte durch flankierende Maßnahmen seitens der Politik und anderer Akteure ergänzt werden.
 
6. Sammlung & Recyclinginfrastruktur - Für den Aufbau eines funktionierenden EPR-Systems ist eine wirtschaftlich tragfähige, zukunftsfähige Sammlung- und Recyclinginfrastruktur entscheidend - nicht nur auf nationaler, sondern auf europäischer Ebene. Freiwillige Sammlungen durch Hersteller oder den Handel sollten möglich bleiben und müssen in einem EPR-System honoriert werden. Gleichzeitig müssen bestehende, bereits bewährte Strukturen, sofern sie ökonomisch und ökologisch sinnvoll sind, erhalten und weiterentwickelt werden. 

Quelle:

BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren

26.09.2025

Textilrecycling: Lage ist desaströs

Die deutsche Wirtschaft steckt in einer tiefgreifenden Rezession. Bereits 2023 und 2024 war die Entwicklung rückläufig, und auch für 2025 sind keine Anzeichen einer nachhaltigen Besserung erkennbar. Diese Entwicklung trifft auch die Recycling-, Sekundärrohstoff- und Entsorgungswirtschaft, machte Präsident Henry Forster auf der bvse-Jahrestagung in Bad Gögging deutlich.

Fachleute sprechen inzwischen von der längsten Rezession seit über zwei Jahrzehnten. Besonders die Industrieproduktion entwickelt sich schwach, aber auch der Groß- und Außenhandel leidet erheblich. Die Ursachen liegen sowohl in strukturellen Schwächen im Inland als auch in externen Belastungen – etwa durch die von den USA verhängten Trump-Zölle, die die exportorientierte deutsche Industrie empfindlich treffen.

Die deutsche Wirtschaft steckt in einer tiefgreifenden Rezession. Bereits 2023 und 2024 war die Entwicklung rückläufig, und auch für 2025 sind keine Anzeichen einer nachhaltigen Besserung erkennbar. Diese Entwicklung trifft auch die Recycling-, Sekundärrohstoff- und Entsorgungswirtschaft, machte Präsident Henry Forster auf der bvse-Jahrestagung in Bad Gögging deutlich.

Fachleute sprechen inzwischen von der längsten Rezession seit über zwei Jahrzehnten. Besonders die Industrieproduktion entwickelt sich schwach, aber auch der Groß- und Außenhandel leidet erheblich. Die Ursachen liegen sowohl in strukturellen Schwächen im Inland als auch in externen Belastungen – etwa durch die von den USA verhängten Trump-Zölle, die die exportorientierte deutsche Industrie empfindlich treffen.

Die Recyclingwirtschaft kann sich den gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen nicht entziehen, erfüllt jedoch weiterhin eine zentrale Aufgabe: die Versorgung der Industrie mit Sekundärrohstoffen. Forster betonte: „Unsere Unternehmen sammeln, bereiten auf, konfektionieren und transportieren. Damit stellen wir sicher, dass die Industrie die Sekundärrohstoffe in gewünschter Qualität und Quantität erhält. Das haben wir jahrzehntelang bewiesen – und das wird auch in Zukunft so sein.“

Notwendigkeit internationaler Märkte
Mit Nachdruck warnte der bvse-Präsident vor politischen Bestrebungen, den Export von Sekundärrohstoffen wie Altpapier oder Schrott einzuschränken. „Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz kennen keine Grenzen“, stellte Forster klar. Dennoch fordern Industrievertreter zunehmend, die Europäische Union müsse Grenzen schließen, um die heimische Industrie besser zu versorgen. Diese Sichtweise greift jedoch zu kurz: Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz sind keine nationalen Projekte, sondern können nur in internationalen Wertschöpfungsketten funktionieren.

Die Realität zeigt, dass die deutsche Industrie nicht immer alle angebotenen Mengen abnimmt und sich zum Teil im Ausland eindeckt. Gleichzeitig nimmt die europäische Papierindustrie jährlich rund sechs Millionen Tonnen Altpapier nicht ab. Ohne Exportmöglichkeiten müssten diese Mengen verbrannt werden – ein fundamentaler Widerspruch zu den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft. Exporte überschüssiger Mengen sind daher nicht nur sinnvoll, sondern notwendig, um weltweit CO₂-arme Produktionsprozesse zu unterstützen.

Große Sorge bereiten Henry Forster die zunehmenden Stilllegungen von Papierwerken, Stahlwerken, Kunststoffrecyclinganlagen und Glashütten in Deutschland. „Für die Zukunft ist entscheidend, dass der industrielle Kern der deutschen Volkswirtschaft erhalten bleibt.“ Deshalb müsse der Standort Deutschland dringend wiederbelebt werden.

bvse-Präsident Henry Forster: „Hohe Energiepreise sind Gift. Notwendige Reformen der Sozialsysteme müssen endlich angepackt werden. Bürokratieabbau darf nicht länger Phrase bleiben, sondern muss endlich Wirklichkeit werden. Wir müssen die Wirtschaft fit machen, damit unsere Industrien im immer schärfer werdenden internationalen Wettbewerb bestehen können.“

Sekundärrohstoffmärkte leiden unter Nachfrageschwäche
Die schwache Konjunktur wirkt sich unmittelbar auf die Recyclingwirtschaft aus. Sinkende industrielle Nachfrage und rückläufige Entsorgungsmengen verschärfen die Lage in mehreren Bereichen – besonders im Kunststoffrecycling. Die Nachfrage nach Rezyklaten ist seit zwei Jahren rückläufig, sowohl Neuware als auch Rezyklate verzeichnen deutliche Preisrückgänge.

Forster machte das Kernproblem klar: „Es fehlt am politischen Willen, den Einsatz von Rezyklaten strategisch zu fördern. Derzeit werden Rezyklate fast ausschließlich dann eingesetzt, wenn sie günstiger als Neuware sind – was selten der Fall ist.“ Hinzu kommen illegale Rezyklatimporte, die nicht europäischen Standards entsprechen und den Markt erheblich verzerren. Damit droht das Kunststoffrecycling ins Hintertreffen zu geraten. Will Deutschland die Transformation zur Kreislaufwirtschaft glaubwürdig gestalten, muss die Politik Rahmenbedingungen schaffen, die den Einsatz von Rezyklaten verbindlich und attraktiv machen.

Textilrecycling: Lage ist desaströs
Ähnlich dramatisch stellt sich die Situation im Textilrecycling dar. Das über Jahrzehnte etablierte System hochwertiger Erfassung steht unter massivem Druck. Gründe sind die zunehmende Dominanz von Fast Fashion, Qualitätsverluste in der Sammelware, verunreinigte Textilien sowie wegbrechende Absatzmärkte infolge geopolitischer Krisen, insbesondere des russischen Angriffskrieges.

Die wirtschaftliche Lage ist prekär: Die Erlöse reichen nicht aus, um die Sammlungskosten zu decken, und Insolvenzen häufen sich. „Ein Zusammenbruch der Textilverwertung hätte gravierende Folgen“, warnte Forster. „Das System wäre kaum wiederaufzubauen, und große Mengen an Textilien müssten thermisch entsorgt werden – mit erheblichen ökologischen Nachteilen.“

Der bvse hat deshalb einen 7-Punkte-Plan vorgelegt, der praktikable Lösungen aufzeigt. Zentrale Forderung ist eine Brückenlösung bis zur Einführung der erweiterten Herstellerverantwortung. In dieser Übergangsphase müssen die öffentlich-rechtlichen Entsorger Verantwortung übernehmen und die Leistungen der Unternehmen angemessen vergüten.

Zum Abschluss betonte Henry Forster die Bedeutung der Branche: „Die Recyclingwirtschaft ist stark, verlässlich und unverzichtbar. Wenn Politik, Industrie und Recyclingwirtschaft gemeinsam handeln, können wir die Krise überwinden – und Deutschland zu einem Vorreiter einer echten Kreislaufwirtschaft machen. „Bis die neue Bundesregierung Gesetze, Infrastrukturmaßnahmen und bessere Standortbedingungen tatsächlich ‚auf die Straße‘ bringt, werden aber noch Wochen, eher Monate vergehen. Es reicht also nicht, allein auf die Politik zu hoffen. Unsere Branche muss hart arbeiten, um sich in diesem schwierigen Umfeld behaupten zu können“, so der bvse-Präsident abschließend.

Quelle:

bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung

Die Gewinnung nachhaltiger textiler Rohstoffe aus bakterieller Cellulose ist Bestandteil des internationalen Verbundprojekts „DyeAnotherWay“. Foto: Jenny Bürger, Hendrik van Amstel
Die Gewinnung nachhaltiger textiler Rohstoffe aus bakterieller Cellulose ist Bestandteil des internationalen Verbundprojekts „DyeAnotherWay“.
26.09.2025

DyeAnotherWay - Textilien färben mit Bakterien

DyeAnotherWay – Färbe auf andere, neue Weise – diesen griffigen Titel mit Anspielung auf den James-Bond-Film „Die Another Day“ trägt ein neues, internationales Projekt, an dem der Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik der Hochschule Niederrhein (HSNR) beteiligt ist.
 
„Der Titel ist sehr zutreffend“, sagt Prof. Dr.-Ing. habil. Maike Rabe, Leiterin des Forschungsinstituts "FTB" Textilveredelung und Ökologie an der HSNR, „denn es geht darum, alternative, nachhaltige Färbemöglichkeiten für Textilien zu erforschen“. Ein wichtiger Aspekt vor dem Hintergrund, dass die Textilindustrie heute als ressourcenintensiv und umweltbelastend gilt. Gemeinsam mit der Technischen Universität Wien werden die Wissenschaftler in Mönchengladbach untersuchen, inwieweit von Bakterien produzierte Farbstoffe für das Färben von Fasern genutzt werden können. „Das ist auch für uns Neuland. Wir haben bereits mit nachhaltigen Farbstoffen aus Pflanzenresten oder an dem Entfärben von Alttextilien geforscht, aber nicht mit bakteriellen Farbstoffen“, so Rabe.
 

DyeAnotherWay – Färbe auf andere, neue Weise – diesen griffigen Titel mit Anspielung auf den James-Bond-Film „Die Another Day“ trägt ein neues, internationales Projekt, an dem der Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik der Hochschule Niederrhein (HSNR) beteiligt ist.
 
„Der Titel ist sehr zutreffend“, sagt Prof. Dr.-Ing. habil. Maike Rabe, Leiterin des Forschungsinstituts "FTB" Textilveredelung und Ökologie an der HSNR, „denn es geht darum, alternative, nachhaltige Färbemöglichkeiten für Textilien zu erforschen“. Ein wichtiger Aspekt vor dem Hintergrund, dass die Textilindustrie heute als ressourcenintensiv und umweltbelastend gilt. Gemeinsam mit der Technischen Universität Wien werden die Wissenschaftler in Mönchengladbach untersuchen, inwieweit von Bakterien produzierte Farbstoffe für das Färben von Fasern genutzt werden können. „Das ist auch für uns Neuland. Wir haben bereits mit nachhaltigen Farbstoffen aus Pflanzenresten oder an dem Entfärben von Alttextilien geforscht, aber nicht mit bakteriellen Farbstoffen“, so Rabe.
 
„DyeAnotherWay“ ist aber nicht nur inhaltlich etwas Besonderes für die Textilingenieur:innen der Hochschule Niederrhein. Denn das europäische Projekt gehört zu den renommierten Marie Skłodowska Curie Actions (MSCA). Mit diesen will die Europäische Union die internationale und sektorübergreifende Karriere von Wissenschaftler:innen fördern. Die Maßnahmen sind Teil des europäischen Rahmenprogramms für Forschung und Innovation, Horizon Europe. Benannt wurden sie nach der zweifachen Nobelpreisträgerin Marie Skłodowska Curie. Das Förderprogramm wurde von der Europäischen Kommission eingerichtet, um wissenschaftliche Laufbahnen attraktiver und den Forschungsstandort Europa interessanter zu gestalten und einen starken Pool von europäischen Forschenden zu schaffen.
 
„DyeAnotherWay“ ist ein weltweit vernetztes Forschungsprojekt mit Partner aus Europa, Nord- und Süd-Amerika, das innovative, umweltfreundliche Farbstoffe auf Basis von Bakterien entwickelt. Ziel ist es, petrochemische Farbstoffe in der Textil- und Lebensmittelindustrie durch nachhaltige biogene Alternativen zu ersetzen. Gemeinsam mit 16 Industriepartnern und Universitäten werden dabei neuartige Technologien erforscht, um den ökologischen Fußabdruck der Farbstoffproduktion deutlich zu reduzieren und gleichzeitig neue Märkte für grüne Innovationen zu erschließen. Das Projekt umfasst dabei den gesamten Prozess von der Identifizierung farbstoffproduzierender Bakterien über die Charakterisierung ihrer Pigmente, die Optimierung von Produktion und Anwendung bis hin zur ökologischen und ökonomischen Bewertung der entwickelten Lösungen.
 
„Wir werden daher zwei Promotionsstellen an internationale Nachwuchs-Wissenschaftler:innen vergeben können und die Hochschule Niederrhein so europaweit sichtbarerer machen und ihre Internationalisierung vorantreiben“, sagt Maike Rabe. Innerhalb des Projekts werden die beiden Doktorand:innen zeitweise auch an den Partner-Hochschulen forschen. Denn die MSCAs zielen darauf ab, einen starken Pool von europäischen Forschenden zu schaffen und den Forschungsstandort Europa für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler attraktiver zu machen, so die MSCA.
 
Geforscht wird innerhalb des Projekts übrigens nicht nur an bakteriellen Farbstoffen, sondern auch an bakterieller Nano-Zellulose. Dabei geht es darum, aus Zuckermolekülen faserförmige Strukturen aufzubauen – auch das ein nachhaltiger Ansatz, um die Textilindustrie in Zukunft ressourcenschonender aufzustellen.

Weitere Informationen:
HSNR Hochschule Niederrhein Farben EU-Projekt
26.09.2025

Reformen statt Schulden nötig, um Textilindustrie zu sichern

Südwesttextil warnt vor weiterem Stellenabbau und fordert dringend politische Reformen. Die Bundesregierung muss im angekündigten „Herbst der Reformen“ Bürokratie abbauen, das Sozialsystem zukunftsfähig gestalten und die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts sichern.

Die Textil- und Bekleidungsindustrie in Baden-Württemberg verzeichnet für die ersten sieben Monate des Jahres ein gemischtes Bild. Die Textilindustrie durchlebt weiterhin schwierige Zeiten – ihr Gesamtumsatz sank um 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Insbesondere die Entwicklung des Arbeitsmarkts bereitet dem Wirtschafts- und Arbeitgeberverband Südwesttextil große Sorgen – weiterhin werden in der Textilindustrie Stellen abgebaut. Die Beschäftigung ging um 6,7 Prozent zurück.

Südwesttextil warnt vor weiterem Stellenabbau und fordert dringend politische Reformen. Die Bundesregierung muss im angekündigten „Herbst der Reformen“ Bürokratie abbauen, das Sozialsystem zukunftsfähig gestalten und die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts sichern.

Die Textil- und Bekleidungsindustrie in Baden-Württemberg verzeichnet für die ersten sieben Monate des Jahres ein gemischtes Bild. Die Textilindustrie durchlebt weiterhin schwierige Zeiten – ihr Gesamtumsatz sank um 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Insbesondere die Entwicklung des Arbeitsmarkts bereitet dem Wirtschafts- und Arbeitgeberverband Südwesttextil große Sorgen – weiterhin werden in der Textilindustrie Stellen abgebaut. Die Beschäftigung ging um 6,7 Prozent zurück.

Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Markt unter Druck
Damit bewegt sich die baden-württembergische Textil- und Bekleidungsindustrie ebenso wie viele andere Branchen in einer anhaltend schwierigen Marktsituation. Politisch sieht Südwesttextil sowohl auf europäischer Ebene als in Deutschland, dass nach Ankündigungen, die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu stärken, noch viel Potenzial in der Umsetzung bleibt. Insbesondere angesichts der hohen US-Zölle und der Flut an Produkten aus dem asiatischen Markt, gilt es auf EU-Ebene an einer starken Wettbewerbsagenda zu arbeiten.

Kritik an Haushaltsplänen der Bundesregierung zu Lasten zukünftiger Generationen
Die Bundesregierung wiederum muss sich darauf konzentrieren, im Herbst einen gemeinsamen Kurs im Sinne ihres Koalitionsvertrags und der Zukunft der deutschen Wirtschaft zu finden. Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner sieht die Ausgangslage kritisch: „Wichtige Wahlversprechen und Reformen drohen aktuell auf der Strecke zu bleiben, während sich schon nach kürzester Zeit das abzeichnet, wovor die Wirtschaft eindringlich gewarnt hat”. Der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband kritisiert insbesondere, dass die Bundesregierung bei der Planung des Haushalts 2026 gegen ihre Zusage handelt, über das Sondervermögen keine regulären bestehenden Investitionen zu finanzieren.

Mit dem Tariftreuegesetz und dem Rentenpaket hat die Bundesregierung bereits zwei Vorhaben beschlossen, die nicht auf die angekündigte Wirtschaftswende einzahlen. Das Tariftreuegesetz erhöht den bürokratischen Aufwand für Unternehmen, statt ihn zu reduzieren, und das Rentenpaket verschärft die langfristigen Finanzierungslasten. Die Mütterrente und Festschreibung des Rentenniveaus bis 2031 bleiben realitätsfern, statt Spielräume für Zukunftsinvestitionen zu schaffen. Gleichzeitig verschafft sich die Bundesregierung für solche Vorhaben Luft, indem sie reguläre Ausgaben im Haushalt kürzt und über das Sondervermögen finanziert, statt echte Prioritäten im Haushalt zu setzen.

Koalitionsvertrag im „Herbst der Reformen“ einhalten: Bürokratieabbau und Zukunft des Sozialsystems sicherstellen
Der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband fordert daher von der Bundesregierung, die Versprechen des Koalitionsvertrags zu erfüllen. Sollte sich der Negativtrend im Bereich des Abbaus der Arbeitsplätze fortsetzen, sieht Südwesttextil die industrielle Wertschöpfung am Standort Deutschland stark gefährdet. Edina Brenner fasst zusammen: „Die Bundesregierung muss Ausgaben mit Reformen verbinden und dafür einen gemeinsamen Kurs bei Bürokratieabbau, Wettbewerbsfähigkeit und Sozialsystem beibehalten. Sonst wird das Sondervermögen eine Schuldenfalle ohne Wachstumspotenzial.“ 

Quelle:

Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie Südwesttextil

Sitzstruktur Pure Ergonomics (c) Adient
Sitzstruktur Pure Ergonomics
25.09.2025

Adient: Platzgewinn im Fahrzeuginnenraum

Adient, ein führender Hersteller von Autositzen, präsentiert sein Sitzkonzept „Pure Ergonomics“, das deutliche Verbesserungen der Ergonomie und des Platzangebotes im Fahrzeuginnenraum bietet. Der Fokus liegt auf der Verbesserung des Komforts für alle Passagiere – nicht nur für diejenigen in der vorderen Sitzreihe. Mit rund 70.000 Mitarbeitern in 29 Ländern betreibt Adient 200 Produktions- und Montagewerke weltweit.

Das neue Vordersitz-Konzept basiert auf dem Demonstrator „Autonomous Elegance“ von Adient, der 2023 für das Premiumfahrzeugsegment vorgestellt wurde. Im Vergleich zu ähnlichen Segmenten bietet es in der zweiten Sitzreihe bis zu 60 mm mehr Platz im Fuß- und Kniebereich. Dadurch entsteht ein Raumgefühl, das sonst nur in höherklassigen Segmenten zu finden ist.  

Neben der verbesserten Raumausnutzung wurde das neue patentierte Konzept weiterentwickelt, um den natürlichen menschlichen Bewegungsabläufen besser Rechnung zu tragen: Verstellt der Passagier den Sitz, unterstützt dieser in jeder Position eine anatomisch korrekte Neigebewegung.  

Adient, ein führender Hersteller von Autositzen, präsentiert sein Sitzkonzept „Pure Ergonomics“, das deutliche Verbesserungen der Ergonomie und des Platzangebotes im Fahrzeuginnenraum bietet. Der Fokus liegt auf der Verbesserung des Komforts für alle Passagiere – nicht nur für diejenigen in der vorderen Sitzreihe. Mit rund 70.000 Mitarbeitern in 29 Ländern betreibt Adient 200 Produktions- und Montagewerke weltweit.

Das neue Vordersitz-Konzept basiert auf dem Demonstrator „Autonomous Elegance“ von Adient, der 2023 für das Premiumfahrzeugsegment vorgestellt wurde. Im Vergleich zu ähnlichen Segmenten bietet es in der zweiten Sitzreihe bis zu 60 mm mehr Platz im Fuß- und Kniebereich. Dadurch entsteht ein Raumgefühl, das sonst nur in höherklassigen Segmenten zu finden ist.  

Neben der verbesserten Raumausnutzung wurde das neue patentierte Konzept weiterentwickelt, um den natürlichen menschlichen Bewegungsabläufen besser Rechnung zu tragen: Verstellt der Passagier den Sitz, unterstützt dieser in jeder Position eine anatomisch korrekte Neigebewegung.  

Das Konzept „Pure Ergonomics“ verfügt über einen manuellen Verstellmechanismus, der speziell für das mittlere und untere Preissegment entwickelt wurde. Seine Kosteneffizienz resultiert unter anderem aus einem optimierten Materialeinsatz bei Metall, Schaumstoff und Verkleidung. Die Reduzierung des Gesamtgewichts um 5-10 Prozent wirkt sich direkt auf einen geringeren Energieverbrauch und niedrigere Emissionen der Fahrzeuge aus. Insbesondere für die Hersteller von Elektrofahrzeugen bietet dies sowohl Logistik- als auch Kostenvorteile. Zusätzlich konnte durch die deutliche Verkleinerung der Sitzkissenhöhe zusätzlicher Platz im Fahrzeuginnenraum gewonnen werden. Dieser Effekt bietet mehr Flexibilität für die Unterbringung des Antriebsstrangs oder der Batterie im Fahrzeugboden. 

Neben den Bemühungen zur Reduzierung von Gewicht und Materialeinsatz berücksichtigt Adient auch Nachhaltigkeitsaspekte, indem es aktiv nach nachhaltigeren Lösungen und Materialien forscht und diese integriert. Das aktuelle Modell beinhaltet Innovationen wie volumenreduzierten und recycelten PU-Schaum, recycelte Kunststoffe, Monomaterialien und grünen Stahl, um Umweltauswirkungen zu reduzieren und die Kreislauffähigkeit zu fördern. 

Das Konzept „Pure Ergonomics“ steht für Entwicklungsprojekte mit OEMs zur Verfügung und bietet eine Vielzahl von Anpassungsmöglichkeiten. Darüber hinaus arbeitet Adient an einem entsprechenden Sitz-Demonstrator, um das neue Konzept zu präsentieren und Kunden die Möglichkeit zu geben, seine innovativen Funktionen unmittelbar zu erleben. 

Quelle:

Adient

25.09.2025

Mayer & Cie.: Insolvenz in Eigenverwaltung

Der Hersteller von Rundstrick- und Flechtmaschinen Mayer & Cie. in Albstadt hat am 23. September 2025 beim Amtsgericht Hechingen einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gestellt. 

Mayer & Cie. hat sich auf Herstellung und Verkauf von Rundstrick- und Flechtmaschinen spezialisiert, die nahezu komplett in den Export gehen und bei Textilherstellern weltweit geschätzt sind. Das Unternehmen ist in vierter Generation inhabergeführt und feierte vor kurzem sein 120-jähriges Bestehen. Am Stammsitz in Albstadt beschäftigt Mayer & Cie. rund 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihre Löhne und Gehälter sind drei Monate lang über das Insolvenzgeld gesichert. 

Der Hersteller von Rundstrick- und Flechtmaschinen Mayer & Cie. in Albstadt hat am 23. September 2025 beim Amtsgericht Hechingen einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gestellt. 

Mayer & Cie. hat sich auf Herstellung und Verkauf von Rundstrick- und Flechtmaschinen spezialisiert, die nahezu komplett in den Export gehen und bei Textilherstellern weltweit geschätzt sind. Das Unternehmen ist in vierter Generation inhabergeführt und feierte vor kurzem sein 120-jähriges Bestehen. Am Stammsitz in Albstadt beschäftigt Mayer & Cie. rund 280 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihre Löhne und Gehälter sind drei Monate lang über das Insolvenzgeld gesichert. 

Mayer & Cie. agiert in einem Markt, der derzeit durch globale Ereignisse in Turbulenzen geraten ist. So führten der Handelskonflikt zwischen den USA und China und der Krieg in der Ukraine weltweit zu Investitionszurückhaltung. Der wichtige Exportmarkt Türkei kämpft mit hoher Inflation, wodurch die dortigen Textilhersteller nicht mehr wettbewerbsfähig sind. Gleichzeitig bieten staatlich subventionierte Hersteller aus China ihre Textilmaschinen zu günstigen Preisen auf dem Weltmarkt an. Dies führte zu einem Umsatzeinbruch von annähernd 50 Prozent im vergangenen Jahr – bei gleichzeitig gestiegenen Kosten. 

Die Eigenverwaltung bietet Unternehmen einen rechtlichen Rahmen, um sich bei laufendem Geschäftsbetrieb neu aufzustellen. Im Unterschied zu einem regulären Insolvenzverfahren bleibt dabei die unternehmerische Verantwortung in den Händen der Geschäftsführung, die die Sanierung selbst steuert. Sie wird unterstützt von dem erfahrenen Sanierungsexperten Rechtsanwalt Martin Mucha von der Kanzlei Grub Brugger, der als Generalbevollmächtigter ins Unternehmen eintritt. In der Eigenverwaltung setzt das zuständige Amtsgericht keinen Insolvenzverwalter, sondern einen (vorläufigen) Sachwalter ein. Dieser überwacht das Verfahren im Interesse der Gläubiger. Als vorläufigen Sachwalter der Mayer & Cie. wurde Rechtsanwalt Ilkin Bananyarli von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH bestellt. 

„Am Donnerstag habe ich gemeinsam mit der Geschäftsführung die Belegschaft über den Insolvenzantrag informiert. Zugleich wurden die notwendigen Schritte zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs eingeleitet. Wir beabsichtigen, den Geschäftsbetrieb wie gewohnt fortzusetzen, und werden uns mit allem Engagement auf den Erhalt der Kernkompetenzen des Unternehmens konzentrieren“, erklärt Rechtsanwalt Martin Mucha.

Quelle:

Mayer & Cie. GmbH & Co.KG

Neue Vorständinnen im bvse-Frauennetzwerk Bild: bvse
v.l.n.r. Lara Pietrucha, Verena Hoffmann, Angela Hank
25.09.2025

Neue Vorständinnen im bvse-Frauennetzwerk

Auf der Sitzung des bvse-Frauennetzwerkes am 24. September im Rahmen der Jahrestagung des Verbandes wurde die Vorstandsspitze für das bvse-Frauennetzwerk für die kommenden drei Jahre neu gewählt. 

Ziel des Netzwerks ist es, die Gleichberechtigung von Frauen in der Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft aktiv zu fördern und die Zusammenarbeit in der Branche zu stärken.

Die neue Spitze des Frauennetzwerks:

  • 1. Vorsitzende: Verena Hoffmann (NaBrHo GmbH)
  • Stellvertreterinnen: Lara Pietrucha (Rhenus Data Office GmbH)
  • Neu im Vorstand: Angela Hanke (Entsorgungstechnik Bavaria GmbH)

Angela Hanke bringt umfangreiche Erfahrungen aus Marketing, Vertrieb und Unternehmensführung mit. Seit Januar 2000 leitet sie erfolgreich den Familienbetrieb Entsorgungstechnik Bavaria GmbH.

Zu ihrer Motivation erklärt die Unternehmerin:

"Gleichberechtigung – in welcher Form auch immer – ist noch immer keine Selbstverständlichkeit. Wir müssen sie aktiv einfordern, verteidigen und voranbringen. Dafür brauchen wir ein starkes Netzwerk – Männer eingeschlossen, denn echte Gleichberechtigung beginnt mit Akzeptanz und Wertschätzung."

Auf der Sitzung des bvse-Frauennetzwerkes am 24. September im Rahmen der Jahrestagung des Verbandes wurde die Vorstandsspitze für das bvse-Frauennetzwerk für die kommenden drei Jahre neu gewählt. 

Ziel des Netzwerks ist es, die Gleichberechtigung von Frauen in der Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft aktiv zu fördern und die Zusammenarbeit in der Branche zu stärken.

Die neue Spitze des Frauennetzwerks:

  • 1. Vorsitzende: Verena Hoffmann (NaBrHo GmbH)
  • Stellvertreterinnen: Lara Pietrucha (Rhenus Data Office GmbH)
  • Neu im Vorstand: Angela Hanke (Entsorgungstechnik Bavaria GmbH)

Angela Hanke bringt umfangreiche Erfahrungen aus Marketing, Vertrieb und Unternehmensführung mit. Seit Januar 2000 leitet sie erfolgreich den Familienbetrieb Entsorgungstechnik Bavaria GmbH.

Zu ihrer Motivation erklärt die Unternehmerin:

"Gleichberechtigung – in welcher Form auch immer – ist noch immer keine Selbstverständlichkeit. Wir müssen sie aktiv einfordern, verteidigen und voranbringen. Dafür brauchen wir ein starkes Netzwerk – Männer eingeschlossen, denn echte Gleichberechtigung beginnt mit Akzeptanz und Wertschätzung."

Die neu gewählten Vorständinnen freuen sich auf die Zusammenarbeit und den Austausch mit allen interessierten Frauen aus dem bvse-Netzwerk beim nächsten Workshop des bvse-Frauennetzwerks am 20. November.

Quelle:

bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung