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DOMOTEX (c) Deutsche Messe AG
30.05.2023

„Die DOMOTEX ist und bleibt das Zuhause der gesamten Branche“

Interview zur Messelandschaft für Bodenbeläge in Deutschland

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie waren in nahezu allen Bereichen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens spürbar. Insbesondere die Messebranche war stark betroffen, viele Veranstaltungen wurden abgesagt oder verschoben. Mit der Rückkehr zur Normalität stellt sich die Frage, welche Bedeutung Leitmessen in der Post-Corona-Ära haben werden und wie sich der Wettbewerb zwischen verschiedenen Veranstaltern entwickelt. Textination hat für seine Interviewreihe KLARTEXT bei Frau Sonia Wedell-Castellano, Global Director der DOMOTEX Events nachgefragt.

 

Interview zur Messelandschaft für Bodenbeläge in Deutschland

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie waren in nahezu allen Bereichen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens spürbar. Insbesondere die Messebranche war stark betroffen, viele Veranstaltungen wurden abgesagt oder verschoben. Mit der Rückkehr zur Normalität stellt sich die Frage, welche Bedeutung Leitmessen in der Post-Corona-Ära haben werden und wie sich der Wettbewerb zwischen verschiedenen Veranstaltern entwickelt. Textination hat für seine Interviewreihe KLARTEXT bei Frau Sonia Wedell-Castellano, Global Director der DOMOTEX Events nachgefragt.

 

Nachdem die DOMOTEX pandemiebedingt 2021 und 2022 nicht stattfinden konnte, meldete sich die Messe 2023 mit einer erfolgreichen Veranstaltung wieder zurück. Dennoch hat sich die Zahl der Aussteller im Vergleich zu 2020 nahezu halbiert. Wie schätzen Sie die künftige Bedeutung von Leitmessen ein, nachdem sich die Branche über einen langen Zeitraum mit Onlinemeetings und Reisebeschränkungen arrangieren musste?

Ich denke, man darf nicht vergessen, dass es die erste DOMOTEX seit Ausbruch der Pandemie war, noch dazu während einer Zeit, in der die globale wirtschaftliche Lage eher schwierig ist. Natürlich hat diese Situation bei einigen Unternehmen für Zurückhaltung gesorgt, was eine Teilnahme an der DOMOTEX 2023 betraf, sodass wir noch nicht alle Unternehmen als Aussteller zurück auf der Messe begrüßen konnten. Zusätzlich herrschten zu Jahresbeginn, z.B. in China, noch erhebliche Reisebeschränkungen, die es unseren Ausstellern einfach erschwert haben, an einer Messe im Ausland teilzunehmen. Was unsere Erwartungen für die nächste Veranstaltung betrifft, kann ich sagen, dass viele Unternehmen – auch solche, die dieses Jahr nicht ausgestellt haben – ihr Interesse mitgeteilt haben, auf der DOMOTEX 2024 wieder dabei sein zu wollen.

Wir sind uns sicher, dass Leitmessen und Messen im Allgemeinen auch künftig von großer Bedeutung bleiben werden! Auf digitalen Events kann man vielleicht Bestandskunden pflegen, aber keine Neukunden generieren. Im Mittelpunkt der DOMOTEX stehen Produkte zum Anfassen, steht das haptische Erleben vor Ort. Das kann man nicht in die digitale Welt übertragen. Auch die zufälligen Begegnungen am Stand oder in den Hallen passiert digital nicht. Eine Messe lebt aber von der persönlichen Begegnung, dem persönlichen Austausch. Geschäfte werden zwischen Menschen, nicht zwischen Bildschirmen gemacht. Sowohl Aussteller als auch Besucher*innen haben uns ganz klar gesagt, dass sie die DOMOTEX als Präsenzmesse wollen und brauchen.

 

Der Internationalisierungsgrad der DOMOTEX-Besucher lag in den letzten drei Veranstaltungsjahren vor der Pandemie zwischen 62 und 67 Prozent; 2023 erreichte er sogar 69 Prozent. Würden Sie zustimmen, dass internationale Leitmessen in Deutschland primär nur noch eine Bedeutung für exportorientierte Unternehmen haben? Und was bedeutet das für die Wirtschaftlichkeit von Messen?

Sicherlich sind internationale Leitmessen in Deutschland gerade für exportorientierte Unternehmen besonders interessant, aber eben nicht ausschließlich. An der Wirtschaftlichkeit von Messen ändert das erstmal gar nichts. Wir erwirtschaften unseren Umsatz mit all unseren Ausstellern, unabhängig davon ob diese exportorientiert oder nur am DACH-Raum interessiert sind. Daher liegen uns zufriedene Aussteller sehr am Herzen. Und zufrieden ist ein Austeller dann, wenn er gute Geschäfte bzw. gute Kontakte auf unseren Messen knüpfen kann. Dabei kommt es immer mehr auf die richtige Qualität der Besucher*innen an, weniger auf die Quantität. Alle unsere Aussteller begrüßen internationale Besucher*innen dabei jedenfalls sehr!

 

Für die Messeausgabe 2024 hat die Deutsche Messe mitgeteilt, ihr DOMOTEX-Konzept geändert zu haben und auf jährlich unterschiedliche Schwerpunkte zu setzen: Carpet & Rugs in den ungeraden und Flooring in den geraden Jahren. Flooring umfasst Holz- und Laminatböden, Parkett, Designböden, elastische Bodenbeläge, Teppichböden, Outdoor-Böden sowie Anwendungs- und Verlegetechnik. Carpet & Rugs steht für handgefertigte Teppiche und Läufer sowie für maschinengewebte Teppiche.

Dennoch sagen Sie, dass insbesondere der Bereich Carpet & Rugs eine jährliche Präsentationsplattform benötigt, während sich der Bereich der Bodenbeläge aufgrund längerer Innovationszyklen alle zwei Jahre eine DOMOTEX als zentrale Plattform der Branche wünsche. Bedeutet das nicht eigentlich, dass die Bodenbeläge nur jedes zweite Jahr in Hannover sind, die Teppiche jedoch weiterhin jährlich in Hannover ausstellen? Könnten Sie das klarstellen?

2024 und in allen geraden Jahren findet die DOMOTEX – Home of Flooring statt: Das ist eine DOMOTEX mit allen Ausstellern, so wie wir sie aus der Vergangenheit kennen. Also von Fischgrätparkett über Outdoorbeläge bis hin zu orientalischen Teppichen und zeitgenössischen Designs – alles, unter einem Dach. In den ungeraden Jahren, also ab 2025, gibt es dann die DOMOTEX – Home of Carpets and Rugs, mit Fokus auf Anbieter abgepasster Teppiche.

Der Hintergrund ist der, dass sich die Industrie mit den Hartbelägen eine DOMOTEX alle zwei Jahre gewünscht hatte. Nach der diesjährigen DOMOTEX haben sich die Anbieter abgepasster Teppiche wiederum klar für eine jährliche Plattform ausgesprochen. Mit unserem neuen Fokusmodell erfüllen wir die Bedürfnisse, die vom Markt an uns herangetragen werden.

 

Die Messe Frankfurt hat für die Heimtextil im kommenden Jahr ein neues Produktsegment ausgerufen – interessanterweise unter dem Namen Carpets & Rugs. Während im geraden Jahr 2024 bei der DOMOTEX die Parole Flooring lautet, bietet die Heimtextil einen alternativen Messeplatz für die Teppiche. Wie beurteilen Sie diese Situation - müssen sich Aussteller nun zwischen Hannover und Frankfurt entscheiden und was bedeutet das für das geteilte Konzept?

Nein, Aussteller aus dem Bereich der Teppiche müssen sich künftig nicht zwischen Hannover und Frankfurt entscheiden – denn die DOMOTEX ist und bleibt das Zuhause der gesamten Branche, auch in den geraden Jahren! Home of Flooring bedeutet bei der DOMOTEX wie vorhin erläutert, dass wir das gesamte Spektrum aus Bodenbelägen und Teppichen darbieten.

Was aber noch wichtiger ist: Wir haben von Ausstellern, aber auch vielen Besucher*innen gespiegelt bekommen, dass sich der Markt keine weitere Aufspaltung wünscht. Durch die vielen (kleinen) Events macht sich die Bodenbelagsbranche nur selbst Konkurrenz. Plakativ ausgedrückt: Wenn auf zehn Veranstaltungen immer nur ein Teil der Aussteller teilnimmt, kann das nicht wirklich funktionieren. Es fehlt die kritische Masse. Eine Messe ist immer nur so gut wie die Teilnehmer*innen und diesen fehlt oftmals die Zeit mehrere Veranstaltungen zu besuchen.     

 

Eine weitere Neuerung für die DOMOTEX ist der Länderfokus. Was versprechen Sie sich davon und warum fiel Ihre Wahl für 2024 auf „Insight Italy“?

Mit unserer neuen Sonderschau möchten wir die Neugier unserer Besucher*innen – vor allem bei Handel, Architekten und Objekteuren – wecken und den internationalen Charakter der DOMOTEX hervorheben. Denn was ist spannender als ein Land intensiv kennenzulernen?  

Das INSIGHT-Konzept stellt daher künftig zu jeder DOMOTEX – Home of Flooring ein anderes Land vor. Auf speziellen Ausstellungsbereichen werden Innovationen und Produkte ausgestellt, Partnerschaften mit Designern und Hochschulen präsentiert und Trends inszeniert. Zusätzlich werden in der Konferenz Einblicke in den jeweiligen Markt und Referenzen aufgezeigt.  
In 2024 starten wir mit Italien, einem sehr designaffinen und kreativen Land, aus dem viele Trends kommen.

 

Die Deutsche Messe will den Standort Hannover für die Leitmesse DOMOTEX stärken und zusätzliche Messen nur noch in Shanghai und in Gaziantep durchführen. Die Carpet Expo wird es in Istanbul nicht geben. Welchen Einfluss hat die sich verändernde Unternehmenslandschaft hinsichtlich Produktionsländern und Märkten für Ihr internationales Konzept?

Zunächst einmal muss man festhalten, dass sich in der Türkei die Unternehmenslandschaft für Teppiche nicht geändert hat. Hier haben sich lediglich die Verbände dazu entschieden, künftig in Istanbul eine Teppichmesse zu veranstalten. Hintergrund ist die anhaltende Visaproblematik für türkische Aussteller in Deutschland sowie die immens hohe Inflation in der Türkei, die eine Auslandsbeteiligung extrem kostspielig für türkische Unternehmen macht. Wir hätten gern gemeinsam mit den türkischen Verbänden eine Teppichmesse in Istanbul organisiert, aber eben nicht um jeden Preis und nicht zu allein ihren Bedingungen. Hannover ist und bleibt die internationale Plattform der DOMOTEX und diesen Standort werden wir weiter stärken.

Wir beobachten darüber hinaus aber natürlich den weltweiten Markt und halten Augen und Ohren stets offen, für alle unsere Marken im Übrigen. Nur so konnte seinerzeit auch eine heute sehr erfolgreiche DOMOTEX asia/Chinafloor in Shanghai entstehen. Das Potenzial war da, wir waren zur rechten Zeit am rechten Ort. Hätten wir die Chance seinerzeit nicht ergriffen, gäbe es nun in Shanghai dennoch eine starke Bodenbelagsmesse – nur eben von einem unserer Wettbewerber und sie hieße heute nicht DOMOTEX.

Vielen Dank an Frau Sonia Wedell-Castellano für den KLARTEXT.

Bild: Gaharwar Laboratory
13.12.2022

Neue Tinten für 3D-druckbare, tragbare Bioelektronik

Flexible Elektronik hat die Entwicklung von Sensoren, Aktoren, Mikrofluidik und Elektronik auf flexiblen, konformen und/oder dehnbaren Trägerschichten für tragbare, implantierbare oder einzunehmende Anwendungen ermöglicht. Diese Geräte haben jedoch im Vergleich zum menschlichen Gewebe sehr unterschiedliche mechanische und biologische Eigenschaften und können daher nicht in den menschlichen Körper integriert werden.

Ein Forscherteam an der Texas A&M University hat eine neue Klasse von Biomaterialtinten entwickelt, die die nativen Eigenschaften von hoch leitfähigem menschlichem Gewebe, ähnlich wie Haut, nachahmen, was für die Verwendung der Tinte im 3D-Druck unerlässlich ist.

Flexible Elektronik hat die Entwicklung von Sensoren, Aktoren, Mikrofluidik und Elektronik auf flexiblen, konformen und/oder dehnbaren Trägerschichten für tragbare, implantierbare oder einzunehmende Anwendungen ermöglicht. Diese Geräte haben jedoch im Vergleich zum menschlichen Gewebe sehr unterschiedliche mechanische und biologische Eigenschaften und können daher nicht in den menschlichen Körper integriert werden.

Ein Forscherteam an der Texas A&M University hat eine neue Klasse von Biomaterialtinten entwickelt, die die nativen Eigenschaften von hoch leitfähigem menschlichem Gewebe, ähnlich wie Haut, nachahmen, was für die Verwendung der Tinte im 3D-Druck unerlässlich ist.

Diese Biomaterial-Tinte nutzt eine neue Klasse von 2D-Nanomaterialien, die als Molybdändisulfid (MoS2) bekannt sind. Die dünnschichtige Struktur von MoS2 enthält Defektzentren, die es chemisch aktiv machen und in Kombination mit modifizierter Gelatine ein flexibles Hydrogel ergeben, vergleichbar mit der Struktur von Götterspeise.

„Die Auswirkungen dieser Arbeit sind für den 3D-Druck weitreichend", sagte Dr. Akhilesh Gaharwar, außerordentlicher Professor in der Abteilung für Biomedizinische Technik und Presidential Impact Fellow. "Diese neu entwickelte Hydrogeltinte ist hochgradig biokompatibel und elektrisch leitfähig und ebnet den Weg für die nächste Generation von tragbarer und implantierbarer Bioelektronik.”1

Die Tinte hat strukturviskose oder scherverdünnende Eigenschaften. Ihre nimmt Viskosität mit zunehmender Kraft ab, so dass sie im Inneren der Tube fest ist, aber beim Zusammendrücken eher wie eine Flüssigkeit fließt, ähnlich wie Ketchup oder Zahnpasta. Das Team hat diese elektrisch leitfähigen Nanomaterialien in eine modifizierte Gelatine eingearbeitet, um eine Hydrogeltinte mit Eigenschaften herzustellen, die für die Entwicklung von Tinte für den 3D-Druck wichtig sind.

„Diese 3D-gedruckten Geräte sind extrem elastisch und können zusammengedrückt, gebogen oder verdreht werden, ohne zu brechen", so Kaivalya Deo, Doktorand in der Abteilung für biomedizinische Technik und Hauptautor der Arbeit. „Darüber hinaus sind diese Geräte elektronisch aktiv, so dass sie dynamische menschliche Bewegungen überwachen können und den Weg für eine kontinuierliche Bewegungsüberwachung ebnen.”

Für den 3D-Druck der Tinte haben die Forscher im Gaharwar-Labor einen kostengünstigen, Open-Source 3D-Biodrucker mit mehreren Druckköpfen entwickelt, der voll funktionsfähig und anpassbar ist und mit Open-Source Tools und Freeware läuft. Dies ermöglicht es jedem Forscher, 3D-Biodrucker zu bauen, die auf seine eigenen Forschungsbedürfnisse zugeschnitten sind.

Die elektrisch leitfähige 3D-gedruckte Hydrogel-Tinte kann komplexe 3D-Schaltkreise erzeugen und ist nicht auf plane Designs beschränkt, so dass Forscher eine anpassbare Bioelektronik herstellen können, die auf patientenspezifische Anforderungen zugeschnitten ist.

Mit Hilfe dieser 3D-Drucker konnte Deo elektrisch aktive und dehnbare elektronische Geräte drucken. Diese Geräte weisen außergewöhnliche Dehnungsmessfähigkeiten auf und können für die Entwicklung anpassbarer Überwachungssysteme verwendet werden. Dies eröffnet ebenfalls neue Möglichkeiten für die Entwicklung dehnbarer Sensoren mit integrierten miroelektronischen Komponenten.

Eine der möglichen Anwendungen der neuen Tinte ist der 3D-Druck elektronischer Tätowierungen für Patienten mit Parkinson. Die Forscher stellen sich vor, dass ein gedrucktes E-Tattoo die Bewegungen des Patienten, einschließlich des Zitterns, überwachen kann.

Dieses Projekt wurde in Zusammenarbeit mit Dr. Anthony Guiseppi-Elie, Vizepräsident für akademische Angelegenheiten und Personalentwicklung am Tri-County Technical College in South Carolina, und Dr. Limei Tian, Assistenzprofessor für Biomedizintechnik an der Texas A&M University, durchgeführt.
Die Studie wurde vom National Institute of Biomedical Imaging and Bioengineering, dem National Institute of Neurological Disorders and Stroke und dem Texas A&M University President's Excellence Fund finanziert. Ein vorläufiges Patent auf diese Technologie wurde in Zusammenarbeit mit der Texas A&M Engineering Experiment Station angemeldet.

1 Die Studie wurde bei ACS Nano veröffentlicht.

Quelle:

Alleynah Veatch Cofas, Texas A & M University

Foto: pixabay
03.05.2022

Auf dem Weg zur CO2-Neutralität: Reduktionstechnologien und Messwerkzeuge

Immer mehr Sport- und Modemarken setzen sich zum Ziel, in den nächsten Jahren klimaneutral zu werden, auf Firmen- wie Produktebene. Die CO2-Bilanz dient dabei als Ausgangspunkt für nachhaltige Bekleidung und mehr Verbrauchertransparenz.

Dieser Prozess beginnt bei den Materialien, die Textilproduzenten liefern, und erfordert Kenntnisse über die Menge an CO2, die während der Produktion emittiert wird. Durch die Bewertung und Quantifizierung der CO2-Emissionen gewinnt die Industrie an Transparenz und kann nachhaltigere Optionen wählen.

Immer mehr Sport- und Modemarken setzen sich zum Ziel, in den nächsten Jahren klimaneutral zu werden, auf Firmen- wie Produktebene. Die CO2-Bilanz dient dabei als Ausgangspunkt für nachhaltige Bekleidung und mehr Verbrauchertransparenz.

Dieser Prozess beginnt bei den Materialien, die Textilproduzenten liefern, und erfordert Kenntnisse über die Menge an CO2, die während der Produktion emittiert wird. Durch die Bewertung und Quantifizierung der CO2-Emissionen gewinnt die Industrie an Transparenz und kann nachhaltigere Optionen wählen.

Die PERFORMANCE DAYS München und Functional Fabric Fair by PERFORMANCE DAYS Portland suchen über drei Messen hinweg gezielt Antworten auf die Frage „Wie lassen sich zukünftig CO2-Emissionen einsparen?“. Der Schwerpunkt „Auf dem Weg zur CO2-Neutralität“ rückt deswegen ab der Frühjahrsmesse, die Anfang April in Portland, Oregon stattfand, sowie vom 27. bis 28. April 2022 auf dem Messegelände München, über die Wintermesse im Oktober/November, bis zur Messe im Frühjahr 2023 Stoffe und Fasern in den Mittelpunkt, die Lösungen bereitstellen, wie man in Zukunft klimaneutral Materialien herstellen und wiederverarbeiten kann.

Wenn heute von Umweltschutz und Klimawandel die Rede ist, fällt immer wieder im Zusammenhang mit CO2-Emissionen, CO2-Reduzierung auch der Begriff CO2-Neutralität. Doch was genau bedeutet CO2-Neutralität eigentlich? Klimaneutralität bedeutet, ein Gleichgewicht zwischen Kohlenstoffemissionen und der Aufnahme von Kohlenstoff aus der Atmosphäre in Kohlenstoffsenken herzustellen. Um Netto-Null-Emissionen zu erreichen, müssen alle Treibhausgasemissionen weltweit durch Kohlenstoffbindung ausgeglichen werden. Zu den Branchen, die weltweit mit am meisten CO2-Emissionen verursachen, zählt auch die Mode- und Sportbekleidungsindustrie.

Will man ihre Emissionen über alle Stufen der Wertschöpfung hinweg betrachten, so lohnt es sich, über Rohstoffe, Produktion, Logistik und Handel hinaus zu blicken. Auch das Verhalten der Konsumenten kann die Emissionen beeinflussen: Laut dem von der Global Fashion Agenda und McKinsey Ende August 2020 „Fashion on Climate“- Report liegt ein noch größerer Hebel bei den Produkten: 61 Prozent der Emissionsverringerung könnten durch CO2-Reduzierung in der Materialproduktion und -verarbeitung, die Minimierung von Produktions- und Herstellungsabfällen und bei der Bekleidungsherstellung erreicht werden. Bis 2030 wären das etwa 1 Milliarde Tonnen jährlich. Und schließlich ist es auch das Verbraucherverhalten, das sich auf die Klimabilanz der Modebranche auswirkt. Wenn noch mehr auf nachhaltige Bekleidung geachtet und wieder- und länger verwendet wird, kann dies laut dem Report zu einer Emissionsverringerung von 347 Millionen Tonnen führen.

Ein deutliches Beispiel auf dem Weg in Richtung Nachhaltigkeit war die Entscheidung der PERFORMANCE DAYS, ab der Messeveranstaltung im November 2019 nur noch nachhaltige Materialien im PERFORMANCE FORUM zu zeigen. Nun wird der nachhaltige Ansatz noch zusätzlich verstärkt. Im Rahmen einer Roadmap will man mit dem neuen Focus Topic über drei Messen hinweg, Aussteller auf ihrem Weg zur Klimaneutralität begleiten. Dabei verfolgen die PERFORMANCE DAYS und Functional Fabric Fair einen 3 Stufen Plan.  

  • Schritt 1, April 2022: Der Fokus der letzten Messe lag auf CO2-reduzierenden Technologien und der Messung des CO2-Fußabdrucks eines Produkts.
  • Schritt 2, November 2022: In der gesamten Produktkategorie des Focus Topics werden ausschließlich Produkte gezeigt, die die bei der Herstellung verursachten CO2-Emissionen angeben und so zu mehr Transparenz und Vergleichbarkeit in der Branche beitragen.
  • Schritt 3, April 2023: Im PERFORMANCE FORUM soll die Menge des emittierten CO2 jedes einzelnen Produkts dargestellt werden. Darüber hinaus werden Lösungsansätze gezeigt, wie CO2, das bei der Herstellung von Materialien freigesetzt wird, kompensiert und weiter reduziert werden kann.

Zur bestmöglichen Umsetzung und Präsentation des neuen Focus Topics arbeiten die PERFORMANCE DAYS und Functional Fabric Fair mit verschiedenen Partnern zusammen: Higg und Climate Partner werden die drei Messen begleiten. Der Higg Materials Sustainability Index (Higg MSI) gilt als führendes Instrument zur Bewertung der Umweltauswirkungen von Materialien in der Bekleidungs-, Schuh- und Textilindustrie. Der Higg MSI kann die Umweltauswirkungen von Millionen möglicher Materialherstellungsvarianten berechnen. Auch eine Verpackungsbibliothek wurde hinzugefügt, mit der nachhaltige Entscheidungen im Verpackungsbereich getroffen werden können. Demnach ist der Higg Index kein Zertifikat oder Label, sondern ein wichtiges Self-Assessment-Tool, das textile Firmen intern einsetzen können, um ökologische und soziale Probleme in ihrer gesamten Wertschöpfungskette identifizieren und verbessern zu können.

Climate Partner wiederum sucht Lösungen für Klimaschutz: Dabei werden CO2-Emissionen bilanziert – diese wiederum sollen die Emissionen von Unternehmen mit anerkannten Klimaschutzprojekten ausgleichen, um Produkte, Dienstleistungen und Unternehmen klimaneutral zu stellen. Climate Partner sieht sich zudem als Berater von Unternehmen bei ihren Klimaschutzstrategien. Zusammen will man daran arbeiten, CO2-Emissionen zu reduzieren und Klimaschutzprojekte unterstützen, die immer auch den Alltag der Menschen in Entwicklungsländern fördern. 

Weitere Informationen:
Performance Days CO2 Sportbekleidung Messe
Quelle:

PERFORMANCE DAYS

Foto: Pixabay
12.10.2021

Unternehmen krisensicher aufstellen: Resilienz als erweitertes Sicherheitskonzept

Unternehmen sind heutzutage mit zahlreichen Risiken konfrontiert. Nicht zuletzt die Pandemie hat gezeigt, wie Krisen Firmen existenziell bedrohen können. Mit dem Tool FReE des Fraunhofer-Instituts für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, EMI, erhalten Unternehmen ein Werkzeug, mit dem sie ihre Resilienz berechnen können, um für kommende Krisenszenarien gewappnet zu sein.
 

Unternehmen sind heutzutage mit zahlreichen Risiken konfrontiert. Nicht zuletzt die Pandemie hat gezeigt, wie Krisen Firmen existenziell bedrohen können. Mit dem Tool FReE des Fraunhofer-Instituts für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, EMI, erhalten Unternehmen ein Werkzeug, mit dem sie ihre Resilienz berechnen können, um für kommende Krisenszenarien gewappnet zu sein.
 
Unsere Welt ist hoch komplex und störanfällig: Naturkatastrophen, Cyberattacken, Stromausfälle, Terrorangriffe, Pandemien und andere Krisenszenarien können die Existenz von Unternehmen gefährden. Wie anfällig die deutsche Wirtschaft hierzulande ist, hat die Coronapandemie gezeigt: Nach Angaben des Statistischen Bundesamts ist sie 2020 nach zehn Jahren des Wachstums in eine tiefe Rezession geraten, insbesondere im zweiten Quartal 2020 hatte die Wirtschaftsleistung einen historischen Einbruch erlitten. Auf die Pandemie werden weitere Krisen folgen. Die klassischen Methoden der Risikoanalyse und des Risikomanagements, die nur erwartbare Risiken ins Kalkül ziehen, reichen nicht aus, um Unternehmen ausreichend vor großen Schäden zu schützen.

»Oftmals berücksichtigen Firmen nur, was am wahrscheinlichsten passieren könnte, anstatt den Blick für mögliche Krisenszenarien zu schärfen«, sagt Daniel Hiller, Geschäftsfeldleiter Sicherheit und Resilienz am Fraunhofer EMI in Freiburg. Um Organisationen und Unternehmen sicher auf Krisen vorzubereiten, etabliert er mit seinem Team Resilienz als neues Sicherheitskonzept. Ein Ergebnis der Forschungsarbeiten sind das Online-Tool Fraunhofer Resilience Evaluator FReE und die Software KMU-Lagebild, die Firmen befähigen, die eigene Resilienz zu bemessen, zu bewerten und eine Resilienzanalyse vor, während und nach einem disruptiven Ereignis vorzunehmen.
 
Fünf-Phasen-Konzept »Prepare, Prevent, Protect, Respond und Recover«
Das Online-Tool FReE bietet die Möglichkeit, Resilienz strategisch zu planen, das abstrakte Konzept in das eigene Unternehmen zu implementieren und auf Managementebene anwendbar zu machen. FReE orientiert sich an dem Fünf-Phasen-Konzept »Prepare, Prevent, Protect, Respond und Recover«.

Die Software umfasst einen Katalog mit 68 Fragen, die sich an die fünf Resilienzphasen anlehnen. Durch Beantworten der Fragen erhält man erste Informationen, die für die Bewertung von Resilienz erforderlich sind. Die fünf Phasen folgen einem chronologischen Ablauf, der mit einem Was-Wäre-Wenn-Szenario beginnt. In dieser Prepare-Phase bereiten sich Unternehmen auf disruptive Situationen vor, um in der Prevent-Phase mit vorbeugenden Maßnahmen Schaden abzuwenden.

»Ein Aluminiumverarbeitender Betrieb etwa könnte sein Gelände mit Sicherheitszäunen und -kameras schützen, da bekannt ist, dass nachts häufig eingebrochen und Aluminium gestohlen wird«, veranschaulicht Hiller die ersten beiden Phasen mit einem klassischen Beispiel. Ziel der Protect-Phase ist es, sich zu schützen, beispielsweise wichtige Infrastrukturen oder Gebäude durch zusätzliche Betonschichten oder Mauern intakt zu halten. Konnte die Katastrophe nicht vermieden werden, greift die Respond-Phase. Nun gilt es, Ursache und Ausmaß des Schadens schnell zu ermitteln und hoch kritische Versorgungsfunktionen aufrechtzuerhalten. Nach dem Störfall sollte man durch systematisches Lernen die Lehren aus der Krise ziehen, um künftige Risiken besser abwehren zu können und in einem zyklischen iterativen Prozess seine Resilienz zu verbessern – Learn & Adapt bezeichnen die Forscher diese Phase.
 
FReE führt den Nutzer durch den Fragebogen, der chronologisch vor, während und nach einer Disruption gegliedert ist und die Belange aller Unternehmensbereiche abdeckt. Dazu gehören etwa Personal, Finanzen, Infrastruktur und Technik. Das Tool bietet die Möglichkeit, bei der Auswertung nach Bereichen zu filtern. »Ein Controller beispielsweise kann sich ausschließlich die Ergebnisse anzeigen lassen, die die Finanzen betreffen«, so Hiller. Die Fragen können wie folgt lauten: »Gibt es im Fall einer Disruption einen Katastrophenmanager? Über welche Kompetenzen und Befugnisse verfügt diese Person?« oder »Welche finanziellen Reserven sind für Notfälle eingeplant?« Die Auswertung wird im Spinnennetzdiagramm dargestellt, wobei das schlechteste Ergebnis bei null Prozent im Fadenkreuz liegt.

FReE liegt in drei Versionen vor: die kostenlose webbasierte Quick-Version umfasst 15 Fragen. Die Vollversion mit dem kompletten Katalog von 68 Fragen erhalten Interessierte auf Projektbasis. Das begleitende Beratungsprojekt baut auf der kostenpflichtigen Version auf. Hier entwickeln Hiller und sein Team gemeinsam mit den Unternehmen geeignete Maßnahmen, um die Resilienz zu stärken und Schwachstellen zu beseitigen. Darüber hinaus lässt sich FReE durch erweiterte Fragestellungen an die Bedarfe von Branchen anpassen. Die Quick-Version ist bereits bei zahlreichen KMU im Einsatz, Updates auf die Vollversion sind geplant.

Projekt KMU Lagebild
Während FReE Firmen in die Lage versetzt, die eigene Resilienz selbst einzuschätzen, werden sie im Projekt KMU Lagebild dabei begleitet, eine umfassende Resilienzbewertung vorzunehmen. Die Forscherinnen und Forscher modellieren alle Abläufe und Prozesse anhand der vorliegenden Daten am Computer. Mithilfe der Einspielung fiktiver Störszenarien wird sichtbar, wie das System darauf reagiert und welche Gegenmaßnahmen ergriffen werden müssen. »Indem man sich nicht nur die Frage nach den wahrscheinlichsten Disruptionen stellt, sondern nach den möglichen Störfällen, weitet man seinen Blick auf Risiken. Darüber hinaus zeichnen sich resiliente Unternehmen durch eine hohe Anpassungsfähigkeit und Flexibilität aus«, resümiert Hiller.

(c) Befeni GmbH
27.04.2021

Befeni: FashionTech contra Fast Fashion

  • Nachhaltige Mode durch hochautomatisierte Just-in-time-Produktion auf Kundenwunsch

Die Befeni Gruppe mit Sitz in Langenfeld (NRW) und Bangkok (Thailand) ist mit mehr als 200 Mitarbeiter*innen und rund 200.000 verkauften Maßhemden und -blusen eines der weltweit führenden FashionTech-Unternehmen.

Durch hochautomatisierte Prozesse und eine Just-in-Time-Produktion ist das Mode-Startup, das seit vier Jahren am Markt ist, in der Lage, innerhalb kürzester Zeit individuell gestaltete und auf persönlichen Kundenwunsch gefertigte Maßmode in hoher Qualität anzubieten. Das Sortiment umfasst neben Hemden und Blusen auch Pullover, Wäsche und Accessoires.

  • Nachhaltige Mode durch hochautomatisierte Just-in-time-Produktion auf Kundenwunsch

Die Befeni Gruppe mit Sitz in Langenfeld (NRW) und Bangkok (Thailand) ist mit mehr als 200 Mitarbeiter*innen und rund 200.000 verkauften Maßhemden und -blusen eines der weltweit führenden FashionTech-Unternehmen.

Durch hochautomatisierte Prozesse und eine Just-in-Time-Produktion ist das Mode-Startup, das seit vier Jahren am Markt ist, in der Lage, innerhalb kürzester Zeit individuell gestaltete und auf persönlichen Kundenwunsch gefertigte Maßmode in hoher Qualität anzubieten. Das Sortiment umfasst neben Hemden und Blusen auch Pullover, Wäsche und Accessoires.

Befeni lässt Kund*innen persönlich vermessen und erfasst die Daten in einem Onlinesystem. Auf dieser Basis wird in der hauseigenen Produktion in Bangkok ein Schnittmuster erstellt und das Kleidungsstück als individuelles Einzelstück produziert. Anschließend wird die maßgefertigte Bestellung durch ausgebildete Befeni Modeberater*innen persönlich übergeben.

Durch den bewussten Verzicht auf Zwischenhändler setzt das Unternehmen auf eine globale Wertschöpfungskette und bietet Mode aus hauseigener Produktion zu überzeugenden Konditionen an: Die Mitarbeiter*innen in Bangkok erhalten eine überdurchschnittliche Bezahlung. Das individuell gefertigte Maßhemd ist zum Festpreis von 39,90 EUR erhältlich. Und der Verkauf der Produkte erfolgt ausschließlich über 5.000 qualifizierte Modeberater*innen im Direktvertrieb.

Sustainable Fashion als Zukunftsmarkt

Stetig neue Trends, schnell produzierte Saisonartikel in Mengen und die Entsorgung von überschüssigen Artikeln gehören in der heutigen Modewelt zum Alltag. Im Zuge der Coronakrise hat sich diese Lage weiter zugespitzt.

„Wir glauben, dass der Fast Fashion Trend endlich ist und ein Umdenken bei Kundschaft, Modebranche und Produktionen stattfinden wird“, so Maik Ernst, Gründer und Geschäftsführer von Befeni. „Durch unser hochautomatisiertes Geschäftsmodell sind wir in der Lage, unter Ausschluss jeglicher Zwischenhändler direkt aus unserer fairen, hauseigenen Produktion zu verkaufen. So liefern wir maximal 3 Wochen nach Eingang des Kundenauftrags das hochwertige und handgefertigte Produkt aus – mit persönlicher Beratung durch über 5.000 qualifizierte, selbständige Modeberater*innen.“

Jan Fennel, Befeni Gründer und Geschäftsführer der hauseigenen Produktion in Bangkok ergänzt: „Von der direkten Verbindung zwischen Produktion und Kundschaft möchten wir auch unsere Mitarbeiter*innen in Asien profitieren lassen. Wir sind stolz, ihnen nicht nur durch einen monetären Mitverdienst, sondern auch durch eine direkte Rückmeldung und Wertschätzung – zum Beispiel via Video direkt von den Kund*innen – eine Freude zu bereiten. Mit unseren Arbeitsbedingungen möchten wir zudem zeigen, dass Gesundheit, Spaß und Fürsorge einen zentralen Teil bei der Arbeit in unserem Team ausmachen.“

Neu denken: Wie wird Mode produziert und wie wird sie angeboten

Das Befeni Trinkgeldprinzip
Das Unternehmen hat ein System entwickelt, bei dem zufriedene Kund*innen „ihren“ persönlichen Schneider*innen ein Trinkgeld geben können. Dieses geht ohne Abzug direkt an die Schneider*innen in der hauseigenen Fertigung. Das Unternehmen will damit als Vorbild vorangehen und sieht den Ansatz als Beleg, dass sich ein international aufgestelltes Modeunternehmen aktiv für bessere Arbeitsbedingungen in den Herstellungsländern einsetzen kann.

Zahlen und Fakten vier Jahre nach Unternehmensgründung

  • Produktion
    Befeni produzierte im Jahr 2020 30% mehr Blusen und Hemden im Vergleich zum Vorjahr.Keine Fast Fashion, nachhaltige, bedarfsgerechte Fertigung: Produktionsbeginn erst nach Kundenauftrag, maßangefertigt nach individuellem Ausmessen der Kund*innen
  • Umsatzsteigerung
    erwirtschafteter Umsatz 2020: rund 6 Mio. EUR, +155% im Vergleich zum Vorjahr
  • Kundenanzahl
    +100% im Vergleich zum Vorjahr: Die Anzahl der Kunden stieg von 40.000 auf über 80.000 Kunden, davon knapp 10.000 in Österreich
  • Personalpolitik
    Festanstellung der Mitarbeiter*innen, überdurchschnittliche Gehälter und Trinkgeldprinzip
  • Customizing: Mode nach individuellem Kundenwunsch
    Zwischen mehr als 80 Stoffen, verschiedenen Kragen- und Manschettenformen sowie Designs können Kund*innen für jedes Modestück auswählen.
Koelnmesse 1 (c) Koelnmesse / imm cologne
29.09.2020

imm cologne "We make it happen"

„We make it happen“ ist zurzeit der Leitgedanke des gesamten imm cologne-Teams. Als Botschaft an die Aussteller und Besucher der imm cologne unterstreicht der Leitsatz das klare Bekenntnis der Koelnmesse zum Messe-Events und signalisiert, dass die imm cologne am 18. Januar 2021 ihre Tore öffnen wird. Zur Erhöhung der Reichweite arbeiten die Kölner Messe-Macher an der Verlängerung des Messe-Events über die neue Plattform imm cologne @home ins Digitale.

„We make it happen“ ist zurzeit der Leitgedanke des gesamten imm cologne-Teams. Als Botschaft an die Aussteller und Besucher der imm cologne unterstreicht der Leitsatz das klare Bekenntnis der Koelnmesse zum Messe-Events und signalisiert, dass die imm cologne am 18. Januar 2021 ihre Tore öffnen wird. Zur Erhöhung der Reichweite arbeiten die Kölner Messe-Macher an der Verlängerung des Messe-Events über die neue Plattform imm cologne @home ins Digitale.

„Wir bei der Koelnmesse glauben fest daran, dass mit unserem Hygiene- und Sicherheitskonzept #B-SAFE4business und mit einer positiven Einstellung alles möglich ist“, erklärt Matthias Pollmann, Geschäftsbereichsleiter Messemanagement der Koelnmesse. „Diese progressive Einstellung teilen viele nationale und internationale Aussteller und Besucher mit uns. Sie freuen sich auf den emotionalen Höhepunkt der Branche zum Networken – auch wenn allen klar ist, dass im nächsten Jahr vieles anders sein wird“, so der Bereichsleiter weiter.

Maximale Reichweite durch digitale Formate
Die zweite zentrale Herausforderung für das Team um Matthias Pollmann und Claire Steinbrück ist es, auch die Besucher zu erreichen, die wegen der Pandemie nicht nach Köln reisen können oder wollen. „Mit der Erweiterung der Messe in den digitalen Raum haben wir die besten Chancen, unsere Reichweite zu erhöhen. Die digitale Reichweite wird künftig von all unseren Messen als neues Erfolgskriterium herangezogen werden. Es wird also nicht mehr nur um die Anzahl der Aussteller und die Anzahl der Besucher sowie deren Herkunft gehen – wir wollen uns auch an der digitalen Reichweite messen lassen“, kommentiert Matthias Pollmann die Strategie der imm cologne für die Zukunft. “Es soll gezeigt werden, wie viele Kontakte die Aussteller über den rein physisch anwesenden Besucher hinaus global generieren können“, ergänzt Claire Steinbrück. „Die Gamescom war so etwas wie unser Future Lab für die Konsumentenansprache, und die noch in diesem Monat stattfindende DMEXCO wird unser Blueprint für Fachbesucher-Messen. Aus den Erfahrungen dieser beiden Messen werden wir für die imm cologne bis Ende Oktober einen digitalen Maßanzug schneidern“, skizziert das Messemanagement-Team die Weiterentwicklung der imm cologne zu einem hybriden Format.

Startklar: imm cologne @home ist in der Beta-Phase
Mit der neuen Plattform imm cologne @home erweitert die imm cologne nicht nur die Business Opportunities der Aussteller, sondern erreicht auch ein breites Spektrum an Besuchern. Hierdurch erhält die Messe vielfältige zusätzliche Möglichkeiten der Interaktion. Hier kann man sich mit der Branche virtuell austauschen, mit relevanten Kontakten vernetzen und sein Business voranbringen. Neben verschiedenen digitalen Bühnen mit Live-Streams – zum Beispiel vom anerkannten Vortragsforum „The Stage“ – gibt es offene und thematisch kuratierte Video-Chats im Virtual Café, und online teilnehmende Messebesucher können zudem in privaten Showrooms der imm cologne-Aussteller exklusive Neuheiten erleben.

Aussteller profitieren unmittelbar von zusätzlichen Kontakten und Reichweiten
Anders als gängige Webinar- und Videoconferencing-Systeme bietet die imm cologne @home ihren Ausstellern neben dem Streamen von Inhalten auch die Möglichkeit, in den sofortigen direkten Austausch mit den Kunden zu treten. Die imm cologne @home bietet somit echtes Networking, direkte Gespräche und Lösungen in Echtzeit – ein entscheidender Vorteil für jeden Aussteller.

Auch die Besucher und Aussteller der LivingKitchen werden von dem neuen hybriden Format profitieren. Hier werden nicht nur Events und Vortragsprogramme digital abgebildet, sondern auch alle Funktionen der neuen Plattform auf die LivingKitchen übertragen. imm cologne @home wird als Website und als App den Besuchern der internationale Einrichtungsmesse zur Verfügung gestellt und soll in Zukunft auch zwischen den Messe-Veranstaltungen als Informations- und Kommunikations-Hub und als digitaler Messeplatz für Besucher und Aussteller genutzt werden können.

Digitaler Content von imm cologne & Ausstellern für das Erfolgskonzept hybride Messe
„Wir werden bis Ende Oktober entscheiden, welche Tools wir aus dem großen Baukasten der DMEXCO auf die imm cologne übertragen werden. Dafür ist uns auch die Meinung unserer Aussteller wichtig. Entscheidend ist alles, was sie in ihrem Business unterstützt“, so Pollmann. Dabei appelliert er auch an die Branche: „Den Weg in die hybride Zukunft können und wollen wir nicht allein gehen. Um die virtuellen Besucher zu erreichen ist es von entscheidender Bedeutung, dass neben dem Content, den wir als imm cologne generieren können, auch unsere Aussteller digitalen Content produzieren! Denn auch hier gilt, genauso wie bei der physischen Messe: Wir stellen die Plattform und aktivieren die Besucher zur Teilnahme; die Produkte, die Innovationen, die Geschichten – das ist Content, der von den Ausstellern selbst kommen muss.

„You make it possible – we make it happen.“
Für die imm cologne ist es wichtig, dass sowohl die Aussteller als auch die Besucher realisieren, dass die Messe nur ein Erfolg für sie selbst, für die Branche und für den Wirtschaftsstandort Deutschland bzw. Europa werden kann, wenn sie den Leitgedanken der imm cologne für sich adaptieren. „You make it possible – we make it happen,“ formuliert Matthias Pollmann deshalb seine Einladung an die Branche zur imm cologne.

Weitere Informationen:
imm cologne
Quelle:

Koelnmesse GmbH

Textildruckerei Heinrich Mayer GmbH, Michael Steidle (c) Textildruckerei Heinrich Mayer GmbH
21.07.2020

„COVID-19 - Wir hätten mehr als edle Ritter auftreten dürfen und sollen." Michael Steidle, Textildruckerei Heinrich Mayer GmbH

  • Interview mit Michael Steidle, Geschäftsführer Textildruckerei Heinrich Mayer GmbH

Zumindest Europa scheint nach Wochen des Lockdown während der Corona-Pandemie wieder vorsichtig aufatmen zu können. Die Textilwirtschaft, eine Industrie, die als eine der ersten Globalisierung seit vielen Jahren lebt, steht vor der Herausforderung, ihren Platz in der neuen Normalität zu behaupten und schnellstmöglich an die frühere Leistungsfähigkeit anzuknüpfen.
Textination sprach mit drei Unternehmensvertretern entlang der textilen Kette über persönliche und betriebliche Erfahrungen.

  • Interview mit Michael Steidle, Geschäftsführer Textildruckerei Heinrich Mayer GmbH

Zumindest Europa scheint nach Wochen des Lockdown während der Corona-Pandemie wieder vorsichtig aufatmen zu können. Die Textilwirtschaft, eine Industrie, die als eine der ersten Globalisierung seit vielen Jahren lebt, steht vor der Herausforderung, ihren Platz in der neuen Normalität zu behaupten und schnellstmöglich an die frühere Leistungsfähigkeit anzuknüpfen.
Textination sprach mit drei Unternehmensvertretern entlang der textilen Kette über persönliche und betriebliche Erfahrungen.

Den vorläufigen Schlusspunkt setzt nach Wolfgang Müller, Vertriebs- und Serviceleiter beim Textilmaschinenbauer Mayer & Cie. GmbH & Co. KG und Andreas Merkel, Geschäftsführer der Gebr. Otto Baumwollfeinzwirnerei GmbH & Co. KG, Michael Steidle, Geschäftsführer der Textildruckerei Heinrich Mayer GmbH. Das Familienunternehmen auf der Schwäbischen Alb ist führend in der textilen Druckveredelung, im Sieb-, Rouleaux-, Rotations-, Sublimations- und Flockdruck sowie in der 3D-Beschichtung. Es setzt diese Kompetenzen zunehmend im Bereich technischer Textilien ein.

Wie haben Sie die Coronazeit bisher empfunden - als Unternehmen und persönlich?
Was möchten Sie auf keinen Fall wieder erleben, was aber vielleicht sogar in den Alltag mitnehmen?

Die Coronazeit hat uns heftig getroffen. Anfang April hat es sich manchmal angefühlt, als würde in den nächsten 24 Stunden das Licht ausgehen. In Zahlen steht da ein Umsatzrückgang von 30 Prozent.
Und das geht ja nicht nur uns so, diese Krise zieht unheimlich weite Kreise. In meiner Arbeit bei der IHK habe ich mit vielen Unternehmen in der Region zu tun. Auch Branchen, die einem spontan nicht einfallen würden, spüren die Effekte. Das geht bis zum Recycling-Unternehmen. Schließlich fällt auch weniger Gewerbemüll an, wenn die Unternehmen in Kurzarbeit sind.
Im persönlichen Bereich kann man mit der Krise umgehen, Handhygiene, Niesetikette, das alles kann man lernen. Wobei wir den zwischenmenschlichen Kontakt vermissen. Wir haben eine Tochter im Teenager-Alter; gerade den jungen Leuten fehlt es, dass sie mit Gleichaltrigen unterwegs sein können.

 
Was bedeutete die Pandemie wirtschaftlich bisher für Ihr Unternehmen?
Wie gesagt, die Coronazeit hat uns einen deutlichen Umsatzrückgang gebracht. Das heißt, wir überlegen zweimal, bevor wir Geld ausgeben. Zum Jahresanfang sind wir in unser neues, großzügiges Firmengebäude umgezogen. Da sind noch einige kleinere Investitionen zu tätigen. Bisher schieben wir die auf, bis sich die Situation wieder beruhigt hat. Und so geht das vielen. Das Wirtschaftsgeflecht ist durch den Lockdown extrem aus dem Ruder geraten.
Kurzarbeit haben wir beantragt, die läuft seit drei Monaten. Allerdings muss man sehen, wie lange das sinnvoll ist. Unsere Kunden hatten ja auch Umsatzeinbrüche, die sie erst wieder aufholen müssen.

 
Zu welchen Anpassungen oder Neuerungen haben Sie sich für Ihr Produktportfolio durch die Pandemie veranlasst gesehen?
Die Maskenproduktion war im April und Mai ein ganz starkes Thema, das Telefon hat quasi dauergeklingelt. Damit konnten wir viele Aufträge, die anderweitig weggefallen sind, kompensieren.
Wir haben schnell reagiert, nicht nur Masken klassisch bedruckt, sondern Beschichtungen für medizinische Gesichtsmasken und Schutzkleidung entwickelt. Die Beschichtungen, die wir anbieten, sind antibakteriell und verfügen über den Lotuseffekt. Der führt zur Tröpfchenbildung der Aerosole. Im Eilverfahren haben wir diese Innovationen prüfen und zertifizieren lassen.
Unsere Maschinen haben wir ad hoc umgebaut, so dass wir statt Farbe innovative Beschichtungen aufbringen konnten. Das war sogar für bereits konfektionierte Masken möglich.
Diese Fähigkeit schnell zu reagieren, die sehe ich generell als eine unserer großen Stärken. Wir sind ein kleines Unternehmen, so dass der Weg von der Idee bis zur Umsetzung nie weit ist. Erkennen wir einen Trend, eine Chance in unserer Branche, gehen wir mit uns Gericht: Haben wir Ressourcen, die man einsetzen oder anpassen könnte, um rasch eine solide, verkaufsfähige Lösung anzubieten? Das bezieht sich auf Know-how, Ideen, Maschinen und, bei größeren Projekten, auch Partner. Da haben wir erfahrungsgemäß einerseits die nötige Fantasie, andererseits aber auch einen ziemlich realistischen Blick auf uns selbst. Wenn wir die Frage mit „Ja“ beantworten können, legen wir los, und zwar zackig. Einen Versuch können wir abends bewerten und am nächsten Tag daran weiterarbeiten. Da braucht es vorher keine Besprechung mit fünf Mann.
 

Wie sehen Sie künftig auf globale Lieferketten, und werden Sie für Ihre Beschaffungspolitik Konsequenzen ziehen?
Um globale Lieferketten kommen wir nicht herum, das wird weiter so bleiben. Kurzfristig mag man sich auf die regionale Beschaffung besinnen, soweit das überhaupt noch möglich ist. Viele Dinge sind einfach nicht mehr verfügbar und die Entwicklung über die letzten 30 Jahre kann man nicht zurückdrehen. Nehmen wir Pigmentfarbe: Die kommt aus Indien und China, sonst gibt es die nicht mehr. Die Preise kann in Europa niemand halten. Und ja, das bedeutet auch, dass die Produktion von systemrelevanten Produkten nicht mehr gewährleistet werden könnte.

          
Wie schätzen Sie die Bedeutung von Partnerschaften innerhalb der Industrie künftig ein? Hat COVID-19 Potential, die Entstehung neuer Kooperationen für Ihr Segment zu fördern oder sind sie bereits entstanden?
Bestehende Partnerschaften sind wichtig. Für alle muss es weitergehen, unterbrochene Projekte müssen fortgeführt werden, und zwar mit bestehenden Partnern.
Wichtig finde ich, Partnerschaften auf Augenhöhe zu pflegen. Klar, jetzt muss jeder erst mal schauen, wie er selbst über die Runden kommt. Es wird sich aber zeigen, wer langfristig loyal und kaufmännisch ehrbar arbeitet.
Mir ist es persönlich wichtig, zu meinem Wort zu stehen. Erst vor ein paar Tagen habe ich mit einer Studentin gesprochen, der wir im Februar ihren Praktikumsplatz und eine entsprechende Bezahlung zugesagt haben. Diese junge Frau kann ihr Praktikum bei uns antreten; bei der Bezahlung musste ich ihr aber ehrlich sagen, dass wir darüber nochmal sprechen müssen. Das war zum Glück kein Problem. Wichtig ist der Studentin, dass sie das geforderte Praktikum überhaupt absolvieren kann. Das ist gar nicht so einfach, da die meisten Betriebe gerade niemand aufnehmen. Auch das ist nachvollziehbar, aber wir werden die gut ausgebildeten Leute bald wieder brauchen, soviel ist sicher!

 
Welche Initiativen oder Ansätze für Ihre Branche würden Sie für die nahe Zukunft begrüßen?
Mir wäre sehr an einer positiven und umfassenden Darstellung gelegen, was an Wertschöpfung in Deutschland noch da ist. Eine Initiative, die zeigt, dass die Textilbranche eine wichtige Industrie ist, mit vielen Betrieben, die seit Generationen in Familienhand sind, vielfach mit einer jungen, dynamischen Geschäftsführung und hochwertigen Produkten. Das hat keiner so richtig auf dem Schirm. Gerade heute waren zwei Designerinnen eines Unternehmens hier aus der Nähe bei uns. Sie waren überrascht, welche Leistungen wir im Bereich der technischen Textilien mittlerweile anbieten, das war ihnen gar nicht bewusst.
Die Textilindustrie hat sich lange Zeit selbst kleingeredet, das muss aufhören. Natürlich haben wir keine Wertschöpfung mehr wie ein Maschinenbau. Aber jetzt, in der Coronakrise, wäre die Gelegenheit gewesen, dringend benötigte Lobbyarbeit zu leisten.


Was wünschen Sie sich als Teil der deutschen Textilindustrie? Finden Sie, dass der Stellenwert der deutschen Textilindustrie sich in Folge der Pandemie geändert hat, insbesondere hinsichtlich der öffentlichen Beschaffung?
Nein, nur ganz kurzfristig. Während der Krise hat man alles genommen, Hauptsache, das gefragte Produkt, also Masken und Schutzkleidung, war überhaupt verfügbar. Jetzt ist der alte Kreislauf wieder erreicht: Ich habe ein bestimmtes Budget, wo bekomme ich am meisten dafür. Das ist frustrierend, denn die Bereitschaft seitens der Betriebe war hoch, sich dieser Herausforderung zu stellen. Auch wir haben die Entwicklung vorangetrieben, unsere Beschichtungen für Masken im Eilverfahren zertifizieren lassen. Andere haben ihre ganze Produktion umgestellt, um die Nachfrage zu bedienen, unter erheblichen Kosten. Da ist keiner Millionär geworden.
Ich denke, hier hätte sich die Textilbranche besser verkaufen können. Wir alle hätten mehr als edle Ritter auftreten dürfen und sollen. Im Eifer des Gefechts ist das leider untergangen.


Bisher waren die großen Themen Globalisierung, Nachhaltigkeit / Klimawandel / Umweltschutz, Digitalisierung, Arbeitsmarktsituation …? Wo stehen sie heute, und wie sind diese großen Themen vor dem Hintergrund der Covid-19 Pandemie zu bewerten?
Wir tragen dem Thema Nachhaltigkeit mit unseren Zertifizierungen Rechnung, mit GOTS und ISO 9001. Die Digitalisierung funktioniert bei uns auf die Schnelle nicht, das wird Jahre dauern, bis wir Prozesse digitalisieren können. Klar, in der Verwaltung arbeiten wir jetzt vermehrt mit Web-Meetings und Video-Konferenzen, aber mir ist der persönliche Kontakt wichtig. Ich halte regelmäßig Fachvorträge; mein nächster wird an der FH Zürich sein und ich hoffe sehr, dass der stattfinden kann. Ich bin einfach ein Typ für den direkten Austausch.
Die Arbeitsmarktsituation hängt von der Pandemie ab, wie die sich weiter entwickelt. Auf jeden Fall bleibt es schwierig, junge Leute für Textilberufe zu begeistern. Wenn ich einen Handyladen aufmache, brauche ich keinen Tag, bis ich meine Mitarbeiter beieinander habe. Wenn wir uns auf einer Ausbildungsmesse präsentieren, sind wir froh, wenn wir eine Handvoll guter Gespräche führen.
Dabei ist eine Ausbildung so wertvoll. Jemand, der eine hat, wird immer einen anderen Stellenwert haben als ein Ungelernter, selbst wenn er irgendwann in einem ganz anderen Bereich arbeitet. Das duale Ausbildungssystem ist für mich absolut unantastbar, denn von dieser Wirtschaftsleistung leben wir. Wir haben nichts anderes als unser Wissen. Und wir müssen uns immer weiterentwickeln, denn nur das hohe Niveau gibt den nötigen Ertrag.


Was sind die Lehren hinsichtlich dieser Ziele für die Zeit nach Corona?
Innovation, Innovation, Innovation. Man darf nicht stehenbleiben. Keiner weiß, wie es weiter geht. Aber ich muss in drei Jahren von dem leben, was ich heute entwickle, so wie ich heute von dem lebe, was ich vor drei Jahren entwickelt habe. Jetzt, in Zeiten von Corona, ist es ungleich schwerer, sich darauf zu besinnen, doch es hilft nichts: Ich kann nicht wie die Maus vor dem Loch sitzen bleiben, und warten, ob die Schlange kommt oder nicht.

Das Interview führte Ines Chucholowius, Geschäftsführerin der Textination GmbH

imm cologne 2020 © Koelnmesse GmbH / imm cologne / Thomas Klerx
21.01.2020

imm cologne 2020: Lust am Besser-Wohnen

  • Branche startet dynamisch ins neue Jahr

Mit einer insgesamt positiven Bilanz ging am 19. Januar 2020 die imm cologne zu Ende. Über 128.000 Besucher (inkl. Schätzung für den letzten Messetag), ließen sich von der Branche inspirieren. Damit erreichte die imm cologne – gegen den Trend anderer Frühjahrsmessen der Branche – ein Besucherplus gegenüber der vergleichbaren Veranstaltung. (2018: 125.000 Besucher).

  • Branche startet dynamisch ins neue Jahr

Mit einer insgesamt positiven Bilanz ging am 19. Januar 2020 die imm cologne zu Ende. Über 128.000 Besucher (inkl. Schätzung für den letzten Messetag), ließen sich von der Branche inspirieren. Damit erreichte die imm cologne – gegen den Trend anderer Frühjahrsmessen der Branche – ein Besucherplus gegenüber der vergleichbaren Veranstaltung. (2018: 125.000 Besucher).

Die imm cologne präsentierte sich in diesem Jahr wieder sehr international. Von den 82.000 Fachbesuchern (2018: 80.704) kamen rund 50 Prozent aus dem Ausland. Trotz eines Konzentrationsprozesses im deutschen Handel verzeichnete die Veranstaltung – auch hier gegen die Entwicklung der letzten Jahre – bei den Fachbesuchern aus dem Inland ebenfalls wieder ein leichtes Plus. „Mit diesem Ergebnis unterstreicht die imm cologne nicht nur ihre herausragende Position für das weltweite Geschäft, sondern indem vermehrt auch Planer, Architekten und Objekteinrichter aus dem Inland gekommen sind, auch wieder ihre Bedeutung für den deutschen Markt“, so Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse. Auch der Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie, Jan Kurth, zog ein positives Fazit: „Für die Aussteller war die imm cologne eine wirtschaftlich erfolgreiche Messe, mit der die Industrie gut in das Möbeljahr 2020 gestartet ist. Erneut hat Köln damit seinen Stellenwert als Kontakt- und Inspirationsplattform, aber auch als Ordermesse unter Beweis gestellt. Gemeinsam mit allen Beteiligten werden wir in einem sich wandelnden Marktumfeld den Stellenwert dieser zentralen Veranstaltung weiter stärken.“
 
Die acht wichtigsten Wohntrends der imm cologne 2020
Wie wir wohnen, ist uns wichtig. Immer mehr Menschen denken darüber nach, wie sie nachhaltiger leben und wohnen können, wo sie wohnen, mit wem sie wohnen, wie ihre Wohnung aussehen soll, damit sie sich dort wohlfühlen, und was die Einrichtung ihrer Wohnung über sie aussagt. Die internationale Einrichtungsmesse imm cologne ist ein Spiegelbild aktueller Einrichtungstrends und repräsentiert den Erfindungsreichtum der Möbelmacher.

Aktuell wird das Interior Design immer wohnlicher, und das Thema Gemütlichkeit scheint die Gestaltung nicht mehr nur des privaten Wohnens, sondern auch weiter Objekt- und Hospitality-Bereiche zu dominieren. Nach dem Bad wird nun auch das Entree als Gestaltungsobjekt entdeckt. Der Wunsch nach einem gut gestalteten Interior Design scheint umso größer zu werden, je mehr man sich auf wenige, qualitativ gute Ausstattungselemente beschränken muss – oder möchte. Denn auch die bewusste Beschränkung auf weniges ist einer der Trends, die das zeitgenössische Interior Design prägen.

Ähnlich wie in der Mode scheint sich der Pendel von einem „Immer-mehr-und-immer-Billiger“ zugunsten einer relativen Qualitätsorientierung zu bewegen. Dabei gibt es zwei sich stilistisch und qualitativ unterscheidende Hauptrichtungen zu geben: Während sich die von der Designszene geprägte Einrichtungskultur weiterhin eine reduzierte, eher schlichte Formensprache mit natürlichem Ausdruck und Materialien bevorzugt, wird in traditionelleren wie in modischen Einrichtungswelten nach mehr Glamour gesucht: edel soll es sein, von originellem Ausdruck und klassischem Charme.

Ja, wohnen wird wichtiger. Häuft entscheidet es auch darüber, wie das Leben organisiert wird – mit Konzepten wie Co-Working und Co-Living, Patchwork-Haus oder Urban Gardens. Auch darum wird geprüft, woran man sich bindet, und kuckt lieber zweimal hin, bevor man sich für ein gutes Stück entscheidet. Und Qualitätsorientierung muss ja nicht gleich heißen, dass man nicht nach Schnäppchen sucht. Wo der eine nach dem Preis forscht, recherchiert der andere nach dem Vorleben des Möbelstücks – nach Materialherkunft, nach Recyclingfähigkeit und der allgemeinen Unbedenklichkeit in Bezug auf Natur, Klima und Sozialstandards. Einig sind sich alle darin, dass wir besser wohnen wollen: komfortabler, schicker, raumoptimierter, farbiger, smarter und nachhaltiger.

Natürlicher Wohnen    
Immer mehr Menschen versuchen ernsthaft, ihr Konsumverhalten zu verändern, um eine Trendwende zu einer nachhaltig agierenden Gesellschaft anzustoßen. Konsumentscheidungen in Bezug auf Mobilität, Handy oder Ernährung genauso wie auf Möbel werden stärker unter dem Aspekt der Klimaneutralität bewertet. Damit wird die Geschichte hinter dem Produkt – das Storytelling – immer wichtiger. Im Wohnbereich werden damit nicht nur aus Gründen der Wohnlichkeit, sondern auch aus ökologischen Überlegungen gerne natürliche Materialien und Vollholz eingesetzt. Unterstützende Deko-Items wie Pflanzen, naturbelassene Stoffe und Indoor-Gewächshäuser werden wichtige Ausstattungselemente bei der Gestaltung einer Wohnung und sind zudem als Statements gedacht. Auch Möbel mit einer hohen Designqualität versprechen einen nachhaltigen Effekt.
 
Holz und Naturmaterialien, aber auch Leichtbau- und Recycling-Werkstoffe und werden überall eingesetzt, wo sie funktional sind – das heißt auch bei Produkten, die standardmäßig aus anderen Materialien hergestellt werden. Bambus wird als Holzalternative genauso ausprobiert wie kunststoffverstärktes Papier als lederartiger Bezugsstoff. Flechtwerk aus Rattan, Weide oder Bambus bringen Wintergarten-Feeling ins Haus. Die Sehnsucht nach einem natürlichen Wohnen hält den Trend zu skandinavischem Design am Leben – wird er doch mit naturnahem, unkompliziertem und ursprünglich-rustikalem Lifestyle assoziiert, der in dem traditionell schlichten und im 20. Jahrhundert kultivierten Design seinen Ausdruck findet.

Grüner Wohnen
Wir suchen zunehmend die Nähe zur Natur: Keine Neubauwohnung wird mehr ohne Balkon gebaut, und Wohnungen mit Garten- oder Terrassenanschluss werden gerade in den Innenstädten hoch gehandelt. Diese Touchpoints mit der Natur werden nun auch zum integralen Bestandteil des Wohnens, und die Terrasse wird zum zweiten Wohnzimmer. Mit dem Trend „Indoor – Outdoor“ sehen wetterfeste Outdoormöbel heute nicht nur aus, als ob sie aus dem Wohnzimmer kämen – sie werden auch dort benutzt! Edle Materialien und Hightech-Textilien machen es möglich, sie auch im Innenbereich einzusetzen. Ein Unterschied in der Ästhetik ist im oberen Preissegment kaum noch auszumachen, und bei den neuen Indoor-Outdoor-Möbeln gleicht sich auch der Nutzungskomfort immer mehr an. Bei den Outdoor-Farben scheint die Farbe Grau den Zenit überschritten zu haben – auf der Messe spoga-gafa in Köln hat sich Weiß als Grundfarbe für Outdoor-Möbel in Position gebracht.

Die Möbel, die zu diesem Trend passen, ähneln sich zum Teil denen aus dem Trend zum Natürlicher Wohnen: Bambus und Flechtwerkmöbel sind angesagt, aber auch Flechtsessel aus Hightechmaterialien und modischere Akzente sind opportun. Pflanzen finden sich als Accessoires nicht nur in Töpfen, sondern auch auf Tapeten wieder, die Farbe Grün ist in sämtlichen Schattierungen zu finden.
 
Smarter Wohnen  
Können wir Kräuter per App züchten? Übernimmt ein Computer die Pflege von Pflanzen zur Verbesserung des Raumklimas? Hat das Klima Auswirkungen auf Gebäudeinstallationen? Übernimmt eine smarte Steuerung beim Verlassen des Hauses das Ausschalten von Licht und Kaffeemaschine? Die smarten Anwendungen werden immer vielfältiger, verlässlicher und einfacher in der Handhabung, und sie können immer genauer auf die konkreten Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt werden. Dabei werden die smarten Technologien immer häufiger zum integralen Bestandteil der Architektur. Ob computergesteuerte Optimierung der Raumluft, innovative Steuerung und Nutzung vom Dusch-WC oder die antizipierende und energieoptimierende Steuerung der Raumtemperatur – die smarte Technologie wird zunehmend in unsere Wohnkultur integriert.

Lampen, die als Bluetooth-Lautsprecher dienen; Nachttische mit kabelloser Handy-Ladestation; Schränke, die die Stimmungsbeleuchtung übernehmen; Spiegelschränke mit Multimedia-Funktion, Tische, die sich unserem Bewegungs-Soll entsprechend verstellen und Sofas, die sich die individuelle Lieblings-Sitzposition merken; Leuchten, die uns beim Einschlafen helfen und Betten, die uns beim Schnarchen sanft in eine andere Position komplimentieren – Technologie wird zum integralen, möglichst unauffälligen Bestandteil des Möbels.

Effizienter Wohnen
Steigende Mieten und kleinere Wohnungen werden den Bedarf nach platzsparenden Möbeln weiter vorantreiben. Die erste Trendwelle der Aufräum- und Verzichts-Ästhetik hat uns aus den USA und Asien bereits erreicht – Konsumverzicht und die Beschränkung auf wesentliche Dinge des Lebens sind Strategien, um in der Wohnung Ordnung zu schaffen. Und die wird von immer mehr Menschen als äußerst wohltuend empfunden. Ordnung ist angesagt und damit wieder alles andere als „uncool“. Qualität statt Quantität könnte so für viele die richtige Einrichtungsphilosophie sein, zumal sie auch dem Wunsch nach natürlichem Wohnen entgegenkommt.
          
Seit einiger Zeit im Trend sind kleine und kompakte Sofas und Sessel, deren Design sich häufig an klassischen Typologien orientiert. Künftig noch mehr gesucht werden bezahlbare Systemmöbel und kompakte Einzelmöbellösungen, die skalierbar (auf unterschiedliche Raummaße anpassbar), variabel (Ausziehtechnik etc.) und flexibel einsetzbar sind. Auch das Leben auf einer zweiten Ebene wird schick – das Hochbett kommt wieder. Angesichts des breiten Einsatzgebietes solcher Möbelsysteme vom Mini-Apartment bis zum Loft legen die Anbieter dabei allerdings großen Wert auf eine moderne Ästhetik im Urban-Living-Style jenseits von jeglicher Jugendzimmer-Atmosphäre.

Komfortabler Wohnen
Wir sind es uns wert! Komfort wird in jeder Wohnung (und sei sie noch so klein) großgeschrieben – vor allem im Schlafzimmer. Aber auch in Bad und Sitzmöbel wird investiert. Zum Komfort zählen zudem einige Standards der Haustechnik – Stichwort beheizter Autositz, beheiztes oder gekühltes Zimmer. Im Trend liegen kompakte, designorientierte Sitzmöbel, wie zum Beispiel 2-Sitzer oder Armlehnstühle, im oberen Angebotssegment. Hier wird besonderer Wert auf die Ergonomie gelegt. Konsolentisch, Wandablagen oder Kleinregale sorgen nicht nur für Ordnung im Alltag, sondern sind integraler Bestandteil des Interior Designs. Und eine komfortable Hängematte findet nicht nur im Garten ihren Lieblingsplatz.
          
Nach den Hockern bekommen nun auch die Bänke – mit und ohne Rückenlehne – eine weiche Polsterauflage und ergänzen Küche und Essbereich um ein wohnliches Highlight. Bei Sofas geht der Trend zur bodenfernen Plattform, die Polster auf ein höheres Niveau hebt, sowie zur Individualisierung und Verstellbarkeit. Auch integrierte Beistelltische sind ein Thema.

Grenzenloser Wohnen
Die Anforderungen ans Wohnen verändern sich derzeit rasant. Mehr anspruchsvolle Single-Wohnungen bei knappem Raumangebot und ein Lifestyle, der Freiheit von Konventionen auch bei der Einrichtung sucht, verstärken den Trend zu großzügigen Einraum-Wohnungen mit Loft-Feeling. Dazu kommen je nach Bedarf ein bis zwei Schlaf- oder Arbeitszimmer. Das Ineinanderfließen der Räume führt zu einem Bedarf an multifunktionalen Möbeln, die Wohnbereiche markieren oder solche voneinander abgrenzen. Küche und Wohnen verschmelzen, das Bad bleibt eher separat – wenn auch, zumindest im Hochpreisbereich, gerne „en suite“ und ein bisschen größer. Statt separater Zimmer zeigen moderne Wohnungen ein offenes Raumgefüge, und kleinteilige Altbauten werden durch das Entfernen von Wänden „durchgelüftet“. Wintergärten und ausgebaute Dachgeschosse erschließen helle Räume, und großzügige, idealerweise schwellenlos zu öffnenden Fensterfronten erweitern den Raum auch optisch nach außen.

Bis auf Einbauschränke sind hier überwiegend Solitärmöbel angesagt – durchgängige Kollektionen und Schrankwände im Wohnzimmer beschweren das Freiheitsgefühl zu sehr, ein Mix & Match ist besser geeignet. Dafür müssen die Solitäre aber auch gut kombinierbar sein. Die richtige Balance im Design zu finden – eigenständig, aber nicht extrovertiert, gefällig, aber nicht langweilig – ist die Kunst dieser Möbel mit Klassiker-Qualitäten. Multifunktionale Möbel wie etwa Tische, die als Ess- und Arbeitsplatz überzeugen, freistehende Sofas, Schränke, die als Stauraum und Wand fungieren, Raumtrenner, die beidseitig Funktionen ermöglichen (wie etwa den schwenkbaren, von zwei Seiten nutzbaren Bildschirm integrieren), mobile Möbel für Indoor und Outdoor – das sind die Heros für ein grenzenloses Wohnen.
Farbiger Wohnen
          
Unter den Farbtrends im Interior Design ist Braun sicherlich die mit der stärksten Wirkung, denn sie kann sowohl neutral als auch avantgardistisch eingesetzt werden. Insgesamt sind die Brauntöne für die Gemütlichkeit verantwortlich und daher derzeit sehr populär. Während es zwischen Greige über Taupe bis Mooreiche sehr harmonisch zugeht, können Kombination etwa von Nougat-Braun mit anderen, meist gedeckten Farben (also nicht pastell oder neon eingesetzten) von Orange bis Türkis auch durchaus mutig sein. Aber ob nun mit Grün, Rosa, Lila oder Braun – mit Farben kommt auch Glamour in die Wohnung. Dunkle, an Art Deco oder die dänische klassische Moderne erinnernde Holztöne mit Gold, Messing oder anderen Metallic-Akzenten auf üppigen Teppichen stehen für Luxus pur. Während sich das Interior Design insgesamt gerne dunkel gibt – über Dunkelgrün und -blau bis hin zu schwarz – bleibt der minimalistische Einrichtungsstil den helleren und natürlicheren Tönen treu. Avantgardisten bekennen sich mit bunt kombinierten Primärfarben zu weißer Grundfarbe zur Bauhaus-Tradition. Doch insgesamt wird die Einrichtungswelt durch eine intensiv eingesetzte Farbigkeit farbiger. Auch die Einfarbigkeit wird zunehmend zugunsten von Mustern aufgegeben.

Dekorativer Wohnen
Wohnen ist heute neben der Kleidung Ausdrucksmittel Nummer 1. Wir sind nicht nur, was wir tragen, sondern auch, wie wir wohnen. Das macht jedes dekorative Element zu einem Statement. Basis für jeden Eyecatcher ist ein Raum zum Wirken. Eine aufgeräumte Optik und dekorative Elemente müssen sich also nicht widersprechen. Lifestyle und Dekoratives wird inszeniert – an den Wänden, in den Textilien, auf dem Boden … oder auch (gerne beleuchtet) hinter Glas. Jedes Element und jedes Möbel ist gleichzeitig Deko-Element. Bevorzugt werden daher Solitärprodukte vor homogener Einrichtung mit Möbeln einer Kollektion. Leuchten passen sich jedem Einrichtungsstil an und werden zunehmend als optisches Highlight des Raums eingesetzt – was in den 70er-Jahren der rollbare Klapptisch war, ist heute die Designer-Leuchte.
     
Auch Spiegel werden gerne wie Bilder als Gestaltungselement eingesetzt: Klassiker dabei ist der kreisrunde Spiegel in allen Varianten; dabei werden Spiegel oft grafisch (also stark zweidimensional) umgesetzt und bringen Tiefe in das Zimmer. Als Zement- oder Metro-Fliese mutieren Fliesen vom lahmen Bodendecker zum coolen Highlight an Küchen-Bar, besonderen Wandpartien oder im Entree. An den Wänden sind es klein- wie großformatig gemusterte Tapeten, die einen Raum zum veritablen Kunstwerk machen, auf dem Boden sorgen Teppiche mit geometrischen Mustern, floralen Elementen oder grafischen Spielereien für Akzente – auch hier wieder als Solitärprodukt. Ovale Formen stechen besonders hervor, und unter den Möbeln ist das Sideboard bei weitem das dekorativste: nicht nur als Präsentationsfläche, sondern auch als Typ.

(c) Koelnmesse GmbH
19.11.2019

IMM COLOGNE 2020: NOCH DRINNEN ODER SCHON DRAUßEN?

  • "Das Haus 2020“ by MUT Design bringt spanisches Lebensgefühl auf die imm cologne
  • Guest of Honor für Das Haus auf der internationalen Einrichtungsmesse imm cologne 2020 ist das junge Designteam MUT aus Valencia.
  • Der Entwurf der Spanier thematisiert u.a. die Sehnsucht nach einem Wohnkonzept, in dem sich Rückzugsmöglichkeiten und Outdoor-Leben nachhaltig verbinden lassen.

„Das Haus“ steht auf der internationalen Einrichtungsmesse imm cologne: ein programmatischer Entwurf dazu, wie wir in Zukunft wohnen könnten. Für sieben Tage im Januar wird es jedes Jahr neu gebaut, gestrichen und liebevoll eingerichtet, von Tausenden besucht, diskutiert und fotografiert. In der Kölner Wohnhaus-Simulation aus Architektur, Interior Design und Möblierung wird einem Designer oder Designteam die Möglichkeit für ein persönliches Statement zum zeitgenössischen Wohnen gegeben.

  • "Das Haus 2020“ by MUT Design bringt spanisches Lebensgefühl auf die imm cologne
  • Guest of Honor für Das Haus auf der internationalen Einrichtungsmesse imm cologne 2020 ist das junge Designteam MUT aus Valencia.
  • Der Entwurf der Spanier thematisiert u.a. die Sehnsucht nach einem Wohnkonzept, in dem sich Rückzugsmöglichkeiten und Outdoor-Leben nachhaltig verbinden lassen.

„Das Haus“ steht auf der internationalen Einrichtungsmesse imm cologne: ein programmatischer Entwurf dazu, wie wir in Zukunft wohnen könnten. Für sieben Tage im Januar wird es jedes Jahr neu gebaut, gestrichen und liebevoll eingerichtet, von Tausenden besucht, diskutiert und fotografiert. In der Kölner Wohnhaus-Simulation aus Architektur, Interior Design und Möblierung wird einem Designer oder Designteam die Möglichkeit für ein persönliches Statement zum zeitgenössischen Wohnen gegeben. In breiter Stilvarianz – mal minimalistisch, mal extravagant, mal nüchtern, mal sinnlich – verschmelzen hier aktuelle Trends und Produkte zu einem abgestimmten Interior-Design. Als Guest of Honor für die neunte Ausgabe von Das Haus auf der imm cologne 2020 (13.-19.1.) nominierte die Koelnmesse nun das junge spanische Designteam MUT.

„Ein Projekt wie Das Haus gibt einem Designer eine einmalige Gelegenheit, etwas zu schaffen, das frei ist von Produktions- und Marktbedingungen, und dabei gleichzeitig seine Entwürfe in ihrer Wirkung auf den Raum zu verstehen und neu zu entdecken“, so MUT über die Herausforderung, ein voll eingerichtetes Haus für die internationale Einrichtungsmesse imm cologne zu gestalten.

„In unserem Entwurf wollen wir noch etwas weiter gehen und untersuchen das Potenzial von Architektur und Interior Design, den Raum nach außen zu öffnen.“ Damit kommt der architektonischen Dimension von Das Haus dieses Mal eine besondere Bedeutung zu. „Leben am Mittelmeer ist gleichbedeutend mit Leben im Freien“, so MUT über die Inspiration durch ihre traditionelle Wohnkultur. „Seit jeher haben unsere Häuser immer ein Stück Natur ins Innere integriert.“

Das 2010 von Alberto Sánchez und Eduardo Villalón gegründete Designstudio gehört zu den erfolgreichsten Teams der „neuen Welle“ spanischen Designs. In ihrem Heimatort Valencia, einem der Design-Hot Spots Spaniens, der auch durch die umliegende traditionelle Möbel- und Keramikindustrie gestärkt wird, entwerfen sie Möbel, Teppiche, Fliesen und Leuchten für den Einrichtungsbereich und gestalten Hotels und Ausstellungen. Charakteristisch ist allen ihren Arbeiten eine Tendenz zu schlichten, weichen Kreisformen. Ihre unter anderem mit dem Red Dot ausgezeichneten Entwürfe zeigen Formen, die auf unbestimmte Art verfremdet wirken; oder sie überführen eine vertraute Form in ein modernes Design. Zu ihren internationalen Kunden zählen u.a. Expormim, GAN, Ex.t, Sancal, Preciosa Lighting, Bolia, E interiors, Harmony Inspire, Missana und LZF.

Der Name MUT kommt aus dem Valenzianischen (einer Variante des Katalanischen) und bedeutet so viel wie die Aufforderung „Ruhe!“, mit der man sich Gehör verschaffen will. Die Designer können sich aber auch mit der im Deutschen angelegten Bedeutung von „Mut“ identifizieren: „Das ergänzt unser Selbstverständnis perfekt, weil es heute viel Mut verlangt, seine eigene Linie zu vertreten und nicht mit dem Strom der Trends zu schwimmen“, so die Spanier. Und tatsächlich fallen ihre Entwürfe vor allem durch Emotionalität und eine sprechende Formensprache auf.

Mit MUT bleibt Das Haus dieses Mal bewusst in der europäischen Designsphäre, wählt aber ein ausgesprochen progressives Team mit zeitgemäßem Profil. „MUT ist weniger ein klassisches Designteam als eine multidisziplinäre Gemeinschaft Gleichgesinnter, wie es sie heute in den unterschiedlichsten Konstellationen gibt: modern, flexibel, kreativ. Sie arbeiten in überraschend diversen Bereichen und sind Produktdesigner, Creative Director, Grafiker, Interior Designer und Editeure in einem“, kommentiert der Creative Director der imm cologne Dick Spierenburg die Entscheidung für MUT. „Damit stehen sie für eine neue Generation von Designstudios, die auf eine veränderte Marktlandschaft reagieren, in der hohe Anforderungen an die Anpassungsfähigkeit und den Ideenreichtum der Designer gestellt werden.“
 
„Das Haus“ – halb Designerportrait, halb Wohnbeispiel
„Das Haus – Interiors on Stage“ ist die Simulation eines Wohnhauses auf der internationalen Einrichtungsmesse imm cologne. Die Messe errichtet dafür inmitten der Pure Editions-Halle 3.1 ein rund 180 qm großes Haus, das nach Plänen eines jedes Jahr neu nominierten Designers gestaltet wird. Die von ihr/ihm ausgewählten Möbel, Farben, Materialien, Beleuchtungen und Accessoires summieren sich zu einem individuell konfigurierten, ganzheitlich angelegten Interior Design. Das Projekt thematisiert dabei nicht nur die gegenwärtigen Einrichtungstrends, sondern auch die Publikumssehnsüchte und den gesellschaftlichen Wandel.
          
Das Haus von 2012 bis 2019 – acht Ideen vom Wohnen
2012 eröffnete das indisch-britische Designerteam Nipa Doshi und Jonathan Levien das neue Format und inszenierte einen quasi organisch gewachsenen Raum, der ein kommunikatives Miteinander von Bewohnern und Kulturen ermöglicht. 2013 führte der italienische Produktdesigner Luca Nichetto das Design-Event als elegantes, sich der Natur nach allen Seiten öffnendes Ensemble fort. 2014 machte die dänische Designerin Louise Campbell Das Haus zu einem Low-Tech-Ruhepol im Messetrubel und zum Modell für die Vereinbarkeit gegensätzlicher menschlicher Naturen und Stile. 2015 hinterfragte das chinesische Architektenpaar Rossana Hu und Lyndon Neri tradierte Wohnrituale, indem es mit klassischen wie modernen Möbeln übervoll ausgestattete „Wohnkäfige“ in eine an enge Shanghaier Gassen erinnernde Raumkonstruktion setzte, die den Besucher zum Voyeur machte und zur Reflektion animierte. 2016 hatte der deutsche Designer Sebastian Herkner ein Heimspiel: Mit seinem runden Haus schuf er ein – für Menschen wie für Kulturen – barrierefreies, luftiges Haus, das nur von beweglichen Vorhängen begrenzt wurde, um wechselnde Perspektiven zuzulassen. Das transatlantische Haus von Todd Bracher, das die Messebesucher 2017 in Köln besuchen konnten, lebte von der Reduktion aufs Wesentliche. Während die tschechische Designerin Lucie Koldova Das Haus 2018 zu einem Experiment über die emotionale Dimension unterschiedlicher Lichtszenarien machte, verwirklichte das in Rotterdam ansässige Studio Truly Truly seine Idee eines von Stimmungen gelenkten, „bewegten“ Wohnens mit einem Entwurf organisch ineinander übergehender Wohnbereiche.

Weitere Informationen:
imm cologne mut design Koelnmesse GmbH
Quelle:

Koelnmesse GmbH
Design Press Talk imm cologne 2020 in Valencia, 18. September 2019/ Studio

22.10.2019

Messemarkt Deutschland

Weltweit die Nummer eins
Der Messeplatz Deutschland ist weltweit die Nummer 1 bei der Durchführung internationaler Messen. Jährlich finden in Deutschland 160 bis 180 internationale und nationale Messen statt, mit rund 180.000 Ausstellern und 10 Mio. Besuchern. Messen in Deutschland bringen Partner aus aller Welt zusammen. Sie sind Foren für Kommunikation und für Innovation, die den Weltmarkt abbilden. Rund zwei Drittel aller globalen Branchenmessen finden in Deutschland statt.
 
Wichtig für die gesamte Wirtschaft
Jedes Jahr geben Aussteller und Besucher für ihr Messe-Engagement in Deutschland insgesamt 14,5 Mrd. Euro aus. Die gesamtwirtschaftlichen Produktionseffekte erreichen 28 Mrd. Euro. Die deutschen Messeveranstalter erwirtschaften jährlich einen Umsatz von knapp 4 Mrd. Euro. Von den zehn umsatzstärksten Messegesellschaften der Welt haben fünf ihren Sitz in Deutschland.  

Weltweit die Nummer eins
Der Messeplatz Deutschland ist weltweit die Nummer 1 bei der Durchführung internationaler Messen. Jährlich finden in Deutschland 160 bis 180 internationale und nationale Messen statt, mit rund 180.000 Ausstellern und 10 Mio. Besuchern. Messen in Deutschland bringen Partner aus aller Welt zusammen. Sie sind Foren für Kommunikation und für Innovation, die den Weltmarkt abbilden. Rund zwei Drittel aller globalen Branchenmessen finden in Deutschland statt.
 
Wichtig für die gesamte Wirtschaft
Jedes Jahr geben Aussteller und Besucher für ihr Messe-Engagement in Deutschland insgesamt 14,5 Mrd. Euro aus. Die gesamtwirtschaftlichen Produktionseffekte erreichen 28 Mrd. Euro. Die deutschen Messeveranstalter erwirtschaften jährlich einen Umsatz von knapp 4 Mrd. Euro. Von den zehn umsatzstärksten Messegesellschaften der Welt haben fünf ihren Sitz in Deutschland.  
Insgesamt werden durch die Organisation von Messen 231.000 Arbeitsplätze gesichert. In den ausstellenden Unternehmen sind im Durchschnitt rund 2 Personen pro Unternehmen mit Messebeteiligungen beschäftigt. Das ergibt bei gegenwärtig rund 58.000 messeaktiven Firmen im Business-to-Business-Segment mehr als 100.000 Vollzeitarbeitsplätze.

Pluspunkte für den Messeplatz Deutschland

Zentrale Lage

Deutsche Messen führen Aussteller und Besucher in das Herz der Europäischen Union. Der europäische Binnenmarkt ist mit rund 500 Millionen Verbrauchern und einer Wirtschaftsleistung von rund 11,5 Billionen Euro der größte einheitliche Markt der industrialisierten Welt. Messen in Deutschland sind aus allen Wirtschaftszentren der Welt dank hervorragender Flugverbindungen und bester Verkehrsinfrastruktur in akzeptabler Zeit zu erreichen.
          
Modernste Messegelände
In Deutschland gibt es 25 Messeplätze mit internationaler oder nationaler Bedeutung. Ihre Hallenfläche beträgt zusammen 2,8 Mio. Quadratmeter. Architektonisch, logistisch und technisch sind die deutschen Messegelände international richtungsweisend. Deutsche Messegesellschaften investieren jährlich rund 300 Mio. Euro in die Optimierung ihrer Gelände.
Vier der weltweit acht größten Messegelände liegen in Deutschland und zehn deutsche Messegelände verfügen über eine Hallenkapazität von mehr als 100.000 Quadratmetern. Hinzu kommen regionale Messeplätze mit einer Hallenfläche von rund 380.000 Quadratmetern.

Hohe Internationalität
Der besondere Wettbewerbsvorteil deutscher Messen ist ihre internationale Attraktivität: die Messen holen die Weltmärkte nach Deutschland. Rund 60% der jährlich rund 180.000 Aussteller kommen aus dem Ausland, ein Drittel davon aus Ländern außerhalb Europas. Von den 10 Mio. Besuchern reisen fast 30% aus dem Ausland an.

Führende Servicestandards
Deutsche Veranstalter bieten der ausstellenden Wirtschaft ein breites Spektrum von Dienstleistungen. Sie unterstützen ihre Aussteller bei Reise- und Hotelbuchungen, Pressearbeit und Marketingaktivitäten und erweitern ihr Dienstleistungsspektrum stetig. Darüber hinaus installieren viele Messeveranstalter permanente Online-Marktplätze und sind damit für die ausstellende Wirtschaft ganzjährig ein kompetenter Marketingpartner.  

Exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis
Im internationalen Vergleich haben die deutschen Messen ein moderates Standmieten-Niveau. Gleichzeitig sind Qualität und Quantität der Messebesucher auf einem hohen Niveau, so dass Aussteller hier auf viele ihrer potentiellen Kunden treffen. Die Kosten pro Besucher-Kontakt sind dadurch im Vergleich mit ausländischen Messen und anderen Medien günstig.

Attraktive Regionalmessen
Die internationalen und nationalen Messen werden ergänzt durch ein dichtes Netz gut organisierter Regionalmessen mit klarer Zielgruppenansprache. Das gilt für Fachbesuchermessen ebenso wie für Publikumsmessen. Auf diesen Veranstaltungen treffen sich jährlich rund 50.000 Aussteller und 6 Mio. Besucher.
 
Struktur der deutschen Messewirtschaft

Veranstalter

Insgesamt sind in Deutschland etwa 100 Messeveranstalter tätig, rund 40 davon organisieren internationale Messen. Die größten unter ihnen gehören zu umsatzstärksten Messegesellschaften der Welt. Damit gehört die deutsche Messewirtschaft auch im internationalen Vergleich zu den führenden Dienstleistungsbranchen.
Die im AUMA zusammengeschlossenen deutschen Messeveranstalter organisieren jedes Jahr rund 300 eigene Messen – vorrangig in wichtigen ausländischen Wachstumsregionen wie Asien, Nord- und Südamerika und Osteuropa. Das nützt auch der deutschen Wirtschaft, die gerade in schwierigen Auslandsmärkten kompetente Partner für ihr Messe-Engagement braucht.

Ausstellende Wirtschaft
Rund 58.000 deutsche Unternehmen sind als Aussteller im Business-to-Business-Segment tätig. Davon gehören 55% dem verarbeitenden Gewerbe an, gefolgt von Dienstleistungen (23%) und Handel (20%). Im Hinblick auf die Beschäftigtenzahl und Umsatz dominiert der Mittelstand: 51% der Aussteller haben weniger als 50 Beschäftigte und 39% zwischen 50 bis 499 Beschäftigte. 35% der Unternehmen verzeichnen einen Umsatz von bis zu 2,5 Mio. Euro und 47% setzen zwischen 2,5 bis 50 Mio. Euro um.

Besucher
Unter allen Messebesuchern ist der Anteil der Entscheider ausgesprochen hoch und liegt bei 63%. Geschäftsführer, Vorstandsmitglieder und selbstständige Unternehmer aus Deutschland stellen 35% der Fachbesucher, bei ausländischen Besuchern sind es sogar 73%. Letztere zeichnen sich durch überdurchschnittliche Entscheidungskompetenz aus: 91% haben ausschlaggebenden oder mitentscheidenden Einfluss auf Geschäftsentscheidungen. Aus Unternehmen mit über 1.000 Mitarbeitern kommen 13% der Messebesucher, darunter die Top-Entscheider großer Weltkonzerne. 54% der Fachbesucher kommen aus Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten.

Weitere Informationen:
Messemarkt Deutschland
Quelle:

AUMA Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V.

Foto: Vlad-Vasnetsov, PIXABAY
01.10.2019

MESSEMARKT KANADA

Wirtschaft
Mit einem durchschnittlichen BIP-Wachstum von 2% in 2018 und 2019 ist Kanada als zehntgrößte Volkswirtschaft der Erde eine Prüfung wert, ob es als Absatzmarkt oder für eine Investition in Betracht kommt. Insbesondere der Dienstleistungssektor, das verarbeitende Gewerbe, Energie und Rohstoffe sowie die Landwirtschaft prägen die kanadische Wirtschaft. Als Wirtschaftszentren Kanadas gelten Vancouver, Montreal, Toronto bzw. die Provinzen Ontario und Quebec. Dabei sollten die zum Teil enormen Distanzen zwischen den Regionen nicht unterschätzt werden.

Wirtschaft
Mit einem durchschnittlichen BIP-Wachstum von 2% in 2018 und 2019 ist Kanada als zehntgrößte Volkswirtschaft der Erde eine Prüfung wert, ob es als Absatzmarkt oder für eine Investition in Betracht kommt. Insbesondere der Dienstleistungssektor, das verarbeitende Gewerbe, Energie und Rohstoffe sowie die Landwirtschaft prägen die kanadische Wirtschaft. Als Wirtschaftszentren Kanadas gelten Vancouver, Montreal, Toronto bzw. die Provinzen Ontario und Quebec. Dabei sollten die zum Teil enormen Distanzen zwischen den Regionen nicht unterschätzt werden.

Ein in 2017 in Kraft getretenes innerkanadisches Freihandelsabkommen trägt dazu bei, Handelshemmnisse zwischen den Provinzen Kanadas abzubauen. Des Weiteren soll ein Investitionsplan für Infrastruktur bis 2028 Investitionen seitens der Regierung von rund 120 Mrd. Euro ermöglichen. Mit seiner nationalen Klimastrategie und der Ratifizierung des Pariser Klimaabkommens verfolgt Kanada außerdem eine ambitionierte Klimapolitik. Mehr als die Hälfte der Elektrizität wird bereits über erneuerbare Energien gewonnen und das, obwohl das Land die drittgrößten Energie- und Rohstoffreserven aufweisen kann.

Kanada ist durch seine Exportabhängigkeit in viele Handelsabkommen eingebunden (ca. ein Dutzend bilaterale Freihandelsabkommen). Das seit 1994 bestehende Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA) mit Kanada und Mexiko wird voraussichtlich am 1. Januar 2020 durch das U.S.-Mexiko-Canada Agreement (USMCA) erneuert. Mit der EU, dem zweitwichtigsten Handelspartner Kanadas, ist das Comprehensive Economic and Trade Agreement (CETA) seit dem 21. September 2017 vorläufig in Kraft getreten. Zudem hat Kanada Anfang 2018 das Comprehensive and Progressive Trans Pacific Partnership Agreement (CPTPP) unterzeichnet. Daneben gibt es u. a. Handelsabkommen mit den EFTA-Staaten, Südkorea und der Ukraine.

Kfz und –Teile, Erdöl sowie Rohstoffe (außer Brennstoffe) machen mehr als ein Drittel der Gesamtausfuhren Kanadas aus. Die USA sind das Hauptabnehmerland kanadischer Güter mit 75,9% Anteil an den Ausfuhren. Mehrheitlich nach Kanada eingeführt werden Kfz und –Teile, Maschinen und chemische Erzeugnisse. Die Hauptlieferländer Kanadas in 2017 waren die USA (51,3%) und China (12,6%), gefolgt von Mexiko (6,3%) und Deutschland (3,2%). Deutschland exportiert vor allem Kfz und –Teile und Maschinen nach Kanada und importiert Rohstoffe.

Wirtschaftsdaten 2017/2018 (Schätzungen/Prognosen)
BIP 1.820 Mrd. USD (2019)
Einwohner 37,1 Mio. (2018)
Exporte nach Deutschland 4,4 Mrd. Euro
Importe aus Deutschland 9,7 Mrd. Euro

Quelle: GTAI, AHK, AA

Messewirtschaft
Die engen wirtschaftlichen Beziehungen mit den USA spiegeln sich auch in der Messewirtschaft wider. Für kanadische Aussteller und Besucher macht es für die Anreise zeitlich und logistisch keinen großen Unterschied, ob eine Messe im Nachbarland oder in Kanada stattfindet. Daher nutzen viele die Gelegenheit, sich an den internationalen Messen in den USA zu beteiligen. Einige kanadische Messen jedoch gehören zu den führenden Messen der jeweiligen Branche in Nordamerika bzw. weltweit. Dazu zählen zum Beispiel die GPS - Global Petroleum Show (Öl und Gaswirtschaft) und die Buildings Show (Bauwirtschaft), aber auch die Messen PDAC (Rohstoffe) und Canada’s Farm Progress Show (Landwirtschaft). Eine Teilnahme für Aussteller und Besucher aus den USA, aber auch aus der ganzen Welt ist bei diesen Messen unverzichtbar. Neben den internationalen Messen gibt es diverse regionale Messen, die vor allem von lokalen Unternehmen der bestimmten Branchen genutzt werden.
 
Ähnlich wie in den USA ist es in Kanada üblich, dass Messen von Branchenfachverbänden bzw. in Zusammenarbeit mit einem Messeveranstalter organisiert werden. Es ist auch in Kanada sinnvoll, zunächst das Interesse an den eigenen Produkten auf einer Messe zu testen und sich in einem zweiten Schritt für eine Niederlassung oder einen Vertriebspartner zu entscheiden. Kanadische Messebesucher sind zugänglich und locker, welches die erste Gesprächsaufnahme erleichtert. Der Standbau ist zumeist weniger aufwendig als in Deutschland und die Flächen sind kompakter.
 
Seit Mitte der 1970er Jahre vertritt der Verband Canadian Association of Exposition Management (CAEM) die Interessen der kanadischen Messewirtschaft. Die Mitglieder sind Organisationen oder Personen, die Fachmessen, Verbraucherausstellungen oder ähnliche Veranstaltungen organisieren. Anbieter messebezogener Dienstleistungen können assoziierte Mitglieder werden. Der Verband stellt seinen Mitgliedern u. a. Best-Practice-Richtlinien für Gesundheit und Sicherheit zur Verfügung. Als Partner des US-amerikanischen Messeverbandes International Association of Exhibitions and Events (IAEE) bietet CAEM außerdem auf die kanadische Messewirtschaft zugeschnittene Kurse im Rahmen der Certified in Exhibition Management (CEM) an.
 
Messen und Veranstalter 
Im Durchschnitt listet der AUMA in der Messedatenbank jährlich rund 40 Messen in Kanada. Die Mehrheit der Veranstaltungen findet in Toronto statt, gefolgt von Montreal, Vancouver und Calgary. 

Organisiert werden die meisten Messen, wie auch in den USA, von Branchenverbänden. Messen und deren Begleitprogramm sind eine der Hauptleistungen für deren Mitglieder, aber auch Haupteinnahmequelle der Verbände. Mit dem Schwerpunkt Metallbe- und -verarbeitung organisiert die Society of Manufacturing Engineers u. a. die Messe Fabtech Canada. Die überwiegende Mehrheit der Veranstalter führt lediglich eine Messe im Jahr durch. Das Canadian Institute of Mining, Metallurgy & Petroleum (CIM), zum Beispiel, veranstaltet jährlich an wechselnden Orten die CIM Annual Convention (Bergbau). Die Society of Petroleum Engineers organisiert die Messe ATCE – Annual Technical Conference and Exhibition (Petrochemie) und das Woodworking Network führt die WMS – Woodworking Machinery & Supply Expo (Holzverarbeitung) durch.
 
Daneben gibt es gewinnorientierte Messeveranstalter, die in Kanada verschiedene Messen veranstalten. Das britische Unternehmen Informa PLC, zum Beispiel, ist seit 2010 durch die Übernahme der Messe Fan Expo Canada im kanadischen Markt aktiv und hat das Portfolio über die Jahre u. a. mit dem Erwerb der Firma MMPI Canada stetig ausgebaut. Ebenfalls verschiedene Messen in Kanada organisiert dmg events, zum Beispiel die Messe GPS – Global Petroleum Show & Conference. Im Bereich Nahrungs- und Genussmittel organisiert der französische Veranstalter COMEXPOSIUM die Fachmesse SIAL Canada. Die Aktivitäten der Messe Frankfurt GmbH und Deutsche Messe AG auf dem kanadischen Markt werden im Abschnitt „Deutsche Veranstalter“ näher erläutert.

Jahr Messen in Kanada*
2020 41
2019 46
2018 44
2017 43
2016 39
2015 41

* In AUMA-Messedatenbank gelistet

Deutsche Veranstalter
Die Messe Frankfurt GmbH ist seit 2005 in Kanada tätig. Zum Portfolio gehören zurzeit zwei Messen, die jährlich parallel stattfindenden Messen Waste & Recycling Expo Canada und Municipal Equipment Expo.

Seit 2014 ist die Deutsche Messe AG über die Tochtergesellschaft Hannover Fairs mit der Messe CanWEA (Windenergie) in Kanada vertreten. Zusammen mit der Canadian Wind Energy Association wurde die Messe bisher im jährlichen Turnus veranstaltet. In einer weiteren Kooperation mit dem Solarindustrieverband (Canadian Solar Industries Association) wurde bis 2019 die Messe Solar Canada durchgeführt. Beide Messen werden ab 2020 zusammengelegt und als Electricity Transformation Canada fortgesetzt. Zusätzlich wird alle zwei Jahre in Zusammenarbeit mit Newcom Business Media die Messe Truck World veranstaltet.

Kontakte
AHK Kanada
Deutsch-Kanadische Industrie- und Handelskammer  Canadian German Chamber of Industry and Commerce Inc.  
480 University Avenue
Suite 1500
Toronto, Ontario M5G 1V2
Telefon: +1 416 598 33 55
Telefax: +1 416 598 18 40
E-Mail: Info.toronto@germanchamber.ca 
Webseite: http://kanada.ahk.de
 
CAEM Canadian Association of Exposition Management
E-Mail: info@caem.ca
Webseite: https://caem.ca/
 
Germany Trade & Invest (GTAI)
E-Mail: info@gtai.de  
Webseite: www.gtai.de
 
Auswärtiges Amt
Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Postadresse:
P.O. Box 379, Postal Station „A“ Ottawa, Ontario  K1N 8V4
Telefon: +1 613-232-1101
Telefax: +1 613-780-1527
Webseite: https://canada.diplo.de/ca-de
 
AUMA
Christine Zander  
Referentin Globale Märkte
Regionen: Nordamerika, Lateinamerika, Subsahara-Afrika, Südostasien, Australien; Abstimmen von Auslandsmessebeteiligungen, EU-Fragen
Telefon: +49 30 24000-125
Telefax: +49 30 24000-320
E-Mail: c.zander@auma.de

 

China Gerd Altmann, Bild auf Pixabay
17.09.2019

MESSEMARKT CHINA

Die VR China hat seit Ende der 1970er Jahre ein bisher beispielloses Wirtschaftswachstum mit durchschnittlich zweistelligen Wachstumsraten erlebt. In den letzten 10 Jahren hat sich das Land zum Exportweltmeister entwickelt und hält fast genauso lange die Stellung als zweitgrößte Volkswirtschaft nach den USA. Einhergehend mit dem Wirtschaftsboom sieht sich das moderne China großen Herausforderungen gestellt, die sich u. a. in den stark gestiegenen Löhnen, massiven Umweltproblemen und Überkapazitäten in zahlreichen Industriesektoren äußern.
 

Die VR China hat seit Ende der 1970er Jahre ein bisher beispielloses Wirtschaftswachstum mit durchschnittlich zweistelligen Wachstumsraten erlebt. In den letzten 10 Jahren hat sich das Land zum Exportweltmeister entwickelt und hält fast genauso lange die Stellung als zweitgrößte Volkswirtschaft nach den USA. Einhergehend mit dem Wirtschaftsboom sieht sich das moderne China großen Herausforderungen gestellt, die sich u. a. in den stark gestiegenen Löhnen, massiven Umweltproblemen und Überkapazitäten in zahlreichen Industriesektoren äußern.
 
Anders als zu Beginn der Öffnungspolitik vor mehr als 40 Jahren, wo gezielt ausländische Investoren mit entsprechender Technologie und passendem Know-how angesprochen wurden, verfolgt China heute eine Strategie, die den Binnenmarkt stärken soll. Mithilfe des in 2015 verabschiedeten Erlasses „Made in China 2025“ soll das Reich der Mitte bis 2045 in drei Zehnjahresprogrammen zu den führenden Industrienationen aufsteigen. Dabei setzt die Regierung auf Förderung von Innovationen, Steigerung der Produktionseffizienz, Optimierung der Industriestruktur und „grüne“ Fertigung. Als besonders förderungswürdig werden Schlüsselbranchen wie Robotik, Medizintechnik, Elektromobilität und moderne Agrartechnologie definiert. Einen großen Stellenwert hat zudem die Entwicklung von Industrie 4.0.

Wirtschaftsdaten 2018/2019* (Schätzungen und Prognosen)
BIP      14.217 Mrd. USD*
Einwohner      1.395,4 Mrd.
Exporte     2.487,4 Mrd. USD
Exporte nach Deutschland 106,3 Mrd. EUR
Importe 2.135,6 Mrd. USD
Importe aus Deutschland 93,1 Mrd. EUR 

    Quelle: GTAI, Auswärtiges Amt     

Chinas Regionen haben sich unterschiedlich schnell entwickelt. Die wirtschaftlich starken Gegenden in der Ost- und Südostküste des Landes erwirtschaften zwar etwa die Hälfte des jährlichen BIP, jedoch ziehen die Gegenden in Zentral- und Westchina dynamisch nach. Mit der „Go-West“Politik arbeitet die chinesische Regierung seit der Jahrtausendwende verstärkt an der Förderung und Entwicklung der westlichen Regionen, wozu u. a. die Steigerung der Attraktivität der betroffenen Regionen für ausländische Investitionen und Unternehmensansiedlungen gehören.  

Ein weiteres ambitioniertes Projekt ist auf Jahrzehnte angelegt: die „One Belt and One Road“ - Initiative, d. h. die Wiederbelebung der „Seidenstraße“, die mehr als 60 Staaten in Asien und Europa über Land und Wasser verbinden soll. Geplant und schon umgesetzt werden Milliardeninvestitionen in den Bau von Häfen, Eisenbahnstrecken und Telekommunikationseinrichtungen. Chancen für deutsche Unternehmen bestehen vor allem für Anbieter von Spezialausrüstungen in der Bahn-, Schiff-, Hafen- und Luftfahrttechnik. Zudem sind Dienstleistungen deutscher Berater- und Projektierungsfirmen sehr gefragt.  
 
Die deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen haben sich in den letzten Jahrzehnten sehr gut entwickelt. Anfang 2014 wurde in Berlin die erste chinesische Handelskammer (CHKD) in Europa gegründet, um die Intensivierung der Handelsbeziehungen zu fördern. Seit 2011 führen Deutschland und China regelmäßige Regierungskonsultationen durch, die umfassende strategische Partnerschaften beinhalten.  

2018 beliefen sich die deutschen Exporte nach China auf 93 Mrd. Euro. Die Importe aus China umfassen heute Waren im Wert von mehr als 100 Mrd. Euro. Mit einem Handelsvolumen von ca. 200 Mrd. Euro in 2018 ist Deutschland mit großem Abstand der wichtigste europäische Handelspartner Chinas. Die VR China ist für Deutschland wiederum der bedeutendste Handelspartner in Asien und drittwichtigster weltweit. Nach China werden vor allem Maschinen, Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile, Elektrotechnik und chemische Erzeugnisse geliefert. In China sind etwa 5.200 deutsche Unternehmen ansässig; ca. 900 chinesische Unternehmen haben sich in Deutschland niedergelassen.  
          
Messewirtschaft
In China ist zwar eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums zu verzeichnen, jedoch bleibt der Messemarkt der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt weiterhin auf Wachstumskurs. Investitionen in Milliardenhöhe in Infrastruktur, Wohnungsbau, Klima- und Umweltschutz verbunden mit dem Neu- und Ausbau von Messegeländen bewirkten, dass sich China zum wichtigsten Messeplatz Asiens entwickelt hat und diese Position unbestritten behauptet. Insbesondere in den Städten wie Peking und Shanghai ist die Professionalität der Messeveranstalter hoch, vor allem wegen der zahlreichen internationalen Kooperationen.  
 
Nach wie vor prägen die Messen in Peking, Shanghai und Guangzhou die chinesische Messelandschaft. Peking als wichtiger Messestandort wird aufgrund seiner Nähe zu politischen Entscheidungsträgern und dem umfangreichen Ausbau der Infrastruktur geprägt. In Shanghai finden mehrheitlich die wichtigsten Fachmessen statt und die Konzentration an internationalen Veranstaltern ist groß.  

Die verstärkte Umorientierung der chinesischen Wirtschaft auf den Binnenmarkt beeinflusst auch die weitere Entwicklung der chinesischen Messelandschaft, denn die Messewirtschaft wendet sich verstärkt dem Dienstleistungswesen, der Digitalisierung, Automatisierung, Gesundheit, Bildung und hochwertigem Konsum zu.  

Großen Einfluss auf die chinesische Messewirtschaft hat auch das Projekt der „neuen Seidenstraße“: So führen chinesische Veranstalter verstärkt Messen und Messebeteiligungen in den Ländern durch, die über die Seidenstraße miteinander verbunden werden sollen. 2018 setzten 76 Messeveranstalter Beteiligungen an 718 Messen in 33 Ländern um, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um rund 14%. Die meisten Messen waren als Mehrbranchen- und Maschinenbaumessen klassifiziert. Mit einer Steigerung um 19% zum Vorjahr wurde die Mehrheit der messebezogenen Projekte in Russland realisiert.

Land Anzahl der Messen Aussteller aus China
Russland 132 3.870
Indien 89 3.129
Vereinigte Arabische Emirate 82 3.906
Türkei 30 1.728
Thailand 47 1.641

Seit 2015 verfolgt der chinesische Staatsrat die Strategie, die heimische Messeindustrie bis zum Jahr 2020 internationaler und transparenter zu gestalten. So soll die Zulassung von neuen Messen allmählich dezentralisiert und die Zuständigkeit den Provinzen übertragen werden. Eine spürbare Professionalisierung der Messen außerhalb der traditionellen Messestandorte Peking, Shanghai und Guangzhou ist erkennbar. Zudem hat sich China zum größten eCommerce-Markt der Welt entwickelt, d. h. online-Plattformen werden als Vertriebskanäle für Produkte genutzt. Diese Entwicklung erfasst auch verstärkt das Marketinginstrument Messen, da traditionelle Messeaspekte virtualisiert werden.  
 
Hauptproblem der chinesischen Messewirtschaft bleibt die große Unübersichtlichkeit des chinesischen Messemarktes mit seinen vielen und von der Qualität her sehr unterschiedlichen Messeangeboten. Hinzu kommt, dass im Zuge der „Go West“ – Strategie der chinesischen Regierung zur Förderung und Entwicklung der westlichen Regionen eine Vielzahl an Messegeländen entstanden, die sich aufgrund ihrer geringen Auslastung oft nicht rentieren. So sollen 2018 in China etwa 9,83 Mio. m2 Ausstellungsfläche verteilt über 164 Messegelände zur Verfügung gestanden haben. Bei mehr als der Hälfte der Messegelände betrug die Nutzungsrate unter 10%. Der Konkurrenzkampf der Messestandorte um Messethemen und somit Aussteller und Besucher führt zu thematischen und terminlichen Überschneidungen. Ausreichende Informationen bzw. unabhängig erhobene Daten zu Flächenauslastung, Aussteller- und Besucherzahlen sind wenig verfügbar und erschweren die richtige Messeauswahl für alle Beteiligten.  

Messestädte und Messegelände
In China sind in den letzten 10 Jahren viele große Messegelände entstanden. 2018 wurden 164 Messegelände mit einer Hallenflächenkapazität von 9,83 Mio. m² gezählt. Das waren 11 Messegelände bzw. 480.000 m² mehr als 2017. Shanghai ist der wichtigste Messeplatz des Landes - hier befinden sich zwei der größten Messeplätze.

Die 10 größten Messegelände in China (über 100.000 m²)
Gelände      Bruttohallenfläche in m²
National Exh. & Conv. Ctr (NECC), Shanghai 400.000
China Import & Export Fair Complex, Guangzhou 338.000
Kunming Dianchi Intern. Conv. & Exh. Centre 300.000
Western China International Expo City, Chengdu 205.000
Chongqing International Expo Centre 200.000
Shanghai New International Expo Centre (SNIEC) 200.000
Wuhan International Expo Centre 150.000
Nanchang Greenland International Expo Center 140.000
Xiamen International Conference & Exhibition Center 140.000
GD Modern International Exhibition Center, Houjie 130.000

Zusätzliche Messegelände wurden in den letzten Jahren z. B. in den Provinzen Shandong und Guangdong gebaut. Mit einer überdachten Ausstellungsfläche von 1,54 Mio. m² verteilt über 21 Messegelände nimmt die südliche Provinz Guangdong eine Spitzenposition in China ein.

Deutsches Engagement
Im Ländervergleich nimmt die VR China den ersten Platz ein, was Eigenveranstaltungen deutscher Messeveranstalter im Ausland betrifft. Die Konzepte dieser Eigenveranstaltungen orientieren sich an den Standards führender internationaler Messen in Deutschland. Nahezu alle großen deutschen Messeveranstalter sind in China aktiv. Der mit Abstand attraktivste Markt ist die Wirtschaftsmetropole Shanghai.
 
Außerhalb der führenden Messestädte Shanghai, Peking und Guangzhou sind die deutschen Veranstalter u. a. in Chengdu, Changsha, Foshan, Nanjing, Shenzhen, Wuhan, Qingdao und Xian aktiv.  

Jahr Anzahl GTQ** China (ohne Hongkong) Shanghai
2019* 324 86 51
2018 321 88 51
2017 300 83 50
2016 296 84 49
2015 295 84 49

* vorläufig
**Eigenveranstaltungen deutscher Messeveranstalter bewirbt der AUMA mit dem Label „German Trade Fair Quality Abroad“ (GTQ).  
Quelle: AUMA-Datenbank
 
Auslandsmesseprogramm (AMP)
In der VR China können sich deutsche Unternehmen auf zahlreichen gut etablierten Fachmessen unter der Dachmarke „made in Germany“ innerhalb des Auslandsmesseprogramms (AMP) präsentieren. Die Messebeteiligungen in Form von German Pavilions decken einen Großteil im Investitionsgüterbereich ab, wie z. B. Maschinenbau, Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen, Automobilzulieferindustrie, Sanitär, Heizung, Klima, Landwirtschaftstechnik, Gesundheitswirtschaft bis zu Chemie- und Umwelttechnik. Aber auch Möbel-, Mode- und Konsumgütermessen sind seit vielen Jahren wichtiger Bestandteil im AMP. China ist der wichtigste Messeplatz für deutsche Unternehmen innerhalb des AMP, wobei Shanghai mit Abstand der bedeutendste Messeplatz bleibt.

Kontakte
Delegation of German Industry and Commerce Beijing
E-Mail: info@bj.china.ahk.de 
Homepage: http://www.china.ahk.de

Delegation of German Industry and Commerce Shanghai
E-Mail: office@sh.china.ahk.de  
Homepage: http://www.china.ahk.de

Delegation of German Industry and Commerce Guangzhou
E-Mail: info@gz.china.ahk.de  
Homepage: http://www.china.ahk.de

Botschaft der Bundesrepublik Deutschland
E-Mail: embassy@peki.diplo.de  
Homepage: http://www.peking.diplo.de

AUMA e.V.
Natalja Winges
Referentin
Regionen: Osteuropa, Zentral- und Ostasien
Tel.: +49 30 24 000 124 Fax: +49 30 24 000 320
E-Mail: n.winges@auma.de

Weitere Informationen:
China Messe
Quelle:

AUMA Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V.

Bild von Michael de Groot auf Pixabay
13.08.2019

MESSEMARKT NIEDERLANDE

  • EXPORTNATION MIT GROßEM FACHMESSEPORTFOLIO

Die Wirtschaft floriert und Konjunkturprognosen steigen: Die Niederlande zählen zu den fünf größten Exportnationen weltweit. Motor der niederländischen Wirtschaft und zugleich kulturelles Zentrum ist die Region Randstad, die die Großstädte Amsterdam, Rotterdam, Den Haag und Utrecht zusammenfasst. Hier liegen auch - abgesehen vom Regierungssitz Den Haag - die wichtigsten Messeplätze des Landes.

  • EXPORTNATION MIT GROßEM FACHMESSEPORTFOLIO

Die Wirtschaft floriert und Konjunkturprognosen steigen: Die Niederlande zählen zu den fünf größten Exportnationen weltweit. Motor der niederländischen Wirtschaft und zugleich kulturelles Zentrum ist die Region Randstad, die die Großstädte Amsterdam, Rotterdam, Den Haag und Utrecht zusammenfasst. Hier liegen auch - abgesehen vom Regierungssitz Den Haag - die wichtigsten Messeplätze des Landes.

International von Bedeutung ist in erster Linie der Messeplatz Amsterdam, der von der umsatzstärksten niederländischen Messegesellschaft RAI Amsterdam betrieben wird. Zu den besucherstärksten und international ausgerichteten Fachmessen zählen die ISE - Integrated Systems Europe, IBC - International Broadcasting Convention und die Modefabriek. Aufgrund der Nähe des Marktes können aber auch nationale und regionale Messen für deutsche Unternehmen von Interesse sein.
 
Wirtschaft
Die niederländische Wirtschaft blüht auf, vor allem aufgrund des privaten Konsums und der Investitionstätigkeit der Unternehmen. Die niederländische Wirtschaft soll 2018 um voraussichtlich 3% und 2019 um 2,6% wachsen, wie Germany Trade & Invest mitteilt. Zum niederländischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) tragen zu 55% Dienstleistungen, zu 12% die Industrieproduktion und zu 4% die Bauwirtschaft bei.

Die Niederlande gehören zu den fünf größten Exportnationen weltweit. Sie sind besonders stark vom Welthandel abhängig, denn rund 45% der Ausfuhren sind Reexporte. 75% des Exports der Niederlande gehen in die EU, davon 25% nach Deutschland. Deutschland ist damit der wichtigste Außenhandelspartner der Niederlande. Bei den Importen hat mittlerweile China Platz eins eingenommen, gefolgt von Deutschland, Belgien, den USA und Großbritannien. Aus deutscher Sicht waren die Niederlande mit einem Handelsvolumen von 167,3 Mrd. Euro 2017 der zweitwichtigste Handelspartner Deutschlands (nach China).
 
Im deutsch-niederländischen Handel spielen insbesondere die deutschen Ausfuhren an Arzneimitteln, Nahrungsmitteln, Maschinen sowie KFZ und –teilen eine Rolle. Nach Deutschland eingeführt werden u.a. Nahrungsmittel, Arzneimittel, Petrochemie, Gas und Elektronik.

Die vier im Westen des Landes gelegenen Großstädte Amsterdam, Rotterdam, Den Haag und Utrecht werden unter der Bezeichnung Randstad zusammengefasst. Diese Region ist der Motor der niederländischen Wirtschaft und zugleich das kulturelle Zentrum des Landes. In der Randstad leben 42% der Gesamtbevölkerung. Die Hälfte aller Arbeitsplätze befindet sich dort. Folglich wird in der Randstad die Hälfte des BIP erwirtschaftet.

Wirtschaftsdaten 2017/2018 (Schätzungen/Prognosen)
BIP 733,1 Mrd. EUR
Einwohner  17,1 Mio. EUR
Exporte nach Deutschland 91,3 Mrd. EUR
Importe aus Deutschland 85,8 Mrd. EUR

  Quelle: AHK, Auswärtiges Amt, GTAI
    
Messewirtschaft
Im Jahr 2017 wurden in den Niederlanden 180 Fachmessen veranstaltet. Wie auch im Vorjahr waren diese Messen zu 68% national ausgerichtet, internationale Reichweite hatten 21 Fachmessen (12%). Damit fanden weniger internationale Fachmessen statt als im Vorjahr (26), aber vier mehr als 2015 (19), das aufgrund vieler Messen mit Zweijahresturnus das aussagekräftigere Vergleichsjahr ist. An den 180 Fachmessen 2017 nahmen 45.144 Aussteller und 1,7 Mio. Fachbesucher teil. Die 21 internationalen Messen darunter verzeichneten 9.527 Aussteller und 310.065 Besucher.

Zwischen 2010 und 2014 fanden deutlich mehr Messen statt als 2017, rund 230 Fachmessen pro Jahr. Der Rückgang betrifft in erster Linie die nationalen Fachmessen und ist auf Kooperationen von Veranstaltern und das Zusammenführen von Messen zurückzuführen. Die durchschnittliche Aussteller- und Besucherzahl lag 2017 deutlich höher als noch 2014. Die Anzahl der Fachmessen mit internationaler Ausrichtung hat sich dagegen nur unwesentlich verändert.

In den Niederlanden haben im Jahr 2017 insgesamt 539 Fach- und Publikumsmessen stattgefunden. 6,3 Mio. Besucher trafen auf das Waren- und Dienstleistungsangebot von 101.780 Ausstellern. Diese Zahlen gab der niederländische Branchenverband Centrum voor Live Communication (CLC-VECTA) bekannt.
 

  2017 2016 2015 2014
Fach- und Publikumsmessen 539 608  562 579
davon Fachmessen 180 214 207 231
- davon international 21 26 19 28
Publikumsmessen 359 394 355 348

Quelle: Jaarcijfers Beurzen 2017, CLC-VECTA

Messeorganisationen
Vertreten wird die Messewirtschaft in den Niederlanden vom Verband CLC-VECTA. Dies ist der Branchenverband für Unternehmen und Fachleute, die Messen, Kongresse und Events organisieren, beherbergen und Dienstleistungen anbieten. Das Netzwerk umfasst rund 200 Mitglieder. CLC-VECTA veröffentlicht jährlich Gesamtzahlen zum niederländischen Messemarkt und informiert über Ereignisse der Branche.
Im kleineren NVBO (Nederlandse Veriniging van Beursorganisatoren) mit 18 Mitgliedern sind überwiegend kleinere niederländische Messeveranstalter zumeist ohne eigenes Messegelände organisiert.

Für ihre Außenhandelsaktivitäten suchen niederländische Unternehmen nach internationalen Plattformen im Ausland, insbesondere in Deutschland. Im Jahr 2017 stellten 5.576 Firmen aus den Niederlanden auf 148 Messen in Deutschland aus. Das entspricht 59% der Unternehmen, die auf den internationalen Messen in den Niederlanden vertreten waren.

Die AUMA-Messedatenbank listet jährlich zwischen 85 und 90 Messen in den Niederlanden. Nur zu einzelnen Messen liegen geprüfte Kennzahlen vor. Aufgrund der Nähe des Marktes können auch nationale und regionale Messen für deutsche Unternehmen interessant sein.

Der niederländische Branchenverband CLC-VECTA gibt die Anzahl der Messeveranstalter mit 270 im Jahr 2017 an. Von ihnen organisierten 95 Veranstalter 180 Fachmessen. Die meisten Messen werden von Easyfairs, Jaarbeurs Utrecht und RAI Amsterdam veranstaltet.

Messen und Veranstalter
Von den 25 besucherstärksten Fachmessen 2017 sind sechs international ausgerichtet:

Messetitel Stadt Veranstalter Besucherzahl Ausstellerzahl
ISE - Integrated Systems Europe Amsterdam Integrated Systems Europe 73.413 1.192
IBC - International Broadcasting Convention Amsterdam International Broadcast Convention 57.669 1.076
Modefabriek Amsterdam Modefabriek BV 38.000 600
Europort Rotterdam Rotterdam Ahoy 26.733 1.100
METSTRADE - Marine Equipment Trade Show Amsterdam RAI Amsterdam 24.865 1.552
Aquatech Amsterdam Amsterdam RAI Amsterdam 20.490 909

Kontakte

Deutsch-Niederländische Industrie- und Handelskammer
Webseite: https://www.dnhk.org/

Deutsche Botschaft Den Haag
Webseite: https://niederlande.diplo.de/nl-de/vertretungen/botschaft

Deutsches Generalkonsulat Amsterdam
Webseite: https://niederlande.diplo.de/nl-de/service/generalkonsulat1

Germany Trade & Invest (GTAI)
E-Mail: info@gtai.de
Webseite: http://www.gtai.de

AUMA
Heike Schöttle
Referentin Globale Märkte
Regionen: Westeuropa, Naher Osten/Nordafrika, Südasien
Tel.: +49 30 24000-126
Fax: +49 30 24000-320
E-Mail: h.schoettle@auma.de

Weitere Informationen:
export niederlande Messe messewirtschaft
Quelle:

AUMA Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V.

© Reed Exhibitions/David Faber © Reed Exhibitions/David Faber
05.02.2019

WOHNEN & INTERIEUR 2019: WOHNEN ALS AUSDRUCK DER PERSÖNLICHKEIT

Österreichs bedeutendste Publikumsmesse im hochwertigen Möbel- und Einrichtungssektor, die „Wohnen & Interieur“ in der Messe Wien, ist in den Startlöchern für das kommende Frühjahr. Vom 9. bis 17. März 2019 öffnet Veranstalter Reed Exhibitions wieder die vier Messehallen, A bis D, für die 18. Messeausgabe. Strukturierte Themenbereiche und der Fokus auf Designwelten frischen das bewährte Messeformat auf.

Österreichs bedeutendste Publikumsmesse im hochwertigen Möbel- und Einrichtungssektor, die „Wohnen & Interieur“ in der Messe Wien, ist in den Startlöchern für das kommende Frühjahr. Vom 9. bis 17. März 2019 öffnet Veranstalter Reed Exhibitions wieder die vier Messehallen, A bis D, für die 18. Messeausgabe. Strukturierte Themenbereiche und der Fokus auf Designwelten frischen das bewährte Messeformat auf.

Es heißt, dass sich die Persönlichkeit der Menschen in den eigenen vier Wänden wiederspiegelt. Man ist sich bewusst, dass man den Großteil der Zeit in geschlossenen Räumen verbringt. Und hier sollen wir uns wohlfühlen, quasi „beheimatet“, entspannt – und manche sprechen sogar von einer „therapeutischen“ Wirkung des Wohnumfeldes auf das Individuum. Inspirationen und Trends für die eigenen vier Wände gibt es in einem breiten Spektrum auf Österreichs größter Einrichtungsmesse, der Wohnen & Interieur zu sehen – inklusive Beratung, Messeangeboten und Sofortkauf.

Zuhause mit der Natur verbunden
Je hektischer die Welt da draußen, desto bedeutender wird eine Ruheoase in den eigenen vier Wänden. Und je daseinsbewusster der Mensch wird, desto mehr gewinnen Begriffe wie Nachhaltigkeit und Umwelt an Gewicht. Dieses Jahr in aller Munde ist „Natural Living“ - Naturmaterialien liegen stark im Trend, Holz dominiert die Beliebtheitsskala. Schadstofffrei gegerbtes Leder, Kork, Naturfasern von Kokos und Sisal bis zu Baumwolle und Leinen sind angesagt. Eben falls ganz im Sinne eines „grünen Stempels“ wird lokalen Produkten der Vorzug gegeben, eine Thematik, in der gerade österreichische Hersteller mit hochwertigen und sympathischen Erzeugnissen on top sind und sich entsprechend auf der W&I präsentieren.

Trendfarben vermitteln Lebensgefühl
Lebensbejahendes, fröhliches Korallenrot – Living Coral – strahlt Wärme und bringt Energie, Behaglichkeit und Geborgenheit. Ebenfalls wichtig sind zarte Ice Cream Colors, die sich untereinander und speziell mit natürlichen Holztönen ideal kombinieren lassen. Aber auch aufregende Wandfarben sowie auffallende Statement-Tapeten und Wand-Tattoos zählen zu neuen Favorits. Alternativ dazu: Tapeten mit einem Hauch von Vintage. Stoffe in Gold-, Honig- und Brauntönen korrespondieren mit Blau-Nuancen von Türkis über Royal bis Petrol sowie Pink- und Rotschattierungen.

Wenig Raum - viel Platz für Ideen
„Mindful architecture“ spricht achtsame Gestaltung an, die Körper und Geist in Einklang bringt. Und „Slow Living“ bringt Ruhe ins Gemüt, dazu setzt man auf klare Formen, bevorzugt Unis und verzichtet auf unnötigen Schnickschnack. Strömungen aus den Bereichen Design, Mode, Gesellschaft, Politik und Anthropologie kommen im Lebensumfeld zum Ausdruck – dabei spielen praktische Möbel zunehmend eine Rolle: intelligente Möbellösungen, klappbare Möbel, vom Esstisch zum Stehtisch, vom Hocker zum Beistelltisch und stapelbare Regalvarianten werden in urbanen Szenen, wo Wohnraum immer kostbarer und somit auch begrenzter wird, zur Herausforderung an Planungs-Profis und Einrichtungs-Professionisten. Möbel werden multifunktional einsetzbar und wandlungsfähig, ohne viel Aufwand, versteht sich.

Upcycling bis „Smart Living“
Und nochmals taucht das Thema Nachhaltigkeit auf, ein Bewusstsein ohne mahnenden Zeigefinger: Recycelte Materialien erwachen zu neuem Leben oder alte Einrichtung wird „aufgemöbelt“ und erstrahlt im neuen Glanz.
„Smart Living“, die Digitalisierung im eigenen Haushalt von Sicherheit über Komfort bis zu Energiemanagement, hält bei allen Generationen Einzug – dieser Markt ist weltweit rasant auf Vormarsch.

 

 

Textile Innovationen „made in Germany“ in den USA gefragt (c) KameraStudio für Messe Frankfurt Exhibition GmbH
05.06.2018

Textile Innovationen „made in Germany“ in den USA gefragt

“High-Tex from Germany” auf der Techtextil North America und der Texprocess Americas zeigte erneut, wie innovativ die deutsche Textilindustrie ist.

Back to the USA: Zum zweiten Mal gastierte die „High-Tex from Germany“ vom 22. bis 24. Mai auf der Techtextil North America und der Texprocess Americas. Insgesamt 66 Unternehmen präsentierten den Fachbesuchern technische Textilien, Vliesstoffe, textilverarbeitende Maschinen, Smart Textiles und Projekte aus der Textilforschung auf der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Zusammenarbeit mit dem Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (AUMA) durchgeführten Branchenleistungsschau. Bereits im Jahr 2000 konnte sich die Branche erstmals in den USA, danach 2002 in Shanghai und 2007 in Mumbai sowie zuletzt 2012 in Moskau erfolgreich präsentieren.

“High-Tex from Germany” auf der Techtextil North America und der Texprocess Americas zeigte erneut, wie innovativ die deutsche Textilindustrie ist.

Back to the USA: Zum zweiten Mal gastierte die „High-Tex from Germany“ vom 22. bis 24. Mai auf der Techtextil North America und der Texprocess Americas. Insgesamt 66 Unternehmen präsentierten den Fachbesuchern technische Textilien, Vliesstoffe, textilverarbeitende Maschinen, Smart Textiles und Projekte aus der Textilforschung auf der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Zusammenarbeit mit dem Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (AUMA) durchgeführten Branchenleistungsschau. Bereits im Jahr 2000 konnte sich die Branche erstmals in den USA, danach 2002 in Shanghai und 2007 in Mumbai sowie zuletzt 2012 in Moskau erfolgreich präsentieren.

„High-Tex from Germany erneut nach Atlanta zu holen, war eine sehr gute Entscheidung. Der Südosten der USA hat eine lange Textiltradition. Hier sind viele Unternehmen angesiedelt, die stets auf der Suche nach innovativen textilen Materialien und Maschinen zu deren Herstellung und Verarbeitung sind“, erklärte Detlev Rünger, Deutscher Generalkonsul in Atlanta anlässlich der Pressekonferenz der High-Tex from Germany. „Messen bringen Menschen zusammen. Das sieht man hier in Atlanta. Aus dem Grund unterstützen wir mit dem Auslandsmesseprogramm insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen dabei, ihre Produkte in Märkten im Ausland zu präsentieren“, betonte Patrick Specht, Referat Messepolitik und EXPO-Beteiligungen im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

„High-Tex from Germany im Rahmen der Techtextil North America and Texprocess Americas war eine sehr gute Plattform für unsere Mittelständler. Nach der Techtextil und Texprocess in Frankfurt sind beide Veranstaltungen unserer Meinung nach inzwischen die zweitwichtigsten Ausgaben des Messe-Duos. High-Tex from Germany hat unsere Erwartungen voll erfüllt. Wer hier nicht dabei war, hat eine großartige Möglichkeit verpasst, wahrgenommen zu werden“, so Marc Lorch, Mitglied des Vorstandes der Zwissler Holding, der die teilnehmenden Unternehmen als Ausstellerpräsident vertrat.

Michael Metzler, Sales President von ZSK Stickmaschinen, bestätigt: „Ein German Pavilion dieses Formats ermöglicht uns eine enorme Sichtbarkeit. Durch die sehr gute Organisation können wir uns zudem auf unsere eigentlichen Aufgaben konzentrieren.“ Neben dem ansprechenden Standkonzept und der unkomplizierten und sehr guten Organisation, lobten die teilnehmenden Unternehmen vor allem die Qualität der Besucher. „Wir stellen regelmäßig auf der Techtextil North America aus. Im Rahmen der High-Tex from Germany hatten wir den besten Messetag, den wir hier jemals hatten. Der Pavillon ist ein Eyecatcher“, sagt Thomas Wiederer, Area Sales Manager bei Brückner Textile Technologies. „Die Besucher an unserem Stand zeigten substanzielles Interesse an unseren Produkten. Wir haben potentielle Kunden gewonnen und konnten zahlreiche hochwertige Kontakte knüpfen. Das Interesse an unseren, für diese Branche völlig neuen und hoch innovativen eTextile-Lösungen, war sehr hoch. Wir sind auf die Nachhaltigkeit gespannt“, sagt Andreas Lanyi, Vice President Digital Unit und Internet of Things des Hamburger Startups Lunative Laboratories.

Neben der Gewinnung neuer Kunden stand für die teilnehmenden Unternehmen die Pflege von Kundenbeziehungen im Mittelpunkt ihrer Beteiligung an „High-Tex from Germany. „Der deutsche Auftritt in Atlanta war für uns erneut eine gute Plattform, den amerikanischen Markt noch besser kennenzulernen. Wir haben seit zwei Jahren ein Werk in der Nähe von Atlanta und möchten unser Netzwerk langfristig weiter ausbauen“, so Ronny Schröder, Associate Sales Director Technical and Comfort Products bei Sandler. „Wir präsentieren uns stets sehr gerne im Rahmen der deutschen Gemeinschaftsbeteiligungen“, so auch Georg Voggenreiter, Technical Sales bei der Maschinenfabrik Herbert Meyer. „High-Tex from Germany war für uns erneut ein guter Ausgangspunkt, um die Kontakte zu unseren Kunden in den USA zu pflegen.“

Auf rund 1.300 Quadratmetern präsentierten sich die teilnehmenden Unternehmen mit eigenen Ständen, ausgewählten Exponaten auf einer zentralen „Plaza“ sowie in Rundgängen und insgesamt rund 35 Vorträgen. Ebenso gewährten die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF), der Industrieverband Veredlung, Garne, Gewebe und Technische Textilien (IVGT), die Standortagentur Tübingen- Reutlingen-Zollernalb sowie die German American Chamber of Commerce of the Southern U.S. Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte und Brancheninformationen.

21.11.2017

ITALIENS LEITMESSEN GEWINNEN WIEDER AN BEDEUTUNG

  • Steigende Besucher- und Ausstellerzahlen
  • Internationalisierung kommt voran
Mailand (GTAI) - Die italienischen Messegesellschaften gehen gestärkt aus der Wirtschaftskrise des Landes hervor: Übernahmen und Fusionen haben für eine Konsolidierung in der Branche gesorgt, hinzu kommt die stärkere Internationalisierung führender Gesellschaften. Die großen Leitmessen werden wieder besser besucht, die Zahl der Aussteller steigt. Italien zählt zu den führenden Messestandorten in Europa, insbesondere was die Branchen Mode, Maschinenbau, Möbel und Nahrungsmittel betrifft.
  • Steigende Besucher- und Ausstellerzahlen
  • Internationalisierung kommt voran
Mailand (GTAI) - Die italienischen Messegesellschaften gehen gestärkt aus der Wirtschaftskrise des Landes hervor: Übernahmen und Fusionen haben für eine Konsolidierung in der Branche gesorgt, hinzu kommt die stärkere Internationalisierung führender Gesellschaften. Die großen Leitmessen werden wieder besser besucht, die Zahl der Aussteller steigt. Italien zählt zu den führenden Messestandorten in Europa, insbesondere was die Branchen Mode, Maschinenbau, Möbel und Nahrungsmittel betrifft.

Mehr als die Hälfte der italienischen Messegesellschaften berichtet, dass die Zahl der Aussteller und Besucher im zweiten Quartal 2017 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum gestiegen ist. Das geht aus der jüngsten Umfrage des italienischen Messeverbandes Associazione Esposizioni e Fiere italiane (AEFI) hervor. Im Gesamtjahresvergleich scheint die Entwicklung weniger positiv, 2016 besuchten deutlich weniger Kunden Ausstellungen als noch 2015. Der wichtigste Grund dafür aber ist die Weltausstellung in Mailand, die 2015 mehr als 21 Millionen Besucher ins Land gelockt hatte.

Der AEFI-Umfrage zufolge kommen immer mehr Besucher und Aussteller aus nicht EU-Ländern zu den Messen in Italien. Besonders gut frequentiert seien die hochspezialisierten, international ausgerichteten Branchenmessen in den Bereichen Nahrungsmittel und Wein, Tourismus, Mode und Kosmetika, Möbel und Design sowie Maschinenbau.

Ein weiterer Trend ist der zunehmende Internationalisierungsgrad der italienischen Messelandschaft, so ist Zahl der ausländischen Aussteller 2016 wieder gestiegen, ihr Anteil lag bei 34 Prozent. Ein Grund für diese Entwicklung ist aber auch die Tatsache, dass die Zahl der italienischen Aussteller in den Jahren der Wirtschaftskrise von 2009 bis 2015 zurückgegangen ist. Gleichzeitig setzen die italienischen Messeaussteller auf die Internationalisierung des Angebots, konkret gründen sie zum Beispiel Tochtergesellschaften und Gemeinschaftsunternehmen im Ausland. Nicht zuletzt fördert auch die italienische Regierung die Beteiligung kleinerer und mittlerer Unternehmen auf Messen im Ausland, sie setzt dabei auf Gemeinschaftsstände und Fördermittel.
 
Entwicklung der Messen in Italien *)
  2014 2015 2016
Anzahl der Veranstaltungen 54 57 56
Ausstellungsfläche (Mio. qm) 1,9 1,6 1,6
Anzahl der Aussteller 39.640 35.635 39.690
.. davon aus dem Ausland 12.610 12.601 13.379
Anzahl der Besucher 3.201.234 3.017.166 2.732.838
.. davon aus dem Ausland 779.096 805.960 551.013

*) Mitglieder des Verbands Comitato Fiere Industria

Quelle: Comitato Fiere Industria (CFI)
 
Konsolidierung der Messegesellschaften bietet Chancen
Die italienischen Messegesellschaften haben sich in den vergangenen Jahren unterschiedlich entwickelt. Große Messezentren wie Mailand, Verona, Bologna und Parma behaupteten sich gemessen am Umsatz besser als Standorte zweiten Ranges. Positiv zu Buche schlägt die stärkere internationale Präsenz der Gesellschaften.

Die größte Messegesellschaft Italiens, die Messe Mailand, hat in den vergangenen Jahren mehrere Gemeinschaftsunternehmen im Ausland gegründet. In Indien und China arbeitet Fiera Milano mit der Hannover Messe zusammen. Mit der Messe Düsseldorf ist im Oktober 2017 eine Kooperation der Düsseldorfer Interpack mit der Mailänder Ipack-Ima, der beiden größten Messen Europas im Bereich Verpackungen und Verpackungsmaschinen, bekanntgegeben worden. Gleichzeitig fährt die Messe Mailand ihre Aktivitäten in Brasilien, Südafrika, Russland und Thailand zurück, Grund dafür ist die wirtschaftliche Lage in diesen Ländern. Insgesamt erzielte die Messe Mailand 2016 einen Umsatz von 221 Millionen Euro, davon 7 Millionen Euro im Ausland. Nach wir vor aber ist das Geschäft seit vielen Jahren defizitär, 2016 summierten sich die Verluste auf 23 Millionen Euro. Neben der schwierigen Finanzlage musste die Messe einen (Finanz)-Skandal, der die Infiltration einer Tochtergesellschaft durch die Mafia betraf, verkraften. Lediglich 2015 konnte die Gesellschaft - vor dem Hintergrund der Expo 2015 - schwarze Zahlen schreiben.

Im Jahr 2016 sind die Messegesellschaften von Rimini (wichtig in den Bereichen Umwelt, Tourismus, und Transport) und Vicenza (vor allem im Bereich Gold und Schmuck stark vertreten) zur Exhibition Group (IEG) fusioniert. Die Gruppe erzielte im Berichtsjahr einen Umsatz von 125 Millionen Euro. Damit konnte sie die Messe Bologna - gemessen am Umsatz - aber nicht von Platz 2 der italienischen Anbieter verdrängen. Die Messe Bologna, die auch für die Ausstellungen in Modena und Ferrara verantwortlich zeichnet, weist für 2016 einen Umsatz von 132 Millionen Euro und einen Gewinn von gut 5 Millionen Euro aus. IEG und Messe Bologna bauen ihr Geschäft in Asien und insbesondere in China aus.

Die kleineren Messegesellschaften haben die lange Wirtschaftsflaute in Italien deutlich zu spüren bekommen. Die Messe in Brescia ist in Konkurs gegangen, die in Reggio Emilia musste von der Provinzverwaltung gerettet werden. Auch eine der wichtigsten Messen Süditaliens, die Fiera del Levante in Apulien, hat in den Krisenjahren an Bedeutung verloren. Der wichtigste Grund für die Konsolidierung der Messebranche ist das Überangebot von Veranstaltungen in Italien. Hier werden mehr als doppelt so viele Messen veranstaltet wie in Deutschland.

Einen Überblick über die wichtigsten internationalen Messen bietet der Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (AUMA). Hier können auch Informationen über die Auslandsmesseprogramme des Bundes und der Bundesländer eingeholt werden (http://www.auma.de).
 
Kontaktadressen
Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. (AUMA)
Littenstraße 9
10179 Berlin
Postfach 02 12 81
10124 Berlin
T +49 (0)30 240 00-0
F +49 (0)30 240 00-330
info@auma.de
http://www.auma.de

Comitato Fiere Industria (Industriemesse)
Via Pantano, 2
20122 Mailand, Italien
T +39 (0)2 720 002 81
info@cfionline.net
http://www.cfionline.net

Associazione Esposizioni e Fiere italiane (Italienischer Verband der Messen und Ausstellungen)
Via Emilia, 155
47900 Rimini, Italien
T+39 (0)541 744 230
info@aefi.it
http://www.aefi.it
Weitere Informationen:
Messen Italien
Quelle:

Robert Scheid, www.gtai.de

Pakistan lädt zur 10. Expo ein © EXPO Pakistan
17.10.2017

PAKISTAN LÄDT ZUR 10. EXPO EIN

  • Messe als Chance für Kooperationen
  • Investitionsklima bessert sich

Bonn (GTAI) - Mit einer Bevölkerung von fast 200 Millionen, einem hohen Anteil junger Menschen und einer wachsenden Mittelschicht bietet Pakistan gute Perspektiven. Insbesondere der China Pakistan Economic Corridor hat das Potenzial, einen neuen Wachstumsschub auszulösen und ausländische Investitionen anzuziehen. Die 10. Expo Pakistan, die vom 9. bis 12. November 2017 in Karachi stattfindet, bietet Gelegenheit zur Anbahnung von Geschäften mit pakistanischen Partnern.

Größte Handelsmesse

  • Messe als Chance für Kooperationen
  • Investitionsklima bessert sich

Bonn (GTAI) - Mit einer Bevölkerung von fast 200 Millionen, einem hohen Anteil junger Menschen und einer wachsenden Mittelschicht bietet Pakistan gute Perspektiven. Insbesondere der China Pakistan Economic Corridor hat das Potenzial, einen neuen Wachstumsschub auszulösen und ausländische Investitionen anzuziehen. Die 10. Expo Pakistan, die vom 9. bis 12. November 2017 in Karachi stattfindet, bietet Gelegenheit zur Anbahnung von Geschäften mit pakistanischen Partnern.

Größte Handelsmesse

Die EXPO Pakistan stellt die größte Handelsmesse des Landes dar und bietet die umfangreichste Präsentation der Exportwirtschaft und des Dienstleistungssektors des Landes. Neben dem heimischen Firmen präsentieren auch zahlreiche Austeller aus den Nachbarstaaten den internationalen Besuchern Ihre Produkte. Ausgestellt werden unter anderem Waren aus den Sektoren Leder, Textilien und Bekleidung, Sportartikel, Automobil und Autoteile, pharmazeutische Produkte, Maschinen sowie Dienstleistungen im Bereich Informationstechnologie, Logistik und Gesundheit.

Die seit 1997 alle zwei Jahre stattfindende viertägige EXPO Pakistan ist an den ersten drei Tagen ausschließlich an ausländische Käufer gerichtet. B2B-Treffen zwischen Anbietern und Käufern werden von der Trade Development Authority of Pakistan (TDAP) arrangiert. Bei der letzten Messe im Jahr 2015 entstanden, nach Angaben der pakistanischen Handelsförderungsstelle, Geschäftsabschlüsse im Wert von rund 1,2 Milliarden US-Dollar (US$). Zusätzlich wurden mehr als 70 Absichtserklärungen unterzeichnet. Das Rahmenprogramm für die Messeteilnehmer umfasste unter anderem Betriebsbesichtigungen und Modenschauen. Im Rahmen der EXPO 2015 stellten 571 pakistanische Hersteller und Exporteure ihre Produkte und Dienstleistungen aus. Nach Veranstalterangaben besuchten insgesamt 750 ausländische Einkäufer und Importeure aus 77 Ländern die Messe.

Aussicht zur Wirtschaftsentwicklung bleibt positiv

In den letzten Jahren konnte die Republik ein jährliches Wirtschaftswachstum von rund 4 Prozent verzeichnen. Nach den Prognosen des Internationalen Währungsfonds wird das Bruttoinlandsprodukt (real) 2017 bei 5 liegen und bis 2020 im Durchschnitt über 5,5 Prozent pro Jahr zunehmen. Wachstumstreiber sind vor allem der zunehmende Konsum sowie hohe Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur und den Energiesektor. Unsicherheitsfaktoren bleiben die innenpolitischen Rahmenbedingungen vor der Parlamentswahl in der zweiten Hälfte 2018 sowie die makroökonomische Stabilität. Die Analysten von Economist Intelligence Unit (EIU) erwarten von 2017 bis 2021 ein Leistungsbilanzdefizit von durchschnittlich 4,4 Prozent des BIP.

Der Kurs des Karachi Stock Exchange (KSE 100) hat sich seit 2012 stetig auf mehr als das Dreifache verbessert. Der Indexanbieter Morgan Stanley Capital International (MSCI) hat Pakistan erneut im Mai 2017 von einem "Frontier Market" zu einem "Emerging Market" hochgestuft. Die Finanzkrise im Jahr 2008 führte aufgrund von Liquiditätsengpässen zu einer temporären Schließung der Wertpapierbörse und damit zum Ausschluss aus dem MSCI EM Index. Auf die verbesserte Marktklassifizierung folgte zunächst eine starke Kurskorrektur. Das im Juli veröffentlichte Handelsdefizit von 27,5 Milliarden US$ sowie die steigenden Staatsschulden trugen zu einem Rückgang der Kurse um 20 Prozent bis Mitte September bei.

Ein auslösender Faktor für die derzeitige hohe Verschuldung Pakistans sind nicht zuletzt hohe Investitionen in das Megaprojekt China Pakistan Economic Corridor (CPEC). Der Korridor ist eine Ansammlung verschiedener Infrastrukturprojekte mit einem derzeitigen Wert von rund 62 Milliarden US$, die seit 2013 im ganzen Land realisiert werden. Sie sind Bestandteil des chinesischen Megaprojekts "Belt and Road" mit Investitionen in den Sektoren Energie, Transport und Sonderwirtschaftszonen. Die Republik finanziert viele Projekte primär aus Kreditaufnahmen. Die Auswirkungen für das Land werden eingeschätzt. Die verbesserte Standortattraktivität des Landes durch den Korridor soll die inländische Wirtschaft fördern, das Handelsdefizit sinken und den Staatshaushalt entlasten.

Wirtschaftsstruktur und Handel

Die Wirtschaft ist nach dem Nachbarn Indien die zweitgrößte Südasiens. Das Bruttoinlandsprodukt ist von rund 35 Milliarden US$ Anfang der 1980er Jahre auf knapp 283 Milliarden US$ gestiegen. Vor allem die Transformation von einem Agrar- zu einem Dienstleistungsstaat hat diese positive Entwicklung gefördert. So macht der Dienstleistungssektor rund 59 Prozent des Bruttoinlandsprodukt aus. Zentrale Segmente sind Handel, Transport, Lager und Kommunikation. Der Industriesektor ist mit einem Anteil von rund 20 Prozent jedoch noch ausbaufähig. Die Bekleidungs-, Leder-und Textilbranche ist der wichtigste Zweig der Industrie und stellt mit 67 Prozent den größten Exportbereich dar.

Deutschland war mit 1,7 Milliarden US$ im Jahr 2016 der 4. größte Abnehmer pakistanischer Waren. Textilien und Bekleidung sowie Leder und Lederwaren haben daran einen Anteil von rund 87 Prozent. Im selben Jahr exportierten deutsche Unternehmen hingegen Waren im Wert von 1,2 Milliarden US$. Maschinen 33 Prozent, chemische Erzeugnisse 18 Prozent und elektrische Ausrüstungen 7 Prozent bildeten die Hauptexportwaren.

Verbesserung der Energieversorgung

Die Gründung und Führung einer Betriebsstätte für ausländische Unternehmen in Pakistan erweist sich hingegen immer noch als schwierig. So steht die Republik laut Doing Business Report 2017 der Weltbank auf Platz 144 von 190 Ländern. Korruption, Schutz geistiger Eigentumsrechte, langwierige Rechtsdurchsetzung und mangelhafte Stromversorgung zählen zu den größten Hemmnissen. Eine positive Veränderung bezüglich der Stromversorgungssituation beziehungsweise der Infrastruktur insgesamt, soll durch den CPEC erzielt werden.

Die Handelsabteilung der pakistanischen Botschaft steht für weitere Fragen und Informationen zur 10. EXPO Pakistan zur Verfügung.

Kontaktadresse

Botschaft der Islamischen Republik Pakistan
Handelsabteilung
Schaperstraße 29
10719 Berlin
T +49 (30)212 442 02
cc@pakemb.de, tdo@pakemb.de

10.10.2017

IMM COLOGNE 2018: DAS BADEZIMMER KOMMT NACH KÖLN

  • Die imm cologne wird um Einrichtungsideen rund um das Bad bereichert
  • Zahlreiche Sanitär-Anbieter präsentieren sich im Angebotssegment Pure Architects den Design-Entscheidern
  • Pure Architects bietet attraktive Synergien zum Bad mit dem Trendthema Licht

 

  • Die imm cologne wird um Einrichtungsideen rund um das Bad bereichert
  • Zahlreiche Sanitär-Anbieter präsentieren sich im Angebotssegment Pure Architects den Design-Entscheidern
  • Pure Architects bietet attraktive Synergien zum Bad mit dem Trendthema Licht

 
 Vom 15. bis 21. Januar 2018 geht auf der Kölner imm cologne das neue Messeformat Pure Architects an den Start - mit starker Beteiligung führender Sanitärmarken. Entspannende Wellness-Stunden oder Fitness-Kult, Landhausstil oder Urban Chick, Parkett oder Fliesen in Holzoptik, Pendelleuchten überm Echtholz-Waschtisch, dekoratives Schaffell oder trendige Zementfliesen: Das Bad wird immer stärker als Wohnraum wahrgenommen und genutzt. Die Koelnmesse sieht die gestiegene Anspruchshaltung von Bauherren an ihr neues Badezimmer auch in der zunehmenden Zahl einzelner Aussteller aus dem Produktbereich Badezimmer widergespiegelt. Ihr neues Angebot einer spezifischen Präsentationsplattform auf der imm cologne stößt aktuell auf großes Interesse in der Sanitärbranche. Die Besucher der imm cologne erhalten damit schon im Januar 2018 die Möglichkeit, live zu sehen und zu erleben, wie die Grenzen zwischen Bad und Wohnen im Interior Design immer mehr verschwimmen.
 
imm cologne schafft ideale Rahmenbedingungen für Sanitärsortimenter
Mit den neuen Gestaltungsmöglichkeiten öffnen sich für Sanitärsortimente auch Türen zu neuen Präsentationsformen. Die internationale Einrichtungsmesse imm cologne hat nun extra für Sortimente, die wie das Bad eine Verbindung mit der Architektur eingehen ein eigenes Format entwickelt: Pure Architects. Die Teilnahme führender Marken der Sanitärbranche bestätigt den Bedarf und das gelungene Kölner Lösungsangebot zur Integration des Bades in den Lifestyle-Kontext einer Einrichtungsmesse. Die Sanitärunternehmen versprechen sich von der Zielgruppenausrichtung bei Pure Architects und von dem Auftritt in neuer Nachbarschaft mit anderen Interior Design-Sortimenten neue Impulse.

Premiere mit namhaften Bad-Marken
Bei der Premiere zur imm cologne 2018 sind wichtige Player dabei. Neben Spa-Konzepten und Badmöbeln werden auch Bad- und Duschwannen, Armaturen, innovative Dusch-WCs, Spiegel, Accessoires sowie Saunen zu sehen sein. Bis dato werden Marken wie Antonio Lupi, burgbad, Bette, Klafs, Vola, Geberit, Laufen, Vallone, Tece oder Emco zu den Ausstellern der Auftaktveranstaltung gehören. "Wir haben auch in den letzten Jahren immer mal wieder auf der imm cologne ausgestellt. Das neue Konzept Pure Architects mit seiner stringenten Zielgruppenausrichtung hat uns überzeugt, wiederzukommen", erläutert Sabine Meissner, Leiterin Marketing burgbad. Auch bei dem Badmöbel-Spezialisten aus dem Sauerland steht nicht die Präsentation des Gesamtsortiments auf dem Plan. Das Standkonzept von Pure Architects bietet sich dazu an, sich auf eine zentrale Produkt- oder Markenaussage zu konzentrieren. "Wir stellen zur imm cologne 2018 unser innovatives Spiegelschrank-Programm RL40 vor, das Raumkonzept und Beleuchtungslösung gleichermaßen ist. Das ist ein erklärungsbedürftiges Produkt, und bei Pure Architects finden wir die geeignete Plattform, um einer Interior-affinen Klientel auch mal ein oder zwei Sätze mehr dazu sagen zu können" so Meissner weiter.
 
Badprodukte im Kontext von trendigen Interior Design-Welten und Lichtinstallationen
Im Unterschied zu Branchenmessen ist es in erster Linie der Kontext, der Sanitärunternehmen zu einer Teilnahme an der imm cologne motiviert: die Interior Design-Welten der großen Einrichtungsmarken genauso wie das avancierte Design kleinerer Design-Editeure. Auch die anderen Sortimentsbereiche von Pure Archtitects sind geeignet, die Eindrücke der Fachbesucher und Endverbraucher von einer ganzheitlichen Planung des Wohnbereichs Bad zu komplettieren.
 
Eine weitere attraktive Schnittmenge mit der Badplanung ist mit dem Thema Licht gegeben, das im nächsten Jahr nicht nur in Pure Architects - als Technisches Licht - in den Focus gerückt, sondern auch im Übrigen Pure-Bereich - als Dekoratives Licht - prominent besetzt wird. So wird etwa die visionäre Wohnraumsimulation "Das Haus" 2018 durch die tschechische Lichtdesignerin Lucie Koldova interpretiert.
Ergänzend zum Produktangebot vor der Wand sind aber auch Sortimente wie etwa Hersteller von Fliesen und Bodenbelägen für das Badezimmer vor Ort. Mit dem Wand- und Bodenbelag-Anbieter Bärwolf etwa stellt einer der führenden Anbieter von Mosaiken und Dekorationen seine neuen Einrichtungsideen aus. Der Feinsteinzeugfliesen-Hersteller Florim, unter anderem für seine Keramikplatten in Übergröße bekannt, liefert inspirierende Fliesen für Architekten und Planer. Und mit TheSize Surfaces stellt ein junges Unternehmen mit starker Exportausrichtung auf der imm cologne aus, das auf die Erfahrung von mehr als 40 Jahren auf dem Gebiet des Natursteins zurückgreifen kann und seine Platten auf dem Markt unter der Marke Neolith vertreibt.

Für Aussteller aus dem Themenbereich Bad bietet Pure Architects die einmalige Gelegenheit, ihre kreativen Ideen für zeitgemäße Badezimmerwelten im Kontext einer internationalen Einrichtungsmesse zu zeigen. Die Besucher erhalten die Möglichkeit live zu erleben, wie die Grenzen zwischen Bad und Wohnen im Interior Design immer mehr verschwimmen.

 

Kind + Jugend - Messe in Köln © Koelnmesse GmbH
27.06.2017

KIND + JUGEND 2017 VERSAMMELT DAS WHO IS WHO DER KINDERAUSSTATTUNGSBRANCHE

Die Vorbereitungen für eine erfolgreiche Kind + Jugend vom 14. bis 17. September 2017 in Köln laufen auf Hochtouren und die internationale Leitmesse für die Baby- und Kinderausstattung nimmt deutlich an Fahrt auf. Entsprechend haben vier Monate vor der Veranstaltung rund 1.000 Aussteller aus über 50 Ländern ihre Teilnahme an der Fachmesse bestätigt. Angemeldet sind nahezu alle namhaften Hersteller und Marken. Rund 85 Prozent der Zusagen kommen von ausländischen Firmen. Neben dem umfassenden Branchenangebot gehört das zielgruppenorientierte Eventprogramm – der so genannte Support Circle - zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren der Messe.

Die Vorbereitungen für eine erfolgreiche Kind + Jugend vom 14. bis 17. September 2017 in Köln laufen auf Hochtouren und die internationale Leitmesse für die Baby- und Kinderausstattung nimmt deutlich an Fahrt auf. Entsprechend haben vier Monate vor der Veranstaltung rund 1.000 Aussteller aus über 50 Ländern ihre Teilnahme an der Fachmesse bestätigt. Angemeldet sind nahezu alle namhaften Hersteller und Marken. Rund 85 Prozent der Zusagen kommen von ausländischen Firmen. Neben dem umfassenden Branchenangebot gehört das zielgruppenorientierte Eventprogramm – der so genannte Support Circle - zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren der Messe.

In den vergangenen Jahren konnte die Traditionsmesse Kind + Jugend ihre Position als Weltleitmesse der Baby- und Kinderausstattungsbranche kontinuierlich ausbauen. Hierzu tragen langjährige Aussteller der Branche bei, darunter die folgenden wichtigen Key Player: ABC Design, aden & anai, Alvi, Angelcare, Artsana-Chicco, Baby Björn, Babymoov, bibi-Lamprecht, Bebecar, Brevi, Britax Römer, Cam il mondo, Combi, Concord, Cybex, Delta Children, Diono, Dorel, Doudou et Compagnie, ergobaby, Easywalker, Foppa Pedretti, Gautier, Geuther, Hauck, Hartan, HTS, iCandy, Infantino, Jané, Joie/Nuna, Joolz, Kaloo, Kiddy, KidsII, Kidsmill, Lässig, Lodger, Mayborn – Jackel, Medela, Munchkin, Mutsy, Nattou, Newell, Noukies, Novatex, Nuby, Nürnberg Gummi, Odenwälder, Paidi, Peg Perego, Philips Avent, Pinolino, Playgro, reer, Reisenthel, roba-Baumann, rotho, Schardt, Sauthon, sigikid, Silver Cross, Sterntaler, Suavinex, Takata, Tobi, Uppababy, Vulli, Wickelkinder – manduca und Julius Zöllner. In allen Segmenten verzeichnet die Kind + Jugend zudem namhafte Neuausteller oder Rückkehrer wie Blue Seven – H. Obermeyer, David Fussenegger, Didis, Koelstra, lief! Lifestyle, nobodinoz, Teddy-Hermann, Tiriciclo und VTech.

Neben der hochklassigen Produktschau bietet die internationale Leitmesse erneut ein interessantes Event- und Begleitprogramm mit zahlreichen Awards für sämtliche ausstellende Unternehmen – von Start Ups und Jungdesigners bis hin zu etablierten, global agierenden Markenherstellern.

Das erfolgreich bewährte Konzept des „Support Circle“ orientiert sich dabei an der typischen Entwicklungs- und Vertriebskette eines Produktes. Am Beginn einer Produktentwicklung steht immer ein überzeugendes Konzept und ein Prototyp. Die besten Prototypen zeigt die Kind + Jugend mit den Nominierten des KIDS DESIGN AWARDS.
Weitere Informationen gibt es hier: http://www.kindundjugend.de/kindundjugend/Die-Messe/Events-Veranstaltungen/Kids-Design-Award/index.php

Der DESIGN PARC präsentiert außergewöhnliche Objekte, Möbel und Spielwaren, die bereits marktreif entwickelt sind, und bietet damit eine gute Möglichkeit für Händler, ihr Sortiment von dem der Wettbewerber abzuheben. Zusätzlich rundet der neu geschaffene Design-Hotspot #DESIGNINFOCUS in Halle 11.1 das Angebot in diesem Segment ab.

Der Kind + Jugend Innovation Award ist eine feste Größe in der Branche und gilt als wichtiges Marketing- und Verkaufsargument im Handel. Der Award gilt als Sprungbrett, um sich am Markt mit seinem Produkt zu etablieren. Traditionell wird der Award in acht Kategorien zum Auftakt der Kind + Jugend am ersten Messetag verliehen.
Weitere Informationen: http://www.kindundjugend.de/kindundjugend/Die-Messe/Events-Veranstaltungen/Innovation-Award/index.php oder http://news.kindundjugend.de/2017/02/kind-jugend-fragt-nach-ein-interview-mit-whisbear/

Ein echtes Zugpferd ist der seit 2014 etablierte Consumer Award, mit dem die Kind + Jugend dem Wunsch der Besucher nachkommt, neben den brandneuen Produktinnovationen auch die auf dem Markt etablierten Lieblingsprodukte und Bestseller der Konsumenten aus aller Welt zu zeigen. In diesem Jahr unterstützen folgende Partnermagazine- und portale die Befragung der Konsumenten: Deutschland mit 1st Steps, die Niederlande mit Baby Stuf, Österreich mit NEW MOM, Polen mit Branża Dziecięca, Russland mit Rodi, Frankreich mit Parole de Mammans, die Türkei mit Baby & Kids Store und erstmals auch England mit Mother & Baby.

Start Ups und kleinere Unternehmen unterstützt die Kind + Jugend in Form von Länderpavillons. In diesem Jahr gibt es Gruppenbeteiligungen aus Australien, Großbritannien, Frankreich, Korea, Lettland, Singapore, Spanien, Taiwan und den USA. Auf der Sonderfläche der Jungen Innovativen Unternehmen, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert wird, stellen sich zudem junge Unternehmen aus Deutschland vor.

Schließlich bietet das Kind + Jugend Trendforum in Form von Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops wertvolle Profitipps und Best Practices für den Berufsalltag. Hochkarätige Referenten werden die Trendthemen der Branche aufgreifen, und ausgewiesene Experten präsentieren auf die Bedürfnisse des Handels zugeschnittene Informationen und Strategien, die praxisorientiert sind und dem Fachbesucher zusätzlichen Nutzen bieten. Der Messebesuch lohnt sich also doppelt.

Online-Tickets sind unter folgendem Link verfügbar:
http://www.kindundjugend.de/kindundjugend/Fuer-Besucher/Eintrittskarte/index.php

imm cologne 2017 © Koelnmesse GmbH, Thomas Klerx
07.02.2017

MESSEDOPPEL IMM COLOGNE / LIVINGKITCHEN ERSTMALS MIT ÜBER 150.000 BESUCHERN

  • Jeder zweite Fachbesucher kam aus dem Ausland
  • Die Top 30 Handelsketten der Welt waren in Köln
  • Köln baut Stellung als weltweite Hauptstadt des Einrichtens aus

  • Jeder zweite Fachbesucher kam aus dem Ausland
  • Die Top 30 Handelsketten der Welt waren in Köln
  • Köln baut Stellung als weltweite Hauptstadt des Einrichtens aus


Die imm cologne und LivingKitchen verzeichneten in diesem Jahr einen Besucherrekord. "Wir haben unser Ziel erreicht und die Marke von 150.000 Besuchern geknackt", freute sich Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse GmbH. Mit einem Anteil von nahezu 50 Prozent kam fast jeder zweite Fachbesucher aus dem Ausland. "Damit liegen wir bei der Internationalisierung der Veranstaltungen voll auf Kurs", so der Messechef weiter. Diesem Tenor schloss sich auch der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie, Dirk-Uwe Klaas, an. "Die Kölner Möbelmesse war ein wunderbarer Einrichtungsgipfel. Die deutsche Möbelindustrie ist rundum zufrieden mit der imm cologne, die ein idealer Startschuss für ein sicherlich gutes Möbeljahr 2017 war", so Klaas.

Für den Handel zog der Präsident des BVDM - Handelsverband Möbel und Küchen, Hans Strothoff, folgendes Fazit: "Die Messe hat die Erwartungen des Handels erfüllt. Die Qualität der Aussteller war hoch, sehr viele Neuheiten wurden gezeigt und die Besucher konnten ansprechende Produktpräsentationen erleben. Dies machte einen Messebesuch sehr lohnenswert. Deshalb sieht auch der Handel in der Messe einen großartigen Auftakt in das Möbeljahr 2017."

Von den 104.000 Fachbesuchern kamen rund 56.000 aus Deutschland und rund 48.000 aus dem Ausland (plus 4 Prozent). Für Europa konnten Steigerungen vor allem aus Spanien (plus 25 Prozent), Russland (plus 26 Prozent), Italien (plus 19 Prozent) und Großbritannien (plus 13 Prozent) verzeichnet werden. Gut entwickelt haben sich auch die Besucherzahlen aus den Niederlanden und Polen. Mehr Fachbesucher kamen auch aus Übersee, insbesondere aus China (plus 5 Prozent), Südkorea (plus 12 Prozent) und Indien (plus 5 Prozent). Gestiegen sind auch die Besucherzahlen aus dem Nahen Osten (plus 19 Prozent), hier besonders aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Mit dem ausgezeichneten Auslandsbesuch stärken die beiden Messen das Exportgeschäft der Aussteller.

Koelnmesse Geschäftsführerin Katharina C. Hamma hob die Qualität der Fachbesucher hervor: "Nirgendwo sonst werden Angebot und Nachfrage in dieser Qualität so effektiv zueinander geführt wie zur imm cologne und der LivingKitchen." So zeigten erste Auswertungen, dass unter den Fachbesuchern sehr viele der TOP 30 Handelsketten weltweit vertreten waren, darunter u.a. John Lewis, die Home Retail Group, Harveys Furnishing - alle aus Großbritannien - sowie Conforama aus Frankreich und Nitori aus Japan. Auch die Branchengrößen im Online-Handel - hier u.a. Amazon und die Otto Group - nutzten sehr intensiv die Veranstaltung für ihre Geschäfte. Damit wurde das Messedoppel auf nationaler und internationaler Ebene seiner Bedeutung für die weltweite Handelstätigkeit in der Einrichtungswirtschaft gerecht.

LivingKitchen mit gutem Ergebnis

Parallel zur weltweit wichtigsten Einrichtungsmesse imm cologne fand in diesem Jahr die LivingKitchen statt. Sieben Tage lang zeigten 200 Aussteller aus 21 Ländern - davon rund 50 Neukunden und Wiederkehrer - wieviel Innovationskraft, Designanspruch und Qualität in der Branche stecken. Die LivingKitchen konnte in diesem Jahr nicht nur nahtlos an den Erfolg von 2015 anknüpfen, sondern in vielen Bereichen die Kennzahlen deutlich verbessern. "Die LivingKitchen 2017 war für uns ein voller Erfolg. Die leistungsfähigste Küchenbranche der Welt braucht eine internationale Leitmesse in Deutschland. Unsere Branche hat sich hervorragend präsentiert und wir sind davon überzeugt, dass die Messe große Impulse für die nationale und internationale Nachfrage nach Küchen geben wird", so das Fazit von Kirk Mangels, Geschäftsführer Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche (AMK) e.V. Immer wieder wurde das Konzept der Veranstaltung, das sowohl auf Business als auch auf Publikum ausgerichtet ist, positiv bewertet. Als Mehrwert der Veranstaltung erwähnten die Aussteller vielfach, dass sie nur in Köln ihre Produkte im Kontext einer global ausgerichteten Einrichtungsmesse zeigen können. "Die LivingKitchen in Köln ist auf einem sehr guten Weg. Wir werden direkt nach der Messe die Ergebnisse analysieren um daraus Schlüsse zu ziehen, wie man im gemeinschaftlichen Schulterschluss das Event noch weiterentwickeln kann," so der AMK-Geschäftsführer. Aber nicht nur die innovativen Produkte der Aussteller, sondern auch die Koch-Events und großen Koch-Shows lockten an den Besuchertagen ein sehr heterogenes, genussorientiertes Publikum auf die Messe.

Die nächste imm cologne findet vom 15. bis zum 21. Januar 2018 in Köln statt - dann im Doppel mit der LivingInteriors.

Koelnmesse - Global competence in furniture, interiors and design
Weitere Infos: http://www.global-competence.net/interiors/