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Foto: PIXABAY
11.12.2018

ASERBAIDSCHANS TEXTIL- UND SEIDENPRODUKTION STEHT VOR EINEM NEUSTART

  • Gewerbepark im Aufbau

Baku (GTAI) - Die aserbaidschanische Textil- und Seidenindustrie soll nach einem dramatischen Einbruch wieder eine Zukunft haben. Mehrere Initiativen verhelfen der Traditionsbranche zu einem Neubeginn.

Aserbaidschan möchte seine einst starke Textil-, Seiden- und Bekleidungsindustrie wiederbeleben. Im Jahr 1990 hatte der Sektor noch einen Anteil an der Industrieproduktion von knapp 18 Prozent - 2017 waren es gerade einmal 0,5 Prozent. Das künftige Investitionsgeschehen wird durch mehrere Initiativen bestimmt. Das sind die Umsetzung von Programmen für die Produktion und Verarbeitung von Baumwolle und Seidenkokons für Halb- und Fertigwaren, der Aufbau eines Gewerbeparks für die Leichtindustrie in Mingatschewir und die Errichtung von Filialen der Gesellschaft für handgewebte Teppiche Azerkhalcha.

  • Gewerbepark im Aufbau

Baku (GTAI) - Die aserbaidschanische Textil- und Seidenindustrie soll nach einem dramatischen Einbruch wieder eine Zukunft haben. Mehrere Initiativen verhelfen der Traditionsbranche zu einem Neubeginn.

Aserbaidschan möchte seine einst starke Textil-, Seiden- und Bekleidungsindustrie wiederbeleben. Im Jahr 1990 hatte der Sektor noch einen Anteil an der Industrieproduktion von knapp 18 Prozent - 2017 waren es gerade einmal 0,5 Prozent. Das künftige Investitionsgeschehen wird durch mehrere Initiativen bestimmt. Das sind die Umsetzung von Programmen für die Produktion und Verarbeitung von Baumwolle und Seidenkokons für Halb- und Fertigwaren, der Aufbau eines Gewerbeparks für die Leichtindustrie in Mingatschewir und die Errichtung von Filialen der Gesellschaft für handgewebte Teppiche Azerkhalcha.

Neue Projekte stehen in der Baumwollverarbeitung an
Anfang der 80er-Jahre hatte der Baumwollanbau im Land mit einer jährlichen Ernte von mehr als 1 Million Tonnen Rohbaumwolle Hochkonjunktur. Der Zusammenbruch der Sowjetunion, die Transformationskrise in den 90er-Jahren und eine generelle Vernachlässigung brachten die Branche fast zum Erliegen. Im Jahr 2015 erreichte die Ernte mit 35.000 Tonnen Rohbaumwolle ein historisches Tief.

Doch die Trendwende ist eingeleitet. Im Jahr 2017 wurden 207.000 Tonnen Rohbaumwolle geerntet (Prognose für 2018: 250.000 bis 260.000 Tonnen). Ein Wermutstropfen ist der geringe durchschnittliche Ernteertrag von 1,52 Tonnen pro Hektar (2017). Die Regierung kündigte eine verstärkte Förderung der Bodenbewässerung und technischen Ausstattung der Produzenten an. Bis 2022 soll die Ernte auf 500.000 Tonnen pro Jahr steigen.

Das am 13. Juli 2017 verabschiedete "Staatliche Programm für die Entwicklung des Baumwollanbaus im Zeitraum 2017 bis 2022" ist Richtschnur für die weitere Entwicklung. Projekte für die Erneuerung bestehender und den Bau neuer Fabriken für die Baumwollentkernung sowie die Verarbeitung von Baumwollfasern zu Garnen, Stoffen und Fertigerzeugnissen sind geplant. Mitte 2018 gab es im Land acht Spinnereien mit einer jährlichen Gesamtkapazität von 44.600 Tonnen Garn. Zu den Garnherstellern in Usbekistan zählen vor allem die Unternehmen Mingatschewir Textil, MKT Istehsalat Kommersiya, ASK Textil Sumgait und Azeripek (bekannter als Ipek Scheki).

Seidenindustrie wird ausgebaut
In die fast brachliegende Seidenindustrie kommt seit 2016 wieder Bewegung. Am 27. November 2017 wurde das "Staatliche Programm für die Einwicklung der Seidenraupenzucht und die Verarbeitung von Kokons der Maulbeerseidenspinner im Zeitraum 2017 bis 2025" verabschiedet. In dem Programm sind die Vorhaben zur Wiederbelebung der Branche definiert. Das jährliche Aufkommen an Kokons soll bis 2025 auf 6.000 Tonnen steigen und somit eine jährliche Herstellung von bis zu 600 Tonnen Rohseide gewährleisten. Im Jahr 2017 wurden 244 Tonnen Kokons produziert nach 71 Tonnen im Jahr 2016 (Prognosen für 2018 und 2019: etwa 500 und 1.000 Tonnen).

Die Modernisierung des Seidenkombinates Azeripek in Scheki steht ganz oben auf der Projektliste. Ansprechpartner ist die staatliche Industrievereinigung Aserbaidschans, der Azeripek und andere Betriebe unterstehen (http://www.ask.gov.az). Der Bau einer neuen Seidenspinnerei mit einer jährlichen Kapazität von 3.000 Tonnen Garn ist geplant.

Das 1931 errichtete und später erweiterte Seidenkombinat in Scheki war in den 70er- und 80er-Jahren mit etwa 7.000 fest angestellten Mitarbeitern das Flaggschiff der Seidenindustrie in der Sowjetunion. Es produzierte jährlich bis zu 400 Tonnen Rohseide und belieferte über 100 Fabriken mit Seidengarn und -zwirn. Eine ineffiziente Privatisierung, Finanzprobleme, Rohstoffmangel und Absatzschwierigkeiten führten immer wieder zu Produktionseinstellungen. Die heutigen Kapazitäten erlauben nur noch eine jährliche Produktion von bis zu 135 Tonnen Rohseide. Infolge technischer Probleme kann die Fabrik keine Fertigstoffe mehr herstellen.

Industriepark für Leichtindustrie im Aufbau
In dem 2016 gegründeten Industriepark für Leichtindustrie in Mingatschewir sollen neun Fabriken für die Herstellung von Textil- und Bekleidungserzeugnissen (Baumwoll-, Acryl- und Wollgarn, Strumpfwaren und Bekleidung) sowie anderen Erzeugnisse der Leichtindustrie (Lederschuhe und Kosmetik) errichtet werden. Der Bau weiterer Produktionsstätten ist geplant. Die Gesellschaft Textil Mingatschewir nahm im Februar 2018 die ersten zwei Fabriken im Gewerbepark in Betrieb. Sie will jährlich bis zu 20.000 Tonnen Baumwoll- und Mischgarn produzieren. Die Investitionen betrugen 46 Millionen US-Dollar (US$).

Azerkhalcha erweckt traditionelle Teppichkunst zu neuem Leben
Die Gesellschaft für die Herstellung handgewebter Teppiche Azerkhalcha hat ein ehrgeiziges Ziel: Bis 2020 sollen 30 regionale Teppichwebereien errichtet werden. Bis Ende 2017 wurden bereits zehn Filialen eröffnet. In den Jahren 2018 und 2019 kommen weitere 20 hinzu. Azerkhalcha wurde 2016 auf Initiative der Regierung gegründet. Der Staat investiert in den Jahren 2018 und 2019 rund 22 Millionen US$ in die Errichtung neuer Filialen und den Bau einer Fabrik für die Aufbereitung von Wolle.

Ab 2020 werden etwa 5.000 Beschäftigte handgewebte Teppiche unter dem Label Azerbaijan Carpet (aserbaidschanischer Teppich) für das In- und Ausland herstellen. Die Ausbaupläne für die Herstellung von handgewebten Teppichen ergeben sich aus den 2018 verabschiedeten staatlichen Programmen für die Entwicklung der Teppichkunst in Aserbaidschan und in der Autonomen Republik Nachitschewan für die Jahre 2018 bis 2022.

Aserbaidschan bietet als Produktionsstandort Chancen
Aserbaidschan kann als Produktionsstandort sowohl für die Textil- und Seidenindustrie als auch für die Bekleidungsindustrie mit einigen Vorzügen punkten. Hierzu zählen ausreichend verfügbare und schnell einzuarbeitende Arbeitskräfte, geringe Lohnkosten, steuerliche und andere Präferenzen in Gewerbegebieten sowie gute Bedingungen für den Warenabsatz.

Gute Absatzmöglichkeiten ergeben sich aus den Freihandelsabkommen mit den Ländern der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten und den Exportchancen in die Türkei. Beim Export in diese Länder müssen keine Importzölle gezahlt werden. Davon können Bekleidungshersteller aus EU-Ländern mit Exportabsichten in die genannten Länder profitieren. Mehrere Unternehmen vor allem aus dem Baltikum sondieren derzeit ihre Chancen für einen Markteintritt.

Der Fachverband der Textilbranche Aserbaidschans sieht bei den Rahmenbedingungen für die einheimischen Bekleidungshersteller noch Handlungsbedarf bei der Regierung. So sollte die Zollbelastung für den Import von Verbrauchsmaterialien, wie von Klebstoffen, Knöpfen und Druckknöpfen sowie Reißverschlüssen, deutlich gesenkt werden.

Zu den führenden Herstellern von Bekleidung und anderen Fertigwaren der Textilverarbeitung zählen die Unternehmen Textilfabrik Baku (Baki Tekstil Fabriki), Accord Textil (Agstafa, Teil der Accord Industrial Holding), Alyans Tekstil (Sumqayit), die Bekleidungsfabrik im Gilan-Textilpark (Sumqayit), und Debet Uniform (Baku). Die Fabriken produzieren hauptsächlich Berufs- und Oberbekleidung.

 

Weitere Informationen:
GTAI Aserbaidschan Teppich
Quelle:

Uwe Stohbach, Germany Trade & Invest

www.gtai.de

27.11.2018

ÄGYPTENS TEXTIL- UND BEKLEIDUNGSSEKTOR VOR MODERNISIERUNG

  • Staatsunternehmen erhalten bessere Ausrüstung

Kairo (GTAI) - Die ägyptische Regierung plant Modernisierungen im Textilsektor und Privatunternehmen investieren in neue Standorte. Erwartet werden steigende Maschinenimporte und Bekleidungsausfuhren.

In der ägyptischen Textil- und Bekleidungsindustrie stehen die Zeichen auf Expansion und Modernisierung. Lokale Medien berichteten über eine Reihe von privaten und staatlichen Investitionsvorhaben. Laut der Zeitung Al Gomhouria plant ein chinesischer Produzent in der Wirtschaftszone am Suezkanal die weltgrößte Textilfabrik für 6 Milliarden US$. Die chinesischen Unternehmen TIDA und Shoon Dong Roy wollen für 800 Millionen US$ eine Bekleidungsfabrik errichten. Sino-Egypt Minkai plant für rund 750 Millionen US$ einen Textilindustriekomplex zu errichten.

  • Staatsunternehmen erhalten bessere Ausrüstung

Kairo (GTAI) - Die ägyptische Regierung plant Modernisierungen im Textilsektor und Privatunternehmen investieren in neue Standorte. Erwartet werden steigende Maschinenimporte und Bekleidungsausfuhren.

In der ägyptischen Textil- und Bekleidungsindustrie stehen die Zeichen auf Expansion und Modernisierung. Lokale Medien berichteten über eine Reihe von privaten und staatlichen Investitionsvorhaben. Laut der Zeitung Al Gomhouria plant ein chinesischer Produzent in der Wirtschaftszone am Suezkanal die weltgrößte Textilfabrik für 6 Milliarden US$. Die chinesischen Unternehmen TIDA und Shoon Dong Roy wollen für 800 Millionen US$ eine Bekleidungsfabrik errichten. Sino-Egypt Minkai plant für rund 750 Millionen US$ einen Textilindustriekomplex zu errichten.

Auch der ägyptische Staat will die Textil- und Bekleidungsproduktion stärken. Im November 2018 verhandelte der Minister für Staatsunternehmen Hisham Tawfiq mit Werner International aus den USA über eine umfangreiche Restrukturierung der Cotton & Textile Holding Company. Laut Presseberichten sollen die Grundstücke von 14 der 25 Baumwollentkörnungsanlagen verkauft werden. Den Wert taxiert das Ministerium auf 1,5 Milliarden US$. Diese Mittel sind für die Reparatur von Maschinen und den Import neuer Ausrüstung für die elf verbleibenden Unternehmen vorgesehen.

In Minya wird ebenfalls auf staatliche Initiative hin eine Freizone für die Textilproduktion entstehen. Diese Branchenzone soll auf einem Gebiet von 2,2 Millionen Quadratmetern errichtet werden: Die General Authority for Free Zones and Investment will das Vorhaben noch vor Ende 2018 auf den Weg bringen.

Im Herbst 2018 unterzeichneten die Cotton & Textiles Industries Holding Company und Marubeni aus Japan eine Absichtserklärung. Diese bezieht sich auf den Bau einer neuen Textilfabrik in Kafr El Sheikh. Ein vergünstigter Kredit der Japan Bank for International Cooperation sichert die Finanzierung des Projekts.

Importbedarf bei Textil- und Bekleidungsmaschinen dürfte zunehmen
Die geplanten Projekte lassen einen weiter steigenden Importbedarf erwarten. Wie andere Ausrüstungstypen auch wird die große Mehrheit der Textil- und Bekleidungsmaschinen in Ägypten importiert. Der deutsche Lieferanteil fiel 2017 gegenüber dem Vorjahr um 8,4 Prozentpunkte auf 12 Prozent ab. Dieser Absturz wird allerdings dadurch relativiert, dass das Vergleichsjahr 2016 ein positiver Ausreißer war. So hatte der deutsche Anteil 2015 noch bei 15,8 Prozent gelegen.

Einfuhr von Textil- und Bekleidungsmaschinen nach Ägypten (in 1.000 US$)
HS-Kategorie 2016 davon aus Deutschland 2017 davon aus Deutschland
8444 4.481 2.025 5.554 n.v.
8445 26.105 5.429 32.660 4.807
8446 23.591 13.346 26.170 4.493
8447 15.713 3.052 22.032 4.493
8448 20.574 3.365 18.013 2.698
8449 299 0 1.725 0,4
8451 36.512 2.334 37.887 3.511
8452 23.186 1.698 29.633 1.309
8453 3.678 137 9.892 155
Summe 154.139 31.386 183.566 22.028,4

Anmerkung: n.v. = keine Daten verfügbar
Quelle: UN Comtrade

Ägyptische Textil- und Bekleidungsunternehmen produzieren oft mit viel Handarbeit und teils mit stark veralteten Maschinen. Die Regierung zielt darauf ab, dass wegen des anhaltenden Bevölkerungswachstums möglichst viele Arbeitsplätze geschaffen werden. Eine stärker automatisierte und modernere Fertigung würde andererseits aufwendigere Produkte ermöglichen. Diese könnten mit höherem Gewinn verkauft werden, dürften aber auch weniger menschliche Arbeit erfordern.

Wichtige Rolle der Branchenunternehmen für die ägyptische Wirtschaft
Textil- und Bekleidungsunternehmen in Ägypten repräsentieren einen bedeutsamen und arbeitsintensiven Wirtschaftszweig. Im Land werden lokale und importierte Fasern verarbeitet und mit Spinnereien, Webereien, Färbereien sowie Herstellern von Bekleidung und Heimtextilien ist eine breite Basis vorhanden. Schätzungen zufolge beschäftigen die Betriebe insgesamt 1 Million bis 1,2 Millionen Arbeitnehmer. Ein regionaler Schwerpunkt ist Mahala El Kubra. Staatsunternehmen sind im Textilsektor stark vertreten, während im Bekleidungssektor die Privatwirtschaft eine größere Rolle spielt. Spinnereien und Webereien befinden sich zu etwa 90 Prozent in staatlichem Besitz.

Laut dem Readymade Garments Export Council (RMGEC) steht die Bekleidungsindustrie für 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, 15 Prozent der Exporte (ohne Erdöl) und stellt jeden dritten Industriearbeitsplatz des Landes. Von Januar bis Ende August 2018 summierten sich die Ausfuhren von Bekleidung lauf dem RMGEC auf 1.040 Millionen US$. Im Vergleichszeitraum 2017 hatten die Exporte lediglich 980 Millionen US$ betragen.

Ägyptische Ausfuhren von Textilien und Bekleidung (Auswahl; in Millionen US$; Veränderung in %)
HS-Kategorie 2016 2017 Veränderung 2017 / 2016
57 303,5 313,9 3,4
60 35,7 44,3 24,1
61 388,0 466,0 20,1
62 756,6 910,7 20,4
63 227,2 231,1 1,7
Summe 1.711,0 1.966,0 14,9

Quelle: UN Comtrade

Eine Sonderrolle spielen die Qualified Industrial Zones (QIZ). Es handelt sich um Sonderzonen mit israelischen Wertschöpfungsanteil, der bei der Produktion festgeschrieben ist und die Erzeugnisse genießen Zollvorteile beim Export in die USA. Seit 2005 hat das System der QIZ für mehr private Investitionen in den Bekleidungssektor gesorgt. Aus den 25 Zonen werden Jeans und andere Bekleidung für bekannte Marken in die USA geliefert.

Ägyptische Hersteller sind auch allgemein nicht immer als solche zu erkennen, da sie häufig für große internationale Marken fertigen. Middle East Eye nennt Calvin Klein, Decathlon, Tommy Hilfiger und Zara als Beispiele. Im November 2017 vereinbarte Dice Sport and Casual Wear die Belieferung von Levi Strauss & Co. mit Kinderbekleidung.

Der US-Konzern Disney bezieht sogar 33 Arten von Produkten aus Ägypten. Seit 2017 kooperiert Ägypten im Rahmen des Better Work Programme mit der internationalen Arbeitsorganisation International Labour Organization. In 30 Bekleidungsfabriken sollen die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Für Disney waren diese Maßnahmen laut Medienberichten ein Grund, die Lizenz der ägyptischen Lieferanten bis Dezember 2019 zu verlängern.

Währungseffekt sorgt für bessere Wettbewerbsfähigkeit
Die arbeitsintensive Produktion konnte von der Währungsabwertung 2016 profitieren. Ägypten liegt laut einem Bericht des Nachrichtenportals Middle East Eye mit mindestens 100 US$ Monatsgehalt für Arbeiter etwa auf dem Niveau von Indien oder Bangladesch und bei ungefähr 50 Prozent chinesischer Gehälter. Zudem sind zeitnahe Lieferungen nach Europa und in die USA möglich.

Andererseits sind die Unternehmen auf ausländische Zulieferungen angewiesen, die sich verteuert haben. In Ägypten wird vorwiegend besonders weiche und hochwertige langstapelige Baumwolle angebaut und exportiert. Hingegen verwenden inländische Produzenten vorwiegend kurzstapelige Baumwolle und andere Fasern aus dem Ausland als Rohstoff. Der RMGEC beklagte im Oktober 2018 steigende Produktionskosten. Dazu trugen Löhne, Strom, Wasser, Erdgas, Transporte und teurere Importe von Rohstoffen bei.

 

Weitere Informationen:
GTAI Ägypten
Quelle:

Oliver Idem, Germany Trade & Invest www.gtai.de

Taiwans Textilbranche behauptet sich mit Innovationen Foto: Pixabay
25.09.2018

TAIWANS TEXTILBRANCHE BEHAUPTET SICH MIT INNOVATIONEN

  • Hersteller setzen unter anderem auf deutsche Maschinen

Tokyo (GTAI) - Bei Funktionstextilien gehört Taiwan international in die Top-Liga. Damit das so bleibt, investieren die Branchenhersteller in moderne Ausrüstung und Innovationen.

Taiwan ist ein weltweit wichtiger Lieferant von funktionalen Textilien. Diese Position will die Branche halten und möglichst noch ausbauen. Daher investieren sie in neue Kapazitäten sowie Forschung und Entwicklung. Für die Lieferanten von Vorerzeugnissen und Ausrüstung bestehen gute Absatzchancen.

Die Nachfrage nach Funktionstextilien nimmt in der Sport-, Freizeit- und Schuhindustrie zu. In anderen Branchen, wie in der Automobil- und Medizinbranche, bei Baumaterialien und landwirtschaftlichen Hilfsmitteln, kommen diese auch vermehrt zum Einsatz. Dabei sind Funktionaltextilien meist nicht als Taiwan-Produkte erkennbar. Dennoch sind sie teilweise sehr sichtbar.

  • Hersteller setzen unter anderem auf deutsche Maschinen

Tokyo (GTAI) - Bei Funktionstextilien gehört Taiwan international in die Top-Liga. Damit das so bleibt, investieren die Branchenhersteller in moderne Ausrüstung und Innovationen.

Taiwan ist ein weltweit wichtiger Lieferant von funktionalen Textilien. Diese Position will die Branche halten und möglichst noch ausbauen. Daher investieren sie in neue Kapazitäten sowie Forschung und Entwicklung. Für die Lieferanten von Vorerzeugnissen und Ausrüstung bestehen gute Absatzchancen.

Die Nachfrage nach Funktionstextilien nimmt in der Sport-, Freizeit- und Schuhindustrie zu. In anderen Branchen, wie in der Automobil- und Medizinbranche, bei Baumaterialien und landwirtschaftlichen Hilfsmitteln, kommen diese auch vermehrt zum Einsatz. Dabei sind Funktionaltextilien meist nicht als Taiwan-Produkte erkennbar. Dennoch sind sie teilweise sehr sichtbar.

Beispielsweise trugen bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 mindestens 15 von 32 Mannschaften Bekleidung, die mit Textilien taiwanischen Ursprungs für international bekannte Markennamen erzeugt wurden, so Angaben des staatlichen Industrial Development Bureau (IDB) in Taiwan. Laut Taiwan Footwear Manufacturers Association sind taiwanische Hersteller für circa 80 Prozent aller weltweit produzierten Sportschuhe verantwortlich.

Textilhersteller investieren
Zu den größten Textilherstellern der Insel gehört die Far Eastern New Century (FENC). Deren Erzeugungskapazität befindet sich heutzutage hauptsächlich im Ausland mit Produktionen in China, Japan, den USA und Vietnam. In Taiwan baut FENC ebenfalls die Kapazität aus. In einem Joint Venture mit der deutschen Freudenberg werden seit 1987 Spinnvliesstoffe aus Polyester für den asiatischen Markt hergestellt.

Die Freudenberg Far Eastern Spunweb hat angekündigt, eine dritte Produktionslinie für Vliesstoffe im Werk Tayuan einzurichten und dadurch die bestehende Erzeugung von 20.000 t um 11.000 t pro Jahr zu erhöhen. Der Bau der neuen Herstellungsstätte, die 2020 den Betrieb aufnehmen soll, hat mittlerweile begonnen. Darin soll die neueste automatisierte Produktionstechnologie eingesetzt werden. Die Investitionen belaufen sich laut Unternehmensmeldung auf circa 43 Millionen US$.

Größte Unternehmen der Textilindustrie in Taiwan nach Umsatz
(in Mio. US$; Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in %)
Firma 2016 2017 Veränd.
Far Eastern New Century Corp. 6.679 7.157 0,9
Formosa Taffeta Co., Ltd. 1.233 1.337 2,2
Shinkong Synthetic Fiber Corporation 1.066 1.200 6,1
Eclat Textile Co., Ltd. 759 796 -1,2
Makalot Industrial Co., Ltd. 685 735 1,2
Tainan Spinning Co., Ltd. 602 692  

Quelle: CommonWealth Magazine, Taiwan Stock Exchange

Deutschland bleibt wichtiger Ausrüstungslieferant
Taiwans Textilhersteller importieren ihre Ausrüstung vor allem aus China, Japan und aus Deutschland, wobei ein Teil der in China produzierten Maschinen von Firmen mit japanischen, deutschen, italienischen oder taiwanischen Mutterhäusern sind. Zwar gingen die deutschen Lieferungen 2017 gegenüber 2016 um 13,7 Prozent auf 71,1 Millionen US$ zurück. Jedoch zogen Taiwans Importe aus Deutschland in den ersten sechs Monaten 2018 um 24,3 Prozent an und überstiegen mit 42,5 Millionen US$ die Lieferungen aus Japan.

Dass die Einfuhr von Ausrüstung auf hohem Niveau bleibt, hat damit zu tun, dass die Unternehmen der Textilbranche in Taiwan dabei sind, bestehende Anlagen zu modernisieren und auf Industrie 4.0 umzurüsten. Zudem nimmt die Zahl der Hersteller von Textilien in Taiwan in den letzten Jahren zu. Zwischen 2014 und 2017 stieg deren Zahl gemäß Statistiken der Taiwan Federation of Textiles von 3.143 Firmen auf 3.214 Firmen.

Hauptlieferländer von Textilmaschinen *) nach Taiwan
(in Mio. US$; Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in %)
Lieferland 2016 2017 Veränd.
China 108,7 111,0 2,1
Japan 97,2 97,2 0
Deutschland 82,5 71,1 -13,7
Italien 32,8 23,8 -27,3
Schweiz 13,6 14,1 3,6
USA 19,2 12,1 -37,2
Gesamt 405,4 364,7 -10,0

*) HS-Codes 8444-8453; ohne 8450
Quelle: Customs Statistics, Ministry of Finance

Kernfunktionen bleiben in Taiwan
Hingegen ist der Produktionswert der Textilbranche leicht gesunken. Er sank 2017 gegenüber 2016 auf Basis der Landeswährung um 1,7 Prozent. Umgerechnet auf US-Dollar lag der Herstellungswert von Textilien bei 9 Milliarden US$, so die Statistik des Wirtschaftsministeriums. Die Erzeugung von Kunstfasern stagnierte 2017 bei knapp 3 Milliarden US$.

In Taiwan finden sich die Hauptquartiere der oftmals familiengeführten Textilunternehmen. Hier werden die Einkaufs- und Marketingentscheidungen getroffen und nicht zuletzt Forschung und Entwicklung betrieben. Beispielsweise entwickeln gegenwärtig mehrere Hersteller smarte Textilien, in denen etwa Temperaturkontrolle, Herz- oder Ortungsfunktionen integriert sind.

Auslandsaktivitäten werden diversifiziert
Die Textilhersteller investieren überwiegend in neue Kapazitäten außerhalb Taiwans. So erweitert FENC 2018 seine Kapazität für PET (Polyethylenterephthalat) und Terephthalsäure (PTA), die unter anderem für die Herstellung von Synthesefasern benötigt werden. Zusammen mit einem indonesischen und einem mexikanischen Partner kauft FENC zwei neue Werke eines bankrotten US-Unternehmens in West Virginia und Texas auf. Damit sinkt unter anderem das Risiko möglicher Handelsbeschränkungen und umgekehrt steigt die Chance, von Freihandelsabkommen zu profitieren.

Ein Investitionsschwerpunkt ist auch Vietnam. Hier sind die meisten taiwanischen Textilunternehmen dabei, neue Kapazitäten auf- oder auszubauen. FENC, Formosa Taffeta, Eclat, Makalot und einige andere haben zum Teil schon vor mehreren Jahren im südostasiatischen Tigerland investiert. Neue Investitionen in China sind hingegen vor allem wegen steigender Lohnkosten selten geworden.

 

Weitere Informationen:
Taiwan
Quelle:

Jürgen Maurer, Germany Trade & Invest www.gtai.de

Branchencheck in Asien Foto: Pixabay
19.06.2018

TEXTIL- UND BEKLEIDUNGSINDUSTRIE IN ASIEN: GTAI BRANCHENCHECK

GTAI-Experten beobachten und analysieren täglich die Entwicklung der wichtigsten deutschen Exportbranchen auf den Weltmärkten. Hier finden Sie Informationen zur Textil- und Bekleidungsindustrie in asiatischen Märkten zusammengefasst.
 
GTAI-Branchencheck - Vietnam
Textil- und Bekleidungsindustrie: Vietnam muss mehr als nähen

GTAI-Experten beobachten und analysieren täglich die Entwicklung der wichtigsten deutschen Exportbranchen auf den Weltmärkten. Hier finden Sie Informationen zur Textil- und Bekleidungsindustrie in asiatischen Märkten zusammengefasst.
 
GTAI-Branchencheck - Vietnam
Textil- und Bekleidungsindustrie: Vietnam muss mehr als nähen
Die Textil- und Bekleidungsindustrie ist eines der wichtigsten Standbeine der vietnamesischen Industrie und trug 2017 mit Ausfuhren in Höhe von 26 Milliarden US$ rund 6 Prozent zu den Gesamtexporten bei. Für 2018 strebt die Branche ein Wachstum von 7 bis 8 Prozent an, die Exporte sollen auf über 33 Milliarden US$ ansteigen. Um Ursprungsregeln der seitens Vietnams abgeschlossenen Freihandelsabkommen zu erfüllen, muss das Land eine höhere Wertschöpfung erzielen. Heimische Unternehmen wie die Vinatex-Gruppe oder Garco10, aber auch ausländische Betriebe investieren vermehrt in technische Innovationen und bauen der reinen Näherei vorgelagerte Prozesse wie Spinnen, Weben und Färben aus. Zudem beginnen erste Unternehmen, die Produktion zu automatisieren.
 
GTAI-Branchencheck - Usbekistan
Textil- und Bekleidungsindustrie: Investitionen für mehr als 2 Milliarden US$ geplant
Das Branchenprogramm für 2017 bis 2020 listet rund 130 Projekte mit einem Gesamtwert von 2 Milliarden US$ auf. Etwa die Hälfte der geplanten
Investitionen soll auf ausländische Engagements entfallen. Angestrebt ist, im genannten Zeitraum den jährlichen Ausstoß von fertigen Textilerzeugnissen zu verdoppeln. Usbekistan zählt mit einem jährlichen Aufkommen von mehr als 3 Millionen Tonnen Rohbaumwolle zu den weltweit größten Produzenten des weißen Goldes. Ein zweites Branchenprogramm sieht 2018 bis 2021 die Umsetzung von fünf Projekten für die Herstellung von Rohseide, Seidenwatte und -stoffen sowie fertigen Seidenerzeugnissen vor. Die erforderlichen Investitionen werden auf mindestens 26 Millionen US$ veranschlagt.
 
GTAI-Branchencheck – Myanmar
Textil- und Bekleidungsindustrie: Exportstärke durch Niedriglöhne
Die Aufhebung der Sanktionen durch die EU und die USA belebte spürbar das Investitionsklima der Branche, zumal dies verbunden war mit der Reaktivierung des GSP-Importstatus der EU (Generalised System of Preferences). Stammen die meisten Investoren aus China, Hongkong, Taiwan oder Südkorea fanden sich auch westliche Marken ein, wie GAP, H & M, Primark oder Marks & Spencer. Aktuell beschäftigt werden etwa 400.000 Arbeiter in fast 400 zumeist lediglich auf CMP ausgerichteten Fabriken (cut-make-pack), darunter 171 Auslandsinvestoren und 22 Joint Ventures. Der Export soll 2017 laut der Myanmar Garment Entrepreneurs Association um 40 Prozent auf über 3 Milliarden US$ angestiegen sein. Größter Abnehmer war erstmals die Europäische Union, vornehmlich Deutschland, vor Japan und Südkorea.

GTAI-Branchencheck – Georgien
Textil- und Bekleidungsindustrie: Mehrere Ausbauvorhaben geplant
Die Bekleidungsindustrie produziert jährlich Erzeugnisse für bis zu 70 Millionen US$. Hergestellt werden vorwiegend Erzeugnisse internationaler Marken für den Export. Einige neue Projekte in der Branche sind in Vorbereitung.
So will der türkische Jeanshersteller Baykanlar Textil bis Ende 2018 in Ozurgeti eine Fabrik für die Herstellung von Markenjeans errichten. In das Vorhaben sollen insgesamt 15 Millionen US$ fließen. Das rumänische Unternehmen MGMtex, eine Tochter der Schweizer Firma Ottorose, plant in Kooperation mit einem lokalen Partner die Aufnahme der Produktion von Markenbekleidung in Kutaisi. Die Investitionen für die erste und zweite Projektphase betragen mehr als 1,5 Millionen US$. Für die Beschaffung von Ausrüstungen kommt das Unternehmen in den Genuss von Fördermitteln aus dem staatlichen Programm Produce in Georgien.

GTAI-Branchencheck Turkmenistan
Textil- und Bekleidungsindustrie: Investitionen für etwa 300 Millionen US-Dollar avisiert
Die Textil- und Bekleidungsindustrie steht für 20 Prozent der Industrieproduktion und 30 Prozent des verarbeitenden Gewerbes Turkmenistans. Gut 300 Millionen US$ werden 2018 bis 2020/21 investiert. Auf der Projektliste stehen der Bau eines großen Textilkomplexes für die jährliche Verarbeitung von bis zu 5.000 Tonnen feinfasriger Baumwolle zu Halb- und Fertigprodukten (Inbetriebnahme: März 2021; Auftragnehmer: Cotam Enterprises Ltd., Britische Jungferninseln/Türkei) und einer Fabrik für die Produktion von jährlich 6.000 Tonnen Baumwollgarn (2019/20, Hilli yol), die Modernisierung einer Textilfabrik (Daschogus), einer Baumwollspinnerei (Tachtabasar) und einer Fabrik für medizinische Watte und kosmetische Baumwolle (Aschgabat; jeweils 2018/2019). Das Potenzial bei medizinischen Textilien, Baumwollstoffen, Chemiefasern und bei der Verarbeitung von Wolle und Kokons wird noch wenig genutzt.
 
GTAI-Branchencheck Aserbaidschan
Textil- und Bekleidungsindustrie: Leichtindustrie-Gewerbepark wirbt um Investoren
Aserbaidschan startete mehrere Projekte zur Wiederbelebung der Branche (Ausstoß 2017: 100 Millionen US$). In Mingatschewir entsteht seit Herbst 2016 ein Industriepark für die Leichtindustrie. Vorgesehen sind neun neue Fabriken für Baumwoll-, Acryl- und Wollgarn, Bekleidung, Strumpfwaren und Lederschuhe. Der Projektwert beträgt bis zu 150 Millionen US$. Die erste Fabrik für die jährliche Produktion von 20.000 Tonnen Garn befindet sich im Bau. Unter der 2016 gegründeten Dachorganisation für Teppichweberei Azerkhalcha sollen im Jahr 2018 zehn weitere kleinere Fabriken in Betrieb genommen werden. Die Gesellschaft Gilan Textil Park, Sumqayit, will ihre Exporte von Heimtextilien ausweiten. Auf mittlere Sicht ist auch der Bau einer Seidenspinnerei mit einer jährlichen Kapazität von 3.000 Tonnen Garn geplant.
 
GTAI-Branchencheck Armenien
Textil- und Bekleidungsindustrie: Interesse aus dem Ausland nimmt zu
Steigende Exporte von Bekleidung nach Russland und auf westliche Märkte lassen 2018 weitere Investitionen in die Textil- und Bekleidungsindustrie erwarten. So wollen italienische Investoren in Kapan (Region Sjunik) eine größere Trikotagenfabrik errichten. Das Unternehmen SASSTEX in Artik (Region Schirak) investiert in zwei Fabriken für die Herstellung von Mode- (Marke ZARA) und Arbeitsbekleidung. Die ägyptische Wassef Group erwägt die Produktion von Baumwollstoffen und Erzeugnissen daraus. Der Hersteller von Strumpfwaren und Kinderbekleidung Alex Textile mit Sitz in Eriwan setzt 2018 sein auf 28 Millionen US$ veranschlagtes Investitionsprogramm für den Ausbau der Produktion von Bekleidung und Trikotagen an mehreren Standorten in Armenien fort.

Weitere Informationen:
Asien Export
Quelle:

Germany Trade & Invest www.gtai.de

mtex+ und LiMA 2018 (c) Messe Chemnitz
22.05.2018

mtex+ und LiMA 2018: BRÜCKENSCHLAG ZWISCHEN TECHNISCHEN TEXTILIEN UND LEICHTBAU

147 Aussteller aus sechs Ländern präsentieren am 29./30. Mai 2018 in Chemnitz anwendungsorientierte textile und Leichtbau-Lösungen für Branchen von A bis Z und stellen zahlreiche Neuheiten vor - Sonderschauen und Fachveranstaltungen vertiefen Messethemen und geben Anstöße für Innovationsentwicklung und Geschäftskontakte

147 Aussteller aus sechs Ländern präsentieren am 29./30. Mai 2018 in Chemnitz anwendungsorientierte textile und Leichtbau-Lösungen für Branchen von A bis Z und stellen zahlreiche Neuheiten vor - Sonderschauen und Fachveranstaltungen vertiefen Messethemen und geben Anstöße für Innovationsentwicklung und Geschäftskontakte

Mit einem Plus an Ausstellern von zehn Prozent und einer um 20 Prozent vergrößerten Fläche geht das Messe-Duo mtex+ und LiMA am 29./30. Mai 2018 an den Start. In Halle 1 der Messe Chemnitz präsentieren 147 Unternehmen und Forschungseinrichtungen auf 4200 Quadratmetern anwendungsorientierte textile und Leichtbaulösungen für Branchen von A wie Architektur bis Z wie Zugtechnik. Zur Vorveranstaltung 2016 waren 134 Aussteller auf 3500 Quadratmeter in Chemnitz vertreten. „Wir freuen uns, dass das Zusammenwachsen der Technologiefelder Technische Textilien und Leichtbau in unserem Messe-Duo noch sichtbarer wird. Dabei zeigen nicht nur Aussteller aus der mitteldeutschen Industrie- und Forschungsregion ihr Know-how. Ebenso können wir Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus dem weiteren Deutschland sowie aus Belgien, Frankreich, Österreich, der Schweiz und Tschechien in Chemnitz begrüßen. Für uns ein Beleg, dass das weitere Zusammenführen von mtex+ und LiMA unter dem neuen Slogan ‚Exzellente Verbindungen: Technische Textilien treffen Leichtbau‘ greift“, betont Dr. Ralf Schulze, Geschäftsführer der C³ Chemnitzer Veranstaltungszentren GmbH, zu welcher die Messe Chemnitz gehört.

Neuheiten von textilen Leiterplatten bis Zug-Komponenten aus Basalt und Bambus
Die Internationale Messe für Technische Textilien mtex+ und die Leichtbaumesse LiMA fokussieren funktionalisierte und intelligente Textilien sowie Leichtbauwerkstoffe und –produkte, digitalisierte Produktion, Verfahrens-, Prozess- und Technikentwicklung, Veredlung sowie Recycling. Die Aussteller warten 2018 mit zahlreichen Neuheiten auf. Der Vliesstoff-Konfektionär Glatzeder kommt mit Schutzanzügen aus einem völlig neuen Material nach Chemnitz, das für Arbeit unter Extrembedingungen geeignet ist.  Eine speziell für Sicherheitskräfte entwickelte Schnittschutzbekleidung zeigt Wattana. Flexible textile Leiterplatten aus leitfähigem Vliesstoff sind eine Neuentwicklung von Norafin.  Eine die Lebensdauer von Kunstleder-Polsterungen verlängernde Oberflächenversiegelung präsentiert Vowalon. Leichte interaktive Bauelemente sowie Tische und Sitzgelegenheiten aus Textilbeton stellt die TU Chemnitz vor. Verkleidungs- und Interieurteile für Schienenfahrzeuge mit Basalt- und Bambusfasern zeigt HÖRMANN Vehicle Engineering.
Neben den Ausstellungsständen bieten neue und bewährte Sonderschauen Einblicke in innovative Entwicklungen. Erstmals auf dem Programm stehen „light.building“ zum Leichtbau in Architektur und Bauwesen und „flexible.protect“ zu Schutz- und Sicherheitstextilien für Mensch, Natur, mobile und immobile Güter. Fortgesetzt wird die bereits 2016 erfolgreiche Ausstellung „health.textil“ mit Medizin-, Gesundheits- und Wellnesstextilien.

Kompakt, intensiv und international
Die Stand- und Sonderschau-Präsentationen demonstrieren die wachsende Einsatzbreite von Technischen Textilien und Leichtbau. „Hightech-Textilien und Leichtbaulösungen erobern immer neue Anwendungsfelder. Kompakt zu sehen sind die vielfältigen Möglichkeiten in der mitteldeutschen Industriemetropole Chemnitz, die zugleich ein Zentrum innovativer Textilindustrie war und ist. Die Atmosphäre des kleinen, aber feinen Messe-Duos der kurzen Wege und intensiven Kontakte schätzen nicht nur die Akteure der starken sächsisch-thüringischen Textilregion, sondern genauso Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus dem Ausland. So sind der Textilverband ATOK und das Techtex-Cluster CLUTEX aus Tschechien mit einem Firmengemeinschaftsstand und das Smart-Textiles-Netzwerk aus Österreich erneut bei uns zu Gast“, informiert Dr. Jenz Otto, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V. (vti) und ergänzt: „Die Schau ist nicht nur für die fachlichen Insider ein Pflichttermin, auch die Bundespolitik zeigt großes Interesse an den Textil- und Leichtbau-Kompetenzen der Region. So folgt der Beauftragte der Bundesregierung für Mittelstand und für die neuen Bundesländer, Christian Hirte, unserer Einladung zu einem Besuch des Messe-Duos.“ Der vti ist seit Anbeginn Hauptpartner und Impulsgeber für die kontinuierliche Weiterentwicklung der Veranstaltung.

Bezahlbare Leichtbautechnologien für die Großserie
Exzellente Verbindungen zwischen Technischen Textilien und Leichtbau entstehen in Form von Produkt- und Verfahrensinnovationen insbesondere an den universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen der mitteldeutschen Wissenschaftsregion. Ein Netzwerk, in dem viele Fäden zusammenlaufen, ist die Allianz Textiler Leichtbau (ATL). Hier arbeiten die Cetex Institut für Textil- und Verarbeitungsmaschinen gGmbH, das Fraunhofer-Forschungszentrum „Systeme und Technologien für textile Strukturen“ (STEX), das Institut für Strukturleichtbau an der TU Chemnitz und das Sächsische Textilforschungsinstitut e. V. (STFI) an ganzheitlichen Prozessketten zur ressourceneffizienten Herstellung textiler Halbzeuge und textilverstärkter Hochleistungsbauteile. „Wir bündeln unsere Kompetenzen und Erfahrungen, um textile Leichtbautechnologien für Großserienanwendungen zu entwickeln und mit diesem ganzheitlichen Herangehen den Leichtbauerfolg von morgen zu sichern“, erläutert ATL-Sprecher und Cetex-Geschäftsführer Sebastian Nendel. Die Allianz ATL stellt nach 2016 erneut auf mtex+ und LiMA aus und rückt Lösungen aus Faserverbundwerkstoffen für einen bezahlbaren Leichtbau in Großserie in den Mittelpunkt. Gemeinsam mit dem Industriepartner HÖRMANN Vehicle Engineering sowie dem deutschlandweit einzigen Bundesexzellenzcluster für Leichtbauforschung MERGE der TU Chemnitz werden vor allem Anwendungen für den Mobilitätsbereich gezeigt. Während in der HÖRMANN-Präsentation Textil-Leichtbau-Lösungen für Schienenfahrzeuge im Mittelpunkt stehen, stellt die ATL neue Serienanwendungen für Straßenfahrzeuge vor. Dazu gehören ein Motorträger für ein Elektrofahrzeug, der aufgrund seiner Konstruktion, Fertigung und Materialzusammensetzung um rund ein Drittel leichter ist als ein vergleichbarer Träger aus Metall und zudem kostengünstiger hergestellt werden kann. Weiter zu sehen sind ein Leichtbau-Erdgasrack für ein Serienfahrzeug aus Faser-Kunststoff-Verbund, ein Carbon-Aluminium-Sandwich für Leichtbauräder, ultraleichte Verbunde aus Organoblechen und Holz sowie zahlreiche weitere Leichtbau-Innovationen.

Renommierte Chemnitzer Textiltechnik-Tagung erneut in der Messe Chemnitz
Begründer der ATL sowie Initiator und Förderer einer generell engen Vernetzung von Textil- und Leichtbauakteuren ist Prof. Dr. Lothar Kroll. Der Sprecher des Bundesexzellenzclusters MERGE und Direktor der Cetex hat maßgeblich beigetragen, die vom Cetex-Förderverein veranstaltete renommierte Chemnitzer Textiltechnik-Tagung CTT eng mit mtex+ und LiMA zu verbinden. So findet nach der Premiere 2016 die CTT auch in diesem Jahr in der Messe Chemnitz statt. Am 28./29. Mai 2018 werden mehr als 200 internationale Teilnehmer aus Industrie und Wissenschaft zur 16. Auflage dieser im Zwei-Jahres-Turnus stattfindenden Veranstaltung erwartet.  „Wir schlagen hier eine Brücke zwischen Maschinenbau, Textiltechnik und Leichtbau, präsentieren aktuelle Forschungsergebnisse und Trends aus diesen Bereichen und können greifbare Entwicklungen daraus auch bereits an den Messeständen sehen. Aufgrund der besonderen Relevanz des Themas Leichtbau für den Umweltschutz werden neue Leichtbautechnologien zunehmend grenzübergreifend auch in Kooperation mit internationalen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft entwickelt“, so Prof. Lothar Kroll.

Begleitprogramm mit vielen Höhepunkten
Das Begleitprogramm von mtex+ und LiMA greift weitere technisch und wirtschaftlich relevante Themen rund um Technische Textilien und Leichtbau auf. Dazu gehört das Fachforum „light.building“ zum vielfältigen Einsatz textilverstärkter Leichtbaustrukturen in Bau und Architektur am 29. Mai, organisiert von der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung der TU Chemnitz. Textile Lösungen für Innovationen in der Gesundheitswirtschaft werden in einer von der Wirtschaftsförderung Sachsen ebenfalls am 29. Mai veranstalteten Projektwerkstatt diskutiert.
Eine Einführung in die Innovationsmethode Design Thinking und Impulse für neue Geschäftsmodelle gibt die Design-Challenge am 29. Mai. Initiatoren des Workshops sind die Juniorprofessur Entrepreneurship in Gründung und Nachfolge, Stiftungsprofessur der Sparkasse Chemnitz, an der TU Chemnitz in Zusammenarbeit mit dem futureTex-Projekt „Geschäftsmodellinnovationen“. Eine weitere futureTEX-Veranstaltung findet am 30. Mai statt. In der Kompetenzwerkstatt „Wie leicht ist Leichtbau – Neue textile Wege“ stellen Partner des größten bundesdeutschen Projektes in der Textilwirtschaft aktuelle Entwicklungen, Anwendungspotenziale und Rahmenbedingungen für einen industriellen Transfer vor. Workshops mit Live-Vorführungen zur Integration von Elektronik und Sensorik in Textilien bietet das SmartTex Netzwerk Thüringen an beiden Messetagen an.
Unter dem Slogan „go textile!“ werden ebenfalls an beiden Messetagen die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten auf den Zukunftsfeldern Technische Textilien und Leichtbau für Schüler, Studenten sowie Berufserfahrene aufgezeigt.
Zur Vertiefung von Geschäftskontakten und der Anbahnung neuer Projekte laden am 29. Mai ein Deutsch-Tschechisches Unternehmertreffen und am 30. Mai ein B2B Businessbrunch mit Unternehmen aus der Nachbarrepublik ein. Kontakte und Inspirationen für zukünftige Geschäfte in entspannter Atmosphäre verspricht der Netzwerkabend am Ende des ersten Messetages. In diesem Rahmen wird u. a. zum dritten Mal der mtex+-Innovationspreis vergeben.

Weitere Informationen zum Programm sowie zu den Messen insgesamt unter: www.mtex-lima.de

 

INTERTEXTILE SHANGHAI HOME TEXTILES  SPRING (c) Messe Frankfurt (HK) Ltd.
03.04.2018

INTERTEXTILE SHANGHAI HOME TEXTILES SPRING: GELEGENHEIT FÜR KONKRETE GESCHÄFTSABSCHLÜSSE UND MARKENBILDUNG IN CHINA

  • Qualitätslieferanten stellten Käufer mit einer breiten Palette von Beschaffungsbedürfnissen zufrieden
  • Rahmenprogramm vermittelte den Messebesuchern Einblicke

Die Frühjahrsausgabe 2018 der Intertextile Shanghai Home Textiles schloss mit positiven Geschäftsergebnissen. Während der Hauptbeschaffungssaison für Heimtextilien in China zog die dreitägige Messe 12% mehr Käufer an als im letzten Jahr. Insgesamt kamen 20.870 Besucher (2017: 18.596) aus 68 Ländern und Regionen, um eine breite Palette an Fertigwaren zu beziehen, darunter Bett-, Frottee- sowie Tisch- und Küchenwäsche.

  • Qualitätslieferanten stellten Käufer mit einer breiten Palette von Beschaffungsbedürfnissen zufrieden
  • Rahmenprogramm vermittelte den Messebesuchern Einblicke

Die Frühjahrsausgabe 2018 der Intertextile Shanghai Home Textiles schloss mit positiven Geschäftsergebnissen. Während der Hauptbeschaffungssaison für Heimtextilien in China zog die dreitägige Messe 12% mehr Käufer an als im letzten Jahr. Insgesamt kamen 20.870 Besucher (2017: 18.596) aus 68 Ländern und Regionen, um eine breite Palette an Fertigwaren zu beziehen, darunter Bett-, Frottee- sowie Tisch- und Küchenwäsche. 232 Aussteller aus 11 Ländern und Regionen (2017: 204, acht Länder und Regionen), darunter namhafte internationale Marken wie Cotton Council International und Asahi Kasei sowie heimische Größen wie Ruyi, Sunvim und Yueda stellten aus und lobten die Messe als eine der effektivsten Handelsplattformen zu dieser Jahreszeit für die Heimtextilindustrie.

"Dank der revitalisierten Marktbedingungen in China und der gestiegenen Anzahl von Käufern hatten unsere Aussteller eine erfolgreiche Messe. Sie erhielten nicht nur Aufträge vor Ort und knüpften Kontakte zu neuen Kunden, sondern sie schätzten die Intertextile Shanghai auch als einen Kanal zum Aufbau ihrer Marke, um ihr Geschäftsnetzwerk in China zu erweitern. Neben dem stärkeren chinesischen Markt war ein weiterer Grund für den Käuferanstieg in diesem Jahr das starke Wachstum der vier parallel stattfindenden Messen. Dies führte zu einem differenzierteren Käuferprofil mit einer erhöhten Nachfrage aus verschiedenen Teilbereichen der Textilindustrie", so Frau Wendy Wen, Senior General Manager der Messe Frankfurt (HK) Ltd.    
 
Aussteller Meinungen:

Wang Si Qi, Repräsentant der Vertriebsabteilung für Fasern, Asahi Kasei Advance (Shanghai) Co., Ltd, Japan
"Wir kamen auf die Messe, um unsere Bekanntheit zu steigern und unsere Marke zu fördern. Da unsere Produkte selten auf dem Markt sind und einen perfekten Ersatz für traditionelle Materialien darstellen, waren die meisten Käufer, die unseren Stand besuchten, interessiert. Es ist uns gelungen, unsere Marke zu fördern und mehr Marktteilnehmer darüber zu informieren. Wir sind sehr zufrieden mit der Zahl der Besucher. Vertreter verschiedener Branchen mit unterschiedlichen Produkten in verschiedenen Preisklassen sind alle hier. Dies hilft uns, unseren Ruf in der Branche zu stärken."

Frau Allisa Lau, Senior Managerin, Chain Supply, Chain & Verbrauchermarketing, Cotton Council International, USA
"Wir sind in diesem Jahr mit der Besucherzahl zufrieden, da wir Kontakte zu vielen Herstellern geknüpft haben. Die meisten von ihnen sind unsere Zielgruppe. Die Messe war immer hilfreich für unseren Council, da wir bestehende Kunden kontakten und gleichzeitig potenzielle neue Kunden entdecken können."

Trevor Beuth, Geschäftsführer, Australian Alpaca Bedding Company Pty Ltd, Australien
"Wir stellen auf der Intertextile Shanghai aus, weil ich glaube, dass es zu dieser Jahreszeit die wichtigste Messe in Asien ist, und sie darüber hinaus auch eine große globale Reichweite hat. Wir hoffen, unsere Marke und unseren Ruf hier auf der Messe und in China zu etablieren. Unsere Produkte wurden von chinesischen Käufern sehr stark nachgefragt. Insgesamt hatten wir eine sehr arbeitsintensive Show, mit der wir zufrieden sind. Wir haben bereits mit einigen großen chinesischen Unternehmen zusammengearbeitet und sie kamen, um uns auf diese Messeausgabe noch einmal zu sehen, aber nahezu alle Besucher, die diesmal zu unserem Stand gekommen sind, waren neu für uns."
 
Tetsuo Tosaki, Manager, Tamurakoma & Co., Ltd, Japan
"Der Grund, warum wir hierher kommen, ist, dass es zu dieser Jahreszeit die größte Messe in Asien und die Marke Intertextile in Japan sehr bekannt ist. Wir haben an jedem Messetag fast 100 Kunden getroffen, darunter Hersteller, Markenhändler und Großhändler. Diese Show hilft uns, unsere Kunden besser kennenzulernen und unser Geschäft in China auszubauen. Der chinesische Markt entwickelt sich in den letzten Jahren rasant. Die Teilnahme an dieser Messe ist ein guter Start für uns und das Ergebnis übertrifft meine Erwartungen."
 
Herr Sunwei, Marketing Manager, Shanghai Yueda Xiangyun Home Textile Co., Ltd, China
"Zu unseren Besuchern zählen zu 80% Bestandskunden, die direkt vor Ort bestellt haben, die restlichen sind neue Kunden, die daran interessiert sind, unsere Franchisenehmer zu werden. Es ist überraschend, dass wir in nur zwei Messetagen so viele Bestellungen erhalten haben. Fast 90% unserer Kunden, die uns auf der Messe besuchten, haben Bestellungen aufgegeben, und wir haben mehr als 10 potenzielle Franchisenehmer getroffen. Dies ist wirklich eine ertragreiche Veranstal¬tung, die uns hilft, mit alten Kunden in Kontakt zu bleiben und neue Geschäfte aufzubauen."

Gao Qi, Bezirksleiter, Sunvim Co., Ltd, China
"In dieser Ausgabe präsentierten wir speziell für die Frühjahrssaison 2018 entworfene Frottier- und Bettwaren. Die Intertextile Shanghai ist eine der wichtigsten Plattformen für uns, um neue Produkte für das aktuelle Jahr auf den Markt zu bringen. Auf der einen Seite suchen viele Lieferanten und Markenkäufer in dieser Peak-Sourcing-Saison nach neuen Artikeln. Auf der anderen Seite werden viele hochwertige Einkäufer und Entscheidungsträger zur Messe eingeladen. Der Besucherfluss ist hoch, und wir können sowohl unsere Markenpopularität steigern als auch Bestellungen nach der Messe erhalten."
Qualitätslieferanten stellten Käufer mit einer breiten Palette von Beschaffungsbedürfnissen zufrieden. Während die Aussteller erfreut waren, neue Kunden zu treffen und Aufträge vor Ort zu erhalten, schätzten internationale und inländische Käufer auch die breite Palette von Produkten, die sie auf der Messe entdecken konnten.

Käufer Meinungen:

Anil Miglani, Präsident, SawHill Intl Ltd (Toronto), Kanada
"Diese Messe war immer zufriedenstellend, da wir jedes Mal einige interessante und potenzielle Lieferanten treffen können. Bisher haben wir zwei bis drei Aussteller gefunden, auf deren Zusammenarbeit wir uns freuen. Als chinesische Messe ist die Intertextile Shanghai sehr zu empfehlen, da die Aussteller, insbesondere die inländischen, von guter Qualität und offen gegenüber ausländischen Besuchern sind. Die Angebotspalette wird immer breiter und so komme ich jedes Jahr zu dieser Messe, um nach potenziellen chinesischen Lieferanten zu suchen."

Abdelkrim Boussehra, Yiwu Mingyu Import & Export Co., Ltd, Marokko
"Dies ist das erste Mal, dass ich an dieser Messe teilnehme. Ich kannte vorher keine der chinesischen Marken, aber ich denke, die Qualität ihrer Produkte ist wirklich gut. Ich habe zwei Maschinenlieferanten, TPET & Richpeace, getroffen und werde bei einem von ihnen Aufträge platzieren. Ich war auf mehreren Shows in China und denke, dass dies eine effektive Sourcing-Plattform ist, weil ich alles finden kann, was ich suche. "

Paul Chen, Geschäftsleiter, Jiangsu Yueda Hometex R & D Co., Ltd, China
"Im Vergleich zu den früheren Ausgaben gibt es mehr und mehr hochwertige und innovative Produkte. Große nationale Marken wie Mercury, Goldsun und Bermo sind alle hier und wir sind daran interessiert, mit ihnen zu arbeiten. Dies ist eine hervorragende Plattform, die uns das Sourcing mit diesen Ausstellern unter einem Dach ermöglicht."

Das Rahmenprogramm vermittelte den Messebesuchern Einblicke
Neben konkreten Geschäftsergebnissen bereicherte das Rahmenprogramm, zu dem auch das „Immaterielle Kulturerbe Areal“ und eine Reihe von Foren gehörten, die dreitägige Messe zusätzlich. Die Messebesucher waren fasziniert von der Präsentation einzigartiger und traditioneller Textilproduktions- und Verarbeitungstechniken von ethnischen chinesischen Minderheiten in der Heritage Zone. Während die Fachvorträge, die Themen wie den steigenden Konsum bis zu den neuesten Technologieanwendungen in den Fokus stellten, ein weiterer Erfolg waren, da sie den Branchenvertretern zusätzliche Möglichkeiten boten, Erkenntnisse zu teilen und die neuesten Entwicklungen kennen zu lernen.

Die nächste Intertextile Shanghai Home Textiles, die Herbstausgabe 2018, findet vom 27. bis 30. August am selben Ort statt. Intertextile Shanghai Home Textiles - Spring Edition wird organisiert von Messe Frankfurt (HK) Ltd; dem Sub-Council der chinesischen Textilindustrie, CCPIT; und der China Home Textile Association (CHTA).
   

13.03.2018

UMBAU DER BEKLEIDUNGSINDUSTRIE IN BANGLADESCH NOCH NICHT ABGESCHLOSSEN

  • Exporte wachsen langsame
  • Industrie benötigt neue Konzepte     

Dhaka (GTAI) - Die Bekleidungsindustrie ist der wichtigste Wirtschaftszweig in Bangladesch. Der Zustand der Betriebe hat sich seit 2013 - als ein Gebäude mit mehreren Fabriken einstürzte - verbessert. In- und ausländische Firmen haben in neue Prozesse investiert. Regierung und Verbände wollen die Sicherheit weiter erhöhen. Die Ausfuhren wachsen langsamer. Der internationale Wettbewerb zwingt die Unternehmen, nicht nur nachhaltiger, sondern auch effizienter und innovativer zu produzieren. (Kontaktadressen). Am 24. April 2013 stürzte nördlich der bangladeschischen Hauptstadt Dhaka das Rana Plaza-Gebäude ein, in dem fünf Bekleidungsfabriken untergebracht waren. Die Katastrophe forderte 1.138 Menschenleben und noch mehr Verletzte. Das Unglück schnitt tief in den größten Industriesektor des Landes ein.

  • Exporte wachsen langsame
  • Industrie benötigt neue Konzepte     

Dhaka (GTAI) - Die Bekleidungsindustrie ist der wichtigste Wirtschaftszweig in Bangladesch. Der Zustand der Betriebe hat sich seit 2013 - als ein Gebäude mit mehreren Fabriken einstürzte - verbessert. In- und ausländische Firmen haben in neue Prozesse investiert. Regierung und Verbände wollen die Sicherheit weiter erhöhen. Die Ausfuhren wachsen langsamer. Der internationale Wettbewerb zwingt die Unternehmen, nicht nur nachhaltiger, sondern auch effizienter und innovativer zu produzieren. (Kontaktadressen). Am 24. April 2013 stürzte nördlich der bangladeschischen Hauptstadt Dhaka das Rana Plaza-Gebäude ein, in dem fünf Bekleidungsfabriken untergebracht waren. Die Katastrophe forderte 1.138 Menschenleben und noch mehr Verletzte. Das Unglück schnitt tief in den größten Industriesektor des Landes ein. Die massiven Probleme beim Gebäude- und Arbeitsschutz sowie Verstöße gegen Arbeitnehmerrechte wurden mit einem Schlag auch international offen sichtbar und danach mit Nachdruck angegangen.
 
Ausländische Unternehmen haben in den vergangenen Jahren kräftig in die Textil- und Bekleidungsbranche investiert, im Jahr nach dem Unglück wurde ein Rekordwert erzielt. Der Bestand an ausländischen Direktinvestitionen (FDI, Foreign Direct Investment) in der Textil- und Bekleidungsindustrie betrug nach Angaben der Zentralbank im Juni 2017 beachtliche 2,6 Milliarden US-Dollar (US$). Firmen aus Südkorea haben sich mit 766 Millionen US$ am stärksten engagiert, gefolgt von Investoren aus Hongkong mit 448 Millionen US$ und Großbritannien mit 243 Millionen US$.

Finanzjahr *)

FDI-Zuflüsse in die bangladeschische Textil- und Bekleidungsindustrie (in Mio. US$)
Finanzjahr *) 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17
FDI-Zuflüsse netto 241 412 446 352 396 360

      *) Finanzjahr vom 1. Juli bis 30. Juni

Mehrere erfolgreiche Programme für mehr Sicherheit
Regierung und internationale Organisationen reagierten mit vielen Maßnahmen und Initiativen auf Rana Plaza. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) startete Programme zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Einkäufer und Branchenvertreter suchten nach Lösungen.

Internationale Händler, Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen unterzeichneten schließlich noch 2013 ein verbindliches Abkommen für mehr Feuer- und Gebäudeschutz (Accord on Fire and Building Safety). Mitarbeiter von Accord haben seitdem über 1.600 Textil- und Bekleidungsfabriken überprüft. Rund 86 Prozent der festgestellten Mängel wurden gemäß einem Zwischenbericht vom Januar 2018 beseitigt. Accord läuft im November 2018 nach fünf Jahren aus. Einige Teilnehmer des Bündnisses haben eine Verlängerung des Programms von drei Jahren vereinbart.

Hauptsächlich nordamerikanische Importeure haben 2013 das Programm Alliance (Alliance for Bangladesh Worker Safety) initiiert. Das Bündnis hat seitdem 666 Fabriken überprüft, die mit Stand Februar 2018 circa 87 Prozent der Mängel behoben haben. Das Programm läuft ebenfalls nach fünf Jahren im Mai 2018 aus.     

Arbeitskräfte fordern mehr Rechte und höhere Löhne
Die Regierung ermöglichte nach dem Rana Plaza-Unglück eine etwas einfachere Gründung von und Engagement in Gewerkschaften. Die ungefähr 4 Millionen Arbeiter in der Textil- und Bekleidungsindustrie sind nach Meinung von Beobachtern aber weiterhin kaum formal organsiert und haben mehrfach für höhere Löhne gestreikt.

Eine Regierungskommission hatte zuletzt 2013 den monatlichen Mindestlohn in der Bekleidungsindustrie von 3.000 auf 5.300 Taka erhöht. Dieser Betrag entspricht aktuell lediglich 52 Euro (1 Euro = 102,13 Taka; Wechselkurs vom 5. März 2018). Gewerkschaften forderten Anfang 2018 eine Verdreifachung des Mindestlohns, denn ungelernte Arbeiter erhalten bei ihrer Erstanstellung durchaus diesen Niedriglohn, der kaum zum Leben reicht. Ihre Entlohnung wächst erst anschließend mit den Fähigkeiten und Erfahrungen.

Mitarbeiter wechseln häufig den Job. Die Fluktuation soll nach Angaben von Beobachtern im Durchschnitt bei 5 bis 7 Prozent je Monat liegen. Faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen würden auch diese Problematik in den betroffenen Betrieben positiv beeinflussen.

Bangladesch ist nach China der zweitgrößte Exporteur von Bekleidung
Die weltweit aktiven Bekleidungshändler kaufen in Bangladesch in großem Stil ein. Einige unterhalten dort Büros mit Hunderten Beschäftigten. Als größere Auftraggeber werden unter anderem Inditex (Spanien), H&M (Schweden), C&A sowie Tchibo (Deutschland) genannt.

Die Bekleidungsexporte stagnierten allerdings im Finanzjahr 2016/17. Ein Grund für die Wachstumsschwäche war der erstarkte Wechselkurs. Die nationale Währung Taka hatte gegenüber dem US-Dollar aufgewertet, Ausfuhren wurden damit teurer und weniger wettbewerbsfähig.

Die Regierung visiert für 2017/18 ein Exportwachstum von 8,1 Prozent auf 30,2 Milliarden US$ an. Die Branche ist tatsächlich auf Kurs und erreichte in der zweiten Jahreshälfte 2017 ein Plus von 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Wichtigste Abnehmer sind die USA und Deutschland.    

Bangladeschs Exporte
von Bekleidung (in Mio. US$)
2014/15 *) 2015/16 *) 2016/17 *)
Insgesamt              25.491 28.094   28.150
Darunter            
.Webwaren                13.065 14.739 14.393
.Strickwaren         12.427  13.355 13.757
Nach Abnehmern            
.USA            5.288 5.625 5.204
.Deutschland     4.339 4.653 5.135
.Großbritannien     2.904  3.524 3.307
.Spanien          1.626 1.864 1.879
.Frankreich     1.618 1.714 1.765
.Italien         1.243 1.278  1.349
.Kanada             929 998 946
.Niederlande     627  660 814
.Belgien     772 835 753
.Japan            653 774  744
Polen          548  616 720


*) Finanzjahr vom 1. Juli bis 30. Juni
Quellen: Export Promotion Bureau, Bangladesh Garment Manufacturers and Exporters Association

Exporte aus dem Schwellenland genießen in vielen entwickelten Ländern Zollfreiheit. Die Europäische Union gewährt einen zoll- und quotenfreien Zugang. Australien und Japan bewilligen Präferenzzugänge nach dem Generalized Scheme of Preferences (GSP). Die USA haben jedoch 2013 den GSP-Status aufgehoben und erheben auf Einfuhren aus Bangladesch Zölle und Abgaben.    
Unternehmen wollen wachsen und effizienter werden.

Die Vereinigung der Bekleidungsexportfirmen BGMEA schätzt, dass über 3.000 Bekleidungsfabriken ausschließlich für internationale Kunden arbeiten. Weitere 800 bis 1.000 Betriebe nähen wiederum nur für lokale Händler, die Bekleidung an die 160 Millionen Einwohner des Landes verkaufen.

Es liegen keine Daten über Betriebsgrößen oder die umsatzstärksten Unternehmen vor. Bekleidungsfirmen sind meist als private Gesellschaften registriert und veröffentlichen keine Geschäftszahlen. Die größeren gehören zu heimischen Mischkonzernen, die in unterschiedlichen Wirtschaftszweigen tätig sind. Die Betriebe investieren in modernere Fertigungsanlagen, um größere Aufträge schneller und zu kleineren Stückkosten abzuarbeiten.

Die Importe an Maschinen und Geräten für die Textil- und Bekleidungsindustrie beliefen sich 2015 auf 1,4 Milliarden US$. Die BGMEA meint, dass die Bekleidungsindustrie seitdem ihre Ausrüstungseinkäufe weiter erhöht habe.

Die Wertschöpfung entlang der lokalen Textilkette sei ausbaufähig. Einfache Stoffe und Materialien werden lokal produziert. Die Fertigungskapazitäten für Gewebe reichen allerdings nicht aus und müssten erweitert werden. Die Bekleidungsindustrie stellt zudem auf hochwertigere Waren aus Kunstfasern um. Produzenten hoffen auf höhere Margen, wenn sie zum Beispiel Kleidung aus elastischen Fasern oder Funktionskleidung aus Mischfasern herstellen.

Viele Vorprodukte werden aus China und Südkorea importiert. Die Einfuhr ist jedoch aufgrund der begrenzten Umschlagfähigkeiten der See- und Flughäfen schwierig. Die Logistikkosten sind hoch. Der Bekleidungssektor muss also noch einige Herausforderungen bewältigen.

Bezeichnung Internetadresse Anmerkung

 Bangladesh Garment Manufacturers and Exporters Association

http://www.bgmea.com.bd
Vereinigung der Bekleidungsexportfirmen
Vereinigung der Bekleidungsexportfirmen  
Bangladesh Textile Mills Association http://www.btmadhaka.com Verband der Textilhersteller
Accord on Fire and Building Safety in Bangladesh   http://bangladeshaccord.org   Rechtlich verbindliche Vereinbarung zur Verbesserung der Bedingungen in der Bekleidungsindustrie
Alliance for Bangladesh Worker Safety  http://www.bangladeshworkersafety.org Rechtlich verbindliche Vereinbarung zur Verbesserung der Bedingungen in der Bekleidungsindustrie

 

 

 

Quelle:

Thomas Hundt, Germany Trade & Invest www.gtai.de

imm cologne 2018 (c) far.design; Koelnmesse
16.01.2018

IMM COLOGNE 2018: DIE MEGATRENDS UND DAS WOHNEN

Beim Wohnen nimmt die Sichtbarkeit der Megatrends weiter zu.
Seien es Globalisierung, Urbanisierung, Digitalisierung, Individualisierung oder Neo-Ökologie: Die deutschen wie internationalen Hersteller sind nah am Puls der Zeit und bieten immer mehr Wahlmöglichkeiten im Möbel- und Einrichtungsangebot. Kundenbedürfnisse lassen sich nämlich nicht mehr alleine an soziodemografischen Merkmalen und Zielgruppen ablesen. Dazu sind heute die Lebensstile der Menschen zu unterschiedlich. Dieses "Mehr an Wahlmöglichkeiten" wird durch die Megatrends in seinen Richtungen stimuliert. Megatrends sind also Impulsgeber und zeigen gleichzeitig Richtungen auf.

Beim Wohnen nimmt die Sichtbarkeit der Megatrends weiter zu.
Seien es Globalisierung, Urbanisierung, Digitalisierung, Individualisierung oder Neo-Ökologie: Die deutschen wie internationalen Hersteller sind nah am Puls der Zeit und bieten immer mehr Wahlmöglichkeiten im Möbel- und Einrichtungsangebot. Kundenbedürfnisse lassen sich nämlich nicht mehr alleine an soziodemografischen Merkmalen und Zielgruppen ablesen. Dazu sind heute die Lebensstile der Menschen zu unterschiedlich. Dieses "Mehr an Wahlmöglichkeiten" wird durch die Megatrends in seinen Richtungen stimuliert. Megatrends sind also Impulsgeber und zeigen gleichzeitig Richtungen auf.

Der Megatrend der Individualisierung ist im Möbelbereich in mindestens zwei Ebenen noch einmal stärker geworden: Typenpläne strotzen vor Vielfalt und für den ersten Angebotsüberblick ist das Internet gesetzt. Hier bieten viele Portale individuelle Beratung an oder ermöglichen per "virtual Reality" die individuelle Einrichtung der eigenen Wohnung.

Der Megatrend der Digitalisierung hat ebenfalls zwei deutliche Folgen beim Wohnen: Bei den Produkten selbst wird das Thema "Smart Home" immer wichtiger. Hier werden bei vielen Haushaltsgeräten, Fenstern und Türen, bei der Weißen Ware, der Heizungssteuerung etc. Anwendungsfunktionen angeboten, die vor allem den Komfort und die Bequemlichkeit im Alltag erhöhen. Die zweite Dimension hat weitreichende Auswirkungen auf unser Gemüt: Wer ehrlich ist, gibt seine medialen Strapazen zu. Schon eine Minute nach dem Aufwachen haben die allermeisten Menschen ihr Smartphone in der Hand. Direkt beginnt damit oder auch mit dem Fernseher oder Radio die Reizüberflutung, die Dauerablenkung und multiple Sehnsüchte erwachen. Vor lauter Möglichkeiten (Wetter, Börse, Eilmeldungen, Emails, Rezepte, Musik…) verlieren wir uns. Wenn dann noch der Hinterkopf erwacht und mit ihm Begriffe wie digitale Transformation, Chatbots, Bitcoins, Blockchain, Dash Bottoms … ist plötzlich Bodenhaftung gewünscht. Bewährtes kehrt zurück. Schallplatten, Oldtimer und Filterkaffee haben Hochkonjunktur und beim Wohnen sind es Modelle aus einer vermeintlich guten alten Zeit. Vintage-Look, Retro, Boho-Stil, Mid-Century-Design. Es ist in unserer schnelllebigen Zeit nicht verwunderlich, dass viele Menschen in den Industrienationen gerade solche Möbel lieben. In der virtuellen Wirklichkeit will man Echtes, oder vermeintlich Echtes.… und Pantone erklärt Ultra-Violett als die Farbe des Jahres 2018. Sie ist eine sehr alte Bekannte: Klerikale Macht, Feminismus, Extravaganz, Drama, Kreativität, "der letzte Versuch", mystisch und spirituell, zugleich zukunftsoffen und traditionell, aber auf jeden Fall eine "Gegenkultur. Aus Dänemark kommt die Erscheinung "Hygge" zu uns, das heißt als Gegenmaßnahme kehrt Gemütlichkeit auch zurück in unsere Wohnungen.

Für zwei Drittel der Deutschen muss die eigene Wohnung Gemütlichkeit ausstrahlen. Mit einer organischen Formensprache, authentischen Materialien, warmen Farben geht das für die meisten Menschen besser, als mit schlichten, kantigen und kühlen Möbelentwürfen. Dabei sind auch bunte Kombinationen aus Möbeln, Wandfarbe, Tapete, Dekorationen und Accessoires beliebt und lassen vor allem die gewünschte Individualität erkennen.
 
Immer wichtiger für die Gesamtatmosphäre beim Wohnen wird gutes Licht. Die inzwischen kostengünstige LED-Lichttechnik findet sich in der gläsernen Vitrine, hinterm Regal oder unterm Bett und trägt zur wohnlichen Beleuchtungsatmosphäre der Wohnung bei. Neuster Clou der Leuchten Branche: verbesserte LED-Licht-Akkus mit langer Laufzeit. Diese kabellosen und tragbaren flexiblen Lichtspender sind gerade für Kleinwohnungen super praktisch. So eine kleine Lampe geht nacheinander als Funktionsleuchte in der Küche, Leselicht am Tisch, indirekte Beleuchtung zum Plaudern … in Goethes Zeit wurde noch die Kerze durch die Wohnung getragen, heute ist es die moderne LED-Akku-Leuchte. Apropos Kerzen, der Kerzenkonsum echter Kerzen steigt seit gut fünf Jahren merkbar an. Laut European Candle Association (eca), hat im Jahr 2016 jeder Bürger der Europäischen Union durchschnittlich 1,45 kg Kerzen (+6,2%) konsumiert, Tendenz weiter steigend. Opulente, fast barocke Kerzenständer haben Hochkonjunktur und tragen zum gemütlichen Wohnen bei. Kerzenlicht ist hochgeschätzt. Ja man könnte auch von einer Digitalisierung im Kerzenschein sprechen. Wohn-Stil hängt eng mit dem ersehnten Lebensgefühl zusammen. Es ist in dieser Zeit daher nicht verwunderlich, dass immer mehr Menschen ihre Welt zweiteilig aufspalten. Da ist zum einen ein "privates Auenland", wie es Stephan Grünewald vom Institut Rheingold benennt, in dem sich die Menschen geborgen und aufgehoben fühlen, und zum anderen ein äußeres "Grauenland", eine teilweise furchterregende Welt aus Terror, Globalisierung, Lebensmittelskandalen, Brexit und unberechenbaren politischen Führern. Um das Äußere leichter auszublenden, wird das Private deshalb tendenziell idyllisch gestaltet. Das Idyll ist die Gegenwelt zur harten und digitalen Realität. Es geht um Nestbau, Geborgenheit, Sicherheit und eben Gemütlichkeit um einer im Außen oft gefühlten Anonymität zu entkommen.
 
Vor dem Hintergrund der Globalisierung wird das Zuhause der zentrale Ort für Identität. Durch die persönliche Wohnungseinrichtung wissen die Menschen, wo sie wirklich hingehören. Identität ist Selbstgestaltung, nicht nur der eigenen Persönlichkeit, sondern auch der des eigenen, privaten Umfeldes. Wohnen ist alltägliche Identitätsstiftung. Viele Menschen empfinden die Welt als ein Zuviel und die eigene Wohnung als identitätsbildende Schutzzone. Das eigene Zuhause wird behütet, gestaltet und geliebt. Sicherheitstechnik und Kreativität machen sich breit und die eigene Wohnung wird zur einzigen Enklave von Zwanglosigkeit. Nach dem Motto: "Die Welt ist mir zu viel, ich bin mir genug", ist das Zuhause Schutz, Rückzugsort und heile Welt.
 
Tendenziell zieht es die Bevölkerung auf unserer Welt weg vom Land, hinein in die Städte. Erstmals in der Geschichte lebt heute über die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Metropolen haben zwei schon längst bekannte Herausforderungen, mit denen sie zu kämpfen haben: Die ständige Schaffung von mehr Wohnraum und die Organisation des wachsenden Verkehrsaufkommens. Beim Wohnen konkretisiert sich der Megatrend der Urbanisierung in vielerlei Hinsicht. Zum einen steigt schon heute in den Städten die Sehnsucht nach Ruralisierung und zum andern bieten paradoxerweise ausgerechnet die digitalen Möglichkeiten gerade in der Arbeitswelt wieder neue Lebensmodelle fernab der Großstadt. Arbeiten geht in vielen Jobs schon heute ohne stationäre Basis. Wenn der Toilettendeckel des Smart Home in Zukunft noch regelmäßig den Urin auf Krankheitsanzeichen hin untersucht, ist Prävention gegeben und ärztliche Versorgung planbar. Dörfer könnten eine Renaissance erleben, wenn Drohnen Einkäufe liefern und Elektroautos autark die Kinder in die Schule bringen.

Insgesamt werden in der kommenden Saison mehr organische Formen vor allem im Sitzmöbelbereich auf den Markt kommen. Organisches Design orientiert sich an der organischen Natur. Dynamische Rundungen und kraftvolle Wölbungen treten als auffällige Merkmale hervor. Organisches Design ist weich und grenzt sich daher deutlich von geometrischen und sachlichen Formen ab. Bei den Bezugsstoffen für Polstermöbel ist ein breites Angebot an Naturfasern zu erkennen. Cord und Samt spielen eine herausragende Rolle.    

Das blaue Farbspektrum von Europablau über Hellblau, Türkis zu Petrol bleibt beliebt. Blau steht für Harmonie, wirkt seriös und hat eine beruhigend-angenehme Wirkung. Als neue Farbe kommt Olivgrün. Es steht für Natürlichkeit, Frühling, Hoffnung, Gesundheit, Jugend, Natur und Vegetation. Aber Oliv ist nicht knallig, sondern mit seinem Grauanteil eher leise und unauffällig.

Linoleum kommt zurück. Das vor allem aus Leinöl, Korkmehl und Jutegewebe bestehende und schon 1860 erfundene Material war ursprünglich als elastischer Fußbodenbelag gedacht und findet auch hier heute noch Verwendung. Die Möbelindustrie zeigt den robusten und ökologischen Werkstoff als Tischplatte, Sideboardfront oder Intarsie im Sekretär. Linoleum ist ein robustes, ökologisches und wohngesundes Material.

Massivholz wird seine Stellung noch einmal ausbauen. Die Entwürfe von Tischen, Schränken oder Sideboards sind dabei filigran und elegant und weg von der Rustikalität vergangener Zeiten. Eiche bleibt Bestseller, aber auch Nussbaum und Kirsche halten ihre Stellung. Holz wird im Frontenbereich auch gerne mit anderen natürlichen Materialien wie Glas und Metall kombiniert. Generell werden Möbel in allen Preisklassen optisch hochwertiger. Möbel, die wie auch immer "billig" aussehen erreichen in Zukunft keine gute Marktperformance mehr.

Mit dem "Smart Home", der Bäder- und Lichtschau werden wir - neben allem anderen Möbel- und Einrichtungsangebot auf der imm cologne 2018 - ein Feuerwerk an Innovation und Inspirationen erleben. Indem man sich auf eine Sache leidenschaftlich einlässt, wird sie aus dem Strudel des Normalen und Gewöhnlichen befreit. Das ist bei einem guten Essen genauso wie bei einem guten Möbel auf der imm cologne. Nur, wer das tut, kann das Neue entdecken.

Weitere Informationen:
imm cologne Megatrend
Quelle:

Ursula Geismann, Pressesprecherin und Trendanalystin des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie e.V

02.01.2018

THAILANDS TEXTILINDUSTRIE AUF NEUEN PFADEN

  • Gute Chancen für Kunstfasern und Funktionstextilien

Bangkok (GTAI) -Thailands Textilindustrie ist im Umbruch und positioniert sich immer besser in neuen Märkten mit höherer Wertschöpfung. Synthetische Fasern sind auf der Basis von innovativen Rohstoffen zu einem wichtigen Standbein geworden, während funktionelle Textilien in einem Dutzend Sparten dankbare Abnehmer finden. Hinzu kommt das traditionelle Seidenhandwerk, das sich durch neues Design und attraktive Fashion Shows blendend international vermarkten lässt - und dies zu Höchstpreisen.

  • Gute Chancen für Kunstfasern und Funktionstextilien

Bangkok (GTAI) -Thailands Textilindustrie ist im Umbruch und positioniert sich immer besser in neuen Märkten mit höherer Wertschöpfung. Synthetische Fasern sind auf der Basis von innovativen Rohstoffen zu einem wichtigen Standbein geworden, während funktionelle Textilien in einem Dutzend Sparten dankbare Abnehmer finden. Hinzu kommt das traditionelle Seidenhandwerk, das sich durch neues Design und attraktive Fashion Shows blendend international vermarkten lässt - und dies zu Höchstpreisen.

Die thailändische Textilindustrie befindet sich im Wandel. Im Rahmen der langfristigen nationalen Entwicklungsstrategie "Thailand 4.0" sollen neue Technologien innovativen Produkten zum Durchbruch in gewichtigen Zukunftsmärkten verhelfen, was durch konzertierte Anstrengungen in Design, Mode und Marketing gestützt wird. Das industrielle Fundament gewährleistet die Verfügbarkeit einer kompletten Wertschöpfungskette von Faserproduktion, Garnspinnerei, Stoffweberei und Verarbeitung bis zur Produktion von Bekleidung.
Die Langzeitstrategie hat das Thailand Textile Institute (THTI) in seiner "Thailand Textile and Fashion Industries Development Strategy 2015-2030" umrissen. Vorgesehen sind hierbei drei Phasen vom regionalen Zentrum für Textil- und Modehandel über die Entwicklung von kreativen Produkten für internationale Marken bis schließlich zum Durchbruch als globaler Marktführer im Modedesign unter Einschluss thailändischer Komponenten. Zum konkreten Maßnahmenkatalog zählen eine industrielle Fashion Zone, eine Pilotfaseranlage, ein Entwicklungszentrum für Garne, Stoffe und Modeprodukte sowie zusätzlich eine regionale Modeakademie.

Breites Spektrum für Innovationen
Eine diversifizierte Petrochemie mit hochqualitativen Downstream-Produkten bildet eine reichhaltige Grundlage für eine Vielzahl synthetischer Fasern. Die wichtigsten Produkte sind Polyester, Nylon, Kunstseide und Acrylpolymere. Die Palette der Anwendungen ist einschließlich Bekleidung, Medizintechnik, Hygiene und Automobilbau recht breit. Bei Polyester steht Thailand mit einer Jahresproduktion von 621.000 Tonnen weltweit auf dem neunten Rang - zu den größeren Produzenten zählen Indorama Polyester, Teijin Polyester oder Thai Toray.
Vermehrte Anstrengungen in Forschung und Entwicklung sowohl mit künstlichen wie natürlichen Textilfasern bereiten den Weg für funktionelle Textilien. In diesem breiten Zukunftsmarkt wird ein Dutzend Anwendungen unterschieden: Agrotex, Mobiltex, Medtex, Hometex, Oekotex, Packtex, Buildtex, Clothtex, Indutex, Geotex, Protex und Sportex. Tonangebend in diesem Zweig sind Unternehmen wie etwa Asahi Kasei, Perma, Saha Seiren, PJ Garment oder TP Corporation. Auch den Zukunftsmarkt der "Smart Fabrics" will Thailand aktiv mitgestalten - etwa bei Stoffen mit UV-Schutz oder antibakteriellen und feuerresistenten Eigenschaften.

Renaissance der Seide
Auf mondänen Pfaden bewegt sich auch die traditionelle über Generationen gewachsene Kunst des Seidenhandwerks. Dank der reichen Rohstoffbasis gilt das Königreich weltweit als der viertgrößte Seidenproduzent. In der Präferenz der Auslandsbesucher stehen Seidenprodukte in der Souvenirstatistik 2015 an achter Stelle mit 149 Millionen US-Dollar (US$).
Die Ursprünge der Seide waren geprägt durch die handwerkliche Weberei mit regionalen Herkunftsmerkmalen wie etwa bei der Lumphun Broocade Thai Silk, der Phu Thai Praewa Silk oder der Surin Hole Silk. Der Wandel zu innovativen Produkten erfolgte mit den wachsenden Ansprüchen der Kunden. Neue Technologien erzeugten höherwertige Ware, die auch mit neuen Marketingideen stärker promoviert wurde.

Als zwei große Wegbereiter zu luxuriösen Seidenmarken von Weltklasse gelten Jim Thompson und Passaya. Jim Thompson erzielt dank modernem Design und Premiumprodukten einen Umsatz von 72 Millionen US$. Passaya gewann internationale Auszeichnungen durch herausragende Innovationen im Design wie im Produktionsprozess. Von öffentlicher Seite erfolgt Unterstützung durch Werbeveranstaltungen wie "Proud Pastra", die zuletzt Handelsabschlüsse über 1,5 Millionen US$ erbrachte. Das Handelsministerium beabsichtigt zudem die Errichtung eines Seidenzentrums im nordöstlichen Korat unter dem staatlich geförderten so genannten OTOP-Schema (One Tambon One Product).

Die gesamte Industrie verfügt aktuell über 4.700 Textil- und Kleiderfabrikanten mit über 500.000 Arbeitskräften, darunter 730 Betriebe für technische Textilien. Der Exportwert belief sich 2016 auf 6,45 Milliarden US$, was rund 3 Prozent des Gesamtexports entsprach. Der nationale Einzelhandel verzeichnete im Zeitraum 2011 bis 2016 stetige Zuwachsraten um durchschnittlich 3,5 Prozent pro Jahr.
Neben der Produktion versucht sich Thailand auch als Fashion Hub für regionale und internationale Modenschauen zu profilieren. Die wichtigen Ereignisse sind die "Bangkok International Couture Fashion Week", "Elle Bangkok Fashion Week" und die "Bangkok Internationale Fashion Fair". Die ersten nationalen Designermarken haben bereits ihr Debut auf dem Catwalk wie etwa Sretsis, Naraya, Dry Clean Only oder Disaya absolviert. Der von drei Schwestern gegründeten Firma Sretsis verhalfen einige Berühmtheiten - wie etwa Beyoncé, Paris Hilton, January Jones oder Zooey Deschanel - zum großen Durchbruch.

 

Weitere Informationen:
Thailand
Quelle:

Waldemar Duscha, www.gtai.de

Performance Days November 2017 © Performance Days
28.11.2017

WIEDER NEUE REKORDE FÜR DIE MÜNCHNER PERFORMANCE DAYS

Die soeben zu Ende gegangene Veranstaltung bewies erneut, dass das Konzept der PERFORMANCE DAYS aufgeht! In der 19. Ausgabe der Messe für funktionelle Stoffe und Zutaten für den Sport am 8. und 9. November 2017 konnten in allen Bereichen neue Bestnoten erreicht werden.

Innovationen sind die Spezialität der PERFORMANCE DAYS. Die Messe für funktionelle Stoffe ist dafür bekannt, stets die neuesten Trends vor allen anderen Messen und Branchentreffs zu zeigen. Dafür werden besondere Tools wie das Focus Topic, das PERFORMANCE FORUM mit den PERFORMANCE TABLES und der PERFORMANCE WALL, die PERFORMANCE AWARDS, das Vortrags- und Workshop-Programm sowie die Guided Tours eingesetzt. Das Besondere daran: Nicht nur der Eintritt zur Messe im Münchner MTC, sondern auch alle hochwertigen Angebote sind kostenfrei!

Die soeben zu Ende gegangene Veranstaltung bewies erneut, dass das Konzept der PERFORMANCE DAYS aufgeht! In der 19. Ausgabe der Messe für funktionelle Stoffe und Zutaten für den Sport am 8. und 9. November 2017 konnten in allen Bereichen neue Bestnoten erreicht werden.

Innovationen sind die Spezialität der PERFORMANCE DAYS. Die Messe für funktionelle Stoffe ist dafür bekannt, stets die neuesten Trends vor allen anderen Messen und Branchentreffs zu zeigen. Dafür werden besondere Tools wie das Focus Topic, das PERFORMANCE FORUM mit den PERFORMANCE TABLES und der PERFORMANCE WALL, die PERFORMANCE AWARDS, das Vortrags- und Workshop-Programm sowie die Guided Tours eingesetzt. Das Besondere daran: Nicht nur der Eintritt zur Messe im Münchner MTC, sondern auch alle hochwertigen Angebote sind kostenfrei!

Besucher- und Ausstellerplus
Die bis auf den letzten Platz besetzten Hallen des MTCs konnten deutlich mehr Besucher als bei der Vormesse im April, aber auch als beim Vorjahrestermin im letzten November verzeichnen. So stieg die Zahl der Fachbesucher von 1868 im November 2016 auf 2001 Besucher und knackte damit erstmals die 2000er-Marke. Dieses Wachstum entspricht einem Plus von 7,1%. Auch die Ausstellerzahl ist im Vergleich zum Vorjahr abermals gestiegen, im Herbst 2017 waren es 9,9% mehr. Mit den insgesamt 177 Ausstellern aus 23 Ländern waren alle Hallen bis auf den letzten Platz belegt, sodass der für November 2018 anstehende Umzug in die Hallen der Messe München der richtige Schritt ist. Denn bereits jetzt, kurz nach Öffnung der Aussteller-Registrierung, ist die Nachfrage höher als die Anzahl der zur Verfügung stehenden Plätze.

Umzug nach Riem steht bevor
Wenn im kommenden Jahr am 28. und 29 November 2018 die PERFORMANCE DAYS bevorsteht, feiert die Messe nicht nur 10-jähriges Jubiläum, sondern ist auch das erste Mal auch in der neuen Location zu Gast. In Zukunft wird die Messe München zwei Mal pro Jahr auf dem Messegelände in München Riem eine Halle für die funktionellen Stoffe bereitstellen. Zum Auftakt wird die PERRFORMANCE DAYS in der Halle C1 stattfinden, die problemlos über den Nord-West-Eingang am Parkhaus West zu erreichen ist.

Alle Highlights auch online zu finden
Da die vergangene Messe gerade erst vorbei ist, gibt es wieder einen besonderen Service für alle Interessierten, die nicht ausreichend Zeit hatten: In Kürze sind alle Highlights und wichtige Informationen wie die Vorträge (auch als Podcast!), aber auch alle Stoffe des Forums unter www.performancedays.com zu finden. Und was noch wichtiger ist: Alle Stoffe des PERFORMANCE FORUMS kön-nen als Muster online bestellt werden, d.h. das Sourcing der Materialien kann ab sofort auch bequem im Büro erfolgen.
Besonderes Highlight der vergangenen Messerunde waren das Focus Topic „Thermal Technologies – From Fibre to Smart Textiles“, das die ganze Bandbreite von Wärmerückhalt und Erzeugung in der Sportbekleidung beleuchtet, sowie der ECO PERFORMANCE AWARD. Dieser wurde an Pontetorto vergeben für die Entwicklung des ersten Fleeces, das mit einer gebrushten Innenseite hergestellt wird, dessen Partikel und Fasern sogar in Meerwasser biologisch abbaubar sind. Diese Innovation wurde in Zusammenarbeit mit Vaude und Lenzing entwickelt. Auch der Workshop von Ana Kristiansson über die Möglichkeiten der Gründung einer Sportswear-Marke fand sehr großen Anklang.
Neben bekannten Ausstellern wie Invista, Cocona/37.5, Lenzing, Microban, 3M, bluesign, Burlington, Dyneema, Nilit, Outlast, Pertex, Polartec, Pontetorto, PrimaLoft, Schoeller, Singtex, Sympatex, Südwollle, Toray, und YKK konnte die Messe als Neuaussteller auch Freudenberg Performance Materials, Clo Insulation, Flying Textile, Inuheat Group, ISKO ARQUAS, Manifattura Effe Pi, The Woolmark Company und Tough Knitting Enterprise begrüßen.

Über die PERFORMANCE DAYS
PERFORMANCE DAYS “functional fabric fair” wurde 2008 als erste und einzige Veranstaltung speziell für funktionelle Textilien für die Sport- und Berufsbekleidung gegründet. Ziel der halbjährlichen Messe ist es, hochwertigen und innovativen Textilherstellern, Zulieferern und Dienstleistern die Möglichkeit zu geben, funktionelle Stoffe, Membranen sowie Beschichtungen, Laminate, Wattierun-gen, Ausrüstungen und Accessoires wie beispielsweise auch Garne, Tapes, Prints, Knöpfe und Reißverschlüsse zu präsentieren.
Die Fachbesucher der Messe - Modedesigner, Produktmanager, Einkäufer und Entscheider nahezu aller europäischen Sportmode- und Funktionsbekleidungs-Hersteller (Beispiele online unter: Visitor List) - finden damit genau zum richtigen Zeitpunkt im April/Mai und November das gesamte Portfolio hochwertiger Materialien. Dank der Spezialisierung auf Funktionstextilien ist das Timing entsprechend früh und optimal für Sommer- und Winter-Sportkollektionen gewählt. (Alle Messekataloge vorangegangener Veranstaltungen sind online unter „Catalogs“ sowie die aktuelle Aussteller-Liste unter „Exhibitor List“ abrufbar).
 
Die ruhige und konzentrierte Arbeitsatmosphäre unterscheidet die functional fabric fair von anderen, oft unüberschaubaren und stressigen Messen. Auch das macht die Münchener Messe im Herzen der europäischen Sportswear-Industrie zu der Top-Adresse für neue Stoffe, Innovationen und dem Branchentreff für Geschäftsbeziehungen.
Im einzigartigen PERFORMANCE FORUM der PERFORMANCE DAYS erhält der Besucher eine inspirierende und fundierte Übersicht über neue Materialien, Trends und Innovationen der Aussteller. Hier wird auch der (ECO) PERFORMANCE AWARD präsentiert.
Hochwertige Fachvorträge, Workshops und Guided Tours runden das Informationsangebot ab (Alle Vorträge sind nach der Messe auch online abrufbar - siehe „Presentation Library“).
Messeeintritt sowie alle Angebote sind für Fachbesucher gratis.

26.09.2017

TAIWANS TEXTILIEN UND BEKLEIDUNG ERWARTEN HÖHERE NACHFRAGE

  • Produktion und Exporte auf Erholungskurs
  • Investitionen in Kapazität und Modernisierung

Taipei (GTAI) - Die taiwanischen Textil- und Bekleidungshersteller sehen 2017 und 2018, nach einer schwachen Entwicklung im Vorjahr, verbesserte Absatzaussichten. Insbesondere mit seinem Angebot an funktionalen Textilien besetzt das Land eine weltweit wichtige Lieferposition. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, investieren die Branchenunternehmen in neue Ausrüstung und in Produktinnovationen. Zu den wichtigsten Maschinenlieferanten gehört unter anderem Deutschland auf Platz drei hinter China und Japan.

  • Produktion und Exporte auf Erholungskurs
  • Investitionen in Kapazität und Modernisierung

Taipei (GTAI) - Die taiwanischen Textil- und Bekleidungshersteller sehen 2017 und 2018, nach einer schwachen Entwicklung im Vorjahr, verbesserte Absatzaussichten. Insbesondere mit seinem Angebot an funktionalen Textilien besetzt das Land eine weltweit wichtige Lieferposition. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, investieren die Branchenunternehmen in neue Ausrüstung und in Produktinnovationen. Zu den wichtigsten Maschinenlieferanten gehört unter anderem Deutschland auf Platz drei hinter China und Japan.

Taiwans Textilbranche schaut optimistischer auf die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr wie auch für 2018. Dazu tragen die hohe Konsumneigung in den wichtigsten Absatzmärkten, Preiserhöhungen und große internationale Sportereignisse, wie die FIFA-Weltmeisterschaft und die Winterolympiade in Südkorea, bei. Die Insel ist weltweit führender Lieferant für funktionale Textilien, wie sie in Sport- und Outdoor-Bekleidung verarbeitet werden.

Am weltweiten Produktionswert funktionaler Textilien erreichen die Branchenunternehmen laut Taiwan Textile Research Institute einen Anteil von rund 50 Prozent. Damit diese Position gehalten werden kann, investieren die Hersteller in Kapazitätserweiterungen, neue Technologien sowie in die Entwicklung innovativer Textilien und setzen dabei auf die Diversifizierung in Produktionsstandorten.

Produktion erholt sich

Trotz rückläufiger Produktionsentwicklung hat die Zahl der Unternehmen in der Textil- und Bekleidungsindustrie in den letzten Jahren zugenommen und lag gemäß der Taiwan Textile Federation Ende 2016 bei 4.361 Firmen. Davon gehörten 3.205 (2015: 3.163) dem Textilsegment und 1.156 (2015: 1.144) dem Bekleidungssegment an. Gesunken ist jedoch die Anzahl der Beschäftigten, da die Betriebe in Automatisierung investieren.

Der Produktionswert der Branche ging nach Zahlen des Ministry of Economic Affairs 2016 gegenüber 2015 um 5,9 Prozent zurück. Jedoch wies die Entwicklung im 1. Halbjahr 2017 darauf hin, dass die Schwächephase abklingt. Insbesondere die Textilerzeugung, die den weitaus wichtigsten Bereich ausmacht, zeigte Anzeichen der Erholung. Hier wurde für die zweite Jahreshälfte mit besserer Auslastung gerechnet, da die Lagerbestände sinken und die Bestellungen steigen.

Hingegen weist die Herstellung von Bekleidung und Accessoires und die Produktion von synthetischen Fasern und Garnen in den letzten Jahren eine weiter schrumpfende Tendenz auf. Denn die meisten Branchenfirmen haben die Erzeugung ins Ausland verlagert. Das Bekleidungssegment machte zum Ende des 1. Halbjahres 2017 nur noch einen Anteil von 4,9 Prozent aus.

Produktion (in Mrd. NT$; Veränderung im Vergleich zur Vorjahresperiode in %)
  2015 2016 Veränd. 1 Hj 2017 Veränd
Fasern und Garne 102,6 91,0 -11,4 45,4 -3,1
Textilien   284,7 272,4 -6,2 131,5 -1,3
Bekleidung   21,9 21,8 -0,2 9,1 -4,7

Insgesamt  

409,3

385,2

-5,9

186,1

-1,9

Quelle: Ministry of Economic Affairs, 2017

Steigender Außenhandel erwartet

Bessere Aussichten zeigt auch die Exportentwicklung. Nach Zahlen für die ersten sechs Monate 2017 schrumpfte der Ausfuhrwert der Textil- und Bekleidungsbranche nur noch um 0,3 Prozent. Im Gesamtjahr 2016 verzeichnete die Statistik der Taiwan Textile Federation hingegen einen Rückgang von 8,3 Prozent auf 9,9 Milliarden US-Dollar (US$). Darunter kamen die Exporte von Textilien auf einen Wert von 6,7 Milliarden US$.

Die Exporte von Textilien und Bekleidung übersteigen die Importe um das Dreifache. Während bei den Ausfuhren textile Erzeugnisse mit einem Anteil von 68 Prozent dominieren, führt bei den Einfuhren Bekleidung (55 Prozent). Die Einfuhr von Textilien lag 2016 wertmäßig lediglich bei rund 427 Millionen US$.

Außenhandel mit Textilien und Bekleidung
(in Mio. US$; Veränderung im Vergleich zur Vorjahresperiode in %)
  2015 2016 Veränd. 1. Hj 2017 Veränd.
Import 3.458 3.308 1,0 1.566 0,2
Export 10.804 9.904 -8,3 4.968 -0,3
Quelle: Taiwan Textile Federation, 2017

Investitionsaktivitäten nehmen zu

Gemäß der Meldungen der börsennotierten Branchenunternehmen sieht es bei den Bestelleingängen von Bestands- wie auch von Neukunden gut aus. Daher werden die Kapazitäten erweitert, wie bei Far Eastern New Century. Die Firma schaut dabei vor allem auf Vietnam, wo in den nächsten drei Jahren 760 Millionen US$ in den Ausbau einer Zulieferkette für Textilien und Bekleidung investiert werden.

Andere Hersteller wie Eclat und Makalot bauen ihre Aktivitäten in Vietnam ebenfalls aus. Zudem wird in Taiwan investiert, wo beispielsweise Eclat Textile zwischen 26 Millionen und 33 Millionen US$ ausgeben will, um eine neue Produktion für digitale Textilerzeugnisse zu errichten. Makalot Industrial hat angekündigt, smarte Produktionslinien in Vietnam und Taiwan zu schaffen, um die Effizienz zu erhöhen.

Mit Shinkong Synthetic Fibers will ein weiterer großer Textilhersteller der Insel die Produktion ausbauen. Das Unternehmen plant, im Laufe von 2018 die Erzeugung von künstlichen Fasern von 50.000 Tonnen auf 110.000 Tonnen zu erhöhen. Damit sollen Bestellungen von europäischen und japanischen Kunden aus dem Automobilbereich bedient werden.

Ausrüstungsimporte zeigen wenig Dynamik

Die Investitionsaktivitäten und -pläne der Textil- und Bekleidungshersteller lassen steigende Ausrüstungsimporte und -exporte erwarten. Allerdings zeigten sich die Einfuhren von Textilmaschinen in den ersten sechs Monaten 2017 insgesamt rückläufig. Mit hohen Zuwachsraten konnten jedoch solche aus China und Japan, den wichtigsten Lieferanten, aufwarten. Deutschland als drittgrößtes Lieferland tat sich deutlich schwerer.

Hauptlieferländer von Textilmaschinen
(in Mio. US$; Veränderung im Vergleich zur Vorjahresperiode in %) *)
  2015 2016 Veränd. 1. Hj 2017 Veränd.
Insgesamt 383,8 405,4 5,6 190,0 -2,5
VR China 93,6 108,7 16,1 65,5 28,8
Japan 107,3 97,2 -9,4 46,9 20,7
Deutschland 78,3 82,5 5,4 34,2 -28,4
Italien 20,4 32,8 60,5 11,0 -38,0
USA 11,9 19,2 61,2 5,9 10,5
*) HS-Pos. 8444-8453, ohne 8450; Quelle: Customs Statistics, Ministry of Finance, 2017

Hingegen stiegen die Ausfuhren von Textilmaschinen in den ersten sechs Monaten 2017 um 7,5 Prozent auf 543 Millionen US$. Geliefert wird hauptsächlich an die überseeischen Produktionsstätten in China und Vietnam, wohin in diesem Zeitraum wertmäßig jeweils rund 111 Millionen US$ exportiert wurden. An dritter Stelle folgten die USA mit 40 Millionen US$. 

Weitere Informationen:
Asien Textil- und Bekleidungsindustrie
Quelle:

Jürgen Maurer, Germany Trade & Invest www.gtai.de

19.09.2017

RUSSLANDS BEKLEIDUNGS- UND TEXTILINDUSTRIE IM AUFSCHWUNG

  • Produktion im Inland preislich attraktiv
  • Ausländische Marken verlagern Fertigung nach Russland

Moskau (GTAI) - Der russische Markt für Bekleidung und Textilien hat sich von der Krise erholt. Die Fashion Consul-ting Group erwartet für 2017 und 2018 ein Absatzplus um bis zu 5 Prozent. Auch die Produktion von Bekleidung und Textilien legt zu - im 1. Halbjahr 2017 bereits um über 6 Prozent. Niedrige Lohnstückkosten machen das Nähen und Weben in Russland attraktiv und locken ausländische Markenhersteller an.

  • Produktion im Inland preislich attraktiv
  • Ausländische Marken verlagern Fertigung nach Russland

Moskau (GTAI) - Der russische Markt für Bekleidung und Textilien hat sich von der Krise erholt. Die Fashion Consul-ting Group erwartet für 2017 und 2018 ein Absatzplus um bis zu 5 Prozent. Auch die Produktion von Bekleidung und Textilien legt zu - im 1. Halbjahr 2017 bereits um über 6 Prozent. Niedrige Lohnstückkosten machen das Nähen und Weben in Russland attraktiv und locken ausländische Markenhersteller an.

Die russische Bekleidungs- und Textilindustrie befindet sich wieder auf Wachstumskurs. Die Marktforschungsagentur Fashion Consulting Group erwartet für 2017 einen Absatzanstieg um bis zu 5 Prozent auf 2,41 Billionen Rubel (37,35 Milliarden Euro; Wechselkurs 1. Januar bis 31. August 2017: 1 Euro = 64,518 Rubel) im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings blieb die Geschäftsentwicklung in der ersten Jahreshälfte 2017 unter den Erwartungen, denn der Frühling war kurz und der Sommer ungewöhnlich kalt. Am wahrscheinlichsten sei deshalb ein Marktwachstum von 2 bis 3 Prozent in Rubel.

Bei der Produktion geht es auch wieder bergauf. Im 1. Halbjahr 2017 legte die Fertigung von Bekleidung um 6,4 Prozent und von Textilien um 6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. Bis vor wenigen Jahren waren Investitionen in Anlagen zur Produktion von Bekleidung und Textilien in Russland kaum vorstellbar. Importierte Stoffe aus Billiglohnländern wie VR China und Türkei machten einheimischen Herstellern das Leben schwer. Die Einfuhren deckten bis zu 80 Prozent des Marktes ab. Andere Ausgangsmaterialien kamen ebenfalls aus dem Ausland.

Doch mit der krisenbedingten Rubelabwertung haben sich die Vorzeichen geändert. Importe ver-teuern sich und eine einheimische Produktion wird rentabel. Die Lohnstückkosten in der russischen Bekleidungs- und Textilindustrie sind inzwischen konkurrenzfähig zu denen in China. Es entstehen Absatzchancen für Hersteller von automatisierten Produktionsanlagen und Nähmaschinen.

Ausländische Bekleidungshersteller verlagern Produktion nach Russland
Erste Unternehmen erwägen bereits ihre Fertigung nach Russland zu verlagern. Beispielsweise die Fir-ma Modny Kontinent, die für die Marke InCity bekannt ist und derzeit in China produziert. Weitere namhafte russische Label wie Sportmaster und Acoola sowie ausländische Modemarken wie Zara, Nike, Finn Flare, Uniqlo und Decathlon planen, in Russland eigene Produktionen zu eröffnen. Einige russische Firmen nähen eigens unter einem auslän-dischen Markennamen und verbergen ihre Herkunft. Bereits einen Schritt weiter ist Adventum Technologies. Das zur Gruppe Textime (Tekstajm) gehörende Unternehmen eröffnete im März 2017 im Gebiet Tula für 650 Millionen Rubel eine neue Anlage zur Produktion von Spezialkleidung. In Roslawl im Gebiet Smolensk nimmt die Firma Roztech für 100 Millionen Rubel eine Anlage zur Herstellung von Unterwäsche der Marke Dikaja Orchideja in Betrieb. PrimeTec (Prajmtek) beginnt im Gebiet Iwanowo mit der Produktion von Frottierwaren für 670 Millionen Rubel.

Aktuelle Projekte in der Bekleidungs- und Textilindustrie in Russland
Projekt Investition (Mio. Euro) Stadt / Region Fertig-stellung Unternehmen
Bau eines Hochtechnologie-Zentrums 312,5
(1. Phase)
Rostow 2019
(1. Phase)
Gloria Jeans, http://www.gloria-jeans.ru
Aufbau neuer Anlagen zur Produktion von Textilien 17,9 Iwanowo 2020 Faberlic, http://www.faberlic.ru
Bau einer Textilfabrik für das Segment HoReCa 17,1 Rostow k.A. Rapira, ooorapira.ru
Aufbau neuer Anlagen zur Produktion von High-Tech-Geweben 8,5 Perm 2018 Tschajkowski Textile, http://www.textile.ru
Bau einer Produktion von Frottierwaren 7,8 Gebiet Kaliningrad k.A. Rapira, ooorapira.ru
Aufbau einer Fabrik zur Herstellung von technischen Textilien 5,9 Pskow 2018 Strimteks, http://www.strimteks.ru
Aufbau neuer Anlagen zur Produktion von Verbandsmaterialien 5,7 Iwanowo 2020 Navteks, http://navteks.narod.ru
Aufbau neuer Anlagen zur Produktion von Spezialkleidung 4,6 Perm k.A. Tschajkowski Textile, http://www.textile.ru
Produktion von Spinnstoffen für Leinengarn 1,7 Rschew, Gebiet Twer k.A. Rshewskaja Lnotschesal-naja Fabrika, http://izolnarzhev.ru/new/

Quelle: Recherchen von Germany Trade and Invest

Regierung treibt Importsubstitution voran
Das Industrieministerium fördert einheimische Hersteller von Bekleidung und Textilien mit 145 Milliarden Rubel im Rahmen der Strategie für die Entwicklung der Leichtindustrie bis 2025 und des  Antikrisenplans. Bis zum Jahr 2020 soll(en) der Marktanteil russischer Textilien auf 50 Prozent steigen und 300.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Dadurch will Russland unabhängiger von Bekleidungs- und Textilimporten werden.

Die Regierung unterstützt gezielt einzelne Textilsegmente. Mit der Verordnung Nr. 857 vom 27. August 2016 fördert sie die Produktion von Schuluniformen in Russland. Auch für Forschung und Entwicklung in der Textilindustrie werden Finanzmittel bereitgestellt: Für 2017 stehen 3 Milliarden Rubel zur Verfügung, davon 2,2 Milliarden aus dem Antikrisenplan.

Allerdings droht der sich wieder etwas stabilisierende Rubel den Plan der Regierung zu durch-kreuzen, verbilligt er doch die Importe. Im 1. Quartal 2017 legten die Einfuhren von Textilien und Schuhen um 22,7 Prozent zu.

Textil- und Bekleidungsproduktion in Russland
Warenbezeichnung 2014 2015 2016 Veränderung 2017/2016 *) (in %)
Baumwollfaser (Mio. Rollen) 106,0 111,0 129,0 8,9
Synthetische Faser (1.000 t) 128,0 136,0 152,0 10,3
Kunstfaser (1.000 t) 20,3 15,1 21,2 -12,0
Stoffe (Mio. qm) 3.907,0 4.542 5.409 11,8
.davon aus:        
.Baumwolle 1.187,0 1.176,0 1.162,0 0,4
.Naturseide (1.000 qm) 192,0 253,0 157,0 8,9
.Wolle (1.000 qm) 11,5 9,3 10,5 18,7
.Leinen 31,4 25,9 25,5 10,7
.Kunstfaser 204,0 237,0 282,0 22,9
.Vliesstoffe (außer Watte) 2.461,0 3.084,0 3.904,0 15,4
Bettwäsche (Mio. Stück) 64,4 59,8 58,6 0,9
Teppiche (Mio. qm) 17,1 22,6 22,4 -14,8
Wirkware (1.000 t) 7,6 14,2 k.A. 25,5
Strümpfe und Socken (Mio. Paar) 207,0 199,0 213,0 -7,6
Mäntel (1.000 Stück) 1.239,0 989,0 1.200,0 -8,8
Anzüge für Männer (Mio. Stück) 5,4 4,7 4,0 -4,0
Berufsbekleidung und Uniformen für Männer (Mio. Stück) 22,8 20,7 22,0 28,9

*) 1. Halbjahr 2017 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum
Quelle: Föderales Statistikamt Rosstat

Schwacher Rubel macht Fertigung in Russland attraktiv
Die Rubelabwertung kommt der arbeitsintensiven Textilindustrie zugute. Viele russische Mode-marken, die Aufträge an ausländische Nähereien vergeben haben, versuchen diese nach Russland umzuleiten. Die Fabriken in den Textilclustern der Gebiete Iwanowo, Leningrad, Tula, Twer, Wladimir, Perm und Wologda stehen für Neuansiedlungen bereit. In Tatarstan soll nach Plänen der Regionalregierung ebenfalls eine Textilproduktion aufgebaut werden. Die Nähe zu den Polymerproduzenten in der Region soll eine Versorgung mit Kunstfasern für die Herstellung von Berufsbekleidung und Uniformen gewährleisten.

Ohne eine eigene Produktion von Wolle, Seide, Flachs und Kunstfasern kann die russische Textil-industrie nicht auf die Beine kommen. Doch bis dato können nicht alle Textilien und Grundstoffe aus inländischen Quellen bezogen werden. Daher kommen sehr dünne Stoffe beispielsweise aus Europa. Einheimische Hersteller sollen die Einfuhren vor allem bei Polyviskose, Kammgarn, Polyamid und Polyester ersetzen.

Um die Importabhängigkeit bei Polyester zu senken, entsteht in Witschuga im Gebiet Iwanowo ein neues Kombinat zur Herstellung von Polyesterfasern. Thyssen Krupp, Uhde-Inventa Fischer, Oerlikon Neumag und die tschechische Unistav Construction bauen den Iwanowski Polyefirni Komplex, der im Jahr 2020 seine Produktion aufnehmen soll.

Ausländische Textilimporte könnten viel schneller durch russische ersetzt werden und die Wachs-tumsraten viel höher ausfallen, wenn die Banken einheimischen Textilherstellern bezahlbare Kre-dite gewähren würden, um neue Anlagen zu kaufen. Doch dies geschehe nicht, so der Präsident der russischen Union der Unternehmer aus der Textil- und Leichtindustrie Andrej Razbrodin.

Investoren stehen beim Aufbau einer Textilproduktion in Russland vor verschiedenen Herausfor-derungen: Die Produktionsanlagen sind meist veraltet, Fachkräfte sind Mangelware, ebenso wie Vertriebspartner. Wenn das Entwicklungsprogramm der russischen Regierung für die Bekleidungs- und Textilindustrie erfolgreich umgesetzt wird, könnten diese Probleme überwunden wer-den.

Quelle:

Hans-Jürgen Wittmann, Germany Trade & Invest www.gtai.de

TSCHECHISCHE TEXTILBRANCHE SETZT IHREN AUFSCHWUNG FORT © tokamuwi / pixelio.de
22.08.2017

TSCHECHISCHE TEXTILBRANCHE SETZT IHREN AUFSCHWUNG FORT

  • Umsätze steigen seit vier Jahren
  • Erschließung neuer Märkte im Ausland

Prag (GTAI) - Tschechiens Textil- und Bekleidungshersteller gehören zu den Gewinnern der guten Konjunktur. Der Trend zu einheimischen Produkten und die steigende Kaufkraft beflügeln die Unternehmen. Zugleich profitieren sie von einer wachsenden Auslandsnachfrage. So sind die Umsätze der Branche 2016 laut Verband ATOK auf 53,5 Mrd. Kc (knapp 2 Mrd. Euro) gestiegen. Es war das vierte Wachstumsjahr in Folge.

  • Umsätze steigen seit vier Jahren
  • Erschließung neuer Märkte im Ausland

Prag (GTAI) - Tschechiens Textil- und Bekleidungshersteller gehören zu den Gewinnern der guten Konjunktur. Der Trend zu einheimischen Produkten und die steigende Kaufkraft beflügeln die Unternehmen. Zugleich profitieren sie von einer wachsenden Auslandsnachfrage. So sind die Umsätze der Branche 2016 laut Verband ATOK auf 53,5 Mrd. Kc (knapp 2 Mrd. Euro) gestiegen. Es war das vierte Wachstumsjahr in Folge.

Wichtiger Wachstumstreiber der tschechischen Textilindustrie ist die Automobilbranche. Denn die größten Umsätze werden mit technischen Textilien erzielt, und die kommen meist in den über 1,3 Mio. Pkw zum Einsatz, die jährlich in Tschechien vom Band rollen. Der deutsche Kfz-Zulieferer Borgers ist daher der zweitgrößte Textilhersteller im Land. Das Unternehmen produziert an vier Standorten in der Region Plzen textile Verkleidungen für Kofferraum, Fahrgastraum oder Unterboden. Täglich verlassen rund 200.000 Teile die Werke und gehen an VW, BMW, Mercedes, Porsche, Bentley und Rolls Royce. Umsatzstärkster Textilbetrieb war 2016 die einheimische Juta, die Geotextilien, Dämmstoffe und Verpackungsmaterial produziert.    

Auch 2017 setzt sich die positive Dynamik bei den Textilherstellern fort. Von Januar bis Mai stieg ihr Produktionsindex nach Angaben des Statistikamtes um 3%, der Wert der Neuaufträge sogar um 5%. Dagegen hatten die Bekleidungshersteller im bisherigen Jahresverlauf nach dem starken Vorjahr Rückgänge zu verzeichnen. Das künftige Wachstum bremsen könnten die steigenden Löhne, die Aufwertung der Landeswährung und der Personalmangel.

Umsatzentwicklung der tschechischen Textil- und Bekleidungsindustrie
Jahr Umsatz in Mrd. Kc .davon Textilien in Mrd. Kc .davon Bekleidung in Mrd. Kc Veränderung Gesamtumsatz gegenüber dem Vorjahr
2013 47,1 40,7 6,4 2,6
2014 51,0 44,6 6,4 8,3
2015 52,4 45,4 7,0 2,7
2016 53,5 46,2 7,3 2,1

Quellen: Verband der Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie (ATOK), Berechnungen von Germany Trade & Invest

Noch dynamischer als die Branchenerlöse entwickelte sich 2016 der Außenhandel. Da Tschechien von internationalen Handelsunternehmen als Transit- und Logistikstandort genutzt wird, ist das Exportvolumen deutlich größer als der Gesamtumsatz der Inlandshersteller. Laut Branchenverband ATOK wurden 2016 Textilien für 63,8 Mrd. Tschechische Kronen (Kc; 2,36 Mrd. Euro) und Bekleidung für 47,2 Mrd. Kc (1,74 Mrd. Euro) exportiert. Das war ein Anstieg um 5% bei Textilien und 31% bei Bekleidung. Die Importe an Textilien sind um 6% auf 59,3 Mrd. Kc (2,19 Mrd. Euro) gestiegen, die Bekleidungsimporte um 20% auf 67,9 Mrd. Kc (2,51 Mrd. Euro).

Damit hat sich das Handelsdefizit bei Bekleidung ein wenig verringert. In den großen Modeketten dominiert aber weiterhin ausländische Ware. Tschechische Anbieter haben kaum Chancen, dort in die Regale zu kommen und die schnellen Modezyklen und Kollektionswechsel (Fast Fashion) mitzugehen. Der Verband ATOK schätzt, dass sie einen Marktanteil von maximal 20% im Bekleidungseinzelhandel haben.
Daher konzentrieren sich einheimischen Hersteller immer mehr auf den Direktverkauf, entweder über Internetshops oder über eigene Verkaufsstellen. Außerdem stärken sie den Aufbau eigener Marken, nachdem sie zuvor viele Jahre lang Auftragsarbeiten für internationale Modekonzerne erledigt hatten. Im Trend liegen auch individuelle Maßanfertigungen. Einige Unternehmen, die bislang den Heimatmarkt bedienen, blicken nun verstärkt auf Auslandsmärkte. Der Bademode- und Unterwäscheproduzent Timo aus Litomerice zum Beispiel will künftig auch Deutschland beliefern, berichtete die Wirtschaftszeitung Hospodarske noviny.

Textilunternehmen investieren zunehmend im Ausland
Der ostböhmische Spezialist für Badtextilien, Grund, hat bereits eine Vertriebsgesellschaft in Niedersachsen. Nun plant der Teppichproduzent eine eigene Fabrik im Süden der USA und will dafür über 1 Mio. Euro investieren.  Auch Silon aus Südböhmen, der zu den größten Herstellern von Polyesterfasern in Europa gehört, baut eine Fertigung für Kunststoff-Compoundierung in den USA auf, um die Lieferzeiten für Ausgangsmaterial zu verringern und näher am Kunden zu sein. Interessante Entwicklungen gibt es im Forschungsbereich. Das Institut VUTS aus Liberec hat zusammen mit taiwanesischen Wissenschaftlern einen pneumatischen Webstuhl entwickelt, der 3D-Stoffe aus hochfester Polyesterseide produzieren kann. Das textile Material ist beim Bootsbau oder beim Hochwasserschutz einsetzbar. Die Maschine soll 2019 erstmals auf einer Messe präsentiert werden. Bis dahin will auch der Textilhersteller Veba aus Broumov ein neuartiges 3D-Gewebe entwickelt haben. Es soll zur Versteifung von Matrizen dienen.
 
Nach der Sonderkonjunktur 2015 durch die letztmalige Abschöpfung von EU-Mitteln aus der alten Förderperiode waren die Investitionen in der Textilindustrie 2016 geschrumpft. Die Hersteller investierten nach Erhebungen des Wirtschaftsministeriums rund 2,78 Mrd. Kc (rund 100 Mio. Euro) und damit ein Sechstel weniger als im Jahr zuvor. Bei den Bekleidungsunternehmen stiegen die Investitionen dagegen um ein Viertel auf über 850 Mio. Kc (rund 31 Mio. Euro). Die Entwicklung spiegelte sich auch in den Importzahlen für Textilmaschinen wider. Zu Jahresbeginn 2017 gingen die Einfuhren in einigen Produktgruppen erneut nach oben, sodass sich für Ausrüstungshersteller Absatzmöglichkeiten eröffnen. Auf deutsche Lieferanten entfällt etwa die Hälfte der Maschineneinfuhr für die Textilindustrie.

Der mährische Vliesstoffhersteller Retex hatte im April 2017 eine Produktionsanlage für über 7 Mio. Euro ausgeschrieben. In Zatec bei Usti nad Labem will Unifrax eine Produktion für Silikatgewebe aufbauen. Juta investiert derzeit rund 13 Mio. Euro in die Fertigung von Netzen und will die Werkserweiterung am Standort Dvur Kralove im Herbst 2017 in Betrieb nehmen. Die japanische Toray Textiles baut ihre Fabrik für Airbag-Gewebe und Druckplatten in Prostejov in den nächsten vier Jahren aus. Ebenso erweitert der nordmährische Anbieter von Outdoorbekleidung, Tilak, seine Produktionsgebäude in Sumperk.

Einfuhr ausgewählter Textilmaschinen nach Tschechien (1.000 Euro)
Maschinengruppe / HS-Position 2015 2016 Januar bis Mai 2017 Veränderung*)
Düsenspinnmaschinen / 8444 15.369 5.502 842 -81,2
.darunter aus Deutschland 9.829 4.509 20 -99,5
Spinnmaschinen / 8445 8.838 15.858 1.922 -51,1
.darunter aus Deutschland 5.017 6.743 164 -91,1
Webmaschinen / 8446 12.860 4.277 1.882 -17,5
.darunter aus Deutschland 2.247 687 36 k.A.
Wirk- und Strickmaschinen / 8447 11.965 6.737 2.672 14,7
.darunter aus Deutschland 6.092 1.979 1.632 54,5
Hilfsmaschinen / 8448 73.358 88.360 42.830 27,9
.darunter aus Deutschland 52.601 54.897 26.823 16,2
Maschinen für die Filz- und Vliesstoffe 19.628 2.676 846 -45,8
.darunter aus Deutschland 6.741 1.313 245 -79,0
Reinigungs-, Färbe-, Bügelmaschinen / 8451 108.080 105.410 44.762 26,1
.darunter aus Deutschland 50.325 47.580 17.714 1,7
Nähmaschinen / 8452 17.895 20.056 8.172 10,1
.darunter aus Deutschland 6.340 6.353 2.081 -12,2
Maschinen zur Fell- und Lederbearbeitung bzw. Schuhproduktion / 8453 4.386 2.626 1.056 12,9
.darunter aus Deutschland 347 198 68 25,9
Gesamt 272.379 251.501 104.984 14,2
.darunter aus Deutschland 139.540 124.260 48.783 -4,0

Quelle: Tschechisches Statistikamt

 

08.08.2017

INDIENS TEXTIL- UND BEKLEIDUNGSINDUSTRIE WIRD KRÄFTIG GEFÖRDERT

  • Textilfirmen vergleichsweise breit aufgestellt
  • Bekleidungsbranche punktet international zu wenig

New Delhi (GTAI) - Indien gehört zu den weltweit größten Herstellern von Textilien. Baumwollstoffe und Heimtextilien gehören zu den Exportschlagern. Die Bekleidungsindustrie spielt eine vergleichsweise kleine Rolle und droht im Wettbewerb zurückzufallen. Beide Bereiche müssen hochwertiger und nachhaltiger produzieren. Das Textilministerium unterstützt die fragmentierte Branche. Ausländische Zulieferer und Einkäufer können den Markt auf Messen erkunden.

  • Textilfirmen vergleichsweise breit aufgestellt
  • Bekleidungsbranche punktet international zu wenig

New Delhi (GTAI) - Indien gehört zu den weltweit größten Herstellern von Textilien. Baumwollstoffe und Heimtextilien gehören zu den Exportschlagern. Die Bekleidungsindustrie spielt eine vergleichsweise kleine Rolle und droht im Wettbewerb zurückzufallen. Beide Bereiche müssen hochwertiger und nachhaltiger produzieren. Das Textilministerium unterstützt die fragmentierte Branche. Ausländische Zulieferer und Einkäufer können den Markt auf Messen erkunden.

Die indische Textil- und Bekleidungsindustrie hat gesamtwirtschaftliches Gewicht. Sie macht 14% der gesamten Industrieproduktion aus und beschäftigt direkt 51 Mio. Mitarbeiter. Weitere 68 Mio. Personen in Haushalten und Kleinstbetrieben arbeiten den Industriefirmen zu. Weil die gesamte Volkswirtschaft pro Jahr etwa 12 Mio. zusätzliche Arbeitsplätze schaffen muss, hat die Regierung die Textilindustrie als einen Beschäftigungsmotor auserwählt. Indien verfüge gegenüber dem Textilgiganten VR China über Lohnkostenvorteile.
 
Die Verfügbarkeit von Naturstoffen wie Baumwolle, Jute und Seide bezeichnen Fachleute als weiteren Vorteil der Textilbranche, die auf eine lange Tradition bei der Verarbeitung zurückblicken kann. Indien ist inzwischen sogar der weltweit größte Produzent von Baumwolle. Im Erntejahr 2016/17 (1.4. bis 31.3.) dürften schätzungsweise 5,9 Mio. Tonnen (t) eingefahren werden.

Die Baumwolle wird im Inland zu Garnen und Stoffen weiterverarbeitet. Zur Fertigung von Garnen stehen 61 Mio. Spindeln (gemessen in Spindeläquivalenten) zur Verfügung. Sie spannen 2015/16 ungefähr 5,7 Mio. t an Garnen, davon 4,1 Mio. t aus Baumwollfasern. Die Fertigung von Baumwolltuchen lag bei 38 Mrd. Quadratmetern, die hauptsächlich dezentrale Webereien mit einfachen mechanischen Webstühlen anfertigen. Der weltweite Trend bei Bekleidung geht allerdings zu Kunstfasern. Um deren inländische Produktion zu schützen, erhebt das Finanzministerium darauf Zölle.
 
Textilindustrie mit eigenem Ministerium und vielen Förderprogrammen
Das Ministry of Textiles fördert die Industrie über mehrere Programme, welche die technische Modernisierung, den Aufbau von Industrieparks, die Qualifizierung und Ausbildung sowie die Vermarktung bezuschussen. Bekleidungsbetriebe können sich sogar gezahlte Zölle und Gebühren zurückerstatten lassen. Das Budget des Textilministeriums für diesen Zweck wurde im Finanzjahr 2017/18 noch einmal erheblich aufgestockt.

Die Textil- und Bekleidungsindustrie möchte nicht nur im Inland punkten, auch international will sie endlich eine größere Rolle einnehmen. Das Ministry of Textiles hatte in einem Fünfjahresplan eine Ausweitung der Exporte bis zum Finanzjahr 2016/17 auf 64 Mrd. US$ angestrebt. Dieses Ziel wurde noch nicht erreicht, im Jahr 2015/16 lagen die Ausfuhren von Textilien und Bekleidung bei 37,6 Mrd. $. Die Exporte von Textilien schrumpften sogar gegenüber dem Vorjahr.

Textil- und Bekleidungsindustrie in Indien (Finanzjahre von April bis März)
  2014/15 2015/16
Exporte von Textilien in Mrd. $ 21,7 20,6
Einfuhren von Textilien in Mrd. $ 5,5 5,4
Exporte von Bekleidung in Mrd. $ 16,8 17,0
Einfuhren von Bekleidung in Mrd. $ 0,5 0,6
Veränderung der Produktion von Textilien (in %) 3,7 2,2
Veränderung der Produktion von Bekleidung (in %) 0,2 14,7

Quellen: Ministry of Textiles, Ministry of Statistics and Programme Implementation

Die lokale Bekleidungsindustrie verfügt mit einem großen und wachsenden Binnenabsatzmarkt über gute Entwicklungschancen. Der Einzelhandel verkaufte 2016 nach Branchenschätzung Bekleidung im Wert von ungefähr 45 Mrd. $. Der weltweit fünftgrößte Markt dürfte nach Ansicht von Experten mittelfristig deutlich über 10% jährlich zulegen. Der Nachholbedarf der 1,3 Mrd. Einwohner ist noch lange nicht gedeckt. Der Handel importiert internationale Markenwaren vornehmlich aus China und Bangladesch. Standardartikel und Sonderanfertigungen näht die lokale Industrie.    

Bekleidungsbranche mit Chancen und Problemen
Billige Löhne sind ein Standortvorteil. Sie unterscheiden sich innerhalb des Subkontinents allerdings stark. Die gesetzlichen Mindestlohnregeln differieren zwischen den 29 Bundesstaaten. Außerdem werden Alter, Betriebszugehörigkeit und Fähigkeiten einer Person zur Berechnung des Mindestlohnes herangezogen.

Aufgrund der steigenden Produktionskosten in China wandern arbeitsintensive Fertigungen an günstigere Standorte. Dabei spielen nicht nur die Arbeitskosten eine Rolle. Das komplexe Arbeitsrecht schränkt die Effizienz der Arbeitsmärkte in Indien stark ein. Investoren beurteilen das Arbeitsrecht, die Logistik und die Struktur von Lieferketten als schwierig. Die Weltbank stellte 2016 in ihrer Studie "Stitches to Riches" (siehe https://www.openknowledge.worldbank.org/handle/10986/23961) fest, dass Bangladesch, Indonesien, Kambodscha und Vietnam, den Wettbewerber Indien in den Punkten Qualität, Lieferzeiten, Verlässlichkeit und nachhaltiger sozialer Verantwortung übertreffen.

Indien fehlen zudem Freihandelsabkommen (FTA), die den Zugang zu internationalen Märkten erleichtern und verlässlich regeln. Die Europäische Union und Indien verhandeln beispielsweis seit zehn Jahren mit längeren Unterbrechungen über ein umfassendes FTA.

Fragmentierte Branchenstruktur mit internationalen Champions
Angaben über die Zahl der Betriebe, ihre Größenklassen und Investitionsvolumina sind nicht verfügbar. Kleinere Textilbetriebe und -händler sind teilweise nicht angemeldet und zahlen keine Steuern. Mittlere Firmen seien wiederum sehr flexibel, anderseits müssen sie mechanisieren, automatisieren und technisch aufrüsten, um überleben zu können.
Größere Unternehmen blicken auf eine langjährige Tradition zurück und haben sich zu international vernetzten Konzernen entwickelt. Nach Angaben des indischen Finanzdienstes Moneycontrol sind die drei größten Aktiengesellschaften in der Bekleidungsindustrie: KPR Mills (letzter Nettoumsatz umgerechnet circa 300 Mio. $), Page Industries (270 Mio. $) und Gokaldas Exports (170 Mio. $); im Textilsektor allgemein: Bombay Rayon (rund 640 Mio. $), Sutlej Textiles (350 Mio. $), SEL Manufacturing (300 Mio. $), Mandhana Industries (250 Mio. $); Wirk- und Strickwaren: Nahar Industrial Enterprises (270 Mio. $), Rupa (160 Mio. $); Baumwollspinnen: Vardhman Textiles (860 Mio. $), Trident (560 Mio. $), Indo Count (310 Mio. $); Spinnen von synthetischen Fasern: RSWM (450 Mio. $), Indorama (390 Mio. $), Sangam (230 Mio. $); Weben und andere Prozesse: Alok Industries (1,8 Mrd. $), Welspun (750 Mio. $), Garden Silk (370 Mio. $); sonstige Schwerpunkte: Arvind (830 Mio. $), Nahar Spinning (310 Mio. $), JBF Industries (550 Mio. $), Bombay Dyeing (280 Mio. $).

Ausländische Textilfirmen investieren und erkunden
Die Regierung wirbt mit ihrer Kampagne "Make in India" im Textilsektor für ausländische Direktinvestitionen. Firmengründungen sind zu 100% in ausländischer Hand möglich (siehe http://www.makeinindia.com/sector/textiles-and-garments). Der Sektor zog von 2000 bis 2016 bereits 2,4 Mrd. $ an FDI an.

Ausländische Firmen können die Märkte auf verschiedenen Fachmessen erkunden. DasTextilministerium möchte die "Textiles India", die im Juni 2017 in Gandhinagar (Bundesstaat Gujarat) stattfand, zu einem Megaevent ausbauen (https://www.textilesindia2017.com). Die internationale Bekleidungsbranche traf sich gleichzeitig auf der "India International Garment Fair" (http://www.indiaapparelfair.com).
Die "National Garment Fair" findet vom 10.7. bis 12.7.17 in Mumbai statt (http://cmai.fingoh.com/event/65th-national-garment-fair-1/Registration). Und die Messe Frankfurt richtet die "Techtextil India" vom 13.9. bis 15.9.17 in Mumbai aus. Hier können deutsche Aussteller an einem Gemeinschaftsstand teilnehmen (http://www.auma.de/de/messedatenbank/seiten/messedetailseite.aspx?tf=135499).

Internetadressen
Bezeichnung Internetadresse Anmerkungen
Germany Trade & Invest http://www.gtai.de/Indien Außenhandelsinformationen für die deutsche Exportwirtschaft
AHK Indien http://www.indien.ahk.de Anlaufstelle für deutsche Unternehmen
Ministry of Textiles http://www.texmin.nic.in Ministerium
Office of Textile Commissioner http://www.txcindia.gov.in Behörde
Confederation of Indian Textile Industry http://www.citiindia.com Textilindustrieverband
Textile Association India http://www.textileassociationindia.org Textilindustrieverband
The Clothing Manufacturers of India http://www.cmai.in Bekleidungsindustrieverband

 

Weitere Informationen:
Indien Förderprogramm Konjunktur
Quelle:

Thomas Hundt, Germany Trade & Invest www.gtai.de

Israels Textilindustrie fängt sich wieder (c) Rosel Eckstein / pixelio.de
25.07.2017

ISRAELS TEXTILINDUSTRIE FÄNGT SICH WIEDER

  • Produktion stabilisiert sich auf niedrigerem Niveau
  • Einfuhr von Textilmaschinen gestiegen

Jerusalem (GTAI) - Die israelische Textil- und Bekleidungsindustrie konnte sich nach jahrelangem Rückgang weitgehend stabilisieren. Das gilt sowohl für die Wertschöpfung der Branche als auch für die Exporte. Dank neuer Kapazitäten konnte die Textilsparte 2016 einen deutlichen Produktionszuwachs verzeichnen. Bei der Einfuhr von Textilmaschinen spielt Deutschland die führende Rolle. Dagegen ist der deutsche Importmarktanteil an der Einfuhr von Textil- und Bekleidungsprodukten gering.

  • Produktion stabilisiert sich auf niedrigerem Niveau
  • Einfuhr von Textilmaschinen gestiegen

Jerusalem (GTAI) - Die israelische Textil- und Bekleidungsindustrie konnte sich nach jahrelangem Rückgang weitgehend stabilisieren. Das gilt sowohl für die Wertschöpfung der Branche als auch für die Exporte. Dank neuer Kapazitäten konnte die Textilsparte 2016 einen deutlichen Produktionszuwachs verzeichnen. Bei der Einfuhr von Textilmaschinen spielt Deutschland die führende Rolle. Dagegen ist der deutsche Importmarktanteil an der Einfuhr von Textil- und Bekleidungsprodukten gering.

Lange Zeit war Israels Textil- und Bekleidungsindustrie ein ausgesprochenes Sorgenkind des verarbeitenden Gewerbes. Nun aber scheint sie sich wieder zu fangen. Das belegt die Produktionsstatistik.
In einer Krisenphase zwischen 2007 und 2013 war die Wertschöpfung der Textil- und Bekleidungsindustrie um insgesamt 25,7% zurückgegangen, wobei die Schrumpfung der Bekleidungssparte 21,4% betrug, während die Textilindustrie um 31,2% einbrach. Gründe dieser Entwicklung waren zunehmender Konkurrenzdruck durch Billigimporte auf dem Binnenmarkt und rückläufige Exporte. Seit 2013 aber haben sich die Zahlen stabilisiert und weisen zum Teil nach oben.

Entwicklung der israelischen Textil- und Bekleidungsindustrie 2006 bis 2016 (ausgewählte Jahre)
Jahr Index der Wertschöpfung Textil und Bekleidung (2011 = 100,0) Index der Wertschöpfung Textil Index der Wertschöpfung Bekleidung Exporte von Textil und Bekleidung*), Mio. US$ Importe von Textil und Bekleidung*), Mio. US$
2006 128,8 130,8 128,2 1.243 1.561
2011 100,0 100,0 100,0 1.011 2.256
2012 956 918 986 952 2.241
2013 910 840 964 920 2.365
2014 932 845 999 966 2.558
2015 928 849 987 930 2.420
2016 970 983 959 914 2.480

*) HS-Abschnitt XI (Spinnstoffe und Waren daraus)
Quelle: Monatsschrift zur Außenhandelsstatistik, diverse Ausgaben, Zentralamt für Statistik

Produktpalette bereinigt

Die Stabilisierung wurde durch einen umfassenden Bereinigungsprozess der Textil- und Bekleidungsindustrie erreicht, in deren Verlauf Produkte und Produktionsgänge, bei denen Israel international nicht mehr wettbewerbsfähig ist, eingestellt oder an billigere Standorte ausgegliedert wurden. Durch Rationalisierungsvorgänge wurde zudem die Produktivität gesteigert. So lag die Wertschöpfung der Textil- und Bekleidungsindustrie 2016 je Beschäftigten um 4,8% über dem 2011 erreichten Stand. Dabei betrug der kumulierte Produktivitätszuwachs in der Textilsparte 3,5 und in der Bekleidungssparte 5,6%.
Die Bereinigung der Produktpalette führte zu einem Rückgang der Exporte bei gleichzeitiger Zunahme der Importe. Ihre Umsatzchancen suchen die israelischen Hersteller zunehmend bei hochwertigen und weniger arbeitsintensiven Produkten, die auch auf dem Weltmarkt Chancen haben.

Nach den jüngsten verfügbaren Angaben lag die Exportquote der Textil- und Bekleidungsindustrie im Jahr 2014 bei 50,1%. Dabei ergab sich im Bekleidungsbereich eine extreme Zweiteilung: Während die Hersteller von Kleidungsprodukten außer Unterbekleidung nur 3,9% ihres Umsatzes im Auslandsgeschäft erzielten, wurde nahezu die gesamte Produktion von Unterbekleidung exportiert.
Die wichtigste Ausfuhrposition der israelischen Textilindustrie sind Waren des HS-Kapitels 56 (Watte, Filze und Vliesstoffe; Spezialgarne; Bindfäden, Seile und Taue; Seilerwaren). Im Jahr 2016 entfielen auf sie 28,7% der Textil- und Bekleidungsexporte, gefolgt von synthetischen oder künstlichen Filamenten mit 14,3% sowie Gewirken und Gestricken mit 13,0% der Ausfuhren.

Produktionsstruktur der Textil- und Bekleidungsindustrie 2014
Branche Umsatz in Mio. US$ *) Exportquote in %
Insgesamt (1+2) 1.834 50,1
1. Textilindustrie 1.014 52,7
Spinnen, Weben und Endbearbeitung von Textilien 557 57,0
Andere Textilien 457 47,5
Bekleidungsindustrie 820 46,8
Bekleidung außer Unterwäsche 425 3,9
Unterwäsche 320 96,3

*) Umrechnung amtsstatistischer Binnenpreisangaben nach dem jahresdurchschnittlichen Wechselkurs
Quelle: Zentralamt für Statistik

Nach der erfolgreichen Stabilisierung traut sich die israelische Branche auch die Schaffung neuer Produktionskapazitäten zu. Im Jahr 2015 und 2016 wurden zwei neue Betriebe für die Herstellung von Vliesstoffen errichtet und haben ihre Arbeit aufgenommen. Zum einen fand dies in erhöhten Maschineninvestitionen der Textilsparte, zum anderen in der kräftigen Produktionszunahme der Textilindustrie im Jahr 2016 um 15,8% ihren Niederschlag.

Deutschland führender Lieferant von Textilmaschinen

Parallel zur Produktionssteigerung nimmt die Einfuhr von Textilmaschinen seit 2014 zu. Im Jahr 2016 erreichte sie 62,2 Mio. US$ und damit mehr als das Doppelte des Tiefstandes von 2013. An diesem Importwachstum konnten deutsche Textilmaschinenhersteller an führender Stelle partizipieren.

Einfuhr von Textilmaschinen 2010 bis 2016 (Mio. US$)
Jahr Einfuhr davon: aus Deutschland Deutscher Importmarktanteil in %
2010 21,1 4,8 22,7
2011 35,3 13,3 37,7
2012 41,5 16,3 39,3
2013 29,2 7,4 25,3
2014 34,4 10,5 30,5
2015 58,4 31,5 53,9
2016 62,2 37,5 60,2

Quelle: UN Comtade Database

Im Jahr 2016 erreichte der deutsche Importmarktanteil bei Textilmaschinen einen Höchstwert von 60,2% damit war die Bundesrepublik das mit Abstand wichtigste Lieferland, gefolgt von Italien und Frankreich.

Führende Lieferländer für Textilmaschinen 2016
Land Einfuhr, Mio. US$ Importmarktanteil in %
Deutschland 39,5 60,2
Italien 6,3 10,1
Frankreich 4,1 6,6
Schweiz 2,6 4,2
Belgien 2,3 3,7
China 2,2 3,6
USA 1,3 2,1
Spanien 1,1 1,8

Quelle: UN Comtrade Database

Der führende Lieferant auf dem Importmarkt für Bekleidungs- und Textilprodukte ist China. Im Jahr 2016 entfielen auf die Volksrepublik 39,3% der Einfuhren des HS-Abschnitts XI (Spinnstoffe und Waren daraus). Deutschland spielte mit 1,6% (39,1 Mio. US$) nur eine untergeordnete Rolle. Die wichtigsten deutschen Lieferpositionen waren Kleidung und Kleidungszubehör (HS-Kapitel 61 und 62) mit 43,7%, gefolgt von synthetischen oder künstlichen Spinnfasern (14,3) %.

Kontaktanschrift
Manufacturers Association of Israel Textile and Fashion Industries Association Ansprechpartnerin: Ms. Maya Herscovitz, Director of Association
Hamered St. 29, Tel Aviv 68125 Tel.: 00972 3/519 88 55, Fax- 519 87 05 E-Mail: maya@industry.org.il,, Internet:  http://www.industry.org.il.

Iranische Flagge © Helga Hauke/ pixelio.de
30.05.2017

IRANS TEXTIL- UND BEKLEIDUNGSINDUSTRIE WILL INVESTIEREN

  • Aber Branche weiterhin in der Krise
  • Deutschland wieder führender Textilmaschinenlieferant

Teheran (GTAI) - Irans große, traditionsreiche Textil- und Bekleidungsindustrie kämpft gegen die ausländische Konkurrenz. Die Hersteller sollen zwar durch hohe Einfuhrzölle vor Importen geschützt werden, aber Branchenvertreter und das Industrieministerium sprechen von massenhaften illegalen Importen. Zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit sind Investitionen in neue Anlagen erforderlich, den Betrieben fehlt jedoch oft die entsprechende Finanzkraft. Textilmaschinen aus Deutschland stehen hoch im Kurs.

  • Aber Branche weiterhin in der Krise
  • Deutschland wieder führender Textilmaschinenlieferant

Teheran (GTAI) - Irans große, traditionsreiche Textil- und Bekleidungsindustrie kämpft gegen die ausländische Konkurrenz. Die Hersteller sollen zwar durch hohe Einfuhrzölle vor Importen geschützt werden, aber Branchenvertreter und das Industrieministerium sprechen von massenhaften illegalen Importen. Zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit sind Investitionen in neue Anlagen erforderlich, den Betrieben fehlt jedoch oft die entsprechende Finanzkraft. Textilmaschinen aus Deutschland stehen hoch im Kurs.

Das Industrieministerium meldet zwar für 2015/16 (iranisches Jahr 1394, 21.3.15 bis 20.3.16) für mehrere Sparten der Textil- und Bekleidungsindustrie Zuwächse, aber auch das gestiegene Produktionsniveau liegt weit unter den Kapazitäten. Die Angaben über die durchschnittliche Auslastung variieren stark, aber keine Schätzung geht von mehr als 50% aus, einige Firmenvertreter sprechen von nur 30%. Die Branche leidet zudem unter Qualitätsproblemen, die vor allem durch den veralteten Maschinenpark verursacht werden.
Offiziellen Angaben zufolge gibt es im Textil- und Bekleidungssektor fast 10.000 Betriebe mit etwa 290.000 Beschäftigten. Die von privaten Firmen geprägte Branche wird in Regierungsverlautbarungen immer wieder als förderungswürdiger Wirtschaftszweig mit Potential bezeichnet. Dennoch fehle es an der notwendigen Unterstützung, so Kritiker.

Etwa 400 zumeist mittlere und große Textil- und Bekleidungshersteller sind in der Association of Iran Textile Industries (http://aiti.org.ir) organisiert. Das Spektrum der Verbandsmitglieder reicht von Baumwollspinnereien und -webereien über Produzenten von Acryl- und Polyestergarnen, synthetischen Fasern, Maschinen gefertigten Teppichen, Teppichböden, Woll- und Bettdecken, Bekleidung bis zu Herstellern von Textilmaschinen und Ersatzteilen.

Als Hauptproblem der iranischen Textil- und Bekleidungsindustrie wird die Konkurrenz aus dem Ausland, insbesondere aus der VR China und der Türkei, bezeichnet. Es kommen die Re-Exporte über die Handelsdrehscheibe Dubai hinzu. Teilweise hohe Importzölle sollen den Inlandsmarkt schützen, aber ein Großteil der Einfuhren kommt illegal ins Land. Auf Bekleidung wird derzeit ein Zollsatz von 55% erhoben, für Lieferungen aus der Türkei gilt ein ermäßigter Satz von 33%. Für Stoffe sind 32% fällig.

Großes Interesse an moderner Technologie
Die iranische Textilindustrie möchte durch die Modernisierung ihres Maschinenparks ihre Wettbewerbsfähigkeit sowohl im Inland als auch auf internationalen Märkten stärken. Das große Interesse der Branchenfirmen an neuer Technologie zeigt die starke Resonanz auf die von europäischen Verbänden und Firmen angebotenen Konferenzen und Seminare.

Der VDMA-Fachverband Textilmaschinen veranstaltete in Teheran bereits im April 2015 in Erwartung der starken Lockerung der Iran-Sanktionen ein Symposium. Etwa 1.100 lokale Firmenvertreter ließen sich die Angebote von den 36 angereisten deutschen Textilmaschinenbauern und Zubehörherstellern zeigen. Auf der Veranstaltung zeigte sich das Interesse der iranischen Firmen, nach Lösungen zur Verbesserung ihrer überwiegend alten, oft Jahrzehnte alten Anlagen zu suchen.

Ein erheblicher Teil des Maschinenparks kam als Gebrauchtanlagen aus Europa ins Land. Als Problem wurde auch auf die fortbestehenden Exportkontrollen hingewiesen. Ersatzbeschaffungen würden erschwert, weil viele Teile als Dual-use-Güter eingestuft seien, so Branchenvertreter. Auch Organisationen aus Italien oder der Schweiz haben Informationsveranstaltungen für Irans Textilindustrie durchgeführt.

Maschineneinfuhr wieder gesunken
Das Interesse an moderner Technologie führt aber nur begrenzt zu entsprechenden Investitionen. Aufgrund der schwachen Finanzkraft eines Großteils der Branchenunternehmen werden verstärkte staatliche Fördermaßnahmen, insbesondere günstige Kredite, gefordert. Die Banken vergeben Kredite an Textilfirmen nur mit großer Zurückhaltung und verlangen zudem hohe Zinsen. Trotz der schwierigen Lage wurden 2015/16 Textil- und Bekleidungsindustriemaschinen im Wert von 324 Mio. US$ importiert, so der iranische Zoll. Dies waren aber 11% weniger als 2014/15 (364 Mio. US$).

Deutschland: Ausfuhren von Textil-, Bekleidungs- und Lederindustriemaschinen nach Iran 2013 bis 2016 (in 1.000 Euro):
HS-Pos. Bezeichnung 2013 2014 2015 2016 -11 Monate
  ingesamt 16.248 39.966 48.993 25.827
84.44 Maschinen zum Düsenspinnen etc. von synthetischen oder künstlichen Spinnstoffen 83 2.991 325 1.005
84.45 Maschinen zum Vorbereiten oder Aufbereiten von Spinnstoffen, zum Spinnen, Dublieren etc. 2.145 6.699 7.140 2.612
84.46 Webmaschinen 8.009 20.896 30.873 11.941
84.47 Wirk-, Strick-, Nähwirk-, Gimpen-, Tüll-, Spitzen-, Stick-, Netzknüpf- und Tuftingmaschinen etc. 642 712 618 1.444
84.48 Hilfsmaschinen und -apparate für Maschinen der Position 84.44, 84.45, 84.46 oder 84.47 etc. 4.400 7.347 7.760 6.412
84.49 Maschinen und Apparate zum Herstellen oder Ausrüsten von Filz oder Vliesstoffen 6 0 77 0
84.51 Maschinen und Apparate (ohne Maschinen der Pos. 84.50) zum Waschen, Wringen, Trocknen, Bügeln, Pressen etc. 634 915 1.629 1.672
84.52 Nähmaschinen 321 380 543 673
84.53 Maschinen und Apparate zum Bearbeiten von Häuten etc. 8 26 28 69


Quelle: Eurostat

Deutschland ist traditionell der führende Textilmaschinenanbieter in Iran, gefolgt von Italien. Die Sanktionsphase brachte aber einen Umschwung zu Gunsten asiatischer Lieferanten. Nach VDMA-Berechnungen exportierten 2013 die wichtigsten Lieferländer Textilmaschinen nach Iran im Wert von umgerechnet nur 85 Mio. Euro (ohne Trockner sowie Bekleidungs- und Ledertechnik), davon entfielen 33% auf die VR China, es folgten Deutschland (16%), die Türkei (12%), Korea (Rep.; 7%) und Italien (5%). Die Lieferungen von Bekleidungs- und Ledertechnik lagen 2013 bei 113 Mio. Euro, Korea (Rep.) führte mit 53%, die VR China erreichte 36%, Deutschland kam lediglich auf 0,3%.

 

Die VDMA-Daten für 2015 zeigen bei Textilmaschinen Deutschland wieder als den führenden Lieferanten. An den von den wichtigsten Lieferländern nach Iran exportierten Textilmaschinen in Höhe von 151 Mio. Euro hatten deutsche Anbieter einen Anteil von 30%, die VR China sank auf 22%, die Türkei erreichte 12%, Korea (Rep.) 6% und Italien 4%. Bei Bekleidungs- und Ledertechnik blieb es 2015 bei der chinesisch-koreanischen Dominanz (VR China: 49% von 131 Mio. Euro; Korea (Rep.): 41%).

VR China: Ausfuhren von Textil-, Bekleidungs- und Lederindustriemaschinen nach Iran 2013 bis 2016 (in 1.000 US$):
HS-Pos. Bezeichnung 2013 2014 2015 2016- 11 Monate
  Insgesamt 84.518 133.739 103.055 75.748
84.44 Maschinen zum Düsenspinnen etc. von synthetischen oder künstlichen Spinnstoffen 16.457 5.319 1.990 1.925
84.45 Maschinen zum Vorbereiten oder Aufbereiten von Spinnstoffen, zum Spinnen, Dublieren etc. 288 2.602 2.844 1.269
84.46 Webmaschinen 2.650 6.039 4.103 1.836
84.47 Wirk-, Strick-, Nähwirk-, Gimpen-, Tüll-, Spitzen-, Stick-, Netzknüpf- und Tuftingmaschinen etc. 6.672 10.795 8.642 7.878
84.48 Hilfsmaschinen und -apparate für Maschinen der Posi-tion 84.44, 84.45, 84.46 oder 84.47 etc. 5.684 17.061 7.319 3.921
84.49 Maschinen und Apparate zum Herstellen oder Ausrüsten von Filz oder Vliesstoffen 2.053 2.029 5.540 2.900
84.51 Maschinen und Apparate (ohne Maschinen der Pos.
84.50) zum Waschen, Wringen, Trocknen, Bügeln, Pressen etc.
11.368 15.894 16.559 13.728
84.52 Nähmaschinen 33.567 49.714 38.191 36.182
84.53 Maschinen und Apparate zum Bearbeiten von Häuten etc. 5.779 24.286 17.867 6.109

Quelle: China Customs

Gemäß Eurostat sind die Ausfuhren von Textil-, Bekleidungs- und Lederindustriemaschinen der EU28 Gruppe nach Iran zwischen 2013 und 2015 von 38 Mio. auf 89 Mio. Euro gestiegen, Deutschland hatte daran einen Anteil von 42 beziehungsweise 55%. Italien lieferte 2015 für 10,4 Mio. Euro (2014: 14,0 Mio.; 2013: 6,3 Mio.). Die Lieferungen der EU28 und auch Deutschlands waren 2016 rückläufig.

Quelle:

Robert Espey, Germany Trade & Invest www.gtai.de

Usbekistans Textilindustrie startet neue Ausbauinitiative © Hartmut Wolff/pixelio.de
23.05.2017

USBEKISTANS TEXTILINDUSTRIE STARTET NEUE AUSBAUINITIATIVE

  • Projekte für 2,3 Mrd. US$ bis 2020 avisiert
  • Verdoppelung der Exporte von Fertigerzeugnissen angestrebt

Taschkent (GTAI) - Die Textil- und Bekleidungsindustrie Usbekistans bleibt auch künftig einer der bedeutendsten Investitions- und Kooperationssektoren für ausländische Firmen. Ein neues Ausbauprogramm für den Zeitraum 2017 bis 2020 sieht die Umsetzung von 140 Projekten vor. Vom erwarteten Kapitalzufluss in die Branche in Höhe von bis zu 2,3 Mrd. US$ soll etwa die Hälfte auf ausländische Investitionen entfallen.

  • Projekte für 2,3 Mrd. US$ bis 2020 avisiert
  • Verdoppelung der Exporte von Fertigerzeugnissen angestrebt

Taschkent (GTAI) - Die Textil- und Bekleidungsindustrie Usbekistans bleibt auch künftig einer der bedeutendsten Investitions- und Kooperationssektoren für ausländische Firmen. Ein neues Ausbauprogramm für den Zeitraum 2017 bis 2020 sieht die Umsetzung von 140 Projekten vor. Vom erwarteten Kapitalzufluss in die Branche in Höhe von bis zu 2,3 Mrd. US$ soll etwa die Hälfte auf ausländische Investitionen entfallen.

Die Textil- und Bekleidungsindustrie soll mehr denn je zu einer wichtigen Exportsäule der zentralasiatischen Republik ausgebaut werden. Die konkreten Aktivitäten für die angepeilte Verdoppelung der Ausfuhren bis 2020 gegenüber 2016 sind in der Präsidialverordnung "Über das Maßnahmenprogramm für die weitere Entwicklung der Textil-, Bekleidungs- und Trikotagenindustrie 2017 bis 2020" vom 21.12.16 aufgelistet.

Vollständige inländische Verarbeitung von Baumwollfasern angestrebt

Usbekistan zählt mit einem jährlichen Ausstoß von 3,4 Mio. t Rohbaumwolle und 1,1 Mio. t Baumwollfasern zu den weltweit sechs größten Baumwollproduzenten. Die Erzeugung von 25.800 t Kokons ist ebenfalls beachtlich (jeweils durchschnittliche Angabe für 2012 bis 2015). Im 1. Halbjahr 2016 wurden 55% der produzierten Baumwollfasern im Inland weiterverarbeitet. Diese Quote soll laut Programm bis 2020 auf 100% steigen. Ferner ist es vorgesehen, das Gewicht von Baumwollgarn am Textilexport zugunsten mehr veredelter Baumwollerzeugnisse zu verringern. Garn steht heute für 53% der wertmäßigen Ausfuhren von fertigen Textilerzeugnissen.

Geplant ist im Einzelnen die Produktion fertiger Textilerzeugnisse bis 2020 um 120% auszuweiten, darunter von Garn um 170%, von fertigen Trikotagengeweben um 200%, von Fertigtrikotagen und -bekleidung um 240% sowie von Strumpfwaren um 270%. Der Anteil von Fertigerzeugnissen am Aufkommen der Textil- und Bekleidungsindustrie soll von 47,0 auf 65,5% und am Export von 42,0 auf 70,0% steigen. Das Programm umfasst auch Maßnahmen zur Anpassung der usbekischen Normen und Standards in der Branche an das internationale übliche Regelwerk.

Liefer- und Kooperationschancen für 140 geplante Einzelprojekte

Bis zu 2,3 Mrd. $ sollen bis 2020 in 140 Ausbau- und Erneuerungsprojekte fließen, darunter auch in Komplexe mit einer vollen Wertschöpfungskette. Geschäftsbanken oder deren Investitionsgesellschaften, die Kredite für die Kofinanzierung der Vorhaben bereitstellen, können je nach Projekt bis zu 100% des Stammkapitals der neuen oder modernisierten Unternehmen erwerben.

Hauptansprechpartner für die Projekte ist die Staatliche Aktionärsgesellschaft O´zbekyengilsanoat. Ihr gehören 380 Textil-, Bekleidungs- und Trikotagenbetriebe sowie einige Seidenverarbeiter, darunter auch viele Joint Ventures. Die Gesellschaft ist hinsichtlich ihrer Tätigkeit mit einem Branchenministerium vergleichbar. Sie steht für einen großen Teil des Ausstoßes und der Exporte der usbekischen Textil- und Bekleidungsindustrie (Schätzung für 2016: circa 1 Mrd. $).

Zu ihren Aufgabenbereichen zählt die Koordinierung und Mitwirkung an Investitionsprojekten. So unterliegen alle Projekte, an denen Betriebe von O´zbekyengilsanoat beteiligt sind, einer fachlichen Prüfung durch den wissenschaftlich-technischen Rat der Aktionärsgesellschaft. Importverträge für den Bedarf der Vorhaben unterliegen ebenfalls einer Begutachtung.

Weitreichende Präferenzen für Investoren

Projekte werden mit mehreren Stimulis bis 1.1.20 flankiert. Der Staat gewährt Zollpräfenzen für den Import von Ausrüstungen, Komplettierungs- und Ersatzteilen, eine Befreiung von der Gewinn- und Vermögensteuer und ebenso der Pflichtabgabe an den zentralen Straßenfonds. Exportorientierte Hersteller von fertigen Baumwoll-, Misch- und Seidenstoffen, Fertigbekleidung und  trikotagen, Kopfbedeckungen, Strümpfen und Textilgalanteriewaren werden vom Pflichtumtausch erzielter Devisenerlösen in Usbekistan-Sum befreit. Der Import von Rohstoffen, Hilfsstoffen und Materialen kann mit einer Zollstundung von bis zu 60 Tagen gefördert werden.

Die neue zentrale Außenhandelsgesellschaft Ustextilexport soll als Dienstleister für den Bedarf aller im Land tätigen Branchenakteure einschließlich Kleinunternehmen tätig werden. Dies gilt sowohl für die Erschließung der Auslandsmärke, die Belieferung bereits bestehender Handelshäuser für Textilien und Bekleidung im Ausland mit usbekischen Produkten als auch für die Mitwirkung bei der Beschaffung von Technologien und Materialen für die einheimische Textil- und Bekleidungsindustrie.    

Die aktuellen Ziele für den Ausbau der Textil- und Bekleidungsindustrie sind allzu ambitioniert. Bereits in den Vorjahren wurden mittelfristige Branchenprogramme aufgelegt. Die Ergebnisse fielen ungeachtet erreichter Fortschritte recht spärlich aus. Der Ausstoß und die Effektivität der Produktion bleiben noch weit hinter den Zielstellungen zurück. Schon im Jahr 2012 sollten 407.000 t Baumwollgarn, 350 Mio. qm Baumwollstoffe und 273 Mio. Stück Bekleidung produziert werden. Die für 2012 angepeilten Exporte von 1,5 Mrd. $ wurden auch 2016 (gut 1,0 Mrd. $) verfehlt.

Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Zu wenig wurde bisher in die Modernisierung bestehender Betriebe investiert. Die Unternehmen beklagen Engpässe bei der Sicherung von Umlaufmitteln, in der Energieversorgung und vor allem auch bei der Devisenkonvertierung für die Beschaffung von Importen (Ersatzteilen, Hilfsmaterialen etc.). Ein weiteres Hindernis ist die Überregulierung von Im- und Exportgeschäften.

Dennoch bleibt die Branche ein lohnendes Geschäftsfeld für ausländische Unternehmen. Zudem stehen die Karten gut, dass sich die geschäftlichen Rahmenbedingungen im Land weiter verbessern. Nach dem Amtsantritt des neuen Präsidenten Schawkat Mirsijojew im Dezember 2016 geht eine positive Stimmung durch das Land. Erste Regelungen für mehr unternehmerische Freiheiten wurden schon beschlossen. Ein ganzes Bündel weiterer Maßnahmen ist in Sicht.

Ausgewählte Kenndaten der Leichtindustrie Usbekistans1)

Kennziffer 2011 2012 2013 2014 2015
Ausstoß insgesamt (in Mio. Euro) 2) 2.408,3 2.506,0 2.793,4 3.538,0 5.133,7
Anteil an der Industrieproduktion insgesamt (in %) 13,4 12,9 11,9 15,4 15,7
reale Veränderung. zum Vorjahr auf Basis von Usbekistan-Sum (in %) 4,0 12,9 11,9 15,4 15,7
Bruttoanlageinvestitionen (in Mio. Euro)   272,2 255,8 255,7 304,4 248,6
Verschleißgrad der Grundfonds (per 31.12., in %) 28,0 31,1 30,6 32,6 21,2
Anzahl der Beschäftigten (in 1.000 Personen)      143,4 142,0 145,9 140,4 140,0
Textilindustrie      113,2 111,1 113,1 106,2 105,0
Bekleidungsindustrie 24,1 24,6 26,0 28,5 29,0
Produktion ausgewählter Textil- und Bekleidungserzeugnisse                    
Baumwollgarn (in 1.000 t) 171,8 199,3 238,9 277,2 326,1
Rohseidengarn (in t)   1.465,8 1.119,1 1.875,9 854,3 1.349,8
Stoffe (in Mio. qm)   187,3 204,9 257,1 236,8 227,1
Baumwollstoffe   130,0 138,9 167,2 169,4 157,8
Seidenstoffe      3,3 2,9 1,5 1,4 1,7
Wollstoffe      0,2 0,2 0,04 0,04 0,3
.andere Stoffe    53,8 62,9 88,4 66,0 67,6
Trikotagengewebe (1.000 t) 20,8 26,2 36,0 32,8 41,2
Trikotagen (Mio. Stück) 112,3 132,6 135,0 131,3 161,6
Strumpfwaren (Mio. Paar)    24,1 34,4 34,3 31,2 31,8
Bekleidung (in Mio. Euro)    83,4 93,6 115,0 292,7 559,0

1) die Leichtindustrie umfasst neben der Textil- und Bekleidungsindustrie die Sparten Baumwollentkernung und Produktion von Lederwaren/Schuhen;
2) gut zwei Drittel des Ausstoßes entfallen auf die Textil- und Be-kleidungsbranche; 3) die Investitionen in den Sparten Baumwollentkernung, Teppiche sowie Leder / Lederwa-ren betragen weniger als 10% des alljährlich in der Leichtindustrie investierten Kapitals
Quelle: Staatliches Komitee für Statistik, Taschkent


Kontaktanschrift
GAK O´zbekyengilsanoat (Staatliche Aktionärsgesellschaft O´zbekyengilsanoat)
ul. Bobura 45, 100100 Taschkent/Republik Usbekistan
Ansprechpartner: Ilchom Haydarov, Vorsitzender der GAK O´zbekengilsanoat; Schochruch Rachimow, Leiter der Abteilung Investitionsprojekte
Tel.: 00998 71/239 17 11, -253 93 54, -239 17 11, -253 93 58 (Verwaltung für Investitionsprojekte), Fax: -253 93 58, -56 04 (Verwaltung für Investitionsprojekte)
E-Mail: info@engilsanoat.uz, info@legprom.uz, Internet: http://www.engilsanoat.uz, http://www.legprom.uz

Tendence Living © Messe Frankfurt Exhibition GmbH
16.05.2017

TENDENCE WÄCHST: NEUHEITEN FÜR FRÜHJAHR UND SOMMER VORAUS!

„Neu“ ist und bleibt ein Schlüsselwort – egal, ob es um die jüngsten Nachrichten, Modekollektionen frisch vom Laufsteg oder um die erste fabrikfrische Lieferung von Konsumgütern geht. Die Neuheiten rund ums Einrichten, Wohnen und Schenken für die zweite Jahreshälfte werden 2017 zuallererst auf der Tendence gezeigt. Vom 24. bis 27. Juni präsentieren sich Aussteller aus aller Welt auf der Lifestylemesse in Frankfurt am Main. „Unser Ziel, die Tendence als ersten Neuheitentermin der zweiten Jahreshälfte wieder wachsen zu lassen, hat sich erfüllt. Zum Teil sind die Hallen sogar überbucht. Die Einkäufer erwartet also ein größeres Produktangebot, vor allem in den Bereichen Seasonal Decoration, Gedeckter Tisch, Heimtextilien sowie dem neuen Segment Outdoor Living“, so Bettina Bär, Leiterin der Tendence.

Preview: Spring and Summer 2018

„Neu“ ist und bleibt ein Schlüsselwort – egal, ob es um die jüngsten Nachrichten, Modekollektionen frisch vom Laufsteg oder um die erste fabrikfrische Lieferung von Konsumgütern geht. Die Neuheiten rund ums Einrichten, Wohnen und Schenken für die zweite Jahreshälfte werden 2017 zuallererst auf der Tendence gezeigt. Vom 24. bis 27. Juni präsentieren sich Aussteller aus aller Welt auf der Lifestylemesse in Frankfurt am Main. „Unser Ziel, die Tendence als ersten Neuheitentermin der zweiten Jahreshälfte wieder wachsen zu lassen, hat sich erfüllt. Zum Teil sind die Hallen sogar überbucht. Die Einkäufer erwartet also ein größeres Produktangebot, vor allem in den Bereichen Seasonal Decoration, Gedeckter Tisch, Heimtextilien sowie dem neuen Segment Outdoor Living“, so Bettina Bär, Leiterin der Tendence.

Preview: Spring and Summer 2018

Darüber hinaus zeigen Unternehmen auf der Messe nicht nur Neuheiten fürs Herbst- und Wintergeschäft, sondern auch die brandneuen Kollektionen für Frühjahr und Sommer des Folgejahres. Ganz nach dem Slogan der Tendence: „Two Seasons, One Date”. Aussteller, die auch die erste Saison des kommenden Jahres bedienen können, sind in allen Hallen vertreten. Die Stände dieser Firmen sind mit dem Label “Spring Summer 2018” gekennzeichnet und damit für Einkäufer leicht zu finden. Außerdem enthalten der Katalog sowie die Online-Ausstellersuche der Tendence eine Übersicht der entsprechenden Unternehmen.

Ethical Style – grüne Produkte im Aufwind

Trendige Ketten, die eigentlich mal Flipflops waren, Becher aus Bambusfasern oder wassersparend hergestelltes Porzellan: Nachhaltigkeit gibt es in vielen verschiedenen Facetten. Klar ist, dass die Konsumenten immer mehr Wert darauf legen, wie, aus was und auch unter welchen Bedingungen etwas produziert wurde. Aussteller der Tendence, die solche „grünen“ Produkte anbieten, sind im Katalog ebenso wie auf der Website unter dem Stichwort „Ethical Style“ zu finden. Auch die Stände dieser Firmen sind gelabelt – selbstverständlich in Grün. „Denn“, so Bär, „nachhaltig Produziertes rückt immer mehr in den Fokus der Verbraucher. Wo und wie etwas hergestellt wird, ob es recycelbar ist oder nicht, zahlt bei immer mehr Kunden auf die Kaufentscheidung ein.“  

Tendence – internationale Fachmesse für Konsumgüter

Die Tendence (24. bis 27. Juni 2017) ist die internationalste Orderplattform Deutschlands für die zweite Jahreshälfte. Das umfassende Produktportfolio setzt sich aus den Bereichen Wohnen, Einrichten, Dekorieren, Geschenkartikel, Schmuck, Fashionbedarf, Gedeckter Tisch, Küche, Heimtextilien und Outdoor und zusammen. Händler erhalten vielfältige vertriebsunterstützende Impulse auf inszenierten Ausstellungsflächen und durch ein leistungsstarkes Rahmenprogramm. Starke Marken und Multiplikatoren nutzen die Neuheitenplattform zur Präsentation von Winter- und Weihnachtstrends. Gleichzeitig bieten sie dem großvolumigen internationalen Handel Gelegenheit auf zeitige Order für Frühjahrs- und Sommerkollektionen.

Ariane5 © ESA_Stephane Corvaja 2016
09.05.2017

KOFFERPACKEN FÜRS WELTALL - DIESE TEXTILIEN BRAUCHT ES FÜR EINE MARS-MISSION

  • Techtextil und Texprocess zeigen Sonderareal „Living in Space“ gemeinsam mit ESA und DLR
  • Ernährung, Fortbewegung, Mode und Wohnen: Ohne technische Textilien ist keine Besiedelung des Weltalls möglich

Beam me up, Scotty: Für eine Reise ins Weltall muss allerhand Material transportiert werden – vor allem aber technische Textilien. Wo die alles drinstecken, zeigt das Sonderareal „Living in Space“ der diesjährigen Techtextil und Texprocess (9. bis 12. Mai 2017) in Zusammenarbeit mit der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Das Areal zeigt unter anderem Materialien und Technologien der Techtextil- und Texprocess-Aussteller in einer „Material Gallery“, Architektur für das Weltall von Ben van Berkel, All-inspirierte Mode sowie originale Mars-Rover.

  • Techtextil und Texprocess zeigen Sonderareal „Living in Space“ gemeinsam mit ESA und DLR
  • Ernährung, Fortbewegung, Mode und Wohnen: Ohne technische Textilien ist keine Besiedelung des Weltalls möglich

Beam me up, Scotty: Für eine Reise ins Weltall muss allerhand Material transportiert werden – vor allem aber technische Textilien. Wo die alles drinstecken, zeigt das Sonderareal „Living in Space“ der diesjährigen Techtextil und Texprocess (9. bis 12. Mai 2017) in Zusammenarbeit mit der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Das Areal zeigt unter anderem Materialien und Technologien der Techtextil- und Texprocess-Aussteller in einer „Material Gallery“, Architektur für das Weltall von Ben van Berkel, All-inspirierte Mode sowie originale Mars-Rover. Und: Auch ohne ein schwindelerregendes Astronauten-Training absolviert zu haben, können Besucher eine Reise durchs All zum Mars per Virtual Reality-Brille antreten.

„Auf dem Areal `Living in Space´ präsentieren wir Besuchern der Techtextil und Texprocess textile Materialien und Verarbeitungstechnologien in einem anwendungsorientierten Umfeld. In Zusammenarbeit mit unseren Partnern und Ausstellern haben wir ein informatives und zugleich unterhaltsames Areal gestaltet, das es in dieser Form bislang auf keiner Techtextil und Texprocess gab“, so Michael Jänecke, Brand Manager Technical Textiles and Textile Processing bei der Messe Frankfurt. Da technische Textilien in nahezu jedem Lebensbereich der Menschen vorkommen, orientieren sich die auf dem Areal gezeigten Materialien und Verarbeitungstechnologien an den Anwendungsbereichen „Architecture“, „Civilization“, „Clothing“ und „Mobility“.

Schöner Wohnen im All

Eine Idee davon, wie Bauen im Weltall funktionieren kann, erhalten Besucher im Themenbereich „Architecture“, kuratiert vom Architekturmagazin Stylepark. Der Leichtbau- und Großschirmspezialist MDT-tex und sowie Stararchitekt Ben van Berkel vom internationalen Architekturbüro UNStudio haben eigens für die Techtextil ein „Space Habitat“ entworfen. Der aus rund 60 Einzelmodulen zusammengesetzte Leichtbau-Pavillon, jedes in sich doppeltgekrümmt und gespannt, umfasst 40 Quadratmeter und besteht aus Aluminiumsonderprofilen, die jeweils mit PTFE-Membranen bespannt sind. MDT-tex hat das Gewebe eigens für den Pavillon in einer besonders leichten Grammatur gewoben und dabei dessen Hochtemperaturbeständigkeit und technische Eigenschaften erhalten. Aussteller und Besucher finden in der Halle 6.1 zudem das BMWI-Areal „Innovation made in Germany“, dass sich an junge innovative Unternehmen mit Sitz in Deutschland richtet. Bewerbungen für das BMWI-Areal sind weiterhin auf der Webseite der Techtextil möglich.

Ultraleichte Materialien spielen in der Raumfahrt eine zentrale Rolle, denn je leichter die Ladung einer Raumkapsel, desto günstiger wird der Transport. Zurückgelehnt in bequeme Sessel können Messebesucher im Space Habitat auch per Virtual Reality-Brille zum Mars reisen. Nebenbei erfahren sie mehr über technische Textilien und deren Verarbeitung im All.

Hightech-Fashion für den Orbit

Wer schwitzt oder friert schon gerne? Mode für das Weltall soll nicht nur vor extremen Temperaturen schützen, sondern ebenso wie auf der Erde die Körpertemperatur des Trägers regulieren, Feuchtigkeit ableiten und langlebig und pflegeleicht sein. Umso besser, wenn sie dann auch noch gut aussieht. Das zeigen die Entwürfe im Themenbereich „Clothing“ auf dem Sonderareal. Die ESMOD Modeschule aus Berlin präsentiert Outfits, die Studierende im Rahmen des Projektes „Couture in Orbit“ (2015/2016) gefertigt haben. Durchgeführt wurde das Projekt von der ESA und vom London Science Museum. Zudem präsentiert das Designzentrum POLI.design der Mailänder Hochschule Politecnico di Milano aktuelle Outfits aus dem Folgeprojekt „Fashion in Orbit“ unter der wissenschaftlichen Leitung von Annalisa Dominoni und der technischen Leitung von Benedetto Quaquaro sowie in Zusammenarbeit mit der ESA und dem Bekleidungshersteller Colmar. 

Von den Textilinstituten Hohenstein kommen zwei Modelle aus dem Forschungsprojekt Spacetex, in dessen Rahmen der Astronaut Alexander Gerst während der Mission „Blue Dot“ das Zusammenspiel von Körper, Kleidung und Klima unter Schwerelosigkeit untersuchte. Dabei erinnert das Modell „Nostalgia“ von Linda Pfanzler (Hochschule Niederrhein) den Träger mit einer integrierten Duft-Bibliothek an die Erde. Die Anzüge der Kollektion „Dynamic Space“ von Rachel Kowalski (Hochschule Pforzheim) enthalten Elektroden, die in der Schwerelosigkeit wichtige Muskelgruppen stimulieren. Die Outfits von Leyla Yalcin und Sena Isikal (AMD Düsseldorf) wiederum stammen aus der Kollektion „Lift off“ in Zusammenarbeit mit dem Silberfaden-Hersteller Statex aus Bremen. Dazu gehört ein Schlafsack für Astronauten aus versilberter Flächenware, der auch als Overall genutzt werden kann und vor elektromagnetischen Strahlen schützt. Der mit Silberfäden verarbeitete Regenmantel wiederum reflektiert Licht und speichert die Körperwärme des Trägers.

Material Gallery: „All-Tags“-taugliche Fasern

Neben den Exponaten auf der Fläche bieten rund 40 Aussteller der Techtextil und Texprocess in einer „Material Gallery“ Impulse für faserbasierte und weltalltaugliche Materialien und Verarbeitungstechnologien. Für den Bereich „Civilization“ stehen unter anderem Abstandgewirke zur Anzucht von Gemüsepflanzen, für „Mobility“ unter anderem ein Carbongarn, aus dem ein Gehäuse für den Festtreibstoff-Booster der Ariane 6 gefertigt wurde. Die Material Gallery zeigt außerdem Faserverbundstrukturen aus Carbonfasern wie einen Roboterarm, einen Ganzkörperanzug, der die Bewegungen des Trägers in Echtzeit auf ein 3D-Modell überträgt, funktionelle Bekleidungstextilien mit flammhemmenden, antibakteriellen und temperaturregulierenden Eigenschaften sowie Membransysteme zur Entlüftung von Flugzeugen.

Exponate der ESA, des DLR sowie des Technikmuseums Speyer, darunter ein original Mars-Rover und Astronautenanzüge, machen das Areal zu einem außergewöhnlichen Messe-Erlebnis. Impulsvorträge von ESA-Experten für Technologietransfer an allen Messetagen ergänzen das Angebot zusätzlich.

Belarus baut Textil- und Bekleidungsindustrie aus © Florentine/pixelio.de
28.03.2017

BELARUS BAUT DIE TEXTIL- UND BEKLEIDUNGSINDUSTRIE AUS

  • Geplante Aufhebung der EU-Importquoten lässt mehr ausländische Engagements erwarten

Minsk (GTAI) - Die Textil- und Bekleidungsindustrie der Republik Belarus steht vor großen Herausforderungen. Sie soll effizienter werden, marktgerechter produzieren und ihr Exportpotenzial stärker nutzen. Große Hoffnungen verbindet die Branche mit der von der Europäischen Union geplanten Abschaffung der Kontingente für belarussische Textil- und Bekleidungserzeugnisse. In Belarus bieten sich damit mehr denn je gute Chancen in der Lohnveredelung.

  • Geplante Aufhebung der EU-Importquoten lässt mehr ausländische Engagements erwarten

Minsk (GTAI) - Die Textil- und Bekleidungsindustrie der Republik Belarus steht vor großen Herausforderungen. Sie soll effizienter werden, marktgerechter produzieren und ihr Exportpotenzial stärker nutzen. Große Hoffnungen verbindet die Branche mit der von der Europäischen Union geplanten Abschaffung der Kontingente für belarussische Textil- und Bekleidungserzeugnisse. In Belarus bieten sich damit mehr denn je gute Chancen in der Lohnveredelung.

Die Textil- und Bekleidungsindustrie gilt in der Republik Belarus traditionell als eine der bedeutendsten Branchen des verarbeitenden Gewerbes. Infolge der stark geschrumpften Kaufkraft im Inland und auf dem Hauptexportmarkt Russland musste der Industriezweig in den Jahren 2013 bis 2015 einen herben Rückschlag hinnehmen. Seit der zweiten Jahreshälfte 2016 geht es in der Branche wieder aufwärts. Der Ausstoß ist nach vorläufigen Angaben 2016 im Vergleich zu 2015 preisbereinigt um 4,6% auf umgerechnet 1,41 Mrd. Euro gestiegen. Produziert wurden 146,8 Mio. qm Stoffe, 40,4 Mio. Stück Trikotagen, 147,0 Mio. Paar Strümpfe und 19,9 Mio. qm Teppichwaren.

Dennoch leidet die Textil- und Bekleidungsindustrie weiterhin an einer schwachen Kapazitätsauslastung, einem mangelhaften Management und Absatzmarketing sowie einem erheblichen Nachholbedarf bei der technologischen Erneuerung des Ausrüstungsparks. Für Abhilfe soll die Umsetzung eines Branchenprogramms im Zeitraum 2016 bis 2020 sorgen. Das Programm kommt vom Belarussischen Staatlichen Konzern für Produktion und Absatz von Waren der Leichtindustrie Bellegprom (http://www.bellegprom.by).

Branchenprogramm listet geplante Projekte bis 2020 auf

Unter dem Dach des Konzerns sind 17 Textil-, zwölf Trikotagen- und 21 Bekleidungsunternehmen tätig. Mit einem Ausstoß von knapp 0,9 Mrd. US$ waren diese Produzenten 2015 mit nahezu drei Fünftel am gesamten wertmäßigen Aufkommen der der belarussischen Textil- und Bekleidungsindustrie beteiligt. Die Betriebe exportierten 2015 Waren für fast 500 Mio. $. Hauptabnehmer war Russland (357 Mio. $). Die Investitionen der Unternehmen von Bellegprom dürften in den Jahren 2017 bis 2020 ein Volumen von mindestens 250 Mio. Euro erreichen.

Zu den im genannten Zeitraum geplanten Projekten zählen unter anderem:

  • die Fortsetzung der umfassenden Modernisierung des Orschaer Leinenkombinats, Orscha (Produktion von Leinegarn, -gewebe und -fertigerzeugnissen; Verarbeitung von Importrohstoffen);
  • die technologische Erneuerung im Unternehmen OAO Mogotex, Mahiljou/Mogilew (Spinnerei und Textilveredelung);
  • die Produktion von neuen konkurrenzfähigen Woll- und Wollmischstoffen im Unternehmen OAO Kamwol, Minsk;
  • der Ausbau der Herstellung von Strumpfwaren einschließlich der Erweiterung des Sortiments um medizinische Strümpfe im Unternehmen SOOO Conte Spa, Grodno;
  • die Aufnahme der Produktion von nahtloser Unterwäsche im Unternehmen OAO Kupalinka, Salihorsk und
  • Investitionen in die Produktion von feinfädigem Ajourgewebe im Unternehmen OAO Switanak, Schodsina.

 

Ausgewählte Kenndaten der belarussischen Textil- und Bekleidungsindustrie
  2010 2011 2012 2013 2014 2015
Anzahl der Betriebe1) 1.577 1.605 1.693 1.715 1.671 1.552
Anzahl der Beschäftigten (in 1.000 Personen)1) 104,2 102,5 100,3 94,9 87,2 75,5
Produktion (in Mio. Euro)   1.440,7 1.654,3 1.673,7 1.663,0 1.499,7 1.181,8
Reale Veränderung zum Vorjahr (in %)2) 13,5 6,8 1,4 -2,7 -2,4 -14,0
Anteil der Produktion am verarbeitenden Gewerbe insgesamt (in %)   3,8 3,4 3,2 3,6 3,4 3,2
Bruttoanlageinvestitionen (in Mio. Euro) 103,8 114,0 96,4 125,2 177,6 76,1
Durchschnittlicher Monatslohn (in Euro)   210,0 216,3 256,8 315,7 318,0 257,3
Ausstoß ausgewählter Erzeugnisse
Stoffe, insgesamt (in Mio. qm)    147,0 177,2 183,9 181,0 166,5 155,2
Stoffe aus Chemiefasern 65,8 82,3 83,8 80,5 67,4 69,5
Baumwollstoffe 52,9 65,5 68,6 69,7 71,6 58,8
Leinenstoffe 24,3 25,3 27,4 26,8 24,6 25,0
Wollstoffe 4,0 3,2 3,1 3,5 2,5 1,6
Trikotagen (Mio. Stück) 63,7 64,2 62,8 61,2 51,1 42,2
Strumpfwaren (Mio. Paar) 119,0 129,5 133,6 137,0 140,2 138,6
Teppiche und Teppichwaren (in Mio. qm) 10,0 12,2 12,9 15,4 18,7 18,

1) Ohne Berücksichtigung von Mikro- und sonstigen Kleinunternehmen waren Ende 2015 in Belarus 225 Tex-til- und Bekleidungsunternehmen tätig, die durchschnittliche Mitarbeiteranzahl in diesen Betrieben betrug 58.800 Personen pro Jahr;
2) bemessen an der Produktion in der Nationalwährung Belarussischer Rubel
Quelle: Nationales Komitee für Statistik, Berechnungen von Germany Trade & Invest

Um komplette Wertschöpfungsketten zu schaffen, ist vorgesehen, Gemeinschaftsunternehmen zwischen Herstellern von Stoffen und Geweben sowie Produzenten von Fertigerzeugnissen zu gründen. Ein besonderes Augenmerk will der Konzern Bellegprom auf das Ausbaupotenzial in der Produktion von Leinengewebe und hochwertigen fertigen Leinenerzeugnissen legen.

Belarus zählt weltweit zu den fünf größten Leinenproduzenten. Für 2017 wird ein Aufkommen von 55.000 Fasern erwartet. Im Jahr 2016 haben im Land 29 Schwingereien Flachsstroh zu Fasern verarbeitet. Von den in diesen Fabriken installierten 54 Verarbeitungslinien gelten nur zehn als hochproduktiv. Ein chinesischer Investor will nach Angaben der Verwaltung des Gebietes Mahiljou schon in naher Zukunft in der Region eine Fabrik für die Verarbeitung von Flachs zu Halb- und Fertigwaren errichten.

Aufhebung von EU-Kontingenten geplant

Die EU plant, die seit 2010 bestehenden autonomen Quoten sowie die Kontingente für den passiven Veredelungsverkehr für Belarus aufzuheben. Die Beschränkungen gelten derzeit für eine Vielzahl von Textilwaren, darunter Baumwoll- und Leinengarne sowie Bekleidung aus Baumwoll- und Wollstoffen. Marktbeobachter sind sich einig: Die Abschaffung der Quoten und der damit verbundenen bürokratischen Verfahren bieten eine solide Basis für eine Belebung ausländischer Investitionen in der belarussischen Textil- und Bekleidungsindustrie.

Belarus kann mit vielen Standortvorteilen punkten: die geografische Nähe zum EU-Markt, eine gut entwickelte Infrastruktur, langjährige industrielle Traditionen, verfügbare Produktionskapazitäten, qualifizierte Arbeitskräfte und nicht zuletzt günstige Arbeitskosten. In einer ersten Phase der Kooperation mit belarussischen Partnern dürfte sich das Interesse ausländischer Unternehmen verstärkt auf die Lohnveredelung konzentrieren. Erfolgreiche Projekte, die die günstigen Rahmenbedingungen für dieses Geschäftsmodell nutzen, gibt es bereits.

Die deutsche Langheinrich Vertriebs GmbH zum Beispiel lässt in dem kleinen westbelarussischen Ort Diwin (Landkreis Kobryn, Region Brest) Qualitätstisch- und Bettwäsche für den Objektbereich fertigen. Nach Angaben der Generaldirektorin der Langheinrich Konfektion Bel GmbH, Walentina Paschkewitsch, beschäftigt das 2005 gegründete Unternehmen heute je nach Auftragslage zwischen etwa 90 und 120 Mitarbeiter. Der Umsatz betrug 2016 rund 1 Mio. Euro. Die im Unternehmen gezahlten Löhne und gewährten sozialen Zusatzpakete seien der Garant für eine ausgesprochen niedrige Fluktuation in der Belegschaft. Unter den Firmen aus dem benachbarten Litauen, die in Belarus Textilien und Bekleidung herstellen, ragt der führende baltische Hersteller von Sportbekleidung Audimas hervor.