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© PantherMedia / Sasha2109
11.03.2025

Neuer VDI ZRE-Ressourcencheck „Produktentwicklung – Auslegung und Konstruktion“

Entscheidungen, die im Rahmen der Produktentwicklung getroffen werden, haben einen wesentlichen Einfluss auf den Ressourceneinsatz, die Umweltauswirkungen sowie die entstehenden Kosten entlang des gesamten Lebensweges eines Produkts. Um Unternehmen bei der ressourceneffizienten Gestaltung von Produkten zu unterstützen, hat das VDI Zentrum Ressourceneffizienz (VDI ZRE) den neuen Ressourcencheck „Produktentwicklung – Auslegung und Konstruktion“ veröffentlicht.
 
Um natürliche Ressourcen mechanischer und mechatronischer Produktsysteme ganzheitlich über den Lebensweg hinweg einzusparen, ist die Anwendung situativ geeigneter Gestaltungsrichtlinien (Design-for-X-Strategien) notwendig. Der Ressourcencheck „Produktentwicklung – Auslegung und Konstruktion“ ermöglicht es Entwicklungsingenieur*innen, Konstrukteur*innen und Industriedesigner*innen, die ressourcenbewusste Auslegung und Konstruktion ihrer technischen Produkte zu überprüfen und zu verbessern.

Entscheidungen, die im Rahmen der Produktentwicklung getroffen werden, haben einen wesentlichen Einfluss auf den Ressourceneinsatz, die Umweltauswirkungen sowie die entstehenden Kosten entlang des gesamten Lebensweges eines Produkts. Um Unternehmen bei der ressourceneffizienten Gestaltung von Produkten zu unterstützen, hat das VDI Zentrum Ressourceneffizienz (VDI ZRE) den neuen Ressourcencheck „Produktentwicklung – Auslegung und Konstruktion“ veröffentlicht.
 
Um natürliche Ressourcen mechanischer und mechatronischer Produktsysteme ganzheitlich über den Lebensweg hinweg einzusparen, ist die Anwendung situativ geeigneter Gestaltungsrichtlinien (Design-for-X-Strategien) notwendig. Der Ressourcencheck „Produktentwicklung – Auslegung und Konstruktion“ ermöglicht es Entwicklungsingenieur*innen, Konstrukteur*innen und Industriedesigner*innen, die ressourcenbewusste Auslegung und Konstruktion ihrer technischen Produkte zu überprüfen und zu verbessern.

Die Web-Anwendung macht eine frühzeitige Identifikation von Potenzialen zur Ressourceneinsparung möglich und unterstützt die Erstellung ressourcenoptimierter Produktentwürfe. Besonders Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften wollen, finden hier praxisnahe Ansätze und Lösungen, die neben technischen sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bieten.

Entwicklung ressourceneffizienter Produkte
Bei Produktentwicklung geht es nicht ausschließlich darum, funktionale und wirtschaftliche Produkte zu schaffen. Es ist zunehmend wichtig, die Umweltbelastung der Produkte zu minimieren und natürliche Ressourcen zu schonen. Der Ressourcencheck „Produktentwicklung – Auslegung und Konstruktion“ bietet Unternehmen die Möglichkeit, verschiedene Design-for-X-Strategien – wie montage- und demontagegerechte Gestaltung, Leichtbau oder recyclinggerechte Gestaltung – in den Entwicklungsprozess zu integrieren. Diese Gestaltungsstrategien zielen darauf ab, natürliche Ressourcen über den gesamten Lebensweg eines Produkts zu reduzieren; sei es bei der Materialwahl, der Fertigung, der Nutzung oder der Entsorgung.

Werkzeuge, Methoden, Maßnahmen und Best-Practice-Beispiele zur ressourceneffizienten Gestaltung
Über Fragestellungen zur Integration von Gestaltungsrichtlinien bzw. Design-for-X-Strategien sowie zu Bewertungsverfahren zeigt das Tool praxisorientierte Lösungswege und Hilfestellungen für die ganzheitliche Ressourceneinsparung auf. Mit konkreten Werkzeugen, Methoden und anschaulichen Praxisbeispielen erhalten die Nutzenden wertvolle Impulse, um die Ressourceneffizienz ihrer Produkte zu steigern.

Der Ressourcencheck „Produktentwicklung – Auslegung und Konstruktion“  des VDI ZRE wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) entwickelt und kann kostenfrei abgerufen werden.

Quelle:

VDI Zentrum Ressourceneffizienz

Erste Airlay-Anlage in den USA (c) Andritz
10.03.2025

ANDRITZ: Erste Airlay-Anlage der neuen Generation in den USA

Der internationale Technologiekonzern ANDRITZ hat eine neXline airlay-Anlage an das Werk von Carolina Nonwovens in Ohio geliefert und in Betrieb genommen. Dies ist die erste Installation einer Airlay-Linie der neuen Generation in den Vereinigten Staaten.

Das moderne System verarbeitet Recyclingfasern zu Vliesstoffen für den Automobilsektor und andere Industriezweige. Dadurch werden Abfallmengen reduziert und die Ressourceneffizienz verbessert.

Die Anlage von ANDRITZ ist auf einfache Bedienung und Wartung ausgelegt und maximiert die betriebliche Effizienz und Zuverlässigkeit. Mit dieser Investition erweitert Carolina Nonwovens seine Möglichkeiten für die Fertigung von Vliesstoffen aus industriellen Abfällen und Post-Consumer-Material. Dies steht im Einklang mit dem Engagement des Unternehmens für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Im Werk des Unternehmens in North Carolina ist bereits eine Airlay-Linie von ANDRITZ in Betrieb.

Der internationale Technologiekonzern ANDRITZ hat eine neXline airlay-Anlage an das Werk von Carolina Nonwovens in Ohio geliefert und in Betrieb genommen. Dies ist die erste Installation einer Airlay-Linie der neuen Generation in den Vereinigten Staaten.

Das moderne System verarbeitet Recyclingfasern zu Vliesstoffen für den Automobilsektor und andere Industriezweige. Dadurch werden Abfallmengen reduziert und die Ressourceneffizienz verbessert.

Die Anlage von ANDRITZ ist auf einfache Bedienung und Wartung ausgelegt und maximiert die betriebliche Effizienz und Zuverlässigkeit. Mit dieser Investition erweitert Carolina Nonwovens seine Möglichkeiten für die Fertigung von Vliesstoffen aus industriellen Abfällen und Post-Consumer-Material. Dies steht im Einklang mit dem Engagement des Unternehmens für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Im Werk des Unternehmens in North Carolina ist bereits eine Airlay-Linie von ANDRITZ in Betrieb.

Carolina Nonwovens ist auf die Produktion erstklassiger Vliesstoffe spezialisiert, die mittels moderner Airlay-Technologien aus hochwertigen Rohmaterialien hergestellt werden. Mit seinem fundierten Know-how in der Faserverarbeitung bietet das Unternehmen eine große Auswahl an Produkten für unterschiedliche Märkte, beispielsweise für die Schall- und Wärmedämmung im Automobilsektor, im Baugewerbe und in der Geräteindustrie.

Weitere Informationen:
Andritz Nonwoven USA Recyclingfasern
Quelle:

Andritz

07.03.2025

Kreislaufwirtschaft unter Druck: bvse fordert Konjunkturimpuls

Welche Impulse braucht die Branche? Und welche Weichen muss die neue Regierung stellen, um Recycling und Ressourcenschonung voranzubringen? Ein Gespräch mit Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung, über Chancen, Herausforderungen und notwendige Reformen.

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist angespannt und die Kreislaufwirtschaft bekommt das zunehmend zu spüren. Welche Impulse braucht die Branche? Und welche Weichen muss die neue Regierung stellen, um Recycling und Ressourcenschonung voranzubringen? Ein Gespräch mit Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung, über Chancen, Herausforderungen und notwendige Reformen.

Wie stellt sich die wirtschaftliche Lage der Branche dar?
Eric Rehbock: "Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist alarmierend und die Kreislaufwirtschaft bleibt davon nicht verschont. Besonders das Kunststoffrecycling leidet unter einer massiven Nachfrageschwäche. Es ist offensichtlich: Die Konjunktur muss dringend wieder in Schwung kommen, damit sich auch die Recyclingbranche erholen kann."

Welche Impulse braucht die Branche? Und welche Weichen muss die neue Regierung stellen, um Recycling und Ressourcenschonung voranzubringen? Ein Gespräch mit Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung, über Chancen, Herausforderungen und notwendige Reformen.

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist angespannt und die Kreislaufwirtschaft bekommt das zunehmend zu spüren. Welche Impulse braucht die Branche? Und welche Weichen muss die neue Regierung stellen, um Recycling und Ressourcenschonung voranzubringen? Ein Gespräch mit Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung, über Chancen, Herausforderungen und notwendige Reformen.

Wie stellt sich die wirtschaftliche Lage der Branche dar?
Eric Rehbock: "Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist alarmierend und die Kreislaufwirtschaft bleibt davon nicht verschont. Besonders das Kunststoffrecycling leidet unter einer massiven Nachfrageschwäche. Es ist offensichtlich: Die Konjunktur muss dringend wieder in Schwung kommen, damit sich auch die Recyclingbranche erholen kann."

Kann das Sondervermögen „Infrastruktur“ hier eine Initialzündung sein?
Eric Rehbock: "Seit drei Jahren tritt die Wirtschaft auf der Stelle: Die Nachfrage ist schwach, Arbeitsplätze gehen verloren, Unternehmen schließen. Besonders betroffen sind Schlüsselindustrien unserer Volkswirtschaft. Deshalb ist es aus unserer Sicht richtig, jetzt mit gezielten Infrastrukturprojekten einen kraftvollen Konjunkturimpuls zu setzen, was insbesondere der schwächelnden Bauwirtschaft zugutekommen wird.

Unsere Branche würde davon profitieren – vor allem, wenn sich das öffentliche Vergabewesen endlich konsequent zur „Grünen Beschaffung“ nach § 45 KrWG bekennt. Es reicht nicht, sich nur verbal zur Nachhaltigkeit zu bekennen, die Vergabeentscheidungen müssen entsprechend ausgerichtet werden. Hier gibt es noch erheblichen Nachholbedarf, und wir werden Fehlverhalten an den Pranger stellen."

Wird die neue Regierungskoalition die Kreislaufwirtschaft stärken?
Eric Rehbock: "Sowohl CDU/CSU als auch SPD bekennen sich zu einer verantwortungsvollen Kreislaufwirtschaft – ein richtiger Schritt. Entscheidend ist nun, Stoffkreisläufe konsequent zu schließen, um Rohstoffe so lange wie möglich im Wirtschaftskreislauf zu halten.

Es gibt bereits Erfolgsgeschichten, etwa beim Recycling von Altpapier, Altglas oder Metallschrotten. Besonders erfreulich ist, dass auch Bauabfälle stärker in den Fokus rücken. Mit rund 200 Millionen Tonnen pro Jahr sind sie der größte Abfallstrom in Deutschland und bieten enormes Potenzial für eine nachhaltige Ressourcennutzung. Wir haben seit zwei Jahren eine Ersatzbaustoffverordnung, nun gilt es endlich, sie auch vollumfänglich umzusetzen."

Worauf sollte die neue Regierung ihren Fokus in der Kreislaufwirtschaft legen?
Eric Rehbock: "Ganz klar auf Recycling und den verstärkten Einsatz von Rezyklaten. Ohne ein funktionierendes Recycling kann es keine echte Kreislaufwirtschaft geben. Sekundärrohstoffe helfen nicht nur, natürliche Ressourcen zu schonen, sondern senken auch den CO₂-Ausstoß erheblich.

Ein Beispiel: Papierproduktion aus Altpapier benötigt etwa ein Drittel weniger Energie als aus Primärrohstoffen. Allerdings ist nicht jedes Recyclingverfahren gleich effizient. Während mechanisches Recycling in vielen Bereichen Vorteile bietet, ist das sogenannte „chemische Recycling“ bei Kunststoffen aufgrund des hohen Energiebedarfs in Sachen Klimaschutz umstritten. Hier braucht es eine klare Differenzierung."

Der bvse hat die Ziele der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) zwar unterstützt, aber oft die vagen Formulierungen kritisiert. Was muss sich ändern?

Eric Rehbock: "Die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie bleibt zu allgemein und verweist oft auf künftige EU-Regelungen – das hilft insbesondere mittelständischen Unternehmen wenig. Zudem wird die Schlüsselrolle des Mittelstands nicht ausreichend anerkannt.

Was fehlt?

  • Gezielte Fördermaßnahmen für das werkstoffliche Recycling.
  • Politische Rückendeckung für Recyclingunternehmen.
  • Beschleunigung und Vereinfachung von Genehmigungsverfahren, die sich durch überlange Prozesse und neue behördliche Anforderungen immer weiter verzögern.

Der bvse fordert die zukünftige Bundesregierung auf, die Kreislaufwirtschaft als eine zentrale Säule der nachhaltigen Rohstoffversorgung zu begreifen. Das bedeutet: Gezielte Maßnahmen zur Stärkung des Mittelstands, eine Förderung innovativer Recyclingprozesse und damit die langfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Branche, die immerhin schon heute über 300.000 Arbeitsplätze stellt."

Quelle:

bvse Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung

06.03.2025

Südwesttextil im Austausch mit Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft

Im Fokus des Gesprächs mit Staatssekretär Dr. Andre Baumann standen der Green Deal, Berichtspflichten, die Ökodesignverordnung und Chemikalienregulierungen.

Im Rahmen des Austauschtermins im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft zeigte Südwesttextil Staatssekretär Dr. Andre Baumann anhand der vielfältigen Textilien auf, wie sich die Unternehmen der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit engagieren. Umfangreiches Chemikalienmanagement, freiwillige Nachhaltigkeitsberichte, Zertifizierungen und Maßnahmen zur Verringerung des CO2- und ökologischen Fußabdruckes stehen ebenso auf der Agenda der Unternehmen wie Investitionen in Projekte im Bereich Kreislaufwirtschaft, Recycling, Stoffströme und die Pflege globaler, langjähriger Partnerschaften mit Fokus auf Transparenz.  

Mit Blick auf den Green Deal sehen sich aber inzwischen viele Unternehmen mit einer Flut an Regulierungen konfrontiert. Anhand eines fiktiven mittelständischen Unternehmens erläuterte Südwesttextil, wie hoch der Aufwand für die Datenerhebung und die Berichtspflichten ausfällt.

Im Fokus des Gesprächs mit Staatssekretär Dr. Andre Baumann standen der Green Deal, Berichtspflichten, die Ökodesignverordnung und Chemikalienregulierungen.

Im Rahmen des Austauschtermins im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft zeigte Südwesttextil Staatssekretär Dr. Andre Baumann anhand der vielfältigen Textilien auf, wie sich die Unternehmen der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit engagieren. Umfangreiches Chemikalienmanagement, freiwillige Nachhaltigkeitsberichte, Zertifizierungen und Maßnahmen zur Verringerung des CO2- und ökologischen Fußabdruckes stehen ebenso auf der Agenda der Unternehmen wie Investitionen in Projekte im Bereich Kreislaufwirtschaft, Recycling, Stoffströme und die Pflege globaler, langjähriger Partnerschaften mit Fokus auf Transparenz.  

Mit Blick auf den Green Deal sehen sich aber inzwischen viele Unternehmen mit einer Flut an Regulierungen konfrontiert. Anhand eines fiktiven mittelständischen Unternehmens erläuterte Südwesttextil, wie hoch der Aufwand für die Datenerhebung und die Berichtspflichten ausfällt.

Südwesttextil-Präsident Arved Westerkamp betonte: „Unsere überwiegend kleinen und mittelständischen Mitgliedsunternehmen müssen viel Personal vorhalten. Die aktuell angekündigte Masse an Regulierungen kann zukünftig nicht ohne eigene Abteilung bewältigt werden. Gleichzeitig gibt es große Unsicherheit zu den geplanten Umsetzungen und das blockiert in wirtschaftlich sehr herausfordernden Zeiten Ressourcen. Wenn gleichzeitig Rekordmengen an asiatischen Produkten ohne Prüfung der Standards auf den europäischen Markt gelangen, überspannt das den Bogen für viele und die Bereitschaft in den Standort zu investieren, sinkt. Der Umfang der Regulierungen und Bürokratie stellt das Überleben ganzer Wirtschaftszweige auf die Probe. Für unsere Branche können wir sagen, dass Kompetenzen und Lieferkettenstufen drohen unumkehrbar ins Ausland abzuwandern.“

Staatssekretär Dr. Andre Baumann erklärte, dass der Green Deal in seinem Grundgedanken richtig und wichtig sei. „Wir sehen zugleich auch die Herausforderungen für unsere Unternehmen. Daher setzen wir uns dafür ein, die Anforderungen des Green Deals an die Wirtschaft auf ein praktikables Maß zu begrenzen und den Bearbeitungsaufwand niedrig zu halten. Uns liegt viel daran, Baden-Württemberg als attraktiven Unternehmensstandort zu sichern.“

Man müsse in der Europäischen Union (EU) gemeinsam an einer zukunftsfähigen Strategie für alle Industrien in der EU arbeiten. Dabei gelte es auch, europäische Standards für Importe zu gewährleisten und Verstöße gegebenenfalls zu sanktionieren. Neben ausreichend Personalressourcen sei daher heute vor allem wichtig, dass die Marktüberwachungsbehörden die rechtlichen Möglichkeiten bekommen, wirksam, effizient und schnell die erforderlichen Maßnahmen durchzusetzen.

Quelle:

Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie Südwesttextil e.V.

Trends Foto ITKIB
03.03.2025

Texhibition Istanbul: 5.bis 7. März 2025, Istanbul Expo Center

Texhibition Istanbul, internationale Fachmesse für Stoffe, Garne und Textilzubehör, findet vom 5. bis 7. März 2025 zum siebten Mal im Istanbul Expo Center statt. Mit über 500 Ausstellern und einer Ausstellungsfläche von 35.000 Quadratmetern bringt die Messe alle wichtigen Akteure der Textilindustrie zusammen. Es werden mehr als 25.000 Fachbesucher aus über 125 Ländern erwartet, darunter Vertreter aus der EU, dem Vereinigten Königreich, den USA, Nordafrika und dem Nahen Osten.

Seit ihrer ersten Ausgabe im Jahr 2022 hat sich Texhibition Istanbul als zentraler Treffpunkt für Einkäufer und Hersteller etabliert. Die Messe präsentiert eine breite Produktpalette, darunter gewebte und gestrickte Stoffe, Garne, Denim, Stickereien, Drucke und Textilzubehör. Ergänzt wird das Angebot durch den neu eingerichteten Stickereibereich.

Texhibition Istanbul, internationale Fachmesse für Stoffe, Garne und Textilzubehör, findet vom 5. bis 7. März 2025 zum siebten Mal im Istanbul Expo Center statt. Mit über 500 Ausstellern und einer Ausstellungsfläche von 35.000 Quadratmetern bringt die Messe alle wichtigen Akteure der Textilindustrie zusammen. Es werden mehr als 25.000 Fachbesucher aus über 125 Ländern erwartet, darunter Vertreter aus der EU, dem Vereinigten Königreich, den USA, Nordafrika und dem Nahen Osten.

Seit ihrer ersten Ausgabe im Jahr 2022 hat sich Texhibition Istanbul als zentraler Treffpunkt für Einkäufer und Hersteller etabliert. Die Messe präsentiert eine breite Produktpalette, darunter gewebte und gestrickte Stoffe, Garne, Denim, Stickereien, Drucke und Textilzubehör. Ergänzt wird das Angebot durch den neu eingerichteten Stickereibereich.

Die Türkei ist einer der wichtigsten Textilproduzenten der Welt. Im Jahr 2024 erreichten die türkischen Textil- und Bekleidungsexporte einen Wert von rund 30 Milliarden US-Dollar, wovon rund 12 Milliarden US-Dollar auf Stoffe, Garne und Textilzubehör entfielen.
Trotz globaler Herausforderungen hat sich die Branche konsolidiert - vor allem aufgrund der starken Nachfrage nach hochwertigen, nachhaltig produzierten Stoffen. Die wichtigsten Exportmärkte sind:

  • Deutschland (der größte Abnehmer von türkischen Textilien)
  • Spanien und das Vereinigte Königreich
  • USA (wachsende Bedeutung als Zukunftsmarkt)

Fokus auf Innovationen, Trends und Nachhaltigkeit
Fokus auf Innovationen, Trends und Nachhaltigkeit:Texhibition Istanbul setzt Maßstäbe in der Branche und präsentiert die neuesten Entwicklungen im Bereich nachhaltiger und innovativer Textilien.

Im Texhibition Trend Lab werden die neuesten Farbtrends, hochwertige Stoffe und kreative Designs in einem inspirierenden architektonischen Konzept präsentiert. Das Trend Lab thematisiert wie in der Welt der Textilien Innovation und Technologie verschmelzen, um nachhaltige Designs zu schaffen, die den Herausforderungen des Klimawandels gerecht werden. Futuristische Ästhetik und digitale Revolution heben Funktionalität und Stil auf ein neues Niveau, während die Kombination aus moderner Technologie und traditioneller Handwerkskunst Qualität und Haltbarkeit neu definiert. Diese Ära verbindet minimalistisches Design mit natürlicher Harmonie, geprägt von klaren Formen und raffinierten Farbpaletten. Gleichzeitig verschiebt eine neue Generation von sinnlichen, verspielten Textilien die kreativen Grenzen und schafft eine inspirierende, erlebnisorientierte Welt.

Die Innovation Hub Area wurde unter der Leitung von Arzu Kaprol und Filiz Tunca entwickelt. Im Einklang mit dem Prinzip der Nachhaltigkeit bringt dieser spezielle Bereich die neuesten technologischen Innovationen mit der Mode zusammen. Mit dem Schwerpunkt auf Gesundheits- und Umweltbewusstsein werden hier innovative Produkte vorgestellt, die in jeder Phase - von der Faser bis zum Garn, vom Stoff bis zur Kleidung - einen Mehrwert schaffen und eine inspirierende Vision für die Branche bieten.

BlueBlack Denim
Mit Denim als zentralen Bestandteil der Modeindustrie und der Türkei als einer der weltweit führenden Hersteller hochwertiger, nachhaltiger Denimstoffe präsentiert die Blue Black Denim Area die 21 wichtigsten türkischen Denim-Hersteller, darunter Bossa, İsko und Kipaş. Gezeigt werden die neuesten Innovationen im Denim-Bereich - mit einem klaren Fokus auf umweltfreundliche Produktionsmethoden und nachhaltige Designs.

Blickfang ist erneut die Blue Black Denim Trend Area mit ihrer beeindruckenden Installation. Ein Highlight für alle Denim-Liebhaber: Die Blue Black Texhibition präsentiert eine fesselnde Denim-Modenschau, in der sich Mode und Innovation treffen. Auf der Bühne werden die neuesten Trends und einzigartigsten Designs in einer unvergleichlichen Inszenierung gezeigt.

Trend-Seminare: Wissen für die Zukunft
Die Texhibition Istanbul bietet ein hochkarätiges Seminar- und Workshop-Programm zu den wichtigsten aktuellen Themen der Branche. Renommierte Experten wie Tatiana Aldrich (WGSN), Stefano Venchiarutti (Les Gentils Pariziens), Benedetta Lenzi (IED/Istituto Europe di Design) - Arzu Kaprol (Human Innovation Designer) diskutieren aktuelle Entwicklungen in der Textilindustrie und geben wertvolle Einblicke in kommende gesetzliche Nachhaltigkeitsforderungen:

  • Frühjahr/Sommer 2026 Trends
  • Weben für eine gemeinsame Zukunft: Design als Gemeingut und Innovation im Textildesign
  • Bio- und biologisch abbaubare Fasern: zukünftige Perspektiven
  • Von der Erde zum Design: Ausdrucksformen des Bodens

ReValue Stock Hub: Nachhaltige Geschäftsmöglichkeiten für Überproduktion
Ein weiteres innovatives Konzept ist der ReValue Stock Hub. Diese Plattform ermöglicht es Unternehmen, überschüssige Materialien gezielt zu vermarkten und nachhaltige Lösungen für ungenutzte Bestände zu entwickeln. Neben physischen und digitalen Präsentationen bietet der ReValue Stock Hub maßgeschneiderte Geschäftsmöglichkeiten für Käufer und trägt so zur nachhaltigen Transformation der Branche bei.

Weitere Informationen:
Texhibition Türkei
Quelle:

Jandali

Foto RUDOLF & Sasha Neema Ponte
03.03.2025

RUDOLF & Sasha Neema Ponte: „Im Einklang mit der Natur leben“

In kreativer Partnerschaft mit der aufstrebenden Designerin Sasha Neema Ponte präsentiert RUDOLF die neue Modekollektion CONVENIENTER NATURAE VIVERE (lat. „im Einklang mit der Natur leben“). Die Kollektion verbindet High Performance Technologie mit bio-basierten Lösungen und will so eine Brücke zwischen Mensch und Natur schaffen –für moderne Humanisten, die sich im urbanen Alltag von ihren natürlichen Wurzeln entfremdet fühlen.

CONVENIENTER NATURAE VIVERE erzählt Geschichten von Menschen, die im hektischen Stadtleben ihre Verbindung zur Natur wiederentdecken möchten. Jedes Kleidungsstück der Kollektion wurde mit RUDOLF Technologien ausgerüstet und veredelt, wodurch die Textilien nicht nur ästhetisch, sondern auch funktional überzeugen. Sie bieten hohen Komfort, Schutz und uneingeschränkte Freiheit im Alltag wie auch in besonderen Momenten.

Die Kollektion bringt natürliche Eleganz in den städtischen Raum und sorgt dafür, dass moderne Menschen ihre ursprüngliche Seite auch im urbanen Umfeld erleben können. Durch die Integration von RUDOLF Technologien bleiben die Kleidungsstücke innovativ und nachhaltig zugleich.

In kreativer Partnerschaft mit der aufstrebenden Designerin Sasha Neema Ponte präsentiert RUDOLF die neue Modekollektion CONVENIENTER NATURAE VIVERE (lat. „im Einklang mit der Natur leben“). Die Kollektion verbindet High Performance Technologie mit bio-basierten Lösungen und will so eine Brücke zwischen Mensch und Natur schaffen –für moderne Humanisten, die sich im urbanen Alltag von ihren natürlichen Wurzeln entfremdet fühlen.

CONVENIENTER NATURAE VIVERE erzählt Geschichten von Menschen, die im hektischen Stadtleben ihre Verbindung zur Natur wiederentdecken möchten. Jedes Kleidungsstück der Kollektion wurde mit RUDOLF Technologien ausgerüstet und veredelt, wodurch die Textilien nicht nur ästhetisch, sondern auch funktional überzeugen. Sie bieten hohen Komfort, Schutz und uneingeschränkte Freiheit im Alltag wie auch in besonderen Momenten.

Die Kollektion bringt natürliche Eleganz in den städtischen Raum und sorgt dafür, dass moderne Menschen ihre ursprüngliche Seite auch im urbanen Umfeld erleben können. Durch die Integration von RUDOLF Technologien bleiben die Kleidungsstücke innovativ und nachhaltig zugleich.

Alexander Hanel, Head of Corporate Brand & Marketing bei RUDOLF, betont: „Mit CONVENIENTER NATURAE VIVERE haben wir eine Kollektion geschaffen, die die Distanz zwischen Natur und urbanem Alltag überwindet. Unsere zukunftsweisenden Innovationen, die sich in jedem Teil der Kollektion wiederfinden, verbessern diese Materialien, so dass sie optimalen Tragekomfort, Schutz und
Nachhaltigkeit bieten - inspiriert von der Natur“.

Sasha Neema Ponte, die kreative Designerin hinter der Kollektion, erklärt ihre Vision: „Mit CONVENIENTER NATURAE VIVERE möchten wir Menschen dabei unterstützen, ihre Verbundenheit zur Natur neu zu entdecken – auch im hektischen Alltag. Diese Kollektion ist ein Ausdruck der Harmonie zwischen Technologie und natürlichen Materialien und inspiriert zu einem bewussten, nachhaltigen Lebensstil.“ CONVENIENTER NATURAE VIVERE ist eine Hommage an die Balance zwischen Mensch und Natur – eine Kollektion, die Mode und Nachhaltigkeit miteinander vereint.

(c) Antwerp Declaration / Cefic
27.02.2025

Lenzing AG begrüßt Clean Industrial Deal

Die Lenzing Gruppe, ein führender Anbieter von regenerierten Cellulosefasern für die Textil- und Vliesstoffindustrien, begrüßt den Clean Industrial Deal der Europäischen Kommission, der den Weg für eine nachhaltige, klimaneutrale und wettbewerbsfähige Industrie ebnen soll.

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen diskutierte die Initiative am Mittwoch, den 26. Februar 2025, gemeinsam mit 400 Unternehmenslenker:innen, darunter auch der CEO der Lenzing Gruppe, Rohit Aggarwal, in Antwerpen (Belgien). Die Industrie fordert die EU-Staats- und Regierungschefs vor der im März anstehenden Sitzung des Europäischen Rates auf, unverzüglich dringende Maßnahmen in allen EU-Mitgliedstaaten zu ergreifen.

Die Lenzing Gruppe, ein führender Anbieter von regenerierten Cellulosefasern für die Textil- und Vliesstoffindustrien, begrüßt den Clean Industrial Deal der Europäischen Kommission, der den Weg für eine nachhaltige, klimaneutrale und wettbewerbsfähige Industrie ebnen soll.

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen diskutierte die Initiative am Mittwoch, den 26. Februar 2025, gemeinsam mit 400 Unternehmenslenker:innen, darunter auch der CEO der Lenzing Gruppe, Rohit Aggarwal, in Antwerpen (Belgien). Die Industrie fordert die EU-Staats- und Regierungschefs vor der im März anstehenden Sitzung des Europäischen Rates auf, unverzüglich dringende Maßnahmen in allen EU-Mitgliedstaaten zu ergreifen.

„Internationale Handelsspannungen, volatile Energiemärkte und die Notwendigkeit, die Industrie zu dekarbonisieren, erfordern dringende gemeinsame Maßnahmen. Wir müssen Europas grüne Führungsrolle weiterhin unterstützen und sicherstellen, dass diejenigen, die in Nachhaltigkeit investieren, Anreize erhalten. Wir müssen jetzt handeln, zusammenarbeiten und unsere Ambitionen in greifbare Ergebnisse umsetzen“, betont Rohit Ag-garwal, CEO der Lenzing Gruppe. „Der Clean Industrial Deal ist eine wichtige Initiative für die industrielle und nachhaltige Zukunft Europas. Er wird Europas Netto-Null-Industrie stärken, die Herstellung grüner Technologien ausbauen und die industrielle Wettbewerbsfähigkeit verbessern.“

Ein wichtiger Aspekt ist der Zugang zu erschwinglicher und sauberer Energie, der für die globale Stellung und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie von entscheidender Bedeutung ist. „Wir begrüßen es, dass die Kommissionspräsidentin sich heute die Zeit nahm, den Clean Industrial Deal in Antwerpen vorzustellen. Neun von zehn Forderungen der Antwerpener Erklärung sind aufgegriffen worden. Wir brauchen eine Transformation von Europas Ehrgeiz etwas 'zu sein', hinzu einer Entschlossenheit etwas 'zu tun'. Mit jedem Tag, an dem Europa seine Ziele verfehlt, gehen qualifizierte Arbeitsplätze für unsere jetzigen und künftigen Arbeitnehmergenerationen verloren. Wir befinden uns in turbulenten Zeiten, die mutige Maßnahmen der europäischen Führung erfordern“, so Ilham Kadri, Präsidentin des Verbandes der chemischen Industrie in Europa, Cefic.

Die europäische Industrie steht vor historischen Herausforderungen: sinkende Nachfrage, Investitionsstau, Kapazitätskürzungen und EU-Gaspreise, die vier- bis fünfmal so hoch sind wie bei Wettbewerbern. Zwischen 2023 und 2024 sank die Wirtschaftsleistung des verarbeitenden Gewerbes in Europa – ein Sektor, mit über 31 Millionen Beschäftigten – um weitere 2,6 Prozent. Für die chemische Industrie – die Industrie der Industrien – unterstreicht die jüngste Cefic-Studie den Ernst der Lage: Für den Zeitraum 2023 bis 2024 wurde die Schließung von über 11 Millionen Tonnen Kapazität angekündigt, wovon 21 große Standorte betreffen.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, überreichten im Februar 2024 73 Unternehmenslenker:innen der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und dem ehemaligen belgischen Premierminister Alexander De Croo die Antwerpener Erklärung. Diese enthält zehn konkrete Maßnahmen, um den „Business Case“ für Investitionen wiederherzustellen, die europäischen Nachhaltigkeitsziele umzusetzen und hochwertige Arbeitsplätze in Europa zu sichern. Die Erklärung wurde inzwischen von über 1.300 Unterzeichnern unterschrieben.

„Nach der Lektüre des ‚Clean Industrial Deal‘, ist es jetzt wesentlich, dass die Kommission sich auf die drei Schlüsselaktionen konzentriert, die unsere Situation bereits in diesem Jahr verbessert, und die gesamte Kraft, Mut und Tapferkeit der Europäischen Kommission in diese Maßnahmen steckt. Wir brauchen auch einen realistischen Fahrplan für die anderen Maßnahmen. Wenn wir von Maßnahmen sprechen, meinen wir Maßnahmen, keine Strategien, Politiken oder Pläne. Lasst nichts unversucht und brecht alle Tabus. Wir müssen die Situation ändern.“ Marco Mensink, Cefic-Generaldirektor.

„Cefic fordert, dass alle neuen EU-Initiativen anhand der folgenden Kriterien bewertet werden: Bewahren sie die Sicherheit und Unabhängigkeit Europas, senken sie die Energiepreise, erleichtern sie den Verwaltungsaufwand für Unternehmen, ziehen sie Investitionen nach Europa, schaffen sie Märkte für nachhaltige Produkte und si-chern sie hochwertige Arbeitsplätze in Europa? Wenn die Antwort auf eine dieser Fragen ‚nein‘ lautet, sollten die politischen Entscheidungsträger der EU den Vorschlag überdenken und entsprechend überarbeiten.“

Quelle:

Lenzing AG

Epson hat gemeinsam mit dem Londoner Studio PATTERNITY die beispielhafte Kollektion „Water Silks“ entworfen. (de) Foto Epson
Kollektion "Water Silks"
25.02.2025

Deutsche Kleiderschränke verbrauchen 696.074 Liter Wasser

Eine neue Studie von Epson berechnet und vergleicht den „Wasserfußabdruck“ des Inhalts von Kleiderschränken in acht europäischen Ländern. Demnach werden für die Herstellung aller Kleidungsstücke in einem durchschnittlichen deutschen Kleiderschrank insgesamt knapp 700.000 Liter Wasser benötigt[1] – das entspricht etwa 4.640 Badewannenfüllungen. Im europäischen Vergleich zwischen den acht Ländern liegt Deutschland damit auf Platz vier.

Eine neue Studie von Epson berechnet und vergleicht den „Wasserfußabdruck“ des Inhalts von Kleiderschränken in acht europäischen Ländern. Demnach werden für die Herstellung aller Kleidungsstücke in einem durchschnittlichen deutschen Kleiderschrank insgesamt knapp 700.000 Liter Wasser benötigt[1] – das entspricht etwa 4.640 Badewannenfüllungen. Im europäischen Vergleich zwischen den acht Ländern liegt Deutschland damit auf Platz vier.

Für die Produktion, Veredelung und Färbung einer einzigen Jeans werden laut Studie durchschnittlich etwa 18.000 Liter Wasser benötigt. Ein großer Teil des benötigten Wassers fällt für die Stoffproduktion an, doch auch der Färbeprozess macht einen nicht unbedeutenden Teil des Gesamtverbrauchs aus. So benötigt der Färbeprozess einer Jacke beispielsweise durchschnittlich etwa 3.300 Liter Wasser. In der Umfrage zeigten sich 84 Prozent der Befragten überrascht von dieser Tatsache. Unter den deutschen Befragten gaben zudem gut zwei Drittel (67 Prozent) an, dass sie sich nie Gedanken darüber gemacht haben, wie ihre Kleidung ihre Farbe erhält. Dies verdeutlicht das geringe Bewusstsein für den hohen Einsatz von Wasser („Wasserfußabdruck“) bei der Produktion von Textilien. In Deutschland berichteten 77 % der Befragten, sich damit noch nie auseinandergesetzt zu haben.

Schätzungen zufolge ist die traditionelle Textilindustrie weltweit für rund 20 Prozent des industriellen Abwassers verantwortlich[2]. Um eine Möglichkeit aufzuzeigen, den Wasserverbrauch in der Modebranche zu reduzieren, hat Epson mit dem Londoner Studio PATTERNITY zusammengearbeitet und begleitend zur Studie die beispielhafte Kollektion „Water Silks“ entworfen. Die Kollektion besteht aus einer Reihe von EcoVero™[3]-Seidenschals, deren Motive von den Flüssen und Kanälen europäischer Modemetropolen inspiriert sind.

Die Tücher greifen die charakteristischen Wasserwege von London (Themse), Paris (Seine), Mailand (Navigli-Kanäle) und Berlin (Spree) auf und sollen an die enge Verbindung zwischen Umwelt und Mode erinnern. Sie bestehen zu 65 Prozent aus EcoVero™ und zu 35 Prozent aus Seide. Bedruckt wurden sie mithilfe des industriellen Textildruckers Monna Lisa von Epson. Im Vergleich zu traditionellen Prozessen kann der Wasserverbrauch beim Farbdruck um bis zu 97 Prozent reduziert werden[4]. Innovative digitale Textildrucktechnologien bieten somit eine ressourcenschonendere Alternative und ermöglichen es zudem, neuartige Textilien zu bedrucken.

Maria Eagling, Chief Marketing Officer von Epson Europe B.V., kommentiert:
„Die Modebranche gehört zu den einflussreichsten und inspirierendsten Industrien weltweit, hat aber gleichzeitig auch enorme Auswirkungen auf die Wasserressourcen unseres Planeten.
Unsere „Water Silks“-Kollektion zeigt, dass Kreativität und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können – ohne Kompromisse bei Qualität oder Design. Internationale Designer, darunter Richard Quinn und Yuima Nakazato, setzen bereits auf innovative digitale Textildruckverfahren von Epson. Als Vorreiter in diesem Bereich brachte Epson mit dem ML-13000 im Jahr 2023 ein Drucksystem auf den Markt, welches nicht nur erheblich Wasser einspart, sondern durch On-Demand Textildruck auch Lagerbestände reduzieren und Überproduktion verringern kann. Unsere Studie macht zudem sichtbar, welche enormen Mengen an Wasser in herkömmlichen Produktionsprozessen verwendet werden. Wir hoffen, dass diese Erkenntnisse mehr Modemarken dazu bewegen, auf nachhaltigere Drucktechnologien zu setzen.“

Anna Murray, Co-Founder & Creative Director von PATTERNITY, ergänzt:
„Fast drei Viertel der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt – eine Tatsache, die uns schon immer fasziniert hat und dieses Projekt so spannend machte. „Water Silks“ zelebriert ikonische Wasserwege europäischer Modehauptstädte und unsere Designs unterstreichen die enge Verbindung zwischen urbanem Leben, natürlichen Ressourcen und Mode. Dank der Drucktechnologie von Epson konnten wir den Wasserverbrauch und Abfall minimieren und zeigen, dass ausdrucksstarke Mode auch mit einem deutlich reduzierten ökologischen Fußabdruck möglich ist.

Die Branche hat mit Problemen wie Wasserverschmutzung, Abfall und Überproduktion zu kämpfen. Die Kollektion setzt ein klares Zeichen für ein Umdenken in der Modeindustrie. Wir hoffen, dass sie Diskussionen anregt und nachhaltigere Praktiken inspiriert – gerade jetzt, im Vorfeld der Herbst-/Winter-Saison.“

Bei der „Water Silks“-Kollektion handelt es sich um eine limitierte Produktion, um beispielhaft das Potenzial des digitalen Textildruck mithilfe der Monna Lisa-Drucker für Modemarken und Designer:innen aufzuzeigen.

________________________________________
[1] Epson ‘Water Footprint Report’, Januar 2025. Die Zahlen basieren auf der von Censuswide für die Studie durchgeführten Umfrage. Auf Basis der Antworten wurde ein Durchschnittswert kalkuliert, wie viele Kleidungsstücke pro Kategorie ein durchschnittlicher Erwachsener im jeweiligen Markt besitzt. Daten von Green Story geben Aufschluss darüber, wie viele Liter Wasser ein einzelnes Kleidungsstück durchschnittlich bei der Herstellung verbraucht. Für die Berechnung des Wasserverbrauchs eines durchschnittlichen Kleiderschranks wurde dieser Wert mit der durchschnittlichen Anzahl an Kleidungsstücken multipliziert und im Anschluss für alle Kategorien addiert.


[2] European Parliament, „Impact of Textile Production and Waste on the Environment”, März 2024.


[3] LENZING™ ECOVERO™ ist eine ressourcenschonendere Alternative zu herkömmlicher Viskose. Die Fasern sind mit dem EU Ecolabel zertifiziert.


[4] Bei der Verwendung des Druckers Monna Lisa 13000 (ML-13000) mit Pigmenttinten. Fuluhashi Environmental Institute, “Report on Direct Water Input in Digital Textile Printing”, 2024.

Weitere Informationen:
Wasserverbrauch Stoffdruck Epson
Quelle:

EPSON DEUTSCHLAND GmbH

21.02.2025

Mittelstand fordert Rohstoffwende

In einem 12-Punkte-Papier hat die Mittelstandsallianz klare Forderungen an die kommende Bundesregierung formuliert.

Unter der Federführung von bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock steht das Konzept der "Rohstoffwende" als einer der zwölf Punkte im Mittelpunkt, das die Vorteile der Kreislaufwirtschaft hervorhebt und konkrete Maßnahmen zur Umsetzung fordert.

Deutschland braucht eine Rohstoffwende
Die Mittelstandsallianz betont, dass Deutschland eine umfassende Rohstoffwende durch mehr Ressourcenschonung, Recycling sowie eine effiziente Sekundärrohstoffwirtschaft benötigt, um eine ökonomisch erfolgreiche und nachhaltige Zukunft sicherzustellen. Besonders der Mittelstand kann mit seinem Know-how eine Schlüsselrolle in der Kreislaufwirtschaft spielen. Anders als große Konzerne sind mittelständische Unternehmen traditionell eng mit ihrer Umwelt verbunden und setzen bereits seit Jahrzehnten auf Nachhaltigkeit.

In einem 12-Punkte-Papier hat die Mittelstandsallianz klare Forderungen an die kommende Bundesregierung formuliert.

Unter der Federführung von bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock steht das Konzept der "Rohstoffwende" als einer der zwölf Punkte im Mittelpunkt, das die Vorteile der Kreislaufwirtschaft hervorhebt und konkrete Maßnahmen zur Umsetzung fordert.

Deutschland braucht eine Rohstoffwende
Die Mittelstandsallianz betont, dass Deutschland eine umfassende Rohstoffwende durch mehr Ressourcenschonung, Recycling sowie eine effiziente Sekundärrohstoffwirtschaft benötigt, um eine ökonomisch erfolgreiche und nachhaltige Zukunft sicherzustellen. Besonders der Mittelstand kann mit seinem Know-how eine Schlüsselrolle in der Kreislaufwirtschaft spielen. Anders als große Konzerne sind mittelständische Unternehmen traditionell eng mit ihrer Umwelt verbunden und setzen bereits seit Jahrzehnten auf Nachhaltigkeit.

Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des bvse, mahnt: „Die Bundesregierung muss das Potenzial der Recyclingwirtschaft stärker für den Klimaschutz nutzen. Wir brauchen eine Zukunftsoffensive mit einer gezielten Förderung des Mittelstands, um Recyclingkapazitäten auszubauen. Gleichzeitig müssen bürokratische Hürden in Genehmigungsverfahren abgebaut werden.“

Die Kernforderungen im Überblick:
Der Einsatz von Sekundärrohstoffen in der industriellen Produktion muss ausgeweitet werden, da er natürliche Ressourcen schont, Energie spart und den CO2-Ausstoß reduziert. Eine nationale Regelung zur Einstufung von Sekundärrohstoffen, wie Altpapier, Ersatzbaustoffen oder Altkunststoffen, ist notwendig, um für Marktteilnehmer Rechtssicherheit zu schaffen und die Kreislaufwirtschaft entscheidend voranzutreiben. Dies würde nicht nur einen positiven Umwelt- und Klimaschutzeffekt haben, sondern auch zur Einhaltung der deutschen Klimaschutzverpflichtungen beitragen.

Gleichzeitig müssen Recyclingprodukte stärker in der öffentlichen und privaten Beschaffung berücksichtigt werden. Trotz hoher Qualität und vielseitiger Verwendungsmöglichkeiten herrscht immer noch Zurückhaltung beim Einsatz dieser Materialien. Öffentliche Auftraggeber sollten daher eine Vorbildfunktion übernehmen und Recyclingprodukte bevorzugt in Ausschreibungen einbeziehen, anstatt deren Nutzung indirekt zu benachteiligen.

Auch die internationalen Rohstoffpartnerschaften müssen weiterentwickelt werden, insbesondere mit Blick auf die Metallrecyclingwirtschaft. Der globale Handel mit recycelten Metallen ist essenziell, da dieser Energie einspart, den Ausstoß von Treibhausgasen reduziert und Primärressourcen schont. Damit Recyclingmaterialien als „Green Commodity“ einen festen Platz in internationalen Märkten finden, müssen Handelsabkommen den grenzüberschreitenden Handel mit recycelten Metallen erleichtern und klare Rahmenbedingungen schaffen.

Die Mittelstandsallianz fordert die nächste Bundesregierung auf, die Rohstoffwende als essenziellen Bestandteil der deutschen Wirtschafts- und Umweltpolitik zu etablieren. Ein starkes Bekenntnis zur Kreislaufwirtschaft ist nicht nur ökologisch notwendig, sondern auch eine Chance für den Mittelstand und den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Quelle:

Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung

PIGMENTURA by CHT Grafik CHT
PIGMENTURA by CHT
20.02.2025

CHT auf der PERFORMANCE DAYS SPRING Functional Fabric Fair

Die CHT, Spezialist für Textilchemie und Farbstoffe, präsentiert auf der PERFORMANCE DAYS Functional Fabric Fair in München am 5. und 6. März 2025 die neuesten nachhaltigen Textiltechnologien. Der Fokus liegt auf innovativen Färbeverfahren und funktionalen Veredelungen, die textile Eigenschaften gezielt verbessern.

Die CHT, Spezialist für Textilchemie und Farbstoffe, präsentiert auf der PERFORMANCE DAYS Functional Fabric Fair in München am 5. und 6. März 2025 die neuesten nachhaltigen Textiltechnologien. Der Fokus liegt auf innovativen Färbeverfahren und funktionalen Veredelungen, die textile Eigenschaften gezielt verbessern.

  • PIGMENTURA by CHT – Das innovative, pigmentbasierte Färbeverfahren kommt komplett ohne Wasser für das Seifen und Spülen aus und benötigt keine energieintensive Erhitzung des Prozesswassers. Dadurch kann der Wasserverbrauch im Färbeprozess um bis zu 96 % reduziert werden. Diese Technologie ist ein Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen Inditex und der CHT und wurde 2024 mit dem Bundespreis Ecodesign in der Kategorie Produkt ausgezeichnet.
  • ECOPRINT by CHT – Das wasserbasierte Textildrucksystem mit Reaktiv- und Pigmentdruckfarben erfüllt höchste Nachhaltigkeitsstandards und ist mit dem C2C Certified Material Health Certificate™ ausgezeichnet. Es trägt aktiv dazu bei, lineare Produktionsprozesse in geschlossene Kreislaufsysteme zu überführen und die textile Kreislaufwirtschaft zu fördern.
  • TUBINGAL® RISE – Der Weichmacher wird aus recycelten „End-of-Life“-Silikonen hergestellt und besteht zu über 60 % aus aufbereiteten Silikonabfällen und Emulgatoren aus nachwachsenden Rohstoffen.
  • ARRISTAN rAIR – Die nachhaltige hydrophile Ausrüstung wird aus recycelten PET-Flakes hergestellt und sorgt für optimale Feuchtigkeitsregulierung, schnelles Trocknen und gute Schmutzabweisung. ARRISTAN rAIR eignet sich besonders für die Veredelung von recycelten Garnen und Geweben, die anschließend erneut recycelt werden können.
Inbetriebnahme der Recyclingmaschine im Labor des FTB-Instituts Foto: Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik/HSNR
Inbetriebnahme der Recyclingmaschine im Labor des FTB-Instituts
19.02.2025

Neue Recyclingmaschine ermöglicht Forschung für kreislauffähige Textilen

An der Hochschule Niederrhein (HSNR) schließt sich der textile Kreislauf: Im Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik wurde im Rahmen des Projekts „KnitCycle“ eine neue Laborrecyclingmaschine in Betrieb genommen. Die Anschaffung wurde durch die Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ermöglicht.
 
Im Projekt arbeiten das Team um Professorin Dipl.-Des. Ellen Bendt sowie Professor Dr. Thomas Weide von der HSNR daran, die Textilabfälle in der Bekleidungsindustrie zu reduzieren. Weltweit gelangen 87 Prozent des Textilabfalls in der Bekleidungsindustrie auf Deponien oder werden verbrannt. Nur 13 Prozent werden noch mechanisch weiterverarbeitet, wobei der Großteil der Alttextilien als Dämmmaterial endet. Weniger als ein Prozent wird zu hochwertigen Fasern recycelt, aus denen neue Kleidung entsteht.
 

An der Hochschule Niederrhein (HSNR) schließt sich der textile Kreislauf: Im Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik wurde im Rahmen des Projekts „KnitCycle“ eine neue Laborrecyclingmaschine in Betrieb genommen. Die Anschaffung wurde durch die Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ermöglicht.
 
Im Projekt arbeiten das Team um Professorin Dipl.-Des. Ellen Bendt sowie Professor Dr. Thomas Weide von der HSNR daran, die Textilabfälle in der Bekleidungsindustrie zu reduzieren. Weltweit gelangen 87 Prozent des Textilabfalls in der Bekleidungsindustrie auf Deponien oder werden verbrannt. Nur 13 Prozent werden noch mechanisch weiterverarbeitet, wobei der Großteil der Alttextilien als Dämmmaterial endet. Weniger als ein Prozent wird zu hochwertigen Fasern recycelt, aus denen neue Kleidung entsteht.
 
Ziel des Projekts „KnitCycle“ ist es, gestrickte Produkte so zu entwickeln, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus durch ein Faser-zu-Faser-Recycling in hochwertige Fasern umgewandelt werden können, aus denen sich neues, hochwertiges Garn für Bekleidung herstellen lässt und Produkte die im Idealfall später abermals recycelt werden können. Mit der neuen Maschine kann der gesamte Recyclingprozess in den Laboren des hochschuleigenen Forschungsinstituts für Textil und Bekleidung (FTB) durchgeführt werden. So lassen sich verschiedene Reißtests mit unterschiedlichen Parametern durchführen, um die besten Eigenschaften für Produkte und Prozesse zu ermitteln, die ein erfolgreiches Recycling ermöglichen.
 
Neben der Hochschule freuen sich die Projektpartner – der Strickspezialist Bache GmbH in Rheinberg und die assoziierten Partner Turns GmbH sowie Textechno H. Stein GmbH & Co. KG – über diesen Fortschritt im Projekt, das bis Ende 2025 läuft.

Quelle:

Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik/HSNR

PET Ballen Foto Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung
18.02.2025

PET-Recycling in Gefahr

Seit gut einem Jahr unterliegen auch Milch- und Milchmischgetränke sowie Milchprodukte der Pfandpflicht.

Was als umweltpolitischer Fortschritt gedacht war, entwickelt sich zunehmend zu einem Problem für die PET-Recyclingbranche. Die Qualität der gesammelten PET-Flaschen sinkt dramatisch – und mit ihr die Effizienz des Recyclings.

Unliebsame Beimischungen
Das Problem: Mit den PET-Getränkeflaschen gelangen nun vermehrt Verpackungen aus anderen Kunststoffen in den Pfandstrom. Vor allem Behälter aus PS (Polystyrol) oder mit ungeeigneten Etiketten erweisen sich als wahre Störfaktoren. Diese Materialien lassen sich nur schwer von PET trennen und beeinträchtigen die Qualität des recycelten Materials massiv.

Die Ursache liegt in der Praxis der Rücknahmesysteme. Die gesammelten Verpackungen werden nach der Erfassung im Rücknahmeautomaten nicht mehr getrennt gehalten. Stattdessen landet beim Recycler ein buntes Gemisch aus verschiedenen Kunststoffen, Aluminium, Eisen und den Sammelsäcken aus LDPE (Low-Density Polyethylen). Besonders problematisch ist der wachsende Anteil an Polystyrol.

Seit gut einem Jahr unterliegen auch Milch- und Milchmischgetränke sowie Milchprodukte der Pfandpflicht.

Was als umweltpolitischer Fortschritt gedacht war, entwickelt sich zunehmend zu einem Problem für die PET-Recyclingbranche. Die Qualität der gesammelten PET-Flaschen sinkt dramatisch – und mit ihr die Effizienz des Recyclings.

Unliebsame Beimischungen
Das Problem: Mit den PET-Getränkeflaschen gelangen nun vermehrt Verpackungen aus anderen Kunststoffen in den Pfandstrom. Vor allem Behälter aus PS (Polystyrol) oder mit ungeeigneten Etiketten erweisen sich als wahre Störfaktoren. Diese Materialien lassen sich nur schwer von PET trennen und beeinträchtigen die Qualität des recycelten Materials massiv.

Die Ursache liegt in der Praxis der Rücknahmesysteme. Die gesammelten Verpackungen werden nach der Erfassung im Rücknahmeautomaten nicht mehr getrennt gehalten. Stattdessen landet beim Recycler ein buntes Gemisch aus verschiedenen Kunststoffen, Aluminium, Eisen und den Sammelsäcken aus LDPE (Low-Density Polyethylen). Besonders problematisch ist der wachsende Anteil an Polystyrol.

Die Verunreinigung mit PS stellt die PET-Recyclingunternehmen vor eine gewaltige Herausforderung. Zwar werden die Rückgaben vor dem eigentlichen Recyclingprozess sortiert, doch eine vollständige Trennung gelingt nicht. Die PS-Verpackungen werden genauso wie die PET-Flaschen im Automaten entwertet, dabei entstehen kleine Partikel. Die Folge: Diese kleinsten Polystyrol-Partikel gelangen ins Mahlgut und verhindern die Herstellung von hochwertigem Regranulat für neue Flaschen.

Dabei wird PET-Rezyklat dringend benötigt. Seit dem 1. Januar 2025 gilt eine gesetzliche Vorgabe: Neue PET-Getränkeflaschen müssen mindestens 25 Prozent Recyclingmaterial enthalten. Doch je stärker der Pfandstrom verunreinigt ist, desto weniger hochwertiges PET-Rezyklat kann produziert werden – ein Dilemma, das die Recyclingbranche in Bedrängnis bringt.

Die Recyclingbranche hat bereits versucht, das Problem an der Wurzel zu packen. Im vergangenen Jahr fanden Gespräche mit dem Inverkehrbringer der problematischen PS-Verpackungen statt. Ziel war es, das Unternehmen davon zu überzeugen, auf alternative Materialien umzusteigen. Technisch machbar wäre das durchaus, doch der Hersteller lehnte das Ansinnen der Recycler ab. Anfragen an weitere Produzenten von kritischen Verpackungen blieben sogar gänzlich unbeantwortet.

Ein Teufelskreis für Recycler
Der Frust in der Branche wächst. Herbert Snell, Vizepräsident des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse), bringt es auf den Punkt:

„Die Recycler stehen mal wieder mit dem Rücken zur Wand. Einerseits sollen mindestens 25 Prozent rPET in neuen PET-Flaschen eingesetzt werden, andererseits wird die Grundlage dafür gestört. Man kann nur noch auf den Verbraucher hoffen, dass dieser bei seiner Kaufentscheidung zu der Verpackung greift, die den Pfandstrom nicht stört, denn ansonsten wird sich das Recyclingproblem weiter verschärfen.“

Quelle:

Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung

neXline Airlay-Anlage bei Revibat Copyright: Andritz
13.02.2025

ANDRITZ Airlay-Linie: Vlies aus recycelter Glaswolle

Der internationale Technologiekonzern ANDRITZ hat vor Kurzem eine neXline Airlay-Anlage an Revibat in Frankreich geliefert und in Betrieb genommen. Die Anfang Februar eröffnete innovative Linie ermöglicht die Produktion von Dämmstoffplatten aus Glaswolleabfall. Abfall, der andernfalls in Deponien entsorgt werden würde.

Mit der neuen ANDRITZ Linie wandelt Revibat die komplexen Reststoffe, die im Großraum Paris gesammelt werden, in wertvolle Produkte. Aus Glaswolleabfall werden neue Dämmstoffe, gleichzeitig wird der CO2-Fußabdruck in der gesamten Produktionskette verbessert. Die Linie verarbeitet bis zu 1.500 kg Fasern pro Stunde und ist speziell für die Herstellung dieses Vliesmaterials ausgelegt.

Der internationale Technologiekonzern ANDRITZ hat vor Kurzem eine neXline Airlay-Anlage an Revibat in Frankreich geliefert und in Betrieb genommen. Die Anfang Februar eröffnete innovative Linie ermöglicht die Produktion von Dämmstoffplatten aus Glaswolleabfall. Abfall, der andernfalls in Deponien entsorgt werden würde.

Mit der neuen ANDRITZ Linie wandelt Revibat die komplexen Reststoffe, die im Großraum Paris gesammelt werden, in wertvolle Produkte. Aus Glaswolleabfall werden neue Dämmstoffe, gleichzeitig wird der CO2-Fußabdruck in der gesamten Produktionskette verbessert. Die Linie verarbeitet bis zu 1.500 kg Fasern pro Stunde und ist speziell für die Herstellung dieses Vliesmaterials ausgelegt.

Revibat ist auf die Herstellung von Baustoffen aus recycelten Bauabfällen spezialisiert. Das französische Unternehmen hatte sich zum Ziel gesetzt, eine wirtschaftliche Lösung für das Recycling von Glaswolle zu finden. Mit einem hoch entwickelten Labor verarbeitet Revibat Glaswolleabfall im industriellen Maßstab und möchte sich als wichtiger Akteur positionieren, der Unternehmen und Organisationen dabei unterstützt, Bauabfall und Baustoffe zu sammeln, zusammenzuführen und zu verwerten.

Weitere Informationen:
Andritz Glaswolle Vliestoff-Linie
Quelle:

Andritz AG

13.02.2025

Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit miteinander vereinen

Unternehmen sehen klima- und umweltbezogene Risiken als größte Gefahr für die mittelfristige Entwicklung der Wirtschaft (World Risk Report 2025).

Der Expertenrat für Klimafragen fordert in Deutschland mehr Ambition ein, wenn die Klimaziele erreicht werden sollen. CEOs – auch aus der Stahl- oder Chemiebranche – nehmen öffentlich Stellung zur notwendigen Verbindung von Klimaschutz und Wirtschaft. Und doch kommt der Klimaschutz im Wahlkampf kaum vor.

Im Vorfeld der Bundestagswahl und mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen formuliert daher ein branchenübergreifender Appell der Wirtschaft einen Grundkonsens. Gemeinsames Ziel der ungewöhnlichen Konstellation der Wirtschaftsverbände: Ein starker, zukunftsfähiger Wirtschaftsstandort, der Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit miteinander vereint.

Unternehmen sehen klima- und umweltbezogene Risiken als größte Gefahr für die mittelfristige Entwicklung der Wirtschaft (World Risk Report 2025).

Der Expertenrat für Klimafragen fordert in Deutschland mehr Ambition ein, wenn die Klimaziele erreicht werden sollen. CEOs – auch aus der Stahl- oder Chemiebranche – nehmen öffentlich Stellung zur notwendigen Verbindung von Klimaschutz und Wirtschaft. Und doch kommt der Klimaschutz im Wahlkampf kaum vor.

Im Vorfeld der Bundestagswahl und mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen formuliert daher ein branchenübergreifender Appell der Wirtschaft einen Grundkonsens. Gemeinsames Ziel der ungewöhnlichen Konstellation der Wirtschaftsverbände: Ein starker, zukunftsfähiger Wirtschaftsstandort, der Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit miteinander vereint.

Hinter der Forderung stehen der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV); der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE); der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e. V. (BDE); der Bundesverband Deutsche Startups (BVDS); die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF); der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (BVSE); der Verband Deutscher Metallhändler und Recycler e. V. (VDM) sowie der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW).

Kreislaufwirtschaft stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und fördert den Klimaschutz
Die mehr als 1.000 Mitgliedsunternehmen des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe stehen für 60.000 Arbeitsplätze. Arbeitsplätze, die nur an einem Wirtschaftsstandort Bestand haben, der folgenden Grundkonsens in der Wirtschafts- und Klimapolitik beachtet:

  • Verbindliche Klimaschutzziele einhalten – Klimaneutralität bis 2045
  • Klimaschutz als Konsens: Konstruktiv das “Wie” gestalten
  • Investitionen in Zukunftstechnologien und Wettbewerbsfähigkeit vorantreiben

Der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung bringt als mittelständischer Recyclingverband Expertise in den Themen Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz mit. Die bvse-Mitgliedsunternehmen setzen aus unternehmerischer Perspektive auf konsequenten Klimaschutz durch verbesserte Rahmenbedingungen.

bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock erklärt: „Recycling schont die natürlichen Ressourcen, sichert Rohstoffe für die Industrie und spart Energie und damit CO2. Recycling ist daher ein aktiver Klimaschutztreiber und verbessert gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie. Doch gerade mittelständische Unternehmen der Recyclingbranche fühlen sich von der Politik oft im Stich gelassen. Gezielte Fördermaßnahmen fehlen, während Großprojekte bevorzugt werden. Das werkstoffliche Recycling wird sträflich vernachlässigt. Die Branche braucht dringend bessere Rahmenbedingungen, insbesondere eine Privilegierung von Recyclingprojekten und die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren. Dies würde Investitionen erleichtern, die Wettbewerbsfähigkeit stärken und den Weg zu mehr Klimaschutz ebnen.“

Appell: Klimaneutralität bis 2045
Gemeinsam mit sieben weiteren Wirtschaftsverbänden setzt der bvse mit dem branchenübergreifenden Appell ein Signal an alle demokratischen Parteien. Der Grundkonsens betont, dass der Weg zur Klimaneutralität Deutschlands bis 2045 nicht nur nationale Verpflichtung sei, sondern auch eine globale Verantwortung. Klimaschutz bedeute, die Lebensgrundlagen heutiger und künftiger Generationen zu sichern.

Die Modernisierung hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft sieht der bvse als Chancen für Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und zukunftsfähige Arbeitsplätze.
Das gehe aber nicht ohne Investitionen. Daher fordert der Appell die künftige Bundesregierung dazu auf, gezielte Investitionen in Zukunftstechnologien, -Dienstleistungen und die dafür nötigen Infrastrukturen vorzunehmen. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie die Modernisierung auf eine Wirtschaft mit funktionierenden Stoffkreisläufen gehörten ebenso dazu. „Doch um zusätzliches privates Kapital zu mobilisieren, bedarf es verlässlicher staatlicher Rahmenbedingungen, die Investitionen fördert und klare politische Unterstützung“, erklärt bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock.

Quelle:

bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung

11.02.2025

German Design Award 2025: „Design muss Teil der Unternehmensstrategie werden“

Die Ergebnisse der Studie „Design in Business" des German Design Council – Rat für Formgebung wurden am 7. Februar im Rahmen der Award Show des German Design Award 2025 der Öffentlichkeit vorgestellt.

Der German Design Award prämiert innovative Lösungen, die sich den globalen Herausforderungen wie Ressourcenknappheit, Umweltverschmutzung und Klimawandel widmen. Die bestehenden Kategorien Produkt-, Kommunikationsdesign und Architektur werden in diesem Jahr erstmalig durch die neue Kategorie „Circular Design“ ergänzt. Im Rahmen der Preisverleihung, die als eines der wichtigsten internationalen Branchentreffen für Designer*innen gilt, wird zudem die „Personality of the Year“ geehrt sowie die Auszeichnung „German Design Award Newcomer” vergeben. Im Vorfeld der Preisverleihung wird erstmals die Studie „Design in Business“ des German Design Council vorgestellt. Die Ergebnisse beleuchten, wie Design Unternehmen hilft, sich den globalen Herausforderungen von Digitalisierung, Klimawandel und gesellschaftlichem Wandel zu stellen.

Die Ergebnisse der Studie „Design in Business" des German Design Council – Rat für Formgebung wurden am 7. Februar im Rahmen der Award Show des German Design Award 2025 der Öffentlichkeit vorgestellt.

Der German Design Award prämiert innovative Lösungen, die sich den globalen Herausforderungen wie Ressourcenknappheit, Umweltverschmutzung und Klimawandel widmen. Die bestehenden Kategorien Produkt-, Kommunikationsdesign und Architektur werden in diesem Jahr erstmalig durch die neue Kategorie „Circular Design“ ergänzt. Im Rahmen der Preisverleihung, die als eines der wichtigsten internationalen Branchentreffen für Designer*innen gilt, wird zudem die „Personality of the Year“ geehrt sowie die Auszeichnung „German Design Award Newcomer” vergeben. Im Vorfeld der Preisverleihung wird erstmals die Studie „Design in Business“ des German Design Council vorgestellt. Die Ergebnisse beleuchten, wie Design Unternehmen hilft, sich den globalen Herausforderungen von Digitalisierung, Klimawandel und gesellschaftlichem Wandel zu stellen.

Design als strategische Ressource
Seit seiner Gründung 1953 setzt sich der German Design Council dafür ein, Design als Innovationsmotor und Wettbewerbsvorteil zu etablieren. Die neue Studie „Design in Business“ untermauert, wie essenziell Design für den Unternehmenserfolg ist. Studienteilnehmer wie Viessmann Climate Solutions, Canyon Bicycles und Drägerwerk AG nutzen Design strategisch, um Innovationen voranzutreiben, sich im Wettbewerb zu differenzieren und nachhaltige Lösungen zu entwickeln.

Forderung: Design muss Teil der Unternehmensstrategie werden
Die Studie macht deutlich, dass das Potenzial von Design oft ungenutzt bleibt. 79 % der befragten Unternehmen sehen Design als entscheidend für die Differenzierung. Aber nur 45 % setzen Designer*innen gezielt für strategische Aufgaben ein. Noch geringer ist der Anteil von Design in Führungspositionen: Hier sind lediglich 25 % der Designer*innen an Entscheidungsprozessen beteiligt. Unternehmen wie VAUDE oder Bosch Home Comfort Group zeigen jedoch, wie eine tiefere Integration von Design transformative Effekte entfalten kann.

Die Ergebnisse der Studie führen zu einer klaren Forderung: Design muss in allen Unternehmensbereichen strategisch verankert werden. Nur so kann das volle Potenzial von Design als Ressource für wirtschaftlichen Erfolg und gesellschaftlichen Wandel entfaltet werden.

Die Highlights des German Design Award 2025
Seit seiner Einführung im Jahr 2012 ist der German Design Award ein verlässlicher Indikator für die zentralen Bewegungen und Entwicklungen in der internationalen Designlandschaft. Mit der jährlichen Auszeichnung schafft der German Design Council eine Plattform, die die transformative Kraft von Design sichtbar macht und dessen Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft unterstreicht. Hier demonstrieren visionäre Projekte und Persönlichkeiten eindrucksvoll die Dynamik und Potenziale von Design.

Die neue Kategorie „Circular Design“ stellt nachhaltige und zukunftsweisende Ansätze in den Mittelpunkt. Sie zeigen, wie Design nicht nur Produkte, sondern ganze Geschäftsmodelle transformiert. „Prämierte Projekte sind Leuchttürme für die Industrie und inspirieren dazu, Design als strategisches Instrument zu nutzen“, erklärt Lutz Dietzold, Geschäftsführer des German Design Council.

Mit der Auszeichnung von Kate Raworth und dem Doughnut Economics Action Lab (DEAL) als „Personality of the Year“ ehrt der German Design Award 2025 eine Vision, die nicht nur Theorie bleibt, sondern weltweit Städte, Unternehmen und Gemeinschaften aktiv dazu anregt, wirtschaftliche Innovationen nachhaltig und gerecht zu gestalten. Ihr Modell verbindet soziale Gerechtigkeit mit ökologischer Verantwortung und setzt neue Maßstäbe für ein wirtschaftliches Denken, das die planetaren Grenzen nicht nur respektiert, sondern als Chance begreift, zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln.

Ebenso beeindruckend ist die Wahl von Juni Sun Neyenhuys zum „Newcomer of the Year 2025“. Ihre Forschung an algenbasierten Biomaterialien ist mehr als ein kreativer Impuls – sie zeigt, wie visionäres Design und Materialinnovation die Modeindustrie revolutionieren können. Diese Auszeichnung unterstreicht, dass der German Design Award nicht nur etablierte Visionen würdigt, sondern auch den Mut und die Kreativität junger Talente fördert, die mit ihren Ideen die Grenzen des Designs verschieben. Der Newcomer Award ist einer der wichtigsten internationalen Preise für außergewöhnliche Leistungen von jungen Design-Talenten. Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung, gesponsert von der Deutsche Telekom AG, unterstreicht die Bedeutung aufstrebender Talente für die Zukunft der Designbranche.

Weitere Informationen:
German Design Award
Quelle:

Rat für Formgebung

Prototypenentwicklung mit CCPE-Materialien und CCPE-Bauteilen © Fraunhofer UMSICHT/Christian Spiess
Prototypenentwicklung mit CCPE-Materialien und CCPE-Bauteilen
11.02.2025

Circular Valley Convention: Fraunhofer CCPE mit Innovationen für die zirkuläre Kunststoffwirtschaft

Von nachhaltigen Produktentwicklungen über spannende Masterclasses bis hin zu einem interaktiven "Miniatur-Wunderland" können Besuchende zirkuläre Ansätze entdecken, um die Zukunft der Kunststoffindustrie zu gestalten. Auf der Circular Valley Convention (CVC) 2025 in Düsseldorf vom 12. bis 13. März 2025 präsentiert das Fraunhofer Cluster of Excellence Circular Plastics Economy CCPE innovative Lösungen für eine zirkuläre Kunststoffwirtschaft.

Von nachhaltigen Produktentwicklungen über spannende Masterclasses bis hin zu einem interaktiven "Miniatur-Wunderland" können Besuchende zirkuläre Ansätze entdecken, um die Zukunft der Kunststoffindustrie zu gestalten. Auf der Circular Valley Convention (CVC) 2025 in Düsseldorf vom 12. bis 13. März 2025 präsentiert das Fraunhofer Cluster of Excellence Circular Plastics Economy CCPE innovative Lösungen für eine zirkuläre Kunststoffwirtschaft.

Das Motto der Circular Valley Convention 2025, "Vereinte Industrien für eine zirkuläre Zukunft", passt zum Fraunhofer CCPE, denn die erfolgreiche Transformation hin zu einer zirkulären Kunststoffwirtschaft erfordert kreative Ansätze entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die Besuchenden dürfen sich auf interessante Präsentationen freuen, die die neuesten Entwicklungen in den Bereichen Geschäftsmodelle, Produktentwicklung sowie hochwertige Materialentwicklung beleuchten wie zum Beispiel Geotextilien oder Dachplanen. Auch Themen wie die Geruchsvermeidung von Rezyklaten, Leichtbauwerkstoffe auf Basis von Polymilchsäure (PLA) und die Gestaltung von Logistiknetzwerken und Digitalisierung werden behandelt. In der Masterclass zum Thema "Environmental assessment of circular plastics" erfahren die Teilnehmenden, welche Methoden sich für die transparente und vergleichbare Bewertung von Recyclingtechnologien eignen. Die Teilnehmenden sind eingeladen, ihre Fragen mitzubringen und zu erfahren, worauf sie bei einer vergleichenden Umweltbewertung von Kunststoffen im Kreislauf achten müssen.

Miniatur-Wunderland zeigt zirkuläre Innovationen im Alltag
Ein besonderes Highlight am Stand des Fraunhofer CCPE ist das interaktive "Miniatur-Wunderland", das demonstriert, wie zirkuläre Innovationen im Alltag der Kunststoffwirtschaft umgesetzt werden können. Hier haben die Besuchenden die Möglichkeit, Dachbahnen aus biologisch abbaubaren Kunststoffen, innovative zirkuläre Logistiklösungen und einen neu gestalteten, modularen Kindersitz aus nachhaltigen Materialien zu entdecken. Dieser Kindersitz verkörpert die Prinzipien des Circular Design, ist reparierbar und setzt auf wiederverwendbare Bauteile. Zudem können Interessierte das Circular Readiness Level® (CRL®) Tool kennen lernen. Mit diesem Online-Tool werden Produkte einem ersten Zirkularitätscheck unterzogen. Das Resultat gibt wertvolle Einblicke sowie erste Informationen welche Produktionsprozesse optimiert werden können. Ein Publikumsmagnet ist zudem die Recyclingkaskade, an der für unterschiedliche Abfallströme die optimalen Recyclingpfade demonstriert werden.

Die Circular Valley Convention vom 12. Bis 13. März 2025 bietet eine Plattform für den Austausch über zirkuläre Lösungen, Strategien und Geschäftsmodelle. Organisiert von der Messe Düsseldorf in Kooperation mit der Circular Valley Stiftung und wissenschaftlich begleitet von Fraunhofer UMSICHT, bringt die Convention Entscheidungsträger aus Unternehmen, Start-ups, Forschung, Politik und Gesellschaft zusammen, um den Fortschritt in der Kreislaufwirtschaft voranzutreiben und Synergien zu fördern.

Quelle:

Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT

Textilballen Bild Fa. Wenkhaus über bvse
06.02.2025

BMUV veröffentlicht FAQ zur „Getrennten Sammlung von Textilabfällen“

Auf seiner Webseite hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) FAQ zur richtigen Vorgehensweise bei der Entsorgung textiler Abfälle veröffentlicht.

Der bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock zeigt sich erfreut: „Die aktualisierten FAQ des BMUV zur getrennten Sammlung von Textilabfällen bringen endlich die notwendige Klarheit für Verbraucher und Entsorger. Besonders erfreulich ist, dass die vom bvse seit Wochen geforderte Präzisierung zur Entsorgung von zerschlissener oder verschmutzter Kleidung nun eindeutig formuliert wurde. Die klare Botschaft, dass Altkleidercontainer keine Mülltonnen sind und ausschließlich für wiederverwendbare, saubere Kleidung genutzt werden sollten, ist ein wichtiger Schritt für ein effizienteres Textilrecycling und ein bedeutender Beitrag für mehr Nachhaltigkeit in der Kreislaufwirtschaft“, erklärt Rehbock.

Auf seiner Webseite hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) FAQ zur richtigen Vorgehensweise bei der Entsorgung textiler Abfälle veröffentlicht.

Der bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock zeigt sich erfreut: „Die aktualisierten FAQ des BMUV zur getrennten Sammlung von Textilabfällen bringen endlich die notwendige Klarheit für Verbraucher und Entsorger. Besonders erfreulich ist, dass die vom bvse seit Wochen geforderte Präzisierung zur Entsorgung von zerschlissener oder verschmutzter Kleidung nun eindeutig formuliert wurde. Die klare Botschaft, dass Altkleidercontainer keine Mülltonnen sind und ausschließlich für wiederverwendbare, saubere Kleidung genutzt werden sollten, ist ein wichtiger Schritt für ein effizienteres Textilrecycling und ein bedeutender Beitrag für mehr Nachhaltigkeit in der Kreislaufwirtschaft“, erklärt Rehbock.

v.l.: Dr. Erik Frank (DITF), Britta Waschl (e5) Foto: DACCUS-Team
v.l.: Dr. Erik Frank (DITF), Britta Waschl (e5)
31.01.2025

Leichtbau: JEC Composites Innovation Award 2025 für CO2-negative Hauswände

Bei der diesjährigen Preisverleihung der JEC Composites Innovation Awards ging die Auszeichnung in der Kategorie „Construction & Civil Engineering“ an das Projekt „DACCUSS“, welches die DITF als Koordinator geleitet haben. Die Firma TechnoCarbon Technologies GbR als Erfinder des Carbon Fiber Stone (CFS) erhielten den JEC Award zusammen mit ihren Entwicklungspartnern. Die Auszeichnung gilt der Entwicklung von Hauswänden aus Carbon Fiber Stone (CFS), einem CO2-negativen Kompositmaterial.

Mit den JEC Composites Innovation Awards zeichnet JEC jedes Jahr innovative und kreative Projekte aus, die das volle Potenzial von Verbundwerkstoffen demonstrieren. Unter Mitwirkung eines Entwicklungsteam von 12 Firmen und Forschungseinrichtungen konnte die Firma TechnoCarbon Technologies GbR erfolgreich ihr neuartiges DACCUSS-Bauelement für Hauswände aus Carbon Fiber Stone in den Wettbewerb einbringen.

Bei der diesjährigen Preisverleihung der JEC Composites Innovation Awards ging die Auszeichnung in der Kategorie „Construction & Civil Engineering“ an das Projekt „DACCUSS“, welches die DITF als Koordinator geleitet haben. Die Firma TechnoCarbon Technologies GbR als Erfinder des Carbon Fiber Stone (CFS) erhielten den JEC Award zusammen mit ihren Entwicklungspartnern. Die Auszeichnung gilt der Entwicklung von Hauswänden aus Carbon Fiber Stone (CFS), einem CO2-negativen Kompositmaterial.

Mit den JEC Composites Innovation Awards zeichnet JEC jedes Jahr innovative und kreative Projekte aus, die das volle Potenzial von Verbundwerkstoffen demonstrieren. Unter Mitwirkung eines Entwicklungsteam von 12 Firmen und Forschungseinrichtungen konnte die Firma TechnoCarbon Technologies GbR erfolgreich ihr neuartiges DACCUSS-Bauelement für Hauswände aus Carbon Fiber Stone in den Wettbewerb einbringen.

Carbon Fiber Stone ist ein Baumaterial aus Naturstein und biobasierten Carbonfasern. Es dient als umweltfreundlicher Ersatz für CO2-intensiven Beton in der Bauindustrie. Während herkömmliche Betonwände bei der Herstellung in hohem Maße CO2 freisetzen, bindet das DACCUS-Bauelement 59 kg CO2 je Quadratmeter und hat dadurch eine negative CO2-Bilanz. Zudem wiegen die Elemente nur ein Drittel entsprechender Hauswände aus Stahlbeton.

Jedes DACCUS Bauelement besteht aus mehreren hochfesten Natursteinplatten aus magmatischem Gestein. Im Inneren der Konstruktion befinden sich biobasierte Carbonfasern, mit deren Entwicklung die DITF Denkendorf intensiv befasst sind. Sie bilden das Versteifungselement, das die hohe Festigkeit der Bauelemente ermöglicht und tragen ihrerseits zu der negativen CO2-Bilanz bei. Die Schicht zwischen den Natursteinplatten ist mit kohlenstoffnegativem Biokohlegranulat gefüllt, das für die Isolierung des Bauelementes verantwortlich ist. Das mineralische Sägemehl aus dem Zuschnitt der Gesteinsplatten kann als Bodenverbesserer ausgebracht werden und dient als Binder von freiem CO2 aus der Atmosphäre. Die strikte Orientierung an Prozessen und Materialien, die aktiv CO2 binden, hat die Fertigung eines Baumaterials mit CO2-negativer Bilanz ermöglicht.

Die Preisverleihung des JEC Composites Innovation Awards zeigt, dass sich das Forschungs- und Entwicklungsteam der prämierten Teilnehmer auf dem richtigen Wege zur Herstellung klimafreundlicher Materialien befindet.
 
Partner: Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF), TechnoCarbon Technologies GbR, Universität Hamburg (UHH), Labor für Stahl- und Leichtmetallbau GmbH (LSL), AHP GmbH & Co. KG, Technische Universität München (TUM), GVU mbH, Silicon Kingdom Holding Ltd., Gallehr Sustainable Risk Management GmbH, Peer Technologies GmbH & Co. KG, GREIN srl, Convoris Group GmbH, RecyCoal GmbH, ITA, Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen, LISD GmbH.

Quelle:

Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung DITF

Abstimmungsprozess während des Planspiels zum Thema nachhaltige Verpackungswirtschaft © Forum Rezyklat/Atelier Ralf Bauer
Abstimmungsprozess während des Planspiels zum Thema nachhaltige Verpackungswirtschaft
30.01.2025

Fraunhofer: Planspiel zur Zukunft der Kreislaufwirtschaft von recyclebaren Verpackungen

Fraunhofer UMSICHT entwickelte im Auftrag des Forum Rezyklat ein Circular Economy Planspiel, um zusammen mit Unternehmen praxisnahe Lösungen für geschlossene Verpackungskreisläufe zu identifizieren, für die es bisher noch keine zirkulären Stoffströme gibt. Die Ergebnisse wurden veröffentlicht und stehen allen Interessierten kostenfrei zur Verfügung.

Fraunhofer UMSICHT entwickelte im Auftrag des Forum Rezyklat ein Circular Economy Planspiel, um zusammen mit Unternehmen praxisnahe Lösungen für geschlossene Verpackungskreisläufe zu identifizieren, für die es bisher noch keine zirkulären Stoffströme gibt. Die Ergebnisse wurden veröffentlicht und stehen allen Interessierten kostenfrei zur Verfügung.

Die Verwirklichung einer Circular Economy im Bereich Verpackungen erfordert eine enge Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Die im Forum Rezyklat mitwirkenden Stakeholder für einen nachhaltigen Verpackungskreislauf haben es sich zur Aufgabe gemacht, gemeinsam praxisnahe Lösungen für geschlossene Verpackungskreisläufe zu schaffen und allen Beteiligten zugänglich zu machen. Für die Stoffströme Papier, Pappe, Kartonage (PPK), Glas sowie den Kunststoff PET gibt es bereits etablierte Kreisläufe am Markt. Fraunhofer UMSICHT erhielt daher vom Forum Rezyklat den Auftrag, gemeinsam mit den Mitgliedsunternehmen aktuelle Herausforderungen für die Weiterentwicklung des Verpackungskreislaufs sowie konkrete Handlungsmöglichkeiten zu identifizieren. Das Forum Rezyklat hat dabei im Rahmen eines Planspiels Stoffströme in den Fokus gerückt, für die noch keine funktionierende Kreislaufwirtschaft vorliegt. Das Ergebnisdokument steht nun kostenfrei für alle Interessierten hier zur Verfügung.

Mitgliederbefragung und Backcasting: Kreislaufwirtschaft im Jahr 2035
Fraunhofer UMSICHT setzte bei der Durchführung auf Methoden, die den Austausch zwischen den Beteiligten förderten, kreative Lösungsansätze ermöglichten und die Entscheidungsfindung erleichterten. So wurden zunächst sämtliche Mitgliedsunternehmen des Forums über eine Befragung vorab in den Prozess des Planspiels eingebunden. Die repräsentative Befragung enthielt 19 qualitative und quantitative Fragen. Aus den gut 70 Mitgliedsunternehmen des Forum Rezyklat nahmen 50 Vertreter*innen teil. Das Lenkungsteam des Forums hatte anschließend zur Aufgabe, Handlungsfelder zu priorisieren und relevante Whitespots auszumachen, die zum Schließen der Kreisläufe im Zukunftsszenario erforderlich sind. Fraunhofer UMSICHT führte dazu mit dem Team das Planspiel als dreistündigen Präsenzworkshop durch. Methodischer Kern war die Backcasting-Methode, inhaltliche Basis die zuvor durchgeführte Mitgliederbefragung, ergänzt um Ergebnisse aus dem Strategieprozess des Forums. Die Daten sollten so aufbereitet und in das Spiel integriert werden, dass sie von den Teilnehmer*innen übersichtlich und schnell erfasst werden konnten, um eine effiziente, transparente und partizipative Arbeitsweise zu gewährleisten.

Das Lenkungsteam einigte sich zunächst in einer offenen Diskussion auf 2035 als kritisches Jahr für die Zielerreichung. Die „Packaging and Packaging Waste Regulation“ der EU, kurz PPWR, und die dort angedachten Zielzeiträume dienten hierfür als Grundlage. Die mit der Befragung vorbereitete und während des Planspiels erfolgte Analyse ergab in erster Linie die Priorisierung des Stoffstroms von Polypropylen-Flexmaterialien, kurz PP-flex. Das Material wird als besonders relevant für die Schließung von Kreisläufen angesehen. Ziel der weiteren Aktivitäten ist es jetzt, Parameter zu erarbeiten, die zur Schließung des Recyclingkreislaufs bei PP-flex notwendig sind.

Herausforderungen und Lösungen für zukunftsfähige Verpackungen
Das Forum sieht in einer Reihe von Maßnahmen Schlüsselansätze, um die Kreislaufführung von PP-flex zu verbessern. Dazu gehören die Entwicklung wirtschaftlicher Anreizsysteme, eine stärkere Fokussierung auf recyclinggerechtes Design sowie die Förderung von Monomaterialien. Gleichzeitig sollen bestehende Forschungslücken, etwa im Bereich der Trennbarkeit von Druckfarben, geschlossen werden. Eine engere Zusammenarbeit mit externen Fachleuten aus Wirtschaft und Wissenschaft wird ebenfalls als entscheidend für den Erfolg angesehen.

Im Rahmen des Planspiels identifizierten die beteiligten Expert*innen auch mehrere Herausforderungen, die bis 2035 gelöst werden müssen, um die angestrebte Kreislaufwirtschaft zu erreichen. Im technologischen Bereich ist insbesondere die weitere Verbesserung von Sortier- und Recyclingprozessen erforderlich, um qualitativ hochwertiges PP-flex-Rezyklat herzustellen. Marktseitig zeigt sich, dass verändertes Verbraucherbewusstsein und aktuelle wirtschaftliche Bedingungen die Nachfrage nach Rezyklaten begrenzen, während das Angebot steigt. Zudem wird erwartet, dass Rezyklate mittelfristig weiterhin teurer bleiben als Neumaterialien. Darüber hinaus betonten die Teilnehmer:innen die Notwendigkeit regulatorischer und wirtschaftlicher Anreize, um den Einsatz von Rezyklaten gezielt zu fördern. Gleichzeitig wiesen die Befragten in über 320 Freitextantworten auf konkrete Schwierigkeiten speziell bei der Kreislaufführung von Verpackungen im Food-Bereich und Unklarheiten beim Einsatz von Daten und Digitalisierung hin.

Die Einschätzungen der Mitgliedsunternehmen zu Herausforderungen und Abhängigkeiten deckten sich im Wesentlichen mit den Einschätzungen des Lenkungsteams. Den im Lenkungsteam ermittelten zukünftigen Handlungsfeldern stimmten wiederum Vertreter*innen der Mitgliedunternehmen bei einer Ergebnispräsentation durch Fraunhofer UMSICHT zu. Diese in sich konsistente Einschätzung zu bestehenden Lücken und notwendigen Aktivitäten wird als wichtige Voraussetzung für eine hohe unternehmensübergreifende Teilnahmebereitschaft angesehen, um weitere Schritte gemeinsam anzugehen.

Quelle:

Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT

Studierende der Hochschule Albstadt-Sigmaringen Foto Hochschule Albstadt-Sigmaringen
28.01.2025

Textilstudierende entwerfen Kniebandage der Zukunft

Wie sieht die orthopädische Kniebandage der Zukunft aus? In jedem Fall nachhaltig produziert sowie effektiv und komfortabel im Gebrauch. Zu diesem Schluss kamen Studierende im Studiengang Textil- und Bekleidungstechnologie an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen, die sich in Kooperation mit dem Thüringer Unternehmen Bauerfeind ein Semester lang mit der Thematik beschäftigt und Prototypen entwickelt haben. An der Hochschule wurde das Projekt von Prof. Manuela Bräuning und Judith Ellen Müller betreut.

Wie sieht die orthopädische Kniebandage der Zukunft aus? In jedem Fall nachhaltig produziert sowie effektiv und komfortabel im Gebrauch. Zu diesem Schluss kamen Studierende im Studiengang Textil- und Bekleidungstechnologie an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen, die sich in Kooperation mit dem Thüringer Unternehmen Bauerfeind ein Semester lang mit der Thematik beschäftigt und Prototypen entwickelt haben. An der Hochschule wurde das Projekt von Prof. Manuela Bräuning und Judith Ellen Müller betreut.

In einem ersten Schritt analysierten die Studierenden die Zusammensetzung und Herstellungsverfahren gängiger Produkte am Markt. Die meisten Modelle sind flachgestrickt und zur Stabilisierung des Knies mit einer sogenannten Pelotte, einem Rundelement mit Aussparung für die Kniescheibe, sowie Stäbchen zur exakten Positionierung ausgestattet. Als Megatrends der nächsten Jahrzehnte identifizierten die Studierenden die Themen Nachhaltigkeit und eine sich stetig verbessernde betriebliche Gesundheitsfürsorge, die neue Absatzmärkte eröffnet. Daraus leiteten sie ein klares Anforderungsprofil ab: Die Kniebandage sollte bestimmte mechanische Eigenschaften haben und dabei möglichst biokompatibel und recyclingfähig sein.

Bei der Materialauswahl beschritten die Studierenden neue Wege: So setzten sie beispielsweise nicht auf herkömmliches Silikon, sondern auf algenbasierte Polymere, Silikon auf Pflanzenbasis, Bambus und Bioplastik. Bei der Herstellung wurde möglichst materialsparend gearbeitet; anstatt mehrere Prototypen zu produzieren, fertigten sie beispielsweise die Pelotte im 3D-Druck. Außerdem konzipierten die Studierenden eine neue Verschlussmöglichkeit, mit der Menschen mit körperlichen Einschränkungen das Anlegen der Bandage erleichtert wird.
 
Der perfekte Sitz, der bei einer Kniebandage eines der wichtigsten Produktmerkmale ist, lässt sich trotzdem nur mit physischen Testmodellen prüfen. Generell spielten der Tragekomfort und der therapeutische Nutzen eine zentrale Rolle für die Studierenden: Sie arbeiteten mit alternativen Fügetechnologien und legten Wert auf flache Nähte und hohe Gebrauchstauglichkeit. Alle Gruppen produzierten zudem einen Werbeclip und ein „Making of“, das den Herstellungsprozess und die wichtigsten Überlegungen dokumentiert.

Zwar sind die Prototypen noch nicht vollends ausgereift, die neuen Ansätze bei Materialauswahl und Produktion konnten aber dennoch erfolgreich umgesetzt werden. Gerti Stegmann, Leiterin der textilen Materialentwicklung und Fertigungstechnologie bei Bauerfeind, war von der Vielfalt und dem Innovationsgeist der Konzepte begeistert. Sie nehme „sehr viele Ideen und Inspirationen mit“, die man im Unternehmen weiterverfolgen und bestenfalls zur Serienreife bringe wolle.