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13.11.2024

NewRetex: Neue Software zur Rückverfolgbarkeit von Sortier- und Recyclingprozessen

Rückverfolgbarkeit und Transparenz sind wichtige Aspekte einer nachhaltigen Textilindustrie. NewRetex stellt sein innovatives MES (Manufacturing Execution System), Huginn, vor, das der Textil-Sortier- und Recyclingindustrie vollständige Datenrückverfolgbarkeit, Echtzeit-Produktionsüberwachung und detaillierte Geschäftseinblicke bietet. Huginn wurde entwickelt, um sowohl regulatorische Anforderungen als auch Marktanforderungen zu erfüllen, wie z. B. die Notwendigkeit der Rückverfolgbarkeit und Transparenz in der gesamten Wertschöpfungskette durch Produktpässe. Das System unterstützt Hersteller bei der Einhaltung künftiger EU-Vorschriften wie der ECO-Design-Richtlinien und hilft, Prozesse effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Textil-Sortier- und Recyclingunternehmen erhalten alle Informationen zur Überwachung und Optimierung der Produktion, zur Entwicklung neuer Sortierrezepturen und zur vollständigen Rückverfolgbarkeit aller sortierten und recycelten Textilien.

Rückverfolgbarkeit und Transparenz sind wichtige Aspekte einer nachhaltigen Textilindustrie. NewRetex stellt sein innovatives MES (Manufacturing Execution System), Huginn, vor, das der Textil-Sortier- und Recyclingindustrie vollständige Datenrückverfolgbarkeit, Echtzeit-Produktionsüberwachung und detaillierte Geschäftseinblicke bietet. Huginn wurde entwickelt, um sowohl regulatorische Anforderungen als auch Marktanforderungen zu erfüllen, wie z. B. die Notwendigkeit der Rückverfolgbarkeit und Transparenz in der gesamten Wertschöpfungskette durch Produktpässe. Das System unterstützt Hersteller bei der Einhaltung künftiger EU-Vorschriften wie der ECO-Design-Richtlinien und hilft, Prozesse effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Textil-Sortier- und Recyclingunternehmen erhalten alle Informationen zur Überwachung und Optimierung der Produktion, zur Entwicklung neuer Sortierrezepturen und zur vollständigen Rückverfolgbarkeit aller sortierten und recycelten Textilien.

Die Textilindustrie setzt zunehmend auf recycelte Materialien, um der wachsenden Nachfrage nach einem reduzierten CO2-Fußabdruck und einer Erhöhung der Zirkularität gerecht zu werden. Die Rückverfolgung und Überprüfung von recycelten Materialien in einem Endprodukt stellt die Branche jedoch oft vor große Herausforderungen. NewRetex innovatives MES wurde nach dem mythologischen Raben Huginn benannt, der für Gedanken und Beobachtung steht. Es sammelt und analysiert kontinuierlich Daten und liefert Echtzeit-KPIs aus den Sortier- und Recyclingprozessen. Durch die Integration dieses Systems in innovative automatisierte Sortiertechnologien bietet NewRetex eine präzise Material- und Farbsortierung mit vollautomatischer Datenerfassung und Rückverfolgbarkeit. Diese innovative automatisierte Sortiertechnologie brachte dem Unternehmen auch als einem der ersten Textilsortierunternehmen weltweit ein GRS-Zertifikat (Global Recycling Standard) ein.

Quelle:

NewRetex

Texcare in Zahlen Grafik Messe Frankfurt
10.11.2024

Texcare International 2024: Rund 15.500 Besucher aus 122 Ländern

Mit hoher Internationalität und Bestnoten feierte die Texcare International vom 6. bis 9. November ihr Comeback. 305 Unternehmen aus 32 Ländern zeigten ihre Innovationen zu Automatisierung und Energieeffizienz. Rund 15.500 Besucher*innen aus 122 Ländern kamen nach Frankfurt.

An vier Tagen zeigte die Leitmesse für die internationale Textilpflege Innovationen für Wäschereien, Reinigungen und Textilservicebetriebe. 98 Prozent der Fachbesucher*innen waren zufrieden bis außerordentlich zufrieden mit der Erreichung der Messebesuchsziele; 52 Prozent erwarten eine verbesserte Branchenkonjunktur. Nachdem die Texcare coronabedingt acht Jahre nicht stattfinden konnte, war die Sehnsucht nach Austausch und Innovationen in der Branche spürbar groß.

Mit hoher Internationalität und Bestnoten feierte die Texcare International vom 6. bis 9. November ihr Comeback. 305 Unternehmen aus 32 Ländern zeigten ihre Innovationen zu Automatisierung und Energieeffizienz. Rund 15.500 Besucher*innen aus 122 Ländern kamen nach Frankfurt.

An vier Tagen zeigte die Leitmesse für die internationale Textilpflege Innovationen für Wäschereien, Reinigungen und Textilservicebetriebe. 98 Prozent der Fachbesucher*innen waren zufrieden bis außerordentlich zufrieden mit der Erreichung der Messebesuchsziele; 52 Prozent erwarten eine verbesserte Branchenkonjunktur. Nachdem die Texcare coronabedingt acht Jahre nicht stattfinden konnte, war die Sehnsucht nach Austausch und Innovationen in der Branche spürbar groß.

Industrie feiert Zukunftspotenzial
Mit einem deutlichen Innovationsschub begegnet die Branche den Herausforderungen durch Arbeitskräftemangel und steigende Energiepreise. Das zeigen Aussteller mit ihren Maschinen, Technologien und Know-How – die Lösungen sind vorhanden. Der Sprung in Richtung Robotisierung war an den Ständen deutlich sichtbar. Auch die Kreislaufwirtschaft war im Fokus: Viele Innovationen zeigten, wie Maschinenbauer und Textilhersteller zusammenarbeiten, um Nachhaltigkeit voranzutreiben. Die Texcare lieferte den Betrieben der Textilpflegebranche zur richtigen Zeit den richtigen Impuls, um sich mit Investitionen ein erfolgreiches Bestehen am Markt zu sichern.

Die Partnerverbände der Texcare zogen ein positives Resümee. Elgar Straub, Geschäftsführer des VDMA Textile Care, Fabric and Leather Technologies, betont: „Die Erwartungen an die Texcare International waren nach acht Jahren ohne Messe sehr groß, aber sie wurden sogar übertroffen. Die Stimmung auf den Ständen war so gut, wie ich es in den letzten Jahren auf Messen selten erlebt habe. Zudem war die Texcare International von der Messe Frankfurt hervorragend vorbereitet, aber auch die Aussteller haben sich mit außergewöhnlich schönen und informativen Ständen ihren weltweiten Kunden präsentiert. Die Themen, die die Branche bewegen, waren wie erwartet Hygiene, Automatisierung, Digitalisierung, Logistik und KI. Mein Highlight dieser Messe aber war die wirklich ausgezeichnete Stimmung bei Besuchern und Ausstellern und der positive Ausblick in die Zukunft der Textilpflege. Die Texcare International hat dieses Jahr einfach Freude gemacht.“

Andreas Schumacher, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Textilreinigungs-Verbands, fasst zusammen: „Es herrschte eine gelöste Aufbruchstimmung. Man spürt, dass die Aussteller nach acht langen Jahren darauf brennen, sich und ihre Entwicklungen zu zeigen und die Besucher gespannt waren auf Innovationen. Insbesondere die Themen Automation und digitale Lösungen sowie Robotik wurden stark diskutiert, da in vielen Betrieben ein Arbeits- und Fachkräftemangel herrscht. Nach Pandemie und Energiekrise waren die Gespräche nun wieder von Investitionswillen und Aufbruchstimmung geprägt. Prägendes Thema waren auch die Energiekosten und entsprechende Einsparmöglichkeiten von Energie und anderen Ressourcen. Nicht zuletzt arbeiten die Unternehmen der Branche daran, ihr zirkuläres Businessmodell noch zu verbessern und sich auf die kommenden Regulierungen für die Kreislaufführung von Textilien einzustellen.“

Weitere Informationen:
texcare Textilpflege Konjunktur
Quelle:

Messe Frankfurt

Umfrage zur Lage der Medizintechnik-Branche (c) BVMed
08.11.2024

Medizintechnik-Standort Deutschland verliert an Attraktivität

Die Branche, die mit über 210.000 Arbeitsplätzen mehr als doppelt so viele Jobs als die Pharmabranche in Deutschland bietet, steht unter großem Druck. So erwarten die Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed) 2024 nur noch einen Umsatzanstieg von 1,2 Prozent in Deutschland. Das ist gegenüber dem Vorjahreswert von 4,8 Prozent ein deutlicher Rückgang. Dennoch bleibt die Branche weiter ein Jobmotor. Das zeigt die aktuelle Herbstumfrage des BVMed, der als Branchenverband über 300 Mitglieder aus der MedTech-Branche vertritt, im Vorfeld der MEDICA.

Zur MedTech-Branche gehört eine große Bandbreite an Produkten und Dienstleistungen. So sind Pflaster, Spritzen, Rollstühle und Glukosesensoren ebenso Medizinprodukte wie Herzschrittmacher, Gelenkersatz, Ultraschallgeräte oder Computertomografen. Zum BVMed gehören zudem Hilfsmittel-Leistungserbringer, Zulieferer sowie der medizinische Groß- und Fachhandel.

Die Branche, die mit über 210.000 Arbeitsplätzen mehr als doppelt so viele Jobs als die Pharmabranche in Deutschland bietet, steht unter großem Druck. So erwarten die Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed) 2024 nur noch einen Umsatzanstieg von 1,2 Prozent in Deutschland. Das ist gegenüber dem Vorjahreswert von 4,8 Prozent ein deutlicher Rückgang. Dennoch bleibt die Branche weiter ein Jobmotor. Das zeigt die aktuelle Herbstumfrage des BVMed, der als Branchenverband über 300 Mitglieder aus der MedTech-Branche vertritt, im Vorfeld der MEDICA.

Zur MedTech-Branche gehört eine große Bandbreite an Produkten und Dienstleistungen. So sind Pflaster, Spritzen, Rollstühle und Glukosesensoren ebenso Medizinprodukte wie Herzschrittmacher, Gelenkersatz, Ultraschallgeräte oder Computertomografen. Zum BVMed gehören zudem Hilfsmittel-Leistungserbringer, Zulieferer sowie der medizinische Groß- und Fachhandel.

Ein Grund für den Attraktivitätsverlust des Standorts sind die stark steigenden Kosten beispielsweise durch hohe Energiepreise, aber vor allem auch durch überbordende Bürokratie und Regulatorik. Der zunehmende Druck auf die Gewinnsituation der Branche wirkt sich verstärkt auf die Investitionen am Standort Deutschland aus. 30 Prozent der befragten MedTech-Unternehmen verringern ihre Investitionen gegenüber dem Vorjahr. Dieser Wert steigt seit Jahren kontinuierlich an. Die Hälfte verlagert Investitionen ins Ausland, davon 16 Prozent in die USA und 13 Prozent ins EU-Ausland. Der Innovationsklima-Index des BVMed bleibt auf einem Tiefpunkt.

Der BVMed-Vorstandsvorsitzende Mark Jalaß forderte von der Bundesregierung eine eigenständige MedTech-Strategie mit ressortübergreifend abgestimmten Maßnahmen.

„Das im Koalitionsvertrag enthaltene Versprechen, den MedTech-Standort Deutschland zu stärken, muss endlich umgesetzt werden. Wir brauchen ein klares Bekenntnis der Politik zum Medizintechnik-Standort Deutschland. MedTech muss in allen Versorgungsbereichen und Reformvorhaben berücksichtigt werden“, sagte Jalaß.

Der BVMed fordert die Politik auf, die Rahmenbedingungen für die industrielle Gesundheitswirtschaft auch im Bereich der Medizintechnik zu verbessern, um damit Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern, neue zu schaffen sowie die Resilienz des Gesundheitssystems zu erhöhen. Jalaß: „Die Bundesregierung versucht aktuell, mit einer nationalen Pharmastrategie die Arzneimittelindustrie nach Deutschland zurückzuholen. Wir rufen der Bundesregierung laut zu: Wir sind noch da! Wir haben hier am Standort noch eine starke Medizintechnik mit Tausenden KMU, die hier forschen und produzieren. Aber wir brauchen auch für die Zukunft gute Rahmenbedingungen“.

Der BVMed-Vorsitzende nannte fünf Punkte, die beispielhaft unter einer ressortübergreifenden MedTech-Strategie umgesetzt werden müssten: Die Bundesregierung müsse sich bei der neuen Europäische Kommission dafür einsetzen, die EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR) innerhalb der ersten 100 Tage der neuen Amtszeit zu verbessern. Medizintechnische Innovationen müssten besser unterstützt werden, beispielsweise durch klare Fristen bei Bewertungsverfahren von Medizinprodukten. Die Resilienz des deutschen Gesundheitssystems sollte durch die Einrichtung einer digitalen Bestandsplattform versorgungskritischer Medizinprodukte erhöht werden. Zudem sollte bei der Krankenhausreform die Finanzierung moderne Medizintechnik stärker einbezogen werden. Und die Bundesregierung müsse die ambulanten Strukturen stärken, indem beispielsweise die mehr als 10.000 hochqualifizierten Pflegefachpersonen der Hilfsmittel-Unternehmen besser eingebunden werden.

Das Fazit des BVMed-Vorsitzenden Mark Jalaß: „Um Top-Talente im Land zu halten und Innovationen hier zu entwickeln, benötigen wir standortfreundlichere Rahmenbedingungen. Das erreichen wir durch ganzheitliche Ansätze. Durch eine MedTech-Strategie mit einem konkreten Maßnahmenkatalog, um den Medizintechnik-Standort Deutschland zu stärken. Dafür muss die Politik im Dialog mit der Wirtschaft bleiben.“

Weitere Informationen:
Medizintechnik BVMed Umfrage Bundesregierung
Quelle:

BVMed

Foto German Design Council – Rat für Formgebung
07.11.2024

Neue Studie: „Zur Praxis der Designforschung in Deutschland 2024“

Deutschland schöpft das Potenzial der Designforschung bei weitem nicht aus. Das zeigt eine neue Studie des German Design Council – Rat für Formgebung. Strukturelle Defizite und mangelnde Einbindung in die Unternehmen hemmen Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Mit gezielten Empfehlungen will die Studie hier einen Wandel anstoßen.

Wie gut ist die Designforschung in Deutschland aufgestellt? Die neue Studie „Zur Praxis der Designforschung in Deutschland 2024“, herausgegeben vom German Design Council – Rat für Formgebung, zeigt, dass die deutsche Designforschung im internationalen Vergleich erhebliches Potenzial zur Verbesserung hat. Gleichzeitig beweist sie, dass Designforschung das Potenzial hat, nicht nur die Designpraxis zu stärken, sondern auch die Innovationskraft von Unternehmen erheblich zu steigern.

Deutschland schöpft das Potenzial der Designforschung bei weitem nicht aus. Das zeigt eine neue Studie des German Design Council – Rat für Formgebung. Strukturelle Defizite und mangelnde Einbindung in die Unternehmen hemmen Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Mit gezielten Empfehlungen will die Studie hier einen Wandel anstoßen.

Wie gut ist die Designforschung in Deutschland aufgestellt? Die neue Studie „Zur Praxis der Designforschung in Deutschland 2024“, herausgegeben vom German Design Council – Rat für Formgebung, zeigt, dass die deutsche Designforschung im internationalen Vergleich erhebliches Potenzial zur Verbesserung hat. Gleichzeitig beweist sie, dass Designforschung das Potenzial hat, nicht nur die Designpraxis zu stärken, sondern auch die Innovationskraft von Unternehmen erheblich zu steigern.

Die Ergebnisse lassen aufhorchen: Während die Bedeutung von Designforschung für Innovations- und Entscheidungsprozesse unbestritten ist, mangelt es in deutschen Unternehmen und Hochschulen an strukturellen Verortungen. Nur 22 Prozent der Befragten (von insgesamt 150 aus den Bereichen Design, Unternehmen, Hochschulen) bewerten die Qualität der Designausbildung in Deutschland als überdurchschnittlich gut. 63 Prozent der Befragten sehen Hochschulen als den Bereich, der die Designforschung aktuell am ehesten vorantreibt. Bedeutet aber auch: In Unternehmen ist die Designforschung wenig und wenn, dann meist zu spät in Entwicklungsprozesse integriert.

„Es ist an der Zeit, und unsere Ergebnisse belegen dies, die Weichen für eine zukunftsorientierte Designforschung zu stellen“, sagt Stephan Ott, Leiter des Institute for Design Research and Appliance (IfDRA) am Rat für Formgebung und Autor der Studie. Gemeinsam mit Co-Autorin Jessica Krejci leitet er aus den Ergebnissen klare Handlungsempfehlungen ab, um die Designforschung in Deutschland zu stärken.

Darunter:

  • Datengrundlage für Leistungskennzahlen (KPIs) schaffen: Um Designforschung bewertbar zu machen, ist eine solide Datengrundlage notwendig, die durch bedarfsorientierte Umfragen und kontinuierliche Auswertungen geschaffen werden sollte.
  • Internationale Ausrichtung intensivieren: Der internationale Austausch sollte verstärkt in das akademische Curriculum integriert werden, um die Qualität der Designforschung zu verbessern.
  • Praxisfokussierte Promotionen fördern: Eine größere Praxisorientierung in Promotionsstudiengängen ist erforderlich, um die Brücke zwischen Theorie und Praxis zu schlagen.

„Deutschland muss seine Designforschung auf eine neue Stufe heben, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen und Innovationskraft langfristig zu sichern. Gleichzeitig müssen wir erkennen, welchen Impact Designforschung auf die Themenfelder Wirtschaft, Transformation und Zirkularität in Deutschland hat und in entsprechendes Handeln überführen“, fasst Lutz Dietzold, Geschäftsführer German Design Council, den Wert der Studie zusammen.

Quelle:

German Design Council – Rat für Formgebung

07.11.2024

Südwesttextil: Demokratische Parteien sollen Krise gemeinsam bewältigen

Nach dem Koalitionsbruch sieht der Verband der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie den dringenden Bedarf der Einigkeit in Zeiten globaler Unsicherheit.  

Mit dem Ausscheiden von drei der vier FDP-Minister*innen aus dem Kabinett ist die Ampel-Koalition gescheitert. Bundeskanzler Scholz will Mitte Januar die Vertrauensfrage nach Artikel 68 des Grundgesetzes stellen. In der Zwischenzeit regiert er mit einer Minderheitsregierung und ist für Entscheidungen auf die Unterstützung der Opposition angewiesen. Oppositionsführer Friedrich Merz besteht hingegen auf ein sofortiges Stellen der Vertrauensfrage von Bundeskanzler Olaf Scholz.

Der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband Südwesttextil fordert vor dem Hintergrund wirtschaftlichen Abschwungs und der globalen politischen Unsicherheit zu schnellen Neuwahlen und einer gemeinsamen Bewältigung der Regierungskrise auf.

Nach dem Koalitionsbruch sieht der Verband der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie den dringenden Bedarf der Einigkeit in Zeiten globaler Unsicherheit.  

Mit dem Ausscheiden von drei der vier FDP-Minister*innen aus dem Kabinett ist die Ampel-Koalition gescheitert. Bundeskanzler Scholz will Mitte Januar die Vertrauensfrage nach Artikel 68 des Grundgesetzes stellen. In der Zwischenzeit regiert er mit einer Minderheitsregierung und ist für Entscheidungen auf die Unterstützung der Opposition angewiesen. Oppositionsführer Friedrich Merz besteht hingegen auf ein sofortiges Stellen der Vertrauensfrage von Bundeskanzler Olaf Scholz.

Der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband Südwesttextil fordert vor dem Hintergrund wirtschaftlichen Abschwungs und der globalen politischen Unsicherheit zu schnellen Neuwahlen und einer gemeinsamen Bewältigung der Regierungskrise auf.

Südwesttextil-Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner appelliert: „Das Timing der Ampel-Regierung könnte mit Blick auf den Ausgang der US-Wahlen nicht schlechter sein. Ein Erliegen der politischen Handlungen in Deutschland können wir uns nicht leisten. Wir fordern, die parteipolitische Differenzen und Machtspiele schleunigst hintenanzustellen und gemeinsam wichtige Vorhaben auf den Weg zu bringen – zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger und der Wirtschaft. Dafür braucht es schnelle Neuwahlen – alles andere spielt nur den politischen Rändern in die Karten.“

Quelle:

Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie Südwesttextil e.V.

Visualisierung neues Textil-Recyclingzentrum St. Margrethen Copyright: Tell-Tex AG
Visualisierung neues Textil-Recyclingzentrum St. Margrethen
07.11.2024

Neue Art des Textilrecyclings in der Schweiz

Die Tell-Tex AG ist ein führendes Schweizer Unternehmen für das Sammeln und Verwerten von Altkleidern und Textilien. Nicht mehr benötigte Kleider, Schuhe und sonstigen Textilien können kostenlos in ca. 3.600 Containern von Tell-Tex in der Schweiz abgegeben werden. Mit seinen knapp 30 Mitarbeitenden sammelt das Unternehmen jährlich rund 20.000 Tonnen Kleider ein. Das entspricht fast einem Drittel der schweizweit erfassten und gesammelten Mengen. Die noch tragbaren und intakten Teile werden nach einer gründlichen Vorsortierung als Second-Hand-Ware weitervermarktet. Der restliche Anteil –rund 40 Prozent oder zirka 8.000 Tonnen – werden bislang als Putzlumpen, Schütt- und Füllmaterial weiterverwendet, oder müssen teilweise thermisch verwertet, also verbrannt, bzw. entsorgt werden.

Die Tell-Tex AG ist ein führendes Schweizer Unternehmen für das Sammeln und Verwerten von Altkleidern und Textilien. Nicht mehr benötigte Kleider, Schuhe und sonstigen Textilien können kostenlos in ca. 3.600 Containern von Tell-Tex in der Schweiz abgegeben werden. Mit seinen knapp 30 Mitarbeitenden sammelt das Unternehmen jährlich rund 20.000 Tonnen Kleider ein. Das entspricht fast einem Drittel der schweizweit erfassten und gesammelten Mengen. Die noch tragbaren und intakten Teile werden nach einer gründlichen Vorsortierung als Second-Hand-Ware weitervermarktet. Der restliche Anteil –rund 40 Prozent oder zirka 8.000 Tonnen – werden bislang als Putzlumpen, Schütt- und Füllmaterial weiterverwendet, oder müssen teilweise thermisch verwertet, also verbrannt, bzw. entsorgt werden.

Baustart für neues Recyclingzentrum in St. Margrethen
Tell-Tex errichtet aktuell in St. Margrethen im St. Galler Rheintal ein neues Textil-Recyclingzentrum für die Aufbereitung der gesammelten Altkleider und Heimtextilien. „In einer hochmodernen, innovativen Anlage werden diese zukünftig sortiert und recycelt, um als Sekundärrohstoff etwa für die Garnproduktion wieder verwendet zu werden. Das neue Textilrecycling-Zentrum gilt nach unserem Wissen als erste Anlage dieser Art in industrieller Größenordnung in der gesamten Schweiz sowie weit über die Landesgrenzen hinaus und wir setzen damit einen wichtigen Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft im Textilbereich», informiert Tell-Tex Geschäftsführer Ercüment Yildirim.

Insgesamt plant das Unternehmen auf einer Nettonutzfläche von rund 9‘400 Quadratmetern in zwei Etappen eine Investitionssumme von zirka 40 Millionen Schweizer Franken und entwickelt dafür einen neuen Standort in der Ostschweiz. Anfang des Monats wurden bereits die ersten Vorbereitungsarbeiten dafür in Angriff genommen, womit auch der offizielle Projektstart erfolgte. Mit Jahresbeginn 2026 soll das neue Textil-Recyclingzentrum laut Plan seinen operativen Betrieb aufnehmen. Beim Innovation Day 2024 des Schweizer Fachverbands Swiss Textiles am 6. November in Zürich sprach Tell-Tex erstmals in der Öffentlichkeit über die neue Lösung im Textilrecycling.

Automatisierter Sortiervorgang
In der neuen Anlage werden die gesammelten Altkleider, sogenannte Post-Verbraucher-Ware, zunächst von nichttextilen Materialien wie Schuhen, Leder und Spielzeug befreit. In Folge werden mehrlagige bzw. die noch tragbaren und im Second-Hand-Bereich wiederverwertbaren Altkleider von jenen getrennt, die dafür nicht mehr geeignet sind. In mehreren Schritten werden die restlichen Altkleider dann vollautomatisch und mit optischer Erkennung nach Materialien und Zusammensetzung sowie Farbe sortiert – ein Vorgang, der ansonsten noch größtenteils mit aufwändiger Handarbeit verbunden ist.

Recyclingkreislauf schließen
Im weiteren Recyclingprozess liegt der Fokus auf diesen nicht mehr tragbaren, aber bereits sortenreinen, einlagigen Textilien als Ausgangsmaterial. Zunächst müssen davon nochmals sämtliche nichttextile Materialien, die direkt an den Altkleidern selbst angebracht sind, entfernt werden – also Fremdteile wie Reißverschlüsse, Knöpfe und Etiketten. Die Textilien werden dafür in kleine, etwa zehn mal zehn Zentimeter große Stücke („Clippings“) geschnitten. „Die übrigen Stücke, also der Hauptanteil, soll schließlich einem mechanischen Recyclingvorgang zugeführt werden, der es erlaubt, die Fasern des Schnittguts zu öffnen. In Faserform findet dieses Material dann neue Verwendung in der Garnproduktion und dient wiederum der Herstellung von Textilien», beschreibt Ercüment Yildirim den Prozesskern. Tell-Tex schafft es damit, homogene, saubere und rückverfolgbare Sekundärrohstoffe herzustellen und so den Recyclingkreislauf bei Alttextilien zu schließen.

Zukünftige Potenziale
Als Partner in der Entwicklung und Umsetzung des neuen Textil-Recyclingzentrums steht mit der Säntis Textiles AG ein weiterer Innovationsbetrieb mit Schweizer Wurzeln an der Seite von Tell-Tex. Gemeinsam sehen die beiden Unternehmen im Bereich des Textilrecyclings großes Zukunftspotenzial. Denn im Gegensatz zu den abgegebenen und in Containern gesammelten Altkleidern von Privatpersonen gibt es für gewerbliche Alttextilien nach wie vor keinen so klaren Sammel- und Recyclingweg. In vergleichbarer Weise können jedoch auch diese sowie nicht mehr benutzbare Heimtextilien aus Einrichtungen wie Krankenhäusern, Hotels, Wohnheimen bzw. industrielle Textilabfälle aufbereitet und somit deutlich effizienter wiederverwertet werden.

Quelle:

Tell-Tex AG

Auf der ISEC evo entsteht aus Polyester-Alttextilien hochwertiges rPET, das in Form von Garnen oder anderen Produkten in den Kreislauf rückgeführt wird. Foto: SATCoL / Project Re:Claim
07.11.2024

Plastics Industry Awards 2024: Europas erstes Recyclingsystem für textiles Polyester nominiert

Project Re:Claim, ein Joint Venture zwischen der Salvation Army Trading Company und Project Plan B, ist für die Plastics Industry Awards 2024 in der Kategorie „Recycler of the Year” nominiert. Die Unternehmung, bei der eine ISEC evo Anlage von PURE LOOP für die Verarbeitung von Altkleidung und anderen Textilien eingesetzt wird, ist das erste Polyester-Recyclingsystem in Europa. Die Award-Verleihung findet am 22. November in London statt.

Project Re:Claim, ein Joint Venture zwischen der Salvation Army Trading Company und Project Plan B, ist für die Plastics Industry Awards 2024 in der Kategorie „Recycler of the Year” nominiert. Die Unternehmung, bei der eine ISEC evo Anlage von PURE LOOP für die Verarbeitung von Altkleidung und anderen Textilien eingesetzt wird, ist das erste Polyester-Recyclingsystem in Europa. Die Award-Verleihung findet am 22. November in London statt.

In Großbritannien fallen jährlich mehr als eine halbe Million Tonnen Polyester-Textilabfälle an. Ziel von Project Re:Claim ist es, Post-Industrial- sowie Post-Consumer-Kleidung und Textilien zu recyceln. Im Fokus steht die Rückführung von Polyester aus Objekttextilien für Krankenhäuser oder Hotels (z. B. Bett- und Tischwäsche), Arbeitskleidung und Schuluniformen, sowie Werbebannern (z. B. bedruckte Sportbanner). Die Stoffe und Textilien stammen aus kontrollierten Materialströmen (Closed-Loop-Systemen), wodurch sie kaum Verunreinigungen aufweisen. Als Recyclingtechnologie kommt eine ISEC evo 302 E von PURE LOOP zum Einsatz. Die innovative Technologie des Tochterunternehmens der EREMA Group ermöglicht die effiziente Herstellung von hochwertigem rPET aus den Textilabfällen.

Europas erstes Recyclingsystem für Polyester
Die Anlage wurde im Frühjahr 2024 in einem Verarbeitungszentrum der Salvation Army Trading Company (SATCoL) in Kettering installiert. Dabei handelt es sich um das erste Recyclingsystem für textiles Polyester in Europa im kommerziellen Maßstab, das auf Post-Consumer-Polyester spezialisiert ist. SATCoL ist der Handelszweig der Hilfsorganisation und die größte gemeinnützige Sammelstelle für Textilien im Vereinigten Königreich.

Gemeinsam mit Project Plan B, einem Spezialisten für Bekleidungsdesign mit Fokus auf Design for Recycling, optimierte PURE LOOP ihre integrierte Schredder-Extruder-Kombination ISEC evo für die spezifischen Anforderungen. „Plan B hat eine Vision und wir sind überzeugt davon, dass daraus etwas Großes entstehen kann“, betont Manfred Dobersberger, Managing Director bei PURE LOOP. Dank der Anordnung von Schredder und Extruder auf einer Antriebswelle und dem patentierten Doppelschiebersystem verarbeitet die ISEC evo 302 E ausgedientes Polyester schonend zu rPET, das für neue Garne und andere Produkte wieder zum Einsatz kommen kann. „Bislang wurde Polyester am Ende des Lebenszyklus entsorgt“, erklärt Tim Cross, CEO von Project Plan B. Mit der ISEC evo können wir die Textilabfälle als wertvollen Werkstoff in die Wertschöpfungskette zurückführen. Das spart CO2 und ist ein wichtiger Schritt auf unserem gemeinsamen Weg zu Net Zero.“

Textilrecycling: Branche mit Wachstumspotenzial
Die Anlage zielt darauf ab, im ersten Jahr 2.500 Tonnen Polyester zu recyceln, mit einer Verdopplung dieser Menge im zweiten Jahr. Neben den ökologischen Vorteilen, wie der Vermeidung von Deponierung nicht mehr tragbarer Textilien, zeigen erste Schätzungen, dass für die Herstellung der Granulate aus dem Project Re:Claim nur ein Zehntel der Energie benötigt wird, die für solche aus Virgin Polyester erforderlich ist. Eine Voraussetzung dafür ist eine energieeffiziente Recyclingmaschine wie die ISEC evo.

Quelle:

EREMA Group GmbH

Texcare 2024 Foto Messe Frankfurt Exhibition GmbH / Jochen Günther
05.11.2024

Texcare 2024 zeigt Innovationskraft der internationalen Textilpflege

Bis zum 9. November bringt die Texcare International die Welt der Textilpflege in Frankfurt am Main zusammen. 305 Unternehmen aus 32 Ländern demonstrieren die Innovationskraft ihrer Branche. Mit dem Fokus auf Automatisierung und Energieeffizienz richtet die Leitmesse den Blick in die Zukunft von Wäschereien, Reinigungen und Textilservicebetrieben.

Technologische Innovationen und neueste Entwicklungen für die Textilpflege stehen im Zentrum. Mit einer hohen Internationalität von 72 Prozent punktet die Messe als globaler Treffpunkt der Branche. Zu den zehn größten Ausstellernationen zählen Deutschland, Italien, die Niederlande, die USA, China, Belgien, die Türkei, Großbritannien, die Schweiz und Spanien. Sie zeigen ein breites Angebot: von Textilreinigungs- und Wäschereitechnik, über Wasch- und Reinigungsmittel, bis hin zu professionellen Textilien, Berufs- und Schutzkleidung, sowie IT- und Logistiklösungen.

Bis zum 9. November bringt die Texcare International die Welt der Textilpflege in Frankfurt am Main zusammen. 305 Unternehmen aus 32 Ländern demonstrieren die Innovationskraft ihrer Branche. Mit dem Fokus auf Automatisierung und Energieeffizienz richtet die Leitmesse den Blick in die Zukunft von Wäschereien, Reinigungen und Textilservicebetrieben.

Technologische Innovationen und neueste Entwicklungen für die Textilpflege stehen im Zentrum. Mit einer hohen Internationalität von 72 Prozent punktet die Messe als globaler Treffpunkt der Branche. Zu den zehn größten Ausstellernationen zählen Deutschland, Italien, die Niederlande, die USA, China, Belgien, die Türkei, Großbritannien, die Schweiz und Spanien. Sie zeigen ein breites Angebot: von Textilreinigungs- und Wäschereitechnik, über Wasch- und Reinigungsmittel, bis hin zu professionellen Textilien, Berufs- und Schutzkleidung, sowie IT- und Logistiklösungen.

Neben den etablierten Marktführern präsentieren sich auch Start-ups und neue Aussteller. Etwa ein Drittel der Anbieter nimmt zum ersten Mal an der Texcare teil. Sie kommen in erster Linie aus Deutschland, China, den Niederlanden, Italien, den USA, Großbritannien und Dänemark.

Automatisierung und Energieeffizienz als zentrale Themen.
Der Innovationsdruck auf die Unternehmen der Textilpflege ist hoch. Die letzte Texcare fand 2016 statt, da sie pandemiebedingt 2020 abgesagt werden musste. In diesen acht Jahren hat sich vieles für die Branche verändert. Fachkräftemangel, Qualitätssicherung und die Rückverfolgbarkeit von Prozessen gehören zu den zentralen Herausforderungen. Automatisierungslösungen helfen dabei, effizientere und intelligente Wäscherei- und Geschäftskonzepte zu entwickeln – ein Schwerpunkt im Angebot der ausstellenden Unternehmen und im Rahmenprogramm. Ein weiteres wichtiges Thema vor dem Hintergrund des Klimawandels und steigender Energiekosten ist die Energieeffizienz. Zahlreiche Anbieter werden neue Technologien und Lösungen vorstellen, die versprechen den Verbrauch zu mindern, Schadstoffemissionen zu reduzieren, die betriebliche Effizienz zu steigern und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

Branche blickt erwartungsvoll auf vier intensive Messetage.
Der VDMA Textile Care, Fabric and Leather Technologies ist Partnerverband der Texcare International und vertritt einen großen Teil der ausstellenden deutschen Maschinenbauer. Geschäftsführer Elgar Straub sieht der Leitmesse erwartungsvoll entgegen: „Nach langen acht Jahren Wartezeit sind die Erwartungen an die Texcare International, die Weltleitmesse der Textilpflege, sehr groß. Die Branche profitiert von den weltweit gestiegenen Anforderungen an Hygiene und Nachhaltigkeit. Andererseits ist sie mit Arbeitskräftemangel und steigenden Kosten konfrontiert. Dementsprechend werden große Hoffnungen auf die Lösungen gesetzt, die auf der Texcare präsentiert werden. Die wichtigsten Schlagworte sind hier: Automatisierung, Digitalisierung, Logistik und KI.“

Auf Seiten der Fachbesucher*innen spricht das umfangreiche Angebot der Texcare sowohl gewerbliche Wäschereien, Textildienstleister und Textilreinigungen als auch Hotels, Krankenhäuser, Pflegeheime und weitere Betriebe an, die ihre Wäsche professionell selbst bearbeiten. Andreas Schumacher, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Textilreinigungs-Verbands, sieht Investitionsbedarf: „Seien es der Arbeits- und Fachkräftemangel oder auch steigende Energiekosten – der Bedarf der Branche, in die Digitalisierung und Automatisierung sowie in Technologien zur Energieeinsparung zu investieren, ist groß. Zudem sehen wir auch im Bereich der Textilien steigende Anforderungen an die Langlebigkeit sowie Reparatur- und Recyclingfähigkeit. Umso mehr freuen wir uns, dass die Branchenleitmesse nach acht Jahren Pause wieder stattfindet und die Plattform bietet, sich zu Produktinnovationen auszutauschen.“ Auch internationale Verbände der Textilpflegebranche, wie CINET (Comité International De L`Entretien du Textile) und ETSA (European Textile Services Association) nutzen die Texcare als Plattform für ihre Aktivitäten.

Quelle:

Messe Frankfurt Exhibition GmbH

04.11.2024

Mittelstand schlägt Alarm: Bundesregierung soll handeln oder gehen

In einem eindringlichen Appell haben Vertreter des deutschen Mittelstands, darunter auch der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung, die Mittelstandsallianz und Der Mittelstand (BMWV), die Bundesregierung aufgefordert, dringend gegen die akuten wirtschaftlichen Herausforderungen vorzugehen.

Der Brief, der an Bundeskanzler Olaf Scholz, Vizekanzler Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner gerichtet ist, unterstreicht die besorgniserregende Lage der deutschen Volkswirtschaft.

Laut der aktuellen Konjunkturprognose der Regierung wird ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent erwartet, während der Internationale Währungsfonds (IWF) Deutschland das schwächste Wirtschaftswachstum unter den G7-Staaten attestiert hat.

Die Probleme sind vielfältig und reichen von hohen Energiepreisen und einem akuten Arbeitskräftemangel bis hin zur unzureichenden Digitalisierung und einer überbordenden Bürokratie.

In einem eindringlichen Appell haben Vertreter des deutschen Mittelstands, darunter auch der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung, die Mittelstandsallianz und Der Mittelstand (BMWV), die Bundesregierung aufgefordert, dringend gegen die akuten wirtschaftlichen Herausforderungen vorzugehen.

Der Brief, der an Bundeskanzler Olaf Scholz, Vizekanzler Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner gerichtet ist, unterstreicht die besorgniserregende Lage der deutschen Volkswirtschaft.

Laut der aktuellen Konjunkturprognose der Regierung wird ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent erwartet, während der Internationale Währungsfonds (IWF) Deutschland das schwächste Wirtschaftswachstum unter den G7-Staaten attestiert hat.

Die Probleme sind vielfältig und reichen von hohen Energiepreisen und einem akuten Arbeitskräftemangel bis hin zur unzureichenden Digitalisierung und einer überbordenden Bürokratie.

bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock macht deutlich, dass diese Problematik gerade auch für die Recycling-, Sekundärrohstoff- und Entsorgungsbranche enorm wichtig ist. "Einfachere und schnellere Genehmigungsverfahren sind wesentlich für mehr Innovationen, die Grundvoraussetzung für die Implementierung der Kreislaufwirtschaft und entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen!"

Dazu treten enorme Belastungen bei Steuern und Abgaben, die den Leistungsträgerinnen und -trägern durch immer mehr Berichtspflichten die Lust auf eine unternehmerische Betätigung nimmt. Diese strukturellen Defizite, so die Verfasser, haben das Vertrauen des Mittelstands in die Bundesregierung erheblich erschüttert.

Obwohl die Ampelkoalition unter Führung von Kanzler Scholz mit ihrer Wachstumsinitiative bereits erste Schritte zur Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unternommen habe, blieben viele versprochene Maßnahmen, insbesondere der Abbau von Bürokratie, unausgeführt. Die Zeit für Gipfelgespräche sei vorbei, heißt es in dem Schreiben, und es wird ein klarer wirtschaftspolitischer Kurs gefordert, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern.

Die Verfasser betonen, dass angesichts der geopolitischen Herausforderungen ein politischer Stillstand nicht tragbar ist. Sie fordern die Bundesregierung auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und dem Mittelstand eine Perspektive zu bieten. Andernfalls sehen sie die Notwendigkeit, die Entscheidung über die wirtschaftliche Ausrichtung des Landes vorzeitig an die Wähler zu übertragen.

Quelle:

bvse

30.10.2024

Wirtschaftsgipfel: HDE fordert Taten und Reformen

Mit Blick auf die beiden am 29. Oktober in Berlin stattgefundenen Wirtschaftsgipfel fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) konkrete, strukturelle Reformen für den Standort Deutschland. Verbandspräsident Alexander von Preen betont, dass längst alle Herausforderungen und Lösungswege benannt seien und auf dem Tisch lägen.

„Reden ist Silber, Handeln ist Gold. Das muss das Motto der Wirtschaftspolitik für die kommenden Monate sein. Der Einzelhandel als drittgrößter Arbeitgeber und bedeutendste Kraft der Binnenwirtschaft kann nicht auf die Bundestagswahlen warten. Die Bundesregierung ist noch für ein Jahr gewählt, diese Zeit muss in der aktuell wirtschaftlich schwierigen Lage dringend für wachstumsfreundliche Politik genutzt werden“, so HDE-Präsident Alexander von Preen.

Mit Blick auf die beiden am 29. Oktober in Berlin stattgefundenen Wirtschaftsgipfel fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) konkrete, strukturelle Reformen für den Standort Deutschland. Verbandspräsident Alexander von Preen betont, dass längst alle Herausforderungen und Lösungswege benannt seien und auf dem Tisch lägen.

„Reden ist Silber, Handeln ist Gold. Das muss das Motto der Wirtschaftspolitik für die kommenden Monate sein. Der Einzelhandel als drittgrößter Arbeitgeber und bedeutendste Kraft der Binnenwirtschaft kann nicht auf die Bundestagswahlen warten. Die Bundesregierung ist noch für ein Jahr gewählt, diese Zeit muss in der aktuell wirtschaftlich schwierigen Lage dringend für wachstumsfreundliche Politik genutzt werden“, so HDE-Präsident Alexander von Preen.

Aus Sicht des HDE geht es dabei vor allem um gesicherte Standortbedingungen, ein weiteres Bürokratieentlastungsgesetz, ein Moratorium für neue Bürokratie, die Abschaffung der Stromsteuer für alle und die konsequentere Durchsetzung des deutschen und des EU-Rechts gegenüber Händlern aus Drittstaaten. „Beim Entflechten des Bürokratiedschungels darf man sich nicht auf dem Erreichten ausruhen, da muss noch mehr kommen. Insbesondere aber darf nicht zeitgleich immer mehr neue Bürokratie obendrauf gesattelt werden. Wir haben ein echtes Strukturproblem und brauchen jetzt ein Moratorium“, so der HDE-Präsident. Auch für den Einzelhandel sei die Energie zu teuer. Wer die Streichung der Stromsteuer nur auf bestimmte Industriezweige beschränke, springe deshalb zu kurz. Als entscheidend sieht von Preen auch die Deregulierung der Geschäftsbeziehungen an. „Viele Gesetze der letzten Jahre sind von einem grundsätzlichen Misstrauen gegenüber dem Markt und seinen Kräften geprägt. Da braucht es wieder mehr Raum für Unternehmertum, für kreative und wachstumsfördernde Ideen. Wenn der Staat mit immer neuen Melde- und Berichtspflichten den Alltag der Unternehmer flutet, dann leidet das Kerngeschäft.“ Das Versprechen des Bundeskanzlers, das Lieferkettengesetz abzuschaffen, sei ein richtiger Ansatz, der nun aber auch rasch umgesetzt werden müsse.

Von Preen: „Der Handel erwartet strukturelle Reformen der Bundesregierung. Es geht nicht um zahlreiche Gipfel, sondern um eine verantwortliche und zielgerichtete Umsetzung der strukturellen Maßnahmen. Flickschusterei und immer neue Gesprächsrunden bringen uns nicht weiter. Jetzt heißt es handeln.“

Quelle:

Handelsverband Deutschland HDE

Wald Foto: Daniela, Pixabay
24.10.2024

EUDR: Auch Textil-, Schuh- und Lederwarenhandel betroffen

Am 30. Dezember 2024 soll die EU-Entwaldungsverordnung EUDR in Kraft treten, die umfangreiche Sorgfaltspflichten und Dokumentationen in der gesamten Lieferkette und damit auch für den Handel vorsieht. Zwar hat die EU-Kommission aufgrund massiver Kritik aus der Wirtschaft eine Verschiebung um 12 Monate vorgeschlagen, Stand heute haben EU-Ministerrat und EU-Parlament aber noch nicht zugestimmt. Zur Sicherheit empfiehlt der BTE, von einem EUDR-Start Anfang 2025 auszugehen.

Aktuell gelten folgende Fristen:

Am 30. Dezember 2024 soll die EU-Entwaldungsverordnung EUDR in Kraft treten, die umfangreiche Sorgfaltspflichten und Dokumentationen in der gesamten Lieferkette und damit auch für den Handel vorsieht. Zwar hat die EU-Kommission aufgrund massiver Kritik aus der Wirtschaft eine Verschiebung um 12 Monate vorgeschlagen, Stand heute haben EU-Ministerrat und EU-Parlament aber noch nicht zugestimmt. Zur Sicherheit empfiehlt der BTE, von einem EUDR-Start Anfang 2025 auszugehen.

Aktuell gelten folgende Fristen:

  • Ab dem 30. Dezember 2024 gilt die EUDR für alle Unternehmen ab 50 Mitarbeiter sowie einer Bilanzsumme von mehr als fünf Mio. Euro und Umsatzerlösen von mehr als zehn Mio. Euro.
  • Ab 30. Juni 2025 gilt die Verordnung auch für kleine Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeiter und ein Jahresumsatz von unter 10 Mio. EUR sowie Kleinstunternehmen mit weniger als 10 Mitarbeiter und einem Jahresumsatz von unter 2 Mio. EUR.

Auch die Textil-, Schuh- und Lederwarenbranche ist ggf. von der EUDR betroffen, z.B. beim Rohstoff Holz oder bei Kautschuk. Klar ist das beispielsweise bei Sneakern mit Kautschuksohle, bei Artikeln aus Holz (z.B. Lattenroste im Bettenhandel) und auch bei den Holz-Regalen im Verkaufsraum. Textilien aus zellulosebasierten Fasern und Baumwolle stehen derzeit (noch) nicht auf der Liste der EUDR.
 
Aktuell unklar ist, inwieweit auch die Eigennutzung bzw. Verwendung von z.B.  Paletten/Kartonagen (Verpackungsmittel), Papierprodukten/Druckerzeugnissen (Etiketten, Büro- und Werbematerialien), Büroausstattung und Holz-Kleiderbügeln im Geschäftsbereich in den Anwendungsbereich der EUDR fallen.
 
Problematisch dabei: Wer die EUDR ignoriert, muss mit drastischen Sanktionen rechnen. Dazu zählen Geldbußen und Vertriebsverbote.
 
Der BTE rät allen Unternehmen, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, ob oder welche Produkte in den Anwendungsbereich der EUDR fallen, welche Rolle dem eigenen Unternehmen zukommt und wie sichergestellt werden kann, dass die erforderlichen Informationen zur Abgabe von Sorgfaltserklärungen vorliegen. Zur Unterstützung hat die EU-Kommission dazu am 2. Oktober zusätzliche Leitlinien und aktualisierte FAQs in englischer Sprache veröffentlicht (die offizielle deutsche Übersetzung liegt bislang noch nicht vor). Diese Dokumente sollen den Unternehmen mehr Klarheit verschaffen und helfen, die Verordnung korrekt und effektiv anzuwenden. Für November/Dezember ist ein Informationssystem angekündigt, in dem die Sorgfaltserklärungen registriert werden.
 
Angesichts der Unklarheiten und knappen Fristen fordert der BTE - im Schulterschluss mit dem HDE und weiteren Fachverbänden – neben einer Verschiebung des Inkrafttretens der EUDR um mindestens 12 Monate:

  • Eine praxisgerechte Umsetzung der Verordnung und Hilfestellung seitens der nationalen Behörde mit einer möglichst einfachen, praxisnahen Handhabung im Vollzug und bei der Kontrolle.
  • Die Schaffung einer neuen Produktkategorie, bei denen Produkte einem Nullrisiko unterliegen.
  • Die Übertragung der Sorgfaltspflicht auf den Erst-Inverkehrbringer und damit der den Wegfall der Dokumentations- und Nachweispflichten für die anschließenden Wertschöpfungsstufen.
  • Safe-Harbour Lösungen, wenn sog. Branchenlösungen den Nachweis über Zertifizierungen erbringen können.
Quelle:

BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren

22.10.2024

Herbstblues in der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie

Während die Bundesregierung Anfang Oktober ihre Konjunkturprognose nach unten anpassen musste, befindet sich auch die Textil- und Bekleidungsindustrie zum Ende des Sommers in einer immer ernsteren wirtschaftlichen Lage. Die Textilindustrie verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr in den ersten neun Monaten des Jahres einen Umsatzrückgang von 9,1%. Auch die bisher gut durch die Krise navigierte Bekleidungsbranche bekommt die Kaufzurückhaltung der Konsumenten und die unsichere politische Lage weltweit zu spüren. Sie erwirtschaftet im August nur noch einen leichten Umsatzzuwachs von 0,4 % im Vergleich zum Vorjahresmonat.
 
Was dem Wirtschafts- und Arbeitgeberverband Südwesttextil besonders Sorgen bereitet, ist die vermehrte Kurzarbeit zum Ende des Sommers und ein leichter Rückgang bei den Beschäftigten. Die hohe Bürokratie, insgesamt steigende Kosten sowie politische Unsicherheiten sorgen zudem für eine Investitionszurückhaltung. Investitionen, die in Europa dringend nötig sind, damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und gleichzeitig entsprechend der Vision des Green Deals auch die ökologische Transformation erfolgt.

Während die Bundesregierung Anfang Oktober ihre Konjunkturprognose nach unten anpassen musste, befindet sich auch die Textil- und Bekleidungsindustrie zum Ende des Sommers in einer immer ernsteren wirtschaftlichen Lage. Die Textilindustrie verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr in den ersten neun Monaten des Jahres einen Umsatzrückgang von 9,1%. Auch die bisher gut durch die Krise navigierte Bekleidungsbranche bekommt die Kaufzurückhaltung der Konsumenten und die unsichere politische Lage weltweit zu spüren. Sie erwirtschaftet im August nur noch einen leichten Umsatzzuwachs von 0,4 % im Vergleich zum Vorjahresmonat.
 
Was dem Wirtschafts- und Arbeitgeberverband Südwesttextil besonders Sorgen bereitet, ist die vermehrte Kurzarbeit zum Ende des Sommers und ein leichter Rückgang bei den Beschäftigten. Die hohe Bürokratie, insgesamt steigende Kosten sowie politische Unsicherheiten sorgen zudem für eine Investitionszurückhaltung. Investitionen, die in Europa dringend nötig sind, damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und gleichzeitig entsprechend der Vision des Green Deals auch die ökologische Transformation erfolgt.

Südwesttextil-Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner erklärt: „In global unsicheren und wirtschaftlich schwierigen Zeiten müssen wir gemeinsam die Rahmenbedingungen für wirtschaftliches Wachstum neu definieren und Regulierungen kritisch hinterfragen. Mit dem Verlust von Industriearbeitsplätzen wandern gesamte Lieferketten mit ihrem Know-how ins Ausland. Dieser Prozess ist nicht mehr umkehrbar und damit würde letztendlich auch die Basis für technologische Transformation fehlen.“

Quelle:

Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie

22.10.2024

BVMed-Herbstumfrage: MedTech-Branche unter Druck, dennoch Jobmotor

Die Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed) erwarten für 2024 nur noch einen Umsatzanstieg von 1,2 Prozent in Deutschland. Das ist gegenüber dem Vorjahreswert von 4,8 Prozent ein dramatischer Rückgang. Die erwartete weltweite Umsatzentwicklung schneidet mit einem Plus von 3,5 Prozent deutlich besser als die Inlandsentwicklung ab. Das sind Ergebnisse der BVMed-Herbstumfrage, die Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll auf der Jahrespressekonferenz des MedTech-Branchenverbandes in Berlin vorstellte. Aufgrund der anhaltenden Kostensteigerungen erwarten nur noch 10 Prozent der BVMed-Mitglieder in diesem Jahr Gewinnsteigerungen gegenüber dem Vorjahr. Die Folge: Investitionen am Standort Deutschland gehen zurück. Der Innovationsklima-Index des BVMed bleibt auf einem Tiefpunkt. Trotzdem bleibt die Branche, die für 265.000 Arbeitsplätze in Deutschland steht, weiter ein Jobmotor.

Die Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed) erwarten für 2024 nur noch einen Umsatzanstieg von 1,2 Prozent in Deutschland. Das ist gegenüber dem Vorjahreswert von 4,8 Prozent ein dramatischer Rückgang. Die erwartete weltweite Umsatzentwicklung schneidet mit einem Plus von 3,5 Prozent deutlich besser als die Inlandsentwicklung ab. Das sind Ergebnisse der BVMed-Herbstumfrage, die Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll auf der Jahrespressekonferenz des MedTech-Branchenverbandes in Berlin vorstellte. Aufgrund der anhaltenden Kostensteigerungen erwarten nur noch 10 Prozent der BVMed-Mitglieder in diesem Jahr Gewinnsteigerungen gegenüber dem Vorjahr. Die Folge: Investitionen am Standort Deutschland gehen zurück. Der Innovationsklima-Index des BVMed bleibt auf einem Tiefpunkt. Trotzdem bleibt die Branche, die für 265.000 Arbeitsplätze in Deutschland steht, weiter ein Jobmotor.

„Der Medizintechnik-Standort Deutschland verliert weiterhin deutlich an Attraktivität. Ein Grund sind die stark steigenden Kosten am Standort Deutschland – beispielsweise durch hohe Energiepreise und Personalkosten, aber vor allem auch durch überbordende Bürokratie und Regulatorik“, stellt BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll fest. Die MedTech-Unternehmen fordern von der Politik vor allem einen konsequenten Bürokratieabbau durch ein Belastungsmoratorium, die Weiterentwicklung und Verbesserung der MDR sowie eine MedTech-Strategie, um den Standort Deutschland zu stärken und resilient zu gestalten.

Steigende Kosten, rückläufige Investitionen
Der wichtigste Grund für die angespannte Geschäftssituation ist laut BVMed-Umfrage die stark steigenden Kosten am Standort Deutschland. 78 Prozent der befragten MedTech-Unternehmen beklagen sich über den zunehmenden bürokratischen Aufwand. 72 Prozent nennen die gestiegenen Personalkosten als größtes Problem. Jeweils 66 Prozent der Unternehmen nennen die steigenden Kosten für Logistik und Transport sowie die gestiegene Zertifizierungskosten durch die MDR-Implementierung als größte Hürde.

Der zunehmende Druck auf die Gewinnsituation der Branche wirkt sich verstärkt auf die Investitionen am Standort Deutschland aus. 30 Prozent der befragten BVMed-Unternehmen verringern ihre Investitionen gegenüber dem Vorjahr. Dieser Wert steigt seit Jahren kontinuierlich an und zeigt, dass die Attraktivität des Standorts leidet. Ein Drittel der befragten Unternehmen verlagern Investitionen ins Ausland, davon 16 Prozent in die USA und 13 Prozent ins EU-Ausland.

Nachhaltigkeits-bezogene Aktivitäten gewinnen in der MedTech-Branche dabei weiter an Bedeutung. So gaben 65 Prozent der befragten BVMed-Mitglieder an, nachhaltige Arbeitsbedingungen geschaffen zu haben und zu pflegen. Dazu gehören Maßnahmen des Arbeitsschutzes, die Förderung von Diversität oder gleiche Löhne. 62 Prozent gaben an, Aktivitäten zur Emissionsreduktion und Ressourcenschonung im Produktionsumfeld etabliert zu haben, um beispielsweise Wasserverbräuche zu senken, die Energieeffizienz zu steigern oder erneuerbare Energien besser zu nutzen.

Schwachpunkt Regulierungssystem
Die Zeiten, in denen das europäische Regulierungssystem für Medizinprodukte dem US-amerikanischen FDA-System überlegen war, sind lange vorbei. Das zeigt auch die BVMed-Herbstumfrage in 2024 überdeutlich. Eine deutliche Mehrheit von 67 Prozent der Unternehmen präferieren das FDA-System.

Die MDR muss also nach Meinung der teilnehmenden MedTech-Unternehmen dringend weiterentwickelt und verbessert werden. 83 Prozent der Unternehmen wünschen sich dabei vor allem weniger Bürokratie. 65 Prozent erwarten vorhersehbare und klare Fristen, 57 Prozent berechenbare Kosten.

Neben der Großbaustelle MDR beklagen die BVMed-Mitglieder auch zunehmend die fehlende Konsistenz nationaler und europäischer Regelungen zu umweltrechtlichen Auflagen und nachhaltigkeitsbezogenen Berichtspflichten. 65 Prozent sprechen sich explizit für die Vermeidung doppelter Berichtspflichten aus. 64 Prozent sind für ein bessere EU-weite Harmonisierung der Regelungen.

MedTech-Branche bleibt Jobmotor
Trotz der Krisenauswirkungen und dramatisch steigenden Kosten schafft die Medizintechnik-Branche in Deutschland weiter zusätzliche Arbeitsplätze. 32 Prozent der Unternehmen, die sich an der BVMed-Herbstumfrage 2024 beteiligten, erhöhen die Zahl der Mitarbeiter:innen gegenüber dem Vorjahr, 42 Prozent halten die Zahl der Stellen stabil.

Die Berufsaussichten für Fachkräfte in der MedTech-Branche sind dabei weiter ausgezeichnet. 84 Prozent der Unternehmen sehen die Berufsaussichten für unverändert gut bzw. besser. Gesucht werden vor allem Ingenieur:innen (34 Prozent), lernende kaufmännische Berufe und Medizintechniker:innen (jeweils 29 Prozent), Pflegekräfte (25 Prozent), Informatiker:innen und Data Scientists (23 Prozent) sowie Naturwissenschaftler:innen (20 Prozent).

Personal suchen die BVMed-Unternehmen in Deutschland in allen Bereichen, vor allem aber im Vertrieb. 69 Prozent nennen diesen Bereich. Es folgen Produktion (32 Prozent), Marketing und Regulatory Affairs (jeweils 31 Prozent) sowie Forschung und Entwicklung (24 Prozent) sowie Materialwirtschaft und Logistik (23 Prozent).

Der Fachkräftemangel ist dabei auch in der Medizintechnik stark spürbar. So geben fast die Hälfte der Unternehmen (47 Prozent) an, dass sie Probleme haben, die offenen Stellen im Vertrieb zu besetzen. Auch für die Bereiche Produktion (24 Prozent), Regulatory Affairs (22 Prozent) sowie Qualitätsmanagement und Marketing (jeweils 17 Prozent) sind die Werte hoch.

Standort Deutschland stärken
Als große Stärken des Standorts Deutschland nennen die befragten MedTech-Unternehmen zu 71 Prozent die gute Infrastruktur, beispielsweise die Verkehrswege, sowie die gut ausgebildeten Fachkräfte (68 Prozent). Es folgen mit größerem Abstand als genannte Stärken das hohe Versorgungsniveau der Patient:innen (40 Prozent) sowie gut ausgebildete Wissenschaftler:innen und Ingenieur:innen (34 Prozent).

Was muss von der Politik angegangen werden, um den Medizintechnik-Standort Deutschland zu stärken? An erster Stelle der gesundheitspolitischen Forderungen steht nach der BVMed-Herbstumfrage 2024 mit 76 Prozent erstmals die Forderung nach einem Bürokratieabbau durch ein Belastungsmoratorium für MedTech-Unternehmen. Ganz oben auf der Prioritätenliste stehen zudem die Weiterentwicklung und Verbesserung des MDR-Systems sowie eine MedTech-Strategie, um den Standort Deutschland zu stärken und resilient zu gestalten (jeweils 30 Prozent).

Innovationsklima auf dem Tiefpunkt
Auf einer Skala von 0 (sehr schlecht) bis 10 (sehr gut) bewerten die Unternehmen das Innovationsklima für Medizintechnik in Deutschland im Durchschnitt mit 3,6. Das ist eine nur leichte Verbesserung vom absoluten Tiefstwert aus dem Vorjahr.

Als innovativste Forschungsbereiche schätzen die Unternehmen die Kardiologie (31 Prozent), Onkologie (30 Prozent), Diagnostik (21 Prozent) sowie Neurologie (20 Prozent) ein.

Weitere Informationen:
MedTech Medizintechnik BVMed
Quelle:

BVMed | Bundesverband Medizintechnologie e.V.

Foto Marketmedia24
21.10.2024

Neuer Consumer-Report zum deutschen Schuh-Markt

Das Kölner Marktforschungs- und Beratungsinstitut Marketmedia24 und das Düsseldorfer Fachmagazin schuhkurier haben eine neue Studie Consumer-Report 2024 vorgelegt: So kaufen die Deutschen ihre Schuhe.

„Wir haben für diese Studie über 5.000 EndverbraucherInnen im Zeitraum vom 13.06.2024 bis 21.06.2024 befragt. Ziel der Forschung war es, repräsentative und zielgruppenspezifische Markteinblicke für alle Akteure der Schuhbranche zu gewinnen“, so Sonja Koschel, Gründerin und Inhaberin von Marketmedia24.

Deutschland ist ein bedeutender Markt für Schuhe, wo großer Wert auf Qualität und Komfort gelegt wird. Doch wie kaufen die Deutschen ihre Schuhe? Welche Marken sind besonders beliebt? Wo tätigen deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Einkäufe am liebsten? Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit beim Schuhkauf und welche Präsentation bevorzugen die Kunden?
 

Das Kölner Marktforschungs- und Beratungsinstitut Marketmedia24 und das Düsseldorfer Fachmagazin schuhkurier haben eine neue Studie Consumer-Report 2024 vorgelegt: So kaufen die Deutschen ihre Schuhe.

„Wir haben für diese Studie über 5.000 EndverbraucherInnen im Zeitraum vom 13.06.2024 bis 21.06.2024 befragt. Ziel der Forschung war es, repräsentative und zielgruppenspezifische Markteinblicke für alle Akteure der Schuhbranche zu gewinnen“, so Sonja Koschel, Gründerin und Inhaberin von Marketmedia24.

Deutschland ist ein bedeutender Markt für Schuhe, wo großer Wert auf Qualität und Komfort gelegt wird. Doch wie kaufen die Deutschen ihre Schuhe? Welche Marken sind besonders beliebt? Wo tätigen deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Einkäufe am liebsten? Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit beim Schuhkauf und welche Präsentation bevorzugen die Kunden?
 

  • Fast die Hälfte der Deutschen sieht Schuhe als Ausdruck ihres Lebensgefühls. Besonders stark ausgeprägt ist dieses Empfinden bei den Mid Agern (27–49 Jahre) sowie bei Menschen mit überdurchschnittlichem Haushaltsnettoeinkommen.
  • Über zwei Drittel der SchuhkäuferInnen legen Wert auf Marken. Besonders jüngere Käufer zeigen eine starke Markenaffinität. Sport-Brands dominieren die Top 10 der bekanntesten Schuhmarken, gefolgt von drei führenden Schuhlieferanten. Mehr als die Hälfte nannten Adidas, dicht gefolgt von Nike als die bekanntesten Marken und beide sind auch in den Schuhschränken der Befragten vertreten.
  • Der Preis spielt eine entscheidende Rolle beim Schuhkauf. Schuh-Discounter und Fachmarkt-Filialisten führen im stationären Handel, gefolgt von Online-Plattformen und hochwertigen Schuhfachgeschäften. Deichmann steht an erster Stelle, gefolgt von Footlocker. Zwei Drittel der Befragten kaufen Schuhe bei Amazon.
  • 80 Prozent der Käufe von Damen- und Herrenschuhen liegen unter 100,00 Euro pro Paar, wobei etwa die Hälfte der verkauften Schuhe weniger als 60,00 Euro kostet.
  • Über zwei Drittel der Deutschen legen Wert auf Nachhaltigkeit bei Schuhen. Dabei bevorzugt ein Viertel der Konsumentinnen und Konsumenten Produkte „Made in Europe“.

 
Der neue „Consumer-Report 2024 - So kaufen die Deutschen ihre Schuhe“ bietet auf rund 100 Seiten kompakte, grafisch aufbereitete Forschungsergebnisse. Die Studie ist in digitaler Version (PDF) zum Preis von 1.750,00 Euro erhältlich.

Weitere Informationen:
Schuhmarkt Schuhe Verbraucherstudie
Quelle:

Marketmedia24

21.10.2024

Südwesttextil: Wöchentliche Höchstarbeitszeit aus der EU-Richtlinie übernehmen

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat angekündigt, im November einen Vorschlag für die Erweiterung des deutschen Arbeitszeitgesetzes vorlegen zu wollen. Der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband Südwesttextil begrüßt die aus Perspektive der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie überfällige Ankündigung. Noch im Sommer war die Wachstumsinitiative der Bundesregierung ohne weitreichende Schritte für das Gesetz geblieben. Sie sieht die begrenzte Möglichkeit zur Abweichung von der Tageshöchstarbeitszeit im Rahmen von Tarifverträgen oder Betriebsvereinbarungen vor, zudem eine Befristung dieser Regelung.

Von der jetzigen Ankündigung von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil erwartet der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband, dass sie schließlich dem Ziel des Koalitionsvertrags entspricht, den Veränderungen in der Arbeitswelt und dem Wunsch nach einer flexibleren Arbeitszeitgestaltung von Beschäftigten und Betrieben nachzukommen. Dies beinhalte insbesondere eine Flexibilisierung durch die Einführung einer wöchentlichen statt einer täglichen Höchstarbeitszeit – analog zur EU-Richtlinie.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat angekündigt, im November einen Vorschlag für die Erweiterung des deutschen Arbeitszeitgesetzes vorlegen zu wollen. Der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband Südwesttextil begrüßt die aus Perspektive der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie überfällige Ankündigung. Noch im Sommer war die Wachstumsinitiative der Bundesregierung ohne weitreichende Schritte für das Gesetz geblieben. Sie sieht die begrenzte Möglichkeit zur Abweichung von der Tageshöchstarbeitszeit im Rahmen von Tarifverträgen oder Betriebsvereinbarungen vor, zudem eine Befristung dieser Regelung.

Von der jetzigen Ankündigung von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil erwartet der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband, dass sie schließlich dem Ziel des Koalitionsvertrags entspricht, den Veränderungen in der Arbeitswelt und dem Wunsch nach einer flexibleren Arbeitszeitgestaltung von Beschäftigten und Betrieben nachzukommen. Dies beinhalte insbesondere eine Flexibilisierung durch die Einführung einer wöchentlichen statt einer täglichen Höchstarbeitszeit – analog zur EU-Richtlinie.

Südwesttextil-Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner betont: „Im europäischen Vergleich liegen wir grundlos zurück. Für eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in Zeiten des Fachkräftemangels ist eine Erhöhung der Attraktivität der Arbeitsplätze durch die Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes längst überfällig.“

Quelle:

Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie Südwesttextil

21.10.2024

„Bürokratieentlastungsgesetz nur ein Anfang“

Nach der Verabschiedung im Bundestag Ende September hat auch der Bundesrat dem „Vierten Gesetz zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger, der Wirtschaft sowie der Verwaltung von Bürokratie“ zugestimmt. Das Gesetz soll finanzielle Entlastungen in Höhe von 944 Millionen Euro pro Jahr bewirken und umfasst in der geänderten Fassung 74 Artikel - darunter auch die von Südwesttextil geforderte Änderung im Nachweisgesetz, die die Schrift- durch die Textform ersetzt. So würden Personalabteilungen entlastet, was die digitale Vereinbarung von Arbeitsverträgen in Zukunft ermögliche.
 

Nach der Verabschiedung im Bundestag Ende September hat auch der Bundesrat dem „Vierten Gesetz zur Entlastung der Bürgerinnen und Bürger, der Wirtschaft sowie der Verwaltung von Bürokratie“ zugestimmt. Das Gesetz soll finanzielle Entlastungen in Höhe von 944 Millionen Euro pro Jahr bewirken und umfasst in der geänderten Fassung 74 Artikel - darunter auch die von Südwesttextil geforderte Änderung im Nachweisgesetz, die die Schrift- durch die Textform ersetzt. So würden Personalabteilungen entlastet, was die digitale Vereinbarung von Arbeitsverträgen in Zukunft ermögliche.
 
Der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband begrüßt die Zustimmung des Bundesrats als wichtigen, aber vor allem als ersten Schritt für die Entlastung von Unternehmen. Südwesttextil-Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner: „Die geänderte Fassung ist ein wichtiges Signal, dass die Bundesregierung das Thema ernst nimmt und umsetzt. Die Bürokratiebelastung steigt aber gleichzeitig durch zahlreiche neue Regularien an, sodass das Bürokratieentlastungsgesetz nur ein Anfang sein kann. Unsere Unternehmen brauchen nicht nur Entlastungen von bestehender Bürokratie, sondern zusätzlich keine neuen Auflagen mehr. Mit Blick auf die wirtschaftliche Lage erwarten wir nicht nur ein Umdenken, sondern schnelle Schritte für die Zukunft der europäischen Wirtschaft.“
 
Zu den Regularien zählen beispielsweise die Europäische Lieferkettenrichtlinie, die Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten, die Taxonomie-Verordnung, die EU-Verpackungs- und Verpackungsabfallverordnung oder die Richtlinie zur Berichterstattung von Nachhaltigkeit in Unternehmen. Alle beinhalten separate Berichtspflichten, die Unternehmen entweder unmittelbar oder mittelbar durch ihre Lieferkette erfüllen müssen.

Quelle:

Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie Südwesttextil

16.10.2024

Rahmenprogramm der Texcare 2024

Mit Automatisierung, Energieeinsparung, Kreislaufmodellen und textiler Hygiene stehen große Aufgaben für die Textilpflege-Branche im Fokus der Texcare International 2024 (6. – 9. November). Gemeinsam mit ihren Partnern hat die Messe ein Rahmenprogramm konzipiert, das progressive Anstöße für die Zukunft des Sektors bieten will.
 
Eingeläutet wird das Programm am Mittwoch, den 6.11. um 12.00 Uhr mit einer Messeeröffnung durch die Veranstalter im „Texcare Forum“ (Galleria Ebene 0, A09), zu der Besucher und Aussteller eingeladen sind. Damit beginnt auch das gleichnamige und kostenfreie Fachprogramm der Texcare rund um die Top-Themen Automatisierung, Energie und Ressourcen, Kreislaufwirtschaft sowie textile Hygiene. Es erstreckt sich über die vier Messetage und wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Textilreinigungs-Verband (DTV), dem VDMA Textile Care, Fabric and Leather Technologies, der Europäischen Forschungsvereinigung Innovative Textilpflege (EFIT), der European Textile Service Association (ETSA) und den Hohenstein Laboratories entwickelt.

Mit Automatisierung, Energieeinsparung, Kreislaufmodellen und textiler Hygiene stehen große Aufgaben für die Textilpflege-Branche im Fokus der Texcare International 2024 (6. – 9. November). Gemeinsam mit ihren Partnern hat die Messe ein Rahmenprogramm konzipiert, das progressive Anstöße für die Zukunft des Sektors bieten will.
 
Eingeläutet wird das Programm am Mittwoch, den 6.11. um 12.00 Uhr mit einer Messeeröffnung durch die Veranstalter im „Texcare Forum“ (Galleria Ebene 0, A09), zu der Besucher und Aussteller eingeladen sind. Damit beginnt auch das gleichnamige und kostenfreie Fachprogramm der Texcare rund um die Top-Themen Automatisierung, Energie und Ressourcen, Kreislaufwirtschaft sowie textile Hygiene. Es erstreckt sich über die vier Messetage und wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Textilreinigungs-Verband (DTV), dem VDMA Textile Care, Fabric and Leather Technologies, der Europäischen Forschungsvereinigung Innovative Textilpflege (EFIT), der European Textile Service Association (ETSA) und den Hohenstein Laboratories entwickelt.

Mit dem breiten Thema Automatisierung werden sich VDMA und EFIT in ihren Panels jeweils mit Blick auf die Entwicklungen in Wäschereien und Textilreinigungen befassen. Im Fokus stehen dabei unter anderem die Robotisierung von Wäschereien, digitale Produktpässe, Datensicherheit sowie Automatisierungsansätze für kleinere Unternehmen.
Aktuelle Trends aus dem Bereich der textilen Hygiene in Wäschereien werden von Hohenstein Laboratories thematisiert – darunter die Gegenüberstellung von wiederverwendbaren und Einwegprodukten im Gesundheitswesen, die Unterstützung von Endkunden bei der Textilsortierung sowie Wäschehygiene-Zertifizierungssysteme.
Mit innovativen Lösungen im Dienst der Nachhaltigkeit wird sich das ebenfalls durch den VDMA gehostete Panel „Energie und Ressourcen“ auseinandersetzen. CSR-Reporting, Energiemanagement und CO2-Neutralität stehen hier im Zentrum.   

Im Rahmen des Themenkomplexes „Kreisläufe“ widmet sich die ETSA dem Textilrecycling. Betrachtet werden unter anderem Innovationen im Bereich der Textilsortierung, die Bewältigung logistischer Herausforderungen, die Verwendung recycelter Fasern sowie die Unterstützung durch digitale Plattformen.

Der DTV informiert in seinem Panel über neue Geschäftsmodelle in der Kreislaufwirtschaft, vom Ökodesign über Verleih- und Reparaturservices bis hin zur europäischen Strategie für nachhaltige und kreislauffähige Textilien.   

Die Aussteller-Vorträge: Produktinnovationen im Fokus
Neben eingeladenen Vorträgen bietet das Texcare Forum in diesem Jahr zudem ein Vortragsformat für Aussteller. Diese präsentieren dem Publikum in 20-minütigen Slots besonders innovative Lösungen oder Produkte aus ihren Portfolios. Zu den teilnehmenden Firmen zählen unter anderem Ecolab, Kannegiesser, Christeyns, Electrolux, Veit und Seitz.
Internationale Markttrends und -entwicklungen
In ihren „International Market Updates“, ebenfalls im Texcare Forum, geben Experten der TRSA (Association for Linen, Uniform and Facility Services Industry, USA), des Sveriges Tvätteriförbund (Schwedischer Wäschereiverband) sowie der Texcare France fundierte Einblicke in die Textilservice-Märkte und Brancheninitiativen der jeweiligen Länder.

Im Vortrag „The new Scandinavian Quality Control model“ (Mittwoch, 6.11., 13.30 – 14.00 Uhr) thematisieren der schwedische und der dänische Wäschereiverband gemeinsam progressive Entwicklungen innerhalb des skandinavischen Marktes und informieren über ihr neues Qualitätskontrolle-Modell.

Unter dem Titel „American Linen, Uniform and Facility Services Market: Advocacy, Performance and Sustainability“ beleuchtet der TRSA-Vortrag (Donnerstag, 7.11., 13.00 – 14.00 Uhr) unter anderem aufkommende Markttrends innerhalb der nahezu 50 Milliarden US-Dollar schweren nordamerikanischen Branche. Auch die sich verändernden wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Rahmenbedingungen kommen zur Sprache. Thematisiert werden zudem wiederverwendbare Materialien als verantwortungsvolle Alternative zu Einwegprodukten, textile Dienstleistungen als integraler Bestandteil der Kundennachhaltigkeit, verbesserte Hygiene sowie das umweltfreundliche Ansehen der Branche.  

Der Status Quo sowie aktuelle Trends und Entwicklungen innerhalb des auf 3 Milliarden Euro taxierten französischen Marktes stehen im Mittelpunkt des Texcare France-Vortrags (Donnerstag, 7.11., 16.00 – 17.00 Uhr).

Guided Tours: Innovationen entdecken
Erstmals wird es auf der Texcare „Guided Tours“ geben. Auf den von Experten kuratierten und geführten Messerundgängen wird den Teilnehmern eine Auswahl besonders spannender Innovationen vorgestellt. Dabei stehen neben Neuheiten großer Key Player auch fortschrittliche Lösungen kleinerer Unternehmen im Mittelpunkt.   

Die Touren finden an allen vier Messetagen in englischer Sprache statt. Sie sind für Besitzer eines gültigen Texcare-Tickets kostenfrei. Die etwa einstündigen Rundgänge beginnen am 6.11. um 13.00 Uhr, vom 7. bis 9.11. jeweils um 11.00 Uhr. Startpunkt ist am Guided Tours-Stand B 03 in der Galleria Ebene 0. Dort können sich interessierte Besucher direkt vor Ort zur Teilnahme anmelden.
 
Texcare Happy Hour: Networking in lockerer Atmosphäre
Neben Produktinnovationen und Wissenstransfer steht insbesondere der Austausch innerhalb der Branche im Fokus der Texcare International. Die Veranstalter laden daher täglich (außer am Messe-Samstag) alle Teilnehmer zu einer Happy Hour ein. Diese findet jeweils ab 17.30 Uhr in der Galleria 0, direkt neben Halle 8, statt, um neue Kontakte zu knüpfen und bestehende zu pflegen.

Copyright Foto: STFI / Dirk Hanus
15.10.2024

Befragung zur Nachhaltigkeit in der Textilindustrie

Das interdisziplinäre Projektteam des Verbundprojekts „NIBTEX – Nachhaltig im Beruf: Etablierung von Qualifizierungsmaßnahmen für das Lehr- und ausbildende Personal in der Textilindustrie“ startet in die Umsetzung seines Konzepts. Die beteiligten Partner, die Professuren Erwachsenenbildung und Weiterbildung sowie Betriebliche Umweltökonomie und Nachhaltigkeit der TU Chemnitz, das STFI sowie ein Team von Ausbildern der lokalen Textilindustrie planen und erarbeiten Maßnahmen, um das ganzheitliche Konzept der Nachhaltigkeit in Aus- und Weiterbildungsangebote der Textilbranche zu integrieren. Dafür führt das Projektteam eine Befragung von KMU zum Thema Nachhaltigkeit durch.

Mit Hilfe der Eingangserhebung wird das interdisziplinäre Team im Rahmen des Projekts NIBTEX bedarfsgerechte Lehr- und Lernformate entwickeln, die das Kompetenzprofil von Ausbilderinnen und Ausbildern sowie von Führungskräften stärken. Ziel der Befragung ist eine breite Datenbasis für den Ist-Stand in puncto Nachhaltigkeit zu gewinnen und Bedürfnisse der Textilbranche zu identifizieren. Die Umfrage wird 15 Minuten Zeit in Anspruch nehmen und läuft bis zum 31. Oktober 2024.

Das interdisziplinäre Projektteam des Verbundprojekts „NIBTEX – Nachhaltig im Beruf: Etablierung von Qualifizierungsmaßnahmen für das Lehr- und ausbildende Personal in der Textilindustrie“ startet in die Umsetzung seines Konzepts. Die beteiligten Partner, die Professuren Erwachsenenbildung und Weiterbildung sowie Betriebliche Umweltökonomie und Nachhaltigkeit der TU Chemnitz, das STFI sowie ein Team von Ausbildern der lokalen Textilindustrie planen und erarbeiten Maßnahmen, um das ganzheitliche Konzept der Nachhaltigkeit in Aus- und Weiterbildungsangebote der Textilbranche zu integrieren. Dafür führt das Projektteam eine Befragung von KMU zum Thema Nachhaltigkeit durch.

Mit Hilfe der Eingangserhebung wird das interdisziplinäre Team im Rahmen des Projekts NIBTEX bedarfsgerechte Lehr- und Lernformate entwickeln, die das Kompetenzprofil von Ausbilderinnen und Ausbildern sowie von Führungskräften stärken. Ziel der Befragung ist eine breite Datenbasis für den Ist-Stand in puncto Nachhaltigkeit zu gewinnen und Bedürfnisse der Textilbranche zu identifizieren. Die Umfrage wird 15 Minuten Zeit in Anspruch nehmen und läuft bis zum 31. Oktober 2024.

Zur Umfrage: http://tiny.cc/NIBTEX

Weitere Informationen:
Umfrage Nachhaltigkeit Verbundprojekt STFI
Quelle:

Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V. (STFI)

15.10.2024

BTE-Kongress: Nur noch wenige Plätze frei

Interessenten für den BTE-Kongress „Fashion-Emotion 4.0: Zukunftsorientierte Erfolgskonzepte des Modehandels – lokal und digital“ am 5. November in Köln sollten sich schnellstens anmelden. Denn aktuell sind nur noch wenige Plätze frei. Anmeldeschluss ist der 30. Oktober 2024.
 
Beim BTE-Kongress dreht sich alles um die Frage, wie sich Mode- und Schuheinzelhandelsunternehmen unter den aktuellen Rahmenbedingungen und im aktuellen Wettbewerbsumfeld erfolgreich behaupten können. Die Praxisvorträge behandeln dabei u.a. digitale Innovationen in der Fashionbranche, Standort- und Nachhaltigkeitsthemen sowie Erfahrungen rund um den Personalbereich. Den Start macht eine Keynote von BTE-KompetenzPartner hachmeister + partner, zum Abschluss referiert der Wachstumsexperte und Transformationsvordenker Professor Dr. Guido Quelle über Wachstumsstrategien in schwierigen Zeiten.
 

Interessenten für den BTE-Kongress „Fashion-Emotion 4.0: Zukunftsorientierte Erfolgskonzepte des Modehandels – lokal und digital“ am 5. November in Köln sollten sich schnellstens anmelden. Denn aktuell sind nur noch wenige Plätze frei. Anmeldeschluss ist der 30. Oktober 2024.
 
Beim BTE-Kongress dreht sich alles um die Frage, wie sich Mode- und Schuheinzelhandelsunternehmen unter den aktuellen Rahmenbedingungen und im aktuellen Wettbewerbsumfeld erfolgreich behaupten können. Die Praxisvorträge behandeln dabei u.a. digitale Innovationen in der Fashionbranche, Standort- und Nachhaltigkeitsthemen sowie Erfahrungen rund um den Personalbereich. Den Start macht eine Keynote von BTE-KompetenzPartner hachmeister + partner, zum Abschluss referiert der Wachstumsexperte und Transformationsvordenker Professor Dr. Guido Quelle über Wachstumsstrategien in schwierigen Zeiten.
 
Weitere Informationen und Anmeldung unter www.bte.de/bte-kongress-2024/. Die Teilnehmergebühr liegt für Mitglieder der Einzelhandelsverbände bei 349 EUR, für andere Handelsunternehmen und Fashion-Lieferanten bei 449 EUR; jeweils zzgl. MwSt. Der BTE-Kongress wird wieder von einer Fachausstellung begleitet, auf der interessante und innovative Dienstleistungen für die Modebranche präsentiert werden.

Weitere Informationen:
BTE-Kongress Fashion-Emotion 4.0
Quelle:

BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren

09.10.2024

Dezentrale Versorgung mit Wasserstoff: Ammoniak als Speicher

In der Wasserstoffwirtschaft spielt Ammoniak eine wichtige Rolle als Transport- und Speichermedium. Vielversprechende Lösungen für dessen Einsatz als Energievektor werden aktuell im Fraunhofer-Leitprojekt AmmonVektor entwickelt. Doch wie groß sind die Potenziale? Und wo liegen die Grenzen? Der Workshop »Ammoniak – DIE Lieferkette für die Wasserstoffwirtschaft?!«, am 30. Oktober in Oberhausen, gibt einen Überblick über die neuesten Technologien und Entwicklungen und liefert Impulse für die Energiewende.

In der Wasserstoffwirtschaft spielt Ammoniak eine wichtige Rolle als Transport- und Speichermedium. Vielversprechende Lösungen für dessen Einsatz als Energievektor werden aktuell im Fraunhofer-Leitprojekt AmmonVektor entwickelt. Doch wie groß sind die Potenziale? Und wo liegen die Grenzen? Der Workshop »Ammoniak – DIE Lieferkette für die Wasserstoffwirtschaft?!«, am 30. Oktober in Oberhausen, gibt einen Überblick über die neuesten Technologien und Entwicklungen und liefert Impulse für die Energiewende.

Der industrielle Bedarf an Strom und Prozesswärme in Deutschland ist immens und wird ohne Importe nachhaltig erzeugter Energieträger nicht gedeckt werden können. Ein solcher Energieträger der Zukunft ist Wasserstoff. Auf dem Weg zu einer Wasserstoffwirtschaft gibt es noch viele offene Fragen. Eine davon ist, wie die Versorgung mit grünem Wasserstoff in der Fläche aussehen kann. Lösungen für die logistischen Herausforderungen werden im Rahmen von AmmonVektor entwickelt. Das Fraunhofer-Leitprojekt setzt auf Ammoniak als sogenannten Energievektor, der sich in seiner flüssigen Form technisch einfach und ohne großen Energieaufwand transportieren lässt. Ein weiterer Vorteil ist, dass Ammoniak durch die Düngemittelproduktion bereits über eine weltweite Transportinfrastruktur verfügt.

Forschende aus den acht Fraunhofer-Instituten ICT, IGB, IKTS, IML, IMM, IMW, ITWM und UMSICHT betrachten über einen Zeitraum von drei Jahren die gesamte Wertschöpfungskette: »Es entstehen Reaktoren und Katalysatoren für eine flexible, energieeffiziente Ammoniak-Synthese. Zudem entwickeln wir Technologien für die Spaltung von Ammoniak und dessen Nutzung zur Erzeugung von Strom, Wärme und Bewegung«, erklärt Dr.-Ing. Andreas Menne von Fraunhofer UMSICHT, das die Projektleitung innehat. Ebenfalls werden Speicher- und Logistikkonzepte erstellt und Geschäftsmodelle entworfen. Alles unter der Zielsetzung, in Zukunft Wasserstoff dezentral verfügbar zu machen.

Die gesamte Wertschöpfungskette
AmmonVektor umfasst insgesamt fünf Teilprojekte. Das erste Teilprojekt beschäftigt sich mit der Entwicklung von Prozessen, die den Betrieb von dezentralen Anlagen für die lastflexible und bedarfsorientierte Ammoniaksynthese ermöglichen. Im zweiten Teilprojekt werden sichere Logistikalternativen und Szenarien für den Transport und die Speicherung von Ammoniak untersucht. An der dezentralen Wasserstoffrückgewinnung – dem Ammoniakcracken – forschen die Beteiligten in Teilprojekt drei. Sie optimieren Crackkatalysatoren hinsichtlich ihrer Aktivität und Stabilität für den Betrieb in verschiedenen Reaktoren. Den Blick auf die direkte Ammoniaknutzung richtet Teilprojekt Nummer vier. Es werden zwei grundlegende Wege zur Strom- und Wärmebereitstellung betrachtet: die Umsetzung von Ammoniak in Festoxidbrennstoffzellen-Systemen und die motorische Verbrennung. Last but not least Teilprojekt fünf, in dem die zuvor entlang der Ammoniak-Wertschöpfungskette optimierten Technologien hinsichtlich ihrer Resilienz sowie ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit analysiert werden. Andreas Menne: »Auf dieser Basis wollen wir aussagekräftige Informationen über die Potenziale einer langfristig erfolgreichen Umsetzung der Technologien im industriellen Maßstab liefern.«

Workshop: neueste Technologien und Entwicklungen im Themenfeld Ammoniak
Doch wie genau kann diese Umsetzung in der Praxis aussehen? Am 30. Oktober widmet sich der Workshop »Ammoniak – DIE Lieferkette für die Wasserstoffwirtschaft?!« bei Fraunhofer UMSICHT in Oberhausen dem Themenfeld Ammoniak. Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft informieren aus verschiedenen Blickwinkeln über dezentrale Nutzungskonzepte. Es geht um konkrete Anwendungsfälle von Ammoniak als Wasserstoffspeicher und das Fraunhofer-Leitprojekt AmmonVektor, aber auch um die Hürden einer Wasserstoffwirtschaft und die Regulatorik. Der Workshop richtet sich u. a. an Interessierte aus Industrie und Wissenschaft, Energieversorger, dezentrale Anwender von Wasserstofftechnologien, Transport- und Logistikunternehmen. Teilnehmende können sich direkt einbringen und sind eingeladen, gemeinsam mit den Referentinnen und Referenten zu diskutieren.

Weitere Informationen:
Ammoniak Wasserstoff Fraunhofer UMSICHT
Quelle:

Fraunhofer UMSICHT