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„Dare to Design – Spaces of Care“ präsentiert jahresbeste Abschlussarbeiten (c) German Design Council
04.08.2025

„Dare to Design – Spaces of Care“ präsentiert jahresbeste Abschlussarbeiten

Was passiert, wenn Gestaltung sich einmischt? Welche Rolle nimmt sie zwischen demokratischer Erosion und ökologischen Krisen ein? Vom 4. September bis 12. Oktober zeigt die Initiative German Design Graduates, gefördert vom Rat für Formgebung – German Design Council, die Jahresausstellung „Dare to Design – Spaces of Care“ im Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK). 

45 Projekte und Konzepte junger Designtalente widmen sich den drängenden Fragen und gesellschaftspolitischen Herausforderungen der Gegenwart. In ihrer Vielfalt spiegeln die Abschlussarbeiten die Innovationskraft von Design wider. Jenseits des klassischen Entwurfsbegriffs und der reinen Form laden sie zum Diskurs über ein erweitertes Verständnis der Disziplin ein: Design als kollektive Praxis und als Akt der Fürsorge.

Was passiert, wenn Gestaltung sich einmischt? Welche Rolle nimmt sie zwischen demokratischer Erosion und ökologischen Krisen ein? Vom 4. September bis 12. Oktober zeigt die Initiative German Design Graduates, gefördert vom Rat für Formgebung – German Design Council, die Jahresausstellung „Dare to Design – Spaces of Care“ im Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK). 

45 Projekte und Konzepte junger Designtalente widmen sich den drängenden Fragen und gesellschaftspolitischen Herausforderungen der Gegenwart. In ihrer Vielfalt spiegeln die Abschlussarbeiten die Innovationskraft von Design wider. Jenseits des klassischen Entwurfsbegriffs und der reinen Form laden sie zum Diskurs über ein erweitertes Verständnis der Disziplin ein: Design als kollektive Praxis und als Akt der Fürsorge.

Die Preview findet am 3. September um 17:30 Uhr in Anwesenheit der Aussteller*innen und Mentor*innen aus Wirtschaft und Kultur statt. Dr. Petra Hesse, Direktorin des MAKK, und Lutz Dietzold, Geschäftsführer des German Design Council, eröffnen den Abend. Während der Preview werden neun besonders herausragende Arbeiten präsentiert. Ein Paneltalk zwischen Julia Kostial, Direktorin Stiftung Deutsches Design Museum, und den Mentor*innen lädt zum interdisziplinären Perspektivwechsel ein. Um 19 Uhr folgt die Eröffnung der Ausstellung.

 

Quelle:

German Design Council – Rat für Formgebung

Schleusensystem des Niederdruckofens Foto (c) DITF
Schleusensystem des Niederdruckofens
01.08.2025

Carbowave – Energieeffizienz in der Carbonfaserherstellung

Eine neue Technik nutzt Mikrowellen und Plasmaerhitzung für die energiesparende Herstellung von Carbonfasern. Dadurch können hochfeste Verbundwerkstoffe günstiger und ressourcenschonender produziert werden. Die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF) sind Teil des Forschungskonsortiums 'Carbowave', das die mikrowellen- und plasmainduzierte Carbonisierung verbessern und marktfähig machen wird.

Die Kombination von hoher Festigkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht macht Carbonfasern nahezu unersetzlich in der Herstellung moderner Leichtbauprodukte. Bedeutende Industriezweige wie die Automobilindustrie, die Luft- und Raumfahrt sowie der Bereich erneuerbarer Energien setzen in immer größerem Maße auf die Verwendung hochfester Carbonfaser-Verbundwerkstoffe.

So vorteilhaft das Material ist, so aufwändig und energieintensiv ist die Herstellung: Die Stabilisierung und Carbonisierung der Fasern, oft aus erdölbasiertem Polyacrylnitril (PAN), fordert eine langsame Prozessführung in Hochtemperaturöfen. Trotz des erheblichen Energieeinsatzes ist wegen der hohen Verweilzeit in den Öfen nur eine geringe Materialausbeute realisierbar.

Eine neue Technik nutzt Mikrowellen und Plasmaerhitzung für die energiesparende Herstellung von Carbonfasern. Dadurch können hochfeste Verbundwerkstoffe günstiger und ressourcenschonender produziert werden. Die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF) sind Teil des Forschungskonsortiums 'Carbowave', das die mikrowellen- und plasmainduzierte Carbonisierung verbessern und marktfähig machen wird.

Die Kombination von hoher Festigkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht macht Carbonfasern nahezu unersetzlich in der Herstellung moderner Leichtbauprodukte. Bedeutende Industriezweige wie die Automobilindustrie, die Luft- und Raumfahrt sowie der Bereich erneuerbarer Energien setzen in immer größerem Maße auf die Verwendung hochfester Carbonfaser-Verbundwerkstoffe.

So vorteilhaft das Material ist, so aufwändig und energieintensiv ist die Herstellung: Die Stabilisierung und Carbonisierung der Fasern, oft aus erdölbasiertem Polyacrylnitril (PAN), fordert eine langsame Prozessführung in Hochtemperaturöfen. Trotz des erheblichen Energieeinsatzes ist wegen der hohen Verweilzeit in den Öfen nur eine geringe Materialausbeute realisierbar.

Ein völlig neues Verfahren nutzt Mikrowellen- und Plasmaerhitzung, um den etablierten Prozess der Stabilisierung und Carbonisierung durch eine energiesparende Technik zu ersetzen. Der Energieeintrag in die Fasern erfolgt mittels dieser Technik nur lokal und minimiert damit den Energieverlust. Das Verfahren wird dazu beitragen die Produktionszeiten von Carbonfasern zu verkürzen und damit höhere Produktionsmengen bei geringerem Energieeinsatz ermöglichen.

Unter dem Namen ‚Carbowave‘ hat sich ein europäisches Forschungskonsortium zusammengetan, das den Prozess optimieren und marktfähig machen wird. Forschungsziele sind im Einzelnen die Entwicklung einer optimalen Beschichtung für PAN-Fasern, die die Mikrowellenadsorption verbessert, die Entwicklung eines Plasmaheizsystems für die oxidative Stabilisierung der PAN-Fasern und die technische Entwicklung der Mikrowellen- und Plasmatechnologie für den kontinuierlichen Prozess.

Die DITF sind verantwortlich für die Umsetzung in kontinuierliche Produktionsprozesse und für die Implementierung auf Pilotlinien im Technikumsmaßstab. Die Stabilisierung der Präkursorfasern mit Plasmatechnologie ist zentrale Aufgabe der DITF im Verbundprojekt. Dabei wird auch die Kombination von Plasma- und Niederdrucktechnologie umgesetzt, dessen Ziel es ist, den Energieverbrauch im Stabilisierungsprozess zu reduzieren.

Im Sinne der Kreislaufwirtschaft bezieht das Carbowave-Projekt das Rezyklieren von Carbonfasern mit ein: Die neuen Verfahrenstechniken sollen auch eine mikrowellenunterstützte Zersetzung von Carbonfaser-Verbundwerkstoffen (CFK) erlauben.

Damit liefert das Carbowave-Forschungskonsortium einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl die Produktion wie die Wiederverwertung moderner Leichtbauwerkstoffe mit einbezieht.

30.07.2025

Stationärer Outfithandel verliert seit 2019 fast 50.000 Beschäftigte

Nach Berechnungen des BTE ist in den letzten fünf Jahren die Zahl der Beschäftigten im stationären Bekleidungs-, Schuh- und Lederwarenhandel um fast 50.000 Personen oder 13,1 Prozent gesunken. Am 31. Dezember 2019 arbeiteten noch 380.036 Personen (inkl. geringfügig Entlohnte) in den Mode-, Schuh- und Lederwarengeschäften. Ende 2024 war diese Zahl auf nur noch 330.246 Beschäftigte gefallen.
 
Basis der Berechnung sind aktuell von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichte Beschäftigtenzahlen nach Branchen. Die Zuordnung erfolgt dabei nach dem Umsatzschwerpunkt (Anteil über 50 Prozent stationär und beim Sortiment). In den Zahlen nicht enthalten sind die selbständigen Kaufleute. 
 
Den größten Aderlass gab es im stationären Bekleidungshandel. Seit Ende 2019 ging die Beschäftigtenzahl dort von 312.247 auf 276.669 zurück. Das entspricht einem Verlust 11,3 Prozent, wobei die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 12,5 Prozent und die Zahl der Vollzeit-Mitarbeitenden sogar um 20,8 Prozent sank.
 

Nach Berechnungen des BTE ist in den letzten fünf Jahren die Zahl der Beschäftigten im stationären Bekleidungs-, Schuh- und Lederwarenhandel um fast 50.000 Personen oder 13,1 Prozent gesunken. Am 31. Dezember 2019 arbeiteten noch 380.036 Personen (inkl. geringfügig Entlohnte) in den Mode-, Schuh- und Lederwarengeschäften. Ende 2024 war diese Zahl auf nur noch 330.246 Beschäftigte gefallen.
 
Basis der Berechnung sind aktuell von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichte Beschäftigtenzahlen nach Branchen. Die Zuordnung erfolgt dabei nach dem Umsatzschwerpunkt (Anteil über 50 Prozent stationär und beim Sortiment). In den Zahlen nicht enthalten sind die selbständigen Kaufleute. 
 
Den größten Aderlass gab es im stationären Bekleidungshandel. Seit Ende 2019 ging die Beschäftigtenzahl dort von 312.247 auf 276.669 zurück. Das entspricht einem Verlust 11,3 Prozent, wobei die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 12,5 Prozent und die Zahl der Vollzeit-Mitarbeitenden sogar um 20,8 Prozent sank.
 
Im „Einzelhandel mit Schuhen“ ging die Zahl der Beschäftigten seit Ende 2019 um 13.082 Personen bzw. 21,4 Prozent auf zuletzt 48.047 zurück, wobei die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten unterdurchschnittlich sank. Deren Anteil lag Ende 2024 im Schuhhandel mit über 78 Prozent allerdings deutlich höher als im Modehandel mit einer Quote von knapp 69 Prozent. Im „Einzelhandel mit Lederwaren“ ging die Zahl der Beschäftigten seit Ende 2019 um 1.130 Personen bzw. 17,0 Prozent auf zuletzt 5.530 zurück.
 
Die Haupt-Ursache für die sinkende Beschäftigtenzahl in der Outfitbranche ist nach BTE-Analyse die stark rückläufige Zahl der stationären Unternehmen in und nach der Corona-Pandemie. Gab es 2019 gemäß Umsatzsteuerstatistik noch fast 20.000 Unternehmen im Bekleidungs-, Schuh- und Lederwarenhandel, so lag deren Zahl im Jahr 2023 (aktuellere Daten liegen noch nicht vor) nur noch bei 16.110, also 18,1 Prozent niedriger. Auch hier war der Schuh- und Lederwarenhandel mit Verlusten von 20,6 bzw. 22,4 Prozent stärker betroffen als der vorwiegend stationäre Bekleidungshandel mit einem Rückgang um 17,2 Prozent. 

Zahl der Beschäftigten im stationären Bekleidungs-, Schuh- und Lederwarenhandel
Stichtag 31.12.20219 31.12.2024 Veränderungsrate
Einzelhandel mit Bekleidung 312.247 276.669 -11,3%
Einzelhandel mit Schuhen 61.129 48.047 -21,4&
Einzelhandel mit Lederwaren 6.660 5.530 -17,0%
Gesamt 380.036 330.246 -13,1%
Quelle: Bundesagentur für Arbeit      

 

Quelle:

BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren

Social Design Network Conference 2025 –im Zeichen der Transformation (c) Hochschule Luzern
30.07.2025

Social Design Network Conference 2025 –im Zeichen der Transformation

Vom 18. bis 20. September 2025 findet die zweite Social Design Network Conference statt. Unter dem Titel „Reassessing the Social – Understanding Transformation“ untersucht die Konferenz die Möglichkeiten von Designer:innen, den gesellschaftlichen Wandel mitzugestalten.

In den letzten Jahren haben wir die Anfänge tiefgreifender Veränderungen miterlebt: Von der politischen Polarisierung, dem Klimawandel, den Verschiebungen von Kapital und Privilegien bis hin zur Digitalisierung – unsere Gesellschaft durchlebt gerade eine große Transformation. „Wenn sich unsere Gesellschaft verändert, müssen sich auch die Praktiken, Werte, Ethik und Methoden von Designer:innen verändern“, sind sich die Co-Organisator:innen Andreas Unteidig und Bianca Herlo einig. 

Vom 18. bis 20. September 2025 findet die zweite Social Design Network Conference statt. Unter dem Titel „Reassessing the Social – Understanding Transformation“ untersucht die Konferenz die Möglichkeiten von Designer:innen, den gesellschaftlichen Wandel mitzugestalten.

In den letzten Jahren haben wir die Anfänge tiefgreifender Veränderungen miterlebt: Von der politischen Polarisierung, dem Klimawandel, den Verschiebungen von Kapital und Privilegien bis hin zur Digitalisierung – unsere Gesellschaft durchlebt gerade eine große Transformation. „Wenn sich unsere Gesellschaft verändert, müssen sich auch die Praktiken, Werte, Ethik und Methoden von Designer:innen verändern“, sind sich die Co-Organisator:innen Andreas Unteidig und Bianca Herlo einig. 

Wie diese Veränderungen ausschauen könnten, wird an der SDNC25 in verschiedenen Präsentationen, Panel-Diskussionen, Workshops, Ausstellungen, Performances und Co-Creation Sessions diskutiert. Mit Flor Avelino, Jesko Fezer und Hagit Keysar konnten drei herausragende Keynote Speakers für die Konferenz gewonnen werden. Sie beschäftigen sich aus unterschiedlichen Perspektiven und Disziplinen mit der Frage, welche Beiträge Gestalter:innen in Transformationsprozessen leisten können. Das komplette Konferenzprogramm wird Ende Juli veröffentlicht. Bereits jetzt können Konferenz-Tickets im Vorverkauf erworben werden. Dazu gibt es drei verschiedene Ticket-Preise sowie Teilnahmestipendien, um einen möglichst breiten Zugang zur Konferenz zu ermöglichen.

Die Konferenz findet an der Hochschule Luzern – Design Film Kunst in Emmenbrücke statt. Deren Kompetenzzentrum „Transformation Design“ organisiert den Anlass in Zusammenarbeit mit dem Social Design Network sowie der Hochschule der Künste Bern.

(v. l. n. r.): Professor Dr. Roshan Paul, Professor Dr. Mário Lino Barata Raposo (Rektor der Universität Beira Interior), Professor Dr. Mário Marques Freire (Leiter der Fakultät für Ingenieurwissenschaften) und Professor Dr. Nuno José Ramos Belino (Leiter der Abteilung für Textilwissenschaft und  technologie) Foto: privat
(v. l. n. r.): Professor Dr. Roshan Paul, Professor Dr. Mário Lino Barata Raposo (Rektor der Universität Beira Interior), Professor Dr. Mário Marques Freire (Leiter der Fakultät für Ingenieurwissenschaften) und Professor Dr. Nuno José Ramos Belino (Leiter der Abteilung für Textilwissenschaft und technologie)
30.07.2025

Roshan Paul zum ordentlichen Professor an der UBI, Portugal, ernannt

Roshan Paul, Ph.D. (Tech.), wurde kürzlich vom Rektor der Universität von Beira Interior (UBI), Portugal, zum ordentlichen Professor auf Einladung ernannt. Der Rektor Professor Mário Lino Barata Raposo nominierte Professor Paul zum Professor Catedrático Convidado. Paul erhielt diese höchste Position in Anerkennung seiner herausragenden wissenschaftlichen Beiträge, insbesondere für seine bahnbrechenden nachhaltigen Innovationen in der Textilverarbeitungstechnologie.

Roshan Paul war seit 2015 als Professor auf Einladung an der UBI tätig. Er arbeitet als Plattformleiter der Smart Finishing Group am Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen University inne.

Professor Paul wurde ebenfalls eingeladen, der Forschungseinheit Fiber Materials and Environmental Technologies (FibEnTech) beizutreten. FibEnTech ist eine einzigartige Forschungseinheit, die grundlegende und angewandte Forschungskompetenzen für die Entwicklung und Charakterisierung von faserhaltigen, strukturierten und zusammengesetzten Materialien für die Textil-, Papier- und Verpackungsindustrie zusammenführt. 

Roshan Paul, Ph.D. (Tech.), wurde kürzlich vom Rektor der Universität von Beira Interior (UBI), Portugal, zum ordentlichen Professor auf Einladung ernannt. Der Rektor Professor Mário Lino Barata Raposo nominierte Professor Paul zum Professor Catedrático Convidado. Paul erhielt diese höchste Position in Anerkennung seiner herausragenden wissenschaftlichen Beiträge, insbesondere für seine bahnbrechenden nachhaltigen Innovationen in der Textilverarbeitungstechnologie.

Roshan Paul war seit 2015 als Professor auf Einladung an der UBI tätig. Er arbeitet als Plattformleiter der Smart Finishing Group am Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen University inne.

Professor Paul wurde ebenfalls eingeladen, der Forschungseinheit Fiber Materials and Environmental Technologies (FibEnTech) beizutreten. FibEnTech ist eine einzigartige Forschungseinheit, die grundlegende und angewandte Forschungskompetenzen für die Entwicklung und Charakterisierung von faserhaltigen, strukturierten und zusammengesetzten Materialien für die Textil-, Papier- und Verpackungsindustrie zusammenführt. 

Quelle:

ITA – Institut für Textiltechnik of RWTH Aachen University

30.07.2025

Textilindustrie in Baden-Württemberg doppelt belastet: Konjunkturflaute und transatlantische Zölle

Während die baden-württembergische Textilindustrie sinkende Umsätze und Beschäftigtenzahlen verzeichnet, erschweren neue US-Zölle auf EU-Exporte die wirtschaftliche Erholung. Südwesttextil sieht daher den Bedarf, dass sich Bundesregierung und Europäische Union weiterhin für freien Handel und den Abbau von Handelshemmnissen einsetzen. 

Die konjunkturelle Lage der Textilindustrie in Baden-Württemberg entwickelt sich weiterhin rückläufig. Im Zeitraum von Januar bis Mai 2025 sanken die Beschäftigtenzahlen um 6,5 Prozent. Der Umsatz der Branche ging um 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Während einzelne Bereiche der Branche wie die Spinnerei und Spinnstoffaufbereitung wieder eine positive Entwicklung der Umsätze verzeichneten, müssen die technischen Textilien als einer der wichtigsten Beschäftigungssektoren anhaltend Umsatzeinbußen hinnehmen. 

Während die baden-württembergische Textilindustrie sinkende Umsätze und Beschäftigtenzahlen verzeichnet, erschweren neue US-Zölle auf EU-Exporte die wirtschaftliche Erholung. Südwesttextil sieht daher den Bedarf, dass sich Bundesregierung und Europäische Union weiterhin für freien Handel und den Abbau von Handelshemmnissen einsetzen. 

Die konjunkturelle Lage der Textilindustrie in Baden-Württemberg entwickelt sich weiterhin rückläufig. Im Zeitraum von Januar bis Mai 2025 sanken die Beschäftigtenzahlen um 6,5 Prozent. Der Umsatz der Branche ging um 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Während einzelne Bereiche der Branche wie die Spinnerei und Spinnstoffaufbereitung wieder eine positive Entwicklung der Umsätze verzeichneten, müssen die technischen Textilien als einer der wichtigsten Beschäftigungssektoren anhaltend Umsatzeinbußen hinnehmen. 

US-Handelskonflikt: Zolleinigung Rückschlag für Wirtschaftswende
Die konjunkturelle Entwicklung der Textilindustrie in Baden-Württemberg bewegt sich dabei im Kontext der allgemeinen wirtschaftlich schwierigen Lage in Deutschland. Im zweiten Quartal ist die deutsche Wirtschaft um 0,1 Prozent geschrumpft. Ursache dafür ist unter anderem der Handelskonflikt mit den USA. Bei den Verhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union wurde zwar eine Grundsatzeinigung erzielt, aber die vorgesehenen 15 Prozent Zölle auf die Mehrheit der EU-Exporte in die USA bedeuten noch lange keine Erleichterung für die deutsche Wirtschaft. Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner: „Die Zolleinigung liegt unterhalb den von Donald Trump angedrohten Zöllen und bringt Planungssicherheit für die deutsche Wirtschaft. Die Verhandlungen können trotzdem nicht als Erfolg gewertet werden. Die Zölle sind ein Rückschlag für den Freihandel und werden die Erholung der deutschen Wirtschaft erschweren.“

Transatlantische Beziehungen: Verhandlungsposition und Freihandel stärken
Für die international ausgerichtete baden-württembergische Textil- und Bekleidungsindustrie hatte Südwesttextil in Forderungen für die Bundestagswahl bereits den Bedarf formuliert, den freien Handel und internationale Abkommen zu stärken. Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner sieht daher den Bedarf, in den Ausgestaltungen und weiteren Gesprächen mit den Vereinigten Staaten klare Position zu beziehen: „Die Bundesregierung und die Europäische Union müssen sich für den Abbau von Handelshemmnissen und Zöllen einsetzen. Der „Deal“ mit zahlreichen Zugeständnissen seitens der EU veranschaulicht außerdem, dass wir dringend unsere Verhandlungsposition international und besonders in den transatlantischen Beziehungen stärken müssen. Das bedeutet ein Zusammenrücken und Bündeln der europäischen Kräfte.“

Quelle:

Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie Südwesttextil e.V. 

29.07.2025

Südwesttextil: Tariftreuegesetz belastet Wirtschaft und Investitionen

Bei der Auftragsvergabe des Bundes soll in Zukunft die Einhaltung von Tarifstandards verpflichtend sein. Der Referentenentwurf eines „Gesetzes zur Stärkung der Tarifautonomie durch die Sicherung von Tariftreue bei der Vergabe öffentlicher Aufträge des Bundes“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie soll Anfang August im Bundeskabinett beraten werden. Durch Rechtsverordnungen werden aus Branchentarifverträgen abgeleitete Standards festgelegt, deren Einhaltung Unternehmen für die Dauer der Auftragsvergabe ab einem Volumen von 50.000€ nachweisen müssen. 

Der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband Südwesttextil sieht das Vorhaben im Widerspruch zu den Plänen der Bundesregierung, die Auftragsvergabe für öffentliche Investitionen zu beschleunigen. 

Bei der Auftragsvergabe des Bundes soll in Zukunft die Einhaltung von Tarifstandards verpflichtend sein. Der Referentenentwurf eines „Gesetzes zur Stärkung der Tarifautonomie durch die Sicherung von Tariftreue bei der Vergabe öffentlicher Aufträge des Bundes“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie soll Anfang August im Bundeskabinett beraten werden. Durch Rechtsverordnungen werden aus Branchentarifverträgen abgeleitete Standards festgelegt, deren Einhaltung Unternehmen für die Dauer der Auftragsvergabe ab einem Volumen von 50.000€ nachweisen müssen. 

Der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband Südwesttextil sieht das Vorhaben im Widerspruch zu den Plänen der Bundesregierung, die Auftragsvergabe für öffentliche Investitionen zu beschleunigen. 

Südwesttextil-Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner: „Das geplante Gesetz leistet weder einen Beitrag zur funktionierenden Tarifautonomie noch zu einem starken Tarifvertragssystem. Der Nachweis eines Tariftreueversprechens schafft zudem wieder neue bürokratischen Hürden. Das konterkariert das wichtige Vorhaben der Bundesregierung, eine Wirtschaftswende mit beschleunigter Dynamik für das Land und weniger Bürokratiebelastung für die Unternehmen zu bewegen.“ 

Quelle:

Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie Südwesttextil e.V. 

„Wie würden Sie sich dabei fühlen, für den Online-Kauf eines Paars Socken für 9,99 Euro auf Rechnung zukünftig finanzielle Angaben (Einkommen, Ausgaben, Kontoauszug) machen zu müssen?“ (Online-Käufer/-innen, die häufig auf Rechnung kaufen) (c) Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh)
„Wie würden Sie sich dabei fühlen, für den Online-Kauf eines Paars Socken für 9,99 Euro auf Rechnung zukünftig finanzielle Angaben (Einkommen, Ausgaben, Kontoauszug) machen zu müssen?“ (Online-Käufer/-innen, die häufig auf Rechnung kaufen)
29.07.2025

bevh: Rechnungskauf als Datenkrake

Die EU will die Ausgaben ihre Bürgerinnen und Bürger stärker kontrollieren, um sie vor Überschuldung zu schützen. Die Verbraucherkreditrichtlinie schreibt unter anderem vor, den besonders beliebten Kauf auf Rechnung in vielen Fällen wie einen Kreditvertrag zu behandeln. Bei allen Einkäufen – selbst für kleinere Beträge – müssten Kundinnen und Kunden dann umfangreiche Einkommens- und Ausgabenprüfungen über sich ergehen lassen. Auch sollen sie nach Vorstellung des Gesetzgebers Warnhinweise über „Risiken“ des Kaufs auf Rechnung erhalten, was dem hohen Vertrauen in die besonders sichere Bezahlmethode schaden würde. 
 

Die EU will die Ausgaben ihre Bürgerinnen und Bürger stärker kontrollieren, um sie vor Überschuldung zu schützen. Die Verbraucherkreditrichtlinie schreibt unter anderem vor, den besonders beliebten Kauf auf Rechnung in vielen Fällen wie einen Kreditvertrag zu behandeln. Bei allen Einkäufen – selbst für kleinere Beträge – müssten Kundinnen und Kunden dann umfangreiche Einkommens- und Ausgabenprüfungen über sich ergehen lassen. Auch sollen sie nach Vorstellung des Gesetzgebers Warnhinweise über „Risiken“ des Kaufs auf Rechnung erhalten, was dem hohen Vertrauen in die besonders sichere Bezahlmethode schaden würde. 
 
Der bevh warnt die Bundesregierung bei der Umsetzung der Richtlinie eindringlich davor, die Datensammelwut der EU zu unterstützen. Andernfalls würden viele Verbraucherinnen und Verbraucher zu risikoreicheren Bezahlarten wechseln, wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag des bevh zeigt. Der Verband fordert deshalb in den aktuellen Verhandlungen dazu auf, die Prüfpflichten so zu gestalten, dass Daten so sparsam wie möglich und je nach Kaufsumme verhältnismäßig erhoben werden müssen. Der aktuelle Entwurf sei auf einem guten Weg dahin und dürfe auf keinen Fall verschärft werden. 
 
„Käufe auf Rechnung sind zinsfrei und haben kurze Zahlungsziele. Das Überschuldungsrisiko ist minimal. Daher haben sie ein völlig anderes Risikoprofil als Verbraucherkredite. Den Kundinnen und Kunden ist schwer zu vermitteln, warum sie sich dennoch umfassend gläsern machen sollen“, erklärt Daniela Bleimaier, Leiterin Public Affairs Deutschland & Regionales beim bevh. 
 
Mehr Daten, weniger Sicherheit 
Einer aktuellen Umfrage zufolge genießt der Kauf auf Rechnung in heutiger Form allerhöchstes Verbrauchervertrauen. Sicherheit und mehr Kontrolle über das eigene Ausgabenverhalten zu haben (53 Prozent) sind demnach die wichtigsten Motive, warum Verbraucherinnen und Verbraucher die Bezahlart bevorzugen. Nur 3,7 Prozent wählen ihn wegen eines Zahlungsaufschubs oder einer Zahlungsaufteilung. Gerade für alltägliche Einkäufe erscheint er den meisten ideal: Zwei Drittel der Nutzerinnen und Nutzer (64 Prozent) tätigen damit vor allem kleinere Einkäufe von unter 100 Euro. Nur wenige (6,3 Prozent) bezahlen damit auch einmal Anschaffungen von mehr als 250 Euro. 
 
Umso gravierender sei für viele, dass ihr Ausgabenverhalten ausgerechnet beim Kauf auf Rechnung strenger überwacht werden könnte. Statt mehr Vertrauen beim Shopping zu schaffen, droht das Gegenteil zu passieren: 42 Prozent würden sich „unsicherer fühlen“, wenn sie bei jedem Einkauf finanziell durchleuchtet würden. Nur 15 Prozent der Verbrauchinnen und Verbraucher finden, dass sie sich „sicherer fühlen“ würden. 

Eine deutliche Mehrheit von 57 Prozent der Verbraucherinnen und Verbrauchen halten es für unwahrscheinlich, dass sie nach einer Bonitätsprüfung für kleine Einkäufe nochmals per Kauf auf Rechnung bezahlen würde. Interessant ist auch: Danach gefragt, auf welche Bezahlart sie ausweichen würden, wenn der Kauf auf Rechnung nicht mehr in Frage kommt, gaben 53,4 Prozent PayPal und 22,4 Prozent Klarna an, also ausgerechnet jene Bezahldienstleister, die beim Check-out mit Ratenkrediten als Alternative werben.  
 
Über die Umfrage 
Die Ergebnisse der Umfrage basieren auf einer repräsentativen Stichprobe von 2.306 Verbraucherinnen und Verbrauchern, die häufig im Internet einkaufen. Die Umfrage wurde von Civey im Auftrag des bevh im Zeitraum vom 26. Juni bis 27. Juni 2025 durchgeführt.

Quelle:

Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh)

22.07.2025

Functional Fabric Fair: Neue Winter Edition 2026 parallel zur PGA Show in Orlando

Ab 2026 erweitert die Functional Fabric Fair powered by PERFORMANCE DAYS ihr Portfolio um eine vierte Veranstaltung: die neue Winter Edition in Orlando, Florida. Die Messe findet am 21. und 22. Januar 2026 im Orange County Convention Center (OCCC) im Tangerine Ballroom statt – parallel zur PGA Show, der weltweit größten und traditionsreichsten Fachveranstaltung für den Golfsport, organisiert von Reed Exhibitions (RX) und der PGA of America. 

Die neue Winter Edition in Orlando bietet Platz für 75 kuratierte Aussteller und rückt zentrale Themen wie das Trend Forum und die beliebten Expert Talks in den Fokus. Die Registrierung ist ab September 2025 möglich, kostenfrei für verifizierte Fachbesucher und unabhängig von der Anmeldung zur PGA Show. 

Ab 2026 erweitert die Functional Fabric Fair powered by PERFORMANCE DAYS ihr Portfolio um eine vierte Veranstaltung: die neue Winter Edition in Orlando, Florida. Die Messe findet am 21. und 22. Januar 2026 im Orange County Convention Center (OCCC) im Tangerine Ballroom statt – parallel zur PGA Show, der weltweit größten und traditionsreichsten Fachveranstaltung für den Golfsport, organisiert von Reed Exhibitions (RX) und der PGA of America. 

Die neue Winter Edition in Orlando bietet Platz für 75 kuratierte Aussteller und rückt zentrale Themen wie das Trend Forum und die beliebten Expert Talks in den Fokus. Die Registrierung ist ab September 2025 möglich, kostenfrei für verifizierte Fachbesucher und unabhängig von der Anmeldung zur PGA Show. 

Die Wurzeln der Functional Fabric Fair liegen in der PGA Show, wo 2016 erstmals ein Bereich für textile Rohmaterialien eingeführt wurde. Schnell entwickelte sich daraus ein Treffpunkt für zukunftsweisende Lösungen – mit steigenden Ausstellerzahlen und wachsendem Interesse. 2018 wurde daraus eine eigenständige Messemarke, die heute über 1.000 internationale Aussteller und mehr als 8.000 Fachbesucher jährlich zusammenbringt – mit einem klaren Fokus auf Performance, Nachhaltigkeit und Innovation.  

PERFORMANCE DAYS als internationales Erfolgsformat  
Die Functional Fabric Fair ist das nordamerikanische Schwesterformat der europaweit etablierten PERFORMANCE DAYS, die sich seit Jahren als führende Fachmesse für funktionale Stoffe und nachhaltige Innovationen etabliert hat. Der Fokus auf geprüfte Nachhaltigkeitskriterien, zukunftsweisende Materialien und ein hochwertiges Konferenzprogramm prägt alle Editionen – ob in Portland, New York oder jetzt neu in Orlando. 

Diese internationale Expansion unterstreicht den hohen Bedarf an verantwortungsvoller Produktentwicklung und innovativen Sourcing-Plattformen. 

Ausverkaufte Messe-Hallen: PERFORMANCE DAYS im Oktober ausgebucht      
Die kommende PERFORMANCE DAYS, die vom 29. bis 30. Oktober in München stattfinden wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt bereits vollständig ausgebucht trotz erweiterter Hallenfläche. 

Der Countdown für ein Event voller Highlights ist gestartet:  

  • Day 0 Conference mit Fokus auf Müll (“In nature there is no waste”) 
  • Themenflächen mit aktuellen Branchentrends 
  • Expert Talks mit Top-Speakern 
  • Workshops für praktischen Austausch 
  • und das Trend Forum mit einem brandneuen Fokusthema (Textile to Textile – the role of recyclers“) 
Quelle:

PERFORMANCE DAYS functional fabric fair

Reju & Circle-8 Textile Ecosystems kooperieren und fördern Textilrecycling in Großbritannien Foto: Reju
17.07.2025

Reju & Circle-8 Textile Ecosystems kooperieren und fördern Textilrecycling in Großbritannien

Reju™, ein Unternehmen für die Wiederaufbereitung von Textilien, und Circle-8 Textile Ecosystems, ein Entwickler von Ökosystemen und Infrastrukturen für das Recycling von Textilien, gaben am 17. Juli 2025 ihre Partnerschaft bekannt, um ein Ökosystem für Kreislauftextilien in Großbritannien zu fördern.

Circle-8 wird Rejus künftige europäische Regenerationszentren mit Rohstoffen aus gebrauchten Textilabfällen versorgen, die in der ersten digitalisierten automatisierten Textilsortier- und -vorverarbeitungsanlage (ATSP) verarbeitet werden. In einem ersten Schritt zu einem Netzwerk von Anlagen im industriellen Maßstab wird Reju die Rohstoffe dann für die Produktion seines regenerierten Reju Polyester™ nutzen, das im Vergleich zu neuem Polyester einen um 50 % geringeren Kohlenstoff-Fußabdruck hat und unendlich oft regeneriert werden kann.

Reju™, ein Unternehmen für die Wiederaufbereitung von Textilien, und Circle-8 Textile Ecosystems, ein Entwickler von Ökosystemen und Infrastrukturen für das Recycling von Textilien, gaben am 17. Juli 2025 ihre Partnerschaft bekannt, um ein Ökosystem für Kreislauftextilien in Großbritannien zu fördern.

Circle-8 wird Rejus künftige europäische Regenerationszentren mit Rohstoffen aus gebrauchten Textilabfällen versorgen, die in der ersten digitalisierten automatisierten Textilsortier- und -vorverarbeitungsanlage (ATSP) verarbeitet werden. In einem ersten Schritt zu einem Netzwerk von Anlagen im industriellen Maßstab wird Reju die Rohstoffe dann für die Produktion seines regenerierten Reju Polyester™ nutzen, das im Vergleich zu neuem Polyester einen um 50 % geringeren Kohlenstoff-Fußabdruck hat und unendlich oft regeneriert werden kann.

„Die Zusammenarbeit mit dem wachsenden Ökosystem von Circle-8 und ATSP ermöglicht es uns, die Effizienz des Textilrecyclingprozesses zu steigern, indem wir ihn einfacher und präziser gestalten. Das Ergebnis ist ein Premiumprodukt, das den hohen Reju-Standard für Polyester erfüllt", so Patrik Frisk, CEO von Reju. „Da sich immer mehr Verbraucher und Bekleidungshersteller bewusst werden, wie wichtig es ist, dass Textilien nicht auf Mülldeponien landen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass automatisierte, rationalisierte Prozesse und Einrichtungen dort vorhanden sind, wo die Textilabfälle anfallen."

Die Partnerschaft zwischen Reju und Circle-8 wird dazu beitragen, eine britische Infrastruktur für die Materialverarbeitung aufzubauen und Partnerschaften für ein vollständig transparentes und praktikables Faser-zu-Faser-Ökosystem zu etablieren. Die Vereinbarung soll britischen Marken und Einzelhändlern den Übergang zu einer kreislauforientierten Textilindustrie erleichtern. Circle-8 liefert vorsortiertes und vorverarbeitetes Ausgangsmaterial in großem Maßstab für die von Reju entwickelte Aufbereitungstechnologie. Diese Partnerschaft soll Effizienz, Genauigkeit und Skalierbarkeit für die jährlich in Großbritannien anfallenden mehr als 700.000 Tonnen nicht wiederverwertbarer Textilabfälle gewährleisten.

„Reju und Circle-8 haben ein gemeinsames Engagement für ein echtes, unbegrenztes Textil-zu-Textil-Recycling hier in Großbritannien und auf der ganzen Welt", sagt Cyndi Rhoades, Mitbegründerin und CEO von Circle-8. „Diese Partnerschaft unterstreicht die Bedeutung von Zusammenarbeit und Innovation bei der Umwandlung von Textilabfällen in Ressourcen. Da die globalen Regulierungsbehörden koordinierte Maßnahmen zu diesem Thema ergreifen, widmen sich Reju und Circle-8 der Entwicklung skalierbarer Lösungen, die den Anforderungen der Regulierungsbehörden entsprechen und eine nachhaltigere Zukunft ermöglichen."

Quelle:

Reju

Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes NRW (5. v. r.) überreicht der Hochschule Niederrhein den Förderbescheid für das Zukunftsprojekt „Textilfabrik 7.0“. Foto: Thomas Lammertz/Hochschule Niederrhein
Von links nach rechts: Prof. Dr. Lutz Vossebein, Friedhelm Lange, Dr. Reinhard Körsmeier, Daniel Lüngen, Bodo Middeldorf, Elke Hohmann, Prof. Dr. Wolfgang Kleinebrink, Prof. Dr. Maike Rabe, Detlef Braun, Mona Neubaur, Dr. Thomas Grünewald, Felix Heinrichs, Prof. Dr. Kathleen Diener, Prof. Dr. Thomas Gries
16.07.2025

Textilfabrik 7.0: 25 Millionen Euro Fördermittel für die HSNR

Die Textil- und Bekleidungsindustrie im Rheinischen Revier erfährt einen deutlichen Innovationsschub: Das Zukunftsprojekt „Textilfabrik 7.0“ der Hochschule Niederrhein (HSNR), gemeinsam mit weiteren starken Branchenakteuren, ist gestartet: Am 15. Juli überreichte Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) den Förderbescheid für das ambitionierte Vorhaben, das die digitale und nachhaltige Industrieproduktion von morgen modelhaft umsetzt, neue Arbeitsplätze im  Rheinischen Revier generiert und dabei im globalen Kontext wettbewerbsfähig ist.
 

Die Textil- und Bekleidungsindustrie im Rheinischen Revier erfährt einen deutlichen Innovationsschub: Das Zukunftsprojekt „Textilfabrik 7.0“ der Hochschule Niederrhein (HSNR), gemeinsam mit weiteren starken Branchenakteuren, ist gestartet: Am 15. Juli überreichte Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) den Förderbescheid für das ambitionierte Vorhaben, das die digitale und nachhaltige Industrieproduktion von morgen modelhaft umsetzt, neue Arbeitsplätze im  Rheinischen Revier generiert und dabei im globalen Kontext wettbewerbsfähig ist.
 
Mona Neubaur, Wirtschaftsministerin und Stellvertretende Ministerpräsidentin: „Die Textilfabrik 7.0 ist ein echter Aufbruchsmoment für das Rheinische Revier – und ein starkes Signal für zukunftsfeste Arbeitsplätze, nachhaltige Produktion und regionale Innovationskraft. Hier zeigen Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen gemeinsam, wie Transformation konkret geht: mit Hightech, Kreislaufwirtschaft und Bildungsangeboten, die junge Menschen in der Region halten. Das ist Strukturwandel zum Anfassen – innovativ, klimafreundlich und vor allem: gemeinsam gemacht.“
 
Die HSNR erhält insgesamt 25 Millionen Euro Fördermittel vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Beratend unterstützt wurde die HSNR in der Antragsphase von der Zukunftsagentur Rheinisches Revier.
 
Die Textil- und Bekleidungsindustrie hat eine umfassende Transformation zu bewältigen: Produktion und Geschäftsprozesse werden digital, Robotik muss Einzug erhalten und der Umbau der Textilbranche zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft ist unabdingbar. Resilienz von Lieferketten, Fachkräftemangel und eine sichere Energieversorgung sind weitere große Herausforderungen. „In der Textilfabrik 7.0 haben sich führende Akteure aus Forschung, Wirtschaft und Kommunen zusammengeschlossen, um zunächst ein Technologiezentrum aufzubauen, in dem genau diese Herausforderungen für und zusammen mit den Unternehmen bearbeitet und hoffentlich auch der Lösung näher gebracht werden“, sagt Prof. Dr.-Ing. habil. Maike Rabe, Professorin für Textilveredlung und Ökologie, Leiterin des Forschungsinstituts Textil und Bekleidung an der Hochschule Niederrhein und zugleich Projektleiterin. Neben der HSNR sind außerdem die RWTH Aachen mit dem ITA (Institut für Textiltechnik), die WFMG – Wirtschaftsförderung Mönchengladbach GmbH sowie der Verband der Rheinischen Textil- und Bekleidungsindustrie, die Textilakademie NRW und der Verband der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie an dem Großprojekt beteiligt, die die Urkundenübergabe mit eigenen Vertretern persönlich begleiten. Auch der Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach, Felix Heinrichs, ist anwesend.
 
„Am 1. Oktober wird es mit dem Aufbau des Technologiezentrums im Monforts Quartier in Mönchengladbach losgehen, in dem repräsentative Maschinen und Anlagen zur Entwicklung von On-demand-Produktion, Microfactories, Smart Textiles und biologische und textiltechnische Laboren für die Gewinnung nachhaltiger Rohstoffe für die gemeinsame Transferarbeit von Praktikern und Wissenschaftlern bereit stehen“, sagt Maike Rabe. Perspektivisch geht das Gesamtprojekt Textilfabrik 7.0 (T7) aber über das Technologiezentrum hinaus, denn die anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung soll den Transformationsprozess der Textilwirtschaft so anregen, dass sich industrielle Produktion im Rheinischen Revier in einem Zero-Emission-Park (T7 Park) ansiedelt. Außerdem sollen die bereits etablierten Unternehmen gestärkt werden. 
 
„Auf diese Weise werden wir als Hochschule einen zentralen Beitrag zum Strukturwandel in der Region leisten, damit die Textilbranche auch in Zukunft ein signifikanter Standortfaktor und Magnet von internationaler Bedeutung ist“, betonen auch Hochschulpräsident Dr. Thomas Grünwald und Vizepräsidentin für Forschung und Innovation Prof. Dr. Kathleen Diener.
 
Oberbürgermeister Felix Heinrichs betont: „Die Textilfabrik 7.0 ist eines der bedeutendsten Strukturwandelprojekte für das ganze Revier. Jetzt geht es endlich los! In Zusammenarbeit mit Hochschulen, der Wirtschaft und der Stadt schaffen wir nachhaltige Beschäftigung am Standort Mönchengladbach und dieses in einem so beeindruckenden Umfeld wie dem Monforts Quartier.“
 
Besonderheit des Projektes ist zudem die vorgesehene Fortführung des Projektes unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten und ohne weitere staatliche Förderung. Die genannten Projektpartner haben bereits eine gemeinsame Gesellschaft - die „T7 Management GmbH“ - gegründet, um die Projektstrukturen und -inhalte nach dem Förderzeitraum zu übernehmen. Das Projekt soll somit in jeder Hinsicht nachhaltig sein.
 
„Um es klar zu sagen: Dies ist ein Gemeinschaftsprojekt aus Wirtschaft und Wissenschaft mit dem Ziel der Technologietransformation“, sagt Maike Rabe. Die Textil- und Bekleidungsunternehmen können Know-how und Technik für sich nutzen, und gleichzeitig Impulse in die Fabrik geben. „Wir fassen so Expertenwissen aus Wissenschaft und Praxis zusammen.“
 
Für die Textilfabrik 7.0 arbeitet der Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik fachbereichsübergreifend mit Expertinnen und Experten der gesamten Hochschule zusammen, beispielsweise, wenn es um Expertise in Sachen Energiemanagement, dem Maschinenbau, Robotik oder Biotechnologie geht, so Maike Rabe. „Unsere Studierenden werden außerdem von spannenden Forschungsprojekten sowie Maker Spaces profitieren, in denen sie eigene Ideen umsetzen können.“

Quelle:

Hochschule Niederrhein

14.07.2025

Textilfabrik 7.0: Ministerin übergibt Bewilligungsurkunde

Das Zukunftsprojekt „Textilfabrik 7.0“ der Hochschule Niederrhein (HSNR), gemeinsam mit weiteren starken Branchenakteuren, geht an den Start: Am 15. Juli überreichte Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes NRW die Bewilligungsurkunde für das ambitionierte Vorhaben, das eine neuartige, nachhaltige Industrieproduktion im Jahr 2035 am Beispiel der Textil- und Bekleidungswirtschaft modelliert, im Rheinischen Revier neue Arbeitsplätze generiert und dabei im globalen Kontext wettbewerbsfähig ist.
 

Das Zukunftsprojekt „Textilfabrik 7.0“ der Hochschule Niederrhein (HSNR), gemeinsam mit weiteren starken Branchenakteuren, geht an den Start: Am 15. Juli überreichte Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes NRW die Bewilligungsurkunde für das ambitionierte Vorhaben, das eine neuartige, nachhaltige Industrieproduktion im Jahr 2035 am Beispiel der Textil- und Bekleidungswirtschaft modelliert, im Rheinischen Revier neue Arbeitsplätze generiert und dabei im globalen Kontext wettbewerbsfähig ist.
 
Die Textil- und Bekleidungsindustrie hat eine umfassende Transformation zu bewältigen: Produktion und Geschäftsprozesse werden digital, Robotik muss Einzug erhalten und der Umbau der Textilbranche zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft ist unabdingbar. Resilienz von Lieferketten, Fachkräftemangel und eine sichere Energieversorgung sind weitere große Herausforderungen. In der Textilfabrik 7.0 haben sich führende Akteure aus Forschung, Wirtschaft und Kommunen zusammengeschlossen, um zunächst ein Technologiezentrum aufzubauen, in dem diese Herausforderungen für und zusammen mit den Unternehmen bearbeitet werden.

Quelle:

Hochschule Niederrhein

© VDI ZRE zu nutzen.
11.07.2025

Dreiviertel aller Unternehmen setzen auf Ressourceneffizienz

Die neue Studie des VDI ZRE zeigt, wie KMU des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland auf ressourcenschonendes und zirkuläres Wirtschaften blicken.

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) spielen eine zentrale Rolle für die Transformation hin zu einer ressourcenschonende und zirkulären Wirtschaft. Doch wo stehen KMU heute in Bezug auf Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft? Welche Fortschritte wurden erzielt, wo bestehen weiterhin Herausforderungen – und wie lassen sich weitere Potenziale erschließen? Die neue Studie des VDI ZRE untersucht diese Fragestellungen und gibt einen Überblick über den Status quo von Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft im verarbeitenden Gewerbe. 

Zwischen Anspruch und Umsetzung: Hier stehen KMU heute
Die Ergebnisse der Studie „Status quo der Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft im Mittelstand“ des VDI Zentrums Ressourceneffizienz (VDI ZRE) zeigen: Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft sind für die Mehrheit der befragten Unternehmen von großer Bedeutung – und werden künftig noch wichtiger.

Die neue Studie des VDI ZRE zeigt, wie KMU des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland auf ressourcenschonendes und zirkuläres Wirtschaften blicken.

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) spielen eine zentrale Rolle für die Transformation hin zu einer ressourcenschonende und zirkulären Wirtschaft. Doch wo stehen KMU heute in Bezug auf Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft? Welche Fortschritte wurden erzielt, wo bestehen weiterhin Herausforderungen – und wie lassen sich weitere Potenziale erschließen? Die neue Studie des VDI ZRE untersucht diese Fragestellungen und gibt einen Überblick über den Status quo von Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft im verarbeitenden Gewerbe. 

Zwischen Anspruch und Umsetzung: Hier stehen KMU heute
Die Ergebnisse der Studie „Status quo der Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft im Mittelstand“ des VDI Zentrums Ressourceneffizienz (VDI ZRE) zeigen: Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft sind für die Mehrheit der befragten Unternehmen von großer Bedeutung – und werden künftig noch wichtiger.

Bereits 75 Prozent der KMU setzen Maßnahmen zur Ressourceneffizienz um und jedes zweite Unternehmen schließt innerbetriebliche Stoffkreisläufe. Diese Aktivitäten finden jedoch meist auf operativer Ebene statt, wohingegen zirkuläre Prinzipien im Geschäftsmodell selbst bislang wenig verankert sind. Befragt wurden hierfür Entscheider*innen von insgesamt 1.002 mittelständischen Unternehmen aus sieben Branchen des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland. 

Als stärkste Treiber bei der Umsetzung ressourcenschonender und zirkulärer Maßnahmen gelten neben gesetzlichen Anforderungen vor allem betriebswirtschaftliche Überlegungen: eine gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit und Kosteneinsparungen sind hier besonders bedeutsam. Gleichzeitig hemmen insbesondere technische Herausforderungen, Fachkräftemangel und hoher Personalaufwand eine umfassendere Umsetzung von Maßnahmen. Vor diesem Hintergrund äußern die befragten Unternehmen als wichtige Unterstützungsbedarfe finanzielle Mittel und pragmatische politische Rahmenbedingungen ohne zusätzliche Bürokratie.
 
Relevanz und Nutzen der Ergebnisse für KMU
Die Studie liefert nicht nur ein aktuelles Lagebild. Darüber hinaus bietet sie auch Impulse für die eigene Unternehmenspraxis: Betriebe können ihren eigenen Entwicklungsstand mit den Ergebnissen der Studie abgleichen, typische Herausforderungen und Erfolgsfaktoren erkennen und anhand der Befunde unternehmensstrategische Überlegungen weiterentwickeln. Das hilft sowohl Unternehmen, die bereits erste Schritte gegangen sind, als auch denen, die noch nach dem richtigen Einstieg suchen.

Bereits 2011 und 2015 hatte das VDI ZRE in empirischen Studien untersucht, wie KMU im verarbeitenden Gewerbe mit dem Thema Ressourceneffizienz umgehen. Die neue VDI ZRE-Studie knüpft nun an diese Ergebnisse an und liefert ein aktuelles, erweitertes Bild.

Vorstellung der Ergebnisse 
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Im Dialog zu Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz“ werden am Montag, 15. September 2025 u.a. die zentralen Ergebnisse der Studie vorgestellt. Nutzen Sie die Gelegenheit, mit Expert*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in den Austausch zu treten – melden Sie sich direkt an und seien Sie vor Ort oder virtuell dabei!

Die Studie „Status quo der Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft im Mittelstand“ des VDI ZRE wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) erstellt. 

Quelle:

VDI ZRE

07.07.2025

Einzelhandel fordert Deckelung der Sozialversicherungsbeiträge bei 40 Prozent

Der Handelsverband Deutschland (HDE) geht für das Jahr 2025 weiterhin von einem geringfügigen Anstieg der Umsätze im Einzelhandel um nominal zwei Prozent aus und hält damit an seiner Umsatzprognose fest. Wie eine aktuelle HDE-Umfrage unter rund 650 Handelsunternehmen zeigt, gehen 42 Prozent der Händlerinnen und Händler für das zweite Halbjahr von einer Stagnation ihrer Umsätze aus, während ein gutes Drittel mit Umsatzrückgängen rechnet. Zu kämpfen hat die Branche insbesondere mit den steigenden Lohnnebenkosten. Daher fordert der HDE eine Obergrenze von 40 Prozent bei den Gesamtsozialversicherungsbeiträgen.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) geht für das Jahr 2025 weiterhin von einem geringfügigen Anstieg der Umsätze im Einzelhandel um nominal zwei Prozent aus und hält damit an seiner Umsatzprognose fest. Wie eine aktuelle HDE-Umfrage unter rund 650 Handelsunternehmen zeigt, gehen 42 Prozent der Händlerinnen und Händler für das zweite Halbjahr von einer Stagnation ihrer Umsätze aus, während ein gutes Drittel mit Umsatzrückgängen rechnet. Zu kämpfen hat die Branche insbesondere mit den steigenden Lohnnebenkosten. Daher fordert der HDE eine Obergrenze von 40 Prozent bei den Gesamtsozialversicherungsbeiträgen.

Während sich die Verbraucherstimmung in Deutschland seit Jahresbeginn stetig aufgehellt hat und in kleinen Schritten auf das höchste Niveau seit einem Jahr geklettert ist, zeigen sich die Unternehmen deutlich verhaltener und das Geschäftsklima im Einzelhandel verharrt seit Monaten in einer Seitwärtsbewegung. Wie aus der aktuellen HDE-Umfrage unter rund 650 Handelsunternehmen hervorgeht, rechnet mehr als die Hälfte der Befragten für das Gesamtjahr 2025 mit Umsätzen unterhalb des Vorjahresniveaus. Der HDE geht aufgrund der langsamen Aufhellung der Verbraucherstimmung und der von der Bundesregierung angekündigten nachhaltigen Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland von einer stabilen Umsatzentwicklung im Einzelhandel aus und behält daher seine Prognose für 2025 bei. Im Vorjahresvergleich ist ein nominales Plus von zwei Prozent zu erwarten, real entspricht das einem Plus von 0,5 Prozent.

„Der Einzelhandel misst die neue Bundesregierung an ihren Taten. Sie hat versprochen, für spürbare Entlastungen zu sorgen und die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Darauf setzen die Händlerinnen und Händler“, so HDE-Präsident Alexander von Preen. Der Handel selbst habe in den vergangenen Jahren gezeigt, dass er Verantwortung übernehme, ob als Versorger auch in Krisenzeiten wie der Pandemie oder als zuverlässiger Arbeitgeber, der einen immer höheren Mindestlohn schultert. „Jetzt ist es an der Zeit, dass die Politik Verantwortung übernimmt und Entlastungen auf den Weg bringt, die auch bei den Händlerinnen und Händlern ankommen“, fordert von Preen. Dringender Handlungsbedarf bestehe bei den Lohnnebenkosten, die in den nächsten Jahren auf 50 Prozent zu steigen drohen. „Ein Bekenntnis der Bundesregierung zu einer Senkung der Sozialversicherungsbeiträge und zu einer dauerhaften 40-Prozent-Obergrenze ist überfällig“, betont von Preen. Gingen die Sozialversicherungsbeiträge ungebremst durch die Decke, seien massenweise Stellenstreichungen unvermeidbar.

Auch auf die Abkehr der Bundesregierung von der im Koalitionsvertrag verankerten Stromsteuersenkung für alle blickt der HDE weiterhin mit großer Irritation und Sorge. „Die Senkung der Stromsteuer war ein zentrales Versprechen der Regierung auch an Handel und Verbraucher. Bleibt diese Entlastung jetzt aus, ist das weit mehr als ein Vertrauensbruch. Den Unternehmen fehlen dadurch Hunderte Millionen für notwendige Investitionen, den Verbraucherinnen und Verbrauchern wird finanzieller Spielraum genommen“, so von Preen weiter. So drohe der erhoffte Wirtschaftsaufschwung auszufallen. „Nicht Wort zu halten, ist das folgenschwerste Signal, das eine neue Bundesregierung an Wirtschaft und Verbraucher senden kann“, so von Preen. Die Regierung müsse nun Antworten auf das entstandene Misstrauen finden und in der Wirtschaftspolitik die richtigen Prioritäten setzen.

7. Textillogistik-Forum Foto Hochschule Niederrhein
7. Textillogistik-Forum
04.07.2025

7. Textillogistik-Forum: Zukunftsimpulse für eine nachhaltige Textillogistik

Am 2. Juli 2025 fand in Dortmund zum siebten Mal das Textillogistik-Forum statt, veranstaltet vom Center Textillogistik (CTL) der Hochschule Niederrhein (HSNR) in Mönchengladbach und dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) in Dortmund. Ziel des Forums ist es, regelmäßig Vertreter:innen aus der Textil- und Logistikbranche zusammenzubringen und den fachlichen Austausch zu fördern.

Am 2. Juli 2025 fand in Dortmund zum siebten Mal das Textillogistik-Forum statt, veranstaltet vom Center Textillogistik (CTL) der Hochschule Niederrhein (HSNR) in Mönchengladbach und dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) in Dortmund. Ziel des Forums ist es, regelmäßig Vertreter:innen aus der Textil- und Logistikbranche zusammenzubringen und den fachlichen Austausch zu fördern.

Das Center Textillogistik (CTL) ist eine Kooperation zwischen der Hochschule Niederrhein und dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) in Dortmund. An den Standorten Mönchengladbach und Dortmund gibt es je eine Arbeitsgruppe unter gemeinsamer Leitung von Prof. Dr. Markus Muschkiet. Im CTL sollen unter dem Motto „Logistik für Textilien – Textilien für Logistik“ das Bestreben der Wirtschaft, innovative Lösungen in der Praxis anzuwenden, und die Interessen der wissenschaftlichen Partner an praxisbezogenen, aktuellen Forschungsthemen auf dem Gebiet der Textillogistik am Niederrhein gebündelt werden.
 
Das diesjährige Programm bot eine Vielzahl an Vorträgen und praxisnahen Führungen sowie Gelegenheit für Austausch und Networking unter den Teilnehmenden. Im Fokus standen zukunftsweisende Themen wie nachhaltige City-Logistik, Kreislaufwirtschaft, innovative Sortiertechnologien für Textilien, Recyclingpotenziale, aktuelle politische Entwicklungen sowie technologische Innovationen in der Textillogistik.
 
Nach der Begrüßung durch Prof. Dr.-Ing. Markus Muschkiet (Leiter des CTL an der HSNR und am Fraunhofer IML) und Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen (Institutsleiter am Fraunhofer IML und am Institut für Transportlogistik der Technischen Universität Dortmund) folgte ein vielseitiges Vortragsprogramm, bevor am Nachmittag fanden Führungen durch die Labore und Praktika des Fraunhofer IML stattfanden. Vortragsthemen waren u.a.:

  • Uwe Riechel (Department Head DACHSER Fashion Logistics) präsentierte mit „Smart to POS“ ein innovatives Konzept für nachhaltige City-Logistik, zugeschnitten auf den Point of Sale.
  • Marija Meyerhoff (wissenschaftliche Mitarbeiterin des CTL an der HSNR) stellte das Forschungsprojekt „ReFi(b)re“ zur Kreislaufführung durch das Recycling von Hochleistungsfasern in Schutzkleidung vor.
  • Thomas Fischer (Fachverband Textilrecycling Kreislaufwirtschaft und Marktentwicklung) stellte die Studie „Bedarf, Konsum und Wiederverwertung von Bekleidung und Textilien in Deutschland 2025“ des Bundesverbands Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. vor.
  • Maximilian Brell, Technical Sales Engineer bei der HySpex GmbH zeigte neueste Fortschritte im Bereich „Hyperspectral Imaging“ zur Sortierung von Textilien.
  • Lisa Gudehus (wissenschaftliche Mitarbeiterin des CTL an der HSNR) und Juliane Wipperfürth (wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Textiltechnik der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen) stellten mit dem Projekt „CircWool“ eine Recycling-Technologie von Wollabfällen zur Reintegrierung in den zirkulären textilen Kreislauf vor.
Weitere Informationen:
Center Textillogistik Forum
Quelle:

Hochschule Niederrhein

Abschlusstreffen in Terrassa – Gruppenbild mit Partnern: Alle Ziele im AddTex Projekt wurden erreicht! Foto (c) IVGT/AddTex
04.07.2025

Europas Textilindustrie wird digitaler und nachhaltiger

Vom 25. bis 26. Juni 2025 fand in Terrassa, Spanien, das Abschlusstreffen des ERASMUS+-Projekts AddTex statt, das auf die Ausbildung von Arbeitnehmern, Schülern und Studierenden der Textilindustrie abzielte. Über drei Jahre hinweg waren elf Partner aus Griechenland, Irland, Italien, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik sowie der Verband IVGT für Deutschland an dem Projekt beteiligt.

Mit Hackathons, virtuellen Praktika und 45 frei zugänglichen MOOCs setzte AddTex neue Maßstäbe in der Aus- und Weiterbildung der Textilbranche. Die Online-Plattform www.addtex.eu vermittelt Fachkräften praxisnah und kostenlos neueste Erkenntnisse zu den Themen Green, Digital und Smart Textiles. 

Online-Plattform AddTex.eu
Im Projekt wurden alle gesetzten Ziele erreicht. Die Partner entwickelten innovative Formate wie Summer Schools, Back-to-School-Programme, Coaching-Angebote und Masterclasses. Die 45 Massive Open Online Courses (MOOCs) der Plattform AddTex.eu bieten Erklärvideos und Lernmaterialien als Download-PDFs, jeweils zugeschnitten auf die drei Hauptzielgruppen Techniker, Ingenieure und Manager.

Vom 25. bis 26. Juni 2025 fand in Terrassa, Spanien, das Abschlusstreffen des ERASMUS+-Projekts AddTex statt, das auf die Ausbildung von Arbeitnehmern, Schülern und Studierenden der Textilindustrie abzielte. Über drei Jahre hinweg waren elf Partner aus Griechenland, Irland, Italien, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik sowie der Verband IVGT für Deutschland an dem Projekt beteiligt.

Mit Hackathons, virtuellen Praktika und 45 frei zugänglichen MOOCs setzte AddTex neue Maßstäbe in der Aus- und Weiterbildung der Textilbranche. Die Online-Plattform www.addtex.eu vermittelt Fachkräften praxisnah und kostenlos neueste Erkenntnisse zu den Themen Green, Digital und Smart Textiles. 

Online-Plattform AddTex.eu
Im Projekt wurden alle gesetzten Ziele erreicht. Die Partner entwickelten innovative Formate wie Summer Schools, Back-to-School-Programme, Coaching-Angebote und Masterclasses. Die 45 Massive Open Online Courses (MOOCs) der Plattform AddTex.eu bieten Erklärvideos und Lernmaterialien als Download-PDFs, jeweils zugeschnitten auf die drei Hauptzielgruppen Techniker, Ingenieure und Manager.

Ein Höhepunkt der Abschlussveranstaltung am 26. Juni 2025, die gemeinsam von AddTex und dem EU-Projekt xBUILD-EU unter dem Motto „Textile Talent & Innovation: Driving Tomorrow’s Industry“ organisiert wurde, war die interaktive Session „Neue Generationen auf dem Arbeitsmarkt“ inklusive des Speed-Datings „Talent meets Industry“. Die Veranstaltung brachte Unternehmen, Studierende und Fachleute für einen intensiven Austausch und Vernetzungstag in Terrassa zusammen.

Die Plattform AddTex.eu wird vom IVGT-Fachbereich Technische Textilien zusammen mit den Projektpartnern in den nächsten fünf Jahren kontinuierlich weiterentwickelt, um aktuelle Inhalte bereitzustellen und als Ansprechpartner für die Industrie sowie Hochschulen zu fungieren. Neben Anleitungen zur Erstellung eigener MOOCs, Hackathons und Webinare wurden auch neue Soft Skills und Formate wie Back-to-School-Programme und lösungsorientierte Beratung durch Projekt-Hubs entwickelt und implementiert.

Aktuell ist eine Zusammenarbeit mit der Professur Textiltechnologie der Technischen Universität Chemnitz und dem Texoversum Experts & Training Hub in Reutlingen geplant, um die Projektergebnisse zu ergänzen. Neben den drei EU-Schwerpunktthemen „Green – Digital – Smart“ stehen zudem Textilrecycling sowie Digitalisierungs- und KI-Themen im Fokus, um den IVGT-Mitgliedern gezielt Informationen, Schulungsunterlagen und Netzwerkkontakte bereitzustellen.

Der IVGT war zuletzt verantwortlich für das Arbeitspaket 5 „Qualifizierung der Textilindustrie durch ADDTEX-Hubs für Green-Digital-Smart“ sowie für die Erstellung eines Anwendungshandbuchs und eines Businessplans, die die Aktualisierung der Projektinhalte für mindestens fünf Jahre nach Projektende sicherstellen sollen. 

Quelle:

IVGT/AddTex

Sortieranlage Foto Rhenus SE & Co. KG
03.07.2025

Digitale Logistik für textile Kreisläufe

REMONDIS und die H&M Group haben mit Looper Textile Co. ein gemeinsames Joint Venture gegründet. Das unabhängige Unternehmen sammelt und sortiert gebrauchte Textilien und ermöglicht deren Wiederverwendung sowie Recycling. Die Rhenus 4PL Solutions GmbH, ein Unternehmen der Rhenus Gruppe, unterstützt das Projekt als Vertragspartner von REMONDIS mit fortschrittlichen Logistiklösungen – darunter die zentrale Steuerung von Transportströmen, durchgehende Transparenz entlang der Lieferkette sowie die Implementierung eines digitalen 4PL Control Towers, der speziell auf die Anforderungen der textilen Kreislaufwirtschaft zugeschnitten ist.

REMONDIS und die H&M Group haben mit Looper Textile Co. ein gemeinsames Joint Venture gegründet. Das unabhängige Unternehmen sammelt und sortiert gebrauchte Textilien und ermöglicht deren Wiederverwendung sowie Recycling. Die Rhenus 4PL Solutions GmbH, ein Unternehmen der Rhenus Gruppe, unterstützt das Projekt als Vertragspartner von REMONDIS mit fortschrittlichen Logistiklösungen – darunter die zentrale Steuerung von Transportströmen, durchgehende Transparenz entlang der Lieferkette sowie die Implementierung eines digitalen 4PL Control Towers, der speziell auf die Anforderungen der textilen Kreislaufwirtschaft zugeschnitten ist.

Smarte Lösungen für intelligenteres Textilrecycling
Remondis und die H&M Group haben sich mit dem Joint Venture Looper Textile Co. zum Ziel gesetzt, gebrauchte Kleidung und Textilien zu sammeln und zu sortieren, um sie einer Wiederverwendung oder einem Recycling zuzuführen und so diese wertvollen Ressourcen bestmöglich zu nutzen. „Der Bedarf an effizienten Sammel- und Sortierlösungen war noch nie so groß, und Looper ist in einer einzigartigen Position, echten Wandel voranzutreiben“, erklärt Erik Lagerblad, CEO von Looper Textile Co.

„Gebrauchte Textilien gehören weltweit zu den größten Materialströmen. Wir setzen auf digitale Lösungen und unsere Kreislaufwirtschaftsexpertise, um die jährlich gesammelten Mengen von bis zu 150 Millionen Teilen effizient zu steuern. Gemeinsam wollen wir die nachhaltige Nutzung von Textilien in die Zukunft führen“, so Simon Bodmer, Leiter der Logistikabteilung bei REMONDIS Recycling GmbH & Co. KG.

Kreisläufe ermöglichen: Über 70 Millionen Kleidungsstücke im Jahr 2024 sortiert
Looper Textile Co. macht Textilien kreislauffähig, indem es sie wiederverwendet und für das Recycling vorbereitet. Mit zwei Sortieranlagen in Deutschland, einer weiteren in Polen und einem globalen Partnernetzwerk sortiert das Unternehmen Kleidungsstücke in über 200 Kategorien – basierend auf Material und Kleidungsart. Im ersten Betriebsjahr 2023 konnte Looper die Lebensdauer von über 40 Millionen Kleidungsstücken verlängern, im Jahr 2024 waren es bereits über 72 Millionen: davon 65 Prozent zur Wiederverwendung, 25 Prozent zum Recycling und weniger als 10 Prozent wurden aufgrund von Verunreinigung fachgerecht entsorgt.

Ein fester Bestandteil der Innovationsstrategie bei Looper ist eine Pilotanlage für automatisiertes Sortieren mittels Nahinfrarot- und optischer Sensortechnik, um den genauen Materialanforderungen neuer Textil-zu-Textil-Recyclinglösungen gerecht zu werden.

Rhenus 4PL Control Tower sorgt für Transparenz in Loopers Lieferkette
Im Rahmen des Projekts setzt die Rhenus 4PL Solutions GmbH ihren 4PL Control Tower ein – eine zentrale digitale Plattform, die die Koordination und Überwachung sämtlicher Logistikaktivitäten in Echtzeit ermöglicht. Als Fourth Party Logistics (4PL-) Dienstleister übernimmt Rhenus die übergreifende Verantwortung für das Management aller Logistikpartner und -prozesse. Das System wurde speziell an die Anforderungen der Kreislaufwirtschaft angepasst und sorgt für vollständige Transparenz, optimierte Materialflüsse sowie eine effiziente, datenbasierte Steuerung der Lieferkette. In einem zirkulären Projekt wie Looper Textile Co. spielt der Control Tower eine zentrale Rolle, indem er sämtliche Beteiligten nahtlos koordiniert und für durchgängige Transparenz sorgt.

„Unser 4PL Control Tower bietet eine zentrale Plattform für die koordinierte und integrierte Steuerung aller logistischen Aktivitäten und steigert die Sichtbarkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Das ist entscheidend, um die Ziele von Looper Textile Co. zu erreichen“, erklärt Chris Gerfertz, Managing Global Director bei Rhenus 4PL Solutions.

Weitere Informationen:
H&M Group REMONDIS Textilrecycling
Quelle:

Rhenus SE & Co. KG

03.07.2025

Lenzing AG: Neue Hybridanleihe in Höhe von EUR 500 Mio.

Die Lenzing Gruppe, ein führender Anbieter von regenerierten Cellulosefasern für die Textil- und Vliesstoffindustrien hat die Platzierung einer neuen, über einen Zeitraum von 3 Jahren nicht kündbaren Hybridanleihe über EUR 500 Mio. erfolgreich abgeschlossen. Das Angebot richtete sich sowohl an bestehende Investoren der im Dezember 2020 begebenen Hybridanleihe als auch an neue Investoren.

Die neue Hybridanleihe wurde zunächst mit einem Mindestbetrag von EUR 300 Mio. und einer Kuponspanne von 9,0 bis 9,5 Prozent angeboten. Das Angebot wurde vom Markt sehr gut aufgenommen, so dass Lenzing das Volumen auf 500 Mio. EUR aufstocken und die Anleihe am unteren Ende der angebotenen Kuponspanne mit 9,0 Prozent bepreisen konnte.

Die Lenzing Gruppe, ein führender Anbieter von regenerierten Cellulosefasern für die Textil- und Vliesstoffindustrien hat die Platzierung einer neuen, über einen Zeitraum von 3 Jahren nicht kündbaren Hybridanleihe über EUR 500 Mio. erfolgreich abgeschlossen. Das Angebot richtete sich sowohl an bestehende Investoren der im Dezember 2020 begebenen Hybridanleihe als auch an neue Investoren.

Die neue Hybridanleihe wurde zunächst mit einem Mindestbetrag von EUR 300 Mio. und einer Kuponspanne von 9,0 bis 9,5 Prozent angeboten. Das Angebot wurde vom Markt sehr gut aufgenommen, so dass Lenzing das Volumen auf 500 Mio. EUR aufstocken und die Anleihe am unteren Ende der angebotenen Kuponspanne mit 9,0 Prozent bepreisen konnte.

„Die erfolgreiche Platzierung der neuen Hybridanleihe ist nach der im Mai dieses Jahres abgeschlossenen Finanzierung durch einen syndizierten Kredit in Höhe von EUR 545 Mio. der nächste Meilenstein im professionellen und vorausschauenden Management unserer Kapitalstruktur“, erklärt Nico Reiner, CFO der Lenzing Gruppe. „Damit haben wir im Wesentlichen die Finanzierung bis 2027 abgesichert und können uns weiterhin voll auf die Umsetzung unseres erfolgreichen Performance-Programms zur Steigerung der Margen und des Free Cashflows konzentrieren.“

Die Valuta der neuen Hybridanleihe ist für den 9. Juli 2025 festgelegt. BNP Paribas und UniCredit agierten als Global Coordinators und Lead Dealer Managers. BNP Paribas, Commerzbank, Erste Group, J.P. Morgan, Raiffeisen Bank International und UniCredit begleiteten die Transaktion als Joint Bookrunner.

Weitere Informationen:
Lenzing AG Anleihe
Quelle:

Lenzing AG

Ein Semester lang haben sich 16 Studierende mit dem inklusiven Modelabel WASNI aus Esslingen beschäftigt. Foto Hochschule Albstadt-Sigmaringen
02.07.2025

Hochschule Albstadt-Sigmaringen: Konzepte für inklusives Modelabel

Mode mit Haltung: Ein Semester lang haben sich 16 Studierende des Studiengangs Textil- und Bekleidungstechnologie an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen intensiv mit dem inklusiven Modelabel WASNI aus Esslingen beschäftigt. Das Ergebnis: durchdachte Konzepte für Design, Nachhaltigkeit und Marketing – und viele konkrete Ideen, die das Unternehmen unter anderem zum zehnjährigen Jubiläum im Herbst umsetzen möchte.

WASNI steht für „Wenn anders sein normal ist“ und damit für ein Geschäftsmodell, bei dem Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam hochwertige Kleidung produzieren. Die Projektarbeit der Studierenden zielte darauf ab, die Marke weiterzuentwickeln, ihre Reichweite zu erhöhen und gleichzeitig soziale und ökologische Aspekte zu stärken.

„Unsere Studierenden haben an realen Herausforderungen gearbeitet und ihre Fachkenntnisse mit Projektmanagement kombiniert“, erklärt Prof. Manuela Bräuning, die das Projekt gemeinsam mit Prof. Dr. Jyoti Kapur und der Lehrbeauftragten Nathalie Löffler betreut hat. „Solche Praxisprojekte zeigen eindrucksvoll, wie Studium und Wirtschaft sinnvoll ineinandergreifen können.“

Mode mit Haltung: Ein Semester lang haben sich 16 Studierende des Studiengangs Textil- und Bekleidungstechnologie an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen intensiv mit dem inklusiven Modelabel WASNI aus Esslingen beschäftigt. Das Ergebnis: durchdachte Konzepte für Design, Nachhaltigkeit und Marketing – und viele konkrete Ideen, die das Unternehmen unter anderem zum zehnjährigen Jubiläum im Herbst umsetzen möchte.

WASNI steht für „Wenn anders sein normal ist“ und damit für ein Geschäftsmodell, bei dem Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam hochwertige Kleidung produzieren. Die Projektarbeit der Studierenden zielte darauf ab, die Marke weiterzuentwickeln, ihre Reichweite zu erhöhen und gleichzeitig soziale und ökologische Aspekte zu stärken.

„Unsere Studierenden haben an realen Herausforderungen gearbeitet und ihre Fachkenntnisse mit Projektmanagement kombiniert“, erklärt Prof. Manuela Bräuning, die das Projekt gemeinsam mit Prof. Dr. Jyoti Kapur und der Lehrbeauftragten Nathalie Löffler betreut hat. „Solche Praxisprojekte zeigen eindrucksvoll, wie Studium und Wirtschaft sinnvoll ineinandergreifen können.“

In vier Teams entwickelten die Studierenden konkrete Maßnahmen und Produkte. Ziel der Gruppe Produktentwicklung war es, das Sortiment zu erweitern und jüngere Zielgruppen anzusprechen. Entstanden sind unter anderem ein Oversized-Unisex-Hoodie, genderneutrale Hosen und neue T-Shirt-Designs. Für die Gruppe „Print“ lag der Fokus auf frischen Motiven für die bedruckten Oberteile – darunter Themen wie „Outdoor“, „Veggies“ oder neue Schriftzug-Designs. 

Das Team Nachhaltigkeit schlug vor, eine limitierte Sonderkollektion aus Stoffresten, Musterproben und Fehlproduktionen herauszubringen – in gewohnter WASNI-Qualität. Auch Verpackung und Versand wurden neu gedacht: Eine Papierbanderole ersetzt Plastik, der Kleber für das entworfene Paketband besteht aus Naturkautschuk, Werbematerial wird auf abbaubarem Samenpapier gedruckt. Und für Stoffreste entwickelte die Gruppe kreative Upcycling-Ideen wie Beanies, Stirnbänder, Taschen oder Sitzkissen. Das Marketing-Team erarbeitete ein umfassendes Konzept für die kommenden Monate und blickte dabei auch aufs zehnjährige Firmenjubiläum, das im Herbst dieses Jahres ansteht – inklusive Posting-Plan, Vorschlägen für die Überarbeitung der Website und Social-Media-Inhalten. 

Daniel Kowalewski, Geschäftsführer von WASNI, zeigte sich beeindruckt von der Professionalität der Ergebnisse: „Ich bin wirklich begeistert – es ist toll, was die Studierenden hier auf die Beine gestellt haben und wie weit gedacht wurde.“ Da das Unternehmen nicht sehr groß sei, „ist das eine echte Unterstützung. Wir werden auf jeden Fall Ideen von allen vier Projektgruppen aufgreifen und umsetzen“.
 
Das Studierendenprojekt fand unter dem Dach des internationalen Forschungsprojekts TexUnite statt, das darauf abzielt, wesentliche Schlüsselkompetenzen zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele in der Textil- und Bekleidungsindustrie zu fördern. Wichtiger Bestandteil ist das sogenannte Service Learning in der Ausbildung – einer Lernform, bei der fachliches Lernen mit gesellschaftlichem Engagement verbunden wird.

Quelle:

Hochschule Albstadt-Sigmaringen

02.07.2025

Alttextilsystem am Abgrund: bvse veröffentlicht 7-Punkte-Plan

Um den drohenden Kollaps der hochwertigen Erfassung und Verwertung von Alttextilien und Altschuhen abzuwenden, legt der bvse-Fachverband Textilrecycling (FTR) konkrete Lösungsansätze in einem 7-Punkte-Positionspapier vor und hat sich damit an Dr. Silke Karcher, Leiterin der Unterabteilung T II Kreislaufwirtschaft im Bundesumweltministerium und an den Umweltausschuss des Bundestages gewandt.

„Unser etabliertes System ist nicht nur alternativlos – es ist ein europäisches Vorbild. Ein Zusammenbruch wäre weder ökologisch noch ökonomisch verkraftbar und muss mit allen Mitteln verhindert werden“, warnt bvse-Vizepräsident und Vorsitzender des Fachverbands Textilrecycling, Stefan Voigt.

Das etablierte System der hochwertigen Erfassung und Verwertung von Alttextilien und Altschuhen in Deutschland ist alternativlos und beispielhaft in Europa. Es sorgt für die komfortable und hochwertige Erfassung und Verwertung von Alttextilien der Bürger. Hier werden im Jahr 2025 voraussichtlich ca. 1,5 Millionen Tonnen Alttextilien erfasst.

Um den drohenden Kollaps der hochwertigen Erfassung und Verwertung von Alttextilien und Altschuhen abzuwenden, legt der bvse-Fachverband Textilrecycling (FTR) konkrete Lösungsansätze in einem 7-Punkte-Positionspapier vor und hat sich damit an Dr. Silke Karcher, Leiterin der Unterabteilung T II Kreislaufwirtschaft im Bundesumweltministerium und an den Umweltausschuss des Bundestages gewandt.

„Unser etabliertes System ist nicht nur alternativlos – es ist ein europäisches Vorbild. Ein Zusammenbruch wäre weder ökologisch noch ökonomisch verkraftbar und muss mit allen Mitteln verhindert werden“, warnt bvse-Vizepräsident und Vorsitzender des Fachverbands Textilrecycling, Stefan Voigt.

Das etablierte System der hochwertigen Erfassung und Verwertung von Alttextilien und Altschuhen in Deutschland ist alternativlos und beispielhaft in Europa. Es sorgt für die komfortable und hochwertige Erfassung und Verwertung von Alttextilien der Bürger. Hier werden im Jahr 2025 voraussichtlich ca. 1,5 Millionen Tonnen Alttextilien erfasst.

Das System ist angeschlagen und vom Zusammenbruch bedroht. Diverse Insolvenzen von Dienstleistern sorgen bereits jetzt für Entsorgungsprobleme in vielen Regionen Deutschlands. Ein Kollaps des Systems sei sehr wahrscheinlich nicht zu reparieren und müsse unter allen Umständen vermieden werden. Ein Zusammenbruch des Systems würde zu einem steilen Anstieg der thermisch zu entsorgenden Abfallmengen führen und enorme Kosten verursachen. Ein eklatanter Widerspruch zur gewünschten Umsetzung des geschlossenen Kreislaufs für Textilien und zur gesetzlich vorgegebenen Vermeidung von Abfällen (siehe KrWG / §6).

„Ein Ersatz durch Rücknahmesysteme der Hersteller oder vereinzelte Abgabestellen in Wertstoffhöfen kann hier nur sehr wenig ausgleichen und nur einen Bruchteil der benötigten Sammelkapazitäten bereitstellen“, macht Voigt klar.

Folgende Lösungsansätze schlägt der Fachverband Textilrecycling (FTR) vor, um einen bevorstehenden Kollaps der hochwertigen Erfassung und Verwertung von Alttextilien und Altschuhen zu verhindern:

  1. Zuzahlungen für die Branche dringend nötig
    Abgegrenzt von der zu erwartenden Einführung der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) für Textilien benötigt das seit Jahren bestens etablierte System der Altkleidererfassung und Verwertung eine sofortige Interimslösung einer finanziellen Unterstützung seitens des Staates. Die öffentlich rechtlichen Entsorgungsträger müssen umgehend der ihnen zugewiesenen Verantwortung für eine hochwertige Getrenntsammlung von Textilien gerecht werden und die erbrachten Leistungen der im System tätigen Unternehmen entsprechend vergüten. Die Zeitlinie bis zur Umsetzung einer EPR in Deutschland, die reell nicht vor 2027 / 2028 kommen werde, sei ohne sofortige Unterstützung kaum überbrückbar.
  2. Angemessene Bezahlung der Dienstleistung der Abfallentsorgung im Bereich der Alttextilien
    Da ein Verwertungserlös für den Teil der tragbaren Textilien und Schuhe kaum noch zu erzielen ist und die Kosten für Erfassung der Textilien deutlich über dem aktuellen Marktpreis von Originalware liegen, muss der Aufwand für diese Dienstleistung entsprechend nachvollziehbar bezahlt werden ggf. durch eine transparente Abrechnung der Dienstleistungskosten inkl. Entsorgungskosten nicht textiler Abfälle und einer transparenten Abrechnung der Erträge.
  3. Priorisierung des Gesetzgebungsprozesses zur Einführung des EPR für Textilien und Schuhe
    Keine weiteren Verzögerungen beim Start des Gesetzgebungsprozesses. Dieser müsse unmittelbar erfolgen, noch vor der Sommerpause. Abhängig von einer notwendigen finanziellen "Sofortlösung" werde die jetzige Sammelstruktur in Deutschland eine mögliche Wartezeit von bis zu 30 Monaten nicht überleben. Es sei notwendig kurzfristige Änderungen im Markt herbeizuführen da die weltweite Markt- und Kostenentwicklung die Branche überrolle.
  4. Vertragliche, regelmäßige Preisanpassungen gemäß mittlerem EUWID
    Durch diese „Indexbindung“ wären regelmäßige Preisanpassungen auch bei laufenden Verträgen möglich, sofern die Kosten für die Sammlung übernommen und im Gegenzug die Verwertungserlöse auf Basis des mittleren EUWID ausgeschüttet werden.
  5. Möglichkeiten schaffen für kostenfreie Übernahme der Fehlwürfe und Störstoffe
    Angesichts des permanent und drastisch steigenden Anteils an Fremdstoffen in und um den Containern sei dies zwingend notwendig. Der Anteil der nicht zu verwertenden Textilien und Schuhe in den Containern betrage annähernd 50 Prozent und belaste die ausführenden Unternehmen schon genug.
  6. Gleichstellung aller Beteiligten im Sammel- und Verwertungssystem
    Es dürfe keinerlei Bevorzugung von bestimmten Akteuren geben, wie beispielsweise kürzlich von verschiedenen Seiten für kommunale und karitative Akteure gefordert. Dies zerstöre das empfindliche Gesamtsystem und würde zu weiteren Insolvenzen gewerblicher Akteure führen, die den Großteil des Systems darstellen.
  7. Deutliche Verbesserung der Bürgerinformation zur Abfallvermeidung durch den ÖrE und der Kommunen
    Illegale Abfallentsorgung durch die Bürger hätte ein Maß angenommen, welches für katastrophale Erscheinungsbilder in Kommunen führe. Hier müsse durch deutlich bessere Aufklärungsarbeit, beispielsweise durch verbesserte Abfallratgeber, darauf hingewirkt werden, dass es an den Standorten der Sammelbehälter für Textilien zu weniger Missbrauch und Ablagerungen komme.
Quelle:

Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung