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(c) MKW
Gruppenfoto der Netzwerkpartner:innen und Ministerin Brandes
28.04.2023

Hochschule Niederrhein: Kooperationsplattform für nachhaltige Textilwirtschaft startet

Kleidung, Schuhe, Möbel - der Konsum von Textilien steigt in der Europäischen Union kontinuierlich. Mit ihm gehen Auswirkungen auf das Klima, den Wasser- und Energieverbrauch sowie die Umwelt einher. Unter der Leitung der Hochschule Niederrhein (HSNR) starten ab Mai 2023 die Projektpartner HSNR, DWI - Leibniz-Institut für Interaktive Materialien und das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT eine Kooperationsplattform: Mit dem Projekt „KlarTEXt“ wollen sie die Hindernisse für eine nachhaltige und umweltfreundliche Textilwirtschaft überwinden. Das Projekt wird über vier Jahre mit rund zwei Millionen Euro vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW NRW) gefördert.

Kleidung, Schuhe, Möbel - der Konsum von Textilien steigt in der Europäischen Union kontinuierlich. Mit ihm gehen Auswirkungen auf das Klima, den Wasser- und Energieverbrauch sowie die Umwelt einher. Unter der Leitung der Hochschule Niederrhein (HSNR) starten ab Mai 2023 die Projektpartner HSNR, DWI - Leibniz-Institut für Interaktive Materialien und das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT eine Kooperationsplattform: Mit dem Projekt „KlarTEXt“ wollen sie die Hindernisse für eine nachhaltige und umweltfreundliche Textilwirtschaft überwinden. Das Projekt wird über vier Jahre mit rund zwei Millionen Euro vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW NRW) gefördert.

Zwei bis zehn Prozent der EU-Umweltbelastung beruhen auf Kleidungskonsum. Damit stellt der steigende Verbrauch von Textilien über den gesamten Lebenszyklus der Produkte durchschnittlich die viertgrößte Quelle negativer Auswirkungen auf die Umwelt und den Klimawandel in der Europäischen Union dar. Mit ihrer Strategie für nachhaltige und kreislauffähige Textilien stößt die EU nun die Transformation der Textilwirtschaft an: Dabei sollen zum einen die Nutzung und Entsorgung textiler Produkte verbessert und zum anderen der Austrag faserigen Mikroplastiks minimiert werden.

Die 1400 deutschen, überwiegend mittelständischen Unternehmen der Branche stellt diese erforderliche Transformation vor große Herausforderungen. Allein für Ökodesignanforderungen (z. B. Ressourceneffizienz oder Recycling) existieren bislang weder Vorgaben noch überzeugende Lösungen. Viele der Unternehmen benötigen dazu starke Partnerschaften.

Austausch von Expertise
Genau hier setzt die Kooperationsplattform „KlarTEXt“ an: Material, Funktion, Zirkularität sowie Ressourceneffizienz sind omnipräsente Themen der Wissenschaft und Industrie mit großem Entwicklungspotenzial für die Gesellschaft. Das MKW finanziert die Entwicklung und Gründung der Plattform, die zugleich den Innovationsbedarf der Gesellschaft und Unternehmen bündeln sowie in wissenschaftliche Aktivitäten und Lehrformate überführen wird.

Mithilfe der Kooperationsplattform möchten die kooperierenden Forschenden Hindernisse für eine nachhaltige Textilindustrie ausmachen, Maßnahmen für ihre Überwindung definieren und an den Stellschrauben für eine sozial und ökologisch nachhaltige Textilwirtschaft arbeiten. „KlarTEXt“ hat zum Ziel, die gemeinsamen Forschungsfelder textile Materialien, Funktionen, Zirkularität sowie Ressourceneffizienz für erhöhte Innovationskraft in Unternehmen zu transferieren. Des Weiteren sollen die Forschungsthemen in verständlicher Sprache mit der Gesellschaft geteilt werden. Durch diese wirtschaftliche und gesellschaftliche Teilhabe werden so unter anderem Zukunftsinnovationen aus den Bereichen Biopolymere und Biotechnologie für die Textilwirtschaft mit Relevanz versehen.

Bereits Interessierte für die Vernetzung
Unterstützer der ersten Stunde und weitere Kooperationspartner sind das Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie (WI), das Nova-Institut, die Gemeinschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), das Cluster industrieller Biotechnologie (CLIB) und Die C&A’s FIT GmbH sowie zahlreiche weitere Unternehmen aus dem Textilsektor.  Mithilfe der digitalen Vernetzungsplattform sowie den verschiedenen interaktiven Veranstaltungsangeboten und -formaten möchten die Projektpartner Voraussetzungen schaffen, die Zukunft einer nachhaltigen Textilwirtschaft zu gestalten.

Dies gilt sowohl für Vertreter und Vertreterinnen aus Industrie und Akademia als auch Menschen der allgemeinen Bevölkerung. „Mit ‚KlarTEXt‘ möchten wir die Lücke zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft mit Fokus auf die Textil- und Bekleidungswirtschaft schließen. In partizipativen Formaten wird der Austausch zwischen Bürger:innen und Unternehmen zu den Forschungsfeldern und gesellschaftlichen Fragestellungen zu wichtigen Themen der Textilindustrie wie beispielsweise technische Innovationen, Reparierbarkeit, ökologische Materialien, Fast und Fair Fashion ermöglicht“, erläutert Professorin Maike Rabe. Bürgerinnen und Bürger dürfen sich unter anderem auf Angebote zur textilen Nachhaltigkeit im OecherLab (Aachen), der Junior-Uni (Mönchengladbach), im Supermarkt der Ideen (Oberhausen) und in dem Dezentrale BioLab (Dortmund) freuen.

Quelle:

Hochschule Niederrhein

(c) U.S. Cotton Trust Protocol
05.04.2023

U.S. Cotton Trust Protocol: Über 3 Millionen Kilogramm Baumwolle getrackt

Das U.S. Cotton Trust Protocol ("Trust Protocol") gab bekannt, dass es nun einen entscheidenden Meilenstein erreicht hat, indem es mehr als 3 Millionen Kilogramm Baumwolle mithilfe der Protocol Consumption Management Solution (PCMS) getrackt hat.

Dieser Meilenstein wurde während des wichtigsten Modemonats erreicht, der alle zwei Jahre stattfindet und am 9. Februar mit der New Yorker Modewoche begonnen hat und am 7. März mit der Pariser Modewoche beendet wurde. In diesem Monat sind alle Augen auf die Branche und ihre Nachhaltigkeitsbestrebungen gerichtet.

Insgesamt sind mehr als 11 Millionenen fertige Produkte registriert.

„Diese Zahlen, die mitten im weltweiten Modemonat veröffentlicht werden, kommen nicht nur zur rechten Zeit, sondern sind auch ein hervorragender Beleg für die Fortschritte, die das U.S. Cotton Trust Protocol in den drei kurzen Jahren seit seiner Einführung erzielt hat", sagt Dr. Gary Adams, Präsident des U.S. Cotton Trust Protocol. „Mithilfe des PCMS können Marken- und Einzelhandelsmitglieder eine Vielzahl von Angaben machen, auch auf dem Produkt, die auf datengestützten, verifizierten Protokollverbrauchseinheiten basieren."

Das U.S. Cotton Trust Protocol ("Trust Protocol") gab bekannt, dass es nun einen entscheidenden Meilenstein erreicht hat, indem es mehr als 3 Millionen Kilogramm Baumwolle mithilfe der Protocol Consumption Management Solution (PCMS) getrackt hat.

Dieser Meilenstein wurde während des wichtigsten Modemonats erreicht, der alle zwei Jahre stattfindet und am 9. Februar mit der New Yorker Modewoche begonnen hat und am 7. März mit der Pariser Modewoche beendet wurde. In diesem Monat sind alle Augen auf die Branche und ihre Nachhaltigkeitsbestrebungen gerichtet.

Insgesamt sind mehr als 11 Millionenen fertige Produkte registriert.

„Diese Zahlen, die mitten im weltweiten Modemonat veröffentlicht werden, kommen nicht nur zur rechten Zeit, sondern sind auch ein hervorragender Beleg für die Fortschritte, die das U.S. Cotton Trust Protocol in den drei kurzen Jahren seit seiner Einführung erzielt hat", sagt Dr. Gary Adams, Präsident des U.S. Cotton Trust Protocol. „Mithilfe des PCMS können Marken- und Einzelhandelsmitglieder eine Vielzahl von Angaben machen, auch auf dem Produkt, die auf datengestützten, verifizierten Protokollverbrauchseinheiten basieren."

Dies ist möglich, weil das PCMS die Blockchain und andere digitale Technologien nutzt, um die Bewegungen von Protocol Cotton und U.S. Cotton in jeder Phase der Lieferkette nahezu in Echtzeit aufzuzeichnen und zu überprüfen. Dies setzt voraus, dass alle Mitglieder der Lieferkette - einschließlich der Baumwollspinnereien und Hersteller - Mitglied des Trust Protocol sind.

Das Trust Protocol ist auch das einzige System, das quantifizierbare, überprüfbare Ziele und Messungen bietet und die kontinuierliche Verbesserung von sechs wichtigen Nachhaltigkeitsmetriken vorantreibt: Landnutzung, Bodenkohlenstoff, Wassermanagement, Bodenverlust, Treibhausgasemissionen und Energieeffizienz.

Das Programm erfasst wichtige Umwelt- und Sozialdaten im Rahmen eines wissenschaftlich fundierten Systems auf Betriebsebene und legt diese jährlich vor.

Quelle:

U.S. Cotton Trust Protocol

02.03.2023

Recycling Atelier Augsburg und Kelheim Fibres kooperieren

Kelheim Fibres, führender Hersteller von Viskose-Spezialfasern, hat sich dem Recycling Atelier Augsburg angeschlossen. Das Recycling Atelier Augsburg ist ein Zentrum für Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet des Textilrecyclings. Es ist am Institut für Textiltechnik Augsburg angesiedelt, einem An-Institut der Hochschule Augsburg. Die beiden Institutionen gründeten das Recycling Atelier im Juni 2022 zusammen mit zwölf Partnern aus der deutschen Textilindustrie.

Im Recycling-Atelier steht der Dreiklang aus technischer und ökologischer Sinnhaftigkeit sowie ökonomischem Nutzen im Vordergrund. Damit stemmen sich die Partner des Recycling Ateliers gegen Fast-Fashion, die ausgelagerte Unternehmensverantwortung und eine allgemein sinkende Rohstoffqualität, die oftmals ein Downcycling – die minderwertige Wiederverwendung – der Materialien befeuern.

Kelheim Fibres, führender Hersteller von Viskose-Spezialfasern, hat sich dem Recycling Atelier Augsburg angeschlossen. Das Recycling Atelier Augsburg ist ein Zentrum für Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet des Textilrecyclings. Es ist am Institut für Textiltechnik Augsburg angesiedelt, einem An-Institut der Hochschule Augsburg. Die beiden Institutionen gründeten das Recycling Atelier im Juni 2022 zusammen mit zwölf Partnern aus der deutschen Textilindustrie.

Im Recycling-Atelier steht der Dreiklang aus technischer und ökologischer Sinnhaftigkeit sowie ökonomischem Nutzen im Vordergrund. Damit stemmen sich die Partner des Recycling Ateliers gegen Fast-Fashion, die ausgelagerte Unternehmensverantwortung und eine allgemein sinkende Rohstoffqualität, die oftmals ein Downcycling – die minderwertige Wiederverwendung – der Materialien befeuern.

„Das Recycling Atelier Augsburg verbindet als Modellwerkstatt die wichtigsten Prozesse des textilen Recyclings und bietet so eine ganzheitliche und umfassende Forschung entlang der Wertschöpfungskette“, wie Georg Stegschuster, Leiter des Recycling Ateliers ausführt. Die Wissenschaftler forschen an allen Prozessschritten des Textilrecyclings: von der Materialanalyse über die Sortierung, Aufbereitung und Textilverarbeitung bis hin zum nachhaltigen Produktdesign. Dabei spielen eine umfassende Datenerfassung und der Einsatz künstlicher Intelligenz sowie innovativer Materialien eine zentrale Rolle.

Kelheim Fibres ist Produzent hochwertiger Viskose-Fasern, die aus Cellulose bestehen, dem Hauptbestandteil des nachwachsenden Rohstoffs Holz, und weltweit für Produkte in Bereichen wie Hygiene, Textilien und technische Anwendungen eingesetzt werden

"Im New Business Development und bei der Faser- und Anwendungsentwicklung folgen wir dem Open Innovation Konzept - die Kooperation mit dem Recycling-Atelier bietet uns eine ideale Plattform dafür. Hier können wir gemeinsam mit Partnern Nachhaltigkeit und Performance voranbringen“, erläutert Maik Thiel, Projektleiter bei Kelheim Fibres.

Recycelte Baumwollfasern sind häufig sehr kurz bzw. von ungleichmäßiger Länge, was eine Weiterverarbeitung von 100 % Recyclingmaterial zu einer Herausforderung macht. Beimischungen der Spezialfasern von Kelheim Fibres sollen die Produktion hochwertiger neuer Produkte, wie z.B. Vliesstoffen ermöglichen. Perspektivisch sollen die von Kelheim Fibres dafür bereitgestellten Fasern ebenfalls aus recyceltem Zellstoff hergestellt werden.

Quelle:

Kelheim Fibres GmbH

(c) Andreas Endermann
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und Sarah Vieten
01.02.2023

Sarah Vieten wird Geschäftsführerin bei Fashion Net Düsseldorf e.V.

Ab dem 01. Februar wird Sarah Vieten offiziell die Geschäftsleitung des Düsseldorfer Modevereins Fashion Net übernehmen und löst somit das langjährige Amt von Angelika Firnrohr ab.

Als gebürtige Mönchengladbacherin zog es Sarah Vieten bereits zu Studienzeiten nach Düsseldorf, wo sie an der HHU ihr Studium der Medien- und Kulturwissenschaften absolvierte. Von 2009 bis 2016 arbeitete Vieten bei dem Düsseldorfer Fashion-Unternehmen JADES und verhalf als Content-, Social Media- und PR-Managerin dem Onlineshop JADES24 zu digitalem und zu stationärem Erfolg. Es folgten Stationen im Global Marketing- und Content Team des Messer- und Kochgeschirrexperten ZWILLING als auch bei der SNIPES-Tochter ONYGO. Als Dozentin gab sie an der AMD Düsseldorf Seminare zu Mode- und Online-Journalismus. Seit 2019 unterstützte Vieten die Düsseldorferin Modedesignerin und Unternehmerin Stephanie Hahn in der Projekt-Entwicklung des ersten deutschen „Green Luxury“-Concept Stores LIVE LAB STUDIOS. Seit der Eröffnung plante und veranstaltete sie als Store-Managerin regelmäßig branchen- sowie themenübergreifende Happenings.

Ab dem 01. Februar wird Sarah Vieten offiziell die Geschäftsleitung des Düsseldorfer Modevereins Fashion Net übernehmen und löst somit das langjährige Amt von Angelika Firnrohr ab.

Als gebürtige Mönchengladbacherin zog es Sarah Vieten bereits zu Studienzeiten nach Düsseldorf, wo sie an der HHU ihr Studium der Medien- und Kulturwissenschaften absolvierte. Von 2009 bis 2016 arbeitete Vieten bei dem Düsseldorfer Fashion-Unternehmen JADES und verhalf als Content-, Social Media- und PR-Managerin dem Onlineshop JADES24 zu digitalem und zu stationärem Erfolg. Es folgten Stationen im Global Marketing- und Content Team des Messer- und Kochgeschirrexperten ZWILLING als auch bei der SNIPES-Tochter ONYGO. Als Dozentin gab sie an der AMD Düsseldorf Seminare zu Mode- und Online-Journalismus. Seit 2019 unterstützte Vieten die Düsseldorferin Modedesignerin und Unternehmerin Stephanie Hahn in der Projekt-Entwicklung des ersten deutschen „Green Luxury“-Concept Stores LIVE LAB STUDIOS. Seit der Eröffnung plante und veranstaltete sie als Store-Managerin regelmäßig branchen- sowie themenübergreifende Happenings.

Durch ihre jahrelange Expertise konnte sie ein Netzwerk von Meinungsmacher:innen aus Fashion, Beauty und Interieur aufbauen. „Mit der Übernahme der Fashion Net Geschäftsführung möchte ich meine vielfältige Berufs- und Branchenerfahrung einbringen und zur positiven Standortentwicklung meiner geliebten Wahlheimat beitragen. Düsseldorf steckt voller kreativer Köpfe und modischem Potential. Ich freue mich auf viele neue Herausforderungen, Aufgaben und einen produktiven Dialog aller Akteur:innen“, sagt Vieten zu ihrer neuen Position.

Quelle:

Fashion Net Düsseldorf e. V. / PR + Presseagentur textschwester

(c) Oeko-Tex GmbH
06.01.2023

OEKO-TEX®: Rebranding zum 30-jährigen Jubiläum

OEKO-TEX® ist ein weltweit führender Zertifizierer von Textil- und Lederwaren sowie deren Produktionsprozessen. In diesem Jahr feiert die Organisation ihr 30-jähriges Bestehen und schenkt sich dazu einen neuen Markenauftritt. Entwickelt und umgesetzt wurde dieser mit der Düsseldorfer Design- und Markenagentur Schwitzke ID.

Auf Basis wissenschaftlicher Grundlagen fördert OEKO-TEX® seit drei Jahrzehnten Transparenz in der Textil- und Lederbranche. Transparenz gilt als Voraussetzung, um Unternehmen und Konsumierende zu verantwortungsvollen Entscheidungen für mehr Nachhaltigkeit zu befähigen und dadurch wertvolle Ressourcen zu schützen. Dabei geht OEKO-TEX® aktiv, lösungsorientiert und mit einem positiven Mindset vor. All das spiegelt sich im neuen Branding wider. „Mit unseren unabhängigen Testinstituten prüfen und zertifizieren wir weltweit nach klaren, einheitlichen Kriterien, die wir offen kommunizieren“, sagt Inga Bleyer, Global Head of Marketing. „Genauso klar, konsistent und transparent ist auch unser neuer Auftritt.“

OEKO-TEX® ist ein weltweit führender Zertifizierer von Textil- und Lederwaren sowie deren Produktionsprozessen. In diesem Jahr feiert die Organisation ihr 30-jähriges Bestehen und schenkt sich dazu einen neuen Markenauftritt. Entwickelt und umgesetzt wurde dieser mit der Düsseldorfer Design- und Markenagentur Schwitzke ID.

Auf Basis wissenschaftlicher Grundlagen fördert OEKO-TEX® seit drei Jahrzehnten Transparenz in der Textil- und Lederbranche. Transparenz gilt als Voraussetzung, um Unternehmen und Konsumierende zu verantwortungsvollen Entscheidungen für mehr Nachhaltigkeit zu befähigen und dadurch wertvolle Ressourcen zu schützen. Dabei geht OEKO-TEX® aktiv, lösungsorientiert und mit einem positiven Mindset vor. All das spiegelt sich im neuen Branding wider. „Mit unseren unabhängigen Testinstituten prüfen und zertifizieren wir weltweit nach klaren, einheitlichen Kriterien, die wir offen kommunizieren“, sagt Inga Bleyer, Global Head of Marketing. „Genauso klar, konsistent und transparent ist auch unser neuer Auftritt.“

Die größte Veränderung ist das Logo. Der OEKO-TEX® Schriftzug wird um eine stilisierte, organische Form ergänzt, die an natürliche Strukturen wie Blätter, Tropfen oder auch eine Textilschleife erinnert. Das neue Logo basiert auf einem geometrischen Quadrat und einem organischen Kreis, welche den wissenschaftlichen Ansatz von OEKO-TEX® und den damit angestrebten Schutz der Natur widerspiegeln.

Die Farbpalette ist zurückgenommen. Neben dem neuen OEKO-TEX® Green werden für die Dachmarke hauptsächlich die Farben Schwarz und Weiß verwendet, welche durch eine zugewandte Farbpalette in der Produktkommunikation ergänzt werden. Die Produktlogos ordnen sich der Dachmarke unter, wodurch ein einheitliches, klares Bild entsteht. Dies wird OEKO-TEX® zertifizierten Unternehmen die Kommunikation erleichtern sowie Endverbraucherinnen und -verbrauchern im Handel eine klarere Orientierung bieten.

Im Sinne der Nachhaltigkeit gibt es eine Übergangsfrist, in der bestehende Labels aufgebraucht werden können und das neue Branding auf Produktebene eingeführt wird. Die Umstellung soll bis Ende 2024 abgeschlossen sein.

Quelle:

Oeko-Tex GmbH

(c) AVK
02.12.2022

AVK verleiht Innovationspreise 2022

Die AVK – Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe hat 2022 wieder die Innovationspreise an Unternehmen, Institute und deren Partner vergeben. Jeweils drei Composites-Innovationen aus den drei Kategorien „Produkte und Anwendungen“, „Prozesse und Verfahren“ sowie „Forschung und Wissenschaft“ wurden dabei während des JEC Forum DACH am 29. November 2022 in Augsburg ausgezeichnet. Eine Fachjury, besetzt mit Ingenieuren, Wissenschaftlern und Fachjournalisten, hat die Preise für 2022 in drei Kategorien verliehen.

Übersicht aller Preisträger in den drei Kategorien:
Kategorie „Innovative Produkte und Anwendungen“

1. Platz: LAMILUX Composites GmbH, Rehau: Lamilux Sunsation® - der neue Standard in der Sonne
2. Platz: Carbo-Link AG, Fehraltorf, Schweiz: CL-RESTRAP - Verstärkungen von Betonträgern mittels biegeweicher, vorgespannter CFK Schlaufen
3. Platz: Johann Borgers GmbH, Bocholt: „blue Label by Borgers®“

Die AVK – Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe hat 2022 wieder die Innovationspreise an Unternehmen, Institute und deren Partner vergeben. Jeweils drei Composites-Innovationen aus den drei Kategorien „Produkte und Anwendungen“, „Prozesse und Verfahren“ sowie „Forschung und Wissenschaft“ wurden dabei während des JEC Forum DACH am 29. November 2022 in Augsburg ausgezeichnet. Eine Fachjury, besetzt mit Ingenieuren, Wissenschaftlern und Fachjournalisten, hat die Preise für 2022 in drei Kategorien verliehen.

Übersicht aller Preisträger in den drei Kategorien:
Kategorie „Innovative Produkte und Anwendungen“

1. Platz: LAMILUX Composites GmbH, Rehau: Lamilux Sunsation® - der neue Standard in der Sonne
2. Platz: Carbo-Link AG, Fehraltorf, Schweiz: CL-RESTRAP - Verstärkungen von Betonträgern mittels biegeweicher, vorgespannter CFK Schlaufen
3. Platz: Johann Borgers GmbH, Bocholt: „blue Label by Borgers®“

Kategorie „Innovative Prozesse und Verfahren“
1. Platz: BaltiCo GmbH, Hohen Luckow: Stablegetechnologie als additives Fertigungsverfahren
2. Platz: Schmidt & Heinzmann GmbH & Co. KG, Bruchsal: „Pole-Position“, eine polarisationsbildgebenden Positionsbestimmung
3. Platz: NETZSCH Process Intelligence GmbH, Selb: SensXPERT, eine materialdatengetriebene Prozessoptimierung zur Effizienzsteigerung von Duroplasten und Faserverbundwerkstoffen

Kategorie „Forschung und Wissenschaft“
1. Platz: Institut für Textilmaschinen und Hochleistungstextilien der TU Dresden: Sphärisch gekrümmte Faserkunststoffverbundbauteile aus endkonturnah gefertigten Geweben
2. Platz: Leibniz-Institut für Verbundwerkstoffe GmbH, Kaiserslautern: HyKoPerm–Messtechnologien für eine industrierelevante Charakterisierung des textilen Imprägnierverhaltens
3. Platz: Technische Universität München, Lehrstuhl für Carbon Composites: Herstellungsverfahren für einen bauraumangepassten Druckbehälter mit Zugstreben

Quelle:

AVK – Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e.V.

(c) SANITIZED AG
Dr. Martin Čadek, CTO SANITIZED AG
02.12.2022

SANITIZED AG stärkt Innovationskompetenz mit neuem CTO

Dr. Martin Čadek verantwortet seit November 2022 als neuer CTO der Schweizer SANITIZED AG die globalen technologischen Aktivitäten des Spezialisten für antimikrobielle Hygiene für Textilien, Kunststoffe sowie Farben und Lacke. Als Competence Center Technology & Innovation Leiter stehen im Fokus seiner Tätigkeit, Innovationen zu entwickeln, die marktgerecht sind und nachhaltigen Ansprüchen genügen.

Der promovierte Physiker mit einem Master in Polymerwissenschaften bringt eine langjährige Industrieerfahrung in den Bereichen Polymere und Additive, Fasern und technische Textilien sowie Polymerextrusion mit. Seine beruflichen Stationen verliefen über die SGL Group, Evonik/Orion als Global Head Innovation für Energy- und Polymer Systems, Emerell AG, als Head of Business Unit Extrusion Technology in Europa und den USA. Zuletzt war er für die Flint Group, weltweit einer der grössten Zulieferer der Druckindustrie, als Managing Director der deutschen Niederlassung und des Produktionsstandortes für flexible Polymerdruckplatten tätig.

Dr. Martin Čadek verantwortet seit November 2022 als neuer CTO der Schweizer SANITIZED AG die globalen technologischen Aktivitäten des Spezialisten für antimikrobielle Hygiene für Textilien, Kunststoffe sowie Farben und Lacke. Als Competence Center Technology & Innovation Leiter stehen im Fokus seiner Tätigkeit, Innovationen zu entwickeln, die marktgerecht sind und nachhaltigen Ansprüchen genügen.

Der promovierte Physiker mit einem Master in Polymerwissenschaften bringt eine langjährige Industrieerfahrung in den Bereichen Polymere und Additive, Fasern und technische Textilien sowie Polymerextrusion mit. Seine beruflichen Stationen verliefen über die SGL Group, Evonik/Orion als Global Head Innovation für Energy- und Polymer Systems, Emerell AG, als Head of Business Unit Extrusion Technology in Europa und den USA. Zuletzt war er für die Flint Group, weltweit einer der grössten Zulieferer der Druckindustrie, als Managing Director der deutschen Niederlassung und des Produktionsstandortes für flexible Polymerdruckplatten tätig.

Der Verantwortungsbereich von Herrn Dr. Čadek und seinem Team bündelt die Aktivitäten des hauseigenen TecCenters für Analytik, Mikrobiologie und Applikationen sowie die Bereiche Regulatorik, Produktentwicklung und Innovation. Das hierdurch entstandene Competence Center Technology & Innovation bedient alle drei Business Units von SANITIZED: Textil, Polymer Additive sowie Coatings und Preservation.

Quelle:

SANITIZED AG

Foto: pixabay
22.11.2022

U.S. Cotton Trust Protocol veröffentlicht zweiten Jahresbericht

Das U.S. Cotton Trust Protocol hat seinen zweiten Jahresbericht veröffentlicht, in dem die Ergebnisse für den Zeitraum 2021-22 (1. August 2021 bis 31. Juli 2022) detailliert präsentiert werden. Das wissenschaftlich fundierte Nachhaltigkeitsprogramm berichtet über signifikante Verbesserungen bei den gemessenen Nachhaltigkeitskennzahlen, einen Anstieg der Mitgliederzahlen in der gesamten Wertschöpfungskette, den Abschluss von neun erfolgreichen Pilotprojekten und seine wachsende internationale Anerkennung durch unabhängige und staatliche Stellen.

Verbesserte Nachhaltigkeitsergebnisse
Unter Verwendung des Peer-to-Peer-Datenaustauschs und den vom Trust Protocol bereitgestellten aggregierten Nachhaltigkeitsdaten, haben die Mitglieder des Trust Protocol im Zeitraum 2021-22 folgende Ergebnisse erzielt1:

Das U.S. Cotton Trust Protocol hat seinen zweiten Jahresbericht veröffentlicht, in dem die Ergebnisse für den Zeitraum 2021-22 (1. August 2021 bis 31. Juli 2022) detailliert präsentiert werden. Das wissenschaftlich fundierte Nachhaltigkeitsprogramm berichtet über signifikante Verbesserungen bei den gemessenen Nachhaltigkeitskennzahlen, einen Anstieg der Mitgliederzahlen in der gesamten Wertschöpfungskette, den Abschluss von neun erfolgreichen Pilotprojekten und seine wachsende internationale Anerkennung durch unabhängige und staatliche Stellen.

Verbesserte Nachhaltigkeitsergebnisse
Unter Verwendung des Peer-to-Peer-Datenaustauschs und den vom Trust Protocol bereitgestellten aggregierten Nachhaltigkeitsdaten, haben die Mitglieder des Trust Protocol im Zeitraum 2021-22 folgende Ergebnisse erzielt1:

  • eine Steigerung der Bodennutzungseffizienz um 13 Prozent und eine Steigerung der Wassernutzungseffizienz um 14 Prozent;
  • eine Senkung des Energieverbrauchs um 25 Prozent;
  • eine Verringerung der Treibhausgasemissionen um 21 Prozent;
  • eine Verringerung der Bodenerosion um 78 Prozent und
  • ein positiver Bodenkonservierungsindex bei 70 Prozent der Landwirte.

Mitgliederzuwachs über die gesamte Wertschöpfungskette
Die Zahl der Mitglieder im Rahmen des Programms ist sowohl in den USA als auch international stark gestiegen:

  • Die angemeldeten Baumwollanbauflächen in den USA haben sich seit dem Pilotjahr des Programms auf 445.000 Hektar verdoppelt.
  • Alle 17 baumwollproduzierenden US-Bundesstaaten sind nun vertreten.
  • Die Mitgliederanzahl von Mühlen und Herstellern hat sich mit 820 Unternehmen aus 30 Ländern deutlich erhöht, was einen Zuwachs von mehr als 50 Prozent im vergangenen Jahr bedeutet.
  • Die Gesamtzahl der Marken- und Einzelhandelsmitglieder ist auf 40 gestiegen.
  • Zu den Mitgliedern gehören globale Marken- und Einzelhandelsgiganten wie Ralph Lauren, J. Crew, Tesco, Levi Strauss & Co., GAP und Old Navy

Skalierbare Lösungen
Das Trust Protocol hat die Technologielösungen, die den Weg von US-Baumwolle und Protocol-Baumwolle durch die Lieferketten der Marken- und Einzelhandelsmitglieder bis hin zu ihren Endprodukten aufzeichnen und verfolgen, getestet und skaliert:

  • Neun abgeschlossene Pilotprojekte, an denen globale Marken und Einzelhändler mit fast 150 Mühlen beteiligt sind.
  • Weitere 15 Pilotprojekte mit 125 zusätzlichen Fabriken sind bestätigt.

Internationale Anerkennung
Im Jahr 2022 erhielt das Trust Protocol internationale Anerkennung von zwei wichtigen Bewertungsgremien:

  • Im Mai 2022 wurde das Trust Protocol von Siegelklarheit anerkannt
    Siegelklarheit ist eine Initiative der deutschen Bundesregierung, die ein transparentes, unabhängiges und umfassendes Bewertungssystem umfasst, das die Verbraucher über glaubwürdige Siegel informiert, damit sie nachhaltigere Kaufentscheidungen treffen können.
  • Das Trust Protocol wurde im Juni 2022 als ISEAL Community Member aufgenommen.
    Die Mitgliedschaft in der ISEAL-Gemeinschaft erfolgt nur 18 Monate nach dem Start des Programms nach einem strengen und sorgfältigen Genehmigungsverfahren.
    ISEAL unterstützt Nachhaltigkeitsinitiativen und ihre Partner bei der Bewältigung der dringendsten Herausforderungen der Welt, indem es unter anderem glaubwürdige Praktiken für Nachhaltigkeitsinitiativen auf der Grundlage eines sich abzeichnenden globalen Konsenses definiert.

1 Basierend auf den Daten der Erzeugermitglieder des Trust Protocol 2021/22 im Vergleich zu den Daten von 2015.

Quelle:

U.S. Cotton Trust Protocol

25.10.2022

BVMed gründet eigenes wissenschaftliches Institut

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) hat ein wissenschaftliches Institut gegründet, das sich unter anderem der Versorgungs- und Gesundheitssystemforschung sowie methodischen Fragen der Nutzenbewertung und des Health Technology Assessments (HTA) von Medizinprodukten widmen wird. „Zielsetzung des Institutes ist die Aufbereitung und methodische Diskussion von Evidenz zur Stärkung und Sicherung der Patientenversorgung mit Medizinprodukten“, so die Leiterin des BVMed-Instituts, Anne Spranger, auf der Jahrespressekonferenz des deutschen Medizintechnik-Verbandes.

Das BVMed-Institut wird dazu mit den relevanten Institutionen, beispielsweise den wissenschaftlichen Instituten der Krankenkassen, anderen Forschungseinrichtungen und auch Fachgesellschaften in Dialog treten sowie eine Übersicht zu Datenquellen und -methoden erarbeiten. Dazu sind eigene Auswertungen und Publikationen geplant. Zu den weiteren Aufgaben gehört die Organisation von Informations- und Fortbildungsformaten und die Erstellung von Leitfäden.

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) hat ein wissenschaftliches Institut gegründet, das sich unter anderem der Versorgungs- und Gesundheitssystemforschung sowie methodischen Fragen der Nutzenbewertung und des Health Technology Assessments (HTA) von Medizinprodukten widmen wird. „Zielsetzung des Institutes ist die Aufbereitung und methodische Diskussion von Evidenz zur Stärkung und Sicherung der Patientenversorgung mit Medizinprodukten“, so die Leiterin des BVMed-Instituts, Anne Spranger, auf der Jahrespressekonferenz des deutschen Medizintechnik-Verbandes.

Das BVMed-Institut wird dazu mit den relevanten Institutionen, beispielsweise den wissenschaftlichen Instituten der Krankenkassen, anderen Forschungseinrichtungen und auch Fachgesellschaften in Dialog treten sowie eine Übersicht zu Datenquellen und -methoden erarbeiten. Dazu sind eigene Auswertungen und Publikationen geplant. Zu den weiteren Aufgaben gehört die Organisation von Informations- und Fortbildungsformaten und die Erstellung von Leitfäden.

Quelle:

BVMed | Bundesverband Medizintechnologie e.V.

Susan Gabler und Johannes Leis vom STFI bei Untersuchungen zum Recycling smarter Textilien. Foto: Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V. (STFI)
Susan Gabler und Johannes Leis vom STFI bei Untersuchungen zum Recycling smarter Textilien.
20.09.2022

SmartERZ-Projekt zum Recycling von Smart Composites

Im Automobilbau, dem Schiffsbau und der Luftfahrtindustrie sowie bei Windenergieanlagen steigen die Materialanforderungen zusehends. Die verwendeten Werkstoffe sollen leicht, ressourcenschonend und gleichzeitig hochbelastbar sein. Faserverstärkte Kunststoffe (Composites) rücken immer mehr in den Vordergrund, da deren Eigenschaften in Kombination mit Glas- oder Carbonfasern metallischen Materialien oftmals überlegen sind. Mit Fokus auf die klimaneutrale Herstellung und Nutzung von Produkten wächst auch der Bedarf an Recyclinglösungen. Im SmartERZ-Projekt TRICYCLE arbeiten Unternehmen gemeinsam an geeigneten skalierbaren und wirtschaftlich tragfähigen Prozessen zum Recycling von Smart Composites. Momentan gibt es dafür keine Anbieter oder Konzepte am Markt.

Im Automobilbau, dem Schiffsbau und der Luftfahrtindustrie sowie bei Windenergieanlagen steigen die Materialanforderungen zusehends. Die verwendeten Werkstoffe sollen leicht, ressourcenschonend und gleichzeitig hochbelastbar sein. Faserverstärkte Kunststoffe (Composites) rücken immer mehr in den Vordergrund, da deren Eigenschaften in Kombination mit Glas- oder Carbonfasern metallischen Materialien oftmals überlegen sind. Mit Fokus auf die klimaneutrale Herstellung und Nutzung von Produkten wächst auch der Bedarf an Recyclinglösungen. Im SmartERZ-Projekt TRICYCLE arbeiten Unternehmen gemeinsam an geeigneten skalierbaren und wirtschaftlich tragfähigen Prozessen zum Recycling von Smart Composites. Momentan gibt es dafür keine Anbieter oder Konzepte am Markt.

Smart Composites bestehen aus Werkstoffen, deren Funktionalisierung durch die Integration oder Applikation elektrisch leitfähiger Komponenten, z. B. Sensoren oder Mikroprozessoren, erreicht wird. Dazu zählen zum Beispiel smarte Textilien, die elektronisch wärmen, Lichtsignale geben oder zur Datenübertragung genutzt werden können. Das breite Anwendungsspektrum und die vielseitigen Einsatzgebiete dieser intelligenten Verbundwerkstoffe und Multimaterialverbunde werden perspektivisch zu einem wachsenden Bedarf und einer stärkeren Nachfrage führen.

Die funktionale und vielschichtige Verbindung verschiedener Materialien wie Kunststoff, Metall und Textil wirft beim Thema Recycling Nachhaltigkeitsfragen auf. Im Erzgebirge werden dafür bereits heute Lösungen entwickelt. Im Rahmen des WIR!-Projektes SmartERZ ist das Verbundprojekt TRICYCLE entstanden. Mit dem Fokus auf den Strukturwandel im Erzgebirge haben sich acht ortsansässige Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammengetan, um ein Recyclingkonzept aufzustellen und die Grobplanung für ein erzgebirgisches Recycling Center zu entwickeln. Das Ende des Produktlebenszyklus und die Nachnutzung bzw. Wiederaufbereitung stehen dabei im Mittelpunkt des Entwicklungsprozesses. Im Ergebnis sollen effektive und maßgeschneiderte Maßnahmen für eine möglichst hochwertige Wiederverwendung entstehen. Diese sollen dem steigenden Aufkommen an Abfällen aus diesem wachsenden Bereich der deutschen Industrie begegnen und anwendungsbereit sein.

Klassische Herausforderungen für die Projektbeteiligten sind die irreversiblen Verbindungstechniken (z. B. Kleben, Faser-Matrix-Haftung), die Integration vieler verschiedener Materialien in geringen Mengen sowie Form und Größe der Bauteile. Eigene Untersuchungen sowie Feedback von Partnerunternehmen bestätigen die Notwendigkeit sowie den Nutzen eines passgenauen Recyclingprozesses für Smart Composites und intelligente Multimaterialverbünde. Das Projekt soll dazu beitragen, den Wirtschaftsstandort Erzgebirge attraktiver und zukunftsfähiger zu gestalten.

Am 1. September 2021 gestartet, kann TRICYCLE erste Ergebnisse vorweisen. Zunächst wurden die Bedarfe bei mittelständischen Unternehmen in der Region Erzgebirge abgefragt, um die aktuellen Gegebenheiten und den Status quo in Bezug auf technologische Recyclingkonzepte bestmöglich abzubilden. Für ein fundiertes Recyclingkonzept hat das TRICYCLE-Team drei Referenzbauteile für den vorgesehenen Prozess ermittelt, die in der erzgebirgischen Wirtschaft Verwendung finden, und folgenden Bereichen zugeordnet: Automotive, Technische Textilien mit applizierter Zusatzfunktion und Technische Textilien mit integrierter Zusatzfunktion.

Basierend auf dieser Auswahl, analysiert das Projektteam momentan die Herstellungs- und bisherigen Recyclingprozesse der Referenzbauteile. Das beinhaltet auch die Planung praktischer Versuche zum Recycling. Dabei fokussieren sich die Projektpartner auf ihr Know-how in verschiedenen chemischen, thermischen und mechanischen Prozessen zur Separierung, Rückführung und Wiederverwendung der eingesetzten Materialien. Um die Produkte den Recyclingtechnologien zugänglich zu machen, wurde die Herangehensweise innerhalb des Projekts angepasst, da insbesondere Textil aufgrund von Form und Struktur (z. B. endlose Struktur) herausfordernd sein kann.

Obwohl die Materialien selbst recycelbar sind, müssen diese dennoch für den Prozess optimal vorbereitet bzw. fachgerecht aufbereitet werden. Die Expertise und die Technologiekompetenz, die hierfür benötigt werden, ist bei den beteiligten Projektpartnern durch jahrzehntelange Erfahrung und zahlreiche Innovationen vorhanden. Das Zusammenspiel aller Beteiligten im Projekt TRICYCLE stellt bereits jetzt die Weichen für das geplante Recycling Center, um dieses später zum Drehkreuz zwischen regionalen Produktionsunternehmen und dem Recycling weiterzuentwickeln. Dieses soll als „Open Factory“ aufgebaut werden, um den Unternehmen des SmartERZ-Bündnisses bzw. perspektivisch der Region Erzgebirge eine gemeinsame Nutzung zu ermöglichen.

„Die Wiederverwendung der eingesetzten Ressourcen ist sowohl aus ökonomischer als auch aus ökologischer Sicht zwingend geboten. Momentan gibt es weder Anlagenbauer noch Dienstleistungsanbieter mit den entsprechenden Kompetenzen zum Recycling von Smart Composites oder Multimaterialverbünden am Markt,“ stellt Johannes Leis, der Verbundkoordinator vom Sächsischen Textilforschungsinstitut e.V. (STFI) in Chemnitz fest.Unter Leitung des STFI als Verbundkoordinator mit seiner über 30-jährigen Erfahrung in der Textilbranche und speziellem Know-how im Recycling von Carbonabfällen haben sich weitere Unternehmen und Forschungseinrichtungen zusammengefunden. Dazu zählen das Textilunternehmen Curt Bauer GmbH, die Professur Fabrikplanung und Fabrikbetrieb der TU Chemnitz, das Ingenieurbüro Matthias Weißflog, der Hersteller für Faserverbundbauteile Cotesa GmbH, der Spezialvlieshersteller Norafin Industries (Germany) GmbH, das Recyclingunternehmen Becker Umweltdienste GmbH und die Hörmann Rawema Engineering & Consulting GmbH. Am Ende der Projektlaufzeit sollen ein einsatzfähiges, technologisches Recyclingkonzept für die zukünftigen entstehenden smarten Produkte sowie die in der Produktion entstehenden Abfälle (bspw. durch fehlerhafte Bauteile und Randbeschnitte) und ein Konzept für den Aufbau eines Recycling Centers vorliegen, das im Erzgebirge entstehen soll.

13.09.2022

OEKO-TEX® Jahresbericht 2021/2022: Positive Geschäftsentwicklung

  • Werte der vergangenen 30 Jahre aktueller denn je und spiegeln sich im Wachstum wider

Auch im 30. Jubiläumsjahr verzeichnet die internationale OEKO-TEX® Gemeinschaft trotz zahlreicher globaler Herausforderungen eine positive Geschäftsentwicklung. OEKO-TEX® vergab im vergangenen Geschäftsjahr mehr als 36.000 Zertifikate und Labels – ein Plus von 14% gegenüber dem Vorjahr. Das stärkste Wachstum verzeichnete die Betriebsstättenzertifizierung STeP by OEKO-TEX®, die sich im Vergleich zu 2020/2021 fast verdoppeln konnte. Die Zahl der ausgestellten Labels und Zertifikate stieg zwischen dem 1. Juli 2021 und dem 30. Juni 2022 von 31.696 auf 36.084.

  • Werte der vergangenen 30 Jahre aktueller denn je und spiegeln sich im Wachstum wider

Auch im 30. Jubiläumsjahr verzeichnet die internationale OEKO-TEX® Gemeinschaft trotz zahlreicher globaler Herausforderungen eine positive Geschäftsentwicklung. OEKO-TEX® vergab im vergangenen Geschäftsjahr mehr als 36.000 Zertifikate und Labels – ein Plus von 14% gegenüber dem Vorjahr. Das stärkste Wachstum verzeichnete die Betriebsstättenzertifizierung STeP by OEKO-TEX®, die sich im Vergleich zu 2020/2021 fast verdoppeln konnte. Die Zahl der ausgestellten Labels und Zertifikate stieg zwischen dem 1. Juli 2021 und dem 30. Juni 2022 von 31.696 auf 36.084.

„Seit der Gründung von OEKO-TEX® im Jahr 1992 richtet sich unsere gesamte Geschäftspraxis an unseren Kernwerten aus“, sagt OEKO-TEX® Generalsekretär Georg Dieners. „Nachhaltigkeit, Vertrauen und Sicherheit bauen aufeinander auf und bilden bis heute die Basis von transparentem und somit nachhaltigem Handeln. Wir untermauern das mit unseren unabhängigen wissenschaftlichen Methoden und werden in der Industrie als aktiver, lösungsorientierter Partner geschätzt.“ Im vergangenen Geschäftsjahr spiegelte sich das in der Einführung des Impact Calculators wider, mit dem STeP by OEKO-TEX® zertifizierte Unternehmen ihre CO2-Emissionen und ihren Wasserverbrauch messen und schließlich reduzieren können. Für OEKO-TEX® ist eine nachhaltige Zukunft untrennbar mit einem transparenten Status Quo verbunden. „Indem wir höchste Standards setzen und diese offen kommunizieren, ermutigen wir Unternehmen, Verbraucherinnen und Verbraucher dasselbe zu tun“, sagt Dieners.

Um Vertrauen und Glaubwürdigkeit zu wahren, setzt OEKO-TEX® auf Einbeziehung externer Sichtweisen. Das jährlich stattfindende International Advisory Board berät über die Vorschläge der OEKO-TEX® Arbeitsgruppen und gibt wichtige Impulse zur kontinuierlichen Optimierung der Standards. Im März 2022 fand zudem eine öffentliche Stakeholder-Konsultation statt, um umfassende Erkenntnisse sämtlicher Interessensgruppen zu gewinnen. Diese werden nun in die Weiterentwicklung der Standards und Services integriert. Wie wichtig Qualitätssicherung und Produktkontrolle für die OEKO-TEX® Gemeinschaft sind, reflektieren die Investitionen des vergangenen Geschäftsjahres: Knapp 40% und damit der Großteil der gesamten Ausgaben flossen in diese beiden Posten.

Das Basisgeschäft schreitet dabei weiterhin erfolgreich voran. So überstieg die Anzahl der ausgestellten STANDARD 100 by OEKO-TEX® Zertifikate im Geschäftsjahr 2021/2022 erstmals die Marke von 25.000 und über 15.000 Produkte wurden durch den ECO PASSPORT by OEKO-TEX® für Chemikalien, Farbmittel und Hilfsstoffe zertifiziert.

Im Herbst 2022 wird OEKO-TEX® eine Zertifizierung launchen, die Unternehmen bei der Umstellung auf die bevorstehenden Sorgfaltspflichtengesetze unterstützt. OEKO-TEX® reagiert mit RESPONSIBLE BUSINESS by OEKO-TEX® auf die steigenden globalen Erwartungen an die Einhaltung von Sorgfaltspflichten in Unternehmen. Der neue Standard orientiert sich unter anderem an dem EU-Vorschlag für Due Diligence, dem ab 2023 in Kraft tretenden Deutschem Sorgfaltspflichtengesetz sowie zahlreichen weiteren internationalen Gesetzesvorschlägen.

Quelle:

Oeko-Tex GmbH

Foto: Pixabay
07.09.2022

EU-Chemikalienrecht contra Technische Textilien

Das Fluorcarbon PFHxA soll durch sehr niedrige Grenzwerte reguliert werden. Die Produktion technischer Textilien für Umweltschutz, Medizin, Schutzbekleidung und Bau sieht dadurch viele Anwendungen in Frage gestellt.

Das Fluorcarbon PFHxA soll durch sehr niedrige Grenzwerte reguliert werden. Die Produktion technischer Textilien für Umweltschutz, Medizin, Schutzbekleidung und Bau sieht dadurch viele Anwendungen in Frage gestellt.

Schusssichere Westen für Polizei und Militär, Schnittschutzhosen für Forstarbeiten, Spezialtextilien für Brennstoffzellen und Elektroisolation, Erosionsschutz im Tiefbau, ressourceneffizienter Leichtbau, Klima- und Sonnenschutzausstattung, flammgeschützte Auskleidungen von Transportmitteln, Wundpflaster und Verbandsmaterialien – die Produzenten von technischen Textilien sind Hidden Champions. Die deutsche Textilindustrie hat sich weltweit eine Vorreiterstellung bei den komplexen Lösungen erarbeitet und sieht jetzt zahlreiche Anwendungen durch das EU-Chemikalienrecht in Frage gestellt.
 
Grund dafür ist, dass der Stoff PFHxA mit einem extrem niedrigen Grenzwert belegt werden soll. Der Stoff findet sich aufgrund seiner thermischen und chemischen Stabilität in einer Vielzahl von Anwendungen und ist in der Textilindustrie in eingesetzten Hilfsmitteln zu finden. Auf einem fertigen Produkt ist PFHxA in nur sehr geringen Spuren zu finden – der Stoff selbst ist, nachgewiesen durch wissenschaftliche Studien, toxikologisch nicht bedenklich. Erst 2017 war PFHxA als Ersatzstoff in der PFOA-Regulierung ausgewiesen worden, zahlreiche Wertschöpfungsketten wurden umgestellt. Jetzt steht der Stoff selbst vor starken Regulierungen – einen Ersatzstoff gibt es nicht.

Um dies zu verhindern, macht die Textilindustrie einen Lösungsvorschlag: eine Ausnahme für technische Textilien gemäß DIN EN ISO 14419/Ölnote 3 (Mindestanforderung) verbunden mit einer Berichterstattung über Einsatz, Substitution und Minderung von PFHxA.

Südwesttextil, der als Verband zahlreiche Hersteller technischer Textilien in Baden-Württemberg. vertritt, sieht in der geplanten Grenzwerteinführung für PFHxA faktisch ein Anwendungsverbot. Das bedeute, dass viele technische Textilien am Standort Deutschland nicht mehr produziert werden können.

Quelle:

Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie Südwesttextil e.V.

(c) Adient
Als Symbol für eine nachhaltige Kooperation pflanzten Michel Berthelin (Executive Vice President EMEA, 2. v.l.) und Henrik Henriksson (CEO H2 Green Steel, 1. v.r.) gemeinsam mit ihren Teams einen Ginkgo-Baum vor dem Hauptsitz von Adient EMEA in Burscheid.
01.09.2022

Adient: Kooperation mit H2 Green Steel für geringeren CO2-Fußabdruck

Adient, ein Anbieter von Sitzsystemen für die Automobilindustrie, kooperiert zukünftig mit dem schwedischen Stahlhersteller H2 Green Steel (H2GS), um den CO2-Fußabdruck in seiner Wertschöpfungskette weiter zu reduzieren.  
 
Am 1. September unterzeichneten Michel Berthelin, Executive Vice President Adient EMEA, und Henrik Henriksson, CEO von H2 Green Steel, ein Abkommen, das vorsieht, ab 2026 fossilfreien Stahl mit geringem CO2-Fußabdruck zu liefern und ihn anschließend in den Metallprodukten von Adient zu verwenden.

Adient, ein Anbieter von Sitzsystemen für die Automobilindustrie, kooperiert zukünftig mit dem schwedischen Stahlhersteller H2 Green Steel (H2GS), um den CO2-Fußabdruck in seiner Wertschöpfungskette weiter zu reduzieren.  
 
Am 1. September unterzeichneten Michel Berthelin, Executive Vice President Adient EMEA, und Henrik Henriksson, CEO von H2 Green Steel, ein Abkommen, das vorsieht, ab 2026 fossilfreien Stahl mit geringem CO2-Fußabdruck zu liefern und ihn anschließend in den Metallprodukten von Adient zu verwenden.

Michel Berthelin erläutert den Hintergrund der Zusammenarbeit: „Als Unternehmen bekennen wir uns zur Science Based Targets Initiative, einer Zusammenarbeit zwischen weltweit führenden Institutionen zur Festlegung eines wissenschaftlich fundierten Klimaziels. Weiterhin unterstützen wir das Carbon Disclosure Project, welches Unternehmen und Städten hilft, ihre Umweltauswirkungen zu verstehen und offenzulegen. Die Entscheidung, einen Teil des für unsere Produktion bezogenen Stahlvolumens auf Stahl mit geringem CO2-Fußabdruck umzustellen, ist Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Unser Ziel ist es, die Emissionen an unseren Produktionsstätten, die direkt durch unsere eigenen Quellen oder indirekt durch unsere Energielieferanten verursacht werden, bis 2030 um 75 % zu reduzieren. Parallel wollen wir im selben Zeitraum 35 % der Emissionen entlang unserer Lieferketten einsparen. Damit fördert Adient nicht zuletzt die Transformation der Branche hin zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit natürlichen Ressourcen.“

Stahl von H2 Green Steel wird mit einem bis zu 95 % niedrigeren CO2-Ausstoß im Vergleich zur konventionellen Stahlherstellung produziert. Das Unternehmen erreicht dies durch den Ersatz von Kohle durch grünen Wasserstoff in der Produktion und den Einsatz von Strom aus nicht-fossilen Quellen. Auf diese Weise entstehen als Abfallprodukte vor allem Wasser und Wärme.

Quelle:

Adient

Bild: Bremer Baumwollbörse
31.08.2022

Cotton Decoded: Status Quo Nachhaltigkeit

  • No Planet, no Fashion
  • Nachhaltigkeit braucht Transparenz
  • Ökobilanz: T-Shirts aus US-Baumwolle
  • Bekleidung aus Baumwoll-/Chemiefasermischungen im Waschprozess
  • Biologische Abbaubarkeit: Was passiert mit gefärbter Baumwolle?

Die Bremer Baumwollbörse und das Faserinstitut Bremen e.V. laden gemeinsam am 29. und 30. September zur 36. International Cotton Conference Bremen ein. Unter dem Motto „Cotton Decoded“ wird den Tagungsteilnehmern sowohl in Bremen vor Ort als auch online über eine Tagungsplattform ein spannendes Programm mit aktuellen Vorträgen und lebhaften Diskussionsrunden geboten.
 
Für immer mehr Unternehmen gehören glaubhaft definierte Nachhaltigkeitskriterien bei der Beschaffung zum festen Bestandteil ihrer Unternehmenspolitik. So liegt es nahe, dass sich die internationale Baumwolltagung umfassend mit diesen Themenkomplex beschäftigt: Wie weit sind wir auf unserem Weg, was haben wir erreicht? Wie transparent ist Baumwolle heute? Wie findet sich die Naturfaser in den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (SDGs) wieder?

  • No Planet, no Fashion
  • Nachhaltigkeit braucht Transparenz
  • Ökobilanz: T-Shirts aus US-Baumwolle
  • Bekleidung aus Baumwoll-/Chemiefasermischungen im Waschprozess
  • Biologische Abbaubarkeit: Was passiert mit gefärbter Baumwolle?

Die Bremer Baumwollbörse und das Faserinstitut Bremen e.V. laden gemeinsam am 29. und 30. September zur 36. International Cotton Conference Bremen ein. Unter dem Motto „Cotton Decoded“ wird den Tagungsteilnehmern sowohl in Bremen vor Ort als auch online über eine Tagungsplattform ein spannendes Programm mit aktuellen Vorträgen und lebhaften Diskussionsrunden geboten.
 
Für immer mehr Unternehmen gehören glaubhaft definierte Nachhaltigkeitskriterien bei der Beschaffung zum festen Bestandteil ihrer Unternehmenspolitik. So liegt es nahe, dass sich die internationale Baumwolltagung umfassend mit diesen Themenkomplex beschäftigt: Wie weit sind wir auf unserem Weg, was haben wir erreicht? Wie transparent ist Baumwolle heute? Wie findet sich die Naturfaser in den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (SDGs) wieder?

Am 29. und 30. September wird im Rahmen von zwei Sessions über Aspekte von Nachhaltigkeit aus unterschiedlichen Blickwinkeln diskutiert:
 
No Planet, no Fashion
Für den international operierenden Modekonzern HUGO BOSS stehen Nachhaltigkeit und unternehmerisches Handeln in keiner Weise im Widerspruch zueinander. Sie sind unverzichtbar miteinander verzahnt. Andreas Streubig, Senior Vice President Global Corporate Responsibility & Public Affairs, wird in seinem Vortrag deutlich machen, wie HUGO BOSS Nachhaltigkeit als wesentliches Leitprinzip seiner als „CLAIM 5“ definierten technologiegesteuerten Wachstumsstrategie implementiert hat. Den fünf Claims ‚Boost Brands‘, Product is King‘, Lead in Digital‘, Rebalance Omnichannel‘ und ‚Organize for Growth‘ liegt ein ganzheitliches und handlungsanweisendes Nachhaltigkeitsverständnis zugrunde. In diesem Sinne ist Nachhaltigkeit ein Zeichen für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens, verbunden mit intensiven Transformations- und Innovationsprozessen. Um gemeinsam entscheidende Verbesserungen zu erreichen, engagiert sich HUGO BOSS in unterschiedlichen Initiativen wie ZDHC, UNFCCC, FLA und beim Textilbündnis.
 
Nachhaltigkeit braucht Transparenz
Dr. Gary Adams ist Präsident und CEO des US-amerikanischen National Cotton Council. Seine Organisation vertritt die US-Baumwollindustrie in ihrer gesamten Bandbreite, bestehend aus Landwirten, Genossenschaften, Entkörnungsunternehmen, Dienstleistern sowie dem Handel. Nachhaltigkeitsaspekte spielen dabei eine wesentliche Rolle. In seinem Vortrag bietet Gary Adams einen Überblick über die von seiner Organisation mitinitiierte Nachhaltigkeitsinitiative U.S. Cotton Trust Protocol.
Ein wichtiges Ziel des Protocols besteht darin, eine kontinuierliche, messbare Verbesserung bedeutender Nachhaltigkeitskennzahlen zu erreichen. Diese Daten werden völlig transparent an Marken und Einzelhändler zur Information der Endkonsumenten weitergegeben. In der Präsentation werden der Gesamtumfang und die Struktur der Initiative sowie ein Überblick über die aggregierten Nachhaltigkeitsdaten der teilnehmenden Erzeuger vorgestellt.
 
Ökobilanz: T-Shirts aus US-Baumwolle
Roger Gilmartin ist Fachberater für Großbritannien im technischen Team von Cotton Council International (CCI). Er berichtet über die Ergebnisse eines Forschungsprojektes, in dem es darum ging, eine Umweltbilanz für die Herstellung und Vermarktung von T-Shirts aufzustellen. Bisher veröffentlichte Ökobilanzen konzentrierten sich auf das Geschehen innerhalb der Landwirtschaft. Die von ihm vorgestellte aktuelle Studie schließt ergänzend dazu alle Prozesse mit ein, die in einer Textil- und Bekleidungsfabrik in Bangladesch ablaufen. Die Studie liefert fundierte Daten über den Beitrag der Fertigungsprozesse zur globalen Erwärmung, über die Gefahren einer Schädigung der Ozonschicht, zum Entstehungspotential von Sommersmog durch fotochemische Reaktionen, der Süßwasser-Ökotoxität, der Entstehung sauren Regens sowie der übermäßigen Anreicherung der Gewässer durch Rückstände z. B. ausgelöst durch übermäßigen Einsatz von Pestiziden oder Phosphor- und Stickstoffverbindungen.
 
Nachhaltigkeit: Der technische Blick
Bekleidung aus Baumwoll-/Chemiefasermischungen im Waschprozess

Im Zusammenhang mit Mikroplastik textiler Herkunft befasst sich die wissenschaftliche Forschung hauptsächlich mit Produkten aus reinen Chemiefasern. Doch Baumwolle ist eine der am häufigsten verwendeten Naturfasern für Kleidungsstücke. Hinzukommen viele Mischgewebe. Im Mittelpunkt des Vortrags von Dr. Claudia Heller, ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin, jetzt Bosch Siemens Hausgeräte BSH, stehen die Ergebnisse einer Waschstudie. Hierbei wurde ein Hemd und ein T-Shirt mit unterschiedlicher Materialzusammensetzung und Stoffkonstruktion nach einem bestimmten Standard haushaltsnah einem wiederholten Waschprozess ausgesetzt.
 
Die Ergebnisse zeigen die Veränderung der Fasereigenschaften durch Einfluss von Waschmittel, Schmutz und Kalk. Anhand der Analysemethode lässt sich zeigen, dass nur ein kleiner Teil der Filterrückstände bei der Kaskadenfiltration des Grauwassers der Waschmaschine Chemiefasern sind und welche Anteile an Baumwollfasern, Waschmittel und Schmutz im Haushaltswaschprozess vorkommen.
 
Biologische Abbaubarkeit: Was passiert mit gefärbter Baumwolle?
Die Verschmutzung der Umwelt durch Mikrofasern ist ein großes Problem mit vielen unkalkulierbaren Folgen. Fasern, die von Textilien abgeschieden werden, tragen zum Problem bei. In den letzten vier Jahren wurde viel unternommen, um den biologischen Abbau von Baumwollfasern in der natürlichen Umwelt zu untersuchen. Mary Ankeny, Vice President Product Development and Implementation bei Cotton Incorporated, USA informiert in ihrem Vortrag über die Ergebnisse der biologischen Abbaubarkeit von gefärbten und veredelten Baumwolltextilien in unterschiedlichen natürlichen Umgebungen. Insbesondere wurden die Abbauprodukte der Chemikalien untersucht, die verwendet werden, um Baumwollkleidung Farbe und spezielle Eigenschaften zu verleihen.

Quelle:

Bremer Baumwollbörse

(c) Hochschule Niederrhein
Christine Steinem, Anna Koch, Ayman Omar (Firma Brother), Joachim Rees (multiplot), Lisa-Marie Brodka, Gia Phuc Trinh (Studierende) und Michèle Lemper (v.l.n.r.)
30.08.2022

Hochschule Niederrhein mit „Print to go“ auf der Munich Fabric Start

Der Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik der Hochschule Niederrhein demonstriert auf der Messe „Munich Fabric Start“ in einem Work Space von 130m² wie der digitale Druck die Textil- und Bekleidungsbranche revolutioniert.

Besucher der Messe sind eingeladen, vor Ort kreativ zu werden: Beim freien Zeichnen, digitaler Bildbearbeitung, Farbanpassung und Rapportierung werden die Besucher von Anna Koch (Lehrkraft für besondere Aufgaben für Gestaltungslehre und Textildesign) und Christine Steinem (wissenschaftliche Mitarbeiterin im Textildruck und Mitglied des Forschungsinstituts für Textil und Bekleidung) unterstützt. Die Artworks werden eingescannt und anschließend unmittelbar auf Textilien realisiert.

Hierfür stehen zwei Microfactories zur Verfügung: Auf Anlagen der Firmen Brother Internationale Industriemaschinen GmbH und Multiplot Europe GmbH werden Jutebeutel in Serie im Direktdruck und rapportierte Designs auf Meterware mittels Sublimationsdruck erzeugt.

Der Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik der Hochschule Niederrhein demonstriert auf der Messe „Munich Fabric Start“ in einem Work Space von 130m² wie der digitale Druck die Textil- und Bekleidungsbranche revolutioniert.

Besucher der Messe sind eingeladen, vor Ort kreativ zu werden: Beim freien Zeichnen, digitaler Bildbearbeitung, Farbanpassung und Rapportierung werden die Besucher von Anna Koch (Lehrkraft für besondere Aufgaben für Gestaltungslehre und Textildesign) und Christine Steinem (wissenschaftliche Mitarbeiterin im Textildruck und Mitglied des Forschungsinstituts für Textil und Bekleidung) unterstützt. Die Artworks werden eingescannt und anschließend unmittelbar auf Textilien realisiert.

Hierfür stehen zwei Microfactories zur Verfügung: Auf Anlagen der Firmen Brother Internationale Industriemaschinen GmbH und Multiplot Europe GmbH werden Jutebeutel in Serie im Direktdruck und rapportierte Designs auf Meterware mittels Sublimationsdruck erzeugt.

Inspirationen erhalten die Messebesucher in der zugehörigen Ausstellung von Semesterausarbeitungen und Abschlussarbeiten (B. Sc. und M. Sc.) zu aktuellen Themen aus den Gebieten Smart Textiles, Allover Laser Technik oder Kombination aus verschiedenen Flächenerzeugungstechniken mit digitalem Druck oder Stickerei. Einige der angehenden Designer sind direkt mit vor Ort und stehen zu Gesprächen und bei Podiumsdiskussionen bereit: Lisa-Marie Brodka (DIT), Michele Lemper (PE) und Gia Trinh (DIM/PE).

Quelle:

Hochschule Niederrhein

Hochschule Niedeerhein, Fraunhofer IML
Christian Prasse (Fraunhofer IML), Benjamin Dietrich (Interroll Fördertechnik GmbH), Professor Dr.-Ing. Markus Muschkiet (CTL), Dr. Thomas Grünewald (Präsident Hochschule Niederrhein) und Prof. Dr.-Ing. Uwe Clausen (Institutsleiter Fraunhofer IML) beim 4. Textillogistik-Forum in Dortmund
17.08.2022

4. Textillogistik-Forum: Retouren, Nachhaltigkeit und Smart Textiles im Mittelpunkt

Vertreterinnen und Vertreter der Textil- und Logistikbranche trafen sich am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund. Das 4. Textillogistik-Forum adressierte anhand von Beispielen und Projekten aktuelle Themen der Textillogistik wie Trends, rechtliche Regulierungen sowie Möglichkeiten in den Bereichen Retouren, Nachhaltigkeit und Smart Textiles. Die Teilnehmenden diskutierten über die Herausforderungen der textilen Aufbereitung im Retourenmanagement, die Erhöhung der Nachhaltigkeit und die Etablierung von textilen Kreisläufen, die Veränderung der Fashion-Branche durch die Automatisierung von Fördertechnik sowie die Frage, wie Arbeitskleidung zu nachhaltigen Smart Textiles wird.

Seit 2018 arbeiten das Fraunhofer IML und die  Hochschule Niederrhein bereits im Rahmen des Center Textile Logistics (CTL) zusammen. Gemeinsam entwickeln zwei Teams an den Standorten in Mönchengladbach und Dortmund unter dem Motto „Logistik für Textilien – Textilien für die Logistik“ Lösungen für beide Branchen. Das Textillogistik-Forum findet jährlich wechselnd an den beiden Standorten statt.

Vertreterinnen und Vertreter der Textil- und Logistikbranche trafen sich am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund. Das 4. Textillogistik-Forum adressierte anhand von Beispielen und Projekten aktuelle Themen der Textillogistik wie Trends, rechtliche Regulierungen sowie Möglichkeiten in den Bereichen Retouren, Nachhaltigkeit und Smart Textiles. Die Teilnehmenden diskutierten über die Herausforderungen der textilen Aufbereitung im Retourenmanagement, die Erhöhung der Nachhaltigkeit und die Etablierung von textilen Kreisläufen, die Veränderung der Fashion-Branche durch die Automatisierung von Fördertechnik sowie die Frage, wie Arbeitskleidung zu nachhaltigen Smart Textiles wird.

Seit 2018 arbeiten das Fraunhofer IML und die  Hochschule Niederrhein bereits im Rahmen des Center Textile Logistics (CTL) zusammen. Gemeinsam entwickeln zwei Teams an den Standorten in Mönchengladbach und Dortmund unter dem Motto „Logistik für Textilien – Textilien für die Logistik“ Lösungen für beide Branchen. Das Textillogistik-Forum findet jährlich wechselnd an den beiden Standorten statt.

Dr. Thomas Grünewald, Präsident der Hochschule Niederrhein, betonte in seinem Vortrag die Verbundenheit des Fraunhofer IML und der Hochschule und stellte die gemeinsame Entwicklung der Textilindustrie in Mönchengladbach dar.

„Für die Logistik sehen wir große Potenziale durch die Digitalisierung und Automatisierung. Um sie auch in der Textillogistik nutzen zu können, müssen in der Wissenschaft wie in der Wirtschaft die spezifischen Anforderungen und die Dynamik der Textilbranche frühzeitig mitgedacht und die Nachhaltigkeit beachtet werden“, sagte Prof. Uwe Clausen, Institutsleiter am Fraunhofer IML.


Einen kritischen Blick gewährte Dr. Uwe Mazura, Geschäftsführer des Gesamtverbands der deutschen Textil- und Modeindustrie e. V., mit seinem Vortrag „Regulieren wir uns zu Tode? Europäische Gesetzgebung aus Perspektive von Textil + Mode“.

Professor Dr.-Ing. Markus Muschkiet, Leiter des Center Textillogistik (CTL) in Mönchengladbach, zog am Ende der Veranstaltung Bilanz: „Es freut mich außerordentlich, dass wir beim 4. Textillogistik-Forum wieder eine große Bandbreite der aktuellen Themen behandeln konnten, aber auch einen Ausblick geben konnten, wie die Arbeit des CTL die Branche unterstützt.“

Quelle:

Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML), Hochschule Niederrhein

Anne Spranger Foto: BVMed
Anne Spranger
10.08.2022

BVMed baut wissenschaftliches Institut auf

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) baut ein wissenschaftliches Institut auf, das sich unter anderem der Versorgungs- und Gesundheitssystemforschung sowie Fragen der Methoden- und Nutzenbewertung von Medizinprodukten widmen wird. Die wissenschaftliche Kompetenz im Verband soll ausgebaut und die Evidenz der Patient:innenversorgung mit Medizinprodukten gestärkt werden.

Neben einer engen Zusammenarbeit mit Mitgliedsunternehmen, Behörden und Patient:innen-Vertretungen ist die Zusammenarbeit mit den Akteuren der Selbstverwaltung, beispielsweise dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) von zentraler Bedeutung. Die Orientierungslinien für das BVMed-Institut sind die Patient:innensicherheit, der Ausrichtung an Nutzerbedürfnissen und die wissenschaftliche Qualitätssicherung.

Die Leitung des neuen BVMed-Instituts übernimmt die Gesundheits- und Wirtschaftswissenschaftlerin Anne Spranger. Sie war zuletzt an der TU Berlin im Fachgebiet „Management im Gesundheitswesen“ unter der Leitung von Prof. Dr. Reinhard Busse und dem „European Observatory on Health Systems and Policies“ tätig.

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) baut ein wissenschaftliches Institut auf, das sich unter anderem der Versorgungs- und Gesundheitssystemforschung sowie Fragen der Methoden- und Nutzenbewertung von Medizinprodukten widmen wird. Die wissenschaftliche Kompetenz im Verband soll ausgebaut und die Evidenz der Patient:innenversorgung mit Medizinprodukten gestärkt werden.

Neben einer engen Zusammenarbeit mit Mitgliedsunternehmen, Behörden und Patient:innen-Vertretungen ist die Zusammenarbeit mit den Akteuren der Selbstverwaltung, beispielsweise dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) von zentraler Bedeutung. Die Orientierungslinien für das BVMed-Institut sind die Patient:innensicherheit, der Ausrichtung an Nutzerbedürfnissen und die wissenschaftliche Qualitätssicherung.

Die Leitung des neuen BVMed-Instituts übernimmt die Gesundheits- und Wirtschaftswissenschaftlerin Anne Spranger. Sie war zuletzt an der TU Berlin im Fachgebiet „Management im Gesundheitswesen“ unter der Leitung von Prof. Dr. Reinhard Busse und dem „European Observatory on Health Systems and Policies“ tätig.

Anne Spranger hält einen Master of Public Policy von der Hertie School of Governance und promoviert seit 2015 an der TU Berlin. Zuvor hatte sie Internationale Volkswirtschaftslehre und Europäische Studien an der Universität Tübingen und der Higher School of Economics in Moskau studiert.

Weitere Informationen:
BVMed
Quelle:

BVMed

(c) Fraunhofer UMSICHT/Mike Henning
Prof. Christian Doetsch (l.) und Prof. Manfred Renner (r.)
09.08.2022

Fraunhofer UMSICHT: Neue Institutsleitung

Prof. Manfred Renner und Prof. Christian Doetsch leiten ab August 2022 gemeinsam das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT. Als renommierte Wissenschaftler prägten sie zuletzt jeweils als Leiter des Bereichs Produkte und des Bereichs Energie die Ausrichtung des Instituts und folgen auf Prof. Eckhard Weidner, der in den Ruhestand tritt.

Erstmals in seiner Geschichte wird das Fraunhofer UMSICHT von einer Doppelspitze geführt. Beide Institutsleiter starteten ihre berufliche Laufbahn am Institut, ab August gestalten sie gemeinsam dessen Geschicke.

Prof. Manfred Renner und Prof. Christian Doetsch leiten ab August 2022 gemeinsam das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT. Als renommierte Wissenschaftler prägten sie zuletzt jeweils als Leiter des Bereichs Produkte und des Bereichs Energie die Ausrichtung des Instituts und folgen auf Prof. Eckhard Weidner, der in den Ruhestand tritt.

Erstmals in seiner Geschichte wird das Fraunhofer UMSICHT von einer Doppelspitze geführt. Beide Institutsleiter starteten ihre berufliche Laufbahn am Institut, ab August gestalten sie gemeinsam dessen Geschicke.

Prof. Manfred Renner ist promovierter Maschinenbauingenieur und spezialisiert auf Verfahrenstechnik und Business Development. Seit 2006 ist er am Fraunhofer UMSICHT in verschiedenen Funktionen beschäftigt und leitete zuletzt den Bereich Produkte mit 126 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und einem Etat von 14,8 Millionen Euro. Mit seinen vielfach ausgezeichneten Forschungsarbeiten zur wasserfreien Ledergerbung mit verdichtetem Kohlendioxid hat er international Maßstäbe gesetzt. Mit der Entwicklung neuartiger aerogelbasierter Fassadendämmstoffe leistete er einen wesentlichen Beitrag zu umweltschonenden, zirkulären Anwendungen in der Bauindustrie und initiierte viele industrielle Projekte. Technologische Durchbrüche gelangen seinem Team insbesondere bei der Entwicklung einer neuartigen Brandschutzverglasung, die selbst extremster Hitze widersteht. Dafür erhielt sein Entwicklerteam im Oktober 2020 den Joseph-von-Fraunhofer-Preis.

Parallel zur Institutsleitung übernimmt Prof. Renner im August 2022 die Leitung des Fraunhofer Clusters of Excellence Circular Plastics Economy CCPE. In dieser Funktion vertritt er die Fraunhofer-Gesellschaft auf nationaler und europäischer Ebene im Hinblick auf die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft zu einer Circular Economy. Zudem gründet er an der Fakultät für Maschinenbau der Ruhr-Universität Bochum den Lehrstuhl Responsible Process Engineering. Im Rahmen seiner Professur wird er die systemische Entwicklung der Circular Economy auf Unternehmens-, regionaler und europäischer Ebene gestalten.

Prof. Christian Doetsch ist seit mehr als 25 Jahren im Bereich der Energieforschung tätig, die meiste Zeit davon beim Fraunhofer UMSICHT. Als Leiter des Bereichs Energie führte er ein Team von rund 145 Mitarbeitenden und verantwortete einen Etat von etwa 10,4 Millionen Euro. Seine technologischen Schwerpunkte sind Energiespeicher, Power-to-X-Technologien inklusive Elektrolyse-Wasserstoff und chemischer Umwandlung in Wertstoffe, Katalysatoren sowie die Modellierung und Optimierung von Energiesystemen. Sein maßgebliches Ziel ist dabei die Integration erneuerbarer Energien in ein sektorübergreifendes, resilientes Energiesystem.

Doetsch war 2015 Mitgründer des Start-ups Volterion GmbH & Co. KG, das Redox-Flow-Batterien entwickelt. International hohe Sichtbarkeit erzielte er durch das Re-Design von Stacks, einer Kernkomponente von Redox-Flow-Batterien, für die er mit seinem Team und Vertretern von Volterion im Mai 2021 den Joseph-von-Fraunhofer-Preis entgegennahm. Der Energieexperte ist zudem stellvertretender Sprecher der Fraunhofer-Allianz Energie und Task Manager zum Thema Energiespeicher bei der Internationalen Energieagentur IEA. Außerdem ist er Mitinitiator des »Open District Hub e. V.«, einem Verein zur Förderung der Energiewende im Quartier durch Sektorenkopplung.

Seit Januar 2020 ist er Professor für Cross Energy Systems in der Fakultät für Maschinenbau der Ruhr-Universität Bochum. Dort forscht er an den Themen ökologische Bewertung und Resilienz von cross-sektoralen Energiesystemen.

Weitere Informationen:
Fraunhofer UMSICHT Geschäftsleitung
Quelle:

Fraunhofer UMSICHT

02.08.2022

TEXOVERSUM: Neue Marke für Textil an der Hochschule Reutlingen

Die bisherige Fakultät Textil & Design der Hochschule Reutlingen wird der starken Entwicklung gerecht und benennt sich zum kommenden Semester im Oktober diesen Jahres in TEXOVERSUM Fakultät Textil um. Unter der Dachmarke werden künftig neben der Fakultät Textil ebenso das neu gegründete Joint-Venture TEXOVERSUM LDT Nagold agieren. Weitere Submarken sind in Planung.

Im neuen Logo ist ein vielschichtiges „X“ aus dem Wort TEXOVERSUM markant und prägend. Es übersetzt dabei das verwobene und vernetzende der Technologie Textil ins Visuelle und ist gleichzeitig symbolisch für das Zusammentreffen verschiedener Disziplinen und Bereiche wie Wissenschaft und Industrie.

Die bisherige Fakultät Textil & Design der Hochschule Reutlingen wird der starken Entwicklung gerecht und benennt sich zum kommenden Semester im Oktober diesen Jahres in TEXOVERSUM Fakultät Textil um. Unter der Dachmarke werden künftig neben der Fakultät Textil ebenso das neu gegründete Joint-Venture TEXOVERSUM LDT Nagold agieren. Weitere Submarken sind in Planung.

Im neuen Logo ist ein vielschichtiges „X“ aus dem Wort TEXOVERSUM markant und prägend. Es übersetzt dabei das verwobene und vernetzende der Technologie Textil ins Visuelle und ist gleichzeitig symbolisch für das Zusammentreffen verschiedener Disziplinen und Bereiche wie Wissenschaft und Industrie.

Seit mehr als 165 Jahren steht Reutlingen für textile Ausbildung auf hohem Niveau. Anspruch an Qualität und Innovationskraft sind die Treiber für Exzellenz in der textilen Ausbildung. Studieninteressierte können aus insgesamt sieben zum Wintersemester neu ausgerichteten Studiengängen der Bereiche Design, Technologie und Fashionmanagement wählen. Die Fakultät bietet dabei ein ganzheitliches Denk-, Lern- und Forschungsumfeld, in dessen Zentrum das Credo „Wir gestalten die Welt von morgen durch Textil“ steht.

„Wir freuen uns sehr und sind stolz, künftig all unsere Aktivitäten unter der Marke TEXOVERSUM zu bündeln. Damit erwecken wir bereits vor Eröffnung des von Südwesttextil, dem Wirtschafts- und Arbeitgeberverband der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie, gestifteten Gebäudes TEXOVERSUM im kommenden Jahr ein international einzigartig starkes Ökosystem zum Leben“, so Dekan Prof. Dr. Jochen Strähle der TEXOVERSUM Fakultät Textil.

Quelle:

Hochschule Reutlingen

(c) ITM
22.06.2022

ITM: Techtextil Innovation Award 2022 für neuartige textile Herzklappenprothesen

Wissenschaftler:innen vom Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM) der TU Dresden sind am 21. Juni 2022 für ihre gewebten Herzklappenimplantate mit dem Techtextil Innovation Award 2022 in der Kategorie „New Product“ ausgezeichnet worden.

Im Rahmen eines Forschungsprojektes der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) entwickelten Wissenschaftler:innen des ITM neuartige textile Herzklappenprothesen. Die Implantate können exakt an die anatomische Form angepasst und minimalinvasiv im Herz platziert werden. Die textile Herzklappe ist integral gefertigt. Hierbei erfolgt die Integration des Ventils in situ während des Webprozesses. Somit besteht die strömungstechnisch optimierte Herzklappe aus einer einzigen textilen Struktur. Weitere Fügeprozesse, z. B. durch Nähen, sind nicht mehr erforderlich. Das reduziert den Fertigungsaufwand im Gegensatz zur heutigen Herstellung biologischer Herzklappenprothesen in Handarbeit enorm.

Wissenschaftler:innen vom Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM) der TU Dresden sind am 21. Juni 2022 für ihre gewebten Herzklappenimplantate mit dem Techtextil Innovation Award 2022 in der Kategorie „New Product“ ausgezeichnet worden.

Im Rahmen eines Forschungsprojektes der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) entwickelten Wissenschaftler:innen des ITM neuartige textile Herzklappenprothesen. Die Implantate können exakt an die anatomische Form angepasst und minimalinvasiv im Herz platziert werden. Die textile Herzklappe ist integral gefertigt. Hierbei erfolgt die Integration des Ventils in situ während des Webprozesses. Somit besteht die strömungstechnisch optimierte Herzklappe aus einer einzigen textilen Struktur. Weitere Fügeprozesse, z. B. durch Nähen, sind nicht mehr erforderlich. Das reduziert den Fertigungsaufwand im Gegensatz zur heutigen Herstellung biologischer Herzklappenprothesen in Handarbeit enorm.

Prof. Chokri Cherif, Institutsdirektor des ITM, freut sich mit seinem Team sehr über die kontinuierli-chen interdisziplinären Forschungserfolge, die am ITM in enger Kooperation mit technischen Webereien, Medizinern und Anwendern stetig erzielt werden. „Bereits vor zwei Jahren wurden wir mit dieser neuartigen Entwicklung als eines der drei Finalistenteams des Otto von Guericke-Preises 2020 geehrt. Die Auswahl für den Techtextil Innovation Award 2022 ist eine erneute Bestätigung für den Bedarf an unserer praxisorientierten Forschung und eine besondere Würdigung, aber gleichzeitig auch weiterer Ansporn für die zeitnahe Umsetzung unserer Forschungsergebnisse in die Industrie.“

Bislang stehen für die Behandlung defekter Herzklappen mechanische und biologische Klappen zur Verfügung. Die neuartigen gewebten Herzklappenprothesen sollen die Vorteile der beiden Typen vereinen: unbegrenzte Lebensdauer, keine lebenslange Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten und minimal invasive Operation. Ferner können die textilen Herzklappen zeit- und kostensparend mit hoher Reproduzierbarkeit und Qualität gefertigt werden.

Quelle:

Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM)