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Bundesverdienstkreuz für Südwesttextil-Vizepräsidentin Donata Apelt-Ihling (c) Ch. Breithaupt
05.07.2024

Bundesverdienstkreuz für Südwesttextil-Vizepräsidentin Donata Apelt-Ihling

Südwesttextil-Vizepräsidentin Donata Apelt-Ihling ist für ihr unternehmerisches und ehrenamtliches Engagement für Branche und Gesellschaft mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt worden.

Seit 1982 Gesellschafterin im Familienunternehmen, der Alfred Apelt GmbH, ist Donata Apelt-Ihling seit 2006 Vizepräsidentin von Südwesttextil. Ihr Engagement für die Branche weitete die Dipl.-Betriebswirtin als Mitglied im Vorstand der Landesvereinigung Baden-Württembergische Arbeitgeberverbände e.V. seit 2008 und als Mitglied des Präsidiums des Gesamtverbands der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V. seit 2009 aus. Die Themen Bildung, Arbeitsmarktpolitik, europäische Integration und die Förderung der Beziehungen zu den europäischen Nachbarn sind der Unternehmerin dabei ein besonderes Anliegen. Seit 2021 ist Donata Apelt-Ihling Mitglied des Präsidiums der fusionierten Unternehmer Baden-Württemberg und stärkt damit die Wahrnehmung der Textil- und Bekleidungsindustrie auf Landesebene.

Südwesttextil-Vizepräsidentin Donata Apelt-Ihling ist für ihr unternehmerisches und ehrenamtliches Engagement für Branche und Gesellschaft mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt worden.

Seit 1982 Gesellschafterin im Familienunternehmen, der Alfred Apelt GmbH, ist Donata Apelt-Ihling seit 2006 Vizepräsidentin von Südwesttextil. Ihr Engagement für die Branche weitete die Dipl.-Betriebswirtin als Mitglied im Vorstand der Landesvereinigung Baden-Württembergische Arbeitgeberverbände e.V. seit 2008 und als Mitglied des Präsidiums des Gesamtverbands der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V. seit 2009 aus. Die Themen Bildung, Arbeitsmarktpolitik, europäische Integration und die Förderung der Beziehungen zu den europäischen Nachbarn sind der Unternehmerin dabei ein besonderes Anliegen. Seit 2021 ist Donata Apelt-Ihling Mitglied des Präsidiums der fusionierten Unternehmer Baden-Württemberg und stärkt damit die Wahrnehmung der Textil- und Bekleidungsindustrie auf Landesebene.

Über ihre Verdienste um die baden-württembergische und deutsche Wirtschaft hinaus, hat Donata Apelt-Ihling soziale Verantwortung und persönlichen Einsatz insbesondere in den Bereichen Integration, Bildung und Jugend gezeigt. Beispielhaft dafür sind die Gründung der „Oberkircher Lesepaten“ zur Leseförderung und Integration von Kindern mit besonderem pädagogischem Bedarf, ihr Engagement im Kinderschutzbund, insbesondere in der Flüchtlingsbetreuung, und ihre Schirmherrschaft des RheumaPreises.

Donata Apelt-Ihling erhielt das Bundesverdienstkreuz am Bande im Rahmen einer feierlichen Verleihung in Oberkirch. Die Laudatio hielt Marion Gentges MdL, Ministerin der Justiz und für Migration des Landes Baden-Württemberg. Südwesttextil dankt seiner Vizepräsidentin für ihr ausdauerndes und herausragendes
Engagement und gratuliert zu der Auszeichnung.

Quelle:

Südwesttextil – Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V.

BTE-Intensiv-Kurs zu CSRD für Textil-, Schuh- und Modehandel Grafik BTE
24.06.2024

BTE-Intensiv-Kurs zu CSRD für Textil-, Schuh- und Modehandel

Etliche Textil-, Schuh- und Modehändler sind von den neuen Nachhaltigkeitsberichtspflichten der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) bzw. des deutschen Umsetzungsgesetzes (CSRD-UG) betroffen. Sie müssen ab dem Geschäftsjahr 2025 jährlich eine Nachhaltigkeitserklärung über ihre wesentlichen Themen und die EU-Taxonomie in einem Lagebericht veröffentlichen.
 
Die berichtspflichtigen Unternehmen müssen dabei u.a. folgende Fragen beantworten: Welche der 37 Themenfelder des European Sustainability Reporting Standards (ESRS) sind für sie wesentlich? Welche Daten müssen sie sammeln und veröffentlichen? Und welche IT-Tools können hier Hilfestellung bieten?
 

Etliche Textil-, Schuh- und Modehändler sind von den neuen Nachhaltigkeitsberichtspflichten der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) bzw. des deutschen Umsetzungsgesetzes (CSRD-UG) betroffen. Sie müssen ab dem Geschäftsjahr 2025 jährlich eine Nachhaltigkeitserklärung über ihre wesentlichen Themen und die EU-Taxonomie in einem Lagebericht veröffentlichen.
 
Die berichtspflichtigen Unternehmen müssen dabei u.a. folgende Fragen beantworten: Welche der 37 Themenfelder des European Sustainability Reporting Standards (ESRS) sind für sie wesentlich? Welche Daten müssen sie sammeln und veröffentlichen? Und welche IT-Tools können hier Hilfestellung bieten?
 
Zur Unterstützung der Branche veranstaltet der BTE einen praxisorientierten Intensiv-Kurs, der die Umsetzung der CSRD in den einzelnen Unternehmen erleichtern soll. Die Teilnehmer erhalten darin branchenspezifische Informationen, Vorlagen, Leitfäden und Hilfestellungen. Dazu gehört beispielsweise eine Bewertung der Auswirkungen, Risiken und Chancen für die Nachhaltigkeitsthemen des ESRS aus Sicht eines fiktiven Beispiel-Unternehmens inklusive einer Vorlage zur Durchführung der doppelten Wesentlichkeit für den Textil-, Schuh- und Modehandel. Ergänzt werden die Unterlagen um eine Vorlage zur Erstellung der Nachhaltigkeitserklärung für alle wesentlichen Themen, die mit den Anforderungen der Wirtschaftsprüfer abgeglichen werden. Die Unternehmen erhalten zudem Empfehlungen für mögliche IT-Tools für die Datensammlung.
 
Der dreitägige Kurs startet am 12. September in Köln, weitere Termine sind der 26. November (online) und der 21. Januar 2025. Als besondere Serviceleistung gibt es einen wöchentlichen Jour fixe, bei dem auftretende Fragen zeitnah diskutiert und geklärt werden können. Referentin und Kursleiterin ist Unternehmensberaterin Marion Sollbach, die über 17 Jahre bei Metro und Galeria Kaufhof für den Bereich Nachhaltigkeit verantwortlich war und über ein umfassendes Praxiswissen verfügt.
 
Die Teilnahmegebühr beträgt bis 11. August 2024 (Frühbucher) 1.950 Euro für EHV-Mitglieder und 3.450 Euro für Nicht-Mitglieder, jeweils zzgl. MwSt. Bei einer Buchung nach dem 11. August 2024 erhöht sich die Gebühr um 500 Euro. Die Zahl der Teilnehmenden ist auf maximal 16 Personen begrenzt. Weitere Informationen und Anmeldung unter https://www.bte.de/bte-veranstaltungen/.
 
Rechtliche Details zu CSRD
Das CSRD-UG verpflichtet ab dem Geschäftsjahr 2025 auch große mittelständische Unternehmen dazu, jährlich Auskunft über ihre nicht-finanziellen Chancen und Risiken zu geben. Betroffen sind alle Kapitalgesellschaften, die mindestens zwei der folgenden drei Kriterien erfüllen: Umsatz von mehr als 50 Millionen Euro, Bilanzsumme von über 25 Millionen Euro oder mehr als 250 Beschäftigte.
 
Die CSRD ist ein wichtiges Instrument des Sustainable Finance-Paketes der EU und soll vor allem Investoren vor möglichen Anlagerisiken bewahren. Die betroffenen Unternehmen müssen im Lagebericht eine Nachhaltigkeitserklärung nach ESRS abgeben, die nach ESG-Kategorien (Environmental, Social, Governance) unterteilt ist.
 
In die Nachhaltigkeitserklärung integriert werden muss die Berichtspflicht nach EU-Taxonomie, worüber die EU nachhaltigeres wirtschaftliches Handeln definiert. Banken, Versicherungen, Kreditgeber und Investoren müssen danach den Anteil von Investitionen in nachhaltigere Unternehmen in ihrer Nachhaltigkeitsberichterstattung berücksichtigen. Nachhaltigkeitskriterien werden damit Teil der Risikobewertung bei Krediten und können dazu führen, dass Unternehmen keine Kredite mehr bekommen oder einen Risikoaufschlag zahlen müssen. Dies kann auch mittelständische Textil- und Schuhhändler treffen, die unterhalb der CSRD-Grenzwerte liegen!
 
Auch die Berichtspflichten nach Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) oder in Zukunft nach der Corporate Sustainability Due Dilligence Directive (CSDDD) sollen in die Nachhaltigkeitserklärung integriert werden.
 
In Deutschland erfolgt die Überwachung der Einhaltung des CSRD-Umsetzungsgesetzes (CSRD-UG) durch qualifizierte Wirtschaftsprüfer. Ein Verstoß gegen das Gesetz führt dazu, dass nur ein eingeschränktes Testat erteilt wird und Maßnahmen zur Verbesserung getroffen werden müssen.

Weitere Informationen:
CSRD BTE Nachhaltigkeitsbericht
Quelle:

BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren

24.06.2024

Südwesttextil begrüßt Erleichterung im Nachweisgesetz

Südwesttextil begrüßt den Ersatz der Schriftform durch die Textform im Nachweisgesetz, sieht aber deutlichen Bedarf für weitere Bürokratieentlastung.

Vor zwei Jahren wurde das Nachweisgesetz durch die Pflicht zur schriftlichen Niederlegung der wesentlichen Arbeitsbedingungen verschärft – für die erhoffte Digitalisierung im Personalwesen ein wesentlicher Rückschritt. Als Teil des Bürokratieentlastungsgesetz BEG IV wurde nunmehr eine Änderung des Nachweisgesetzes angestrebt. Die vom Bundeskabinett in dieser Woche beschlossene Formulierungshilfe sieht einen Änderungsantrag vor, der der Forderung von Südwesttextil entspricht, die Schriftform durch die Textform im Nachweisgesetz zu ersetzen.

Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner: „Wir begrüßen den Abbau der überflüssigen Bürokratie im Nachweisgesetz. Dass Arbeitsverträge digital vereinbart werden können, ist für Unternehmen, bei denen die digitale Personalakte selbstverständlich ist, ein erster wichtiger Schritt. Für eine echte Entlastung der Unternehmen brauchen wir aber deutlich mehr Schritte in Sachen Bürokratieabbau.”

Südwesttextil begrüßt den Ersatz der Schriftform durch die Textform im Nachweisgesetz, sieht aber deutlichen Bedarf für weitere Bürokratieentlastung.

Vor zwei Jahren wurde das Nachweisgesetz durch die Pflicht zur schriftlichen Niederlegung der wesentlichen Arbeitsbedingungen verschärft – für die erhoffte Digitalisierung im Personalwesen ein wesentlicher Rückschritt. Als Teil des Bürokratieentlastungsgesetz BEG IV wurde nunmehr eine Änderung des Nachweisgesetzes angestrebt. Die vom Bundeskabinett in dieser Woche beschlossene Formulierungshilfe sieht einen Änderungsantrag vor, der der Forderung von Südwesttextil entspricht, die Schriftform durch die Textform im Nachweisgesetz zu ersetzen.

Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner: „Wir begrüßen den Abbau der überflüssigen Bürokratie im Nachweisgesetz. Dass Arbeitsverträge digital vereinbart werden können, ist für Unternehmen, bei denen die digitale Personalakte selbstverständlich ist, ein erster wichtiger Schritt. Für eine echte Entlastung der Unternehmen brauchen wir aber deutlich mehr Schritte in Sachen Bürokratieabbau.”

Bei den Initiativen der Bundesregierung zur Entbürokratisierung sieht der Verband der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie insgesamt noch deutlich Luft nach oben. Auch die Ergänzung des Nachweisgesetzes ist erst auf großen Druck der Wirtschaft erfolgt. Südwesttextil hat im Dezember 2023 ein Positionspapier dazu veröffentlicht.

Quelle:

Südwesttextil – Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V.

20.06.2024

Sächsische Staatsregierung zollt nord-ostdeutscher Textilindustrie Respekt

Am 19. Juni 2024 trafen sich die Mitgliedsunternehmen des Verbands der Nord-Ostdeutschen Textil und Bekleidungsindustrie e.V. (vti) im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf e.V. zur 33. Mitgliederversammlung.

Thomas Lindner, Geschäftsführer der Strumpfwerk Lindner GmbH und Vorsitzender des Vorstandes des vti, eröffnete den öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung mit einem Überblick zur aktuellen Lage der ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie. Im Bericht des Vorstandes ging Thomas Lindner auf die komplexen Herausforderungen ein, die die mittelständisch geprägten Textilunternehmen im letzten Jahr stark gefordert haben. Nachwirkungen der Corona-Krise, Belastungen durch den Ukraine-Krieg und die gestiegenen Energie- und Personalkosten wirkten sich stark auf die Wettbewerbsfähigkeit der Mitgliedsunternehmen aus. Lindner betonte, dass angesichts vielfältiger inflationärer Einflüsse die reinen Umsatzzahlen die reale Situation in den Unternehmen nicht abbilden können. Trotz wachsender Umsätze sinken die Erträge durch gestiegene Kosten in nahezu allen Bereichen.

Am 19. Juni 2024 trafen sich die Mitgliedsunternehmen des Verbands der Nord-Ostdeutschen Textil und Bekleidungsindustrie e.V. (vti) im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf e.V. zur 33. Mitgliederversammlung.

Thomas Lindner, Geschäftsführer der Strumpfwerk Lindner GmbH und Vorsitzender des Vorstandes des vti, eröffnete den öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung mit einem Überblick zur aktuellen Lage der ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie. Im Bericht des Vorstandes ging Thomas Lindner auf die komplexen Herausforderungen ein, die die mittelständisch geprägten Textilunternehmen im letzten Jahr stark gefordert haben. Nachwirkungen der Corona-Krise, Belastungen durch den Ukraine-Krieg und die gestiegenen Energie- und Personalkosten wirkten sich stark auf die Wettbewerbsfähigkeit der Mitgliedsunternehmen aus. Lindner betonte, dass angesichts vielfältiger inflationärer Einflüsse die reinen Umsatzzahlen die reale Situation in den Unternehmen nicht abbilden können. Trotz wachsender Umsätze sinken die Erträge durch gestiegene Kosten in nahezu allen Bereichen.

Die Statistik des Berichtsjahres zeigt deutlich eingebrochene Umsätze bei Mitgliedsunternehmen mit 50 und mehr Mitarbeitern. Auch der Start ins Jahr 2024 zeigt einen Umsatzrückgang von über 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Lindner verwies auf jüngste Insolvenzen von Mitgliedsunternehmen als deutliches Ausmaß der Konsequenzen der Herausforderungen des vergangenen Jahres und berichtete von Abgängen unter den Mitgliedsunternehmen. Dennoch konnte der vti 5 neue Mitglieder im Berichtsjahr begrüßen.

Weiterhin ging Thomas Lindner auf die Ergebnisse der Tarifverhandlungen ein, die kürzlich nach der dritten Verhandlungsrunde zusammen mit der IG Metall erarbeitet wurden. Auch wenn die finanzielle Schmerzgrenze der Mitgliedsunternehmen erreicht wurde, ergab sich mit den vereinbarten Rahmenbedingungen für die Textilunternehmen eine Planungssicherheit für die nächsten zwei Jahre.

Professor Thomas Popp, Staatssekretär in der Staatskanzlei des Freistaates Sachsen, äußerte sich ebenfalls zur Entwicklung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in Sachsen und richtete sich mit stärkenden Worten an die Mitgliedsunternehmen: "Es verdient höchsten Respekt, unter welch schwierigen Umständen sie sich am Markt behaupten und dem starken Druck der weltweiten Konkurrenz standhalten. Der Sächsischen Staatsregierung ist bewusst, mit welchen Herausforderungen die Textilindustrie und weitere Branchen umgehen müssen. Vor allem muss für das Thema Energiekosten dringend eine Lösung gefunden werden. Zudem sind Innovationen wichtig. Wir in Sachsen setzen auf Forschung an den Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen und die Innovationskraft der Branche. Mit Blick auf den demografischen Wandel brauchen wir neue Ansätze, damit die Altersabgänge der nächsten Jahre kompensiert werden können. Die gezielte Anwerbung von Fachkräften auch aus dem Ausland gehört dazu. Trotz aktueller Herausforderungen blicken wir mit Zuversicht und gesundem Optimismus nach vorn."

Der vti begrüßte mit der Veranstaltung 3 neue Mitglieder im Vorstand: Claudia Bauer, Curt Bauer GmbH, Aue, Mareen Götz, VOWALON Beschichtung GmbH, Treuen, und Baris Korlu, ONTEX Hygieneartikel Deutschland GmbH, Großpostwitz.

Zwei Vertreter von Mitgliedsunternehmen scheiden aus der Vorstandsarbeit aus: Michael Bauer, Vorstandsmitglied seit 1991 und viele Jahre stellvertretender Vorstandsvorsitzender, sowie Friedmar Götz, im Vorstand seit 2015, Vorstandsvorsitzender bis 2018.

In Würdigung ihres langjährigen und engagierten Wirkens erklärte der Vorstand in seiner heutigen Sitzung beide zu Ehrenmitgliedern.

Die 33. Mitgliederversammlung des vti zeigte deutlich, dass die ostdeutsche Textil- und Bekleidungsindustrie trotz vielfältiger Herausforderungen weiterhin entschlossen sei, ihren Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes zu leisten. Hierzu pflege der vti eine intensive Verbandsarbeit in Form von Veranstaltungen und Seminaren. Außerordentlich hilfreich sei die enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Sachsen. Insbesondere auch deren finanzielle Unterstützung bei der Durchführung von Branchentagen, Projektwerkstätten und Messeauftritten förderten die Wahrnehmung der Branche im industriellen Umfeld unseres Landes, so der Arbeitgeberverband.

Quelle:

Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V.

Textilballen Foto Fa. Wenkhaus
13.06.2024

Zentrales Thema für EPR: Eigentum an den Textilien

Die Eigentumsfrage, die sich bereits wie ein roter Faden durch die Verpackungsgesetzgebung zieht, wird auch im Zusammenhang mit der geplanten Errichtung eines EPR-Systems für Textilien höchste Priorität für die Branche haben, hob bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock vor rund 100 Teilnehmer:innen auf dem 11. Internationalen Alttextiltag in Dresden hervor.

„Die Einführung eines geeigneten EPR-Systems ist ein äußerst komplexes Thema, das der bvse mit seinem Fachverband Textilrecycling und über seinen europäischen Branchendachverband EuRIC nach Kräften begleiten wird. Es dürfen sich auf keinen Fall die Fehler wiederholen, die bereits in der Vergangenheit begangen wurden“, so Rehbock.

Ein zentrales Kriterium sei die Festlegung des Eigentums an den Textilien, machte Rehbock deutlich. Das Interesse, gute und nachhaltige Qualität zu generieren, sei entscheidend damit gekoppelt, dass die Unternehmen eigene Verantwortung tragen und den Output selber vermarkten können. Dies habe man ganz klar aus den Erfahrungen mit dem Verpackungsbereich lernen können: „Wenn nur nach Tonnage bezahlt wird, ist die Qualität, die hinten herauskommt, egal“, so der Verbandschef.  

Die Eigentumsfrage, die sich bereits wie ein roter Faden durch die Verpackungsgesetzgebung zieht, wird auch im Zusammenhang mit der geplanten Errichtung eines EPR-Systems für Textilien höchste Priorität für die Branche haben, hob bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock vor rund 100 Teilnehmer:innen auf dem 11. Internationalen Alttextiltag in Dresden hervor.

„Die Einführung eines geeigneten EPR-Systems ist ein äußerst komplexes Thema, das der bvse mit seinem Fachverband Textilrecycling und über seinen europäischen Branchendachverband EuRIC nach Kräften begleiten wird. Es dürfen sich auf keinen Fall die Fehler wiederholen, die bereits in der Vergangenheit begangen wurden“, so Rehbock.

Ein zentrales Kriterium sei die Festlegung des Eigentums an den Textilien, machte Rehbock deutlich. Das Interesse, gute und nachhaltige Qualität zu generieren, sei entscheidend damit gekoppelt, dass die Unternehmen eigene Verantwortung tragen und den Output selber vermarkten können. Dies habe man ganz klar aus den Erfahrungen mit dem Verpackungsbereich lernen können: „Wenn nur nach Tonnage bezahlt wird, ist die Qualität, die hinten herauskommt, egal“, so der Verbandschef.  

In Deutschland wurden bereits über Jahre gut funktionierende Strukturen in der textilen Sammlung, Sortierung und Verwertung aufgebaut.

„Wir haben in Deutschland ein Sammel- und Verwertungssystem für Alttextilien, das in Europa seinesgleichen sucht. Im Hinblick auf die EU-weite Diskussion um die verpflichtende Getrenntsammlung von Textilien ab Januar 2025 können wir sagen: In Deutschland ist bereits alles da!

An dem bestehenden Gemeinwerk von gewerblichen, caritativen und kommunalen Sammlern, Sortierern und Verwertern muss auch nichts verändert werden", hob der bvse-Vizepräsident und Vorsitzende des Fachverbandes Textilrecycling, Stefan Voigt, hervor.

„Allerdings kommen wir nicht mehr umhin, ein EPR-System zu errichten, dass der Branche Unterstützung bei der Gewinnung von Finanzmitteln für die Aufrechterhaltung ihres bewährten Systems leistet“, machte Voigt deutlich, denn diese habe mittlerweile ein immer größer werdendes Finanzproblem:
„Unsere Branche verrichtet eine Dienstleistung an der Bevölkerung und muss, im Gegensatz zu anderen Stoffströmen, dafür bezahlen – und das sofort oder sogar vorab. Die Finanzmittel für die Aufrechterhaltung des Systems durch den Verkauf der Alttextilien erhalten die Unternehmen der Alttextilbranche oft jedoch Monate, im Exportgeschäft sogar teilweise erst ein ganzes Jahr später“, so Voigt. „Die Alttextilbranche benötigt dringend ein EPR-System, das frische Gelder in das System bringt und deren Wirken im Sinne der Kreislaufwirtschaft unterstützt."

Bei der Implementierung eines geeigneten Systems ginge es allerdings nicht ohne eine Organisation, in der alle Daten zusammenfließen, hob Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock hervor. Nur so könne man das Problem mit nicht registrierten Trittbrettfahrern vermeiden, die Produkte auf den Markt werfen, ohne sich an der Finanzierung für Sammlung, Sortierung und Recycling zu beteiligen. „Der bvse wird weiterhin alles dafür tun, den Textilmarkt zu erhalten und dafür zu sorgen, dass unsere privatwirtschaftlichen Unternehmen weiterhin in der Wertschöpfungskette vertreten sein werden“, betonte Rehbock.

EPR-Umsetzung: Alttextilmarkt wird komplexer – Umsetzungsaufwand steigt
Auf die Frage, wie die operative Umsetzung eines EPR-Systems aussehen könnte, ging André Rückert vom Unternehmen ECOLOGICON ein, das sich auf die Beratung für Unternehmen der Kreislauf- und Abfallwirtschaft spezialisiert hat. „Die Regierung und der Gesetzgeber müssen die bestehende Struktur miteinbeziehen, um auch Arbeitsplätze und Geschäftsmodelle zu schützen“, bestätigte Rückert.

Allerdings werde mit den kommenden gesetzlichen Regelungen der Alttextilmarkt komplexer und insbesondere der bürokratische Umsetzungsaufwand steigen, prophezeite der Projektingenieur. Er machte deutlich, dass unter Einbeziehung der Interessen und Rollen aller Akteure in der zukünftigen Umsetzungskette Qualitätssicherung und Standards sowie Kostenmodelle und Incentivierung in Abhängigkeit von Materialzusammensetzung und Verwertungswegen wichtige Eckpunkte darstellen.

„Zudem muss es eine international klar abgestimmte Intention für ein End of Waste und auch für die Materialströme der Rezyklate geben“, so Rückert. Auch sei eine Unterstützung des Einsatzes von Rezyklaten sinnvoll. Dazu müsse natürlich auch ein Markt für Rezyklate erarbeitet und vorhandene Verwaltungs- und Vollzugsstrukturen genutzt werden, um weitere Bürokratisierung zu vermeiden.

EPR national – und die Hersteller?
Das Thema EPR für Textilien ist für einige Inverkehrbringer noch recht abstrakt, erklärte Jonas Stracke vom Gesamtverband Textil und Mode.

„Es stehen noch viele Fragen im Raum. Beispielsweise, wie die künftigen Anforderungen für eine Produktverantwortung nach der Konsumeigenschaft für Hersteller aussehen könnten und vor allem, wie eine gleichberechtigte Teilnahme in einem künftigen EPR-System von der Herstellerindustrie aussehen kann. Hersteller wollen über ein mögliches Dokumentieren und Bezahlen hinaus aktiv werden, das zeichnet sich auch im Verband deutlich ab“, verdeutlichte Stracke.

Zur Untersuchung und Ausgestaltung eines möglichen EPR-Systems, dass sich an den Bedürfnissen der Herstellerindustrie orientiert, hat der Dachverband der Textil- und Modeindustrie Anfang Juni ein gemeinsames Projekt mit der Stiftung GRS-Batterien und der Gemeinsamen Rückgabesystem Servicegesellschaft sowie dem Forschungskuratorium Textil e.V. gestartet.

Quelle:

bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung

Wüste, Marokko Tatiana Zanon, unsplash.com
13.06.2024

Erstes Texcare Forum in Afrika

Rund 120 Teilnehmer aus der Wäscherei- und Reinigungsbranche kamen am 04. Juni in Casablanca, Marokko, zum ersten Texcare Forum auf afrikanischem Boden zusammen. Im Mittelpunkt des Austauschs zwischen lokalen Fachbetrieben, internationalen Experten und Herstellern standen die Themen Automatisierung, digitale Technologien, Produktion, Logistik und Umweltschutz im Bereich textiler Dienstleistungen. Die Konferenz zeigte die Besonderheiten der Märkte Nordafrikas auf und bot einen Vorgeschmack auf die globale Leitmesse der Textilpflegebranche, die Texcare International, im November 2024 in Frankfurt am Main.

Die Entscheidung für Casablanca als Veranstaltungsort des Texcare Forums lag in seiner Bedeutung als wirtschaftliches Zentrum der gesamten Maghreb-Region begründet. Mit über 100 Millionen Einwohnern, einer starken Tourismuswirtschaft und einer bedeutenden Textilindustrie ist diese ein zukunftsträchtiger Standort für die Textilpflege-Branche. Gerade Marokko erwartet als Co-Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft 2030 neue ökonomische Impulse.  

Rund 120 Teilnehmer aus der Wäscherei- und Reinigungsbranche kamen am 04. Juni in Casablanca, Marokko, zum ersten Texcare Forum auf afrikanischem Boden zusammen. Im Mittelpunkt des Austauschs zwischen lokalen Fachbetrieben, internationalen Experten und Herstellern standen die Themen Automatisierung, digitale Technologien, Produktion, Logistik und Umweltschutz im Bereich textiler Dienstleistungen. Die Konferenz zeigte die Besonderheiten der Märkte Nordafrikas auf und bot einen Vorgeschmack auf die globale Leitmesse der Textilpflegebranche, die Texcare International, im November 2024 in Frankfurt am Main.

Die Entscheidung für Casablanca als Veranstaltungsort des Texcare Forums lag in seiner Bedeutung als wirtschaftliches Zentrum der gesamten Maghreb-Region begründet. Mit über 100 Millionen Einwohnern, einer starken Tourismuswirtschaft und einer bedeutenden Textilindustrie ist diese ein zukunftsträchtiger Standort für die Textilpflege-Branche. Gerade Marokko erwartet als Co-Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft 2030 neue ökonomische Impulse.  

Im Hotel Hyatt Regency wurde den Teilnehmern neben einem spannenden Vortragsprogramm umfassend Gelegenheit zum Netzwerken geboten. Am zweiten Veranstaltungstag konnten Interessierte sich zudem auf eine Exkursion zu führenden Wäschereien der Region begeben.

Organisatoren und Partner des Forums waren neben der Messe Frankfurt der VDMA Textile Care, Fabric and Leather Technologies sowie die französische Handelskammer in Marokko (CFCIM). Als Hauptsponsor fungierte die Firma Christeyns, zu den weiteren Sponsoren zählten Kannegiesser, Tolon, Jensen, Imesa, ABS Laundry und CM2W.

Im Zentrum des Texcare Forum Casablanca stand ein umfassendes Konferenzprogramm In jeweils einstündigen Panels teilten Expert*innen ihr Wissen, beantworteten Fragen und standen anschließend für Fachgespräche zur Verfügung.

Gehalten wurden die Vorträge in französischer Sprache mit einer simultanen Übersetzung ins Englische. Die Moderation übernahm die Branchenexpertin Sandra Minette von der Texcare France.  

Das Programm war gegliedert in vier Themenblöcke:

  • Unternehmensstrategie: Neue Digitalisierungs- und Automatisierungstechnologien
    Auf dem Texcare Forum Casablanca teilten die Branchenexperten Rémi Uriet (ABS LBS), Badre Bouitane (Blanchisserie Ecoblanc) und Andrea Garoia (Jensen) ihr Fachwissen zu Themen wie Arbeitserleichterung, Digitalisierung von Prozessen und vernetzten Unternehmenslösungen.
  • Energie und Wasser
    Miloud Bouzziri (Christeyns Maroc), Aziz Lamrani (Blanchisserie AB Maroc) sowie Audrey und Arnaud Bretéché (Cabinet Bretagne Environnement) gaben anhand von Untersuchungen und praktischen Fallstudien Anregungen zur Verringerung der Umweltauswirkungen im Wäschereiprozess.
  • Produktion und Logistik
    Hélène Ducarre (Optim Expertise), Patrik André (Maison de Blanc) und Badre Bouitane (Blanchisserie Ecoblanc) vermittelten neue Herangehensweisen zu Themen wie Wäsche-Nachverfolgung, Liefermanagement, der passenden Wahl von Materialien und Equipment sowie dem richtigen Umgang mit Saisonalität
  • Interne Wäschepflege vs. Outsourcing
    Spannende Einblicke zur Optimierung des Wäschemanagements in einem Hotel, zur Mitarbeiterschulung und zur ewigen Frage: „Selbst machen oder auslagern?“ gaben Pascale Allaert (Meilleure Ouvrière de France), Jérôme Guéné (Laundry & Cleaning Consulting) und Lydie Barrand (Generalgouvernante des Hotels Royal Mansour Casablanca).

Johannes Schmid-Wiedersheim, Director Brand Management Textile Care, resümiert: „Mit dem Texcare Forum Casablanca wollten wir der boomenden Tourismusindustrie der Region sowie dem Gesundheits- und öffentlichen Sektor ein Forum zum Thema professionelle Wäschepflege anbieten und den Austausch mit Beratern und Lieferanten herstellen. Ich glaube, das ist sehr gut gelungen! Die Besucher konnten sich in kurzer Zeit auf den neuesten Stand der Verfahren zur Sicherung der Qualität, Hygiene und Nachhaltigkeit ihrer Textilien bringen. Für die internationalen Teilnehmer bot sich die Gelegenheit, den marokkanischen Markt mit seinen ganz spezifischen Chancen und Herausforderungen besser kennenzulernen. Schon beim Netzwerken vor Ort haben sich daraus sehr spannende Gespräche und vielleicht zukünftige Projekte entwickelt.“

Veronika März vom VDMA Textile Care, Fabric and Leather Technologies konstatiert: „Das Texcare Forum in Casablanca bot eine ausgezeichnete Gelegenheit, einen Einblick in den aufstrebenden Markt Marokkos für Textilpflege zu erhalten. Das abwechslungsreiche und hervorragend besetze Konferenzprogramm gab interessante Einblicke zu wichtigen Branchenthemen wie der Digitalisierung von Prozessen, der Verringerung von Umweltbelastungen und vielem mehr. Zudem boten sich ausgezeichnete Gelegenheiten zum Networking und um neue Kontakte innerhalb der marokkanischen Textil(pflege)industrie zu knüpfen.“

 

Weitere Informationen:
texcare Afrika Textilpflege
Quelle:

Messe Frankfurt

10.06.2024

Gesamtverband textil+mode: Pilotprojekt für smartes textiles Rücknahmesystem

Unter der Überschrift „Starke Partner für starke Lösungen“ haben sich der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e. V., das Forschungskuratorium Textil e. V., die Stiftung GRS-Batterien und die Gemeinsame Rücknahmesystem Servicegesellschaft mbH zu einem Konsortium für ein gemeinsames Pilotprojekt zusammengetan. Ziel ist es, die Erfahrungen aus dem Rückgabesystem für Batterien zu nutzen, um ein auf mittelständische Textil- und Modehersteller zugeschnittenes gemeinnütziges Rücknahmesystem zu entwickeln.

Uwe Mazura, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und
Modeindustrie: „Mit dem neuen Konsortium schmieden wir eine starke Allianz und wollen als zentrale Player die Anforderungen des Gesetzgebers maßgeblich mitgestalten. Wir wollen Lösungen entwickeln, die ganz neue Standards in Sachen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in der Textil- und Modeindustrie setzen.“

Unter der Überschrift „Starke Partner für starke Lösungen“ haben sich der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e. V., das Forschungskuratorium Textil e. V., die Stiftung GRS-Batterien und die Gemeinsame Rücknahmesystem Servicegesellschaft mbH zu einem Konsortium für ein gemeinsames Pilotprojekt zusammengetan. Ziel ist es, die Erfahrungen aus dem Rückgabesystem für Batterien zu nutzen, um ein auf mittelständische Textil- und Modehersteller zugeschnittenes gemeinnütziges Rücknahmesystem zu entwickeln.

Uwe Mazura, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und
Modeindustrie: „Mit dem neuen Konsortium schmieden wir eine starke Allianz und wollen als zentrale Player die Anforderungen des Gesetzgebers maßgeblich mitgestalten. Wir wollen Lösungen entwickeln, die ganz neue Standards in Sachen Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in der Textil- und Modeindustrie setzen.“

Die aktuelle politische Diskussion um die sogenannte „Erweiterte Herstellerverantwortung“ wird von den Partnern des Pilotprojekts als Chance für eine proaktive Mitgestaltung gesehen, wie Dr.-Ing. Julia Hobohm, Geschäftsführerin der Gemeinsames Rücknahmesystem Servicegesellschaft mbH betont: „Tatsächliche Herstellerverantwortung erfordert den Aufbau einer funktionierenden und schlagkräftigen Producer Responsibility Organisation und sollte dringend auch von den Herstellern mitgestaltet werden. Wir freuen uns auf das gemeinsame Projekt und die Zusammenarbeit.“

Die deutsche Textil- und Modeindustrie mit ihren rund 1 400 Unternehmen und über 120 000 Beschäftigten sowie mit ihrer leistungsfähigen Textilforschung an 16 Instituten bringt ihr Know-how in das Pilotprojekt ein. Ziel ist es, Textilien an ihrem Lebensende nicht einfach als Abfall, sondern als Rohstoff zu sehen. Um dies zu erreichen, müssen viele technische Herausforderungen gelöst werden. So kommen neben hochwertigen und recycelbaren Textilien auch immer mehr minderwertige Ultra-Fast-Fashion-Textilien globaler Billigmarken in den Abfallkreislauf. Im Pilotprojekt sollen sogenannte Producer Responsibility Organisations (PROs) dafür sorgen, dass Sammel- und Recyclingziele sowie hochwertige Wiederverwendungs- und Verwertungsverfahren erreicht werden. Das Projekt setzt sich aus Experten der beteiligten Verbände, der Wissenschaft und der PROs zusammen und soll durch weitere Verbände, Politik und Behörden begleitet werden.

07.06.2024

BVMed: Medizinprodukte-Anhörung im Bundestag

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) erwartet von der Bundesregierung eine aktive Rolle im Europäischen Rat und gegenüber der EU-Kommission zur Verbesserung der EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR). Die Defizite der MDR hätten dazu geführt, „dass MedTech-Innovationen immer unattraktiver werden und somit die Versorgung der Patient:innen in Europa gefährdet ist“, sagte die stellvertretende BVMed-Geschäftsführerin Dr. Christina Ziegenberg in der Anhörung des Antrags „Versorgung mit Medizinprodukten sicherstellen“Externer Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab. am 5. Juni 2024 im Gesundheitsausschuss des Bundestages. Als größter Mitgliedsstaat mit einer breiten Basis an mittelständischen MedTech-Unternehmen müsse die Bundesregierung darauf drängen, dass die neue EU-Kommission noch in diesem Jahr konkrete Lösungsvorschläge vorlegt. Die BVMed-Stellungnahme zur Anhörung kann unter hier abgerufen werden.

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) erwartet von der Bundesregierung eine aktive Rolle im Europäischen Rat und gegenüber der EU-Kommission zur Verbesserung der EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR). Die Defizite der MDR hätten dazu geführt, „dass MedTech-Innovationen immer unattraktiver werden und somit die Versorgung der Patient:innen in Europa gefährdet ist“, sagte die stellvertretende BVMed-Geschäftsführerin Dr. Christina Ziegenberg in der Anhörung des Antrags „Versorgung mit Medizinprodukten sicherstellen“Externer Link. Öffnet im neuen Fenster/Tab. am 5. Juni 2024 im Gesundheitsausschuss des Bundestages. Als größter Mitgliedsstaat mit einer breiten Basis an mittelständischen MedTech-Unternehmen müsse die Bundesregierung darauf drängen, dass die neue EU-Kommission noch in diesem Jahr konkrete Lösungsvorschläge vorlegt. Die BVMed-Stellungnahme zur Anhörung kann unter hier abgerufen werden.

Der BVMed begrüßt in seiner Stellungnahme, dass sich der Gesundheitsausschuss des Bundestages mit der Versorgung mit Medizinprodukten befasst, um Lösungen für die aktuellen Probleme durch die MDR zu diskutieren. Dabei gehe es insbesondere darum, dass bewährte Bestandsprodukte dem europäischen Markt und damit in der Versorgung von Patient:innen verloren gehen. „Dies resultiert im Wesentlichen aus einem hohen Bürokratieaufwand, mangelnder Effizienz und Harmonisierung, einer fehlenden zentralen rechenschaftspflichtigen Aufsicht sowie aufgrund des Fehlens eines beschleunigten Verfahrens für Innovationen und Regelungen für Produkte mit kleinem Anwendungsbereich“, analysiert der deutsche MedTech-Verband. Der BVMed schlägt – in Anlehnung an das von BVMed und VDGH vorgelegte MDR/IVDR-Whitepaper (www.bvmed.de/whitepaper) – fünf konkrete Maßnahmen vor:

1. Effizienzsteigerung
Der Übergang von den vorherigen Richtlinien zur MDR verläuft nach wie vor schleppend. Aktuelle Zahlen zeigen, dass noch nicht einmal ein Drittel aller nötigen Zertifikate in die MDR überführt wurden. Mittlerweile sind bei den Benannten Stellen ausreichend personelle Kapazitäten vorhanden. Nun müssen sie effizienter eingesetzt werden. Dazu gehört die Abschaffung bürokratischer Überregulierung, beispielsweise durch die Vermeidung von redundanten Prüfungen und die Einführung digitaler Lösungen.

2. Reform des 5-jährigen Re-Zertifizierungszyklus
Der Lebenszyklus-Ansatz der MDR erhöht die Sicherheit durch kontinuierliche Überwachung in jährlichen Audits und Aktualisierung sowie Überprüfung aller relevanten Inhalte und der Nutzen-Risko-Abwägung. Verschiedene Pflichtberichte werden durch die Benannten Stellen engmaschig überwacht. Die Re-Zertifizierung alle 5 Jahre beinhaltet daher keine neuen Prüfinhalte und kann vor diesem Hintergrund für alle Produktklassen abgeschafft werden – zumal Benannte Stellen jederzeit die Möglichkeit haben, ein Zertifikat zurückzuziehen.

3. Ergänzung des derzeitigen Regulierungssystems
In vielen Rechtssystemen existieren Fast-Track-Verfahren (beschleunigte Verfahren) für innovative Produkte sowie Spezialverfahren für sogenannte Orphan Devices und/oder für Nischenprodukte mit nachgewiesener Erfolgsbilanz, bei denen das Standardverfahren für die Konformitätsbewertung aufgrund mangelnder klinischer Nachweise nicht durchführbar ist. Solche Regelungen müssen auch im MDR-System geschaffen werden.

4. Verbesserung der internationalen Zusammenarbeit
Das europäische System mit der CE-Kennzeichnung hat durch die MDR und die damit einhergehenden Probleme massiv an Reputation verloren. Die exportstarke Industrie steht deswegen vor erheblichen Herausforderungen und Zusatzaufwänden. Wir brauchen eine verstärkte Einbindung der EU in das MDSAP-Programm für Qualitäts-Management-Systeme und spezifische gegenseitige Anerkennungen (MRA) ein.

5. Zentralisierung
Im jetzigen System gibt es unterschiedliche Verantwortlichkeiten für Produkte, Zertifizierungsverfahren, Benannte Stellen oder die Erstellung von Leitlinien. Die Einrichtung einer zentralen, rechenschaftspflichtigen und verantwortlichen Verwaltungsstruktur für Medizinprodukte mit Entscheidungsfähigkeit auf Systemebene hätte bedeutende Vorteile gegenüber dem derzeitigen System der MDR. Insbesondere in Verbindung mit einer konsequenten Anwendung der Grundsätze guter Verwaltungspraxis.

Quelle:

BVMed | Bundesverband Medizintechnologie e.V.

24.05.2024

Tarifgespräche für Textilregion Nord-Ost ergebnislos vertagt

„Die IG Metall wollte in der zweiten Runde keinen Abschluss.“ Diese Bilanz zog der Vorsitzende des Tarif- und Sozialausschusses der Arbeitgeberseite, André Lang.

Bereits in der ersten Tarifrunde am 8. Mai 2024 sei den Arbeitnehmern ein konkretes Einstiegsangebot unterbreitet worden. Dieses beinhaltete u. a. Tariferhöhungen von 7,8 Prozent in 24 Monaten, eine überproportionale Steigerung der Ausbildungsvergütung und eine Erhöhung der Jahressonderzahlung. Die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie sei ebenso Teil des Angebotes gewesen und eine Fortführung der Altersteilzeitregelung mit höherer Flexibilität vorgeschlagen worden.

Die Aussprache dazu sollte in der zweiten Verhandlungsrunde erfolgen. Im Rahmen dieser habe die IG Metall stattdessen mit gänzlich neuen Forderungen nach einer Prozessvereinbarung eröffnet. Hierauf reagierte die Arbeitgeberseite mit einem angepassten Angebot, welches insbesondere eine Entgeltsteigerung ab dem 1. Juni 2024 beinhaltete. Auch dazu konnte keine Einigung erzielt werden.

„Die IG Metall wollte in der zweiten Runde keinen Abschluss.“ Diese Bilanz zog der Vorsitzende des Tarif- und Sozialausschusses der Arbeitgeberseite, André Lang.

Bereits in der ersten Tarifrunde am 8. Mai 2024 sei den Arbeitnehmern ein konkretes Einstiegsangebot unterbreitet worden. Dieses beinhaltete u. a. Tariferhöhungen von 7,8 Prozent in 24 Monaten, eine überproportionale Steigerung der Ausbildungsvergütung und eine Erhöhung der Jahressonderzahlung. Die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie sei ebenso Teil des Angebotes gewesen und eine Fortführung der Altersteilzeitregelung mit höherer Flexibilität vorgeschlagen worden.

Die Aussprache dazu sollte in der zweiten Verhandlungsrunde erfolgen. Im Rahmen dieser habe die IG Metall stattdessen mit gänzlich neuen Forderungen nach einer Prozessvereinbarung eröffnet. Hierauf reagierte die Arbeitgeberseite mit einem angepassten Angebot, welches insbesondere eine Entgeltsteigerung ab dem 1. Juni 2024 beinhaltete. Auch dazu konnte keine Einigung erzielt werden.

Die Fortführung der Verhandlung wurde auf den 7. Juni 2024 vertagt. Damit habe die IG Metall die Möglichkeit vertan, noch in der Friedenspflicht einen erfolgreichen Abschluss der Tarifverhandlungen zu erreichen und die Entgelte zum frühestmöglichen Zeitpunkt, bereits im Juni 2024, zu steigern, so der Textilverband.

Die wirtschaftliche Lage der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie ist weiter äußerst angespannt. Insbesondere die Produktionsunternehmen leiden unter einem nie dagewesenen Kostendruck bei Energie, Rohstoffen und Personal. Sie stehen vor der Situation, in Deutschland nicht mehr wettbewerbsfähig produzieren zu können.

Weitere Informationen:
Tarifverhandlungen IG Metall vti
Quelle:

Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V. (vti)

Südwesttextil-Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner, Südwesttextil-Vorstand Jochen Eckhold, Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges und Südwesttextil Präsident Arved H. Westerkamp. (v.l.n.r.) Foto © Ministerium der Justiz und für Migration Baden-Württemberg
Südwesttextil-Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner, Südwesttextil-Vorstand Jochen Eckhold, Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges und Südwesttextil Präsident Arved H. Westerkamp. (v.l.n.r.)
21.05.2024

Fachkräfteeinwanderung: Südwesttextil für baldige Einrichtung einer Landesagentur

Im Gespräch mit Marion Gentges, Ministerin der Justiz und für Migration, plädierte Südwesttextil für eine zeitnahe Umsetzung der Landesagentur für Zuwanderung von Fachkräften (LZF).

Südwesttextil begrüßte im Rahmen des Austauschs mit Marion Gentges, Ministerin der Justiz und für Migration, die Einrichtung einer Landesagentur für Zuwanderung von Fachkräften.

Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges: „Wir werden eine Landesagentur für die Zuwanderung von Fachkräften einrichten als Angebot an unsere Wirtschaft und Entlastung für die Ausländerbehörden, damit wir kürzere Verfahren und effizientere Prozesse bei der Fachkräfteeinwanderung kriegen. Diese Stelle wird eine landesweite Zuständigkeit haben und Unternehmen, die vor Ort keinen speziellen Ansprechpartner haben, als spezialisierte Anlaufstelle zur Verfügung stehen. Unternehmen, die bereits enge Anbindungen und gute Prozesse mit der Ausländerbehörde vor Ort etabliert haben, können sich aber natürlich auch weiterhin dorthin wenden.“  

Im Gespräch mit Marion Gentges, Ministerin der Justiz und für Migration, plädierte Südwesttextil für eine zeitnahe Umsetzung der Landesagentur für Zuwanderung von Fachkräften (LZF).

Südwesttextil begrüßte im Rahmen des Austauschs mit Marion Gentges, Ministerin der Justiz und für Migration, die Einrichtung einer Landesagentur für Zuwanderung von Fachkräften.

Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges: „Wir werden eine Landesagentur für die Zuwanderung von Fachkräften einrichten als Angebot an unsere Wirtschaft und Entlastung für die Ausländerbehörden, damit wir kürzere Verfahren und effizientere Prozesse bei der Fachkräfteeinwanderung kriegen. Diese Stelle wird eine landesweite Zuständigkeit haben und Unternehmen, die vor Ort keinen speziellen Ansprechpartner haben, als spezialisierte Anlaufstelle zur Verfügung stehen. Unternehmen, die bereits enge Anbindungen und gute Prozesse mit der Ausländerbehörde vor Ort etabliert haben, können sich aber natürlich auch weiterhin dorthin wenden.“  

Arved H. Westerkamp, Präsident von Südwesttextil, unterstrich im Austausch mit der Ministerin: „Die hohe Relevanz ausländischer Fachkräfte ist für uns unbestritten. Die Textil- und Bekleidungsindustrie macht bereits heute Gebrauch von den Möglichkeiten des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes, denn der Fachkräftemangel stellt eine Herausforderung für ein verstärktes Wachstum in der Branche dar.“ Allerdings seien die gesetzlichen Vorgaben nach wie vor zu komplex für den betrieblichen Alltag, berichtet Arved H. Westerkamp. Die Industrie signalisiere Bereitschaft, in der nahen Kooperation mit den relevanten Behörden einen Beitrag zur Beschleunigung der Verfahren in der Übernahme von beratenden Aufgaben zu leisten. Wichtig ist dabei auch die Digitalisierung der Prozesse und die ausreichende Ausstattung der LZF von Beginn an.

„Die Realisierung eines koordinierenden Ansprechpartners für den gesamten Einwanderungsprozess nach dem Motto 'one face to the customer', gebündelt mit einer digitalen Plattform zur Überprüfung des Verfahrensstands bei der Fachkräfteeinwanderung, wäre für die Fachkraft und uns als Unternehmen äußerst hilfreich“, ergänzt Jochen Eckhold, Mitglied des Vorstands von Südwesttextil, die Vorstellung von einem LZF aus Unternehmensperspektive.

Die Bündelung der Kompetenzen in einer zentralen Organisation wäre ein Fortschritt gegenüber der aktuellen Situation. „Die Einbeziehung der Textil- und Bekleidungsindustrie in die Gestaltung und Umsetzung der LZF ist ausdrücklich gewünscht“, betonte Südwesttextil-Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner abschließend während des Treffens mit der Justizministerin.

Südwesttextil hat seinen Standpunkt zur Fachkräfteeinwanderung in einem Positionspapier mit zahlreichen Beispielen zum Status Quo in der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie dargelegt.

Quelle:

Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie Südwesttextil e.V.

13.05.2024

10 Jahre Textilbündnis: BTE seit Beginn engagiert

Mitte April feierte das Bündnis für nachhaltige Textilien (kurz: Textilbündnis) sein 10-jähriges Bestehen. Die Multi-Akteurs-Partnerschaft besteht aktuell aus rund 120 Unternehmen, Verbänden, Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und Standardorganisationen sowie der deutschen Bundesregierung, die das Textilbündnis in Person des damaligen Entwicklungsministers Müller maßgeblich mit initiiert hatte. Ziel des Textilbündnisses ist die Verbesserungen entlang globaler Wertschöpfungsketten in der Textilbranche.
 

Mitte April feierte das Bündnis für nachhaltige Textilien (kurz: Textilbündnis) sein 10-jähriges Bestehen. Die Multi-Akteurs-Partnerschaft besteht aktuell aus rund 120 Unternehmen, Verbänden, Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und Standardorganisationen sowie der deutschen Bundesregierung, die das Textilbündnis in Person des damaligen Entwicklungsministers Müller maßgeblich mit initiiert hatte. Ziel des Textilbündnisses ist die Verbesserungen entlang globaler Wertschöpfungsketten in der Textilbranche.
 
Der BTE engagiert sich seit Gründung im Textilbündnis in verschiedenen Arbeitskreisen. Wegen des veränderten regulativen Umfelds kam es Ende 2022 zu einer strategische Neuausrichtung. So wurden neue Anforderungen an die Bündnismitglieder gestellt, z.B. zur erweiterten Transparenz in der Lieferkette. Mit der Umsetzung definierter Fokusthemen entlang der Lieferkette leistet das Textilbündnis einen positiven Beitrag zu zentralen Problemen der weltweiten Textilindustrie, wie z.B. geringe Löhne, hoher Ressourcenverbrauch und Treibhausgas-Emissionen, geschlechterspezifische Gewalt und Diskriminierung sowie bislang oft fehlende Möglichkeiten, auf Missstände am Arbeitsplatz hinzuweisen.
 
Aktuell ist der BTE im Kreislaufwirtschaftsprojekt “Daunen- und Federn-Recycling" eingebunden. Ziel dieses Fokusthemas ist die Erhöhung der Menge an neuen Bettwaren, die mit recycelten Daunen und Federn gefüllt ist.
 
Hinweis: Auf der Webseite des Textilbündnis www.textilbuendnis.com steht eine größere Zahl grundlegender Dokumente als Download zur Verfügung, die in den letzten 10 Jahren das gemeinsame Engagement der Branche verdeutlichen, u.a. Risiken ermitteln und priorisieren, Infopapier Beschwerde- und Abhilfemechanismen, Leitfaden existenzsichernde Löhne, Informationsblätter zu einzelnen Fasern und Textil-Abwassermanagement.

Quelle:

BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren

Textilballen Foto Fa. Wenkhaus
02.05.2024

11. Internationaler bvse-Alttextiltag am 4.-5. Juni in Dresden

Zum 11. Internationalen bvse-Alttextiltag lädt der Fachverband Textilrecycling in diesem Jahr vom 4. bis zum 5. Juni 2024 nach Dresden ein.

Neben den aktuellen Themen, wie sinkenden Qualitäten bei gesammelten Alttextilien und der durch Fast-Fashion Konsum hervorgerufenen Probleme für das hochwertige Textilrecycling, wird die bvse-Tagung in diesem Jahr ihr Augenmerk auf die Recyclingverfahren legen, die zukünftig einen Teil der textilen Kreislaufwirtschaft bilden werden.

„Chemische Verfahren – Neuer Stoffstrom“ sind die Schlagworte, die am Dienstag, 4. Juni, neue innovative Textilrecyclingverfahren ankündigen, die nach der Tagungseröffnung durch bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock durch Fachexpert: innen vorgestellt werden.

Zum 11. Internationalen bvse-Alttextiltag lädt der Fachverband Textilrecycling in diesem Jahr vom 4. bis zum 5. Juni 2024 nach Dresden ein.

Neben den aktuellen Themen, wie sinkenden Qualitäten bei gesammelten Alttextilien und der durch Fast-Fashion Konsum hervorgerufenen Probleme für das hochwertige Textilrecycling, wird die bvse-Tagung in diesem Jahr ihr Augenmerk auf die Recyclingverfahren legen, die zukünftig einen Teil der textilen Kreislaufwirtschaft bilden werden.

„Chemische Verfahren – Neuer Stoffstrom“ sind die Schlagworte, die am Dienstag, 4. Juni, neue innovative Textilrecyclingverfahren ankündigen, die nach der Tagungseröffnung durch bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock durch Fachexpert: innen vorgestellt werden.

Kann der Weg zu einer zirkulären Textil- und Kreislaufwirtschaft durch ein neues chemisches Verfahren zum Monomer-Recycling von PET-Kunststoffen und Polyesterabfällen gelingen? Einblicke dazu gewährt Ben Rump, Geschäftsführer von matterr. Wie der Entwicklungsprozess bei der chemischen Verwandlung alter Textilien in Zellulose- und Polyesterkomponenten vom Labor bis zum Markt aussieht, erklärt der Mitbegründer des Startup-Unternehmens eeden GmbH, Steffen Gerlach.

Bringt vielleicht ein neues Faser-zu-Faser-Verfahren, das ganz ohne Chemie auskommt, den Durchbruch? Über den TURNS®-Faserkreislauf als Textilrevolution aus Franken berichtet die Mitbegründerin des im April 2023 gegründeten Startups TURNS GmbH, Katja Wagner. Anschließend teilt Klaus Wohnig (Atmedio GmbH) sein langjähriges Expertenwissen zu Alttextilien und dem Chemischen Kunststoffrecycling mit den anwesenden Teilnehmern und Branchenexperten. Der Tagungstag endet mit einem ersten Fazit des bvse-Vizepräsidenten und Fachverbandsvorsitzenden, Stefan Voigt, und des Fachreferenten für das Textilrecycling, Thomas Fischer.

Am Mittwoch, 5. Juni, konzentriert sich das Tagungsprogramm auf mögliche Modelle eines Systems der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) für Alttextilien in Deutschland sowie die Sichtweise der betroffenen Stakeholder:innen darauf.

Zunächst startet André Rückert, Projektmanager bei der ECOLOGICON, mit Beschreibungen der praktischen und operativen Herausforderungen bei der Umsetzung eines EPR-Szenarios. Jonas Stracke, der sich als Textil-Ingenieur eng an der Schnittstelle zwischen Textil-/ Bekleidungsindustrie und Abfallwirtschaft befindet und nun beim Gesamtverband Textil- und Mode maßgeblich an der Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Strategien innerhalb der Branche beteiligt ist, gibt einen Einblick dazu, was EPR aus Sicht der Inverkehrbringer abdecken sollte.

Welche Rolle die angewandten Wissenschaften in den Prozessen des Textilsektors spielen, der durch aktuelle politische Regulierungen auf nationaler und europäischer Ebene immer weiter vorangetrieben wird, und wie sich Unternehmen daran beteiligen können, erläutert anschließend die wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Produkte und Stoffströme des Öko-Instituts, Clara Löw.

Wie wichtig verlässliche Qualitätssicherungsmaßnahmen für die Sicherstellung von Inputqualitäten bei Recyclingunternehmen sind, weiß der Gründer der SRE GmbH und langjährige Branchenexperte, Thomas Staudt, genau. Sein Vortrag dreht sich um ein Modell zur Faserqualitätsbestimmung.

Ein abschließendes Podium bietet die Gelegenheit, die vorgetragenen Impulse der Referent: innen im Gespräch mit den Teilnehmenden noch einmal unter Moderation gemeinsam zu vertiefen und weitere relevante und aktuelle Themen der Branche zu diskutieren.

Quelle:

bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung

BW_i, Südwesttextil und AFBW zusammen auf der Techtextil (c) Südwesttextil
Aussteller*innen mit Ministerialdirektor Michael Kleiner
29.04.2024

BW_i, Südwesttextil und AFBW zusammen auf der Techtextil

Als Vertreter der Landesregierung Baden-Württemberg besuchte Michael Kleiner, Ministerialdirektor am Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, den von Baden-Württemberg International, Südwesttextil und AFBW organisierten Gemeinschaftsstand und informierte sich über die neuesten Entwicklungen im Bereich der technischen Textilien.

Baden-Württemberg International (BW_i) präsentierte in Zusammenarbeit mit Südwesttextil und der Allianz Faserbasierter Werkstoffe Baden-Württemberg (AFBW) einen Marktplatz für textile Innovationen auf der Techtextil. Mit 19 Vertreter*innen von Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus der Region bot der Stand unter dem Motto „Come Together – Create Opportunities“ eine Plattform für Begegnung, Vernetzung und Austausch.

Passend zum Launch der „Textil kann viel“ Broschüre überreichte die Hauptgeschäftsführerin von Südwesttextil, Edina Brenner, Ministerialdirektor Michael Kleiner die neuste Ausgabe mit textilen Anwendungen aus THE LÄND und darüber hinaus.

Südwesttextil und AFBW begleiteten den Ministerialdirektor durch die Vielfalt branchenübergreifender textiler Lösungen am Stand.

Als Vertreter der Landesregierung Baden-Württemberg besuchte Michael Kleiner, Ministerialdirektor am Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, den von Baden-Württemberg International, Südwesttextil und AFBW organisierten Gemeinschaftsstand und informierte sich über die neuesten Entwicklungen im Bereich der technischen Textilien.

Baden-Württemberg International (BW_i) präsentierte in Zusammenarbeit mit Südwesttextil und der Allianz Faserbasierter Werkstoffe Baden-Württemberg (AFBW) einen Marktplatz für textile Innovationen auf der Techtextil. Mit 19 Vertreter*innen von Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus der Region bot der Stand unter dem Motto „Come Together – Create Opportunities“ eine Plattform für Begegnung, Vernetzung und Austausch.

Passend zum Launch der „Textil kann viel“ Broschüre überreichte die Hauptgeschäftsführerin von Südwesttextil, Edina Brenner, Ministerialdirektor Michael Kleiner die neuste Ausgabe mit textilen Anwendungen aus THE LÄND und darüber hinaus.

Südwesttextil und AFBW begleiteten den Ministerialdirektor durch die Vielfalt branchenübergreifender textiler Lösungen am Stand.

Sie tauschten sich mit den anwesenden Unternehmen und Forschungseinrichtungen über die Innovationskraft der Branche, aber auch über die heutigen Herausforderungen wie z.B. die Explosion der Energiekosten, den Fachkräftemangel und die Verschärfung der gesetzlichen Rahmenbedingungen aus.

Quelle:

Südwesttextil – Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V.

26.04.2024

Re-Zertifizierung für alle Medizinprodukte abschaffen

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) unterstützt die Vorschläge der Europaabgeordneten Prof. Dr. Angelika Niebler und Dr. Peter Liese zur grundlegenden Änderung der EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR). Anlässlich der Verabschiedung einer weiteren Änderungsverordnung der europäischen MDR- und IVDR im EU-Parlament am 25. April 2024 forderten die Abgeordneten „einen sehr großen Schritt“ und eine „Entbürokratisierung ohne Abstriche bei der Sicherheit“. Der BVMed setzt sich unter anderem dafür ein, die fünfjährige Re-Zertifizierungspflicht für alle Medizinprodukte abzuschaffen, nicht nur für niedrige Klassen.

Die bei Medizinprodukten generell vorgesehene Re-Zertifizierung nach 5 Jahren enthalte keine neuen Prüfungsinhalte und erzeuge lediglich unnötige Bürokratie und Kosten sowohl auf Seiten der Industrie als auch bei den Benannten Stellen, so die Argumentation des BVMed. Darüber hinaus könne die Benannte Stelle bei Bedenken gegen ein Produkt das entsprechende Zertifikat jederzeit suspendieren oder widerrufen.

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) unterstützt die Vorschläge der Europaabgeordneten Prof. Dr. Angelika Niebler und Dr. Peter Liese zur grundlegenden Änderung der EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR). Anlässlich der Verabschiedung einer weiteren Änderungsverordnung der europäischen MDR- und IVDR im EU-Parlament am 25. April 2024 forderten die Abgeordneten „einen sehr großen Schritt“ und eine „Entbürokratisierung ohne Abstriche bei der Sicherheit“. Der BVMed setzt sich unter anderem dafür ein, die fünfjährige Re-Zertifizierungspflicht für alle Medizinprodukte abzuschaffen, nicht nur für niedrige Klassen.

Die bei Medizinprodukten generell vorgesehene Re-Zertifizierung nach 5 Jahren enthalte keine neuen Prüfungsinhalte und erzeuge lediglich unnötige Bürokratie und Kosten sowohl auf Seiten der Industrie als auch bei den Benannten Stellen, so die Argumentation des BVMed. Darüber hinaus könne die Benannte Stelle bei Bedenken gegen ein Produkt das entsprechende Zertifikat jederzeit suspendieren oder widerrufen.

Der BVMed begrüßt insbesondere die Aussage der beiden Europaabgeordneten, dass "jetzt dringend mehr Tempo bei der Behebung der Probleme mit der Medizinprodukteverordnung" gefordert sei und die Verordnung „von Grund auf geändert werde“ müsse. Liese betonte in einer Stellungnahme, dass es "extrem wichtig", sei, "dass die Kommission erklärt hat, die Medizinprodukteverordnung substantiell zu ändern", denn die EU-Institutionen seien "über das Ziel hinausgeschossen".

Die EVP-Abgeordneten Niebler und Liese setzen sich in ihrem Forderungskatalog unter anderem für die Abschaffung der fünfjährigen Re-Zertifizierung für Produkte mit geringem Risiko, für Fast-Track-Verfahren für „Orphan Devices“, Nischenprodukte und Innovationen und für Entbürokratisierung, Standardisierung und Harmonisierung durch die Bildung einer zentralen Struktur ein.

Der BVMed hatte bereits im Herbst 2023 gemeinsam mit dem Verband der Diagnostika-Industrie (VDGH) eine umfangreiche Problemanalyse und detaillierte Lösungsansätze zur strukturellen Weiterentwicklung des regulatorischen Systems in einem MDR/IVDR-Whitepaper vorgelegt.

Quelle:

Bundesverband Medizintechnologie (BVMed)

23.04.2024

Südwesttextil: Wirtschaftswachstum durch Anpassung des Arbeitszeitgesetzes

Der Arbeitgeberverband fordert neben der Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes auch eine Erleichterung der Anschlussbeschäftigung von rentenberechtigten Mitarbeitenden.

Anlässlich der öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Arbeit und Soziales des Deutschen Bundestags zum Antrag der Union zur Flexibilisierung der Arbeitszeit, bekräftigt der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband Südwesttextil seine Forderungen nach Anpassungen des Arbeitszeitgesetzes. Dies beinhaltet neben der Einführung einer wöchentlichen statt einer täglichen Höchstarbeitszeit analog zur europäischen Regelung auch die Einführung einer Geringwertigkeitsklausel für kurze Arbeitseinsätze sowie die Möglichkeit einer Kürzung der Ruhezeit auf neun Stunden basierend auf Tarifverträgen oder Betriebsvereinbarungen.

Der Arbeitgeberverband fordert neben der Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes auch eine Erleichterung der Anschlussbeschäftigung von rentenberechtigten Mitarbeitenden.

Anlässlich der öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Arbeit und Soziales des Deutschen Bundestags zum Antrag der Union zur Flexibilisierung der Arbeitszeit, bekräftigt der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband Südwesttextil seine Forderungen nach Anpassungen des Arbeitszeitgesetzes. Dies beinhaltet neben der Einführung einer wöchentlichen statt einer täglichen Höchstarbeitszeit analog zur europäischen Regelung auch die Einführung einer Geringwertigkeitsklausel für kurze Arbeitseinsätze sowie die Möglichkeit einer Kürzung der Ruhezeit auf neun Stunden basierend auf Tarifverträgen oder Betriebsvereinbarungen.

Südwesttextil-Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner: „Wir sehen insgesamt den Bedarf, mehr Flexibilität für Unternehmen und ihre Beschäftigten zu schaffen, damit wir in Zeiten des Fachkräftemangels möglichst viel Know-how und Produktivität in unseren Betrieben ermöglichen. Neben der längst überfälligen Anpassung des Arbeitszeitgesetzes auf die europäische Regelung für die höhere Teilhabe von Menschen mit Verantwortung für ihre Familie, sehen wir auch Änderungsbedarf bei der Beschäftigung von Mitarbeitenden mit Rentenbezug.“

Hier sehen aktuell weder das Teilzeit- und Befristungsgesetz noch das Sozialgesetzbuch VI Regelungen vor, die eine befristete Weiterbeschäftigung eines rentenberechtigten Mitarbeitenden flexibel und unproblematisch ermöglichen. Zur Erleichterung einer Anschlussbeschäftigung von rentenberechtigten Mitarbeitenden, schlägt Südwesttextil daher verschiedene Lösungsansätze vor: die Erweiterung der Sachgründe oder die Aufhebung des Vorbeschäftigungsverbots im Teilzeit- und Befristungsgesetz.

Zusammenfassend ergänzt Edina Brenner: „Um das Wirtschaftswachstum des Landes anzukurbeln, brauchen wir neben mehr Flexibilität zur Mobilisierung von Fach- und Arbeitskräften auch mehr Anreize für Arbeit. Vor diesem Hintergrund ist auch der Vorschlag der FDP für Steuervorteile für Überstunden zu diskutieren.“

Weitere Informationen:
Südwesttextil Arbeitszeitgesetz
Quelle:

Südwesttextil

26.03.2024

BVMed-Positionspapier zur Europawahl

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) fordert in seinem Positionspapier zur Europawahl am 9. Juni 2024 einen eigenen Gesundheitsausschuss im Europäischen Parlament, um den gestiegenen Stellenwert der Gesundheitsthemen abzubilden. Unter dem Titel „Medizintechnik-Standort Europa stärken“ ist es für den deutschen Medizintechnik-Verband besonders wichtig, dass Europa Lehren aus der Corona-Pandemie zieht, die Resilienz des Gesundheitssystems stärkt und damit die medizinische Versorgung krisenfest gestaltet. „Wir brauchen als MedTech-Branche vor allem einen einheitlichen regulatorischen Rahmen – ohne zusätzliche oder gar weitergehende Standards in den einzelnen Mitgliedsstaaten“, so BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll.

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) fordert in seinem Positionspapier zur Europawahl am 9. Juni 2024 einen eigenen Gesundheitsausschuss im Europäischen Parlament, um den gestiegenen Stellenwert der Gesundheitsthemen abzubilden. Unter dem Titel „Medizintechnik-Standort Europa stärken“ ist es für den deutschen Medizintechnik-Verband besonders wichtig, dass Europa Lehren aus der Corona-Pandemie zieht, die Resilienz des Gesundheitssystems stärkt und damit die medizinische Versorgung krisenfest gestaltet. „Wir brauchen als MedTech-Branche vor allem einen einheitlichen regulatorischen Rahmen – ohne zusätzliche oder gar weitergehende Standards in den einzelnen Mitgliedsstaaten“, so BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll.

Um ein widerstandsfähiges Gesundheitssystem zu schaffen, fordert der BVMed attraktive Rahmenbedingungen für lokale Produktion und die Stärkung der Resilienz der Lieferketten. Eine „digitale Bestandsplattform für versorgungskritische Medizinprodukte und Arzneimittel“ könne zudem dazu beitragen, dass kritische Produkte uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Sinnvoll sei auch eine „Whitelist für kritische Rohstoffe unter dem Critical Raw Materials Act“. Bei der Erarbeitung von politischen Maßnahmen zur Verbesserung der Effizienz und Integrität von Lieferketten müssen alle relevanten Stakeholder einbezogen werden – „inklusive der Medizintechnikbranche“, heißt es im BVMed-Europapapier.

Beim Thema Nachhaltigkeit spricht sich der MedTech-Verband dafür aus, die Vorgaben des europäischen Green Deals am Wohl der Patient:innen auszurichten. „Neue oder geänderte Regulierungen dürfen niemals die Versorgung von Patient:innen gefährden“, heißt es im Positionspapier. Da Produktänderungen zeit- und ressourcenintensiv sowie in der EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR) streng reguliert seien, benötigen umwelt- und nachhaltigkeitsbezogene Regulierungen, die Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung haben, angemessene Ausnahmeregelungen und Übergangsfristen.

Ein wichtiges Anliegen sind dem BVMed die Verbesserungen der MDR, um einen effizienten regulatorischen Rahmen für Medizinprodukte zu schaffen, der die Patient:innenversorgung gewährleistet. Der BVMed fordert daher unter anderem die Abschaffung der fünfjährigen Re-Zertifizierungs-Pflicht, die Einführung eines Fast-Track-Verfahrens für innovative Produkte, Orphan Devices und Nischenprodukte, die Steigerung der Effizienz, der Transparenz und der Berechenbarkeit des MDR-Systems sowie die Zusammenführung der Verantwortung im System über eine zu schaffende Governance-Struktur. Doppelregulierungen müssten durch die Harmonisierung der Anforderungen in verschiedenen Rechtsakten verhindert werden.

Ein weiterer Schwerpunkt der Positionen des deutschen MedTech-Verbandes ist es, Innovationen voranzutreiben und Digitalisierung zu forcieren. Der Europäische Raum für Gesundheitsdaten (EHDS) lege die Grundlage für den Datenaustausch und die Datennutzung für Unternehmen. Der Artificial Intelligence Act (AI-Act) solle bessere Möglichkeiten für die KI-Entwicklung schaffen, bringe aber auch neue Pflichten für Medizinprodukte mit sich, die effizient mit der bestehenden MDR in Einklang gebracht werden müssten. Der BVMed setzt sich für die Schaffung eines echten Binnenmarkts für digitale Gesundheitslösungen mit europaweiten Zulassungen und einheitlichen Standards für Datensicherheit aus. Der EHDS müsse allen Stakeholdern einen gleichberechtigten mit geringem bürokratischem Aufwand bieten. Außerdem müsste die Interoperabilität von Daten auf der Grundlage von international anerkannten Standards ausgebaut werden – „bei weitgehendem Verzicht auf nationale Besonderheiten bei Datenstandards“.

Schließlich sei es auf europäischer Ebene wichtig, Handel auszubauen, Fachkräfte zu sichern und Exporte zu stärken. Tendenzen der Renationalisierung und des Protektionismus erschwerten Europa die Handelsbeziehungen mit Drittstaaten und sorgen für erhebliche Marktzugangshürden. „Eine offene Handelspolitik ist jedoch für die exportstarke Medizintechnik-Branche ein entscheidender Faktor. Damit die Industrie so stark bleibt, bedarf es zudem der Sicherung des nötigen Fachkräftebedarfes“, heißt es in dem BVMed-Papier.

 

Quelle:

Bundesverband Medizintechnologie e.V.

BVMed: Umfrage zur Stärkung der deutschen Wirtschaft (c) BVMed
08.03.2024

BVMed: Umfrage zur Stärkung der deutschen Wirtschaft

Der Abbau von Bürokratie, die Förderung des Mittelstands und die Senkung der Energiesteuern sind für die Deutschen die überragenden Themen, um die Wirtschaft zu entlasten. Das ergab eine repräsentative Befragung des Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed). „Der Wirtschaftsstandort Deutschland verliert im internationalen Wettbewerb an Boden. Wir müssen jetzt gegensteuern und geeignete Maßnahmen ergreifen, um insbesondere die stark mittelständisch geprägte Medizintechnik-Branche zu fördern und von Bürokratie zu entlasten. Dafür hat die Bevölkerung ein gutes Gespür“, kommentiert BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll.

Der Abbau von Bürokratie, die Förderung des Mittelstands und die Senkung der Energiesteuern sind für die Deutschen die überragenden Themen, um die Wirtschaft zu entlasten. Das ergab eine repräsentative Befragung des Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed). „Der Wirtschaftsstandort Deutschland verliert im internationalen Wettbewerb an Boden. Wir müssen jetzt gegensteuern und geeignete Maßnahmen ergreifen, um insbesondere die stark mittelständisch geprägte Medizintechnik-Branche zu fördern und von Bürokratie zu entlasten. Dafür hat die Bevölkerung ein gutes Gespür“, kommentiert BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll.

Gefragt nach geeigneten Maßnahmen zur Stärkung der deutschen Wirtschaft nennen 84 Prozent der Deutschen den Abbau von Bürokratie, 62 Prozent die Förderung des Mittelstandes und 60 Prozent die Senkung der Energiesteuern. 41 Prozent sprechen sich für eine bessere Förderung von Innovationen und 33 Prozent für die Senkung der Unternehmenssteuern aus. Es folgen der Ausbau der steuerlichen Forschungsförderung (22 Prozent), die Stärkung der Gesundheitswirtschaft (21 Prozent) und ein erleichterter Zugriff auf Forschungsdaten (15 Prozent).

Während die Werte bei Frauen und Männer sowie Ost- und West-Deutschen ähnlich hoch sind, unterscheiden sich die Antworten nach Altersgruppen sehr stark. Die mit Abstand höchsten Werte gibt es in der Bevölkerungsgruppe zwischen 30 und 39 Jahren. Hier wünschen sich beispielsweise 58 Prozent eine bessere Förderung von Innovationen. Den höchsten Wert zum Abbau von Bürokratie gibt es bei Arbeiter:innen mit 92 Prozent und Beamt:innen mit 87 Prozent.

Der BVMed fordert seit langem ein zwischen Wirtschafts-, Forschungs- und Gesundheitspolitik abgestimmtes Maßnahmenpaket zur im Koalitionsvertrag von 2021 vorgesehenen Stärkung des Medizintechnik-Standorts Deutschlands. Zu den Forderungen des deutschen Medizintechnik-Verbandes gehören eine beauftragte Person der Bundesregierung für die industrielle Gesundheitswirtschaft, eine Stärkung der Resilienz und der Lieferketten, ein Belastungsmoratorium und Entbürokratisierungs-Offensive für die KMU-geprägte Branche, Fast-Track-Verfahren für Innovationen mit klaren Fristen sowie einfache Anerkennungsverfahren für benötigte Fachkräfte.

Quelle:

BVMed | Bundesverband Medizintechnologie e.V.

23.02.2024

Südwesttextil: Beschluss des Vermittlungsausschusses fatales Signal für Wirtschaft

Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat hat am 21. Februar zum Wachstumschancengesetz getagt. Nach der Verabschiedung des Bundestags am 17. November 2023 wurde der Vermittlungsausschuss Ende November mit der Begründung einberufen, dass die Änderungsvorschläge nur punktuell übernommen und kurzfristige Ergänzungen vorgenommen wurden.

Der gestern beschlossene Kompromiss beinhaltet zwar verschiedene steuerliche Erleichterungen, Förderungen von Investitionen und Bürokratieabbau, streicht aber die zentrale Klimaschutz-Investitionsprämie. Das Entlastungsvolumen beläuft sich nach ursprünglich angestrebten sieben Milliarden Euro nur noch auf 3,2 Milliarden Euro. Der Kompromiss muss nun noch durch Bundestag und Bundesrat bestätigt werden – dieser Schritt steht nach wie vor auf der Kippe.

Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat hat am 21. Februar zum Wachstumschancengesetz getagt. Nach der Verabschiedung des Bundestags am 17. November 2023 wurde der Vermittlungsausschuss Ende November mit der Begründung einberufen, dass die Änderungsvorschläge nur punktuell übernommen und kurzfristige Ergänzungen vorgenommen wurden.

Der gestern beschlossene Kompromiss beinhaltet zwar verschiedene steuerliche Erleichterungen, Förderungen von Investitionen und Bürokratieabbau, streicht aber die zentrale Klimaschutz-Investitionsprämie. Das Entlastungsvolumen beläuft sich nach ursprünglich angestrebten sieben Milliarden Euro nur noch auf 3,2 Milliarden Euro. Der Kompromiss muss nun noch durch Bundestag und Bundesrat bestätigt werden – dieser Schritt steht nach wie vor auf der Kippe.

Als Wirtschafts- und Arbeitgeberverband der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie sieht Südwesttextil den Beschluss des Vermittlungsausschusses als fatales Signal für die Wirtschaft. Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner erklärt: „Die Verabschiedung des Wachstumschancengesetzes in seiner ursprünglichen Form hätte entscheidende Impulse für Wachstum und Bürokratieabbau gesetzt – für alle Unternehmen. Mit Blick auf die großen Herausforderungen unseres Wirtschaftsstandorts, die nicht zuletzt der Jahreswirtschaftsbericht unterstreicht, ist der Kompromiss ernüchternd.“ Dass auch über diesen Kompromiss noch Uneinigkeit herrscht und sich eine Verabschiedung noch weiter hinauszögern könnte, kritisiert Südwesttextil und fordert: „In der aktuellen wirtschaftlichen Situation gilt es für alle demokratische Parteien, Initiativen für die Zukunft der deutschen Wirtschaft überparteilich so schnell wie möglich voranzubringen.“

Quelle:

Südwesttextil – Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V.

22.01.2024

bvse: Ab 2025 Energiebeihilfen für Kunststoffrecyclingunternehmen

Kunststoffrecyclingunternehmen können ab dem 1. Januar 2025 wieder Energiebeihilfen beantragen. Das teilte der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung in einem Mitgliederrundschreiben mit.

Nach den Erläuterungen fallen unter den förderungsfähigen Wirtschaftszweig 20.16 (Herstellung von Kunststoffen in Primärform) nun auch folgende Tätigkeiten der Kunststoffrecyclingbranche:

Kunststoffrecyclingunternehmen können ab dem 1. Januar 2025 wieder Energiebeihilfen beantragen. Das teilte der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung in einem Mitgliederrundschreiben mit.

Nach den Erläuterungen fallen unter den förderungsfähigen Wirtschaftszweig 20.16 (Herstellung von Kunststoffen in Primärform) nun auch folgende Tätigkeiten der Kunststoffrecyclingbranche:

  • Herstellung von Zellulose und ihren chemischen Derivaten,
  • Herstellung von Kunstpulvern, -granulaten oder -flocken durch Compoundieren oder Umwandeln von Kunststoffharzen sowie aus wiedergewonnen Kunststoffabfällen,
  • Herstellung von recyceltem Kunststoff in Flakes oder Kunststoffgranulaten auf Basis von vorbehandelten Kunststoffabfällen durch stoffliche Verwertungsverfahren.

Wie die bvse-Justiziarin Annette Reber erläuterte, hat die Klassifikation der Wirtschaftszweige neben statistischen Zwecken auch eine wichtige Bedeutung für die Bewilligung von Energiebeihilfen. Staatliche Energiebeihilfen dürfen, so Reber, nur den Unternehmen bewilligt werden, die zu den in den europäischen Leitlinien für staatliche Klima-, Umweltschutz- und Energiebeihilfen 2022 (KUEBLL) aufgeführten Wirtschaftszweigen gehören. Der Wirtschaftszweig 20.16. (Herstellung von Kunststoffen in Primärform) wird als förderungsfähig angesehen, der Wirtschaftszweig 38.31 (Rückgewinnung sortierter Werkstoffe) hingegen nicht.

Quelle:

bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.

19.01.2024

AVK-Innovationspreis 2024 - Einreichungen ab sofort möglich

Die AVK sucht die besten Innovationen im Bereich Faserverstärkte Kunststoffe (FVK) / Composites und bittet um Bewerbungen zum AVK Innovationspreis 2024 im Bereich Faserverstärkter Kunststoffe (FVK) / Composites in folgenden Kategorien:

  • Innovative Produkte/Bauteile bzw. Anwendungen
  • Innovative Prozesse bzw. Verfahren
  • Forschung und Wissenschaft

Ziel des Innovationspreises ist die Förderung neuer Produkte/Bauteile bzw. Anwendungen aus faserverstärkten Kunststoffen (FVK) sowie die Förderung neuer Verfahren bzw. Prozesse zur Herstellung dieser FVK-Produkte. Ein weiterer Preis geht an Universitäten, Hochschulen und Institute für herausragende wissenschaftliche Arbeiten in Forschung und Wissenschaft. In allen Kategorien wird besonderer Wert auf das Thema „Nachhaltigkeit“ gelegt. Ein wichtiges Ziel ist es, die Innovationen sowie die dahinterstehenden Firmen/Institutionen auszuzeichnen und so die Leistungsfähigkeit der gesamten Composites-Industrie öffentlichkeitswirksam darzustellen. Bewertet werden die Einreichungen von einer Experten-Jury aus dem Composites-Bereich.

Die AVK sucht die besten Innovationen im Bereich Faserverstärkte Kunststoffe (FVK) / Composites und bittet um Bewerbungen zum AVK Innovationspreis 2024 im Bereich Faserverstärkter Kunststoffe (FVK) / Composites in folgenden Kategorien:

  • Innovative Produkte/Bauteile bzw. Anwendungen
  • Innovative Prozesse bzw. Verfahren
  • Forschung und Wissenschaft

Ziel des Innovationspreises ist die Förderung neuer Produkte/Bauteile bzw. Anwendungen aus faserverstärkten Kunststoffen (FVK) sowie die Förderung neuer Verfahren bzw. Prozesse zur Herstellung dieser FVK-Produkte. Ein weiterer Preis geht an Universitäten, Hochschulen und Institute für herausragende wissenschaftliche Arbeiten in Forschung und Wissenschaft. In allen Kategorien wird besonderer Wert auf das Thema „Nachhaltigkeit“ gelegt. Ein wichtiges Ziel ist es, die Innovationen sowie die dahinterstehenden Firmen/Institutionen auszuzeichnen und so die Leistungsfähigkeit der gesamten Composites-Industrie öffentlichkeitswirksam darzustellen. Bewertet werden die Einreichungen von einer Experten-Jury aus dem Composites-Bereich.

Die Preisverleihung findet am 22. Oktober 2024 während des JEC Forum DACH in Stuttgart (22.-23.10.2024) statt.

Der Einsendeschluss für die Bewerbungsunterlagen ist der 28. März 2024. Nähere Angaben und Bewertungskriterien unter: https://www.avk-tv.de/innovationaward.php

Quelle:

AVK - Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e. V.