Start-up bietet umweltfreundliche Fast Fashion
Dank digitalisierten Produktionsketten ermöglicht das Start-up Labwear Studios Modelabels, Kleidungsstücke in Kleinmengen herzustellen. Dadurch bekämpft es den Produktionsüberschuss in der Modebranche.
Die Modeindustrie hat ein Nachhaltigkeitsproblem: Jedes dritte Kleidungsstück bleibt im Laden liegen. Hersteller verlangen oft hohe Mindestbestellmengen, die in einer Überproduktion resultieren. Während sie dadurch ihre Stückkosten senken können, wächst der Abfallberg.
Das Start-up Labwear Studios nutzt andere Möglichkeiten, um Kosten einzusparen: „Wir digitalisieren die altmodischen, ineffizienten Produktionsketten“, erklärt ETH-Elektroingenieur Michael Mangold, der das Start-up gemeinsam mit Nicolas Schierle und Samuel Thoma gegründet hat. Das Trio hat eine Onlineplattform entwickelt, auf der Modelabels ihre Kleider konfigurieren, bestellen und den Herstellungsprozess live mitverfolgen können. Die Plattform verknüpft alle Beteiligten und vereinfacht dadurch die Koordination der Lieferkette. Dank dieser Optimierungen kann Labwear Studios Kleidung in Kleinmengen ab fünfzig Stück und in nur sechs Wochen herstellen.
Das Start-up nahm seinen Anfang im Student Project House, einer Kreativwerkstätte für ETH-Studierende. „Das Coaching und die Community haben mir gezeigt, dass es viel einfacher ist, erfolgreich zu sein, als man im ersten Moment denkt“, sagt Firmengründer Mangold.
Stéphanie Hegelbach; ETH Zürich