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Dr. Sabine Amberg-Schwab, Fraunhofer ISC (c) Fraunhofer ISC
Dr. Sabine-Amberg-Schwab, Fraunhofer ISC
24.01.2018

New Plastics Economy Prize für bioORMOCER®e in Davos

Mitarbeiterin des Fraunhofer ISC ausgezeichnet

Mitarbeiterin des Fraunhofer ISC ausgezeichnet

Am 23.1.2018 begann in Davos das Weltwirtschaftsforum. Passend dazu präsentiert die 2016 gegründete New Plastics Economy Initiative der Ellen MacArthur Stiftung die Gewinner der »Circular Materials Challenge« als Teil ihres Innovationspreises. Auf der Suche nach neuen Wegen, der rasant steigenden Ansammlung von Plastikmüll im Meer und der Umwelt entgegenzuwirken, werden insgesamt fünf Projekte mit einem Teil des insgesamt mit einer Million Dollar dotierten Preises ausgezeichnet. Mit dabei ist die Entwicklung der bioORMOCER®e von Dr. Sabine Amberg-Schwab vom Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC. Das Würzburger Forschungsinstitut ist immer wieder ganz vorn dabei, wenn es um die Entwicklung nachhaltiger Materialien, Technologien und Produkte geht, die zur Lösung der großen weltweiten Herausforderungen beitragen können.
 
Im Jahr 2015 erschien im renommierten Wissenschaftsmagazin Science ein viel beachteter Artikel über den Mülleintrag in die Weltmeere. Zwei Jahre später, im November 2017, wies Dame Ellen Mac Arthur, die Gründerin der gleichnamigen Stiftung, in einem Editorial in genau dieser Zeitschrift auf die immer noch ebenso erschreckende Menge von acht Mio Tonnen Plastikmüll hin, die jährlich neu in unsere Ozeane gelangen. Und es ist damit zu rechnen, dass sich die Produktion von Plastik in den nächsten zwanzig Jahren nochmals verdoppelt. Bisher wird nur ein geringer Teil gesammelt und wiederverwendet – ein enormer Verlust an Wertstoffen einerseits und andererseits ein großes Umweltproblem. Eine Lösung könnten neue Verpackungsmaterialien auf der Basis nachwachsender Rohstoffe – sogenannte Biopolymere – sein, die kompostierbar sind. Bisher waren solche Materialien für Lebensmittelverpackungen eher ungeeignet, weil sie durchlässig sind für  Wasserdampf, Sauerstoff, Kohlendioxid und Aromastoffe.
»Das weltweite Problem des Verpackungsmülls hat uns auch hier im Fraunhofer ISC nicht mehr losgelassen und wir haben nach einer Lösung gesucht«, beschreibt Dr. Sabine Amberg-Schwab, Preisträgerin der Circular Materials Challenge 2018, ihre Motivation. Sie und ihr Team haben langjährige Expertise bei der Entwicklung von Barriereschichten auf Verpackungsfolien für Lebensmittel, um Qualität und Haltbarkeit der verpackten Lebensmittel zu verbessern. Diese Beschichtungen auf der Basis spezieller Hybridpolymere, genannt ORMOCER®e, schützen gegen Wasserdampf und Gaszutritt sowie gegen den unerwünschten Übergang von Fremdstoffen auf den Verpackungsinhalt.
 
Seit einigen Jahren arbeiten die Forscher nun an kompostierbaren Barriereschichten, die Biopolymeren zu einem Durchbruch für ihren zukünftigen Einsatz als nachhaltige und umweltschonende Verpackungswerkstoffe einer neuen Generation verhelfen können. »Unsere bioORMOCER®e beseitigen die Schwächen der Biopolymere und machen sie fit für die hohen Anforderungen an zuverlässiges Verpackungsmaterial«, erläutert Amberg-Schwab. Neben der Aufgabe, die verpackten Lebensmittel zu schützen, sorgen die bioORMOCER®e auch dafür, dass die eigentliche Verpackungsfolie aus Biopolymer sich nicht vorzeitig zersetzt.
 
Diese Entwicklung wird nun von der Ellen MacArthur Foundation ausgezeichnet. Prof. Gerhard Sextl, Leiter des Fraunhofer ISC, betont: »Für unsere Forschung ist der nachhaltige Umgang mit Ressourcen oberstes Gebot. Wir sind sehr stolz, dass unser Team mit dem New Plastics Innovation Prize ausgezeichnet wird – und wir sind stolz darauf, mit unseren Arbeiten dazu beitragen zu können, dass sich zukünftig die Umweltbelastung durch den Verpackungsmüll verringert«.
 
Derzeit arbeiten Amberg-Schwab und ihr Team gemeinsam mit der Fraunhofer-Projektgruppe IWKS und weiteren Partnern im Rahmen des von der EU finanzierten Projekts HyperBioCoat an einem Verfahren, um aus pflanzlichen Lebensmittelresten die Ausgangsstoffe für bioORMOCER®e zu gewinnen, sodass keine wertvollen landwirtschaftlichen Erzeugnisse in Konkurrenz zur Lebensmittelherstellung dafür verbraucht werden müssen.
 
Mehr zum EU-Projekt HyperBioCoat unter http://hyperbiocoat.eu/

Weitere Informationen:
Fraunhofer-Institute Plastikmüll
Quelle:

Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC

28.11.2017

Textile Nachhaltigkeit definieren

Was bringt Verbraucher um den Schlaf?

Der Klimawandel scheint Verbrauchern mehr Kopfzerbrechen zu machen, als jüngste Medienberichte andeuten. Laut der bahnbrechenden, weltweit durchgeführten, quantitativen Verbraucherbefragung „The Key to Confidence: Consumers and Textile Sustainability—Attitudes, Changing Behaviors, and Outlooks“, die von der OEKO-TEX® Gemeinschaft anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens in Auftrag gegeben wurde, rangiert der Klimawandel auf Platz drei einer Liste von sechzehn Problemen der heutigen Zeit, die Verbrauchern Sorge bereiten.

Was bringt Verbraucher um den Schlaf?

Der Klimawandel scheint Verbrauchern mehr Kopfzerbrechen zu machen, als jüngste Medienberichte andeuten. Laut der bahnbrechenden, weltweit durchgeführten, quantitativen Verbraucherbefragung „The Key to Confidence: Consumers and Textile Sustainability—Attitudes, Changing Behaviors, and Outlooks“, die von der OEKO-TEX® Gemeinschaft anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens in Auftrag gegeben wurde, rangiert der Klimawandel auf Platz drei einer Liste von sechzehn Problemen der heutigen Zeit, die Verbrauchern Sorge bereiten.

Im Rahmen der im Laufe des Jahres durchgeführten Online-Befragung „The Key to Confidence“ wurden Daten von mehr als 11.000 Käufern von Bekleidung und Heimtextilien erhoben. Entwickelt und umgesetzt hat die Studie Ellen Karp von Anerca International, eine Expertin für globale Marken und Nachhaltigkeitsforschung. Die umfangreiche Befragung untersuchte ein breites Spektrum Verbraucherhaltungen zum Thema „Nachhaltigkeit bei Textilien“ auf, einschließlich der Bereiche Schadstoffe, die Auswirkungen der Industrie auf die Umwelt und das soziale Wohlergehen von Arbeitern in der Textilindustrie.

Vor der Beantwortung spezieller Fragen zu Bekleidung und Heimtextilien, antworteten die Verbraucher zunächst auf mehrere Fragen, die es erlauben, ihre allgemeine Haltung zum Thema Nachhaltigkeit zu ermitteln. Um die relative Bedeutung des Klimawandels zu verstehen, wurden die Verbraucher gebeten, aus einer Liste von sechzehn politischen, wirtschaftlichen, persönlichen und globalen Problemen die fünf Themen auszuwählen, die ihnen am meisten Sorgen bereiten. „Terrorismus“ rangierte auf Platz 1, dieses Problem wurde von 49 % der Befragten unter den Top 5 aufgelistet. Auf Platz 2 lagen „Krankheiten“ mit 42 %, und „Klimawandel“ erreichte mit 41 % Platz 3. „Meine persönliche finanzielle Situation“ lag mit 37 % auf Platz 4. Platz 5 teilten sich „Möglichkeiten für die eigenen Kinder in der Zukunft“ und „Politische Führung im eigenen Land“ mit jeweils 31 %.

„Der Klimawandel ist für Verbraucher zu einem bedeutenden Thema geworden“, folgert Karp. „Wetterkapriolen, zunehmende wissenschaftliche Belege, eskalierende politische Debatten und eigene Erfahrungen mit Umweltzerstörung – all das zusammen lässt den Klimawandel in den Köpfen der Menschen immer stärker zu einer unmittelbaren Bedrohung anwachsen, als es noch vor 10 Jahren der Fall war“.

„Seit 25 Jahren trägt OEKO-TEX® dazu bei, den Einsatz schädlicher Chemikalien zu reduzieren und nachhaltige Produktionsverfahren in der globalen Textil-Lieferkette zu fördern“, sagt Anna Czerwinska, Head of Marketing and Communication bei OEKO-TEX®. „Unsere zertifizierten Kunden sind Branchenführer bei der Herstellung konformer, hochwertiger Textilien, die auf Schadstoffe geprüft sind und verantwortungsvoll in Bezug auf Umwelt und Mitarbeiter hergestellt werden. Sie sind gut aufgestellt, um von der steigenden Nachfrage der Konsumenten nach nachhaltigen Textilien zu profitieren“.

Unter dem folgenden Link können Sie sich ein Webinar mit Ellen Karp ansehen, in dem die Ergebnisse der Umfrage präsentiert werden: https://rebrand.ly/oekotexTKTCweb. Für weitere Informationen zu „The Key to Confidence: Consumers and Textile Sustainability—Attitudes, Changing Behaviors, and Outlooks“ wenden Sie sich bitte per E-Mail an Trish Martin (t.martin@oeko-tex.com) oder Anna Czerwinska (a.czerwinska@oeko-tex.com). Nähere Details zum OEKO-TEX® Portfolio an Prüfungen, Zertifizierungen und Produktlabels finden Sie unter: www.oeko-tex.com.

 

Weitere Informationen:
OEKO TEX Sustainability
Quelle:

OEKO-TEX® Service GmbH