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Neonyt geht wieder „on Air“ (c) Messe Frankfurt
24.11.2020

Neonyt geht wieder „on Air“ - Keine physische Winterausgabe im Januar 2021

Die anhaltend schwierige Lage rund um Covid-19 und die aktuellen Beschlüsse der Bundesregierung machen die Planungen für die Neonyt erneut unmöglich – das physische Event, vom 19. bis 21. Januar 2021, findet nicht statt. Ein kleiner Trost: Das digitale Community-Format „Neonyt on Air“ geht dafür in die zweite Runde.

Die anhaltend schwierige Lage rund um Covid-19 und die aktuellen Beschlüsse der Bundesregierung machen die Planungen für die Neonyt erneut unmöglich – das physische Event, vom 19. bis 21. Januar 2021, findet nicht statt. Ein kleiner Trost: Das digitale Community-Format „Neonyt on Air“ geht dafür in die zweite Runde.

Nachdem sich die Lage rund um Covid-19 vielerorts über den Spätsommer weitestgehend entspannte und Kontaktverbote sowie Reisebeschränkungen gelockert oder gänzlich aufgehoben wurden, stand für die gesamte Industrie und damit auch die Messe- und Eventbranche ein Neustart an: „Von „business as usual“ konnte zwar keiner sprechen, aber wir haben gehofft, dass es keinen zweiten Lockdown geben wird,“ sagt Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies der Messe Frankfurt. „Doch genau vor diesem Szenario stehen wir nun wieder und mussten im Sinne unserer Aussteller, Besucher und auch Mitarbeiter entscheiden.“ Aufgrund der weiterhin steigenden Infektionszahlen und der aktuellen Beschlüsse der Bundesregierung gibt es für den Messeveranstalter keine andere Möglichkeit, als die Winterausgabe der Neonyt abzusagen.

Restlos auf die Neonyt verzichten, muss die Sustainability-Community jedoch nicht. „Das Bedürfnis unserer Aussteller und Besucher, sich auszutauschen und zu kooperieren, hat sich in den vergangenen Monaten nur verstärkt,“ sagt Thimo Schwenzfeier, Show Director Neonyt. „Ein Bedürfnis, das wir nach einem Jahr Zwangspause nur allzu gern vor Ort und face-to-face erfüllt hätten, nun tun wir es in reduzierter Form virtuell.“ Analog zum vergangenen Sommer wird es auch im Januar wieder das digitale Format „Neonyt on Air“ geben – in zahlreichen Talks, Panel Discussions und Master Classes diskutiert die Community in der Woche vom 18. bis 22. Januar 2021 über die neusten Entwicklungen und Innovationen der nachhaltigen Mode- und Textilbranche. Nähere Informationen zum Rahmenprogramm folgen in den kommenden Wochen peu à peu auf der Neonyt-Website und im Newsletter.

Auch das Order-Business der Aussteller wird in den angepassten Plänen berücksichtigt: Durch die erneute Kooperation der Neonyt mit dem B2B-Marketplace „The Brand Show Circular“ haben die Brands die Möglichkeit, sich trotz Kontaktverboten und Reisebeschränkungen in einem internationalen Umfeld zu platzieren, bestehende Geschäftskontakte zu pflegen und Neukunden zu gewinnen. Die Neonyt The Global Hub for Fashion, Sustainability and Innovation Neonyt on Air, 18. bis 22. Januar 2021 digitalen Services der B2B-Plattform reichen von klassischen Marketing- und Order-Tätigkeiten bis hin zu virtuellen Showrooms mit multimedialem Content. Interessierte Aussteller wurden bereits vollumfänglich über die Konditionen einer Zusammenarbeit informiert.

Weitere Informationen:
Messe Frankfurt Neonyt Covid-19 events B2B
Quelle:

Messe Frankfurt Exhibition GmbH

(c) KfW
17.11.2020

KfW: 20 Mio. EUR für von der Corona-Pandemie betroffene TextilarbeiterInnen

  • Schnelle Hilfe für mehr als 200.000 Betroffene

Viele hunderttausend TextilarbeiterInnen in Bangladesch sind durch den Ausbruch der Corona-Pandemie von einem Abrutschen in die Armut bedroht. Denn rund die Hälfte der vier bis fünf Millionen im Sektor Beschäftigten sind Schätzungen der EU zufolge seit dem Frühjahr 2020 entweder entlassen oder freigestellt worden – teils ohne soziale Sicherung als Rückhalt. Um die drastischen wirtschaftlichen Folgen abzumildern widmet die EU ihre bestehende Sektorbudgethilfe für Bangladesch nun um. Daher sollen ab sofort rund 90 Mio. EUR in ein neues Regierungsprogramm fließen, das Lohnersatzleistungen für freigestellte Beschäftigte im Textilsektor – dazu zählen auch die Leder- und die Schuhindustrie – finanziert, oder entlassenen Beschäftigten zumindest eine kurzfristige Überbrückung zahlt. Die deutsche Finanzielle Zusammenarbeit (FZ) stockt diese EU-Gelder jetzt um 20 Mio. EUR Euro auf.

  • Schnelle Hilfe für mehr als 200.000 Betroffene

Viele hunderttausend TextilarbeiterInnen in Bangladesch sind durch den Ausbruch der Corona-Pandemie von einem Abrutschen in die Armut bedroht. Denn rund die Hälfte der vier bis fünf Millionen im Sektor Beschäftigten sind Schätzungen der EU zufolge seit dem Frühjahr 2020 entweder entlassen oder freigestellt worden – teils ohne soziale Sicherung als Rückhalt. Um die drastischen wirtschaftlichen Folgen abzumildern widmet die EU ihre bestehende Sektorbudgethilfe für Bangladesch nun um. Daher sollen ab sofort rund 90 Mio. EUR in ein neues Regierungsprogramm fließen, das Lohnersatzleistungen für freigestellte Beschäftigte im Textilsektor – dazu zählen auch die Leder- und die Schuhindustrie – finanziert, oder entlassenen Beschäftigten zumindest eine kurzfristige Überbrückung zahlt. Die deutsche Finanzielle Zusammenarbeit (FZ) stockt diese EU-Gelder jetzt um 20 Mio. EUR Euro auf.

„Die Textilbranche“, so KfW-Büroleiter Anirban Kundu, „ist das Rückgrat der Wirtschaft in Bangladesch. Allein der Exportanteil der Textilindustrie an der Wirtschaft beträgt 86 %, das Handelsvolumen insgesamt rund 40 Mrd. USD. Wenn es ihr schlecht geht, geht es dem ganzen Land schlecht.“

Die Corona-Pandemie sorgt daher für enorme Turbulenzen im Sektor. Viele Aufträge wurden storniert und bereits produzierte Waren häufig nicht abgenommen. „Auch wenn sich die Situation mittlerweile etwas entspannt hat“, berichtet Kundu weiter, „bleibt die Lage kritisch – nicht zuletzt wegen des gestiegenen Preisdrucks oder weil Aufträge nicht den vorherigen Umfang erreicht haben.“ Die Folge: Die Betroffenen geraten in eine existenzbedrohende Notlage. Freigestellte Beschäftige erhalten teilweise nur in den ersten 45 Tagen Lohnersatzleistungen. Entlassene, die vorher nicht für einen gewissen Mindestzeitraum angestellt waren, bekommen gar keine Unterstützung.

Selbst wenn die Produktion wieder anläuft – weiterhin viele freigestellte Beschäftigte
Die Regierung Bangladeschs hat im April 2020 vier Konjunkturpakete in Höhe von insgesamt rund 7,3 Mrd. EUR auf den Weg gebracht, um die Folgen von COVID-19 auf die Wirtschaft abzufedern. Mit der nun kurzfristig aufgelegten Nothilfe stockt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die bestehende Sektorbudgethilfe der EU in Höhe von 93 Mio. EUR um bis zu 20 Mio. EUR auf. Dieser Zuschuss in den Landeshaushalt 2020 ermöglicht es nicht nur, nachträglich Lohnersatzzahlungen für freigestellte Textilarbeiterinnen und -arbeiter zu finanzieren, sondern unterstützt auch diejenigen zumindest kurzfristig, die eine Entlassung besonders hart trifft: Zum Beispiel Mütter, die nach der Geburt eines Kindes keine Leistungen erhalten, oder jene Frauen und Männer, die weniger als ein Jahr lang in einem Unternehmen beschäftigt waren.

Ab November sollen sie – zunächst für maximal ein Vierteljahr, eventuell darüber hinaus – monatlich umgerechnet rund 30 EUR erhalten. Um sicherzustellen, dass dieses Geld sein Ziel erreicht, wird es über entsprechende Plattformen der Regierung elektronisch auf die Bankkonten der Betroffenen überwiesen. Die maßgeblichen Exportverbände im Textilsektor liefern dazu monatlich aktuelle Zahlen der freigestellten oder entlassenen Beschäftigten.

„Zuschuss ist keine Entbindung der Arbeitgeber von ihren Pflichten“
Etwa 215.000 Arbeiterinnen und Arbeit kommen direkt in den Genuss der Zahlungen allein durch den deutschen Beitrag, indirekt profitieren davon aber fast viermal so viele: Nicht nur die Familienangehörigen, sondern auch die Gemeinden, in denen die Textilarbeiterinnen und -arbeiter leben, darüber hinaus auch Transportunternehmen, Straßenhandel und andere lokale Dienstleister. Ohne diese schnelle Unterstützung und dem Wiederanlaufen der Produktion ist für die ohnehin kleine und fragile Volkswirtschaft Bangladeschs mit nachhaltigen wirtschaftlichen Schäden zu rechnen. Doch Anirban Kundu stellt auch klar: „Es ist damit keinesfalls beabsichtigt, die Arbeitgeber von ihren gesetzlichen Verpflichtungen zu Lohnfortzahlung zu entbinden. Vielmehr geht es darum, dass die Soforthilfe Freigestellte erreicht, die keine gesetzlichen Lohnfortzahlungen mehr beziehen, um ihre Existenznot damit zumindest etwas aufzufangen.“

Weitere Informationen:
Textilbranche Covid-19 Bangladesch KFW
Quelle:

KfW

(c) pixabay
10.11.2020

Mode- und Textilindustrie will trotz COVID-19-Pandemie nachhaltiger werden

  • Neue Forschungsergebnisse: Geschäftsführer wichtiger Mode-, Einzelhandels- und Textilunternehmen priorisieren nachhaltige Ausrichtung trotz COVID-19-Pandemie
  • Bedeutung von Daten für nachhaltiges Geschäftsmodell ist allgemein anerkannt, lückenhafte Erhebung legt aber bessere Datenqualität für schnelleren Wandel nahe
  • Trotz Covid-19 halten führende Modemacher häufig wechselnde, erschwingliche und nachhaltige Mode für machbar und nutzen Krise, um ihre Anstrengungen für mehr Nachhaltigkeit zu intensivieren

Eine neue Studie verdeutlicht das Ausmaß, in dem die Modeindustrie weltweit das Thema Nachhaltig-keit verfolgt.  Trotz der COVID-19-Pandemie betrachtet die Branche Nachhaltigkeit als zweitwichtigstes strategisches Ziel.

  • Neue Forschungsergebnisse: Geschäftsführer wichtiger Mode-, Einzelhandels- und Textilunternehmen priorisieren nachhaltige Ausrichtung trotz COVID-19-Pandemie
  • Bedeutung von Daten für nachhaltiges Geschäftsmodell ist allgemein anerkannt, lückenhafte Erhebung legt aber bessere Datenqualität für schnelleren Wandel nahe
  • Trotz Covid-19 halten führende Modemacher häufig wechselnde, erschwingliche und nachhaltige Mode für machbar und nutzen Krise, um ihre Anstrengungen für mehr Nachhaltigkeit zu intensivieren

Eine neue Studie verdeutlicht das Ausmaß, in dem die Modeindustrie weltweit das Thema Nachhaltig-keit verfolgt.  Trotz der COVID-19-Pandemie betrachtet die Branche Nachhaltigkeit als zweitwichtigstes strategisches Ziel.

Die neuen Erkenntnisse des U.S. Cotton Trust Protocol und der Economist Intelligence Unit (EIU) basie-ren auf einer Umfrage unter 150 Spitzenmanagern großer europäischer und US-amerikanischer Mode-, Einzelhandels- und Textilunternehmen sowie ausführlicher Interviews mit namhaften Modemarken wie Puma, H&M und Adidas. Die Ergebnisse des gemeinsamen Berichts „Is Sustainability in Fashion?“ erscheint zu einem Zeitpunkt, in dem die Modebranche vor einer richtungsweisenden Ent-scheidung steht: weiter in Nachhaltigkeit investieren oder die Bemühungen angesichts der Pandemie zurückfahren.

Für Manager in Mode, Handel und Textilwirtschaft ist Nachhaltigkeit entscheidend für Erfolg
Trotz der Pandemie betrachten viele der globalen Spitzenmarken der Studie zufolge Nachhaltigkeit mittlerweile als entscheidenden Faktor für ihren Geschäftserfolg. Die Mehrheit der befragten Füh-rungskräfte (60 %) nannte die Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen als eines der beiden wich-tigsten strategischen Ziele für ihr Unternehmen. Nur die Verbesserung des Kundenerlebnisses war mit 64 % noch wichtiger. Dagegen beurteilt nicht einmal jeder sechste Befragte (14%) die Interessen der Aktionäre als wichtigstes Unternehmensziel.

Manager geben in der Studie an, dass sie Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit in der gesamten Lieferkette ihres Unternehmens einführen. Von der Beschaffung nachhaltig produzierter Rohstoffe (65%) über die Einführung eines Kreislaufwirtschaftssystems und der Reduzierung von Treibhausgasen (51%) bis hin zu Investitionen in neue Technologien wie 3D-Druck und Blockchain (41%). Insgesamt zeigte sich die Mehrheit (70%) optimistisch, dass schnell wechselnde, erschwingliche und zugleich nachhaltige Mode machbar ist.

Daten als entscheidender Faktor
Daten bilden eine wichtige Grundlage für den Erfolg der unternehmerischen Nachhaltigkeit, lautet eine wesentliche Erkenntnis aus der Untersuchung des U.S. Cotton Trust Protocol und der EIU. Gefragt nach den aktuellen Maßnahmen für eine nachhaltigere Gestaltung ihrer Unternehmen, nannten die Firmenlenker mit 53% Prozent die Erfassung von Daten aus dem gesamten Unternehmen und der Lieferkette zur Leistungserfassung besonders häufig. Nur die Entwicklung und Umsetzung einer Strategie für ökologische Nachhaltigkeit mit messbaren Zielen war den Befragten (58%) noch wichtiger.

Daten sind für die Führungskräfte dabei nicht nur kurzfristig relevant. Drei von zehn Studienteilnehmern (29%) betrachten die Verfügbarkeit verlässlicher Daten als wesentlichen Faktor für mehr Nachhaltigkeit im kommenden Jahrzehnt. Des Weiteren sehen fast drei Viertel der Befragten (73%) globale Benchmarks und Schwellenwerte als wirksames Mittel zur Messung der Nachhaltigkeitsleistung und zur Förderung des gesamten Fortschritts in der Branche.

Probleme mit lückenhafter Datenerhebung
Obwohl die befragten Unternehmen Daten eine hohe Bedeutung beimessen, zeigen die Ergebnisse der Studie, dass die Beschaffung qualitativ hochwertiger Daten für Top-Modemarken, Einzelhändler und Textilunternehmen eine echte Herausforderung darstellen kann.

In der Umfrage berichten Entscheider in Unternehmen von relativ hohen Datenerhebungsraten über die Nachhaltigkeitspraktiken ihrer Zulieferer. Diesen Befund unterstützen auch Interviews mit führenden Marken (65%) und Interviews zu Arbeitnehmerrechten, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz in der Lieferkette (62%). Allerdings misst ein erheblicher Anteil der Unternehmen (45%) nicht die Treibhausgasemissionen der gesamten Produktion, oder der Herstellung und des Vertriebs der verkauften Produkte. Darüber hinaus erfassen 41% der befragten Unternehmen nicht, wie viel Wasser und Strom für die Produktion der von ihnen bezogenen Rohstoffe verbraucht wird.

In Zukunft sieht mehr als ein Viertel (26%) der Entscheider einen Mangel an verfügbaren und leicht zu-gänglichen Daten als Hindernis für die branchenweite Zusammenarbeit im Bereich Nachhaltigkeit. Wie einige Befragte im Interview erklärten, ist die Datenerhebung zwar schwierig, aber dennoch wichtig.

Gary Adams, Präsident des U.S. Cotton Trust Protocol, zur Untersuchung: „Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass Marken ihre unternehmerische Nachhaltigkeit weiterentwickeln müssen. Präzise und zuverlässige Daten unterstützen die Unternehmen bei dieser Herausforderung. Daten weisen nicht nur harte Arbeit und Fortschritte nach, sie zeigen auch, wo weitere Verbesserungen möglich sind. Das Cotton Trust Protocol bietet deswegen eine besonders robuste Datengrundlage für ein wesentliches Material der Industrie – Baumwolle. Unternehmen profitieren so von einem außergewöhnlich hohen Maß an Transparenz.“

Partnerschaft ermöglicht weitere Fortschritte
Mode, Einzelhandel und Textilwirtschaft können den Wandel nicht isoliert vorantreiben, so eine weitere zentrale Erkenntnis der Studie. Stattdessen ist eine branchenübergreifende Zusammenarbeit notwendig. Ein Vertreter des kalifornischen Modelabels Reformation zufolge geschieht dies bereits: „Wir freuen uns über die Kooperation in der gesamten Branche und gehen davon aus, dass die Zusammenarbeit künftig weiter zunimmt.“

Im Hinblick auf externe Unterstützung zur Steuerung dieser Entwicklung betrachten die befragten Un-ternehmensführer weitere Regulierungen nicht unbedingt als geeignete Lösung. Die UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung sowie staatliche Eingriffe wurden jeweils nur von einem Viertel der Befragten (jeweils 24%) als treibende Kraft für nachhaltige Veränderungen genannt. Regulatorische Anforderun-gen zählen für ein Drittel (33%) der befragten Wirtschaftsführer zu den drei wichtigsten Faktoren für den Fortschritt nachhaltiger Entwicklungen im nächsten Jahrzehnt.

Jonathan Birdwell, Regional Head of Public Policy and Thought Leadership, The Economist Intelligence Unit: „Aus den Umfrageergebnissen und unseren Interviews mit Wirtschaftsführern geht klar hervor, dass die Branche beim Thema Nachhaltigkeit deutliche Fortschritte machen möchte. Wir waren besonders beeindruckt von der Tatsache, dass Nachhaltigkeit weitgehend als vorwettbewerblich aufgefasst wird. Hinter den Kulissen teilen Unternehmen ihre Ressourcen und Erfahrungen.“

Auswirkungen von Covid-19  
Die Entschlossenheit für nachhaltigere Vorgehensweisen steht der gesellschaftlichen und ökonomischen Unsicherheit der COVID-19-Pandemie gegenüber. Allerdings gaben nur etwas mehr als die Hälfte der Befragten (54%) an, dass Nachhaltigkeit durch die Krise innerhalb der Branche an Priorität verlieren würde.

Das U.S. Cotton Trust Protocol ist eine junge Initiative, die einen neuen Standard für nachhaltig angebaute Baumwolle definiert. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Erzeugern liefert das U.S. Trust Protocol präzise und konsistente Daten zu sechs wichtigen Nachhaltigkeitskennzahlen, die von der unabhängigen Prüfstelle Control Union Certification kontrolliert werden. Die Kennzahlen umfassen unter anderem THG-Emissionen, Wasserverbrauch, Bodenkohlenstoff und Bodenverlust. Zum ersten Mal können Unternehmen jedes Jahr auf Daten der verantwortlichen Betriebe zugreifen und die gesamte Wertschöpfungskette ihrer Baumwolle somit vom Feld bis zur Auslage im Einzelhandel zurückverfolgen.

Forschungsergebnisse auf der Grundlage einer quantitativen Umfrage unter 150 Führungskräften in der Mode-, Einzelhandels- und Textilindustrie in Europa und den Vereinigten Staaten, die von der Economist Intelligence Unit zwischen dem 9. Juli und dem 28. Juli 2020 durchgeführt wurde. Die Umfrage wurde durch qualitative Erkenntnisse aus Interviews mit zehn Fachleuten aus dem Bereich Mode und Nachhaltigkeit ergänzt.

Emma4Drive (c) Fraunhofer ITWM
03.11.2020

EMMA4Drive – Dynamisches Menschmodell für mehr Sicherheit und Komfort in autonomen Fahrzeugen

  • DFG und Fraunhofer fördern trilaterales Projekt zum autonomen Fahren

Für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist es eine einladende Zukunftsvision: Mit dem eigenen Auto zur Arbeit fahren und die Fahrtzeit trotzdem sinnvoll nutzen: Nachrichten lesen, E-Mails checken oder entspannen und den ersten Kaffee des Tages genießen. In Zukunft werden Insassen von autonomen Fahrzeugen neuen Tätigkeiten nachgehen können. Dazu werden jedoch neue (Software-)Werkzeuge benötigt, um die Erwartungen der Kundinnen und Kunden zu verstehen, das Vertrauen zu stärken und die Sicherheit nachzuweisen. Mit dem Projekt EMMA4Drive fördern die Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG) und die Fraunhofer-Gesellschaft die Entwicklung eines dynamischen Menschmodells für die Entwicklung (teil)autonom fahrender Fahrzeuge.

  • DFG und Fraunhofer fördern trilaterales Projekt zum autonomen Fahren

Für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist es eine einladende Zukunftsvision: Mit dem eigenen Auto zur Arbeit fahren und die Fahrtzeit trotzdem sinnvoll nutzen: Nachrichten lesen, E-Mails checken oder entspannen und den ersten Kaffee des Tages genießen. In Zukunft werden Insassen von autonomen Fahrzeugen neuen Tätigkeiten nachgehen können. Dazu werden jedoch neue (Software-)Werkzeuge benötigt, um die Erwartungen der Kundinnen und Kunden zu verstehen, das Vertrauen zu stärken und die Sicherheit nachzuweisen. Mit dem Projekt EMMA4Drive fördern die Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG) und die Fraunhofer-Gesellschaft die Entwicklung eines dynamischen Menschmodells für die Entwicklung (teil)autonom fahrender Fahrzeuge.

Forschende des Fraunhofer-Instituts für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM und der Firma fleXstructures entwickeln gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vom Institut für Technische und Numerische Mechanik (ITM) der Universität Stuttgart ein muskelaktiviertes Menschmodell.

Dieses simuliert dynamisch die Wechselwirkungen von menschlichen Körperteilen und dem Fahrzeugsitz bei Fahrmanövern. Der daraus entstehende Software-Prototyp EMMA4Drive wird als digitales Abbild des Insassen, dessen Sicherheit und Ergonomie bei Fahrmanövern analysieren und bewerten.

Realistische Bewegungen statt quasistatischer Untersuchungen
Bisher werden Menschmodelle entweder in Crash-Simulationen zur Abschätzung des Verletzungsrisikos oder in Ergonomie-Analysen verwendet. Bei Crash-Analysen werden detaillierte, rechenzeitintensive Modelle für Berechnungen im Millisekunden-Bereich eingesetzt, die für die Simulation dynamischer Fahrmanöver nicht geeignet sind, da hier längere Vorgänge simuliert werden müssen. Konträr dazu basieren Menschmodelle zur Ergonomie-Analyse auf der vereinfachten Kinematik eines Mehrkörpermodells und ermöglichen bisher ausschließlich quasistatische Untersuchungen. Realistische Haltungen und Bewegungen bei neuen Tätigkeiten lassen sich mit diesen Modellen nur mit viel Aufwand modellieren.

»Das von uns entwickelte prototypische Menschmodell EMMA berechnet hingegen mit einem Optimierungsalgorithmus automatisch neue Körperhaltungen und Bewegungsabläufe mit den dazugehörigen Muskelaktivitäten«, erklärt Dr. Joachim Linn, Abteilungsleiter »Mathematik für die digitale Fabrik« am Fraunhofer ITWM, die Besonderheit von EMMA. »Damit werden die neuen Bewegungsabläufe für das (teil)autonome Fahren vergleichsweise einfach im Simulationsmodell umgesetzt und untersucht – beispielsweise bei der Übernahme des Lenkrads durch den Fahrenden.«

EMMA4Drive ermöglicht somit eine vergleichsweise einfache Umsetzung neuer Bewegungsmuster und eine effiziente virtuelle Untersuchung von Sicherheit, Komfort und Ergonomie beim (teil )autonomen Fahren. »Unser Ziel ist es, am Ende des Projekts einen weiter entwickelten Prototypen unseres digitalen Menschmodells EMMA zur Verfügung zu haben, den wir zur Untersuchung und Verbesserung von Sitz- und Bedienkonzepten beim Fahren teil- oder vollautonomer Fahrzeuge einsetzen können«, erklärt Joachim Linn.

DFG und Fraunhofer fördern sechs trilaterale Projekte mit 5 Millionen Euro
In das trilaterale Projekt EMMA4Drive bringt die Universität Stuttgart umfassende Erfahrung in den Bereichen aktive Menschmodellierung, Fahrzeugsicherheit und Modellreduktion ein. Das Fraunhofer ITWM steuert Fachwissen über mehrkörperbasierte Menschmodellierung und Bewegungsoptimierung mittels Optimalsteuerung bei. Die Firma fleXstructures entwickelt, vertreibt und wartet die Softwarefamilie IPS inklusive des digitalen Menschmodells IPS IMMA, das Bewegungsabläufe bei Montagearbeiten simuliert.

»EMMA4Drive – Dynamisches Menschmodell für das autonome Fahren« ist eins der sechs von der DFG und von Fraunhofer geförderten Projekte. Ziel der Förderung von fünf Millionen Euro ist es, Unternehmen frühzeitig an Innovationen aus der Forschung zu beteiligen. Jeweils drei Projektpartner von Hochschulen, Fraunhofer-Instituten und aus der Wirtschaft kooperieren auf Grundlage eines gemeinsamen Arbeitsprogramms. Dabei übernehmen die Fraunhofer-Expertinnen und -Experten die Federführung bei der Verwertung der Projektergebnisse gegenüber den Anwendungspartnern oder bei weiteren Interessenten aus der Industrie.

Quelle:

Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM

pixabay: stock exchange2 (c) pixabay
27.10.2020

Mittelstand: Hohe Verschuldung, sinkende Profite und Finanzierungslücke durch Covid-19

  • Europäische Mittelständler weisen nach dem Corona-Schock eine sehr hohe Verschuldung, eine zum Teil erheblich verschlechterte Profitabilität und eine nicht ausreichende Kapitalisierung auf  
  • Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) in Frankreich und Italien geht die Covid-19-Pandemie an die Substanz
  • Der deutsche Mittelstand ist im Vergleich zu seinen europäischen Pendants bisher relativ gut durch die Krise gekommen
  • Bereits vor der Krise 20% "Zombies" bei italienischen KMU, in Frankreich 11%, Deutschland 10%  

Insbesondere in Frankreich und Italien geht die Covid-19-Pandemie kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) an die Substanz: Ihnen fehlen aktuell Finanzmittel in Höhe von schätzungsweise insgesamt rund 100 Milliarden Euro - trotz der umfangreichen Konjunkturpakete und nach Ausschluss von sogenannten "Zombie"-Unternehmen.

  • Europäische Mittelständler weisen nach dem Corona-Schock eine sehr hohe Verschuldung, eine zum Teil erheblich verschlechterte Profitabilität und eine nicht ausreichende Kapitalisierung auf  
  • Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) in Frankreich und Italien geht die Covid-19-Pandemie an die Substanz
  • Der deutsche Mittelstand ist im Vergleich zu seinen europäischen Pendants bisher relativ gut durch die Krise gekommen
  • Bereits vor der Krise 20% "Zombies" bei italienischen KMU, in Frankreich 11%, Deutschland 10%  

Insbesondere in Frankreich und Italien geht die Covid-19-Pandemie kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) an die Substanz: Ihnen fehlen aktuell Finanzmittel in Höhe von schätzungsweise insgesamt rund 100 Milliarden Euro - trotz der umfangreichen Konjunkturpakete und nach Ausschluss von sogenannten "Zombie"-Unternehmen. Auch in Deutschland fehlen KMU rund drei Milliarden Euro (Mrd. EUR) an Finanzmitteln zu einer ausreichenden Rekapitalisierung. Angesichts der fehlenden 70 Mrd. EUR in Italien und etwa 29 Mrd. EUR in Frankreich stehen die hiesigen Mittelständler allerdings weitaus besser da. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Analyse des weltweit führenden Kreditversicherers Euler Hermes.

"Europäische Mittelständler weisen eine sehr hohe Verschuldung auf, eine erheblich verschlechterte Profitabilität und eine nicht ausreichende Kapitalisierung", sagt Ron van het Hof, CEO von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Das ist mittelfristig eine denkbar schlechte Kombination für die Zahlungsfähigkeit dieser Unternehmen. Insbesondere in Italien und Frankreich spitzt sich die Lage durch Covid-19 zunehmend zu, auch wenn die zahlreichen Konjunkturpakete zumindest eine kurzfristige Liquiditätskrise vermieden haben. Der deutsche Mittelstand hat sich abermals als relativ robust erwiesen und ist im Vergleich zu seinen europäischen Pendants bisher relativ gut durch die Krise gekommen."

Auch hierzulande ist die Verschuldung durch zahlreiche Liquiditätsmaßnahmen gestiegen. Insbesondere in Frankreich aber ist sie im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (81% des BIP) fast doppelt so hoch als in Deutschland (43% des BIP). In Italien ist die Verschuldung mit 65% des BIP ebenfalls überdurchschnittlich hoch im europäischen Vergleich (Durchschnitt: 63%).

Bei Profitabilität sind französische KMU Schlusslicht in Europa
"Französische Mittelständler sind in Europa zudem in puncto Profitabilität inzwischen Schlusslicht, noch hinter Italien", sagt Ana Boata, Leiterin Makroökonomie bei Euler Hermes. "Die Profitabilität französischer KMU ist seit Jahresbeginn um 7 Prozentpunkte (pp) drastisch gesunken im Vergleich zu -0,6 pp in Deutschland. In Italien dürfte die Profitabilität nach unseren Schätzungen ebenfalls um bis zu 3pp[1] gesunken sein. Die Eigenkapitalquote ist in Italien mit 33% die niedrigste und damit deutlich unterhalb der 40%, die in der Regel als adäquat gelten. In Italien besteht demnach der größte Bedarf an zusätzlichen Finanzmitteln für eine Rekapitalisierung."

In Frankreich liegt die Eigenkapitalquote der KMU bei 37%, in Deutschland mit 39% nur knapp unterhalb der empfohlenen Kapitalausstattung. Bei der Analyse haben die Volkswirte die Unternehmen bereits herausgerechnet, die schon vor der Covid-19-Pandemie praktisch nicht überlebensfähig waren.

"Ein Großteil der Mittelständler erweist sich auch in der aktuellen Krise als sehr robust, insbesondere in Deutschland, sagt Van het Hof. "Diese Tatsache, darf aber auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in ihrem Schatten in Europa zahlreiche Zombie-Unternehmen gibt - auch schon vor der Covid-19-Pandemie. In Italien waren beispielsweise schon vor der Krise rund ein Fünftel der Mittelständler wirtschaftlich eigentlich gar nicht mehr lebensfähig, in Frankreich (11%) und Deutschland (10%) waren es nur etwa halb so viele. Allerdings dürfte sich die Anzahl mit der aktuellen Krise sprunghaft erhöht haben, ebenso wie der Finanzierungsbedarf der KMUs. Besonders eng wird es für die Unternehmen und Branchen, die vor der Krise kaum Puffer hatten."

In Deutschland war die Eigenkapitalquote vor der Pandemie in der Transportbranche besonders niedrig: In der Schifffahrt lag sie bei rund 32%, in der Luftfahrt bei 29%. Mit Covid-19 hat sich die bestehende Finanzierungslücke nochmals vergrößert. In Frankreich und Italien hatten Unternehmen im Hotel- und Gastgewerbe sowie im Maschinenbau und Handel besonders schlechte Ausgangspositionen und daher jetzt den größten Kapitalbedarf.

Die vollständige Studie finden Sie hier: https://ots.de/lYcKea 

[1] Für Deutschland und Frankreich liegen aktuell Zahlen bis H1 2020 vor, in Italien nur für Q1 2020. Der Rückgang bei der Profitabilität um bis zu 3pp in Italien ist eine Expertenschätzung.

Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im Kreditversicherungsgeschäft und anerkannter Spezialist für Kaution und Garantien, Inkasso sowie Schutz gegen Betrug oder politische Risiken. Über das unternehmenseigene Monitoring-System verfolgt und analysiert Euler Hermes täglich die Insolvenzentwicklung von mehr als 80 Millionen kleiner, mittlerer und multinationaler Unternehmen. Insgesamt umfassen die Expertenanalysen Märkte, auf die 92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entfallen.
 

Hinweise bezüglich zukunftsgerichteter Aussagen finden Sie im Anhang.

Weitere Informationen:
Covid-19 KMU Euler Hermes Finanzkrise
Quelle:

Euler Hermes Deutschland

PERFORMANCE DAYS Nothing to Waste - Closing the Loop (c) PERFORMANCE DAYS
20.10.2020

PERFORMANCE DAYS Nothing to Waste - Closing the Loop

  • Endliche Ressourcen und unendliche Müllberge, vor dem Hintergrund heißt es zur 25. Edition der PERFORMANCE DAYS: Nichts verschwenden, auch keine Zeit, recycelte Kleidung wieder recycelte Kleidung werden lassen und den Kreislauf schließen.

Passend zum Thema planen die Messemacher Fakten wie Visionen auf den Punkt und Expertenrunden auf die Bühne zu bringen. Die Branche darf auf die entsprechende Auswahl an nachhaltigen Materialien gespannt sein, die die PERFORMANCE FORUM Jury eigens kürt. Recycelte Materialen wie: PET-Flaschen in Garnen, recyclebare MonoComponent Materialien oder auch Mischungen, im Cradle-to-Cradle Ansatz zu Biomasse zerfallende Shirts und mehr. „Nothing to Waste. Closing the Loop“ wird am 9. bis 10. Dezember 2020 auf dem Gelände der Messe München wie auch online auf der Digital Fair zu sehen sein.

  • Endliche Ressourcen und unendliche Müllberge, vor dem Hintergrund heißt es zur 25. Edition der PERFORMANCE DAYS: Nichts verschwenden, auch keine Zeit, recycelte Kleidung wieder recycelte Kleidung werden lassen und den Kreislauf schließen.

Passend zum Thema planen die Messemacher Fakten wie Visionen auf den Punkt und Expertenrunden auf die Bühne zu bringen. Die Branche darf auf die entsprechende Auswahl an nachhaltigen Materialien gespannt sein, die die PERFORMANCE FORUM Jury eigens kürt. Recycelte Materialen wie: PET-Flaschen in Garnen, recyclebare MonoComponent Materialien oder auch Mischungen, im Cradle-to-Cradle Ansatz zu Biomasse zerfallende Shirts und mehr. „Nothing to Waste. Closing the Loop“ wird am 9. bis 10. Dezember 2020 auf dem Gelände der Messe München wie auch online auf der Digital Fair zu sehen sein.

Mit dem neuen Focus Topic hat die Messe PERFORMANCE DAYS ein Thema gewählt, das nicht nur die eigene Branche betrifft. Längst schon recycelt die Textilbranche eigene Abfälle für eine effizientere Produktion und zudem verwertet sie u.a. PET-Flaschen, also industriefremde Materialien. Gleichzeitig existieren Textilien neben Glas, Papier, Metall, Kunststoff & Co als eigene Sparte in der Abfallwirtschaft. Doch trotz aller Recyclingambitionen durch Abfall- und Textilindustrie bestehen weiterhin Herausforderungen, um ein effizienteres Nutzen der Ressource Textil-Abfall zu ermöglichen. Produktion, Verbraucher und Entsorgung in einer globalen Welt kilometerweit auseinander liegend, fehlendes Expertenwissen aus den jeweils anderen Industrien, nicht vorhandene internationale Standards oder politische Unterstützung, potenzieren die Schwierigkeiten.

Endstation Müll
0,8% des geförderten Erdöls verbraucht die Textilbranche gemäß Informationen des Bundesamts für Umwelt für die Produktion von neuen Textilien .  Doch der Weg von endlichen und aufwendig verarbeiten Ressourcen endet nur allzu schnell im Müll. Modisch veraltet oder qualitativ verschlissen endet die Bekleidung spätestens nach 3 Jahren als Wegwerfware im Müll, ergibt eine Greenpeace Umfrage. 5,8 Millionen Tonnen gebrauchte Textilien landen so Schätzung der European Environmental Agency pro Jahr im Hausmüll, die verbrannt, deponiert und in mechanisch-biologischen Kläranlagen gebracht werden . Und auch wenn Bekleidung durch staatliche oder privatwirtschaftliche Unternehmen entsorgt werden kann, kann diese oft nicht mehr (als Second Hand) weiterverkauft, gespendet oder (zu Putzlappen oder Dämmstoffen) recycelt werden. So bleibt im günstigsten Fall nur noch das Verbrennen, also das Wandeln in thermische Energie.

Recycling und Material-Kreisläufe
Rückstandslose Abfall-, -Vermeidung, Verwertung und Beseitigung unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten, so wird Recycling definiert. Recycling bedeutet demnach auch, das Produkt Bekleidung am Ende des Lebenszyklus‘ in ein anderes Produkt, also keine Bekleidung, umzuwandeln. Man spricht von einem Open-Loop. Textilien werden in diesem Sinne oftmals verbrannt, jedoch kann die Menge an gewonnener Energie sehr unterschiedlich ausfallen, je nachdem wie effizient die Müllverbrennungsanlage arbeitet. Doch Downcycling, also das Abwerten des Produkts zu einem Produkt mit weniger Wert als sein Ausgangsprodukt, ist nicht die einzige Lösung. Produkte zurück in ein und dasselbe Produkt zu recyclen ist das Ziel des Closed-Loop Ansatzes. Bei erneuerbaren Naturmaterialien kann dies bedeuten, dass die Naturfaser am Ende zu Erde wird, die der Nährstoff/Boden für eine neue Naturfaser ist, also einen Cradle-to-Cradle Ansatz bedeutet. Im Fall von synthetischer Bekleidung heißt es wieder künstliche manmade Fasern zu gewinnen und erneut zu Bekleidung zu verarbeiten.

Das Ende im Vorfeld durchdacht
Statt sich erst am Ende des Lebenszyklus‘ mit Recycling zu beschäftigen, können Marken schon heute geschlossene Kreisläufe bereits beim Entwurf und Design entwickeln, die u.a.: Leasing, Labeling der Materialien sowie ihrer Entsorgungen, Reparaturen oder Aufarbeiten mit einplanen, um die Nutzungsdauer zu verlängern und auch den Gedanken verfolgen 100% Alttextilien zu 100% als Neutextilien in die Lieferkette zurück zu bringen. Da das Trennen von unterschiedlichen Fasertypen in Materialgemischen sehr aufwändig und kostenintensiv, kompliziert wegen nicht (mehr) vorhandenen Etikettierung oder technisch (noch) nicht möglich ist, versuchen auch immer mehr Firmen und Bekleidungshersteller auf das Mischen von Fasern zu verzichten und auf „Mono-Materialien“ oder „Mono-Komponenten“ umzuschwenken. Am leichtesten gelingt dies noch in Shirts, doch kommen Knöpfe, Reißverschlüsse und ähnliches hinzu wird die Angelegenheit bereits komplexer.

Nichts verschwenden - auch keine Zeit
Wer sich wie viele Endkonsumenten, Marken und auch Produzenten wünscht die vorhanden wertvollen Ressourcen nachhaltiger zu nutzen, sollte sich daher schon jetzt auf der Messe-Website unter „Visitor Login“ registrieren. Von hier aus besteht Zugang zum gratis Messe-Ticket für den 9+10 De-zember 2020, zu den gratis und bald erweiterten Digital Fair Angeboten und/oder dem gratis Mailings-Newsletter. 

•     09.-10. Dezember 2020      DIGITAL FAIR  Trends Winter 2022/23 

 

UPDATE
CoVid-19 hält die Welt weiter in Atem. Viele Besucher wie Aussteller der PERFORMANCE DAYS kündigten bereits an, dass eine Anreise nach München im Dezember für sie unmöglich sei. Aufgrund der sich verschärfenden Ansteckungszahlen drohen nun weitere internationale Reiseverbote und firmeninterne Reisebeschränkungen. Daher wird auch im Dezember 2020 leider keine PERFORMANCE DAYS auf dem Gelände der Messe München stattfinden, wohl aber die Digital Fair! Zum geplanten Termin am 09-10. Dezember gehen sowohl bewährte als auch erweiterte, neue Tools online.

 

ISPO Munich 1 (c) Messe München GmbH
13.10.2020

ISPO Munich 2021 as a hybrid event

  • Hybrid concept to combine the best of both worlds
  • Systematic enhancement of ISPO’s digital strategy
  • End consumers to be digitally integrated into the event for the first time

The world-leading trade fair ISPO Munich will take place from January 31 to February 3, 2021, for the first time as a hybrid event that will be held both in-person in Munich and online around the world. The new concept marks the event’s systematic transformation into a platform and applies the broad range of digital expertise that ISPO has gained over the past 10 years. With the threat of travel restrictions looming over the trade fair, the digital elements will create the ideal basis for integrating global target groups: While representatives from European markets are generally expected to attend the in-person event, the digital enhancements will enable an intercontinental audience to participate as well.

  • Hybrid concept to combine the best of both worlds
  • Systematic enhancement of ISPO’s digital strategy
  • End consumers to be digitally integrated into the event for the first time

The world-leading trade fair ISPO Munich will take place from January 31 to February 3, 2021, for the first time as a hybrid event that will be held both in-person in Munich and online around the world. The new concept marks the event’s systematic transformation into a platform and applies the broad range of digital expertise that ISPO has gained over the past 10 years. With the threat of travel restrictions looming over the trade fair, the digital elements will create the ideal basis for integrating global target groups: While representatives from European markets are generally expected to attend the in-person event, the digital enhancements will enable an intercontinental audience to participate as well. Another new addition next year will be the digital integration of end consumers.

“Sports and outdoor activities – two areas that are closely related to the topic of health at the moment – have never been so socially relevant,” said Klaus Dittrich, the Chairman and CEO of Messe München. “This has created a growing desire in the industry for personal interaction. The urge to present and discuss new potential, partnerships and business models is greater than ever. The industry has been communicating this need to us, and we have come up with the concept to meet it.”

Personal interaction meets global participation
New participation options, new topics, expanded target groups: All of these things are reflected in particular in the large number of physical and digital attendance options devoted to the focus topics of creativity & digitalization, health and sustainability. In addition to product presentations in the trade fair halls, the event will focus on networking, matchmaking, knowledge transfer and innovations.

Thanks to the integrated hybrid stages, people will be able to attend presentations, talks and workshops not only on site, but also from locations around the world. Brands, key players and top athletes will speak with an audience that extends well beyond the walls of the trade fair halls. ISPO Munich will also include two single-day conference formats: ISPO Digitize Summit (February 1, 2021) and the Sports Tech Conference Europe (February 2, 2021).

In implementing the hybrid concept, the ISPO team has drawn on the digital expertise and reach that it has acquired over the past 10 years: They are based on the development of an eco-system with services that extend along the value chain and on the implementation of an entirely digital ISPO Re.Start Days in the summer of 2020.

New: digital integration of end consumers  
For the first time, end consumers will have an opportunity to experience something that was formerly reserved for the B2B audience: the chance to participate digitally and conduct a direct dialogue with the industry. With the help of presentations, workshops and master classes, the brands and companies will have an opportunity to make digital presentations to sports and outdoor fans around the world and speak directly to them. The ISPO Open Innovation Community has already demonstrated the effectiveness of this concept: Approximately 80,000 end consumers contribute their know-how to crowd-sourcing and market research campaigns and provide companies with valuable insights about new products and ideas throughout the year.

Personal interaction on the exhibition grounds in Munich will remain the provision of the B2B audience.  

Markus Hefter: “We are ready for ISPO Munich 2021 and are really looking forward to lots of new ideas. One thing is clear: Even though many issues can be solved digitally, the desire to meet and interact in person has grown dramatically during the coronavirus pandemic. We are really happy about the strong support we have received from the industry and will provide our customers with a safe platform.”

Maximum safety and flexibility  
A comprehensive safety and hygiene concept that Messe München worked out with the state government of Bavaria will be used during the on-site activities of ISPO Munich 2021. The safety of exhibitors and visitors will have the highest priority. Events began to be successfully held once again on the Munich exhibition grounds on September 1. The rule of thumb for international visitors is: Trade fair participants may travel from all countries to Germany provided that certain conditions are met because they are considered to be business travelers on an important mission.

Exhibitors will have more flexibility as a result of the extension of deadlines and flexible cancellation terms. If needed, pre-built booths may be used in order to cost-effectively and efficiently participate in the trade fair.

If exhibitors or visitors have any questions about the safety and hygiene concept, they may contact the Messe München hotline by phone +49 89 949 11400 or e-mail at corona.support@messe-muenchen.de. The service hours are: Monday through Thursday from 9 a.m. to 5 p.m. and Friday from 9 a.m. to 4 p.m.

ISPO München 1 (c) Messe München GmbH
13.10.2020

ISPO Munich 2021 als Hybrid-Event

  • Hybrid-Konzept verbindet das Beste aus beiden Welten
  • Konsequente Weiterentwicklung der Digital-Strategie von ISPO
  • Erstmals werden Endkonsumenten digital in das Event eingebunden

Die Weltleitmesse ISPO Munich findet vom 31. Januar bis 3. Februar 2021 erstmals als Hybrid-Event sowohl physisch in München als auch digital weltweit statt. Das neue Konzept ist die konsequente Weiterentwicklung der Veranstaltung zur Plattform und manifestiert die umfassende digitale Kompetenz, die sich ISPO in den vergangenen zehn Jahren aufgebaut hat. Vor allem vor dem Hintergrund möglicher Reiserestriktionen bieten die digitalen Elemente die ideale Basis für die Einbindung globaler Zielgruppen: Während vor Ort vor allem die Vertreter aus den europäischen Märkten erwartet werden, erleichtert die digitale Verlängerung den Zugang für das interkontinentale Publikum.

  • Hybrid-Konzept verbindet das Beste aus beiden Welten
  • Konsequente Weiterentwicklung der Digital-Strategie von ISPO
  • Erstmals werden Endkonsumenten digital in das Event eingebunden

Die Weltleitmesse ISPO Munich findet vom 31. Januar bis 3. Februar 2021 erstmals als Hybrid-Event sowohl physisch in München als auch digital weltweit statt. Das neue Konzept ist die konsequente Weiterentwicklung der Veranstaltung zur Plattform und manifestiert die umfassende digitale Kompetenz, die sich ISPO in den vergangenen zehn Jahren aufgebaut hat. Vor allem vor dem Hintergrund möglicher Reiserestriktionen bieten die digitalen Elemente die ideale Basis für die Einbindung globaler Zielgruppen: Während vor Ort vor allem die Vertreter aus den europäischen Märkten erwartet werden, erleichtert die digitale Verlängerung den Zugang für das interkontinentale Publikum. Neu in diesem Jahr ist zudem die digitale Integration von Endkonsumenten.

„Sport und Outdoor – in diesen Zeiten besonders stark verknüpft mit dem Thema Gesundheit – sind gesellschaftlich so relevant wie nie zuvor. Daraus ergibt sich auch in der Branche ein gestiegenes Bedürfnis nach persönlichem Austausch. Der Wunsch neue Potenziale, Partnerschaften und Geschäftsmodelle zu präsentieren und zu diskutieren, ist größer denn je. So wird es uns von der Industrie gespiegelt und entsprechend haben wir auch unser Konzept aufgesetzt“, erklärt Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München.

Persönlicher Austausch trifft auf weltweite Partizipation
Neue Teilnahmemöglichkeiten, neue Themen, erweiterte Zielgruppen: Das zeigt sich vor allem in den zahlreichen physischen und digitalen Beteiligungsmöglichkeiten rund um die Fokusthemen Kreativität & Digitalisierung, Gesundheit und Nachhaltigkeit. Neben den Produktpräsentationen in den Messehallen stehen Networking und Matchmaking, Wissenstransfer und Innovationen im Mittelpunkt des Geschehens.

Über die integrierten Hybrid Stages wird die Teilnahme an den Präsentationen, Vorträgen und Workshops nicht nur vor Ort, sondern weltweit ermöglicht. Marken, Key Player und Top-Athleten werden sich hier mit einem Publikum austauschen, das weit über die Messehallen hinaus geht. In die ISPO Munich integriert sind die jeweils eintägigen Konferenzformate ISPO Digitize Summit (1. Februar 2021) sowie die Sports Tech Conference Europe (2. Februar 2021).

Bei der Umsetzung des Hybrid-Konzepts kommt dem ISPO-Team die über die vergangenen zehn Jahre erworbene digitale Kompetenz und Reichweite zugute: Sie basieren auf dem Aufbau eines Ökosystems mit Services entlang der Wertschöpfungskette sowie der Umsetzung der rein digitalen ISPO Re.Start Days im Sommer 2020.

Neu: Digitale Integration von Endkonsumenten
Neben dem Fachpublikum erhalten erstmals auch Endkonsumenten die Möglichkeit der digitalen Partizipation und zum direkten Dialog mit der Branche. Mit Präsentationen, Workshops und Masterclasses haben Marken und Unternehmen die Möglichkeit, sich Sport- und Outdoor-Fans auf der ganzen Welt digital zu präsentieren und mit ihnen in den Austausch zu gehen. Dass diese Integration funktioniert, beweist bereits die ISPO Open Innovation Community: Die rund 80.000 Endkonsumenten bringen bei den Crowdsourcing- und Marktforschungskampagnen ihr Know-how mit ein und liefern den Unternehmen ganzjährig wertvolle Impulse für neue Produkte und Ideen.

Der persönliche Austausch auf dem Messegelände in München bleibt weiterhin dem Fachpublikum vorbehalten.

Markus Hefter, Exhibition Group Director ISPO Munich & OutDoor by ISPO: „Wir sind bereit für die ISPO Munich 2021 und freuen uns auf viele Impulse. Klar ist: Auch wenn sich vieles digital lösen lässt, ist der Wunsch nach persönlichen Treffen und Austausch durch Corona nochmals deutlich verstärkt worden. Wir freuen uns über den starken Rückhalt in der Branche und werden unseren Kunden eine sichere Plattform bieten.“

Maximale Sicherheit und Flexibilität
Für das Vor-Ort-Geschehen bei der ISPO Munich 2021 gilt ein umfangreiches Schutz- und Hygienekonzept, das die Messe München mit der Bayerischen Staatsregierung erarbeitet hat. Die Sicherheit von Ausstellern und Besuchern genießt dabei höchste Priorität. Bereits seit dem 1. September finden auf dem Münchner Messegelände wieder erfolgreich Veranstaltungen statt. Für internationale Besucher gilt: Messeteilnehmer können unter Berücksichtigung bestimmter Einreisebestimmungen aus allen Ländern nach Deutschland einreisen, da sie als Geschäftsreisende mit wichtigem Grund gelten.

Aussteller bekommen durch die Verschiebung von Deadlines und flexiblen Stornobedingungen mehr Flexibilität. Auf Wunsch kann auf vorgebaute Stände zurückgegriffen werden, um kostengünstig und effizient an der Veranstaltung teilzunehmen.

Zu weiteren Fragen rund um das Schutz- und Hygienekonzept steht Ausstellern und Besuchern die Messe München Hotline zu Verfügung. Telefonisch unter +49 89 949 11400 oder per E-Mail corona.support@messe-muenchen.de. Die Service-Zeiten sind wie folgt: Montag bis Donnerstag 09:00 bis 17:00 Uhr und Freitag 09:00 bis 16:00 Uhr.

Carl Meiser GmbH & Co. KG (c) Carl Meiser GmbH & Co. KG
06.10.2020

Nopma - Experts for antimicrobial finishing: Technical textile coatings from the Swabian Alb

The Carl Meiser GmbH & Co. KG - started in the early 1950s as a day- and nightwear manufacturer. Over the last 20 years the company has become a specialist in the field of technical textiles. With its brand nopma Technical Textiles the company is present as developer and producer of textile solutions via coatings. The main products are nopma anti-slip - textiles with anti-slip effect, nopma adhesion - adhesive pre-coated films, spacer fabrics and substrates for lamination in automotive interiors, nopma ceramics - abrasive more resistant textile surfaces and nopma silicones - silicone coatings on textile surfaces.

Textination talked to the managing director, Jens Meiser, who joined the company in 2005, realigned the division and developed it into a service provider, about his plans and objectives.

The Carl Meiser GmbH & Co. KG - started in the early 1950s as a day- and nightwear manufacturer. Over the last 20 years the company has become a specialist in the field of technical textiles. With its brand nopma Technical Textiles the company is present as developer and producer of textile solutions via coatings. The main products are nopma anti-slip - textiles with anti-slip effect, nopma adhesion - adhesive pre-coated films, spacer fabrics and substrates for lamination in automotive interiors, nopma ceramics - abrasive more resistant textile surfaces and nopma silicones - silicone coatings on textile surfaces.

Textination talked to the managing director, Jens Meiser, who joined the company in 2005, realigned the division and developed it into a service provider, about his plans and objectives.

Founded in 1952, Carl Meiser GmbH & Co.KG has changed from a day- and nightwear manufacturer to an innovator in the field of technical textiles, presenting themselves as a specialist for plastic-based coating processes. If you had to introduce yourself in 100 words to someone who does not know the company: What has influenced you most in this development process and what makes you unique?
Innovation is the new normal - This has been true for the textile industry not just since Sars CoV-2. Our industry was one of the first to be disrupted in the early 1990s and has always been subject to constant change. This urge for further development, which is essential for survival, has left its mark on us intensively and has enabled us to manage huge leaps in innovation in recent years

Today we regard ourselves as an innovative development and production service provider with a focus on textile coating. We develop and produce almost exclusively customized special solutions.

Through the combination of coatings on textiles these hybrid materials receive completely new properties.

You manufacture exclusively at your location in Germany. Why? Have you never been tempted to set up subsidiaries in other countries, for example to benefit from lower wage levels?
Today we supply global supply chains from our headquarter in southern Germany. Although we produce in a high-wage country, much more important for us are know-how and the drive of our team to create something new. Globalization will continue to be the key to success in the future. Therefore, subsidiaries in North America and Asia could be very interesting for us in the medium- and long-term perspective. However, this is still too early for us.

You use CIP and Kaizen techniques intensively in your company. How did a Japanese concept come about in the Swabian Alb?
KAIZEN, the change for the better, are actually German virtues. The urge to improve and optimize things is in all of us. Due to the continuous improvement process we do not stand still but evolve constantly. Besides, there is the personal affinity to Japan. A look at another culture simply opens the horizon. And if you additionally recognize parallels in the working methods, it’s even better. 

10 years ago, you turned your attention to new markets: aviation, automotive, protection, caravan and furniture manufacturing, to name just a few. Some of these segments have collapsed significantly during the Covid 19 pandemic. What market development do you expect in the medium term and what consequences will this have for your company?
Of course, the aviation or automotive industry, for example, have substantial problems during or due to the Covid-19 pandemic. Quite honestly, many of these problems existed before. They were further tightened, as if a fire accelerator has been used. Of course, these cut-backs are also hitting us hard economically. But we are pursuing long-term goals. As a medium-sized company, you have to have the resilience to continue on your path. Thanks to our specialisation and the split of our industrial sectors, which we drive forward every day, we manage to decouple ourselves more and more from economic developments in individual industries. For our customers this is a great advantage of relying on a very stable partner with long-term orientation.

We are positive about the future. Megatrends like sustainability, digitization and ongoing globalization will lead to new business models in the above-mentioned sectors, as in many others, and to renewed growth. Our coatings on textiles and flexible woven materials can contribute a wide range of solutions to this. If, for example, materials become lighter with identical usage properties or suddenly become biodegradable, because of biodegradable plastics, many new opportunities will arise.

Tailor-made instead of solutions for major customers: The topic of individualization down to batch size 1 is making up a large part of the discussion today. In 2015, you opened a large development laboratory where you have a wide range of testing technologies for textiles and plastics available. What do you think about individual product solutions, and in which application areas have you successfully implemented them?
In principle, we do not use any standards. We live individualization with the smallest possible batch sizes. In our field, we do not manage batch size 1, but we start with MOQs of 300 running meters at process-safe series production. We have very few finished products, and above all we have no collections. Our development laboratory is the key for this. Together with our customers we have the possibilities to realize very lean development processes.

Even on a laboratory scale, we can develop and test new products within just a few hours. We then strive to scale up to production at a very early stage in order to obtain production series results. This way, we offer our clients speed and power that represent a special potential for our partners.

You register important input factors in the production process and evaluate them in monthly environmental analyses. What are these factors in concrete terms and to what extent have their analyses already changed production operations? How do you define environmental management for your company?
For us, environmental management means a holistic approach. In principle, we operate production units and manufacture products that consume many resources. Due to the high production volumes, this continues to accumulate. Because of this, it is self-understanding that we record and evaluate our input and output flows and derive measures from them. This makes economic sense, but is also necessary because of our responsibility for our environment. Specifically, these are energy consumption values, consumption data of primary chemicals, electricity load peaks, our Co2 footprint, just to name a few. This consideration has changed us in many areas. Today we operate a power plant with gas condensing technology, our free roof areas are greened or carry photovoltaic modules, we offer our employees and visitors electric filling stations and finally we have converted the entire power supply of our factory to environmentally friendly hydroelectric power.

With nopma, you have been building up a brand for the technical textiles industry since several years and communicate this via an Individual website parallel to Carl Meiser GmbH & Co. KG. How did this brand name come about and what is the product portfolio behind it?
This is the name of a first technical textile product from the 1990s. It was a textile - coated with dots. Dots on a knitted fabric. NOPMA. My father created this brand.

In 2016 you invested in an additional production line for nopma products and were able to start a directly serial delivery in the NAFTA area. How do you currently assess the market opportunities for North America and Mexico?
We continue to see opportunities in globalization and thus on the North American market also. However, these markets are still severely affected by the pandemic and there are major distortions. When these return to normal, we surely will see more success on these markets again.

As an innovation leader, Meiser offers solvent-free PU adhesive systems as pre-coatings for lamination. How do you assess the importance of such innovations in the context of REACH?
These innovations offer our customers the opportunity to decouple themselves from the pressure REACH triggers in some industries. However, we also have some products that have been developed newly in recent months. This keeps us busy, but also creates opportunities to open up new market segments.

How have you felt about the corona era to date - as a company and personally? What would you on no account want to go through again and what might you even consider maintaining on a daily basis?
I think this time has also strengthened us as a society, as people and even as entrepreneurs. Each crisis you go through makes you a little more relaxed for the unforeseen, but also more motivated to achieve your goals. In my opinion, there have been a lot of positive things in the last few months. Suddenly, for example, digitalization tools have become accepted in our everyday lives, and I feel that people are paying more attention to others again. Hopefully this will stay this way.

The futuristic "tube" escalator at the Elbphilharmonie Concert Hall is just as impressive as the building itself and the longest escalator in western Europe. In August, a start-up based in Cologne installed an UV technology that keeps the handrails clean at all times. At the same time, you presented an antiviral functional coating that can be applied to all textiles in the form of yard goods. How does this work and for what purposes will this technology be suitable?
We have already been working with antimicrobial finishing techniques for many years. This already started with the swine flu in 2009/2010, when we made initial contacts with a young start-up and launched a development. Due to a lack of market interest, however, this had to be discontinued after a few months. Today we are experts in the field of "antimicrobial equipment by means of coatings". We were also able to build up an enormous amount of knowledge on the subject of approval and biocide regulation. Today, we can support our customers holistically in these areas. The function by skin-compatible active substances from the cosmetics sector with a vesicle booster can kill viruses and bacteria within a few minutes.
Since the pandemic has shown us the enormous importance of a new level of hygiene, the applications are very diverse and differentiated. We have already realized the use in personal protective equipment, work furniture, vehicles and for example gloves. In principle, every application is predestined where textile carriers are exposed to many touches by different persons in high frequency. Here our nopma products offer a new level of protection and hygiene.

To break new ground means decisiveness, overcoming fears - and thus the courage to fail. Not every project can succeed. In retrospect - about which entrepreneurial decision are you particularly glad to have made it?
We fail again and again. This is part of the game. But it has never happened that we did not learn anything. The pandemic situation is another good example. In spring we accepted our corporate responsibility for our society and were one of two companies in Baden-Württemberg to achieve certification for FFP protective masks. Since we did not want to participate in the revolver market at that time, we offered these products only to the public sector at favourable pre-crisis prices. However, the decision makers could not make up their minds for weeks and did not order. This disappointed our whole team very much at that time. Today we have overcome this and have taken a lot of knowledge with us from this development.


The interview was conducted by Ines Chucholowius, CEO Textination GmbH

Carl Meiser GmbH & Co. KG (c) Carl Meiser GmbH & Co. KG
06.10.2020

Experten im Bereich Antimikrobielle Ausrüstung mittels Beschichtungen: Nopma - Technische Textilien von der Schwäbischen Alb

Die Carl Meiser GmbH & Co. KG - Anfang der 50er Jahre als Wäschehersteller gestartet, hat sich in den letzten 20 Jahren zu einem Spezialisten im Bereich der technischen Textilien weiterentwickelt.
Mit seiner Marke nopma Technische Textilien ist das Unternehmen Entwickler und Produzent textiler Problemlösungen durch Beschichtungen. Schwerpunkte sind nopma antirutsch - Textilien mit antirutsch-Wirkung, nopma adhesion - klebstoffvorbeschichtete Folien, Abstandsgewirke und Substrate zur Kaschierung im Automotive Interieur, nopma ceramics - abrasive resistentere textile Oberflächen und nopma silicones - Silikonbeschichtungen auf textilen Oberflächen.

Textination sprach mit dem Geschäftsführer, Jens Meiser, der 2005 ins Unternehmen eintrat, den Geschäftsbereich neu ausrichtete und zum Service-Dienstleister ausbaute, über seine Pläne und Ziele.

Die Carl Meiser GmbH & Co. KG - Anfang der 50er Jahre als Wäschehersteller gestartet, hat sich in den letzten 20 Jahren zu einem Spezialisten im Bereich der technischen Textilien weiterentwickelt.
Mit seiner Marke nopma Technische Textilien ist das Unternehmen Entwickler und Produzent textiler Problemlösungen durch Beschichtungen. Schwerpunkte sind nopma antirutsch - Textilien mit antirutsch-Wirkung, nopma adhesion - klebstoffvorbeschichtete Folien, Abstandsgewirke und Substrate zur Kaschierung im Automotive Interieur, nopma ceramics - abrasive resistentere textile Oberflächen und nopma silicones - Silikonbeschichtungen auf textilen Oberflächen.

Textination sprach mit dem Geschäftsführer, Jens Meiser, der 2005 ins Unternehmen eintrat, den Geschäftsbereich neu ausrichtete und zum Service-Dienstleister ausbaute, über seine Pläne und Ziele.

1952 gegründet, hat sich die Carl Meiser GmbH & Co.KG von einem Tag- und Nachtwäschehersteller zu einem Innovationstreiber im Bereich technischer Textilen gewandelt, der sich als Spezialist für kunststoffbasierende Beschichtungsverfahren präsentiert. Wenn Sie sich jemandem, der das Unternehmen nicht kennt, in 100 Worten vorstellen müssten: Was hat Sie in diesem Entwicklungsprozess besonders beeinflusst, und was macht Sie unverwechselbar?
Innovation is the new normal – Dies gilt für die Textilindustrie nicht erst seit Sars CoV-2. Unsere Industrie wurde Anfang der 90er Jahre als eine der ersten disruptiert und unterliegt seit jeher ständigem Wandel. Dieser überlebensnotwenige Drang nach Weiterentwicklung prägt uns intensiv und hat es uns ermöglicht, in den letzten Jahren große Innovationssprünge zu machen.

Heute verstehen wir uns als innovativer Entwicklungs- und Produktionsdienstleister mit dem Schwerpunkt der Textilbeschichtung. Wir entwickeln und produzieren fast ausschließlich kundenspezifische Speziallösungen.

Durch die Kombination von Beschichtungen auf Textilien erhalten diese hybriden Wertstoffe ganz neue Eigenschaften.

Sie fertigen ausschließlich am Standort Deutschland. Warum? Sind Sie nie in Versuchung geraten, Niederlassungen in anderen Ländern zu gründen, um beispielsweise von einem niedrigeren Lohnniveau zu profitieren?
Wir beliefern heute von unserem Stammsitz in Süddeutschland globale Lieferketten. Zwar produzieren wir damit in einem Hochlohnland, viel wichtiger für uns sind jedoch Know-How und der Drang unseres Teams, Neues zu schaffen. Globalisierung wird auch zukünftig der Schlüssel zum Erfolg sein. Aus diesem Grund wird es für uns mittel- bis langfristig interessant, auch mit Niederlassungen in Nordamerika und Asien vor Ort zu sein. Noch ist dies jedoch zu früh für uns.

Sie nutzen in Ihrem Unternehmen intensiv KVP- und Kaizen-Techniken. Wie kam es zu einem japanischen Konzept auf der Schwäbischen Alb?
KAIZEN, der Wandel zum Besseren, sind eigentlich deutsche Tugenden. Der Drang, Dinge zu verbessern und zu optimieren, steckt in uns allen. Durch den kontinuierlichen Verbesserungsprozess bleiben wir nicht stehen und entwickeln uns ständig weiter. Und dann ist da noch die persönliche Affinität zu Japan. Ein Blick auf eine andere Kultur öffnet einfach den Horizont. Und wenn man dann noch Parallelitäten in der Arbeitsmethodik erkennt, ist dies umso besser.

Vor nunmehr 10 Jahren haben Sie sich neuen Märkten zugewandt: Aviation, Automotive, Protection, Caravan und Möbelbau, um nur einige zu nennen. Einige dieser Segmente sind unter der Covid-19-Pandemie signifikant eingebrochen. Welche Marktentwicklung erwarten Sie mittelfristig und welche Konsequenzen wird das für Ihr Unternehmen haben
Natürlich haben zum Beispiel die Aviation oder Automotive Industrie substanzielle Probleme in oder durch die Covid-19-Pandemie. Ganz ehrlich sind viele dieser Probleme aber auch schon vorher vorhanden gewesen, wurden nur wie durch einen Brandbeschleuniger weiter verschärft. Natürlich treffen uns diese Einbrüche auch ökonomisch hart. Jedoch verfolgen wir langfristige Ziele. Als Mittelständler muss man die Resilienz haben, seinen Weg weiter zu beschreiten. Durch unsere Spezialisierung und durch unseren Branchensplit, den wir jeden Tag vorantreiben, schaffen wir es, uns immer weiter von konjunkturellen Entwicklungen in einzelnen Branchen abzukoppeln. Dies bietet für unsere Kunden den großen Vorteil, einen sehr stabilen Partner mit langfristiger Ausrichtung zu haben.

Für die Zukunft sind wir optimistisch. Die Megatrends Nachhaltigkeit, Digitalisierung und weiterhin Globalisierung werden dazu führen, dass es auch in den oben genannten Brachen, wie in vielen anderen auch, wieder neue Geschäftsmodelle gibt und es zu erneutem Wachstum kommen wird. Unsere Beschichtungen auf Textilien und flexiblen Bahnwaren können dazu eine Vielzahl von Lösungen beisteuern. Wenn Materialien zum Beispiel leichter werden bei identischen Gebrauchseigenschaften oder durch den Einsatz von Biodegradable-Kunststoffen plötzlich biologisch abbaubar sind, ergeben sich viele neue Chancen.

Maßgeschneidert statt Lösungen für Großkunden: Das Thema Individualisierung bis zur Losgröße 1 nimmt heute einen breiten Raum ein. 2015 haben Sie ein großes Entwicklungslabor in Betrieb genommen, in dem Sie verschiedenste Prüftechnologien für Textilien und Kunststoffe vorhalten. Wie stehen Sie zu individuellen Produktlösungen, und in welchen Anwendungsbereichen haben Sie diese erfolgreich umgesetzt?
Prinzipiell kennen wir keine Standards. Wir leben Individualisierung bei geringstmöglichen Losgrößen. In unserem Bereich schaffen wir nicht die Losgröße 1, beginnen aber bereits ab MOQs von 300 lfm bei prozesssicherer Serienfertigung. Wir haben nur sehr wenige fertige Produkte, und vor allem haben wir keine Kollektionen. Unser Entwicklungslabor ist hierzu der Schlüssel. Wir haben die Möglichkeiten, zusammen mit unseren Kunden sehr schlanke Entwicklungsprozesse zu realisieren. Bereits im Labormaßstab können wir innerhalb weniger Stunden neue Produkte entwickeln und prüfen. Die Skalierung in die Fertigung streben wir dann bereits sehr früh an, um Serienergebnisse zu erhalten. Damit bieten wir unseren Kunden eine Geschwindigkeit und Schlagkraft, die ein besonderes Potential für unsere Partner darstellen.

Sie erfassen wichtige Einsatzfaktoren im Produktionsprozess und werten sie in monatlichen Umweltanalysen aus. Welche Faktoren sind dies konkret und inwiefern haben deren Analysen den Produktionsbetrieb bereits verändert? Wie definieren Sie Umweltmanagement für Ihr Unternehmen
Umweltmanagement bedeutet für uns einen ganzheitlichen Ansatz. Prinzipiell betreiben wir Produktionsaggregate und stellen Produkte her, die viele Ressourcen verbrauchen. Durch die hohen Produktionsmengen kumuliert sich dies weiter. Aus diesem Grund ist es für uns selbstverständlich, dass wir unsere Input- und Output-Ströme erfassen, auswerten und davon Maßnahmen ableiten. Dies ist ökonomisch sinnvoll, ist aber auch durch unsere Verantwortung für unser Umfeld geboten. Konkret sind dies energetische Verbrauchswerte, Verbrauchsdaten von Primärchemie, Stromlastspitzen, unser Co2-Fußabdruck, um nur einige wenige zu nennen. Diese Betrachtung hat uns in vielen Bereichen verändert. Heute betreiben wir ein Kraftwerk mit Gas-Brennwerttechnologie, unsere freien Dachflächen sind begrünt oder tragen Photovoltaikmodule, wir bieten unseren Mitarbeitern und Besuchern Elektrotankstellen an, und zuletzt haben wir die gesamte Stromversorgung unserer Fabrik auf umweltfreundliche Wasserkraft umgestellt.

Mit nopma bauen Sie seit mehreren Jahren eine Marke für den Bereich Technische Textilien auf und kommunizieren diese über eine eigene Website parallel zur Carl Meiser GmbH & Co. KG. Wie kam es zu diesem Markennamen und welches Produktportfolio steckt dahinter
Dies ist der Name eines ersten technischen Textilprodukt aus den 1990er Jahren. Es handelte sich um ein mit Punkten beschichtetes Textil. Noppen auf Maschenware. NOPMA. Mein Vater hat diese Marke kreiert.

2016 haben Sie in eine zusätzliche Produktionslinie für nopma-Produkte investiert und direkt eine Serienbelieferung im NAFTA-Raum starten können. Wie bewerten Sie die Marktchancen aktuell für Nordamerika und Mexiko?
Wir sehen weiterhin Chancen in der Globalisierung und damit auch im nordamerikanischen Markt. Durch die Pandemie sind diese Märkte jedoch immer noch schwer getroffen, und es gibt größere Verwerfungen. Wenn sich diese wieder normalisieren, werden auch wir wieder mehr Erfolg vor Ort sehen.

Meiser bietet als Innovationsführer lösungsmittelfreie PU-Klebstoffsysteme als Vorbeschichtungen zur Kaschierung an. Wie beurteilen Sie die Bedeutung solcher Innovationen im Rahmen von REACH?
Diese Innovationen bieten unseren Kunden die Möglichkeit, sich abzukoppeln vom Druck den REACH in manchen Branchen auslöst. Jedoch haben auch wir vereinzelt Produkte, die wir in den letzten Monaten neu entwickeln. Dies beschäftigt uns immer wieder, schafft aber auch Chancen, neue Marktsegmente zu erschließen.

Wie haben Sie die Coronazeit bisher empfunden - als Unternehmen und persönlich? Was möchten Sie auf keinen Fall wieder erleben, was aber vielleicht sogar in den Alltag mitnehmen?
Ich denke, auch diese Zeit hat uns als Gesellschaft, Menschen und selbst als Unternehmer gestärkt. Jede Krise, die man durchlebt, macht einen etwas gelassener für Unvorhergesehenes, aber auch motivierter, seine Ziele zu erreichen. Es gab also aus meiner Sicht durchaus viel Positives an den letzten Monaten. Plötzlich sind zum Beispiel Werkzeuge der Digitalisierung in unserem Alltag akzeptiert, und ich empfinde es schon so, dass man auf den Anderen wieder mehr achtet. Hoffentlich bleibt dies so.

Die futuristische Rolltreppe „Tube“ der Elbphilharmonie ist ebenso imposant, wie das Gebäude selbst und die längste Rolltreppe Westeuropas. Im August hat ein Kölner Startup UV-Technik eingebaut, die die Handläufe ständig reinhält. Zeitgleich haben Sie eine antivirale Funktionsbeschichtung vorgestellt, die auf alle Textilien in Form von Meterware appliziert werden kann. Wie funktioniert das, und für welche Einsatzzwecke ist die Technik geeignet?
Bereits seit vielen Jahren haben wir uns mit antimikrobiellen Ausrüstungstechniken befasst. Begonnen hat dies bereits mit der Schweinegrippe im Jahr 2009/2010. Damals haben wir mit einem jungen Startup erste Kontakte geknüpft und eine Entwicklung gestartet. Mangels Marktinteresse musste dies jedoch nach einigen Monaten wieder eingestellt werden. Heute sind wir Experten im Bereich „Antimikrobielle Ausrüstungen mittels Beschichtungen“. Auch konnten wir enormes Wissen um das Themenfeld Zulassung und Biozidverordnung aufbauen. Wir können unsere Kunden heute ganzheitlich in diesen Themenfeldern unterstützen. Die Funktion durch hautverträgliche Wirkstoffe aus dem Kosmetikbereich mit einem Vesikelbooster kann Viren und Bakterien innerhalb weniger Minuten abtöten.
Da uns die Pandemie die enorme Wichtigkeit eines neuen Hygieneniveaus aufgezeigt hat, sind die Einsatzzwecke sehr vielfältig und differenziert. Den Einsatz in Persönlicher Schutzausrüstung, Arbeitsmöbeln, Fahrzeugen und zum Beispiel Handschuhen haben wir heute bereits realisiert. Prinzipiell ist jede Anwendung prädestiniert, bei der textile Träger vielen Berührungen durch verschiedene Personen in hoher Frequenz ausgesetzt sind. Hier bieten unsere nopma Produkte ein neues Schutz- und Hygieneniveau.

Neue Wege zu gehen, bedeutet Entscheidungsfreudigkeit, Überwindung von Ängsten - und damit auch Mut zum Scheitern. Nicht jedes Projekt kann gelingen. Über welche unternehmerische Entscheidung sind Sie im Nachhinein besonders froh, sie getroffen zu haben
Wir scheitern immer wieder. Dies gehört dazu. Jedoch ist es noch nie vorgekommen, dass wir nichts gelernt haben. Ein schönes Beispiel ist auch hier die Pandemiesituation. Wir haben im Frühjahr unsere Unternehmerische Verantwortung für unsere Gesellschaft angenommen und als eines von zwei Unternehmen in Baden-Württemberg geschafft, die Zertifizierung für FFP-Schutzmasken zu erlangen. Da wir nicht am damaligen Revolvermarkt teilnehmen wollen, haben wir diese Produkte nur der öffentlichen Hand zu günstigen Vor-Krisenpreisen angeboten. Die Entscheider konnten sich jedoch über Wochen nicht entschließen und haben nicht bestellt. Dies hat unser ganzes Team damals sehr enttäuscht. Heute haben wir dies überwunden und viel Wissen aus dieser Entwicklung mitgenommen.

 

Die Fragen stellte Ines Chucholowius, CEO Textination GmbH

Koelnmesse 1 (c) Koelnmesse / imm cologne
29.09.2020

imm cologne "We make it happen"

“We make it happen” is the idea that is currently guiding the whole imm cologne team. As a message to imm cologne exhibitors and visitors, it underscores Koelnmesse’s firm commitment to the industry event and signals that imm cologne will be ready to welcome visitors on 18 January 2021. To increase the event’s reach further, the trade fair organisers in Cologne are working to extend it into the digital sphere with the new imm cologne @home platform.

“We make it happen” is the idea that is currently guiding the whole imm cologne team. As a message to imm cologne exhibitors and visitors, it underscores Koelnmesse’s firm commitment to the industry event and signals that imm cologne will be ready to welcome visitors on 18 January 2021. To increase the event’s reach further, the trade fair organisers in Cologne are working to extend it into the digital sphere with the new imm cologne @home platform.

“We at Koelnmesse believe firmly that everything is possible with our hygiene and safety concept #B-SAFE4business and a positive attitude,” explains Matthias Pollmann, Vice President Trade Fair Management at Koelnmesse. “This progressive attitude is one that many national and international exhibitors and visitors share with us. They are looking forward to networking at the emotional high point of the year for the industry – even if it is clear to everyone that many things will be different next year,” he adds.

Digital formats will ensure maximum reach
The second key challenge facing the team led by Matthias Pollmann and Claire Steinbrück is reaching those visitors who are unable to or do not want to travel to Cologne due to the pandemic. “By extending the trade fair into the digital sphere, we have the best opportunities to increase our reach. Digital reach will be used as a new success criterion for all our trade fairs going forward. It will no longer simply be about the numbers of exhibitors and visitors and where our visitors come from – we want to be measured in terms of our digital reach as well,” says Matthias Pollmann, as he explains the future strategy for imm cologne. “Our goal is to show how many contacts our exhibitors can generate globally in addition to the purely physical visitors,” adds Claire Steinbrück. “gamescom was something like our future lab for reaching consumers, and DMEXCO, which will be hosted this month, will be our blueprint for trade events. Based on our experiences with these two trade fairs, we will draw up a tailored digital strategy for imm cologne by the end of October,” says the trade fair management team, sketching out imm cologne’s evolution into a hybrid format.

Ready for launch: imm cologne @home is in beta
With the launch of the new imm cologne @home platform, the Interior Business Event is doing more than simply expanding business opportunities for its exhibitors. It will also reach a broad spectrum of visitors, creating a diverse range of further possibilities for interaction. The platform will be a forum for virtual exchanges between industry peers, for networking with relevant contacts and elevating business to the next level. In addition to a variety of live-streamed digital stages – including the highly respected talks forum The Stage – there will be open and thematically curated video chats in the virtual cafe, and online trade fair visitors will be able to experience exclusive new launches by imm cologne exhibitors in private showrooms.

Exhibitors to benefit directly from additional contacts and broader reach
Unlike standard webinar and video conferencing systems, imm cologne @home will offer exhibitors more than just the option to stream content – they will also be able to start one-to-one conversations with customers directly. imm cologne @home will thereby offer real networking opportunities, direct dialogues and real-time solutions – a decisive advantage for any exhibitor.

LivingKitchen visitors and exhibitors will also benefit from the new hybrid format. In addition to presenting events and talks programmes digitally, all the functionalities of the new platform will be made available for LivingKitchen as well. Visitors to the Interior Business Event will be able to access imm cologne @home as a website and an app. The platform is designed to serve as an information and communication hub between the industry events and as a digital trade fair for visitors and exhibitors.

Digital content by imm cologne and its exhibitors is crucial to the hybrid trade fair’s success
“By the end of October, we will decide which tools we will take from the large toolbox for DMEXCO and use for imm cologne. What our exhibitors think will play an important role in this. Everything that supports their business is crucial,” says Pollmann. He adds an appeal to the industry: “The path into a hybrid future is one that we cannot and do not want to take alone. In order to reach virtual visitors, it is vitally important that our exhibitors also produce digital content to accompany the content that we can generate as imm cologne. The same rule applies here as it does with a physical trade fair: We provide the platform and activate the visitors. But the products, the innovations, the stories – this is content that has to come from the exhibitors themselves.”

“You make it possible – we make it happen.”
It is crucial for imm cologne that both exhibitors and visitors realise that the trade fair can be a success for their companies, for the entire industry and for Germany and Europe as a hub for commerce and industry only if they themselves adopt the guiding idea behind imm cologne. “You make it possible – we make it happen,” is how Matthias Pollmann puts it in his invitation to the industry to join imm cologne on this journey.

Weitere Informationen:
imm cologne
Quelle:

Koelnmesse GmbH

Koelnmesse 1 (c) Koelnmesse / imm cologne
29.09.2020

imm cologne "We make it happen"

„We make it happen“ ist zurzeit der Leitgedanke des gesamten imm cologne-Teams. Als Botschaft an die Aussteller und Besucher der imm cologne unterstreicht der Leitsatz das klare Bekenntnis der Koelnmesse zum Messe-Events und signalisiert, dass die imm cologne am 18. Januar 2021 ihre Tore öffnen wird. Zur Erhöhung der Reichweite arbeiten die Kölner Messe-Macher an der Verlängerung des Messe-Events über die neue Plattform imm cologne @home ins Digitale.

„We make it happen“ ist zurzeit der Leitgedanke des gesamten imm cologne-Teams. Als Botschaft an die Aussteller und Besucher der imm cologne unterstreicht der Leitsatz das klare Bekenntnis der Koelnmesse zum Messe-Events und signalisiert, dass die imm cologne am 18. Januar 2021 ihre Tore öffnen wird. Zur Erhöhung der Reichweite arbeiten die Kölner Messe-Macher an der Verlängerung des Messe-Events über die neue Plattform imm cologne @home ins Digitale.

„Wir bei der Koelnmesse glauben fest daran, dass mit unserem Hygiene- und Sicherheitskonzept #B-SAFE4business und mit einer positiven Einstellung alles möglich ist“, erklärt Matthias Pollmann, Geschäftsbereichsleiter Messemanagement der Koelnmesse. „Diese progressive Einstellung teilen viele nationale und internationale Aussteller und Besucher mit uns. Sie freuen sich auf den emotionalen Höhepunkt der Branche zum Networken – auch wenn allen klar ist, dass im nächsten Jahr vieles anders sein wird“, so der Bereichsleiter weiter.

Maximale Reichweite durch digitale Formate
Die zweite zentrale Herausforderung für das Team um Matthias Pollmann und Claire Steinbrück ist es, auch die Besucher zu erreichen, die wegen der Pandemie nicht nach Köln reisen können oder wollen. „Mit der Erweiterung der Messe in den digitalen Raum haben wir die besten Chancen, unsere Reichweite zu erhöhen. Die digitale Reichweite wird künftig von all unseren Messen als neues Erfolgskriterium herangezogen werden. Es wird also nicht mehr nur um die Anzahl der Aussteller und die Anzahl der Besucher sowie deren Herkunft gehen – wir wollen uns auch an der digitalen Reichweite messen lassen“, kommentiert Matthias Pollmann die Strategie der imm cologne für die Zukunft. “Es soll gezeigt werden, wie viele Kontakte die Aussteller über den rein physisch anwesenden Besucher hinaus global generieren können“, ergänzt Claire Steinbrück. „Die Gamescom war so etwas wie unser Future Lab für die Konsumentenansprache, und die noch in diesem Monat stattfindende DMEXCO wird unser Blueprint für Fachbesucher-Messen. Aus den Erfahrungen dieser beiden Messen werden wir für die imm cologne bis Ende Oktober einen digitalen Maßanzug schneidern“, skizziert das Messemanagement-Team die Weiterentwicklung der imm cologne zu einem hybriden Format.

Startklar: imm cologne @home ist in der Beta-Phase
Mit der neuen Plattform imm cologne @home erweitert die imm cologne nicht nur die Business Opportunities der Aussteller, sondern erreicht auch ein breites Spektrum an Besuchern. Hierdurch erhält die Messe vielfältige zusätzliche Möglichkeiten der Interaktion. Hier kann man sich mit der Branche virtuell austauschen, mit relevanten Kontakten vernetzen und sein Business voranbringen. Neben verschiedenen digitalen Bühnen mit Live-Streams – zum Beispiel vom anerkannten Vortragsforum „The Stage“ – gibt es offene und thematisch kuratierte Video-Chats im Virtual Café, und online teilnehmende Messebesucher können zudem in privaten Showrooms der imm cologne-Aussteller exklusive Neuheiten erleben.

Aussteller profitieren unmittelbar von zusätzlichen Kontakten und Reichweiten
Anders als gängige Webinar- und Videoconferencing-Systeme bietet die imm cologne @home ihren Ausstellern neben dem Streamen von Inhalten auch die Möglichkeit, in den sofortigen direkten Austausch mit den Kunden zu treten. Die imm cologne @home bietet somit echtes Networking, direkte Gespräche und Lösungen in Echtzeit – ein entscheidender Vorteil für jeden Aussteller.

Auch die Besucher und Aussteller der LivingKitchen werden von dem neuen hybriden Format profitieren. Hier werden nicht nur Events und Vortragsprogramme digital abgebildet, sondern auch alle Funktionen der neuen Plattform auf die LivingKitchen übertragen. imm cologne @home wird als Website und als App den Besuchern der internationale Einrichtungsmesse zur Verfügung gestellt und soll in Zukunft auch zwischen den Messe-Veranstaltungen als Informations- und Kommunikations-Hub und als digitaler Messeplatz für Besucher und Aussteller genutzt werden können.

Digitaler Content von imm cologne & Ausstellern für das Erfolgskonzept hybride Messe
„Wir werden bis Ende Oktober entscheiden, welche Tools wir aus dem großen Baukasten der DMEXCO auf die imm cologne übertragen werden. Dafür ist uns auch die Meinung unserer Aussteller wichtig. Entscheidend ist alles, was sie in ihrem Business unterstützt“, so Pollmann. Dabei appelliert er auch an die Branche: „Den Weg in die hybride Zukunft können und wollen wir nicht allein gehen. Um die virtuellen Besucher zu erreichen ist es von entscheidender Bedeutung, dass neben dem Content, den wir als imm cologne generieren können, auch unsere Aussteller digitalen Content produzieren! Denn auch hier gilt, genauso wie bei der physischen Messe: Wir stellen die Plattform und aktivieren die Besucher zur Teilnahme; die Produkte, die Innovationen, die Geschichten – das ist Content, der von den Ausstellern selbst kommen muss.

„You make it possible – we make it happen.“
Für die imm cologne ist es wichtig, dass sowohl die Aussteller als auch die Besucher realisieren, dass die Messe nur ein Erfolg für sie selbst, für die Branche und für den Wirtschaftsstandort Deutschland bzw. Europa werden kann, wenn sie den Leitgedanken der imm cologne für sich adaptieren. „You make it possible – we make it happen,“ formuliert Matthias Pollmann deshalb seine Einladung an die Branche zur imm cologne.

Weitere Informationen:
imm cologne
Quelle:

Koelnmesse GmbH

Messegelände Messe Frakfurt (c) Mese Frankfurt GmbH
22.09.2020

Heimtextil 2021 findet im Mai statt

Die Heimtextil 2021 wird vom Januar auf den 4. bis 7. Mai 2021 verlegt und findet dann parallel zur Techtextil und Texprocess 2021 in Frankfurt am Main statt. Es ergeben sich spannende Synergie-Effekte für die Branche, so die Messeleitung.
 
Die aktuelle Situation im Rahmen der Corona-Pandemie und die damit verbundenen internationalen Reisebeschränkungen haben die Messe Frankfurt dazu bewogen, die Heimtextil, weltgrößte Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien, vom Januar auf den 4. bis 7. Mai 2021 zu verlegen.
     

Die Heimtextil 2021 wird vom Januar auf den 4. bis 7. Mai 2021 verlegt und findet dann parallel zur Techtextil und Texprocess 2021 in Frankfurt am Main statt. Es ergeben sich spannende Synergie-Effekte für die Branche, so die Messeleitung.
 
Die aktuelle Situation im Rahmen der Corona-Pandemie und die damit verbundenen internationalen Reisebeschränkungen haben die Messe Frankfurt dazu bewogen, die Heimtextil, weltgrößte Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien, vom Januar auf den 4. bis 7. Mai 2021 zu verlegen.
     
„Aus großen Teilen der internationalen Wohn- und Objekttextilienbranche gibt es den Wunsch, die Heimtextil 2021 stattfinden zu lassen. Viele Unternehmen erhoffen sich vom Messeauftritt einen Anschub ihrer Geschäfte nach dem Re-Start. Dieser Notwendigkeit fühlen wir uns mehr denn je verpflichtet“, erklärt Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt. „Allerdings stellen die aktuellen Reisebeschränkungen und die erneut ansteigenden Infektionszahlen für unsere sehr internationale Veranstaltung eine große Hürde dar. Wir stehen im intensiven Austausch mit unseren Ausstellern wie auch den zuständigen Behörden und setzen uns mit ganzer Kraft für eine sichere und erfolgversprechende Ausrichtung der Heimtextil 2021 ein.“

Über 90 Prozent der Messeteilnehmer kommen aus dem Ausland zur Heimtextil nach Frankfurt. Zur Vorbereitung einer so internationalen Messe im Januar gehört, dass im September Standbauunternehmen sowie die Verschiffung der Waren, Flüge und Hotels gebucht und beauftragt werden müssen. Aufgrund der aktuellen Reiserestriktionen bietet ein späterer Messetermin im Mai 2021 somit für alle Beteiligten größere Planungssicherheit.
 
„Die trendorientierten Orderzyklen der Wohn-und Objekttextilienbranche erfordern eine jährliche Veranstaltung zum Jahresbeginn. Techtextil und Texprocess finden alle zwei Jahre und turnusgemäß wieder im Mai 2021 statt. Für die Heimtextil bietet das die Chance, gemeinsam mit den beiden international erfolgreichen Textilfachmessen die gesamte textile Wertschöpfungskette zeitgleich auf dem Frankfurter Messegelände abzubilden“, betont Olaf Schmidt, Vice President Textiles and Textile Technologies.

Darüber hinaus eröffnet die Parallelität mit der Techtextil, internationale Leitmesse für Technische Textilien und Vliesstoffe, sowie mit der Texprocess, internationale Leitmesse für die Verarbeitung von textilen und flexiblen Materialien, spannende Synergie-Effekte für die Branche.

Durch die räumliche Nähe zu den Anbietern und Einkäufern von technischen Textilien und Vliesstoffen mit innovativen Funktionalitäten sowie von Maschinen und neuesten Technologien zur Verarbeitung von textilen und flexiblen Materialien, ergeben sich sowohl für Besucher als auch für Aussteller der Heimtextil interessante neue Perspektiven. Bereits jetzt spricht das Messe-Duo mit dem Segment „Hometech“ die Heimtextilien-Branche an.
 
„Wir sind zuversichtlich, dass sich die Rahmenbedingungen durch die Corona-Pandemie im Mai kommenden Jahres noch einmal deutlich entspannen werden und freuen uns darauf, gemeinsam mit unseren Branchenpartnern dann eine erfolgversprechende und sichere Veranstaltung auf die Beine zu stellen“, ist sich Schmidt sicher.

NEU: Nextrade - der digitale Marktplatz
Erstmals wird es zur Heimtextil 2021 mit Nextrade einen zusätzlichen digitalen Service der Messe Frankfurt geben. Das Order- und Datenmanagement-Portal Nextrade bietet gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemie mit einer digitalen 24/7-Geschäftsbeziehung zwischen den Messeteilnehmern neue Chancen. Hier können Händler rund um die Uhr und damit unabhängig von aktuellen behördlichen Maßnahmen ihre Order bei den angebundenen Lieferanten platzieren. Auch Lieferanten bietet Nextrade ganz neue Absatz- und Vertriebskanäle, vor allem im Ausland. Nextrade wurde im Rahmen der Konsumgüter- und Lifestylemessen Ambiente, Tendence und Nordstil eingeführt. Als erster digitaler B2B-Marktplatz für Home & Living führt die Plattform Angebot und Nachfrage der gesamten Branche digital zusammen und schafft damit einen großen Mehrwert für beide Seiten: www.nextrade.market

Techtextil / Texprocess
Auf der internationalen Leitmesse Techtextil in Frankfurt am Main zeigen internationale Aussteller alle zwei Jahre das gesamte Spektrum technischer Textilien, funktionaler Bekleidungstextilien und textiler Technologien für alle Anwendungsbereiche. Parallel zur Techtextil findet mit der Texprocess die Leitmesse für die Bekleidungs- und textilverarbeitende Industrie statt, die sich vor allem an Hersteller von Bekleidung, Mode, Polstermöbeln und Lederprodukten richtet.

Weitere Informationen:
Heimtextil 2021
Quelle:

Messe Frankfurt GmbH

Intertextile 1 (c) Messe Frankfurt / Intertextile Shanghai Apparel Fabrics
15.09.2020

Intertextile Apparel: Digitale Lösungen verbinden Lieferanten und Käufer

Die Veranstalter der Intertextile Shanghai Apparel Fabrics sind entschlossen, digitale Lösungen zu nutzen und so Aussteller und Besucher zu unterstützen, die weder an der Frühjahrsausgabe der Intertextile in Shanghai im März, noch an der kommenden Herbstausgabe vom 23. - 25. September teilnehmen konnten und können. Zu der in diesem Monat stattfindenden Messe werden rund 3.400 Aussteller aus mehr als 20 Ländern und Regionen erwartet. Mit der mobilen Intertextile-App, einer Online-Business-Matching-Plattform mit verschiedenen Zusatzfunktionen, nutzt die Intertextile weiterhin ihr vielfältiges Netzwerk in der Textilindustrie, um bei der Adressierung von Beschaffungsbedarf und der Entwicklung neuer Geschäftschancen zu helfen.

Die Veranstalter der Intertextile Shanghai Apparel Fabrics sind entschlossen, digitale Lösungen zu nutzen und so Aussteller und Besucher zu unterstützen, die weder an der Frühjahrsausgabe der Intertextile in Shanghai im März, noch an der kommenden Herbstausgabe vom 23. - 25. September teilnehmen konnten und können. Zu der in diesem Monat stattfindenden Messe werden rund 3.400 Aussteller aus mehr als 20 Ländern und Regionen erwartet. Mit der mobilen Intertextile-App, einer Online-Business-Matching-Plattform mit verschiedenen Zusatzfunktionen, nutzt die Intertextile weiterhin ihr vielfältiges Netzwerk in der Textilindustrie, um bei der Adressierung von Beschaffungsbedarf und der Entwicklung neuer Geschäftschancen zu helfen.

"Um uns auf die Herbstausgabe der Intertextile vorzubereiten, haben wir in engem Kontakt mit Ausstellern und Besuchern aus Übersee gestanden. Uns ist bewusst, dass einige im September möglicherweise nicht nach China reisen werden können. Wir verstehen, dass in diesen Zeiten alternative Lösungen notwendig sind, um unseren Ausstellern und Besuchern dabei zu helfen, die durch den Ausbruch von COVID-19 verursachten Hemmnisse zu überwinden. Deshalb haben wir die derzeit verfügbaren Online-Tools und -Dienste evaluiert und nach neuen Wegen gesucht, um die Branche digital zu verbinden ", sagte Wendy Wen, Senior General Manager der Messe Frankfurt (HK) Ltd.

"Unsere digitalen Lösungen werden allen Szenarien gerecht - Lieferanten und Einkäufer aus dem In- und Ausland, die seit dem Ausbleiben der Frühjahrsausgabe von Intertextile bestrebt waren, miteinander in Kontakt zu treten, und dies gleichzeitig als Werbemöglichkeit oder Geschäfts- und Networking-Angebote vor der Herbst-Ausgabe nutzen. Dies wird einen nahtlosen Informationsaustausch für internationale Online- und Offline-Geschäfte vor, während und nach der Messe ermöglichen, um die Erholung der Branche wirklich zu unterstützen ", so Frau Wen weiter.

Maximierung der Bekanntheit und der Geschäftsmöglichkeiten von Marken:
Mit den digitalen Lösungen der Intertextile erhalten Aussteller Zugriff auf deren wertvolle Datenbank - mehr als 100.000 Käufer aus über 100 Ländern und Regionen. Um inländische Käufer zu erreichen, können Aussteller die mobile Intertextile-App herunterladen und selbst Produktinformationen und Fotos hochladen. Sie können mit Käufern interagieren indem sie ihre jüngsten Unternehmensneuigkeiten, Entwicklungen und Verkaufsförderungsmaßnahmen teilen.
Die Aussteller haben außerdem Zugriff auf die Kontakte der Käufer, sodass sie über die integrierte Messenger-Funktion der App Online- oder Vor-Ort-Meetings im Voraus planen können. Die mobile App enthält Informationen zur Messe wie beispielsweise Updates zu Karten, Verkehr und Rahmenprogrammen, was sie zu einem All-in-One-Tool für Aussteller macht, die Komfort auf der Messe und gleichzeitig zusätzliche Aufmerksamkeit bevorzugen, die nicht auf die dreitägige Ausstellungsdauer beschränkt ist.

Als besondere Maßnahme als Reaktion auf COVID-19 erweitert die Intertextile ihr Angebot für Aussteller und Besucher, auf deren Online-Business-Matching-Plattform Connect PLUS zugreifen zu können. Diese wird normalerweise nur zur Planung von Geschäftstreffen vor Ort vor der Messe verwendet. Connect PLUS ist jetzt verfügbar für Online-Business-Matching vor und nach der Messe. Basierend auf datengesteuerten intelligenten Empfehlungen können Aussteller Käuferprofile aus Übersee aus der Intertextile-Datenbank abrufen und proaktiv Verbindungsanfragen senden. Mit Instant Messaging- und Videoanruffunktionen eignet sich die Plattform für Aussteller, um Käufer aus Übersee zu kontaktieren, die nicht an der Intertextile teilnehmen können. Dies ist auch ein perfektes Instrument für das Business-Matching nach der Veranstaltung und zur Steigerung der Sourcing-Effizienz. Aussteller können darüber hinaus Sponsoren-Pakete nutzen, um auf der Plattform zu werben und so ihre Bekanntheit steigern.

Weitere Informationen zu den digitalen Lösungen der Intertextile finden Sie online: https://intertextile-shanghai-apparel-fabrics-autumn.hk.messefrankfurt.com/shanghai/en/Online_Platforms.html

Online-Inhalte für Teilnehmer aus Übersee
Das Team der Intertextile bereitet eine verstärkte Weitergabe von Inhalten vor der Veranstaltung in Form von Webinaren vor, die als "Textile e-Dialogue" -Serie bezeichnet werden. Durch die Bewerbung von Aussteller-Webinaren vor der Veranstaltung über Newsletter und die Website der Messe, wird dies dem Online-Publikum ermöglichen, um sich über die neuesten Branchennachrichten zu informieren und gleichzeitig mit den Ausstellern über Fragen und Antworten zu interagieren.

Während der Messe werden Rahmenprogramme wie Produktpräsentationen für Käufer vor Ort und das Online-Publikum live übertragen, die wiederum in Echtzeit Fragen stellen und Antworten bekommen können. Die Präsentationen werden aufgezeichnet und zum Anzeigen und Teilen auf Social-Media-Plattformen zur Verfügung gestellt, so dass Aussteller und Käufer aus Übersee und aus verschiedenen Zeitzonen die Highlights der Messe nach Belieben kennenlernen können.

Intertextile Shanghai Apparel Fabrics - Die Herbstausgabe 2020 findet vom 23. bis 25. September gleichzeitig mit der Yarn Expo Autumn, der CHIC und der PH Value im Nationalen Ausstellungs- und Kongresszentrum (Shanghai) statt. Die Messe wird von der Messe Frankfurt (HK) Ltd., dem Sub-Council of Textile Industry, CCPIT, und dem China Textile Information Center gemeinsam organisiert.

 

Intertextile 1 (c) Messe Frankfurt / Intertextile Shanghai Apparel Fabrics
15.09.2020

Intertextile Apparel’s digitised Solutions reconnect suppliers and buyers

The organisers of Intertextile Shanghai Apparel Fabrics are determined to make use of digitised solutions and provide support for exhibitors and visitors who originally intended to participate in the Spring Edition of Intertextile in Shanghai this March, as well as those unable to join the upcoming Autumn Edition from 23 – 25 September. This month’s fair is expecting about 3,400 exhibitors from over 20 countries and regions. With the Intertextile mobile app, an online business matching platform and more, Intertextile continues to utilise its diverse network in the textile industry to help address sourcing needs and generate new business opportunities.

The organisers of Intertextile Shanghai Apparel Fabrics are determined to make use of digitised solutions and provide support for exhibitors and visitors who originally intended to participate in the Spring Edition of Intertextile in Shanghai this March, as well as those unable to join the upcoming Autumn Edition from 23 – 25 September. This month’s fair is expecting about 3,400 exhibitors from over 20 countries and regions. With the Intertextile mobile app, an online business matching platform and more, Intertextile continues to utilise its diverse network in the textile industry to help address sourcing needs and generate new business opportunities.

“While we have been closely in touch with overseas exhibitors and visitors to prepare for the Autumn Edition of Intertextile, we are mindful that some may not be able to travel to China in September. We understand that alternative solutions are necessary at this time to help our exhibitors and visitors overcome the obstacles set by the outbreak of COVID-19, thus we have evaluated the online tools and services we currently have, as well as sought new ways to digitally connect the industry,” said Ms Wendy Wen, Senior General Manager of Messe Frankfurt (HK) Ltd.

“Our digitised solutions will cater for all scenarios – domestic and overseas suppliers and buyers who have been eager to connect with each other since missing out on the Spring Edition of Intertextile, while serving as pre-event promotion, business and networking opportunities for the Autumn Edition. This will facilitate a seamless exchange of information for doing international business online and offline before, during and after the fair to truly support the industry’s recovery,” continued Ms Wen.

Maximising brands’ exposure and business opportunities:
Intertextile’s digitised solutions will allow exhibitors to gain access to its valuable database – more than 100,000 buyers from over 100 countries and regions. To reach out to domestic buyers, exhibitors can download Intertextile’s mobile app and proactively upload product information and photos. They can interact with buyers by sharing their latest business updates, developments and sales promotions. Exhibitors will also have access to buyers’ contacts so that they can schedule online or onsite meetings in advance via the app’s built-in messenger function. The mobile app contains information about the fair, such as map, traffic and fringe programme updates, making it an all-in-one tool for exhibitors to enjoy convenience at the fair while gaining extra exposure not limited to the 3-day show period.

As a special measure in response to COVID-19, Intertextile is extending its offer for exhibitors and visitors to access its online business matching platform, Connect PLUS, which is normally only used to schedule onsite business meetings in advance of the fair. Connect PLUS is now available for online business matching before and after the fair. Based on data-driven intelligent recommendations, exhibitors can check out overseas buyer profiles from Intertextile’s valuable database and proactively send out requests to connect. With instant messaging and video call functions, this platform will be useful for exhibitors to connect with overseas buyers who are unable to attend Intertextile, serving as an ideal tool for post-event business matching and for enhancing sourcing efficiency. Sponsorship packages are also available for exhibitors to advertise on the platform and increase their exposure.

For more details about Intertextile’s digitised solutions, please visit: https://intertextile-shanghai-apparel-fabrics-autumn.hk.messefrankfurt.com/shanghai/en/Online_Platforms.html

Online content for overseas participants
The team at Intertextile is preparing for more pre-event content sharing in the form of webinars called the ‘Textile e-Dialogue’ series. By promoting exhibitors’ pre-event webinars through the fair’s e-newsletters and website, this will allow the online audience to catch up with the latest industry news while being able to interact with exhibitors via Q&A sessions.

During the fair, fringe programme events such as product presentations will also be livestreamed with real-time Q&A for onsite buyers and online audience. Presentations will be recorded and made available for viewing and sharing on social media platforms, so that overseas exhibitors and buyers in different time zones can learn about the fair’s highlights at their convenience.

Intertextile Shanghai Apparel Fabrics – Autumn Edition 2020 will be held concurrently with Yarn Expo Autumn, CHIC and PH Value from 23 – 25 September at the National Exhibition and Convention Center (Shanghai). The fair is co-organised by Messe Frankfurt (HK) Ltd; the Sub-Council of Textile Industry, CCPIT; and the China Textile Information Centre.

Photo: pixabay
08.09.2020

German Trade Fairs start again in September

  • 84 exhibitions still planned until the end of the year

After a shutdown of almost six months due to the Corona pandemic, major exhibitions for trade visitors and the general public will be held again in Germany from September onwards, often in modified formats and sometimes with digital supplements.
 
“Many exhibitors and visitors are waiting for trade fairs to restart, because they will once again stimulate demand through the presentation of innovations and personal trust-building communication,” explains Jörn Holtmeier, Managing Director of AUMA – Association of the German Trade Fair Industry, the importance of the restart for the German economy.
 

  • 84 exhibitions still planned until the end of the year

After a shutdown of almost six months due to the Corona pandemic, major exhibitions for trade visitors and the general public will be held again in Germany from September onwards, often in modified formats and sometimes with digital supplements.
 
“Many exhibitors and visitors are waiting for trade fairs to restart, because they will once again stimulate demand through the presentation of innovations and personal trust-building communication,” explains Jörn Holtmeier, Managing Director of AUMA – Association of the German Trade Fair Industry, the importance of the restart for the German economy.
 
“Through their participation exhibitors and visitors show that they expect high benefits from trade fairs even under altered conditions. In addition to business success, side-effects for companies such as image building are included, for example through showing innovative force, or being present in trade media or by direct exchange of experience within the industry.”

Caravan Salon is the largest exhibition to kick off
Twelve exhibitions are planned in September alone, including several international events, from the CARAVAN SALON in Dusseldorf as the largest show to restart, the compact version of the IFA Berlin right in the first week of September to the INTERBOOT in Friedrichshafen at the end of the month.

Messe Dusseldorf’s President & CEO Wolfram N. Diener, is looking forward to the restart of trade fair operations in Germany: “We want to signalise: Trade fairs can work in corona times, too. In close cooperation with authorities, partners and customers, we have realised the CARAVAN SALON 2020 under high hygiene and safety standards. The result: Around 350 exhibitors in eleven exhibition halls are presenting the entire spectrum of mobile travel.”

Exhibitions are not major events
The trade fair industry is not affected by the extension of the ban on major events in Germany by the Prime Minister’s Conference on 27 August 2020. Trade fairs have already been considered separately since 6 May 2020. Accordingly, a total of 84 exhibitions listed by AUMA, are currently planned for the months of September to December, 47 of them with international or national relevance and 37 with regional relevance. Dates for trade fairs, taking place in the near future are listed by AUMA at www.auma.de/Exhibition-Data.

Comprehensive concepts for health protection, which are approved by the responsible health authorities, are the basis for the industry meetings. “The trade fair organizers are doing everything possible to create safe and promising conditions for exhibitors and visitors. Size and quality of the exhibition grounds offer very good conditions for implementing hygiene and distance regulations”, says AUMA Managing Director Jörn Holtmeier.

AUMA has listed the key points of the protective measures as well as the safety concepts for all exhibition sites in Germany on its website at https://www.auma.de/en/exhibit/legal-matters/hygiene-and-distance-concepts-at-trade-fairs-in-Germany.

AUMA Chairman Philip Harting: "Those who focus on trade fairs can gain market shares”
"The principle is: Whoever dares wins. Anyone who bets on trade fairs in the coming months will have an earlier chance than others to receive a direct, unfiltered response to innovations, because at trade fairs customers can check and test the product. Once the customer is convinced of the quality, he simply decides faster.

Winning new customers in particular is extremely difficult with the help of digital formats. Many companies have experienced this in recent weeks and months. Along the way an exhibitor also gets valuable advice for the enhancement of his products". And, according to Harting, those who exhibit at trade shows find suitable cooperation partners faster, both professionally and personally, to help them weather the crisis better. Last but not least, he says, one can initiate urgently needed business deals, perhaps not as extensive as usual, but small orders often enough turn into large ones in the medium term.

Trade fairs offer just as great a benefit to visitors in the current situation. The AUMA Chairman: "Trade fair visitors can personally negotiate with potential new suppliers at an early stage, experience technology and design innovations earlier than others. And they may find suggestions on how retailer can inspire hesitant consumers".

Foto: Pixabay
08.09.2020

Messewirtschaft startet ab September neu

  • Noch 84 Messen bis zum Jahresende geplant

Nach fast sechs Monaten Stillstand aufgrund der Corona-Pandemie finden ab September in Deutschland wieder größere Messen für Fachbesucher und allgemeines Publikum statt, vielfach in veränderten Formaten und teilweise mit digitalen Ergänzungen.

„Viele Aussteller und Besucher warten auf den Messe-Neustart, denn Messen werden den Branchen wieder Nachfrage-Impulse geben, durch die Präsentation von Innovationen und durch persönliche vertrauensbildende Kommunikation“, erläutert Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des AUMA – Verband der deutschen Messewirtschaft, die Bedeutung des Re-Starts für die Wirtschaft.

  • Noch 84 Messen bis zum Jahresende geplant

Nach fast sechs Monaten Stillstand aufgrund der Corona-Pandemie finden ab September in Deutschland wieder größere Messen für Fachbesucher und allgemeines Publikum statt, vielfach in veränderten Formaten und teilweise mit digitalen Ergänzungen.

„Viele Aussteller und Besucher warten auf den Messe-Neustart, denn Messen werden den Branchen wieder Nachfrage-Impulse geben, durch die Präsentation von Innovationen und durch persönliche vertrauensbildende Kommunikation“, erläutert Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des AUMA – Verband der deutschen Messewirtschaft, die Bedeutung des Re-Starts für die Wirtschaft.

„Aussteller und Besucher zeigen durch ihre Teilnahme, dass sie sich von Messen auch unter veränderten Rahmenbedingungen hohen Nutzen versprechen. Neben dem geschäftlichen Erfolg gehören dazu noch Zusatzeffekte wie Imagebuilding etwa durch die Demonstration von Innovationsstärke, die Präsenz von Unternehmen und Branche in den Fachmedien und der direkte Erfahrungsaustausch innerhalb der Branche.“

Caravan Salon ist größte Messe zum Auftakt
Allein im September sind zwölf Messen geplant, darunter mehrere internationale Veranstaltungen, vom CARAVAN SALON in Düsseldorf als größte Messe zum Neustart und der Kompaktversion der IFA Berlin gleich in der ersten September-Woche bis zur INTERBOOT in Friedrichshafen am Monatsende.

Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf, Wolfram N. Diener, freut sich auf den Re-Start des Messebetriebs in Deutschland: „Wir wollen ein Signal setzen: Messen können auch in Corona-Zeiten funktionieren. In enger Abstimmung mit Behörden, Partnern und Kunden haben wir den CARAVAN SALON 2020 unter hohen Hygiene- und Sicherheitsstandards realisiert. Das Ergebnis: Rund 350 Aussteller in elf Messehallen präsentieren die gesamte Bandbreite des mobilen Reisens.“

Messen sind keine Großveranstaltungen
Von der Verlängerung des Großveranstaltungsverbots durch die Ministerpräsidentenkonferenz am 27. August 2020 ist die Messewirtschaft nicht betroffen. Bereits seit 6. Mai 2020 werden Messen separat betrachtet. Dementsprechend sind für die Monate September bis Dezember gegenwärtig insgesamt 84 vom AUMA gelistete Messen geplant, davon 47 mit internationaler oder nationaler Bedeutung und 37 mit regionaler Bedeutung. Die Termine für die Messen in der nächsten Zeit sind beim AUMA gelistet unter: www.auma.de/Messedaten.

Basis für die Durchführung der Branchentreffs sind ausgefeilte Konzepte für den Gesundheitsschutz, die von den zuständigen Gesundheitsbehörden genehmigt werden. „Die Messeveranstalter setzen alles daran, für die Aussteller und Besucher sichere und erfolgversprechende Rahmenbedingungen zu schaffen. Größe und Qualität der Messegelände bieten sehr gute Voraussetzungen, die Hygiene- und Abstandsregeln umzusetzen“, so AUMA-Geschäftsführer Jörn Holtmeier.

Die Eckpunkte der Schutzmaßnahmen sowie die Sicherheitskonzepte für alle Messestandorte in Deutschland hat der AUMA hat auf seiner Website gelistet:
www.auma.de/de/ausstellen/recht/hygiene-und-abstandskonzepte-auf-messen-in-deutschland

AUMA-Vorsitzender Philip Harting: Wer jetzt auf Messen setzt, kann Marktanteile gewinnen:
„Es gilt das Prinzip: Wer wagt, gewinnt. Wer in den nächsten Monaten auf Messen setzt, hat früher als andere die Chance, auf Innovationen eine direkte, ungefilterte Resonanz zu erhalten, denn auf Messen kann der Kunde prüfen und testen. Und wenn der Kunde sich von der Qualität überzeugt hat, entscheidet er einfach schneller.

Denn gerade neue Kunden zu gewinnen, ist mit Hilfe digitaler Formate äußerst schwierig. Das haben viele Unternehmen in den letzten Wochen und Monaten erfahren. Nebenbei bekommt ein Aussteller noch wertvolle Tipps für die Weiterentwicklung seiner Produkte“. Und, so Harting, wer auf Messen ausstelle, finde schneller fachlich und menschlich passende Kooperationspartner, um die Krise besser zu bestehen. Nicht zuletzt könne man dringend notwendige Geschäftsabschlüsse anbahnen, vielleicht nicht so umfangreiche wie gewohnt, aber aus kleinen Aufträgen würden oft genug mittelfristig große.

Ebenso großen Nutzen bieten Messen in der gegenwärtigen Situation Fachbesuchern. Der AUMA-Vorsitzende: „Fachbesucher können frühzeitig mit potentiellen neuen Lieferanten persönlich verhandeln, Technik- und Design-Innovationen früher als andere live erleben und auch Anregungen finden, wie man im Einzelhandel zögernde Verbraucher begeistern kann.“

Bildquelle: Hohenstein
01.09.2020

Forschungsprojekte der Zuse-Gemeinschaft: Beim Design schon ans Recycling denken …

Wie Angewandte Forschung in Kooperation mit der Wirtschaft zu hochwertigen Recycling-Lösungen kommen kann, erklärt die Zuse-Gemeinschaft mit ihrer Serie „Design for Recycling“

Kunstrasen der Zukunft

Textilien sind viel mehr als nur Kleidung. Für Kunst- wie Naturfasern ist vielmehr die Industrie ein zentraler Abnehmer. Deren Textil-Produkte aber sind häufig verbrauchernah – das gilt z.B. für die Freizeitbranche oder den Sportplatzbau, so für Kunstrasen.

Wie Angewandte Forschung in Kooperation mit der Wirtschaft zu hochwertigen Recycling-Lösungen kommen kann, erklärt die Zuse-Gemeinschaft mit ihrer Serie „Design for Recycling“

Kunstrasen der Zukunft

Textilien sind viel mehr als nur Kleidung. Für Kunst- wie Naturfasern ist vielmehr die Industrie ein zentraler Abnehmer. Deren Textil-Produkte aber sind häufig verbrauchernah – das gilt z.B. für die Freizeitbranche oder den Sportplatzbau, so für Kunstrasen.

Auf Sportplätzen werden Textilien gewissermaßen mit Füßen getreten, nämlich wenn auf Kunstrasen gespielt wird. Allein in Deutschland gibt es rd. 5.000 für den Fußball gemeldete Kunstrasenplätze. Unter den grünen Stoppeln verbirgt sich allerdings eine schwere Last – für Vereine und Umwelt. Denn laut Angaben des Wirtschaftsverbandes IAKS Deutschland werden pro Quadratmeter Kunstrasen hierzulande rd. 5 kg Granulat verfüllt, in anderen Ländern dürfte es noch deutlich mehr sein. „Bei einem Kunstrasen mit einer Faserlänge von 42 mm schauen nur 12 mm aus der Masse von Füllmaterialien, die auf die Fläche ausgebracht wurden“, erläutert Dr. Ulrich Berghaus von Morton Extrusionstechnik GmbH, einem führenden Hersteller von Kunstrasen. In einem neuen Platz stecken rechnerisch heutzutage fast 50 Prozent des alten Platzes mit drin – als Einfüllmaterial. Doch als Mikroplastik kann dies Probleme machen – Alternativen müssen her. Zusammen mit dem Aachener Institut für Bodensysteme (TFI) arbeitet Morton Extrusionstechnik am Kunstrasen der Zukunft, der ohne problematische Füllstoffe auskommt.

Gefordert sind nun die Forschenden am TFI, damit die Noppen des Kunstrasens künftig auch ohne Polyurethan und ohne Latex gut im Trägermaterial halten. „Ideal wäre ein Kunstrasen aus nur einem Polymer“, sagt TFI-Projektleiter Dirk Hanuschik. Denn ähnlich wie bei Verpackungen von Lebensmitteln sind nicht trennbare Stoffverbünde Gift für hochwertiges Recycling. Hanuschik und sein Team forschen deshalb mit ihrem Industriepartner an einem Kunstrasen-Design, das ohne Polyurethan und ohne Latex für die Rückenbeschichtung des Trägermaterials auskommt. In einer Thermobonding-Anlage sollen die Kunstrasen-Noppen direkt auf das Trägermaterial aufgeschmolzen, nicht aufgeklebt werden. Trotzdem ist eine Haltbarkeit von rund 12-15 Jahren das Ziel – wie bei heute noch verlegten Kunstrasen. Testen kann er die neuen Materialien auf der Industrie-Beschichtungsanlage, die am TFI in verkleinertem Maßstab steht. Schon Mitte nächsten Jahres soll eine erste Produktionsanlage in Betrieb gehen.

„Das praxisnahe Projekt des TFI ist ein exzellentes Beispiel dafür, wie Industrieforschung aus der Zuse-Gemeinschaft konkreten Nutzen für die Menschen durch nachhaltige Kreislaufwirtschaft schafft. Forschung zum ‚Design für Recycling‘ steht an vielen unserer Institute im Fokus. Ihre enge Kooperation mit Unternehmen und ihr interdisziplinärer Ansatz bieten beste Voraussetzungen für weitere Innovationen“, erklärt der Präsident der Zuse-Gemeinschaft, Prof. Martin Bastian.

Recycling in der Modebranche

Recycling ist mehr als eine Mode. Doch zur Mode soll künftig verstärkt sinnvolles Recycling gehören: Die Menschen in Deutschland kaufen pro Jahr im Schnitt 26 kg Textilien pro Kopf, davon 12-15 kg Bekleidung. Ein hochwertiges Recycling ist angesichts dieser großen Mengen eine große Herausforderung. Zum verbesserten Recycling gehört Kreislaufwirtschaft, die schon beim Design von Produkten ans „Leben danach“, nämlich das nächste oder erneuerte Erzeugnis denkt. Wie das für Kleidung funktionieren kann, zeigt ein aktuelles Forschungsprojekt der Zuse-Gemeinschaft.

Getränkeflaschen aus dem Kunststoff PET eignen sich schon heute aufgrund ihrer Sortenreinheit ideal fürs Recycling, und zwar nicht nur für Verpackungen. Unter dem Motto „Von der Faser zur Faser“ nutzt das die angewandte Forschung im Verbundprojekt DiTex für Mietwäsche. Die eingesetzten Fasern stammen aus recycelten PET-Flaschen, die Mietwäsche selbst soll nach ihrem ersten Lebenszyklus wieder zu Wäsche recycelt werden.

„Mietwäsche eignet sich auch deshalb gut fürs Konzept ‚Design for Recycling‘, weil sich ihre Nutzung genau nachvollziehen lässt, was optimale Voraussetzungen fürs Recycling bietet“, erläutert Projektleiterin Dr. Anja Gerhardts vom Forschungsinstitut Hohenstein. Das Institut aus Baden-Württemberg ist in dem vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) initiierten und koordinierten Vorhaben für Textilprüfungen und Produktspezifikationen zuständig. Fürs Nutzen statt Besitzen entwickeln die Verbundpartner je eine kreislauffähige Linie von Bettwäsche sowie von Polo- und Businesshemden. Die Hemden dienen als Dienstkleidung für Polizei und Rettungsdienst.

Intelligentes Etikett speichert Informationen
Über den gesamten Nutzungskreislauf wird die Wäsche mit einer digitalen Tracking-ID ausgestattet. Dieses „intelligente“ Etikett speichert Informationen wie Faserherkunft, Materialkomposition und Beschaffenheit des Textils. Dadurch können Recyclingunternehmen die Produkte besser sortieren, den Recycling-Anteil erhöhen und aufwerten. In zahlreichen Waschversuchen wird in Hohenstein nun getestet, wie gut das Tracking-Tool sich bewährt, wie es um Reißfestigkeit, Weißgrad, Farbqualität, Haltbarkeit und Tragekomfort der Textilien bestellt ist, wenn sie im gewerblichen Textilservice bis zu 200 Mal gewaschen, geschleudert und getrocknet werden. „In DiTex bringen wir Nutzer, Beschaffer und Recycler von Textilien an einen Tisch, um kreislauffähiges Produktdesign Realität werden zu lassen“, erläutert Anja Gerhardts.
„Praxisnahe Forschung zu Fasern und Textilien gehört zu den Kernkompetenzen vieler unserer Institute, sei es für Industrieprodukte oder für verbrauchernahe Erzeugnisse. Projekte wie DiTex zeigen innovative Lösungen zum Design fürs Recycling. Durch den interdisziplinären Ansatz in unserem Verbund können auch andere Branchen von solchen Lösungen lernen“, erklärt die Geschäftsführerin der Zuse-Gemeinschaft, Dr. Annette Treffkorn.

Weitere Informationen:
Recycling Kunstrasen PET-Flaschen
Quelle:

Zuse-Gemeinschaft

Foto: Jakob Jost GmbH
25.08.2020

Steffen Jost: „Wir müssen schneller werden, besser werden in den Sortimenten und strategischer vorgehen.“

Interview mit Steffen Jost, Präsident des BTE e.V. und Geschäftsführer der Jakob Jost GmbH
 
Am 31. Juli diesen Jahres meldete der Handelsverband Deutschland - HDE e.V. begleitend zu den vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten aktuellen Umsatzzahlen: „Viele Bekleidungshändler nach wie vor in Existenzgefahr.“ Eine HDE-Umfrage unter 500 Händlern zeigte, dass rund zwei Drittel der befragten Nicht-Lebensmittelhändler in der laufenden Woche mindestens 75 Prozent des Umsatzes der Vergleichswoche des Vorjahres erreichen. Hauptgrund dafür seien die langsam ansteigenden Kundenfrequenzen.

Interview mit Steffen Jost, Präsident des BTE e.V. und Geschäftsführer der Jakob Jost GmbH
 
Am 31. Juli diesen Jahres meldete der Handelsverband Deutschland - HDE e.V. begleitend zu den vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten aktuellen Umsatzzahlen: „Viele Bekleidungshändler nach wie vor in Existenzgefahr.“ Eine HDE-Umfrage unter 500 Händlern zeigte, dass rund zwei Drittel der befragten Nicht-Lebensmittelhändler in der laufenden Woche mindestens 75 Prozent des Umsatzes der Vergleichswoche des Vorjahres erreichen. Hauptgrund dafür seien die langsam ansteigenden Kundenfrequenzen.

Bei 27 Prozent der Händler sei die Lage allerdings nach wie vor sehr ernst: Sie sehen ihre unternehmerische Existenz aufgrund der Coronakrise bedroht. Den meisten Handelsunternehmen werde es nicht gelingen, in den letzten Monaten aufgelaufene Umsatzverluste aufzuholen. Dementsprechend kalkulierten zwei Drittel der Nicht-Lebensmittelhändler auch im zweiten Halbjahr mit einem Umsatzminus. Viele Bekleidungshändler durchlebten nach wie vor schwere Zeiten.
 
Textination sprach darüber mit Steffen Jost, langjähriger Präsident des BTE Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels e.V., Inhaber und Geschäftsführer der Jakob Jost GmbH. Das 1892 gegründete Familienunternehmen betreibt fünf Bekleidungshäuser in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg im mittleren bis gehobenen Preissegment mit mehr als 300 Mitarbeitern und einer Verkaufsfläche von rund 20.900 qm.

Wie haben Sie die Coronazeit bisher empfunden – gerne als Unternehmen und persönlich? Was möchten Sie auf keinen Fall wieder erleben, was aber vielleicht sogar in den Alltag mitnehmen?
Die Coronazeit war für das Unternehmen und die Mitarbeiter eine herausfordernde Zeit. Man erlebt sehr deutlich, welche Mitarbeiter sich loyal und mit Engagement den Herausforderungen stellen und welche nicht. Erschreckend ist das Auftreten von Maskenverweigerern unter den Kunden, die für sich in Anspruch nehmen, ohne Maske im Handel einkaufen zu können und für sich eine Freiheit fordern und gleichzeitig damit die Opferbereitschaft der Mitarbeiter voraussetzen. Der Ton, die Unverschämtheiten als auch die Aggressivität sind erschreckend, es handelt sich hierbei häufig um Egoismus pur. Mit Freiheit ist hier immer nur die eigene gemeint.   

Was bedeutet die Pandemie bisher wirtschaftlich für Ihr eigenes Unternehmen, wie schätzen Sie die Konsequenzen für die gesamte Branche ein?
Die wirtschaftlichen Auswirkungen insbesondere im Bereich Rentabilität sind immens. Nachdem es die gesamte Branche trifft und damit auch viele Unternehmen, die ohne eine solide Eigenkapital-Basis in die Krise hineingegangen sind, ist eine große Bereinigung zu befürchten. Insbesondere deshalb, weil auch noch nicht abzusehen ist, wie lange die Krise noch dauern wird.
 
Zu welchen Anpassungen oder Neuerungen haben Sie sich für Ihr Sortiment veranlasst gesehen?
Durch die Krise bedingt sind Anlass- und elegante Bekleidung eher rückläufig, sportive Bekleidung im Durchschnitt etwas erfolgreicher, so dass hier vermehrt Schwerpunkte gelegt werden. Der stationäre Handel als auch die Industrie haben große Probleme, trotzdem gibt es mit vielen Lieferanten nach intensivem Austausch akzeptable Lösungen. Einige wenige Lieferanten versuchen ausschließlich ihre eigenen Interessen durchzusetzen. Dies wird natürlich entsprechende Konsequenzen für die Zusammenarbeit haben.

Wie sehen Sie künftig auf Lieferanten, welche Erfahrungen haben Sie gemacht und werden Sie für Ihre Beschaffungspolitik Konsequenzen ziehen?
Die gute Zusammenarbeit zwischen Handel und Industrie ist wesentlich für den wirtschaftlichen Erfolg. Ist diese Basis nicht gegeben (sie hat durch Corona erheblich gelitten), vermutet man auch, dass die wirtschaftlichen Erfolge der Zukunft schlechter werden. Eine ertragsorientierte Unternehmensführung muss dies entsprechend in der Beschaffungspolitik konsequent berücksichtigen.
          
Welche Initiativen oder Instrumente auf wirtschaftspolitischer Ebene haben Sie für die Branche begrüßt, welche Kritik haben Sie anzubringen?
Das Kurzarbeitergeld als auch die KfW-Kredite sind für viele Unternehmen, auch für unseres, wesentliche Bausteine zur Unternehmenssicherung. Der Handel ist zum ersten Mal bei Kurzarbeit dabei. Kritisch sehen wir die mangelnde Bereitschaft der Politik, die Maskenpflicht durchzusetzen und Verstöße dagegen entsprechend zu ahnden. Dies wird auf den Handel und andere Wirtschaftsbereiche abgewälzt mit entsprechenden Problemen in der Kundenbeziehung.
Die Überbrückungshilfen waren für viele kleine Unternehmen eine große Hilfe, mittelgroße Unternehmen konnten davon leider nicht partizipieren. Mit Sicherheit hat Corona die Strukturprozesse und Entwicklungen im Handel massiv beschleunigt, wobei die einseitige Betrachtung des Online-Vertriebs, wie zurzeit festzustellen ist, sicher zu kurz greift. Es geht auch um die Fähigkeit, in Normalzeiten rentable Umsätze zu generieren um Unternehmenssubstanz zu bilden und darüber hinaus auch die nötigen Investitionen zu finanzieren.

Hat die Coronazeit auch positiv gewirkt, indem die Branche ohnehin erforderliche Neuerungen vorgezogen hat?
Dies mag in dem einen oder anderen Fall durchaus der Fall sein. Insbesondere Unternehmen, die digital noch nicht ausreichend aufgestellt waren, mussten hier vielleicht schnell agieren. In der Breite allerdings sind Krisenzeiten selten auch große Investitionszeiten.

Welche Bedürfnisse muss der stationäre Einzelhandel künftig erfüllen, welche Leistungen anbieten, um eine stabile Zukunft zu haben?
Der Handel muss mehr sein als ein Ort, wo Ware in größerer Anzahl bevorratet wird. Dies kann das Internet in viel größerem Umfang. Ein echter Service am Kunden wird eine zunehmende Rolle spielen als auch die Aufenthaltsdauer und Gestaltungsqualität der Handelsflächen. Gleichzeitig gilt es, die digitalen Möglichkeiten optimal auszuschöpfen. Darüber hinaus gilt es die Sortimente so zu kuratieren, dass dem jeweiligen Anspruch der Kunden ein Sortiment gegenübergestellt wird, das seinen Vorstellungen entspricht. Im Grunde ist das die ureigenste Aufgabe des Einkaufs schon seit Jahrzehnten.    

Welche Initiativen oder Ansätze durch oder für Ihre Branche wünschen Sie sich als Unter-stützung für eine solche Zukunft?
Die Zusammenarbeit von Industrie und Multilabel-Handel muss unbedingt intensiver werden und, vor allen Dingen, schneller. Bisher werden die Möglichkeiten der elektronischen Datenverarbeitung im gegenseitigen Informationsfluss viel zu wenig ausgenutzt und die entsprechenden Konsequenzen daraus nicht gezogen. Des Weiteren sind die Beschaffungszeiten zu reduzieren. Die Order- und Liefertermine sind deutlich später zu legen, auch bei der Order die Möglichkeit der digitalen Welt zu nutzen, um die großen systemischen Vorteile des vertikalen Handels etwas auszugleichen und damit auch die Abschriften- und Retourenquoten deutlich zu senken.

Bisher waren die großen Themen Globalisierung, Nachhaltigkeit / Klimawandel / Umweltschutz, Digitalisierung, Arbeitsmarktsituation … ?
Wie sind diese großen Themen vor dem Hintergrund der Covid-19 Pandemie zu bewerten?

An den großen Themen wird sich auch durch Covid 19 nichts Gravierendes ändern, sie werden uns erhalten bleiben. Eventuell kann die negative Arbeitsmarktsituation, die zu befürchten ist, diese etwas in den Hintergrund drängen, denn wenn existenzielle Nöte zu lösen sind, hat man für die anderen Probleme, aus der Erfahrung heraus, deutlich weniger Aufmerksamkeit.
 
Was sind die Lehren für den textilen Einzelhandel hinsichtlich dieser Ziele für die Zeit nach Corona?
Die langen Vorlaufzeiten zwischen Bestellung und Lieferung müssen endlich verkürzt werden. Wir müssen schneller werden, besser werden in den Sortimenten und strategischer vorgehen. Wir dürfen nicht durch die Vorgaben einzelner Lieferanten die eigenen Interessen und die Gesamtstrategie eines Unternehmens aus den Augen verlieren.
Das strategische Ziel kann nur heißen, dauerhaft rentable Umsätze anzustreben und dafür alle nötigen Maßnahmen konsequent umzusetzen.

Das Interview führte Ines Chucholowius,
Geschäftsführerin der Textination GmbH

 

Foto: Pixabay
18.08.2020

Wie sind Fast Fashion-Unternehmen in puncto nachhaltiger Mode aufgestellt?

  • 10 % ihres Angebots ist ökologisch verantwortungsbewusst.
  • Nachhaltige Baumwolle ist für Einzelhändler in den kommenden Jahren eine Priorität.
  • Nachhaltige Kleidung kostet weniger als Standardkleidung.
  • Mit Fashion on Demand gemäß den Verbraucherwünschen ein transparentes und nachhaltiges Angebot auf den Markt bringen.

Lectra, Technologie-Partner für Textil und Leder verarbeitende Unternehmen, hat basierend auf Analysen von Retviews, einem kürzlich erworbenen Startup, bei führenden Fast Fashion-Brands eine Umfrage zu nachhaltiger Mode durchgeführt. Modeunternehmen haben sich entsprechend der neuen Gesundheitsschutzregeln angepasst und ihre Geschäfte wieder geöffnet.     

  • 10 % ihres Angebots ist ökologisch verantwortungsbewusst.
  • Nachhaltige Baumwolle ist für Einzelhändler in den kommenden Jahren eine Priorität.
  • Nachhaltige Kleidung kostet weniger als Standardkleidung.
  • Mit Fashion on Demand gemäß den Verbraucherwünschen ein transparentes und nachhaltiges Angebot auf den Markt bringen.

Lectra, Technologie-Partner für Textil und Leder verarbeitende Unternehmen, hat basierend auf Analysen von Retviews, einem kürzlich erworbenen Startup, bei führenden Fast Fashion-Brands eine Umfrage zu nachhaltiger Mode durchgeführt. Modeunternehmen haben sich entsprechend der neuen Gesundheitsschutzregeln angepasst und ihre Geschäfte wieder geöffnet.     

Covid-19 hat bei zahlreichen Konsumenten den Wunsch geweckt, ein sinnvolleres Leben zu führen und sich verantwortlicher zu verhalten. Der Kunde wägt seine Kaufentscheidung neu ab und ist weniger angezogen von der Fiktion der Hyperauswahl durch Fast Fashion und sucht Einzigartigkeit, Inspiration und Kreativität. Für die Modeindustrie kann dies der Auslöser sein, um die Art und Weise zu ändern, wie sie ihre Produkte entwirft, produziert und vertreibt. Mit dem Kauf eines Produkts möchten Kunden von heute ihre Werte zum Ausdruck bringen und bekräftigen. Demzufolge müssen Modemarken ihr Angebot zukunftsorientiert verändern und einen ökologisch verantwortungsvolleren, authentischen und transparenten Ansatz verfolgen.

Nachhaltige Kollektionen sind weiterhin selten
Die Retviews-Umfrage zeigt, dass der Anteil nachhaltiger Mode in den Kollektionen der verschiedenen Einzelhändler sehr unterschiedlich ist. Ökofreundliche Kollektionen machen beispielsweise einen geringen Teil des Angebots von führenden Marken wie Zara und H&M aus, die beim G7-Gipfeltreffen in Biarritz den Fashion Pact mitunterzeichnet haben. Die Join Life-Kollektion von Zara macht 14 % der Gesamtkollektion aus, während die #Wearthechange-Kollektion von C&A fast 30 % der Gesamtkollektion darstellt. Die Conscious-Kollektion bei H&M, die den von der Fashion Revolution geschaffenen Fashion Transparency Index anführt, entspricht weniger als 10 % der Gesamtkollektion.

Produktzusammensetzung in umweltfreundlichen Kollektionen
C&A, H&M und Inditex (Zara) gehören zu den vier größten Verbrauchern von organischer Baumwolle. Alle Marken, die analysiert wurden, präsentieren ihre Baumwolle als nachhaltig und sehen dies für 2020 und darüber hinaus als Priorität.
Es besteht nur ein geringer Unterschied zwischen den häufig im Massen- und im Premiummarkt verwendeten Stoffen. Das gleiche gilt für den Vergleich zwischen ökofreundlichen und Standardkollektionen. Baumwolle, synthetische Stoffe wie Polyester, Elastan und Viscose sind die am meisten angebotenen und verwendeten Stoffe.
 
Sind nachhaltige Stoffe teurer?
Laut den Umfrageergebnissen ist die Annahme, dass nachhaltige Kleidungsstücke teurer sind, falsch. Zara’s nachhaltige Join Life-Kollektion ist ein gutes Beispiel dafür. Ein Kleid aus der Standardkollektion kostet im Durchschnitt €39,90, während ein Kleid aus der Join Life-Kollektion nur €31,70 kostet.    

„Nachhaltigkeit bringt uns zahlreiche neue Chancen. Für die Generation Z ist Nachhaltigkeit ein sehr wichtiges Thema und Einzelhändler haben zugehört und diese Bedenken in ihren Waren berücksichtigt. 90 % der Verbraucher sagen, dass sie sich der aktuellen Umweltsituation bewusst und bereit sind, ihr Verhalten zu ändern*, um den Klimawandel zu bekämpfen. Das zeigt deutlich die Bereitwilligkeit, in ökologische Produkte zu investieren. Angesichts dieses Wandels haben Brands eine soziale Verantwortung: Sie müssen ihre Kunden informieren, ihre Fortschritte in diesem Bereich transparent darstellen und einige Herausforderungen, vor denen sie stehen, teilen, um ihre Kunden aufzuklären. Derzeit gibt es keine internationalen Regularien für die Definition von Nachhaltigkeit bei Bekleidung. Das bedeutet, dass wir noch einen langen Weg vor uns haben, bis es für nachhaltige Fashion eine Standardisierung geben wird“, erklärt Quentin Richelle, Chief Marketing Officer, Retviews.

Weitere Informationen:
Nachhaltigkeit Fast Fashion
Quelle:

Lectra Deutschland GmbH