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TRAPIS-Drucksystem Grafik Mimaki Europe
TRAPIS-Drucksystem
17.12.2024

Heimtextil 2025: Mimaki zeigt Textil-Transferdrucksystem mit Pigmenttinte

Mimaki Europe, ein führender Anbieter von industriellen Tintenstrahldruckern, Schneideplottern und 3D-Druckern, präsentiert auf der Heimtextil 2025 (Frankfurt, 14.–17. Januar) das TRAPIS-System, die neueste nachhaltige Innovation des Unternehmens.

Mimaki Europe, ein führender Anbieter von industriellen Tintenstrahldruckern, Schneideplottern und 3D-Druckern, präsentiert auf der Heimtextil 2025 (Frankfurt, 14.–17. Januar) das TRAPIS-System, die neueste nachhaltige Innovation des Unternehmens.

Mit dem umweltfreundlichen zweistufigen Textil-Transferdruckverfahren für Pigmenttinte soll das TRAPIS-System, das Anfang des Jahres auf den Markt kam, die Textilbranche revolutionieren. Da keine Vorbehandlung und kein Waschen der Textilien erforderlich sind, reduziert TRAPIS den Wasserverbrauch um bis zu 90 %. Gegenüber herkömmlichen Verfahren können etwa 14,5 Liter pro Quadratmeter eingespart werden. Diese wasserreduzierte Lösung bietet sich für Heimtextilien an, indem mit nur einer Tintenart farbenfrohe Drucke auf einer Vielzahl verschiedener Materialien möglich sind – einschließlich Naturfasern, Misch- und synthetischen Textilien. Die dazugehörige Pigmenttinte TP410 besitzt die Zertifizierung ZDHC MRSL Level 3 und trägt das bluesign® APPROVED-Siegel, das die Umwelt- und Anwendungssicherheit des Produkts gewährleistet. Damit bietet TRAPIS eine sichere, umweltfreundliche Lösung für Textilanwendungen in Bereichen wie Heimtextilien, Activewear und Mode.

Das TRAPIS-Drucksystem rationalisiert die Produktion, die nur einen Tintenstrahldrucker und einen Hochdruckkalander benötigen. Aufgrund seiner geringeren Größe benötigt das System nur wenig Platz. Auch kostspielige Abwasserbehandlungsanlagen sind nicht notwendig. Darüber hinaus ist die Lösung auch ohne komplexen Wartungsarbeiten einfach zu bedienen und lässt sich flexibel an die Anforderungen der Kunden anpassen wie z.B. bei Kleinserien, bei denen mehrere Materialien zum Einsatz kommen. Gleichzeitig bleiben hinsichtlich Sicherheit, Farbechtheit und Atmungsaktivität höchste Standards gewahrt.

Die TRAPIS-Roadshow
Nach der Bekanntgabe des Systems Anfang dieses Jahres dient die Heimtextil als Zwischenstopp auf der globalen TRAPIS-Roadshow, die am 27. November mit dem Mimaki Textile Day Open House in Amsterdam begann. Bei jeder Station wird TRAPIS auf einem anderen regionalen Markt vorgestellt; Interessierte können die neue Lösung in der Praxis erleben und die Innovation von Mimaki im Textilsektor aus nächster Nähe kennenlernen. Die Roadshow wird 2025 fortgesetzt und macht in Ländern wie Polen und Spanien Station; weitere Stopps werden im kommenden Jahr bekannt gegeben.

Quelle:

Mimaki Europe

Grafik ADDTEX
17.12.2024

EU-Förderprojekt ADDTEX veröffentlicht White Book und E-Book

Die Publikationen des seitens der EU geförderten Erasmus+-Projekts ADDTEX bieten Leitlinien, Ergebnisse und Empfehlungen, um die nachhaltige, digitale und resiliente Transformation der Textilindustrie, insbesondere im Bereich Technische Textilien, zu unterstützen.

Mit Partnern aus zwölf Ländern, darunter der IVGT aus Frankfurt als deutscher Vertreter, fördert ADDTEX eine enge Zusammenarbeit von Industrie, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft nach dem Quadruple-Helix-Modell. Ziel ist, die Branche für die Herausforderungen einer komplexen und dynamischen VUCA-Welt ((Akronym für englisch volatility, uncertainty, complexity, ambiguity) zu wappnen. In Workshops in vier Ländern wurden innovative Strategien entwickelt. Das White Book definiert Schlüsselkompetenzen für den grünen und digitalen Wandel sowie die Stärkung der Resilienz.

Die Publikationen des seitens der EU geförderten Erasmus+-Projekts ADDTEX bieten Leitlinien, Ergebnisse und Empfehlungen, um die nachhaltige, digitale und resiliente Transformation der Textilindustrie, insbesondere im Bereich Technische Textilien, zu unterstützen.

Mit Partnern aus zwölf Ländern, darunter der IVGT aus Frankfurt als deutscher Vertreter, fördert ADDTEX eine enge Zusammenarbeit von Industrie, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft nach dem Quadruple-Helix-Modell. Ziel ist, die Branche für die Herausforderungen einer komplexen und dynamischen VUCA-Welt ((Akronym für englisch volatility, uncertainty, complexity, ambiguity) zu wappnen. In Workshops in vier Ländern wurden innovative Strategien entwickelt. Das White Book definiert Schlüsselkompetenzen für den grünen und digitalen Wandel sowie die Stärkung der Resilienz.

Quelle:

ADDTEX

Postbank Jugend-Digitalstudie 2024 Grafik Postbank
17.12.2024

Jugendliche achten beim Kauf von Kleidung und Schuhen besonders auf Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit spielt für Jugendliche beim Online-Shopping eine immer größere Rolle. Besonders ausgeprägt ist dies beim Kauf von Kleidung und Schuhen. Hier achten 72 Prozent der 16- bis 18-Jährigen in Deutschland immer oder gelegentlich auf Kriterien wie eine umweltfreundliche Produktion, klimaneutralen Versand oder möglichst wenig Plastik. Im Vorjahr waren es noch fünf Prozentpunkte weniger. Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Jugend-Digitalstudie 2024 der Postbank.

Auch bei anderen Produkten steigt das Bewusstsein der Jugendlichen für Nachhaltigkeit. 66 Prozent achten beim Online-Kauf von Körperpflege- und Kosmetikartikeln zumindest manchmal auf Nachhaltigkeit (2023: 58 Prozent), 61 Prozent bei modischen Accessoires wie Taschen (2023: 52 Prozent) und 55 Prozent bei Unterhaltungselektronik (2023: 45 Prozent). 64 Prozent der Jungen berücksichtigen beim Kauf von Spielkonsole, Smartphone & Co. die ökologischen Folgen, bei Mädchen sind es 46 Prozent.

Nachhaltigkeit spielt für Jugendliche beim Online-Shopping eine immer größere Rolle. Besonders ausgeprägt ist dies beim Kauf von Kleidung und Schuhen. Hier achten 72 Prozent der 16- bis 18-Jährigen in Deutschland immer oder gelegentlich auf Kriterien wie eine umweltfreundliche Produktion, klimaneutralen Versand oder möglichst wenig Plastik. Im Vorjahr waren es noch fünf Prozentpunkte weniger. Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Jugend-Digitalstudie 2024 der Postbank.

Auch bei anderen Produkten steigt das Bewusstsein der Jugendlichen für Nachhaltigkeit. 66 Prozent achten beim Online-Kauf von Körperpflege- und Kosmetikartikeln zumindest manchmal auf Nachhaltigkeit (2023: 58 Prozent), 61 Prozent bei modischen Accessoires wie Taschen (2023: 52 Prozent) und 55 Prozent bei Unterhaltungselektronik (2023: 45 Prozent). 64 Prozent der Jungen berücksichtigen beim Kauf von Spielkonsole, Smartphone & Co. die ökologischen Folgen, bei Mädchen sind es 46 Prozent.

„Die Studie zeigt eindrücklich, dass Nachhaltigkeit beim Kauf im Internet für junge Menschen kein Lippenbekenntnis ist“, sagt Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb bei der Postbank. „Immer mehr Jugendliche behaupten nicht nur, dass sie beim Shopping Verantwortung übernehmen wollen, sie sind offenbar auch bereit, mehr Geld für nachhaltige Produkte auszugeben. Damit investieren sie in eine bessere Zukunft.“

Mädchen fällt Verzicht leichter als Jungen
Das gestiegene Bewusstsein für Nachhaltigkeit führt auch zu neuen Einkaufsgewohnheiten. 79 Prozent der Jugendlichen haben in den vergangenen sechs Monaten ihr Verhalten beim Shopping geändert, um Umwelt und Klima zu schützen. Am häufigsten ist der Verzicht auf den Kauf eines neuen Produkts, wenn das alte noch gut funktioniert. 26 Prozent der Befragten haben vor Kurzem damit begonnen, sich deshalb beim Shopping stärker zurückzuhalten. Weitere 25 Prozent bestellen Produkte nur noch, wenn sie ziemlich sicher sind, sie nicht zurückschicken zu müssen. Und 24 Prozent setzen vermehrt auf Sammelbestellungen.

Im Geschlechtervergleich sind es vor allem die Mädchen, die Verzicht üben. 28 Prozent halten sich mit Neuanschaffungen zurück, wenn das alte Produkt noch gute Dienste leistet. Bei den Jungen sind es 24 Prozent. Diese entscheiden sich wiederum eher für das nachhaltigere Produkt, wenn sie die Wahl zwischen zwei gleichwertigen Alternativen haben: 25 Prozent der Jungen tun dies, gegenüber 19 Prozent der Mädchen.  

Hintergrundinformationen zur Postbank Jugend-Digitalstudie 2024
Die „Jugend-Digitalstudie“ der Postbank untersucht seit 2019, wie sich das Leben Jugendlicher in Deutschland in Bezug auf die Digitalisierung und dabei besonders mit Blick auf Finanzthemen verändert. Dafür wurden im September dieses Jahres in Deutschland 1.000 Personen zwischen 16 und 18 Jahren befragt. Um die Struktur der Bevölkerung repräsentativ abzubilden, erfolgte eine Gewichtung der Stichprobe nach Bundesland, Alter und Geschlecht. Als Referenzdatei diente der Mikrozensus 2023 des Statistischen Bundesamtes. Die Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet.

Quelle:

Postbank

16.12.2024

Neue DIN SPEC unterstützt Textilentwicklungen mit geringem Mikrofaseraustrag

Aufbauend auf einem 2023 vorgestellten Schnelltest zum Nachweis von Mikrofasern in Probenwasser, hat der Sportartikelhersteller Under Armour gemeinsam mit dem Prüfdienstleister Hohenstein und dem Messgeräteanbieter PPT Group ein standardisiertes Prüfverfahren veröffentlicht, das die Bestimmung des Mikrofaseraustrags von Textilien unter simulierten Waschbedingungen ermöglicht. Mithilfe der neuen DIN SPEC 19292 sind Textil- und Bekleidungsfirmen entlang der Wertschöpfungskette ab sofort in der Lage, bereits im Rahmen ihrer Produktentwicklung den Umfang der Faserfreisetzung unterschiedlicher Materialien zu messen und (z. B. vergleichend) zu bewerten. Die Prüfmethode ist gleichermaßen für Materialien aus Kunst- und Naturfasern geeignet.

Aufbauend auf einem 2023 vorgestellten Schnelltest zum Nachweis von Mikrofasern in Probenwasser, hat der Sportartikelhersteller Under Armour gemeinsam mit dem Prüfdienstleister Hohenstein und dem Messgeräteanbieter PPT Group ein standardisiertes Prüfverfahren veröffentlicht, das die Bestimmung des Mikrofaseraustrags von Textilien unter simulierten Waschbedingungen ermöglicht. Mithilfe der neuen DIN SPEC 19292 sind Textil- und Bekleidungsfirmen entlang der Wertschöpfungskette ab sofort in der Lage, bereits im Rahmen ihrer Produktentwicklung den Umfang der Faserfreisetzung unterschiedlicher Materialien zu messen und (z. B. vergleichend) zu bewerten. Die Prüfmethode ist gleichermaßen für Materialien aus Kunst- und Naturfasern geeignet.

Bei der Herstellung und dem Gebrauch, aber auch bei der Pflege von Textilprodukten aus synthetischen Materialien gelangen abgeriebene Fasern in die Umwelt und belasten dort beispielsweise als Mikroplastik die Meere. Abhängig vom gewählten Waschprogramm, also etwa der Temperatur und mechanischen Belastung, gelangen unterschiedliche Mengen an Textilfasern ins Abwasser, auch bei Waschgut aus Naturfasern. An diesem Punkt setzt das Prüfverfahren der DIN SPEC 19292 an: Nach einem mittels Tischmaschine und einer definierten Wassermenge simulierten Waschvorgang einer Stoffprobe wird das Probenwasser gefiltert und auf Grundlage einer visuellen Auswertung mit dem Mikroskop bestimmt, in welchem Umfang das Textilmaterial Faserfragmente freisetzt.

Auf Seiten der Industrie war Under Armour auf der Suche nach einer benutzerfreundlichen, leicht zugänglichen Lösung für seine Produzenten, die es dem Unternehmen und anderen ermöglichen würde, Mikroplastik bereits bei der Produktentwicklung zu vermeiden. „In der Bekleidungsindustrie kann die Bewertung des Faserabriebs von Kleidungsstücken ein kostspieliger und zeitaufwändiger Prozess sein“, erklärt Kyle Blakley, Senior Vice President of Innovation, Development and Testing bei Under Armour. „Mit Hohensteins Expertise war unser Team in der Lage, unsere innovative neue Prüfmethode an den weltweit anerkannten Rahmen der DIN SPEC 19292 anzupassen. Dieser spannende Meilenstein unterstützt unser Ziel, die Testmethode so genau und international zugänglich wie möglich zu machen.“

Quelle:

Hohenstein Laboratories GmbH & Co. KG

Durch den Einsatz neuartiger Additivsysteme soll der Lebenszyklus biobasierte Polyester verlängert werden. © Grafik: Fraunhofer LBF
Durch den Einsatz neuartiger Additivsysteme soll der Lebenszyklus biobasierte Polyester verlängert werden.
16.12.2024

Biobasierte Polyester für anspruchsvolle Langzeitanwendungen

Aktuelle biobasierte Kunststoffe sind oft nur für kurzlebige Anwendungen, wie Verpackungen geeignet, da sie unzureichende Langzeiteigenschaften aufweisen. Das neue Projekt „Biobasierte Polyester für anspruchsvolle Langzeitanwendungen“ aus dem Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF soll die Langzeiteigenschaften von Biokunststoffen durch gezielte Additivierung verbessern, um deren Einsatz in technischen Anwendungen zu ermöglichen. Dafür suchen die Forschenden Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette, die auch bei langlebigen Produkten petrobasierte Kunststoffe durch biobasierte Lösungen substituieren möchten.

Aktuelle biobasierte Kunststoffe sind oft nur für kurzlebige Anwendungen, wie Verpackungen geeignet, da sie unzureichende Langzeiteigenschaften aufweisen. Das neue Projekt „Biobasierte Polyester für anspruchsvolle Langzeitanwendungen“ aus dem Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF soll die Langzeiteigenschaften von Biokunststoffen durch gezielte Additivierung verbessern, um deren Einsatz in technischen Anwendungen zu ermöglichen. Dafür suchen die Forschenden Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette, die auch bei langlebigen Produkten petrobasierte Kunststoffe durch biobasierte Lösungen substituieren möchten.

In dem geplanten Projekt werden biobasierte Materialien durch gezielte Additivierung optimiert, um mit petrochemischen Kunststoffen vergleichbar zu sein. In zahlreichen Projekten haben Forschende aus dem Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF in den letzten Jahren auf dem Gebiet Kunststoff-Additive geforscht und können die Langzeiteigenschaften von Kunststoffen sowohl aus fossilen als auch aus nachwachsenden Rohstoffen verbessern. Ziel des Projektes ist die nachhaltige Substitution petrobasierter technischer Kunststoffe auf Basis bisher gewonnener Erkenntnisse zur Materialoptimierung sowie die Realisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

Minimale Veränderungen im Verarbeitungsprozess
Das Projekt adressiert die Herausforderungen der Langzeiteigenschaften von Biokunststoffen. In einer umfassenden Literaturrecherche werden zunächst bestehende Daten zur Langzeitstabilität und eingesetzten Stabilisatoren zusammengeführt. Gemeinsam mit den Projektpartnern wird ein Lastenheft erstellt, welches die zu erreichenden Materialeigenschaften festlegt. Marktverfügbare Biokunststoffe und Additive werden identifiziert und hinsichtlich ihrer Eigenschaften getestet. Die Modifikation der Biokunststoffe erfolgt durch die Entwicklung neuer Formulierungen im Technikumsmaßstab. Ziel ist es, die Materialsubstitution mit minimalen Veränderungen in den bestehenden Verarbeitungsprozessen zu ermöglichen.

Die Fraunhofer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler suchen Partner aus Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette beginnend mit Herstellern von Kunststoffen und Additiven bis hin zu Unternehmen, die einzelne Bauteile in ihren Konstruktionen substituieren wollen, mit besonderem Fokus auf Entwickler und Produzenten fertiger Bauteile.

Gemeinsam Wettbewerbsvorteile sichern: Nachhaltige anspruchsvolle Kunststoffprodukte
OEM und Hersteller von Kunststoffbauteilen aus dem Bereich Bau, Automotive, Sport und Freizeit, Elektro- und Elektronik Bauteile, Haushaltsgeräte, die petrobasierte Kunststoffe durch biobasierte Lösungen substituieren möchten, erhalten mit der Teilnahme an dem neuen Projekt »Biobasierte Polyester für anspruchsvolle Langzeitanwendungen« ausreichend Wissen, um ihre eigene Forschung und Entwicklung individuell und zielgenau zu optimieren. Sie profitieren direkt von neuesten Erkenntnissen und sichern sich dadurch Wettbewerbsvorteile. Rohstoff- und Additivhersteller können ihr bestehendes Produktportfolio um neue Anwendungsmöglichkeiten erweitern und Compoundeure wappnen sich für zukünftige Herausforderungen beim Einsatz von Biokunststoffen.

Weitere Informationen:
polyester biobasierte Fasern
Quelle:

Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF

UMSICHT-Wissenschaftspreis 2025: Start der Bewerbungsphase © Shutterstock/Composing Fraunhofer UMSICHT
UMSICHT-Wissenschaftspreis 2025: Start der Bewerbungsphase
12.12.2024

Ausschreibung UMSICHT-Wissenschaftspreis 2025

Ob Nutzung von Solar- und Windenergie, grüner Wasserstoff oder Elektromobilität – die Energiewende stellt unsere Infrastruktur, aber auch die Gesellschaft im Allgemeinen vor teils große Herausforderungen. Hinzu kommen immer häufigere Technologiesprünge in den verschiedensten Bereichen und die Notwendigkeit einer Kreislaufwirtschaft. All das beeinflusst unseren Alltag. Eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten ist essenziell für den erfolgreichen Weg in Richtung Klimaneutralität. Und eine entsprechende Kommunikation. Denn nur, wer gut und vor allem richtig informiert ist, hat Vertrauen und kann die Potenziale von Innovationen verstehen.

Ob Nutzung von Solar- und Windenergie, grüner Wasserstoff oder Elektromobilität – die Energiewende stellt unsere Infrastruktur, aber auch die Gesellschaft im Allgemeinen vor teils große Herausforderungen. Hinzu kommen immer häufigere Technologiesprünge in den verschiedensten Bereichen und die Notwendigkeit einer Kreislaufwirtschaft. All das beeinflusst unseren Alltag. Eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten ist essenziell für den erfolgreichen Weg in Richtung Klimaneutralität. Und eine entsprechende Kommunikation. Denn nur, wer gut und vor allem richtig informiert ist, hat Vertrauen und kann die Potenziale von Innovationen verstehen.

Seit 2010 prämiert der UMSICHT-Förderverein Wissenschaftler*innen und Journalist*innen mit dem UMSICHT-Wissenschaftspreis, die Forschungsergebnisse zu den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit der Gesellschaft zugänglich machen. Die Bewerbungsphase für die kommende Ausgabe hat begonnen. Für die Kategorie Wissenschaft können ab sofort wissenschaftliche Publikationen eingereicht werden, die in einschlägigen Journals veröffentlicht sind. In der Kategorie Journalismus sind zwei Preise zu vergeben, hier ist die mediale Form der eingereichten Arbeit entscheidend: Print, Online oder Audio, Video. Bewerbungsschluss ist der 28. Februar 2025.

Neben der Skulptur „Innovation“ erhalten die Gewinner*innen des UMSICHT-Wissenschaftspreises 2025 ein Preisgeld von 2500 Euro pro Arbeit – und den Zugang zum Netzwerk einer anerkannten Forschungseinrichtung mit Kontakten in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Die Preisverleihung findet am 3. Juli 2025 am Institutsstandort des Fraunhofer UMSICHT in Oberhausen statt.

Quelle:

Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT

Nachhaltigkeitsbericht Dibella ©Dibella b.v.
10.12.2024

Dibella veröffentlicht aktuellen Nachhaltigkeitsbericht

Dibella hat seinen aktuellen Nachhaltigkeitsbericht für den Zeitraum vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Juli 2024 veröffentlicht. Dokumentiert werden Fortschritte sowie zukünftige Vorhaben in den Bereichen Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Corporate Governance).

Dibella hat Anfang der 2010-er Jahre den Grundstein für gesellschaftliche Unternehmensverantwortung gelegt. Seither setzt sich das Unternehmen konsequent für die Umsetzung sozial- und umweltbewusst hergestellter Textilien ein und hat zahlreiche Leuchtturmprojekte in der Lieferkette initiiert und abgeschlossen. Die Aktivitäten und Ziele hat Dibella erstmals 2012 in einem Nachhaltigkeitsbericht dargelegt. Seither dokumentiert das Unternehmen die Fortschritte in regelmäßigen Abständen.

Dibella hat seinen aktuellen Nachhaltigkeitsbericht für den Zeitraum vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Juli 2024 veröffentlicht. Dokumentiert werden Fortschritte sowie zukünftige Vorhaben in den Bereichen Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Corporate Governance).

Dibella hat Anfang der 2010-er Jahre den Grundstein für gesellschaftliche Unternehmensverantwortung gelegt. Seither setzt sich das Unternehmen konsequent für die Umsetzung sozial- und umweltbewusst hergestellter Textilien ein und hat zahlreiche Leuchtturmprojekte in der Lieferkette initiiert und abgeschlossen. Die Aktivitäten und Ziele hat Dibella erstmals 2012 in einem Nachhaltigkeitsbericht dargelegt. Seither dokumentiert das Unternehmen die Fortschritte in regelmäßigen Abständen.

Umwelt
Hervorzuheben sind der konstante Anteil an GOTS- und Fairtrade-zertifizierten Produkten sowie eine deutliche Steigerung der Implementierung von Cotton made in Africa-Baumwolle per Mass-Balance-System in die Lieferkette: von 300t im Jahr 2023 auf 750t in 2024. Ein Highlight ist das Wiederaufforstungsprojekt in Tamil Nadu, Indien, wo bereits über 4.000 Bäume gepflanzt wurden, um CO₂-Emissionen zu kompensieren. Zudem engagiert sich Dibella als Gründungsmitglied von CIBUTEX für die Rückgewinnung textiler Ressourcen und die damit einhergehende Reduzierung von Umweltbelastungen.

Soziale Verantwortung
Das Unternehmen hat diverse Sozialprojekte initiiert und abgeschlossen. Ein Beispiel ist die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Lieferkette durch die Bereitstellung ergonomischer Sitzgelegenheiten für Mitarbeiter einer pakistanischen Konfektion. Die Dibella-eigene GoodTextiles Foundation unterstützt zudem Bildungsprojekte in Indien und Trinkwasserinitiativen in Afrika. Innerhalb des Unternehmens wurden Maßnahmen zur Förderung eines guten Arbeitsumfeldes eingeführt.

Unternehmensführung
99,5 Prozent der Textilien sind inzwischen mit dem Grünen Knopf ausgezeichnet, was die Einhaltung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes bestätigt. Zusätzlich wurden digitale Transparenz-Tools wie der respect-code weiter ausgebaut, die die Herkunft und Produktionsschritte der Waren offenlegen. Nach den Corona-bedingten Reisebeschränkungen wurden auch die Unternehmerreisen nach Indien wieder aufgenommen, um Kunden und Interessierten die positiven ökologischen und sozialen Rahmenbedingungen der Lieferkette näherzubringen.

Ziele für die Zukunft
Bis 2030 sollen die unternehmensbezogenen CO2-Emissionen um 45% gesenkt und der Anteil an Bio-Fairtrade-Baumwolle auf 20% gesteigert werden. Insgesamt soll der Anteil nachhaltiger Baumwolle auf 70% der Produktion erhöht werden. Das Unternehmen setzt auch in Zukunft auf nachhaltige Innovation und Transparenz.

Quelle:

Dibella b.v.

Essigsäure (c) Lenzing AG / Christian Leopold
10.12.2024

C.P.L. erster Lizenzpartner für LENZING™ biobasierte Essigsäure

Die Lenzing Gruppe, ein führender Anbieter von regenerierten Cellulosefasern für die Textil- und Vliesstoffindustrien, verkündet einen bedeutenden Meilenstein in ihrer Partnerschaft mit C.P.L. Prodotti Chimici srl., einem bekannten Anbieter chemischer Produkte für die Textilindustrie. Im Mittelpunkt dieser Zusammenarbeit steht Lenzings biobasierte Essigsäure, ein Nebenprodukt der Zellstoffproduktion. Auch Oniverse, die unter anderem die renommierte Modemarke Calzedonia führen, verwenden künftig LENZING™ biobasierte Essigsäure zum Färben von Textilien.

Lenzing entwickelt gemeinsam mit Partnern Lösungen, um den Anforderungen der Industrie hin zu einer Kreislaufwirtschaft gerecht zu werden. Die strategischen Partnerschaften mit C.P.L., dem ersten Lizenzierungspartner für LENZING™ biobasierte Essigsäure, und Oniverse unterstreichen das Vertrauen der Kunden in Lenzings Bioraffinerie-Produkte. Lenzing ermöglicht durch Co-Brandings sei es im Textil- und Vliesstoffbereich oder im Bioraffinerie-Produktportfolio, eine verbesserte Sichtbarkeit der eigenen Produkte für Partner und Kunden.

Die Lenzing Gruppe, ein führender Anbieter von regenerierten Cellulosefasern für die Textil- und Vliesstoffindustrien, verkündet einen bedeutenden Meilenstein in ihrer Partnerschaft mit C.P.L. Prodotti Chimici srl., einem bekannten Anbieter chemischer Produkte für die Textilindustrie. Im Mittelpunkt dieser Zusammenarbeit steht Lenzings biobasierte Essigsäure, ein Nebenprodukt der Zellstoffproduktion. Auch Oniverse, die unter anderem die renommierte Modemarke Calzedonia führen, verwenden künftig LENZING™ biobasierte Essigsäure zum Färben von Textilien.

Lenzing entwickelt gemeinsam mit Partnern Lösungen, um den Anforderungen der Industrie hin zu einer Kreislaufwirtschaft gerecht zu werden. Die strategischen Partnerschaften mit C.P.L., dem ersten Lizenzierungspartner für LENZING™ biobasierte Essigsäure, und Oniverse unterstreichen das Vertrauen der Kunden in Lenzings Bioraffinerie-Produkte. Lenzing ermöglicht durch Co-Brandings sei es im Textil- und Vliesstoffbereich oder im Bioraffinerie-Produktportfolio, eine verbesserte Sichtbarkeit der eigenen Produkte für Partner und Kunden.

Das Bioraffinerie-Verfahren in Lenzing nutzt den erneuerbaren Rohstoff Holz, dem Ausgangsmaterial der Zellstoff- und Faserproduktion, optimal und wandelt ihn in wertvolle Produkte wie biobasierte Essigsäure um. LENZING™ biobasierte Essigsäure, die einen um über 85 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck aufweist als Essigsäure auf fossiler Basis, wird in der Lebensmittel-, Pharma-, Kosmetik-, Chemie- und Textilindustrie eingesetzt und in Prozessen des Textilsektors, wie unter anderem dem Waschen, Färben und Ausrüsten eingesetzt.

Quelle:

Lenzing AG

Preisverleihung Ecodesign Foto CHT Group
06.12.2024

PIGMENTURA by CHT mit dem Bundespreis Ecodesign ausgezeichnet

Die CHT Gruppe entwickelte angeregt durch Inditex PIGMENTURA by CHT, ein innovatives und nachhaltiges pigmentbasiertes Färbeverfahren, das den Wasserverbrauch im Färbeprozess um bis zu 96 % reduzieren kann und 60 % Energie einspart.

Das pigmentbasierte Färbeverfahren PIGMENTURA der CHT Germany GmbH wurde am 2. Dezember 2024 in der Kategorie Produkt mit dem Bundespreis Ecodesign ausgezeichnet.

Der Bundespreis Ecodesign ehrt Designerinnen und Designer, Unternehmen und Studierende aus Deutschland und Europa, die mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Transformation der deutschen Wirtschaft und Gesellschaft leisten. Der Wettbewerb wird seit 2012 jährlich durch das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt in Kooperation mit dem Internationalen Design Zentrum Berlin ausgelobt.

Die CHT Gruppe entwickelte angeregt durch Inditex PIGMENTURA by CHT, ein innovatives und nachhaltiges pigmentbasiertes Färbeverfahren, das den Wasserverbrauch im Färbeprozess um bis zu 96 % reduzieren kann und 60 % Energie einspart.

Das pigmentbasierte Färbeverfahren PIGMENTURA der CHT Germany GmbH wurde am 2. Dezember 2024 in der Kategorie Produkt mit dem Bundespreis Ecodesign ausgezeichnet.

Der Bundespreis Ecodesign ehrt Designerinnen und Designer, Unternehmen und Studierende aus Deutschland und Europa, die mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Transformation der deutschen Wirtschaft und Gesellschaft leisten. Der Wettbewerb wird seit 2012 jährlich durch das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt in Kooperation mit dem Internationalen Design Zentrum Berlin ausgelobt.

Dr. Annegret Vester, Chief Sustainability Officer bei der CHT, zu PIGMENTURA:
„PIGMENTURA ist ein Beispiel dafür, wie völlig neue Prozesse entwickelt werden können, wenn man bestehende Verfahren neu denkt: Ansatzpunkt war das traditionelle Pigmentfärben, bei dem die Pigmente mittels spezieller Komponenten auf dem Textil „gebunden“ werden müssen. PIGMENTURA folgt der Idee, Pigmente an der Oberfläche zu adsorbieren und so das Verfahren zu vereinfachen.

Es war ein Höhepunkt, als erkennbar wurde, welches große Einsparpotential im Färbeprozess mit PIGMENTURA erreichbar ist. Das klassische Reaktivfärben von Textilien ist mit einem sehr hohen Energie- und Wasserverbrauch verbunden.

Während der Entwicklungszeit gab es zahlreiche Hindernisse zu überwinden, da jeder einzelne Verfahrensschritt hin zur Prozessreife entwickelt werden musste. Dazu kommt die Vielfalt der Textilien, die dazu führt, dass sich das Färbeverhalten signifikant verändert, das wir nun mit PIGMENTURA vereinheitlichen konnten.
Weltweit ist PIGMENTURA by CHT bereits im Einsatz in der Fashionindustrie.“

Quelle:

CHT Germany GmbH

Gewinner:innen des Borealis Scientific Innovation Award 2024 (c) Borealis AG
06.12.2024

Preisträger des Borealis Scientific Innovation Award 2024

Am 4. Dezember 2024 gab Borealis die Gewinner:innen des Borealis Scientific Innovation Award 2024 (BSIA) im Rahmen des Borealis Innovation Days in Linz, Österreich, bekannt.

Als globaler Branchenführer prämiert Borealis seit 2008 revolutionäre Ideen mit dem Borealis Scientific Innovation Award und würdigt damit Innovationen, die das Potenzial haben, die Welt zu verändern. In diesem Jahr lag der Schwerpunkt auf neuen Lösungen für die ökologisch nachhaltige Produktion und Verwendung von Kunststoffen.

Innovative Denker:innen aus dem professionellen und akademischen Wissenschaftsumfeld, Unternehmer:innen, Start-ups und Universitätsforscher:innen waren eingeladen, ihre Ideen einzureichen. Die Gewinner:innen wurden von einer Jury aus dem Borealis-Forschungsteam ausgewählt, die alle Einreichungen sorgfältig bewertete.

In diesem Jahr wurden Beiträge zu den folgenden Hauptbereichen angenommen:

  • Neue Katalysatoren für nachhaltige Produktion
  • Energieeffiziente Polymerisationsverfahren
  • Recycling von Polymeren
  • Polymermaterialien für die Energiewende

Borealis Scientific Innovation Award 2024 für:

Am 4. Dezember 2024 gab Borealis die Gewinner:innen des Borealis Scientific Innovation Award 2024 (BSIA) im Rahmen des Borealis Innovation Days in Linz, Österreich, bekannt.

Als globaler Branchenführer prämiert Borealis seit 2008 revolutionäre Ideen mit dem Borealis Scientific Innovation Award und würdigt damit Innovationen, die das Potenzial haben, die Welt zu verändern. In diesem Jahr lag der Schwerpunkt auf neuen Lösungen für die ökologisch nachhaltige Produktion und Verwendung von Kunststoffen.

Innovative Denker:innen aus dem professionellen und akademischen Wissenschaftsumfeld, Unternehmer:innen, Start-ups und Universitätsforscher:innen waren eingeladen, ihre Ideen einzureichen. Die Gewinner:innen wurden von einer Jury aus dem Borealis-Forschungsteam ausgewählt, die alle Einreichungen sorgfältig bewertete.

In diesem Jahr wurden Beiträge zu den folgenden Hauptbereichen angenommen:

  • Neue Katalysatoren für nachhaltige Produktion
  • Energieeffiziente Polymerisationsverfahren
  • Recycling von Polymeren
  • Polymermaterialien für die Energiewende

Borealis Scientific Innovation Award 2024 für:

  • Erster Platz: Clement Collins Rice (Universität Oxford, GB) "Auf dem Weg zu Designer-Polyolefinen: hochgradig abstimmbare Olefin-Copolymerisation mit einem einzigen Permethyl-Indenyl-Post-Metallocen-Katalysator"
  • Zweiter Platz: Elisabetta Carrieri (Universität Gent, Belgien) "Entwicklung eines lösungsmittelbasierten Recyclingverfahrens für Agrarfolien"
  • Dritter Platz: Esun Selvam (Universität Delaware, USA) "Recycling von Polyolefin-Kunststoffabfällen bei kurzen Kontaktzeiten durch schnelle Joule-Erwärmung"

Die Gewinner:innen durften sich nicht nur über Geldpreise freuen, sondern wurden auch in das Borealis Innovation Headquarters in Linz, Österreich, eingeladen, wo sie an der Preisverleihung im Rahmen des Borealis Innovation Day 2024 teilnahmen.

Die Ankündigung der Einreichungsfrist für Bewerbungen für den nächsten BSIA wird im Frühjahr 2025 veröffentlicht.

Duschtuch Foto lavie
05.12.2024

Japanische Textilkunst: Die AIZOME Collection – lavie x Claudia Caviezel

Die Aizome Collection ist eine Hommage an die Kunst des Färbens und die Geschichten, die Textilien erzählen können. Sie verbindet Claudia Caviezel's gestalterische Neugier mit jahrhundertealten Techniken, die ohne synthetische Chemikalien auskommen und so eine nachhaltige Alternative zur Massenproduktion bieten. In jedem Stück spiegelt sich die Hingabe wider, mit der die Textilkünstlerin während ihres Japan-Aufenthaltes die Traditionen des Indigofärbens erlernte. Die Aizome Collection wird aus den für Japan typischen Tüchern aus doppelseitigem Frottiergewebe und aus vierlagigem Musselin hergestellt. Sie umfasst Küchentücher, Servietten sowie Hand- und Duschtücher und ist ab Dezember 2024 erhältlich.

Lavie ist eine Marke von Balsiger Textil AG aus Langenthal. Sie deckt das gesamte Heimtextil-Spektrum in den Bereichen Bett, Bad und Wohnen ab: Bettwäsche, Fixleintücher, Frottierwäsche und Accessoires wie Plaids oder Zierkissen. Die Marke steht für Heimtextilien aus Leinen, Bio-Baumwolle und Hanf, nachhaltig und fair produziert in Portugal und Italien.

Die Aizome Collection ist eine Hommage an die Kunst des Färbens und die Geschichten, die Textilien erzählen können. Sie verbindet Claudia Caviezel's gestalterische Neugier mit jahrhundertealten Techniken, die ohne synthetische Chemikalien auskommen und so eine nachhaltige Alternative zur Massenproduktion bieten. In jedem Stück spiegelt sich die Hingabe wider, mit der die Textilkünstlerin während ihres Japan-Aufenthaltes die Traditionen des Indigofärbens erlernte. Die Aizome Collection wird aus den für Japan typischen Tüchern aus doppelseitigem Frottiergewebe und aus vierlagigem Musselin hergestellt. Sie umfasst Küchentücher, Servietten sowie Hand- und Duschtücher und ist ab Dezember 2024 erhältlich.

Lavie ist eine Marke von Balsiger Textil AG aus Langenthal. Sie deckt das gesamte Heimtextil-Spektrum in den Bereichen Bett, Bad und Wohnen ab: Bettwäsche, Fixleintücher, Frottierwäsche und Accessoires wie Plaids oder Zierkissen. Die Marke steht für Heimtextilien aus Leinen, Bio-Baumwolle und Hanf, nachhaltig und fair produziert in Portugal und Italien.

Eintauchen in die japanische Textilkunst
«Ich wollte nicht mit einer fixen Idee starten und etwas machen, was die Technik gar nicht zulässt», erklärt Claudia Caviezel über den Ursprung der Aizome Collection. Fernab der Schweiz, in der Gifu-Präfektur Japans, nahm die Idee schliesslich Gestalt an, als Caviezel mit beiden Händen tief in den Bottichen voll blauer Indigofarbe steckte.

"Aizome» hat eine poetische Doppelbedeutung im Japanischen: Es steht für Indigo und bedeutet gleichzeitig «mit Liebe gefärbt". Die Liebe zur Farbe ist es auch, was Claudia Caviezels Schaffen seit vielen Jahren prägt. Mit großen Gesten und feinem Gespür erforscht sie, wie Farben auf Stoffen wirken. Ihre vielseitige Arbeit reicht von Haute-Couture-Stoffen über Rauminstallationen bis hin zu Alltagsdesigns.

In Japan wurde die Schweizer Designerin mit offenen Armen empfangen und sie konnte das Handwerk des Indigofärbens in der renommierten Färberei Watanabe selbst erlernen. "Die Großzügigkeit, mit der die japanischen Handwerker ihr Wissen teilten, war berührend", so Caviezel.

Das Team von Watanabe baut Indigo auf eigenen Feldern an, die Ernte wird über Wochen hinweg getrocknet und anschliessend fermentiert. Nach jahrhundertealten Methoden wird daraus schliesslich der Indigofarbstoff gewonnen, womit Textilien das charakteristische «Japan-Blau» erhalten.

Okawa und Onsen – typsch japanisches, doppelseitiges Frottiergewebe
Die Japaner:innen nutzen das Textil tagtäglich, sei es im öffentlichen Bad gefaltet auf dem Kopf oder an heissen Tagen als Schweisstuch um den Nacken. Okawa und Onsen sind auf den ersten Blick schlichte Hand- und Duschtücher, jedoch bieten sie zwei verschiedene Texturen: weiches, saugfähiges Frottiergewebe auf der einen Seite, feiner Musselin auf der anderen. Ein Gewebe, wie es nur auf speziellen, japanischen Webstühlen gefertigt wird.
   
Suno und Sanuki – japanische Tücher aus vierlagigem Musselin
Die Allzwecktücher Suno und Sanuki bestehen aus vierlagigem Musselin-Gewebe. Sie sind weich, luftig und dabei robust und saugfähig. Sie werden aus 100% Baumwolle in Japan gewoben und von Hand gefärbt. Suno ist die unifarbene Variante, erhältlich in white, light indigo und dark indigo. Sanuki ist die zweifarbige Variante mit kreisrunden Aussparungen auf blauem Grund. Die Allzweck-Küchentücher sind im Format 32 x 60 cm erhältlich.

Sami und Sora – Servietten aus vierlagigem Musselin
Die Servietten Sami und Sora ergänzen Suno und Sanuki, sie sind aus demselben, vierlagigen Musselin-Gewebe gefertigt. Die luftige, weiche Baumwollqualität hat eine natürlich texturierte Oberfläche, die jedes Tischgedeck noch schöner macht.

Weitere Informationen:
lavie Färbetechnik Japan Haustextilien
Quelle:

Merlo Communications GmbH für lavie

Bodenbeschaffenheit Baumwollanbau (c) Bremer Baumwollbörse mit Firefly
04.12.2024

Traditionelle Kompostiermethoden für einen produktiveren, klimaschützenden Baumwollanbau

Im Baumwollanbau spielt die Bodenbeschaffenheit und damit deren Fruchtbarkeit und Gesundheit eine zentrale Rolle. Aus diesem Grund führte das Internationale Baumwollsekretariat in Washington (International Cotton Advisory Committee, ICAC) zu diesem Thema in Zusammenarbeit mit verschiedenen internationalen Partnerorganisationen ein ambitioniertes Forschungsprojekt mit vielversprechenden Ergebnissen durch.

Im Baumwollanbau spielt die Bodenbeschaffenheit und damit deren Fruchtbarkeit und Gesundheit eine zentrale Rolle. Aus diesem Grund führte das Internationale Baumwollsekretariat in Washington (International Cotton Advisory Committee, ICAC) zu diesem Thema in Zusammenarbeit mit verschiedenen internationalen Partnerorganisationen ein ambitioniertes Forschungsprojekt mit vielversprechenden Ergebnissen durch.

Neue, alte Methoden
Bodengesundheit ist seit langer Zeit im Fokus der Landwirtschaft und damit auch des Baumwollanbaus. Bereits in der Vergangenheit wies das International Cotton Advisory Committee immer wieder auf die Bedeutung von Bodengesundheit für den Baumwollanbau hin. Dabei konzentrierte man den Blick besonders auf die Situation in den Entwicklungsländern, deren Erträge im Vergleich zu denen in entwickelten Anbauländern noch immer gering sind. Jetzt entwickelte ein ICAC-Team, gestützt auf Studien internationaler Forschungsteams und Erfahrungen im praktischen Einsatz, ein spezielles Programm zur Verbesserung der Bodengesundheit. Zielsetzung ist, Baumwollproduzenten dabei zu unterstützen, auf gesunden Böden bessere Ernteerträge in guter Qualität zu erzielen und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Dabei kommen traditionelle, nachhaltige landwirtschaftliche Methoden der Bodenbearbeitung zum Einsatz. Mit unterschiedlichen Kompostierungs- und Fermentierungsmethoden werden wertvolle Biomaterialien erzeugt.

Die Bausteine der Bodenverbesserung
Wichtige Bausteine der bewährten Methoden zur Bodenverbesserung sind Biokohle, Bokashi und Jeevamrit. Die drei gelten als nutzbringende Erzeugnisse zur Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken. Ihre Herstellung ist kostengünstig. In der Kombination und Mischung bieten sie effektive Lösungen zur Wiederherstellung degradierter, d. h. qualitätsgeminderter Böden mit unterschiedlicher Konsistenz. Dies stellt insbesondere in afrikanischen Regionen eine ständige Herausforderung dar.

Biokohle
Der Empfehlung des ICAC folgend wird Biokohle in Form der sogenannten ‚Open-Earth-Cone-Pit Biochar‘ Methode in offenen Erdkegelgruben erzeugt. Hierbei werden Baumwollstängel als Ernterückstände verbrannt.
Belege zeigen, dass indigene Völker im Amazonas vor über 1.000 Jahren eine Form namens ‚Terra Preta‘ zur Bodenanreicherung verwendeten. In der modernen Landwirtschaft hat die Anwendung von Biokohle in den letzten zehn Jahren schnell an Dynamik gewonnen. Insbesondere Afrika verzeichnete einen erheblichen Anstieg. Das ICAC-Team entdeckte, dass Biokohle aufgrund ihres hohen pH-Werts (8,0 bis 11,0) besonders nützlich zur Verbesserung saurer Böden ist. In neutralen und alkalischen Böden kann Biokohle jedoch den pH-Wert des Bodens erhöhen, was möglicherweise zu geringeren Erträgen führt. Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt das ICAC-Team vor, Biokohle mit Bokashi-Kompost zu mischen.

Bokashi
Bokashi ist eine Art Kompost japanischen Ursprungs, der traditionell durch einen Fermentationsprozess unter Verwendung von Küchenabfällen, landwirtschaftlichen Rückständen und mit effektiven Mikroorganismen hergestellt wird. Bokashi hat einen stark sauren pH-Wert von 3,5, was es zu einem idealen Material macht, um die Alkalität von Biokohle auszugleichen. Laut ICAC kann die Kombination von Biokohle mit Bokashi-Kompost in den richtigen Proportionen zu einem ausgewogenen pH-Wert des Bodens von etwa 6,5 führen, was ideal für die meisten Pflanzen ist. Diese Methode neutralisiert nicht nur den pH-Wert der Biokohle, sondern liefert auch essenzielle Nährstoffe für Bodenorganismen und Pflanzen.

Jeevamrit
Um die Bodenqualität bei Bedarf weiter zu verbessern, führte das ICAC-Team Jeevamrit ein. Jeevamrit ist eine traditionelle indische Methode, die Böden mit einer Vielzahl von Mikroorganismen versorgt. Die Herstellung von Jeevamrit, unter anderem werden hier Kuhmist und Zuckerrohrmelasse verarbeitet, liefert eine reiche Quelle nützlicher Mikroben, die die Nährstoffverfügbarkeit verbessern und die Bodenregeneration fördern.

Wenn Biokohle, Bokashi und Jeevamrit kombiniert werden, bilden sie die Grundlage für eine regenerative Landwirtschaft. Wie Studien zeigen, verbessert Biochar die Bodenstruktur, Bokashi liefert Nährstoffe und Jeevamrit fördert die mikrobielle Vielfalt, was zu gesünderen Böden, erhöhter Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft führt.

Schulungsinitiativen fördern Wissen
In den letzten drei Jahren wurden Schulungen zur regenerativen Landwirtschaft in Afrika, Indien und Bangladesch durchgeführt. Daran beteiligt waren insgesamt 16 Organisationen. Die Schulungen konzentrierten sich auf drei Haupttechnologien: Bokashi-Kompostierung, die ICAC-Praktiken zur Biokohleproduktion und Jeevamrit zur Inokulation von Böden mit einer Vielzahl von Bodenmikroben. Im Rahmen der Programme wurden die Herstellungstechniken insbesondere für Kleinbauern zugänglich gemacht, was zu einer breiten Akzeptanz und verbesserten Bodenqualität führt.

Quelle:

Bremer Baumwollbörse

03.12.2024

Entsorgungsverbände mit 10-Punkte-Katalog für die künftige Bundesregierung

Kreislaufwirtschaft als Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts: Nach dem Ampel-Aus sollen am 23. Februar 2025 Neuwahlen stattfinden. Die politischen Entscheidungen in den ersten 100 Tagen der neuen Bundesregierung sind von großer Bedeutung, um die Rohstoffunabhängigkeit zu stärken und das Hochlaufen der Kreislaufwirtschaft in Deutschland anzutreiben. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz haben der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e. V. (BDE), der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse) und der Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. (VBS) die politischen Forderungen der Branche vorgestellt.

Die Kreislaufwirtschaft bietet der produzierenden Industrie in Deutschland erhebliche Wettbewerbs- und Standortvorteile und spielt eine entscheidende Rolle für die Resilienz der Volkswirtschaft in Zeiten multipler Krisen und einer komplexen globalen geopolitischen Lage.

Daher formulieren die drei Verbände gemeinsam diese zehn Forderungen:

Kreislaufwirtschaft als Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts: Nach dem Ampel-Aus sollen am 23. Februar 2025 Neuwahlen stattfinden. Die politischen Entscheidungen in den ersten 100 Tagen der neuen Bundesregierung sind von großer Bedeutung, um die Rohstoffunabhängigkeit zu stärken und das Hochlaufen der Kreislaufwirtschaft in Deutschland anzutreiben. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz haben der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e. V. (BDE), der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse) und der Verband der Bayerischen Entsorgungsunternehmen e.V. (VBS) die politischen Forderungen der Branche vorgestellt.

Die Kreislaufwirtschaft bietet der produzierenden Industrie in Deutschland erhebliche Wettbewerbs- und Standortvorteile und spielt eine entscheidende Rolle für die Resilienz der Volkswirtschaft in Zeiten multipler Krisen und einer komplexen globalen geopolitischen Lage.

Daher formulieren die drei Verbände gemeinsam diese zehn Forderungen:

  1. Recyclingfähigkeit: Design for Recycling
  2. Level-Playing-Field für Kunststoff-Rezyklate
  3. Internationalen und freien Handel erleichtern
  4. Nachhaltige ökologische Beschaffung mit Recyclinglabel
  5. Batteriebrände verhindern – Recyclinginfrastruktur schützen
  6. Wertstoffanteile in Abwässern und Klärschlämmen nutzen
  7. Gleiche Rahmenbedingungen und fairer Wettbewerb zwischen kommunalen und privaten Dienstleistern
  8. Bürokratie abbauen, Planung beschleunigen, Digitalisierung nutzen
  9. Aktive Gestaltung des europäischen Rechtsrahmens
  10. Kreislaufwirtschaftspolitik sichtbar in einem Bundesressort (Bundeswirtschaftsministerium) verankern

BDE-Präsidentin Anja Siegesmund: „Die Ampelkoalition ist mit ambitionierten Zielen für die Kreislaufwirtschaft gestartet. Wenn es gut läuft, kommt noch die Kreislaufwirtschaftsstrategie und der Rohstofffonds wird etabliert. Das reicht aber nicht. Der Weg zu einer echten Kreislaufwirtschaft ist ein Marathon und diese ersten Schritte sind erst der Anfang. Das Nutzen von Recyclingrohstoffen ist heute mehr denn je dran. Es erhöht Wertschöpfung, senkt den Rohstoffverbrauch, schont die Umwelt und macht uns unabhängiger von teuren Importen. Es gibt nichts, was gegen mehr Kreislaufwirtschaft spricht. Von einer neuen Bundesregierung erwarten wir deshalb konkrete Schritte und klare Rahmenbedingungen für zirkuläres Wirtschaften. Wer den Wohlstand und Industriestandort Deutschland sichern will, kommt an einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft nicht vorbei. Diese Aufgabe sollte in einem Bundesressort gebündelt und in der kommenden Legislaturperiode im Wirtschaftsministerium angesiedelt werden.“

bvse-Präsident Henry Forster: „Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist dramatisch – und die Unternehmen der Kreislaufwirtschaft sind davon zunehmend betroffen. Die fortlaufend wachsende Last an Regulierungen führt uns unaufhaltsam in die Krise. Die Regulierung geht flächendeckend in eine Verhinderung über. Die Kreislaufwirtschaft mit der Generierung von Sekundärrohstoffen ist wesentlicher Bestandteil einer Industrienation, die kaum über Primärrohstoffe verfügt. Gerade in einem so wichtigen Sektor wird es immer schwieriger, notwendige Investitionen zu tätigen und Innovationen voranzutreiben. Es häufen sich Meldungen aus der Branche, dass Unternehmen die Erschließung neuer Standorte und Geschäftsfelder aufgeben, weil die politischen Hürden zu hoch wurden und die Ansiedlung zu einem Politikum verkommen ist. So kann es nicht weitergehen! Wir brauchen endlich eine Politik, die den Unternehmen wieder Luft zum Atmen lässt. Schnellere und unkompliziertere Genehmigungsverfahren, eine starke politische und gesellschaftliche Rückendeckung auf allen Ebenen – von Berlin bis in die Kommunen. Andernfalls riskieren wir nicht nur das Wohlstandsniveau, sondern auch den Verlust der Innovationskraft, die für eine zukunftsfähige Kreislaufwirtschaft unerlässlich ist. Deutschlands Umwelttechnologie ist eine der modernsten und hoffnungsvollsten Wirtschaftszweige. Dies setzen wir aufs Spiel.“

VBS-Präsident Stefan Böhme: „Die Unternehmen unserer Branche sind bereit, durch ihre Investitionen, leistungsfähige Anlagen und innovative Verfahren einen Riesenbeitrag zum Klimaschutz und zur Versorgung mit Energie und Rohstoffen aus Abfällen zu leisten. Mehr Tempo bei Genehmigungsverfahren, mehr Freiraum für wirtschaftliche Entfaltung und den Turbo bei der Digitalisierung zünden: So schaffen wir Chancen für mehr dynamische wirtschaftliche Entwicklung, die wir jetzt in Deutschland dringend brauchen. Unsere Mitgliedsunternehmen sind bereit!“

Quelle:

bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.

02.12.2024

Hochschule Luzern: Leitfaden für Wiederverwendung von Alttextilien

Während am Black Friday Kleiderschränke neu gefüllt wurden, landen viele alte Textilien ungenutzt auf der Müllhalde. Ein neuer Leitfaden der Hochschule Luzern für Gemeinden, Kantone und Wirtschaft weist den Weg zu einer Kreislaufwirtschaft, in der Alttextilien nicht Abfall, sondern Ressource sind.

Jedes Jahr werden in der Schweiz zehntausende Tonnen Kleidung entsorgt, oft ohne jegliche Weiterverwertung. Geschätzte 36% der Alttextilien landen gemäß Bundesamt für Umwelt BAFU auf der Müllhalde. Gleichzeitig steigen Produktion und Konsum von Textilien ungebremst. «Unsere Textilien haben mehr verdient als die Müllverbrennung», sagt Andrea Weber-Hansen, Leiterin der Forschungsgruppe Produkt & Textil der Hochschule Luzern. „Ziel unserer Forschung ist es, Alttextilien in der höchst-möglichen Verwertungsstufe zu nutzen – sei es durch Wiederverwendung, Reparatur oder Recycling.“

Während am Black Friday Kleiderschränke neu gefüllt wurden, landen viele alte Textilien ungenutzt auf der Müllhalde. Ein neuer Leitfaden der Hochschule Luzern für Gemeinden, Kantone und Wirtschaft weist den Weg zu einer Kreislaufwirtschaft, in der Alttextilien nicht Abfall, sondern Ressource sind.

Jedes Jahr werden in der Schweiz zehntausende Tonnen Kleidung entsorgt, oft ohne jegliche Weiterverwertung. Geschätzte 36% der Alttextilien landen gemäß Bundesamt für Umwelt BAFU auf der Müllhalde. Gleichzeitig steigen Produktion und Konsum von Textilien ungebremst. «Unsere Textilien haben mehr verdient als die Müllverbrennung», sagt Andrea Weber-Hansen, Leiterin der Forschungsgruppe Produkt & Textil der Hochschule Luzern. „Ziel unserer Forschung ist es, Alttextilien in der höchst-möglichen Verwertungsstufe zu nutzen – sei es durch Wiederverwendung, Reparatur oder Recycling.“

Weber-Hansens Team hat zu diesem Zweck einen neuen Leitfaden veröffentlicht. Darin stellen die Forschenden ein kaskadisches Nutzungsmodell vor, das Textilien entlang einer Abfallhierarchie verwertet. Von der Wiederverwendung noch tragbarer Kleidung bis zur Nutzung von Fasern für neue Materialien bleibt dabei so viel Wert wie möglich erhalten.

Zusammenarbeit mit Zürcher Ämtern
Der Leitfaden fordert ein Umdenken auf allen Ebenen. Besonders im Fokus steht jedoch die Verwertung von Alttextilien auf kommunaler und kantonaler Ebene. „Der Schlüssel zu einer textilen Kreislaufwirtschaft liegt darin, Materialströme lokal zu halten“, erklärt Weber-Hansen. „Das schafft nicht nur Arbeitsplätze und reduziert den CO2-Ausstoss, sondern ermöglicht auch transparente, nachhaltige Prozesse.“

Zusammen mit Partnern wie Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ) und dem Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL) des Kantons Zürich haben die HSLU-Forschenden Konzepte entwickelt, um lokale Wiederverwertungsmodelle zu stärken und innovative Recyclingtechnologien zu fördern.

Empfehlungen für die Zukunft
Der Leitfaden liefert Gemeinden, Kantonen und Wirtschaft konkrete Vorschläge, wie eine zirkuläre Alttextilverwertung gelingen kann. Einige Beispiele:

  • Mehr Transparenz: Einführung eines Monitoringsystems, das Daten zu den Alttextilströmen und -qualitäten den beteiligten Stakeholdern zugänglich macht.
  • Neue Technologien: Automatisierte Sortierverfahren und Faser-zu-Faser-Recycling.
  • Bewusstseinsbildung: Konsumentinnen und Konsumenten sensibilisieren, Textilien länger zu nutzen und gezielt zu recyceln, beispielsweise in Repair-Cafés und Secondhand-Shops. Auch Sharing-Modelle sollen gefördert werden.

Eine kaskadische Alttextilnutzung lässt sich nur gemeinsam mit allen relevanten Stakeholdern umsetzen. In diesem Sinne werden die HSLU-Forschenden die Verwertung in den weiteren Projekten mit Partner-organisationen und -unternehmen konkretisieren. Die Stadt Zürich beispielsweise wird die in der Studie erarbeiteten Konzepte und Empfehlungen in ihre Altkleiderverwertungsstrategie einfließen lassen.

 

Textilrecycling Grafik: Andritz
28.11.2024

ANDRITZ: Engineering-Auftrag für Textilrecyclinganlage von Circ®

Der internationale Technologiekonzern ANDRITZ hat vom amerikanischen Textilrecycling-Innovator Circ einen Engineering-Auftrag für die Planung seiner ersten großtechnischen Textilrecyclinganlage erhalten. Mit der Anlage soll erstmals die Rückgewinnung von Baumwolle und Polyester aus gemischten Textilabfällen möglich werden.

Circ® ist ein Pionier im Bereich nachhaltiger Lösungen für die Modeindustrie. Durch die Umwandlung von Bekleidungsabfällen in wiederverwendbare Rohstoffe für Textilien reduziert Circ den Bedarf an Erdöl und natürlichen Ressourcen. Das Ziel des Unternehmens ist der Aufbau einer echten Kreislaufwirtschaft, um die negativen Auswirkungen der Bekleidungsproduktion auf die Umwelt zu reduzieren.

ANDRITZ führt seit mehreren Jahren erfolgreich Versuche für Circ im ANDRITZ Fiber R&D Center in Springfield, Ohio, USA, durch. Aufgrund dieser erfolgreichen Partnerschaft und der jüngsten Entwicklungen wurde beschlossen, diese Zusammenarbeit weiter auszubauen.

Der internationale Technologiekonzern ANDRITZ hat vom amerikanischen Textilrecycling-Innovator Circ einen Engineering-Auftrag für die Planung seiner ersten großtechnischen Textilrecyclinganlage erhalten. Mit der Anlage soll erstmals die Rückgewinnung von Baumwolle und Polyester aus gemischten Textilabfällen möglich werden.

Circ® ist ein Pionier im Bereich nachhaltiger Lösungen für die Modeindustrie. Durch die Umwandlung von Bekleidungsabfällen in wiederverwendbare Rohstoffe für Textilien reduziert Circ den Bedarf an Erdöl und natürlichen Ressourcen. Das Ziel des Unternehmens ist der Aufbau einer echten Kreislaufwirtschaft, um die negativen Auswirkungen der Bekleidungsproduktion auf die Umwelt zu reduzieren.

ANDRITZ führt seit mehreren Jahren erfolgreich Versuche für Circ im ANDRITZ Fiber R&D Center in Springfield, Ohio, USA, durch. Aufgrund dieser erfolgreichen Partnerschaft und der jüngsten Entwicklungen wurde beschlossen, diese Zusammenarbeit weiter auszubauen.

Der Großteil der Bekleidungsabfälle besteht aus Polyester-Baumwoll-Mischungen (Polycotton). Die bislang fehlende Möglichkeit, Zellulosefasern und synthetische Fasern aus Textilabfällen zu trennen, stellt ein großes Problem für die Kreislaufwirtschaft dar. Der innovative Recyclingprozess von Circ kann Polycotton-Textilabfälle in ihre ursprünglichen Bestandteile – Polyester und Baumwolle – zerlegen. Die geplante Anlage wird täglich 200 Tonnen Textilabfälle verarbeiten und so die Wiederverwertung von Baumwolle für die Lyocellproduktion sowie von Polyester für die Polyesterproduktion ermöglichen. Dadurch wird sich der Bedarf an neuen Rohstoffen reduzieren.

Conor Hartman, Chief Operating Officer bei Circ, dazu: „Wir freuen uns sehr auf die weitere Zusammenarbeit mit ANDRITZ. Gemeinsam werden wir den innovativen Recyclingprozess von Circ skalieren, um einen weiteren Schritt hin zu einer zirkulären Modeindustrie machen. Mit seiner Expertise im Engineering und im Bau großtechnischer Anlagen ist ANDRITZ der ideale Partner, um Textilabfälle auf industriellem Niveau in recycelte Fasern umzuwandeln.“

Michael Waupotitsch, Vice President Textile Recycling bei ANDRITZ, meint: „Wir freuen uns darauf, Circ bei der Verwirklichung seiner Vision einer Kreislaufwirtschaft in der Modebranche zu unterstützen. Die von Circ entwickelte Technologie bietet eine bahnbrechende Lösung für eine der größten Herausforderungen im Recycling von Bekleidungsabfällen. Mit unserem umfassenden Wissen über Zerkleinerung, mechanische Trennung, hydrothermale Verarbeitung, Rückgewinnung von Zellulose-Zellstoff sowie Zellstoffreinigung und -trocknung verfügen wir über das nötige Know-how in diesem Bereich. Unsere Erfahrung in der Prozessentwicklung und im Maschinenbau wird dazu beitragen, die innovative Recyclingtechnologie von Circ zur Anwendung zu bringen.“

Organisatoren der ADD ITC Foto DITF
Organisatoren der ADD ITC
27.11.2024

ADD ITC 2024: Hightech-Textilien als Impulsgeber für Kreislaufwirtschaft und Recycling

Am 21. und 22. November fand die Aachen-Dresden-Denkendorf International Textile Conference in Stuttgart statt. 450 Teilnehmende aus 25 Ländern und fünf Kontinenten nutzten die Gelegenheit, bei diesem wichtigen europäischen Fachkongresse dabei zu sein. Die Konferenz wird jährlich im Wechsel von den Instituten ITM Dresden, DWI Aachen und DITF Denkendorf organisiert.

Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, überbrachte ein Grußwort: „Hier in Stuttgart kann sich die ADD ITC ‚ganz zuhause fühlen‘. Baden-Württemberg war und ist ein Textilland, unsere Unternehmen der Textil- und Bekleidungsbranche bauen auf ihren Erfolgen der Vergangenheit auf und sind gleichzeitig aufgrund ihrer Innovationsfreudigkeit für die Zukunft gut gerüstet. Textile Werkstoffe und Verfahren sind für unseren Wirtschaftsstandort prägend. Weiteres Potenzial, das noch lange nicht ausgeschöpft ist, steckt in funktionalen Textilien und Textilien auf Basis von Hochleistungsfasern ebenso wie in solchen auf Basis nachwachsender Rohstoffe“, sagte Staatssekretär Dr. Patrick Rapp.

Am 21. und 22. November fand die Aachen-Dresden-Denkendorf International Textile Conference in Stuttgart statt. 450 Teilnehmende aus 25 Ländern und fünf Kontinenten nutzten die Gelegenheit, bei diesem wichtigen europäischen Fachkongresse dabei zu sein. Die Konferenz wird jährlich im Wechsel von den Instituten ITM Dresden, DWI Aachen und DITF Denkendorf organisiert.

Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, überbrachte ein Grußwort: „Hier in Stuttgart kann sich die ADD ITC ‚ganz zuhause fühlen‘. Baden-Württemberg war und ist ein Textilland, unsere Unternehmen der Textil- und Bekleidungsbranche bauen auf ihren Erfolgen der Vergangenheit auf und sind gleichzeitig aufgrund ihrer Innovationsfreudigkeit für die Zukunft gut gerüstet. Textile Werkstoffe und Verfahren sind für unseren Wirtschaftsstandort prägend. Weiteres Potenzial, das noch lange nicht ausgeschöpft ist, steckt in funktionalen Textilien und Textilien auf Basis von Hochleistungsfasern ebenso wie in solchen auf Basis nachwachsender Rohstoffe“, sagte Staatssekretär Dr. Patrick Rapp.

78 Vorträge in Plenarsessions und drei Parallelsessions standen im Kongresszentrum Liederhalle auf dem Programm. Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Forschung berichteten über Forschungsergebnisse und marktfähige textile Innovationen in den Bereichen Hochleistungsfasern, biobasierte Fasern, Faserverbundwerkstoffe, Medizintextilien, der Funktionalisierung und im Textilmaschinenbau.

Zentrales Thema war in diesem Jahr die Herausforderung durch Kreislaufwirtschaft und Recycling. Nachhaltigkeit bedeutet, High-Tech-Textilien mit innovativen Funktionen ohne negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft zu entwickeln und herzustellen - und gleichzeitig rentabel zu wirtschaften. Dazu sind nicht nur geeignete Technologien nötig, sondern auch die richtige Materialauswahl und der richtige Umgang mit Stoffen und Materialströmen. Die Vorträge schlugen einen Bogen von den entsprechenden Richtlinien der UN und EU bis hin zu deren konkreten Umsetzung in den Unternehmen.

Unter dem Motto „Von der Idee bis zur Praxis“ stellte das Forschungskuratorium Textil e. V. in einer eigenen Transfersession erfolgreiche Kooperationsprojekte aus dem IGF-ZIM-Programm vor, in denen von Vertretern und Vertreterinnen aus Wissenschaft und Industrie gemeinsam Produkte und Verfahren entwickelt und erfolgreich umgesetzt wurden.

Referentinnen und Referenten aus den diesjährigen Partnerländern Belgien, Niederlande und Luxemburg gaben mit Vorträgen und Diskussionsbeiträgen einen umfassenden Einblick in die Textilindustrie und Forschung der drei Länder.

Ergänzt wurde das Tagungsprogramm durch Ausstellungsstände von 24 Firmen und Instituten sowie über 100 wissenschaftliche Poster. Drei der Posterpräsentationen wurden mit dem Best Poster-Award der Aachen-Dresden-Denkendorf International Textile Conference 2024 ausgezeichnet.

Im nächsten Jahr findet die ADD International Textile Conference am 27. und 28. November statt. Dann lädt das DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien e.V. nach Aachen ein.

Quelle:

Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung

Photo Pixabay
22.11.2024

Textilrecycling vor historischer Krise

Die Alttextilbranche in Deutschland stehe vor einer historischen Krise, die das gesamte System der Sammlung und Verwertung von Alttextilien und Altschuhen bedrohe.

In einem Schreiben an die kommunalen Spitzenverbände und den Verband kommunaler Unternehmen VKU warnt der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. eindringlich, dass ohne sofortige Maßnahmen ein irreparabler Zusammenbruch drohe, der weitreichende Folgen für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft haben werde.

Die bisher robuste Infrastruktur für Alttextilien gerät unter enormen Druck. Die Krise hat vielfältige Ursachen, deren fatale Gleichzeitigkeit die Situation verschärft:

Die Alttextilbranche in Deutschland stehe vor einer historischen Krise, die das gesamte System der Sammlung und Verwertung von Alttextilien und Altschuhen bedrohe.

In einem Schreiben an die kommunalen Spitzenverbände und den Verband kommunaler Unternehmen VKU warnt der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. eindringlich, dass ohne sofortige Maßnahmen ein irreparabler Zusammenbruch drohe, der weitreichende Folgen für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft haben werde.

Die bisher robuste Infrastruktur für Alttextilien gerät unter enormen Druck. Die Krise hat vielfältige Ursachen, deren fatale Gleichzeitigkeit die Situation verschärft:

  • Qualitätsverlust durch Fast-Fashion: Die steigende Menge minderwertiger Textilien macht eine Wiederverwertung zunehmend schwierig.
  • Verunreinigte Sammelware: Fremdstoffe und Abfallfraktionen erschweren die Verarbeitung und erhöhen die Kosten.
  • Explodierende Kosten: Die Einführung neuer Mautgebühren für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen ab Juli 2024 belastet die ohnehin angespannte Kostensituation zusätzlich.
  • Wegbrechende Absatzmärkte: Der Krieg in der Ukraine hat den osteuropäischen Markt nahezu lahmgelegt. Gleichzeitig blockieren Billigimporte aus China wichtige Absatzmärkte in Afrika.
  • Finanzielle Ausfälle: Forderungsausfälle von über 30 Prozent und verlängerte Zahlungsziele auf bis zu 120 Tage führen zu Liquiditätsengpässen in der gesamten Branche.

Bereits jetzt haben einige große Marktakteure ihre Tätigkeiten eingestellt, und in vielen Regionen droht ein vollständiger Zusammenbruch der Sammlung.

Flächendeckende Getrenntsammlung in Gefahr
Die gesetzliche Verpflichtung, ab dem 1. Januar 2025 eine flächendeckende Getrenntsammlung von Textilien einzuführen, steht vor einer nahezu unlösbaren Herausforderung. „Wenn das bestehende System zusammenbricht, wird eine Wiederherstellung kaum möglich sein“, warnt Stefan Voigt, Vorsitzender des bvse-Fachverbands Textilrecycling. Die Folgen wären katastrophal: Tonnen von Alttextilien könnten nicht mehr verwertet werden, was erhebliche Belastungen für die Umwelt und die kommunale Entsorgungsinfrastruktur nach sich ziehen würde.

Appell an Kommunen und Stellplatzgeber: Gebührenfreiheit als Schlüssel
Der bvse richtet einen eindringlichen Appell an kommunale, gewerbliche und private Stellplatzgeber: Verzichten Sie auf die Erhebung von Gebühren für Altkleidercontainer und Sammelstellen! Nur durch diesen Verzicht können die Unternehmen der Branche ihre Arbeit fortsetzen und die Verwertung der Textilien sicherstellen.

„Wir benötigen die Unterstützung aller Beteiligten, um die Krise zu bewältigen“, betont Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des bvse. „Die Zeit drängt. Jede Verzögerung verschärft die Situation und macht es schwieriger, einen irreparablen Schaden zu verhindern.“
Gemeinsames Handeln erforderlich

Die Krise der Textilrecyclingbranche ist nicht nur ein Problem der Unternehmen – sie betreffe uns alle. Die Sicherstellung der Sammlung und Verwertung von Alttextilien sei ein zentraler Baustein der Kreislaufwirtschaft und ein wichtiger Beitrag zum Ressourcenschutz.

Quelle:

Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung

21.11.2024

Fraunhofer IGCV unterstützt Europa bei Lieferengpässen

Der Krieg in der Ukraine, die COVID-19-Krise oder auch die Schließung des Suezkanals hatten jeweils schwere Versorgungsunterbrechungen zur Folge und stellten die Weltwirtschaft vor finanzielle und logistische Herausforderungen. Doch auch im Kleinen konnte man erst kürzlich an den Überschwemmungen in Süddeutschland sehen, was es bedeutet, wenn Lieferketten unterbrochen sind.

Um vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) in Europa zu unterstützen derartigen Störungen widerstandsfähiger und nachhaltiger entgegenzutreten, hat das ResC4EU Konsortium das EU-Projekt & die Initiative ResC4EU (Resilient Supply Chains for Europe) ins Leben gerufen. Im Rahmen des Projektes arbeitet das Fraunhofer IGCV an der Entwicklung von Modellen und digitalen Werkzeugen, die Störungen in Produktionsprozessen schneller erkennen und beheben können. Das EU-Projekt wird mit drei Millionen Euro von der Europäischen Union gefördert wird und ist auf drei Jahre ausgelegt.  

Der Krieg in der Ukraine, die COVID-19-Krise oder auch die Schließung des Suezkanals hatten jeweils schwere Versorgungsunterbrechungen zur Folge und stellten die Weltwirtschaft vor finanzielle und logistische Herausforderungen. Doch auch im Kleinen konnte man erst kürzlich an den Überschwemmungen in Süddeutschland sehen, was es bedeutet, wenn Lieferketten unterbrochen sind.

Um vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) in Europa zu unterstützen derartigen Störungen widerstandsfähiger und nachhaltiger entgegenzutreten, hat das ResC4EU Konsortium das EU-Projekt & die Initiative ResC4EU (Resilient Supply Chains for Europe) ins Leben gerufen. Im Rahmen des Projektes arbeitet das Fraunhofer IGCV an der Entwicklung von Modellen und digitalen Werkzeugen, die Störungen in Produktionsprozessen schneller erkennen und beheben können. Das EU-Projekt wird mit drei Millionen Euro von der Europäischen Union gefördert wird und ist auf drei Jahre ausgelegt.  

Schnell Alternativen finden
Unternehmen sind in der Regel auf unterschiedliche Zulieferer angewiesen. Rohmaterialien oder Bauteile werden nicht selten über weite Strecken mit dem LKW, Zug oder Flugzeug transportiert. „Grundsätzlich ist es hilfreich, die eigenen Lieferketten gut zu kennen. Woher kommt mein Material und welche Wege muss es nehmen, um bei mir zu landen? Leider kommt es immer wieder vor, dass vor allem kleinere Unternehmen bankrottgehen, weil sie diesen Aspekt vernachlässigen und Lieferschwierigkeiten beziehungsweise -ausfälle im Krisenfall nicht ausgleichen können“, sagt Clemens Gonnermann, der am Fraunhofer IGCV zu Fragen der Digitalisierung und KI in der Produktion arbeitet.

Im Rahmen des ResC4EU Projekts soll deshalb ein Wissensmodell entstehen, das Unternehmen einen genauen Überblick über ihre Lieferketten gibt und umfassende Risikobewertungen für potenzielle Unterbrechungen aufzeigt. Im Bedarfsfall gibt das digitale Werkzeug dann mithilfe eines Algorithmus individuelle Lösungen für Produktion, Transport sowie Lagerung an. „Das übergeordnete Ziel ist immer, dass die Produktion wie gewohnt weiter geht, ohne Produktionsstopp oder Kurzarbeit der Mitarbeitenden. Das reduziert nicht nur Kosten, sondern fördert auch die Kundenzufriedenheit und schafft erhebliche Wettbewerbsvorteile“, erklärt der Fraunhofer-Wissenschaftler.

Nachhaltigkeit im Blick
Ändert sich eine Lieferkette, hat das allerdings nicht nur Auswirkungen darauf, ob weiter produziert werden kann oder nicht. Auch die CO2e-Bilanz eines Produktes ändert sich. Gemeint sind damit nicht nur CO2-Emissionen sondern auch Methanemissionen und weitere Einflussfaktoren. „Es lässt sich ein globaler Trend beobachten, bei dem Unternehmen immer stärker in die Pflicht genommen werden, transparent über ihre Treibhausgasemissionen Auskunft zu geben. Zudem werden diese zunehmend zu einem Wettbewerbsfaktor“, führt Aljoscha Hieronymus an, der am Fraunhofer IGCV im Themenbereich der Nachhaltigkeit arbeitet. Am naheliegendsten sei das beim Standort und Transport. „Ob ich mein Material regional beziehe oder es einfliegen lasse, hat einen Einfluss auf dessen ökologischen Fußabdruck."

Aber auch das Herstellungsverfahren als solches kann viel oder wenig Energie verbrauchen. Im Rahmen des EU-Projekts erarbeiten Gonnermann, Hieronymus und die Kolleg:innen daher nicht nur einheitliche Parameter für die Widerstandsfähigkeit von Lieferketten, sondern kategorisieren diese auch nach ihrem Energie- und Ressourcenverbrauch sowie ihrer Klimaauswirkung. »Wir werfen dabei zum Beispiel einen Blick auf die Energiemärkte in unterschiedlichen Ländern und schauen, ob der Strom dort aus erneuerbaren oder fossilen Quellen stammt. Das vereinfacht die Nachhaltigkeitsfrage für Unternehmen deutlich.“

CO2e-Bilanz am Beispiel von Carbon-Bauteilen
Gemeinsam mit der Abteilung für Nachhaltige Fabrikplanung und -betrieb am Fraunhofer IGCV untersuchen Clemens Gonnermann und sein Team exemplarisch die CO2e-Bilanz des Verbundwerkstoffs Carbon, der in der Luft- und Raumfahrt zum Einsatz kommt. Von der Produktion bis zum Recycling deckt das Fraunhofer IGCV dessen gesamte Wertschöpfungskette ab und berücksichtigt dabei auch die Ansprüche aus der Industrie. „Aufgrund unserer Expertise in der Forschungs- und Entwicklungsarbeit von Carbon-Composites, können wir auf umfangreiche Daten zurückgreifen. Für das ResC4EU-Projekt entwickeln wir auf dieser Basis Modelle, die unterschiedliche Fertigungsprozesse miteinander vergleichen und dabei ökologisch und ökonomisch bewerten“, erklärt Gonnermann. „Diese Berechnungen werden automatisiert und bieten dem Unternehmen im Bedarfsfall eine nachhaltige und wirtschaftlich sinnvolle Lösung.“ Die Modellierungen dienen im zweiten Schritt als Blaupause für weitere technische Verfahren und Bauteile aus anderen Industriesektoren.

Die ResC4EU Initiative bietet Unterstützung für KMUs aus insgesamt 14 unterschiedlichen Industriesektoren an, darunter Luftfahrt-, Raumfahrt- und Verteidigung, zivile Sicherheit, Mobilität (Transport- und Automobilindustrie), Erneuerbare Energien, Elektronikindustrie, digitale Industrie, Baugewerbe, Textilindustrie, Agrar- und Lebensmittelsektor, Kultur- und Kreativwirtschaft, Gesundheitssektor, Sozialwirtschaft, Einzelhandel, und Tourismus.

Um diese Bandbreite abdecken zu können, besteht das ResC4EU Konsortium aus sechs der führenden europäischen Industrieverbände und -cluster mit direkten Zugang zu bis zu 1000 KMUs in ganz Europa. Außerdem gehören dem Konsortium zwei KMUs an, eine KMU für Cluster- und Innovationsmanagement und eine KMU für digitale B2B Plattformentwicklung und -management. Das Fraunhofer IGCV und das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) vervollständigen das Konsortium als Forschungseinrichtungen. Koordiniert wird das EU-Projekt vom deutschen Industrieverband Composites United e.V. (CU).

Die einzelnen Partner des ResC4EU-Konsortiums sind:

  • CU, Composites United e.V. (Deutschland) – Koordinator
  • MCN, Maritimes Cluster Norddeutschland e.V. (Deutschland)
  • LITC, Lettischer IT Cluster (Lettland), ein Europäisches Digitales Innovationszentrum (EDIH, European Digital Innovation Hub)
  • AIDIMME (Spanien), Technologieinstitut und Verband Innovativer Unternehmen
  • PKTK, Polnisches Cluster für Verbundwerkstoffe (Polen), koordiniert von GoFar Sp.z.o.o
  • ATIM Cluster, Irisches Cluster für fortschrittliche Technologien in der Fertigung (Irland), koordiniert von der Technischen Universität Shannon: Midlands Midwest (TUS)
  • Scaberia AS (Norwegen)
  • GreenTwin GmbH (Österreich)
  • ISL, Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (Deutschland)
  • Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. (Deutschland)

Das ResC4EU Konsortium
Das ResC4EU Konsortium wird Modelle und Tools entwickeln und bereitstellen, die KMUs bei der Erkennung und Antizipation von Störungen in ihrer Lieferkette unterstützen können. Des Weiteren werden KMUs maßgeschneiderte Unterstützungs- und Schulungsprogramme angeboten. Darüber hinaus werden KMUs aus dem verarbeitenden Gewerbe, die fortschrittliche Technologien implementieren müssen, mit technisch versierten KMUs zusammengebracht, die innovativen Lösungen für widerstandsfähigere und nachhaltigere Produktionsprozesse und Lieferketten anbieten. Die Unterstützung durch das Konsortium beginnt mit einer Bewertung der Bedürfnisse, Risiken, Störungen, Herausforderungen und Möglichkeiten für KMUs.

Quelle:

Fraunhofer IGCV

PET-Ballen Foto bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.
21.11.2024

Deutsche Kunststoffindustrie in der Krise

Die Studie „Stoffstrombild Kunststoffe" gibt alle zwei Jahre Aufschluss über Produktion, Verarbeitung und Kreislaufführung von Kunststoffen in Deutschland.

Über alle Bereiche hinweg sind 2023 Rückschläge zu vermelden: Die anhaltend schlechte Konjunktur in Deutschland führt zu geringeren Herstellungs- und Verarbeitungsmengen und gefährdet die Transformation der Kunststoffindustrie zur Kreislaufwirtschaft.

In Deutschland werden weniger Kunststoffe hergestellt, verarbeitet und recycelt
Die Kunststoffproduktion ging im Vergleich zu 2021 um 17,6 Prozent zurück. Obwohl die Nachfrage nach Kunststoffen international wächst, wurden in Deutschland 2023 rund 8,5 Prozent weniger Kunststoffe verarbeitet als 2021. Steigende Kosten für Energie und Produktion, häufige Änderungen der politischen Zielvorgaben und steigende Bürokratielasten verhindern häufig die für eine Kreislaufwirtschaft dringend erforderlichen Investitionen in die Modernisierung und den Ausbau von Anlagen in Deutschland.

Die Studie „Stoffstrombild Kunststoffe" gibt alle zwei Jahre Aufschluss über Produktion, Verarbeitung und Kreislaufführung von Kunststoffen in Deutschland.

Über alle Bereiche hinweg sind 2023 Rückschläge zu vermelden: Die anhaltend schlechte Konjunktur in Deutschland führt zu geringeren Herstellungs- und Verarbeitungsmengen und gefährdet die Transformation der Kunststoffindustrie zur Kreislaufwirtschaft.

In Deutschland werden weniger Kunststoffe hergestellt, verarbeitet und recycelt
Die Kunststoffproduktion ging im Vergleich zu 2021 um 17,6 Prozent zurück. Obwohl die Nachfrage nach Kunststoffen international wächst, wurden in Deutschland 2023 rund 8,5 Prozent weniger Kunststoffe verarbeitet als 2021. Steigende Kosten für Energie und Produktion, häufige Änderungen der politischen Zielvorgaben und steigende Bürokratielasten verhindern häufig die für eine Kreislaufwirtschaft dringend erforderlichen Investitionen in die Modernisierung und den Ausbau von Anlagen in Deutschland.

Große Potenziale fürs Recycling bleiben noch ungenutzt
Trotz des Produktionsrückgangs hat sich der Einsatz von recycelten Kunststoffen in der Kunststoffverarbeitung in Deutschland im Erhebungszeitraum von 2021 bis 2023 jährlich im Durchschnitt um 8,2 % erhöht. Der Anstieg erfolgte vor allem im Jahr 2022, ausgelöst durch hohe Rohölpreise, und ging 2023 konjunkturbedingt wieder zurück. Der Rezyklateinsatz aus Post-Consumer- und Post-Industrial-Abfällen betrug rund 1,93 Mio. t. Daneben wurden rund 0,5 Mio. t an Nebenprodukten wiederverwendet. Insgesamt betrug der Anteil von eingesetztem Kunststoffrezyklat (aus Post-Consumer und Post-Industrial Abfällen) an der Verarbeitungsmenge in Deutschland 2023 ca. 15 %. Das unterstreicht die wachsende Bedeutung der Kreislaufwirtschaft für die Kunststoffindustrie in Deutschland und zeigt klare Fortschritte im Recycling und der Wiederverwertung von Kunststoffen. Dennoch bleiben weiterhin große Potenziale fürs Recycling ungenutzt: So ist der Anteil der Kunststoffe, die energetisch verwertet werden, mit 3,6 Millionen Tonnen im Jahr 2023 immer noch zu hoch.

Innovationskraft der Industrie trotzt Standortnachteilen
Der Einsatz recycelter Rohstoffe nimmt in Deutschland trotz schwieriger Standortbedingungen weiter zu. Die Unternehmen der Wertschöpfungskette Kunststoff in Deutschland arbeiten weiter mit hoher Innovationskraft an der Transformation zur Kreislaufwirtschaft. Gleichwohl setzt der Erfolg der Transformation gute Rahmenbedingungen für die Kunststoffindustrie voraus: wettbewerbsfähige Energiekosten, realistische und verlässliche regulatorische Rahmenbedingungen für zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur für sortenreine Sammlung und Sortierung sowie die mechanische und chemische Aufbereitung von Kunststoffabfällen.

Auftraggeber der Studie
Das Stoffstrombild wird von der Conversio Market & Strategy GmbH erstellt. Auftraggeber der Studie ist die BKV GmbH mit Unterstützung von PlasticsEurope Deutschland e. V., der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft e. V., der bvse–Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e. V., der VDMA e.V. Kunststoff und Gummimaschinen, die IK – Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e. V., der KRV – Kunststoffrohrverband e. V., VinylPlus Deutschland e.V., der GKV – Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V. AVK – Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e. V., FSK – Fachverband Schaumkunststoffe und Polyurethane e.V., TecPart – Verband Technische Kunststoff-Produkte e. V., pro-K Industrieverband langlebige Kunststoffprodukte und Mehrwegsysteme e. V., der IG BCE Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, sowie dem VCI – Verband der Chemischen Industrie e.V.

Quelle:

bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.

14.11.2024

Zwanzig Jahre Nachhaltigkeitsbericht für RadiciGroup

Zwanzig Jahre sind vergangen, seit die RadiciGroup 2004 ihren ersten Sozialbericht veröffentlichte und sich damit bei der Erstellung nicht finanzieller Berichterstattung auf freiwilliger Basis unter den Pionierunternehmen einreihte. Das Dokument misst die erzielten Ergebnisse und ergriffenen Maßnahmen im Hinblick auf die Reduzierung der Umweltbelastung und die Achtung sozialer Werte sowie guter Unternehmensführungspraktiken.  
 
Im Lauf der Jahre entwickelte sich der Bericht ständig weiter und ist heute ein echter Nachhaltigkeitsbericht, der alle ESG-Aspekte (Environmental, Social und Governance) berücksichtigt. Er belegt, dass diese auch für die Geschäftsstrategie des Unternehmens von zentraler Bedeutung sind. Im Lauf der Zeit wurden viele neue Themen in die Berichterstattung aufgenommen, die Datenpräzision verbesserte sich und der Umfang weitete sich auf alle Unternehmen der Gruppe aus: über 30 Standorte in Asien, Nord- und Südamerika sowie Europa.

Die im Nachhaltigkeitsbericht enthaltenen Informationen unterstreichen das Engagement der RadiciGroup, ausgehend von den getätigten Investitionen:  

Zwanzig Jahre sind vergangen, seit die RadiciGroup 2004 ihren ersten Sozialbericht veröffentlichte und sich damit bei der Erstellung nicht finanzieller Berichterstattung auf freiwilliger Basis unter den Pionierunternehmen einreihte. Das Dokument misst die erzielten Ergebnisse und ergriffenen Maßnahmen im Hinblick auf die Reduzierung der Umweltbelastung und die Achtung sozialer Werte sowie guter Unternehmensführungspraktiken.  
 
Im Lauf der Jahre entwickelte sich der Bericht ständig weiter und ist heute ein echter Nachhaltigkeitsbericht, der alle ESG-Aspekte (Environmental, Social und Governance) berücksichtigt. Er belegt, dass diese auch für die Geschäftsstrategie des Unternehmens von zentraler Bedeutung sind. Im Lauf der Zeit wurden viele neue Themen in die Berichterstattung aufgenommen, die Datenpräzision verbesserte sich und der Umfang weitete sich auf alle Unternehmen der Gruppe aus: über 30 Standorte in Asien, Nord- und Südamerika sowie Europa.

Die im Nachhaltigkeitsbericht enthaltenen Informationen unterstreichen das Engagement der RadiciGroup, ausgehend von den getätigten Investitionen:  

  • 2019 bis 2023 wurden 278 Mio. € zur Unterstützung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen der Gruppe bereitgestellt, davon allein 45 Mio. € im Jahr 2023.
  • Die 2023 getätigten Umweltinvestitionen zur Einführung bester verfügbarer Techniken und zur Verbesserung der Leistungseffizienz beliefen sich auf 4,2 Mio. €.

Zwanzig Jahre Berichterstattung ermöglichten es der RadiciGroup auch, die Ergebnisse der durchgeführten Investitionen zu messen, sodass sie 2023 die erste Station ihres Fahrplans bis 2030 „From Earth to Earth“ erreichen konnte, die Reduzierung der direkten CO2-Äquivalente-Emissionen auf Gruppenebene um 83 % im Vergleich zu 2011.  

Einen wesentlichen Beitrag zu diesem Ergebnis leistete die Inbetriebnahme einer EnviNOx-Anlage im Werk Radici Chimica in Deutschland, das seine direkten Treibhausgasemissionen dank dieser technologischen Innovation deutlich reduzieren konnte (–92 %).
 
Auf den verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen wird fortlaufend geachtet: 2023 konsolidierte sich der Anteil des für Produktionsprozesse verwendeten Stroms aus erneuerbaren Quellen bei 59 %. Darüber hinaus stieg der Anteil der durch Wasserrecycling eingesparten Wasserressourcen auf 79 %: Einige unserer Anlagen nutzen nämlich das gleiche Wasser bis zu 60 Mal und geben es dann an die Umwelt zurück. Das Thema der Kreislaufwirtschaft bleibt in vielen Innovationsprojekten ein übergreifendes Thema. Alle Unternehmen der Gruppe arbeiten insbesondere daran, die Entstehung von Ausschuss und Abfällen durch ein konsequentes Prozessmanagement einzudämmen: 2023 wurden 73 % der ungefährlichen Abfälle verwertet, davon waren 56 % für die interne Verwertung bestimmt.  

Auch im Produktkontext hat die Messung eine grundlegende Bedeutung, weshalb die RadiciGroup seit langem Lebenszyklusanalyse-Studien heranzieht, um die Umweltauswirkungen ihrer Produkte objektiv zu berechnen und Lösungen zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks einzuführen. Dieses Engagement bezeugen auch die zahlreichen Umweltzertifizierungen, die die Anlagen der RadiciGroup erhielten.
 
Um die Zusammenarbeit mit Kunden, Lieferanten, wissenschaftlichen Partnern oder unabhängigen Experten zur Entwicklung innovativer und nachhaltiger Technologien oder Materialien zu fördern, unterstützte die Gruppe OpenInnovation-Projekte in hohem Maß: Gelegenheiten zur Anregung einer Gruppenkultur, die zunehmend offener für Veränderungen und die Kombination mit unterschiedlichen Wissensgebieten ist.  
 
Aus Sicht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer maß die Gruppe der Schulung großen Wert und viel Engagement bei und organisierte 2023 den ersten breit angelegten Schulungskurs rund um Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft, um zu vermitteln, wie bedeutend die Kenntnis der ESG-Themen ist. An der Schulung nahmen zirka 240 Mitarbeitende teil, die insgesamt 1500 Schulungsstunden absolvierten. Darüber hinaus wurde eine interne Befragung zu Menschenrechten durchgeführt, deren Ergebnisse die Grundlage für die Aufstellung einer Unternehmensrichtlinie im Bereich Menschenrechte und Vielfalt bilden werden.

Weitere Informationen:
RadiciGroup Nachhaltigkeitsbericht
Quelle:

RadiciGroup