Hochschule Niederrhein: Verbundprojekt zu Verkapselungen für smarte Textilien
Das Innovationspotenzial von elektronischen Textilien (E-Textilien) nimmt rasant zu. Die smarten Kleidungsstücke können unter anderem im Dunkeln Leuchten, beim Sport Daten aufzeichnen und damit die eigene Fitness tracken, Daten empfangen und senden oder bei kalten Temperaturen durch Aufheizen für noch mehr Wärme sorgen. Die Herausforderung ist jedoch: Wie lassen sich diese Textilien so herstellen, dass eingearbeitete Sensoren, leitfähige Nähte und andere Komponenten beim Waschen in der Maschine nicht kaputtgehen und äußeren Einflüssen gegenüber robust sind?
Die Hochschule Niederrhein (HSNR) und fünf weitere Kooperationspartner wollen daran jetzt zwei Jahre lang intensiv forschen: In dem Verbundprojekt „Verkapselungsmaterialien und Prozesse für E-Textilien (ENAMEL)“ entwickeln sie hochzuverlässige Verkapselungen, mit denen sich elektronische und textile Bestandteile umschließen und damit sicher schützen lassen.
Die Herausforderung ist komplex, denn sobald elektronische Komponenten in E-Textilien eingebaut werden, sind die Oberflächen oft nicht homogen. Bei ENAMEL wird daher die gleichzeitige Beschichtung von zweidimensionalen textilen Leiterstrukturen und dreidimensionaler Elektronik mit Hilfe von Laminier- und Beschichtungstechnologien entwickelt, getestet und analysiert.
Während das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) die gezielte Isolierung von kleinen elektronischen Komponenten wie LEDs auf Stoffen untersucht, steht die Verkapselung von leitfähigen Fäden für das Forschungsinstitut für Textil und Bekleidung (FTB) der HSNR im Mittelpunkt.
Ein Projekt, das mit insgesamt 1,1 Millionen Euro aus europäischen Mitteln gefördert wird. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bezuschusst ENAMEL bis Februar 2026 mit fast 538.000 Euro. Rund 245.000 Euro erhält die HSNR, der übrige Anteil geht an das Fraunhofer IZM.
Hochschule Niederrhein (HSNR)