Was ist eine Hausstaubmilben-Allergie?

Nicht die Milbe selbst sorgt für die Beschwerden, sondern die Ausscheidungen des Tiers.
 
Milben sind winzige Spinnentiere, die mit dem bloßen Auge nicht erkennbar sind. Sie kommen weltweit überall vor, praktisch milbenfrei sind nur Gebiete über 1500 m ü. M. Hausstaubmilben sind also kein Zeichen mangelnder Sauberkeit!
 
Besonders wohl fühlen sich Milben bei stabilen Temperaturen um 25 oC und einer relativen Luftfeuchtigkeit von rund 70 Prozent. Besonders gute Lebensbedingungen finden sie daher im Bett. Der menschliche Körper sorgt für die Wärme und durch den nächtlichen Schweiß für die notwendige Feuchtigkeit.
Außerdem gibt es reichlich Nahrung: Hausstaubmilben ernähren sich von menschli­chen Hautschuppen. Jeder Mensch verliert bis zu 1 Gramm Hautschuppen pro Tag, genug für die Ernährung Tausender Milben.
 
Die eigentlichen Allergieauslöser sind Substanzen im Kot der Milben. Sie führen zu Symptomen wie Husten, Schnupfen oder tränende Augen, die vor allem nachts und morgens auftreten.
 
Etwa ab Mai, wenn die Luft feuchter wird und die Temperaturen steigen, beginnen die Milben, sich stark zu vermehren. Die höchste Zahl an Hausstaubmilben gibt es im Herbst. Wird es zu Beginn des Winters dann zunehmend kühler und infolge der Hei­zungsluft trockener, sterben viele Milben ab, doch ihr Kot hat sich im Laufe des Sommers angesammelt und wird mit der zirkulierenden Heizungsluft in der Woh­nung verteilt. Daher leiden Hausstaubmilben-Allergiker besonders im Herbst und Winter unter vermehrten Beschwerden.
 
Milben gehören zur Klasse der Spinnentiere. Die Hausstaubmilbe (Pyroglyphidae) wird ca. 0,1 bis 0,5 mm groß. Von den weltweit vier vorkommenden Arten ist die Dermatophaoides pteronyssimus die wichtigste für Allergiker.
 
Diese Hausstaubmilbe erzeugt das Allergen „Der p1“. Dazu bedient sie sich einer Art Symbiose mit bestimmten Pilz- und Bakterienarten. Die Hausstaubmilbe ist nicht in der Lage, die fetthaltigen menschlichen Hautschuppen, von denen sie sich ernährt, direkt zu verwerten. Die Hautschuppen müssen zunächst von den Pilzen „vorver­daut“ werden, dann erst können sie als Nahrung von den Milben aufgenommen werden. Bakterien im Darm der Milbe sorgen für eine weitere Verdauung, in deren Verlauf die allergenen Eiweißbestandteile als Abfallprodukte übrig bleiben. Der aller­gene Milbenkot zerfällt durch Reibung in sehr kleine Teilchen, die sich mit dem Hausstaub verbinden und so in die Atemwege gelangen können.
 
Hausstaubmilben sind mit 38,3 Prozent nach Pollen (85,9 Prozent) die zweithäufigs­ten Auslöser allergischer Atemwegserkrankungen in Deutschland.
K. C. Bergmann/G. Albrecht/P. Fischer: Atemwegsallergiker in Deutschland. Ergeb­nisse der Studie Allergy Living & Learning. Allergologie 2002; 3: 137-146
 
Quelle
Verband der Deutschen Daunen- und Federnindustrie e.V.