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08.09.2025

HDE fordert ehrliche Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen und der wirtschaftlichen Auswirkungen

Mit Blick auf die erste Sitzung der Corona-Enquete-Kommission am 8. September macht sich der Handelsverband Deutschland (HDE) für eine umfassende und ehrliche Aufarbeitung der Zeit der Pandemie sowie der staatlichen Maßnahmen stark. Dabei müssten auch die bis heute spürbaren wirtschaftlichen Folgen im Einzelhandel eine Rolle spielen. Für kommende ähnliche Situationen gelte es, besser vorbereitet zu sein und künftig zielgenauer zu handeln.

„Die Pandemie war für die ganze Gesellschaft eine Stress- und Ausnahmesituation. Jetzt gilt es, die Folgen der nicht immer zielgenauen Maßnahmen schonungslos anzusprechen und Konsequenzen für die Zukunft zu ziehen. Sollte es ein nächstes Mal geben, müssen alle besser vorbereitet sein. Für viele Handelsunternehmen war die Zeit der Pandemie ein existenzbedrohendes Desaster. Die Ladenschließungen waren kein probates Mittel zur Eindämmung der Pandemie und wurden trotzdem wochenlang aufrechterhalten“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Auch in Ausnahmesituationen müsse gelten, dass solch weitreichende Eingriffe gut begründet und nachgewiesenermaßen zielführend sein müssen. Da gebe es noch viel aufzuarbeiten.

Mit Blick auf die erste Sitzung der Corona-Enquete-Kommission am 8. September macht sich der Handelsverband Deutschland (HDE) für eine umfassende und ehrliche Aufarbeitung der Zeit der Pandemie sowie der staatlichen Maßnahmen stark. Dabei müssten auch die bis heute spürbaren wirtschaftlichen Folgen im Einzelhandel eine Rolle spielen. Für kommende ähnliche Situationen gelte es, besser vorbereitet zu sein und künftig zielgenauer zu handeln.

„Die Pandemie war für die ganze Gesellschaft eine Stress- und Ausnahmesituation. Jetzt gilt es, die Folgen der nicht immer zielgenauen Maßnahmen schonungslos anzusprechen und Konsequenzen für die Zukunft zu ziehen. Sollte es ein nächstes Mal geben, müssen alle besser vorbereitet sein. Für viele Handelsunternehmen war die Zeit der Pandemie ein existenzbedrohendes Desaster. Die Ladenschließungen waren kein probates Mittel zur Eindämmung der Pandemie und wurden trotzdem wochenlang aufrechterhalten“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Auch in Ausnahmesituationen müsse gelten, dass solch weitreichende Eingriffe gut begründet und nachgewiesenermaßen zielführend sein müssen. Da gebe es noch viel aufzuarbeiten.

„Der Einzelhandel spürt die Folgen der Pandemie und der damit verbundenen Lockdowns bis heute. Die Konsumstimmung hat ihr Vor-Corona-Niveau seitdem nicht mehr erreicht. Verluste in Milliardenhöhe sorgten für tausende Schließungen in der Branche. Die staatlichen Hilfen reichten dabei nicht einmal ansatzweise, um die erlittenen Verluste wieder auszugleichen. Im internationalen Vergleich ist Deutschland zwar ganz gut durch die Pandemie gekommen, der Einzelhandel aber hat enorm gelitten“, so Genth weiter. Die Wirtschaft und insbesondere der Einzelhandel seien ein zentraler Teil der Gesellschaft. So sei mit der Schließung vieler Geschäfte auch die Verödung vieler Innenstädte enorm beschleunigt worden. Genth: „Die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie-Maßnahmen treffen die gesamte Gesellschaft. Die Wirtschaft, das sind wir alle – ob als Arbeitgeber oder als Beschäftigte. Deshalb erwartet der Einzelhandel, dass die Enquete-Kommission ab heute auch ausführlich über die ökonomischen Auswirkungen der Maßnahmen spricht. Es ist gut, dass dies nun in einem sachlichen Rahmen und ohne vorgegebene, das Ergebnis vorwegnehmende, Leitplanken geschehen kann.“ Der Handelsverband stehe der Kommission jederzeit für Gespräche und Einordnungen zum Thema zur Verfügung.

Source:

HDE Handelsverband Deutschland

Cellseeding of host cells to determine the number of viruses Photo DITF
Cellseeding of host cells to determine the number of viruses
11.06.2025

Antiviral tests on protective clothing for infection control

Textiles functionalized with antiviral agents are intended to reduce the risk of transmission of pathogens, particularly in a medical environment. These antiviral properties must be carefully tested and verified in laboratory tests. The biological testing laboratory of the German Institutes of Textile and Fiber Research Denkendorf (DITF) has examined antiviral activities with coronaviruses as part of an interdisciplinary research project on textiles for infection control.

Viruses can survive on plastic surfaces or textiles for several hours to days. These surfaces therefore play an important role in the transmission of viruses as pathogens. Numerous studies were done on this topic during the SARS-CoV-2 pandemic. Textiles treated with antiviral agents can help to reduce this risk of transmission. This offers added value, especially for textiles used in medical environments.

Textiles functionalized with antiviral agents are intended to reduce the risk of transmission of pathogens, particularly in a medical environment. These antiviral properties must be carefully tested and verified in laboratory tests. The biological testing laboratory of the German Institutes of Textile and Fiber Research Denkendorf (DITF) has examined antiviral activities with coronaviruses as part of an interdisciplinary research project on textiles for infection control.

Viruses can survive on plastic surfaces or textiles for several hours to days. These surfaces therefore play an important role in the transmission of viruses as pathogens. Numerous studies were done on this topic during the SARS-CoV-2 pandemic. Textiles treated with antiviral agents can help to reduce this risk of transmission. This offers added value, especially for textiles used in medical environments.

In order to confirm these antiviral properties, laboratory tests are the state of the art and help to minimize trials in a medical environment. However, working with viruses is very complex and elaborate, as viruses cannot be proliferated on culture media like bacteria. By definition, viruses are not living organisms because they are dependent on host cells to replicate. For laboratory tests, this means that both technical expertise in microbiology and in cell culture technology must be combined for successful work. For laboratory activities involving human and animal pathogens, official authorization is required. The DITF biological testing laboratory is authorized for work with pathogens in accordance with the German Infection Protection Act and the Animal Pathogens Ordinance up to risk group 2. These are microorganisms that can cause disease in humans or animals which can be well controlled generally.

Usually test laboratories carry out antiviral tests with so-called bacteriophages because they are easier to handle. These viruses use bacteria as host cells to replicate. A different, more realistic approach was taken at the DITF as part of a research project. Here, antiviral activity was determined against a coronavirus. With the MHV virus, a corona virus was chosen that is genetically very closely related to the SARS-CoV-2 virus and uses eukaryotic cells as a host. Eukaryotic cells are cells with a nucleus such as those found in humans and animals. The test procedure for determining the antiviral efficacy against coronaviruses had to be adapted to both the viruses and the host cells. In case the host cells are infected by the viruses and used as a “replication machine”, these cells show damages, so-called cytopathic effects, which are clearly visible under the light microscope. The visible damages to the host cells are used to determine the number of viruses indirectly as they are not visible under the light microscope due to their very small size.

As part of the joint research project with Heraeus Precious Metals GmbH & Co. KG to develop antimicrobial protective clothing for infection control based on AGXX® technology, a test protocol was developed at the DITF biological laboratory to determine the antiviral activity against a coronavirus. A significant inactivation of MHV coronaviruses of more than 99 percent was demonstrated in textiles finished with AGXX®. The tests on the antiviral properties of textiles against a coronavirus make an important contribution to the development and quality control of antiviral textiles.

Source:

Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung

31.03.2025

BTE bemängelt Pressemeldung der EU-Umweltagentur zum Textil- und Modekonsum

Am 26. März hat die EU-Umweltagentur eine Pressemitteilung veröffentlich, wonach der Mode- und Textilkonsum in Europa einen neuen Höchstwert erreicht hat, was wiederum zu einer steigenden Menge an Textilabfall führt. So soll jeder EU-Bürger im Jahr 2022 insgesamt 19 kg Bekleidung, Schuhe und Heimtextilien gekauft haben.

Zumindest für Deutschland - immerhin das bevölkerungsreichste und wirtschaftsstärkste EU-Land - gibt es allerdings längst aktuellere und bessere Zahlen. So ist z.B. die Inlandsverfügbarkeit an Bekleidung und Schuhen 2023 (gemessen in Stück) um über 20 Prozent gefallen. Und nach vorläufigen Ergebnissen der Import-/Exportstatistik lagen auch die entsprechenden Zahlen 2024 deutlich unter den Werten von 2022. Zudem zeigen andere Marktbeobachtungen, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher in den letzten beiden Jahren merklich weniger neue Bekleidung gekauft haben.

Am 26. März hat die EU-Umweltagentur eine Pressemitteilung veröffentlich, wonach der Mode- und Textilkonsum in Europa einen neuen Höchstwert erreicht hat, was wiederum zu einer steigenden Menge an Textilabfall führt. So soll jeder EU-Bürger im Jahr 2022 insgesamt 19 kg Bekleidung, Schuhe und Heimtextilien gekauft haben.

Zumindest für Deutschland - immerhin das bevölkerungsreichste und wirtschaftsstärkste EU-Land - gibt es allerdings längst aktuellere und bessere Zahlen. So ist z.B. die Inlandsverfügbarkeit an Bekleidung und Schuhen 2023 (gemessen in Stück) um über 20 Prozent gefallen. Und nach vorläufigen Ergebnissen der Import-/Exportstatistik lagen auch die entsprechenden Zahlen 2024 deutlich unter den Werten von 2022. Zudem zeigen andere Marktbeobachtungen, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher in den letzten beiden Jahren merklich weniger neue Bekleidung gekauft haben.

Hinzu komme, so der BTE, dass 2022 ein Ausnahmejahr für den Modeeinkauf gewesen sei. Ein Jahr nach Ende der Corona-Pandemie habe es einen Nachholbedarf gegeben, da wieder unbeschränkt Events, Feiern und Messen stattfanden und die Menschen sich dafür neu einkleideten. BTE-Hauptgeschäftsführung Pangels: „2022 ist daher keine geeignete Basis für ein weiteres Bashing der Modebranche – egal, ob man Stückzahlen oder Gewicht betrachtet!“

Auch bezüglich der Textilentsorgung dürfte 2022 ein Ausnahmejahr gewesen sein. Denn – nicht zuletzt als Folge der Corona-Pandemie – gab es in den Jahren 2021 und 2022 erstmalig eine Rekordzahl von über eine Millionen Sterbefällen in Deutschland, die zu mehr (textilen) Haushaltsauflösungen geführt haben dürfte. „In anderen EU-Ländern ist ein ähnlicher Effekt zu vermuten“, schätzt Pangels.

Ohnehin stelle sich die Textil- und Modebranche bereits jetzt ihrer ökologischen Verantwortung und stehe dazu in ständigem Austausch mit der Politik. Ein Beispiel sei die „erweiterte Herstellerverantwortung“ (European Product Responsibility EPR), welche die Verantwortung von Herstellern, Importeuren oder Händlern auf den gesamten Lebenszyklus von Bekleidung und Textilien inkl. deren Verwertung/Recycling erweitert. „Die gemeinsame Arbeitsgemeinschaft Textil Schuhe Lederwaren (AG TSL) von BTE, Außenhandelsvereinigung des Deutschen Einzelhandels (AVE) und Handelsverband Deutschland (HDE) hat erst vor wenigen Wochen ein Konzeptpapier zur Umsetzung in Deutschland erstellt“, so der BTE-Hauptgeschäftsführer.

Source:

BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren

18.03.2025

Outfithandel leidet unter Corona-Spätfolgen

Fünf Jahre nach dem Beginn des ersten Corona-Lockdowns kämpfen viele mittelständische Textil-, Schuh- und Lederwarenhändler immer noch um ihre Existenz. Das belegt eine aktuelle Umfrage des BTE, wonach die Hälfte der Unternehmen im letzten Jahr deutlich in den roten Zahlen gelandet ist. Nur etwas mehr als ein Drittel der Händler hat 2024 ein positives operatives Geschäftsergebnis von mehr als ein Prozent vom Bruttoumsatz erzielt (unter Berücksichtigung kalkulatorischer Kosten). „Zu viele Unternehmen im Mode-, Schuh- und Lederwarenhandel haben in den letzten Jahren mit ihrem Geschäft kein Geld verdient, sondern leben von der Substanz“, erläutert BTE-Geschäftsführer Axel Augustin.

Fünf Jahre nach dem Beginn des ersten Corona-Lockdowns kämpfen viele mittelständische Textil-, Schuh- und Lederwarenhändler immer noch um ihre Existenz. Das belegt eine aktuelle Umfrage des BTE, wonach die Hälfte der Unternehmen im letzten Jahr deutlich in den roten Zahlen gelandet ist. Nur etwas mehr als ein Drittel der Händler hat 2024 ein positives operatives Geschäftsergebnis von mehr als ein Prozent vom Bruttoumsatz erzielt (unter Berücksichtigung kalkulatorischer Kosten). „Zu viele Unternehmen im Mode-, Schuh- und Lederwarenhandel haben in den letzten Jahren mit ihrem Geschäft kein Geld verdient, sondern leben von der Substanz“, erläutert BTE-Geschäftsführer Axel Augustin.

Hauptgrund für die kritische betriebswirtschaftliche Lage sind stagnierende Umsätze bei gleichzeitig stark steigenden Kosten. Nach den zwei katastrophalen Corona-Jahren 2020/21 mit Rekord-Einbußen von durchschnittlich 30 Prozent hat der Umsatz in den Folgejahren zwar fast wieder das Niveau von 2019 erreicht, im gleichen Zeitraum haben sich aber die Kosten für Gehälter, Mieten und Energie um rund 20 Prozent verteuert. „Viele Geschäfte sind nur noch deshalb am Markt, weil die Inhaber vor allem in den Lockdown-Phasen Versicherungen und Rücklagen für ihren Ruhestand aufgelöst haben sowie Überbrückungshilfen des Staates erhielten“, berichtet Augustin.

Die als Ausgleich für die staatlich verordneten Geschäftsschließungen konzipierten Überbrückungshilfen bringen aktuell aber viele Unternehmen in Bedrängnis. Denn hier kommt es immer wieder zu nicht nachvollziehbaren Rückforderungen durch die Bewilligungsstellen der Bundesländer. Dabei werden nach BTE-Informationen z.B. unklare Formulierungen und zum Teil nachträglich geänderte Bedingungen der Überbrückungshilfen je nach Bundesland unterschiedlich ausgelegt sowie die Händler mit endlosen Rückfragen zur Überprüfung von Kleinstbeträgen belastet. Augustin: „Der BTE fordert daher von der Politik eine faire und möglichst zügige Abarbeitung der vielen offenen Fälle, um die aktuell schwierige Lage der Branche zu berücksichtigen. Ansonsten befürchtet der BTE noch mehr Schieflagen und Insolvenzen in der Branche.“

Source:

BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren