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Foto: Wilhelm-Lorch-Stiftung.
11.08.2020

Fordern und Fördern - Nachwuchsqualifizierung im Namen der Wilhelm-Lorch-Stiftung

  • Interview mit Klaus Kottmeier, Elke Giese, Markus Gotta, Prof. Dr.-Ing. habil. Maike Rabe

Im Juni 1988 stellten Gesellschafter und Geschäftsführung des Deutschen Fachverlages der Branche die Wilhelm-Lorch-Stiftung vor. Ihr Zweck ist die Förderung der Berufsbildung einschließlich der Studentenhilfe sowie die Förderung von Wissenschaft und Forschung.

Bei ihrer Gründung mit einem Vermögensstock von 300.000 DM ausgestattet, beträgt das Stiftungsvermögen inzwischen mehr als 2,85 Millionen Euro (Stand Dezember 2019). Seit 1988 wurden bis heute Förderpreise von rund 1.933.564 Euro (Stand Juni 2020) verliehen, um so die Aus- und Fortbildung junger Menschen aus allen Bereichen der Textilwirtschaft zu unterstützen, wobei insbesondere begabte Nachwuchskräfte im Fokus stehen.

  • Interview mit Klaus Kottmeier, Elke Giese, Markus Gotta, Prof. Dr.-Ing. habil. Maike Rabe

Im Juni 1988 stellten Gesellschafter und Geschäftsführung des Deutschen Fachverlages der Branche die Wilhelm-Lorch-Stiftung vor. Ihr Zweck ist die Förderung der Berufsbildung einschließlich der Studentenhilfe sowie die Förderung von Wissenschaft und Forschung.

Bei ihrer Gründung mit einem Vermögensstock von 300.000 DM ausgestattet, beträgt das Stiftungsvermögen inzwischen mehr als 2,85 Millionen Euro (Stand Dezember 2019). Seit 1988 wurden bis heute Förderpreise von rund 1.933.564 Euro (Stand Juni 2020) verliehen, um so die Aus- und Fortbildung junger Menschen aus allen Bereichen der Textilwirtschaft zu unterstützen, wobei insbesondere begabte Nachwuchskräfte im Fokus stehen.

Textination sprach mit dem ehemaligen Aufsichtsrat der Deutscher Fachverlag GmbH, dem aktuellen Vorstand und Gründungsmitglied der Stiftung, Klaus Kottmeier, sowie drei Kuratoriumsmitgliedern: Frau Elke Giese – Trendanalystin und Modejournalistin, Markus Gotta, Geschäftsführer der Deutscher Fachverlag GmbH, sowie Frau Prof. Dr.-Ing. habil. Maike Rabe, die zum 1. September 2020 den Vorsitz des Stiftungsrates übernimmt, über die herausfordernde Aufgabe, in einem von der Pandemie geprägten Umfeld die Stiftungsarbeit erfolgreich weiterzuführen..

Die Zahl 3 scheint eine ganz besondere Rolle für die Wilhelm-Lorch-Stiftung (WLS) zu spielen. 1988 wurde sie anlässlich des 30. Forums der TextilWirtschaft vorgestellt und bei ihrer Gründung mit einem Vermögen von 300.000 DM ausgestattet. 2019 jährte sich die Verleihung der Förderpreise zum 30. Mal. Wenn Sie jemandem, der die Stiftung nicht kennt, die WLS in 100 Worten vorstellen müssten: Welche 3 Aspekte haben sie besonders in der Entwicklung beeinflusst und einzigartig gemacht?

Klaus Kottmeier: In den nunmehr als 30 Jahren hat die WLS von Beginn an eine großartige Unterstützung der Branche erfahren, die bis heute anhält und sich nicht nur in der finanziellen Förderung durch großzügige Zuwendungen, sondern vor allem auch durch tatkräftiges Engagement vieler Branchengrößen in Stiftungsrat und Kuratorium zeigt. Ein zweiter Aspekt ist die einzigartige Bandbreite in den Themen der Förderung, die sich über Design, Wirtschaft und Technik erstreckt und dabei junge Talente im Handel als auch Hochschulabsolventen erfasst und zudem aber auch Bildungseinrichtungen selbst einbezieht. Und Drittens, die Motivation der vielen Bewerber, die wir jedes Jahr erleben und die mit unglaublichem Fleiß ihre Bewerbungsarbeiten erstellen und damit eindrucksvoll ihre Leistungsbereitschaft unter Beweis stellen.

 

Der Name der Stiftung ist eine Hommage an den 1966 verstorbenen Verleger und Gründer der Fachzeitschrift TextilWirtschaft und damit des Deutschen Fachverlags, Wilhelm Lorch. Welche seiner Eigenschaften und Charakterzüge sehen Sie noch heute als beispielgebend für den Nachwuchs in unserer Branche?   

Klaus Kottmeier: Wir sind ein verlegerisches Medienhaus, in dem professioneller Journalismus auf fundierten Recherchegrundlagen immer die Basis darstellt. Damit verbunden sind klassische Werte wie unternehmerischer Mut und Wille, Fleiß und Disziplin, aber auch Verantwortungsbewußtsein und Teamgeist, die von unserem Gründer vorgelebt wurden und auch heute die Kultur unseres Hauses ausmachen. Alles Eigenschaften, die junge Menschen beherzigen sollten und die gepaart mit Leidenschaft für den Beruf den weiteren Weg fördern.

 

Laut Satzung liegt der Stiftungszweck primär in der Vergabe „…von Auszeichnungen und Preisen an Absolventen der Fortbildungsschulen des deutschen Textileinzelhandels, der textiltechnischen Ausbildungsstätten sowie […] für Studienabschluss- oder Doktorarbeiten aus dem Hochschulbereich, soweit sich diese mit Textilthemen beschäftigen.“ Wie national beziehungsweise international arbeitet die WLS?

Prof. Maike Rabe: Die Preise gehen vorwiegend an Absolventen und Bewerber aus Deutschland und dem deutschsprachigen Raum, aber es sind auch immer wieder Talente aus Europa dabei, die in enger Verbindung zum deutschen Markt stehen.

Markus Gotta: Der Fokus liegt eindeutig auf den Kernmarkt Deutschland bzw. DACH, den wir mit der TW publizistisch abdecken – entsprechend machen wir keine internationale Ausschreibung, aber es gibt auch keinen Ausschluss für ausländische Bewerber, einzige Voraussetzung, die eingereichten Arbeiten und Gutachten müssen in Deutsch oder Englisch abgefasst sein.

 

In den jetzt 31 Jahren, in denen die Stiftung Menschen, Projekte und Arbeiten auszeichnet,  haben Sie viele junge Nachwuchskräfte getroffen, die unsere Branche bewegt haben oder sicherlich bewegen werden. Gibt es ungewöhnliche Geschichten oder besondere Preisträger, die Ihnen im Gedächtnis geblieben sind? Und wie schätzen Sie die Entwicklung des Ausbildungsniveaus der Bewerber im Laufe der Jahre ein?

Elke Giese: Die Bewerber(innen) kommen aus ganz unterschiedlichen Schulen bzw. Hochschulen, die sich in ihrer Profilierung und ihren Schwerpunkten deutlich unterscheiden. Insbesondere durch die zunehmende Digitalisierung sind die Anforderungen an die Lehre enorm gewachsen. Da sich die Berufsbilder im Modebusiness zudem ständig verändern und auch in Zukunft einem starken Wandel unterworfen sein werden, bleiben die Herausforderungen an Schulen und an Studierende sehr hoch.
Aus jedem Jahrgang bleiben einem besonders talentierte und kreative Persönlichkeiten in Erinnerung. Um eine zu nennen, Elisa Paulina Herrmann aus Pforzheim, die 2017 und 2019 mit Bachelor- bzw. dann Masterarbeit gleich zweimal zu den Preisträgerinnen gehörte. Ihr Können und ihre Originalität waren für das Kuratorium überwältigend. Mittlerweile erstellt sie für Gucci ausgewählte Strick-Kollektionen. Unter den jungen Männern ist Niels Holger Wien zu nennen, der bereits 1995 die Förderung der WLS erhalten hat. Er ist seit vielen Jahren der Spezialist für Farbtrends und Zeitgeist des Deutschen Mode Instituts und aktuell Präsident des weltweit wichtigsten Farbgremiums INTERCOLOR.

Klaus Kottmeier: Es gibt viele Preisträger, die anschließend eine große Karriere genommen haben, um nur einen beispielhaft zu nennen, Dr. Oliver Pabst, heutiger CEO der Mammut Sports Group AG und WLS-Preisträger im Jahr 1994.

 

Durch die Nähe zur TextilWirtschaft assoziiert man die Stiftung primär mit Fashiondesign und Themen aus der Bekleidungsproduktion oder -vermarktung. 2020 haben Sie mit zwei Projektförderungen Smart Textiles ins virtuelle Scheinwerferlicht gestellt. Wie sehen Sie künftig Themen aus dem Bereich technische Textilien? Können Sie sich dort einen neuen Schwerpunkt vorstellen?

Prof. Maike Rabe: Vorweg, die WLS fördert begabte junge Persönlichkeiten, die aufgrund ihrer Ausbildung in der gesamten Textil- und Bekleidungswirtschaft beruflich tätig werden können. Dazu gehört natürlich auch der Bereich technische Textilien, der in Deutschland in Bezug auf die Produktion eine sehr hohe Bedeutung hat und dabei als Standort technologisch führend ist. Hier sind die Grenzen zur Bekleidung fließend, denken Sie nur an Outdoor- oder Sportartikel.     „    

Klaus Kottmeier: Unser hervorragend besetztes Kuratorium ist offen für sämtliche innovativen Themen der Branche. Dabei sind gerade Innovationen aus dem Bereich technischer Textilien wichtige Zukunftsthemen. So ging 2017 der Förderpreis an die Anna-Siemsen-Schule, berufsbildende Schule für Textiltechnik und Bekleidung in Hannover, über den wir die Beschaffung einer  Schnittkonstruktionssoftware unterstützt haben.

 

Die Wilhelm-Lorch-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, qualifizierten Branchennachwuchs in der Textil- und Modebranche zu fördern. Eine Förderung zur Existenzgründung schließen Sie jedoch aus. In Zeiten, in denen Start-ups nicht nur durch entsprechende TV-Formate, sondern auch durch Branchenverbände zunehmend Aufmerksamkeit erfahren, muss das Gründe haben. Worin liegen diese und wie schätzen Sie die künftigen Perspektiven ein?

Klaus Kottmeier: Eine Förderung zur Existenzgründung schließt sich durch §2 unserer Satzung aus, in dem der Stiftungszweck festgelegt ist. Die WLS hat sich ausschließlich dem gemeinnützigen Zweck verschrieben. Eine Förderung von Start-ups und Existenzgründungen würde dem widersprechen. Wir konzentrieren uns daher voll und ganz auf die Weiterbildung des Branchennachwuchses bzw. der Förderung von Bildungsinstitutionen, wovon wiederum die gesamte Branche profitiert.

Prof. Maike Rabe: Die Förderung der WLS zielt darauf ab, die Fähigkeit von Absolventen und    jungen Talenten aus der Branche weiter zu entwickeln. Diese sollen sich spezifisch fortbilden, eventuell einen weiteren akademischen Abschluss erringen und auch fachübergreifend dazu lernen. All dies kommt der Branche insgesamt zugute und das ist unser striktes Ziel.


          
Die Stiftung fördert ebenfalls die Aus- und Weiterbildung von jungen begabten Nachwuchskräften, die bereits im Textileinzelhandel tätig sind. Fördermittel stehen zur Abdeckung von Kurs- oder Studiengebühren für eine Weiterqualifizierung zur Verfügung. Die durch den Lockdown während der Pandemie erforderliche Schließung der Geschäfte hat den stationären Einzelhandel schwer getroffen, und auch heute sind wir von einem regulären Geschäftsbetrieb noch Meilen entfernt. Wie sehen Sie vor diesem Hintergrund gezielte Fördermöglichkeiten für Weiterbildungen im E-Commerce-Bereich?

Markus Gotta: Die Themen stationärer Einzelhandel und E-Commerce lassen sich doch nicht wirklich trennen, beides gehört heute längst zu den grundsätzlichen Anforderungen im Modevertrieb und damit auch zu den Themen der Aus- und Weiterbildung insgesamt.
 
Prof. Maike Rabe: E-Commerce ist aus unserer Branche nicht wegzudenken und spiegelt sich natürlich in vielen Förderungen wider. Die Nachwuchskräfte dürfen selber Vorschläge machen, wo und wie sie sich fortbilden möchten. Wir unterstützen das. Ganz besonders möchten wir aber auch die Verbindung von stationärem und digitalen Handel stärken, zu beiden Absatzkanälen gibt es wunderbare Konzepte unserer Preisträgerinnen und Preisträger, natürlich auch in der Kombination.

 

Neue Wege zu gehen bedeutet Entscheidungsfreudigkeit, Überwindung von Ängsten - und damit auch Mut zum Scheitern. Nicht jedes Projekt kann gelingen. Über welche Entscheidungen sind Sie bei Ihrer Stiftungsarbeit im Nachhinein besonders froh, sie getroffen zu haben?

Markus Gotta: Dass wir das Projekt der Summer School im vergangenen Jahr durchgeführt haben. Damit haben wir quasi Neuland mit der Stiftung betreten, und dies in Kooperation mit der Hochschule Niederrhein sehr erfolgreich.

Elke Giese: Gerade im Bereich Design und Kreation kommt es darauf an, aus der vorliegenden Arbeit und den Informationen eines Bewerbers auch dessen künftiges kreatives Potential zu erkennen. Ich freue mich daher immer besonders, wenn das Kuratorium mutige und progressive Entscheidungen getroffen hat.   

 

Die Wilhelm-Lorch-Stiftung bietet Hochschulen und Bildungseinrichtungen Projektförderungen in Höhe von 10.000 €. Sie machen da keine thematischen Einschränkungen, sondern verlangen lediglich, dass ein deutlicher Bezug zur nachhaltigen Weiterbildung des jungen Nachwuchses der Textil- und Modebranche bestehen muss. Nach welchen Kriterien entscheiden Sie abschließend, welches Projekt gefördert wird?

Elke Giese: Ein Kriterium ist die Relevanz für die zukünftigen Entwicklungen in der Textil- und Modebranche. Projekte der letzten Jahre ermöglichten Schulen und Bildungseinrichtungen beispielsweise die Ausbildung an Lasercuttern, 3-D-Druckern, aber auch die Anschaffung moderner Strickmaschinen bzw. Softwareprogramme.

Prof. Maike Rabe: Alle eingereichten Projekte werden von den Fachexperten der Jury sehr streng in einem Punktesystem bewertet. Daraus entsteht eine engere Auswahl, die dem Kuratorium vorgestellt und von diesem intensiv diskutiert wird. Wichtigste Kriterien sind nachhaltige Vermittlung innovativer Lerninhalte, praxisnahe Ausbildung und die Umsetzbarkeit des eingereichten Projektes.

 

Für Nachhaltigkeit gibt es die verschiedensten Definitionen. Kunden erwarten unter diesem Begriff alles – von Klimaschutz bis Ökologie, von Vor-Ort-Produktion in der Region bis zum Ausschluss von Kinderarbeit usw. Das öffentliche Beschaffungswesen stellt zunehmend auf nachhaltige Textilien um. Was bedeutet das für die WLS, und was tun Sie, um nachhaltiges Denken und Agieren nicht nur bei Nachwuchskräften zu fördern?

Prof. Maike Rabe: In der Stiftung orientieren wir uns bei dem Begriff „Nachhaltigkeit“ am Bericht der Vereinten Nationen, Weltkommission für Umwelt und Entwicklung, der so genannten Brundtland-Kommission von 1987: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“ Die Textil- und Bekleidungswirtschaft spielt als global enorm vernetzte Branche mit komplexen Lieferketten eine Vorreiterrolle, die auf jeden Fall auch eine Vorbildrolle einnehmen sollte. Wir legen deshalb bei allen Preisträgern darauf wert, dass sie diese Kriterien beachten, und versuchen zugleich, Personen, die mit ihren Arbeiten und ihrem Handeln Verbesserungsvorschläge bieten oder gar Verbesserungen schon durchführen, eine Plattform zu geben.

 

Virtuell statt Red Carpet: Üblicherweise werden die Förderpreise im festlichen Rahmen des Forums der TextilWirtschaft verliehen. 2020 konnte es aufgrund der Covid-19 „nur“ eine digitale Version in Form eines Kurzfilms geben. Für wie wichtig erachten Sie Vernetzungsmöglichkeiten, die sich in der Begegnung mit einflussreichen Persönlichkeiten ergeben? Oder hat sich ein solches Format in Zeiten der Videokonferenzen überholt?

Prof. Maike Rabe: Es ist sicherlich beachtlich, was digitale Veranstaltungsformate leisten können. Eines funktioniert dabei aber nicht: Spontanität, persönlicher Kontakt und Nähe. So ist es wirklich schade, dass das Forum in diesem Jahr coronabedingt ausfallen musste. Gerade für Berufseinsteiger ist die Chance auf direkte Vernetzung von großem Wert.

Markus Gotta: Das Bedürfnis nach persönlichem Austausch und Treffen wird auch in Zukunft von großer Bedeutung und Nachfrage sein. Und ich kann an dieser Stelle sagen: Schon jetzt arbeiten wir an den Planungen für das TW Forum 2021 als Live- und Begegnungs-Event mit den Top-Entscheidern der Branche.

 

Auf welchen gesellschaftlich relevanten Themenfeldern sehen Sie in den nächsten fünf Jahren besonders großen Innovations- und Handlungsbedarf? Wie ist Ihre Einschätzung, dass Förderungen – beispielsweise durch die Wilhelm-Lorch-Stiftung - dabei gezielt Lösungsansätze unterstützen können? Und welche Rolle spielen bei dieser Einschätzung die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie?

Prof. Maike Rabe: Wir denken nicht in Fünfjahreszeiträumen, die heutige Zeit erfordert eine viel größere Agilität – das gilt für die Stiftung genauso wie für die gesamte Branche. Wir richten uns da-her mit jeder Preisvergabe wieder neu an aktuellen Themen aus. Dabei werden Themen wie Ästhetik, Funktion, Innovation weiterhin eine große Rolle spielen, ebenso Qualität statt Quantität, ökosoziale Gerechtigkeit und Kundenbindung. Wichtig ist aber auch, dass unsere stark vom Mittel-stand getragene Wirtschaft in der Öffentlichkeit und in der Politik deutlich wahrgenommen wird, da-ran müssen wir noch arbeiten.

Klaus Kottmeier: Dem Schluss-Statement von Frau Prof. Rabe schließe ich mich gerne an. Agilität ist auch in einem Medienhaus wie unserem von großer Bedeutung. Wir leben in einem ständigen Transformationsprozess mit steten Veränderungen, denen es zu begegnen gilt. Die Corona-Pandemie hat uns sehr eindrucksvoll vor Augen geführt, wie schnell ursprüngliche Planungen zur Makulatur werden können. Heute und auch in Zukunft mehr als jemals zuvor ist ständige Verände-rungsbereitschaft gefordert, das gilt für uns aber auch für unsere hoffnungsvollen Nachwuchskräfte.

Das Interview führte Ines Chucholowius,
Geschäftsführerin der Textination GmbH

Textildruckerei Heinrich Mayer GmbH, Michael Steidle (c) Textildruckerei Heinrich Mayer GmbH
21.07.2020

„COVID-19 - Wir hätten mehr als edle Ritter auftreten dürfen und sollen." Michael Steidle, Textildruckerei Heinrich Mayer GmbH

  • Interview mit Michael Steidle, Geschäftsführer Textildruckerei Heinrich Mayer GmbH

Zumindest Europa scheint nach Wochen des Lockdown während der Corona-Pandemie wieder vorsichtig aufatmen zu können. Die Textilwirtschaft, eine Industrie, die als eine der ersten Globalisierung seit vielen Jahren lebt, steht vor der Herausforderung, ihren Platz in der neuen Normalität zu behaupten und schnellstmöglich an die frühere Leistungsfähigkeit anzuknüpfen.
Textination sprach mit drei Unternehmensvertretern entlang der textilen Kette über persönliche und betriebliche Erfahrungen.

  • Interview mit Michael Steidle, Geschäftsführer Textildruckerei Heinrich Mayer GmbH

Zumindest Europa scheint nach Wochen des Lockdown während der Corona-Pandemie wieder vorsichtig aufatmen zu können. Die Textilwirtschaft, eine Industrie, die als eine der ersten Globalisierung seit vielen Jahren lebt, steht vor der Herausforderung, ihren Platz in der neuen Normalität zu behaupten und schnellstmöglich an die frühere Leistungsfähigkeit anzuknüpfen.
Textination sprach mit drei Unternehmensvertretern entlang der textilen Kette über persönliche und betriebliche Erfahrungen.

Den vorläufigen Schlusspunkt setzt nach Wolfgang Müller, Vertriebs- und Serviceleiter beim Textilmaschinenbauer Mayer & Cie. GmbH & Co. KG und Andreas Merkel, Geschäftsführer der Gebr. Otto Baumwollfeinzwirnerei GmbH & Co. KG, Michael Steidle, Geschäftsführer der Textildruckerei Heinrich Mayer GmbH. Das Familienunternehmen auf der Schwäbischen Alb ist führend in der textilen Druckveredelung, im Sieb-, Rouleaux-, Rotations-, Sublimations- und Flockdruck sowie in der 3D-Beschichtung. Es setzt diese Kompetenzen zunehmend im Bereich technischer Textilien ein.

Wie haben Sie die Coronazeit bisher empfunden - als Unternehmen und persönlich?
Was möchten Sie auf keinen Fall wieder erleben, was aber vielleicht sogar in den Alltag mitnehmen?

Die Coronazeit hat uns heftig getroffen. Anfang April hat es sich manchmal angefühlt, als würde in den nächsten 24 Stunden das Licht ausgehen. In Zahlen steht da ein Umsatzrückgang von 30 Prozent.
Und das geht ja nicht nur uns so, diese Krise zieht unheimlich weite Kreise. In meiner Arbeit bei der IHK habe ich mit vielen Unternehmen in der Region zu tun. Auch Branchen, die einem spontan nicht einfallen würden, spüren die Effekte. Das geht bis zum Recycling-Unternehmen. Schließlich fällt auch weniger Gewerbemüll an, wenn die Unternehmen in Kurzarbeit sind.
Im persönlichen Bereich kann man mit der Krise umgehen, Handhygiene, Niesetikette, das alles kann man lernen. Wobei wir den zwischenmenschlichen Kontakt vermissen. Wir haben eine Tochter im Teenager-Alter; gerade den jungen Leuten fehlt es, dass sie mit Gleichaltrigen unterwegs sein können.

 
Was bedeutete die Pandemie wirtschaftlich bisher für Ihr Unternehmen?
Wie gesagt, die Coronazeit hat uns einen deutlichen Umsatzrückgang gebracht. Das heißt, wir überlegen zweimal, bevor wir Geld ausgeben. Zum Jahresanfang sind wir in unser neues, großzügiges Firmengebäude umgezogen. Da sind noch einige kleinere Investitionen zu tätigen. Bisher schieben wir die auf, bis sich die Situation wieder beruhigt hat. Und so geht das vielen. Das Wirtschaftsgeflecht ist durch den Lockdown extrem aus dem Ruder geraten.
Kurzarbeit haben wir beantragt, die läuft seit drei Monaten. Allerdings muss man sehen, wie lange das sinnvoll ist. Unsere Kunden hatten ja auch Umsatzeinbrüche, die sie erst wieder aufholen müssen.

 
Zu welchen Anpassungen oder Neuerungen haben Sie sich für Ihr Produktportfolio durch die Pandemie veranlasst gesehen?
Die Maskenproduktion war im April und Mai ein ganz starkes Thema, das Telefon hat quasi dauergeklingelt. Damit konnten wir viele Aufträge, die anderweitig weggefallen sind, kompensieren.
Wir haben schnell reagiert, nicht nur Masken klassisch bedruckt, sondern Beschichtungen für medizinische Gesichtsmasken und Schutzkleidung entwickelt. Die Beschichtungen, die wir anbieten, sind antibakteriell und verfügen über den Lotuseffekt. Der führt zur Tröpfchenbildung der Aerosole. Im Eilverfahren haben wir diese Innovationen prüfen und zertifizieren lassen.
Unsere Maschinen haben wir ad hoc umgebaut, so dass wir statt Farbe innovative Beschichtungen aufbringen konnten. Das war sogar für bereits konfektionierte Masken möglich.
Diese Fähigkeit schnell zu reagieren, die sehe ich generell als eine unserer großen Stärken. Wir sind ein kleines Unternehmen, so dass der Weg von der Idee bis zur Umsetzung nie weit ist. Erkennen wir einen Trend, eine Chance in unserer Branche, gehen wir mit uns Gericht: Haben wir Ressourcen, die man einsetzen oder anpassen könnte, um rasch eine solide, verkaufsfähige Lösung anzubieten? Das bezieht sich auf Know-how, Ideen, Maschinen und, bei größeren Projekten, auch Partner. Da haben wir erfahrungsgemäß einerseits die nötige Fantasie, andererseits aber auch einen ziemlich realistischen Blick auf uns selbst. Wenn wir die Frage mit „Ja“ beantworten können, legen wir los, und zwar zackig. Einen Versuch können wir abends bewerten und am nächsten Tag daran weiterarbeiten. Da braucht es vorher keine Besprechung mit fünf Mann.
 

Wie sehen Sie künftig auf globale Lieferketten, und werden Sie für Ihre Beschaffungspolitik Konsequenzen ziehen?
Um globale Lieferketten kommen wir nicht herum, das wird weiter so bleiben. Kurzfristig mag man sich auf die regionale Beschaffung besinnen, soweit das überhaupt noch möglich ist. Viele Dinge sind einfach nicht mehr verfügbar und die Entwicklung über die letzten 30 Jahre kann man nicht zurückdrehen. Nehmen wir Pigmentfarbe: Die kommt aus Indien und China, sonst gibt es die nicht mehr. Die Preise kann in Europa niemand halten. Und ja, das bedeutet auch, dass die Produktion von systemrelevanten Produkten nicht mehr gewährleistet werden könnte.

          
Wie schätzen Sie die Bedeutung von Partnerschaften innerhalb der Industrie künftig ein? Hat COVID-19 Potential, die Entstehung neuer Kooperationen für Ihr Segment zu fördern oder sind sie bereits entstanden?
Bestehende Partnerschaften sind wichtig. Für alle muss es weitergehen, unterbrochene Projekte müssen fortgeführt werden, und zwar mit bestehenden Partnern.
Wichtig finde ich, Partnerschaften auf Augenhöhe zu pflegen. Klar, jetzt muss jeder erst mal schauen, wie er selbst über die Runden kommt. Es wird sich aber zeigen, wer langfristig loyal und kaufmännisch ehrbar arbeitet.
Mir ist es persönlich wichtig, zu meinem Wort zu stehen. Erst vor ein paar Tagen habe ich mit einer Studentin gesprochen, der wir im Februar ihren Praktikumsplatz und eine entsprechende Bezahlung zugesagt haben. Diese junge Frau kann ihr Praktikum bei uns antreten; bei der Bezahlung musste ich ihr aber ehrlich sagen, dass wir darüber nochmal sprechen müssen. Das war zum Glück kein Problem. Wichtig ist der Studentin, dass sie das geforderte Praktikum überhaupt absolvieren kann. Das ist gar nicht so einfach, da die meisten Betriebe gerade niemand aufnehmen. Auch das ist nachvollziehbar, aber wir werden die gut ausgebildeten Leute bald wieder brauchen, soviel ist sicher!

 
Welche Initiativen oder Ansätze für Ihre Branche würden Sie für die nahe Zukunft begrüßen?
Mir wäre sehr an einer positiven und umfassenden Darstellung gelegen, was an Wertschöpfung in Deutschland noch da ist. Eine Initiative, die zeigt, dass die Textilbranche eine wichtige Industrie ist, mit vielen Betrieben, die seit Generationen in Familienhand sind, vielfach mit einer jungen, dynamischen Geschäftsführung und hochwertigen Produkten. Das hat keiner so richtig auf dem Schirm. Gerade heute waren zwei Designerinnen eines Unternehmens hier aus der Nähe bei uns. Sie waren überrascht, welche Leistungen wir im Bereich der technischen Textilien mittlerweile anbieten, das war ihnen gar nicht bewusst.
Die Textilindustrie hat sich lange Zeit selbst kleingeredet, das muss aufhören. Natürlich haben wir keine Wertschöpfung mehr wie ein Maschinenbau. Aber jetzt, in der Coronakrise, wäre die Gelegenheit gewesen, dringend benötigte Lobbyarbeit zu leisten.


Was wünschen Sie sich als Teil der deutschen Textilindustrie? Finden Sie, dass der Stellenwert der deutschen Textilindustrie sich in Folge der Pandemie geändert hat, insbesondere hinsichtlich der öffentlichen Beschaffung?
Nein, nur ganz kurzfristig. Während der Krise hat man alles genommen, Hauptsache, das gefragte Produkt, also Masken und Schutzkleidung, war überhaupt verfügbar. Jetzt ist der alte Kreislauf wieder erreicht: Ich habe ein bestimmtes Budget, wo bekomme ich am meisten dafür. Das ist frustrierend, denn die Bereitschaft seitens der Betriebe war hoch, sich dieser Herausforderung zu stellen. Auch wir haben die Entwicklung vorangetrieben, unsere Beschichtungen für Masken im Eilverfahren zertifizieren lassen. Andere haben ihre ganze Produktion umgestellt, um die Nachfrage zu bedienen, unter erheblichen Kosten. Da ist keiner Millionär geworden.
Ich denke, hier hätte sich die Textilbranche besser verkaufen können. Wir alle hätten mehr als edle Ritter auftreten dürfen und sollen. Im Eifer des Gefechts ist das leider untergangen.


Bisher waren die großen Themen Globalisierung, Nachhaltigkeit / Klimawandel / Umweltschutz, Digitalisierung, Arbeitsmarktsituation …? Wo stehen sie heute, und wie sind diese großen Themen vor dem Hintergrund der Covid-19 Pandemie zu bewerten?
Wir tragen dem Thema Nachhaltigkeit mit unseren Zertifizierungen Rechnung, mit GOTS und ISO 9001. Die Digitalisierung funktioniert bei uns auf die Schnelle nicht, das wird Jahre dauern, bis wir Prozesse digitalisieren können. Klar, in der Verwaltung arbeiten wir jetzt vermehrt mit Web-Meetings und Video-Konferenzen, aber mir ist der persönliche Kontakt wichtig. Ich halte regelmäßig Fachvorträge; mein nächster wird an der FH Zürich sein und ich hoffe sehr, dass der stattfinden kann. Ich bin einfach ein Typ für den direkten Austausch.
Die Arbeitsmarktsituation hängt von der Pandemie ab, wie die sich weiter entwickelt. Auf jeden Fall bleibt es schwierig, junge Leute für Textilberufe zu begeistern. Wenn ich einen Handyladen aufmache, brauche ich keinen Tag, bis ich meine Mitarbeiter beieinander habe. Wenn wir uns auf einer Ausbildungsmesse präsentieren, sind wir froh, wenn wir eine Handvoll guter Gespräche führen.
Dabei ist eine Ausbildung so wertvoll. Jemand, der eine hat, wird immer einen anderen Stellenwert haben als ein Ungelernter, selbst wenn er irgendwann in einem ganz anderen Bereich arbeitet. Das duale Ausbildungssystem ist für mich absolut unantastbar, denn von dieser Wirtschaftsleistung leben wir. Wir haben nichts anderes als unser Wissen. Und wir müssen uns immer weiterentwickeln, denn nur das hohe Niveau gibt den nötigen Ertrag.


Was sind die Lehren hinsichtlich dieser Ziele für die Zeit nach Corona?
Innovation, Innovation, Innovation. Man darf nicht stehenbleiben. Keiner weiß, wie es weiter geht. Aber ich muss in drei Jahren von dem leben, was ich heute entwickle, so wie ich heute von dem lebe, was ich vor drei Jahren entwickelt habe. Jetzt, in Zeiten von Corona, ist es ungleich schwerer, sich darauf zu besinnen, doch es hilft nichts: Ich kann nicht wie die Maus vor dem Loch sitzen bleiben, und warten, ob die Schlange kommt oder nicht.

Das Interview führte Ines Chucholowius, Geschäftsführerin der Textination GmbH

Gebr. Otto Baumwollfeinzwirnerei GmbH & Co. KG (c) Gebr. Otto Baumwollfeinzwirnerei GmbH & Co. KG
14.07.2020

Interview mit Andreas Merkel, Geschäftsführer Gebr. Otto Baumwollfeinzwirnerei GmbH & Co. KG

„OTTO hat bereits zwei Weltkriege und eine Pandemie im Jahr 1918 überstanden, wir werden auch diese überstehen“

Zumindest Europa scheint nach Wochen des Lockdown während der Corona-Pandemie wieder vorsichtig aufatmen zu können. Die Textilwirtschaft, eine Industrie, die als eine der ersten Globalisierung seit vielen Jahren lebt, steht vor der Herausforderung, ihren Platz in der neuen Normalität zu behaupten und schnellstmöglich an die frühere Leistungsfähigkeit anzuknüpfen.

Textination sprach mit drei Unternehmensvertretern entlang der textilen Kette über persönliche und betriebliche Erfahrungen.

„OTTO hat bereits zwei Weltkriege und eine Pandemie im Jahr 1918 überstanden, wir werden auch diese überstehen“

Zumindest Europa scheint nach Wochen des Lockdown während der Corona-Pandemie wieder vorsichtig aufatmen zu können. Die Textilwirtschaft, eine Industrie, die als eine der ersten Globalisierung seit vielen Jahren lebt, steht vor der Herausforderung, ihren Platz in der neuen Normalität zu behaupten und schnellstmöglich an die frühere Leistungsfähigkeit anzuknüpfen.

Textination sprach mit drei Unternehmensvertretern entlang der textilen Kette über persönliche und betriebliche Erfahrungen.

Nach Wolfgang Müller, Vertriebs- und Serviceleiter beim Textilmaschinenbauer Mayer & Cie. GmbH & Co. KG übernimmt Andreas Merkel, Geschäftsführer der Gebr. Otto Baumwollfeinzwirnerei GmbH & Co. KG, den zweiten Part der Interviewreihe. Die 1901 in Dietenheim gegründete Spinnerei, die heute als eine der modernsten in Europa gilt, entschied sich gegen eine Produktionsverlagerung ins Ausland und setzt auf Premiumgarne aus Naturfasern ebenso wie auf maßgeschneiderte Kundenlösungen.

Wie haben Sie die Coronazeit bisher empfunden - als Unternehmen und persönlich?
Was möchten Sie auf keinen Fall wieder erleben, was aber vielleicht sogar in den Alltag mitnehmen?

Die Zeit des Lockdown hatte für mich etwas Surreales. Es war schwierig zu begreifen, was real und was virtuell ist. Als positiv habe ich empfunden, dass die Krise die Menschen näher zusammengebracht hat, dass scheinbar Selbstverständlichem mehr Wertschätzung entgegengebracht wurde, wie beispielsweise dem eigenen Arbeitsplatz.
Insgesamt habe ich die letzten Monate als keine so negative Zeit in Erinnerung. Das kommt natürlich auch daher, dass wir als Unternehmen bisher glimpflich davongekommen sind. Wir haben keine externen Verpflichtungen wie Mieten, Leasing-Verträge und so weiter zu bedienen. Zudem sehen wir wieder einen deutlichen Aufwärtstrend.  
          
Was bedeutete die Pandemie wirtschaftlich bisher für Ihr Unternehmen?
Das Unternehmen Gebrüder Otto existiert seit 1901, wir haben bereits eine Pandemie überstanden – die Spanische Grippe 1918 – und wir werden auch diese überstehen. Natürlich sind auch bei uns schlagartig viele Aufträge weggebrochen, und wir mussten mit Teilen des Unternehmens in Kurzarbeit gehen. Übrigens ein ungemein sinnvolles staatliches Angebot, das uns geholfen hat, schnell zu reagieren.

Ich habe aber den Eindruck, dass es wieder schwungvoll aus der Krise herausgeht und ich denke nicht, dass wir lange auf dem jetzigen niedrigen Niveau bleiben. So wie es jetzt aussieht, brauchen wir die für Juli beantragte Kurzarbeit in der Spinnerei gar nicht mehr in Anspruch zu nehmen.
Sorgen mache ich mir um die Unternehmen, die diese Krise hart trifft, insbesondere natürlich in unserer Branche. Wir sehen bereits Insolvenzen alteingesessener Unternehmen. Die textile Wertschöpfungskette in Deutschland ist ohnehin schon sehr überschaubar; hoffen wir, dass diese Pandemie sie nicht noch weiter ausdünnt.

Zu welchen Anpassungen oder Neuerungen haben Sie sich für Ihr Produktportfolio durch die Pandemie veranlasst gesehen?
Schon vor der Pandemie haben wir eine erfreuliche Entwicklung beobachtet: Immer mehr Kunden fragen nach nachhaltigen Produkten, die wir ja in großer Bandbreite anbieten.
Vergangenes Jahr haben wir mit dem Aufbau der Marke „Cotton since 1901 – made in Germany“ begonnen und sie im April dieses Jahres gelauncht. Damit wollen wir die Tatsache, dass wir mit unseren in Dietenheim hergestellten Baumwollgarnen ein regionales, transparentes und nachhaltiges Produkt anbieten, noch deutlicher machen. Wir sind seit nahezu 120 Jahren in Deutschland ansässig, sind Teil unseres Stadtbilds und des lokalen Lebens. Wir – und unser Produkt – stehen für Beständigkeit, Verantwortung und höchste Qualitätsansprüche.

Unsere Garne sind die DNA eines hochwertigen Kleidungsstücks. Produkte, die aus „Cotton since 1901“ hergestellt sind, werden in den Läden mit einem entsprechenden Hang-tag versehen.
Wir sind froh, dass wir diese Marke trotz der Schwierigkeiten, die die Corona-Maßnahmen mit sich gebracht haben, lancieren konnten. Denn jetzt ist das Thema wichtiger denn je. Erst kürzlich hatte ich ein Gespräch mit einem Kunden: Es laufe nichts, außer im nachhaltigen Bereich. Kurzum: Hochwertige Produkte bleiben gefragt, während es in der Breite immer schwieriger wird.

Wie sehen Sie künftig auf globale Lieferketten, und werden Sie für Ihre Beschaffungspolitik Konsequenzen ziehen?
Wir haben eine hohe Wertschöpfungstiefe am Standort Deutschland; wir spinnen, zwirnen und färben. Unsere Baumwolle ist extra langstapelig, wir beziehen sie aus Spanien und Israel, von langjährigen Lieferanten. Für unsere eigene Beschaffung gab und gibt es wegen Corona keinen Grund, Konsequenzen zu ziehen.
Allerdings wird die Krise vielen Menschen verdeutlicht haben, dass massig Produkte des täglichen Lebens gar nicht mehr so einfach vor der eigenen Haustür herzustellen sind. Wir brauchen aber eine hohe Verfügungssicherheit am Standort Deutschland. Deshalb sollten wir die regionale Produktion stärken, auch langfristig. Klar, das geht nur in Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern, die diese Werte schätzen. Das klappt nicht, wenn alle nur noch den Preis anschauen. Der Preis ist nicht alles. Aus dieser Perspektive war die Pandemie sicherlich ein wichtiger Katalysator.
 
Wie schätzen Sie die Bedeutung von Partnerschaften innerhalb der Industrie künftig ein?
Hat COVID-19 Potential, die Entstehung neuer Kooperationen für Ihr Segment zu fördern oder sind sie bereits entstanden?

Vertikale Partnerschaften werden immer wichtiger. Gut, das bringt die Schrumpfung der Industrie ohnehin mit sich. Wir müssen aber noch mehr zusammenarbeiten und die Qualität der Partnerschaften muss enger werden.
Wenn einer der verbleibenden Spezialisten ausfällt – nehmen wir an, die Unternehmen, die jetzt in Insolvenz gehen, müssten komplett schließen – dann trifft das alle anderen. Solche Spezialisten gibt es nicht wie Sand am Meer, wenn die wegfallen, dann kann man manche Produkte einfach nicht mehr lokal herstellen. Sie können ein noch so gutes Auto bauen, wenn Sie keinen haben, der Ihnen das Lenkrad liefern kann, haben Sie auch kein fertiges Auto.

Welche Initiativen oder Ansätze für Ihre Branche würden Sie für die nahe Zukunft begrüßen?
Regionale Produkte sollten eine übergeordnete Marke erhalten, damit Konsumenten ein regional hergestelltes Produkt als solches erkennen können. So etwas gab es mal in der Schweiz mit Swisscotton. Ich habe das im Textilverband schon mehrfach angeregt. Es wäre das Beste für die Branche, wenn alle Hersteller zusammen ein solches Regio-Label aufbauen würden. Die Konsumenten sind schließlich bereit, Geld auszugeben, wenn sie wissen, woher ein Produkt kommt und dass es fair und nachhaltig hergestellt wurde. Von einer solch gläsernen Wertschöpfung würden alle profitieren. Und die Digitalisierung bietet ja die ideale Plattform dafür.

Was wünschen Sie sich als Teil der deutschen Textilindustrie?
Finden Sie, dass der Stellenwert der deutschen Textilindustrie sich in Folge der Pandemie geändert hat, insbesondere hinsichtlich der öffentlichen Beschaffung?

Was die öffentliche Beschaffung angeht, so kann ich keine Antwort geben, weil uns das eigentlich nicht betrifft.
Aber natürlich hat die Pandemie gezeigt, wie fatal es sein kann, wenn Produkte in Deutschland nicht mehr hergestellt werden, wenn beispielsweise Antibiotika zwar unter dem Namen deutscher Konzerne vertrieben aber eigentlich am anderen Ende der Welt hergestellt werden.
Die Frage ist am Ende ja die: Sind wir in der Textilindustrie systemrelevant? Teilweise ja, meine ich,
denn wenn morgen keiner mehr Garne in Deutschland oder gar Europa produziert, dann hat das Konsequenzen für systemrelevante Produkte. Und dass es eng werden kann, merkt man bekanntlich erst, wenn’s knallt. Deshalb denke ich, dass in einem Land wie Deutschland eine Grundversorgung an Produkten und Technologie vorhanden sein muss. Es geht schließlich auch um die Weiterentwicklung, um Innovationen. Wenn ich eine virenfreie Maske herstellen will, brauche ich Partner vor Ort.

Bisher waren die großen Themen Globalisierung, Nachhaltigkeit / Klimawandel / Umweltschutz, Digitalisierung, Arbeitsmarktsituation …?
Wo stehen sie heute, und wie sind diese großen Themen vor dem Hintergrund der Covid-19 Pandemie zu bewerten?

Für uns bei Otto ist Nachhaltigkeit und Umweltschutz seit langem ein zentraler Unternehmenswert. Wir produzieren unseren Strom zum Teil selber, aus Wasserkraft. Unsere Produkte und Prozesse lassen wir nach höchsten Standards zertifizieren. Oft zeige ich in meinen Vorträgen, wie viel Wasser für die Herstellung von Baumwolle nötig ist, wie wertvoll allein der Rohstoff ist.
Zusammen mit der wertvollen regionalen Wertschöpfung hat uns das zu unserer neuen Marke „Cotton since 1901“ gebracht. Auf den Hangtags an den fertigen Kleidungsstücken wird es einen QR-Code geben, damit der Käufer nachschauen kann, was in seinem Produkt steckt.
Solche Ansätze, die nachhaltig und regional sind, sind eine mega Chance, die wir nutzen müssen. Das hat uns die Coronakrise ganz klar vor Augen geführt.
 
Was sind die Lehren hinsichtlich dieser Ziele für die Zeit nach Corona?Ich fürchte, in vielen Bereichen wird es weitergehen wie bisher. Aber trotzdem: Wir haben auf die Medizinhersteller geschaut, die plötzlich alltägliche Medikamente nicht mehr liefern konnten. Und wir haben vor Augen geführt bekommen, unter welchen Bedingungen Fleischprodukte hergestellt werden.
Wollen wir das? Nein. Am Ende legen Konsumenten Wert auf einwandfreie Produkte – und die sollten wir liefern.

Das Interview führte Ines Chucholowius, Geschäftsführerin der Textination GmbH

07.07.2020

Mayer & Cie.: „COVID-19 - Herausforderung ohne Blaupause“

Interview mit Wolfgang Müller, Vertriebs- und Serviceleiter bei Mayer & Cie. GmbH & Co. KG
 
Zumindest Europa scheint nach Wochen des Lockdown während der Corona-Pandemie wieder vorsichtig aufatmen zu können. Die Textilwirtschaft, eine Industrie, die als eine der ersten Globalisierung seit vielen Jahren lebt, steht vor der Herausforderung, ihren Platz in der neuen Normalität zu behaupten und schnellstmöglich an die frühere Leistungsfähigkeit anzuknüpfen.

Textination sprach mit drei Unternehmensvertretern entlang der textilen Kette über persönliche und betriebliche Erfahrungen.

Interview mit Wolfgang Müller, Vertriebs- und Serviceleiter bei Mayer & Cie. GmbH & Co. KG
 
Zumindest Europa scheint nach Wochen des Lockdown während der Corona-Pandemie wieder vorsichtig aufatmen zu können. Die Textilwirtschaft, eine Industrie, die als eine der ersten Globalisierung seit vielen Jahren lebt, steht vor der Herausforderung, ihren Platz in der neuen Normalität zu behaupten und schnellstmöglich an die frühere Leistungsfähigkeit anzuknüpfen.

Textination sprach mit drei Unternehmensvertretern entlang der textilen Kette über persönliche und betriebliche Erfahrungen.

Den Auftakt in der dreiteiligen Reihe übernimmt Wolfgang Müller, Vertriebs- und Serviceleiter bei Mayer & Cie. GmbH & Co. KG. Der 1905 gegründete Weltmarktführer für Rundstrickmaschinen im baden-württembergischen Albstadt beschäftigt weltweit rund 400 Mitarbeiter und umfasst heute ein internationales Netzwerk von mehr als 80 Verkaufs- und Servicevertretungen.

Wie haben Sie die Coronazeit bisher empfunden - als Unternehmen und persönlich?
Was möchten Sie auf keinen Fall wieder erleben, was aber vielleicht sogar in den Alltag mitnehmen?

Die Coronazeit ist eine Herausforderung ohne Blaupause. Weil es keine Wirtschaftskrise im bisher bekannten Sinne ist, haben wir keine bewährten Lösungen, mit denen wir auf die Situation reagieren könnten. Trotzdem, und das ist meine ganz persönliche Überzeugung, gibt es nie nur eine Kehrseite, auch wenn sich diese Pandemiesituation natürlich denkbar schlecht auf den Auftragseingang auswirkt.
Zu den positiven Aspekten gehört, dass wir gezwungen sind, uns mit Themen zu befassen, die wir sonst in die Zukunft verschoben hätten. Web-Meetings und virtuelle Messen anstatt um die halbe Welt zu reisen. Die gewonnene Zeit können wir zur Prozessoptimierung nutzen.
Persönlich hatte ich zu Beginn des Lockdown mehr Zeit für mich selbst und auch einige Stunden mehr Schlaf als sonst. Dieser positive Nebeneffekt jedoch ist bereits wieder Vergangenheit.    
          
Was bedeutete die Pandemie wirtschaftlich bisher für Ihr Unternehmen?
Lassen Sich mich kurz ausholen: Der Handelsstreit zwischen den USA und China sowie viele kleinere, lokale Konflikte haben dafür gesorgt, dass sich der Textilmaschinenmarkt seit 2018 einer – verständlicherweise – sehr zurückhaltenden Kundschaft gegenübersah. Nach dieser längeren Durststrecke konnten wir seit Anfang 2020 wieder eine steigende Investitionsneigung beobachten, die Corona natürlich jäh unterbrochen hat. Die Pandemie traf uns also zum Zeitpunkt einer Erholung der Branche. Mittlerweile können wir zwar wieder einen konstanten Auftragseingang verzeichnen, allerdings auf einem niedrigeren Niveau als nötig, um unsere Produktion voll auszulasten. Nach den Sommerferien werden wir in Kurzarbeit gehen, bis sich die Situation wieder normalisiert hat.
 
Zu welchen Anpassungen oder Neuerungen haben Sie sich für Ihr Produktportfolio durch die Pandemie veranlasst gesehen?
Kontakt- und Reisestopps haben uns nicht nur gezeigt, wie nützlich Video-Konferenzen sind, sondern uns aufs deutlichste vor Augen geführt, wie wichtig digitale Lösungen sind – und dass wir intensiv daran arbeiten müssen. Bereits vor Ausbruch von Corona haben wir in diesen Bereich viel Arbeit und Wissen investiert, so dass wir auf der ITMA 2019 knitlink vorstellen konnten.
Teil von knitlink ist ein Webshop für Ersatzteile sowie unser neuer Serviceansatz. Mittels einem Ticketsystem, das wir über unser CRM-System aufbauen, und digitalen Maßnahmen in der Serviceunterstützung können wir unseren Kunden schneller und günstiger zur Seite stehen als bisher. Außerdem wird unser Kunde mit knitlink in Zukunft die Betriebsdaten seiner Mayer-Rundstrickmaschine erfassen und auslesen können.

Wie sehen Sie künftig auf globale Lieferketten, und werden Sie für Ihre Beschaffungspolitik Konsequenzen ziehen?
Wir als Lieferant konnten bereits zu Beginn der Coronakrise im März beobachten, dass der Wunsch nach kurzen Lieferketten seitens der Bekleidungshersteller zu mehr Bestellungen aus europanahen Ländern führt. Auch jetzt, wo sich die Lage hoffentlich zu beruhigen scheint, können wir diesen Trend weiter beobachten.
Was unsere eigene Lieferkette anbelangt, so hatten wir während der gesamten Lockdown-Phase erfreulich wenige Probleme und keinerlei Ausfälle.
 
Wie schätzen Sie die Bedeutung von Partnerschaften innerhalb der Industrie künftig ein?
Hat COVID-19 Potential, die Entstehung neuer Kooperationen für Ihr Segment zu fördern oder sind sie bereits entstanden?

Kooperationen können eine große Bereicherung darstellen! Seit gut eineinhalb Jahren arbeiten wir mit einem Amsterdamer Design-Studio zusammen. Unser Partner Byborre entwickelt nicht nur eigene Designs, sondern begleitet Sportartikel- und Bekleidungshersteller Schritt für Schritt bei der Entwicklung von deren Textilien.
Der Kunde nutzt dazu seine eigenen Partner und Lieferanten, während Byborre die nötigen Maschinen und Parameter zur Herstellung der gewünschten Stoffe liefert.
Eigentlich könnte man Byborre als eine Art „`Übersetzer“ bezeichnen. Unser Partner dolmetscht zwischen uns als Maschinenbauer und denjenigen, die am Ende die Stoffe, die auf unseren Maschinen hergestellt werden, verwenden.    
Wir als Techniker wissen natürlich, was unsere Maschinen leisten können. Gemeinsam mit Byborre kitzeln wir neue Designs und Anwendungen heraus.
Abgesehen davon arbeiten wir in verschiedenen Gremien zusammen, beispielsweise im Marketing- und Messeausschuss des VDMA.
Das sind jedoch keine Kooperationen, die sich speziell wegen oder in Folge von Covid-19 ergeben hat. Von einer solchen können wir nicht berichten.

Welche Initiativen oder Ansätze für Ihre Branche würden Sie für die nahe Zukunft begrüßen?
Positiv zu erwähnen sind die Angebote seitens der Landesregierung zur Unterstützung bei Digitalisierungsprojekten, die wir alle vorantreiben müssen.
Wünschenswert wäre auch die Stärkung der regionalen Produktion. Allerdings fehlt mir selbst die Fantasie, wie sich das, außer für hochwertige oder Nischenprodukte, realisieren lassen könnte.

Was wünschen Sie sich als Teil der deutschen Textilindustrie?
Finden Sie, dass der Stellenwert der deutschen Textilindustrie sich in Folge der Pandemie geändert hat, insbesondere hinsichtlich der öffentlichen Beschaffung?

Obwohl wir als Textilmaschinenbauer das Wort „Textil“ im Namen tragen, liegt unsere Heimat im zweiten Teil des Wortes, nämlich im Maschinenbau. Dessen Stellenwert in Deutschland ist bekanntermaßen hoch.
Die Stellung der Textilindustrie hat sich, so meine Wahrnehmung von außen, nicht verändert. Anfang April, als händeringend Masken gesucht wurden, waren zwar viele gute Vorsätze da. Deutschen Herstellern, die dann eine eigene Maskenproduktion aufbauen wollten, wurden jedoch langfristige Zusagen seitens der Regierung verwehrt. Da hat natürlich dann auch keiner investiert. Wahrscheinlich wird also alles beim Alten bleiben: Der Preis regiert und das Hauen und Stechen geht weiter.

Bisher waren die großen Themen Globalisierung, Nachhaltigkeit / Klimawandel / Umweltschutz, Digitalisierung, Arbeitsmarktsituation …?
Wo stehen sie heute, und wie sind diese großen Themen vor dem Hintergrund der Covid-19 Pandemie zu bewerten?

Das alles dominierende Thema ist aktuell Covid-19, dem wird ja alles untergeordnet. Gleichzeitig wirkt es auch wie ein Brennglas: Nehmen wir prekäre Arbeitsverhältnisse, so haben die hohen Infektionszahlen in Schlachtbetrieben dazu geführt, dass keiner mehr wegschauen kann. Auch in Sachen Umweltschutz schafft Covid-19 Fakten. Kaum einer fliegt, gearbeitet wird von zuhause und eingekauft wird auch weniger. Das führt zu weniger Emissionen. Für den Planeten ist die darniederliegende Weltwirtschaft ein Segen. Auch Deutschland schafft voraussichtlich seine Klimaziele für 2020; ohne Corona hätten wir diese Latte gerissen. Was die Globalisierung anbelangt, macht die zumindest Pause und trifft auf regionale Herstellung.
Wie lange das alles so bleibt, muss sich natürlich zeigen. Offensichtlich ist aber, dass wir enorm beweglich sind, wenn wir denn müssen.
 
Was sind die Lehren hinsichtlich dieser Ziele für die Zeit nach Corona?
„Eine Zeit nach Corona“ wird es so ja wohl gar nicht geben, das Virus werden wir nicht mehr loswerden. Wir müssen lernen, damit umzugehen.
Das Virus, oder besser gesagt, die Einschränkungen die wir dadurch erfahren, haben uns kreativ werden lassen. Wir mussten bestehende Prozesse anders bearbeiten – privat wie beruflich. Damit meine ich so alltägliche Dinge wie das Einkaufen ebenso wie Web-Meetings oder das Homeoffice, das es in unserem Unternehmen flächendeckend bisher nicht gab. Dadurch sind wir durchaus effizienter geworden.
Eine weitere Erkenntnis gilt für uns als Mittelständler genauso wie für die Politik. Wir haben die Möglichkeit, die Krise zu meistern und womöglich gar an ihr zu wachsen. Aber nur deshalb, weil wir in guten Zeiten sinnvoll investiert und vor allem solide gewirtschaftet haben.

Das Interview führte Ines Chucholowius, Geschäftsführerin der Textination GmbH

Weitere Informationen:
Mayer & Cie Rundstrickmaschinen
Quelle:

Textination GmbH

(c) SANITIZED AG
16.06.2020

„WAS WENIGER RIECHT, MUSS SELTENER GEWASCHEN WERDEN“

Schweizerische Qualitätsprinzipien plus Innovationskraft: Hygiene und Materialschutz von SANITIZED

Die SANITIZED AG ist als weltweit führendes Schweizer Unternehmen für Hygienefunktion und Materialschutz bei Textilien und Kunststoffen bekannt. Global ausgerichtet, wird mit eidgenössischer Gründlichkeit Pionierarbeit bei der Entwicklung innovativer, wirksamer und sicherer Technologien für antimikrobielle Ausrüstungen geleistet. Textination hatte die Möglichkeit, mit dem CEO Urs Stalder über die wachsende Bedeutung von Hygiene in Zeiten der Pandemie zu sprechen.

Schweizerische Qualitätsprinzipien plus Innovationskraft: Hygiene und Materialschutz von SANITIZED

Die SANITIZED AG ist als weltweit führendes Schweizer Unternehmen für Hygienefunktion und Materialschutz bei Textilien und Kunststoffen bekannt. Global ausgerichtet, wird mit eidgenössischer Gründlichkeit Pionierarbeit bei der Entwicklung innovativer, wirksamer und sicherer Technologien für antimikrobielle Ausrüstungen geleistet. Textination hatte die Möglichkeit, mit dem CEO Urs Stalder über die wachsende Bedeutung von Hygiene in Zeiten der Pandemie zu sprechen.

1935 gegründet, liegt der Mehrheitsbesitz der SANITIZED Aktiengesellschaft heute noch bei den Gründerfamilien. Sie sind Marktführer in Europa für Hygienefunktionen und Materialschutz bei Textilien und Kunststoffen. Wenn Sie sich jemandem, der das Unternehmen nicht kennt, in 100 Worten vorstellen müssten: Was hat Sie besonders in der Entwicklung des Unternehmens beeinflusst und einzigartig gemacht?
Geruch in Schuhen zu verhindern, damit begann es 1935. Daraus entstanden ist unser Geschäftsmodell: Der antimikrobielle Schutz von Kunststoffen und Textilien.
SANITIZED entwickelt individuell auf die Schutzziele der Endprodukte abgestimmte und gebrauchsfertige Additive, die beispielsweise gegen Geruchsentwicklung in Berufsbekleidung, gegen Permastink in Synthetiktextilien oder gegen Schimmelbildung wirken.

Einzigartig ist der 360 Grad Service: Dazu gehören die Begleitung bei Produktentwicklung, der Support für jegliche regulatorischen Fragen sowie die Unterstützung bei Marketingthemen.
SANITIZED AG ist global aktiv und dennoch schweizerischen Qualitätsprinzipen verpflichtet. Weltweit nutzen über 400 Marken die Ingredient Brand Sanitized® auf ihren Endprodukten.

Think global – act local? Sie haben Schwestergesellschaften in Frankreich, den USA und in Asien. Ihre Wurzeln und das Headquarter sind in der Schweiz. Durch die Pandemie stellt sich aktuell verstärkt die Frage nach intakten Lieferketten. Was bedeutet das in Zukunft für Ihr Unternehmen?
Die breite globale Aufstellung ermöglicht es uns in der Tat Geschäfte lokal zu tätigen. Die lokale Verankerung ergibt Synergien, auch im Sourcing. Das wird für uns zukünftig noch wichtiger. Und natürlich sind auch die Themen der Schnelligkeit und Kundennähe ein positiver Aspekt dieser Ausrichtung.

Vom Textil über die Kunststofffläche bis zur Dose: 2018 wurde die SANITIZED Preservation AG gegründet, die sich um Farben und Coatings kümmert. Damit erschließt SANITIZED einen weiteren Markt. Welche Märkte interessieren Sie besonders und von welchen Produktbereichen fühlen Sie sich besonders herausgefordert?
Kunden wollen Farben und Lacke ohne Lösungsmittel, das ist besser für Mensch und Umwelt. Doch bei den alternativen, wasserbasierenden Produkten besteht ein großes Risiko von Verunreinigungen durch Mikroben. Das beginnt bereits bei der Produktion, setzt sich bei der Lagerung in der Dose fort und ebenso in der Anwendung. Die Folge ist Schimmelbildung.

Besonders in hygienesensiblen Bereichen der Industrieproduktion und natürlich im medizinischen Umfeld ist ein antimikrobieller Schutz für Anstriche oder Beschichtungen hoch relevant. In den Regionen mit hoher Luftfeuchtigkeit vervielfacht sich das Verunreinigungs- und Schimmelrisiko. Auch deshalb ist Indien ein Wachstumsmarkt für diesen Geschäftsbereich.

Neue Wege zu gehen, bedeutet Entscheidungsfreudigkeit, Überwindung von Ängsten - und damit auch Mut zum Scheitern. Nicht jedes Projekt kann gelingen. Über welche unternehmerische Entscheidung sind Sie im Nachhinein besonders froh, sie getroffen zu haben?
Lassen Sie mich nur drei für die Unternehmensentwicklung wichtigen Entscheidungen nennen: Das ist definitiv die Gründung des Geschäftsbereichs SANITIZED Preservation. Hier geht es um den antimikrobiellen Schutz von Farben und Lacken. Auch der Aufbau unseres hauseigenen TecCenters, in dem wir Laborservices noch schneller durchführen können, gehört dazu. Es wurde kürzlich vom International Antimicrobial Council akkreditiert. Und ganz aktuell ist es die Vertriebskooperation mit Consolidates Pathway auf dem US-amerikanischen Markt für unsere Textil-Hygienefunktionslösungen.

Sie sagen, dass Innovation in der DNA des Unternehmens verankert sei. Wie leben Sie Ihr Innovationsmanagement und welche Rolle spielen dabei die Anforderungen der Endverbraucher und Ihrer Industriekunden?
Wir selbst und unsere globalen Vertriebspartner sind in engem Austausch mit den Herstellern von textilen Produkten. Auch deshalb kennen wir die Anforderungen und die Bedürfnisse des Marktes. Aus der Nische in den Massenmarkt drängt das Thema Nachhaltigkeit. Genau hierfür wurde unser Produkt Sanitized® Odoractiv 10 entwickelt und mit dem Swiss Innovation Award ausgezeichnet. Es handelt sich um eine dual wirkende, biozidfreie, patentierte Technologie gegen Geruchsentwicklung und Geruchsadsorption in Textilien.

Viele Kunden schätzen unsere Expertise und nutzen sie bei der Entwicklung neuer Produkte, damit innovative Textilien mit Zusatznutzen für die Anforderung des Marktes entstehen.

Maßgeschneidert oder Lösungen nur für Großkunden? Das Thema Individualisierung bis zur Losgröße 1 nimmt heute einen breiten Raum ein. Wie stehen Sie zu individuellen Produktlösungen – oder können Sie mit dem 40 Produkte umfassenden Sanitized-Portfolio alles abdecken?
Wir verfügen über einen sehr vielseitig einsetzbaren Technologie-„Baukasten“.Auf die speziellen Kundenbedürfnisse und die jeweiligen Produktanforderungen individuell einzugehen, gehört zu unserem täglichen Geschäft. Hierzu bieten wir maßgeschneiderte Rezepturen an und unser umfassendes Applikations-Knowhow fließt in die Beratung für die individuelle Anwendungssituation beim Kunden ein.

Für Nachhaltigkeit gibt es die verschiedensten Definitionen. Kunden erwarten unter diesem Begriff alles – von Klimaschutz bis Ökologie, von vor Ort-Produktion in der Region bis zum Ausschluss von Kinderarbeit usw. Textilfinishing hat nicht immer einen unproblematischen Klang.
Das öffentliche Beschaffungswesen stellt immer mehr auf nachhaltige Textilien um. Was bedeutet das für SANITIZED und was tun Sie, um den Begriff der Nachhaltigkeit für Ihr Unternehmen mit Leben zu füllen, und auf welche Aktivitäten und Zertifizierungen setzen Sie besonders?

Für uns ist die Ressourcenschonung ein zentrales Thema. Da wir das Thema Nachhaltigkeit entlang der gesamten Produktionskette „mitdenken“, also auch in Forschung und Entwicklung, sind ressourcenschonende Applikationstechniken für die Textilindustrie für uns wichtig. Sanitized® Additive können in Standardproduktionsprozesse integriert werden, sodass zusätzlicher Energieaufwand für ergänzende Veredelungsabläufe entfällt.

Auch biozidfreie Produkte sind in unserem Portfolio zu finden. Sanitized® Odoractiv10 verhindert, dass Gerüche an Textilien anhaften. Sanitized® Mintactiv nutzt die natürliche antibakterielle Wirkung der Minze und wurde speziell für Baumwolltextilien entwickelt.

Und was weniger riecht, muss seltener gewaschen werden. Dies spart Wasser und Strom und verlängert die Nutzungsdauer des Textils.

SANITIZED unterstützt seine Kunden durch eine sogenannte 360°-Serviceleistung. Was verstehen Sie darunter und warum konzentrieren Sie sich nicht ausschließlich auf die technischen Aspekte der Produkte?
Die Marke SANITIZED möchte ihren Kunden echten Mehrwert stiften. Deshalb haben wir unsere Kernkompetenz als Entwickler und Anbieter von innovativen antimikrobiellen Additiven um einen Rundum-Service erweitert. Naheliegend ist die Begleitung beim Produktionsprozess, das gehört natürlich dazu. Wir unterstützen darüber hinaus mit aktuellstem Wissen bei regulatorischen Fragen – weltweit. Und für unsere Lizenzpartner, die Sanitized® als Ingredient Brand nutzen, bieten wir umfassenden Marketing-Support. Korrekte Werbeaussagen zu treffen, ist nicht nur in Zeiten von Corona wichtig. Denn es geht immer um Transparenz und Sicherheit für die Menschen. Abmahnung oder Lieferstopps wegen falscher Claims können verhindert werden.

Die Zusammenarbeit mit den Instituten ist absolut sinnvoll; schließlich ist es ihre Aufgabe, für Unternehmen Forschungen anzustellen, die diese allein nicht schultern können. Prüfeinrichtungen gehören dazu, genauso wie das Beantragen von Fördergeldern, das nur in Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten möglich ist. Allerdings sind sie öffentliche Einrichtungen und haben daher per se eine andere Zielsetzung als ein Unternehmen: Wir müssen eine vielversprechende Idee schnellstmöglich auf den Markt bringen, damit sie einen Ertrag bringt. Diesen Druck hat ein Forschungsinstitut nicht.

Welches Ziel verfolgen Sie beispielsweise mit der Webpräsenz https://www.sanitized.house?
Ja, es mag ungewöhnlich anmuten, wenn SANITIZED als B2B Unternehmen eine Plattform für Endkunden konzipiert. Doch mehr als 400 Marken nutzen Sanitized® als Ingredient Brand. Wir sind also über diesen Weg mit den Endkunden verbunden.

Im Sanitized® the house können Besucher in einem virtuellen Haus spielerisch erleben, in welchen Lebensbereichen Hygiene- und Materialschutz zur Lebensqualität beiträgt. Ein Klick in den Kleiderschrank verlinkt zu Produkten –inklusive Markennennung –, die mit Sanitized® ausgerüstet wurden: Bekleidung im Kleiderschrank, der Teppich im Wohnzimmer oder das Handtuch im Bad. Das probiert man am besten selbst mal aus.

Das Unternehmen arbeitet konsequent daran, Sanitized® als Marke zu implementieren. Die Hygienefunktion für Textilien und Kunststoffe soll dokumentiert werden und so Kunden und Konsumenten einen Mehrwert bieten. Gerade im Bekleidungs-, Sports- und Outdoor-Segment ist Co-Branding nicht immer gern gesehen. Wie steinig war der Weg, bis Sanitized® als Ingredient Brand vom 400 Lizenz-Partnern am Produkt ausgelobt wurde?
Natürlich gibt es Marken, die keinen zweiten Brand auf ihrem Endprodukt wünschen. Doch ein Trend lässt zunehmend mehr Hersteller umdenken: Kunden stellen immer häufiger Fragen nach Inhaltsstoffen, nach der Herkunft. Aufklärung und Transparenz sind wachsende Bedürfnisse. Und genau hierzu tragen wir bei. Und darüber hinaus ist dies eine Chance für eine Textilmarke in der Flut der Anbieter positiv aufzufallen. Differenzierung durch Mehrwert – gestiftet durch Schweizer Technologie von SANITIZED. Das sind Argumente, die weltweit funktionieren.

Sie haben ein breit gefächertes Netzwerk, sind beispielsweise seit Gründung von bluesign® deren Systempartner oder arbeiten im Vertrieb mit Archroma eng zusammen, um nur zwei herauszugreifen. Worin sehen Sie den besonderen Wert von Partnerschaften? Gibt es Segmente, in denen Sie sich neue Partner und Kooperationen vorstellen können?
Partnerschaften sind wichtig und funktionieren, wenn man gemeinsame Ziele verfolgt und sich gegenseitig befruchten kann. Ganz neu ist eine Partnerschaft mit dem Unternehmen Consolidates Pathway in den USA.

Auf welchen gesellschaftlich relevanten Themenfeldern sehen Sie in den nächsten 5 Jahren besonders großen Innovations- und Handlungsbedarf? Wie ist Ihre Einschätzung, dass Ihr Unternehmen mit seinen Produkten dafür Lösungen anbieten können wird? Und welche Rolle spielen bei dieser Einschätzung die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie?
Was die Corona-Pandemie langfristig verändern wird, kann niemand vorhersagen. Der Umweltschutz und damit die Schonung unserer Ressourcen ist und bleibt ein wichtiges Thema.
Dass die Textilindustrie hierzu eine Menge beitragen kann, dringt langsam auch in das Bewusstsein der breiten Masse. Stichworte sind Billigproduktion oder Wasserverbrauch für Jeansherstellung. Die Menschen werden sensibler, was Unternehmen und Marken tun. Umso wichtiger wird es sein, offen und transparent zu agieren und zu kommunizieren.
Für SANITIZED ist es ein Selbstverständnis, dass nur Produkte mit offiziellen Zulassungen eingesetzt werden und dass wir nach dem blue-sign Prinzip arbeiten. Hier beginnen die Nachvollziehbarkeit und die Transparenz.


Das Interview führte Ines Chucholowius, Geschäftsführerin der Textination GmbH

INVENTING TECHNOLOGIES NO ONE CAN COPY… I.S.T © I.S.T Corporation
03.03.2020

INVENTING TECHNOLOGIES NO ONE CAN COPY… I.S.T

NEUE HIGH-TECH FASERN UND GARNE FÜR DEN SPORT- UND FREIZEITMARKT

Mit seiner Messepremiere auf der diesjährigen ISPO Munich Ende Januar ist einem Newcomer im Sportswear- und Outdoormarkt ein vielbeachteter Auftritt gelungen: Das japanische Unternehmen I.S.T Corporation stellte mit umfangreicher Augmented-Reality-Technik seine neue High-Tech-Faser und eine einzigartige Spinntechnologie erstmals in Europa vor. In der Sportindustrie ist I.S.T nur wenigen bekannt, obwohl es in den letzten Saisons bereits erste Kooperationen mit namhaften Herstellern wie beispielsweise Patagonia gegeben hat.

NEUE HIGH-TECH FASERN UND GARNE FÜR DEN SPORT- UND FREIZEITMARKT

Mit seiner Messepremiere auf der diesjährigen ISPO Munich Ende Januar ist einem Newcomer im Sportswear- und Outdoormarkt ein vielbeachteter Auftritt gelungen: Das japanische Unternehmen I.S.T Corporation stellte mit umfangreicher Augmented-Reality-Technik seine neue High-Tech-Faser und eine einzigartige Spinntechnologie erstmals in Europa vor. In der Sportindustrie ist I.S.T nur wenigen bekannt, obwohl es in den letzten Saisons bereits erste Kooperationen mit namhaften Herstellern wie beispielsweise Patagonia gegeben hat.

Den Fragen von Textination stellte sich die Geschäftsführerin, Toshiko “Toko” Sakane. Sie leitet das von ihrem Vater gegründete Unternehmen seit November 2016. Nach ihrem Bachelor in Soziologie / Humanwissenschaften arbeitete sie im Büro des Abgeordnetenhauses des japanischen Parlaments sowie des ehemaligen japanischen Ministers für Gesundheit und Soziales. Später war sie Geschäftsführerin der im Jahr 2000 gegründeten I.S.T Corporation mit Sitz in Parlin, New Jersey, USA, einem Hersteller spezieller hochtemperaturbeständiger Harzmaterialien.
               
I.S.T ist ein japanisches Unternehmen mit einer vergleichsweise jungen Geschichte. 1983 ursprünglich als F&E-Company gegründet, sind Sie inzwischen ebenso in den USA und in China zu Hause. Wenn Sie sich jemandem, der das Unternehmen nicht kennt, in 100 Worten vorstellen müssten: Was macht Sie einzigartig?
Der I.S.T-Konzern ist ein forschungs- und entwicklungsorientiertes japanisches Unternehmen für Werkstoffe, das sich über den Anspruch definiert, „Technologien zu erfinden, die niemand nachahmen kann“. Was uns in unserer Kompetenz einzigartig macht, sind die unternehmenseigene Entwicklung von Materialien, von Produktionsmethoden und fortschrittlicher Produktionstechnologien. Durch diese Komplettlösungsstrategie oder den End-to-End-Lösungsansatz können wir verschiedene Vorteile erzielen, darunter die Entwicklung komplett originärer Produkte, die Sicherstellung der besten Qualitätskontrollen und vor allem die Entdeckung neuer Innovationen.
I.S.T setzt sich dafür ein, ständig neue Technologien zu entwickeln, damit diese dazu beitragen können, das Leben der Menschen eindeutig zu bereichern.
 
Ihr Slogan lautet: “make the impossible possible”. In welchen Märkten und von welchen Branchen fühlen Sie sich besonders herausgefordert? Und mit welchen Produktinnovationen für die Textilindustrie glauben Sie am meisten bewegen zu können?
Der Schwerpunkt von I.S.T liegt auf der Sportartikel- und Bekleidungsindustrie, da die in dieser Branche verwendeten Materialien nach einem breiten Spektrum von Funktionen verlangen, die wahrscheinlich unter extremen Bedingungen eingesetzt werden. Wir finden es sowohl herausfordernd als auch aufregend, unsere fortschrittlichen Innovationen anzubieten. Bezogen auf die Textilindustrie glauben wir, dass unsere KARL KARL™-Spinntechnologie eine neue großartige Lösung für winteraktive Funktionswäsche darstellt, da sie alle gewünschten Funktionen bietet, wie z. B. Wärme, geringes Gewicht und einfache Pflege.

Eine zentrale Leitlinie des Unternehmens ist das Motto „Inventing technologies no-one can copy“. Patentschutz und eine konsequente Markenpolitik zeichnen Ihre Aktivitäten im Markt aus. Doch Patente können auslaufen und Marken kopiert werden, was macht Sie unkopierbar?
Ein Patent oder eine Marke kann kopiert werden. Was es jedoch unmöglich macht, uns zu kopieren, ist, dass unsere Kerntechnologien in unseren integrierten Prozess der Materialentwicklung, der internen Produktionsmethoden und der Weiterentwicklung der Produktionstechnologien eingebettet sind. Unsere KARL KARL™-Technologie ist beispielsweise eine Spinntechnologie, die mehrere Funktionen in einem Garn vereint anbietet oder auch auf alle Arten von Garnen und Hybridgarnen angewendet werden kann.
Es gibt einige andere Unternehmen, die behaupten, ihre Garne hätten eine ähnliche Funktion wie die unsrigen, aber dies sind immer nur einzelne Funktionen, die zudem einen spezifischen Garntyp verlangen. Darin liegt der grundlegende und bedeutende Unterschied zwischen unseren Technologien und jenen der Wettbewerber. Andere Unternehmen können möglicherweise eine einzelne Funktion von uns kopieren, aber es wird niemals dasselbe sein wie unsere Produkte, die das Ergebnis unserer integrierten Innovationen auf verschiedensten Ebenen sind.
          
Zunächst darauf ausgerichtet, Technologien zu verkaufen, sind Sie inzwischen selbst ein bedeutender Faserproduzent. Darüber hinaus haben Sie in den letzten 15 Jahren - beispielsweise im Woll-Markt - durch Übernahmen in Japan und China ihr Portfolio erweitert. Wo sehen Sie I.S.T als Player im Textilsektor 2030?
So wie Sie ein GORE-TEX-Etikett an der Oberbekleidung sehen, würde ich gerne von I.S.T produzierte Marken auf jeder Sport- und Modekleidung sehen, und wissen, dass die Leute das sofort als Zeichen modernster Funktionsmaterialien erkennen.

Auf der ISPO Munich 2020 waren Sie im Januar diesen Jahres erstmals als Aussteller präsent, um die High-Tech-Faser IMIDETEX® und neue KARL KARL™ Garne der Sportartikel- und Outdoorindustrie vorzustellen. Was ist an diesen beiden Produkten so besonders, und was macht sie für den Einsatz in diesen Märkten so geeignet?  
IMIDETEX®, das aus 100% Polyimidharz hergestellt und üblicherweise im Weltraum eingesetzt wird, weist verschiedene vorteilhafte Eigenschaften auf, die andere existierende Superfasern nicht bieten konnten, einschließlich einer hohen UV- und Hitzebeständigkeit, geringer Wasseraufnahme und hoher Zugfestigkeit.
Beispiele möglicher Anwendungen für den Outdoor-Markt wie bei Verbundwerkstoffen sind widerstandsfähige und langlebige Golf- und Tennisschläger, die den Aufprall auf den Spieler minimieren, oder ein Fahrrad, das in der Lage ist, Stöße, ausgelöst durch Bodenunebenheiten während eines langen und wettbewerbsorientierten Rennens, zu absorbieren.
Im textilen Bereich kann es als unglaublich haltbares Segel verwendet werden, das auch gleißender Sonne standhält. Schließlich kann aus IMIDETEX®-Garn ein leichtes, aber superstarkes Seil hergestellt werden, dem Menschen ihr Leben anvertrauen können. IMIDETEX® bietet unter extremen Naturbedingungen hervorragende Eigenschaften.

KARL KARL™ ist die patentierte Spinntechnologie, die einen Kernfaden mit einem anderen Faden multipliziert. Durch die Ausdehnung der Garnstruktur selbst, werden Leichtigkeit und Wärme erreicht, so dass zwei scheinbar gegensätzliche Merkmale nebeneinander existieren. Diese Technologie kann auf Wolle, Baumwolle, Seide, Polyester, Nylon und andere angewendet werden. Außerdem gibt es unzählige Möglichkeiten, neue Garne zu entwickeln, indem verschiedene charakteristische Garne kombiniert werden.
Diese Materialien von I.S.T sind konkurrenzlos und bieten unendliche Möglichkeiten für komplexere Designs in der Sportmode-Szene.

Chemiefasern haben es in einer Welt, in der aktuell besonders großer Wert auf Natur und natürliche Materialien gelegt wird, nicht immer einfach. Auf Ihrer Website postulieren Sie, I.S.T trage durch Chemie dazu bei, den Lebensstil der Menschen auf der ganzen Welt zu verbessern. Auf welche Argumente können Sie diese Aussage stützen?
Unser brandneues Produkt, Faux-Fur, das mit der KARL KARL™-Technologie hergestellt wird, ist ein gutes Beispiel für unseren Beitrag, das Gleichgewicht zwischen natürlich und synthetisch zu bewahren.
Echtes Fell ist zwar modisch, aber heutzutage ein Symbol für Tiermisshandlung. Um die Natur zu schützen, bietet unser KARL KARL™ Kunstpelz eine Alternative für die Mode und verhindert gleichzeitig, dass der Ozean durch die Verwendung von Mikrofasern verschmutzt wird.

Auf welchen gesellschaftlich relevanten Themenfeldern sehen Sie in den nächsten 5 Jahren besonders großen Innovations- und Handlungsbedarf? Wie ist Ihre Einschätzung, dass Ihr Unternehmen mit seinen Produkten dafür Lösungen anbieten können wird?
Wir glauben, dass Leichtgewichtigkeit ein wichtiger Schlüsselfaktor für ein besseres Leben und für den Planeten ist, weil sie ermöglicht, Energie zu sparen und den Nutzeffekt zu steigern.
Als ersten Schritt bringen wir unsere Leichtgewichts-Technologien wie IMIDETEX®-Verbundwerkstoffe und die KARL KARL™-Technologie in Sportartikel und -bekleidung ein, um unseren aktiven Lebensstil zu unterstützen, bevor wir diese Technologien auf alle anderen Märkte ausweiten, die davon profitieren können.
 
Für Nachhaltigkeit gibt es die verschiedensten Definitionen. Kunden erwarten unter diesem Begriff alles – von Klimaschutz bis Ökologie, von vor Ort-Produktion in der Region bis zum Ausschluss von Kinderarbeit usw. Was tun Sie, um diesen Begriff für Ihr Unternehmen mit Leben zu füllen und auf welche Aktivitäten und Zertifizierungen setzen Sie?
I.S.T nimmt dieses Thema in jeder Hinsicht ernst. Wir erforschen und entwickeln konsequent Technologien und Materialien, die unseren Planeten und das Leben der Menschen unterstützen, und bringen nachhaltige Methoden und Materialien in unsere Prozesse ein. Gleiches gilt für das Einbringen nachhaltiger Methoden und Materialien in unsere Produktionsprozesse. So entwickeln wir beispielsweise ein Garn aus Zellulose, das aus gebrauchten Papieren und ohne schädliche Chemikalien für den Menschen hergestellt wird. Außerdem haben wir in eine hochmoderne Produktionsanlage mit geringen Emissionen investiert, um Polyimid-Materialien herzustellen.
Was Wolle betrifft, sind wir nach dem RWS (Responsible Wool Standard) zertifizierte Garnspinner und verwenden RWS-zertifizierte Wollfasern. Bei Polyester verwenden wir GRS (Global Recycled Standard) zertifiziertes Recycling-Polyester und bei Baumwolle organische Baumwollfasern. Darüber hinaus legt unser Unternehmen Wert darauf, Materialien zu produzieren, die ewig halten, und keine Abfälle und/oder Materialien für den einmaligen Gebrauch zu produzieren.
          
Woher erhalten Sie Ihre Inspirationen, an bestimmten Technologien oder Produkten zu forschen? Welche Aufträge oder Anfragen aus der textilen Lieferkette spielen dabei eine entscheidende Rolle?
Sie mögen denken, dass unser Leben bereits mit Dingen gefüllt ist und es nichts gibt, was wir auf dieser Welt nicht bekommen können. Und ja, wir haben alles. Es gibt jedoch einige Funktionen, die Sie sich zusätzlich zu diesen Dingen wünschen.
Die ursprüngliche Idee bei der Entwicklung der KARL KARL™-Technologie war, dass wir Funktionen wie Leichtigkeit, Wärme, Schnelltrocknung und Pflegeleichtigkeit, wie sie Kunstfasern haben, auch für Naturfasern wie Wolle und Baumwolle verfügbar machen wollten, da Naturfasern ganz offensichtlich deutlich positiver für Mensch und Erde sind als Fasern auf Erdölbasis.
Wir glauben an unsere Unternehmensmissionen und halten sie aufrecht: „Entwickle und fertige Produkte, die noch niemand zuvor ausprobiert hat“ und „Kümmere dich um Produkte mit hohem Mehrwert“. Unsere Inspirationen für Forschung und Entwicklung stammen aus unserer Überzeugung, „einen Wunsch in die Realität umzusetzen“. Wir lassen uns nicht von anderen inspirieren. Unsere Innovationen inspirieren Kunden und den Markt.
 
Neue Wege zu gehen, bedeutet Entscheidungsfreudigkeit, Überwindung von Ängsten - und damit auch Mut zum Scheitern. Nicht jedes Projekt kann gelingen. Über welche unternehmerische Entscheidung sind Sie im Nachhinein besonders froh, sie getroffen zu haben?
Tatsächlich gibt es für uns keine fehlgeschlagenen Projekte, weil wir nie aufgeben, bis jedes einzelne Projekt erfolgreich ist.
Durch die Fortsetzung unserer ursprünglichen Unternehmensmissionen „Entwickle und fertige Produkte, die noch niemand zuvor ausprobiert hat“ und „Sich Schwierigkeiten stellen“, die mein Vater, der Gründer von I.S.T, vor fast vierzig Jahren aufgestellt hat, haben I.S.T-Mitglieder, einschließlich mir, die Freude gelernt, Probleme zu überwinden und den Sieg zu spüren.
Als ich das Geschäft übernahm, habe ich mir zum Ziel gesetzt, „auf den globalen Markt vorzudringen, um die Welt mit unseren Technologien zu inspirieren“.
Aufgrund der kürzlich getroffenen Entscheidung, in den Markt für Sportartikel und Bekleidung einzusteigen und der sehr positiven Rückmeldungen auf der ISPO München 2020, freue ich mich sehr, einen Schritt nach vorne in Richtung dieses Ziels gemacht haben.


Das Interview führte Ines Chucholowius, CEO Textination GmbH

GOTTFRIED SCHMIDT OHG (c) Weitblick, Gottfried Schmidt OHG
18.02.2020

WIR HABEN DA SO UNSERE PRINZIPIEN… WEITBLICK | GOTTFRIED SCHMIDT OHG

WORKWEAR ALS NACHHALTIGER TEXTILKREISLAUF!

Die WEITBLICK | Gottfried Schmidt OHG mit ihren rund 130 Mitarbeitern in Bayern und mehr als 1.000 Beschäftigten in den europäischen Produktionsbetrieben zählt zu den führenden deutschen Textilunternehmen in den Segmenten Workwear und Corporate Fashion. 1931 in Frankfurt am Main gegründet, erreicht das traditionsreiche Familienunternehmen in vierter Generation heute einen mittleren zweistelligen Umsatz in Millionenhöhe.

Kurze Entscheidungswege, familiäres Miteinander, Produktion ausschließlich in Europa, kundenspezifische Innovationen und umfassende Nachhaltigkeitskonzepte – was macht der Berufsbekleidungsprofi anders als andere?

Den Fragen von Textination stellten sich Sales Director Philipp Hartmann (Sales Support und Customer Service) und Janine Gonglach, Head of Marketing, gemeinsam mit Managing Director Felix Blumenauer, verantwortlich für Marketing, Vertrieb, Logistik und Controlling.

WORKWEAR ALS NACHHALTIGER TEXTILKREISLAUF!

Die WEITBLICK | Gottfried Schmidt OHG mit ihren rund 130 Mitarbeitern in Bayern und mehr als 1.000 Beschäftigten in den europäischen Produktionsbetrieben zählt zu den führenden deutschen Textilunternehmen in den Segmenten Workwear und Corporate Fashion. 1931 in Frankfurt am Main gegründet, erreicht das traditionsreiche Familienunternehmen in vierter Generation heute einen mittleren zweistelligen Umsatz in Millionenhöhe.

Kurze Entscheidungswege, familiäres Miteinander, Produktion ausschließlich in Europa, kundenspezifische Innovationen und umfassende Nachhaltigkeitskonzepte – was macht der Berufsbekleidungsprofi anders als andere?

Den Fragen von Textination stellten sich Sales Director Philipp Hartmann (Sales Support und Customer Service) und Janine Gonglach, Head of Marketing, gemeinsam mit Managing Director Felix Blumenauer, verantwortlich für Marketing, Vertrieb, Logistik und Controlling.

Die Gottfried Schmidt OHG ist ein Familienunternehmen, das im nächsten Jahr seinen 90. Geburtstag feiern wird, und als Profi in Sachen Premium-Workwear gilt. Wenn Sie sich jemandem, der das Unternehmen nicht kennt, in 100 Worten vorstellen müssten: Was macht Sie einzigartig?
Felix Blumenauer – Managing Director
Wir sind ein traditionsreiches Familienunternehmen, das sich im Laufe der Geschichte immer wieder neu erfunden hat. Im Bereich Workwear stehen wir für höchste Qualität über die unterschiedlichsten Branchen-Segmente hinweg und legen großen Wert auf Nachhaltigkeit – das zeigt sich auch durch unsere langjährigen Partner, die unsere Bekleidung in Europa produzieren. Mit unserem hochmodernen Logistikzentrum beweisen wir, dass Digitalisierung und Industrie 4.0 für uns nicht nur Schlagworte sind.    

In welchen Märkten und von welchen Partnern fühlen Sie sich besonders herausgefordert? Und mit welchen Produktinnovationen im Bereich Workwear glauben Sie am meisten bewegen zu können?
Philipp Hartmann – Sales Director
Märkte ändern sich immer schneller und das ist per se eine Herausforderung. Wir möchten heute und in Zukunft weiterhin verlässlich sein - das bedeutet auch Kontinuität für unsere Partner. Wie gehen wir aber mit immer neuen Anforderungen aus sich immer schneller bewegenden Märkten um?
Den Fokus auf den Kunden gerichtet, können wir also nicht in starren Strukturen verharren. Wir bei Weitblick schaffen das durch unsere Unternehmenskultur und unsere Leitlinien: Mut, Kraft und Zuversicht. Diese Kultur hält unser Team zusammen und dadurch ist es uns möglich, Strukturen schneller anzupassen. Durch unseren persönlichen Kontakt zu unseren Partnern und unsere Erfahrung als Familienunternehmen in vierter Generation genießen wir ein großes Vertrauen in allen Märkten und dies ermöglicht uns, schnelle Anpassungen und Veränderungen, ohne dass man unsere DNA anzweifelt. Die Basis unserer Produkte ist die Qualität der eingesetzten Materialien, die Verarbeitung durch sehr gut ausgebildetes Personal in eigenen europäischen Produktionen und an erster Stelle ein Team von Experten, welches inhouse von der Faser, der Designidee bis zur Produktion und Logistik alles kontrolliert und unter einem Dach zusammenbringt. Wenn Sie mich also fragen, ob demnächst alle Produkte blinken werden, dann ist die Antwort: Nein. Unsere Stärke ist die Umsetzung unserer Kundenwünsche und vor allem stellen wir die Marke, das CI unserer Kunden, am Produkt in den Vordergrund. Denn ein zufriedener Mitarbeiter in der richtigen Berufsbekleidung ist die beste Visitenkarte für ein Unternehmen. Wenn es also demnächst doch in der Kleidung blinken soll, ist das kein Problem, wir sehen uns aber viel mehr mit Kundenanforderungen rund um die Produkte beschäftigt. Denn mit der Basis Qualität und Nachhaltigkeit fahren wir seit langem sehr gut.

Jedoch sind Services, Geschwindigkeit in der Logistik, Controlling, Bestellkonfiguratoren und Budgetverwaltung sowie Schnittstellenmanagement die eigentlichen Innovationen, mit denen wir unsere Kunden und Partner heutzutage überzeugen. Hier setzen wir seit einiger Zeit auf ein Team von Mitarbeitern, welches abteilungsübergreifend genau diese Kundenanforderungen umsetzt. Beispielsweise kann ein Kunde von uns, neben einer eigenen CI Workwear Kollektion, auch einen geschützten Kundenshop erhalten, in dem sich Mitarbeiter die abgestimmte Kollektion konfigurieren können und nach definiertem Budget bestellen. Einkauf und Controlling des Kunden haben live Einblick in die Kosten und Bestände. Der Versand erfolgt inklusive Personalisierung in Deutschland RFID-gesteuert, auf den Träger kommissioniert in die ganze Welt. Hört sich das innovativ an?

Maßgeschneidert oder Lösung für den Großkunden? Das Thema Individualisierung bis zur Losgröße 1 nimmt heute einen breiten Raum ein. Wie schaffen Sie den Spagat zwischen Großkunden und individueller Fertigung - was bedeutet das für die Prozesse der Gottfried Schmidt OHG?  
Philipp Hartmann – Sales Director
Warum nicht die maßgeschneiderte Lösung für den Groß- und Kleinkunden? Bis vor einigen Jahren und auch teilweise heute noch wurde ein Kundenlogo in den Farben rot, grün, blau und weiß selbstverständlich in Form eines gleichfarbigen Gewebes in Vierfarbigkeit abgebildet. Dies gehört etwas der Vergangenheit an. Heutzutage werden Wünsche an verschiedene Farben zusätzlich über die Möglichkeit, viele Artikel miteinander zu kombinieren, gelöst. Dabei greifen wir auf tausende aktive Artikel unserer Eigenentwicklungen zurück und eine große Auswahl an Zutaten, Geweben und Veredelungsmöglichkeiten. CI-Kollektionen können wir in kleinen Stückzahlen in unseren top modernen Produktionsbetrieben sehr schnell einsteuern. In einem unserer sechs europäischen Produktionsbetriebe fertigen wir beispielsweise nur Maßaufträge ab Stück 1. Dies geschieht innerhalb sehr schlanker Prozesse und binnen weniger Wochen.

Gleichzeitig haben wir große Kapazitäten für die Lagerung unserer Rohware und ein Fertigteilelager, welches uns die Einlagerung für den Kunden ermöglicht. Unternehmen wissen um die große Bedeutung von Workwear und die teils fehlende Transparenz in den Prozessen oder den Kosten. Da ist es wünschenswert, ab geringer Stückzahl bestellen zu können. Wir können auf dutzende Trägerprofile und Millionen Träger aus nahezu allen Branchen zurückgreifen und kombinieren diese Erfahrung mit den Anforderungen von heute. Dabei bevorzuge ich das Wort „Standard“ nicht, jedoch ist es so, dass wir bei kontinuierlich neu erscheinenden Kollektionen für die verschiedenen Branchen bereits eine große Artikel- und Farbauswahl zur Auswahl für unsere Kunden anbieten. Die Prozesse werden dabei mit den Möglichkeiten neuer Tools und Systeme hinterfragt und konsequent angepasst - nicht umgekehrt. Dadurch können wir vom kleinen bis zum großen Auftrag sehr automatisiert arbeiten und wickeln Aufträge so über eigene Kunden-Online-Shops oder per Schnittstelle mit den Bestellportalen unserer Kunden ab. Die Kommissionierung und Logistik ab Stück 1 mit Versandart nach Wahl sind für uns kein Problem, denn wir haben seit 2018 das modernste Logistikzentrum der Branche in Betrieb.

Mit WEITBLICK haben Sie sich für eine deutschsprachige Markenanmutung entschieden. Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen und welche Konsequenzen hat dies für Ihren internationalen Vertrieb?
Janine Gonglach – Head of Marketing
Die Entscheidung fiel auf Weitblick, weil wir ihn als Unternehmen schon immer hatten. Nicht nur der Gründer Gottfried Schmidt selbst hat Weitblick bewiesen. Auch in jeder darauffolgenden Generation steckte bzw. steckt der Weitblick, den das Unternehmen zu dem macht, was es heute ist. Ein Unternehmen mit Visionären, Machern, Tüftlern, Kritikern und Perfektionisten
Auch in Zukunft stellen wir uns der Herausforderung, unsere Produkte und unser Handeln mit Weitblick zu entwickeln – für das Fortbestehen des Unternehmens und im Sinne unserer Kunden.

Philipp Hartmann – Sales Director
Vom Handwerksbetrieb bis zum weltweiten Großkonzern bedienen wir ein breites Spektrum. Wir sind also bereits in vorherigen Generationen international tätig gewesen. Dabei war der Name nie eine Einschränkung. Unsere Mitarbeiter im Vertrieb und im Kundenservice sind entsprechend geschult, unsere Dokumente und Systeme mehrsprachig erhältlich und gepflegt.

Auf welchen gesellschaftlich relevanten Themenfeldern sehen Sie in den nächsten 5 Jahren besonders großen Innovations- und Handlungsbedarf? Wie ist Ihre Einschätzung, dass Ihr Unternehmen mit seinen Produkten dafür Lösungen anbieten können wird?
Felix Blumenauer – Managing Director
Wir sehen eine weiter wachsende Bedeutung des Themas „Sharing“. Mit unseren starken Partnern in der professionellen Dienstleistung leben wir diesen Gedanken schon seit vielen Jahrzehnten und sehen eine steigende Bedeutung in der Gesellschaft. Kleidung bleibt in einem Kreislauf mit höchster Qualität langjährig verfügbar – für uns ist das der nachhaltige Gegentrend zur „Fast Fashion“. Hierfür bieten wir digitale Lösungen, die unsere Kunden und unsere Träger zufrieden machen und davon überzeugen, dass Weitblick die richtige Wahl ist.
In diesen Felder werden wir agieren und bewusst die richtigen Akzente setzen – so verstehen wir unternehmerische Verantwortung unseren Mitarbeitern und unseren Kunden gegenüber.

Die Textil- und Bekleidungsindustrie weist seit Jahrzehnten weltweit ein stetig hohes Wachstum auf. In Sachen Nachhaltigkeit gibt es, vorsichtig ausgedrückt, für unsere Branche ein eher gemischtes Feedback. Worauf konzentriert sich die Gottfried Schmidt OHG, um ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden?
Felix Blumenauer – Managing Director
Wir haben Nachhaltigkeit schon lange bei uns im Unternehmen als eine der wichtigsten Prioritäten in unserer Strategie verankert. Das zeigt sich z.B. durch den Einsatz von FairTrade Baumwolle, die wir gemeinsam mit anderen Unternehmen und Zulieferern aus der Branche in großem Volumen in den Markt bringen. Wir denken Nachhaltigkeit umfassend. Jeder Bereich unseres Unternehmens trägt dazu bei, unternehmerischer Verantwortung gerecht zu werden - unseren Kunden und unseren eigenen Mitarbeitern gegenüber.

Für Nachhaltigkeit gibt es die verschiedensten Definitionen. Kunden erwarten unter diesem Begriff alles – von Klimaschutz bis Ökologie, von vor-Ort-Produktion in der Region bis zum Ausschluss von Kinderarbeit usw. Was tun Sie, um diesen Begriff für Ihr Unternehmen mit Leben zu füllen und auf welche Siegel oder Zertifizierungen setzen Sie?
Felix Blumenauer – Managing Director
Wir haben in der gesamten Lieferkette höchste Standards, die wir gemeinsam mit unseren Partnern durchsetzen und engmaschig kontrollieren. Dazu gehören faire Produktionsbedingungen in Europa mit vergleichsweise kurzen Wegen, die über das international anerkannte Siegel SA 8000 garantiert werden. Der Verzicht auf unnötiges Verpackungsmaterial, der klimaneutrale Versand sowie die Reduktion von Plastik sind für uns ebenso selbstverständlich. Wir arbeiten z.B. gerade daran, in Zukunft recyceltes Polyester einsetzen zu können. Dem Grünen Knopf sehen wir positiv entgegen und wollen uns auch für dieses staatliche Qualitätssiegel qualifizieren.

Bei WEITBLICK haben Sie sich für eine bewusst junge Kommunikation entschieden. Ob Facebook, Instagram, YouTube, Pinterest oder einschlägige Business-Plattformen – soziale Medien nehmen deutlich sichtbar eine zentrale Position in Ihrem Medienmix ein. Das ist im textilen Mietservice nicht unbedingt Standard. Warum haben Sie sich für diese Form der Ansprache entschieden?
Janine Gonglach – Head of Marketing
Weitblick bedeutet eben für uns auch „Neues wagen“!
Im digitalen Zeitalter stellt sich für Unternehmen aus meiner Sicht nicht mehr die Frage, ob soziale Netzwerke genutzt werden sollten oder nicht, sondern nur noch wie und in welchem Um-fang. Bei über 3 Milliarden Menschen, die mittlerweile weltweit in Social-Media-Netzwerken vertreten sind, reden wir nicht mehr von einem Zeitgeist, sondern von einem Must-have im Marketing-Mix. Unsere Kommunikation folgt dem Leitsatz: „Wir führen keinen Monolog, sondern einen offenen Dialog auf Augenhöhe.“ Soziale Medien erreichen genau das!  

Neue Wege zu gehen, bedeutet Entscheidungsfreudigkeit, Überwindung von Ängsten - und damit auch Mut zum Scheitern. Nicht jedes Projekt kann gelingen. Über welche unternehmerische Entscheidung sind Sie im Nachhinein besonders froh, sie getroffen zu haben?
Felix Blumenauer – Managing Director
Die Transformation unseres Unternehmens. Wir haben es innerhalb kürzester Zeit mit viel Mut, Kraft und Zuversicht geschafft, unser Unternehmen fast komplett neu aufzustellen. Dazu gehört die moderne Dachmarke Weitblick, die für uns auch eine Verpflichtung an unser Handeln darstellt. Aber auch das Wachstum, das wir personell mit ca. 40 neuen Mitarbeitern in den letzten vier Jahren gestemmt haben. Wir haben ein neues Logistikzentrum gebaut – mit hoch moderen Prozessen, die weitgehend automatisiert sind, z.B. mit intelligenter RFID Technik. Dabei versuchen wir, alle Mitarbeiter auf diesen nicht immer einfachen - aber ebenso richtigen Weg mitzunehmen. Das Positive daran ist, dass unsere langjährigen ebenso wie unsere neuen Mitarbeiter selbstverantwortlich und mit Begeisterung bei uns arbeiten.

Die Fragen stellte Ines Chucholowius, CEO Textination GmbH

Foto: Pixabay
31.12.2019

Happy New Year

Heute gehören in vielen Ländern Feuerwerk und Böllerschießen zu Silvester ebenso zum Jahreswechsel wie Glück- und Gesundheitswünsche.

Und vielleicht haben Sie Freunden und Kollegen auch schon "einen guten Rutsch" ins neue Jahr gewünscht. Dies hat jedoch vermutlich nichts mit "rutschen" zu tun, sondern könnte auf hebräisch "rosch" 'Kopf, Anfang' zurückgehen; das jüdische Neujahrsfest heißt auf Hebräisch Rosch ha-Schanah. Also haben Sie eigentlich einen guten Anfang des neuen Jahres gewünscht.

Und das wünschen wir Ihnen auch.

Auf das, was war.
Auf das, was ist.
Auf das, was kommt.

Haben Sie einen glücklichen, gesunden und fröhlichen Beginn eines neuen Jahrzehnts.
Ihr Textination-Team

Heute gehören in vielen Ländern Feuerwerk und Böllerschießen zu Silvester ebenso zum Jahreswechsel wie Glück- und Gesundheitswünsche.

Und vielleicht haben Sie Freunden und Kollegen auch schon "einen guten Rutsch" ins neue Jahr gewünscht. Dies hat jedoch vermutlich nichts mit "rutschen" zu tun, sondern könnte auf hebräisch "rosch" 'Kopf, Anfang' zurückgehen; das jüdische Neujahrsfest heißt auf Hebräisch Rosch ha-Schanah. Also haben Sie eigentlich einen guten Anfang des neuen Jahres gewünscht.

Und das wünschen wir Ihnen auch.

Auf das, was war.
Auf das, was ist.
Auf das, was kommt.

Haben Sie einen glücklichen, gesunden und fröhlichen Beginn eines neuen Jahrzehnts.
Ihr Textination-Team

Quelle:

Textination GmbH

Foto: Pixabay
22.12.2019

Frohe Weihnachten und wunderschöne Festtage

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und plötzlich ist es wieder so weit: Weihnachten!

Das größte Geschenk haben wir bereits von Ihnen bekommen:
Allein bis zum November konnten wir unserer Zugriffszahlen mehr als verdoppeln und freuen uns über 5,4 Mio. Seitenaufrufe von 654.900 Besuchern in 11 Monaten.

Wir wünschen allen, die uns in den vergangenen Monaten besucht haben, mit denen und für die wir arbeiten durften und unterstützen konnten, wunderbare Weihnachten.

Mit Lichterglanz und Glücksmomenten. Mit Menschen und Partnern, die wichtig sind oder es werden können. Mit dem nötigen Abstand zum Arbeitsalltag und der Möglichkeit, Atem zu schöpfen.

Wir freuen uns auf Sie in den nächsten Tagen und besonders im neuen Jahrzehnt.
Mögen Sie eine gute Zeit haben.

Herzlichst
Ihr Textination-Team

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und plötzlich ist es wieder so weit: Weihnachten!

Das größte Geschenk haben wir bereits von Ihnen bekommen:
Allein bis zum November konnten wir unserer Zugriffszahlen mehr als verdoppeln und freuen uns über 5,4 Mio. Seitenaufrufe von 654.900 Besuchern in 11 Monaten.

Wir wünschen allen, die uns in den vergangenen Monaten besucht haben, mit denen und für die wir arbeiten durften und unterstützen konnten, wunderbare Weihnachten.

Mit Lichterglanz und Glücksmomenten. Mit Menschen und Partnern, die wichtig sind oder es werden können. Mit dem nötigen Abstand zum Arbeitsalltag und der Möglichkeit, Atem zu schöpfen.

Wir freuen uns auf Sie in den nächsten Tagen und besonders im neuen Jahrzehnt.
Mögen Sie eine gute Zeit haben.

Herzlichst
Ihr Textination-Team

Quelle:

Textination GmbH

Textildruckerei Mayer: Innovationsmanagement auf Schwäbisch © Textildruckerei Heinrich Mayer GmbH
03.09.2019

CEO Michael Steidle (Textildruckerei Mayer): Innovationsmanagement auf Schwäbisch

  • „Weiter so ist keine Option!"

Die Textildruckerei Mayer ist ein Familienunternehmen auf der Schwäbischen Alb. Führend in der textilen Druckveredelung, im Sieb-, Rouleaux-, Rotations-, Sublimations- und Flockdruck sowie in der 3D-Beschichtung setzt es seine Kompetenzführerschaft zunehmend im Bereich technischer Textilien ein. Ein firmeneigenes Qualitätsmanagement sichert die Rückverfolgbarkeit aller Produktionsabläufe, ein Umweltportfolio den effizienten Energie-, Nachhaltigkeits- und Ressourcenumgang. Textination sprach mit dem Geschäftsführer Michael Steidle.

  • „Weiter so ist keine Option!"

Die Textildruckerei Mayer ist ein Familienunternehmen auf der Schwäbischen Alb. Führend in der textilen Druckveredelung, im Sieb-, Rouleaux-, Rotations-, Sublimations- und Flockdruck sowie in der 3D-Beschichtung setzt es seine Kompetenzführerschaft zunehmend im Bereich technischer Textilien ein. Ein firmeneigenes Qualitätsmanagement sichert die Rückverfolgbarkeit aller Produktionsabläufe, ein Umweltportfolio den effizienten Energie-, Nachhaltigkeits- und Ressourcenumgang. Textination sprach mit dem Geschäftsführer Michael Steidle.

Die Textildruckerei Heinrich Mayer GmbH ist ein Familienunternehmen, das seit 45 Jahren in der textilen Druckveredelung tätig ist. Wenn Sie sich jemandem, der das Unternehmen nicht kennt, in 100 Worten vorstellen müssten: Was macht Sie einzigartig?
Unser Familienunternehmen mit Sitz im ländlichen Baden-Württemberg hat sich in den vergangenen rund zehn Jahren von einer klassischen Textildruckerei zu einem Systemlieferanten gewandelt. Eine zentrale Voraussetzung dafür ist unser Wissen um die eigenen Stärken. Wir setzen auf bewährte Drucklösungen. Die tauschen wir nicht vorschnell gegen den neusten Trend aus. Stattdessen prüfen wir, ob sich eine andere, innovative Verwendung dafür finden lässt. Oder sich Bewährtes mit Neuem kombinieren lässt. So konnten wir beispielsweise elektronische Anforderungen drucktechnisch lösen. In dem Bereich liegt unser zweiter Schwerpunkt. Ich bin Elektronikermeister und habe meine Ausbildung beim Waagenbauer Bizerba gemacht. Zu der Textilindustrie kam ich über meine Frau.

In welchem Produktbereich fordern Markt und Kunden Sie besonders heraus? Und auf welchen gesellschaftlich relevanten Themenfeldern sehen Sie in den nächsten 10 Jahren besonders großen Innovationsbedarf? Wie ist Ihre Einschätzung, dass die Textilveredlung dafür Lösungen anbieten können wird?
Mobilität ist ein Thema, das uns alle in den nächsten Jahren noch schwer beschäftigen wird. In diesem Bereich ist Trumpf, was wenig Gewicht mitbringt, ressourcenschonend herstellbar und leicht formbar ist. All diese Anforderungen erfüllen textile Trägermaterialien und Composites. In der Öffentlichkeit und auch in unseren Zielbranchen sind Textilien als reiner Werkstoff jedoch noch zu wenig bekannt. Dieses Verständnis gilt es zu fördern.

Waren Mode und Bekleidung gestern und bedeuten hybride Produktentwicklungen wie Ihre keramikbeschichteten High-Tech-Gewebe die Zukunft? Wann müsste der Firmenname angepasst werden, und wie lange werden Sie Ihre breite Produkt- und Dienstleistungspalette noch beibehalten?
Richtig ist auf jeden Fall, dass der Textilmarkt, also der Bekleidungssektor, in Deutschland immer kleiner wird, während der Markt für technische textile Lösungen wächst. Das hat natürlich aus auch Auswirkungen auf unser Geschäft und unsere Schwerpunkte. Textilien sind heute in so vielen Produkten enthalten – das hätten wir uns früher nie träumen lassen!

Was den Firmennamen anbelangt, so haben wir darüber ausgiebig diskutiert. Wir haben entschieden, ihn beizubehalten, weil er weiterhin richtig ist. Die Textilien, von denen wir sprechen, sind zwar mehrheitlich ein funktionaler Werkstoff, aber sie bleiben doch Textilien. Und die Technik, mit der wir unsere High-Tech-Beschichtungen herstellen, ist weiterhin die Drucktechnik …

„Ohne Innovation keine Zukunft“ –Sie feiern in fünf Jahren den 50. Geburtstag des Unternehmens, mit welchen unternehmenerischen Grundsatzentscheidungen werden Sie dann die Zukunft Ihrer Kunden und Mitarbeiter gesichert haben?
Die Grundsatzentscheidung haben Sie bereits genannt. Sie lautet: „Innovation, Innovation, Innovation.“ Wir können unsere Zukunft nur durch Innovation sichern. Das heißt, wir müssen uns permanent hinterfragen, und die Bereitschaft mitbringen, uns breit zu interessieren, also auf Messen und Ausstellungen gehen und festzustellen, was die Leute suchen.

Innovationsmanager oder Tüftler: Was bedeutet es für einen mittelständischen Familienbetrieb hoch oben auf der Schwäbischen Alb, sich über Spezialitäten in der Nische profilieren zu müssen? Welche Vorteile sehen Sie gegenüber großen Unternehmen?
Die Schwäbische Alb ist eine traditionelle Textilregion. 1980 haben rund 30 000 Menschen hier in der Textilindustrie gearbeitet. 2005 war es gerade noch ein Sechstel. Da bleibt einem nicht viel anderes übrig, als sich profitable Nischen zu suchen und klares Profil zu zeigen. Das Besondere ist vielleicht, dass wir damit gerade hier nicht allein sind. Im Grunde haben alle erfolgreich arbeitenden Textilbetriebe in unserer Region einen ähnlichen Prozess hinter sich.

Als kleiner – und noch dazu inhabergeführter – Betrieb haben wir die kürzesten und schnellsten Entscheidungswege. Das macht uns flexibler als ein großes Unternehmen. Ein Budget wird auch nicht fünfmal hinterfragt, sondern es wird entschieden. Wenn wir einen Versuch machen, können wir ihn abends bewerten und am nächsten Tag bereits reagieren. Wenn etwas nicht funktioniert, brauchen wir auch keine Besprechung mehr – dann war’s das eben.

Gleichzeitig haben wir nicht automatisch ein Budget für Forschung und Entwicklung. Das müssen wir uns erst mal anderswo herausschnitzen. Und zwar im Bewusstsein, dass es auch für den Mülleimer sein kann. Im Rahmen dieses Budgets hat man dann aber als Unternehmer größtmöglichen Freiraum.

Neue Wege zu gehen, bedeutet Entscheidungsfreudigkeit, Überwindung von Ängsten - und damit auch Mut zum Scheitern. Nicht jedes Projekt kann gelingen. Über welche unternehmerische Entscheidung sind Sie im nachhinein besonders froh, sie getroffen zu haben? Was macht Sie stolz?
Das ist leicht (Michael Steidle lacht)! Wir haben die Anfrage eines Unternehmens verwirklicht, die uns über Monate hinweg angetrieben hat, die am Ende auch den persönlichen Ehrgeiz geweckt hat. Das war der Einstieg in diese technischen Beschichtungen, der Schlüsel und Türöffner für die technischen Textilien überhaupt. Dabei habe ich, quasi zufällig, alte Ressourcen wieder belebt. Also meine Kenntnisse in der Elektronik. Da habe ich begriffen, dass man mit einem Textil auch ganz andere Sachen machen kann. Wenn man dann nach zwei, drei Jahren das fertige Produkt im Verkauf sieht, dann macht das die ganze Mannschaft stolz!

Jeder für sich und Gott für uns alle: Mit welchen Sparten in der Textilindustrie und aus benachbarten Branchen wünschen Sie sich über Wettbewerbergrenzen hinaus eine engere Kooperation? Für welche übergeordneten Problemstellungen halten Sie das für unabdingbar?
Eigentlich geht es da weniger um Wettbewerbsgrenzen – wobei Kooperationen mit innovativen Wettbewerbern dem Endprodukt immer guttun würden, aber das ist ja in jeder Industrie so!

Für uns ist die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen der textilen Kette wichtig, also den vorgelagertern Unternehmen. Nehmen wir an, ich suche für meine Beschichtung einen speziellen Stoff, der wiederum aus einem speziellen Garn hergestellt werden soll. Schon bin ich auf zwei Unternehmen angewiesen. Zum Glück haben wir innovative Unternehmen direkt vor der Haustür. Manchmal müssen wir aber auch weitergehen, um den richtigen Partner zu finden. Eigenschaften wie Risikobereitschaft, ein gemeinsames unternehmerisches Interesse und die Leidenschaft für Endprodukt sind bei einer erfolgreichen Kooperation enorm wichtig.

Sie arbeiten projektbezogen gemeinsam mit Ihren Kunden, mit Universitäten, Fachinstituten und Forschungseinrichtungen an marktreifen Lösungen. Denken Sie, Deutschland ist ein guter Nährboden für innovative Unternehmer? Was sollte geschehen, um im internationalen Wettbwerb erfolgreich zu bleiben?
Die Zusammenarbeit mit den Instituten ist absolut sinnvoll; schließlich ist es ihre Aufgabe, für Unternehmen Forschungen anzustellen, die diese allein nicht schultern können. Prüfeinrichtungen gehören dazu, genauso wie das Beantragen von Fördergeldern, das nur in Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten möglich ist. Allerdings sind sie öffentliche Einrichtungen und haben daher per se eine andere Zielsetzung als ein Unternehmen: Wir müssen eine vielversprechende Idee schnellstmöglich auf den Markt bringen, damit sie einen Ertrag bringt. Diesen Druck hat ein Forschungsinstitut nicht.

Und Deutschland als Standort? Deutschland ist ein genialer Standort! Aber wir haben ein Infrastrukturproblem: Damit meine ich Straßen und Internet-Anbindung genauso wie den Zugang zu Fördergeldern oder Risikokapital. Das gibt es in Deutschland im eigentlichen Sinne sowieso kaum. Geldgeber für eine Idee zu finden, ist deshalb enorm schwierig.

Ein Beispiel: Ich habe für eine Beschichtungsinnovation im Laufe der Jahre rund 14 000 Euro Fördergelder bekommen. Ein amerikanischer Unternehmer hatte eine ganz ähnliche Idee. Er konnte innerhalb von drei Jahren etwa 35 Millionen Dollar einsammeln, durch Wagniskapital, Crowd-Funding und Fördermittel. Der wußte am Ende gar nicht mehr, wofür er das ganze Geld sinnvoll ausgeben sollte!

Außerdem ist für uns als Unternehmen in Deutschland der große, offene Wirtschaftsraum Europa wichtig!

Sie sind die erste Textildruckerei, die sowohl für Siebdruck als auch für Rotations-und Rouleaux-Druck nach dem GOTS-Standard zertifiziert wurde. Für wie wichtig halten Sie solche Zertifizierung als Alleinstellungsmerkmal im Wettbwerb?
Solche Zertifizierungen sind wichtig, weil wir mit Kunden aus dem gehobenen und dem Premiumsegment zusammenarbeiten. Gerade in Zeiten, in denen – ohne Zweifel berechtigt – immer größere Anforderungen an ein nachhaltiges Wirtschaften gestellt werden und auch die Außendarstellung eine stetig wachsende Aufmerksamkeit erfährt, können wir so unsere Auftraggeber unterstützen. Wir bieten deshalb verschiedene Druckverfahren an, die alle zertifiziert sind. Über eines müssen wir uns jedoch im Klaren sein: Würden wir – und alle anderen Mitglieder der textilen Kette – die Mehrkosten einfordern, wäre der Preisaufschlag so enorm, dass ihn keiner mehr akzeptieren würde.

Wie empfinden Sie den Willen zur Leistungsbereitschaft in der nachrückenden Generation? Und wem würden Sie empfehlen, in die Textilindustrie zu gehen und wem davon abraten?
Wir arbeiten sehr viel mit Studenten und Praktikanten zusammen; jedes Jahr geben wir zwei Studierenden die Möglichkeit, für ihre Master-Arbeit bei uns im Hause zu arbeiten und zu forschen. Oft erleben wir bei diesen Nachwuchskräften großes Engagement und den Ehrgeiz, das eigene Projekt zu einem sinnvollen Abschluss zu bringen. Gleichzeitig fällt es uns schwer, unsere Lehrstellen zu besetzen; die Vorstellung, fünf Tage die Woche acht Stunden zu arbeiten, scheint abschreckend zu sein.

Und wem würde ich empfehlen, in die Textilindustrie zu gehen? Jahrzehntelang haben wir unserem Nachwuchs ja vehement von der Textilindustrie abgeraten, weil angeblich ohne Zukunft … Als echte High-Tech-Industrie ist sie interessant für Ingenieure, Verfahrenstechniker, Chemiker oder Elektroniker. Ganz wichtig: Leute mit Visionen! Wer die klassische Textilindustrie sucht, muss bereit sein, weltweit zu arbeiten, dann wird man nicht arbeitslos. Viele Unternehmen suchen händeringend Betriebsleiter oder Geschäftsführer für ihre außereuropäischen Niederlassungen.

 

Kettherstellung (c) Schmitz Textiles Kettherstellung (c) Schmitz Textiles
23.04.2019

CEO Stefan Ruholl (Schmitz Textiles) im Interview: Wir sind Textil

  • Innovationen im Indoor- und Outdoor-Bereich

Anfang 2018 hat sich das Textilunternehmen Schmitz-Werke GmbH & Co. KG, Emsdetten, neu strukturiert. Um schneller und flexibler auf die Märkte und deren Ansprüche reagieren zu können, sind seitdem die Marken drapilux, swela und mobiltex unter Schmitz Textiles zusammengefasst.

Geschäftsführer dieses rechtlich eigenständigen Unternehmens ist Stefan Ruholl, seit mehr als 30 Jahren bei den Schmitz-Werken beschäftigt, der sich den Fragen von Textination stellte. 1996 wurde er Abteilungsleiter Appretur, drei Jahre später Leiter der Produktion und Entwicklung im Bereich Textilveredlung, Anfang 2000 Technischer Leiter, und schließlich übernahm er die Leitung des Geschäftsbereiches sowie 2018 des Unternehmens Schmitz Textiles.

  • Innovationen im Indoor- und Outdoor-Bereich

Anfang 2018 hat sich das Textilunternehmen Schmitz-Werke GmbH & Co. KG, Emsdetten, neu strukturiert. Um schneller und flexibler auf die Märkte und deren Ansprüche reagieren zu können, sind seitdem die Marken drapilux, swela und mobiltex unter Schmitz Textiles zusammengefasst.

Geschäftsführer dieses rechtlich eigenständigen Unternehmens ist Stefan Ruholl, seit mehr als 30 Jahren bei den Schmitz-Werken beschäftigt, der sich den Fragen von Textination stellte. 1996 wurde er Abteilungsleiter Appretur, drei Jahre später Leiter der Produktion und Entwicklung im Bereich Textilveredlung, Anfang 2000 Technischer Leiter, und schließlich übernahm er die Leitung des Geschäftsbereiches sowie 2018 des Unternehmens Schmitz Textiles.

Schmitz Textiles ist ein Familienunternehmen, das seit mehr als 90 Jahren textile Lösungen im In- und Outdoor-Bereich anbietet. Wenn Sie sich jemandem, der das Unternehmen nicht kennt, in 100 Worten vorstellen müssten: Was macht Sie einzigartig?
Als nahezu vollstufiger Hersteller in Deutschland haben wir Vorteile, um die uns mancher Marktbegleiter beneiden dürfte. Wir können flexibel, technisch sicher und mit gutem Service auf die Bedürfnisse unserer Kunden reagieren. Unter der Marke drapilux vertreiben wir intelligente Designtextilien für den Objektbereich, Outdoor- und Sonnenschutzstoffe unter der Marke swela sowie Textilien für das Segment Automotive unter dem noch jungen Label mobiltex. Alle Marken profitieren von dem breiten Know-how in Produktion und Entwicklung. Mag vor einigen Jahren der Produktionsstandort Deutschland eher negativ als reiner Kostenfaktor betrachtet worden sein, so sehen wir dies heute von unseren Partnern als klaren strategischen Vorteil.

In welchem Produktbereich fordern Markt und Partner Sie besonders heraus?
Und mit welchen Produktinnovationen im Bereich technischer Textilien glauben Sie am meisten bewegen zu können?

In jedem unserer Handlungsfelder sind wir mit umfassenden Herausforderungen konfrontiert. Bei drapilux müssen z. B. wir im Rahmen von Brandschutzzertifizierungen für den Einsatz unserer Stoffe auf Kreuzfahrtschiffen strengen Sicherheitsanforderungen gerecht werden und haben hier massiv investiert. Der Sonnenschutzbereich ist gekennzeichnet durch hohe Ansprüche an Farb- und Lichtechtheiten bei bestem Rückstellverhalten – hier haben wir bereits vor Jahren mit dem Wechsel von Acryl- auf Polyesterqualitäten einen großen technologischen Vorsprung gewinnen können.
Mit der neuen, preisgekrönten Entwicklung unseres Cabrioverdeckstoffes für mobiltex, ebenfalls auf Polyesterbasis, konnten wir Produkteigenschaften realisieren, die in diesem Segment in der Form völlig neu sind.

Auf welchen gesellschaftlich relevanten Themenfeldern sehen Sie in den nächsten 10 Jahren besonders großen Innovationsbedarf und wie ist Ihre Einschätzung, dass die Textilindustrie mit ihren Produkten dafür Lösungen wird anbieten können?
Wenn wir auf die nächsten zehn Jahre blicken, dann ist es sicher das bereits heute allgegenwärtige Thema Nachhaltigkeit. Momentan leben wir in einer Phase, in der man einerseits nachhaltige Produkte wünscht, andererseits die Bereitschaft, dafür höhere Preise zu zahlen, noch nicht ausgeprägt ist und man doch zu konventionellen Produkten tendiert. Dies wird sich verändern. Nachhaltige Produkte von Unternehmen, die Nachhaltigkeit in den Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales wirklich leben, werden das Rennen machen. Die Textilindustrie bietet dazu die besten Voraussetzungen, um diese Vision Realität werden zu lassen – allerdings unter Investitionen in Produktion sowie Forschung und Entwicklung.
 

Produkt- und Technologieinnovationen bedeuten heute in hohem Maße die Digitalisierung von Produktions- und Geschäftsprozessen.
Neue Geschäftsmodelle zielen häufig auf Vertikalisierung ab und fordern den Weg zur Losgröße 1 - was bedeutet das für Schmitz Textiles?

„Losgröße 1“ muss für ein Industrieunternehmen mit B2B-Fokus, wie Schmitz Textiles eines ist, mit einer gewissen Bandbreite beantwortet werden. Grundsätzlich ist das Thema für uns allerdings insofern nicht neu, indem wir z.B. in der Garnfärberei Kleinstanlagen für größere Partien koppeln können – und umgekehrt auch entsprechend kleine Partien durch unsere Prozesskette steuern können. Im Digitaldruckbereich sind wir für das Objektgeschäft mit der Mindestmenge von 25 Metern sehr individuell und kundenorientiert aufgestellt. Für unser Schwesterunternehmen und Kunden markilux sind wir Lieferant für deren „Colour on Demand“-Angebot für das individuelle Markisentuch mit der Auswahl aus 1625 RAL-Farben. Viel näher kann man mit einem industriellen Produktionsmaßstab wohl kaum an „Losgröße 1“ kommen.

Neue Wege zu gehen, bedeutet Entscheidungsfreudigkeit, Überwindung von Ängsten - und damit auch Mut zum Scheitern. Nicht jedes Projekt kann gelingen.
Über welche unternehmerische Entscheidung sind Sie im Nachhinein besonders froh, sie getroffen zu haben?

Wenn wir weiter zurückblicken, dann war die Entscheidung vor rund zehn Jahren richtig, in den Bereich Digitaldruck zu investieren und Know-how sowie eigene Produktionskapazitäten aufzubauen. Diese Lernkurven durchschritten zu haben, versetzt uns heute in die Lage, das Angebot ohne große Probleme in den Outdoor-Bereich auszuweiten. Aktuell sind wir mehr denn je davon überzeugt, mit dem Einstieg in das Segment Automotive mit der noch jungen Marke mobiltex einen neuen, wichtigen Grundpfeiler für die langfristige Zukunft des Unternehmens Schmitz Textiles errichtet zu haben.

Die Textilindustrie weist seit Jahrzehnten weltweit ein stetig hohes Wachstum auf. Der Verbrauch von Chemie- und Textilfasern hat sich im Zeitraum von 1975 bis 2016 mehr als vervierfacht. In Sachen Nachhaltigkeit gibt es, vorsichtig ausgedrückt, für unsere Branche ein eher gemischtes Feedback.
Worauf konzentriert sich Schmitz Textiles, um seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden?

Wenn man Textilien ausschließlich am Standort Deutschland produziert, bedingen die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen bereits eine gewisse nachhaltige Ausrichtung. Aber auch hier gibt es natürlich Spielräume. Um den hohen Anspruch einer nachhaltigen und umweltschonenden Produktion erfüllen zu können, betreiben wir einen sehr hohen Aufwand. So werden zum Beispiel alle Farbstoffe und Textilhilfsmittel vor dem Einsatz im Hause zunächst auf die Vorgaben aus Gesetzen und Verordnungen sowie nach Umwelt- und Arbeitsschutzaspekten geprüft. Außerdem wurden im Bereich der Produktion bereits lange vor Inkrafttreten von Gesetzen freiwillig Maßnahmen umgesetzt, wie beispielsweise eine regenerative thermische Nachverbrennung zur Nachbehandlung der Prozessabluft der Veredlungsanlagen. So ist sichergestellt, dass keine schadhaften ­Emissionen durch Abluft, Abwasser und Lärm entstehen. Auch bei der Energierückgewinnung aus Prozessabwässern und Prozessabluft wurden viele Projekte erfolgreich umgesetzt. Alle Prozessabfälle werden entweder dem Produktionsworkflow wieder zugeführt, recycelt oder fachgerecht entsorgt. Ein nicht zu verachtender Beitrag zum Umweltschutz ist hier tatsächlich auch der Einsatz von synthetischen Fasern (hier: Polyester), die mit weitaus geringerem Chemieeinsatz als beispielsweise Naturfasern zu modifizieren und deutlich langlebiger sind.
 
Die nächste Techtextil steht vor der Tür. Mit welchen Erwartungen präsentieren Sie sich auf der Messe in Frankfurt?
Wir sind ein junges, aber zugleich fast 100 Jahre altes Unternehmen, da zum 1. Januar 2018 aus der gesellschaftsrechtlichen Neuorganisation der Schmitz-Werke GmbH + Co. KG hervorgegangen. Folgerichtig stellen wir erstmals als Schmitz Textiles GmbH + Co. KG mit unseren drei Marken mobiltex, swela und drapilux aus und wollen uns als textiles Kompetenzzentrum präsentieren. Das Thema Automotive Textiles wird allerdings etwas im Vordergrund stehen. Wir zeigen ein komplettes Cabriodach mit unserem Verdeckstoff mobiltex 388. Dieser wurde übrigens vom Rat für Formgebung für den German Innovation Award 2019 nominiert, und wir sind zuversichtlich, dass wir Ende Mai eine Auszeichnung entgegennehmen dürfen.

 

Quelle:

Die Fragen stellte Ines Chucholowius, CEO Textination GmbH

Textination wird künftig im Rahmen seiner Newsline Innovationstreibern der Branche einen besonderen Platz einräumen, um mit ihnen über Erfolge, Erfahrungen, Prognosen und Trends zu sprechen.

Foto Pixabay
16.04.2019

Frohe Ostern

Es ist das Osterfest alljährlich für den Hasen recht beschwerlich.
(Wilhelm Busch)

Allzu viel Mitleid sollten Sie nicht haben, denn dafür hat der Osterhase im restlichen Jahr ein recht beschauliches Leben. Sie hingegen haben sich zum Osterfest eine Verschnaufpause verdient – und das ein oder andere Schokoladenei.

Wir wünschen Ihnen sonnige, entspannte, fröhliche Ostertage.
Tanken Sie auf und kommen Sie mit neuer Kraft für neue Projekte zurück.

Ihr Textination-Team

Es ist das Osterfest alljährlich für den Hasen recht beschwerlich.
(Wilhelm Busch)

Allzu viel Mitleid sollten Sie nicht haben, denn dafür hat der Osterhase im restlichen Jahr ein recht beschauliches Leben. Sie hingegen haben sich zum Osterfest eine Verschnaufpause verdient – und das ein oder andere Schokoladenei.

Wir wünschen Ihnen sonnige, entspannte, fröhliche Ostertage.
Tanken Sie auf und kommen Sie mit neuer Kraft für neue Projekte zurück.

Ihr Textination-Team

Quelle:

Textination GMbH

28.12.2018

Happy New Year

"Die Zukunft gehört denen, die die Möglichkeit erkennen, bevor sie offensichtlich werden." Oscar Wilde

Wir wünschen Ihnen für 2019 genau das -  ein Jahr der Möglichkeiten:

  • Erobern Sie unentdecktes Terrain für ein sicheres Fundament, das die Zukunft trägt.
     
  • Entdecken Sie neue Wege, um Erfolge auszubauen.
     
  • Treffen Sie Menschen, die Sie zu Mitstreitern und Verbündeten machen können.
     
  • Und erleben Sie jeden Tag ein Lächeln, das zu Ihnen zurück kommt.

Was auch immer wir dazu beitragen können - wir sind an Ihrer Seite.
Ihr Textination-Team

 

"Die Zukunft gehört denen, die die Möglichkeit erkennen, bevor sie offensichtlich werden." Oscar Wilde

Wir wünschen Ihnen für 2019 genau das -  ein Jahr der Möglichkeiten:

  • Erobern Sie unentdecktes Terrain für ein sicheres Fundament, das die Zukunft trägt.
     
  • Entdecken Sie neue Wege, um Erfolge auszubauen.
     
  • Treffen Sie Menschen, die Sie zu Mitstreitern und Verbündeten machen können.
     
  • Und erleben Sie jeden Tag ein Lächeln, das zu Ihnen zurück kommt.

Was auch immer wir dazu beitragen können - wir sind an Ihrer Seite.
Ihr Textination-Team

 

Quelle:

Foto: Pixabay

Foto: Pixabay
21.12.2018

Frohe Weihnachten und wunderschöne Feiertage

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und plötzlich ist es wieder so weit: Weihnachten!

Wir wünschen allen, die uns in den vergangenen Monaten besucht haben, mit denen wir arbeiten durften und die wir unterstützen konnten, wunderschöne Feiertage.

Mit Lichterglanz und Glücksmomenten. Mit Menschen und Partnern, die wichtig sind oder es werden können. Mit dem nötigen Abstand zum Arbeitsalltag und der Möglichkeit, Atem zu schöpfen.

Wir freuen uns auf Sie in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten.

Herzlichst
Ihr Textination-Team

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und plötzlich ist es wieder so weit: Weihnachten!

Wir wünschen allen, die uns in den vergangenen Monaten besucht haben, mit denen wir arbeiten durften und die wir unterstützen konnten, wunderschöne Feiertage.

Mit Lichterglanz und Glücksmomenten. Mit Menschen und Partnern, die wichtig sind oder es werden können. Mit dem nötigen Abstand zum Arbeitsalltag und der Möglichkeit, Atem zu schöpfen.

Wir freuen uns auf Sie in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten.

Herzlichst
Ihr Textination-Team

Quelle:

Textination GmbH

Möbelmarkt in Frankreich Foto: Pixabay
24.04.2018

MÖBELMARKT IN FRANKREICH WÄCHST KRÄFTIG

  • Umsatz mit Küchen und Betten legt überdurchschnittlich zu
  • E-Commerce setzt die Branche unter Druck

Paris (GTAI) - Der Möbelverkauf in Frankreich ist 2017 das dritte Jahr in Folge kräftig gestiegen, wenngleich das Rekordniveau von 2011 noch nicht erreicht wurde. Dies berichtet der Verband FNAEM in seiner Jahresbilanz und verweist auf eine enge Verbindung mit dem boomenden Wohnungsmarkt. Dieser sollte den Möbelsektor auch 2018 antreiben.

  • Umsatz mit Küchen und Betten legt überdurchschnittlich zu
  • E-Commerce setzt die Branche unter Druck

Paris (GTAI) - Der Möbelverkauf in Frankreich ist 2017 das dritte Jahr in Folge kräftig gestiegen, wenngleich das Rekordniveau von 2011 noch nicht erreicht wurde. Dies berichtet der Verband FNAEM in seiner Jahresbilanz und verweist auf eine enge Verbindung mit dem boomenden Wohnungsmarkt. Dieser sollte den Möbelsektor auch 2018 antreiben.

Der französische Möbelmarkt hat nach Umsatzzuwächsen von 2,4 und 2,3 Prozent in den Jahren 2015 und 2016 im Jahr 2017 erneut ein stabiles Plus von 2 Prozent erreicht. Nach Informationen des Verbandes FNAEM (Federation française du negoce de l'ameublement et de l'equipement de la maison) hängt die Marktentwicklung eng mit dem Wohnungsbau und Immobilienmarkt zusammen. Nach Verbandsangaben erfolgte jeder dritte Möbelkauf durch einen Haushalt, der innerhalb der letzten 24 Monate umgezogen ist.
 
Im Jahr 2017 wurden in Frankreich im Vergleich zum Vorjahr 16 Prozent mehr Wohnungen gebaut. Bis Ende Oktober 2017 hatte auch der Immobilienmarkt 16 Prozent mehr Transaktionen registriert. Der Bauverband FFB (Federation française du batiment) erwartet mit einem leichten Minus von 2,5 Prozent bei den begonnenen Neubauwohnungen 2018 erneut eine starke Bauaktivität.
Auch die Entwicklung der Gesamtkonjunktur und des politischen Umfeldes haben einen starken Einfluss auf den Möbelmarkt. So führten die Präsidentschaftswahlen und der Regierungswechsel in Frankreich zu einer anfänglichen Verunsicherung der Verbraucher und zu Verzögerungen bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen. Der Möbelabsatz entwickelte sich daher im 1. Halbjahr 2017 zunächst schwach, danach aber umso dynamischer.

Möbelmarkt in Frankreich
  Umsatz 2017 (in Mrd. Euro) Veränderung 2017/16 (in %) Anteil (in %)
Küchenmöbel 2,57 4,0 26,3
Polstermöbel (Sofas, Sessel und Bänke) 2,42 2,3 24,8
Betten 1,34 3,0 13,8
Badmöbel 0,24 -1,6 2,5
Gartenmöbel 0,13 2,0 1,4
Andere Wohnmöbel (Tische, Stühle, Kommoden, Truhen) 3,06 0,1 31,2
Gesamt 9,76 2,0 100,0

Quelle: IPEA (Institut de prospective et d'etudes de l'ameublement)

Am stärksten zulegen konnte 2017 das Segment Küchen, während in den vergangenen Jahren vor allem Schlafzimmermöbel die Verkäufe anführten. Küchen profitieren besonders stark vom anziehenden Wohnungsmarkt sowie vom anhaltenden Trend in französischen Haushalten, der Kücheneinrichtung mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Einbauküchen gewinnen Marktanteile
Nach einer Analyse des Marktforschungsunternehmens IPEA (Institut de prospective et d'etudes de l'ameublement) haben in Frankreich nur 60 Prozent der Haushalte eine Einbauküche, deutlich weniger als in anderen westeuropäischen Ländern (Deutschland: etwa 80 Prozent). Dieser Unterschied verheißt dem Segment auf Jahre hinaus gute Zuwachsraten.
Bei Polstermöbeln vergrößert sich nach Angaben der Marktforscher die Kluft zwischen dem gut laufenden Segment Sofas und Sessel gegenüber Sitzbänken. Vor allem Klappsofas, die immer günstiger angeboten werden, machen den Bänken weiter Konkurrenz.

Andere Wohnmöbel wie Tische, Stühle oder Truhen, die weiterhin den größten Teil des Marktes ausmachen, konnten 2017 nach Darstellung des Verbandes FNAEM im Handel weniger stark Boden gutmachen als Küchen und Betten. Auch 2018 wird sich den Erwartungen des Verbandes zufolge keine Erholung abzeichnen. Allenfalls der Onlinehandel sollte laut FNAEM im Wohnmöbelsegment weiter zulegen
Der Absatz von Gartenmöbeln wurde 2017 von Warmwetterperioden im Frühling begünstigt, wodurch sich die Verkaufssaison verlängerte. Badmöbel konnten nach Angaben von IPEA 2017 nicht umfassend vom Aufschwung im Wohnungsmarkt profitieren. Das Geschäft hänge hinge vielfach von den Baumärkten ab, die oft auf preiswerte Produkte setzten. Installationsfirmen hätten 2017 weniger Badmöbel und mehr Heizungsanlagen vertrieben.
 
Gute Absatzprognosen für Betten
Das Segment Schlafzimmer, Spitzenreiter beim Wachstum in den letzten Jahren, hat sich 2017 weniger stark entwickelt. IPEA führt dies auf einen härteren Wettbewerb mit mehr Preisaktionen zurück. Niedrigere Preise hätten trotz guter Volumina die Umsätze gebremst. Die Käufer fragten weiterhin größere Betten ab einer Breite von 160 cm nach.

Nach einer Studie des Marktforschungsunternehmens Xerfi soll das Bettensegment bis 2019 stabil um 3,3 Prozent pro Jahr zulegen, getragen vom Wohnungsmarkt und höheren verfügbaren Einkommen. Auch würden französische Verbraucher ihre Matratzen inzwischen öfter austauschen. Nach Angaben der Händler kaufen Franzosen alle 14 Jahre eine neue Matratze, während dies in den USA alle acht Jahre geschehe. Der Fachverband der Matratzenindustrie nennt für Deutschland 13,5 Jahre.

Händler betreiben Multichannel-Strategie
Allerdings wächst die Konkurrenz im Betten- und Matratzenmarkt vor allem durch den Erfolg des E-Commerce. Online-Matratzenanbieter wie Casper aus den USA (mit Produktion in Deutschland), Tediber und Ilobed aus Frankreich oder Simba und Eve Sleep aus dem Vereinigten Königreich haben in Frankreich massive Werbekampagnen gestartet. Nach Schätzungen der Anbieter kommen sie im Matratzensegment inzwischen auf einen Marktanteil von etwa 5 bis 6 Prozent.

Der stationäre Handel mit Möbelhäusern wie Ikea, Conforama oder But und den Bettenspezialisten Maison de la literie, Compagnie du lit oder Litrimarche wehrt sich gegen die reinen Online-Anbieter. Alle großen Händler fahren inzwischen eine Multichannel-Strategie, das heißt sie versuchen nicht nur in ihren Möbelhäusern, sondern auch über ihre Online-Kanäle zu verkaufen. Gleichzeitig werden die Läden durch Events, mehr Beratung oder öfter wechselnde Ausstellungen aufgewertet.

Führend sind in Frankreich weiterhin die großen Möbelhäuser Ikea, Conforama und But. Marktführer Ikea nimmt 2017 einen Marktanteil von 19,4 Prozent für sich in Anspruch. Conforama und But haben für 2017 keine Anteile veröffentlicht, kamen aber 2016 auf 16,1 beziehungsweise 13,4 Prozent. Der Onlinehandel kommt nach Schätzungen von IPEA insgesamt auf etwa 12 Prozent Marktanteil. Davon entfällt jeweils die Hälfte auf reine Onlineanbieter und den Internetverkauf herkömmlicher, vormals rein stationärer Anbieter.

Ikea strebt in Frankreich einen Onlineanteil von 10 Prozent an. Conforama erwirtschaftet nach eigenen Angaben bereits 10 Prozent des Umsatzes über das Internet. Allerdings bietet das Unternehmen auch Unterhaltungs- und Haushaltselektronik an. Von den Online-Möbelkäufen werden immer noch 82 Prozent im Laden abgeholt. Dem will Conforma mit zusätzlichen Möbelmärkten im Niedrigpreissegment gerecht werden. Gleichzeitig sollen andere Verkaufsräume entstehen, in denen Einrichtungsideen präsentiert werden.

Möbelhandel in Frankreich nach Verkaufskanal
  Umsatz 2017 (in Mrd. Euro) Veränderung 2017/16 (in %)
Möbelhäuser 4,91 +0,9
Küchenhäuser 1,30 +6,0
Möbelgeschäfte, mittleres Segment 1,02 +1,4
Luxus-Möbelgeschäfte 0,37 +2,0
Handwerk 0,33 -0,4
E-Commerce, Kataloghandel und andere 1,83 +3,3
Gesamt 9,76 +2,0

Quelle: IPEA

Conforama war 2017 beim französischen Online-Pionier Showroomprive.com als Investor eingestiegen und erhoffte sich davon Know-how im Online-Marketing. Aufgrund der drohenden Pleite des südafrikanischen Mutterhauses Steinhoff hat Conforama seine Anteile Anfang 2018 an die Supermarktkette Carrefour weiterverkauft.

Das Unternehmen will sich aber weiterhin das gestiegene Kundeninteresse am Betten-Segment mit einer neuen Ladenkette für gehobene Ansprüche unter der Marke "Il etait une nuit" zunutze machen und kauft weitere kleinere Bettenhäuser hinzu. Die Kette But stand längere Zeit zum Verkauf, bis sie Mitte 2016 vom drittgrößten Möbelhändler Lutz aus Österreich gemeinsam mit Finanzinvestoren übernommen wurde.

Kontaktadressen
Bezeichnung Internetadresse Anmerkungen
AHK Frankreich http://frankreich.ahk.de Berät beim Markteinstieg in Frankreich
Federation française du negoce de l'ameublement et de l'equipement de la maison (FNAEM) http://www.fnaem.fr Verband des Möbelhandels
Union nationale des industries de l'ameublement français http://www.ameublement.com Verband der französischen Möbelhersteller


      

Weitere Informationen:
Frankreich Möbelmarkt
Quelle:

Peter Buerstedde, Germany Trade & Invest www.gtai.de

19.12.2017

Relaunch Textination: Auf Wiedersehen und herzlich Willkommen!

Mit den letzten Arbeitstagen des Jahres 2017 haben wir uns und hoffentlich auch allen Besuchern und Nutzern des Internetportals für die Textilwirtschaft zu Weihnachten einen Wunsch erfüllt:
Textination verabschiedet sich vom alten Layout und wird mit einem frischen neuen Auftritt 2018 willkommen heißen.

Alles bleibt anders:
Sie finden wie gewohnt unsere Businessinformationen in Form von Firmenübersichten, Konjunkturdaten und Ausschreibungsnachrichten. Der Stellenmarkt unterstützt Sie weiterhin bei der Suche nach neuen Herausforderungen oder nach Mitarbeitern, die sich Herausforderungen stellen.

Die Textil-Wissensdatenbank TextileTechnology steht nach wie vor zu Ihrer Verfügung genau wie die neue DaunenCheck-Datenbank mit allen Details über Daunen und Federn. Und selbstverständlich informieren wir Sie unverändert über Termine und Veranstaltungen

Mit den letzten Arbeitstagen des Jahres 2017 haben wir uns und hoffentlich auch allen Besuchern und Nutzern des Internetportals für die Textilwirtschaft zu Weihnachten einen Wunsch erfüllt:
Textination verabschiedet sich vom alten Layout und wird mit einem frischen neuen Auftritt 2018 willkommen heißen.

Alles bleibt anders:
Sie finden wie gewohnt unsere Businessinformationen in Form von Firmenübersichten, Konjunkturdaten und Ausschreibungsnachrichten. Der Stellenmarkt unterstützt Sie weiterhin bei der Suche nach neuen Herausforderungen oder nach Mitarbeitern, die sich Herausforderungen stellen.

Die Textil-Wissensdatenbank TextileTechnology steht nach wie vor zu Ihrer Verfügung genau wie die neue DaunenCheck-Datenbank mit allen Details über Daunen und Federn. Und selbstverständlich informieren wir Sie unverändert über Termine und Veranstaltungen

Was ist neu?
Wir haben aufgeräumt: die Navigation wurde überarbeitet und verschlankt; Themenschwerpunkte neu gesetzt. Darüber hinaus sind wir dem Wunsch vieler Unternehmen gefolgt und haben den Newsbereich deutlich ausgebaut und strukturiert. Künftig finden Sie auf einen Klick die Informationen oder Personalnachrichten aus der Branche, die Sie interessieren. Ein umfangreiches Archiv und eine Verschlagwortung helfen beim Finden.

Wir bieten eine Plattform, die Sie in der Präsentation Ihrer Produkte, Entwicklungen und Innovationen optimal unterstützt – frei nach dem Motto: we proudly present …
Zeigen Sie, was Sie von anderen unterscheidet.

Wir wünschen Ihnen, Ihren Kollegen und Mitarbeitern ein wunderbares Weihnachtsfest und einen guten Start in ein hoffentlich glückliches, gesundes und erfolgreiches 2018.
Bleiben Sie neugierig!
Ihr
Textination-Team.
 

Weitere Informationen:
Textination
Quelle:

Textination

Performance Days November 2017 © Performance Days
28.11.2017

WIEDER NEUE REKORDE FÜR DIE MÜNCHNER PERFORMANCE DAYS

Die soeben zu Ende gegangene Veranstaltung bewies erneut, dass das Konzept der PERFORMANCE DAYS aufgeht! In der 19. Ausgabe der Messe für funktionelle Stoffe und Zutaten für den Sport am 8. und 9. November 2017 konnten in allen Bereichen neue Bestnoten erreicht werden.

Innovationen sind die Spezialität der PERFORMANCE DAYS. Die Messe für funktionelle Stoffe ist dafür bekannt, stets die neuesten Trends vor allen anderen Messen und Branchentreffs zu zeigen. Dafür werden besondere Tools wie das Focus Topic, das PERFORMANCE FORUM mit den PERFORMANCE TABLES und der PERFORMANCE WALL, die PERFORMANCE AWARDS, das Vortrags- und Workshop-Programm sowie die Guided Tours eingesetzt. Das Besondere daran: Nicht nur der Eintritt zur Messe im Münchner MTC, sondern auch alle hochwertigen Angebote sind kostenfrei!

Die soeben zu Ende gegangene Veranstaltung bewies erneut, dass das Konzept der PERFORMANCE DAYS aufgeht! In der 19. Ausgabe der Messe für funktionelle Stoffe und Zutaten für den Sport am 8. und 9. November 2017 konnten in allen Bereichen neue Bestnoten erreicht werden.

Innovationen sind die Spezialität der PERFORMANCE DAYS. Die Messe für funktionelle Stoffe ist dafür bekannt, stets die neuesten Trends vor allen anderen Messen und Branchentreffs zu zeigen. Dafür werden besondere Tools wie das Focus Topic, das PERFORMANCE FORUM mit den PERFORMANCE TABLES und der PERFORMANCE WALL, die PERFORMANCE AWARDS, das Vortrags- und Workshop-Programm sowie die Guided Tours eingesetzt. Das Besondere daran: Nicht nur der Eintritt zur Messe im Münchner MTC, sondern auch alle hochwertigen Angebote sind kostenfrei!

Besucher- und Ausstellerplus
Die bis auf den letzten Platz besetzten Hallen des MTCs konnten deutlich mehr Besucher als bei der Vormesse im April, aber auch als beim Vorjahrestermin im letzten November verzeichnen. So stieg die Zahl der Fachbesucher von 1868 im November 2016 auf 2001 Besucher und knackte damit erstmals die 2000er-Marke. Dieses Wachstum entspricht einem Plus von 7,1%. Auch die Ausstellerzahl ist im Vergleich zum Vorjahr abermals gestiegen, im Herbst 2017 waren es 9,9% mehr. Mit den insgesamt 177 Ausstellern aus 23 Ländern waren alle Hallen bis auf den letzten Platz belegt, sodass der für November 2018 anstehende Umzug in die Hallen der Messe München der richtige Schritt ist. Denn bereits jetzt, kurz nach Öffnung der Aussteller-Registrierung, ist die Nachfrage höher als die Anzahl der zur Verfügung stehenden Plätze.

Umzug nach Riem steht bevor
Wenn im kommenden Jahr am 28. und 29 November 2018 die PERFORMANCE DAYS bevorsteht, feiert die Messe nicht nur 10-jähriges Jubiläum, sondern ist auch das erste Mal auch in der neuen Location zu Gast. In Zukunft wird die Messe München zwei Mal pro Jahr auf dem Messegelände in München Riem eine Halle für die funktionellen Stoffe bereitstellen. Zum Auftakt wird die PERRFORMANCE DAYS in der Halle C1 stattfinden, die problemlos über den Nord-West-Eingang am Parkhaus West zu erreichen ist.

Alle Highlights auch online zu finden
Da die vergangene Messe gerade erst vorbei ist, gibt es wieder einen besonderen Service für alle Interessierten, die nicht ausreichend Zeit hatten: In Kürze sind alle Highlights und wichtige Informationen wie die Vorträge (auch als Podcast!), aber auch alle Stoffe des Forums unter www.performancedays.com zu finden. Und was noch wichtiger ist: Alle Stoffe des PERFORMANCE FORUMS kön-nen als Muster online bestellt werden, d.h. das Sourcing der Materialien kann ab sofort auch bequem im Büro erfolgen.
Besonderes Highlight der vergangenen Messerunde waren das Focus Topic „Thermal Technologies – From Fibre to Smart Textiles“, das die ganze Bandbreite von Wärmerückhalt und Erzeugung in der Sportbekleidung beleuchtet, sowie der ECO PERFORMANCE AWARD. Dieser wurde an Pontetorto vergeben für die Entwicklung des ersten Fleeces, das mit einer gebrushten Innenseite hergestellt wird, dessen Partikel und Fasern sogar in Meerwasser biologisch abbaubar sind. Diese Innovation wurde in Zusammenarbeit mit Vaude und Lenzing entwickelt. Auch der Workshop von Ana Kristiansson über die Möglichkeiten der Gründung einer Sportswear-Marke fand sehr großen Anklang.
Neben bekannten Ausstellern wie Invista, Cocona/37.5, Lenzing, Microban, 3M, bluesign, Burlington, Dyneema, Nilit, Outlast, Pertex, Polartec, Pontetorto, PrimaLoft, Schoeller, Singtex, Sympatex, Südwollle, Toray, und YKK konnte die Messe als Neuaussteller auch Freudenberg Performance Materials, Clo Insulation, Flying Textile, Inuheat Group, ISKO ARQUAS, Manifattura Effe Pi, The Woolmark Company und Tough Knitting Enterprise begrüßen.

Über die PERFORMANCE DAYS
PERFORMANCE DAYS “functional fabric fair” wurde 2008 als erste und einzige Veranstaltung speziell für funktionelle Textilien für die Sport- und Berufsbekleidung gegründet. Ziel der halbjährlichen Messe ist es, hochwertigen und innovativen Textilherstellern, Zulieferern und Dienstleistern die Möglichkeit zu geben, funktionelle Stoffe, Membranen sowie Beschichtungen, Laminate, Wattierun-gen, Ausrüstungen und Accessoires wie beispielsweise auch Garne, Tapes, Prints, Knöpfe und Reißverschlüsse zu präsentieren.
Die Fachbesucher der Messe - Modedesigner, Produktmanager, Einkäufer und Entscheider nahezu aller europäischen Sportmode- und Funktionsbekleidungs-Hersteller (Beispiele online unter: Visitor List) - finden damit genau zum richtigen Zeitpunkt im April/Mai und November das gesamte Portfolio hochwertiger Materialien. Dank der Spezialisierung auf Funktionstextilien ist das Timing entsprechend früh und optimal für Sommer- und Winter-Sportkollektionen gewählt. (Alle Messekataloge vorangegangener Veranstaltungen sind online unter „Catalogs“ sowie die aktuelle Aussteller-Liste unter „Exhibitor List“ abrufbar).
 
Die ruhige und konzentrierte Arbeitsatmosphäre unterscheidet die functional fabric fair von anderen, oft unüberschaubaren und stressigen Messen. Auch das macht die Münchener Messe im Herzen der europäischen Sportswear-Industrie zu der Top-Adresse für neue Stoffe, Innovationen und dem Branchentreff für Geschäftsbeziehungen.
Im einzigartigen PERFORMANCE FORUM der PERFORMANCE DAYS erhält der Besucher eine inspirierende und fundierte Übersicht über neue Materialien, Trends und Innovationen der Aussteller. Hier wird auch der (ECO) PERFORMANCE AWARD präsentiert.
Hochwertige Fachvorträge, Workshops und Guided Tours runden das Informationsangebot ab (Alle Vorträge sind nach der Messe auch online abrufbar - siehe „Presentation Library“).
Messeeintritt sowie alle Angebote sind für Fachbesucher gratis.

A+A 2017 (c) Messe Duesseldorf
24.10.2017

A+A 2017 setzt neue Maßstäbe für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz

Der Mensch zählt – mehr denn je. Das unterstreicht das enorme Interesse an der A+A 2017, welches der globalen Leitmesse für Persönlichen Schutz, Betriebliche Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit vom 17. bis 20. Oktober erneut Bestmarken bescherte. Insgesamt 1.930 Aussteller aus 63 Nationen und mehr als 67.000 Fachbesucher kamen zur größten Branchenmesse der Welt nach Düsseldorf. Damit setzte die A+A – gemeinsam mit dem parallel stattfindenden Internationalen Kongress für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin – in diesem Jahr ein Ausrufezeichen für die enorme Bedeutung von Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz.

Der Mensch zählt – mehr denn je. Das unterstreicht das enorme Interesse an der A+A 2017, welches der globalen Leitmesse für Persönlichen Schutz, Betriebliche Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit vom 17. bis 20. Oktober erneut Bestmarken bescherte. Insgesamt 1.930 Aussteller aus 63 Nationen und mehr als 67.000 Fachbesucher kamen zur größten Branchenmesse der Welt nach Düsseldorf. Damit setzte die A+A – gemeinsam mit dem parallel stattfindenden Internationalen Kongress für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin – in diesem Jahr ein Ausrufezeichen für die enorme Bedeutung von Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz.

Investitionen in die Gesundheit der Mitarbeiter lohnen sich. Sie helfen die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu sichern und ihre Produktivität zu steigern. Umso wichtiger, dass Unternehmen eine ganzheitliche Präventionskultur pflegen, die alle Aspekte von betrieblichem Gesundheitsmanagement zu persönlichem Schutz und Workplace Design berücksichtigt. „Hier setzt die A+A als Weltleitmesse für sicheres und gesundes Arbeiten gemeinsam mit ihren Partnern an“, resümiert Joachim Schäfer, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf GmbH. „Ein viel diskutiertes Thema war die Digitalisierung, die längst keine Zukunftsmusik mehr ist. Sie hat nahezu alle Lebens- und Arbeitsbereiche durchdrungen – ebenso wie das Internet of Things, das inzwischen Millionen Dinge weltweit miteinander vernetzt. Es ist bemerkenswert, dass die A+A nicht nur als Bühne für neue Technologien, sondern auch als Brückenschlag zwischen Gegenwart und Zukunft unserer Arbeitswelt global angenommen wird.“

Groß und international wie nie: Bestmarken in allen Disziplinen
Veranstalter und Aussteller waren gleichermaßen zufrieden mit dem Verlauf der A+A 2017. Zur 31. A+A kamen vom 17. bis 20. Oktober mehr als 67.000 Fachbesucher (2015: 65.000) nach Düsseldorf, um sich in neun Messehallen auf erstmals 70.733 Quadratmetern bei den 1.931 Ausstellernaus 63 Nationen über die neuesten Trends in den Bereichen des Arbeitsschutzes, der betrieblichen Gesundheitsförderung und des Sicherheitsmanagements im Betrieb zu informieren. Dabei übertraf auch die Quote der internationalen Besucher, die aus über 100 Nationen kamen, mit rund 40 Prozent die der Vorveranstaltung. „Die A+A wächst kontinuierlich und unterstreicht auf allen Ebenen ihre Relevanz für die Branche als global führende Messe- und Kongressveranstaltung“, freut sich Joachim Schäfer über die exzellente Stimmung an den vergangenen vier Lauftagen und resümiert nach Gesprächen mit Ausstellern und internationalen Delegationen: „Wir sind stolz, auf der ganzen Welt starke Signale für den Markt und wichtige Impulse für die politische Diskussion setzen zu können“. Entsprechend bewährt hat sich das neue Erscheinungsbild der A+A und die Fokussierung auf das, was nicht nur in der Arbeitswelt zählt: der Mensch.

Plattform für Innovationen und Investitionen
"Der Mensch steht im Mittelpunkt – welch treffendes Statement“, resümiert Klaus Bornack, Präsident des Messebeirates und Geschäftsführer der Bornack GmbH & Co. KG. „Eine großartige A+A hat die Branche einmal mehr bewegt mit vielen innovativen Produkten, noch mehr Ausstellern aus allen Fachbereichen und wiederum einer steigenden Anzahl sehr interessierter Messebesucher aus dem In- und Ausland mit konkreten Fachfragen und großem Interesse. Eine Bestätigung, dass der Markt für PSA ein Wachstumsmarkt ist und die A+A der führende internationale Marktplatz für sicheres Arbeiten.“

Internationale Nr. 1-Veranstaltung für Berufsbekleidung
Das gute Investitionsklima sowie das Interesse der Fachbesucher an qualitativ hochwertigen Schutzausrüstungen und Schutzbekleidung wurde bestätigt durch eine aktuelle Studie zum deutschen Markt für Persönliche Schutzausrüstungen, die zur A+A 2017 vom Marktforschungsunternehmen macrom veröffentlicht wurde. Demnach wuchs das Volumen des deutschen PSA-Gesamtmarkts zwischen 2014 und 2016 um 9,2 Prozent auf insgesamt 1,97 Milliarden Euro. Mit größtem Marktanteil bedeutendstes Segment ist Schutzbekleidung, die vermehrt auch im Privaten getragen wird. Birgit Horn, Director A+A 2017: „War Schutzbekleidung früher meist unbequem und nicht besonders modisch, so zeigen sich Mitarbeiter heute vergleichsweise gerne darin in der Öffentlichkeit. Durch die Entwicklung von Hightech-Bekleidung in der Sport- und Outdoorbranche muss der Mensch auch bei der Arbeit nicht mehr auf Top-Design bei optimaler Performance verzichten.“ Dies bestätigte auch das Angebot der über 200 Corporate Fashion Aussteller, welches von neu konzipierten Fashion Shows abgerundet wurde.

Die Zukunft der Arbeit ist jetzt
Von smarter Skinsensorik zur Messung von Vitalparametern über rückenschonende Exoskelette bis hin zu einem intelligenten Flottenmanagement, Datenbrillen und sensorgesteuerter Absturzsicherung: Die Zukunft der Arbeit ist jetzt. Das machte nicht nur die neue A+A Highlight Route deutlich. Quer durch die Hallen zeigten namhafte Aussteller wie 3M, BORNACK, Honeywell, Uvex oder das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) Highlights zu „Smart PSA“, „Digitalisierung der Arbeit“ und „Digitale Anwendungen und Lösungen" – vom Prototyp zum Serienprodukt. Dabei thematisiert wurden auch Aspekte wie die Umgestaltung von Arbeitsprozessen für die alternde Bevölkerung oder die Berücksichtigung der veränderten Ansprüche der jüngeren Generation an die Berufswelt.
 
Fachlich auf höchstem Niveau: Der A+A Kongress
Große Beachtung fand auch der Internationale Kongress für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, der traditionell von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit e.V. (Basi) ausgerichtet wurde. „Wir haben einen sehr spannenden A+A-Kongress erlebt“, lautet das Fazit von Basi-Geschäftsführer Bruno Zwingmann. „Wir konnten erstmals neue Personengruppen, die sich für den Arbeitsschutz interessieren, beim Kongress begrüßen – zum Beispiel die Schwerbehindertenvertretungen, die auf dem Kongress auch die Gründung eines Dachverbandes diskutiert haben.“ Rund 5.000 Kongressbesucher strömten insgesamt während der vier Messetage in das CCD Congress Center Düsseldorf Süd, um sich über das vielfältige Themenspektrum zu informieren. In den 60 Veranstaltungsreihen ging es u.a. um Produktionsarbeit am Standort Deutschland mit älter werdenden Belegschaften, um positive Aspekte der Digitalisierung und um psychische Belastungen mit Fokus auf kleine Unternehmen und deren Arbeitsbedingungen. Zu den Top-Veranstaltungen zählte diejenige zum Thema „Kampf dem Krebs am Arbeitsplatz“. Begleitet wurde der A+A Kongress von der hochrangig besetzten Konferenz der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und der Internationalen Vereinigung für Soziale Sicherung (ISSA).

Im Brennpunkt: Präventiver Brandschutz
Als wichtigste Branchenplattform weltweit für persönliche Schutzausrüstungen und Schutzbekleidung zeigte die A+A auch in diesem Jahr wieder alles rund um moderne Feuerwehrschutzbekleidung sowie das gesamte Spektrum an Persönlicher Schutzausrüstung für Einsatzkräfte: Egal ob Kopf-, Augen-, Körper-, Hand-, Fuß-, Gehör-, Atem- oder Anseilschutz. Darüber hinaus wurde gezeigt, welche präventiven Maßnahmen und Konzepte helfen können, Unfälle, Großschadensereignisse und Rettungsaktionen zu verhindern, und wie Feuerwehreinsatzkräfte realitätsnah am echten Feuer ausgebildet werden.

Die nächste A+A findet vom 5. bis 8. November 2019 in Düsseldorf statt.

Composites Europe © COMPOSITES EUROPE
05.09.2017

COMPOSITES EUROPE 2017: Automobiler Leichtbau forciert den Einsatz von Faserverbundkunststoffen

  • Marktstudie „Leichtbau als Innovationsfaktor“: Präsentation auf der COMPOSITES EUROPE
  • 21. September: Fokus Day Automotive

Keine andere Branche hat in der Öffentlichkeit für so viel Aufmerksamkeit für glas- und kohlefaserverstärkte Kunststoffe (GFK/CFK) gesorgt wie die Automobilindustrie. Neben der Luft- und Raumfahrtindustrie zählt diese zu den Innovations- und Wachstumstreibern von Verbundwerkstoffen. Grund für den hohen Stellenwert der Verbundwerkstoffe in der Automotive-Branche ist der weiter anhaltende Trend zum Leichtbau. Wie die Verbundwerkstoffindustrie Automobilhersteller und ihre Zulieferer dabei unterstützen kann, zeigt die COMPOSITES EUROPE vom 19. bis 21. September in Stuttgart. Programmhighlights sind der Fokus Day Automotive und das Lightweight Technologies Forum.

  • Marktstudie „Leichtbau als Innovationsfaktor“: Präsentation auf der COMPOSITES EUROPE
  • 21. September: Fokus Day Automotive

Keine andere Branche hat in der Öffentlichkeit für so viel Aufmerksamkeit für glas- und kohlefaserverstärkte Kunststoffe (GFK/CFK) gesorgt wie die Automobilindustrie. Neben der Luft- und Raumfahrtindustrie zählt diese zu den Innovations- und Wachstumstreibern von Verbundwerkstoffen. Grund für den hohen Stellenwert der Verbundwerkstoffe in der Automotive-Branche ist der weiter anhaltende Trend zum Leichtbau. Wie die Verbundwerkstoffindustrie Automobilhersteller und ihre Zulieferer dabei unterstützen kann, zeigt die COMPOSITES EUROPE vom 19. bis 21. September in Stuttgart. Programmhighlights sind der Fokus Day Automotive und das Lightweight Technologies Forum.

Vorstellung der Marktstudie „Leichtbau als Innovationsfaktor“
Geht es um Composites in der Automobilindustrie, ist der moderne Leichtbau das Thema Nummer eins, so Branchenexperte Rainer Kurek, Geschäftsführer der AUTOMOTIVE MANAGEMENT CONSULTING GmbH (AMC) aus Penzberg bei München. Schließlich erfasse dieser alle Aspekte des Automobil-Leichtbaus – vom Konzept, den Funktionen und Verbindungstechniken bis hin zu den Werkstoffen. Das Ausbildungs- und Beratungsunternehmen hat sich auf die Strategien, Prozesse und Strukturen der Automobilindustrie spezialisiert und stellt am 21. September gemeinsam mit COMPOSITES EUROPE Veranstalter Reed Exhibitions die Studie „Leichtbau als Innovationsfaktor“ vor, die die ganzheitliche Sicht der Dinge im Detail angeht. „Zusammen mit Reed Exhibitions entstand die Marktstudie ‚Leichtbau als Innovationsfaktor‘, in der das fast 150-jährige Erfahrungswissen der deutschen Automobilindustrie steckt“, erklärt Kurek. „Sie dient vor dem Hintergrund zunehmender Umwelt- und Klimaschutzanforderungen, einer fragilen Energieversorgung und daraus resultierenden, verschärften Zielen zur Ressourcenschonung dazu, den Innovationsstandort Deutschland nachhaltig weiterzuentwickeln und zu stärken.“
So habe der Entwickler früher eher vom Werkstoff aus gedacht. „Heute gehen die Konstrukteure das Thema Leichtbau integrativ an – mit anderen Verbindungs- und Produktionstechniken sowie neuen Werkstoffen. Die typische Aufgabenstellung der OEM an uns lautet heute fast immer integrativer Leichtbau.“
 
Positive Aussichten
Innovationen und der aktuelle Entwicklungsstand von Verbundwerkstoffen für den Automobilmarkt sind auch ein Schwerpunkt in den Messehallen der COMPOSITES EUROPE 2017, denn etwa ein Drittel der in Europa produzierten GFK-Materialien fließen in den Transportbereich. Die Zukunftsaussichten sind positiv, wie aus der aktuellen Markterhebung von Composites Germany hervorgeht. Ganze 46 Prozent der Befragten Unternehmen erwarten ein Wachstum in diesem Segment. Nur 15 Prozent gehen von einem Rückgang aus. Nicht nur bei thermoplastischen Verbundwerkstoffen, sondern auch bei duroplastischen Werkstoffen wie SMC gehört die Automobilindustrie zu den größten Abnehmern. Aussteller wie Saint Gobain Performance Plastics, capricorn COMPOSITE, Lange+Ritter, SGL TECHNOLOGIES GmbH, ARKEMA France, Cevotec und EMS gehen vor Ort auf die Anforderungen der Automobilbranche an Verbundwerkstoffe ein.

Thementag für „Automobilisten“: Focus Day Automotive
Darüber hinaus richtet sich der komplette dritte Messetag als Focus Day Automotive speziell an Besucher, deren Hauptinteresse auf Composites für die Fahrzeugindustrie liegt. So bietet am 21. September ab 11 Uhr beispielsweise eine einstündige kostenlose Guided Tour einen Rundumblick. Besucht werden führende Firmen der Branche wie Evonik Industries, Huntsman, das  Institut für Flugzeugbau der Universität Stuttgart, PHP Fibers, Toho Tenax Europe und Vosschemie. Da die Teilnehmerplätze begrenzt sind, empfiehlt sich eine rechtzeitige Anmeldung unter: www.composites-europe.com/guided-tours.

Gelegenheit zum Netzwerken bietet der anschließende Automotive Business Lunch um 12 Uhr auf dem Stand des Sponsors Hexion (Halle C2/BO6). Im COMPOSITES Forum in Halle 6, Stand B76 werden zudem Grundlagen, Trends und Innovationen rund um das Thema Automotive in Fachvorträgen thematisiert. Der Zutritt ist für Messebesucher kostenfrei.
 
Hybrider Leichtbau: Das Beste aus verschiedenen Werkstoff-Welten
Der hybride Leichtbau, der metallische Werkstoffe mit Composites verbindet, ist ein weiterer Trend im Automobilbau, wie Kurek bestätigt. Seiner Einschätzung nach gelte es, die Stärken der jeweiligen Materialien intelligent zu nutzen. „Wir müssen uns sehr genau überlegen, wie sich die unterschiedlichen Werkstoffe stärkenkonform einsetzen lassen. So nehmen Composites beispielsweise Zugkräfte sehr gut auf, während bei Druckkräften eher metallische Werkstoffe gefragt sind.“ Exakt diese Fragestellung sieht Kurek als die wichtigste Aufgabenstellung der COMPOSITES EUROPE an: „Es geht auch bei Composites heute längst nicht mehr um ‚Entweder-oder‘, sondern um ‚Sowohl-als auch‘. Metallische Werkstoffe haben genauso ihre Daseinsberechtigung wie Composites.“
Fragestellungen zum Leichtbau mit anderen Werkstoffen wie Aluminium oder Stahl beantwortet daher auf der COMPOSITES EUROPE das Lightweight Technologies Forum. Das kombinierte Ausstellungs- und Vortragsforum dient mit Ausstellern wie Kunststoffwerk AG Buchs, Linn High Therm, Schütze, OCSiAL Group, Hexcel Composites und ar engineers als materialübergreifende Schnittstelle zu Metall- und Faserverbund-Technologien in Strukturbauteilen. 

Messeauftakt: 3rd International Composites Congress (ICC)
Den Auftakt zur COMPOSITES EUROPE 2017 bildet der „3rd International Composites Congress (ICC)“, der vom 18. - 19. September 2017 von der Wirtschaftsvereinigung Composites Germany in Düsseldorf veranstaltet wird. Aktuelle Trends, neue Anwendungen und Technologien sowie ein umfassender Überblick über Marktentwicklungen in Europa und Weltweit sind Schwerpunkt des 3rd ICC. Partnerland ist in diesem Jahr Korea, das mit exklusiven Referenten vertreten sein wird.

 

Interior.Architecture.Hospitality Expo auf der Heimtextil 2018 © Messe Frankfurt Exhibition GmbH
29.08.2017

HEIMTEXTIL 2018: NEUES VERANSTALTUNGSFORMAT FÜR DIE INNENARCHITEKTUR

  • Neues Veranstaltungsformat für die Innenarchitektur:
    Interior.Architecture.Hospitality Expo
  • Aussteller zeigen ihr Leistungsspektrum zum Schwerpunktthema „customized“

Textile Lösungen für Interior Design, Architektur und Hotelausstattung überzeugen vor allem durch Flexibilität, Funktionalität und Nachhaltigkeit. Mit der Interior.Architecture.Hospitality Expo widmet sich nun ein neues Ausstellungsformat diesem Thema. Vom 9. bis 12. Januar 2018 findet die Expo in Frankfurt innerhalb der Heimtextil, Weltleitmesse für Wohn- und Objekttextilien, statt.

  • Neues Veranstaltungsformat für die Innenarchitektur:
    Interior.Architecture.Hospitality Expo
  • Aussteller zeigen ihr Leistungsspektrum zum Schwerpunktthema „customized“

Textile Lösungen für Interior Design, Architektur und Hotelausstattung überzeugen vor allem durch Flexibilität, Funktionalität und Nachhaltigkeit. Mit der Interior.Architecture.Hospitality Expo widmet sich nun ein neues Ausstellungsformat diesem Thema. Vom 9. bis 12. Januar 2018 findet die Expo in Frankfurt innerhalb der Heimtextil, Weltleitmesse für Wohn- und Objekttextilien, statt.

Die Interior.Architecture.Hospitality Expo in Halle 4.2 Ausgewählte Anbieter präsentieren im exklusiven Rahmen der neuen Expo in Halle 4.2 ihre textilen Produkte und Materiallösungen. Sie richten sich damit gezielt an Innenarchitekten, Hoteliers und Objektplaner. Das Angebot der Expo liefert sowohl ästhetische als auch funktionale Antworten auf Fragen nach modernem, nachhaltigem Design sowie brandschutzrechtliche und bauphysikalische Anforderungen.
Die Aussteller der Expo präsentieren ihre Produkte rund um das Thema „customized“ in Form von individuellen kundenorientierten Lösungen. Dazu gehören Neuheiten und Innovationen bei Akustiktextilien, modularen Teppichen und Wandbelägen. Fachbesucher können sich mit ihren aktuellen Projekten direkt an die ausstellenden Firmen wenden, um gemeinsam Lösungen für konkrete Gestaltungs- oder Anwendungsfragen zu finden. Zu den Markenunternehmen, die als erste ihre Beteiligung an der Expo angemeldet haben, gehören Drapilux und Low & Bonar.
 
Interior.Architecture.Hospitality – Fokusthema Objektausstattung
Mit der Expo ergänzt die Heimtextil ihr Angebotsspektrum für das Objektgeschäft, das sie unter dem Titel „Interior.Architecture.Hospitality“ bündelt. Neben der Expo gehört dazu auch das hochkarätige Vortrags- und Weiterbildungsprogramm für Innenarchitekten, Architekten und Hotelausstatter, die Interior.Architecture.Hospitality Lectures, sowie die Interior.Architecture.Hospi¬tality Tours, Messeführungen, die genau auf die spezifischen Interessen und Anforderungen von Architekten bzw. Hoteliers ausgerichtet sind. Startpunkt für die Führungen ist der Interior.Architecture.Hospitality Salon in der Mitte der Halle 4.2, der zugleich zum Networking unter Kollegen einlädt. Sowohl für die Lectures als auch für die Tours konnten erneut renommierte Branchenpartner gewonnen werden, wie der Bund Deutscher Innenarchitekten (BDIA), der Branchenevent-Veranstalter hotelforum management, das Fachmagazin AIT, die Allgemeine Hotel und Gaststättenzeitung (AHGZ) sowie erstmals das internationale Architekten-Netzwerk World Architects.

Inspiration und Innovationen im Umfeld der Expo
Die Halle 4.2 ist außerdem Standort für eine neue Sonderpräsentation zu textilen Bodenbelägen, die vom Verband der Deutschen Heimtextilien-Industrie (Heimtex) initiiert wird. In einem architekturaffinen Umfeld werden die Themen Modularität, Akustik und Gestaltung mit textilen Bodenbelägen erlebbar in Szene gesetzt. Architekten und Objekteinrichter werden zu den drei Hauptthemen, aber auch zu allen weiteren Fragen rund um den Teppich umfassend und kompetent beraten.
Ebenfalls in Halle 4.2 präsentiert sich der innovative Faser-Hersteller Trevira erstmals mit einer großen Gemeinschaftspräsentation mit 18 teilnehmenden Firmen, unter anderem Engelbert E. Stieger, Johan van den Acker, Pugi, Spnadauer Velours, Swisstulle oder Torcitura Lei Tsu.
Im Umfeld der Expo, in Halle 4, befindet sich mit über 400 Ausstellern ein weltweit einzigartiges Möbel- und Dekostoff-Angebot. Die Besucher der Expo profitieren von der Nähe zu den Ständen hochwertiger internationaler Anbieter wie Deltracon und Muvantex aus Belgien, Erotex aus Israel, Loro Piana und Tali aus Italien oder Blom Liina Maria aus Finnland. Die dort gezeigten Möbel- und Dekostoffe liefern ein umfangreiches Produktangebot für höchste ästhetische und funktionale Ansprüche beim Interior Design.