Tipps für Allergiker
Tipps für Allergiker
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In der Zeitung war zu lesen, dass man wegen Hausstaubmilben das Bett lieber ungemacht lassen soll. Stimmt das?
Können die Federn in Bettwaren eine Hausstaubmilben-Allergie auslösen?
Können Haustier-Allergiker Federn- und Daunenbetten benutzen?
- Custovic, A./Hallam, C./Woodcock, H./Simpson, B./Houghton, N./Simpson, A. et al.
Synthetic pillows contain higher levels of cat and dog allergen than feather pillows.
Müssen Bettwaren für Hausstaubmilben-Allergiker kochfest sein?
„Die Waschtemperatur des Bettzeugs sollte mindestens 55 oC betragen (...), besser wären > 60 oC (...). Eine Studie von Stazi et al. konnte einen protektiven Effekt gegenüber Wheezing [pfeifende Geräusche beim Ausatmen] nachweisen, wenn die Wäsche bei mehr als 60 oC gewaschen wurde (...). Bei dieser Temperatur konnte die maximale Reduktion der Milbenkonzentration im Vergleich zu niedrigeren Gradzahlen beobachtet werden.“
- Quelle: Borowski, C./Schäfer, T.: Allergieprävention. Evidenzbasierte und konsentierte Leitlinie. München 2005
Müssen Hausstaubmilben-Allergiker ihre Feder- und Daunenbetten gegen andere Füllmaterialien austauschen?
- Ein daunendichtes Gewebe einer Bettware stellt eine regelrechte „Milbenbarriere“ dar. Es ist sehr dicht gewebt, um das Herausdringen von Daunen und Federn zu vermeiden. Hausstaubmilben und menschliche Hautschuppen, die die Nahrung der Milben darstellen, können nicht durch das Gewebe eindringen.
- Zusätzlich sind die Wärme- und Klimaverhältnisse für die feuchtigkeitsabhängigen Milben eine sehr ungünstige Umgebung – schneller Wärmeaufbau während des Schlafens, schneller Feuchtigkeitsabbau beim Lüften.
Jürgens: „Die Temperaturwerte in Daunendecken übersteigen die Milbenkomfortgrenze während der Benutzung sehr rasch. Es wird den Milben zu warm. In der Restitutionsphase wird die aufgenommene Feuchtigkeit aus der Decke durch die günstige Klimadynamik der Füllung schnell wieder abgegeben, sodass der kritische Wert für den Milbenkomfort schnell unterschritten wird. Es wird den Milben zu trocken.“
1998 lehnte Prof. Dr. med. Dietrich Hofmann, Klinikum der Johann Wolfgang Goethe Universität, Zentrum der Kinderheilkunde, die Empfehlung ab, prinzipiell aus dem Schlafzimmer von Patienten mit einer Atemwegskrankheit federnhaltige Decken und Kissen zu entfernen. Diese Empfehlung solle aus der Weiterbildungsliteratur der Medizin gestrichen werden. Hofmann bezog sich dabei auf die Untersuchung von Jürgens, aber auch auf die Ergebnisse weiterer Studien.
Aufgrund der bewerteten Studien zur Hausstaubmilben-Allergie wurden zwei Empfehlungen zur Diskussion gestellt:
- Risikofaktor
Ponsonby, A. L./Dwyer, T./Kemp, A./Cochrane, J./Couper, D./Carmichael, A., Synthetic bedding and wheeze in childhood. Epidemiology 2003; 14: 37-44
„Die Verwendung synthetischer Kissen im 1. Lebensmonat bzw. die gegenwärtige Verwendung synthetischer Bettwäsche zeigte bei 7-Jährigen ein signifikant erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Wheeze-Symptomen. Kinder mit Asthma und der frühen Verwendung synthetischer Kissen zeigten früher Symptome. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse könnte bei dieser Geburtskohorte von Ponsonby et al. durch das Untersucherland Tasmanien eingeschränkt sein.“
Zacharasiewicz, A./Zidek, T./Haidinger, G./Waldhor, T./Suess, G./Vutuc, C., Indoor factors and their association to respiratory symptoms suggestive of asthma in Austrian children aged 6-9 years. Wien Klin Wochenschr 1999; 111(21): 882-886
„Mit untersucht wurde die Benutzung von synthetischem Bettzeug in einer Studie von Zacharasiewicz et al. an 6- bis 9-jährigen Kindern. In dieser Studie stellte die Benutzung synthetischer Bettwäsche einen signifikanten Risikofaktor für die Entwicklung von Wheezing dar. Personen mit Asthma-Diagnose wurden von der Analyse ausgeschlossen, aber als Kontrollen könnten Personen mit Wheezing-Symptomen in den letzten 12 Monaten in Frage kommen und damit den Effekt verzerren.“
- Negativer und/oder protektiver Effekt
Strachan, D. P., Home environment and severe asthma in adolescence: a population based case-control study. British Medical Journal 1995; 311(7012): 1053-1056
und
Butland, B. K./Strachan, D. P./Anderson, H. R.,The home environment and asthma symptoms in childhood: Two population based case-control studies 13 years apart. Thorax 1997; 52(7): 618-624
„Die Verwendung von Federbetten oder Federkissen bzw. synthetischen Kissen hatte einen protektiven Effekt auf die Entwicklung von Wheeze bei Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 16 Jahren.“
- Keine Assoziation und protektiver Effekt
Ponsonby, A. L., Feather bedding and house dust mite sensitization and airway desease in childhood. J Clin Epidemiol 2002; 55(6): 556-562
„Kein Effekt bei der Verwendung von Federkissen oder Federdecken auf die Entwicklung von Asthma fanden Ponsonby et al. bei 8-jährigen Kindern aus Tasmanien. Dagegen war die Symptomhäufigkeit von Wheeze (> 12 Episoden) invers mit Federbettzeug assoziiert.“
Ponsonby, A. L./Gatenby, P./Glasgow, N./Mullins, R./Hurwitz, M./McDonald, T., The association between synthetic bedding and adverse respiratory outcomes among skinprick test positive and skin-prick negative children. Allergy 2002; 57(3): 247-253
„Die Unterteilung der Teilnehmer in SPT-negative und SPT-positive Personen hatte zur Folge, dass SPT-negative keine Assoziation mit der Verwendung synthetischer Betten zeigten. Dagegen erhöhte sich bei SPT-positiven das Risiko für Asthma und allergische Rhinokonjunktivitis durch die Verwendung synthetischen Bettzeugs. Bei der Fall-Kontroll-Studie von Ponsonby et al. an 8- bis 10-jährigen Kindern wurden die Kontrollen nicht klar definiert, und eine zeitliche Abfolge wurde nicht diskutiert.“
Rylander, E./Pershagen, Parental smoking and other risk factors for wheezing bronchitis in children. Eur J Epidemiol 1993; 9(5): 517-526
Die Verwendung von Feder-/Daunen-Bettwäsche im elterlichen Bett schien einen protektiven Effekt auf die Entwicklung von Wheezing zu haben. Dies untersuchten Rylander et al. bei Kindern im Alter von > 18 Monaten. Bei jüngeren Kindern zeigte sich dieser Effekt nicht. Eine Verzerrung wäre möglich, da es sich um Krankenhausfälle handelte.“
- Protektiver Effekt
Nafstad, P./Nystad, W./Jaakkola, J. J. K., The use of a feather quilt, childhood asthma and allergic rhinitis: A prospective cohort study. Clin Exp Allergy 2002; 32(8): 1150-1154
„Einen protektiven Effekt bei der Benutzung von Federbetten bis zum 24. Lebensmonat zeigte eine Geburtskohorte von Nafstad et al. Je länger die Federbetten verwendet wurden, desto geringer war das Risiko, an Asthma im Alter von 4 Jahren zu erkranken. Es könnte die Frage gestellt werden, ob der Zeitraum für die Diagnosestellung angemessen war, da sich asthmatische Beschwerden in der Kindheit auch wieder verlieren können.“
Moscato, G./Perfetti, L./Galdi, E./Pozzi, V./Minoia, C., Levels of house-dust-mite allergen in homes of nonallergic people in Pavia, Italy. Allergy 2000; 55:873-878
„In Matratzen ist der Der-p-1-Gehalt signifikant höher, wenn synthetische Kissen verwandt werden an Stelle von Woll- oder Federkissen.“
Hallam, C./Custovic, A./Simpson, B./Houghton, N./Simpson, A./Woodcock, A., Mite allergens in feather and synthetic pillows. Allergy 1999; 54: 401-408
„Mit dem Austausch synthetischer Kissen durch Kissen aus anderen Materialien oder durch Encasing der Kissen könnte die Prävalenz oder die Schwere von Asthma reduziert werden.“
Als Ergebnis der herangezogenen Studien stellte das Aktionsbündnis Allergieprävention fest:
„Zusammenfassend stellt das so genannte Encasing [Umhüllen mit milbendichten Materialien] eine wirksame Methode dar, um die Konzentration von Hausstaubmilben einzudämmen. Weiterhin zeigt das regelmäßige Wechseln und Waschen des Bettzeugs bei mindestens 55 oC und die Verwendung von Federbetten eher einen protektiven Effekt auf die Entwicklung von Asthma und Allergie.“ (Borowski, C./ Schäfer, T., Allergieprävention. Evidenzbasierte und konsentierte Leitlinie. München 2005, S. 66)
Der Ärzteverband Deutscher Allergologen e. V. (ÄDA) bezieht die Ergebnisse der betrachteten Studien nicht nur auf die Prävention, sondern gibt unter Berufung auf die Leitlinie „Allergieprävention“ die oben erwähnte Empfehlung für Hausstaubmilben-Allergiker, dass entgegen bisherigen Empfehlungen synthetisches Bettzeug unvorteilhaft sei, besser seien natürliche Materialien (Daune, Feder).
Sind Hausstaubmilben ein Zeichen mangelnder Hygiene?
Was bedeutet NOMITE?
- Ein daunendichtes Gewebe einer Bettware stellt eine „Milbenbarriere“ dar. Es ist sehr dicht gewebt, um das Herausdringen von Daunen und Federn zu vermeiden. Hausstaubmilben und menschliche Hautschuppen, von denen Milben sich ernähren, können nicht durch das Gewebe eindringen.
- Zusätzlich sind die Wärme- und Klimaverhältnisse für die feuchtigkeitsabhängigen Milben eine sehr ungünstige Umgebung, durch den schnellen Wärmeaufbau während des Schlafens und den schnellen Feuchtigkeitsabbau beim Lüften.
Die Temperaturwerte in Daunendecken übersteigen die Milbenkomfortgrenze während der Benutzung sehr rasch. Es wird den Milben zu warm. In der folgenden Phase wird die aufgenommene Feuchtigkeit aus der Decke durch die günstige Klimadynamik der Füllung schnell wieder abgegeben, sodass der kritische Wert für den Milbenkomfort schnell unterschritten wird. Es wird den Milben zu trocken.
H. W. Jürgens, Ökologische Untersuchungen zu Hausstaubmilben (1992), Der Kinderarzt 23, 1884-1889
https://www.nomite.de/de/hausstauballergiker/studien-zur-hausstauballergie/juergens-hans-w-1992/
ÖKO-TEST: „Diese Schwankungen mögen die Milben nicht. Sie ziehen gleichmäßige Temperaturen, wie sie eher von Synthetikware gewährleistet wird, vor. Voraussetzung sind aber ordentlich behandelte Daunen. Mit einer Art Kernseife werden die Federn deshalb gewaschen, zentrifugiert und bei über 100 Grad getrocknet, bevor sie in ein Inlett kommen.“
Was ist eine Allergie?
www.daab.de/was_ist_all.php