Tipps für Allergiker

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Tipps für Allergiker
Haustierallergien

Es gibt doch Allergien auf Vogelfedern, zum Beispiel bei Taubenzüchtern. Kann das auch bei Bettfedern passieren?

Bei dieser Allergie dringen die Stoffe, die zu der allergischen Reaktion führen, durch die Atemwege in den Körper ein.
Bei Allergie gegen Vogelfedern, beispielsweise von Tauben und Wellensittichen, dringen die Stoffe, die zur allergischen Reaktion führen, durch die Atemwege in den Körper ein.  Es besteht ein direkter Kontakt zwischen Federn und Mensch. Das ist bei Bettwaren anders:
 
In einer Studie zur Bettfedern-(Keratin-)Allergie kam Prof. Dr. med.
Bei dieser Allergie dringen die Stoffe, die zu der allergischen Reaktion führen, durch die Atemwege in den Körper ein.
Bei Allergie gegen Vogelfedern, beispielsweise von Tauben und Wellensittichen, dringen die Stoffe, die zur allergischen Reaktion führen, durch die Atemwege in den Körper ein.  Es besteht ein direkter Kontakt zwischen Federn und Mensch. Das ist bei Bettwaren anders:
 
In einer Studie zur Bettfedern-(Keratin-)Allergie kam Prof. Dr. med. Dietrich Hof­mann, Klinikum der Johann Wolfgang Goethe Universität, Zentrum der Kinderheilkunde, zu folgendem Ergebnis:
 
Diese Form der Allergie – die Typ-III-Allergie, die prinzipiell durch Vogelfedern, beispielsweise von Tauben und Wellensittichen, ausgelöst werden kann, „ist jedoch beim Bettfedernallergen praktisch nicht bekannt, da ein langdauerndes Einwirken der Allergene in hoher Konzentration Voraussetzung für das Auftreten dieser Krankheitsgruppe (allergische Alveolitis) ist. Dieses wäre im Zusammenhang mit Bettfedern allenfalls vorstellbar bei einem in der Bettfedernindustrie bei der Abfüllung oder dergleichen tätigen Mitarbeiter.“
Hausstaubmilbenallergie

In der Zeitung war zu lesen, dass man wegen Hausstaubmilben das Bett lieber ungemacht lassen soll. Stimmt das?

In der Tat berichtete der britische Forscher Stephen Pretlove von der Universität Kingston in London: Wer jeden Morgen das Bett mache, schaffe ideale Lebensverhältnisse für Hausstaubmilben.
In der Tat berichtete der britische Forscher Stephen Pretlove von der Universität Kingston in London: Wer jeden Morgen das Bett mache, schaffe ideale Lebensverhältnisse für Hausstaubmilben. Etwas so Einfaches wie die Gewohnheit, das Bett tagsüber ungemacht zu lassen, könne dem Bettzeug und der Matratze Feuchtigkeit entziehen, sodass die Milben austrockneten und schließlich abstürben.
Damit betont er die Bedeutung, die Wärme und Feuchtigkeit für das Überleben der Hausstaubmilben haben.
Es wurde jedoch zu bedenken gegeben, dass in Großbritannien häufig Schlafdecken verwendet werden, die dann über das Bett gebreitet und zwischen Rahmen und Matratze festgesteckt werden. Kommt dann noch eine Tagesdecke hinzu, ergibt sich tatsächlich das feucht-warme Milieu, das Milben lieben.
 
Auf Federn- und Daunenbetten, wie sie in Deutschland weit verbreitet sind, kann die Empfehlung des britischen Forschers nicht unbedingt übertragen werden. Federn- und Daunenbetten sollen täglich aufgeschüttelt werden, und damit entweicht die in der Nacht aufgenommene Feuchtigkeit. Je länger die Zudecken gelüftet werden, umso besser; so entsteht die trocken-kühle Umgebung, die Milben nicht mögen.
 
Hausstaubmilbenallergie

Können die Federn in Bettwaren eine Hausstaubmilben-Allergie auslösen?

Bettfedern sind kein Auslöser einer Hausstaubmilben-Allergie. Betroffene reagieren auf den Kot der Hausstaubmilben, nicht auf die Federn. Hausstaubmilben ernähren sich nicht von Federn.
Bettfedern sind kein Auslöser einer Hausstaubmilben-Allergie. Betroffene reagieren auf den Kot der Hausstaubmilben, nicht auf die Federn. Hausstaubmilben ernähren sich nicht von Federn. Zur Vermeidung von Hausstaubmilben-Allergien raten führende wissenschaftliche Institute dazu, daunen- und federngefüllte Bettwaren zu verwenden (weiterführende Informationen unter: https://www.nomite.de/de/hausstauballergiker/studien-zur-hausstauballergie/).
 
Auch ÖKO-TEST stellt fest: „Das Gefieder spielt als Allergieauslöser praktisch keine Rolle.“ (ÖKO-TEST Kompakt, Richtig gut schlafen, November 2006, S. 97)
 
Eine Allergie auf Bettfedern, genauer: auf die Substanz Keratin in den Federn, ist äußerst selten. Nach dem Stand der heutigen wissenschaftlichen Forschung hat das Keratin praktisch keine Bedeutung für die Auslösung von Atemwegsbeschwerden.
 
In einer Studie untersuchte Prof. Dr. med. Dietrich Hofmann, Klinikum der Johann Wolfgang Goethe Universität, Zentrum der Kinderheilkunde, die Relevanz der Bettfedern-(Keratin-)Allergie.
 
Hofmann verweist auf eine Studie aus dem Jahr 1994, die ergab, dass bei mehr als 80 % der in einem Test auf Federn positiv reagierenden Versuchspersonen ebenso positive Reaktionen auf Hausstaubmilben nachweisbar waren. Daraus folgerten die Autoren, dass die zu diesem Zeitpunkt verwendeten Untersuchungslösungen keine reine Federnextrakte enthielten, sondern noch Milben-Antigene enthielten.
 
Hofmann weiter: „Stärkere allergologische Reaktionen wie z.B. ein positiver Reibtest oder auch eine positive inhalative Provokation sind in der allergologischen Praxis nicht zu erhalten.“ Zu einem vergleichbaren Ergebnis führten Hauttests.
 
Er kommt zu folgenden Ergebnissen:
„Somit kann auf der Grundlage der derzeit existierenden Literatur und aufgrund von eigenen Erfahrungen zweifelsfrei festgestellt werden, dass das Bettfedernantigen (Keratin) für die Auslösung von Atemwegsbeschwerden (Heuschnupfen, chronische allergische Rhinopathie, Asthma bronchiale) praktisch keine Bedeutung hat, da die allergene Potenz des Federnantigens (in der Regel als Mischung von Gans, Ente, Huhn untersucht) als außerordentlich gering bzw. minimal eingestuft werden muss. Diese Beobachtung hat dazu geführt, dass viele Allergologen auch aus Kostengrün­den das Federnantigen überhaupt nicht mehr in ihrer Testauswahl berücksichtigen. Des Weiteren trägt dieser Tatsache Rechnung, dass bei zahlreichen, in letzter Zeit publizierten, allergologischen Handbüchern bzw. Lehrbüchern das Federnantigen als eigene Substanz und somit Auslöser von allergischen Erkrankungen kaum noch Be­rücksichtigung findet, wobei diese Entwicklung weltweit registriert werden kann. Es kann also zusammenfassend festgestellt werden, dass weltweit die Einschätzung besteht, dass das Bettfedernantigen selbst in allergologischer Hinsicht unbedeutend ist.“
 
Haustierallergien

Können Haustier-Allergiker Federn- und Daunenbetten benutzen?

Wissenschaftliche Studien haben bewiesen, dass synthetische Bettwaren stärker von Tierallergenen besiedelt werden als Federbetten.
 
In der Leitlinie Allergieprävention des Aktionsbündnisses Allergieprävention wird festgestellt:
„Synthetisches Bettzeug nimmt signifikant mehr Tierallergene auf als Federbetten [Custovic 2000] und das in einer kürzeren Zeit als Federbettzeug [Custovic 2001].“
Wissenschaftliche Studien haben bewiesen, dass synthetische Bettwaren stärker von Tierallergenen besiedelt werden als Federbetten.
 
In der Leitlinie Allergieprävention des Aktionsbündnisses Allergieprävention wird festgestellt:
„Synthetisches Bettzeug nimmt signifikant mehr Tierallergene auf als Federbetten [Custovic 2000] und das in einer kürzeren Zeit als Federbettzeug [Custovic 2001].“
 
  • Custovic, A./Hallam, C./Woodcock, H./Simpson, B./Houghton, N./Simpson, A. et al.
    Synthetic pillows contain higher levels of cat and dog allergen than feather pillows.

 

Hausstaubmilbenallergie Waschen

Müssen Bettwaren für Hausstaubmilben-Allergiker kochfest sein?

Bettwaren für Hausstaubmilben-Allergiker sollten bei mindestens 60oC gewaschen werden können (beachten Sie die Pflegeanleitung auf dem Etikett). Allergene werden auch schon bei niedrigeren Temperaturen entfernt, Milben jedoch erst ab 60°C.
Der Ärzteverband Deutscher Allergologen e.V. (ÄDA) empfiehlt: „Bettdecken, Laken etc.
Bettwaren für Hausstaubmilben-Allergiker sollten bei mindestens 60oC gewaschen werden können (beachten Sie die Pflegeanleitung auf dem Etikett). Allergene werden auch schon bei niedrigeren Temperaturen entfernt, Milben jedoch erst ab 60°C.
Der Ärzteverband Deutscher Allergologen e.V. (ÄDA) empfiehlt: „Bettdecken, Laken etc. regelmäßig bei mindestens 60o waschen.“
 
In der Leitlinie Allergieprävention des Aktionsbündnisses Allergieprävention heißt es dazu:

„Die Waschtemperatur des Bettzeugs sollte mindestens 55 oC betragen (...), besser wären > 60 oC (...). Eine Studie von Stazi et al. konnte einen protektiven Effekt gegenüber Wheezing [pfeifende Geräusche beim Ausatmen] nachweisen, wenn die Wäsche bei mehr als 60 oC gewaschen wurde (...). Bei dieser Temperatur konnte die maximale Reduktion der Milbenkonzentration im Vergleich zu niedrigeren Gradzahlen beobachtet werden.“
  • Quelle: Borowski, C./Schäfer, T.: Allergieprävention. Evidenzbasierte und konsentierte Leitlinie. München 2005
Füllung Hausstaubmilbenallergie

Müssen Hausstaubmilben-Allergiker ihre Feder- und Daunenbetten gegen andere Füllmaterialien austauschen?

Immer noch ist das Vorurteil zu finden, mit Federn und Daunen gefüllte Bettwaren seien für Hausstaubmilben-Allergiker nicht geeignet. Fälschlicherweise wird deshalb gelegentlich empfohlen, die Daunen- und Federbettwaren gegen andere Füllmaterialien auszutauschen.
 
Diese Empfehlung muss als überholt angesehen werden.
Immer noch ist das Vorurteil zu finden, mit Federn und Daunen gefüllte Bettwaren seien für Hausstaubmilben-Allergiker nicht geeignet. Fälschlicherweise wird deshalb gelegentlich empfohlen, die Daunen- und Federbettwaren gegen andere Füllmaterialien auszutauschen.
 
Diese Empfehlung muss als überholt angesehen werden. Zu diesem Ergebnis kommen wissenschaftliche Studien.
 
Der Ärzteverband Deutscher Allergologen e. V. (ÄDA) gibt in einer Pressemeldung “Praktische Tipps für Hausstaubmilbenallergiker“ die folgende Empfehlung:
„Entgegen bisherigen Empfehlungen ist synthetisches Bettzeug unvorteilhaft, besser sind natürliche Materialien (Daune, Feder).“
 

Bereits 1992 führte Prof. Dr. Dr. Hans Jürgens, Leiter des Instituts für Industrie-Anthropologie an der Universität Kiel, eine Studie mit 700 Feldversuchen durch. Darin untersuchte er den Milbenbefall in mit Daunen und Federn gefüllten Bettwaren. Er kam zu dem Ergebnis, dass federnhaltige Kissen und Bettdecken kein Herd für eine Milbenbesiedlung sind.
 
Bei 192 untersuchten Proben aus benutzten Kopfkissen war in 78 % der Fälle der Milbenallergengehalt völlig negativ, und bei den restlichen 22 % war die Milbenbesiedlung so gering, dass sie als allergologisch unbedenklich eingestuft werden konnte (weniger als 10 Milben je 0,1 g Staub).
Ähnliche Befunde ließen sich auch aus 41 Fällen von Federn- und Daunendecken machen. Nur 6 Decken zeigten einen (allergologisch unbedenklichen) Befall, und das, obwohl gezielt Decken untersucht wurden, die offensichtlich ungewöhnlich stark verschmutzt waren – sie waren mindestens seit 15 Jahren, häufiger aber über einen noch längeren Zeitraum nicht gereinigt worden.
 
Jürgens führt dieses Ergebnis auf die Milbendichtigkeit der Hülle (Inlett) sowie auf das milbenfeindliche Mikroklima in federn- und daunengefüllten Bettwaren zurück.
  • Ein daunendichtes Gewebe einer Bettware stellt eine regelrechte „Milbenbarriere“ dar. Es ist sehr dicht gewebt, um das Herausdringen von Daunen und Federn zu vermeiden. Hausstaubmilben und menschliche Hautschuppen, die die Nahrung der Milben darstellen, können nicht durch das Gewebe eindringen.
  • Zusätzlich sind die Wärme- und Klimaverhältnisse für die feuchtigkeitsabhängigen Milben eine sehr ungünstige Umgebung – schneller Wärmeaufbau während des Schlafens, schneller Feuchtigkeitsabbau beim Lüften.
 H. W. Jürgens, Ökologische Untersuchungen zu Hausstaubmilben (1992),
Der Kinderarzt 23, 1884-1889

Jürgens: „Die Temperaturwerte in Daunendecken übersteigen die Milbenkomfortgrenze während der Benutzung sehr rasch. Es wird den Milben zu warm. In der Restitutionsphase wird die aufgenommene Feuchtigkeit aus der Decke durch die günstige Klimadynamik der Füllung schnell wieder abgegeben, sodass der kritische Wert für den Milbenkomfort schnell unterschritten wird. Es wird den Milben zu trocken.“

 



1998 lehnte Prof. Dr. med. Dietrich Hofmann, Klinikum der Johann Wolfgang Goethe Universität, Zentrum der Kinderheilkunde, die Empfehlung ab, prinzipiell aus dem Schlafzimmer von Patienten mit einer Atemwegskrankheit federnhaltige Decken und Kissen zu entfernen. Diese Empfehlung solle aus der Weiterbildungsliteratur der Medizin gestrichen werden. Hofmann bezog sich dabei auf die Untersuchung von Jürgens, aber auch auf die Ergebnisse weiterer Studien.
 
D. Hofmann, Gutachten zur Einschätzung der Relevanz der Bettfedern-(Keratin-)Allergie
 
Unter anderem verwies er auf die Beobachtung von D. P. Strachan, dass die Asthmahäufigkeit in Haushalten mit Federkissen geringer war als bei Kindern, bei denen synthetische Materialien verwandt wurden. Eindeutig sei festgestellt worden, dass die Eliminierung von Federbetten und Federkissen die Asthmahäufigkeit nicht vermindere.
Strachan, D. P., Home environment and severe asthma in adolescence: a population based case-control study, British Medical Journal 1995; 311(7012) 1053-1056
 
Bemerkenswert sei auch die Beobachtung von Strachan in einer weiteren Studie, dass insbesondere die schwere asthmatische Atemnot bei Kindern, die in Federkissen schliefen, signifikant vermindert war.
Strachan, D. P. et al.: The risk of wheezing in children using feather pillows, British Medical Journal, 1997
 
T. J. Kemp et al. schließlich hätten festgestellt, dass mit Polyester gefüllte Kissen gegenüber Federkissen signifikant einen höheren Wert an Gehalt von Der-p-1, der Hauptsubstanz aus dem Milbenallergen, hatten, und zwar lag der Quotient bei 3,5 (Federkissen) zu 8,5 (Polyesterkissen).
Kemp,T. J./Siebers, R. W./Fishwick, D./O’Grady, G. B./Fitzharris, P./Crane, J. (Wellington Asthma Research Group), House dust mite allergen in pillows. British Medical Journal 313, 1996
In der Folgezeit wurden zum Thema „synthetische und federngefüllte Bettwaren in Bezug auf Hausstaubmilben“ weitere Untersuchungen durchgeführt.
 

Das Aktionsbündnis Allergieprävention (abap) entwickelte 2004 eine Leitlinie zur Allergieprävention, in der auf verschiedene Studien Bezug genommen wurde.
 
Im Zentrum dieser Leitlinie steht zum einen die Primärprävention, also insbesondere die Beseitigung bzw. die Verminderung von Allergieauslösern.
Auf der anderen Seite zielt sie auf Personen mit frühen Krankheitszeichen, sensibilisierte Personen und genetische Risikopopulationen (Sekundärprävention). Die Autoren der Leitlinie beziehen ihre Empfehlungen – die auf die Prävention abzielen, nicht auf die Therapie – nicht auf bereits an Asthma und Allergien erkrankte Personen.
 
Im Aktionsbündnis Allergieprävention sind nahezu alle relevanten Einrichtungen und Organisationen im Hinblick auf das Thema Allergien repräsentiert, so „allergierelevante Fach- und Berufsverbände, Selbsthilfeorganisationen, Spitzenverbände der Ärzte und Krankenkassen, öffentliches Gesundheitswesen, Forschung und Wissenschaft sowie die Gesundheitspolitik.“
(Borowski, C./ Schäfer, T., Allergieprävention. Evidenzbasierte und konsentierte Leitlinie. München 2005, S. 9)
 
Zur Erstellung der Leitlinie wurden Allergie-Studien der Jahre 1995 bis 2002 zusammengestellt und bewertet. In einem weiteren Schritt wurden dann gemeinsam erarbeitete Empfehlungen verabschiedet.
Derartige Empfehlungen sind von großer Bedeutung für den Bereich Allergie.
 
„Wissensbasierte [evidenzbasierte] und abgestimmte [konsentierte] Präventionsempfehlungen haben unmittelbare Relevanz für die allgemeine Gesundheit, da sie zur Vereinheitlichung beitragen, unmittelbar und bundesweit einsetzbar sind und sich aufgrund der Evidenzbasierung effektivitätssteigernd auswirken.“
(Borowski, C./ Schäfer, T., Allergieprävention. Evidenzbasierte und konsentierte Leitlinie. München 2005, S. 9)
 
Das Aktionsbündnis Allergieprävention kommt zu folgendem Ergebnis:
In der Zusammenschau der Studien „zeigte sich für die Verwendung natürlicher Materialien ein protektiver, für die Verwendung synthetischer Materialien dagegen eher ein allergiefördernder Effekt.“
(Borowski, C./ Schäfer, T., Allergieprävention. Evidenzbasierte und konsentierte Leitlinie. München 2005, S. 111.)
 
Das Aktionsbündnis Allergieprävention gibt abschließend (S.124) folgende Empfehlung zur Prävention einer Hausstaubmilben-Allergie:
„Für Risikopopulationen kann die Reduktion der Exposition gegenüber Hausstaubmilbenallergenen das Allergierisiko senken. Eine effektive Maßnahme ist hier im Sinne der Sekundärprävention das Encasing der Matratze [Umhüllen der Matratze mit einem milbenundurchlässigen Bezug.“
 

Aufgrund der bewerteten Studien zur Hausstaubmilben-Allergie wurden zwei Empfehlungen zur Diskussion gestellt:

 
„Auch wenn aus methodischen Gründen nur bedingt belastbare Empfehlungen abgeleitet werden können, ist es wahrscheinlich, dass eine reduzierte Exposition gegenüber Hausstaub im Sinne einer sekundärpräventiven Maßnahme das Erkrankungsrisiko senken kann.“
 
und
 
„Auch wenn selektive Verhaltensweisen nicht ausgeschlossen werden können, kann danach die Verwendung synthetischer Materialien für Kopfkissen und Bettdecke zur Primär- oder Sekundärprävention nicht empfohlen werden.“
 
Einstimmig angenommen wurde schließlich die Formulierung:
„Für Risikopopulationen kann die Reduktion der Exposition gegenüber Hausstaubmilbenallergenen das Allergierisiko senken. Eine effektive Maßnahme ist hier im Sinne der Sekundärprävention das Encasing der Matratze [Umhüllung der Matratze mit einem milbenundurchlässigen Bezug].“
(Borowski, C./Schäfer, T.: Allergieprävention. Evidenzbasierte und konsentierte Leitlinie. München 2005, S. 124)
 
Vom Aktionsbündnis Allergieprävention in der Leitlinie (S.64-66) aufgeführte Studien zum Thema Hausstaubmilben-Allergie und ihre Bewertung (Wheeze oder Wheezing bezeichnet die erschwerte Ein- oder Ausatmung):
 

 
  • Risikofaktor

    Ponsonby, A. L./Dwyer, T./Kemp, A./Cochrane, J./Couper, D./Carmichael, A., Synthetic bedding and wheeze in childhood. Epidemiology 2003; 14: 37-44
    „Die Verwendung synthetischer Kissen im 1. Lebensmonat bzw. die gegenwärtige Verwendung synthetischer Bettwäsche zeigte bei 7-Jährigen ein signifikant erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Wheeze-Symptomen. Kinder mit Asthma und der frühen Verwendung synthetischer Kissen zeigten früher Symptome. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse könnte bei dieser Geburtskohorte von Ponsonby et al. durch das Untersucherland Tasmanien eingeschränkt sein.“

    Zacharasiewicz, A./Zidek, T./Haidinger, G./Waldhor, T./Suess, G./Vutuc, C., Indoor factors and their association to respiratory symptoms suggestive of asthma in Austrian children aged 6-9 years. Wien Klin Wochenschr 1999; 111(21): 882-886

    „Mit untersucht wurde die Benutzung von synthetischem Bettzeug in einer Studie von Zacharasiewicz et al. an 6- bis 9-jährigen Kindern. In dieser Studie stellte die Benutzung synthetischer Bettwäsche einen signifikanten Risikofaktor für die Entwicklung von Wheezing dar. Personen mit Asthma-Diagnose wurden von der Analyse ausgeschlossen, aber als Kontrollen könnten Personen mit Wheezing-Symptomen in den letzten 12 Monaten in Frage kommen und damit den Effekt verzerren.“
     
  • Negativer und/oder protektiver Effekt

    Strachan, D. P., Home environment and severe asthma in adolescence: a population based case-control study. British Medical Journal 1995; 311(7012): 1053-1056
    und
    Butland, B. K./Strachan, D. P./Anderson, H. R.,The home environment and asthma symptoms in childhood: Two population based case-control studies 13 years apart. Thorax 1997; 52(7): 618-624

    „Die Verwendung von Federbetten oder Federkissen bzw. synthetischen Kissen hatte einen protektiven Effekt auf die Entwicklung von Wheeze bei Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 16 Jahren.“ 
     
  • Keine Assoziation und protektiver Effekt 

    Ponsonby, A. L., Feather bedding and house dust mite sensitization and airway desease in childhood. J Clin Epidemiol 2002; 55(6): 556-562
    „Kein Effekt bei der Verwendung von Federkissen oder Federdecken auf die Entwicklung von Asthma fanden Ponsonby et al. bei 8-jährigen Kindern aus Tasmanien. Dagegen war die Symptomhäufigkeit von Wheeze (> 12 Episoden) invers mit Federbettzeug assoziiert.“

    Ponsonby, A. L./Gatenby, P./Glasgow, N./Mullins, R./Hurwitz, M./McDonald, T., The association between synthetic bedding and adverse respiratory outcomes among skinprick test positive and skin-prick negative children. Allergy 2002; 57(3): 247-253
    „Die Unterteilung der Teilnehmer in SPT-negative und SPT-positive Personen hatte zur Folge, dass SPT-negative keine Assoziation mit der Verwendung synthetischer Betten zeigten. Dagegen erhöhte sich bei SPT-positiven das Risiko für Asthma und allergische Rhinokonjunktivitis durch die Verwendung synthetischen Bettzeugs. Bei der Fall-Kontroll-Studie von Ponsonby et al. an 8- bis 10-jährigen Kindern wurden die Kontrollen nicht klar definiert, und eine zeitliche Abfolge wurde nicht diskutiert.“

    Rylander, E./Pershagen, Parental smoking and other risk factors for wheezing bronchitis in children. Eur J Epidemiol 1993; 9(5): 517-526
    Die Verwendung von Feder-/Daunen-Bettwäsche im elterlichen Bett schien einen protektiven Effekt auf die Entwicklung von Wheezing zu haben. Dies untersuchten Rylander et al. bei Kindern im Alter von > 18 Monaten. Bei jüngeren Kindern zeigte sich dieser Effekt nicht. Eine Verzerrung wäre möglich, da es sich um Krankenhausfälle handelte.“
     
  • Protektiver Effekt 

    Nafstad, P./Nystad, W./Jaakkola, J. J. K., The use of a feather quilt, childhood asthma and allergic rhinitis: A prospective cohort study. Clin Exp Allergy 2002; 32(8): 1150-1154
    „Einen protektiven Effekt bei der Benutzung von Federbetten bis zum 24. Lebensmonat zeigte eine Geburtskohorte von Nafstad et al. Je länger die Federbetten verwendet wurden, desto geringer war das Risiko, an Asthma im Alter von 4 Jahren zu erkranken. Es könnte die Frage gestellt werden, ob der Zeitraum für die Diagnosestellung angemessen war, da sich asthmatische Beschwerden in der Kindheit auch wieder verlieren können.“

    Moscato, G./Perfetti, L./Galdi, E./Pozzi, V./Minoia, C., Levels of house-dust-mite allergen in homes of nonallergic people in Pavia, Italy. Allergy 2000; 55:873-878
    „In Matratzen ist der Der-p-1-Gehalt signifikant höher, wenn synthetische Kissen verwandt werden an Stelle von Woll- oder Federkissen.“

    Hallam, C./Custovic, A./Simpson, B./Houghton, N./Simpson, A./Woodcock, A., Mite allergens in feather and synthetic pillows. Allergy 1999; 54: 401-408
    „Mit dem Austausch synthetischer Kissen durch Kissen aus anderen Materialien oder durch Encasing der Kissen könnte die Prävalenz oder die Schwere von Asthma reduziert werden.“

    Als Ergebnis der herangezogenen Studien stellte das Aktionsbündnis Allergieprävention fest:
    „Zusammenfassend stellt das so genannte Encasing [Umhüllen mit milbendichten Materialien] eine wirksame Methode dar, um die Konzentration von Hausstaubmilben einzudämmen. Weiterhin zeigt das regelmäßige Wechseln und Waschen des Bettzeugs bei mindestens 55 oC und die Verwendung von Federbetten eher einen protektiven Effekt auf die Entwicklung von Asthma und Allergie.“ (Borowski, C./ Schäfer, T., Allergieprävention. Evidenzbasierte und konsentierte Leitlinie. München 2005, S. 66)

    Der Ärzteverband Deutscher Allergologen e. V. (ÄDA) bezieht die Ergebnisse der betrachteten Studien nicht nur auf die Prävention, sondern gibt unter Berufung auf die Leitlinie „Allergieprävention“ die oben erwähnte Empfehlung für Hausstaubmilben-Allergiker, dass entgegen bisherigen Empfehlungen synthetisches Bettzeug unvorteilhaft sei, besser seien natürliche Materialien (Daune, Feder).
 
Hausstaubmilbenallergie

Sind Hausstaubmilben ein Zeichen mangelnder Hygiene?

Nein. Hausstaubmilben sind harmlose natürliche Mitbewohner des Menschen, die überall in Wohnräumen angesiedelt sind. Nur in Höhen über 1500 Meter ü. M., in Wüsten oder arktischen Gebieten kommen sie kaum vor, weil sie dort keine geeig­neten Lebensbedingungen finden.
 
Um keine Allergien auszulösen oder Allergiker zu schützen, ist es aber notwendig, die Zahl der Milben möglichst gering zu halten und den Kon­takt mit ihren Ausscheidungen möglichst weitgehend zu vermeiden.
Nein. Hausstaubmilben sind harmlose natürliche Mitbewohner des Menschen, die überall in Wohnräumen angesiedelt sind. Nur in Höhen über 1500 Meter ü. M., in Wüsten oder arktischen Gebieten kommen sie kaum vor, weil sie dort keine geeig­neten Lebensbedingungen finden.
 
Um keine Allergien auszulösen oder Allergiker zu schützen, ist es aber notwendig, die Zahl der Milben möglichst gering zu halten und den Kon­takt mit ihren Ausscheidungen möglichst weitgehend zu vermeiden.
NOMITE Hausstaubmilbenallergie

Was bedeutet NOMITE?

 
 NOMITE ist eine Marke, die nur für geprüfte daunendichte Gewebe, die für Bettwaren verwendet werden und die Milben nicht durchdringen können, eingesetzt werden darf.
 
 NOMITE ist eine Marke, die nur für geprüfte daunendichte Gewebe, die für Bettwaren verwendet werden und die Milben nicht durchdringen können, eingesetzt werden darf. Wenn eine Bettware damit ausgezeichnet ist, ist sie für Hausstaubmilben-Allergiker geeignet.
 
Wissenschaftliche Untersuchungen von Daunen- und Federnfüllungen aus NOMITE-Bettwaren haben ergeben, dass sich in den Federn und Daunen praktisch keine Milben fanden.
 
Prof. Dr. Dr. Hans Jürgens, Leiter des Instituts für Industrie-Anthropologie an der Universität Kiel, führte 1992 eine Studie mit 700 Feldversuchen durch. Darin untersuchte er den Milbenbefall in mit Daunen und Federn gefüllten Bettwaren.
 
Jürgens kam zu folgenden Ergebnissen:
Bei neuen Decken und Kopfkissen konnte er keine, bei gebrauchten Bettwaren nur wenige Fälle von Hausstaubmilben-Besiedelung feststellen.
Bei insgesamt 192 untersuchten Kopfkissenproben war in 78 Prozent der Fälle der Milbenallergengehalt absolut negativ; bei den restlichen 22 Prozent ergab sich eine so geringe Milbenbesiedlung, dass sie als allergologisch unbedenklich eingestuft werden konnte (weniger als 10 Milben je 0,1 g Staub).
 
Sogar eine zusätzliche Untersuchung von 41 besonders schlecht gepflegten und sehr lange genutzten (mindestens seit 15 Jahren, häufiger aber noch länger nicht gereinigten) Bettwaren bestätigte diese Ergebnisse: In den wenigen nachgewiesenen Fällen war der festgestellte Milben-Allergengehalt stets im allergologisch unbedenklichen Bereich.
Ein weiterer Versuch machte deutlich, dass das dichte Hüllgewebe um Daunendecken und -kissen die sowieso geringe Neigung der Milben zur Besiedlung neuer Lebensräume noch weiter reduziert und eine zusätzliche Barriere gegenüber dem Befall von Bettwaren mit Hausstaubmilben darstellt.
H. W. Jürgens, Ökologische Untersuchungen zu Hausstaubmilben (1992), Der Kinderarzt 23, 1884-1889
 
Dieses Ergebnis wird auf zwei wesentliche Gründe zurückgeführt:
  • Ein daunendichtes Gewebe einer Bettware stellt eine „Milbenbarriere“ dar. Es ist sehr dicht gewebt, um das Herausdringen von Daunen und Federn zu vermeiden. Hausstaubmilben und menschliche Hautschuppen, von denen Milben sich ernähren, können nicht durch das Gewebe eindringen.
     
  • Zusätzlich sind die Wärme- und Klimaverhältnisse für die feuchtigkeitsabhängigen Milben eine sehr ungünstige Umgebung, durch den schnellen Wärmeaufbau während des Schlafens und den schnellen Feuchtigkeitsabbau beim Lüften.


Die Temperaturwerte in Daunendecken übersteigen die Milbenkomfortgrenze während der Benutzung sehr rasch. Es wird den Milben zu warm. In der folgenden Phase wird die aufgenommene Feuchtigkeit aus der Decke durch die günstige Klimadynamik der Füllung schnell wieder abgegeben, sodass der kritische Wert für den Milbenkomfort schnell unterschritten wird. Es wird den Milben zu trocken.

H. W. Jürgens, Ökologische Untersuchungen zu Hausstaubmilben (1992), Der Kinderarzt 23, 1884-1889
https://www.nomite.de/de/hausstauballergiker/studien-zur-hausstauballergie/juergens-hans-w-1992/

ÖKO-TEST: „Diese Schwankungen mögen die Milben nicht. Sie ziehen gleichmäßige Temperaturen, wie sie eher von Synthetikware gewährleistet wird, vor. Voraussetzung sind aber ordentlich behandelte Daunen. Mit einer Art Kernseife werden die Federn deshalb gewaschen, zentrifugiert und bei über 100 Grad getrocknet, bevor sie in ein Inlett kommen.“

Die Ergebnisse dieser Studie sind inzwischen durch andere Untersuchungen bestätigt worden. Inzwischen empfiehlt der Ärzteverband Deutscher Allergologen e. V. (ÄDA): „Entgegen bisherigen Empfehlungen ist synthetisches Bettzeug unvorteilhaft, besser sind natürliche Materialien (Daune, Feder).“
Borowski, C., Schäfer, T., Allergieprävention. Evidenzbasierte und konsentierte Leitlinie. München 2005
 
Hausstaubmilbenallergie Haustierallergien

Was ist eine Allergie?

Eine Allergie ist die Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte körperfremde Stoffe. Zu diesen Substanzen, den sogenannten Allergenen, zählen zum Beispiel Tierhaare, Pollen, Schimmelpilze oder der Kot von Hausstaubmilben.
 
Normalerweise schützt das Immunsystem den menschlichen Körper vor Krankheits­erregern wie Viren oder Bakterien.
Eine Allergie ist die Überreaktion des Immunsystems auf bestimmte körperfremde Stoffe. Zu diesen Substanzen, den sogenannten Allergenen, zählen zum Beispiel Tierhaare, Pollen, Schimmelpilze oder der Kot von Hausstaubmilben.
 
Normalerweise schützt das Immunsystem den menschlichen Körper vor Krankheits­erregern wie Viren oder Bakterien. Man bezeichnet die Reaktion des Immunsystems bei einer Allergie auch als „überschießend“, weil es auf Stoffe anspricht, die eigent­lich keine Gefahr für die Gesundheit darstellen. Nach vorsichtigen Schätzungen ist, so der Deutsche Allergie- und Asthmabund e.V., für rund 20.000 Substanzen eine allergieauslösende Wirkung bekannt. Dabei zeigen sich allergische Symptome am Auge, in den Atemwegen, an der Haut und im Magen-Darm-Trakt. Bei den meisten Allergenen handelt es sich um Eiweißsubstanzen tierischer oder pflanzlicher Her­kunft, beispielsweise von Blütenpollen, Milben und Schimmelpilzen.
www.daab.de/was_ist_all.php
 
Hausstaubmilbenallergie

Was ist eine Hausstaubmilben-Allergie?

Nicht die Milbe selbst sorgt für die Beschwerden, sondern die Ausscheidungen des Tiers.
 
Milben sind winzige Spinnentiere, die mit dem bloßen Auge nicht erkennbar sind. Sie kommen weltweit überall vor, praktisch milbenfrei sind nur Gebiete über 1500 m ü. M. Hausstaubmilben sind also kein Zeichen mangelnder Sauberkeit!
 
Besonders wohl fühlen sich Milben bei stabilen Temperaturen um 25 oC und einer relativen Luftfeuchtigkeit von rund 70 Prozent. Besonders gute Lebensbedingungen finden sie daher im Bett.
Nicht die Milbe selbst sorgt für die Beschwerden, sondern die Ausscheidungen des Tiers.
 
Milben sind winzige Spinnentiere, die mit dem bloßen Auge nicht erkennbar sind. Sie kommen weltweit überall vor, praktisch milbenfrei sind nur Gebiete über 1500 m ü. M. Hausstaubmilben sind also kein Zeichen mangelnder Sauberkeit!
 
Besonders wohl fühlen sich Milben bei stabilen Temperaturen um 25 oC und einer relativen Luftfeuchtigkeit von rund 70 Prozent. Besonders gute Lebensbedingungen finden sie daher im Bett. Der menschliche Körper sorgt für die Wärme und durch den nächtlichen Schweiß für die notwendige Feuchtigkeit.
Außerdem gibt es reichlich Nahrung: Hausstaubmilben ernähren sich von menschli­chen Hautschuppen. Jeder Mensch verliert bis zu 1 Gramm Hautschuppen pro Tag, genug für die Ernährung Tausender Milben.
 
Die eigentlichen Allergieauslöser sind Substanzen im Kot der Milben. Sie führen zu Symptomen wie Husten, Schnupfen oder tränende Augen, die vor allem nachts und morgens auftreten.
 
Etwa ab Mai, wenn die Luft feuchter wird und die Temperaturen steigen, beginnen die Milben, sich stark zu vermehren. Die höchste Zahl an Hausstaubmilben gibt es im Herbst. Wird es zu Beginn des Winters dann zunehmend kühler und infolge der Hei­zungsluft trockener, sterben viele Milben ab, doch ihr Kot hat sich im Laufe des Sommers angesammelt und wird mit der zirkulierenden Heizungsluft in der Woh­nung verteilt. Daher leiden Hausstaubmilben-Allergiker besonders im Herbst und Winter unter vermehrten Beschwerden.
 
Milben gehören zur Klasse der Spinnentiere. Die Hausstaubmilbe (Pyroglyphidae) wird ca. 0,1 bis 0,5 mm groß. Von den weltweit vier vorkommenden Arten ist die Dermatophaoides pteronyssimus die wichtigste für Allergiker.
 
Diese Hausstaubmilbe erzeugt das Allergen „Der p1“. Dazu bedient sie sich einer Art Symbiose mit bestimmten Pilz- und Bakterienarten. Die Hausstaubmilbe ist nicht in der Lage, die fetthaltigen menschlichen Hautschuppen, von denen sie sich ernährt, direkt zu verwerten. Die Hautschuppen müssen zunächst von den Pilzen „vorver­daut“ werden, dann erst können sie als Nahrung von den Milben aufgenommen werden. Bakterien im Darm der Milbe sorgen für eine weitere Verdauung, in deren Verlauf die allergenen Eiweißbestandteile als Abfallprodukte übrig bleiben. Der aller­gene Milbenkot zerfällt durch Reibung in sehr kleine Teilchen, die sich mit dem Hausstaub verbinden und so in die Atemwege gelangen können.
 
Hausstaubmilben sind mit 38,3 Prozent nach Pollen (85,9 Prozent) die zweithäufigs­ten Auslöser allergischer Atemwegserkrankungen in Deutschland.
K. C. Bergmann/G. Albrecht/P. Fischer: Atemwegsallergiker in Deutschland. Ergeb­nisse der Studie Allergy Living & Learning. Allergologie 2002; 3: 137-146