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24.06.2024

ANDRITZ: Nadelvlies-Anlage für schwere Vliesstoffe

Sioen Technical Felts hat den internationalen Technologiekonzern ANDRITZ mit der Lieferung einer kompletten Nadelvlies-Linie für sein Werk in Lüttich, Belgien, beauftragt. Mit dieser neuen Anlage wird Sioen schwere Vliesstoffe in einem Schritt herstellen können.

Das Sioen-Werk in Lüttich ist auf die Produktion von technischen Vliesstoffen für verschiedene industrielle Anwendungen spezialisiert, darunter Schlauchlining (CIPP), Akustik und Filtration. Die Anlage von ANDRITZ ermöglicht es dem Kunden, in einem Schritt Vliesstoffe mit mehr als 3.500 g/m² zu produzieren, wobei verschiedene Fasertypen (recyceltes PET, OxPan, Bikomponenten, ...) und Faserfeinheiten zum Einsatz kommen können. Normalerweise müssen zwei oder drei Lagen in einem zweiten Schritt außerhalb der Linie vernadelt werden, um ein solches Materialgewicht zu erreichen.

Das Verfahren in einem Schritt führt zu einer höheren Qualität des Endprodukts, da das Risiko der Delamination, d. h. der Trennung der Schichten während des Gebrauchs, minimiert wird. Außerdem wird eine höhere Produktivität erzielt, da die Handhabung des Materials weniger aufwendig ist.

Sioen Technical Felts hat den internationalen Technologiekonzern ANDRITZ mit der Lieferung einer kompletten Nadelvlies-Linie für sein Werk in Lüttich, Belgien, beauftragt. Mit dieser neuen Anlage wird Sioen schwere Vliesstoffe in einem Schritt herstellen können.

Das Sioen-Werk in Lüttich ist auf die Produktion von technischen Vliesstoffen für verschiedene industrielle Anwendungen spezialisiert, darunter Schlauchlining (CIPP), Akustik und Filtration. Die Anlage von ANDRITZ ermöglicht es dem Kunden, in einem Schritt Vliesstoffe mit mehr als 3.500 g/m² zu produzieren, wobei verschiedene Fasertypen (recyceltes PET, OxPan, Bikomponenten, ...) und Faserfeinheiten zum Einsatz kommen können. Normalerweise müssen zwei oder drei Lagen in einem zweiten Schritt außerhalb der Linie vernadelt werden, um ein solches Materialgewicht zu erreichen.

Das Verfahren in einem Schritt führt zu einer höheren Qualität des Endprodukts, da das Risiko der Delamination, d. h. der Trennung der Schichten während des Gebrauchs, minimiert wird. Außerdem wird eine höhere Produktivität erzielt, da die Handhabung des Materials weniger aufwendig ist.

Die DF-4-Nadelmaschine von ANDRITZ kann im Doppel- und Einzelhubmodus betrieben werden und bietet Sioen somit hohe Flexibilität bei der Verarbeitung von technischen Vliesstoffen mit unterschiedlichen mechanischen Eigenschaften. Die Modi können einfach über den Touchscreen der Fernbedienung gewechselt werden. Die Anlage wird mit der neuesten ANDRITZ-Technologie zur Gewichtsprofilierung, ProWin™, ausgestattet, um eine möglichst gleichmäßiges Bahngewicht zu gewährleisten.

Die Inbetriebnahme der neuen Nadelvlies-Anlage ist für das 1. Quartal 2025 geplant.

Quelle:

ANDRITZ AG

Foto Kangol via Gemeinschaft Deutscher Hutfachgeschäfte e.V.
20.06.2024

Sonnenschutz zum Aufsetzen: Hüte und Mützen peppen modisch auf

Vom funktionellen Tracking Hut über krempige Hüte und Mützen bis zum eleganten Panama Hut – allen ist gemeinsam, dass sie vor zu viel Sonne schützen. Fakt ist: Zu viel Sonne lässt die Haut schneller altern und kann zu Hautkrankheiten führen – im schlimmsten Fall zu Hautkrebs. Schutz bieten Hüte und Mützen plus Sonnencreme.

Durch spezielle Beschichtungen der Stoffe wird ein UV-Schutz von bis zu 80 möglich, d.h., das eine Hutträgerin oder Hutträger 80 mal länger in der Sonne sein kann ohne einen Sonnenbrand auf dem Kopf zu bekommen. Der Vergleich: Der Schatten von Bäumen spendet nur einen Schutz von 5-20. Zahlreiche Hutlieferanten stellen Kopfbedeckungen her, die mit einem zusätzlichen UV-Schutz ausgestattet sind, dem textilen UV-Schutzfaktor  (Ultraviolet Protection Factor), zum Beispiel Balke Fashion, Bailey, Bullani, Faustmann, Fiebig, Gebeana, Göttmann, McBurn, Kangol.

Vom funktionellen Tracking Hut über krempige Hüte und Mützen bis zum eleganten Panama Hut – allen ist gemeinsam, dass sie vor zu viel Sonne schützen. Fakt ist: Zu viel Sonne lässt die Haut schneller altern und kann zu Hautkrankheiten führen – im schlimmsten Fall zu Hautkrebs. Schutz bieten Hüte und Mützen plus Sonnencreme.

Durch spezielle Beschichtungen der Stoffe wird ein UV-Schutz von bis zu 80 möglich, d.h., das eine Hutträgerin oder Hutträger 80 mal länger in der Sonne sein kann ohne einen Sonnenbrand auf dem Kopf zu bekommen. Der Vergleich: Der Schatten von Bäumen spendet nur einen Schutz von 5-20. Zahlreiche Hutlieferanten stellen Kopfbedeckungen her, die mit einem zusätzlichen UV-Schutz ausgestattet sind, dem textilen UV-Schutzfaktor  (Ultraviolet Protection Factor), zum Beispiel Balke Fashion, Bailey, Bullani, Faustmann, Fiebig, Gebeana, Göttmann, McBurn, Kangol.

Kopfbedeckungen sind angesagte Styling-Partner
Ein Strohhut oder edler ein Panama mutet immer sommerlich an, versprüht Leichtigkeit und Urlaubsfeeling. Baseball- und andere Caps – kommen mit einem flotten Spruch daher - Oder mit Streifen, Karos oder Patchwork und peppen viele Looks für Frauen und Männer auf. Farbe ist der Motor in der Mode. Rottöne von Beere bis Orange, edle Naturtöne und weiß sind angesagt. Jeans ist ein starkes Modethema bis hin zum Komplettlook. Auch neue Styles wie Regenhüte, moderne Strick-Styles und coole Filzhüte mit größerer Krempe überzeugen.

Quelle:

Gemeinschaft Deutscher Hutfachgeschäfte e.V.

20.06.2024

Sächsische Staatsregierung zollt nord-ostdeutscher Textilindustrie Respekt

Am 19. Juni 2024 trafen sich die Mitgliedsunternehmen des Verbands der Nord-Ostdeutschen Textil und Bekleidungsindustrie e.V. (vti) im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf e.V. zur 33. Mitgliederversammlung.

Thomas Lindner, Geschäftsführer der Strumpfwerk Lindner GmbH und Vorsitzender des Vorstandes des vti, eröffnete den öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung mit einem Überblick zur aktuellen Lage der ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie. Im Bericht des Vorstandes ging Thomas Lindner auf die komplexen Herausforderungen ein, die die mittelständisch geprägten Textilunternehmen im letzten Jahr stark gefordert haben. Nachwirkungen der Corona-Krise, Belastungen durch den Ukraine-Krieg und die gestiegenen Energie- und Personalkosten wirkten sich stark auf die Wettbewerbsfähigkeit der Mitgliedsunternehmen aus. Lindner betonte, dass angesichts vielfältiger inflationärer Einflüsse die reinen Umsatzzahlen die reale Situation in den Unternehmen nicht abbilden können. Trotz wachsender Umsätze sinken die Erträge durch gestiegene Kosten in nahezu allen Bereichen.

Am 19. Juni 2024 trafen sich die Mitgliedsunternehmen des Verbands der Nord-Ostdeutschen Textil und Bekleidungsindustrie e.V. (vti) im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf e.V. zur 33. Mitgliederversammlung.

Thomas Lindner, Geschäftsführer der Strumpfwerk Lindner GmbH und Vorsitzender des Vorstandes des vti, eröffnete den öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung mit einem Überblick zur aktuellen Lage der ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie. Im Bericht des Vorstandes ging Thomas Lindner auf die komplexen Herausforderungen ein, die die mittelständisch geprägten Textilunternehmen im letzten Jahr stark gefordert haben. Nachwirkungen der Corona-Krise, Belastungen durch den Ukraine-Krieg und die gestiegenen Energie- und Personalkosten wirkten sich stark auf die Wettbewerbsfähigkeit der Mitgliedsunternehmen aus. Lindner betonte, dass angesichts vielfältiger inflationärer Einflüsse die reinen Umsatzzahlen die reale Situation in den Unternehmen nicht abbilden können. Trotz wachsender Umsätze sinken die Erträge durch gestiegene Kosten in nahezu allen Bereichen.

Die Statistik des Berichtsjahres zeigt deutlich eingebrochene Umsätze bei Mitgliedsunternehmen mit 50 und mehr Mitarbeitern. Auch der Start ins Jahr 2024 zeigt einen Umsatzrückgang von über 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Lindner verwies auf jüngste Insolvenzen von Mitgliedsunternehmen als deutliches Ausmaß der Konsequenzen der Herausforderungen des vergangenen Jahres und berichtete von Abgängen unter den Mitgliedsunternehmen. Dennoch konnte der vti 5 neue Mitglieder im Berichtsjahr begrüßen.

Weiterhin ging Thomas Lindner auf die Ergebnisse der Tarifverhandlungen ein, die kürzlich nach der dritten Verhandlungsrunde zusammen mit der IG Metall erarbeitet wurden. Auch wenn die finanzielle Schmerzgrenze der Mitgliedsunternehmen erreicht wurde, ergab sich mit den vereinbarten Rahmenbedingungen für die Textilunternehmen eine Planungssicherheit für die nächsten zwei Jahre.

Professor Thomas Popp, Staatssekretär in der Staatskanzlei des Freistaates Sachsen, äußerte sich ebenfalls zur Entwicklung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in Sachsen und richtete sich mit stärkenden Worten an die Mitgliedsunternehmen: "Es verdient höchsten Respekt, unter welch schwierigen Umständen sie sich am Markt behaupten und dem starken Druck der weltweiten Konkurrenz standhalten. Der Sächsischen Staatsregierung ist bewusst, mit welchen Herausforderungen die Textilindustrie und weitere Branchen umgehen müssen. Vor allem muss für das Thema Energiekosten dringend eine Lösung gefunden werden. Zudem sind Innovationen wichtig. Wir in Sachsen setzen auf Forschung an den Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen und die Innovationskraft der Branche. Mit Blick auf den demografischen Wandel brauchen wir neue Ansätze, damit die Altersabgänge der nächsten Jahre kompensiert werden können. Die gezielte Anwerbung von Fachkräften auch aus dem Ausland gehört dazu. Trotz aktueller Herausforderungen blicken wir mit Zuversicht und gesundem Optimismus nach vorn."

Der vti begrüßte mit der Veranstaltung 3 neue Mitglieder im Vorstand: Claudia Bauer, Curt Bauer GmbH, Aue, Mareen Götz, VOWALON Beschichtung GmbH, Treuen, und Baris Korlu, ONTEX Hygieneartikel Deutschland GmbH, Großpostwitz.

Zwei Vertreter von Mitgliedsunternehmen scheiden aus der Vorstandsarbeit aus: Michael Bauer, Vorstandsmitglied seit 1991 und viele Jahre stellvertretender Vorstandsvorsitzender, sowie Friedmar Götz, im Vorstand seit 2015, Vorstandsvorsitzender bis 2018.

In Würdigung ihres langjährigen und engagierten Wirkens erklärte der Vorstand in seiner heutigen Sitzung beide zu Ehrenmitgliedern.

Die 33. Mitgliederversammlung des vti zeigte deutlich, dass die ostdeutsche Textil- und Bekleidungsindustrie trotz vielfältiger Herausforderungen weiterhin entschlossen sei, ihren Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes zu leisten. Hierzu pflege der vti eine intensive Verbandsarbeit in Form von Veranstaltungen und Seminaren. Außerordentlich hilfreich sei die enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Sachsen. Insbesondere auch deren finanzielle Unterstützung bei der Durchführung von Branchentagen, Projektwerkstätten und Messeauftritten förderten die Wahrnehmung der Branche im industriellen Umfeld unseres Landes, so der Arbeitgeberverband.

Quelle:

Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V.

Innovation Lab Eröffnung Foto CWS Workwear International GmbH
v.l.n.r.: Hartmut Engler (CEO CWS Workwear), Melanie Deppe (Head of Product Quality CWS Workwear), Oliver Quilling (Landrat), Stefanie Leibold (Leiterin Innovation Lab CWS Workwear)
13.06.2024

CWS Workwear eröffnet Innovation Lab für nachhaltige Textilien

Das CWS Workwear Innovation Lab, gelegen in der Max-Planck-Straße 10 in Dreieich, verbindet ein innovatives Konzept aus Labor und Showroom im Industrial Style. Das Lab ist speziell darauf ausgelegt, Produkte und Materialien zu testen, die neu eingeführt werden, soll aber zugleich auch als Schulungsort dienen.

„Im Innovation Lab führen wir Analysen durch zur Verlängerung der Lebensdauer unserer Textilien“, erklärt Stefanie Leibold, Dipl.-Ingenieurin der Waschmitteltechnologie und Leiterin des CWS Workwear Innovation Labs. „Ein Augenmerk liegt dabei auf der textilen Forensik, auf Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstandards sowie auf einer individuellen und professionellen Fehleranalyse.“ Das gilt nicht nur für neue Produktentwicklungen, sondern auch für Arbeitskleidung, die bereits im Einsatz ist. CWS Workwear bietet Arbeitskleidung mit Rundum-Service vom Waschen bis hin zum Recycling an und setzt auf ein zirkuläres Geschäftsmodell.

Das CWS Workwear Innovation Lab, gelegen in der Max-Planck-Straße 10 in Dreieich, verbindet ein innovatives Konzept aus Labor und Showroom im Industrial Style. Das Lab ist speziell darauf ausgelegt, Produkte und Materialien zu testen, die neu eingeführt werden, soll aber zugleich auch als Schulungsort dienen.

„Im Innovation Lab führen wir Analysen durch zur Verlängerung der Lebensdauer unserer Textilien“, erklärt Stefanie Leibold, Dipl.-Ingenieurin der Waschmitteltechnologie und Leiterin des CWS Workwear Innovation Labs. „Ein Augenmerk liegt dabei auf der textilen Forensik, auf Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstandards sowie auf einer individuellen und professionellen Fehleranalyse.“ Das gilt nicht nur für neue Produktentwicklungen, sondern auch für Arbeitskleidung, die bereits im Einsatz ist. CWS Workwear bietet Arbeitskleidung mit Rundum-Service vom Waschen bis hin zum Recycling an und setzt auf ein zirkuläres Geschäftsmodell.

Neben der Forschung dient das Innovation Lab künftig auch als Schulungsgebäude. Mit kundenorientierten Workshops zu verschiedenen Themen bietet CWS Workwear die Möglichkeit, einen Einblick in die Welt nachhaltiger Textilien zu erhalten. Dabei können Teilnehmende hinter die Kulissen eines Prüflabors blicken und sich selbst von den Qualitätsstandards überzeugen.

Fast alle CWS Workwear Kollektionen wurden aus umweltfreundlichen Materialien entwickelt und produziert. Damit verfolgt das Unternehmen sein Ziel, bis 2030 die Produktlebensdauer zu verdoppeln sowie Qualitätsmängel zu minimieren, um den Wäscheinvest drastisch zu senken und das Abfallaufkommen deutlich zu verringern.

„Die Eröffnung unseres Innovation Labs ist ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte von CWS Workwear, die 1899 in Hamburg begann“, sagt Hartmut Engler, CEO von CWS Workwear. „Hier in unserem neuen Innovation Lab in Dreieich schaffen wir die Voraussetzungen für die nächste Generation nachhaltiger Textilien. Durch innovative Forschung und praxisnahe Tests stellen wir sicher, dass unsere Produkte nicht nur den höchsten Qualitätsstandards entsprechen, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz leisten.“

Weitere Informationen:
CWS Workwear innovation lab Workwear
Quelle:

CWS Workwear International GmbH

DECATHLON: Entwicklung einer Neopren-Alternative (c) DECATHLON
12.06.2024

DECATHLON: Entwicklung einer Neopren-Alternative

  • Decathlon und das amerikanische Unternehmen Yulex entwickeln gemeinsam Yulex100, eine Alternative zu Polychloropren (“Neopren”).
  • Yulex100 besteht zu 100 % aus FSC®- und PEFC®-zertifiziertem Naturkautschuk.
  • Die Neopren-Alternative wird zunächst für Surfanzüge und Schwimmtops im Decathlon Sortiment eingesetzt.

Polychloropren, besser bekannt als Neopren, ist ein Synthesekautschuk, der aus Erdöl oder Kalkstein gewonnen wird. Er ist zwar dehnbar und hält warm, aber die Herstellung ist energie- und CO2-intensiv. Darüber hinaus ist er nicht recycelbar. Auch alternative Produkte auf dem Markt bestehen zu einem gewissen Anteil immer aus synthetischem Kautschuk.
 

  • Decathlon und das amerikanische Unternehmen Yulex entwickeln gemeinsam Yulex100, eine Alternative zu Polychloropren (“Neopren”).
  • Yulex100 besteht zu 100 % aus FSC®- und PEFC®-zertifiziertem Naturkautschuk.
  • Die Neopren-Alternative wird zunächst für Surfanzüge und Schwimmtops im Decathlon Sortiment eingesetzt.

Polychloropren, besser bekannt als Neopren, ist ein Synthesekautschuk, der aus Erdöl oder Kalkstein gewonnen wird. Er ist zwar dehnbar und hält warm, aber die Herstellung ist energie- und CO2-intensiv. Darüber hinaus ist er nicht recycelbar. Auch alternative Produkte auf dem Markt bestehen zu einem gewissen Anteil immer aus synthetischem Kautschuk.
 
Gemeinsam mit dem amerikanischen Unternehmen Yulex, das an der Erforschung und Herstellung von natürlichen Latex- und Kautschukalternativen arbeitet, ist Decathlon nun ein Durchbruch für die Entwicklung eines Schaumstoffs gelungen, der kein synthetischen Kautschuk mehr enthält. Die größte Herausforderung bestand darin, einen Ersatz für das Polymer zu finden, das die Hauptkomponente im Schaumstoff ist, ohne den Produktionsprozess, die Produktleistung oder den Preis zu verändern.  Nach zwei Jahren intensiver Forschung mit über 50 Labortests und 50 verschiedenen Rezepturen ist es gelungen, die erste Neopren-Alternative herzustellen, die frei von synthetischem Kautschuk ist und deren Rohstoff Kautschuk ausschließlich aus PEFC®- oder FSC®-zertifizierten Wäldern bezogen wird.
 
Yulex100 ist damit die erste und derzeit einzige Alternative zu Neopren, die zu 100 % aus zertifiziertem Naturkautschuk besteht. Das Material reduziert die CO2-Äquivalent-Emissionen im Vergleich zu Neoprenschaum um 80 %, bleibt dabei genauso leicht, wärmedämmenden sowie dehnbar und erfüllt alle technischen Anforderungen der Nutzer:innen. Durch den Einsatz von zusätzlich benötigten Materialien, u.a. Reißverschlüsse, Beschichtung, Garne, verändert sich die prozentuale Reduzierung von CO2-Äquivalent-Emissionen entsprechend des Modells. Für den Kinder-Shorty beträgt sie beispielsweise 43 %.
 
Die Neuentwicklung soll sukzessive das gesamte Neopren-Sortiment bei Decathlon ersetzen. Des Weiteren erforschen die Teams aktiv technische Lösungen für andere Wassersportarten wie Tauchen und Freiwasserschwimmen.
 
Decathlons Netto-Null-Emissionsziel

In Übereinstimmung mit dem SBTi Corporate Net Zero Standard verpflichtet sich Decathlon, bis 2050 Treibhausemissionen der gesamten Wertschöpfungskette zu reduzieren und auszugleichen. Bis zu diesem Zeitpunkt will Decathlon die absoluten CO2-Äquivalent-Emissionen um 90 % gegenüber dem Basisjahr 2021 reduzieren. Dabei spielt der Kreislaufgedanke bei der Erreichung seiner Klimaziele und der Verringerung des ökologischen Fußabdrucks eine zentrale Rolle. Das Unternehmen intensiviert daher seine Bemühungen unter anderem um die Skalierung von zirkulären Geschäftsmodellen durch Second-Hand-Angebote, Rückkauf, Vermietung und Abonnements sowie Reparaturen und Ersatzteile. In dem Bewusstsein, dass diese Ziele nicht allein erreicht werden können, kooperiert die Sportartikelmarke mit engagierten und innovativen Partnern.

 

Weitere Informationen:
Decathlon Sportbekleidung Kautschuk
Quelle:

DECATHLON Deutschland SE & Co. KG

Kunstleder aus recyclebarem und biobasiertem PBS Foto: DITF
10.06.2024

Kunstleder aus recyclebarem und biobasiertem PBS

Ein neuartiges sortenreines Kunstleder erfüllt die Anforderungen der europäischen Ökodesignverordnung. Hergestellt aus einem biobasierten Kunststoff ist es biologisch abbaubar und erfüllt die Voraussetzungen für einen geschlossenen Recyclingprozess.

Ein neuartiges sortenreines Kunstleder erfüllt die Anforderungen der europäischen Ökodesignverordnung. Hergestellt aus einem biobasierten Kunststoff ist es biologisch abbaubar und erfüllt die Voraussetzungen für einen geschlossenen Recyclingprozess.

Viele Kunstleder bestehen aus einem textilen Trägermaterial, auf das eine Polymerschicht aufgebracht wird. Die Polymerschicht besteht meist aus einem Haft- und einem Deckstrich, der in der Regel noch mit einer typischen Prägung versehen wird. Gewöhnlich handelt es sich beim Textilträger und der Beschichtung um völlig unterschiedliche Materialien. Als Textilträger dienen häufig Gewebe, Gewirke oder Vliesstoffe aus PET, PET/Baumwolle oder auch Polyamid. Für die Beschichtungen kommen zumeist PVC sowie diverse Polyurethane zum Einsatz. Die Verwendung dieser etablierten Verbundmaterialien genügt nicht den heutigen Nachhaltigkeitskriterien. Sie sortenrein zu rezyklieren ist sehr aufwendig oder sogar unmöglich. Eine biologische Abbaubarkeit ist nicht gegeben. Die Suche nach alternativen Materialien für die Herstellung von Kunstleder ist daher dringlich. 2022 wurde seitens der EU die sogenannte Sustainable Products Inititiative (SPI) verabschiedet („Green Deal“). Sie enthält eine Ökodesignverordnung, die im Ressourcenschutz den Lebenszyklus eines Produktes mit einbezieht. Für das Textil- bzw. Produktdesign bedeutet das, die Kreislaufschließung bzw. den "end-of-life"-Fall in die Produktentwicklung mit einzubeziehen.

In einem AiF-Vorhaben, das in enger Kooperation der DITF und dem Freiberg Institute gGmbH (FILK) durchgeführt wurde, ist es nun gelungen, ein Kunstleder zu entwickeln, bei dem sowohl das Fasermaterial als auch das Beschichtungspolymer identisch sind. Die Sortenreinheit ist Voraussetzung für ein industrielles Recyclingkonzept.

Als Grundmaterial empfahl sich aufgrund seiner Eigenschaften der aliphatische Polyester Polybutylensuccinat (PBS). PBS ist aus biogenen Quellen herstellbar und mittlerweile in mehreren Qualitäten und größeren Mengen am Markt verfügbar. Dessen biologische Abbaubarkeit konnte in Versuchen nachgewiesen werden. Das Material kann thermoplastisch verarbeitet werden. Das gilt sowohl für das Fasermaterial wie auch die Beschichtung. Ein späteres Produktrecycling wird durch die thermoplastischen Eigenschaften vereinfacht.

Um einen erfolgreichen Primärspinnprozess zu realisieren und um PBS-Filamente mit guten textilmechanischen Eigenschaften zu erhalten, mussten an den DITF verfahrenstechnische Anpassungen im Abkühlschacht vorgenommen werden. Dadurch ließen sich schließlich bei relativ hohen Geschwindigkeiten von bis zu 3.000 m/min POY-Garne ausspinnen, die verstreckt eine Festigkeit von knapp 30 cN/tex aufwiesen. Die Garne ließen sich problemlos zu Geweben aus reinem PBS verarbeiten. Diese wiederum dienten am FILK als textiles Grundsubstrat für die anschließende Extrusionsbeschichtung, wobei hierbei gleichfalls PBS als Thermoplast zum Einsatz kam.

Unter optimierten Fertigungsschritten ließen sich so PBS-Verbundmaterialien mit dem typischen Aufbau für Kunstleder herstellen. Sortenreinheit und biologische Abbaubarkeit erfüllen die Voraussetzung für einen geschlossenen Recyclingprozess.

Weitere Informationen:
Kunstleder polyester Biobasiert Recycling
Quelle:

Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung (DITF)

EREMA Group sieht großes Potenzial für Kunststoffrecycling (c) EREMA Group GmbH
CEO Manfred Hackl (rechts im Bild) und CFO Horst Wolfsgruber
07.06.2024

EREMA Group sieht großes Potenzial für Kunststoffrecycling

Die EREMA Unternehmensgruppe mit Stammsitz in Ansfelden bei Linz, Österreich, schließt das Geschäftsjahr 2023/24 mit einem Gesamtumsatz von 380 Millionen Euro ab. Durch ein Joint Venture mit der Lindner Unternehmensgruppe erweitert der Firmenverbund sein Portfolio um Waschanlagen. Acht Tochterunternehmen zählen nun zur EREMA Group GmbH: EREMA, PURE LOOP, PLASMAC, KEYCYCLE, Lindner Washtech, UMAC, plasticpreneur und 3S.

„Mit unseren Anlagen und Komponenten erzielen wir mittlerweile weltweit Recyclingkapazitäten von über 25 Millionen Tonnen pro Jahr und tragen damit maßgeblich zum Aufbau einer Circular Economy für Kunststoffe bei“, sagt Manfred Hackl, CEO der EREMA Group. Konzernweit fertigte die Unternehmensgruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr 290 Extruder für das Kunststoffrecycling, ergänzt durch über 100 Einzelkomponenten wie Filtersysteme oder die Anti-Geruch-Technologie ReFresher. Mit diesen Recyclinglösungen wurde ein Gesamtumsatz in Höhe von 380 Millionen Euro erwirtschaftet. In mehr als 100 Ländern sind rund 8.500 Maschinen und Komponenten des Firmenverbunds im Einsatz. 950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt die EREMA Group weltweit.

Die EREMA Unternehmensgruppe mit Stammsitz in Ansfelden bei Linz, Österreich, schließt das Geschäftsjahr 2023/24 mit einem Gesamtumsatz von 380 Millionen Euro ab. Durch ein Joint Venture mit der Lindner Unternehmensgruppe erweitert der Firmenverbund sein Portfolio um Waschanlagen. Acht Tochterunternehmen zählen nun zur EREMA Group GmbH: EREMA, PURE LOOP, PLASMAC, KEYCYCLE, Lindner Washtech, UMAC, plasticpreneur und 3S.

„Mit unseren Anlagen und Komponenten erzielen wir mittlerweile weltweit Recyclingkapazitäten von über 25 Millionen Tonnen pro Jahr und tragen damit maßgeblich zum Aufbau einer Circular Economy für Kunststoffe bei“, sagt Manfred Hackl, CEO der EREMA Group. Konzernweit fertigte die Unternehmensgruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr 290 Extruder für das Kunststoffrecycling, ergänzt durch über 100 Einzelkomponenten wie Filtersysteme oder die Anti-Geruch-Technologie ReFresher. Mit diesen Recyclinglösungen wurde ein Gesamtumsatz in Höhe von 380 Millionen Euro erwirtschaftet. In mehr als 100 Ländern sind rund 8.500 Maschinen und Komponenten des Firmenverbunds im Einsatz. 950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt die EREMA Group weltweit.

Strategische Investitionen für gesamtheitliche Kunststoffrecyclingindustrie
In den letzten Jahren investierte die EREMA Group gezielt in Maschinen, Applikationsentwicklungen und Infrastruktur. „Mit der Eröffnung des neuen R&D Centers in Ansfelden im letzten Sommer und der Erweiterung des Maschinenparks im Customer Technology Center bei EREMA North America Anfang dieses Jahres haben wir das bisher größte Investitionsprogramm unserer Geschichte abgeschlossen. Mehr als 110 Millionen Euro wurden in den vergangenen fünf Jahren in den Ausbau und die Modernisierung unserer internationalen Standorte investiert“, betont Horst Wolfsgruber, CFO der EREMA Group. Ein wichtiger Meilenstein ist auch die im August eingeleitete Gründung der Holding BLUEONE Solutions gemeinsam mit dem österreichischen Familienunternehmen Lindner. Mit der Einbringung der Lindner Washtech zählen nun auch Waschanlagen zum umfangreichen Portfolio der EREMA Group.

Entwicklungen im Post Consumer- und PET-Recycling
Erfolgreich erweist sich die neue DuaFil® Compact Technologie, die EREMA speziell für anspruchsvolle Anwendungen mit hohem Verschmutzungs- und Feuchtigkeitsgrad entwickelt hat. Seit der Markteinführung auf der K 2022 wurden rund 20 INTAREMA® TVEplus® DuaFil® Compact Anlagen verkauft. Im Post-Consumer-Segment bewährt sich zudem die ReFresher Technologie für die Produktion von geruchsoptimiertem Regranulat, die nun weltweit mit einer Gesamtkapazität von einer Million Jahrestonnen für Folien- und Mahlgutanwendungen im Einsatz ist. Eine Neuheit ist die DischargePro Steuerung für den EREMA Laserfilter, die für die diesjährigen Plastics Recycling Awards Europe nominiert wurde. Die Austragssteuerung reagiert automatisch auf Schwankungen während des Recyclingprozesses und reduziert den Schmelzeverlust um bis zu 50 Prozent. Mit dem neuen Fast-Track-Programm reagiert EREMA auf den Bedarf nach schnell verfügbaren Maschinen zu einem attraktiven Preis-Leistungsverhältnis.

Bei Bottle-Anwendungen beweisen die seit 25 Jahren bewährten VACUREMA® Systeme ihre Leistungsfähigkeit. Über 400 EREMA PET-Anlagen für Food Grade sind weltweit im Einsatz und erreichen eine Gesamtkapazität von mehr als 4,5 Millionen Tonnen pro Jahr. Auch in der Textilindustrie gewinnt das PET-Recycling an Bedeutung. Speziell für das Faser-zu-Faser-Recycling wurde die FibrePro:IV Technologie entwickelt, für die je nach Form und Verschmutzung der PET-Faserabfälle Maschinenkombinationen von EREMA oder der auf Schredder-Extruder-Technologie spezialisierten PURE LOOP zum Einsatz kommen. Für diese Applikationen hat die EREMA Group ein eigenes Faser-Technikum am Stammsitz in Ansfelden geschaffen.

Großes Potenzial für Kunststoffrecycling
Die weltweit produzierte Kunststoffmenge liegt derzeit bei etwa 400 Millionen Tonnen pro Jahr – endenz steigend. Davon werden global 9 Prozent recycelt. Ein großes Potenzial für die EREMA Group, wie Manfred Hackl betont.

CHINA WAVE: Kooperation zwischen Pitti Uomo und CHIC (c) RAXXY
03.06.2024

CHINA WAVE: Kooperation zwischen Pitti Uomo und CHIC

  • Pitti Uomo und CHIC kooperieren zur kommenden Veranstaltung in Florenz vom 11. bis 14. Juni 2024 und präsentieren Highfashion-Design aus China im Rahmen von CHINA WAVE

Vom 11. bis 14. Juni 2024 präsentieren sich erstmalig acht zeitgenössischen Designerbrands aus China auf dem führenden Menswear- und Lifestyle-Event Pitti Uomo in der Fortezza da Basso in Florenz auf 264 Quadratmetern unter dem Dach der CHIC, China International Fashion Fair.

CHINA WAVE, entstanden aus der Partnerschaft zwischen Pitti Uomo und der China National Garment Association, ist eine Zusammenstellung von chinesischen Designerlabels, die in Florenz ihre Designkompetenz zeigen. Zu den Designern zählen BLACKHEAD, FENGGY, JDV, KB HONG BY K-BOXING, KEYONE, RAXXY, TYPETAIL und VALLEYOUTH.

Zur nächsten CHIC vom 27. bis 29. August in Shanghai werden rund 500 Aussteller mit internationaler Beteiligung aus Europa und Asien erwartet. Die CHIC - China International Fashion Fair wird von der China National Garment Association in Zusammenarbeit mit der China World Exhibition veranstaltet.

  • Pitti Uomo und CHIC kooperieren zur kommenden Veranstaltung in Florenz vom 11. bis 14. Juni 2024 und präsentieren Highfashion-Design aus China im Rahmen von CHINA WAVE

Vom 11. bis 14. Juni 2024 präsentieren sich erstmalig acht zeitgenössischen Designerbrands aus China auf dem führenden Menswear- und Lifestyle-Event Pitti Uomo in der Fortezza da Basso in Florenz auf 264 Quadratmetern unter dem Dach der CHIC, China International Fashion Fair.

CHINA WAVE, entstanden aus der Partnerschaft zwischen Pitti Uomo und der China National Garment Association, ist eine Zusammenstellung von chinesischen Designerlabels, die in Florenz ihre Designkompetenz zeigen. Zu den Designern zählen BLACKHEAD, FENGGY, JDV, KB HONG BY K-BOXING, KEYONE, RAXXY, TYPETAIL und VALLEYOUTH.

Zur nächsten CHIC vom 27. bis 29. August in Shanghai werden rund 500 Aussteller mit internationaler Beteiligung aus Europa und Asien erwartet. Die CHIC - China International Fashion Fair wird von der China National Garment Association in Zusammenarbeit mit der China World Exhibition veranstaltet.

Weitere Informationen:
CHIC Fair Pitti Uomo China
Quelle:

JANDALI MODE.MEDIEN.MESSEN

30.05.2024

STFI auf dem Innovationstag Mittelstand des BMWK

Beim Innovationstag Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) präsentiert sich der innovative Mittelstand als treibende Kraft der deutschen Wirtschaft. Unter dem Leitgedanken „So geht Zukunft! – Digital. Transformativ. Resilient.“ verspricht die Veranstaltung spannende Einblicke in wegweisende Technologien und zeigt, wie Unternehmerinnen und Unternehmer aus ganz Deutschland den technologischen Wandel vorantreiben. Rund 300 Aussteller präsentieren bei der Open-Air-Veranstaltung die Ergebnisse ihrer zukunftsweisenden Forschungs- und Entwicklungsprojekte und laden zur Entdeckungsreise ein. Das STFI präsentiert zum Innovationstag Mittelstand des BMWK am 13.06.2024 in Berlin fünf textile Forschungshighlights aus den Bereichen Schutztextilien, Digitalisierung sowie Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Wellness.

Beim Innovationstag Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) präsentiert sich der innovative Mittelstand als treibende Kraft der deutschen Wirtschaft. Unter dem Leitgedanken „So geht Zukunft! – Digital. Transformativ. Resilient.“ verspricht die Veranstaltung spannende Einblicke in wegweisende Technologien und zeigt, wie Unternehmerinnen und Unternehmer aus ganz Deutschland den technologischen Wandel vorantreiben. Rund 300 Aussteller präsentieren bei der Open-Air-Veranstaltung die Ergebnisse ihrer zukunftsweisenden Forschungs- und Entwicklungsprojekte und laden zur Entdeckungsreise ein. Das STFI präsentiert zum Innovationstag Mittelstand des BMWK am 13.06.2024 in Berlin fünf textile Forschungshighlights aus den Bereichen Schutztextilien, Digitalisierung sowie Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Wellness.

Molotowcocktailschutzanzug – textiler Schutzanzug für Polizeieinsatzkräfte zum Schutz vor Molotowcocktails
Spezialeinsatzkräfte sind auf Schutzkleidung angewiesen, die vor vielfältigen Gefahren schützt. Meist schränkt eine höhere Schutzwirkung den Tragekomfort ein. Forscher des STFI und des ITA Aachen haben daher gemeinsam ein hitzebeständiges Gewebe entwickelt, das vor Angriffen mit Molotowcocktails schützt und dabei gleichzeitig einen hohen Tragekomfort gewährt. Molotowcocktails können schwerwiegende Verletzungen hervorrufen, die es zu verhindern gilt. Das Verletzungspotential hängt insbesondere mit der extrem hohen Verbrennungstemperatur von 800 °C – 1.700 °C zusammen, aber auch der starken adhäsiven Wirkung der Brandsätze. Die entwickelte Schutzkleidung zeichnet sich durch eine optimierte Faserzusammensetzung sowie durch eine spezielle Garn- und Gewebekonstruktion aus. Dar-über hinaus wurde die Funktionalisierung des Gewebes angepasst.

Holz/Textil-Faltwerke
Im abgeschlossenen Projekt wurden Holz-Textil-Faltwerken (HTF) entwickelt, die temporär zum Zweck des Schallschutzes, Sichtschutzes oder der räumlichen Abgrenzung aufstellbar sind. Unter Nutzung der Origami-Mathematik wurden mehrschichtige Holz-Textil-Verbunde entwickelt. Das Textil dient als zweidimensionales Scharnier der fertigen Konstruktion. Durch den Verbund aus biegeschlaffen textilen Materialien mit biegesteifen Holzelementen sind Faltbewegungen möglich, die eine selbsttragende Struktur entstehen lassen. Die HTF zeichnen sich durch kleines Packvolumen und Leichtbauweise aus. Gezeigt wird ein Tischmodell des Demonstrators.

Graviola
In der Naturmedizin werden die Blätter des tropischen Graviola-Baumes (Annona muricata) zur Verbesserung des Wohlbefindens und zur Behandlung zahlreicher Krankheiten eingesetzt. Die Wirkung der Graviolapflanze ist hauptsächlich auf die enthaltenen aktiven Wirkstoffe der Acetogenine zurückzuführen. Ziel des Projektes GRAVIOLA war die Entwicklung neuartig funktionalisierter Textilien, die mit Wirkstoffen der Graviolapflanze ausgerüstet sind. Gezeigt werden auf dem internationalen Pavillon des Innovationstag Mittelstand mit Graviola ausgerüstete Textilmuster auf Basis von Wirkstoffverkapselungen und Graviolaextrakten.

INTAKE – Entwicklung und Erprobung intelligenter Einbringungstechnologie für Datenkerne in der Wäschekonfektionierung
Im Projekt INTAKE haben sich aktuell sechs Forschungspartner das Ziel gesetzt, ein KI-gesteuertes Verfahren zu entwickeln, das RFID-Antennenfäden und -Chips während des Konfektionsprozesses in die Wäsche einbringt und so die Notwendigkeit des nachträglichen Patchens eliminiert. Die Wäsche selbst wird so zu einem individuell funktionalisierten RFID-Transponder gemacht. Gezeigt wird Flachwäsche wie z.B. Bettlaken oder Kopfkissen mit integrierter kleindimensionaler RFID-Fadentechnologie inkl. Datenkern und Textilantenne für eine gesteuerte Einbringung per KI und zukünftige Leasing-Szenarien

Entwicklung und Untersuchung der Fusion zwischen innovativen Technologiekombinationen und nachhaltigen Designstrategien, dargestellt als multifunktionale Spielmatte (MultiMatt)
Die Multimatt ist eine Spielmatte, welche unterschiedliche Fertigungs- und Veredlungstechnologien unter Verwendung eines rezyklierten und Cradle to Cradle-zertifizierten Materials zu einem kreislauffähigen Produkt vereint. Die entwickelte MultiMatt verbindet den Monomaterial-Ansatz mit dem Flächenbildungsverfahren Stricken und den Veredlungs- und Funktionalisierungstechnologien 3D-Druck, Rückenbeschichtung und Laserbehandlung. Damit ist die Entwicklung zur Anwendung für nachhaltiges Design, kreislauffähige Materialverbunde und Rezyklate geeignet.

Weitere Informationen:
Textilforschung Mittelstand BMWK
Quelle:

Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V. (STFI)

Gebr. Otto auf der Techtextil Foto Gebr. Otto
Robin Baumann, Geschäftsführer Andreas Merkel und Verkaufsleiter Werner Jochum (von links)
02.05.2024

Gebr. Otto: Kreislaufwirtschaft zentrales Thema auf der Techtextil

„Kreislaufwirtschaft war Gegenstand der meisten Gespräche“, sagt Andreas Merkel, Geschäftsführer von Gebr. Otto. „Wir widmen uns diesem Thema speziell in Zusammenarbeit mit dem Recycling-Atelier ITA Augsburg. In einem Projekt arbeiten wir an der Entwicklung eines Baumwollgarns, das zu 50 Prozent aus Post-Consumer-Recycling-Baumwolle, kurz PCR-Baumwolle besteht.“ Überzeugend ist der ökologische Nutzen: Im Vergleich zu einem Kilo neuer Baumwolle erfordert ein Ringgarn mit 50 Prozent PCR-Anteil einen Bruchteil des Wassers und der Energie, die für neue Rohware nötig wäre.
Einfach ist das Verarbeiten von recycelten Fasern nicht, denn diese weisen ganz andere Eigenschaften auf als Virgin-Baumwolle: Die recycelten Fasern sind deutlich kürzer, sie haben eine andere Oberflächenstruktur und dadurch andere Haft- und Gleiteigenschaften. Eine Herausforderung ist, dem Vorgarn die richtige Drehung mitzugeben, so dass in der Ringspinnerei keine Fehlverzüge entstehen.
„An der technischen Umsetzung für die Spinnerei und die Spinnereivorbereitung arbeiten wir derzeit“, erklärt Andreas Merkel. „Für zwei Garnstärken haben wir schon erfreulich gute Ergebnisse erzielt.“
 

„Kreislaufwirtschaft war Gegenstand der meisten Gespräche“, sagt Andreas Merkel, Geschäftsführer von Gebr. Otto. „Wir widmen uns diesem Thema speziell in Zusammenarbeit mit dem Recycling-Atelier ITA Augsburg. In einem Projekt arbeiten wir an der Entwicklung eines Baumwollgarns, das zu 50 Prozent aus Post-Consumer-Recycling-Baumwolle, kurz PCR-Baumwolle besteht.“ Überzeugend ist der ökologische Nutzen: Im Vergleich zu einem Kilo neuer Baumwolle erfordert ein Ringgarn mit 50 Prozent PCR-Anteil einen Bruchteil des Wassers und der Energie, die für neue Rohware nötig wäre.
Einfach ist das Verarbeiten von recycelten Fasern nicht, denn diese weisen ganz andere Eigenschaften auf als Virgin-Baumwolle: Die recycelten Fasern sind deutlich kürzer, sie haben eine andere Oberflächenstruktur und dadurch andere Haft- und Gleiteigenschaften. Eine Herausforderung ist, dem Vorgarn die richtige Drehung mitzugeben, so dass in der Ringspinnerei keine Fehlverzüge entstehen.
„An der technischen Umsetzung für die Spinnerei und die Spinnereivorbereitung arbeiten wir derzeit“, erklärt Andreas Merkel. „Für zwei Garnstärken haben wir schon erfreulich gute Ergebnisse erzielt.“
 
Von Haus aus nachhaltig
Dem Thema Recycling widmet sich Gebr. Otto bereits seit langem – bisher im Bereich pre-consumer waste. Die Otto-Garninnovation recot2 besteht zu 25 Prozent recycelter und zu 75 Prozent aus GOTS-zertifizierter Virgin-Bio-Baumwolle. Das spart auf ein Kilogramm recot2-Textilien rechnerisch rund 5.000 Liter Wasser. Beim wiederverwerteten Material handelt es sich bei recot2 um Webkanten und Spulenreste.  Auf den Markt gebracht hat Gebr. Otto dieses Garn schon vor 15 Jahren. „Im Markt aktiv nachgefragt wird das Recycling-Garn allerdings erst seit einigen Jahren“, sagt Andreas Merkel. Mittlerweile kommt es bei Wäsche- und Bekleidungsherstellern zum Einsatz und verhält sich, so die Kunden, nicht anders als ein Baumwollgarn aus neuen Fasern.

Innovationspartnerschaft mit Kelheim
Gemeinsam mit dem bayrischen Faserspezialisten Kelheim Fibres hat Gebr. Otto ein Konzept für nachhaltige wie leistungsfähige Periodenunterwäsche entwickelt. Dabei kommen biobasierte Materialien zum Einsatz, die sich durch überzeugende Performancewerte auszeichnen. Die eingesetzten verschiedenen Viskosespezialfasern stammen von Kelheim. In der jeweils passenden Zusammensetzung verspinnt sie Gebr. Otto. „Aufgrund der Anforderungen und der Testergebnisse, die Kelheim für die verschiedenen Schichten der Panty ermittelt hat, entwickeln wir unsere Garnmischungen“, erklärt Andreas Merkel, Geschäftsführer von Gebr. Otto. „Auf kurzfristige Anforderungen, auch für Spezialanfragen von Wäsche-Brands, also den Verwendern, können wir binnen kurzer Zeit die gewünschten Garne liefern.“   

Baumwolle-Hanf Mischung
Neu ist eine Mischung aus Bio-Baumwolle und nativem Hanf aus Deutschland. „An sich gibt es Fasern aus Hanf schon lange“, erklärt Andreas Merkel. „Die Faser ist etwas gröber und ‚störrischer‘ als Baumwolle.“ Mit einem neuen Aufschlussverfahren – vorgenommen durch einen regionalen Partner – kann Otto den Hanf nun mit langstapeliger Bio-Baumwolle verspinnen. „Wir konnten gute Garnwerte erreichen und haben auf der Techtextil verschiedene Anfragen zur Bemusterung bekommen.“ Eingesetzt wird die neue Hanf-Baumwoll-Mischung für Gestricke genauso wie Gewebe oder im Sockenbereich.  

„Wir hatten über alle Messetage eine sehr hohe Frequenz an Besuchern auf unserem Stand“, sagt Andreas Merkel. „Wir konnten direkt vor Ort einige Abschlüsse erzielen. Außerdem haben wir Aufträge für Bemusterungen und Anfragen für Projekte mit nach Hause genommen“, fasst Merkel zusammen. „Das darf allerdings über die schwierige Marktlage nicht hinwegtäuschen: Wir erleben eine Zeit hoher Kaufzurückhaltung, sehen Insolvenzen von Marktbegleitern und Partnern. Auch wir von Gebr. Otto verzeichnen im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatz- und Mengenrückgang. Wir sind allerdings auf einem sehr hohen Niveau gestartet, was bedeutet, dass wir auch heute profitabel arbeiten können.“

02.05.2024

Curt Bauer GmbH insolvent: Ursachen sind Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg

Der Spezialist für Heim- und technische Textilien Curt Bauer GmbH mit Sitz in Aue-Bad Schlema im Erzgebirge strebt eine Neuaufstellung im Rahmen eines Insolvenzverfahrens an. Das Familienunternehmen, das auf eine 1867 gegründete Weberei zurückgeht, entwirft, produziert und vertreibt luxuriöse Tisch- und Bettwäschesortimente, Bekleidungsdamaste für den afrikanischen Markt sowie anspruchsvolle Textilien für den Einsatz im Automobilbereich, im Kälteschutz. Rüdiger Bauch vom Chemnitzer Standort der bundesweit vertretenen Kanzlei Schultze & Braun prüft als vorläufiger Insolvenzverwalter die wirtschaftlichen Voraussetzungen für eine Sanierung. Ziel ist, eine Fortführungs-Perspektiven für den Standort in Aue-Bad Schlema, die Bereiche Heimtextilien, Bekleidungsdamast für den afrikanischen Markt und technische Textilien und die insgesamt gut 100 hochqualifizierten Mitarbeitenden zu erreichen.

Der Geschäftsbetrieb von Curt Bauer läuft in vollem Umfang weiter. Bestellungen und Aufträge werden wie geplant bearbeitet, hergestellt, verpackt und ausgeliefert. Neubestellungen sind weiterhin möglich. Die Kunden wurden über die Entwicklung im Unternehmen informiert.

Der Spezialist für Heim- und technische Textilien Curt Bauer GmbH mit Sitz in Aue-Bad Schlema im Erzgebirge strebt eine Neuaufstellung im Rahmen eines Insolvenzverfahrens an. Das Familienunternehmen, das auf eine 1867 gegründete Weberei zurückgeht, entwirft, produziert und vertreibt luxuriöse Tisch- und Bettwäschesortimente, Bekleidungsdamaste für den afrikanischen Markt sowie anspruchsvolle Textilien für den Einsatz im Automobilbereich, im Kälteschutz. Rüdiger Bauch vom Chemnitzer Standort der bundesweit vertretenen Kanzlei Schultze & Braun prüft als vorläufiger Insolvenzverwalter die wirtschaftlichen Voraussetzungen für eine Sanierung. Ziel ist, eine Fortführungs-Perspektiven für den Standort in Aue-Bad Schlema, die Bereiche Heimtextilien, Bekleidungsdamast für den afrikanischen Markt und technische Textilien und die insgesamt gut 100 hochqualifizierten Mitarbeitenden zu erreichen.

Der Geschäftsbetrieb von Curt Bauer läuft in vollem Umfang weiter. Bestellungen und Aufträge werden wie geplant bearbeitet, hergestellt, verpackt und ausgeliefert. Neubestellungen sind weiterhin möglich. Die Kunden wurden über die Entwicklung im Unternehmen informiert.

„Curt Bauer steht seit vielen Jahrzehnten für hochwertige Damaststoffe für die Bekleidungsbranche in Afrika, individuelle Heim- und technische Textilien sowie für Handwerk Made in Germany“, sagen Rüdiger Bauch sowie Claudia Bauer und Gert Bauer, die das Familienunternehmen in der fünften Generation führen. „Das Unternehmen hat seit seiner Gründung bereits zahlreiche Krisen bewältigt. Zusammen werden wir alles dafür tun, dass die Unternehmensgeschichte von Curt Bauer fortgeschrieben werden kann, und wir sind zuversichtlich, dass uns das gelingt.“ Bereits vor dem Insolvenzantrag hat die Unternehmensleitung an der Neuaufstellung von Curt Bauer gearbeitet und Gespräche mit Interessenten für einen Einstieg begonnen, die nun im Rahmen des Insolvenzverfahrens weitergeführt werden sollen.

„Das Ziel ist, dass die Curt Bauer GmbH in den Bereichen Heimtextilien, Bekleidungsdamast und technische Textilien auch in Zukunft von Aue-Bad Schlema aus am globalen Markt aktiv sein kann“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter. Dies wäre beispielsweise durch den Einstieg eines Investors in das Unternehmen und die damit verbundene Fortführung des Geschäftsbetriebs möglich, so Bauch. Die Löhne und Gehälter der gut 100 Beschäftigten sind bis mindestens Ende Juni gesichert. Ab Juli soll Curt Bauer wieder so aufgestellt sein, dass die Löhne und Gehälter aus dem laufenden Geschäftsbetrieb erwirtschaftet werden können.

Der Grund für die notwendige Neuaufstellung sind die Folgewirkungen der Corona-Pandemie sowie der Preissteigerungen in Folge des Krieges in der Ukraine. „Bis 2019 ist die Nachfrage nach unseren Produkten sowohl im Heimtextilien als auch im Bereich der technischen Textilien stetig angestiegen. Im Vertrauen darauf, dass sich dieser Trend fortsetzt, haben wir unsere Unternehmensstrukturen und Produktionskapazitäten angepasst, um den avisierten Kundenbestellungen auch in Zukunft gerecht werden zu können. Durch die Produktionseinschränkungen und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie und die Konsumzurückhaltung vieler Verbraucher im Textilbereich mussten unsere Kunden ihre angekündigten Bestellungszahlen jedoch deutlich reduzieren. Wir haben unsere Produktionskapazitäten und -prozesse zwar schnell an die veränderten Rahmenbedingungen anpassen können, die entstandene Lücke in der Auslastung der Produktion und unseren Planungen konnten wir mit anderen Aufträgen allerdings nicht im erforderlichen Umfang schließen“, sagen Claudia Bauer und Gert Bauer. „Nach dem Ende der Corona-Pandemie deutete sich an, dass sich die Produktnachfrage wieder auf das übliche Niveau bewegen würde. Die positiven Geschäftsaussichten wurde aber durch die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukrainekriegs jäh beendet. Zudem sind die Kosten für Rohstoffe, Vormaterialien und Energie erheblich angestiegen“, sagen die Bauers. „Diese Kombination aus Preissteigerungen und Umsatzrückgängen, von denen nicht nur, aber eben gerade auch die Textilbranche stark betroffen ist, war und ist auch für uns als vorsichtig planendes und agierendes Familienunternehmen über einen Zeitraum von inzwischen mehr als vier Jahren nicht durchzuhalten.“ Claudia Bauer und Gert Bauer sind zuversichtlich, dass sie das Unternehmen mit dem nun begonnen Insolvenzverfahren neu und zukunftsfähig aufstellen können. Dabei gelte aber weiterhin, bei der Produktqualität keine Abstriche zu machen.

Weitere Informationen:
Curt Bauer Insolvenz
Quelle:

Schultze & Braun Rechtsanwaltsgesellschaft für Insolvenzverwaltung mbH

Spatenstich Hochschule Niederrhein Copyright: Carlos Albuquerque/HSNR
von links: Prof. Dr. Maike Rabe (Leiterin Forschungsinstitut für Textil und Bekleidung der HSNR), Prof. Dr. Lutz Vossebein (Dekan Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik), Prof. Dr. Fabienne Köller-Marek (Hochschulkanzlerin), Simon Hendrix (Abteilungsleitung Baumanagement der BLB-Niederlassung Duisburg), Gonça Türkeli-Dehnert (Staatssekretärin NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft), Gabriele Willems (BLB NRW-Geschäftsführerin) und Mönchengladbachs Oberbürgermeister Felix Heinrichs
23.04.2024

Startschuss für die Erneuerung des Textilcampus der Hochschule Niederrhein

Die Staatssekretärin des nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministeriums Gonça Türkeli-Dehnert setzte für den Ersatzneubau der Textilhalle auf dem Mönchengladbacher Campus den symbolischen ersten Spatenstich. Mit dem Bau der neuen Textilhalle startet der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) die Modernisierung für den renommierten Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik an der Hochschule Niederrhein.

Die Staatssekretärin des nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministeriums Gonça Türkeli-Dehnert setzte für den Ersatzneubau der Textilhalle auf dem Mönchengladbacher Campus den symbolischen ersten Spatenstich. Mit dem Bau der neuen Textilhalle startet der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) die Modernisierung für den renommierten Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik an der Hochschule Niederrhein.

Der Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik der Hochschule Niederrhein steht am Campus Mönchengladbach im Kontext einer langen historischen Tradition regionaler Textilindustrie. Architektonisch wird der Campus Webschulstraße durch seine industriellen Backsteingebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert geprägt. Mit dem Ersatz-Neubau der Textilhalle startet die Erneuerung des Gesamtkomplexes. Ziel ist es, eine funktionale Vernetzung der Forschungs- und Lehrgebäude auf dem gesamten Campus zu schaffen. Innnovation und Nachhaltigkeit werden die Nutzung durch die Hochschule Niederrhein prägen: In das moderne Technikum für Textilveredlung des Fachbereichs für Textilund Bekleidungstechnik wird bereits 2025 mit Maschinen für eine emissionsarme, digitale Produktion im Industriemaßstab einziehen. Studierende, aber auch Partner aus der Wirtschaft und Wissenschaft erfahren in diesem Neubau einerseits die Grundlagen der Farbgebung, Ausrüstung oder Beschichtung von Textilien und erhalten andererseits unmittelbar Zugang zu Innovation und Forschung, wie z.B. der wasserfreien Plasmabehandlung oder der Textiltrocknung mit Wasserstoff. Der größte Fachbereich für diese Disziplin in ganz Europa kann mit diesem Bau an die textile Tradition anknüpfen und zugleich einen Beitrag zu einer soliden Ausbildung und Forschung für eine starke Textilwirtschaft in der Zukunft beitragen.

„In den kommenden Jahren realisieren wir hier auf einer limitierten Fläche viele Bauprojekte, um für den Fachbereich optimale Bedingungen zu schaffen. Das Besondere an der neuen Textilhalle sind die recycelten Klinkersteine, die optisch auf das Gesamt-Ensemble abgestimmt werden. Als BLB NRW sorgen wir für nachhaltigen Raum für Forschung und Lehre“, betont BLB NRW Geschäftsführerin Gabriele Willems. Der Ersatz-Neubau wird nachhaltig gebaut. Bis auf den Keller und das Treppenhaus wird das Gebäude in Massivholzbauweise errichtet. Vorteile sind, dass diese Bauweise gegenüber einer Stahlbetonkonstruktion leichter ist und bessere Wärmedämmeigenschaften besitzt. Für die Fassade der neuen Textilhalle werden recycelte Klinkersteine verwendet. Durch die Wiederverwendung rückgebauter Klinker können CO2-Emissionen gegenüber neu produzierten Steinen eingespart werden. Auch durch geänderte Herstellungsprozesse und Betonrezepturen sollen gemäß Herstellerangaben ungefähr 30 bis 50 Prozent weniger CO2-Emissionen beim Rohbau erreicht werden. Das Dach wird begrünt und mit einer leistungsstarken Photovoltaik- Anlage ausgestattet.

Die Besonderheit des Ersatz-Neubaus wird die transparente Gebäudegestaltung sein. Als Fenster zur Forschung macht er die Hochschulaktivitäten entlang der Rheydter Straße sichtbar und stärkt hiermit die urbane Wahrnehmung und Identität des Campus. Die vier großen Fenster ermöglichen Passanten einen Blick in die Textilhalle. Neben der großen Fensterfront im Erdgeschoss sorgt ein Lichtband im oberen Teil der Fassade für ausreichend Helligkeit in den Lehrräumen. „Die Hochschule Niederrhein ist einer unserer wichtigsten Partner, wenn es darum geht, Mönchengladbach als textilen Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionsstandort von morgen aufzustellen. Das wird deutlich durch gemeinsame Projekte wie die Textilfabrik 7.0, aber auch durch die vielen klugen Köpfe, die die Hochschule Tag für Tag zu den Fachkräften von morgen ausbildet. Mit dem Bau der neuen Textilhalle schreiben das Land und der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW an dieser Erfolgsgeschichte mit. Ich freue mich sehr über das architektonisch ansprechende und topmoderne Hochschulgebäude, dessen Bau wir heute einleiten“, stellt der Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach, Felix Heinrichs, heraus.

Der Ersatz-Neubau ergänzt den Campus sinnvoll und setzt den Startschuss für den Ausbau des Fachbereichs Textil- und Bekleidungstechnik. Nach Fertigstellung zieht die Spinnerei in den Neubau, damit weitere Teilprojekte am Campus Mönchengladbach starten können. Die leergezogene denkmalgeschützte Spinnerei wird daraufhin kernsaniert. Teile der Spinnerei sowie der ehemaligen Textilveredelung werden perspektivisch abgebrochen, die grundlegende Bausubstanz bleibt jedoch erhalten. Die Spinnerei als Forschungs- und Lehrgebäude wird zudem modernisiert und energetisch ertüchtigt. Auch durch neu gestaltete Grünflächen entsteht eine hohe Aufenthaltsqualität für Studierende und Lehrende. Nach der Fertigstellung werden dem Fachbereich durch die modernisierte Spinnerei und den Neubau rund 2.500 Quadratmeter Nutzungsfläche mit modernsten Bedingungen für Forschung und Lehre zur Verfügung stehen.

Quelle:

Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW
Niederlassung Duisburg

Foto: Messe Frankfurt
16.04.2024

Techtextil Innovation Awards 2024

Die Gewinner der diesjährigen Innovation Awards der internationalen Leitmessen Techtextil und Texprocess stehen fest. 15 Preisträger in acht Kategorien erhalten die Auszeichnung für wegweisende Forschung, neue Produkte, Verfahren oder Technologien. Die prämierten Innovationen zeigen textile Lösungen als essenzielle Treiber für Weiterentwicklungen in zahlreichen Branchen wie Luftfahrt, Automobil, Medizin oder Bau.

Die Gewinner der diesjährigen Innovation Awards der internationalen Leitmessen Techtextil und Texprocess stehen fest. 15 Preisträger in acht Kategorien erhalten die Auszeichnung für wegweisende Forschung, neue Produkte, Verfahren oder Technologien. Die prämierten Innovationen zeigen textile Lösungen als essenzielle Treiber für Weiterentwicklungen in zahlreichen Branchen wie Luftfahrt, Automobil, Medizin oder Bau.

Gewinner Techtextil Innovation Award

Flugzeuge besser recyceln
Leichter als viele Metalle und flexibel im Design: Faserverbundwerkstoffe sind aus der modernen Luft- und Raumfahrt nicht mehr wegzudenken. Die textilverstärkten Leichtbaumaterialien, meist eine Mischung aus Glas- oder Kohlenstofffasern und Kunstharz, reduzieren das Gewicht von Flugzeugen – und damit deren Treibstoffverbrauch – so stark, dass manche modernen Flieger inzwischen zu mehr als 50 Prozent aus ihnen bestehen. Damit stellt sich auch immer dringlicher die Frage nach dem Recycling dieser Verbundmaterialien. Für ein neues Verfahren, mit dem Flugzeugteile aus thermoplastischem Faserverbund künftig besser recycelt werden können sollen, erhält das belgische Textilforschungsinstitut Centexbel den Techtextil Innovation Award in der Kategorie „New Approaches on Sustainability & Circular Economy“. Das prämierte Verfahren, dessen Entwicklung nach Angaben von Centexbel eng von Airbus begleitet wurde, nutzt Induktionswärme. Mit ihrer Hilfe kann man verschweißte thermoplastische, textilverstärkte Verbundwerkstoffe erhitzen und anschließend voneinander lösen. Stringer, Teile von Tragflächen und andere textilbasierte Flugzeugteile sollen sich so künftig besser trennen und wiederverwenden lassen.

Smartes Dach
Der Techtextil Innovation Award in der Kategorie „New Product“ geht an das portugiesische Technologiezentrum für Textil- und Bekleidungsindustrie CITEVE für ein intelligentes, textilverstärktes Abdichtungssystem für Flachdächer. Das „Smart Roofs System“ (SRS) besteht aus einer thermisch reflektierenden, flüssigen Abdichtungsmembran auf Wasserbasis und einer intelligenten textilen Verstärkungsstruktur aus einem Jacquard-Gewebe aus recyceltem Polyester. Diese enthält elektronische Garne, die auf Wärme, Temperatur und Feuchtigkeit reagieren. Das innovative System bietet laut CITEVE eine bessere technische Leistung und ist nachhaltiger als bisherige Lösungen für Flüssigmembranen.

Drei Preisträger in der Kategorie „New Technology“:

Selbstkühlende Textilien gegen Klimawandel-Folgen
Eine neuartige Beschichtung für selbstkühlende Textilien der Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF) erhält einen Techtextil Innovation Award in der Kategorie „New Technology“. Anders als Sonnenschirme oder Markisen, die die Sonneneinstrahlung nur indirekt abhalten, ermöglicht die Beschichtung es Textilien, selbst aktiv zu kühlen. Dazu reflektiert sie nicht nur das Sonnenlicht, sondern strahlt auch Wärmeenergie wieder ab. Die Entwicklung der Beschichtung erfolgt auch vor dem Hintergrund steigender Temperaturen durch den Klimawandel. Der Kühlenergiebedarf in Städten sei zwischen 1970 und 2010 um 23 Prozent gestiegen. Bisher sorgen vor allem Ventilatoren und Klimaanlagen für Abkühlung. Doch die verbrauchen viel Strom: Bereits 2018 schätzte die Internationale Energieagentur (IEA), dass rund zehn Prozent des weltweiten Strombedarfs auf Klimaanlagen und Ventilatoren entfallen; 2050 könnten Klimaanlagen laut IEA nach der Industrie der zweitgrößte Treiber des globalen Energiebedarfs sein.

Besserer Schutz vor Sepsiserregern
Sepsis, auch bekannt als Blutvergiftung, ist weltweit für jeden fünften Todesfall verantwortlich. Ursache der Infektion sind häufig Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze oder Viren, die auch in Krankenhauswäsche vorkommen und von dort über Wunden in den Körper gelangen können. Das hessische Unternehmen Heraeus Precious Metals erhält einen Techtextil Innovation Award in der Kategorie „New Technology“ für eine neue antimikrobielle Technologie, die Krankenhauspatient*innen künftig besser vor Sepsiserregern schützen soll. Dabei handelt es sich um ein Additiv auf Edelmetallbasis mit dem Namen AGXX. Kleidung und Bettwäsche in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sollen so künftig besser antimikrobiell ausgestattet werden können als mit derzeitigen Lösungen. Und so funktioniert es: In Textilien eingearbeitet, löst AGXX durch das Zusammenwirken der Edelmetalle Silber und Ruthenium eine katalytische Reaktion aus, die reaktiven Sauerstoff erzeugt, der Mikroorganismen wirksam abtöten soll. Die antimikrobielle Wirksamkeit der prämierten Neuentwicklung konnte Heraeus nach eigenen Angaben bisher bei 130 verschiedenen Mikroorganismen nachweisen und zudem zeigen, dass diese auch nach 100 Wäschen im Textil erhalten bleibt.

Smarte Textilpumpe hält Kleidung trocken
Bei Kleidung ist Komfort einer der wichtigsten Aspekte. Er leidet schnell, wenn ein Kleidungsstück nass wird, zum Beispiel durch Schweiß. Um diesen künftig schon während des Tragens aus Hemd oder Jacke zu entfernen, hat das schwedische Unternehmen LunaMicro eine intelligente Feuchtigkeitsmanagement-Technologie entwickelt. Dabei handelt es sich um ein mehrlagiges, poröses Textil, das mit einer kleinen Batterie verbunden ist. Eingearbeitet in ein Kleidungsstück, soll diese smarte Textilpumpe Flüssigkeiten wie Schweiß aktiv aus dem Inneren der Kleidung nach außen befördern und die Träger*innen trocken halten. Für die in Schweden und den USA patentierte elektroosmotische Textilpumpe erhält das Unternehmen einen Techtextil Innovation Award in der Kategorie „New Technology“. Die Innovation soll schon bald in Outdoor- und Arbeitsschutzkleidung sowie in persönlicher Schutzausrüstung (PSA) zum Einsatz kommen.

Zwei Preisträger in der Kategorie “New Concept”:

Nachhaltiges Bauen: Bis zu 30 Prozent Beton einsparen
Rund 40 Prozent der globalen CO2-Emissionen entfallen derzeit auf den Bau- und Gebäudebereich. Vor allem bei der Herstellung von Beton, einem der wichtigsten Baustoffe, werden große Mengen CO2 freigesetzt. Das Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM) und das Institut für Massivbau (IMB) an der TU Dresden erhalten einen von zwei Techtextil Innovation Awards in der Kategorie „New Concept“ für ein neues Fertigungsverfahren von Betonfertigteilen unter Verwendung von Carbon, mit dem sich bis zu einem Drittel Beton einsparen lassen soll. Darum geht es: Um Material zu sparen, kommen im Neubau vorzugsweise sogenannte Hohlkörperdecken zum Einsatz. Das sind Betonfertigteile, die im Gegensatz zu massiven Stahlbetondecken Hohlräume enthalten und daher weniger Beton benötigen. Mit dem neuen Fertigungsverfahren, das die Institute mit Unternehmen der Textil- und Baubranche entwickelt haben, lassen sich Hohlkörperdecken-Betonfertigteile mit Carbon herstellen, die künftig noch weitaus mehr Beton und damit CO2 einsparen sollen. Mit dem prämierten Verfahren sollen sich Privat- und Industriegebäude schon bald nachhaltiger und ressourcenschonender bauen lassen als bisher.

Veganes Leder aus Hanfabfällen
Ebenfalls in der Kategorie „New Concept“ wird das Biotech-Start-up Revoltech mit einem Techtextil Innovation Award ausgezeichnet. Das junge Unternehmen aus Darmstadt erhält den Preis für seinen veganen, vollständig recycelbaren Lederersatz aus Hanffasern namens „LOVR“ (ein Akronym für „lederähnlich, ohne Plastik, vegan, reststoffbasiert“). Laut Revoltech ist es der „weltweit erste wirklich zirkuläre Lederersatz“. Vegane Lederalternativen hätten bisher oft zwei Probleme: Entweder seien sie nicht rein pflanzlich, weil sie erdölbasierte Bestandteile enthielten, oder sie würden im Labor gezüchtet und seien daher schwer skalierbar. LOVR dagegen vereint laut Fuhrmann Skalierbarkeit und 100-prozentige Kompostierbarkeit. Die für LOVR verwendeten Hanfabfälle stammen aus dem industriellen Hanfanbau. Der prämierte Lederersatz ist Revoltech zufolge bereits in Schuhen und in einem Konzeptfahrzeug des Autoherstellers KIA im Einsatz. Bald soll er auch bei Polstermöbeln, in Autoinnenräumen und Bekleidung für mehr Nachhaltigkeit sorgen.

Zwei Preisträger in der Kategorie “New Technologies on Sustainability & Recycling”:

Fasern nachhaltiger zu 3D-Formen verbinden
In der Kategorie „New Technologies on Sustainability & Recycling“ geht ein Techtextil Innovation Award an Norafin Industries aus dem sächsischen Mildenau. Der Preis würdigt das neue Verfahren „Hydro-Shape“, mit dem sich Fasern mit Hochdruckwasserstrahlen zu einer 3D-Form verbinden lassen. „Statt nur textile Flächen zu erzeugen, können mit dem neuen Verfahren dreidimensionale Strukturen von der Faser bis zum Endprodukt in einem Schritt hergestellt werden. Im Ergebnis entstehe ein textiles 3D-Produkt, das in Sachen Abfallreduzierung neue Wege gehe und zudem aus biologisch abbaubaren Naturfasern hergestellt werden könne. Die Entwicklung der Technologie erfolgte laut Jolly auch vor dem Hintergrund der Single-Use-Plastics Directive, einer EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Einwegplastik, die 2021 in Kraft trat. Auf der Techtextil will Norafin das nun ausgezeichnete Fügeverfahren erstmals der Öffentlichkeit vorstellen.

Biobasierte Isolationstextilien statt synthetischer Dämmstoffe
Eine gute Wärmedämmung von Gebäuden ist wichtig für den Klimaschutz, denn sie reduziert den Energieverbrauch und damit die benötigte Heizenergie. Dämmstoffe wie Polyurethan oder Styropor dämmen zwar gut, enthalten aber auch fossile Rohstoffe. Um solche synthetischen Materialien in Zukunft zu ersetzen und nachhaltiger zu dämmen, hat das Aachener Start-up SA-Dynamics gemeinsam mit Industriepartnern recycelbare Dämmtextilien aus biobasierten Aerogelfasern entwickelt. Dafür erhält das Unternehmen den zweiten Techtextil Innovation Award in der Kategorie „New Technologies on Sustainability & Recycling“. Die EU und Regierungen vieler Staaten setzen auch bei der Gebäudedämmung verstärkt auf regulatorische Maßnahmen für mehr Klima- und Umweltschutz. Die neuen Isolationstextilien aus Aerogelfasern, die zu über 90 Prozent aus Luft bestehen und sich auf Textilmaschinen verarbeiten lassen, sollen synthetische Dämmstoffe in ihrer Schutzwirkung sogar übertreffen

Quelle:

Messe Frankfurt

Michael Steidle leitet die Mayer GmbH TechConcepts, ehemals Textildruckerei Heinrich Mayer. Foto Mayer GmbH TechConcepts
Michael Steidle leitet die Mayer GmbH TechConcepts, ehemals Textildruckerei Heinrich Mayer.
09.04.2024

Aus Textildruckerei Mayer wird Mayer GmbH TechConcepts

Die Textildruckerei Mayer heißt von nun an “Mayer GmbH TechConcepts”. Das Unternehmen hat im Jahr seines 50-jährigen Bestehens die Umfirmierung vollzogen, die dem Wandel des Portfolios Rechnung trägt. Im Jahr 1974 war Unternehmensgründer Heinrich Mayer mit klassischem Textildruck in den Markt eingetreten. Heute bietet Mayer TechConcepts unter der Leitung von Michael Steidle, Schwiegersohn des Gründers, Lösungen im Bereich der Sensorik, Aktorik sowie 3D-Hartbeschichtungen an.

Zusammen mit seiner Frau Claudia führt er die Mayer GmbH TechConcepts, wie das Unternehmen offiziell seit Ende Februar 2024 heißt, in zweiter Generation. Textilien sind zwar weiterhin Teil des Portfolios, die Bandbreite wurde jedoch deutlich vergrößert. Beschichtet werden auch andere Materialien von Plastik und Metallen bis Kunstleder.

Das Unternehmen lebt von seinen technischen Lösungen. Neben Keramikbeschichtung sind das vor allem Flächenlösungen mit Sensorik, beispielsweise ein leicht formbares Material ausgestattet mit einem flächigen Drucksensor, welches bei medizinischen Geräten zum Einsatz kommt. Ein anderes Beispiel ist eine Flächenheizung, die durch Druck aktiviert wird.

Die Textildruckerei Mayer heißt von nun an “Mayer GmbH TechConcepts”. Das Unternehmen hat im Jahr seines 50-jährigen Bestehens die Umfirmierung vollzogen, die dem Wandel des Portfolios Rechnung trägt. Im Jahr 1974 war Unternehmensgründer Heinrich Mayer mit klassischem Textildruck in den Markt eingetreten. Heute bietet Mayer TechConcepts unter der Leitung von Michael Steidle, Schwiegersohn des Gründers, Lösungen im Bereich der Sensorik, Aktorik sowie 3D-Hartbeschichtungen an.

Zusammen mit seiner Frau Claudia führt er die Mayer GmbH TechConcepts, wie das Unternehmen offiziell seit Ende Februar 2024 heißt, in zweiter Generation. Textilien sind zwar weiterhin Teil des Portfolios, die Bandbreite wurde jedoch deutlich vergrößert. Beschichtet werden auch andere Materialien von Plastik und Metallen bis Kunstleder.

Das Unternehmen lebt von seinen technischen Lösungen. Neben Keramikbeschichtung sind das vor allem Flächenlösungen mit Sensorik, beispielsweise ein leicht formbares Material ausgestattet mit einem flächigen Drucksensor, welches bei medizinischen Geräten zum Einsatz kommt. Ein anderes Beispiel ist eine Flächenheizung, die durch Druck aktiviert wird.

Ende April zeigt Mayer TechConcepts auf der Techtextil in Frankfurt seine neusten Entwicklungen. Dazu gehören ultradünne, flexible Sensorflächen, die das Unternehmen im Endlosdruck herstellt. Sie eignen sich beispielsweise für eine automatische Abschaltlösung bei medizinischen Geräten. Mit Sensorik und Aktorik ausgestattete Flächenlösungen bis 1,6 m² finden außerdem als hochwertige und smarte Auto-Interieurs ihre Anwendung. Des Weiteren präsentiert das Unternehmen seine neuen Bio-Polyurethane, die Mayer TechConcepts für seine patentierte CERAPUR Keramikbeschichtung einsetzt.

Quelle:

Mayer GmbH TechConcepts

Freudenberg: Standort Sant’Omero implementiert ZDHC (c) Freudenberg Performance Materials
08.04.2024

Freudenberg: Standort Sant’Omero implementiert ZDHC

Freudenberg Performance Materials Apparel Europe (Freudenberg) erreicht einen weiteren Meilenstein in Sachen Nachhaltigkeit: Das neue Freudenberg Apparel Competence Center im italienischen Sant’Omero hat kürzlich das 4sustainability® Chemical Management Protocol (4s CHEM) erfolgreich durchlaufen und das Advanced Level erreicht. Das Protokoll zielt darauf ab, schädliche und gefährliche Chemikalien und damit verbundene Risiken im gesamten Produktionsprozess zu vermeiden.

Freudenberg Performance Materials Apparel Europe (Freudenberg) erreicht einen weiteren Meilenstein in Sachen Nachhaltigkeit: Das neue Freudenberg Apparel Competence Center im italienischen Sant’Omero hat kürzlich das 4sustainability® Chemical Management Protocol (4s CHEM) erfolgreich durchlaufen und das Advanced Level erreicht. Das Protokoll zielt darauf ab, schädliche und gefährliche Chemikalien und damit verbundene Risiken im gesamten Produktionsprozess zu vermeiden.

Kompetenzzentrum für Einlagestoffe
Freudenberg hat sein Apparel Competence Center in Sant’Omero im Mai 2023 eröffnet. Der italienische Standort ist ein innovatives Kompetenzzentrum, das Bekleidungseinlagen aus Vliesstoffen, Geweben und Gewirken für die Apparel-Kunden in Europa beschichtet und veredelt.
Nun hat Freudenberg den nächsten logischen Schritt gemacht: Das Apparel Competence Center hat im Rahmen eines umfassenden Audits ZDHC-Richtlinien in seinen Produktionsprozess implementiert. Dafür hat Freudenberg das Beratungsunternehmen Process Factory hinzugezogen, das auf Nachhaltigkeitsthemen spezialisiert ist. Mit der Unterstützung dieser Experten hat der Freudenberg Standort in Sant’Omero das Advanced Level des 4sustainability® Chemical Management Protocol (4s CHEM), in Übereinstimmung mit dem ZDHC Roadmap to Zero Programm, erreicht.
Die Überprüfung der Implementierung erfolgt jährlich auf Basis dieses Protokolls und bietet Unternehmen der Modeindustrie ein hohes Maß an Sicherheit. Denn sie gewährleistet eine strukturierte, vollständig nachvollziehbare Vorgehensweise, regelmäßiges Monitoring und kontinuierliche Kontrollen der Produktionsprozesse bei Freudenberg.

ZDHC
Mit dem nachweislichen Verzicht auf umweltschädigende Chemikalien und Substanzen unterstreicht das Apparel Competence Center, dass Verantwortung für Mensch und Umwelt bei Freudenberg höchste Priorität hat.
Die Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC) Foundation und deren weltweit anerkanntes Programm Roadmap to Zero zielen darauf ab, die Freisetzung gefährlicher Chemikalien in der Lieferkette der Textil- und Bekleidungsindustrie zu eliminieren. Grundlage hierfür ist die ZDHC Manufacturing Restricted Substances List (ZDHC MRSL).
Mit der Anwendung des 4s CHEM Protocol sendet der Produktionsstandort in Sant’Omero ein klares Signal an die Modeindustrie, dass Freudenberg-Produkte nicht nur die höchsten Qualitätsstandards erfüllen, sondern auch umweltfreundlich und sicher sind.

Quelle:

Freudenberg Performance Materials Holding GmbH

08.04.2024

CHT mit nachhaltigen Hilfsmitteln auf Techtextil 2024

Vom 23. bis 26. April präsentiert die CHT auf der Techtextil 2024 nachhaltige Hilfsmittel für technische Textilien.

Das Produktportfolio der CHT Gruppe umfasst wässrige, aber auch silikonbasierte (z.B. LSR) Ausrüstungs- und Beschichtungssysteme, die neue innovative Funktionalitäten zulassen.

Produkte der TUBCOSIL-Reihe sind LSR-Beschichtungen, die auf fast allen Textilien und Nonwoven appliziert werden können. Aufgrund ihrer Materialeigenschaften können sie höchste technische Anforderungen hinsichtlich Beständigkeit, Mechanik, Haptik und Optik erfüllen. TUBCOSIL-Produkte sind lösemittelfrei und somit auch aus ökologischer Sicht interessant.

Ein sortenreines Endprodukt (z.B. Teppiche, Filter, Gepäcknetze usw.) lässt sich leicht recyceln und kann damit dem Wertstoffkreislauf wieder zugeführt werden. CHTs TUBICOAT PET-Linie ist speziell für sortenreine Materialien auf Basis Polyester (PES) entwickelt worden.

Vom 23. bis 26. April präsentiert die CHT auf der Techtextil 2024 nachhaltige Hilfsmittel für technische Textilien.

Das Produktportfolio der CHT Gruppe umfasst wässrige, aber auch silikonbasierte (z.B. LSR) Ausrüstungs- und Beschichtungssysteme, die neue innovative Funktionalitäten zulassen.

Produkte der TUBCOSIL-Reihe sind LSR-Beschichtungen, die auf fast allen Textilien und Nonwoven appliziert werden können. Aufgrund ihrer Materialeigenschaften können sie höchste technische Anforderungen hinsichtlich Beständigkeit, Mechanik, Haptik und Optik erfüllen. TUBCOSIL-Produkte sind lösemittelfrei und somit auch aus ökologischer Sicht interessant.

Ein sortenreines Endprodukt (z.B. Teppiche, Filter, Gepäcknetze usw.) lässt sich leicht recyceln und kann damit dem Wertstoffkreislauf wieder zugeführt werden. CHTs TUBICOAT PET-Linie ist speziell für sortenreine Materialien auf Basis Polyester (PES) entwickelt worden.

TUBINGAL® RISE ist der erste Textilweichmacher der CHT Gruppe aus recycelten Silikonen. Ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft werden „End-oflife“-Silikone wiederverwertet und mit Emulgatoren aus nachwachsenden Rohstoffen zu einem neuen hydrophilen Weichmacher formuliert. Die Produktqualität ist identisch zu einem Silikonweichmacher aus Primärrohstoffen – nur nachhaltiger. TUBINGAL® RISE ist für alle Faserarten geeignet.

Ebenfalls nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft hat die CHT Gruppe das Produkt ARRISTAN rAIR entwickelt. Hierbei werden Kunststoffabfälle in ein hochwertiges Textilveredelungsprodukt umgewandelt, um damit beispielsweise ein optimales Feuchtigkeitsmanagement bei Sport- und Aktivbekleidung zu erzielen. Weitere Anwendungsfelder sind Socken und Strumpfhosen im Bekleidungsbereich, Filtrationsmedien und Vliesstoffe im Bereich der technischen Textilen sowie Kissen und Vorhänge bei den Heimtextilien.

POLYAVIN bPEN ist die neue Plug-in-Lösung zum Ersatz von fossilen Rohstoffen. POLYAVIN bPEN ist das erste Ausrüstungsmittel mit einer Kohlenstoffaufnahme. Die Reduktion wird durch die Verwendung von biobasierten Rohstoffen, die Kohlendioxid aus der Atmosphäre binden, erreicht. Das Produkt kann als Prozesshilfsmittel eingesetzt werden, um die Reibung von Garnen zu verringern, um Nähschäden bei der Konfektionierung zu verhindern, um gleichmäßige Raueffekte zu erzielen sowie um das Sanforisieren/Kompaktieren von Maschenwaren und Geweben zu unterstützen. POLYAVIN bPEN eignet sich auch als Leistungsadditiv zur Erhöhung der Reiß- und Scheuerfestigkeit sowie zur Veränderung der Haptik.

Produkte der APYROL-Reihe sind Flammschutzmittel, die im Brandfall die Flammenausbreitung zeitlich verzögern und so gefährdeten Personen mehr Zeit für Rettungs- bzw. Löschmaßnahmen oder zur Flucht verschaffen.

Eine Weiterentwicklung, speziell für die Anforderungen im Bereich wässriger Beschichtungen, stellt die neue PFC-freie Hydrophobierungsgamme unter der Bezeichnung ECOPERL COAT dar.

Die TUBICOAT PU ECO-Gamme umfasst biobasierte Beschichtungslösungen auf Basis von wässrigen Polyurethandispersionen.

Quelle:

CHT Germany GmbH

Seite 4 von 5 Schematische Darstellung der von Kelheim und Gebr. Otto entwickelten Periodenunterwäsche. Grafik Kelheim Fibres
Seite 4 von 5 Schematische Darstellung der von Kelheim und Gebr. Otto entwickelten Periodenunterwäsche.
27.03.2024

Techtextil: Kelheim Fibres und Gebr. Otto präsentieren nachhaltige Periodenunterwäsche

Zur Techtextil, die Ende April 2024 in Frankfurt stattfindet, werden die Unternehmen Kelheim Fibres und Gebr. Otto ihr gemeinsames Konzept präsentieren, das Periodenunterwäsche nachhaltiger und leistungsfähiger macht. Auf dem BW-i-Gemeinschaftsstand bzw. auf dem Gemeinschaftsstand des IVGT zeigen die Innovationspartner ihre Lösung einer Periodenunterwäsche aus biobasierten Materialien, die sich durch Performancewerte hervorsticht. Die verschiedenen Viskosespezialfasern, die dabei zum Einsatz kommen, stammen von Kelheim. In der jeweils passenden Zusammensetzung verspinnt sie Gebr. Otto.

Zur Techtextil, die Ende April 2024 in Frankfurt stattfindet, werden die Unternehmen Kelheim Fibres und Gebr. Otto ihr gemeinsames Konzept präsentieren, das Periodenunterwäsche nachhaltiger und leistungsfähiger macht. Auf dem BW-i-Gemeinschaftsstand bzw. auf dem Gemeinschaftsstand des IVGT zeigen die Innovationspartner ihre Lösung einer Periodenunterwäsche aus biobasierten Materialien, die sich durch Performancewerte hervorsticht. Die verschiedenen Viskosespezialfasern, die dabei zum Einsatz kommen, stammen von Kelheim. In der jeweils passenden Zusammensetzung verspinnt sie Gebr. Otto.

Rund 15.000 Produkte zur Monatshygiene verbraucht eine Frau durchschnittlich in ihrem Leben. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Einwegprodukte, durch die viele Tonnen Müll entstehen, und deren Plastikkomponenten bis zu 500 Jahre brauchen, bis sie – nachdem sie in immer kleinere und kleinste Teile zerfallen sind - abgebaut sind. Produkte zur weiblichen Monatshygiene, Einweg- wie Mehrwegprodukte, nachhaltiger zu gestalten, ist seit einigen Jahren Trend. In diese Kategorie gehören nicht nur biologisch abbaubare Einwegprodukte, sondern auch waschbare Periodenslips, die etablierte Wäschehersteller ebenso wie Start-ups anbieten.

Die Periodenunterwäsche ist aus mehreren Lagen mit unterschiedlichen Funktionen aufgebaut –das Topsheet muss Flüssigkeit schnell aufnehmen und vom Körper wegleiten, die anschließende Verteilerschicht (Acquisition-Distribution-Layer, ADL) sorgt für eine zügige und ideale Verteilung der Flüssigkeit im Saugkörper. Dieser schließt die Flüssigkeit ein und hält sie in seinem Inneren fest und verhindert so ein mögliches Rücknässen. Das Ergebnis ist ein Prototyp, der bei Schnelligkeit und Kapazität der Flüssigkeitsaufnahme sowie Rücknässung deutlich bessere Werte erzielt als handelsübliche Lösungen.

Quelle:

Kelheim Fibres

STFI: Finalisten im Wettbewerb um Landesbaupreis 2024 (c) STFI
Verleihung des sächsischen Landesbaupreises 2024 in Dresden: Staatsminister Thomas Schmidt überreicht die Anerkennungsurkunden an Vertreter und Vertreterinnen des IHD, des STFI und der Firma Holzbau Meyer GmbH, Stollberg
25.03.2024

STFI: Finalisten im Wettbewerb um Landesbaupreis 2024

Im Rennen um den sächsischen Landespreis „Baupraxis der Zukunft – nachhaltig, innovativ, zirkulär“ gehören zu den zehn Finalisten zwei Entwicklungen, die aus sächsischen Industrieforschungsprojekten erwachsen sind. Zum einen überzeugte das Holz-Textil-Faltwerk die Jury als innovatives Raumkonzept für modulares Arbeiten und Wohnen. Zum anderen fand die Jury Gefallen an einem Hybridbauteil für Holz-Beton-Verbunddecken, bei dem ein biobasiertes Hanffaserkunststofflaminat als Balkenverstärkung größere Spannweiten ermöglicht. Beide Projekte wurden am 8. März 2024 zur Preisverleihung im Rahmen der Baumesse HAUS in Dresden mit einer undotierten Anerkennung gewürdigt.

Im Rennen um den sächsischen Landespreis „Baupraxis der Zukunft – nachhaltig, innovativ, zirkulär“ gehören zu den zehn Finalisten zwei Entwicklungen, die aus sächsischen Industrieforschungsprojekten erwachsen sind. Zum einen überzeugte das Holz-Textil-Faltwerk die Jury als innovatives Raumkonzept für modulares Arbeiten und Wohnen. Zum anderen fand die Jury Gefallen an einem Hybridbauteil für Holz-Beton-Verbunddecken, bei dem ein biobasiertes Hanffaserkunststofflaminat als Balkenverstärkung größere Spannweiten ermöglicht. Beide Projekte wurden am 8. März 2024 zur Preisverleihung im Rahmen der Baumesse HAUS in Dresden mit einer undotierten Anerkennung gewürdigt.

Holz-Textil-Faltwerke
Ein interdisziplinäres Entwicklerteam hat Holz-Textil-Faltwerke (HTF) konzipiert, die temporär zum Zweck des Schallschutzes, Sichtschutzes oder der räumlichen Abgrenzung aufstellbar sind. Die HTF sind selbsttragend und zeichnen sich durch kleines Packvolumen und Leichtbauweise aus. Unter Nutzung der Origami-Mathematik wurden mehrschichtige Holz-Textil-Verbunde entwickelt. Das Textil dient als zweidimensionales Scharnier der fertigen Konstruktion. Auf der Oberseite des Textils ist je nach technischer Anforderung eine entsprechende funktionale Schicht (z. B. Holz- oder Kunststoffelemente) zu fixieren. Dabei wird die Faltkinematik durch die Geometrie der biegesteifen Holzelemente bestimmt. Durch den Verbund aus biegeschlaffen textilen Materialien mit biegesteifen Holzelementen sind Faltbewegungen möglich, die eine selbsttragende Struktur entstehen lassen. Ein wahlweiser Einbau von Funktionselementen erhöht die Schallabsorption und -dämmung. Insgesamt entsteht durch die Origamifaltung von Holz und Textil ein ästhetisches Design. An der Entwicklung waren das Ressort Physik und Bauteile des Instituts für Holztechnologie Dresden gemeinnützige GmbH (IHD), die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) mit seinem Fachbereich Holzingenieurwesen sowie das Sächsische Textilforschungsinstitut e.V. (STFI) (Chemnitz) beteiligt.
Das IGF-Vorhaben 20946BR der Forschungsvereinigung Trägerverein Institut für Holztechnologie Dresden e.V. (TIHD) wurde unter dem Titel „Akustisch wirksame Origami-Faltwerke mit bedarfsgerecht anpassbarer Raumgeometrie auf Basis von Holz/Textilverbunden“ über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz auf Grund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert

Gro-Coce – Zukunftsfähiges Hybridbauteil aus Holz, Beton und Hanffasern
Zukunftsweisende Materialien bieten die Entwicklungen aus dem Bereich nachwachsender Rohstoffe in Kombination mit biobasierten Harzsystemen. Ein interdisziplinäres Team modifizierte die Herstellungstechnologie von Holz-Beton-Verbunddecken. Das Forschungsprojekt Gro-Coce verfolgte das Ziel, durch die Verbindung nachhaltiger Bauprodukte und -weisen ein innovatives Deckensystem zu entwickeln, welches auf Grundlage der Holz-Beton-Verbundbauweise (HBV-Bauweise) als ökonomische und ökologisch vorteilhafte Alternative zu den momentan vorherrschenden, energie- und ressourcenintensiven Deckenkonstruktionen aus Stahlbeton funktioniert. Das Deckensystem besteht aus Holzstegen, deren Zugzone durch hochleistungsfähige hanffaserbasierte Armierungstextilien verstärkt wird. Dadurch gelingt eine deutliche Reduktion des notwendigen Holzquerschnittes und eine anforderungsgerechtere sowie verantwortungsvollere Nutzung des Querschnitts für alle üblichen Spannweiten des Hoch- und Geschossbaus. Ziel war die Nutzbarmachung bisher nicht erreichter mechanischer Kennwerte der Hanfbastfasern, durch die Entwicklung neuartiger Bastfasergewinnungs- und Aufbereitungsmethoden. Für die Entwicklung des neuartigen Deckensystems kooperierten die Partner Hanffaser Uckermark (Prenzlau), Holzbau Meyer (Stollberg/Erzgebirge), Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (Leipzig) sowie das Sächsische Textilforschungsinstitut e.V. (STFI), Fachbereich Web- und Maschenwaren, Verstärkungsstrukturen (Chemnitz). Das Forschungsprojekt ZIM KF4013848KI9 wurde unter dem Titel „Green organic reinforced high performance Timber Concrete Ceilings – Hanffaserkunststoffverstärkte, hochleistungsfähige und ressourceneffiziente Holz-Beton-Verbund-Decken“ über das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz auf Grund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Quelle:

Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V. (STFI)

HEREWEAR ist Gewinner der Cellulosefaser-Innovation des Jahres Foto: DITF
Das Flexidress in seinen verschiedenen Formen
22.03.2024

HEREWEAR ist Gewinner der Cellulosefaser-Innovation des Jahres

Das Nova-Institut für Ökologie und Innovation vergab im Rahmen der „International Conference on Cellulose Fibres 2024“ in Köln den ersten Platz des Innovationspreises an die Projektpartner des EU-geförderten Projektes HEREWEAR. Vorgestellt wurde ein Kleid aus Cellulosefasern, das vollständig aus Strohzellstoff hergestellt worden ist.

HEREWEAR ist ein EU-weites Forschungsprojekt, bei dem sich Partner aus Forschung und Industrie zusammengefunden haben. Sie arbeiten an der Etablierung einer europäischen Kreislaufwirtschaft für lokal produzierte Textilien und Bekleidung aus biobasierten Ausgangsstoffen.
Das HEREWEAR-Konsortium ist dabei von klein- und mittelständischen Unternehmen geprägt und wird durch Forschungseinrichtungen ergänzt. Dabei deckt HEREWEAR die gesamte erforderliche Expertise und Infrastruktur aus akademischer bzw. angewandter Forschung und Industrie aus neun EU-Ländern ab.

Der Ansatz in Herewear umfasst technische und ökologische Innovationen in der Herstellung der Fasern, Garne, Gewebe und Gestricke und Bekleidung ebenso wie die Nutzung regionaler Wertschöpfungsstrukturen und eine kreislauffähige Entwicklung der Modeartikel.

Das Nova-Institut für Ökologie und Innovation vergab im Rahmen der „International Conference on Cellulose Fibres 2024“ in Köln den ersten Platz des Innovationspreises an die Projektpartner des EU-geförderten Projektes HEREWEAR. Vorgestellt wurde ein Kleid aus Cellulosefasern, das vollständig aus Strohzellstoff hergestellt worden ist.

HEREWEAR ist ein EU-weites Forschungsprojekt, bei dem sich Partner aus Forschung und Industrie zusammengefunden haben. Sie arbeiten an der Etablierung einer europäischen Kreislaufwirtschaft für lokal produzierte Textilien und Bekleidung aus biobasierten Ausgangsstoffen.
Das HEREWEAR-Konsortium ist dabei von klein- und mittelständischen Unternehmen geprägt und wird durch Forschungseinrichtungen ergänzt. Dabei deckt HEREWEAR die gesamte erforderliche Expertise und Infrastruktur aus akademischer bzw. angewandter Forschung und Industrie aus neun EU-Ländern ab.

Der Ansatz in Herewear umfasst technische und ökologische Innovationen in der Herstellung der Fasern, Garne, Gewebe und Gestricke und Bekleidung ebenso wie die Nutzung regionaler Wertschöpfungsstrukturen und eine kreislauffähige Entwicklung der Modeartikel.

Die technische Grundlage bilden neue Technologien für das Nass- und Schmelzspinnen von Zellulose und biobasierten Polyestern, z.B. PLA, aus denen Garne und Stoffe hergestellt werden. Beschichtungs- und Färbeverfahren konnten im Rahmen des Projektes entwickelt und erprobt werden. Neben der Verringerung des Product Carbon Footprints ist die Reduzierung der Mikrofaserfreisetzung innerhalb des gesamten textilen Herstellungsprozesses und des Lebenszyklus ist ein weiteres ökologisches Ziel.

Eine Verbesserung der Nachhaltigkeit und Kreislauffähigkeit der entwickelten Bekleidung ist durch Design for Circularity und durch digital vernetzte Produktionsmittel gewährleistet. In sogenannten „Microfactories“ wird eine „On-Demand Fertigung“ realisiert, die individualisiert und nur für den tatsächlichen Bedarf produziert. Diese Fertigungsweise kann gerade durch regionale, vernetzte Wertschöpfungsketten geleistet werden und ermöglicht die Rückverfolgbarkeit von Materialien und Verarbeitungsprozessen.

Das auf der Preisverleihung präsentierte Kleid zeigt die Zusammenarbeit und die unterschiedlichen Qualifikationen der Projektpartner: TNO (Niederländische Organisation für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung) stellte nachhaltig erzeugten Zellstoff zur Verfügung. Die Herstellung der HighPerCell-Fasern erfolgte in den Spinntechnika der DITF. Gleichzeitig entwarfen die Designerinnen des Modelabels Vretena das Design für das flexible, zweiteilige Kleid, welches ohne Zuschnittabfälle formgestrickt werden kann. Textilexperten der DITF entwickelten zusammen mit den Designerinnen das Strickmuster. Die Gestrickherstellung und die Konfektion des Kleides erfolgte durch Textilingenieure und -techniker der DITF im Technikum der Institute. Informatiker und Ingenieure der DITF erstellten die „Value Chain“ und „Digital Twins“ für die digitale Rückverfolgung der Produktionsprozesse.

Der Innovationspreis wurde das HEREWEAR-Konsortium für seine gemeinsame Leistung verliehen. Vertreter der DITF und der Firma Vretena nahmen die Auszeichnung stellvertretend für die Partner des EU-Projektes in Empfang.

Weitere Informationen:
DITF nova-Institut HEREWEAR Cellulosefasern
Quelle:

Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung (DITF)

11.03.2024

Zünd auf Texprocess 2024

Zünd präsentiert technologische Highlights für einen automatisierten und rationellen integrierten Textilzuschnitt auf der Texprocess 2024 in Frankfurt (23. bis 26. April).

Zu den Lösungen für den Textilzuschnitt gehört die Produktionssoftware MindCUT Studio Production, die in ihrer neusten Version mit neuen Funktionen überzeugt. Außerdem zeigt das Unternehmen sein neues Roll Handling System – RHS für den autonomen und unterbrechungsfreien Zuschnitt und präsentiert sein Schneidsystem Zünd G3 Cutter, das in der Grössenausführung L-2500 zu sehen sein.

Zünd präsentiert technologische Highlights für einen automatisierten und rationellen integrierten Textilzuschnitt auf der Texprocess 2024 in Frankfurt (23. bis 26. April).

Zu den Lösungen für den Textilzuschnitt gehört die Produktionssoftware MindCUT Studio Production, die in ihrer neusten Version mit neuen Funktionen überzeugt. Außerdem zeigt das Unternehmen sein neues Roll Handling System – RHS für den autonomen und unterbrechungsfreien Zuschnitt und präsentiert sein Schneidsystem Zünd G3 Cutter, das in der Grössenausführung L-2500 zu sehen sein.

Funktionen in MindCUT Studio
Auf der Texprocess stellt Zünd die sogenannte Feature Recognition vor. Mit dieser neuen Funktion erkennt die Software Motive sowie die verschiedenen Teile eines Kleidungsstücks mithilfe künstlicher Intelligenz und platziert diese für den Zuschnitt hochpräzise auf der Stoffbahn. Der Prozess ist schnell erledigt: Modell auswählen, Motiveigenschaften platzieren und die einzelnen Schnittteile zuweisen. Die Software erkennt deren Positionen und repetiert sie entlang der Stoffbahn. Unmittelbar danach kann der Zuschnitt gestartet werden. Die Motiverkennung mithilfe von KI automatisiert einen bislang manuellen Prozess und erlaubt eine hohe Wiederholgenauigkeit.
Neben der Motiverkennung bietet MindCUT auch eine Printed-Cut-Funktion, die Aufdrucke automatisiert erfasst oder Pattern Matching, das rapportierende Muster erkennt, Materialverzug kompensiert und die Marker automatisch mit der Textilmusterung abgleicht.

Roll Handling System – RHS
Das Rollenmagazin bietet Platz für bis zu zehn Textilrollen und kann auftragsabhängig mit unterschiedlichen oder materialidentischen Textiltypen ausgestattet werden. Mit dem grossen, vollautomatischen Rollenmagazin kann die unterbrechungsfreie Zuschnittzeit erhöht werden. Das Roll Handling System – RHS beschickt den Zünd Cutter komplett autonom mit Material. Das ermöglicht lange Produktionsfenster, in denen keine Bedieneingriffe mehr notwendig sind. Lediglich die Bestückung des Rollenmagazins erfolgt noch manuell. Dabei erfasst die Bedienerin die einzelnen Rollen mittels Barcode-Scan. Materialzuweisung und Steuerung des RHS erfolgen dann direkt über die MindCUT-Software.

Quelle:

Zünd Systemtechnik AG