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Heimtextil 2020 (c) Messe Frankfurt Exhibition GmbH, Petro Sutera
05.11.2019

Heimtextil 2020

Zur 50. Ausgabe der Heimtextil (7. bis 10. Januar 2020) glänzt die internationale Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien einmal mehr mit dem weltweit größten Produktspektrum für die textile Innenausstattung und mit einer einzigartigen Inszenie rung der kommenden Trends. Rund 3.000 internationale Aussteller präsentieren in Frankfurt am Main ihre Neuheiten.

Zur 50. Ausgabe der Heimtextil (7. bis 10. Januar 2020) glänzt die internationale Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien einmal mehr mit dem weltweit größten Produktspektrum für die textile Innenausstattung und mit einer einzigartigen Inszenie rung der kommenden Trends. Rund 3.000 internationale Aussteller präsentieren in Frankfurt am Main ihre Neuheiten.

Mehr als 250 Unternehmen zeigen nachhaltig produzierte Textilien auf der Heimtextil. Das „Green Directory“, das die Heimtextil bereits zum zehnten Mal als gesondertes Ausstellerverzeichnis für das Themenfeld Nachhaltigkeit herausgibt, führt diese Unternehmen mit ihren Produktneuheiten auf. Die Zahl der gelisteten Unternehmen ist sprunghaft angestiegen und so hoch wie nie zuvor. Progressive, nachhaltig produzierte Materialien sind auch in der neuen „Future Materials Library“ im Rahmen des „Trend Space“ zu sehen. Besucher können hier die Beschaffenheit und Produktionsweise innovativer Materialien entdecken. Unter anderem stehen hier recycelte Stoffe und angebaute – so genannte lebende – Textilien im Fokus. Außerdem bieten die Messeführungen „Green Tours“ und das „Green Village“ in der Halle 12.0 eine Anlaufstelle für alle Fragen rund um den grünen Themenkomplex an. Des „Green Village“ stellt Siegelgeber und Zertifizierer vor, die Unternehmen Unterstützung hin zu mehr Nachhaltigkeit anbieten. Erstmals präsentieren sich hier auch die United Nations mit ihren Sustainable Development Goals.
 
Trend Space: Einrichtungstrends von morgen
Das Programm-Highlight für Design-Interessierte ist der Trend Space in der Halle 3.0. Im Trend- und Inspirationsareal dürfen sich Besucher und Aussteller auf eine Fülle an Materialinnovationen, Farbtrends und Design-Neuheiten freuen. Auch hier wird Nachhaltigkeit groß geschrieben: Durch eine gezielte Materialauswahl wird der Materialbedarf reduziert und der ökologische Fußabdruck minimal gehalten. Auf rund 2.000 Quadratmetern schaffen die Designer somit ein Forum, das vor allem aus Textilien und Materialien besteht, die nach der Messe wiederverwendet werden können. Das übergreifende Thema lautet „WHERE I BELONG“ und lädt mit zahlreichen interaktiven Elementen zu einer inspirierenden Entdeckungsreise ein. Ein Vortragsprogramm gibt zudem Einblicke in neue Designprojekte. Die Regie bei der Inszenierung des „Trend Space“ übernimmt das Stijlinstituut Amsterdam.
     
Erweitertes Areal für Druck- und Verarbeitungsmaschinen
Zur kommenden Ausgabe präsentiert die Heimtextil ein erweitertes Spektrum an Maschinen für die Textilindustrie und baut das Produktsegment „Textile Technologies” aus. Hintergrund ist die gegenwärtige digitale Transformation, die aktuell zu grundlegenden Veränderungen bei der Herstellung und Verarbeitung von Wohntextilien führt. Die Heimtextil zeigt die Chancen des technologischen Umbruchs in der Industrie auf und stellt unter dem neuen Namen „Textile Technologies“ in der Halle 3.0 die neuesten Produktentwicklungen vor – von Digitaldruckmaschinen, Software und entsprechendem Zubehör bis hin zu Maschinen für die Textilverarbeitung. Daneben bietet die Messe erstmals auch ein eigenes Vortragsprogramm mit Experten aus Industrie und Forschung an.
 
Weitere Zuwächse bei Möbel- und Dekostoffen  
Insbesondere im Segment „Decorative & Furniture Fabrics“ ist die Heimtextil ungebremst auf Wachstumskurs. Zur kommenden Messe werden 40 Neuaussteller hinzukommen und die ohnehin schon sehr große Auswahl an Möbel- und Dekostoffen sowie an Leder und Kunstleder um weitere Facetten bereichern. Über 400 internationale Produzenten stellen in den Hallen 4 und 6 ihre neuen Kollektionen vor.  Insbesondere die europäischen Top-Produzenten sind stark vertreten.  Neu ist zudem, dass die Heimtextil erstmals rund 250 Weber von Möbel- und Dekostoffen, Gardinen und Bettwäschestoffen mit einem eigenen Signet am Stand und im Katalog auszeichnet – zur besseren Orientierung der Besucher. Diese Neuerung gilt sowohl für die Halle 4 als auch für die Halle 8.0.

Design Dialog beleuchtet Trends für die Möbelindustrie
Vertretern der Möbelindustrie bietet die Halle 4 mit dem vergrößerten Produktspektrum und dem     
Informationsangebot des „Design Dialogs“ einen attraktiven Anlaufpunkt. Zu den angesagten Design-Trends für die Möbelindustrie informiert die Heimtextil am Messemittwoch zwischen 12 und 13.30 Uhr im Lecture Areal der Halle 4.2. Mit dabei sind Christiane Mülller von Studio Müller Van Tol, Anne Marie Commandeur vom Stijlinstituut Amsterdam, stellvertretend für den Heimtextil Trend Council, und Produkt- und Möbeldesigner Werner Aisslinger. Die Moderation übernimmt Susanne Tamborini-Liebenberg, Chefredakteurin des md-Magazins.
 
Interior.Architecture.Hospitality by Heimtextil
Speziell für Objektausstatter hält die Heimtextil neue Geschäftsfelder und Absatzmöglichkeiten bereit. Rund 370 Aussteller richten sich mit ihren Lösungen aus dem Objektbereich gezielt an Innenarchitekten, Architekten und Experten aus dem Bereich Hospitality. Ausgewählte Anbieter stellen sich in der Interior.Architecture.Hospitality EXPO vor. Flankiert wird das Produktangebot von einer neuen Materialbibliothek, der Interior.Architecture.Hospitality LIBRARY. Sie zeigt eine Auswahl an Ausstellerprodukten mit den funktionalen Eigenschaften schwer entflammbar, schalldämmend, scheuerbeständig und wasserabweisend. Zahlreiche Informationsangebote, wie etwa Expertenvorträge und Messeführungen, runden das Programm ab.

Halle 8.0: Hotspot für die neuesten Interior Kollektionen
Gardinen, Dekorationsstoffe und -systeme, Möbelstoffe, Sicht- und Sonnenschutz, Teppiche und Werkzeuge zur Textilverarbeitung werden in der Halle 8.0 unter dem Titel „Window & Interior Decoration“ präsentiert. Hier bündelt die Heimtextil zudem alle teilnehmenden Textilverlage und bindet sie so optimal in das Produktangebot für Raumausstatter, Innendekorateure und Einzelhändler ein. Rund 50 internationale Stoff-Anbieter stellen ihre Kollektionen für die kommende Saison vor.  
 
Showcase zeigt Designklassiker der letzten 50 Jahre
Unter dem Titel „Beautiful Living“ stellen sich Anbieter von Dekokissen, Decken und Plaids sowie Tisch- und Küchenwäsche in der Halle 9.0 vor – gemeinsam mit lifestlye-orientierten Accessoires. Damit schafft die Heimtextil einen markenreichen Anlaufpunkt für den hochwertigen Handel. Zum Jubiläum der 50. Heimtextil-Ausgabe setzt die Messe hier auf einer Showcase-Fläche Design-Klassiker der vergangenen 50 Jahre in Szene. Damit lädt die Messe zu einer Zeit- und Entdeckungsreise durch fünf Jahrzehnte Heimtextil-Geschichte ein. Vier gestaltete Räume greifen Farben, Formen, Möbel und Designobjekte der vergangenen Dekaden auf. Ergänzt wird der Showcase durch ein Café, das in Kooperation mit Schöner Wohnen – Europas größtem Wohnmagazin – realisiert wird.
 
Schlafen: Neue Erkenntnisse und Produktlösungen
Die Heimtextil setzt das Thema Schlafen prominent auf die Agenda: Mit dem Produktsegment Smart Bedding bietet die Messe in der Halle 11.0 neue Erkenntnisse zum gesunden Schlaf und präsentiert konkrete Produktlösungen. Matratzen, Bettwaren, Schlafsysteme und die dazugehörige Technologie sind ebenso zu sehen wie Zudecken und Kissen. 140 internationale Branchengrößen machen das Themenfeld Schlafen erlebbar. Hinzu kommen einige spannende Start-ups, die mit smarten Marktneuheiten für Furore sorgen. Vertiefende Informationen bietet das Vortragsareal „Sleep! The Future Forum“. Hier, im Foyer der Halle 11.0, dürfen sich Besucher auf den Erfahrungsaustausch mit Schlafexperten freuen. Dazu zählen Profi-Sportler, wie zum Beispiel Rodel-Olympiasiegerin Susi Erdmann, Schlaf-Coach Nick Littlehales und Wissenschaftler von der Berliner Charité, dem Fraunhofer Institut und der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung. Außerdem referieren Vertreter von Ikea, Hästens und Auping zu progressiven Schlafthemen. Das Vortragsprogramm deckt die Top-Themen Digitales, Sport, Hospitality, Sustainability und Interior Design ab. Damit liefert die Heimtextil neueste Erkenntnisse aus der Schlafforschung und zeigt die jüngsten Entwicklungen in der Industrie und im Handel auf.

Foto: © PERFORMANCE DAYS
29.10.2019

SUSTAIN&INNOVATE: ERSTE NACHHALTIGKEITSKONFERENZ FÜR DIE FUNKTIONSTEXTIL-BRANCHE

PERFORMANCE DAYS und SPORTSFASHION by SAZ starten Kooperation
Der zweite Tag der kommenden PERFORMANCE DAYS steht im Zeichen der Nachhaltigkeit. Die Messe veranstaltet in Kooperation mit der Fachzeitschrift SPORTSFASHION by SAZ die erste Nachhaltigkeitskonferenz für funktionelle Textilien mit dem Titel sustain&innovate.

PERFORMANCE DAYS und SPORTSFASHION by SAZ starten Kooperation
Der zweite Tag der kommenden PERFORMANCE DAYS steht im Zeichen der Nachhaltigkeit. Die Messe veranstaltet in Kooperation mit der Fachzeitschrift SPORTSFASHION by SAZ die erste Nachhaltigkeitskonferenz für funktionelle Textilien mit dem Titel sustain&innovate.

Sie sind aus der Welt des Sports, aber auch der Mode nicht mehr wegzudenken: Funktionelle Textilien, Stoffe und Fasern. Genau hier ist das Thema Nachhaltigkeit ganz besonders wichtig, aber auch gleichermaßen komplex. Und es hat bisher noch keine Heimat gefunden, obwohl es bereits die eine oder andere Nachhaltigkeitsveranstaltung für Textilien gibt. Dieser Herausforderung, speziell die Funktionstextilbranche über alle wichtigen und neuesten Schritte in Sachen Nachhaltigkeit zu informieren, stellt sich nun die PERFORMANCE DAYS in Zusammenarbeit mit der Fachzeitschrift SPORTSFASHION by SAZ: Die beiden Branchengrößen organisieren den ersten Nachhaltigkeitskongress für funktionelle Textilien am 14. November in München, auf der EXPERT TALKS Area der PERFOMANCE DAYS in der Halle C1 der Messe München.

Wichtige Redner für das wichtigste Thema der Branche
Unter dem Titel sustain&innovate werden am 14. November ganztägig internationale Redner zu wichtigen und brandaktuellen nachhaltigen Themen, speziell zugeschnitten auf funktionelle Textilien, referieren.

Unterstützt wird das Programm von den Sponsoren PrimaLoft, Polartec und ISKO, die gleichzeitig als Aussteller auf den PERFORMANCE DAYS zu finden sind. Die Besucher erwartet ein umfangreiches und informatives Programm:  

  • Die Vaude Geschäftsführerin und Nachhaltigkeitsspezialistin Antje von Dewitz ist als Keynote-Speakerin zu hören.
  • Besonders interessant ist das Thema von Karin Ekberg, die den für nachhaltiges Produzieren wichtigen HIGG-Index erklärt.
  • Als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit gilt die Firma Patagonia. Daher darf Nicholas Allen von Patagonia auf dieser Konferenz nicht fehlen, der vom Fachjournalisten Charles Ross interviewt wird.  
  • Auf eine spannende Diskussionsrunde dürfen sich die Zuhörer freuen, wenn Nachhaltigkeitsexpertin Anna Rodewald von der Agentur GreenroomVoice mit internationalen Gästen über neueste nachhaltige Entwicklungen spricht.  
  • Eine weitere interessante Diskussionsrunde mit dem Titel „Designing for Recycling“ und der Betrachtung von Monomaterialien in der Entwicklung von funktioneller Bekleidung wird von der Fachjournalistin Sophie Bramel geleitet.
  • Martin Cieslik, Head of Sales des bekannten Hohenstein-Institutes beantwortet in seinem Vortrag die wichtige Frage „Why Verification Matters“. 
  • Auch die Sponsoren der Veranstaltung, wie etwa PrimaLoft und Polartec, stellen ihre nachhaltigen Konzepte vor. Hier dürfen sich die Besucher auf die Redner wichtiger Ingredient Brands freuen.
  • Als Moderatorin führt Ulrike Arlt, Chefredakteurin der SPORTSFASHION by SAZ, durch das Programm. Sie wird außerdem in einem Vortrag über den Status Quo der aktuellen Nachhaltigkeitserfolge der Branche sprechen. 

Die Konferenz findet auf der Messefläche der PERFORMANCE DAYS statt. Die EXPERT TALKS Area der Messehalle C1 auf dem Gelände der Messe München ist am 14. November für dieses neue Format reserviert.

Nicht nur der Eintritt zur Messe, sondern auch alle Vorträge der Konferenz sustain&innovate sind kostenfrei! Besuchern wird allerdings empfohlen, sich vor Anreise bereits online zu registrieren, um Wartezeiten an den Eingängen zu vermeiden. 

Vervollständigt wird das Format durch die Sonderausgabe der SPORTSFASHION by SAZ, die über alle wichtigen nachhaltigen Themen der Aussteller und der Konferenz zweisprachig auf Deutsch und Englisch berichtet. Das Magazin liegt an beiden Messetagen an den Eingängen aus, ist online auf den Websiten www.performancedays.com und www.sazsport.de nachzulesen und wird an alle Abonnenten verschickt.

Messechef Marco Weichert freut sich: „Wir sind als Fachmesse für funktionelle Stoffe und Materialien schon immer Vorreiter gewesen, wenn es um Innovationen geht. Das Thema Nachhaltigkeit ist nicht nur immens wichtig, es wird das treibende Thema für die Branche in den nächsten Jahren sein. Daher sind wir ganz besonders stolz darauf, dass wir mit der Konferenz sustain&innovate ein einzigartiges und neues Format entwickelt haben, das es bis jetzt in der Branche so noch nicht gibt. Damit erreichen und informieren wir international alle wichtigen Entscheider, wenn es um die Herstellung und den Verkauf von funktionellen Textilien geht, vom Faserhersteller bis zur Bekleidungsmarke.

Foto: Vlad-Vasnetsov, PIXABAY
01.10.2019

MESSEMARKT KANADA

Wirtschaft
Mit einem durchschnittlichen BIP-Wachstum von 2% in 2018 und 2019 ist Kanada als zehntgrößte Volkswirtschaft der Erde eine Prüfung wert, ob es als Absatzmarkt oder für eine Investition in Betracht kommt. Insbesondere der Dienstleistungssektor, das verarbeitende Gewerbe, Energie und Rohstoffe sowie die Landwirtschaft prägen die kanadische Wirtschaft. Als Wirtschaftszentren Kanadas gelten Vancouver, Montreal, Toronto bzw. die Provinzen Ontario und Quebec. Dabei sollten die zum Teil enormen Distanzen zwischen den Regionen nicht unterschätzt werden.

Wirtschaft
Mit einem durchschnittlichen BIP-Wachstum von 2% in 2018 und 2019 ist Kanada als zehntgrößte Volkswirtschaft der Erde eine Prüfung wert, ob es als Absatzmarkt oder für eine Investition in Betracht kommt. Insbesondere der Dienstleistungssektor, das verarbeitende Gewerbe, Energie und Rohstoffe sowie die Landwirtschaft prägen die kanadische Wirtschaft. Als Wirtschaftszentren Kanadas gelten Vancouver, Montreal, Toronto bzw. die Provinzen Ontario und Quebec. Dabei sollten die zum Teil enormen Distanzen zwischen den Regionen nicht unterschätzt werden.

Ein in 2017 in Kraft getretenes innerkanadisches Freihandelsabkommen trägt dazu bei, Handelshemmnisse zwischen den Provinzen Kanadas abzubauen. Des Weiteren soll ein Investitionsplan für Infrastruktur bis 2028 Investitionen seitens der Regierung von rund 120 Mrd. Euro ermöglichen. Mit seiner nationalen Klimastrategie und der Ratifizierung des Pariser Klimaabkommens verfolgt Kanada außerdem eine ambitionierte Klimapolitik. Mehr als die Hälfte der Elektrizität wird bereits über erneuerbare Energien gewonnen und das, obwohl das Land die drittgrößten Energie- und Rohstoffreserven aufweisen kann.

Kanada ist durch seine Exportabhängigkeit in viele Handelsabkommen eingebunden (ca. ein Dutzend bilaterale Freihandelsabkommen). Das seit 1994 bestehende Nordamerikanische Freihandelsabkommen (NAFTA) mit Kanada und Mexiko wird voraussichtlich am 1. Januar 2020 durch das U.S.-Mexiko-Canada Agreement (USMCA) erneuert. Mit der EU, dem zweitwichtigsten Handelspartner Kanadas, ist das Comprehensive Economic and Trade Agreement (CETA) seit dem 21. September 2017 vorläufig in Kraft getreten. Zudem hat Kanada Anfang 2018 das Comprehensive and Progressive Trans Pacific Partnership Agreement (CPTPP) unterzeichnet. Daneben gibt es u. a. Handelsabkommen mit den EFTA-Staaten, Südkorea und der Ukraine.

Kfz und –Teile, Erdöl sowie Rohstoffe (außer Brennstoffe) machen mehr als ein Drittel der Gesamtausfuhren Kanadas aus. Die USA sind das Hauptabnehmerland kanadischer Güter mit 75,9% Anteil an den Ausfuhren. Mehrheitlich nach Kanada eingeführt werden Kfz und –Teile, Maschinen und chemische Erzeugnisse. Die Hauptlieferländer Kanadas in 2017 waren die USA (51,3%) und China (12,6%), gefolgt von Mexiko (6,3%) und Deutschland (3,2%). Deutschland exportiert vor allem Kfz und –Teile und Maschinen nach Kanada und importiert Rohstoffe.

Wirtschaftsdaten 2017/2018 (Schätzungen/Prognosen)
BIP 1.820 Mrd. USD (2019)
Einwohner 37,1 Mio. (2018)
Exporte nach Deutschland 4,4 Mrd. Euro
Importe aus Deutschland 9,7 Mrd. Euro

Quelle: GTAI, AHK, AA

Messewirtschaft
Die engen wirtschaftlichen Beziehungen mit den USA spiegeln sich auch in der Messewirtschaft wider. Für kanadische Aussteller und Besucher macht es für die Anreise zeitlich und logistisch keinen großen Unterschied, ob eine Messe im Nachbarland oder in Kanada stattfindet. Daher nutzen viele die Gelegenheit, sich an den internationalen Messen in den USA zu beteiligen. Einige kanadische Messen jedoch gehören zu den führenden Messen der jeweiligen Branche in Nordamerika bzw. weltweit. Dazu zählen zum Beispiel die GPS - Global Petroleum Show (Öl und Gaswirtschaft) und die Buildings Show (Bauwirtschaft), aber auch die Messen PDAC (Rohstoffe) und Canada’s Farm Progress Show (Landwirtschaft). Eine Teilnahme für Aussteller und Besucher aus den USA, aber auch aus der ganzen Welt ist bei diesen Messen unverzichtbar. Neben den internationalen Messen gibt es diverse regionale Messen, die vor allem von lokalen Unternehmen der bestimmten Branchen genutzt werden.
 
Ähnlich wie in den USA ist es in Kanada üblich, dass Messen von Branchenfachverbänden bzw. in Zusammenarbeit mit einem Messeveranstalter organisiert werden. Es ist auch in Kanada sinnvoll, zunächst das Interesse an den eigenen Produkten auf einer Messe zu testen und sich in einem zweiten Schritt für eine Niederlassung oder einen Vertriebspartner zu entscheiden. Kanadische Messebesucher sind zugänglich und locker, welches die erste Gesprächsaufnahme erleichtert. Der Standbau ist zumeist weniger aufwendig als in Deutschland und die Flächen sind kompakter.
 
Seit Mitte der 1970er Jahre vertritt der Verband Canadian Association of Exposition Management (CAEM) die Interessen der kanadischen Messewirtschaft. Die Mitglieder sind Organisationen oder Personen, die Fachmessen, Verbraucherausstellungen oder ähnliche Veranstaltungen organisieren. Anbieter messebezogener Dienstleistungen können assoziierte Mitglieder werden. Der Verband stellt seinen Mitgliedern u. a. Best-Practice-Richtlinien für Gesundheit und Sicherheit zur Verfügung. Als Partner des US-amerikanischen Messeverbandes International Association of Exhibitions and Events (IAEE) bietet CAEM außerdem auf die kanadische Messewirtschaft zugeschnittene Kurse im Rahmen der Certified in Exhibition Management (CEM) an.
 
Messen und Veranstalter 
Im Durchschnitt listet der AUMA in der Messedatenbank jährlich rund 40 Messen in Kanada. Die Mehrheit der Veranstaltungen findet in Toronto statt, gefolgt von Montreal, Vancouver und Calgary. 

Organisiert werden die meisten Messen, wie auch in den USA, von Branchenverbänden. Messen und deren Begleitprogramm sind eine der Hauptleistungen für deren Mitglieder, aber auch Haupteinnahmequelle der Verbände. Mit dem Schwerpunkt Metallbe- und -verarbeitung organisiert die Society of Manufacturing Engineers u. a. die Messe Fabtech Canada. Die überwiegende Mehrheit der Veranstalter führt lediglich eine Messe im Jahr durch. Das Canadian Institute of Mining, Metallurgy & Petroleum (CIM), zum Beispiel, veranstaltet jährlich an wechselnden Orten die CIM Annual Convention (Bergbau). Die Society of Petroleum Engineers organisiert die Messe ATCE – Annual Technical Conference and Exhibition (Petrochemie) und das Woodworking Network führt die WMS – Woodworking Machinery & Supply Expo (Holzverarbeitung) durch.
 
Daneben gibt es gewinnorientierte Messeveranstalter, die in Kanada verschiedene Messen veranstalten. Das britische Unternehmen Informa PLC, zum Beispiel, ist seit 2010 durch die Übernahme der Messe Fan Expo Canada im kanadischen Markt aktiv und hat das Portfolio über die Jahre u. a. mit dem Erwerb der Firma MMPI Canada stetig ausgebaut. Ebenfalls verschiedene Messen in Kanada organisiert dmg events, zum Beispiel die Messe GPS – Global Petroleum Show & Conference. Im Bereich Nahrungs- und Genussmittel organisiert der französische Veranstalter COMEXPOSIUM die Fachmesse SIAL Canada. Die Aktivitäten der Messe Frankfurt GmbH und Deutsche Messe AG auf dem kanadischen Markt werden im Abschnitt „Deutsche Veranstalter“ näher erläutert.

Jahr Messen in Kanada*
2020 41
2019 46
2018 44
2017 43
2016 39
2015 41

* In AUMA-Messedatenbank gelistet

Deutsche Veranstalter
Die Messe Frankfurt GmbH ist seit 2005 in Kanada tätig. Zum Portfolio gehören zurzeit zwei Messen, die jährlich parallel stattfindenden Messen Waste & Recycling Expo Canada und Municipal Equipment Expo.

Seit 2014 ist die Deutsche Messe AG über die Tochtergesellschaft Hannover Fairs mit der Messe CanWEA (Windenergie) in Kanada vertreten. Zusammen mit der Canadian Wind Energy Association wurde die Messe bisher im jährlichen Turnus veranstaltet. In einer weiteren Kooperation mit dem Solarindustrieverband (Canadian Solar Industries Association) wurde bis 2019 die Messe Solar Canada durchgeführt. Beide Messen werden ab 2020 zusammengelegt und als Electricity Transformation Canada fortgesetzt. Zusätzlich wird alle zwei Jahre in Zusammenarbeit mit Newcom Business Media die Messe Truck World veranstaltet.

Kontakte
AHK Kanada
Deutsch-Kanadische Industrie- und Handelskammer  Canadian German Chamber of Industry and Commerce Inc.  
480 University Avenue
Suite 1500
Toronto, Ontario M5G 1V2
Telefon: +1 416 598 33 55
Telefax: +1 416 598 18 40
E-Mail: Info.toronto@germanchamber.ca 
Webseite: http://kanada.ahk.de
 
CAEM Canadian Association of Exposition Management
E-Mail: info@caem.ca
Webseite: https://caem.ca/
 
Germany Trade & Invest (GTAI)
E-Mail: info@gtai.de  
Webseite: www.gtai.de
 
Auswärtiges Amt
Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Postadresse:
P.O. Box 379, Postal Station „A“ Ottawa, Ontario  K1N 8V4
Telefon: +1 613-232-1101
Telefax: +1 613-780-1527
Webseite: https://canada.diplo.de/ca-de
 
AUMA
Christine Zander  
Referentin Globale Märkte
Regionen: Nordamerika, Lateinamerika, Subsahara-Afrika, Südostasien, Australien; Abstimmen von Auslandsmessebeteiligungen, EU-Fragen
Telefon: +49 30 24000-125
Telefax: +49 30 24000-320
E-Mail: c.zander@auma.de

 

Trendcouncil Heimtextil © Messe Frankfurt Exhibition GmbH / Pietro Sutera
24.09.2019

“WHERE I BELONG“: HEIMTEXTIL STELLT DIE DESIGNTRENDS FÜR 20/21 VOR

Mit „WHERE I BELONG“ gibt die Heimtextil das Motto für die neue Trendsaison 20/21 vor. Zur offiziellen Heimtextil Trend Preview am 11. September 2019 stellte Anne Marie Commandeur vom Stijlinstituut Amsterdam die neuen Design-Themen vor. Die Präsentation im Vorfeld der Heimtextil (7. bis 10. Januar 2020) fand im Textillabor des Textilmuseums in Tilburg/Niederlande statt und wurde per Live-Stream online übertragen.

Mit „WHERE I BELONG“ gibt die Heimtextil das Motto für die neue Trendsaison 20/21 vor. Zur offiziellen Heimtextil Trend Preview am 11. September 2019 stellte Anne Marie Commandeur vom Stijlinstituut Amsterdam die neuen Design-Themen vor. Die Präsentation im Vorfeld der Heimtextil (7. bis 10. Januar 2020) fand im Textillabor des Textilmuseums in Tilburg/Niederlande statt und wurde per Live-Stream online übertragen.

Das Stijlinstituut Amsterdam bildet zusammen mit dem Londoner Studio FranklinTill und der dänischen Agentur SPOTT Trends & Business den „Trend Council“ der Heimtextil. In einem gemeinsamen Workshop haben die Trendforscher eine globale Marktprognose in Sachen Interior Design 20/21 erarbeitet und gaben nun einen Ausblick auf die kommenden Lifestyle-, Material-, Farb- und Design-Trends. Anne Marie Commandeur stellte zudem das neue, vom Stijlinstituut Amsterdam gestaltete Heimtextil Trendbuch vor und gab einen Einblick in den „Trend Space“ auf der internationalen Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien.

Identität ist das allgegenwärtige Thema bei der diesjährigen Trendprognose. Die Trendforscher beschäftigten sich dabei mit Gender und kultureller Vielfalt, mit Toleranz und Neugierde. Der Prozess der Selbstfindung scheint heute komplexer denn je. Identitäten werden durch Erfahrungen gestiftet, die auf einer Vielfalt an Ebenen stattfinden. Lokal, national, global und sowohl online als auch offline. Identität ist vielschichtig.


Ein Raum für das facettenreiche Selbst
Als übergeordnetes Thema behandelt „WHERE I BELONG“ die vielschichtigen Identitäten und präsentiert hierzu fünf Trendwelten: „Maximum Glam“ verbindet Glamour mit der Faszination Technik, „Pure Spiritual“ vereint Natur und Mystik, „Active Urban“ zeigt zweckmäßige, anpassungsfähige Lösungen, „Heritage Lux“ zelebriert Geschichte und Tradition und „Multi-Local“ beleuchtet den globalen Einfluss regionaler Kulturen.

Das Leitthema „WHERE I BELONG“ lässt erkennen, dass es nicht das eine, passende Konzept für alle geben kann. Um die verschiedenen Schichten unserer Identitäten auf informative und inspirierende Weise für jeden Einzelnen zu entschlüsseln und offen zu legen, hat das Stijlinstituut Amsterdam vier Designstudios und zwei Fotografen eingeladen, die die Aufgabe hatten, den Kern eines bestimmten Themas einzufangen. Dabei wurde den Kreativen jeweils das Thema zugewiesen, das ihrer Philosophie, Praxis und Herangehensweise am ehesten entsprach, um jeder Designstory eine persönliche und authentische Note zu verleihen.

Mit fünf Erlebniswelten – gestaltet mit Produkten der Aussteller – werden im „Trend Space“ in der Halle 3.0 auch 2D-Visualisierungen aus dem Trendbuch als 3D-Räume realisiert. Konzeptionelle Installationen beziehen die Besucher aktiv mit ein und regen zum Erfahrungsaustausch an. Sie schaffen dynamische Rahmenbedingungen für Performances und Interaktion. Die Kulissen können seltsam, wunderschön und manchmal befremdlich sein: Es liegt an den Besuchern zu definieren, wohin sie und ihre Zielgruppe gehören.

Future Materials Library
Ein Highlight des Heimtextil Trend Space 2020 wird die durch FranklinTill kuratierte „Future Materials Library“ sein, in der neue nachhaltige Materialinnovationen für die Heimtextilindustrie präsentiert werden. Die Exponate der Library, die einen Fokus auf Materialzusammensetzung und Fertigungsinnovation legen, sind eine Inspiration für Besucher und Aussteller zugleich und ergänzen die kuratierte Ausstellung um ästhetisches Design und Farbtrends. Jedes der vorgestellten Exponate enthält Informationen über die Rohstoffherkunft, den Herstellungsprozess und die potenzielle Lebensdauer des Materials.

Material Manifesto
In Zusammenarbeit mit dem „Trend Council“ hat die Heimtextil ein „Material Manifesto“ erarbeitet, das zeigt, wie die während der Veranstaltung genutzten Ressourcen verwaltet werden und wie vermieden werden kann, dass neue Materialien nach Messeschluss weggeworfen werden. Durch eine intelligente Materialauswahl wird das Stijlinstituut Amsterdam den Materialbedarf reduzieren und ein immersives Forum mit minimalem ökologischem Fußabdruck schaffen.

Auf rund 2.000 Quadratmetern schaffen die Designer ein Forum, das vor allem aus Textilien und Materialien besteht, die nach der Veranstaltung wiederverwendet werden können. Um dem Nutzungskreislauf zu entsprechen, werden diese wiederverwendbaren Textilien mit Bauteilen aus den Lagern der Messe Frankfurt sowie mit Miet- und Leihmaterial kombiniert. Die daraus entstehenden Installationen gehen über rein dekorative Kulissen hinaus: Sie erzählen unverwechselbare Geschichten, die den diesjährigen Trends entsprechen und der Nachhaltigkeitsverpflichtung der Heimtextil gerecht werden.

MAXIMUM GLAM
Genussmenschen lieben den Wechsel zwischen theatralischen Einflüssen und bezaubernder Showtime-Ästhetik und gestalten so eine fantastische Verbindung zwischen handgefertigten und digital gerenderten Designs. Die verwendeten Textilien zeigen eine "Mehr-ist mehr"- Haltung durch ein Mash-Up aus Glam, Farbverläufen und Spektren, Kunstpelz, Flor und Fransen, Jacquardgeweben und fantastievollen Prints. Die Grelle, kitschige Farbpalette wird durch elektrischen Glanz, synthetischen Schimmer, digitalen Glitch und kunstvolle Unschärfe überdreht glamourös dargestellt.

PURE SPIRITUAL
Idealisten streben nach Perfektion und Reinheit und stellen das Gleichgewicht wieder her, indem sie sich mit dem Über-Natürlichen verbinden. Sie setzen auf Technologie und wechseln zwischen Realismus und Mystik, um ihren ganz persönlichen Hafen zu finden. Um eine erneute Verbindung zur Natur zu erschaffen, werden organische Stoffe, Rohstoffe und einfache Textilien ausgewählt, die die Spuren, organischen Strukturen und Unregelmäßigkeiten der Natur zeigen. Die Farbtöne dieses Trendthemas entstammen der Erde und wurden vom Menschen kultiviert. Die reine, elementare Palette zeugt von ihrem „irdischen“ Ursprung.

ACTIVE URBAN
Städter stellen sich den Herausforderungen einer schnelllebigen, sich ändernden, vom Menschen geschaffenen Umgebung und suchen nach nützlichen, anpassbaren Lösungen. Sie schätzen technologische Leistungsfähigkeit und nutzen gleichzeitig verfügbare und erneuerbare Ressourcen. Funktionalität hat Vorrang, auch wenn Design und Leistung so wichtig sind wie eh und je. Hybridtextilien für den Heim- und Sportbereich zeigen glatte Oberflächen und einen ansprechenden Mix aus grafischen Texturen. Die Palette reicht von Uniformblau über Asphaltgrau bis hin zu Raupengelb.

HERITAGE LUX
Freunde von Kulturgütern schätzen die Sinnlichkeit. Sie lieben aber auch das Unheimliche, das Spiel zwischen Licht und Dunkelheit. So erfahren sie ein ganz neues Eintauchen. Es ist die Liebe zu Luxus und Pracht, Dekoration und Verschönerung, die sich in ihrem Empfinden widerspiegelt. Sie finden Schönheit in der Geschichte und der Natur, durch ornamentale Muster und faszinierende Oberflächenveredelung. Ihr Interesse an früheren Epochen führt zu einer Farbpalette aus sattem, enigmatischem Blutrot, dunklem Rost, sinnlichem Saphir und schillerndem Perlmutt.

MULTI-LOCAL
Hyperlokale sind in der Welt zu Hause und stellen Inklusivität über Aneignung. Sie schätzen traditionelle Handwerkskunst und geben dem Austausch, der kreativen Integrität und diversen Identitäten weltweit einen neuen Stellenwert. Lokaler Style trifft auf globale Einflüsse. Eine Hommage an handgefertigte und dekorative Muster – von tribal und folkloristisch bis hin zu geometrisch und abstrakt. Textile Farben werden in einen größeren kulturellen Zusammenhang von lokalen Gemeinschaften, kulturellem Erbe und privater Identität gestellt.

DIGITALE PROZESSKETTE SICHERT ZUKUNFT DES LEICHTBAUS © Reed Exhibitions Deutschland GmbH
10.09.2019

DIGITALE PROZESSKETTE SICHERT ZUKUNFT DES LEICHTBAUS

  • Vom 10. bis 12. September auf der COMPOSITES EUROPE
     
  • Ideenschmiede für Multimaterial-Leichtbau
     
  • „Ultralight in Space“: Marktstudie untersucht Raumfahrt-Leichtbautrends

Wo Bewegung im Spiel ist, wird Gewicht schnell zum Energie-Vernichter. Wie der Leichtbau zu effizienteren und besseren Autos, Flugzeugen und Maschinen beiträgt, zeigt das Lightweight Technologies Forum (LTF) vom 10. bis 12. September im Rahmen der COMPOSITES EUROPE in Stuttgart. Im Mittelpunkt des Forums steht die wirtschaftliche Umsetzung des materialübergreifenden und ganzheitlichen System-Leichtbaus. Der Weg dorthin führt über die Digitalisierung der Prozesskette.

  • Vom 10. bis 12. September auf der COMPOSITES EUROPE
     
  • Ideenschmiede für Multimaterial-Leichtbau
     
  • „Ultralight in Space“: Marktstudie untersucht Raumfahrt-Leichtbautrends

Wo Bewegung im Spiel ist, wird Gewicht schnell zum Energie-Vernichter. Wie der Leichtbau zu effizienteren und besseren Autos, Flugzeugen und Maschinen beiträgt, zeigt das Lightweight Technologies Forum (LTF) vom 10. bis 12. September im Rahmen der COMPOSITES EUROPE in Stuttgart. Im Mittelpunkt des Forums steht die wirtschaftliche Umsetzung des materialübergreifenden und ganzheitlichen System-Leichtbaus. Der Weg dorthin führt über die Digitalisierung der Prozesskette.

Von der Idee bis zum Bauteil – das ist der Weg, den das Lightweight Technologies Forum aufzeigen und begleiten will. Dazu bringt das Forum in Stuttgart aktuelle Leichtbau-Projekte zusammen, unter anderem aus dem Automobilbau, der Luft- und Raumfahrt und dem Maschinenbau – jenen Branchen, die durch ihre hohen Anforderungen an Materialien, Sicherheit und Zuverlässigkeit als Impulsgeber für viele Branchen gelten.
Die Gemeinsamkeit der vorgestellten Projekte: Eine durchgängig digitale Prozesskette trägt entscheidend zur Umsetzung der Innovationen bei. Ein weiterer Schwerpunkt sind Verbindungs- und Fügetechniken im Multimaterial-Leichtbau.

„Das Lightweight Technologies Forum versteht sich auch als branchen- und materialübergreifende Ideenschmiede, in der die Beteiligten über neue Konzepte nachdenken. Dazu holen wir erfolgreiche Vorzeige-Projekte nach Stuttgart“, sagt Olaf Freier, der beim Veranstalter Reed Exhibitions das Programm des Forums verantwortet.

Digitalisierung und Bionik gewinnen an Bedeutung
Unterstützung bei der Gestaltung des Forums kommt von der Automotive Management Consulting (AMC). Das Beratungshaus hat sich auf Leichtbaustrategien, Prozesse und Strukturen in der Automobilindustrie spezialisiert. „Leichtbau erfordert ein übergreifendes, systemisches Denken“, sagt Rainer Kurek, Geschäftsführer der AMC. „Vor allem aber ist die Digitalisierung der Prozesskette ein entscheidender Faktor. Nur durch eine virtuell- und simulationsgetriebene Gestaltungsarbeit entstehen konkurrenzfähige Leichtbau-Produkte, weil sie schneller auf den Markt kommen, die Prozess-Sicherheit garantieren und in der Entwicklung wesentlich kostengünstiger sind“, so Kurek weiter.
 
„Ultralight in Space“: Marktstudie zu Leichtbau-Trends in der Raumfahrt-Industrie
Vorreiter in Sachen Ultra-Leichtbau ist seit jeher die Raumfahrt, die als Innovationsmotor viele Disziplinen zu neuen Höchstleistungen treibt. Die neuesten technischen Trends werden derzeit mittels einer Marktstudie untersucht, die AMC gemeinsam mit dem luxemburgischen Raumfahrt-Zulieferer GRADEL realisiert. Die Ergebnisse werden am 10. September erstmals im LTF in Stuttgart vorgestellt.
„Auch wenn die Raumfahrt eine Nischen-Branche ist: Technische Lösungen, die hier den hohen Material-Ansprüchen genügen, beeinflussen auch andere Industrien zukunftsweisend. Darum ist es wichtig, die Kundenbedürfnisse, die Leichtbau-Strategien, Prozesse, Strukturen und Werkstoff-Entscheidung dieses Marktes zu kennen“, ist sich Rainer Kurek sicher.

 Wie wichtig die Raumfahrt für die Entwicklung neuer Technologien ist, unterstreicht auch Claude Maack, Geschäftsführer von GRADEL: „Sämtliche Bauteile sind extremen Bedingungen ausgesetzt. Bereits beim Raketenstart müssen sie enormen Beschleunigungskräften standhalten. Im Weltall müssen die Materialien der Strahlenbelastung widerstehen ¬- und das über viele Jahre. Dazu kommen die hohen Temperaturunterschiede zwischen minus 185 und plus 200 Grad Celsius – alle paar Stunden im Wechsel von einem zum anderen Extrem.“

Die Frage des Materials: Composites besitzen größtes Wachstumspotential
Den größten Marktanteil unter den Leichtbauwerkstoffen haben derzeit Metalle – das größte Wachstumspotenzial wird aber den Faserverbundwerkstoffen zugeschrieben. Sie spielen ihre Stärken im Leichtbau immer öfter aus. Im Ausstellungsbereich zeigt das LTF, wie Glasfaserverstärkte (GFK) und Carbonfaserverstärkte Kunststoffe (CFK) im Materialmix mit anderen Werkstoffen ihre Stärken in hybriden Strukturbauteilen zur Geltung bringen.

Zu sehen ist unter anderem ein ein Ultraleichtbausitz der Automotive Management Consulting (AMC), Alba tooling & engineering sowie der csi entwicklungstechnik GmbH, der 2018 als Machbarkeitsstudie - basierend auf der Leichtbau-Innovation xFK in 3D - im LTF als virtueller Prototyp vorgestellt wurde.
Der innovative, nur 10 kg wiegende Ultraleichtbausitz basiert auf einem besonderen Wickelverfahren für Faserverbundbauteile. Der „xFK in 3D-Prozess“ nutzt eine mit Harz imprägnierte Endlosfaser, aus dem Bauteile belastungsgerecht gewickelt und abfallfrei hergestellt werden.

Infrage kommt das Sitzkonzept für so genannte Hypercars, Sportwagen oder künftige Lufttaxis. Vor wenigen Wochen wurde der Prototyp der Öffentlichkeit präsentiert und bereits kurz darauf mit dem German Innovation Award ausgezeichnet.
In der benachbarten Lightweight Area präsentieren Aussteller weitere Leichtbau-Lösungen, darunter Strukturbauteile, Halbzeuge, technische Textilien, Klebstoffe und Kunstharze für den Automobilbau und die Luftfahrt- und Raumfahrt.

Insgesamt treffen die Besucher des Lightweight Technologies Forum und der COMPOSITES EUROPE auf 300 Aussteller aus 30 Nationen, die in Stuttgart die gesamte Prozesskette faserverstärkter Kunststoffe zeigen – von Materialien über Maschinen für die Verarbeitung bis zu konkreten Anwendungsbeispielen aus Automobilbau, Luftfahrt, Maschinenbau, Bauwesen, Windkraft sowie Sport- und Freizeitsektor. Einen besonderen Fokus richtet die Messe neben neuen Produkten auf die Fortschritte der Prozess-Technologien für die Serienfertigung.
 

DIGITEX SHOW 2019 BEREITET NÄCHSTEN MEILENSTEIN VOR Copyright photos: MEX Exhibitions Pvt. Ltd. / Messe Frankfur
06.08.2019

DIGITEX SHOW 2019 BEREITET NÄCHSTEN MEILENSTEIN VOR

Digitale Textildrucktechnologien stehen im Mittelpunkt der dreitägigen Messe Gartex Texprocess India 2019, die die gesamte Lieferkette von Bekleidungs- und Textilfertigungslösungen präsentiert

Die Gartex Texprocess India, Indiens führende Fachmesse, die sich ganz den Lösungen und Technologien für die Bekleidungs- und Textilherstellung widmet, findet vom 10. bis 12. August 2019 in Pragati Maidan statt. Sie erstreckt sich über eine Ausstellungsfläche von 1.500 Quadratmetern in sechs Hallen, wo mehr als 200 Unternehmen und über 400 Marken ausstellen werden. Die Messe, die sich ganz der Präsentation und Herausstellung der neuesten Entwicklungen bei Maschinen, Druckfarben, Software und Dienstleistungen im digitalen Textildruck widmet, soll die Stoffdruck- und Bekleidungsindustrie des Landes auf die nächste Ebene heben.

Digitale Textildrucktechnologien stehen im Mittelpunkt der dreitägigen Messe Gartex Texprocess India 2019, die die gesamte Lieferkette von Bekleidungs- und Textilfertigungslösungen präsentiert

Die Gartex Texprocess India, Indiens führende Fachmesse, die sich ganz den Lösungen und Technologien für die Bekleidungs- und Textilherstellung widmet, findet vom 10. bis 12. August 2019 in Pragati Maidan statt. Sie erstreckt sich über eine Ausstellungsfläche von 1.500 Quadratmetern in sechs Hallen, wo mehr als 200 Unternehmen und über 400 Marken ausstellen werden. Die Messe, die sich ganz der Präsentation und Herausstellung der neuesten Entwicklungen bei Maschinen, Druckfarben, Software und Dienstleistungen im digitalen Textildruck widmet, soll die Stoffdruck- und Bekleidungsindustrie des Landes auf die nächste Ebene heben.

Die 4. Messeausgabe der Messe bereitet sich auf die Integration der DIGITEX Show vor und beleuchtet Entwicklungen und Innovationen im Bereich der digitalen Textildrucktechnologie, die in der Bekleidungsindustrie im ganzen Land schnell an Fahrt gewinnt. Rund 20.000 Besucher werden erwartet. Sie werden sich dabei nicht nur auf die Innovationen im digitalen Textildruck konzentrieren, sondern auch die neuesten Technologien anhand verschiedener Live-Demonstrationen erleben, die führende Marken, die Lösungen für Soft Signage und Sublimationsdruck anbieten, auf der Fläche zeigen werden.

Die Transformation der digitalen Technologien in den letzten Jahren war so bedeutsam, dass die Veranstalter dies im Rahmen der DIGITEX @ Gartex Texprocess 2019 als besonders wichtig erachteten. Der Fortschritt in Technologie und rasch wachsendem Bewusstsein haben eine Art Revolution ausgelöst. Digitex möchte Käufern und Entscheidungsträgern der digitalen Textildruckindustrie eine zentrale Anlaufstelle für die neuesten Maschinen, Druckfarben, Software und Dienstleistungen bieten. Auf der Messe werden auch renommierte Marken live ihre jeweiligen Maschinen vorführen, damit die Besucher die Entwicklung im Bereich des Stoffdigitaldrucks, der langsam, aber stetig zunimmt, erleben können.

Seit Einführung des DTG-Drucks (Direct-to-Garment) hat die Textildruckindustrie mit einer schnellen und flexiblen Produktionslösung, die eine außergewöhnliche Bildqualität liefert, neue Horizonte eröffnet, und damit denen neue Geschäftsmöglichkeiten geschaffen, die in die Bekleidungsindustrie investieren wollen oder bestrebt sind, ihr Bekleidungs- und Textilgeschäft auszubauen. Digitex @ Gartex Texprocess India gilt als wichtiges Ereignis für die führenden Anbieter von Digitaldrucktechnologien, indem sie ihnen die perfekte Markteintrittsplattform für den indischen Markt bietet.
 
Darüber hinaus sind Experten der Ansicht, dass ein zunehmender Schub und die daraus resultierenden FuE-Investitionen in die Weiterentwicklung der digitalen Textildrucktechnologie in naher Zukunft die Wachstumsmöglichkeiten für die digitale Textilindustrie weiter fördern werden. Indessen eröffnet die zunehmende Beliebtheit von Polyester als Alternative zu Baumwolle als Textilgewebe den Anbietern digitaler Textildruckgeräte weitere Möglichkeiten, ihr Geschäft auszubauen. Aufgrund der großen Nachfrage nach digitaler Textildrucktechnologie können die Hersteller ihr Geschäft in naher Zukunft ausbauen.

Viele führende Hersteller wie ColorJet India, Fortuna Colors & Prints, Apsom Technologies, Kornit Digital, die True Colors Group, Epson India, Jaysynth Dyestuff (India) Ltd. freuen sich auf den Messestart, um ihre neuesten Produkte und Druckinnovationen vorzustellen. Die meisten dieser modernen digitalen Textildrucker zeichnen sich durch kontinuierliche Produktion und eine breite Palette von Druckfunktionen aus. Sie sind wartungsarm und bieten einfache Reinigungsoptionen für einen reibungslosen Betrieb. All diese Aktivitäten zeigen deutlich, dass der Markt für Textildrucktechnologien insgesamt positive Wachstumsperspektiven hat, was auf die aufstrebende Textilindustrie des Landes zurückzuführen ist.

Unternehmen wie Arrow Digital, AT-Tinten, Britomatics, Cosmic Trends, DCC Print Vision Llp und E.I.DuPont India Pvt. Ltd. Ltd. Electronics For Imaging India Pvt. Ltd. (Efi Optitex), Epson India, Fortuna Colors & Prints Llp, Ganpati Graphics, Grafica Flextronica, Grüne Drucklösung, Grüne Technologie, Hi-Tech-Marketing, HP India Sales Pvt. Ltd. Ltd., Jay Chemicals Industries Ltd., JN Arora & Co., Kamal Sales Corp., KNR Technology Company, Mac-Drucklösungen, Mouvent, Negi Sign Systems & Supplies Co., Orange O Technology Pvt. Ltd. Ltd., Somya Digital Technologies, Spintex Pvt. Ltd./Aura, Tanya Enterprises, Texzium International Pvt. Ltd./Wenli, Veekay Enterprises und viele mehr präsentieren mit ihren technologischen Innovationen ihre neueste Produktpalette auf der DIGITEX.
 
Das umfangreiche Ausstellerportfolio, das von neuen Druckern und Tinten bis hin zu neuen Techniken reicht, wird neue und interessante Möglichkeiten aufzeigen, die der Digitaldruck für Einrichtungsgegenstände und Innendekoration, Bekleidung und Mode sowie Unternehmensinterieurs bietet. Zu sehen sind digitale Textilmaschinen, digitale Textildruckmaschinen, Farbsublimationsverfahren, Siebdruckmaschinen, T-Shirt-Druckmaschinen, Transferdruckverfahren, digitale Textildruckchemikalien, digitale Textildruckfarben (Dispersions-, Reaktiv- und Pigmenttinten), Wärmetransferdrucker, Sublimationspapier, Software und vieles mehr.

Darüber hinaus ist dies eine gute Gelegenheit für Digitaldruckunternehmen, Vertreter der Siebdruckbranche aus der grafischen Industrie, Merchandiser und andere Akteure der Branche, mit den führenden Anbietern von Digitaldrucktechnologien in Kontakt zu treten und die neuesten Produktreihen und Innovationen der Branche zu erleben. Nach dem Aufkommen der Digitaldrucklösung werden Stoffe und Textilien nicht mehr nur für Bekleidung und Heimtextilien eingesetzt, sondern auch für Beschilderungen, Flaggen, Plakate, Hintergrundbeleuchtung, Frontbeleuchtung usw. – überall dort, wo digitalen Textildrucktechnologien eingesetzt werden können.

Soft Signage bietet viele Vorteile: Textil- oder Soft Signage-Druckmaschinen sind sehr umweltfreundlich und werden mit Tinten auf Wasserbasis mit wenig bis gar keinem Geruch und geringem Stromverbrauch betrieben. Mit Soft Signage sparen Kunden Versandkosten, da das Gewicht deutlich geringer ist als bei anderen in der Beschilderungs- und Grafikindustrie verwendeten Materialien. Stoffbedruckte Schilder lassen sich zu kleineren Paketen zusammenfalten, was wiederum die Versandkosten senkt. Insgesamt wäre die Messe jedoch ein Gewinn für die Geschäftsbesucher, da sie sich nicht nur auf die Digitaldrucktechnologie konzentriert, sondern die gesamte Wertschöpfungskette der Bekleidungs- und Textildruckherstellungslösung unter einem Dach vereint.

Organisiert von der MEX Exhibitions Pvt. Ltd. in Zusammenarbeit mit der Messe Frankfurt India wird Gartex in diesem Jahr neben der Digitex noch drei weitere Messen veranstalten: Die FABRIC & TRIMS SHOW für Posamenten und Dekorationen, die DENIM SHOW, die die Denim-Lieferkette unter einem Dach zusammenführt, und die INDIA LAUNDRY SHOW als Plattform für Hersteller, Zulieferer und Dienstleister in der Wasch- und Reinigungsindustrie.
 
Darüber hinaus gibt es einige Schwerpunktbereiche, wie die EMBROIDERY ZONE, die bedeutende Technologien und Maschinen für die Stickerei in den Fokus stellt. Die Top-Varianten von Stickmaschinen, Software und verwandten Produkten werden in diesem speziellen Segment präsentiert. Ein weiterer Schwerpunkt ist GARMENTING & APPAREL MACHINERY

Zu den breiten Ausstellerportfolio auf der Gartex Texprocess 2019 gehören Stickmaschinen, Schneid- und Nähmaschinen, Stoffe und Accessoires, Nadeln und Fäden, Wäsche- und Waschgeräte, Ausrüstung für die Endbearbeitung, Laserschneidmaschinen, digitale Textildruckmaschinen, Automatisierung und Software.

Weitere Informationen:
textile printing India Texprocess
Quelle:

MEX Exhibitions Pvt. Ltd. / Messe Frankfurt

Composites Europe 2019 (c) Fotos: Reed Exhibitions/ Oliver Wachenfeld
30.07.2019

COMPOSITES EUROPE 2019: Digitale Prozesskette macht Faserverbundwerkstoffe konkurrenzfähig

  • Starkes Triple: COMPOSITES EUROPE, International Composites Conference und Lightweight Technologies Forum
  • Process live“ Sonderflächen zeigen Technologie-Fortschritte
  • Parallel-Veranstaltung: Foam Expo Europe

Von der Composites-Industrie gehen wichtige Impulse aus – für den Leichtbau und Materialinnovationen in Automobilbau, Luftfahrt, Maschinenbau, Bauwesen, Windkraft sowie im Sport- und Freizeitsektor. Im internationalen Wettbewerb sind dafür Lösungen mit hoher Automatisierung gefragt. Die Trends und Fortschritte in Produktion und Verarbeitung von faserverstärkten Kunststoffen zeigt die COMPOSITES EUROPE vom 10. bis 12. September in Stuttgart. Flankiert wird die Messe von der International Composites Conference und dem Lightweight Technologies Forum. Parallel findet zudem die Foam Expo Europe auf dem Stuttgarter Messegelände statt.

  • Starkes Triple: COMPOSITES EUROPE, International Composites Conference und Lightweight Technologies Forum
  • Process live“ Sonderflächen zeigen Technologie-Fortschritte
  • Parallel-Veranstaltung: Foam Expo Europe

Von der Composites-Industrie gehen wichtige Impulse aus – für den Leichtbau und Materialinnovationen in Automobilbau, Luftfahrt, Maschinenbau, Bauwesen, Windkraft sowie im Sport- und Freizeitsektor. Im internationalen Wettbewerb sind dafür Lösungen mit hoher Automatisierung gefragt. Die Trends und Fortschritte in Produktion und Verarbeitung von faserverstärkten Kunststoffen zeigt die COMPOSITES EUROPE vom 10. bis 12. September in Stuttgart. Flankiert wird die Messe von der International Composites Conference und dem Lightweight Technologies Forum. Parallel findet zudem die Foam Expo Europe auf dem Stuttgarter Messegelände statt.

Die Messebesucher treffen auf über 300 Aussteller aus 30 Nationen, die in Stuttgart Materialien, technische Lösungen und innovative Anwendungsbeispiele zeigen. Einen besonderen Fokus richtet die Messe neben neuen Produkten auf innovative Prozess-Technologien. Wie es um die Serienfertigung und neue Anwendungen in der Composites-Industrie bestellt ist, bekommen die Besucher aber nicht nur im Ausstellungsbereich zu sehen, sondern auch auf den zahlreichen Sonderflächen, in Themenrundgängen, der begleitenden International Composites Conference und im Lightweight Technologies Forum, dass sich den Trends im Multimaterial-Leichtbau widmet.

„Process live“: Technologien im Zusammenspiel
Perfekt aufeinander abgestimmte Verarbeitungs- und Fertigungsprozesse stehen im Mittelpunkt des Formats „Process live“. Auf gemeinsamen Ausstellungsflächen präsentieren Maschinen- und Anlagenbauer ihre Technologien im Zusammenspiel – und das im laufenden Betrieb, um so die einzelnen Teilprozesse im Zusammenhang zeigen zu können.

Zu sehen ist u.a. das von Airbus patentierte Vakuuminfusionsverfahren VAP® (Vacuum Assisted Process), das im Mittelpunkt der Sonderfläche von Trans-Textil und Composyst steht. Das Verfahren ermöglicht es, großflächige und geometrisch komplexe Bauteile in einem Schritt ohne Autoklav zu fertigen, warum es sich besonders für Strukturbauteile im Flugzeugbau, in der Windkraft, Schifffahrt, im Schienen- und Straßentransport, im Maschinen- und Gerätebau sowie im Bereich der Architektur und Freizeitindustrie anbietet.

Speziell auf die DACH Marktregion mit Ihren kleineren und mittelständischen Unternehmen zielt die „Process live“-Sonderfläche des Schneide-Spezialisten GUNNAR aus der Schweiz. Gemeinsam mit dem Laserprojektions-Experten LAP und dem Composites-Engineering-Spezialisten SCHEURER Swiss stellt GUNNAR einen verknüpften Gesamtprozess vor, der moderne Maschinen, Software und spezialisierte Handarbeit vereint. Ausgangslage ist ein automatisierter Herstellungsprozess von sortierten Lagenaufbauten in kleineren und mittelgroßen Mengen mit gewissem Einsatz von personellen Fachkräften.

Der Faserverbundspezialist Hacotech wird gemeinsam mit Aristo Graphic Systeme und Lavesan CNC gesteuerte Schneidprozesse und verschiedene Möglichkeiten der Bearbeitung vorstellen. Neben dem Schneideprozess werden die Produktionsvorbereitung und Konfektionierung, die Erstellung von maßgenauen Schablonen und das Ausschneiden und Konfektionieren von Composite-Materialien und Halbzeugen gezeigt.

Schneidtechnik steht auch im Mittelpunkt der Sonderfläche von Rebstock Consulting, Broetje-Automation und Zünd Systemtechnik, sich mit dem Thema „Automated Sorting and Kitting“ am Format „Process live“ beteiligen.

Die Herstellung eines Laminates mit höchsten Brandschutzanforderungen im RTM Verfahren und die Aushärtung in nur 1 Stunde zeigen der Composites-Hersteller Saertex und das Chemie unternehmen Scott Bader.  

5th International Composites Conference (ICC)
Serienfertigung, stabile Prozesse, neue Märkte – die International Composites Conference (ICC) trägt frische Impulse für Innovationen in den Markt und bringt dazu Verarbeiter und Anwender von faserverstärkten Kunststoffen aus ganz Europa zusammen. Erstmals findet die renommierte Konferenz zeitgleich zur COMPOSITES EUROPE statt. Auch thematisch rücken das Vortragsprogramm, das die Wirtschaftsvereinigung Composites Germany gestaltet, und die Messe dichter zusammen.

Eines der übergreifenden Zukunftsthemen, die die gesamte Branche beschäftigen, sind Multimaterial-Lösungen in nahezu allen Anwendungsindustrien. Im Baubereich beschäftigt sich die Konferenz zudem mit dem steigenden Einsatz von Carbonbeton. Bei den Prozess-Technologien stehen die Verarbeitung von thermoplastischen Materialien zur Serienfertigung und stabile Prozesse bei der Duroplastverarbeitung im Fokus.

Partnerland der Konferenz ist das Vereinigte Königreich. Gerade in der aktuellen Diskussion rund um den Brexit will die ICC den Austausch zwischen allen europäischen Ländern fördern. Schließlich zählt das Land zu den größten Herstellern von Composites-Bauteilen in Europa.

Themenrundgänge zu Digitalisierung, Glasfasern, Thermoplasten, Automobilbau und Windenergie
Geführte Rundgänge und praktische Vorführungen in den Messehallen ergänzen das Konferenzprogramm. Themen-Führungen rund um Composites-Anwendungen, Materialien und Märkte führen Messe- und Kongressbesucher direkt zu den Messeständen ausgesuchter Aussteller, die hier den Besuchern ihre Neuheiten zu den Themen Digitalisierung der Composites Fertigung, Automobilbau, Building & Construction, Glasfaser, New Mobility, Thermoplaste und Windenergie erklären.

Neue Ideen auf Sonderflächen und Gemeinschaftsständen
“Material and Process Technology” heißt die neue Sonderfläche, die unter Federführung des Instituts für Kunststoffverarbeitung (IKV) der RWTH Aachen entsteht. Gemeinsam mit anderen Instituten wie u.a. dem Aachener Zentrum für integrativen Leichtbau (AZL) stellt das IKV auf der Messe die Produktionstechnologie in den Mittelpunkt. Speziell der Weg von der wissenschaftlichen Entwicklung in die praktische, industrielle Umsetzung wird auf der Sonderfläche nachgezeichnet.

Ein eigenes Forum bekommen auch die Automobil-Experten von morgen: Unter dem Titel „Formula Student“ zeigen Studenten und Auszubildende den Messebesuchern ihre selbstkonstruierten Rennwagen und Motorräder.

Lightweight Technologies Forum: Plattform für multimaterialen Leichtbau
Generell bleibt das Thema Leichtbau ein „Treiber“ für viele Entwicklungen im Composites-Sektor. Das Lightweight Technologies Forum (LTF) im Rahmen der COMPOSITES EUROPE macht deutlich, wie sich Leichtbau wirtschaftlich und ressourceneffizient umsetzen lässt. Das Forum versteht sich als branchen- und materialübergreifende Ideenschmiede, in der die Beteiligten über diese neuen Konzepte nachdenken.

Dazu bringt das Forum in Stuttgart aktuelle Leichtbau-Projekte zusammen, unter anderem aus dem Automobilbau, der Luft- und Raumfahrt und dem Maschinenbau – jenen Branchen, die durch ihre hohen Anforderungen an Materialien, Sicherheit und Zuverlässigkeit als Impulsgeber für viele Branchen sind.

Zu den Keynote-Speakern gehören in diesem Jahr u.a. der Airbus-Innovationsmanager Peter Pirklbauer, der Leichtbauexperte Prof. Jörg Wellnitz (TU Ingolstadt), der niederländische Rennfahrer Jeroen Bleekemolen und der Leichtbau-, Luft- und Raumfahrt-Experte Claus Georg Bayreuther (AMC). In Vorträgen geben sie einen Überblick über Referenzprojekte und Neuheiten in der Fertigungs- und Fügetechnik.

Mit einem eigenen Ausstellungsbereich und Vortragsforum zeigt das LTF, wie Glasfaserverstärkte (GFK) und Kohlefaserverstärkte Kunststoffe (CFK) im Materialmix mit anderen Werkstoffen ihre Stärken in hybriden Strukturbauteilen ausspielen. Zu den Ausstellern des Forums und der benachbarten Lightweight Area gehören u.a. das Leichtbau-Zentrum Sachsen, Chem-Trend, Gößl + Pfaff, Krempel, Mitsui Chemicals Europe, Leichtbau BW, der VDMA, Gustav Gerster, Potters Ballotini (UK), Yuho (Japan), Riba Composites (Italien) oder Stamixco (Schweiz) sowie die Zeitschriften Lightweight Design (Springer Fachmedien) und Automobil Industrie (Vogel Communications Group).

„Ultralight in Space“: Marktstudie zu Leichtbau-Trends in der Raumfahrt-Industrie
Vorreiter in Sachen Ultra-Leichtbau ist seit jeher die Raumfahrt, die als Innovationsmotor viele Disziplinen zu neuen Höchstleistungen treibt. Die neuesten technischen Trends werden derzeit mittels einer Marktstudie untersucht, die das Beratungsunternehmen Automotive Management Consulting (AMC) gemeinsam mit dem luxemburgischen Raumfahrt-Zulieferer GRADEL realisiert. Die Ergebnisse werden am 10. September erstmals im LTF in Stuttgart vorgestellt.

Präsentation und Verleihung des AVK Innovationspreises
Innovative Produkte und Anwendungen aus faserverstärkten Kunststoffen, Verfahren zur Herstellung und neueste Erkenntnisse aus Forschung und Wissenschaft zeichnet der deutsche Branchenverband AVK - Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e. V. wieder mit seinem renommierten Innovationspreis aus. Die Gewinner werden am 10. September im Rahmen der Messe vorgestellt, die prämierten Produkte und Projekte werden auf einer Sonderfläche ausgestellt.

Verleihung SMB-BMC Design Award
Die Europäische Allianz für SMC BMC wird – ebenfalls am 10. September – die Gewinner des SMC BMC Design Award 2019 bekannt geben. Der Wettbewerb, der bereits zum zweiten Mal veranstaltet wird, würdigt und fördert Design-Exzellenz von Studenten oder Young Design Professionals, die Bauteile aus SMC (Sheet Molding Compound) und BMC (Bulk Moulding Compound) in ihren Designs verwenden. Im Vordergrund steht in diesem Jahr das Thema Nachhaltige Mobilität.

COMPOSITES Night
Das Event zur Messe-Halbzeit: Die „COMPOSITES Night“ am Ende des zweiten Messetages bietet Besuchern und Ausstellern eine weitere Gelegenheit zum Networken. Im Stage Palladium Theater in Stuttgart erwarten die Teilnehmer Buffets und Live Musik.

Matchmaking–Programm macht Messebesuch effizienter
Mit der kostenlosen Networking- & Meetingplattform „matchmaking“ können Besucher und Aussteller bereits vor Beginn der COMPOSITES EUROPE ihre Fühler ausstrecken: Wer ist auf der Messe? Wer hat Antworten auf meine speziellen Fragen? Mit wem kann ich neue Ideen umsetzen? Über die matchmaking Plattform lassen sich potentielle Kooperationspartner nach Produktkategorie, Branche, Land oder Firma filtern und direkt Termine anfragen.

Career & Composites
Mit dem career&composites Stand wendet sich die COMPOSITES EUROPE an Studenten und Absolventen, die hier mit potentiellen Arbeitgebern in Kontakt treten können. Auf der Sonderfläche präsentieren die Aussteller Ihre Unternehmen den interessierten Nachwuchskräften und machen über eine Job Wall auf vakante Stellen und Karrierechancen aufmerksam.

Co-Location mit der „Foam Expo Europe“
Flankiert wird die COMPOSITES EUROPE erstmals von der Foam Expo Europe. Die Fachmesse für die Lieferkette der technischen Schaumstoffherstellung zeigt Form-, Hart- und Weichschaumlösungen – von Rohstoffen bis zu Ausrüstung und Maschinen. Vor allem für die gemeinsamen Anwendungsindustrien wie den Automobilbau, die Luftfahrt, den Bausektor und die Sport- und Freizeitindustrie bietet der gemeinsame Messetermin Synergien bei der Übersicht an Leichtbaumaterialien.

Foto: PREMIÈRE VISION
16.07.2019

PREMIÈRE VISION PARIS IM SEPTEMBER 2019: SPORT, PERFORMANCE UND FASHION

DAS UNTRENNBARE TRIO ENTHÜLLT SEINE NEUEN STÄRKEN
Die nächste Ausgabe der Première Vision Paris, die vom 17. bis 19. September 2019 in Paris Nord Villepinte stattfindet, präsentiert die neuen Materialien und kreativen Impulse für die Saison Herbst-Winter 2020-21.

Diese Großveranstaltung für alle Akteure der Modebranche vereint zweimal im Jahr die sechs Hauptbereiche der vorgelagerten Fertigungsstufen: Garne, Stoffe, Leder, Designs, Accessoires und Bekleidung.

DAS UNTRENNBARE TRIO ENTHÜLLT SEINE NEUEN STÄRKEN
Die nächste Ausgabe der Première Vision Paris, die vom 17. bis 19. September 2019 in Paris Nord Villepinte stattfindet, präsentiert die neuen Materialien und kreativen Impulse für die Saison Herbst-Winter 2020-21.

Diese Großveranstaltung für alle Akteure der Modebranche vereint zweimal im Jahr die sechs Hauptbereiche der vorgelagerten Fertigungsstufen: Garne, Stoffe, Leder, Designs, Accessoires und Bekleidung.

Im Rampenlicht: die Spitze der Sportswear, ihr Einfluss auf die Kollektionen und die Entwicklung technologischer Innovationen und technischer Materialien. Um diese Themen anzugehen, die jetzt die gesamte Mode durchdringen, wird der Sport & Tech-Bereich der Première Vision auf der nächsten Messe besonders herausgestellt werden. In der Halle 6 des Textiluniversums von Première Vision Fabrics werden 80 Weber - darunter 8 Newcomer - ausstellen, um Marken und Designer auf der Suche nach Inspiration zu begleiten. Ihre neuen Produkte werden in einem speziellen Bereich, dem Sport & Tech-Forum, präsentiert, das sich mit dem Kernthema „Eine Frage des Schutzes“ (Schutz und Innovation) befasst.
 
Sportswear gewinnt an Bedeutung und spielt eine wichtige Rolle in den Kollektionen
Der weltweite Sportbekleidungsmarkt ist zwischen 2011 und 2016 stetig gewachsen und erreichte 2016 einen Wert von 280 Milliarden US-Dollar. Er hat in die Gewohnheiten der Verbraucher Eingang gefunden und steht für Komfort und technisches Know-how sowie Stil und Kreativität. Und Frankreich ist keine Ausnahme: Einer aktuellen Studie zufolge tragen französische Verbraucher an einem von fünf Tagen Sportkleidung, und 25% der Verbraucher sehen in letzterer einen „Trend“.

Dieses wachsende Phänomen hat einen erheblichen Einfluss auf die Branche und auf diejenigen, die Kleidung und Accessoires entwerfen und produzieren, ob Modemarken, die technische Materialien für ihre Konfektionskollektionen verwenden, oder Sportmarken, die Lifestyle-Kollektionen entwickeln. Um diese Marken bestmöglich zu unterstützen, hat Première Vision im Rahmen seiner Flaggschiff-Veranstaltung, der Première Vision Paris, ein speziell auf diesen Bereich ausgerichtetes Angebot entwickelt:
     
Schutz und Isolierung: technologische Beiträge
Für jede Ausgabe identifizieren die Première Vision-Teams ein inhaltsstarkes Thema, das auf ihren internationalen Recherchen basiert. Da Sportbekleidungskollektionen immer beliebter werden, werden zusätzliche Performance und Technologie in diesen Produktlinien immer wichtiger. Seit einigen Jahren können Verbraucher die in ihre Sportbekleidung integrierten innovativen Funktionen ausprobieren und erwarten die gleiche Funktionalität in ihrer Alltagskleidung. Für den Bereich Sport & Tech wurde deshalb das Thema „Eine Frage des Schutzes“ gewählt. Ein Modethema, das in einem speziellen Forum besonders herausgestellt wird und ein breiteres Angebot an Stoffen und Hochleistungsmaterialien der Weber, Stricker und Veredler auf der Messe präsentiert, um den Bedürfnissen der Branchenfachleute gerecht zu werden.

Marguerite Coiraton, Leiterin der Première Vision Fabrics und verantwortlich für den Sport & Tech-Ableger, fügt hinzu: „Die September-Ausgabe 2019 ist besonders daran interessiert, wie Kleidung zum Schutz vor den Elementen eingesetzt wird, ein Thema, das die Herbst-/Winterkollektionen 20/21 sicherlich dominieren wird. Dieses Konzept umfasst beispielsweise Wärmeschutz durch die Entwicklung von mit Nanotechnologien ausgestatteten thermoaktiven Materialien, Geweben und Fasern sowie den intelligenten erweiterten Schutz.“

Neben dem speziellen Bereich innerhalb der Gewebe bietet die Première Vision auch eine Sport & Tech-Route an, die über die Show-App verfügbar ist und nahezu 700 Aussteller zusammenbringt, die auf Sport- und technische Materialien spezialisiert sind. Dieses Gesamtpanorama umfasst Spinner, Weber, Stricker, Gerber, Accessoire-Hersteller, Textildesigner und Modehersteller.
 
SPOTLIGHT ON: Vorschau auf eine Auswahl von Sport & Tech-Aussteller

  • Polartec: Polartec®-Stoffe sind eine Wärmeisolationslösung, die von Outdoor-Sportlern seit fast zwanzig Jahren verwendet wird. Sie sind in verschiedenen Texturen und Gewichten erhältlich und wurden speziell zur Leistungssteigerung in einer Vielzahl von Umgebungen entwickelt.
  • Pontetorto SportSystem: Pontetorto wurde 1952 gegründet und bietet eine breite Palette von Produkten an, von Polarvliesen bis hin zu Stretchgeweben, einschließlich Multilayer, Wind- und wasserdichten Membranen und atmungsaktiven Materialien.
  • Schoeller textiles: Das Schweizer Unternehmen hat sich auf die Entwicklung innovativer Textilien, insbesondere warmer und widerstandsfähiger Stoffe, spezialisiert. Die multifunktionale Kollektion „Cosmopolitan“ erfüllt perfekt die wachsende Nachfrage im Hochleistungsbereich mit Geweben, deren herausragende Leistungsmerkmale ein natürliches Gefühl und perfekten Komfort nicht ausschließen.
  • Swing by Gruppocinque: ein italienischer Textilhersteller, der innovative Technologien und Ausrüstungen wie Harze, Membranen und Hochleistungsbehandlungen einsetzt.
  • Mackent: hat Spezialtextilien im Angebot mit dem Schwerpunkt stoßdämpfende Abstandsgewirke für Dessous / Konfektionsware
  • Sportwear Argentona: eine spanische Marke, die auf die Produktion von Geweben spezialisiert ist, präsentiert ihre 2.0-Stoffe mit hervorragender Atmungsaktivität und hohem Tragekomfort. Diese sind anpassungsfähig, leicht, elastisch kombiniert mit einer innovativen Ästhetik.
  • Global Merino: ein Hersteller technischer Textilien mit Merinowolle als Basisprodukt. Er identifiziert die Leistungsanforderungen des herzustellenden Gegenstandes und entwickelt den Stoff entsprechend der Endanwendung;
  • Shepherd: ein vertikal integrierter Hersteller von Merinostricken und -bekleidung, einschließlich des weltweit feinsten 13,5-Mikron-Merinogewebes.

Neue Leistungsbeschreibungen zur besseren Identifizierung von Innovationen
Im September 2019 werden auf der Première Vision Paris vier neue Performance Codes vorgestellt:

  • Downproof, um anzuzeigen, welche Gewebe das Durchdringen von Federn in Steppnähten ordnungsgemäß verhindern.
  • Multilayer, wird häufig für Gewebe im Sportumfeld verwendet.
  • Washable, für waschbeständiges Leder.
  • Ultralight, Wird ausschließlich für Zubehörkomponenten verwendet.

Ein abwechslungsreiches und experimentierfreudiges Sport & Tech Universum
A.    Eine Virtual-Reality-Erfahrung, mit der Besucher voll und ganz in das Thema eintauchen können

Um den Besuchern ein Live-Erlebnis zu bieten, hat die Première Vision eine digitale Animation zum Thema Schutz entworfen. Mit Hilfe der virtu-
ellen Realität können sich Besucher einer Vielzahl von Umgebungen und externer Elemente (Kälte, Wind usw.) aussetzen.

B.    Zugehörige Modeinformationen
Schutz schließt Kreativität und Stil nicht aus, im Gegenteil. Diese Saison wird von Phantasie geprägt sein, mit Materialien, die kräftige Farben, Drucke, Motive und Glanz kombinieren. Besucher finden so ein exklusives und kreatives Sport & Tech Forum, das sich mit den folgenden vier Themen befasst: Tech Tailoring, Ski Touring, Soft Outdoor und Snow Fun. Es werden Muster, Komponenten und Prototypen von Kleidungsstücken zusammengeführt.

C.    Ein umfassendes und hochrangiges Konferenzprogramm, das Besuchern bei ihrer Auswahl unterstützt.
In dieser Ausgabe finden die Konferenzen an sehr zentralen Orten auf der Messe statt. Ein Bereich in Halle 3 wird die Konferenzen zum Thema Innovation beherbergen, und in Halle 6 ist eine Fläche für Konferenzen zu Modetrends reserviert.

Hier ist eine Auswahl der anstehenden Präsentationen, die der Welt von Sport & Tech (Konferenzraum in Halle 6) gewidmet sind und im September 2019 auf der Première Vision Paris stattfinden:

  • Eine Konferenz von Pascal Monfort, Gründer des Beratungsunternehmens REC trendsmarketing, zum Thema „Das Paar Sport und Mode: mehr denn je unzertrennlich!
  • Präsentation einer Studie über Sport und Mode, die Union Sport & Cycle auf dem französischen Markt durchgeführt hat und die die Erwartungen von 12.500 Verbrauchern bewertet hat;
  • Konferenzen, die die Modetrends entschlüsseln: „Performance, die Herausforderung in der Mode“ und „Mode & Sport - wichtigste Einflüsse und Innovationen für Herbst/Winter 2021“, einschließlich der Präsentation der neuesten Innovationen von Ausstellern.

Quellen: 1: Euromonitor International, 2: « Union Sport & Cycle »-Studie

Fotos: (c) ITMA
25.06.2019

INTERNATIONALERE ITMA 2019 STELLT MIT GRÖßTER AUSSTELLERZAHL NEUEN REKORD AUF

Seit seiner Einführung im Jahr 1951 genießt die ITMA als weltweit größte Ausstellung für Textil- und Bekleidungstechnologie in der Branche große Anerkennung. Die diesjährige Ausgabe in Barcelona festigt ihren Ruf mit der größten Zahl von Ausstellern in ihrer Geschichte. Die Rekordzahl von 1.717 Ausstellern aus 45 Ländern hat einen neuen Meilenstein gesetzt.

Auf der Pressekonferenz am Eröffnungstag der 18. Ausgabe der Ausstellung sagte Fritz P. Mayer, Präsident des Europäischen Ausschusses der Textilmaschinenhersteller (CEMATEX): „Die Weltwirtschaft steht immer noch vor Herausforderungen, die durch gespannte Beziehungen und Störungen im Handel hervorgehoben werden. Allerdings hat sich die Textilindustrie als älteste verarbeitende Industrie der Welt im Laufe der Jahre als robust erwiesen.

Seit seiner Einführung im Jahr 1951 genießt die ITMA als weltweit größte Ausstellung für Textil- und Bekleidungstechnologie in der Branche große Anerkennung. Die diesjährige Ausgabe in Barcelona festigt ihren Ruf mit der größten Zahl von Ausstellern in ihrer Geschichte. Die Rekordzahl von 1.717 Ausstellern aus 45 Ländern hat einen neuen Meilenstein gesetzt.

Auf der Pressekonferenz am Eröffnungstag der 18. Ausgabe der Ausstellung sagte Fritz P. Mayer, Präsident des Europäischen Ausschusses der Textilmaschinenhersteller (CEMATEX): „Die Weltwirtschaft steht immer noch vor Herausforderungen, die durch gespannte Beziehungen und Störungen im Handel hervorgehoben werden. Allerdings hat sich die Textilindustrie als älteste verarbeitende Industrie der Welt im Laufe der Jahre als robust erwiesen.

„Dies ist entspricht auch der Haltung unserer Aussteller, die ständig neue Technologien und Lösungen entwickeln und einführen. Wir freuen uns, dass die ITMA den Textilmaschinenherstellern eine seriöse Plattform für die Vermarktung ihrer Innovationen bietet. Dadurch konnten wir die höchste Ausstellerzahl in der Geschichte der ITMA verzeichnen.“
 
Die Exponate werden auf einer Nettoausstellungsfläche von 114.500 Quadratmetern präsentiert, eine Steigerung von 9 Prozent gegenüber der vorherigen Ausgabe im Jahr 2015. Die Ausstellung belegt alle neun Hallen der Gran Via, einschließlich der Fläche im Verbindungsbereich „Under the Linkway“ Um mehr Unternehmen die Teilnahme zu ermöglichen, wurde vielen Ausstellern weniger Standfläche zugeteilt als ursprünglich beantragt.

Charles Beauduin, Vorsitzender von ITMA Services, dem Veranstalter der ITMA 2019, schwärmte: „Die Ausstellung wäre größer gewesen, wenn wir Bewerber aus Platzgründen nicht hätten abweisen müssen. Eine Warteliste von rund 250 Bewerbern, die rund 8.200 Quadratmeter gebucht hatten, konnten wir leider nicht berücksichtigen.“ Er fügte hinzu: „Die ITMA hat sich darüber hinaus zu einer internationaleren Messe mit einer großen Vielfalt an Technologieangeboten aus Ost und West entwickelt. Fast die Hälfte der Aussteller stammt aus Nicht-CEMATEX-Ländern. Dies ist ein gutes Zeichen für die Entwicklung der ITMA hin zu einer allgemein gültigen Textil- und Bekleidungsplattform für die Industrie.“

Internationale Beteiligung
Von der Gesamtzahl der Aussteller stammt mehr als die Hälfte aus CEMATEX-Ländern. Der restliche Teil setzt sich aus Unternehmen aus anderen Teilen Europas, Asiens, des Nahen Ostens und beiden Amerikas zusammen. Entsprechend der internationalen Zusammensetzung der Teilnehmer kommen die meisten Aussteller aus Italien (364 Aussteller), China (276 Aussteller), Deutschland (222 Aussteller), Indien (169 Aussteller) und der Türkei (164 Aussteller).

Die CEMATEX-Länder belegen weiterhin die größte Ausstellungsfläche und machen 65% der gesamten Nettoausstellungsfläche aus. Italien buchte 26% der Fläche, gefolgt von Deutschland mit 18%. Die wichtigsten Nicht-CEMATEX-Länder sind die Türkei mit 9%, China mit 8% und Indien mit 5% der gebuchten Fläche.

Produktbereiche
In 19 Ausstellungsbereichen erwartet die Besucher eine breite Palette integrierter Lösungen über die gesamte Wertschöpfungskette. Die Drucktechnik, die in den letzten Jahren viele Fortschritte gemacht hat, ist ein spannender Wachstumssektor. Mit einer Steigerung der Ausstellerzahl von 38 Prozent gegenüber der Vorgängermesse gehört dieser Bereich zu den Top 5 auf der ITMA 2019:

  • Veredlung - 325 Aussteller
  • Spinnerei - 281 Aussteller
  • Weberei - 182 Aussteller
  • Drucktechnik - 157 Aussteller
  • Strickerei - 136 Aussteller

Vliesstoffe und technische Textilien sind auf der ITMA 2019 aufgrund ihres breiten Anwendungsspektrums nach wie vor ein wichtiger Sektor. Die durch Digitalisierung und Fast Fashion geprägte Bekleidungsherstellung nimmt auch auf der ITMA eine größere Rolle ein.

Mayer sagte: „Wir freuen uns außerordentlich, dass die Bekleidungs-Technologie auf der ITMA wieder in den Fokus gerückt ist. Obwohl die ITMA traditionell stark in der Textilherstellung verankert  ist, freuen wir uns, dass wir für die Bekleidungsherstellung Lösungen von einigen der weltweit renommiertesten Technologieanbieter präsentieren können. Deren Ausstellerzahl ist gegenüber der ITMA 2015 um 27 Prozent gestiegen." Der Ausstellungsbereich Fasern, Garne und Stoffe vervollständigt die komplette Wertschöpfungskette. Die Aufnahme innovativer Stoffe in das Segment Faser und Garn auf der ITMA rundet das Einkaufserlebnis für Einkäufer weiter ab.
 
Innovation im Fokus

Das Thema der ITMA 2019 lautet „Innovating the World of Textiles“. Um die Innovationsoffensive zu unterstützen, hat CEMATEX das ITMA Innovation Lab eingeführt. Das Labor ist eine neue Dachmarke einer Reihe von Aktivitäten und umfasst den Forschungs- und Innovationspavillon, die ITMA-Sprecherplattform, den ITMA-Preis für nachhaltige Innovation und die Präsentation des Innovationsvideo. Auf der Speakers Platform, die vom 21. bis 25. Juni stattfindet, wurden Redner aus der Branche eingeladen, ihre Perspektiven und Erfahrungen auszutauschen. Am 21. Juni fand zudem ein Finanzforum statt.

Events im Umfeld und Branchenveranstaltungen
Um Wissensaustausch, Zusammenarbeit und Vernetzung zu fördern, werden parallel zur ITMA 2019 mehrere Veranstaltungen durchgeführt. Das ITMA-EDANA-Forum für Vliesstoffe und das Forum für führende Textilfarbstoffe und Chemikalien stießen auf so überwältigende Resonanz, dass die Anzahl der Sitzplätze aufgestockt werden musste. Ähnliche Resonanz fanden auch weitere Partnerveranstaltungen, darunter das Better Cotton Initiative-Seminar, die European Digital Textile Conference, TexSummit Global, Planet Textiles, das SAC & ZDHC Manufacturer Forum und Texmeeting von TEXFOR.
 
„Die Reihe von Veranstaltungen am selben Ort ist Teil des ITMA-Kontaktprogramms, um Industriepartner einzubeziehen und eine integrative Plattform für die globale Textil- und Bekleidungsgemeinschaft zu schaffen. Wir haben über 190 internationale, regionale und lokale Organisationen, die unsere Ausstellung unterstützen“, so Mayer. Die ITMA 2019 findet bis zum 26. Juni auf dem Gelände der Fira de Barcelona Gran Via statt. Die Öffnungszeiten sind täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr, am 26. Juni schließt die Messe um 16.00 Uhr.

Über CEMATEX & ITMA
Der europäische Zusammenschluss der Textilmaschinenhersteller (European Committee of Textile Machinery Manufacturers CEMATEX) umfasst die nationale Textilmaschinenverbände aus Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Spanien, Schweden, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich. Er ist der Eigentümer der ITMA und der ITMA ASIA. Die ITMA gilt als „Olympiade“ der Textilmaschinenmessen und kann auf eine 68-jährige Geschichte zurückblicken, in der sie die neuesten Technologien für jeden einzelnen Arbeitsprozess der Textil- und Bekleidungsherstellung vorstellt. Sie findet alle vier Jahre in Europa statt.

 

Weitere Informationen:
ITMA 2019
Quelle:

CEMATEX & ITMA Services

Bildmaterial von pexels.com
11.06.2019

Von der PET-Flasche zum Textilrecycling: Wo steht die Sportindustrie?

  • Recycling: Das System in der Sport- und Outdoor-Branche braucht Lösungen

Aus alten PET-Flaschen lassen sich inzwischen Polyesterkleider herstellen. Auch Sporttrikots, Outdoor-Jacken, Hemden, Hosen und Bikinis aus Plastikabfall gibt es. Doch können auch Textilien und Schuhe recycelt werden? Die gute Nachricht: Es wurden bereits einige Lösungen gefunden. Allerdings lassen sich Textilien und Schuhe bisher nur mit massiver Qualitätsminderung wiederverwerten.
 
Erstmals möglich: Recycling von Schuhen
Seit Juni 2018 läuft die weltweit erste industrielle Recyclinganlage für alle Schuhtypen in Deutschland. Errichtet hat sie das Unternehmen Soex Recycling Germany GmbH aus Bitterfeld, das in Kooperation mit europäischen Unternehmen innerhalb von fünf Jahren eine Anlage zum Schuhrecycling entwickelt hat.

(c) Koelnmesse GmbH
21.05.2019

INTERZUM 2019: TRENDS UND NEUHEITEN FÜR DIE LEBENSWELTEN VON MORGEN

Alle zwei Jahre zeigt die interzum wegweisende Innovationen für die Gestaltung der Lebensräume von morgen. Das weltweit größte Event der Zulieferbranche bietet vom 21. bis zum 24. Mai 2019 wieder einen Blick auf neueste Entwicklungen und zukunftsweisende Trends für das Wohnen und Einrichten. Internationale Aussteller präsentieren neue Materialien und Funktionen, die in den kommenden Jahren einen maßgeblichen Einfluss auf den Möbel- und Innenausbau haben werden. In den drei Messe-Segmenten „Materials & Nature“, „Function & Components“ sowie „Textile & Machinery“ stehen innovative Oberflächen ebenso im Fokus wie nachhaltige Werkstoffe oder neue Technologien. Auch globale Megatrends wie Digitalisierung, Individualisierung, Mobilität oder Urbanisierung spiegeln sich in den Präsentationen der ausstellenden Unternehmen. Ein Blick auf Trends und Neuheiten der kommenden interzum.

Alle zwei Jahre zeigt die interzum wegweisende Innovationen für die Gestaltung der Lebensräume von morgen. Das weltweit größte Event der Zulieferbranche bietet vom 21. bis zum 24. Mai 2019 wieder einen Blick auf neueste Entwicklungen und zukunftsweisende Trends für das Wohnen und Einrichten. Internationale Aussteller präsentieren neue Materialien und Funktionen, die in den kommenden Jahren einen maßgeblichen Einfluss auf den Möbel- und Innenausbau haben werden. In den drei Messe-Segmenten „Materials & Nature“, „Function & Components“ sowie „Textile & Machinery“ stehen innovative Oberflächen ebenso im Fokus wie nachhaltige Werkstoffe oder neue Technologien. Auch globale Megatrends wie Digitalisierung, Individualisierung, Mobilität oder Urbanisierung spiegeln sich in den Präsentationen der ausstellenden Unternehmen. Ein Blick auf Trends und Neuheiten der kommenden interzum.

Technik und Emotion: die Vielfalt von Oberflächen
Materialität und damit auch Oberflächen gewinnen zunehmend an Bedeutung – das zeigt sich auch auf der diesjährigen interzum. Viele Konsumenten verlangen heute nach einer ansprechenden und individualisierten Wohnumgebung, die sich auch so anfühlt. Mit attraktiven Oberflächen können Möbelhersteller daher im Markt punkten. Designtrends werden dabei sowohl von technischen Entwicklungen als auch von emotionalen Anmutungen bestimmt. Ob supermatt, hochglänzend oder ganz individuell – die Vielfalt an neuen Dekoren und Oberflächen, die auf der interzum vorgestellt werden, ist nahezu grenzenlos. Möglich machen das neue oder wiederentdeckte Materialien und Kombinationen sowie innovative Herstellungsverfahren. Der Digitaldruck ermöglicht einzigartige Dessins, während Soft-Touch oder Anti-Fingerprint-Effekte eine dauerhaft gute Haptik und Optik versprechen. Aussteller in diesem Segment zeigen nicht nur eine große Designvielfalt, sondern auch vielfältige funktionale Features.

Natürliche Reproduktionen: Optik gleich Haptik
Bei beschichteten Oberflächen bleiben Reproduktionen von Materialien besonders beliebt. So ist zum Beispiel die Nachbildung unterschiedlichster Hölzer ein ungebrochener Trend, der sich heute vielfältig ausprägt. „Wir sehen zurzeit, dass Trends in unterschiedliche Richtungen gehen“, konstatiert Klaus Monhoff, Leiter Dekor- und Designmanagement der Egger Gruppe. Der aktuellen Nachfrage nach markanten und rustikalen Hölzern begegnet der Hersteller mit einer neuen Synchronporen-Oberfläche in Altholz-Optik. Besonders großflächige Holzdekore nimmt das auf Sieb- und Digitaldruck spezialisierte Unternehmen Stainer zur interzum 2019 in sein Programm. Die sechs mal zwei Meter großen Platten mit der Optik verschiedener Laubhölzer eignen sich für Wände und Böden. Im Bereich digitaler Reproduktionen wächst außerdem der Einfluss von matten Oberflächen im Metallic-Look. Die Viscora®-Folie Supermatt metallic coloured des österreichischen Ausstellers Hueck Folien ist hierfür ebenso ein Beispiel wie eine neue Oberfläche von Egger, die haptisch und optisch fein gebürstetem Metall nachempfunden ist.

Besonders im Fokus: umweltfreundliche Materialien und Bauteile
Das Thema Nachhaltigkeit bleibt als globaler Megatrend eine aktuelle und zukünftige Herausforderung für die Einrichtungsbranche. Bezogen auf das Wohnen möchten Konsumenten heute ihre eigenen vier Wände möglichst schadstoffarm gestalten und gleichzeitig ihren ökologischen Fußabdruck optimieren. Umweltverträgliche Materialien und Möbelbauteile stehen daher bei zahlreichen Ausstellern der kommenden interzum besonders im Fokus. So stellt zum Beispiel der Holzverarbeiter Swiss Krono mit „BE.YOND“ die weltweit erste biobasierte Spanplatte vor, die höchste Anforderungen an die Raumluftqualität erfüllt. Insbesondere im Leicht- und Möbelbau spielt der regenerative und CO2-neutrale Wertstoff Holz eine tragende Rolle. Die Leichtbauplatte „aerowood®“, die das Sperrholzwerk Schweitzer aus Österreich in Köln präsentiert, ist ressourcenschonend, besonders leicht und frei formatierbar. Unter dem Motto „Nature is here“ präsentiert auch Proadec mit einer neuen Kantananleimung ein äußerst umweltfreundliches Produkt auf der Messe. Ein weiteres Thema sind biobasierte Kunststoffe wie zum Beispiel bei den Beschlägen des schwedischen Austellers Ackurat oder einer Produktneuheit des Unternehmens Oskar Lehmann, das unter anderem Kabelführungen für Schreibtische produziert. Dass Nachhaltigkeit sehr kreativ sein kann, zeigt der österreichische Hersteller Organoid an seinem Stand: Natürliche Oberflächen aus Heu oder Moos werden mit wiederverwerteten Zirkonia Schmucksteinen von Swarovski zum Glitzern gebracht.

Variable Lösungen: Individualisierung wird zum Standard
Wie ein roter Faden zieht sich auch der Megatrend Individualisierung durch die Präsentationen der kommenden interzum. Der Wunsch nach möglichst individuellen Lösungen verändert nachhaltig die Ansprüche an das Leben und Wohnen. Viele Aussteller zeigen daher Neuheiten, mit denen die Einrichtung an persönliche Anforderungen angepasst werden kann. Gestalterische Freiheit verspricht zum Beispiel die neue Kollektion „Innovus“ des portugiesischen Holzwerkstoffherstellers Sonae Arauco. Mit fünf neuen Oberflächen und rund 100 neuen Dekoren bietet sie zahlreiche Kombinations- und Einsatzmöglichkeiten. Ähnlich vielseitig ist auch die Marino-Kollektion von ServiCanto aus Spanien, mit der sich verschiedene Arten von Oberflächen kombinieren lassen. Eine individuelle Interpretation klassischer Holzoberflächen zeichnet die Neuheit des italienischen Herstellers Alpi aus. Bei der Furnier-Kollektion „Gamperana Triplex“, die in Zusammenarbeit mit dem Designer Martino Gamper entstand, sind die Furnierblätter nicht einzeln, sondern in Dreiergruppen angeordnet, was originelle Kompositionen ermöglicht. Praveedh Décor aus dem indischen Mumbai setzt dagegen auf eine Erweiterung des Farbspektrums von Acrylplatten: Das neue Produkt „OpuLux Fantasy“ kann nach Kundenwünschen mehrfarbig gestaltet werden.

Neue Offenheit: Verbindung von Wohnwelten
Schon seit einiger Zeit löst sich die Trennung zwischen verschiedenen Wohnbereichen immer weiter auf. Die Übergänge werden fließend und das hat Auswirkungen auf Systeme, Beschläge und Licht. Viele Aussteller der interzum 2019 beschäftigen sich daher mit flexibel einsetzbaren Gestaltungselementen, die eine durchgängige Wohnarchitektur ermöglichen. So bietet zum Beispiel das neue System „Schüco Openstyle“ die Möglichkeit, Räume je nach Anforderung und Wohnsituation flexibel zu verbinden oder auch zu unterteilen. Mit dem Messemotto „OpenUp“ proklamiert auch der Stauraumspezialist Vauth-Sagel eine neue Offenheit und präsentiert auf der Messe erstmals Lösungen für alle Bereiche des Wohnens. Ähnlich flexibel gibt sich der Hersteller von Funktionsbeschlägen Hettich: „Wir vereinfachen Vielfalt“, betont Uwe Kreidel, Geschäftsführer des Unternehmens, das auf der Messe unter anderem multifunktionale Neuheiten für unterschiedliche Wohnsituationen vorstellt.

Die Kunst des Weglassens: Komponenten werden unsichtbarer
Während Möbel flexibler und multifunktionaler werden, steigt gleichzeitig der Anspruch an das Design der technischen Lösungen. „Grundsätzlich gilt bei uns, dass ein Bewegungs-System das Gesamtdesign des Möbels aufwerten muss“, sagt Albert Trebo, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb von Grass aus Österreich. Vor diesem Hintergrund spielt die Miniaturisierung von Beschlagtechnik und von Komponenten wie Steuerung oder Licht weiterhin eine große Rolle. Kesseböhmer zeigt auf der interzum einen neuen Klappenbeschlag, der sich in Größe, Design und Funktion deutlich von bisher marktüblichen Lösungen unterscheidet. Auch der Hersteller von Lichtsystemen Hera setzt maßgeblich auf die Verkleinerung von Leuchten, damit diese fast unsichtbar in Möbel integriert werden können. Eine ganz neue Produktkategorie möchte das Herforder Start-Up Ambigence auf der diesjährigen interzum präsentieren, Das Prinzip: Möbelseite und Beschlag werden nicht länger als zwei getrennte Komponenten betrachtet, sondern zur Einheit. „Das Möbel wird von einschränkenden Beschlägen befreit, indem der Raum innerhalb einer Möbelplatte für die Integration von Funktionen genutzt wird“, so Norbert Poppenborg, Director Marketing & Business Development.

Micro Living: Mehr Komfort für wenig Raum
Ein weiteres globales Thema, das viele Aussteller der kommenden interzum beschäftigt, ist die zunehmende Urbanisierung. Mehr und mehr Menschen zieht es in die Städte und vor allem in den Metropolen wird der Wohnraum immer knapper und teurer. Diese Entwicklung erfordert eine optimale Ausnutzung vorhandener Flächen und Komponenten für mehr Raum pro Quadratmeter. Aktuelle Beispiele sind clevere Stauraumlösungen wie „urban smart kitchen“ von Kesseböhmer „Bei der Kollektion geht es darum, mit intelligenter und smarter Beschlagtechnik Stauraum auf kleinen Grundrissen optimal auszunutzen und Übersicht und komfortablen Zugriff auf den Inhalt zu schaffen, optional auch per Sprachsteuerung“, so Geschäftsführer Burkhard Schreiber. Das Entwicklungspotenzial knapper werdender Räume wird auf der Messe zudem mit einer eigenen Sonderfläche beleuchtet: Verschiedene Aussteller zeigen auf der Piazza „Tiny Spaces - Living in compact homes" neue Konzepte und Lösungen. Die Stararchitektin Yasemine Mahmoudieh wird außerdem ihre Erfahrungen in Bezug auf künftige Anforderungen an Tiny Spaces am interzum-Dienstag in einem Vortrag interessierten Zuhörern vorstellen.

Produktion von Matratzen: Effizienz für mehr Schlafkomfort
Auch in der Matratzenwelt wächst die Vielfalt. Materialien werden immer innovativer und perfekter verarbeitet. Die Qualitätsführer der Branche müssen sich daher gut aufstellen. Viele Aussteller der interzum setzen daher auf eine möglichst effiziente Produktion und neue Verfahren, die für mehr Schlafkomfort sorgen. Schreiner Machine Service (SMS) vertritt auf dem europäischen Markt verschiedene Maschinenhersteller und kündigt für die Messe eine Weltneuheit zur Herstellung von Federkernen an. Kunden können damit innovative Matratzen fertigen und gleichzeitig Kosten in der Produktion sparen. Auf deren Optimierung setzt auch der Spezialist für automatisierte Nählösungen Brother, der unter anderem das Modell BAS-370H vorstellen wird. Bei großen Nähflächen spart der freiprogrammierbare Nähfeldautomat Platz in der Produktion und ermöglicht ein schnelles Nähen. In eine ähnliche Richtung bewegt sich das spanische Unternehmen Visdeltex mit einem neuen System für die automatische und schnelle Polsterung von Bett- und Boxspring-Tops.

interzum 2019: Plattform für neue Ideen
Gerade die Zulieferindustrie hat in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, wie Innovationen den Markt und gleichzeitig die Ansprüche an die Lebensumgebung verändern. Mit den Neuheiten der kommenden interzum entscheidet sich unter anderem, welche Materialen, Oberflächen und Technologien die Gestaltung künftiger Einrichtungswelten bestimmen. Auf die neuesten Ideen und Lösungen der Aussteller darf man also gespannt sein.

(c) Messe Frankfurt Exhibition GmbH
30.04.2019

NACHHALTIGKEIT IST WICHTIGES THEMA AUF DER TECHTEXTIL UND TEXPROCESS

Mit „Sustainability at Techtextil“ und „Sustainability at Texprocess“ stellen die internationalen Leitmessen für technische Textilien und Vliesstoffe sowie für die Verarbeitung textiler und flexibler Materialien erstmals die Nachhaltigkeitsansätze ihrer Aussteller explizit in den Fokus. Hinzu kommt ein umfangreiches Rahmenprogramm zu dem Thema. Dabei sprechen unter anderem Branchengrößen wie Kering, Lenzing oder Zalando.

Mit „Sustainability at Techtextil“ und „Sustainability at Texprocess“ stellen die internationalen Leitmessen für technische Textilien und Vliesstoffe sowie für die Verarbeitung textiler und flexibler Materialien erstmals die Nachhaltigkeitsansätze ihrer Aussteller explizit in den Fokus. Hinzu kommt ein umfangreiches Rahmenprogramm zu dem Thema. Dabei sprechen unter anderem Branchengrößen wie Kering, Lenzing oder Zalando.

Fasern aus recyceltem Polyester, biobasierte Hightech-Textilien, wassersparende Färbe- und Finishingverfahren, Funktions- und Arbeitskleidung, die mit weniger bis keinen Lösungs- und Bindemitteln auskommt: Im Bereich der technischen Textilien und in der Verarbeitung textiler und flexibler Materialien setzen immer mehr Unternehmen auf Ansätze für mehr Nachhaltigkeit. Mit „Sustainability at Techtextil“ und „Sustainability at Texprocess“ machen die internationalen Leitmessen vom 14. bis 17. Mai 2019 entsprechende Ansätze ihrer Aussteller sichtbar. Zusätzlich greifen zahlreiche Eventformate das Thema Nachhaltigkeit auf beiden Messen auf.

Messeguide für ausgewählte Aussteller
Im Vorfeld der Techtextil und Texprocess konnten Aussteller beider Messen ihre Ansätze und entsprechende Nachweise für Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit bei den Messeorganisatoren einreichen. Eine unabhängige, internationale Jury aus Nachhaltigkeitsexperten bewertete die Einreichungen individuell auf Basis gängiger nationaler und internationaler Nachhaltigkeitssiegel, darunter aktuell vor allem Bluesign, Cradle-to-Cradle, EU Eco Label, ISO 14001, GOTS, GRS sowie SteP by Oeko-Tex.

Insgesamt wurden 47 Unternehmen, davon 44 Aussteller der Techtextil, und drei der Texprocess ausgewählt. Interessierte Besucher finden die kuratierten Unternehmen in einem eigenen Messe-Guide, der auf der Messe ausliegt, per Filterfunktion unter „Sustainability“ in der Online-Ausstellersuche und in den Apps beider Messen. Zudem weisen die ausgewählten Aussteller an ihren Messeständen auf ihre Teilnahme hin.
Mitglieder der internationalen Expertenjury: Vorsitzender: Max Gilgenmann, Consulting Service International Ltd. (Deutschland/China); Claudia Som, Empa (Schweiz); Jan Laperre, Centexbel (Belgien); Heike Illing-Günther, Sächsisches Textilinstitut e.V. (Deutschland); Karla Magruder, Fabrikology (USA); Lauren Zahringer, SAC Social Apparel Coalition (Niederlande).

Techtextil Forum mit Themenblock zu Nachhaltigkeit
Unter dem Motto „Towards Sustainability“ bietet das Techtextil Forum am 14. Mai zwischen 11 und 15 Uhr eine Reihe an Beiträgen, die sich ausschließlich um nachhaltige Textilinnovationen drehen. Moderiert von Braz Costa, Geschäftsführer des portugiesischen Technologiezentrums CITEVE, stehen unter anderem diese Themen auf dem Programm:
Textilrecycling (TWD Fibres, Velener Textil), nachhaltiges Bauen mit Wolle (Minet S.A.; Rumänien), nachhaltige Textilbeschichtungen (Centexbel), Biopolymere (RWTH Aachen), die Nachverfolgbarkeit gentechnikfreier Baumwolle (Hohenstein Institute) sowie biobasierte kostengünstige Karbonfasern (Textilforschungsinstitute Jules Verne, Frankreich).

Techtextil Innovation Award
Erstmals prämiert der Techtextil Innovation Award zwei Unternehmen mit einem Award in der Kategorie Nachhaltigkeit. Die Gewinner werden am ersten Messetag während der feierlichen Eröffnung der Messe bekannt gegeben und ausgezeichnet. Messebesucher können sich zusätzlich während der gesamten Dauer der Messe auf dem Ausstellungsareal des Techtextil Innovation Award in der Halle 4.2 über die Preisträger und deren ausgezeichnete Projekte informieren.

Texprocess Forum mit Ableger der Fashionsustain-Konferenz
Mit einem Ableger der Fashionsustain Berlin, der Konferenz der Messe Frankfurt rund um nachhaltige Textilinnovationen, bietet das Texprocess Forum am 14. Mai Vormittags einen Themenblock ausschließlich rund um Nachhaltigkeit in der Textil- und Modebranche. Die erste Keynote “Sustainable innovation – a matter of survival” kommt von Mick Magnusson, Co-Gründer des schwedischen Start-Ups We are Spindye.
Unter der Fragestellung „Is Sustainability the Key to Textile Innovations?“ diskutieren anschließend Branchenführer wie Clariant Plastics and Coatings, Indorama, Lenzing, Perpetual Global, Procalçado S.A. sowie Kering und Zalando. Moderiert wird die Fashionsustain unter anderem von Karla Magruder, Gründerin von Fabrikology International.

Innovation Roadshow zu nachhaltiger Schuhproduktion
Im Fortgang der Fashionsustain-Konferenz präsentieren der Faserhersteller Lenzing, der Strickmaschinenproduzent Santoni und Schuhkomponenten-Fabrikant Procalçado S.A. die Innovation Roadshow mit dem Titel „The Future of Eco-Conscious Footwear Manufacturing“. Die Roadshow wird unterstützt vom Texpertise Network der Messe Frankfurt. Sie stellt exemplarisch den nachhaltigen Produktionsprozess eines Schuhs dar und zeigt so, wie ein Nachhaltigkeitswandel der Mode- und Textilindustrie bereits heute Realität sein kann. Moderiert wird das Panel von Marte Hentschel, Gründerin des B2B-Netzwerks für die Modebranche Sourcebook.

Kettherstellung (c) Schmitz Textiles Kettherstellung (c) Schmitz Textiles
23.04.2019

CEO Stefan Ruholl (Schmitz Textiles) im Interview: Wir sind Textil

  • Innovationen im Indoor- und Outdoor-Bereich

Anfang 2018 hat sich das Textilunternehmen Schmitz-Werke GmbH & Co. KG, Emsdetten, neu strukturiert. Um schneller und flexibler auf die Märkte und deren Ansprüche reagieren zu können, sind seitdem die Marken drapilux, swela und mobiltex unter Schmitz Textiles zusammengefasst.

Geschäftsführer dieses rechtlich eigenständigen Unternehmens ist Stefan Ruholl, seit mehr als 30 Jahren bei den Schmitz-Werken beschäftigt, der sich den Fragen von Textination stellte. 1996 wurde er Abteilungsleiter Appretur, drei Jahre später Leiter der Produktion und Entwicklung im Bereich Textilveredlung, Anfang 2000 Technischer Leiter, und schließlich übernahm er die Leitung des Geschäftsbereiches sowie 2018 des Unternehmens Schmitz Textiles.

  • Innovationen im Indoor- und Outdoor-Bereich

Anfang 2018 hat sich das Textilunternehmen Schmitz-Werke GmbH & Co. KG, Emsdetten, neu strukturiert. Um schneller und flexibler auf die Märkte und deren Ansprüche reagieren zu können, sind seitdem die Marken drapilux, swela und mobiltex unter Schmitz Textiles zusammengefasst.

Geschäftsführer dieses rechtlich eigenständigen Unternehmens ist Stefan Ruholl, seit mehr als 30 Jahren bei den Schmitz-Werken beschäftigt, der sich den Fragen von Textination stellte. 1996 wurde er Abteilungsleiter Appretur, drei Jahre später Leiter der Produktion und Entwicklung im Bereich Textilveredlung, Anfang 2000 Technischer Leiter, und schließlich übernahm er die Leitung des Geschäftsbereiches sowie 2018 des Unternehmens Schmitz Textiles.

Schmitz Textiles ist ein Familienunternehmen, das seit mehr als 90 Jahren textile Lösungen im In- und Outdoor-Bereich anbietet. Wenn Sie sich jemandem, der das Unternehmen nicht kennt, in 100 Worten vorstellen müssten: Was macht Sie einzigartig?
Als nahezu vollstufiger Hersteller in Deutschland haben wir Vorteile, um die uns mancher Marktbegleiter beneiden dürfte. Wir können flexibel, technisch sicher und mit gutem Service auf die Bedürfnisse unserer Kunden reagieren. Unter der Marke drapilux vertreiben wir intelligente Designtextilien für den Objektbereich, Outdoor- und Sonnenschutzstoffe unter der Marke swela sowie Textilien für das Segment Automotive unter dem noch jungen Label mobiltex. Alle Marken profitieren von dem breiten Know-how in Produktion und Entwicklung. Mag vor einigen Jahren der Produktionsstandort Deutschland eher negativ als reiner Kostenfaktor betrachtet worden sein, so sehen wir dies heute von unseren Partnern als klaren strategischen Vorteil.

In welchem Produktbereich fordern Markt und Partner Sie besonders heraus?
Und mit welchen Produktinnovationen im Bereich technischer Textilien glauben Sie am meisten bewegen zu können?

In jedem unserer Handlungsfelder sind wir mit umfassenden Herausforderungen konfrontiert. Bei drapilux müssen z. B. wir im Rahmen von Brandschutzzertifizierungen für den Einsatz unserer Stoffe auf Kreuzfahrtschiffen strengen Sicherheitsanforderungen gerecht werden und haben hier massiv investiert. Der Sonnenschutzbereich ist gekennzeichnet durch hohe Ansprüche an Farb- und Lichtechtheiten bei bestem Rückstellverhalten – hier haben wir bereits vor Jahren mit dem Wechsel von Acryl- auf Polyesterqualitäten einen großen technologischen Vorsprung gewinnen können.
Mit der neuen, preisgekrönten Entwicklung unseres Cabrioverdeckstoffes für mobiltex, ebenfalls auf Polyesterbasis, konnten wir Produkteigenschaften realisieren, die in diesem Segment in der Form völlig neu sind.

Auf welchen gesellschaftlich relevanten Themenfeldern sehen Sie in den nächsten 10 Jahren besonders großen Innovationsbedarf und wie ist Ihre Einschätzung, dass die Textilindustrie mit ihren Produkten dafür Lösungen wird anbieten können?
Wenn wir auf die nächsten zehn Jahre blicken, dann ist es sicher das bereits heute allgegenwärtige Thema Nachhaltigkeit. Momentan leben wir in einer Phase, in der man einerseits nachhaltige Produkte wünscht, andererseits die Bereitschaft, dafür höhere Preise zu zahlen, noch nicht ausgeprägt ist und man doch zu konventionellen Produkten tendiert. Dies wird sich verändern. Nachhaltige Produkte von Unternehmen, die Nachhaltigkeit in den Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales wirklich leben, werden das Rennen machen. Die Textilindustrie bietet dazu die besten Voraussetzungen, um diese Vision Realität werden zu lassen – allerdings unter Investitionen in Produktion sowie Forschung und Entwicklung.
 

Produkt- und Technologieinnovationen bedeuten heute in hohem Maße die Digitalisierung von Produktions- und Geschäftsprozessen.
Neue Geschäftsmodelle zielen häufig auf Vertikalisierung ab und fordern den Weg zur Losgröße 1 - was bedeutet das für Schmitz Textiles?

„Losgröße 1“ muss für ein Industrieunternehmen mit B2B-Fokus, wie Schmitz Textiles eines ist, mit einer gewissen Bandbreite beantwortet werden. Grundsätzlich ist das Thema für uns allerdings insofern nicht neu, indem wir z.B. in der Garnfärberei Kleinstanlagen für größere Partien koppeln können – und umgekehrt auch entsprechend kleine Partien durch unsere Prozesskette steuern können. Im Digitaldruckbereich sind wir für das Objektgeschäft mit der Mindestmenge von 25 Metern sehr individuell und kundenorientiert aufgestellt. Für unser Schwesterunternehmen und Kunden markilux sind wir Lieferant für deren „Colour on Demand“-Angebot für das individuelle Markisentuch mit der Auswahl aus 1625 RAL-Farben. Viel näher kann man mit einem industriellen Produktionsmaßstab wohl kaum an „Losgröße 1“ kommen.

Neue Wege zu gehen, bedeutet Entscheidungsfreudigkeit, Überwindung von Ängsten - und damit auch Mut zum Scheitern. Nicht jedes Projekt kann gelingen.
Über welche unternehmerische Entscheidung sind Sie im Nachhinein besonders froh, sie getroffen zu haben?

Wenn wir weiter zurückblicken, dann war die Entscheidung vor rund zehn Jahren richtig, in den Bereich Digitaldruck zu investieren und Know-how sowie eigene Produktionskapazitäten aufzubauen. Diese Lernkurven durchschritten zu haben, versetzt uns heute in die Lage, das Angebot ohne große Probleme in den Outdoor-Bereich auszuweiten. Aktuell sind wir mehr denn je davon überzeugt, mit dem Einstieg in das Segment Automotive mit der noch jungen Marke mobiltex einen neuen, wichtigen Grundpfeiler für die langfristige Zukunft des Unternehmens Schmitz Textiles errichtet zu haben.

Die Textilindustrie weist seit Jahrzehnten weltweit ein stetig hohes Wachstum auf. Der Verbrauch von Chemie- und Textilfasern hat sich im Zeitraum von 1975 bis 2016 mehr als vervierfacht. In Sachen Nachhaltigkeit gibt es, vorsichtig ausgedrückt, für unsere Branche ein eher gemischtes Feedback.
Worauf konzentriert sich Schmitz Textiles, um seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden?

Wenn man Textilien ausschließlich am Standort Deutschland produziert, bedingen die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen bereits eine gewisse nachhaltige Ausrichtung. Aber auch hier gibt es natürlich Spielräume. Um den hohen Anspruch einer nachhaltigen und umweltschonenden Produktion erfüllen zu können, betreiben wir einen sehr hohen Aufwand. So werden zum Beispiel alle Farbstoffe und Textilhilfsmittel vor dem Einsatz im Hause zunächst auf die Vorgaben aus Gesetzen und Verordnungen sowie nach Umwelt- und Arbeitsschutzaspekten geprüft. Außerdem wurden im Bereich der Produktion bereits lange vor Inkrafttreten von Gesetzen freiwillig Maßnahmen umgesetzt, wie beispielsweise eine regenerative thermische Nachverbrennung zur Nachbehandlung der Prozessabluft der Veredlungsanlagen. So ist sichergestellt, dass keine schadhaften ­Emissionen durch Abluft, Abwasser und Lärm entstehen. Auch bei der Energierückgewinnung aus Prozessabwässern und Prozessabluft wurden viele Projekte erfolgreich umgesetzt. Alle Prozessabfälle werden entweder dem Produktionsworkflow wieder zugeführt, recycelt oder fachgerecht entsorgt. Ein nicht zu verachtender Beitrag zum Umweltschutz ist hier tatsächlich auch der Einsatz von synthetischen Fasern (hier: Polyester), die mit weitaus geringerem Chemieeinsatz als beispielsweise Naturfasern zu modifizieren und deutlich langlebiger sind.
 
Die nächste Techtextil steht vor der Tür. Mit welchen Erwartungen präsentieren Sie sich auf der Messe in Frankfurt?
Wir sind ein junges, aber zugleich fast 100 Jahre altes Unternehmen, da zum 1. Januar 2018 aus der gesellschaftsrechtlichen Neuorganisation der Schmitz-Werke GmbH + Co. KG hervorgegangen. Folgerichtig stellen wir erstmals als Schmitz Textiles GmbH + Co. KG mit unseren drei Marken mobiltex, swela und drapilux aus und wollen uns als textiles Kompetenzzentrum präsentieren. Das Thema Automotive Textiles wird allerdings etwas im Vordergrund stehen. Wir zeigen ein komplettes Cabriodach mit unserem Verdeckstoff mobiltex 388. Dieser wurde übrigens vom Rat für Formgebung für den German Innovation Award 2019 nominiert, und wir sind zuversichtlich, dass wir Ende Mai eine Auszeichnung entgegennehmen dürfen.

 

Quelle:

Die Fragen stellte Ines Chucholowius, CEO Textination GmbH

Textination wird künftig im Rahmen seiner Newsline Innovationstreibern der Branche einen besonderen Platz einräumen, um mit ihnen über Erfolge, Erfahrungen, Prognosen und Trends zu sprechen.

(c) Messe Frankfurt Exhibition GmbH
09.04.2019

SO WIRD BEKLEIDUNG IN ZUKUNFT PRODUZIERT

Individualisierung, Automatisierung, Digitalisierung: Microfactories sind der Ansatz für die Zukunft der Bekleidungsproduktion und das Thema der Texprocess vom 14. bis 17. Mai 2019 in Frankfurt am Main.

„Heute das Lieblingsdesign per App an den Hersteller senden und morgen den individuell designten und passgenauen Sneaker oder das Hemd anziehen. Das ist längst keine Zukunftsmusik mehr“ sagt Michael Jänecke, Director Brand Management Technical Textiles and Textile Processing bei der Messe Frankfurt. „Dahinter stehen jedoch komplexe Produktions-, Verarbeitungs- und Logistikprozesse. Microfactories sind der progressive Ansatz, anhand voll vernetzter Prozesse die Textilverarbeitung schneller, flexibler und auch nachhaltiger weil lokaler zu machen. Und gleichzeitig individualisierte Produkte herzustellen.“

Individualisierung, Automatisierung, Digitalisierung: Microfactories sind der Ansatz für die Zukunft der Bekleidungsproduktion und das Thema der Texprocess vom 14. bis 17. Mai 2019 in Frankfurt am Main.

„Heute das Lieblingsdesign per App an den Hersteller senden und morgen den individuell designten und passgenauen Sneaker oder das Hemd anziehen. Das ist längst keine Zukunftsmusik mehr“ sagt Michael Jänecke, Director Brand Management Technical Textiles and Textile Processing bei der Messe Frankfurt. „Dahinter stehen jedoch komplexe Produktions-, Verarbeitungs- und Logistikprozesse. Microfactories sind der progressive Ansatz, anhand voll vernetzter Prozesse die Textilverarbeitung schneller, flexibler und auch nachhaltiger weil lokaler zu machen. Und gleichzeitig individualisierte Produkte herzustellen.“

Auf der kommenden Texprocess erhalten Fachbesucher bei insgesamt vier Microfactories einen Einblick davon, wie integrierte Textilverarbeitung funktioniert und wo Microfactories bereits zum Einsatz kommen.
 
Digital Textile Micro Factory: On-Demand und Virtual Reality
Nach dem Erfolg der letzten Veranstaltung zeigt die Texprocess in Zusammenarbeit mit den Instituten für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF) sowie Partnern aus der Industrie in der Halle 4.1 erneut eine Digital Textile Micro Factory und damit voll vernetzte Produktionsketten live. Neu: Die Digital Textile Micro Factory zeigt insgesamt drei Produktionslinien – je eine für die Herstellung von Bekleidung, eines 3D-gestrickten Schuhs sowie zur Verarbeitung technischer Textilien etwa für die Automobil- oder Möbelindustrie.

Fashion-Linie integriert virtuelle Prototypen und Kundeninteraktion
Zentrale Rolle in der Digital Textile Micro Factory spielt die Modeindustrie. Der digitale Zwilling des Kunden als Ausgangspunkt für individualisierte und passgenaue Kleidung gewinnt in den Entwicklungsabteilungen der Bekleidungsindustrie und zur Abstimmung mit Fertigungsbetrieben zunehmend an Bedeutung und ist im Kontext der Fashion-Linie der Micro Factory zentrales Thema.

Die Fashion-Linie zeigt die Stationen CAD/Design, Druck, Zuschnitt, Konfektion, Finishing und Labeling. Neue Ansätze verbinden zudem 3-D Bekleidungssimulation mit direkter Datenübergabe in Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR). Anstatt dem Kunden physische Muster der zu produzierenden Bekleidung zu präsentieren, werden Muster virtuell visualisiert. Der Kunde hat während des Produktionsprozesses direkten Einfluss auf die Gestaltung des Produktes. Diese direkte Interaktion zwischen 3-D Simulation von Bekleidung, der Darstellung in VR/AR auf der Hardware des Kunden und direkter Produktion wurde so noch nie gezeigt. Partner der Fashion-Linie sind: Assyst (CAD/Design), Mitwill (Material), Caddon, ErgoSoft, Mimaki sowie Multiplot (Druck), Zünd (Zuschnitt), Juki (Konfektion), Veit (Finishing) und Vuframe (AR/VR).

3D-Strick auf dem Weg zu Industrie 4.0
Vom 3D-Objekt zum fertigen Prototypen in 18 Minuten: Auch im Bereich Stricken hat die Zukunft begonnen. Die Digital Textile Micro Factory der Texprocess und Techtextil zeigt einen Workflow, der es erlaubt aus kundenspezifischen Fußgeometrien direkt 3D-gestrickte Schuhoberstoffe zu produzieren.
Die 3D-Strick-Linie der Micro Factory zeigt den Ablauf von der 3D-Modellentwicklung, über die softwareseitige Interpretation des 3D-Daten-satzes in ein geometrietreues Strickprogramm und die Entwicklung eines Designansatzes zur Erstellung der finalen Strickdaten bis zur Erstellung eines 3D-gestrickten Prototypen. Stricken, das textile additive Fertigungsverfahren. Partner der 3D-Strick-Linie ist Stoll.

Verarbeitung technischer Textilien in der Micro Factory
Industrie 4.0 live: Das automatisierte und kundenindividuelle Verarbeiten von technischen Textilien bis zum fertigen Produkt steht im Fokus der dritten Fertigungslinie der Digital Textile Micro Factory 2019. Fachbesucher erleben hier On Demand-Inkjetdruck und vernetzte Maschinen mit integrierter Sensorik, die in Bussysteme eingebunden sind –ein Zukunftsthema für die vernetzte Fertigung. Ein Roboterarm mit Greifer für textile Anwendungen sortiert Zuschnittteile vom Cutter in ein freifahrendes Open-Shuttle. Nähaufträge werden automatisiert zu den Nähstationen gebracht. Der Auftragsfortschritt wird durch Tracing und Tracking im Fertigungsablauf an einzelnen Stationen durch Auto-ID demonstriert. Zusätzlich wird die Integration von kreativen Ideen aus der Cloud in die Produktion von technischen Produkten gezeigt. Technik trifft Kreativität. Partner der technischen Linie sind: Mitwill (Design), ErgoSoft (RIP), Caddon (Farbmanagement), HP (großformatiger Inkjetdruck), Zünd (Zuschnitt), Dürkopp Adler (Vernetzung, Integration Open Shuttle, Nähtechnologie), Veit (Finishing), Next Robotics (Materialhandling).

Smart Textiles Micro Factory: industrienahe Produktion smarter Textilien
Das Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen produziert gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Forschung in ihrer „Smart Textiles Micro Factory“ im Übergang der Hallen 4.1 und 5.1 ein smartes Kissen, das dem Nutzer anhand integrierter LEDs neue Interaktionsmöglichkeiten bietet. Die Projektpartner stellen damit die industrienahe Fertigung eines smarten Textils vom Design bis zum fertigen Produkt exemplarisch dar. Der Prototyp des Kissens wurde zuvor auf der Heimtextil 2019 vorgestellt. An der „Smart Textiles Micro Factory“ beteiligen sich das ITA (Projektkoordination), die Gerber Technology GmbH (Cutting), das Korea Institute of Industrial Technology KITECH (Elektronik), die VETRON TYPICAL Europe GmbH (Nähen), die Wear it GmbH (Produktdesign und Konzeption) und die ZSK Stickmaschinen GmbH (Stickerei).
 
World of Digital Fashion: Customizing von Bekleidung
Unter dem Begriff «World of Digital Fashion» haben sich sechs Unternehmen aus den Bereichen Visualisierung, CAD-Schnittsystem, automatische Körpermaßermittlung sowie Zuschnitt- und Prozessautomatisierung zusammengefunden. Gemeinsam zeigen sie in Halle 4.0 die Integrations- und Kombinationsmöglichkeiten ihrer Produkte in verschiedenen Workflows innerhalb der Wertschöpfungskette und machen die digitale Prozesskette live erlebbar. Im Mittelpunkt steht das Customizing von Bekleidung und Mode. Partner der „World of Digital Fashion“ sind: Browzwear Solutions und Tronog (Visualisierung), Software Dr. K. Friedrich (CAD), Fision (automatische Körpermaßermittlung), Bullmer (Zuschnitt) sowie die Gertsch Consulting und Mode Vision (Prozessautomatisierung).

Microfactory von Efka und Gemini: einfach umsetzbar
Der Hersteller von Antrieben von Industrienähmaschinen Efka zeigt in Zusammenarbeit mit dem CAD-anbieter Gemini die Produktion eines Trikots, das individuell designt werden kann. Im Mittelpunkt der anwendungsnahen Microfactory steht die Verknüpfung mit der Nähproduktion, die eine heute schon wirtschaftliche, teilautomatisierte Lösung darstellt. Es wird eine einfach-umsetzbare Lösung vorgestellt, welche die meisten Unternehmen schon mit vielen vorhandenen Ressourcen und Strukturen umsetzen können.

 

Weitere Informationen:
Texprocess
Quelle:

Messe Frankfurt Exhibition GmbH

TEXTILINDUSTRIE IN PAKISTAN MUSS SICH MODERNISIEREN Foto: OpenClipart-Vectors auf Pixabay
26.03.2019

TEXTILINDUSTRIE IN PAKISTAN MUSS SICH MODERNISIEREN

  • Der Anbau von Baumwolle soll ausgeweitet werden

Die pakistanische Textilindustrie hat an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Investitionen in neue Textiltechnik sind erforderlich. Exporte deutscher Maschinen steigen.

Die Textilindustrie ist Pakistans wichtigster Industriesektor. Der Anteil der Textilindustrie am Bruttoinlandsprodukt lag im pakistanischen Fiskaljahr 2017/18 (1. Juli 2017 bis 30. Juni 2018) bei 8,5 Prozent. Die Branche machte etwa ein Viertel der gesamten industriellen Wertschöpfung aus. Sie ist mit Abstand der wichtigste Exportzweig des Landes. Der Anteil der Textilexporte an den Gesamtausfuhren lag 2017/18 bei 58 Prozent.

  • Der Anbau von Baumwolle soll ausgeweitet werden

Die pakistanische Textilindustrie hat an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Investitionen in neue Textiltechnik sind erforderlich. Exporte deutscher Maschinen steigen.

Die Textilindustrie ist Pakistans wichtigster Industriesektor. Der Anteil der Textilindustrie am Bruttoinlandsprodukt lag im pakistanischen Fiskaljahr 2017/18 (1. Juli 2017 bis 30. Juni 2018) bei 8,5 Prozent. Die Branche machte etwa ein Viertel der gesamten industriellen Wertschöpfung aus. Sie ist mit Abstand der wichtigste Exportzweig des Landes. Der Anteil der Textilexporte an den Gesamtausfuhren lag 2017/18 bei 58 Prozent.

Derzeit nimmt die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Sektors allerdings ab. Dieser Trend soll sich wenden. Premierminister Imran Khan traf sich Ende Januar 2019 mit Vertretern der Textilindustrie. Die Wirtschaftspolitik will die Textilindustrie ausbauen und modernisieren. Die Produktionskosten sollen sinken und die Produktivität muss steigen. Zudem sind Qualitätsverbesserungen, Erweiterungen der Produktionen und eine höhere Wertschöpfung erforderlich.

Die Wertschöpfungskette der Textilbranche beginnt bei etwa 1.300 Betrieben, die Rohbaumwolle entkörnen, aufbereiten und zu Ballen pressen. Neben der Nachfrage nach Baumwolle steigt auch der Bedarf an Kunstfasern, allerdings existieren bislang in Pakistan nur drei Hersteller von Polyesterfasern.

Die Zahl der Spinnereien wird 2017 mit 517 angegeben und die Zahl der Webereien mit 124 großen sowie 425 mittleren und kleinen Betrieben. Zehn große sowie 625 mittlere und kleine Betriebe veredeln Stoffe. Handtücher stellten etwa 400 Betriebe her, Wirkwaren 2.500 Betriebe. Bekleidung aus gewebten Stoffen lieferten 50 große sowie 2.500 mittlere und kleine Fabriken.

Ausfuhrgeschäfte stagnieren
Der pakistanische Textilexport wuchs 2017/18 um 8,7 Prozent auf 13,5 Milliarden US$. Dieses Niveau wurde schon 2013/14 und 2014/15 erreicht. Die Textilexporte legten in den ersten sieben Monaten des Fiskaljahres 2018/19 (Juli 18 bis Januar 19) gegenüber der Vorjahresperiode leicht um 1,2 Prozent auf 7,8 Milliarden US$ zu.

Pakistan: Ausfuhren von Garnen, Stoffen und Bekleidung (in Millionen US$) *)
Produkte 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17 2017/18
Insgesamt 13.733 13.471 12.447 12.452 13.530
.Baumwollgarne 1.997 1.849 1.265 1.244 1.372
.Baumwollstoffe 2.770 2.453 2.214 2.136 2.204
.Handtücher 767 797 803 801 797
.Bettwäsche 2.138 2.103 .2.020 2.136 2.261
.Bekleidung 1.906 2.095 2.195 2.319 2.579
.Wirkwaren 2.294 2.406 2.364 2.361 2.720
.Andere Produkte 1.858 1.767 1.586 1.452 1.597

*) Fiskaljahre (Juli bis Juni)

Quellen: All Pakistan Textile Mills Association (APTMA); Pakistan Bureau of Statistics; Textile Commissioner's Organization

Der Branchenverband All Pakistan Textile Mills Association (APTMA) strebt bis 2023/24 einen Anstieg der Ausfuhren auf 28 Milliarden US$ an. Dies setze eine konsequente staatliche Unterstützung und langfristige Exportförderung voraus, so der Verband.

Der führende ausländische Abnehmer sind die USA. Zu den weiteren wichtigen Kunden gehören das Vereinigte Königreich, Deutschland und Spanien. Deutschland importierte 2017 und 2018 aus Pakistan Spinnstoffe und Waren daraus im Wert von 1 Milliarden Euro.

Maschinenimporte noch rückläufig
Die Textilmaschinenimporte lagen 2013/14 noch bei 599 Millionen US$. In den drei folgenden Jahren waren es 449 Millionen US$ (2014/15), 462 Millionen US$ (2015/16) und 557 Millionen US$ (2016/17). Die Einfuhren zeigen trotz des Modernisierungsbedarfs derzeit keinen Aufwärtstrend. Sie sanken nach Angaben der Statistikbehörde 2017/18 um 42 Prozent auf 325 Millionen US-Dollar (US$). Auch für 2018/19 zeichnet sich noch keine Belebung ab.

Pakistan: Einfuhren von ausgewählten Textilmaschinen (in Millionen US$)
HS-Positionen 2014 2015 2016 2017
84.45 Maschinen zum Spinnen etc. 230 162 162 246
84.46 Webmaschinen 84 73 107 90
84.47 Wirk-,Strickmaschinen etc. 70 84 65 75
84.48 Hilfsmaschinen und -apparate für HS-Positionen 84.44 bis 84.47 85 70 77 82

Quellen: Pakistan Bureau of Statistics, UN Comtrade

Geschäftsanbahnungsreise zum fünfgrößten Abnehmer deutscher Spinnereitechnik
Die deutschen Textilmaschinenexporte nach Pakistan legten nach Berechnungen des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) 2017 auf 53 Millionen Euro zu. Im Vorjahr waren es 48 Millionen Euro, davon entfielen 39 Millionen Euro auf Spinnereimaschinen.

Eine Geschäftsanbahnungsreise deutscher Unternehmen aus den Bereichen Textilmaschinen und Zubehör wird vom 11. bis 15. November 2019 nach Karachi und Lahore stattfinden. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert die Reise und die Gesellschaft SBS systems for business solution führt sie durch (Ansprechpartner: Thomas Nytsch, E-Mail: thomasnytsch@sbs-business.com).

Bauwollproduktion soll stark erhöht werden
Die lokale Bauwollproduktion bildet das Fundament der Textilindustrie. Nach Indien, China und den USA ist Pakistan der viertgrößte Bauwollanbauer, gefolgt von Brasilien und Usbekistan. Ohne eine Steigerung der lokalen Erntemengen sind dem Wachstum der Textilindustrie Grenzen gesetzt. Verstärkte Bauwollimporte würden die angeschlagene internationale Wettbewerbsfähigkeit der Branche weiter mindern.
Das Land gehört im internationalen Vergleich zu den Baumwollproduzenten mit den niedrigsten Erträgen je Hektar. Australien, Türkei, China und Brasilien bilden mit etwa 1.600 bis 1.700 Kilogramm pro Hektar die Spitzengruppe. Pakistan erreicht nur 600 bis 800 Kilogramm.

Pakistan: Bauwollproduktion
Jahr Anbaufläche
(in Hektar)
Produktion
(in 1.000 Ballen) 1)
Ertrag pro Hektar
(in Kilogramm)
2013/14 2.086 12.769 774.
2014/15 2.961 13.960 802
2015/16 2.902 9.917 582
2016/17 2.489 10.671 730
2017/18 2.699 11.935 752
2018/19 2) 2.500 11.000 748

1) ein Ballen = 170 Kilogramm; 2) Prognose
Quellen: Pakistan Bureau of Statistics; Recherchen von Germany Trade & Invest

Die Regierung nennt als Produktionsziel für 2019/20 rund 15 Millionen Ballen. APTMA hält bis 2023/24 eine Steigerung auf 20 Millionen Ballen für möglich. Der Verband geht dabei von etwa 2.800 Hektar an Anbauflächen und einer Erhöhung der Erträge pro Hektar auf 1.200 Kilogramm aus.

Probleme bei der Versorgung mit Baumwolle
Baumwolle wird vor allem in den Provinzen Punjab und Sindh angebaut. Die Baumwollproduktion erreichte 2014/15 noch rund 14 Millionen Ballen. Die Ernte fiel 2015/16 auf unter 10 Millionen und lag 2017/18 bei 12 Millionen Ballen. Die Produktion ist 2018/19 wieder gesunken, ein Wert von etwa 11 Millionen Ballen wird prognostiziert. Als Gründe werden unter anderem Wassermangel, eine schlechte Qualität der Pflanzenschutzmittel und minderwertiges Saatgut genannt. Zudem sei die finanzielle und regulatorische Unterstützung der Regierung unzureichend, so Branchenvertreter.

Das lokale Angebot konnte den jährlichen Baumwollbedarf der Textilindustrie von 15 bis 16 Millionen Ballen in den letzten Jahren also nicht mehr decken. Die Textilhersteller importierten daher Baumwolle vor allem aus Indien und China, jährlich etwa 3 Millionen bis 4 Millionen Ballen. Die Einfuhren aus Indien sind aber seit Februar 2019 gestoppt. Hintergrund sind die politischen Spannungen und jüngsten militärischen Auseinandersetzungen der beiden Staaten.

Quelle:

Robert Espey, Germany Trade & Invest www.gtai.de

Foto: Pixabay
26.02.2019

TÜRKEI BLEIBT WICHTIGER MARKT FÜR DEUTSCHE TEXTILMASCHINEN

  • Konkurrenz aus Fernost erhöht Modernisierungsdruck

Die Türkei ist ein wichtiger Markt für deutsche Hersteller von Textilmaschinen. Allerdings hat die Textil- und Bekleidungsindustrie ein Problem: Der Export stagniert seit Jahren.

Die türkische Textilindustrie ist breit aufgestellt: Unternehmen fertigen im Land sämtliche Vorprodukte, darunter Garne, Fasern und Stoffe. Die Die Produktion entlang der gesamten textilen Wertschöpfungskette bedeutet ein großes Absatzpotenzial für deutsche Anbieter von Textilmaschinen. Tatsächlich ist die Türkei nach China der zweitwichtigste Exportmarkt für deutsche Spinnerei-, Web-, Textilveredelungsmaschinen und Co., wie aus den Zahlen des Statistischen Bundesamtes Destatis hervorgeht.

  • Konkurrenz aus Fernost erhöht Modernisierungsdruck

Die Türkei ist ein wichtiger Markt für deutsche Hersteller von Textilmaschinen. Allerdings hat die Textil- und Bekleidungsindustrie ein Problem: Der Export stagniert seit Jahren.

Die türkische Textilindustrie ist breit aufgestellt: Unternehmen fertigen im Land sämtliche Vorprodukte, darunter Garne, Fasern und Stoffe. Die Die Produktion entlang der gesamten textilen Wertschöpfungskette bedeutet ein großes Absatzpotenzial für deutsche Anbieter von Textilmaschinen. Tatsächlich ist die Türkei nach China der zweitwichtigste Exportmarkt für deutsche Spinnerei-, Web-, Textilveredelungsmaschinen und Co., wie aus den Zahlen des Statistischen Bundesamtes Destatis hervorgeht.

Ein Wachstumsmarkt ist die Branche gleichwohl nicht. Von einigen Ausreißern nach oben und unten abgesehen verharren die türkischen Textilmaschinenimporte seit einigen Jahren auf demselben Niveau. Dies hängt damit zusammen, dass auch die türkischen Exporte von Textilien und Bekleidung stagnieren. Besonders auffällig: Von der schwachen Lira haben die Unternehmen im vergangenen Jahr nur geringfügig profitiert.

Textil- und Bekleidungsindustrie profitiert nur wenig von schwacher Lira
Jahr Türkische Exporte von Bekleidung und Textilien (in Mrd. US$) Veränderung gegenüber Vorjahr (in%)
2015 26,3 -10,3
2016 26,1 -0,6
2017 26,7 2,1
2018 27,7 3,6

Quelle: Türkisches Statistikamt TÜIK (http://www.tuik.gov.tr)

Zunehmender Druck aus Fernost
Türkische Bekleidungsproduzenten bekommen zunehmend die Konkurrenz aus Fernost zu spüren. Trotz der hohen Anzahl an informell Beschäftigten sind die Löhne in der Türkei soweit gestiegen, dass sie nicht mit der geringen Bezahlung asiatischer Nähfabriken mithalten können.

Der geografische Vorteil türkischer Unternehmen gegenüber chinesischen Konkurrenten steht wegen der neuen Seidenstraße und der Erschließung schnellerer Transportrouten auf dem Spiel. Freihandelsabkommen, die die Europäische Union derzeit mit Indien und Südkorea verhandelt, werden den Druck auf die türkischen Produzenten zusätzlich erhöhen.

Einbruch im 3. Quartal 2018
Hinzu kommt die schwierige Wirtschaftslage im Land: Die türkische Lira hat vor allem in den Monaten August bis Oktober 2018 ein Rekordtief erreicht, Geschäftsbanken erhöhten ihre Kreditzinsen. Weil sich dadurch die Finanzierungskosten für Maschinen aus dem Ausland schlagartig verteuert haben, blieben Bestellungen aus der Türkei vor allem im 3. Quartal aus. Das hat auch der deutsche Strickmaschinenhersteller Mayer & Cie zu spüren bekommen, wie Stefan Bühler, der das Türkeigeschäft verantwortet, berichtet: "In den letzten drei Monaten des Jahres 2018 war der Markt regelrecht tot." Mittlerweile erhole sich die Branche aber allmählich wieder.

Akar Textile plant neue Fabrik
Ankündigung über neue Investitionen sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu vernehmen. Bereits im Juni 2018 gab das Unternehmen Akar Textile (http://www.akartextile.com) bekannt, dass es in der Gemeinde Savur, im Südosten der Türkei, eine neue Fabrik für 47 Millionen türkische Lira (TL) bauen wird. Dort sollen 3.000 Mitarbeiter beschäftigt werden. Akar Textile produziert unter anderem für Unternehmen wie C&A, Mango und H&M. Nur wenige Monate nach der Bekanntgabe des Projektes vertiefte sich im September die Wirtschaftskrise in der Türkei. Inwieweit sich die Turbulenzen auf die Projektumsetzung ausgewirkt haben, ist nicht bekannt.

Technische Textilien als Impulsgeber für Wachstum
Die fernöstliche Konkurrenz erhöht den Modernisierungsdruck auf die türkische Textilbranche. Künftig wird die Industrie vor allem mit hochwertigen Produkten antreten müssen. Wachstumsimpulse kommen gegenwärtig aus dem Bereich technischer Textilien. Branchenberichten zufolge stellen mittlerweile mehr als 200 kleine und mittlere Unternehmen technische Textilien und Vliesstoffe in der Türkei her. Diese Textilien und Stoffe werden in der Automobil-, Verpackungs- und Kosmetikindustrie eingesetzt. Im Juni 2018 investierte die türkische METYX Group (http://www.metyx.com) in ihren Maschinenpark. Das Unternehmen fertigt technische Textilien und hat bei dem deutschen Textilmaschinenbauer Karl Mayer eine Linie von Wirkmaschinen bestellt. Damit erhöht der Hersteller von Verbundwerkstoffen seine Kapazitäten um 12.000 Tonnen Glas- und Karbonfasern.

In den vergangenen Jahren sind zudem immer mehr Forschungs- und Entwicklungszentren entstanden, die den nötigen Technologietransfer in der Industrie vorantreiben. So gründete das Institut für technische Textilien der RWTH Aachen (ITA) im Oktober 2016 ein Forschungszentrum in Istanbul. In der Industriezone Teknosab in Bursa entstand 2008 das Forschungs- und Entwicklungszentrum für Textiltechnik BUTEKOM. Das Institut bietet Unternehmen Schulungen sowie Forschungs- und Entwicklungskooperationen an. Doch vielen mittelständisch geprägten Textilunternehmen fehlt häufig das Geld, um in moderne Maschinen zu investieren. Der kurze Planungshorizont erschwert den Zugang zu Forschung und Entwicklung. Als Mitglied der Geschäftsführung der Deutsch-Türkischen AHK beobachtet Frank Kaiser seit acht Jahren die türkische Unternehmerlandschaft. Er weist darauf hin, dass die Textilhersteller wie andere Mittelständler im Land häufig kurzfristig planen. "Das ist angesichts eines volatilen Geschäftsumfelds auch rational," erklärt Kaiser.

Türkische Importe von Textilmaschinen und Wechselkurs im Vergleich
Jahr Importe aus Deutschland
(in Mio. US$)
Importe insgesamt
(in Mio. US$)
Wechselkurs
(1 US$ = ?TL)
2009 143 505 1,55
2011 521 1.851 1,67
2013 619 2.211 1,90
2015 382 1.398 2,72
2017 447 1.478 3,65
2018 1) 2) 490 1.774 4,81

1) der Einbruch im 3. Quartal ist in den Jahreszahlen von 2018 noch nicht sichtbar; er wird sich erst im Jahr 2019 bemerkbar machen

Quellen: UN-Comtrade, TurkStat 2), Bundesbank

 

 

 

 

Foto: PIXABAY
19.02.2019

DOMINIKANISCHE REPUBLIK BLEIBT SCHWIERIGER MARKT FÜR DEUTSCHE TEXTILMASCHINEN

  • Lieferungen zuletzt kräftig gestiegen

Billige und gebrauchte Technik dominiert den dominikanischen Markt für Textilmaschinen. Es sind einige der Probleme des Landes, die deutschen Anbietern etwas Hoffnung geben.

Die gute Nachricht: Um 580 Prozent stiegen in den ersten elf Monaten 2018 im Vorjahresvergleich die Ausfuhren deutscher Textil- und Bekleidungsmaschinen in die Dominikanische Republik, und schon 2017 hatten sich die deutschen Lieferungen laut Eurostat verdreifacht. Die schlechte: Absolut erreichten die deutschen Branchenexporte nur 1,7 Millionen Euro. Das ist deutlich weniger als zum Beispiel in Guatemala mit seinem nicht viel größeren Technikmarkt.

  • Lieferungen zuletzt kräftig gestiegen

Billige und gebrauchte Technik dominiert den dominikanischen Markt für Textilmaschinen. Es sind einige der Probleme des Landes, die deutschen Anbietern etwas Hoffnung geben.

Die gute Nachricht: Um 580 Prozent stiegen in den ersten elf Monaten 2018 im Vorjahresvergleich die Ausfuhren deutscher Textil- und Bekleidungsmaschinen in die Dominikanische Republik, und schon 2017 hatten sich die deutschen Lieferungen laut Eurostat verdreifacht. Die schlechte: Absolut erreichten die deutschen Branchenexporte nur 1,7 Millionen Euro. Das ist deutlich weniger als zum Beispiel in Guatemala mit seinem nicht viel größeren Technikmarkt.

Vertreter deutscher Anbieter wundern sich nicht über die Zahlen. Gefragt seien billige Anlagen aus China und anderen asiatischen Ländern, vor allem jedoch Gebrauchtmaschinen. Gerade einmal fünf von hundert verkauften Maschinen sind neu, schätzt Hugo Clavijo von der Firma Texquim, die in der Dominikanischen Republik unter anderem die deutschen Anbieter Mayer & Cie. (Rundstrickmaschinen) und Groz-Beckert (Nadeln) vertritt. Um die Jahrtausendwende verkam der Markt demnach zur Resterampe für die niedergehende US-Textilindustrie. Aus den USA stammten in den letzten Jahren laut UN Comtrade wertmäßig um die 60 Prozent der Techniklieferungen.

Kaum Lieferungen ("shipments") neuer Maschinen registrierte auch die International Textile Manufacturers Federation: Die ITMF weist für 2010 bis 2017 gerade einmal zehn Flach- sowie elf (alle im Jahr 2017) Rundstrickmaschinen aus. Gelistet sind für den Zeitraum auch 720 Double Heater für das Texturieren von synthetischen Filamenten, also für die Garnherstellung. Die ITMF erfasst weltweit die Auslieferungen von 200 Textilmaschinen-Herstellern und damit einen Großteil des Marktes, wenn auch nicht den gesamten.

Strom- und Wasserengpass als Argument für teure Maschinen
Hugo Clavijo sieht derzeit keine großen Chancen auf eine schnelle Besserung für den Absatz teurer deutscher Technik. Ironischerweise sind es einige Probleme des Landes, die das durchaus vorhandene Interesse potenzieller Kunden möglicherweise in konkrete Beschaffungen umwandeln: Die Energieversorgung der Textilbetriebe sei teuer und unzuverlässig, und ihr Prozesswasser müssten die Firmen selbst aufbereiten. Sparsame und weniger reparaturanfällige Maschinen kämen da auch bei deutlich höherem Anschaffungspreis in die nähere Überlegung. Helfen würde auch die Durchsetzung von Umweltstandards, die heute weitgehend nur auf dem Papier stünden.

Technikbedarf ergibt sich auch, sollten dominikanische Textil- und Bekleidungshersteller ihre Kapazitäten wegen möglicher Änderungen der internationalen Handelspolitik ausbauen, wenn also Bekleidungskunden in den USA Aufträge in dem Karibikland statt in Asien platzieren. Momentan allerdings laste die dominikanische Exportindustrie ihre Fabriken nicht aus.

Installierte Kapazität der dominikanischen Textilindustrie im Vergleich (2016, in Einheiten) 1)
Maschinen/Technik Domerikanische Republik Guatemala Äthiopien Türkei
Rotor Spinning 2) 1.400 21.000 19.000 800.000
Short Staple Spinning 2) 20.000 150.000 293.852 7.900.000
Shuttle Looms 3) 500 3.000 167 20.000
Shuttleless Looms 3) 150 890 2.200 49.500

1) keine Daten zu anderen Maschinen; 2) Spinnmaschinen; 3) Webmaschinen

Quelle: International Textile Manufacturers Federation

Die dominikanische Textil- und Bekleidungsindustrie, die mit Bekleidung aus Freizonen 2017 laut Zentralbank 11 Prozent der gesamten Exporteinnahmen des Landes erwirtschaftete, ist nicht gänzlich vertikal integriert: Schwerpunktmäßig importiert sie Garne, die sie dann vor allem strickt, aber auch webt oder anderweitig verarbeitet und zur fertigen Bekleidung konfektioniert. Sie stellt vielfach T-Shirts und andere Strickwaren mit großem Baumwollanteil her. Und zwar "die billigen Sachen", wie Clavijo sagt.

Es gibt in der Dominkanischen Republik eine begrenzte Herstellung von Synthetikgarn, die sich nach Kenntnis von Hugo Clavijo auf zwei Unternehmen beschränkt: Die koreanische Firma Youm Kwang texturiert demnach im Land auch die Filamente, während die US-Firma A&E (American & Efird) aus importierten Filamenten Nähgarn produziert.

Vier Exportproduzenten als wichtige Technikkunden
Die dominikanische Textilbranche besteht den Angaben zufolge aus etwa zwei gleich großen Segmenten. Ein Dutzend mittelgroßer Firmen sowie eine Vielzahl von Garagenbetrieben versorgen den Inlandsmarkt. Daneben produzieren in den Freizonen des Landes vier Unternehmen für den Export: Gildan (Kanada), Hanes (USA), Willbes (Korea) und die einheimische Grupo M, die seit Anfang 2017 in einem 50/50-Joint-venture mit Brandix aus Sri Lanka zusammenarbeitet. Die Beschaffung von Maschinen entscheidet in den ausländischen Firmen nach Vertreterangaben nicht das lokale Management, sondern die Konzernzentrale.

Die vier Exportproduzenten sind den Angaben zufolge ab der Garnverarbeitung vertikal integriert. Grupo M liefere etwa ein Fünftel seiner Gewebe, Gestricke etc. an Weiterverarbeiter, während die anderen drei Branchengrößen diese Vorprodukte vollständig selbst konfektionierten. Die Bekleidungsexporte gehen laut Comtrade (SITC-Kapitel 84) zu drei Vierteln in die USA, der Rest ganz überwiegend in das benachbarte Haiti.

Für die US-Bekleidungskunden bietet die nahegelegene Dominikanische Republik schnelle und billige Transportwege sowie das vorteilhafte Zollregime des Handelsabkommens DR-CAFTA. Zur Nutzung aller Zollerleichterungen müssen dominikanische Bekleidungsexporteure ihre Vorprodukte laut Hugo Clavijo allerdings aus den USA beziehen. Die Produzenten für den dominikanischen Heimatmarkt setzten dagegen Garne und Stoffe aus China, Pakistan oder anderen Drittstaaten ein, die niedrigere Gestehungskosten böten.

USA dominieren Maschinenlieferungen
Der dominikanische Markt für Textil- und Bekleidungsmaschinen stagnierte in den letzten Jahren: Für 2017 bezifferte UN Comtrade die Importe - eine nennenswerte Inlandsproduktion gibt es nicht - mit 36 Millionen US-Dollar (US$). Das war so viel wie 2014 und rund 10 Millionen US$ mehr als um 2010.

Deutschland lag im Schnitt der Jahre 2015 bis 2017 laut Comtrade bei einem Anteil von 2,0 Prozent auf Rang sechs der Import-Rangliste. Eurostat, dessen (Export-) Daten teils erheblich abweichen, konstatierte für die ersten elf Monate 2018 neben dem hohen Zuwachs für Made in Germany insgesamt stagnierende Branchenlieferungen aus der Europäischen Union in die Dominikanische Republik.

Dominikanische Importe von Textilmaschinen (Tausend US$) *)
SITC-Pos. Lieferländer/Warengruppe 2015 2016 2017
  Insgesamt 33.398 30.817 36.257
724.35, .39 Nähmaschinen (ohne Haushaltsnähmaschinen) 12.131 10.350 12.784
7244 Spinn-, Texturiermaschienen 2.852 2.102 4.585
7245 Strick-, Webmaschinen etc. 3.362 2.683 1.543
7246 Hilfsmaschinen 6.068 5.215 5.384
724.73, .74 Waschmaschinen, Spannrahmen u.Ä. (außer für Haushalte und Wäschereien), große Trockner 5.135 5.615 7.652
724.92 Teile für Pos. 724.73 und .74 sowie für Maschinen für die chemische Reinigung (724.72) und für Haushaltswäschetrockner (775.12) 3.850 4.852 4.309
  Lieferländer      
  USA 22.000 17.320 20.743
  China 3.424 3.058 2.380
  Spanien 2.176 2.567 2.614
  Japan 973 1.894 2.688
  Italien 923 1.194 496
  Deutschland 397 724 873

*) SITC 724 ohne Haushaltsnähmaschinen (724.33), Haushalts-Waschmaschinen (724.71), Maschinen für die chemische Reinigung (724.72), Ledermaschinen (7248), Teile für Haushalts-Waschmaschinen (724.91)

Quelle: UN Comtrade

Weitere Informationen:
GTAI
Quelle:

Ulrich Binkert, Germany Trade & Invest www.gtai.de

12.02.2019

TECHNISCHE TEXTILIEN SIND IN ISRAEL EINE ERFOLGSBRANCHE

  • Israelische Hersteller mit steigender Präsenz auf dem Weltmarkt

 Die Herstellung technischer Textilien gehört zu den führenden Sparten der israelischen Textilindustrie. Ihr Erfolg ist nicht zuletzt intensiver Forschung und Entwicklung geschuldet. Angesichts des heftigen internationalen Wettbewerbs, dem sich die israelische Textilindustrie gegenübersieht sind hochqualitative und innovative Produkte für eine Stabilisierung dieses Industriezweigs unabdingbar. Zu den Sparten, die diese Modernisierung am besten bewältigen, gehört die Herstellung technischer Textilien.

  • Israelische Hersteller mit steigender Präsenz auf dem Weltmarkt

 Die Herstellung technischer Textilien gehört zu den führenden Sparten der israelischen Textilindustrie. Ihr Erfolg ist nicht zuletzt intensiver Forschung und Entwicklung geschuldet. Angesichts des heftigen internationalen Wettbewerbs, dem sich die israelische Textilindustrie gegenübersieht sind hochqualitative und innovative Produkte für eine Stabilisierung dieses Industriezweigs unabdingbar. Zu den Sparten, die diese Modernisierung am besten bewältigen, gehört die Herstellung technischer Textilien.

Im Jahr 2017 entfiel auf diese Produktkategorie mit schätzungsweise 600 Mio. US-Dollar (US$) knapp ein Drittel des von der Textil- und Bekleidungsindustrie erzielten Gesamtumsatzes. Mit einem Exportanteil von rund 70 Prozent ist die Sparte zudem stark weltmarktorientiert und stellte 2017 mit 414 Millionen US$ 43 Prozent israelischen Textil- und Bekleidungsexporte.
 
Die Produktion technischer Textilien stützt sich nicht zuletzt auf eine kräftige Inlandsnachfrage. Zu den größten einheimischen Abnehmern gehören die Streit- und Sicherheitskräfte, die von ihren Lieferanten hohe Funktionalität und Spitzenqualität verlangen. Unter anderem werden in diesem Marktsegment schusssichere Textilien, Spezialtextilien für Uniformen, Tragetaschen für empfindliche Geräte unter Feldbedingungen und Tarnnetze hergestellt.

Kräftige Inlandsnachfrage hilft bei Produktentwicklung
Wie der Fachverband der Mode- und Textilindustrie (Fashion & Textile Industries Association) im Januar 2019 gegenüber Germany Trade & Invest erklärte, helfe der direkte Kontakt zum Militär und zu Institutionen der inneren Sicherheit den Unternehmen, praxisbewährte Produkte anzubieten. Zudem, so die Direktorin des Verbands, Maya Herscovitz, seien in den Herstellerbetrieben ehemalige Angehörige der Streit- und Sicherheitskräfte tätig, die mit den Anforderungen an entsprechende Produkte vertraut seien.    
 
Weitere inländische Abnehmerbranchen sind das Bauwesen und die Landwirtschaft. Der Gebäudebau setzt zunehmend auf moderne Baustoffe inklusive leichter und hochisolierender Textilstoffe. Der Agrarsektor wiederum trägt zwar nur 1,2 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei, ist aber kapitalintensiv und innovationsorientiert. Ein gefragtes agrotechnisches Produkt sind Schutznetze. Im September 2018 wies der israelische Agronom Yossi Ofir in einem Beitrag darauf hin, dass der Klimawandel einen immer umfangreicheren Einsatz von Schattennetzen nach sich ziehe. Nicht zuletzt bedeckten immer mehr israelische Landwirte ganze Obsthaine mit Schattennetzen.
 
Vernetzung mit der Hightechbranche
Die Verankerung im einheimischen Markt und der direkte Kontakt zu Kunden beschleunigen die Entwicklung neuer Produkte. Zugleich ist die Sparte technischer Textilien in die Hightech-Szene eingebettet. So etwa integrieren Hersteller Forschungsergebnisse der Nanotechnologie und der Materialwissenschaft in ihre Produkte.

Ein Beispiel dafür ist die Firma Marom Dolphin, die militärische wie zivile Produkte herstellt und mit Hilfe von Kunststoffen, Metall und Verbundmaterialien die Festigkeit ihrer Textilerzeugnisse steigert oder deren Gewicht reduziert. Ein führender Hersteller technischer Textilien ist die Firma Hagor Industries, die unter andrem Kampfwesten, Schutzwesten, Rucksäcke und Zelte aller Größen anbietet, während die Firma Source - Shoresh textiles Wanderzubehör produziert. Diese und ähnliche Hersteller sind auf zahlreichen Exportmärkten vertreten.

Manche Unternehmen bieten keine Fertigprodukte, sondern technologische Lösungen an. So etwa hat die Firma Nano Textile eine antibakterielle sonochemische Beschichtung für Textilien auf den Markt gebracht. Als Hauptanwendungsgebiet sind Krankenhäuser angedacht, doch können sich nach Firmenangaben auch weitere Anwendungsfelder wie Flugzeugbau und öffentliche Verkehrsmittel, Restaurants und Hotels oder Babykleidung erschließen. Dienstleistungen im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) bietet auch die Firma Gideon Guthrie Technical Textile an, die mit israelischen und ausländischen Textilherstellern zusammenarbeitet.

Neben der Tätigkeit unternehmenseigener FuE-Abteilungen wird auch an Hochschulen geforscht. So etwa wurde die von Nano Textile verwendete Technologie für Textilbeschichtung an der israelischen Bar-Ilan-Universität entwickelt. An der Fachhochschule Shenkar (Shenkar College of Engineering, Design and Art) ist das Innovations- und Forschungszentrum für Textilien CIRTex tätig (The David & Barbara Blumenthal Israel Center for Innovation and Research in Textiles). Das Zentrum führt angewandte Forschung für neue Produkte, Produktionsverfahren und Anwendungsgebiete für Textilien durch und fördert die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen auf der einen sowie Start-ups und individuellen Erfindern auf der anderen Seite. Industrielle Textilforschung und -entwicklung wird von der Innovationsbehörde (Innovation Authority) gefördert.
 
Nach Einschätzung des Fachverbands wird die Produktion technischer Textilien in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Wie Maya Herscovitz gegenüber Germany Trade and Invest erklärte, investieren Hersteller technischer Textilien hohe Beträge nicht nur in die Entwicklung neuer Produkte, sondern auch in die Modernisierung und Automatisierung von Produktionsprozessen. Dies sei nicht nur aus Gründen der Kostenersparnis geboten, sondern auf Grund der auf dem Arbeitsmarkt bestehenden Engpässe bei Facharbeitskräften erforderlich.
 
Bei technischen Textilien ist Israel Nettoexporteur
Der mit großem Abstand wichtigste Exportposten im Bereich technischer Textilien (SITC 657) sind Vliesstoffe (SITC 657.2). Auf sie entfielen 2017 mit 278 Millionen US$ 67,1 Prozent der Gesamtausfuhr technischer Textilien. Auf Rang zwei kamen Watte, Dochte und Waren und Erzeugnisse des technischen Bedarfs aus Spinnstoffen. Mit einem Exportwert von 88 Millionen US$, stellten sie 21,6 Prozent der Branchenausfuhr.

Der wichtigste Exportmarkt waren 2017 die USA, mit großem Abstand gefolgt von den Niederlanden und Deutschland. Die Bundesrepublik bezog aus Israel technische Textilien im Wert von 44,7 Millionen US$ (10,8 Prozent der israelischen Ausfuhr).

Die Einfuhr entsprach mit 136 Millionen US$ 32,6 Prozent der Ausfuhr. Die drei wichtigsten Lieferländer - China, die Türkei und Italien - lagen mit 25 Millionen US$, 24,8 Millionen US$ beziehungsweise 24,2 Millionen US$ nahezu gleichauf. Deutschland belegte Rang fünf und erzielte mit einem Lieferwert von 11,2 Millionen US$ einen Importmarktanteil von 8,3 Prozent.

 

Weitere Informationen:
Israels, Textilindustrie Israel
Quelle:

Wladimir Struminski, Germany Trade & Invest www.gtai.de

© Reed Exhibitions/David Faber © Reed Exhibitions/David Faber
05.02.2019

WOHNEN & INTERIEUR 2019: WOHNEN ALS AUSDRUCK DER PERSÖNLICHKEIT

Österreichs bedeutendste Publikumsmesse im hochwertigen Möbel- und Einrichtungssektor, die „Wohnen & Interieur“ in der Messe Wien, ist in den Startlöchern für das kommende Frühjahr. Vom 9. bis 17. März 2019 öffnet Veranstalter Reed Exhibitions wieder die vier Messehallen, A bis D, für die 18. Messeausgabe. Strukturierte Themenbereiche und der Fokus auf Designwelten frischen das bewährte Messeformat auf.

Österreichs bedeutendste Publikumsmesse im hochwertigen Möbel- und Einrichtungssektor, die „Wohnen & Interieur“ in der Messe Wien, ist in den Startlöchern für das kommende Frühjahr. Vom 9. bis 17. März 2019 öffnet Veranstalter Reed Exhibitions wieder die vier Messehallen, A bis D, für die 18. Messeausgabe. Strukturierte Themenbereiche und der Fokus auf Designwelten frischen das bewährte Messeformat auf.

Es heißt, dass sich die Persönlichkeit der Menschen in den eigenen vier Wänden wiederspiegelt. Man ist sich bewusst, dass man den Großteil der Zeit in geschlossenen Räumen verbringt. Und hier sollen wir uns wohlfühlen, quasi „beheimatet“, entspannt – und manche sprechen sogar von einer „therapeutischen“ Wirkung des Wohnumfeldes auf das Individuum. Inspirationen und Trends für die eigenen vier Wände gibt es in einem breiten Spektrum auf Österreichs größter Einrichtungsmesse, der Wohnen & Interieur zu sehen – inklusive Beratung, Messeangeboten und Sofortkauf.

Zuhause mit der Natur verbunden
Je hektischer die Welt da draußen, desto bedeutender wird eine Ruheoase in den eigenen vier Wänden. Und je daseinsbewusster der Mensch wird, desto mehr gewinnen Begriffe wie Nachhaltigkeit und Umwelt an Gewicht. Dieses Jahr in aller Munde ist „Natural Living“ - Naturmaterialien liegen stark im Trend, Holz dominiert die Beliebtheitsskala. Schadstofffrei gegerbtes Leder, Kork, Naturfasern von Kokos und Sisal bis zu Baumwolle und Leinen sind angesagt. Eben falls ganz im Sinne eines „grünen Stempels“ wird lokalen Produkten der Vorzug gegeben, eine Thematik, in der gerade österreichische Hersteller mit hochwertigen und sympathischen Erzeugnissen on top sind und sich entsprechend auf der W&I präsentieren.

Trendfarben vermitteln Lebensgefühl
Lebensbejahendes, fröhliches Korallenrot – Living Coral – strahlt Wärme und bringt Energie, Behaglichkeit und Geborgenheit. Ebenfalls wichtig sind zarte Ice Cream Colors, die sich untereinander und speziell mit natürlichen Holztönen ideal kombinieren lassen. Aber auch aufregende Wandfarben sowie auffallende Statement-Tapeten und Wand-Tattoos zählen zu neuen Favorits. Alternativ dazu: Tapeten mit einem Hauch von Vintage. Stoffe in Gold-, Honig- und Brauntönen korrespondieren mit Blau-Nuancen von Türkis über Royal bis Petrol sowie Pink- und Rotschattierungen.

Wenig Raum - viel Platz für Ideen
„Mindful architecture“ spricht achtsame Gestaltung an, die Körper und Geist in Einklang bringt. Und „Slow Living“ bringt Ruhe ins Gemüt, dazu setzt man auf klare Formen, bevorzugt Unis und verzichtet auf unnötigen Schnickschnack. Strömungen aus den Bereichen Design, Mode, Gesellschaft, Politik und Anthropologie kommen im Lebensumfeld zum Ausdruck – dabei spielen praktische Möbel zunehmend eine Rolle: intelligente Möbellösungen, klappbare Möbel, vom Esstisch zum Stehtisch, vom Hocker zum Beistelltisch und stapelbare Regalvarianten werden in urbanen Szenen, wo Wohnraum immer kostbarer und somit auch begrenzter wird, zur Herausforderung an Planungs-Profis und Einrichtungs-Professionisten. Möbel werden multifunktional einsetzbar und wandlungsfähig, ohne viel Aufwand, versteht sich.

Upcycling bis „Smart Living“
Und nochmals taucht das Thema Nachhaltigkeit auf, ein Bewusstsein ohne mahnenden Zeigefinger: Recycelte Materialien erwachen zu neuem Leben oder alte Einrichtung wird „aufgemöbelt“ und erstrahlt im neuen Glanz.
„Smart Living“, die Digitalisierung im eigenen Haushalt von Sicherheit über Komfort bis zu Energiemanagement, hält bei allen Generationen Einzug – dieser Markt ist weltweit rasant auf Vormarsch.

 

 

Fotos: Pixabay
15.01.2019

TÜRKISCHE BEKLEIDUNGSHERSTELLER KÜNDIGEN INVESTITIONEN AN

  • Kapazitätsausbau um 20 Prozent geplant

Istanbul (GTAI) - Mehrere große Bekleidungsproduzenten wollen im Jahr 2019 ihre Produktionskapazitäten deutlich ausbauen. Auch die Modernisierung der Fabriken steht auf der Tagesordnung.

Die exportorientierte Bekleidungsindustrie der Türkei punktet bei europäischen Auftraggebern mit guter Qualität und vor allem mit einer kurzen Lieferfrist. Zuletzt haben diese ihre Bestellungen deutlich erhöht, heißt es aus Branchenkreisen.

Die gute Auftragslage veranlasst türkische Bekleidungsproduzenten zu Investitionen. Rund 100 Millionen US-Dollar (US$) wollen die 28 größeren Betriebe im Jahr 2019 ausgeben, um ihre Kapazitäten auszubauen. Das geht aus einer Untersuchung des türkischen Wirtschaftsmagazins Ekonomist (Ausgabe vom 9. Dezember 2018) hervor, die in Zusammenarbeit mit dem Verband der Bekleidungsindustrie TGSD durchgeführt wurde.

  • Kapazitätsausbau um 20 Prozent geplant

Istanbul (GTAI) - Mehrere große Bekleidungsproduzenten wollen im Jahr 2019 ihre Produktionskapazitäten deutlich ausbauen. Auch die Modernisierung der Fabriken steht auf der Tagesordnung.

Die exportorientierte Bekleidungsindustrie der Türkei punktet bei europäischen Auftraggebern mit guter Qualität und vor allem mit einer kurzen Lieferfrist. Zuletzt haben diese ihre Bestellungen deutlich erhöht, heißt es aus Branchenkreisen.

Die gute Auftragslage veranlasst türkische Bekleidungsproduzenten zu Investitionen. Rund 100 Millionen US-Dollar (US$) wollen die 28 größeren Betriebe im Jahr 2019 ausgeben, um ihre Kapazitäten auszubauen. Das geht aus einer Untersuchung des türkischen Wirtschaftsmagazins Ekonomist (Ausgabe vom 9. Dezember 2018) hervor, die in Zusammenarbeit mit dem Verband der Bekleidungsindustrie TGSD durchgeführt wurde.

Im Durchschnitt strebten die Firmen für das Jahr 2019 eine Kapazitätserweiterung um etwa 20 Prozent an, heißt es im Bericht. Beim Umsatz erwarteten sie ein Plus von 15 bis 35 Prozent.

Der Bekleidungshersteller Taha Giyim (http://www.tahagiyim.com), Lieferant von LC Waikiki, plant seine Produktion in der organisierten Industriezone Malatya auszubauen. In dieses Projekt will das Unternehmen in diesem Jahr insgesamt 32,2 Millionen türkische Lira (TL; etwa 6,7 Millionen US$; 1 US$ = 4,81 TL) investieren und seine jährliche Produktionskapazität für Hemden auf 2 Millionen Stück steigern. Das Unternehmen strebt für 2019 ein Umsatzwachstum von 40 Prozent an. Im Jahr 2018 belief sich der Erlös auf geschätzt rund 2,5 Milliarden TL, umgerechnet etwa 520 Millionen US$.

Höhere Produktion von Herrenoberbekleidung
Das Unternehmen TYH Tekstil (http://www.tyh.com.tr), das in sechs Betrieben Herrenoberbekleidung herstellt, will 2019 seine Produktionskapazitäten von derzeit 20 Millionen Stück pro Jahr um 15 Prozent ausweiten. Dafür sind Investitionen von 15 Millionen TL in Akhisar/Manisa (Westtürkei) und Ordu (Schwarzmeerregion) vorgesehen. Den größten Teil der Ware exportiert das Unternehmen in die Europäische Union. Es wird eine Erhöhung der Lieferungen in die USA angestrebt. Der für 2018 geschätzte Umsatz von rund 140 Millionen US$ soll 2019 um 15 Prozent zunehmen.

Der Hersteller Yesim Tekstil (http://www.yesim.com), der für große Textilunternehmen wie Inditex, Esprit und Tommy Hilfiger näht, will seinen Umsatz von rund 300 Millionen US$ (2018) bis 2022 auf 600 Millionen US$ verdoppeln. Die technologische Infrastruktur (Industrie 4.0, Digitalisierung, Cloud-Computing) soll verstärkt ausgebaut werden. Das Investitionsbudget für die kommenden fünf Jahre für die Beschaffung von Maschinen, Anlagen, Software und Lizenzen beträgt insgesamt 14,4 Millionen US$.

Denim-Artikel-Hersteller erweitert Kapazitäten
Der Hersteller von Denim-Artikeln, Calik Denim (http://www.calikdenim.com) will 2019 mit weiteren 8,4 Millionen US$ seine Produktionskapazitäten um 30 Prozent erhöhen und die Modernisierung der Fertigungsprozesse vorantreiben. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen nach eigenen Angaben insgesamt 44,7 Millionen US$ investiert. Ziel von Calik Denim ist es, seine derzeitige Jahreskapazität von 44 Millionen Metern bis 2020 auf 60 Millionen Meter auszubauen. Für 2019 strebt das Unternehmen ein Umsatzwachstum von 22 Prozent an (2018: 189 Millionen US$).

Das Unternehmen Migiboy Tekstil (http://www.migiboy.com) will für 100 Millionen TL ein viertes Werk errichten, in dem bisher importierte Textilrohstoffe produziert werden sollen. Die Firma verfolgt das Ziel, ihren Umsatz von rund 300 Millionen TL (2018) in den kommenden fünf Jahren zu verdreifachen.

Filialnetz türkischer Unternehmen im Ausland wächst
Zum Exporterfolg trägt auch die zunehmende Internationalisierung des Bekleidungsgeschäftes bei. Türkische Textilhandelsunternehmen haben in den letzten Jahren mehr als 2.000 Filialen im Ausland eröffnet. Allein das Unternehmen Koton wächst jährlich um 30 Prozent. Im Jahr 2017 bestellte die Firma für sein Auslandsgeschäft Waren im Wert von 1,8 Milliarden TL aus der Türkei. In absehbarer Zeit will Koton seinen Beschaffungsanteil aus der Türkei von derzeit 85 Prozent auf 90 Prozent steigern. Koton besitzt in 29 Ländern 516 Filialen und beschäftigt etwa 10.500 Mitarbeiter.

Der Präsident des Verbandes der Bekleidungsindustrie TGSD, Hadi Karasu, sieht vor allem auf dem deutschen Absatzmarkt ein bisher noch nicht voll ausgeschöpftes Potenzial. Bislang geht knapp ein Fünftel der türkischen Bekleidungsexporte nach Deutschland. Karasu hält einen Anteil von 25 Prozent für möglich.

Im Jahr 2018 steigerte die Bekleidungsindustrie ihre Exporte um 3,6 Prozent auf 17,6 Milliarden US$. Für 2019 erwartet der Verband TGSD einen Anstieg um 10 Prozent. Die Produktion soll um 3 bis 4 Prozent zunehmen.

Weitere Informationen zu Wirtschaftslage, Branchen, Geschäftspraxis, Recht, Zoll und Ausschreibungen in der Türkei sind unter http://www.gtai.de/tuerkei abrufbar.