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A Passion for Paisley Foto The Great Tapestry of Scotland
21.05.2024

Edinburgh webt Paisley-Schals 40 Jahre vor Paisley

Eine neue Ausstellung beweist, dass in Edinburgh um 1700 bereits mehr als 40 Jahre früher als in der Stadt Renfrewshire, nach der sie benannt wurden, Paisley-Schals gewebt wurden.

Die Ausstellung, die von der Heriot-Watt University und The Great Tapestry of Scotland in Galashiels veranstaltet wird, belegt, dass die Weber in Edinburgh die ersten in Großbritannien waren, die Repliken der aus Indien mitgebrachten Kaschmirschals herstellten; erste Aufzeichnungen stammen aus dem Jahr 1767.

Erst 1808 begann die Weberei in Paisley mit der Herstellung dieser Schals und gab dem Kleidungsstück später seinen ikonischen Namen.

Die Ausstellung mit dem Titel "A Passion for Paisley" (Eine Leidenschaft für Paisley) zeigt eine Auswahl von mehr als 100 Schals und Schalfragmenten, die Teil der Textilsammlung der Universität sind, die auf dem Scottish Borders Campus in Galashiels untergebracht ist.

Eine neue Ausstellung beweist, dass in Edinburgh um 1700 bereits mehr als 40 Jahre früher als in der Stadt Renfrewshire, nach der sie benannt wurden, Paisley-Schals gewebt wurden.

Die Ausstellung, die von der Heriot-Watt University und The Great Tapestry of Scotland in Galashiels veranstaltet wird, belegt, dass die Weber in Edinburgh die ersten in Großbritannien waren, die Repliken der aus Indien mitgebrachten Kaschmirschals herstellten; erste Aufzeichnungen stammen aus dem Jahr 1767.

Erst 1808 begann die Weberei in Paisley mit der Herstellung dieser Schals und gab dem Kleidungsstück später seinen ikonischen Namen.

Die Ausstellung mit dem Titel "A Passion for Paisley" (Eine Leidenschaft für Paisley) zeigt eine Auswahl von mehr als 100 Schals und Schalfragmenten, die Teil der Textilsammlung der Universität sind, die auf dem Scottish Borders Campus in Galashiels untergebracht ist.

Helen Taylor, Archivarin an der Heriot-Watt University, sagte: „Das Paisley-Muster ist ein sehr ikonisches Motiv geblieben und hat sich auch im Wandel der Modetrends behauptet. Unsere Sammlung in den Borders ist sehr gut und wurde eigentlich für Lehre und Forschung entwickelt. Man kann die Webtechnik nicht mehr reproduzieren, weil es die Webstühle nicht mehr gibt. Aber wenn Sie auf der Suche nach Design-Inspiration sind, sind Paisley-Schals ein großartiges Beispiel für den ost-westlichen Einfluss“.

Paisley-Schals sind reichhaltig gemustert und weisen oft ein charakteristisches Tränenmotiv im persischen Stil auf. Dieses ist vom babylonischen Baum des Lebens inspiriert, einem magischen Baum aus der mesopotamischen Mythologie, der im Zentrum des Paradieses wuchs.

Andere Motive sind Blumen- und Rankenmuster, ein gestreiftes Zebramuster und ein längliches Motiv, das als „Tempeltür“ bekannt ist. Rot war eine wiederkehrende Farbe in Paisley-Schals, neben Blau, Grün, Gelb und anderen Farben, die alle aus natürlichen Pflanzenfarbstoffen hergestellt wurden. Paisley-Schals waren im 18. und 19. Jahrhundert sehr beliebt. Kaiserin Josephine, die erste Frau Napoleons, besaß etwa 400 dieser Wollschals.

„Als das britische Weltreich sich vergrößerte, brachten die Menschen Kaschmirschals als Geschenke mit“, erklärt Frau Taylor. „Sie waren sehr teuer und wurden eigentlich aus Kaschmir gewebt. Weber in Edinburgh begannen mit der Herstellung von Reproduktionen von Schals, und die erste Aufzeichnung, dass ein Kaschmir-Schal gewebt wurde, stammt aus dem Jahr 1767 aus Edinburgh.

Um 1700 gab es in Edinburgh bereits eine Damastindustrie - bei der die Motive in den Stoff eingewebt und nicht aufgedruckt wurden - und diese Webereien begannen mit der Herstellung der Reproduktionen von Kaschmirschals. Doch als sich die Mode weiterentwickelte und die Schals größer wurden, begannen die Edinburgher Weber damit, ihre Produktion nach Paisley auszulagern, wo sich die Webkunst und die Technologie weiterentwickelten und zu den besten der Welt gehörten.

„In Edinburgh war die Schalweberei eher ein Heimgewerbe, bei dem kleine Webstühle in der Altstadt verwendet und die Schals in Abschnitten gewebt und zusammengenäht wurden“, sagte Frau Taylor. „In Paisley begann man, Jacquard-Webstühle zu verwenden, die mit Lochkarten arbeiteten und es ermöglichten, komplexere Muster auf einfachere Weise zu weben.“

Die meisten Paisley-Schals von Heriot-Watt wurden von einer Porzellan- und Keramik-Kuratorin namens Janet Paterson gesammelt, die in den 1940er und 50er Jahren Paisley-Schals sammelte. Die Sammlung wurde der Universität von ihrem Sohn Alan zusammen mit seiner Tartan-Sammlung geschenkt.

Die Ausstellung „A Passion for Paisley” läuft vom 26. März bis zum 12. Juli 2024 in The Great Tapestry of Scotland, 14-20 High St, Galashiels TD1 1SD. Der Eintritt kostet £5.

Die Heriot-Watt School of Textiles and Design geht auf das Jahr 1883 zurück, als Kurse in Weben, Färben und Chemie eingeführt wurden, um Arbeitskräfte für die lokale Textilindustrie auszubilden.
Die Schule ist ein Exzellenzzentrum für Design, zu dessen Ehrenabsolventen die britische Modeikone Dame Vivienne Westwood gehört. Sie hat ihren Sitz auf dem Scottish Borders Campus von Heriot-Watt, der um eine historische Mühle in Galashiels herum gebaut wurde, im Herzen der schottischen Luxus-Textilindustrie.

Das Besucherzentrum The Great Tapestry of Scotland wurde eigens für den „Großen Wandteppich von Schottland“ gebaut, eines der weltweit größten Gemeinschaftskunstprojekte. Der Wandteppich wurde von einem Team von 1.000 Näherinnen aus ganz Schottland handgenäht und zeigt auf 160 Tafeln 420 Millionen Jahre Geschichte, Erbe, Innovationen und Kultur Schottlands.

Quelle:

Heriot-Watt University

Volker Nienstedt, Coco Ruch, Frithjof Rödel (c) Marcel Krummrich. Volker Nienstedt, Coco Ruch, Frithjof Rödel
01.06.2021

TextilKunst: Mensch braucht Kunst - Kunst braucht Mensch

Mit ihrem textilen Projekt „kunst.werke“ macht die Künstlerin Britta Schatton, auf die vielfältige Kunst- und Kulturlandschaft Thüringens aufmerksam. Gemeinsam mit dem Fotografen Marcel Krummrich setzt sie neun Akteure aus der Thüringer Kunstwelt in Szene. Entscheidendes und verbindendes Accessoire ist dabei ein individuell für jeden Künstler gefertigter handgefärbter und -bedruckter Schal aus Merinowolle-Seiden-Filz - jedes Unikat gestaltet aus der persönlichen Wahrnehmung heraus der jeweiligen Trägerin und des Trägers.

Pandemie-Zeiten haben viele Kunstschaffende aufgrund der Einschränkungen dazu gezwungen, sich ein anderes, ein virtuelles Publikum zu suchen. Nicht immer konnte das gelingen. Deshalb ist es Teil des Projektes, allen Portraitierten ein Sprachrohr zu ihrer persönlichen Situation in der von Corona bestimmten Zeit, geben. Diese Statements sollen auf virtuellen Bühnen Gehör finden.

Mit ihrem textilen Projekt „kunst.werke“ macht die Künstlerin Britta Schatton, auf die vielfältige Kunst- und Kulturlandschaft Thüringens aufmerksam. Gemeinsam mit dem Fotografen Marcel Krummrich setzt sie neun Akteure aus der Thüringer Kunstwelt in Szene. Entscheidendes und verbindendes Accessoire ist dabei ein individuell für jeden Künstler gefertigter handgefärbter und -bedruckter Schal aus Merinowolle-Seiden-Filz - jedes Unikat gestaltet aus der persönlichen Wahrnehmung heraus der jeweiligen Trägerin und des Trägers.

Pandemie-Zeiten haben viele Kunstschaffende aufgrund der Einschränkungen dazu gezwungen, sich ein anderes, ein virtuelles Publikum zu suchen. Nicht immer konnte das gelingen. Deshalb ist es Teil des Projektes, allen Portraitierten ein Sprachrohr zu ihrer persönlichen Situation in der von Corona bestimmten Zeit, geben. Diese Statements sollen auf virtuellen Bühnen Gehör finden.

Britta Schatton betont: „Wir alle teilen das Grundbedürfnis, Kunst und Kultur als festen Bestandteil des Lebens - auch in Pandemiezeiten - regelmäßig zu erfahren und zu gestalten. Mensch braucht Kunst - Kunst braucht Mensch. Erst recht in pandemischen Zeiten, in denen Kunst und Kultur zunehmend existenziell bedroht sind.“
          
Die freischaffende Künstlerin Britta Schatton arbeitet bevorzugt mit Filz und hat dazu eine Ausbildung an der baden-württembergischen Filzschule Oberrot bei Inge Bauer, Beatriz Schaaf-Giesser und Lyda Rump absolviert. Seit 2012 erfolgten Qualifizierungen bei nationalen und internationalen Textilkünstlerinnen wie Liz Clay (GB), Pam de Groot (AU), Britta Ankenbauer (DE), Ricarda Aßmann (DE) und Ute Herre (DE). 2014 wurde sie Mitglied der Künstlergruppe TAT Textil Art Thüringen.

2021 erhielt sie ein Sonderstipendium des Freistaates Thüringen für das Projekt „kunst.werke“ und wurde für die Gestaltung der Ehrenpreise zur Bundesgartenschau, die 2021 in Erfurt stattfindet, verpflichtet.

Eine Ausstellung der Portraits ist in der Ladengalerie ARTenVielfalt von Britta Schatton in Erfurt zu sehen. Mit einem Teil des Verkaufserlöses der Schals und Loops aus der limitierten Serie wird einer Einrichtung zur Jugendkunstförderung unterstützt.

Gardinen, Sicht- und Sonnenschutz © Rainer Sturm / pixelio.de
21.03.2017

NEUER BRANCHENREPORT ZU GARDINEN, SICHT- UND SONNENSCHUTZ

  • Innovative Lösungen warten noch auf Entdeckungen

Die neueste Auflage der Studie Gardinen, Sicht- und Sonnenschutz ist erschienen. Im Februar 2017 wollten es die Marktforscher und -analytiker von Marketmedia24 und NoceanZ genau wissen: Wie ticken die Verbraucher in Sachen Gardinen, Sicht- und Sonnenschutz? Einen modischen und emotionalen Faktor attestieren immerhin knapp 46 Prozent der Konsumenten solchen Produkten. Lust auf eine neue Deko oder die Entdeckung einer tollen Idee lösen den Einkauf aus. Und das passiert bei vielen sogar alle fünf Jahre.

  • Innovative Lösungen warten noch auf Entdeckungen

Die neueste Auflage der Studie Gardinen, Sicht- und Sonnenschutz ist erschienen. Im Februar 2017 wollten es die Marktforscher und -analytiker von Marketmedia24 und NoceanZ genau wissen: Wie ticken die Verbraucher in Sachen Gardinen, Sicht- und Sonnenschutz? Einen modischen und emotionalen Faktor attestieren immerhin knapp 46 Prozent der Konsumenten solchen Produkten. Lust auf eine neue Deko oder die Entdeckung einer tollen Idee lösen den Einkauf aus. Und das passiert bei vielen sogar alle fünf Jahre.

Die Macht der Gefühle hat da ein gewichtiges Wörtchen mit zu reden, wissen die Trendprofis, und erkennen im neuen „hyggeligen“ Lebensstil (abgeleitet von der dänischen Glücksphilosophie Hygge) den Rückzug der Verbraucher in vertraute, gern auch märchenhafte Welten - sprich nach Hause. Wo man sich übrigens nicht wie einst zu Cocooning-Zeiten einigelt, sondern gemeinsam mit den Seinen Geborgenheit und Individualität auslebt.

Die rote Karte zeigten die Verbraucher allerdings den Marketingstrategien der Branche: Der technologische Mehrwert moderner Artikel fällt kaum ins Gewicht, Marken haben nur marginale Bedeutung, folglich wird primär preisorientiert gekauft. Eva Barth-Gillhaus, Mitglied im Autorenteam der Studie, ist sich sicher: „Unsere Verbraucherbefragung ergibt ganz klar, in der Vertriebsorientierung der Hersteller ist die Kommunikation mit den Konsumenten im wahren Wortsinn zu kurz gekommen. Das ist bedauerlich, denn viele Marken hätten viel zu bieten.

Für Mutige aber öffnet sich ein weites Feld für Markenstrategien, die emotionalisieren, die auf Mehrwert und Innovation setzen. Der Stellenwert des Wohnens und das Potenzial moderner Produkte geben eine ideale Basis. B2C-Kommunikation ist zweifellos ein Kraftakt, wobei kreative virale Strategien und der Einsatz von Social Media manchen Werbe-Euro sparen helfen.“ Die Expertin prognostiziert, dass Branchen-Kampagnen vor allem in der Breite schneller Früchte tragen könnten, muss aber die Machbarkeit gleichzeitig einschränken: „Vielleicht eine Illusion, aber die Alternative ist Austauschbarkeit, Abhängigkeit vom Marktpartner und das Primat des Preises.“

Acht Vertriebswege tragen im Wesentlichen den Umsatz im deutschen Markt für Gardinen, Sicht- und Sonnenschutz. Dabei stellen Handwerk und Objekteure die stärkste Marktmacht dar. Ihnen folgt der Handel. Die Möbler sind für die Gesamtheit der Befragten die Nummer eins, wenn es um den Einkauf von Gardinen, Sicht- und Sonnenschutzprodukten geht. Ein wahrer Grund zur Freude ist dieses Ergebnis für die Betroffenen allerdings nicht. Männer kaufen zu rund 21 % lieber im Baumarkt, während Frauen (knapp 25 %) beim Möbelhandel zugreifen, allerdings nur, wenn sie nicht gleich selbst Gardinen und Dekoschals nähen, was immerhin gut 5 % bevorzugen. Als Nummer zwei gehen Online-Anbieter aus der Befragung der Gesamtheit hervor.

Wer die Lebensdauer von Einrichtungsgegenständen kennt, wird über den Erneuerungsrhythmus am Fenster überrascht sein. Während sich zum Beispiel Wohnraumleuchten mit einer durchschnittlichen Häng-Dauer von 15 bis 25 Jahren als äußerst langlebig erweisen, ist man bei Gardinen, Sicht- und Sonnenschutz fast wechselfreudig. Immerhin geben fast 39 % an, rund alle fünf Jahre die Produkte auszutauschen. Eine gleich große Gruppe wechselt sogar noch häufiger.

Auf den ersten Blick halten sich funktionelle und modische Kaufimpulse die Waage. Es scheint wenig verwunderlich, dass 58 % der Befragten den Schutz vor Sonne und gut 40 % den Wunsch nach Verdunklung als Kaufanlass nennen. Erstaunlich dagegen der hohe Wert derjenigen, die sich von „tollen“ Entdeckungen anstecken lassen.

Auf die Frage „Welche Markennamen fallen Ihnen spontan ein?“ nannten die Befragten mehr als 180 Namen. Darunter auch Ado und Goldkante oder Otto und My Home als jeweils zwei eigene Marken. Aber auch stationäre und virtuelle Einkaufsquellen mussten als Markennamen für Gardinen, Sicht- und Sonnenschutz herhalten wie beispielsweise Amazon, Bon Prix, Textilshop.de, Ikea, DM, Obi, Poco, Tchibo und Raumausstatter.

Dass repräsentativ befragte Konsumenten auf die Frage nach Markennamen für Gardinen, Sicht- und Sonnenschutzprodukten auch Nivea und Nivea Sun anführen, und dem Möbelhändler Ikea nach Velux und Ado der dritthöchste Bekanntheitsgrad zukommt, deutet auf ein Dilemma hin, dass nicht nur den Herstellern/Lieferanten der Branche zu denken geben dürfte. Bei dem geringen Bekanntheitsgrad der Marken wundert es wenig, dass Markenprodukte kaum auf der Einkaufsliste der Konsumenten stehen. Für Begehrlichkeit reicht das geringe Markenbewusstsein nicht aus. Knapp 50% entscheiden deshalb nach dem Preis. Ob es sich um eine bekannte Marke oder ein Markenprodukt handelt, ist dann nicht mehr wichtig.

Doch grundsätzlich stehen die Zeichen in der Tat gut, für das textile Wohnen ebenso wie für die Angebote rund um Gardinen, Sicht- und Sonnenschutz. Dabei fügen sich gleich mehrere Megatrends und Marktfakten zu einem kräftigen Marktmotor zusammen. Der Bauboom und die allgemeine Wohnraumnachfrage sind wichtige Antreiber. Allein in den ersten elf Monaten des Jahres 2016 wurde der Neu- und Umbau von 340.000 Wohnungen genehmigt, 63.600 bzw. 23 % mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.

Wer als Hersteller oder Anbieter auf dem Markt für Sicht- und Sonnenschutz sowie Gardinen strategische Entscheidungen – etwa über Produktinnovationen oder größere Investitionen – treffen muss oder will, benötigt möglichst gute Informationen zur mittel- und längerfristigen Marktentwicklung. Was ist für die kommenden acht bis zehn Jahre, das heißt bis etwa 2025, zu erwarten? Bleibt es beim erfreulichen Wachstum der letzten Jahre? Ist noch ein stärkeres Wachstum möglich? Oder wird es sich abschwächen, etwa weil der Markt einfach gesättigt ist. Eine solide Basis für die Beantwortung solcher Fragen bietet der neue Branchenreport 2017 - Gardinen, Sicht- und Sonnenschutz.