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(c) Messe Frankfurt Exhibition GmbH / Jens Liebchen
31.08.2021

Textilservice als Schlüssel zu nachhaltigen Lösungen und umweltfreundlichen Verfahren

Wie können die großen Herausforderungen der Nachhaltigkeit in der Textilindustrie bewältigt werden? Dem Textilservice, dessen Geschäftsmodell seit jeher auf Langlebigkeit und Wiederverwendung beruht, kommt hier eine wichtige Rolle als Botschafter zu. Im Vorfeld der Texcare International spricht Elena Lai, Generalsekretärin der European Textile Services Association (ETSA), über diese Herausforderungen und ihre Erwartungen an die Texcare International vom 27. November bis 1. Dezember 2021.

Wie können die großen Herausforderungen der Nachhaltigkeit in der Textilindustrie bewältigt werden? Dem Textilservice, dessen Geschäftsmodell seit jeher auf Langlebigkeit und Wiederverwendung beruht, kommt hier eine wichtige Rolle als Botschafter zu. Im Vorfeld der Texcare International spricht Elena Lai, Generalsekretärin der European Textile Services Association (ETSA), über diese Herausforderungen und ihre Erwartungen an die Texcare International vom 27. November bis 1. Dezember 2021.

Der Textilsektor wurde im Rahmen des europäischen Green Deal und des Aktionsplans für die Kreislaufwirtschaft als vorrangiger Sektor eingestuft. Welche Auswirkungen hat das auf die europäische Textilservicebranche?
Elena Lai: Wir befinden uns in einer wahrhaft historischen und spannenden Zeit für den Textilservice. Wir sind uns alle bewusst, dass unsere Branche der Schlüssel zu nachhaltigen Lösungen und umweltfreundlichen Verfahren ist. Wir hatten eine Reihe von Webinaren bei ETSA, die sich mit Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft als Schlüsselelemente des Green Deal befassten. Unsere größeren Unternehmen, wie z. B. industrielle Wäschereien, wichtige Textilhersteller und innovative Maschinenbauer, sind alle dieser Aufgabe gewachsen und bieten effektive Lösungen an. Auch unsere nationalen Verbände, die Mitglieder von ETSA sind, arbeiten synergetisch zusammen, um sich über die besten Wege auszutauschen, in Europa und darüber hinaus, da wir auch Partner aus den USA haben. Diese Bemühungen innerhalb der ETSA-Wertschöpfungskette machen uns wirklich stolz und wir sind bestrebt, die Extrameile zu gehen und unsere Mitglieder auch in den Bereichen zu unterstützen, die uns als die größten Herausforderungen erscheinen. Zum Beispiel das neue EUKlimagesetz, das eine 55-prozentige CO2-Reduzierung bis 2030 fordert: Das bedeutet, dass alle europäischen Industrien mehr tun müssen, damit wir diese Ziele in weniger als neun Jahren erreichen. Wir wissen, dass ETSA das richtige Netzwerk sein könnte, um den besten Weg in dieser Frage zu finden und wirklich das zu leisten, wofür die EU eintritt.

Wie kann der Textilservice zur Verwirklichung der Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie beitragen?
Elena Lai: Das Geschäftsmodell des Textilservice ist von Natur aus kreislauforientiert. Ein Geschäftsmodell, das sich auf die Vermietung und Wiederverwendung von Textilien konzentriert, bietet eine ganze Reihe von Vorteilen für den EU-Aktionsplan der Kreislaufwirtschaft. Erstens verlängern Textilserviceunternehmen durch die Vermietung den Lebenszyklus von Produkten und reduzieren so die Menge der Textilien, die überhaupt erst anfallen. Gleichzeitig verringern sie Abwasser und Energie, die für den Waschprozess benötigt werden. Zweitens bleiben Textilprodukte durch Wiederverwendung und Reparatur länger in den Händen der Verbraucher. Das ist von größter Bedeutung, da unsere Branche gegen die geplante Obsoleszenz kämpft. Beides sind wichtige Pfeiler unserer Industrie, die sowohl den Verbrauchern als auch dem Planeten helfen. Und schließlich können wir durch den weiteren Ausbau von Recycling und Upcycling die Abfallmenge minimieren und sicherstellen, dass ein Produkt so lange wie möglich in der europäischen Wirtschaft bleibt. Dies sind alles wichtige Schritte, mit denen wir unseren Teil dazu beitragen, dass Europa seine Emissions- und Nachhaltigkeitsziele erreichen kann.

Textilrecycling ist ein sehr wichtiger Punkt. Wie kann Ihrer Meinung nach die Textilrecyclingrate erhöht werden?
Elena Lai:
Die Kommission wird die getrennte Abfallsortierung von Textilien bis zum Jahr 2025 vorschreiben. Daher müssen Recycling, Upcycling und Wiederverwendung am Ende des Lebenszyklus verbessert werden. In Kürze wird auch ein Verbot der Verbrennung unbenutzter Textilien in Kraft treten, was Anreize für weiteres Recycling und Abfallreduzierung schaffen wird. Grundsätzlich müssen wir im Bereich des Textilservice weiterhin reduzieren, wiederverwenden und recyceln. Wir können die Recyclingquote erhöhen, indem wir die Verbraucher für Miettextilien und Textildienstleistungen sensibilisieren, und so die öffentliche Nachfrage nach diesen Dienstleistungen steigern.

Wie kann die Nachhaltigkeit im Textilservice weiter verbessert werden?
Elena Lai:
Um die Nachhaltigkeit in unserer Branche zu fördern, müssen wir auf der bestehenden Kultur der Innovation und des Unternehmertums aufbauen, in der spannende, neue und unkonventionelle Ideen entwickelt und verfeinert werden können. EU-Programme wie Horizon Europe, die den Schwerpunkt auf grüne und digitale Lösungen für gemeinsame Probleme legen, sind ein ausgezeichneter Weg. Sie befähigen Bürger, Textildienstleister und lokale Gemeinschaften, die Initiative zu ergreifen und die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Die EU-Rechtsvorschriften zur Sorgfaltspflicht sind ein Beispiel dafür, wie sowohl Verbraucher als auch Unternehmen zusammenkommen und proaktiv handeln können, um die Nachhaltigkeit zu verbessern, nicht nur bei Textilien und Textildienstleistungen, sondern in der europäischen Industrie im weiteren Sinne. Um es deutlich zu sagen: Wir müssen sowohl unsere technologische Innovation stärken als auch Verbraucher, lokale Gemeinschaften und Textilserviceunternehmen ermutigen. Wir glauben, dass unsere Arbeit auf EU-Ebene dazu beiträgt, dies zu verwirklichen.

Wie fördert ETSA neue Projekte im Bereich der Nachhaltigkeit?
Elena Lai: Wir von ETSA haben uns bei den politischen Entscheidungsträgern der EU intensiv für eine verantwortungsvolle Gesetzgebung eingesetzt und gleichzeitig die Öffentlichkeit für die Erfolgsmodelle der Branche sensibilisiert. Seit kurzem ist ETSA auch Botschafter des Klimapaktes der EU-Kommission. Dies ist eine tolle Gelegenheit, die es uns ermöglicht, eng mit europäischen Institutionen zusammenzuarbeiten, um unsere Mitglieder, nationale Verbände und die Industrie insgesamt zu informieren und zu echten Klimaschutzmaßnahmen zu inspirieren. ETSA ist eine Plattform, auf der Interessenvertreter, Bürger, Industrie und Vertreter der Europäischen Union zusammenkommen und einen Dialog über die besten Möglichkeiten zur Verbesserung der Nachhaltigkeit Europas führen können. Darüber hinaus haben wir intensiv daran gearbeitet, Informationen über Erfolgskonzepte zu verbreiten, die Europa dabei helfen werden, die CO2-Emissionen um 55 % zu reduzieren. Außerdem informieren wir über Chemikalien, Abwasser, Mikroplastik und andere wichtige Umweltthemen. Unsere Arbeit ist noch lange nicht getan, aber wir freuen uns darauf, mit unserer fokussierten Arbeitsgruppe für Umwelt und unseren Webinaren voranzukommen, um die Welt wieder grün und nachhaltig zu machen.

Welche Rolle wird Nachhaltigkeit und Circular Economy auf der Texcare spielen?
Elena Lai: Mehrere europäische und internationale Staats- und Regierungschefs haben betont, dass der Klimawandel das wichtigste Thema unserer Zeit ist und dass wir jetzt handeln müssen. Der Klimawandel ist auch ein Thema mit globaler Ausstrahlung und daher haben wir alle einen klaren Anreiz, Lösungen zu finden und miteinander zu arbeiten. Wir brauchen einen zukunftsorientierten Dialog, der die dringende Notwendigkeit von Nachhaltigkeit entlang der gesamten textilen Wertschöpfungskette betrachtet. Wir arbeiten mit einem unserer Mitglieder, dem Deutschen Textilreinigungs-Verband, daran, auf der Texcare ein Panel zusammenzustellen, das sich der Nachhaltigkeitsdebatte widmet, mit vielen Mitgliedern und Teilnehmern, die sich engagieren möchten.

Was erwarten die Mitglieder der ETSA von der diesjährigen Texcare?
Elena Lai: Wir von ETSA freuen uns, auf der Texcare zu sein. Wir denken, dass dies eine großartige Gelegenheit ist, nicht nur um sich mit anderen relevanten Akteuren der Branche zu vernetzen, sondern auch um sich über Erfolgsmodelle, Anliegen und vor allem Chancen auszutauschen. Aufgrund der Pandemie hatten wir ein schwieriges Jahr 2021. Der Bedarf an grünen, nachhaltigen und digitalen Lösungen ist jedoch zwingend erforderlich. Wir freuen uns darauf, zu erfahren, wie sich die Branche weltweit nicht nur an die COVID-Situation anpasst, sondern auch, wie sie den grünen und digitalen Wandel in Angriff nimmt. Wir von ETSA freuen uns von ganzem Herzen auf diese Veranstaltung.

Die Texcare International findet vom 27. November – 1. Dezember 2021 in Frankfurt am Main statt.

TEXCARE INTERNATIONAL 2016 © Foto: Jens Liebchen / Messe Frankfurt GmbH
21.06.2016

TEXCARE INTERNATIONAL SCHLIESST MIT NEUEM SPITZENWERT BEI INTERNATIONALITÄT

  • Fachbesucher hoch zufrieden mit größerem und umfangreicherem Angebot der Weltleitmesse
  • Aussteller und Besucher schätzen die Wirtschaftslage sehr gut ein
Die Texcare International schließt mit einem Plus von zehn Prozent mehr ausländischen Besuchern. Insgesamt blieb die Fachbesucherzahl stabil – von den 15.700 Besuchern (2012: 15.650 aus 101 Ländern) kamen knapp 9.000 (2012: 8.045) von außerhalb Deutschlands zur Weltleitmesse vom 11. bis 15. Juni 2016 nach Frankfurt – das entspricht einem Auslandsanteil von 57 Prozent. Die Besucher reisten aus 112 Ländern zur Texcare International, um sich an den Ständen über neue Produkte zu informieren. Zu den Top-Besucherländern neben Deutschland gehören unter anderem Italien, Frankreich, die Niederlande, Belgien, Spanien, Großbritannien, Schweiz Dänemark, Österreich und Polen.
  • Fachbesucher hoch zufrieden mit größerem und umfangreicherem Angebot der Weltleitmesse
  • Aussteller und Besucher schätzen die Wirtschaftslage sehr gut ein
Die Texcare International schließt mit einem Plus von zehn Prozent mehr ausländischen Besuchern. Insgesamt blieb die Fachbesucherzahl stabil – von den 15.700 Besuchern (2012: 15.650 aus 101 Ländern) kamen knapp 9.000 (2012: 8.045) von außerhalb Deutschlands zur Weltleitmesse vom 11. bis 15. Juni 2016 nach Frankfurt – das entspricht einem Auslandsanteil von 57 Prozent. Die Besucher reisten aus 112 Ländern zur Texcare International, um sich an den Ständen über neue Produkte zu informieren. Zu den Top-Besucherländern neben Deutschland gehören unter anderem Italien, Frankreich, die Niederlande, Belgien, Spanien, Großbritannien, Schweiz Dänemark, Österreich und Polen. Außerhalb Europas zählen die USA, Japan, Australien, die Vereinigten Arabischen Emirate, China und Indien zu den größten Besuchernationen der Textilpflegemesse. Insgesamt ist der Anteil der ausländischen Besucher von außerhalb Europas von 15 auf 22 Prozent gestiegen. Das größte außereuropäische Wachstum kommt aus Argentinien und Kasachstan. Im Inland ist der Markt weiterhin geprägt von anhaltender Konsolidierung und Konzentration.
 
Insgesamt 319 Aussteller aus 28 Ländern (2012: 262 Aussteller aus 26 Ländern) –  über 20 Prozent mehr als vor vier Jahren – zeigten über fünf Tage hinweg ihre Hightech-Lösungen und Innovationen für Wäschereien, Textilreinigungen und den Textilservice. Auch der Anteil der ausländischen Aussteller erreicht mit 68 Prozent einen neuen Bestwert. Auf 30 Prozent mehr Fläche und erstmals in zwei Hallen präsentierten die Hersteller ein umfangreicheres Angebot, vor allem in den Produktgruppen Textilien sowie IT. Im Mittelpunkt der Präsentationen der Aussteller stand die Vernetzung aller Prozesse im Sinne von Industrie 4.0. Innovationen zur berührungslosen Wäscheerfassung, zur Visualisierung aller Prozesse in Echtzeit, zu intelligenten Aufbewahrungssystemen sowie zum Einsatz von Robotertechnologie setzten Impulse für den nachhaltigen Umbau zur „Smart Laundry“.

Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäfts-führung der Messe Frankfurt: „Die Stimmung auf der Texcare International 2016 war hervorragend. Das Wachstum aus dem Ausland hat die Stellung der Texcare International als Weltleitmesse gestärkt. Die Top-Entscheider aus aller Welt reisten nach Frankfurt, um auf der Messe Geschäfte abzuschließen und neue Kunden zu gewinnen.“ Erneut gestiegen ist die Entscheidungskompetenz der Besucher: Über 60 Prozent gaben an, dass sie im Unternehmen über Einkaufskompetenz verfügen.

Insgesamt 84 Prozent der Aussteller bestätigten, dass sie ihre Messeziele erreicht haben, vor allem angesichts abgeschlossener Verkäufe, gefüllter Orderbücher und zahlreicher neuer internationaler Kontakte. Elgar Straub, Geschäftsführer des VDMA Bekleidungs- und Ledertechnik: „Die Erwartungen der Aussteller an die Texcare International wurden bei weitem übertroffen. Die große Internationalität der Besucher zeigt das weltweit große Interesse und den Bedarf an neuen, zukunftsweisenden Technologien. Insbesondere Themen wie Industrie 4.0 und die fortschreitende Digitalisierung standen im Fokus der Messe.“

Dass die Branchenkonjunktur sehr gut sei, sagten 89 Prozent der Aussteller. Das sind drei Prozent mehr als vor vier Jahren. Auch die Besucher stimmten dieser Einschätzung mit 89 Prozent zu.

Mit 98 Prozent sehr zufrieden zeigten sich die Besucher mit dem Produktangebot der Weltleitmesse. Andreas Schumacher, Geschäftsführer des Deutschen Textilreinigungs-Verbands führt aus: „Wir sind hochzufrieden mit dem Verlauf der Texcare. Das Feedback von Ausstellern und Messebesuchern war durchweg sehr positiv. Die Möglichkeit, sich neben dem Besuch der Ausstellerstände noch auf dem Texcare Forum zu wichtigen Themen der Branche auszutauschen, wurde sehr gut  angenommen. Der DTV-Stand selbst war zudem ein willkommener Treffpunkt zum direkten Austausch mit unseren Mitgliedern und Förderern. Besonders gefreut hat uns, dass unser Rahmenprogramm mit Modenschau und Bügelwettbewerb beim Publikum so gut ankam.“

Insgesamt konnten die Fachbesucher aus aller Welt die Trends in der Branche erkennen und sich einen sehr guten Eindruck über die Leistungsfähigkeit der Hersteller machen. Auch die Events der Texcare International stießen auf große Resonanz, besonders die Vorträge im Texcare Forum, die von über 1.000 Teilnehmern verfolgt wurden. Die Unterteilung in die Thementage Ausbildung und Karriere, innovative Textilien, Nachhaltigkeit und Industrie 4.0 wurden sehr gut angenommen.

Ein Highlight der Texcare International war die Modenschau. Hersteller präsentierten ihre Kollektionen und zeigten Trends in Farbe, Form und Funktion bei Arbeitsbekleidung für Industrie, Gesundheitswesen sowie Gastronomie. Auch der Bügelwettbewerb, der erstmals zur Messe stattfand, bot den Teilnehmern die Möglichkeit, sich zu messen und das eigene Können zu präsentieren.

Die nächste Texcare International findet vom 20. bis 24. Juni 2020 in Frankfurt am Main statt, die nächste Texcare Asia im Herbst 2017.
 
Weitere Informationen zur Texcare International unter www.texcare.com.
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