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Dibella: Inflationsausgleich für Beschäftige in Pakistan (c) Dibella GmbH
31.07.2024

Dibella: Inflationsausgleich für Beschäftige in Pakistan

Dibella hat den Beschäftigen der pakistanischen Konfektion, die die Bettwäsche für das Unternehmen fertigen, einen Inflationsausgleich gezahlt. In Pakistan, wo einer der Hauptlieferanten des Unternehmens ansässig ist, belastet die anhaltend hohe Inflation die Lebenssituation der dort beschäftigten Arbeiter erheblich.

Der Betrag in Höhe von insgesamt 10.000,00€ wurde im Rahmen einer im April anstehenden Geschäftsreise vor Ort durch einen symbolischen Scheck von Dibellas CSR-Verantwortlicher Michaela Gnass und Einkaufsleiter Simon Bartholomes übergeben. Nach der Zeremonie mit festlicher Ansprache, die zeitgleich für Gehörlose in Gebärdensprache übersetzt wurde, nahm Sidra Mahmood, HR-Managerin bei Lucky Textile Mills Limited, den Scheck stellvertretend für die Mitarbeiter entgegen.

Dibella hat den Beschäftigen der pakistanischen Konfektion, die die Bettwäsche für das Unternehmen fertigen, einen Inflationsausgleich gezahlt. In Pakistan, wo einer der Hauptlieferanten des Unternehmens ansässig ist, belastet die anhaltend hohe Inflation die Lebenssituation der dort beschäftigten Arbeiter erheblich.

Der Betrag in Höhe von insgesamt 10.000,00€ wurde im Rahmen einer im April anstehenden Geschäftsreise vor Ort durch einen symbolischen Scheck von Dibellas CSR-Verantwortlicher Michaela Gnass und Einkaufsleiter Simon Bartholomes übergeben. Nach der Zeremonie mit festlicher Ansprache, die zeitgleich für Gehörlose in Gebärdensprache übersetzt wurde, nahm Sidra Mahmood, HR-Managerin bei Lucky Textile Mills Limited, den Scheck stellvertretend für die Mitarbeiter entgegen.

Obwohl Lucky Textile Mills Limited ein Vorreiter der pakistanischen Textilindustrie ist und sich für das Wohlergehen seiner Belegschaft starkmacht, ist es Dibella wichtig, auch einen Beitrag zum Wohlergehen der Mitarbeiter zu leisten. „Im Unternehmen sind insgesamt 174 Beschäftigte ausschließlich für die Herstellung unserer Textilien zuständig. Wir sehen sie als Teil des Dibella-Teams, und erkundigen uns deshalb bei jedem Besuch nach den Bedürfnissen der für uns tätigen Menschen“, erklärt Dibellas Einkaufsleiter Simon Bartholomes. Bei den vergangenen Besuchen dominierte vor allem eine Sorge: Die Auswirkung der Inflation auf die eigene Lebenssituation.

Nach offiziellen Angaben betrug die Inflation Im Jahr 2022 knapp 20%. Im Folgejahr lag sie – unter anderem aufgrund extrem gestiegener Energiepreise - bereits bei 30%, wobei hinter vorgehaltener Hand von einem deutlich höheren Wert gesprochen wird. Die Nationalversammlung hatte zwar den staatlichen Mindestlohn angepasst. Für das Jahr 2023 wurde er um 28% auf 32.000 Pakistanische Rupien (PKR) erhöht (entspricht ca. 107 EUR) und für 2024/2025 noch einmal auf PKR 37.000 angepasst. Die Wirkung verpufft jedoch, kaum dass die neue Untergrenze für das Entlohnen von Arbeitsleistung beschlossen war.

Weitere Informationen:
Dibella Pakistan Textilarbeiter
Quelle:

Dibella GmbH

Neue Fakten aus Europas Sweatshops © Public Eye
Näherinnen in der Armutsfalle: Neue Fakten aus Europas Sweatshops
09.11.2017

Näherinnen in der Armutsfalle: Neue Fakten aus Europas Sweatshops

Zürich/Lausanne - Ein neuer Bericht der Clean Clothes Campaign dokumentiert Hungerlöhne in der Textilindustrie von Ost- und Südosteuropa. In der Ukraine etwa verdienen viele Arbeiterinnen trotz Überstunden nur 89 Euro im Monat. Ein existenzsichernder Lohn, von dem eine Familie leben kann, müsste fünf Mal höher sein. Auch das Schweizer Unternehmen Triumph lässt in der Ukraine unter solchen Bedingungen produzieren.

Der veröffentlichte Report „Europas Sweatshops“ zeigt schwere Missstände in den Produktionsstätten internationaler Modekonzerne in Ost und Südosteuropa auf. Die Befragung von über 100 ArbeiterInnen in Schuh- und Modefabriken in Ungarn, Serbien und der Ukraine offenbart, dass viele massive Überstunden leisten müssen, um überhaupt ihre Produktionsvorgaben zu schaffen. Doch auch dann verdienen sie kaum mehr als den gesetzlichen Mindestlohn. Für die Bekleidungsindustrie sind die Länder Ost- und Südosteuropa ein Billiglohnparadies. Viele werben mit „Made in Europe“ und suggerieren, in Europa würde fair produziert. Doch viele der dortigen 1,7 Millionen ArbeiterInnen leben in bitterer Armut, sind überschuldet und überarbeitet.

Zürich/Lausanne - Ein neuer Bericht der Clean Clothes Campaign dokumentiert Hungerlöhne in der Textilindustrie von Ost- und Südosteuropa. In der Ukraine etwa verdienen viele Arbeiterinnen trotz Überstunden nur 89 Euro im Monat. Ein existenzsichernder Lohn, von dem eine Familie leben kann, müsste fünf Mal höher sein. Auch das Schweizer Unternehmen Triumph lässt in der Ukraine unter solchen Bedingungen produzieren.

Der veröffentlichte Report „Europas Sweatshops“ zeigt schwere Missstände in den Produktionsstätten internationaler Modekonzerne in Ost und Südosteuropa auf. Die Befragung von über 100 ArbeiterInnen in Schuh- und Modefabriken in Ungarn, Serbien und der Ukraine offenbart, dass viele massive Überstunden leisten müssen, um überhaupt ihre Produktionsvorgaben zu schaffen. Doch auch dann verdienen sie kaum mehr als den gesetzlichen Mindestlohn. Für die Bekleidungsindustrie sind die Länder Ost- und Südosteuropa ein Billiglohnparadies. Viele werben mit „Made in Europe“ und suggerieren, in Europa würde fair produziert. Doch viele der dortigen 1,7 Millionen ArbeiterInnen leben in bitterer Armut, sind überschuldet und überarbeitet.

Die gesetzlichen Mindestlöhne, die oft auch die tatsächlichen Löhne der häufig erfahrenen und qualifizierten Beschäftigten sind, variieren netto zwischen 89 EUR in der Ukraine und 374 EUR in der Slowakei. Damit Arbeiter/innen Existenzlöhne erhalten, von denen eine Familie ihre Grundausgaben decken kann, müssten die Gehälter vier bis fünf Mal höher sein, in der Ukraine etwa 438 Euro. Die gesetzlichen Mindestlöhne in der Region liegen sogar unter den offiziellen Existenzminima und Armutsschwellen der Länder. In jener ukrainischen Fabrik etwa, in der Triumph schon seit Jahren fertigen lässt, kommt über die Hälfte der Befragten in der regulären Arbeitszeit nicht mal auf den gesetzlichen Mindestlohn.

Viele der Interviewten beklagen sich zudem über Hitze und gefährliche Chemikalien, schlechte Hygiene, unbezahlte Überstunden und respektlose ManagerInnen. Es herrscht durchgängig ein Klima der Angst und ständigen Drohung mit Kündigung und Verlagerung. Hauptprofiteure vom Billiglohnsystem in der Region sind internationale Modekonzerne. Die untersuchten Fabriken produzieren u.a. für Benetton, Esprit, GEOX, Triumph und Vero Moda. Die Clean Clothes Campaign fordert diese Unternehmen auf, endlich existenzsichernde Löhne zu zahlen und gemeinsam mit den Zulieferfabriken die aufgedeckten Missstände zu beseitigen.

Weitere Informationen:
Clean Clothes Campaign
Quelle:

Public Eye