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Europäische Pressekonferenz imm cologne/LivingKitchen 2019 am 6. September 2018 in Madrid © Koelnmesse GmbH
02.10.2018

MÖBELINDUSTRIE WÄCHST IM 1. HALBJAHR NUR LEICHT UM 1 %

  • Fast jedes dritte Möbelstück geht bereits in den Export
  • Onlinekauf von Möbeln liegt mittlerweile bei 14 Prozent

Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie, berichtete während der Europäischen Pressekonferenz zur imm cologne/LivingKitchen 2019 im September 2018 in Madrid über die wirtschaftliche Situation der Branche:

  • Fast jedes dritte Möbelstück geht bereits in den Export
  • Onlinekauf von Möbeln liegt mittlerweile bei 14 Prozent

Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie, berichtete während der Europäischen Pressekonferenz zur imm cologne/LivingKitchen 2019 im September 2018 in Madrid über die wirtschaftliche Situation der Branche:

Am Ende eines Jahrhundertsommers, der die Verbraucher eher in die Freibäder und Biergärten als in die Möbelhäuser getrieben hat, blickt die deutsche Möbelindustrie auf eine entsprechend verhaltene Branchenentwicklung. Nach einem Umsatzrückgang im zweiten Halbjahr 2017 hat sich die Konjunktur der Hersteller im ersten Halbjahr 2018 zwar leicht verbessert, doch unter dem Strich tritt der Möbelabsatz besonders im Inland auf der Stelle. Während der Jahresstart im Umfeld der imm cologne noch deutlich positiv ausgefallen ist, stellte sich anschließend eine deutliche Beruhigung des Geschäfts ein.

Von Januar bis Juni lagen die Umsätze der Branche bei rund 9,1 Mrd. Euro und damit leicht um 1 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Nach einem Umsatzminus von 0,7 Prozent im Gesamtjahr 2017, das insbesondere von einer negativen Dynamik im zweiten Halbjahr (-1,6%) geprägt war, konnten die deutschen Möbelhersteller somit wieder leichte Umsatzzuwächse generieren, die Lage ist jedoch nicht zufriedenstellend.

Wachstumsimpulse kommen aus dem Ausland
Das leichte Wachstum ging dabei ausschließlich auf das Konto des Auslandsgeschäfts, denn der Umsatz jenseits der Grenzen stieg in den ersten sechs Monaten um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dagegen stagnierte der Inlandsumsatz mit einem minimalen Plus von 0,3 Prozent. Das Exportgeschäft profitierte von der Nachfragebelebung in wichtigen europäischen Absatzmärkten sowie zunehmend der positiven Wirtschaftsentwicklung in den großen Wachstumsregionen außerhalb der EU. Fast ein Drittel der deutschen Möbelexporte wird inzwischen in Nicht-EU-Länder abgesetzt.

Ergebnisse der aktuellen VDM-Umfrage
Der VDM führte im Sommer 2018 eine Umfrage zur wirtschaftlichen Lage bei den Unternehmen der Branche durch. Die aktuelle Geschäftslage wird dabei von den Teilnehmern als befriedigend (34%) bis schlecht eingeschätzt (40%), nur 26 Prozent bewerten die aktuelle Geschäftslage als gut. Im Vergleich zum Sommer 2017 hat sich die Geschäftslage nach Ansicht von 51 Prozent der Befragten verschlechtert.

Geschäftslage im Export besser als der Inlandsmarkt
Das Auseinanderfallen von Inlandsmarkt und Exportgeschäft spiegelt sich auch in der Wirtschaftsumfrage: Während die Lage im Inlandsgeschäft von den meisten Befragten (57%) als schlecht bewertet wird, betrachtet die überwiegende Zahl der Hersteller die Lage im Exportgeschäft als gut (29%) bis befriedigend (56%).

Die derzeit schwierige Inlandsnachfrage wird grundsätzlich auch vom Möbelhandel bestätigt. Natürlich verlagerten die anhaltend hohen Temperaturen viele Aktivitäten nach draußen, doch greift diese Erklärung alleine zu kurz. Um hier ein wenig mehr Erkenntnisse zu bekommen, hat der VDM im Juli beim renommierten Marktforschungsinstitut Kantar TNS eine repräsentative Studie in Auftrag gegeben, die das Kaufverhalten der Deutschen bei Möbeln unter die Lupe genommen hat. Uns interessierte vor allem, wo sich die Menschen über Möbel informieren und wo sie diese kaufen. Sind es die Werbebeilagen in Tageszeitungen oder doch die Webseiten von Händlern? Kaufen die Menschen Möbel vermehrt im Internet oder stimmt die offizielle Vertriebswege-Statistik, die seit Jahren fast stabil immer zwischen 7 und 8 Prozent Anteil auswirft?

Kunden informieren sich zunehmend im Internet
Zunächst ein Blick auf die Informationsquellen: Das Möbelgeschäft - also das Anschauen von Möbeln - selbst ist insgesamt immer noch die wichtigste Informationsquelle (68%), gefolgt von Prospekten der Möbelhäuser (54%). Aber 48% aller Befragten nutzen mittlerweile das Internet als Informations- und Inspirationsquelle. In den jüngeren Zielgruppen (<40 Jahre) verlagert sich die Bedeutung der Informationsquelle deutlich und es dominiert das Internet (77%) wobei das Möbelhaus immerhin noch 63 % nutzen.

In Sachen formaler Bildungsabschluss gibt es eine eindeutige Korrelation zu den Informationsquellen: Bei eher niedriger Bildung bevorzugen die Menschen Prospekte und Werbung der Möbelhäuser. Je höher die Bildung ist, desto mehr Informationen werden aktiv über das Internet beschafft.

80 % haben in den letzten 5 Jahren größere Möbel gekauft
Online-Shopping oder Einkaufsbummel? Generell haben gut 80 % der Deutschen in den vergangenen 5 Jahren größere Möbelstücke gekauft. Wie zu erwarten, nimmt dieser Anteil mit steigendem Lebensalter ab. 75 % derer die Möbel gekauft haben, haben diesen letzten Einkauf im Möbelgeschäft getätigt. Knapp 10 % unter den Käufern bei einem reinen Onlinehändler und noch einmal 4 % über das Internetportal eines Möbelhauses. Somit liegen wir heute bei 14 % Anteil beim Online-Shopping und damit doppelt so hoch, wie die offizielle Vertriebswege-Statistik auswirft. Bei den Onlinekäufern liegen die Single-Haushalte und die unter 30-jährigen deutlich vorne. Während die jungen Menschen sicherlich auch mit zunehmendem Alter nicht mehr auf den Online-Kauf von Möbeln verzichten werden und neue „online-affine“ Verbraucher heranwachsen, sinkt zudem die „Normalitätsschwelle“ auch für die übrigen Altersgruppen. Der Onlinekauf von Möbeln hat damit sicherlich noch sehr viel Potenzial und Industrie und Handel sind gut beraten, dieses Potenzial mit ansprechenden Konzepten und zielgruppenadäquater Information abseits der „Schnitzel- und Rotstiftwerbung“ zu bedienen.

Zudem sehen wir Chancen für die Möbelwirtschaft insgesamt bei einem Anwachsen des Onlinegeschäfts: Einerseits ist die Preis- und Rabattfixierung dort nicht ganz so stark ausgeprägt wie im stark konzentrierten stationären Handel. Anderseits können online-typische kurze Lieferzeiten und Verfügbarkeiten aus dem Inland tendenziell flexibler bedient werden als aus Asien.

Amtliche Auswertung: Umsatz in den einzelnen Segmenten
Die einzelnen Segmente der deutschen Möbelindustrie entwickelten sich von Januar bis Juni 2018 nach Angaben der amtlichen Statistik uneinheitlich. Die Küchenmöbelhersteller verzeichneten einen Umsatzanstieg um 4 Prozent auf rund 2,5 Mrd. €. Die Büromöbelindustrie wies mit einem Umsatz von rund 1,1 Mrd. € ein deutlich positives Ergebnis aus (+7,9%). Auch die Hersteller von Laden- und sonstigen Objektmöbeln lagen um 7,2 Pro-zent über dem Vorjahreswert und erzielten einen Umsatz von rund 920 Mio. €. Einen spürbaren Rückgang registrierten die Hersteller von Polstermöbeln, deren Umsätze von Januar bis Juni 2018 um 5,3 Prozent auf rund 480 Mio. € zurückgingen. Auch die Umsatzentwicklung bei den Wohnmöbeln, sonstigen Möbeln und Möbelteilen fiel mit minus 1,6 Prozent auf 3,7 Mrd. € negativer aus als im Branchendurchschnitt. Das kleinste Segment der Branche – die Matratzenindustrie – wies das signifikanteste Umsatzminus in Höhe von 12,8 Prozent auf rund 400 Mio. € aus. Dieses muss allerdings mit Hinweis auf die überdurchschnittlichen Umsatzzuwächse in diesem Segment in den vergangenen Jahren relativiert werden.

Möbelindustrie generiert neue Arbeitsplätze
Hier noch ein Blick auf die Beschäftigtendaten der Branche: In den aktuell 482 Betrieben mit mehr als 50 Beschäftigten (-2,2%) arbeiten 84.300 Frauen und Männer und damit liegen wir leicht (+0,7%) über dem Niveau des Vorjahres. In der Branche wurden - trotz des schwierigen Marktumfeldes - binnen eines Jahres rund 600 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Die deutschen Möbelexporte legten im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,2 Prozent auf 5,5 Mrd. € zu. Der Absatz in die EU-Länder bewegte sich mit einem Plus von 1,2 Prozent nur leicht über dem Niveau des Vorjahres und entwickelte sich damit deutlich schwächer als die gesamten Exporte. Zwar konnten die Ausfuhren in den wichtigsten Exportmarkt der deutschen Möbelindustrie nach Frankreich um 3,5 Prozent gesteigert werden, auch der niederländische (+6,2%), der polnische (+10%) und der spanische Markt (+6,1%) entwickelten sich aus Sicht der deutschen Möbelindustrie positiv. Jedoch waren die Möbelausfuhren in so wichtige Absatzmärkte wie Österreich (-1,3%) und die Schweiz (-3,8%) rückläufig.

Negativer Trend in Großbritannien
Die Möbelindustrie bekam auch die negativen Auswirkungen der Brexit-Diskussion und der Abwertung des Pfund im bisherigen Jahresverlauf deutlich zu spüren, denn die Möbelausfuhren nach Großbritannien reduzierten sich im ersten Halbjahr 2018 um 8,9 Prozent. Kein anderer großer Exportmarkt entwickelte sich aus der Sicht der deutschen Möbelhersteller schlechter als das Vereinigte Königreich.

Export in die USA, nach China und Russland boomt
Die wichtigsten Wachstumsmärkte für deutsche Möbel liegen derzeit außerhalb der EU. Besonders hervorzuheben ist die hervorragende Performance deutscher Möbelhersteller in den großen Wachstumsmärkten USA (+9,5%), China (+25,9%) und Russland (+14%). Aufgrund der jeweiligen Marktgröße und der starken Nachfrage nach hochwertigen Möbeln sind auch diese Ergebnisse sicherlich ausbaufähig. Auch andere außereuropäische Märkte wie Kanada, Mexiko, Japan, Südkorea oder Singapur entwickeln sich derzeit positiv, allerdings bewegen sich die Ausfuhren in diese Länder noch auf einem relativ niedrigen Niveau. Insgesamt dürften sich die Nicht-EU-Länder in den kommenden Jahren zu einem wichtigen Wachstumsmotor der deutschen Möbelindustrie entwickeln.

Exportquote steigt auf 32,6 Prozent
Die Industrieexportquote – dies ist der Anteil der von den heimischen Möbelherstellern direkt ins Ausland gelieferten Ware am Gesamtumsatz der Branche – kletterte im ersten Halbjahr 2018 auf 32,6 Prozent und erreichte damit einen neuen Höchstwert. Im ersten Halbjahr 2017 lag der entsprechende Wert noch bei 32,1 Prozent. Seit der Jahrtausendwende konnte die Exportquote in der Möbelindustrie damit verdoppelt werden.

Wertschätzung für Möbel „Made in Germany“
Der Erfolg deutscher Möbelhersteller im Ausland ist der Qualität, der Lieferzuverlässigkeit, dem Design und der Individualität unserer Produkte zu verdanken. Die deutschen Hersteller beherrschen die Abläufe und die Logistik oft besser als ihre internationalen Wettbewerber. Dies sind wichtige Kaufargumente für den Verbraucher – in Shanghai, St. Petersburg und San Francisco gleichermaßen.

Stärkere Exportunterstützung
Angesichts der zunehmenden Bedeutung des Exports für die Branche wird der VDM in Kürze seine Exportunterstützung für die Unternehmen ausbauen: ein neuer VDM-Arbeitskreis Export soll dem Austausch der einzelnen Hersteller dienen, die Schwerpunktmärkte festlegen und die gesamten Export- und Messeaktivitäten der Branche koordinieren. Das know how zu den einzelnen Exportmärkten wird den Möbelherstellern gezielt im Rahmen von Informationstagen und Workshops vermittelt. Parallel werden praktische Arbeitshilfen für das erfolgreiche Engagement deutscher Möbelhersteller im Ausland zur Verfügung gestellt. Diese zusätzlichen Exportaktivitäten sollen den deutschen Möbelherstellern helfen, weitere Marktanteile auf dem Weltmarkt zu gewinnen.

Die Importkonkurrenz bleibt hoch: nachdem die deutschen Möbelimporte im Gesamtjahr 2017 noch um 0,8 % auf 12,7 Mrd. € gestiegen waren, legten sie im ersten Halbjahr 2018 erneut um 0,6 % auf 6,6 Mrd. € zu. Das Außenhandelsdefizit reduzierte sich im gleichen Zeitraum aufgrund der deutlich gestiegenen Exporte jedoch um 8,1 % auf rund 1,2 Mrd. €. Insgesamt setzen sich die osteuropäischen Möbelimporte in Deutschland zunehmend gegenüber der asiatischen Konkurrenz durch. Polen gewann 7,4 Prozent hinzu und blieb wie in den vergangenen Jahren das mit Abstand volumenträchtigste Möbelherkunftsland. Mehr als jedes vierte nach Deutschland importierte Möbel (26,3%) stammt inzwischen aus unserem östlichen Nachbarland. Tschechien blieb mit einem leichten Plus von 0,7 Prozent das drittwichtigste Importland.

Insgesamt konnten die Einfuhren aus den EU-Ländern deutlich um 1,8 Prozent zulegen. Dagegen sanken die Einfuhren aus Asien überdurchschnittlich (-5,9%), hier insbesondere aus Vietnam (-12,3%), Taiwan (-13,9%) und Indonesien (-9,8%). Auch die Importe aus dem zweitwichtigsten Importland China waren mit einem Minus von 5,2 Prozent deutlich rückläufig. Die Struktur der deutschen Möbelimporte weist eine hohe Konzentration auf: Allein auf die drei wichtigsten Lieferländer Polen, China und Tschechien entfallen aktuell rund 56 Prozent der gesamten deutschen Möbelimporte.

Fast zwei Drittel der Teilnehmer der VDM-Umfrage gehen davon aus, dass die Geschäftslage in den kommenden sechs Monaten gleich bleibt. 24 Prozent der Befragten rechnen mit einer Verbesserung, nur 12 Prozent mit einer Verschlechterung der Lage. Nach Einschätzung der Befragten wird die Konjunktur in den kommenden sechs Monaten vor allem durch die steigenden Rohstoffpreise (33% aller Befragten), den Fachkräftemangel (27%), den zunehmenden Importdruck (18%) und die zunehmend protektionistisch ausgerichtete Handelspolitik (9%) beeinflusst.

Steigende Materialkosten treffen die Branche massiv
Gerade die steigenden Materialkosten für Massivholz stellen sich als Hindernis für die Branchenentwicklung dar. Die befragten Unternehmen der deutschen Möbelindustrie berichten von einem durchschnittlichen Anstieg der Massivholzkosten von 9 Prozent im Vergleich zum Sommer 2017. Die Holzwerkstoffe verteuerten sich im gleichen Zeitraum um 5 Prozent, die Logistikkosten ebenfalls um 5 Prozent und die Personalkosten immerhin um 3 Prozent. Dieser Kostenanstieg kann angesichts der Marktmacht der Einkaufsverbände nur unzureichend an den deutschen Möbelhandel weitergegeben werden.

Prognose für das laufende Jahr: +1%
Während der Beitrag der Auslandsmärkte zum Umsatz der deutschen Möbelindustrie angesichts der zuletzt sehr deutlichen Zuwächse auch im zweiten Halbjahr positiv bleiben dürfte, trübt sich die Konjunktur im Inland zunehmend ein. Auch die Verbraucherstimmung in Deutschland lässt nach. Die Konjunkturprognosen für das laufende Jahr wurden von den führenden Wirtschaftsforschern zuletzt deutlich nach unten revidiert. Vor diesem Hintergrund gehen wir auch am Ende des Jahres von einem Umsatzplus von rund 1 Prozent in 2018 aus.

Weitere Informationen:
imm cologne Möbelmarkt
Quelle:

Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie, anlässlich der Europäischen Pressekonferenz imm cologne/LivingKitchen 2019 am 6. September 2018 in Madrid

imm cologne 2018 (c) far.design; Koelnmesse
16.01.2018

IMM COLOGNE 2018: DIE MEGATRENDS UND DAS WOHNEN

Beim Wohnen nimmt die Sichtbarkeit der Megatrends weiter zu.
Seien es Globalisierung, Urbanisierung, Digitalisierung, Individualisierung oder Neo-Ökologie: Die deutschen wie internationalen Hersteller sind nah am Puls der Zeit und bieten immer mehr Wahlmöglichkeiten im Möbel- und Einrichtungsangebot. Kundenbedürfnisse lassen sich nämlich nicht mehr alleine an soziodemografischen Merkmalen und Zielgruppen ablesen. Dazu sind heute die Lebensstile der Menschen zu unterschiedlich. Dieses "Mehr an Wahlmöglichkeiten" wird durch die Megatrends in seinen Richtungen stimuliert. Megatrends sind also Impulsgeber und zeigen gleichzeitig Richtungen auf.

Beim Wohnen nimmt die Sichtbarkeit der Megatrends weiter zu.
Seien es Globalisierung, Urbanisierung, Digitalisierung, Individualisierung oder Neo-Ökologie: Die deutschen wie internationalen Hersteller sind nah am Puls der Zeit und bieten immer mehr Wahlmöglichkeiten im Möbel- und Einrichtungsangebot. Kundenbedürfnisse lassen sich nämlich nicht mehr alleine an soziodemografischen Merkmalen und Zielgruppen ablesen. Dazu sind heute die Lebensstile der Menschen zu unterschiedlich. Dieses "Mehr an Wahlmöglichkeiten" wird durch die Megatrends in seinen Richtungen stimuliert. Megatrends sind also Impulsgeber und zeigen gleichzeitig Richtungen auf.

Der Megatrend der Individualisierung ist im Möbelbereich in mindestens zwei Ebenen noch einmal stärker geworden: Typenpläne strotzen vor Vielfalt und für den ersten Angebotsüberblick ist das Internet gesetzt. Hier bieten viele Portale individuelle Beratung an oder ermöglichen per "virtual Reality" die individuelle Einrichtung der eigenen Wohnung.

Der Megatrend der Digitalisierung hat ebenfalls zwei deutliche Folgen beim Wohnen: Bei den Produkten selbst wird das Thema "Smart Home" immer wichtiger. Hier werden bei vielen Haushaltsgeräten, Fenstern und Türen, bei der Weißen Ware, der Heizungssteuerung etc. Anwendungsfunktionen angeboten, die vor allem den Komfort und die Bequemlichkeit im Alltag erhöhen. Die zweite Dimension hat weitreichende Auswirkungen auf unser Gemüt: Wer ehrlich ist, gibt seine medialen Strapazen zu. Schon eine Minute nach dem Aufwachen haben die allermeisten Menschen ihr Smartphone in der Hand. Direkt beginnt damit oder auch mit dem Fernseher oder Radio die Reizüberflutung, die Dauerablenkung und multiple Sehnsüchte erwachen. Vor lauter Möglichkeiten (Wetter, Börse, Eilmeldungen, Emails, Rezepte, Musik…) verlieren wir uns. Wenn dann noch der Hinterkopf erwacht und mit ihm Begriffe wie digitale Transformation, Chatbots, Bitcoins, Blockchain, Dash Bottoms … ist plötzlich Bodenhaftung gewünscht. Bewährtes kehrt zurück. Schallplatten, Oldtimer und Filterkaffee haben Hochkonjunktur und beim Wohnen sind es Modelle aus einer vermeintlich guten alten Zeit. Vintage-Look, Retro, Boho-Stil, Mid-Century-Design. Es ist in unserer schnelllebigen Zeit nicht verwunderlich, dass viele Menschen in den Industrienationen gerade solche Möbel lieben. In der virtuellen Wirklichkeit will man Echtes, oder vermeintlich Echtes.… und Pantone erklärt Ultra-Violett als die Farbe des Jahres 2018. Sie ist eine sehr alte Bekannte: Klerikale Macht, Feminismus, Extravaganz, Drama, Kreativität, "der letzte Versuch", mystisch und spirituell, zugleich zukunftsoffen und traditionell, aber auf jeden Fall eine "Gegenkultur. Aus Dänemark kommt die Erscheinung "Hygge" zu uns, das heißt als Gegenmaßnahme kehrt Gemütlichkeit auch zurück in unsere Wohnungen.

Für zwei Drittel der Deutschen muss die eigene Wohnung Gemütlichkeit ausstrahlen. Mit einer organischen Formensprache, authentischen Materialien, warmen Farben geht das für die meisten Menschen besser, als mit schlichten, kantigen und kühlen Möbelentwürfen. Dabei sind auch bunte Kombinationen aus Möbeln, Wandfarbe, Tapete, Dekorationen und Accessoires beliebt und lassen vor allem die gewünschte Individualität erkennen.
 
Immer wichtiger für die Gesamtatmosphäre beim Wohnen wird gutes Licht. Die inzwischen kostengünstige LED-Lichttechnik findet sich in der gläsernen Vitrine, hinterm Regal oder unterm Bett und trägt zur wohnlichen Beleuchtungsatmosphäre der Wohnung bei. Neuster Clou der Leuchten Branche: verbesserte LED-Licht-Akkus mit langer Laufzeit. Diese kabellosen und tragbaren flexiblen Lichtspender sind gerade für Kleinwohnungen super praktisch. So eine kleine Lampe geht nacheinander als Funktionsleuchte in der Küche, Leselicht am Tisch, indirekte Beleuchtung zum Plaudern … in Goethes Zeit wurde noch die Kerze durch die Wohnung getragen, heute ist es die moderne LED-Akku-Leuchte. Apropos Kerzen, der Kerzenkonsum echter Kerzen steigt seit gut fünf Jahren merkbar an. Laut European Candle Association (eca), hat im Jahr 2016 jeder Bürger der Europäischen Union durchschnittlich 1,45 kg Kerzen (+6,2%) konsumiert, Tendenz weiter steigend. Opulente, fast barocke Kerzenständer haben Hochkonjunktur und tragen zum gemütlichen Wohnen bei. Kerzenlicht ist hochgeschätzt. Ja man könnte auch von einer Digitalisierung im Kerzenschein sprechen. Wohn-Stil hängt eng mit dem ersehnten Lebensgefühl zusammen. Es ist in dieser Zeit daher nicht verwunderlich, dass immer mehr Menschen ihre Welt zweiteilig aufspalten. Da ist zum einen ein "privates Auenland", wie es Stephan Grünewald vom Institut Rheingold benennt, in dem sich die Menschen geborgen und aufgehoben fühlen, und zum anderen ein äußeres "Grauenland", eine teilweise furchterregende Welt aus Terror, Globalisierung, Lebensmittelskandalen, Brexit und unberechenbaren politischen Führern. Um das Äußere leichter auszublenden, wird das Private deshalb tendenziell idyllisch gestaltet. Das Idyll ist die Gegenwelt zur harten und digitalen Realität. Es geht um Nestbau, Geborgenheit, Sicherheit und eben Gemütlichkeit um einer im Außen oft gefühlten Anonymität zu entkommen.
 
Vor dem Hintergrund der Globalisierung wird das Zuhause der zentrale Ort für Identität. Durch die persönliche Wohnungseinrichtung wissen die Menschen, wo sie wirklich hingehören. Identität ist Selbstgestaltung, nicht nur der eigenen Persönlichkeit, sondern auch der des eigenen, privaten Umfeldes. Wohnen ist alltägliche Identitätsstiftung. Viele Menschen empfinden die Welt als ein Zuviel und die eigene Wohnung als identitätsbildende Schutzzone. Das eigene Zuhause wird behütet, gestaltet und geliebt. Sicherheitstechnik und Kreativität machen sich breit und die eigene Wohnung wird zur einzigen Enklave von Zwanglosigkeit. Nach dem Motto: "Die Welt ist mir zu viel, ich bin mir genug", ist das Zuhause Schutz, Rückzugsort und heile Welt.
 
Tendenziell zieht es die Bevölkerung auf unserer Welt weg vom Land, hinein in die Städte. Erstmals in der Geschichte lebt heute über die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Metropolen haben zwei schon längst bekannte Herausforderungen, mit denen sie zu kämpfen haben: Die ständige Schaffung von mehr Wohnraum und die Organisation des wachsenden Verkehrsaufkommens. Beim Wohnen konkretisiert sich der Megatrend der Urbanisierung in vielerlei Hinsicht. Zum einen steigt schon heute in den Städten die Sehnsucht nach Ruralisierung und zum andern bieten paradoxerweise ausgerechnet die digitalen Möglichkeiten gerade in der Arbeitswelt wieder neue Lebensmodelle fernab der Großstadt. Arbeiten geht in vielen Jobs schon heute ohne stationäre Basis. Wenn der Toilettendeckel des Smart Home in Zukunft noch regelmäßig den Urin auf Krankheitsanzeichen hin untersucht, ist Prävention gegeben und ärztliche Versorgung planbar. Dörfer könnten eine Renaissance erleben, wenn Drohnen Einkäufe liefern und Elektroautos autark die Kinder in die Schule bringen.

Insgesamt werden in der kommenden Saison mehr organische Formen vor allem im Sitzmöbelbereich auf den Markt kommen. Organisches Design orientiert sich an der organischen Natur. Dynamische Rundungen und kraftvolle Wölbungen treten als auffällige Merkmale hervor. Organisches Design ist weich und grenzt sich daher deutlich von geometrischen und sachlichen Formen ab. Bei den Bezugsstoffen für Polstermöbel ist ein breites Angebot an Naturfasern zu erkennen. Cord und Samt spielen eine herausragende Rolle.    

Das blaue Farbspektrum von Europablau über Hellblau, Türkis zu Petrol bleibt beliebt. Blau steht für Harmonie, wirkt seriös und hat eine beruhigend-angenehme Wirkung. Als neue Farbe kommt Olivgrün. Es steht für Natürlichkeit, Frühling, Hoffnung, Gesundheit, Jugend, Natur und Vegetation. Aber Oliv ist nicht knallig, sondern mit seinem Grauanteil eher leise und unauffällig.

Linoleum kommt zurück. Das vor allem aus Leinöl, Korkmehl und Jutegewebe bestehende und schon 1860 erfundene Material war ursprünglich als elastischer Fußbodenbelag gedacht und findet auch hier heute noch Verwendung. Die Möbelindustrie zeigt den robusten und ökologischen Werkstoff als Tischplatte, Sideboardfront oder Intarsie im Sekretär. Linoleum ist ein robustes, ökologisches und wohngesundes Material.

Massivholz wird seine Stellung noch einmal ausbauen. Die Entwürfe von Tischen, Schränken oder Sideboards sind dabei filigran und elegant und weg von der Rustikalität vergangener Zeiten. Eiche bleibt Bestseller, aber auch Nussbaum und Kirsche halten ihre Stellung. Holz wird im Frontenbereich auch gerne mit anderen natürlichen Materialien wie Glas und Metall kombiniert. Generell werden Möbel in allen Preisklassen optisch hochwertiger. Möbel, die wie auch immer "billig" aussehen erreichen in Zukunft keine gute Marktperformance mehr.

Mit dem "Smart Home", der Bäder- und Lichtschau werden wir - neben allem anderen Möbel- und Einrichtungsangebot auf der imm cologne 2018 - ein Feuerwerk an Innovation und Inspirationen erleben. Indem man sich auf eine Sache leidenschaftlich einlässt, wird sie aus dem Strudel des Normalen und Gewöhnlichen befreit. Das ist bei einem guten Essen genauso wie bei einem guten Möbel auf der imm cologne. Nur, wer das tut, kann das Neue entdecken.

Weitere Informationen:
imm cologne Megatrend
Quelle:

Ursula Geismann, Pressesprecherin und Trendanalystin des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie e.V

02.01.2018

THAILANDS TEXTILINDUSTRIE AUF NEUEN PFADEN

  • Gute Chancen für Kunstfasern und Funktionstextilien

Bangkok (GTAI) -Thailands Textilindustrie ist im Umbruch und positioniert sich immer besser in neuen Märkten mit höherer Wertschöpfung. Synthetische Fasern sind auf der Basis von innovativen Rohstoffen zu einem wichtigen Standbein geworden, während funktionelle Textilien in einem Dutzend Sparten dankbare Abnehmer finden. Hinzu kommt das traditionelle Seidenhandwerk, das sich durch neues Design und attraktive Fashion Shows blendend international vermarkten lässt - und dies zu Höchstpreisen.

  • Gute Chancen für Kunstfasern und Funktionstextilien

Bangkok (GTAI) -Thailands Textilindustrie ist im Umbruch und positioniert sich immer besser in neuen Märkten mit höherer Wertschöpfung. Synthetische Fasern sind auf der Basis von innovativen Rohstoffen zu einem wichtigen Standbein geworden, während funktionelle Textilien in einem Dutzend Sparten dankbare Abnehmer finden. Hinzu kommt das traditionelle Seidenhandwerk, das sich durch neues Design und attraktive Fashion Shows blendend international vermarkten lässt - und dies zu Höchstpreisen.

Die thailändische Textilindustrie befindet sich im Wandel. Im Rahmen der langfristigen nationalen Entwicklungsstrategie "Thailand 4.0" sollen neue Technologien innovativen Produkten zum Durchbruch in gewichtigen Zukunftsmärkten verhelfen, was durch konzertierte Anstrengungen in Design, Mode und Marketing gestützt wird. Das industrielle Fundament gewährleistet die Verfügbarkeit einer kompletten Wertschöpfungskette von Faserproduktion, Garnspinnerei, Stoffweberei und Verarbeitung bis zur Produktion von Bekleidung.
Die Langzeitstrategie hat das Thailand Textile Institute (THTI) in seiner "Thailand Textile and Fashion Industries Development Strategy 2015-2030" umrissen. Vorgesehen sind hierbei drei Phasen vom regionalen Zentrum für Textil- und Modehandel über die Entwicklung von kreativen Produkten für internationale Marken bis schließlich zum Durchbruch als globaler Marktführer im Modedesign unter Einschluss thailändischer Komponenten. Zum konkreten Maßnahmenkatalog zählen eine industrielle Fashion Zone, eine Pilotfaseranlage, ein Entwicklungszentrum für Garne, Stoffe und Modeprodukte sowie zusätzlich eine regionale Modeakademie.

Breites Spektrum für Innovationen
Eine diversifizierte Petrochemie mit hochqualitativen Downstream-Produkten bildet eine reichhaltige Grundlage für eine Vielzahl synthetischer Fasern. Die wichtigsten Produkte sind Polyester, Nylon, Kunstseide und Acrylpolymere. Die Palette der Anwendungen ist einschließlich Bekleidung, Medizintechnik, Hygiene und Automobilbau recht breit. Bei Polyester steht Thailand mit einer Jahresproduktion von 621.000 Tonnen weltweit auf dem neunten Rang - zu den größeren Produzenten zählen Indorama Polyester, Teijin Polyester oder Thai Toray.
Vermehrte Anstrengungen in Forschung und Entwicklung sowohl mit künstlichen wie natürlichen Textilfasern bereiten den Weg für funktionelle Textilien. In diesem breiten Zukunftsmarkt wird ein Dutzend Anwendungen unterschieden: Agrotex, Mobiltex, Medtex, Hometex, Oekotex, Packtex, Buildtex, Clothtex, Indutex, Geotex, Protex und Sportex. Tonangebend in diesem Zweig sind Unternehmen wie etwa Asahi Kasei, Perma, Saha Seiren, PJ Garment oder TP Corporation. Auch den Zukunftsmarkt der "Smart Fabrics" will Thailand aktiv mitgestalten - etwa bei Stoffen mit UV-Schutz oder antibakteriellen und feuerresistenten Eigenschaften.

Renaissance der Seide
Auf mondänen Pfaden bewegt sich auch die traditionelle über Generationen gewachsene Kunst des Seidenhandwerks. Dank der reichen Rohstoffbasis gilt das Königreich weltweit als der viertgrößte Seidenproduzent. In der Präferenz der Auslandsbesucher stehen Seidenprodukte in der Souvenirstatistik 2015 an achter Stelle mit 149 Millionen US-Dollar (US$).
Die Ursprünge der Seide waren geprägt durch die handwerkliche Weberei mit regionalen Herkunftsmerkmalen wie etwa bei der Lumphun Broocade Thai Silk, der Phu Thai Praewa Silk oder der Surin Hole Silk. Der Wandel zu innovativen Produkten erfolgte mit den wachsenden Ansprüchen der Kunden. Neue Technologien erzeugten höherwertige Ware, die auch mit neuen Marketingideen stärker promoviert wurde.

Als zwei große Wegbereiter zu luxuriösen Seidenmarken von Weltklasse gelten Jim Thompson und Passaya. Jim Thompson erzielt dank modernem Design und Premiumprodukten einen Umsatz von 72 Millionen US$. Passaya gewann internationale Auszeichnungen durch herausragende Innovationen im Design wie im Produktionsprozess. Von öffentlicher Seite erfolgt Unterstützung durch Werbeveranstaltungen wie "Proud Pastra", die zuletzt Handelsabschlüsse über 1,5 Millionen US$ erbrachte. Das Handelsministerium beabsichtigt zudem die Errichtung eines Seidenzentrums im nordöstlichen Korat unter dem staatlich geförderten so genannten OTOP-Schema (One Tambon One Product).

Die gesamte Industrie verfügt aktuell über 4.700 Textil- und Kleiderfabrikanten mit über 500.000 Arbeitskräften, darunter 730 Betriebe für technische Textilien. Der Exportwert belief sich 2016 auf 6,45 Milliarden US$, was rund 3 Prozent des Gesamtexports entsprach. Der nationale Einzelhandel verzeichnete im Zeitraum 2011 bis 2016 stetige Zuwachsraten um durchschnittlich 3,5 Prozent pro Jahr.
Neben der Produktion versucht sich Thailand auch als Fashion Hub für regionale und internationale Modenschauen zu profilieren. Die wichtigen Ereignisse sind die "Bangkok International Couture Fashion Week", "Elle Bangkok Fashion Week" und die "Bangkok Internationale Fashion Fair". Die ersten nationalen Designermarken haben bereits ihr Debut auf dem Catwalk wie etwa Sretsis, Naraya, Dry Clean Only oder Disaya absolviert. Der von drei Schwestern gegründeten Firma Sretsis verhalfen einige Berühmtheiten - wie etwa Beyoncé, Paris Hilton, January Jones oder Zooey Deschanel - zum großen Durchbruch.

 

Weitere Informationen:
Thailand
Quelle:

Waldemar Duscha, www.gtai.de

(c) Deutsche Messe
14.11.2017

DOMOTEX 2018 geht mit vielen Neuerungen an den Start

  • Neue Hallenstruktur und Geländebelegung
  • Aussteller, Künstler und Nachwuchs-Designer kreieren inspirierende Erlebniswelten  zum Leitthema UNIQUE YOUNIVERSE
  • Änderung der Veranstaltungstage auf Freitag bis Montag
Neue Tagesfolge
  • Neue Hallenstruktur und Geländebelegung
  • Aussteller, Künstler und Nachwuchs-Designer kreieren inspirierende Erlebniswelten  zum Leitthema UNIQUE YOUNIVERSE
  • Änderung der Veranstaltungstage auf Freitag bis Montag
Neue Tagesfolge
Erstmals ändert sich auch die Tagesfolge der Messe: Künftig wird die DOMOTEX von Freitag bis Montag stattfinden (bisher Samstag bis Dienstag). Somit startet die DOMOTEX 2018 am 12. Januar und bleibt bis zum 15. Januar geöffnet. Mit der neuen Tagesfolge entspricht die DOMOTEX dem Wunsch zahlreicher Aussteller, am Freitag die Messe offiziell zu eröffnen.
 
Noch sind es drei Monate bis zum Start der DOMOTEX 2018. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die 30. Auflage der weltweit wichtigsten Messe für Teppiche und Bodenbeläge eine starke und innovative Veranstaltung wird. Denn die DOMOTEX hält vom 12. bis 15. Januar umfassende Neuerungen bereit. Mit einer neuen Hallenstruktur und Geländebelegung, die Besuchern eine deutlich bessere Orientierung bietet, sowie dem Leitthema UNIQUE YOUNIVERSE, das den Megatrend der Individualisierung aufgreift, entwickelt sich die DOMOTEX weiter und wird noch attraktiver. In Halle 9 wird eine inspirierende Erlebniswelt rund um das Leitthema entstehen, in der sich Aussteller, Künstler und Nachwuchs-Designer aktiv mit kreativen Inszenierungen beteiligen. „Trends, Innovationen und Lifestyle werden damit erlebbar wie nie zuvor“, sagt Dr. Andreas Gruchow, Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe AG, Hannover. „Aussteller und Besucher dürfen sich auf viele konkrete Anregungen freuen, die ihnen helfen, ihr Geschäft weiter auszubauen, und können Trends und Neuheiten entdecken, die das Geschäft von morgen bestimmen werden.“
 
Anmeldestand deutlich über den Erwartungen
Der aktuelle Anmeldestand belegt die positive Resonanz auf die Weiterentwicklung der DOMOTEX. „Derzeit haben mehr Aussteller ihre Teilnahme an der DOMOTEX zugesagt als zum gleichen Zeitpunkt des vergangenen Jahres. Auch flächenmäßig liegen wir deutlich über den Erwartungen“, fügt Gruchow hinzu. „Dies unterstreicht einmal mehr, welche Bedeutung die DOMOTEX als globaler Marktplatz und Impulsgeber für die gesamte Branche hat. Wir rechnen mit rund 1 400 Ausstellern aus mehr als 60 Nationen. Die größten Ausstellernationen (nach Fläche) sind neben Deutschland die Türkei, Indien, Belgien, China, die Niederlande und der Iran, gefolgt von Italien, Ägypten und den USA.
 
Neue Hallenbelegung erleichtert Marktüberblick
Die neue Hallenbelegung führt Produktgruppen räumlich zusammen und ermöglicht Fachbesuchern aus Groß- und Einzelhandel, Architektur, Innenarchitektur, Handwerk sowie Möbel- und Einrichtungshandel eine verbesserte Orientierung: In den Hallen 2 bis 4 wird das weltweit größte Angebot an handgefertigten Teppichen präsentiert. Maschinell hergestellte Webteppiche gibt es in den Hallen 5 bis 7 zu sehen. In Halle 8 rollen innovative Designer und Labels ihre neuesten Teppichkreationen aus. Elastische Bodenbeläge, Designbeläge/LVT und Laminatfußböden werden in den Hallen 11 und 12 gezeigt. Parkett und Holzfußböden sind in den Hallen 12 und 13 zu finden. Produkte und praxisorientierte Lösungen aus der Anwendungs- und Verlegetechnik werden künftig ebenfalls in Halle 13 zu Hause sein. Auch kurze Wege sind garantiert: Eine optimale Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel sowie der neue My DOMOTEX Shuttle bringen Besucher und Aussteller schnell an ihr gewünschtes Ziel.
 
UNIQUE YOUNIVERSE – ein Megatrend erreicht den Boden
Mit dem Leitthema UNIQUE YOUNIVERSE rückt die DOMOTEX neue Entwicklungen und Ideen zum Trend der Individualisierung in den Fokus. Denn immer mehr Menschen suchen in einer globalisierten und digitalisierten Welt nach Möglichkeiten, ihren Wunsch nach Selbstbestimmung und Einzigartigkeit zum Ausdruck zu bringen – auch in den eigenen vier Wänden. Produkte und Dienstleistungen werden daher immer stärker personalisiert und auf die Bedürfnisse der Käufer hin maßgefertigt. „Die DOMOTEX greift diesen Trend auf, denn auch Bodenbeläge sollen sich auf den gewählten Lebensstil zuschneiden lassen“, unterstreicht Gruchow.

Inspirierende Erlebniswelt
Die Halle 9 ist das neue Herzstück der DOMOTEX, in der eine facettenreiche Erlebniswelt entsteht: die Sonderfläche „Framing Trends“, auf der sich unterschiedliche Unternehmen sowie Newcomer und Künstler mit kreativen Inszenierungen rund um das Leitthema aktiv beteiligen. In vier Bereichen können Besucher Ideen und Designs entdecken, die aus dem Rahmen fallen: In den „Flooring Spaces“ präsentieren ausstellende Unternehmen aus der Bodenbelagsbranche außergewöhnliche Produktinszenierungen, die mit dem Trend der Individualisierung spielen. In den „Living Spaces“ geht es um inspirierende Räume und Lifestyle-Welten. Unter der Bezeichnung „NuThinkers“ präsentieren Studierende und Nachwuchs-Designer unkonventionelle Entwürfe mit neuen Perspektiven auf die Welt der Raumgestaltung. Und bei „Art & Interaction“ machen Exponate aus Kunst und Design mit interaktiven und multimedialen Inszenierungen das Thema „UNIQUE YOUNIVERSE“ sinnlich erfahrbar. Um eine hohe Qualität der Inszenierungen zu gewährleisten, entscheidet ein Expertengremium unter dem Vorsitz von Peter Ippolito, Büro Ippolito Fleitz Group (Stuttgart), welche eingereichten Ideen und Designs auf der Sonderfläche gezeigt werden. 
Neu und anders zu denken, liegt den „NuThinkers“ im Blut. Zu den frischen Ideen der jungen Gestalter gehören unter anderem eine neuartige Fußbodenheizung, die von der Thermoregulation von Reptilien inspiriert ist, ein selbst fahrender und malender Roboter, der per Pinselstrich individuelle Böden gestaltet, oder eine Virtual Reality Software, die aus Körperbewegungen in Echtzeit Räume schaffen kann. Einen offenen und spielerischen Zugang zum Leitthema bietet „Art & Interaction“. „Meanwhile in the Universe“ zum Beispiel ist eine Installation, bei der man Fensterläden öffnet und ein Stück Unendlichkeit bekommt – gezeigt als Live-Mitschnitt der NASA aus dem Universum.
 
Auch die Installation „Endless Uniqueness“ macht das Leitthema interaktiv erlebbar. Dafür werden 50 Gestalter, darunter die zehn besten Innenarchitekten Deutschlands, ihre ganz persönliche Interpretation des Leitthemas „UNIQUE YOUNIVERSE“ als 3D- Visitenkarten in einzelnen Boxen gestalten. Diese stehen einem Kaleidoskop gegenüber, in welchem sich die Boxen und Besucher spiegeln. In dieser begehbaren Spiegelinstallation kann jeder die verschiedenen Materialien kombinieren und verändern, sodass ein selbst gestaltetes individuelles Universum entsteht.
 
Spannendes Rahmenprogramm in Halle 9
Für weitere Inspirationen sorgen abwechslungsreiche Vorträge rund um das Leitthema UNIQUE YOUNIVERSE. Zu den Sprechern der Talks zählen namhafte Architekten wie Jürgen Mayer H., J.MAYER.H und Partner, Architekten MbB, Berlin, Andreas Krawczyk, NKBAK, Frankfurt/Main, Chris Middleton, KINZO, Berlin, der Designer Werner Aisslinger, Studio Aisslinger, Berlin sowie die Gründer spannender Start-ups und Nachwuchs-Designer. Täglich stehen drei Impulsvorträge mit anschließend moderierter Gesprächsrunde auf der „Framing Trends“-Bühne in Halle 9 auf dem Programm. Dabei werden aktuelle und innovative Projekte und Ideen aus dem Bereich Architektur und Design diskutiert. Im Mittelpunkt stehen die Themenbereiche „Modulares Design: individuell versus seriell?“, „Neue Unikate: handmade versus digital?“ sowie „Retail Interactive: virtuell versus real?“. Die Talks sprechen sowohl Architekten, Innenarchitekten und Designer an, aber auch interessierte Aussteller und Besucher. Tägliche Führungen (Guided Tours) mit namhaften Architekten und Designern ermöglichen Besuchern einen besonderen Blick auf Produkte, das Leitthema und eine schnelle Kontaktaufnahme zu den Ausstellern. Zudem bieten Meeting-Areas mit Lounge-Charakter und ein Café Raum zum Austausch und zur Kommunikation.
 
Mit der Verleihung der Carpet Design Awards wird in Halle 9 ein weiterer Glanzpunkt gesetzt. Der international renommierte Preis zeichnet die weltweit schönsten Designer-Teppiche in acht Kategorien aus. Die 24 Finalisten-Teppiche werden bis zum Ende der DOMOTEX in Halle 9 zu sehen sein. Auch das Einrichten mit virtueller Realität wird in Halle 9 ein spannendes Thema sein, denn die virtuelle Realität wird schon bald die Art und Weise verändern wie wir einkaufen, uns vernetzen und die Welt wahrnehmen. Mit dem neuen Format „hackvention event series“ bietet die Deutsche Messe Unternehmen aus Handwerk, Wirtschaft und Industrie die Möglichkeit, Konzepte sowie Produkte mit Virtual und Augmented Reality als Prototyp zu entwickeln, die auf ihre Anforderungen und Kundenbedürfnisse abgestimmt sind. Auch Aussteller der DOMOTEX nutzen diese Möglichkeit. Die Ergebnisse werden auf der DOMOTEX zu sehen sein.
 
Weitere Informationen:
Domotex
Quelle:

Deutsche Messe

interzum2017 © Koelnmesse GmbH
02.05.2017

INTERZUM 2017: VON "UPCYCLING" ÜBER "TINY HOUSE"

  • Zukunftsweisende Ideen

Die interzum ist eine besondere Plattform für spannende neue Themen und Innovationen: zum Frühlingsanfang ging auch die Leitmesse für Möbelfertigung und Innenausbau auf das Thema Natur ein. Egal, ob Biomaterialien, grüne Innovationen oder eben "Upcycling" - das Wohnen unserer Zukunft ist ebenso Thema wie der Stellenwert der interzum für Design, Inneneinrichtung und Architektur.

  • Zukunftsweisende Ideen

Die interzum ist eine besondere Plattform für spannende neue Themen und Innovationen: zum Frühlingsanfang ging auch die Leitmesse für Möbelfertigung und Innenausbau auf das Thema Natur ein. Egal, ob Biomaterialien, grüne Innovationen oder eben "Upcycling" - das Wohnen unserer Zukunft ist ebenso Thema wie der Stellenwert der interzum für Design, Inneneinrichtung und Architektur.

"Upcycling" ist einer der Begriffe, den man bei der interzum 2017 im Hinterkopf behalten sollte. Er bezeichnet eine Art Recycling, bei der aussortierte Produkte verwertet werden und dabei im besten Fall neue und hochwertige Materialien für völlig neue Produkte entstehen. Egal ob Papier, Kleidung und Stoffe - mit der nötigen Kreativität kann fast alles wiederverwendet werden, was ansonsten auf dem Müll landet. "Upcycling" bringt nicht nur Spaß, sondern schont unsere Umwelt. Die Ressourcen werden im Kreislauf gehalten und weniger Abfall produziert. Außerdem erhalten wir quasi ein neues Produkt mit wenigen bis gar keinen Kosten - eine Win-Win-Situation also. Auf der interzum wird die Sonderfläche "Circular Thinking" Themen Produkte und Hersteller vorstellen sowie über nachhaltiges "Upcycling" informieren. Auch Stühle aus Biomaterialien werden dort zu finden sein. Sitzgelegenheiten aus Pflanzenresten oder Gemüseabfällen? Was erst einmal ungewöhnlich klingt, ist so einfach wie genial. Ist das Rohmaterial doch frei und zur Genüge verfügbar und nachhaltig wiederverwertbar. So wird der "Zostera Stool" der Designerin Carolin Pertsch beispielsweise aus Seegras hergestellt, das an unsere Küsten gespült wird.

Die Natürlichkeit und der bewusste Umgang mit Ressourcen wird unser Wohnen künftig stark beeinflussen, wahrscheinlich sogar mehr denn je. Denn die Bevölkerung wächst immer weiter und die Ressourcen nehmen ab. Einen Grund mehr sich von der Sonderfläche "Circular Thinking" inspirieren zu lassen. Inspirieren lassen hat sich auch der American Hardwood Export Council (AHEC), und zwar aus der Natur. Das Projekt "The Workshop of Dreams" zeigt wie die kreative Verarbeitung von amerikanischen Laubhölzern aussieht. Auf der interzum werden kreative und überraschende Entwürfe präsentieren, wie beispielsweise den Holz- Pavillion "The Smile".

So viel Nachhaltigkeit und Innovation soll natürlich auch belohnt werden. Der "Green Product Award" wird in 14 Kategorien vergeben und zeichnet getreu dem Motto "How do we live tomorrow?" besonders innovative und grüne Produkte aus.

Mit unserem Leben von morgen beschäftigt sich auch das "Tiny House". Wohnraum wird immer teurer, wodurch mehr denn je nach Lösungen gesucht werden, die mit wenig Platz dennoch maximalen Komfort bieten. Auf übersichtlichen 8 m2 bietet das "Tiny House", ein Haus im Miniformat, alles, was man zum platzsparenden Leben braucht und sogar noch mehr: Da das Haus auf Rädern steht sind der Mobilität keine Grenzen gesetzt.

Die Sonderfläche "Mobile Spaces" zeigt den großen Einfluss dieser Mobilität auf unser Leben. Durch Autos, Flugzeuge oder Schiffe sind wir heute so mobil wie nie. Deshalb verlangt die Gestaltung von mobilen Räumen individuelle Lösungen, da die Anforderungen an sich bewegende Räume eine andere ist. Vorgestellte Oberflächen, Textilien und Beschläge sollen optimale Beispiele für die mobile Einrichtung, insbesondere im Bereich Caravaning, bieten.

Die interzum zeigt in diesem Jahr vielfältige Inspirationsmöglichkeiten für die Gestaltung von zukünftigen Lebensräumen, die nicht nur der international agierende Architekt Peter Ippolito schätzt. Auch Prof. Dr. Peter Zec von Red Dot beobachtet die aktuellen Entwicklungen und Trends in der Branche und hebt insbesondere die Entwicklung von natürlichen Materialien hervor sowie die Kombination mit neuster Technik. Um diese Innovationen zu würdigen, wird der interzum award: intelligent material & design vergeben.

Damit auch keine Innovationen unentdeckt bleiben, sollen auch junge Unternehmen auf der interzum vertreten sein. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technik (BMWi) unterstützt diese mithilfe ihres Förderprogramms. So können die Unternehmen Messekosten sparen können und die Chance erhalten ihre Neuheiten zu präsentieren und zu vermarkten.

Die Gestaltung unserer zukünftigen Lebensräume steht auf der diesjährigen interzum im Fokus. Die Weltleitmesse bietet dabei die ideale Plattform für alle zukunftsweisenden Innovationen und wird den Dialog über zukünftige Einrichtungswelten mehr als beflügeln.

 

Munich Fabric Start 2017 © munich fabric start
21.02.2017

MUNICH FABRIC START F/S 2018: DIE ZEICHEN DER ZEIT ERKANNT

Eine gleichbleibend starke Besucherzahl, die messbare Akzeptanz aller Veränderungen und Erweiterungen im Bereich Bluezone und ein hochkarätiges Rahmenprogramm mit einem Trendvortrag von Li Edelkoort und der Verleihung des Hightex-Award bestätigen die Richtigkeit des Messekonzepts der Munich Fabric Start. Die Ausweitung der Ausstellungsdauer von Bluezone und Keyhouse spiegelt den Erfolg des Segmentes Denim und der Innovationstreiber im Keyhouse.

Eine gleichbleibend starke Besucherzahl, die messbare Akzeptanz aller Veränderungen und Erweiterungen im Bereich Bluezone und ein hochkarätiges Rahmenprogramm mit einem Trendvortrag von Li Edelkoort und der Verleihung des Hightex-Award bestätigen die Richtigkeit des Messekonzepts der Munich Fabric Start. Die Ausweitung der Ausstellungsdauer von Bluezone und Keyhouse spiegelt den Erfolg des Segmentes Denim und der Innovationstreiber im Keyhouse.

Durch die Hinzunahme der Catalyzer-Halle im vergangenen Herbst präsentieren im Bluezone-Bereich rd. 100 Aussteller ihre neuesten Entwicklungen. Das Keyhouse ist als Kristallisationspunkt für Trends und Innovationen bestätigt worden und wurde durch einen der seltenen Auftritte der Trendvisionärin Li Edelkoort zusätzlich geadelt. Im Zentrum stehen jedoch die Innovationen, die sich für den Hightex-Award qualifiziert haben und Entwicklungen aus dem Bereich Nachhaltigkeit. Letztere unter der Überschrift Sustainable Innovations wurden erstmals vorgestellt. Zu sehen waren acht innovative Konzepte – von Quallenleder über Citrus-Fibers bis hin zu Fruitleather – die eine Vision davon zeigten, wohin textil-technologische Entwicklungen in der Zukunft führen könnten. Das Zukunftsthema Sustainability fand darüber hinaus im bewährten Format der organicselection mit den neuesten Entwicklungen an nachhaltig produzierten Stoffen und Accessoires große Beachtung. Räumlich um die stelenartig aufgebauten Zukunftsvisionen herum postiert, stellen hochinnovative Unternehmen wie u.a. Schoeller Technologies und diverse Hochschulen ihre Neuigkeiten vor. Alles hat eher Laborcharakter und ist dementsprechend stärker inspirativ als merkantil zu sehen, was durch das Ambiente der alten Industriestruktur der Halle wirkungsvoll unterstrichen wird. Das Interesse der Besucher zeigt, dass es ankommt. Hier fanden auch die Trendvorträge und Expertengespräche statt.

Into the Blue

Jenseits der Straße findet in den Hallen 1 bis 4 das bodenständigere Arbeiten statt. Das Angebot ist international auf ansprechendem Niveau mit etwa 1700 Kollektionen von rd. 1000 Ausstellern bestückt und bildet das reale Geschehen im textilen Markt ab. Auch hier sind die Trendforen gut besucht. Die Additionals, wie hier die Zutaten heißen, erhielten mehr Präsenz in der Trenddarstellung, was allgemein begrüßt wurde, repräsentieren sie doch einen signifikanten Anteil am Ausstellerportfolio. Die Details der Präsentation selbst müssen jedoch noch deutlich optimiert werden. Auch sei die Überlegung erlaubt, Sorge dafür zu tragen, die Herausbildung einer "Zweiklassengesellschaft" diesseits und jenseits der Straße zu verhindern, die den Part der Blauen durch die Konzentration von Events und Visionärem auf diese Hallen bevorzugt, wohl wissend, dass diese ein Marktsegment für sich darstellen, das sich kaum mit "normaler" Konfektion durchmischt. Ein wichtiger Schritt ist jedoch die Angleichung der Öffnungstage: drei Tage für alle Bereiche.

Innovationen fördern

Der Hightex Award war erst vergangene Saison ins Leben gerufen worden. Er soll nach Aussage der Messeveranstalter die "innovativsten und zukunftsweisenden Produktentwicklungen für Fabrics und Additionals von ausstellenden Anbietern in den Bereichen Technologie, Smart Fibres, Nachhaltigkeit, Ressourcen-Effizienz, Finishing und Funktionalität" fördern sowie die wachsende "Nachfrage nach Innovation, Mehrwert und Alleinstellungsmerkmalen" in der Modebranche befriedigen. Nachhaltigkeit ist dabei aber nur eine der zu berücksichtigenden Anforderungen und stellt kein Ausschlusskriterium für die Vorauswahl dar. Sebastian Klinder, Managing Director der Munich Fabric Start, berichtete von über 300 Einsendungen in der aktuellen Saison.

Die Sieger dieser Veranstaltung waren: Platz 1 Tintex Textiles, Portugal, mit einem atmungsaktiven, Kork beschichteten Jersey aus Tencel/Cotton, gefolgt von Soorty Enterprises aus Pakistan, dessen bi-elastischer Denim mit einem hohen Anteil an recyceltem Polyester (Coolmax) für Sportbekleidung die Jury überzeugte. Platz 3 ging an Thermore, Italien, für die Entwicklung eines Wärme regulierenden Inlets aus einem Faservlies mit einem aufgedampften Polymer. Problemen trotzen Auffällig war die gute Stimmung in der Branche, die sich offenbar von den besorgniserregenden Umfeldbedingungen in der Politik und auf den Exportmärkten nicht unterkriegen lassen wollte. 

Die Plattform wurde für Information und Gespräche genutzt, da die Konfektionsunternehmen mehr denn je mangels zugkräftiger Trends gefragt sind, aus dem riesigen Spektrum an Tendenzen in Sachen Material, Farben und Muster, das speziell für sie Geeignete herauszufiltern. "Ich blicke zum ersten Mal pessimistisch in die Zukunft", äußerte sich auch die Grand Dame der modischen Trendprognosen, Li Edelkoort. Sie schrieb den Parametern Bewegung und Veränderung die wichtigste Bedeutung zu, womit sie dem Messethema "Transform", frei: Veränderung, aus ihrer Sicht fast als Imperativ zu verstehen, eine weitere Facette hinzufügte.

ISPO Shanghai © Messe München GmbH
20.12.2016

ISPO SHANGHAI 2017 VERGRÖSSERT ANGEBOT

  • Sports Tech Asia: Messe München und Organisatoren der ShanghaiTex starten neue Messe

Nach ihrem erfolgreichen Debüt 2015 und einem beeindruckenden Wachstum in diesem Jahr, ergänzt die ISPO SHANGHAI in 2017 ihr Produktangebot durch die neue „Sports Tech Asia“. Als Gemeinschaftsprojekt der Messe München und Adsale Exhibition Services findet die Veranstaltung erstmals parallel zur ISPO SHANGHAI vom 6. bis 8. Juli 2017 im Shanghai New International Expo Centre (SNIEC) statt. Mit dieser Kooperation zeigt die ISPO SHANGHAI nicht nur die fertigen Produkte, sondern auch hoch innovative Fertigungstechnologien und die Zukunft der Herstellung. 

  • Sports Tech Asia: Messe München und Organisatoren der ShanghaiTex starten neue Messe

Nach ihrem erfolgreichen Debüt 2015 und einem beeindruckenden Wachstum in diesem Jahr, ergänzt die ISPO SHANGHAI in 2017 ihr Produktangebot durch die neue „Sports Tech Asia“. Als Gemeinschaftsprojekt der Messe München und Adsale Exhibition Services findet die Veranstaltung erstmals parallel zur ISPO SHANGHAI vom 6. bis 8. Juli 2017 im Shanghai New International Expo Centre (SNIEC) statt. Mit dieser Kooperation zeigt die ISPO SHANGHAI nicht nur die fertigen Produkte, sondern auch hoch innovative Fertigungstechnologien und die Zukunft der Herstellung. 

Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München, zeigt sich zufrieden: „Innovative Muster, Stricktechniken und Stoffe werden immer wichtiger in der Sportmode. Mit diesem Schritt erweitert die ISPO SHANGHAI zukünftig ihre Angebotspalette. Sie macht deutlich, dass nicht nur die Textilien immer smarter und vernetzter werden, sondern auch die Fertigungsverfahren und Maschinen, um sich den wachsenden Anforderungen anzupassen. Die „Sports Tech Asia“ ist somit eine echte Bereicherung für jeden Fachbesucher und wir versprechen uns spannende Synergieeffekte von den neuen Technologien für die ISPO SHANGHAI.“

Die Organisatoren dieser Veranstaltung – Messe München und Adsale Exhibition Services – rechnen mit einer Ausstellungsfläche von insgesamt 2.000 Quadratmetern im ersten Jahr. Die ISPO SHANGHAI bildet als Multisegment-Messe vor allem die Bereiche Speed & Strength, Urban & Lifestyle und Nature & Elements ab. 

Das Angebot der „Sports Tech Asia“ umfasst insbesondere hoch innovative Maschinen und Technologien zur Fertigung von Sportprodukten und wird an den Bekleidungs- und Textilbereich der ISPO SHANGHAI angeschlossen. Somit werden alle Bereiche von der Fertigung bis hin zum Produkt in Shanghai präsentiert.

Adsale Exhibition Services organisiert in Shanghai alle zwei Jahre die Messe „ShanghaiTex“, eine der wichtigsten Textilmaschinenmessen Asiens mit über 1.200 Ausstellern. Ebenso veranstaltet Adsale jährlich Asiens größte Messe für Kunststoffe „Chinaplas“ mit über 3.000 Ausstellern. Adsale hat dadurch den optimalen Zugang zu den Herstellern neuester Fertigungstechnologien für Sporttextilien und -produkte.

ISPO SHANGHAI wächst

2015 öffnete die neue Multisegment-Fachmesse mit über 450 Marken zum ersten Mal ihre Tore. Mit 470 Unternehmen, die rund 500 Marken vertraten, und 14.593 Besuchern entwickelte sich die ISPO SHANGHAI in 2016 erfolgreich weiter. „Durch den neuen Ausstellungsbereich“, so Klaus Dittrich, „vergrößern wir unsere Zielgruppe und schaffen weitere Wachstumsmöglichkeiten.“

Weitere Informationen zur ISPO SHANGHAI finden Sie unter shanghai.ispo.com.

Barbara Ruf © Pressebüro Kirsten Reinhardt
15.11.2016

KUNST-SCHAUFENSTER STATT LEERSTAND

Immer mehr Ladenlokale stehen leer - auch in guten Geschäftslagen wie der Pfeilstraße, einer der Top-Modemeilen von Köln. Zugeklebte Schaufester sind für Immobilieninhaberin Helga Festi keine Lösung. Sie setzte auf Zwischennutzung, bis der passende Mieter gefunden ist. Mit Erfolg: das Popup-Atelier der Künstlerin Barbara Ruf war eine Win-win-Situation für alle.

Der Verdrängungswettbewerb und der Kampf zwischen stationären Handel und der wachsenden Macht der Online-Plattformen wird für alle sichtbar: Es sind die Leerstände in den Geschäftsstraßen, die unschön ins Auge fallen. Nicht nur kleine Städte und Nebenlagen sind betroffen, sondern auch die Shoppingmeilen in den Großstädten. In der Pfeilstraße, einer der Top-Adressen in Köln für den gehobenen Anspruch, stehen aktuell vier Geschäftslokale leer oder werden renoviert.

Immer mehr Ladenlokale stehen leer - auch in guten Geschäftslagen wie der Pfeilstraße, einer der Top-Modemeilen von Köln. Zugeklebte Schaufester sind für Immobilieninhaberin Helga Festi keine Lösung. Sie setzte auf Zwischennutzung, bis der passende Mieter gefunden ist. Mit Erfolg: das Popup-Atelier der Künstlerin Barbara Ruf war eine Win-win-Situation für alle.

Der Verdrängungswettbewerb und der Kampf zwischen stationären Handel und der wachsenden Macht der Online-Plattformen wird für alle sichtbar: Es sind die Leerstände in den Geschäftsstraßen, die unschön ins Auge fallen. Nicht nur kleine Städte und Nebenlagen sind betroffen, sondern auch die Shoppingmeilen in den Großstädten. In der Pfeilstraße, einer der Top-Adressen in Köln für den gehobenen Anspruch, stehen aktuell vier Geschäftslokale leer oder werden renoviert.

Für Helga Festi kein schöner Anblick. Die Vollblut-Modefacheinzelhändlerin führte mit Leidenschaft ihr Damenmodegeschäft Lips in eigener Immobilie und setzte sich 2014 zur Ruhe. Das erfolgreiche Konzept Lips wurde verpachtet. Aber die Weiterführung mit einer anderen Handschrift funktionierte nicht. Das Ladenlokal stand im Frühling 2016 leer, die Suche nach einem passenden Mieter dauert Zeit. Grund genug für Helga Festi für eine Zwischennutzung. Dabei kam ihr der Zufall zu Hilfe: die Kölner Künstlerin Barbara Ruf ging mit einem Gemälde unter dem Arm an ihrem Geschäft vorbei. Aus einem Gespräch entwickelte sich der Plan. Bereits zwei Wochen später zog die Malerin mit Staffelei und 100 Gemälden für zwei Monate in das Geschäft der Pfeilstraßen 41. Pünktlich zum herbstlichen Straßenfest präsentierte sich Barbara Ruf in ihrem Popup-Atelier mit einer Retroperspektive ihrer Kunst. Statt hässlichem Leerstand eine Win-win-Situation für alle.

Das Popup-Atelier stellt für Barbara Ruf eine ganz neue Dimension dar. „Es ist Inspiration und Neuland zugleich‟, freut sich die Künstlerin. „Ich male täglich und lasse mich vom wunderbaren Raum-Ambiente und den flanierenden Zuschauern inspirieren. Es ist wie ein Schaufenster.“

Die Zeit im temporär gemieteten Atelier wusste die Malerin zu nutzen; sie präsentierte sich täglich als Galerie, veranstaltete im Oktober eine Vernissage mit dem stimmigen Titel Intermezzo und zelebrierte eine Live-Kunstperformance. Zwei Stunden lang verfolgten die Gäste gebannt der malerischen Entstehungsgeschichte des Gemäldes `Deutzer Hafen´. Es ist das fünfte aus dem neuen Bilderzyklus mit Fotos des kürzlich verstorbenen Kölner Fotografen Hans-Peter Fuhrmann, die alle im Popup-Atelier entstanden.

Immobilieninhaber sollten beweglich sein

Auch nach der künstlerischen Zwischennutzung zeigt sich Helga Festi experimentierfreudig. „Ich hatte immer ein gutes partnerschaftliches Verhältnis mit meinen Nachbarn der Pfeilstraße und möchte qualitativ einen gewissen Standard halten. Die Zwischennutzung ist ein gutes Instrument zum Testen für beide Seiten - clevere Immobilieninhaber sollten beweglich sein.‟ Anfang November feierte das Streetwear-Label DZZD vorerst als Popup-Store Eröffnung und testet den Standort in Köln für sich. Läuft der Start gut, wird der langfristig Mietvertrag unterschrieben. Ein Termin im nächsten Jahr ist bereits ins Auge gefasst.

Weitere Informationen zu Barbara Ruf auf www.barbara-ruf.de

Windkraftanlagen © Timo Klostermeier / pixelio.de
11.10.2016

WINDKRAFT-INDUSTRIE AUF DER COMPOSITES EUROPE 2016

Offshore-Ausbau und Onshore-Repowering sorgen für Wachstum

  • Wind Thementag mit Messerundgängen am 29. November
  • Fachvorträge zu Werkstofftrends

Mit einem Investitionsvolumen von 14 Milliarden Euro allein im Offshore-Bereich hat die europäische Windkraft-Industrie im ersten Halbjahr 2016 einen neuen Rekordwert aufgestellt. Diese Zahl und der Blick die noch offenen Genehmigungsverfahren im diesem Segment sowie der Onshore anstehende Generationenwechsel von bestehenden zu modernen Anlagen (Repowering) zeigen, dass das Wachstumspotenzial bei Weitem noch nicht ausgeschöpft ist. Auch in Amerika sowie im asiatischen und pazifischen Raum sorgt eine aufstrebende Windenergiebranche für steigende Nachfrage nach Faserverbundstoffen. Die COMPOSITES EUROPE zeigt in Düsseldorf vom 29. November bis 1. Dezember 2016 die neuesten Trends und Entwicklungen.

Offshore-Ausbau und Onshore-Repowering sorgen für Wachstum

  • Wind Thementag mit Messerundgängen am 29. November
  • Fachvorträge zu Werkstofftrends

Mit einem Investitionsvolumen von 14 Milliarden Euro allein im Offshore-Bereich hat die europäische Windkraft-Industrie im ersten Halbjahr 2016 einen neuen Rekordwert aufgestellt. Diese Zahl und der Blick die noch offenen Genehmigungsverfahren im diesem Segment sowie der Onshore anstehende Generationenwechsel von bestehenden zu modernen Anlagen (Repowering) zeigen, dass das Wachstumspotenzial bei Weitem noch nicht ausgeschöpft ist. Auch in Amerika sowie im asiatischen und pazifischen Raum sorgt eine aufstrebende Windenergiebranche für steigende Nachfrage nach Faserverbundstoffen. Die COMPOSITES EUROPE zeigt in Düsseldorf vom 29. November bis 1. Dezember 2016 die neuesten Trends und Entwicklungen.

Thementag: Wind meets Composites

Branchenspezialisten wie Gaugler & Lutz, DD Compound, 3D|Core, LAP oder Power & Composite Technology zeigen auf der COMPOSITES EUROPE drei Tage lang aktuelle Technologien, neueste Maschinentrends und Fertigungsprozesse für die Windkraft-Industrie. Highlight für alle Wind-Experten: Am 29. November ist unter dem Motto „Wind meets Composites“ Wind-Thementag auf der Messe. Dieser wird von GUNNAR International, Weissenberger, Hexion und SAERTEX gesponsert. Ingenieure der Aerodynamik, der Materialwissenschaften, des Leichtbaus und der Produktionstechnologie können sich hier mit Einkäufern, Ausstellern und Windenergiespezialisten der Composite Branche austauschen. Der Schwerpunkt liegt dabei u.a. auf Themen wie dem Einfluss der Werkstoffauswahl auf Design, Gewicht, Stabilität, Verarbeitung oder Produktionsverfahren sowie auf Zertifizierung, Standardisierung und Automatisierung im Rotorblatt-Bau.    
 
Geführte Themenrundgänge

Einen optimalen Überblick über das Angebot der Aussteller zum Thema Wind erhalten Besucher im Rahmen der Guided Tours. Hier werden sie gezielt zu verschiedenen Ausstellern aus dem Wind-Segment geführt, die in je 10 Minuten über ihre Produkte und Innovationen informieren. Insgesamt gibt es am 29. November zwei Guided Tours: Tour 1 findet von 12:00 bis 13:00 Uhr und Tour 2 nachmittags zwischen 14:00 und 15:00 Uhr statt. Zu den teilnehmenden Ausstellern gehören Airtech, GUNNAR International, Agilent Technologies, RH Schneidtechnik, Granta Design, DD Compound oder Armacell Benelux. Vortragssprache ist Englisch. Die Teilnahme ist kostenlos, allerdings ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Zwischen beiden Windrundgängen haben die Teilnehmer zudem die Gelegenheit, sich beim „Wind Lunch“ am Stand von Hexion (Halle 8a/Stand G31) zu stärken.
Hier geht’s zur Anmeldung zu den Guided Tours: www.composites-europe.com/guided-tours

 
Fachvorträge im COMPOSITES Forum

Am Nachmittag des Wind-Thementages bietet das COMPOSITES Forum einen Überblick über aktuelle Herausforderungen bei der Forschung, dem Design, beim Qualitätsmanagement, dem Transport und der Produktion von Rotorblättern. Ab 15:00 Uhr geht es los mit Sinoi zum Thema „Challenges and approaches in the construction of large onshore blades“. Euros hält einen Vortrag zum Thema „Potentials and limits of composites in rotor blade construction“ und das Fraunhofer Institute for Wind Energy and Energy System Technology referiert zu „Composite trends for wind turbine blades“. Pontis Engeneering hat ebenfalls einen Slot im Vortragsprogramm. Ab 16:30 geht es hier um „Challenges in design and manufacturing of large wind turbine blades“. Der Zutritt zur Vortragsfläche ist für Besucher kostenlos. Das COMPOSITES Forum befindet sich in Halle 8, Stand B45.    
 
Hier geht’s zur Gesamtübersicht zum Thema Wind:
https://www.composites-europe.com/windenergie_527.html

Über die COMPOSITES EUROPE:
350 Aussteller aus 30 Ländern werden zur COMPOSITES EUROPE, Europäische Fachmesse und Forum für Verbundwerkstoffe, Technologie und Anwendungen, vom 29.11. – 1.12. in Düsseldorf erwartet. Die Messe zeigt die ganze Bandbreite faserverstärkter Kunststoffe, von Rohstoffen über Verarbeitungsprozesse bis zu Leichtbau-Innovationen in Automobilbau, Luftfahrt, Bootsbau, Windenergie-Wirtschaft und im Bausektor. Organisiert wird die COMPOSITES EUROPE vom Messeveranstalter Reed Exhibitions in Kooperation mit dem europäischen Branchenverband EuCIA und der Wirtschaftsvereinigung Composites Germany, einem Zusammenschluss der Branchenverbände und Cluster AVK, CCeV, CFK-Valley Stade und VDMA AG Hybride Leichtbau Technologien.