Textination Newsline

from to
Zurücksetzen
191 Ergebnisse
Japans Maschinenbauer trotzen der Konkurrenz © mg-projects.at / pixelio.de
04.10.2016

BRANCHE KOMPAKT: JAPANS MASCHINENBAUER TROTZEN DER KONKURRENZ

Große Unternehmen haben das Ausland und die Digitalisierung im Visier

Tokio (GTAI) - Japans Maschinen- und Anlagenbauer rechnen wieder mit wachsenden Aufträgen. Eine Steigerung wird vor allem für das Auslandsgeschäft erwartet. Die leichte Geschäftsflaute von 2015 hatten sie kommen sehen. Allerdings gab es Ausnahmen beispielsweise die Robotertechnik. Die großen Firmen haben starkes Interesse am Thema Industrie 4.0. Dabei bieten sich Kooperationschancen für deutsche Unternehmen, auch auf Drittmärkten.

Der asiatische Raum bleibt oben auf der Agenda

Große Unternehmen haben das Ausland und die Digitalisierung im Visier

Tokio (GTAI) - Japans Maschinen- und Anlagenbauer rechnen wieder mit wachsenden Aufträgen. Eine Steigerung wird vor allem für das Auslandsgeschäft erwartet. Die leichte Geschäftsflaute von 2015 hatten sie kommen sehen. Allerdings gab es Ausnahmen beispielsweise die Robotertechnik. Die großen Firmen haben starkes Interesse am Thema Industrie 4.0. Dabei bieten sich Kooperationschancen für deutsche Unternehmen, auch auf Drittmärkten.

Der asiatische Raum bleibt oben auf der Agenda

Japans Konjunktur kommt nicht richtig in Schwung. Ein neues, im August geschürtes Stimuluspaket der Regierung soll für Aufschwung sorgen. Auf insgesamt 28,1 Bill Yen (rund 246,49 Mrd. Euro; Anfang September 2016: 1 Euro = 114 Yen) beläuft sich der "Schrittmacher", der zu etwa 25% direkt aus der Staatskasse finanziert wird. Die Investitionspläne der verarbeitenden Industrie sehen auch im Fiskaljahr 2016 (1.4. bis 31.3.) vielversprechend aus. Um 14,5% könnten sich diese gegenüber dem Vorjahr erhöhen, lautet das Ergebnis einer Umfrage der Development Bank of Japan (DBJ) vom Juli 2016.

Dies bestätigt eine Umfrage der Wirtschaftszeitung Nikkei mit 1.140 teilnehmenden Unternehmen. Diese wollen im Fiskaljahr 2016 zusammen Kapitalanlagen im Wert von 25,28 Bill. Yen tätigen. Das käme gegenüber den im Fiskaljahr 2015 vorgenommenen Investitionen einem Plus von 8,3% gleich. Wenn die Expansionspläne tatsächlich umgesetzt werden, wäre es das siebte Steigerungsjahr in Folge. Die Hersteller von Elektromaschinen verfolgen die ambitioniertesten Investitionspläne: 3,64 Bill. Yen, rund 9,4% mehr als im Vorjahr haben sie eingeplant.

Zwischenzeitlich mageres Auslandsgeschäft

Angaben des Branchenverbandes JSIM (Japan Society of Industrial Machinery Manufacturers) zufolge blieben die Bestelleingänge bei Industriemaschinen allerdings im Fiskaljahr 2015 hinter den Erwartungen zurück. Aufträge im Wert von knapp 5,50 Bill. Yen gingen ein. Das waren nahezu 10% weniger als noch im Vorjahr. Die Branchenexperten waren bereits im Vorfeld davon ausgegangen, dass insbesondere das Auslandsgeschäft nach dem außerordentlich erfolgreichen Jahr 2014 nachgibt. Für das Fiskaljahr 2016 erwarten die JSIM-Experten ein Plus von 4,6% auf 5,73 Bill. Yen.

Nicht mehr so positiv wie noch in den Vorjahren sieht die Lage im Werkzeugmaschinensegment aus. Laut Branchenverband JMTBA (Japan Machine Tool Builders´Association) waren die Auftragseingänge 2015 gegenüber dem Vorjahr um 11,4% rückläufig und erreichten rund 1,40 Bill. Yen. Dies wird mit Überkapazitäten im Ausland begründet. In der Tat waren es die Überseegeschäfte, die um 22,1% auf knapp 820 Mrd. Yen einbrachen, während im Inland noch ein Plus von 9,9% auf 579 Mrd. Yen registriert wurde. Mit Blick auf das 1. Quartal 2016 muss der Verband konstatieren, dass sich das Auslandsgeschäft noch nicht erholt hat. Um mehr als ein Viertel gingen die Bestellungen gegenüber der Vorjahresperiode zurück.

Der Inlandsmarkt gewinnt somit für Japans Maschinenbauer wieder an Bedeutung. Generell besteht bei lokalen Unternehmen ein Modernisierungsbedarf des teilweise veralteten Ausrüstungsbestands. Außerdem steht weiterhin der Wiederaufbau der Erdbebenregionen im Raum. Daneben gilt die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokyo als Quasigarant für Geschäftsaufträge aus dem Bausektor.

Bestelleingang nach Maschinenarten, Fiskaljahre 2014 bis 2016
(in Mrd. Yen, Veränderung in %)
  2014, total 1) 2015, total 2) 2016, total 3) 2016, domestic  2016, abroad Change 2016/15, total
Kesse, Turbinen 1.809 1.796 1.896 1.390 506 5,6
Bergbau 23 29 31 28 3 6,9
Chemie 4) 2.097 1.405 1.455 828 628 3,6
Tanks 30 47 56 26 30 18,7
Kunststoffverarbeitung 194 211 216 87 129 2,5
Pumpen 336 358 373 270 103 4,3
Konpressoren 267 267 274 136 138 2,5
Ventilatoren 28 28 30 25 5 8,6
Förderzeuge 355 400 433 282 150 8,3
Antriebstechnik 50 53 54 45 8 2,5
Metallverarbeitung 162 182 186 79 107 2,5
Sonstige 5) 725 703 725 535 189 3,1
Insgesamt 6.075 5.477 5.729 3.732 1.997 4,6

1) tatsächliche Ergebnisse; 2) vorläufig; 3) Prognose; 4) in Kategorie auch enthalten: Zellstoff- und Papiermaschinen, Kältemaschinen, Ausrüstungen zur Reinhaltung von Luft und Wasser; 5) unter anderem: Ausrüstungen zur Abfallbehandlung, Industriewaschmaschinen
Quelle: Japan Society of Industrial Machinery Manufacturers, Februar 2016

Eine hohe Bedeutung kommt für den Maschinen- und Anlagenbau in Japan dem Bereich der Umwelt- und Energietechnik zuteil. Auch wenn Reaktoren, die verschärfte Sicherheitsbestimmungen erfüllen, in den nächsten Jahren wieder ans Netz gehen dürften, werden erneuerbare Energien gepuscht werden. Darüber hinaus stehen intelligente Stromnetze (smart grids) im Fokus. Gerade in Feldern mit hoher Priorität, wie der Energie- und Umwelttechnik, punkten deutsche Anbieter mit innovativen Technologien und kundenspezifischen Lösungen.

Anknüpfungspunkte bei Industrie 4.0

Die Digitalisierung und damit Themen rund um die Industrie 4.0 beschäftigen die japanischen Maschinen- und Anlagenbauer mittlerweile intensiv. Im Juni 2015 wurde die "Industrial Value Chain Initiative (IVI)" ins Leben gerufen. Etwa 40 japanische Unternehmen gehören zu dieser Interessensgruppe - ebenso die deutschen Niederlassungen von Bosch und der Beckhoff Automation GmbH. Ende April 2016 unterzeichnete das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) mit dem japanischen Wirtschaftsministerium (Meti) ein Memorandum of Understanding (MoU) für gemeinsame Kooperationen in dem Bereich.
Maschinenhersteller aus dem Ausland sollten unter Kooperationsaspekten mit großem Geschäftsinteresse die internationalen Aktivitäten des japanischen Maschinen- und Anlagenbaus beobachten. Die japanischen, im Ausland erzielten Produktionsanteile sind nicht weit von der 40%-Marke entfernt, ermittelte Ende 2015 die Japan Bank for International Cooperation (JBIC). Daraus entstehen Chancen für Drittmarktgeschäfte, die nicht selten von den Mutterhäusern in Japan gesteuert werden.

Bei den Auslandsvorhaben steht die VR China nicht mehr so stark im Vordergrund wie bislang. Der Fokus richtet sich zunehmend auf die Asean-Staaten ("Association of Southeast Asian Nations"), wobei derzeit generell die Konjunkturentwicklung in den Schwellenländern kritisch beobachtet wird. Längerfristig steht Indien als Fertigungsstandort auf dem Plan.
Einzelne, große Unternehmen dominieren.

Vorläufigen Angaben des Branchenverbandes JMF (Japan Machinery Federation) zufolge stellten die japanischen Maschinenbauer im Fiskaljahr 2015 Industriemaschinen im Wert von rund 13,55 Bill. Yen her. Das waren 2% weniger als im Vorjahr. Von besonderer Bedeutung waren die Kategorien Kältemaschinen (1,98 Bill. Yen; 4,8%) sowie Ausrüstungen zur Herstellung von Halbleitern und Flachbildschirmen (1,61 Bill. Yen; 2,8%). Die Hersteller von Metallverarbeitungsmaschinen mussten einen Fertigungsrückgang gegenüber dem Vorjahr um 5,9% auf 1,18 Bill. Yen in Kauf nehmen. Wachstumsraten knapp über 10% werden seit einigen Jahren im Segment der Robotertechnik registriert.

Allgemein ist die Konzentration in den einzelnen Maschinensegmenten hoch. Nach Angaben des Yano-Wirtschaftsfor¬schungsinstituts entfielen beispielsweise im Fiskaljahr 2015 etwas mehr als zwei Drittel der NC-Fräsmaschinenerzeugung auf die drei Firmen Makino Milling, Okuma und OKK. Bei allgemeinen Metallbearbeitungsmaschinen kamen Amada, Kobe Steel und Kawasaki Hydromechanics (Tochterunternehmen von Kawasaki Steel) auf Marktanteile von etwa drei Vierteln. Andere wichtige Werkzeugmaschinenanbieter sind Yamazaki Mazak und Mori Seiki. Auch bei Bau-, Textil-, Verpackungs- oder Nahrungsmittelmaschinen beanspruchen die drei führenden Hersteller einen Anteil von wenigstens 60% der inländischen Produktion für sich.

Produktion nach ausgewählten Maschinen, Fiskaljahre 2014 bis 2016
(in Mrd. Yen, Veränderung in %)
  2014 1) 2015 2) 2016 3) Veränderung 2016/15
Kessel, Turbinen 1.433 1.193 1.127 1,9
Pumpen, Ventilatoren 440 486 498 2,5
Kompressoren 677 666 669 0,4
Förderzeuge 533 533 595 7,5
Robotertechnik 594 681 750 10,2
Antriebstechnik 419 413 418 1,2
Agrarmaschinen 456 444 422 -5,0
Metallverarbeitung 1.257 1.183 1.120 -5,4
Nahrungsmittelmaschinen 448 518 520 0,5
Kälzemaschinen 1.894 1.984 1.958 -1,3
Maschinen für die Produktion von Halbleitern und Flachbildschirmen 1.564 1.608 1.772 10,2
Maschinen insgesamt 13.838 13.554 13.784 1,7

1) tatsächliche Ergebnisse; 2) vorläufig; 3) Prognose
Quelle: Japan Machinery Federation (JMF), Juli 2016

Japan importiert teils aus eigener Auslandsfertigung

Die japanischen Importe von Maschinen und Ausrüstungen steigen weiter. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass ein Teil der Einfuhren auf die Auslandsfertigung lokaler Unternehmen zurückzuführen ist. Der größte Anteil an den Lieferungen aus dem Ausland entfällt auf die Kategorie Pumpen und Kompressoren. Auf der Basis von US$ erreichte diese Kategorie laut Comtrade-Datenbank der Vereinten Nationen 2015 rund 3,57 Mrd. US$. Das waren 6,5% weniger als im Vorjahr.

Etwas mehr als 30% der Lieferungen kamen aus der VR China; vermutlich zu nicht unerheblichem Anteil aus japanischer Produktion. Letzteres ist ebenfalls bei elektrischen Maschinen der Fall. Diese kamen laut Comtrade 2015 auf einen Importwert von etwas mehr als 55 Mrd. US$ (-8%). Mehr als ein Drittel davon entfiel auf die VR China; etwa ein Fünftel auf asiatische Schwellenländer. Deutschland fällt in der Einfuhrstatistik beispielsweise bei Werkzeug- sowie Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen besonders auf.

Die japanischen Ausfuhren spielen trotz der Produktionsverlagerung ins Ausland weiterhin eine Rolle. Im Jahr 2016 dürften sie unter dem wieder erstarkten Yen leiden. Außerdem macht sich die Konjunkturflaute in den asiatischen Schwellenländern zunehmend bemerkbar.

Einfuhr von Maschinen nach Japan (in Mio. Yen)
HS Warenbezeichnung 2014 2015 Davon aus Deutschland  (2015)
8429 bis 30, 8474, 8479.10 Bau- und Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen 41.275.5 48.946.3 4.699,8
8444 bis 49, 8451 bis 53 Textil- und Ledermaschinen 65.712.2 64.431.0 4.934,5
8439 bis 42, 8443.11 bis 19 Druck- und Papiermaschinen 43.089.1 43.239.5 15.835,5
8422.30 bis 40, 8437, 8438, 8479.20 Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen 38.155.9 49.887.9 11.197,5
8465, 8479.30 Holzbearbeitungsmaschinen 8.466.0 8.099.7 2.215,3
8477 Kunststoff- und Gummimaschinen 67.477.2 64.335.5 6.783,4
8413, 8414 Pumpen, Kompressoren 403.986.5 432.352.1 26.565,7
8425 bis 28 Fördertechnik 61.233.1 65.326.0 13.124,7
8456 bis 63 Werkzeugmaschinen zur Metallbearbeitung 93.513.9 111.394.1 26.701,5

Quelle: Japanische Zollstatistik

 
Geschäftspraxis

Relevante Bestimmungen für den Maschinen- und Anlagenbau in Japan liefern die folgenden Institutionen: Japan Customs, das Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI, ), das Center for Information on Security Trade Control, Japanese Standards Association, das Japanese Industrial Standards Committee, The Japan Accreditation Board for Conformity Assessment sowie die Japan External Trade Organization (JETRO). Die JETRO veröffentlichte im Februar 2010 den noch gültigen Bericht "Handbook for Industrial Products Import Regulations 2009", der die konkreten Einfuhrbestimmungen für einige Maschinenarten, vor allem für Werkzeug-, Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen, enthält.

Ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht stehen unter http://www.gtai.de/recht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen unter http://www.gtai.de/zoll zur Verfügung.

Internetadressen
Bezeichnung Internetadresse Anmerkungen
Germany Trade & Invest http://www.gtai.de/japan Außenhandelsinformationen für die deutsche Exportwirtschaft
AHK Japan http://japan.ahk.de Anlaufstelle für deutsche Unternehmen
Minstry of Economy, Trade and Industry http://www.meti.go.jp verantwortlich für Strategie und Planung des Industriemaschinenbaus und verwandter Zweige
Japan Machinery Federation http://www.jmf.or.jp Maschinenbau-Dachverband
Japan Society of Industrial Machinery Manufacturers http://www.jsim.or.jp Herstellerverband für Industriemaschinen
Japan Machine Tool Builders' Association http://www.jmtba.or.jp Herstellerverband für Werkzeugmaschinen
JIMTOF/Japan International Machine Tool Fair Tokyo Big Sight      http://www.jimtof.org größte und wichtigste Werkzeugmaschinemesse (alle zwei Jahre; nächster Termin 17.11.bis 22.11.16)


Die Reihe "Branche kompakt" liefert Analysen zu wichtigen Schlüsselbranchen der deutschen Exportwirtschaft. Weitere Länderberichte zum Maschinen- und Anlagenbau und zu weiteren Branchen sind unter http://www.gtai.de/branche-kompakt zu finden.
Ansprechpartner für den Maschinenbau: Roland Lorenz; E-Mail: roland.lorenz@gtai.de

 

Türkischer Staat pusht lahmende Konjunktur © Bildpixel/ pixelio.de
06.09.2016

TÜRKISCHER STAAT PUSHT LAHMENDE KONJUNKTUR

  • Niedrige Zinsen Und Staatliche Förderungen Sollen Konsum Und Investitionen Antreiben
  • Weniger Firmengründungen Und Ausländische Direktinvestitionen

Istanbul (GTAI) - Nach dem gescheiterten Putschversuch vom 15.7.16 will die türkische Regierung die Konjunktur stützen. Finanzielle Erleichterungen, staatliche Förderungen und eine Niedrigzinspolitik sollen Konsum und Investitionen stärken und die aufgekommene Verunsicherung in der Geschäftswelt beseitigen. Gleichzeitig soll die gesamtwirtschaftliche Sparquote erhöht und die Finanzierungsgrundlage für große Infrastrukturprojekte verbessert werden.

  • Niedrige Zinsen Und Staatliche Förderungen Sollen Konsum Und Investitionen Antreiben
  • Weniger Firmengründungen Und Ausländische Direktinvestitionen

Istanbul (GTAI) - Nach dem gescheiterten Putschversuch vom 15.7.16 will die türkische Regierung die Konjunktur stützen. Finanzielle Erleichterungen, staatliche Förderungen und eine Niedrigzinspolitik sollen Konsum und Investitionen stärken und die aufgekommene Verunsicherung in der Geschäftswelt beseitigen. Gleichzeitig soll die gesamtwirtschaftliche Sparquote erhöht und die Finanzierungsgrundlage für große Infrastrukturprojekte verbessert werden.

Das von der Regierung für 2016 angestrebte Wirtschaftswachstum von real 4,5% scheint inzwischen nicht mehr realistisch. Nach dem beeindruckenden Zuwachs von 4,8% im 1. Quartal 2016 rechnen auch Regierungsvertreter für den Rest des Jahres mit niedrigeren Zahlen, so dass für das Gesamtjahr ein Wachstum von etwa 3,0 bis 3,5% erzielt werden könnte.

Doch nicht nur der gescheiterte Putschversuch und die darauffolgenden innenpolitischen Verwerfungen beeinträchtigen die wirtschaftliche Entwicklung. Auch die in den vergangenen Monaten deutlich angestiegenen geopolitischen Risiken, die kriegerischen Auseinandersetzungen entlang der südöstlichen Grenze zu Syrien und Irak sowie die Bedrohung durch terroristische Anschläge drücken auf das Geschäftsklima.

Die Zahl der Firmengründungen geht bereits seit April 2016 zurück. Im Juli wurde mit einem Minus von über 34% gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres der vorläufige Tiefpunkt erreicht, wie die türkische Kammerunion TOBB (Türkiye Odalar ve Borsalar Birligi) bekannt gab.

Neugründung von Firmen
Monat 2015 2016

Änderung (%)

Januar 6.471 6.894 6,5
Februar 5.509 6.363 15,5
März 6.092 7.117 16,8
April 6.022 5.860 -2,7
Mai 5.635 5.422 -3,8
Juni 5.896 5.571 -5,5
Juli 4.760 4.760 -34,1
Januar bis Juli 40.385 40.363 -0,1

Quelle: Türkische Union der Industrie- und Handelskammern TOBB (http://www.tobb.org.tr)

"Maßgeschneiderte" staatliche Förderungen für Investoren

Trotz einer steigenden Inflation (Jahresanstieg der Verbraucherpreise Ende Juli 2016: 8,8%) senkt die türkische Zentralbank seit einigen Monaten in kleinen Schritten die Zinsen und sorgt für eine zunehmende Liquidität. Für Investoren plant die Regierung großzügige Subventionen. Die staatliche Investitionsförderung steht nach den Worten von Wirtschaftsminister Nihat Zeybekci vor grundlegenden Änderungen. Geplant seien "unbegrenzte, maßgeschneiderte und projektbezogene" Förderungen für bestimmte Branchen, die über die bisherigen Anreize weit hinausgingen.

In diesem Zusammenhang nannte Zeybekci die Metallurgie, die Petrochemie, die Pharmaindustrie sowie die Medizintechnik, darüber hinaus die erneuerbaren Energien und moderne Agrartechnologien. Neben umfangreichen Steuererleichterungen sollen die geplanten staatlichen Hilfen auch die Subventionierung der Gehälter von hochqualifizierten Beschäftigten, die kostenlose Zuteilung von Grundstücken, Zinszuschüsse und Energiekostenzuschüsse umfassen. Damit sollen vor allem internationale Investoren gewonnen und Hochtechnologieprojekte unterstützt werden.

Ausländische Direktinvestitionen im 1. Halbjahr 2016 eingebrochen

Die ausländischen Direktinvestitionen gingen nach Angaben des türkischen Wirtschaftsministeriums im 1. Halbjahr 2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 55% zurück. Im Jahr 2015 flossen netto insgesamt 16,9 Mrd. US$ und im Jahr 2014 rund 12,5 Mrd. $ in die Türkei. Davon wurden 5,3 beziehungsweise 4,2 Mrd. $ in Immobilien investiert.

Ausländische Direktinvestitionen in der Türkei ohne Immobilien (in Mio. US$)
Sektor/Branche 1.Halbjahr 2015  1.Halbjahr 2016  Veränderung (in %)
Landwirtschaft   5   24 380
Industrie  2.710 866 -68
Bergbau 185 17 -91
Produzierendes Gewerbe 1.445 607 -58
Lebensmittel, Getränke, Tabakwaren   257 171 -33
Textil und Bekleidung   399 21 -95
Leder und Lederwaren  2 8 300
Holz und Holzprodukte 0 1 -
Papier und Papierprodukte 4 20 400
Koks und raffinierte Erdölprodukte 500 11 -98
Chemische und pharmazeutische Produkte 69 136 97
Kautschuk- und Kunststoffprodukte   21 54 157
Nichtmetallische Mineralprodukte  - 23 -
Metalle und Metallprodukte   36 24 -33
Maschinen und Anlagen  5 20 300
Elektronische und optische Produkte   46 98 113
Kraftfahrzeuge   90 8 -91
Möbel   16 12 -25
Elektrizität, Gas  1.078 242 -78
Wasser, Abwasser, Abfallentsorgung   2 0 -100
Dienstleistungen  2.066 1.274 -38
Insgesamt   4.781 2.164 -55

Quelle: Türkisches Wirtschaftsministerium (Ekonomi Bakanligi, http://www.ekonomi.gov.tr)

Staatlicher Fonds zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten gegründet

Von besonderer Bedeutung für die zukünftige Finanzierung von großen Infrastrukturprojekten, vor allem im Verkehrssektor, ist das Gesetz Nr. 6741 vom 19.8.16 zur Gründung des Türkei-Vermögensfonds (Türkiye Varlik Fonu - Sovereign Wealth Fund). Das Gesetz, das im Staatsanzeiger Nr. 29813 am 26.8.16 verkündet wurde, regelt den Aufbau und die Betriebsregeln des neuen Fonds, der anfänglich aus dem Staatshaushalt und Privatisierungserlösen gespeist werden soll und mit einem Gründungskapital von 50 Mio. TL startet. Das Gesetz sieht die Gründung einer Aktiengesellschaft vor, die für Investitionen, Beteiligungen und andere Engagements des Fonds zuständig sein wird. Die Finanzmarktoperationen des Fonds sind laut Artikel 8 des Gesetzes Nr. 6741 von Steuern und Abgaben weitgehend befreit.

Vom neuen Türkei-Fonds verspricht sich die Regierung wichtige Finanzierungsbeiträge für laufende und anstehende Großprojekte. Dazu zählen der dritte internationale Flughafen in Istanbul und der geplante "Kanal Istanbul", der parallel zum Bosporus verlaufen soll. Der Fonds soll nach Vorstellungen der Regierung über die kommenden zehn Jahre einen jährlichen Beitrag von 1,5 Prozentpunkten zum realen Wachstum des BIP leisten. Wirtschaftsminister Zeybekci erwartet über den Fonds langfristig die Kontrolle von Vermögenswerten von rund 200 Mrd. $.

Schulden beim Staat lassen sich in Ratenzahlungen begleichen

Unternehmen, die finanziell unter Druck stehen, sollen mit dem Gesetz Nr. 6736 zur Neustrukturierung von öffentlichen Forderungen vom 3.8.16 entlastet werden. Dieses wurde nach Veröffentlichung im Staatsanzeiger Nr. 29806 zum 19.8.16 in Kraft gesetzt. Mit diesem Gesetz erhalten Firmen und Personen, die Schulden beim Finanzamt oder bei Sozialversicherungseinrichtungen haben, die Möglichkeit, ihre offenen Forderungen samt Versäumniszuschlägen in Ratenzahlungen innerhalb von 18 Monaten zu begleichen. Auf Forderungen bis zu jeweils 50 TL (1 Euro = 3,31 TL) verzichtet der Staat gänzlich. Die Schuldentilgung von Tourismusunternehmen, die 2016 fällig sind, wird laut Gesetz um ein Jahr verschoben.

Private Altersvorsorge für alle Arbeitnehmer soll Sparquote erhöhen

Um die landesweit niedrige Sparquote zu erhöhen, hat die türkische Regierung am 10.8.16 das Gesetz Nr. 6740 verabschiedet, das zum 1.1.17 in Kraft tritt (verkündet im Staatsanzeiger Nr. 29812 am 25.8.16). Mit diesem Gesetz zur Änderung des Gesetzes Nr. 4632 vom 28.3.01 über die freiwillige private Altersvorsorge werden zukünftig alle Arbeitnehmer im Alter von weniger als 45 Jahren und türkischer Staatsangehörigkeit "automatisch" in das System der privaten Altersvorsorge einbezogen. Allerdings haben die betroffenen Beschäftigten das Recht, innerhalb von zwei Monaten ab Einbeziehungsdatum ihren Verzicht zu erklären und aus dem System auszusteigen.

ISPO MUNICH 2017 © Messe München GmbH
23.08.2016

ISPO TEXTRENDS: TEXTILE TRENDS FÜR HERBST/WINTER 2018/19

  • Trend-Vorschau für Designer und Produktentwickler
  • Anmeldung für ISPO TEXTRENDS 2017 ab sofort möglich
Die ISPO beobachtet zusammen mit Trendexperten Einflüsse, Themen und Farben, die die Stoffneuheiten für Herbst/Winter 2018/2019 prägen. Aus diesem Ergebnis werden die Textilen Trends entwickelt. Diese sind richtungsweisend für die Arbeit von Designern und Produktentwicklern und geben umfassende Vorhersagen für zukünftige Trendentwicklungen. Drei Megatrends setzen auf neue Marktsegmente, modernste Funktionalität und das Thema Nachhaltigkeit. Unternehmen, die ihre Produkte bei ISPO TEXTRENDS präsentieren wollen, können sich ab sofort auf www.textrends.ispo.com registrieren. 
 
Die ISPO ist ein bekanntes Netzwerk für Innovationen.
  • Trend-Vorschau für Designer und Produktentwickler
  • Anmeldung für ISPO TEXTRENDS 2017 ab sofort möglich
Die ISPO beobachtet zusammen mit Trendexperten Einflüsse, Themen und Farben, die die Stoffneuheiten für Herbst/Winter 2018/2019 prägen. Aus diesem Ergebnis werden die Textilen Trends entwickelt. Diese sind richtungsweisend für die Arbeit von Designern und Produktentwicklern und geben umfassende Vorhersagen für zukünftige Trendentwicklungen. Drei Megatrends setzen auf neue Marktsegmente, modernste Funktionalität und das Thema Nachhaltigkeit. Unternehmen, die ihre Produkte bei ISPO TEXTRENDS präsentieren wollen, können sich ab sofort auf www.textrends.ispo.com registrieren. 
 
Die ISPO ist ein bekanntes Netzwerk für Innovationen. Im Bereich Textil bietet sie mit ISPO TEXTRENDS eine Plattform für innovative Stoffe und Komponenten. Ganz aktuell startete erstmals die Sommerausgabe erfolgreich auf der ISPO SHANGHAI. Vom 05. bis 08. Februar 2017 folgt die etablierte Winterausgabe von ISPO TEXTRENDS auf der ISPO MUNICH. Unternehmen, die ihre Produkte bei ISPO TEXTRENDS präsentieren wollen, können sich ab sofort auf www.textrends.ispo.com registrieren. Welche Produkte können ins Rennen geschickt werden? Entsprechen sie den Erwartungen der Juroren? Hier bieten die Textilen Trends einen ersten Anhaltspunkt und dienen den Teilnehmern als Leitfaden bei der Zusammenstellung ihrer Bewerbung. Die Textilen Trends berücksichtigen verschiedene Faktoren, vom Verbraucherverhalten bis hin zur globalen Wirtschaftslage. Außerdem Einflüsse von Film, Musik, oder Kunst auf die Industrie und ihre Produkte. Das Ergebnis sind drei Megatrends, die kommenden Trendfarben und fünf detaillierte Textiltrends. Die ISPO liefert damit einen exklusiven ersten Einblick in den Sportswear-Markt im Herbst/Winter 2018/2019.
 
Die Textilen Trends für Herbst/Winter 2018/2019 im Überblick
 
Megatrends – Opportunity Knocks, Perpetual Emotion, Infinite Act
Drei Megatrends beeinflussen im Herbst/Winter 2018/2019 das textile Angebot auch im Sportmarkt:
 
Opportunity Knocks ruft dazu auf neue Marktpotentiale anzuvisieren. Der Outdoor- und Activewear-Markt ist nicht mehr nur etwas für den Nischenmarkt. Es ist die Chance, die Angebotspalette erfolgreich zu erweitern.
 
Der Trend Perpetual Emotion stellt sich gutgelaunt und selbstbewusst gegen eine zunehmend bedrohlich und düster wirkende Welt. Im Vordergrund steht die Lust, die Grenzen auszuloten und höchste Funktionalität ohne Abstriche beim Stil zu bieten. Konsumenten erwarten modernste Funktionalität, verbesserten Komfort und ein noch nie dagewesenes Tragegefühl.
 
Infinite Act setzt auf den Nachhaltigkeitsgedanken kombiniert mit einer starken unternehmerischen Verantwortung gegenüber der Natur und den Mitarbeitern. Nanotechnologie und Bio-Mimikry bleiben weiterhin relevant, während die Hersteller von Funktionsstoffen und die chemische Industrie an ihrer Umweltverträglichkeit arbeiten.
 
Farbpalette Herbst/Winter 2017/18
 
Nach vorne gerichtet, optimistisch und zielstrebig sind die Farben der Herbst-/Winter-Saison 2018/19. In dieser Saison verschiebt sich die aktive Farbpalette hin zu einer etwas pudrigeren Erscheinung im Gegensatz zu den traditionell leuchtenden Bestseller-Tönen. Volles Rot und dunkle Beerentöne ergänzen angedachte Grün- und Orange-Nuancen und präsentieren so eine warme und doch frische Farbpalette, inspiriert von der Natur.
 
Textiltrends: Sensory, Allegiance, Myriad, Paragon, Transmutation
Fünf Textiltrends spiegeln verschiedene Einflüsse vom Konsumenten-verhalten bis hin zur globalen Wirtschaftslage wider.
 
Trend 1 – Sensory. Im Fokus steht die durch Passform, Haptik und Look verbesserte Performance. Die gebotene Funktionalität zeigt sich in Stoffen, Finishes, Trims und Accessoires. Das betrifft federleichte Base Layers bis hin zu supersofter Isolierung und multifunktionalen Outer Shells. Dabei verschieben sich die Grenzen von Technologie und Textilverarbeitung. 
 
Trend 2 – Allegiance. Dieser Trend vereint die Vorteile von Naturfasern mit der garantierten Performance hochentwickelter synthetischer Stoffe. Ergebnis ist ein gestiegenes Angebot an Hybridmischungen. Hersteller natürlicher und synthetischer Garne, Stofflieferanten und Produzenten von Finishes streben nach umweltverträglicheren Produkten und Herstellungsverfahren. Das beeinflusst auch den Look.
 
Trend 3 – Myriad. Dieser Trend richtet sich an extrem leichte Produkte, vollgepackt mit Multifunktionalität und ermöglicht es, viel gefragte Basics zu „Must haves“ der neuesten Generation aufzupeppen. Die Entwicklungen in diesem Bereich ermöglichen hochintelligente Produkte, die dem Träger eine neue Beweglichkeit und verbesserte Funktionalität bieten.
 
Trend 4 – Paragon. Paragon richtet sich an alle, die in Wintersportdisziplinen Bestleistungen anstreben – die Stoffe, Trims und Accessoires sorgen für eine gewinnversprechende Performance. Protektions-Aspekte finden sich von der Kernstabilität und reflektierenden Elementen bis hin zu Reißfestigkeit und Stoßdämpfung.
 
Trend 5 – Transmutation. Dieser Trend bringt Stoffe und Trims hervor, die sich verschiedenen Situationen anpassen, insbesondere durch vom Metamorphismus inspirierte Drucke und Garnkombinationen. Visuell und strukturell anregend, buhlen die Produkte in diesem Sektor um Aufmerksamkeit in Szenerien zwischen Hochleistungsperformance und Spaß mit Glamourfaktor.
 
Unternehmen, die ihre Produkte bei ISPO TEXTRENDS präsentieren wollen, können sich ab sofort auf www.textrends.ispo.com registrieren. Die Anmeldefrist endet am 30. Oktober 2016. Anschließend prüft eine internationale Fachjury alle Einsendungen. Die ausgewählten Materialien werden im Rahmen der ISPO MUNICH 2017 in Halle C2 ausgestellt.
 
Über die besten Stoffe und Komponenten zur Herstellung von Sportbekleidung informiert die aktuelle ISPO TEXTRENDS App, erhältlich im ISPO SHOP.
 
Weitere Informationen zu ISPO TEXTRENDS finden Sie unter www.textrends.ispo.com und auf Facebook: www.facebook.com/ispomunich
 
Mehr Informationen zu den Textilen Trends auf Anfrage bei: stephanie.ledru@pascher-heinz.com
© Jerzy Sawluk / pixelio.de
28.06.2016

RUSSISCHE REGIERUNG LEGT ENTWICKLUNGSPROGRAMM BIS 2025 FÜR DIE TEXTILINDUSTRIE AUF

  • Antikrisenplan stellt Finanzhilfen von fast 1,5 Mrd. Rubel in Aussicht

Moskau (GTAI) - Die russische Regierung beschloss im Frühjahr 2016 eine "Strategie für die Entwicklung der Leichtindustrie bis zum Jahr 2025" und ein "Föderales Programm zur Unterstützung der Unternehmen der Leichtindustrie" (Antikrisenplan). Damit sollen die russischen Textilbetriebe in der Krise gestützt werden. Ziel des Ministeriums für Industrie und Handel ist es, den Anteil inländischer Hersteller am Bekleidungsmarkt von aktuell 25% auf 50% im Jahr 2025 zu verdoppeln.

  • Antikrisenplan stellt Finanzhilfen von fast 1,5 Mrd. Rubel in Aussicht

Moskau (GTAI) - Die russische Regierung beschloss im Frühjahr 2016 eine "Strategie für die Entwicklung der Leichtindustrie bis zum Jahr 2025" und ein "Föderales Programm zur Unterstützung der Unternehmen der Leichtindustrie" (Antikrisenplan). Damit sollen die russischen Textilbetriebe in der Krise gestützt werden. Ziel des Ministeriums für Industrie und Handel ist es, den Anteil inländischer Hersteller am Bekleidungsmarkt von aktuell 25% auf 50% im Jahr 2025 zu verdoppeln.

In der russischen Leichtindustrie stellen 14.000 Firmen (davon 200 Großbetriebe) Bekleidung, Textilien, Schuhe und Lederwaren her, so das Ministerium für Industrie und Handel. Diese erwirtschaften einen Umsatz von jährlich 270 Mrd. Rubel. Davon sind 653 große und mittlere sowie 4.000 kleine Unternehmen in der Garn- und Textilindustrie tätig. Weil Kaufkraft und Nachfrage der Verbraucher gesunken sind, drosselte die Leichtindustrie ihre Produktion 2015 um 12%.

Um den Bekleidungs- und Textilbetrieben mehr Sicherheit zu geben, beschloss die russische Regierung im Frühjahr 2016 eine "Strategie für die Entwicklung der Leichtindustrie bis zum Jahr 2025" und ein "Föderales Programm zur Unterstützung der Unternehmen der Leichtindustrie" (Antikrisenplan). Ziel des Ministeriums für Industrie und Handel ist es, den Anteil inländischer Hersteller am Bekleidungsmarkt von aktuell 25% auf 50% im Jahr 2025 zu verdoppeln. In diesem Zusammenhang sollen bis zu 330.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen.

Antikrisenplan stellt Subventionen von 1,475 Mrd. Rubel in Aussicht
Im Antikrisenplan werden Finanzhilfen von 1,475 Mrd. Rubel in Aussicht gestellt. Damit soll insbesondere den Herstellern von Schuluniformen und Kinderbekleidung sowie Textilfabriken, die Staatsaufträge erfüllen, geholfen werden. Die finanzielle Unterstützung umfasst: Subventionen für die Produzenten von Schuluniformen für die unteren Klassen aus russischen Kammgarnstoffen (600 Mio. Rubel), Subventionen für Betriebsmittelkredite als Unterstützung zum Einkauf von Rohmaterialien (800 Mio. Rubel), Subventionen für Investitionskredite zur technischen Umrüstung von Unternehmen (75 Mio. Rubel).

Als Teil des Entwicklungsprogramms für die Leichtindustrie wird eine eigene Entwicklungsbank für die Textil- und Bekleidungsindustrie gegründet - nach dem Vorbild der Rosselchosbank. Das bislang auf Landwirtschaft spezialisierte staatliche Leasingunternehmen Rosagroleasing soll die technische Modernisierung der Textil- und Bekleidungsbetriebe finanziell begleiten. Zusätzlich verbietet die Regierungsverordnung Nr. 791 in der Fassung vom 17.02.2016 auf allen drei Verwaltungsebenen (föderal, regional, kommunal) öffentliche Beschaffungen von Textilien und Bekleidungen aus Importen, wenn es dafür Angebote inländischer Hersteller gibt.

Industrieparks und -cluster für die Leichtindustrie entstehen
Außerdem werden zwei Industrieparks für die Bekleidungs- und Textilindustrie eingerichtet - in den Gebieten Iwanowo und Leningrad. Daneben bildet sich ein regionaler Cluster der Leichtindustrie im Gebiet Tscheljabinsk im Süd-Ural. Der Fonds zur Entwicklung der russischen Industrie fördert Investitionsprojekte mit zinsvergünstigten Krediten, beispielsweise das Projekt von Praimteks (Primetex) im Gebiet Iwanowo zur Produktion von Textilien unter Nutzung digitaler Textildrucker (Kredit: 466 Mio. Rubel).

Ferner sollen die einheimischen Hersteller von Bekleidung und Schuhen künftig Zugang zum Förderinstrumentarium der föderalen Gesellschaft für die Entwicklung von kleinen und mittleren Unternehmen bekommen. Kritiker bemängeln, dass die Subventionen bislang nur die großen Unternehmen erreichen und dabei vor allem Unternehmen, die mit Staatsaufträgen arbeiten.

Ausbau der Kapazitäten für Chemiefaser
Exportchancen sieht das Industrieministerium bei Kunstfasern. Im Textilcluster Iwanowo (http://invest-ivanovo.ru/data/prog.pdf) entsteht mit öffentlichen Zuschüssen ein Chemiefaserwerk, das ab 2018 die Produktion aufnehmen soll. Damit stünden 250.000 jato Chemiefaser zusätzlich zur Verfügung. Bislang produzieren die beiden Hersteller Komitex und Wladimirski Polyefir zusammen 33.000 jato Kunstfaser. Viskose wird aktuell in Russland überhaupt nicht erzeugt. Bei Polyester beträgt der Importanteil 74% und bei Polyamid 88%.

Die Kunstfasern könnten künftig an BTK textil und andere Abnehmer geliefert werden. Der Produktionskomplex von BTK textil in der Stadt Schachty im Gebiet Rostow wurde im Juni 2015 eingeweiht. Das Unternehmen stellt Hightech-Textilien und Trikotagen aus synthetischen Fasern her. Daraus werden Berufs-, Sport- und Skibekleidung genäht. BTK textil hat Kapazitäten zur Produktion von etwa 12 Mio. qm Stoff pro Jahr, sagt Generaldirektor Sergej Bazoev. Noch kauft BTK textil die synthetischen Fasern und Fäden überwiegend in Asien. Das könnte sich bald ändern. Die BTK Gruppe ist der größte russische Hersteller von Männerbekleidung und Uniformen.

Eine neue Produktionsstätte in Russland zu errichten ist nicht so einfach: Maschinen aus einheimischer Herstellung gibt es nicht und importierte Technik hat sich wegen der Rubelabwertung stark verteuert. So stammt die Technik von BTK textil zur Herstellung, Imprägnierung oder Beschichtung der Stoffe und zum Nähen der Bekleidung (insgesamt 250 Einheiten) aus Italien, Dänemark, Deutschland, der Schweiz und Frankreich. Langfristige Kredite über 8 bis 12 Jahre sind nicht erhältlich und wenn nur zu hohen Zinssätzen. Die mangelnde Vielfalt an Technologien und Materialien (das Anlegen umfangreicher Stoff- und Zubehörlager ist zu teuer) bleibt das Hauptproblem für russische Textilbetriebe. Deshalb ist die Zahl der neuen Projekte in der Leichtindustrie bislang überschaubar.

Russische Föderation - Produktion von Textilien und Bekleidung (Veränderung in %)
Warenbezeichnung   2015 Veränderung 2015/2014
Baumwollfaser (Mio. Rollen( 111,0 4,4
Kunstfaser (Mio. Rollen) 66,0 -4,5
Stoffe (Mio. qm) 4.542 14,7
.davon aus:    
.Naturseide (1.000 qm) 253,0 31,8
.Wolle (1.000 qm) 9.262,0 -20,9
.Leinen 25,9 -26,6
.Baumwolle 1.176,0 -4,5
.Kunstfaser 237,0 14,2
Stoffe aus anderen Materialien 3.084,0 25,1
Stoffe mit Kunststoffimprägnierung (Mio. qm) 32,3 14,6
Bettwäsche (Mio. Stück) 59,8 -9,6
Teppiche (Mio. qm) 22,6 -3,7
Wirkware (1.000 t) 14,2 29,8
Strümpfe (Mio. Paar) 199 -5,6
Mäntel (1.000 Stück) 989 -22,1
Gefütterte Jacken (1.000 Stück) 1.887 -45,4
Anzüge (1.000 Stück) 4.690 -12,6
Herrensakkos und Blazer (1.000 Stück) 870 14,1
Damenmäntel mit Pelzoberteil (Stück) 5.543 -46,1
Kleidung aus Kunstpelz (1.000 Stück) 24,5 21,0
Uniformen und Berufsbekleidung (Mio. Stück) 20,7 -8,2
Arbeits- und Schutzbekleidung (Mio. Stück) 99,8 14,6
Overalls (1.000 Stück) 733 -62,4

Quelle: Rosstat 2016

Russische Föderation - Produktion von Textilien und Bekleidung (Veränderung in %)
Warenbezeichnung 1. Quartal 2016 Veränderung
1. Quartal 2016 / 1. Quartal 2015
Nähgarne aus synthetischen und synthetischen Fasern (Mio. Rollen)   14,0 -0,6
Stoffe (Mrd. qm) 1,2 23,3
Bettwäsche (Mio. Stück) 14,7 -7,7
Gestrickte Strümpfe (Mio. Paar) 55,4 34,0
Trikotagen (Mio. Stück) 24,8 -6,0
Berufsbekleidung, Uniformen (Mio. Stück) 31,1 11,2
Mäntel (1.000 Stück) 269 9,1

Quelle: Rosstat 2016


Kontaktanschriften:
Ministerium für Industrie und Handel

Abteilung für Leichtindustrie
Denis Klimentewitsch Pak, Direktor der Abteilung
109074 Moskau, Kitajgorodskij proesd 7
Tel.: 007 495/632 8004 (Sekretariat), Fax: -632 88 65
E-Mail: dgrvt@minprom.gov.ru, Internet: http://minpromtorg.gov.ru

(Unter-)Abteilung Leichtindustrie: Leiterin: Irina Alekseewna Iwanowa,
Tel.: -632 87 31, -346 04 73; E-Mail: ivanovaia@minprom.gov.ru
Internet: http://minpromtorg.gov.ru/ministry/dep/#!9&click_tab_vp_ind=1
"Strategie für die Entwicklung der Leichtindustrie bis zum Jahr 2025"
http://www.kptf.ru/images/company/Presentation.pdf (Präsentation zur Strategie)
http://minpromtorg.gov.ru/docs/#!strategiya_razvitiya_legkoy_promyshlennosti_rossii_na_period_do_2025_goda (Text der Strategie und des Maßnahmenplans)

Russische Union der Unternehmer der Textil- und Leichtindustrie
107023 Moskau, uliza Malaja Semenowskaja 3
Tel.: 007 495/280 15 48, Fax: -280 10 85
E-Mail: info@souzlegprom.ru, Internet: http://www.souzlegprom.ru

 

TEXCARE INTERNATIONAL 2016 © Foto: Jens Liebchen / Messe Frankfurt GmbH
21.06.2016

TEXCARE INTERNATIONAL SCHLIESST MIT NEUEM SPITZENWERT BEI INTERNATIONALITÄT

  • Fachbesucher hoch zufrieden mit größerem und umfangreicherem Angebot der Weltleitmesse
  • Aussteller und Besucher schätzen die Wirtschaftslage sehr gut ein
Die Texcare International schließt mit einem Plus von zehn Prozent mehr ausländischen Besuchern. Insgesamt blieb die Fachbesucherzahl stabil – von den 15.700 Besuchern (2012: 15.650 aus 101 Ländern) kamen knapp 9.000 (2012: 8.045) von außerhalb Deutschlands zur Weltleitmesse vom 11. bis 15. Juni 2016 nach Frankfurt – das entspricht einem Auslandsanteil von 57 Prozent. Die Besucher reisten aus 112 Ländern zur Texcare International, um sich an den Ständen über neue Produkte zu informieren. Zu den Top-Besucherländern neben Deutschland gehören unter anderem Italien, Frankreich, die Niederlande, Belgien, Spanien, Großbritannien, Schweiz Dänemark, Österreich und Polen.
  • Fachbesucher hoch zufrieden mit größerem und umfangreicherem Angebot der Weltleitmesse
  • Aussteller und Besucher schätzen die Wirtschaftslage sehr gut ein
Die Texcare International schließt mit einem Plus von zehn Prozent mehr ausländischen Besuchern. Insgesamt blieb die Fachbesucherzahl stabil – von den 15.700 Besuchern (2012: 15.650 aus 101 Ländern) kamen knapp 9.000 (2012: 8.045) von außerhalb Deutschlands zur Weltleitmesse vom 11. bis 15. Juni 2016 nach Frankfurt – das entspricht einem Auslandsanteil von 57 Prozent. Die Besucher reisten aus 112 Ländern zur Texcare International, um sich an den Ständen über neue Produkte zu informieren. Zu den Top-Besucherländern neben Deutschland gehören unter anderem Italien, Frankreich, die Niederlande, Belgien, Spanien, Großbritannien, Schweiz Dänemark, Österreich und Polen. Außerhalb Europas zählen die USA, Japan, Australien, die Vereinigten Arabischen Emirate, China und Indien zu den größten Besuchernationen der Textilpflegemesse. Insgesamt ist der Anteil der ausländischen Besucher von außerhalb Europas von 15 auf 22 Prozent gestiegen. Das größte außereuropäische Wachstum kommt aus Argentinien und Kasachstan. Im Inland ist der Markt weiterhin geprägt von anhaltender Konsolidierung und Konzentration.
 
Insgesamt 319 Aussteller aus 28 Ländern (2012: 262 Aussteller aus 26 Ländern) –  über 20 Prozent mehr als vor vier Jahren – zeigten über fünf Tage hinweg ihre Hightech-Lösungen und Innovationen für Wäschereien, Textilreinigungen und den Textilservice. Auch der Anteil der ausländischen Aussteller erreicht mit 68 Prozent einen neuen Bestwert. Auf 30 Prozent mehr Fläche und erstmals in zwei Hallen präsentierten die Hersteller ein umfangreicheres Angebot, vor allem in den Produktgruppen Textilien sowie IT. Im Mittelpunkt der Präsentationen der Aussteller stand die Vernetzung aller Prozesse im Sinne von Industrie 4.0. Innovationen zur berührungslosen Wäscheerfassung, zur Visualisierung aller Prozesse in Echtzeit, zu intelligenten Aufbewahrungssystemen sowie zum Einsatz von Robotertechnologie setzten Impulse für den nachhaltigen Umbau zur „Smart Laundry“.

Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäfts-führung der Messe Frankfurt: „Die Stimmung auf der Texcare International 2016 war hervorragend. Das Wachstum aus dem Ausland hat die Stellung der Texcare International als Weltleitmesse gestärkt. Die Top-Entscheider aus aller Welt reisten nach Frankfurt, um auf der Messe Geschäfte abzuschließen und neue Kunden zu gewinnen.“ Erneut gestiegen ist die Entscheidungskompetenz der Besucher: Über 60 Prozent gaben an, dass sie im Unternehmen über Einkaufskompetenz verfügen.

Insgesamt 84 Prozent der Aussteller bestätigten, dass sie ihre Messeziele erreicht haben, vor allem angesichts abgeschlossener Verkäufe, gefüllter Orderbücher und zahlreicher neuer internationaler Kontakte. Elgar Straub, Geschäftsführer des VDMA Bekleidungs- und Ledertechnik: „Die Erwartungen der Aussteller an die Texcare International wurden bei weitem übertroffen. Die große Internationalität der Besucher zeigt das weltweit große Interesse und den Bedarf an neuen, zukunftsweisenden Technologien. Insbesondere Themen wie Industrie 4.0 und die fortschreitende Digitalisierung standen im Fokus der Messe.“

Dass die Branchenkonjunktur sehr gut sei, sagten 89 Prozent der Aussteller. Das sind drei Prozent mehr als vor vier Jahren. Auch die Besucher stimmten dieser Einschätzung mit 89 Prozent zu.

Mit 98 Prozent sehr zufrieden zeigten sich die Besucher mit dem Produktangebot der Weltleitmesse. Andreas Schumacher, Geschäftsführer des Deutschen Textilreinigungs-Verbands führt aus: „Wir sind hochzufrieden mit dem Verlauf der Texcare. Das Feedback von Ausstellern und Messebesuchern war durchweg sehr positiv. Die Möglichkeit, sich neben dem Besuch der Ausstellerstände noch auf dem Texcare Forum zu wichtigen Themen der Branche auszutauschen, wurde sehr gut  angenommen. Der DTV-Stand selbst war zudem ein willkommener Treffpunkt zum direkten Austausch mit unseren Mitgliedern und Förderern. Besonders gefreut hat uns, dass unser Rahmenprogramm mit Modenschau und Bügelwettbewerb beim Publikum so gut ankam.“

Insgesamt konnten die Fachbesucher aus aller Welt die Trends in der Branche erkennen und sich einen sehr guten Eindruck über die Leistungsfähigkeit der Hersteller machen. Auch die Events der Texcare International stießen auf große Resonanz, besonders die Vorträge im Texcare Forum, die von über 1.000 Teilnehmern verfolgt wurden. Die Unterteilung in die Thementage Ausbildung und Karriere, innovative Textilien, Nachhaltigkeit und Industrie 4.0 wurden sehr gut angenommen.

Ein Highlight der Texcare International war die Modenschau. Hersteller präsentierten ihre Kollektionen und zeigten Trends in Farbe, Form und Funktion bei Arbeitsbekleidung für Industrie, Gesundheitswesen sowie Gastronomie. Auch der Bügelwettbewerb, der erstmals zur Messe stattfand, bot den Teilnehmern die Möglichkeit, sich zu messen und das eigene Können zu präsentieren.

Die nächste Texcare International findet vom 20. bis 24. Juni 2020 in Frankfurt am Main statt, die nächste Texcare Asia im Herbst 2017.
 
Weitere Informationen zur Texcare International unter www.texcare.com.
Folgen Sie der Texcare auf Social Media-Kanälen unter:
www.texcare.com/twitter
www.texcare.com/facebook
 
Ägyptens Textilverarbeiter investieren auch in harten Zeiten © Rainer Sturm/ pixelio.de
19.04.2016

ÄGYPTENS TEXTILVERARBEITER INVESTIEREN AUCH IN HARTEN ZEITEN

  • Konkurrenzdruck erfordert Modernisierungen
  • Rückläufige Exporte aufgrund von Energie- und Devisenmangel

Kairo (gtai) - Ägypten verfügt mit einer vertikal integrierten Textil- und Bekleidungsindustrie über eine starke Basis. Zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit sind aber modernere Ausrüstungen und innovative Produkte erforderlich. Auch die Kooperation mit lokalen Zulieferern ist ausbaufähig. Regierungspläne sehen zwei neue Textilindustriezonen vor. Die Importe von Textil- und Ledermaschinen lagen in den ersten drei Quartalen 2015 bei 135 Mio. US$. Davon entfielen 17% auf deutsche Lieferungen. 

  • Konkurrenzdruck erfordert Modernisierungen
  • Rückläufige Exporte aufgrund von Energie- und Devisenmangel

Kairo (gtai) - Ägypten verfügt mit einer vertikal integrierten Textil- und Bekleidungsindustrie über eine starke Basis. Zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit sind aber modernere Ausrüstungen und innovative Produkte erforderlich. Auch die Kooperation mit lokalen Zulieferern ist ausbaufähig. Regierungspläne sehen zwei neue Textilindustriezonen vor. Die Importe von Textil- und Ledermaschinen lagen in den ersten drei Quartalen 2015 bei 135 Mio. US$. Davon entfielen 17% auf deutsche Lieferungen. 

Die Situation der Textil- und Bekleidungsindustrie in Ägypten bietet reichlich Stoff sowohl für Optimisten als auch für Schwarzmaler. Technische Modernisierungen der Betriebe und eine Fokussierung auf Produkte mit höherer Wertschöpfung bieten Chancen. Potenzial hat auch eine bessere Verzahnung der Fertigungsstufen. Hierzu gehören Webanlagen und Wäschereien für Jeansstoff, Spinnereien und Webereien. Als ausbaufähige Produktgruppen gelten Unterwäsche, hochwertige Strickwaren und Stoffe. So könnten die Vorteile Ägyptens besser zur Geltung kommen. Dazu zählen eine günstige geografische Lage, die Nähe zu wichtigen Absatzmärkten und eine Vielzahl von Handelsabkommen. Laut der American Chamber of Commerce liefern ägyptische Hersteller bereits Bekleidung für internationale Marken wie Calvin Klein, Disney, Gap, Timberland und Zara.

Den Chancen stehen jedoch etliche Schwierigkeiten gegenüber. Auch die Textil- und Bekleidungsbranche wurde von der Energiekrise und dem Devisenmangel getroffen. Viele Unternehmen verfügen nur über eine geringe Liquidität. Forschung und Entwicklung kommen seit Jahren zu kurz, obwohl es auch positive Beispiele innovativer Firmen gibt. Viele Produzenten mussten in den letzten Jahren schließen. Aufgrund der Risiken im Sektor halten sich Banken bei der Kreditvergabe zumeist zurück.

Besonders notwendig wären moderne Technologie und Produktinnovationen angesichts des Konkurrenzdrucks aus dem Ausland. Das vergleichsweise geringe Lohnniveau in Ägypten ist höher als bei asiatischen Wettbewerbern. Daraus erwachsen Probleme hinsichtlich der Exportchancen und auch mit Blick auf den inländischen Absatzmarkt. Hier gewinnt Importware an Boden, zumal ägyptische Hersteller in den vergangenen Jahren Preise angehoben haben. Als Verstärker wirken der relativ hohe Außenwert des ägyptischen Pfundes und die Inflationsrate von dauerhaft rund 10%.   

Der Kostendruck erschwert es den Fabriken, gut ausgebildete Arbeitnehmer anzuziehen, was sich auch in einer hohen Fluktuation ausdrückt. Mehrfach legten seit 2008 Streiks Produktionsstätten lahm. Branchenexperten beklagen ein niedriges Ausbildungsniveau und mangelnde Effizienz. Eine Gegenmaßnahme der Unternehmen sind Kurse für ihre Mitarbeiter.

Lokaler Anbau deckt nicht den Baumwollbedarf der Textilhersteller

Obwohl in Ägypten im großen Stil Baumwolle angebaut wird, passen die Sorten nicht zum Bedarf der meisten lokalen Spinnereien. Das Land ist berühmt für hochwertige, weiche und haltbare langstapelige Baumwolle, während die Fabriken mittlerweile kurz- und mittelstapelige Baumwolle nachfragen. Die Exporte sehen sich starker Konkurrenz seitens der US-amerikanischen Pima-Baumwolle gegenüber. Ägyptische Textil- und Bekleidungsunternehmen importieren hingegen meistens ihren Rohstoff, vor allem aus Griechenland, den USA, Burkina Faso und Benin. Im Ergebnis wird hochwertige Rohbaumwolle exportiert und nicht wertschöpfungsintensiv im Inland verarbeitet, während knappe Devisen in den Import ausländischer Baumwolle fließen.

Für Unruhe in der Branche sorgen kurzfristige gesetzgeberische Veränderungen. So wurde im Sommer 2015 der Import von Baumwolle verboten, nach einer Woche jedoch wieder erlaubt. Inländische Baumwollfarmer leiden besonders unter dem Subventionsabbau, der den Anbau selbst und Düngemittel betrifft. Zahlreiche Bauern weichen auf andere Feldfrüchte aus, da sich Baumwolle oft nicht mehr rechnet und hohe Lagerbestände aufgelaufen sind.

Ägypten verfügt über eine vertikal integrierte Textil- und Bekleidungsindustrie. Diese steht für etwa 25% der Industrieproduktion des Landes und ebenfalls ein Viertel der Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe. Die größte Produktgruppe ist Bekleidung, außerdem spielen Stoffe sowie Filamentgarn und -fasern eine wichtige Rolle. Etwa 50 bis 60% der Spinnerei-, Weberei- und Falzkapazitäten befinden sich in öffentlicher Hand, während Privatunternehmen zu 90% die Bekleidungsproduktion dominieren. Regionale Schwerpunkte sind der Großraum Kairo, das Nildelta und Alexandria. Im Februar 2015 zählte die General Authority for Investment and Free Zones 4.594 Textil- und Bekleidungsunternehmen mit Gesamtinvestitionen von knapp 6 Mrd. US$. Davon entfielen 4.399 auf das Inland und 196 auf spezielle Freizonen.

Große Textil- und Bekleidungshersteller in Ägypten (Auswahl)
Name      Internetadresse
Abo El Sebaa Weaving Company http://abo-elsebaa.com
Al-Arafa Investment and Consulting http://arafaholding.com  
Alexandria Spinning & Weaving Co. (SPINALEX) http://spinalex.com  
Chourbagi Moderne for Clothing and Textiles S.A.E. "Charmaine" http://www.charmaine.com.eg
Egyptian Spinning & Weaving Company (ESW)   http://egyptianspinning.com  
El-Nasr Clothes and Textiles (KABO) http://www.kabo.com.eg
Misr Spinning and Weaving (El Mahala el Kobra)    http://www.misrhelwantextile.com
Oriental Weavers http://www.orientalweavers.com

Quellen: Invest in Egypt, Recherchen von Germany Trade & Invest

Schwächere Exportergebnisse für Textilien und Bekleidung in 2015

Mit einem Exportvolumen von zuletzt knapp 2,7 Mrd. US$ in 2014 stellen Textilien und Bekleidung das viertwichtigste Ausfuhrgut Ägyptens. Auf der Basis der ersten neun Monate 2015 ist allerdings ein schwächeres Jahresergebnis als 2014 zu erwarten. Größte Zielmärkte sind mit weitem Abstand die EU und die USA.

Ägyptische Exporte von Textilien und Bekleidung (HS 52, 54, 55, 57 und 60-63; in Mio. US$)
2013 2014 2015
2.843 2.695 1.848

*) Januar bis Ende September // Quelle: UN Comtrade

Allen Widrigkeiten zum Trotz investieren die ägyptischen Textil- und Bekleidungsunternehmen weiterhin in ihre Ausrüstungen. ESW kündigte im September 2015 an, acht Tochterunternehmen circa 19 Mio. US$ für reaktivierte und neue Produktionslinien zur Verfügung zu stellen. Die tschechische Pegas Nonwovens hat eine weitere Fertigungsanlage für ihr ägyptisches Werk in Auftrag gegeben. Die Importe von Textil- und Ledermaschinen aus Deutschland sind stabiler als die gesamten Einfuhren. Nach den ersten drei Quartalsergebnissen steht fest, dass die deutschen Lieferungen 2015 höher als 2014 ausfallen werden.

Einfuhr von Textil- und Ledermaschinen nach Ägypten (HS 8444-49 und HS 8451-53; in Mio. US$)
Land 2013 2014 2015
Importe gesamt 203,6 151,6 135,0
davon aus Deutschland 27,2 22,3 22,9

*) Januar bis Ende September
Quelle: UN Comtrade

Die ägyptische Regierung hat angekündigt, zwei Industriezonen für Textilien in Borg El Arab und der 6th of October City bei Kairo aufzubauen. Im August 2015 führte die chinesische Gondong Group erste Gespräche über eine mögliche Investition in Ägypten.

Internetadressen

Cotton Research Institute
Internet: http://www.arc.sci.eg
Egyptian Textile Development Association
Internet: http://www.etda-egypt.org
Egy Stitch & Tex (internationale Ausstellung in Kairo)
Internet: http://www.egystitchandtex.com
Industrial Development Authority
Internet: http://www.ida.gov.eg
Industrial Modernisation Centre
Internet: http://www.imc-egypt.org
Industrial Union of Garments - Chamber of Textiles Industries
(im Dachverband Federation of Egyptian Industries)
Internet: http://www.fei.org.eg
Home Textile Export Council
Internet: http://www.egyptianhometextiles.org
National Research Center (mit Textile Industries Division)
Internet: http://www.nrc.sci.eg
Ready Made Garments Export Council
Internet: http://www.rmgec-egypt.com
Textile Export Council
Internet: http://www.textile-egypt.org

SARD Anwendung Haltbare Kennzeichnung mit Lanthanoidbasierter Sicherheitssubstanz ©wederundgut AG
05.04.2016

HALTBARE KENNZEICHNUNG MIT LANTHANOID-BASIERTER SICHERHEITSSUBSTANZ

  • Fälschungssichere Markenmode durch waschbares Echtheitszertifikat

2014 beschlagnahmte der deutsche Zoll etwa 1,3 Mio. gefälschte Kleidungsstücke und Zubehör im Wert von 10,94 Mio. Euro. Insbesondere Brands leiden unter Produktpiraterie und versuchen, ihre Mode mit Hilfe verschiedenster Maßnahmen, wie etwa Hologrammetiketten oder speziellen Nähgarnen, zu schützen – bislang mit mäßigem Erfolg, denn professionelle Fälscher können auch diese Markierungen meist überzeugend nachmachen.

  • Fälschungssichere Markenmode durch waschbares Echtheitszertifikat

2014 beschlagnahmte der deutsche Zoll etwa 1,3 Mio. gefälschte Kleidungsstücke und Zubehör im Wert von 10,94 Mio. Euro. Insbesondere Brands leiden unter Produktpiraterie und versuchen, ihre Mode mit Hilfe verschiedenster Maßnahmen, wie etwa Hologrammetiketten oder speziellen Nähgarnen, zu schützen – bislang mit mäßigem Erfolg, denn professionelle Fälscher können auch diese Markierungen meist überzeugend nachmachen.

Doch das könnte sich jetzt ändern: Als erster Markenbekleidungshersteller bringt die Schweizer wederundgut ag seit kurzem auf ihren UNiSONO-Shirts eine Markierung mit der Lanthanoid-basierten SARD-Sicherheitssubstanz an, die aufgrund eines hochkovalenten und dotierten Kristallgitters vollkommen fälschungssicher ist. Sie verfügt über eine einzigartige, maßgeschneiderte Zusammensetzung mit individuellen Emissionsspektren und kann nur mit einem speziell für diese Anwendung entwickelten Laser-Messgerät detektiert und dechiffriert werden. Durch die Einarbeitung in ein mehrschichtiges, fest mit dem Shirtgewebe verklebtes Etikett kann die Markierung zudem beim Waschen weder durch die Waschlauge, noch durch mechanische Einflüsse zerstört werden.

„Markenfälschungen werden für die Modebranche immer mehr zum Problem. Gerade bekannte Brands leiden unter der Verbreitung von Plagiaten“, erklärt Ueli Fisch, Geschäftsführer der wederundgut ag. „Es liegt daher in unserem Eigeninteresse als Textilhersteller, Möglichkeiten zu finden, um unsere Produkte eindeutig als Original identifizierbar zu machen.“ In der Branche wurde bereits auf unterschiedlichste Schutzmaßnahmen zurückgegriffen, ohne jedoch langfristig den gewünschten Effekt zu erzielen.

Ein Unternehmen arbeite beispielsweise mit Hologrammen auf dem Etikett. Für professionelle Plagiatoren stelle ein Hologramm heutzutage aber keine große Hürde mehr dar, so Dieter Ebert, CTO beim Produktschutzspezialisten swiss authentication research and development AG (SARD). Als weitere Möglichkeit würden Nähgarne mit Sicherheitsflüssigkeiten getränkt. „Der Nachteil dabei ist, dass alle uns bekannten Substanzen durch das Waschen über kurz oder lang wieder komplett aus dem Gewebe herausgespült werden“, so der Experte. Verschiedene Hersteller für hochwertige Funktionswear markierten ihre Produkte auch zeitweise mit RFID-Chips. Diese wurden jedoch beim Waschen e¬benfalls über kurz oder langteils durch das Wasser, teils mechanischzerstört, so dass diese Lösung mittlerweile aufgegeben wurde. Andere setzen auf die Aufklärung der Kunden und versuchen, Unterschiede zwischen kopierten und originalen aufgenähten Logos erklären.

Individuelle, eindeutig identifizierbare Markierung

Für die Markierung mit der von SARD entwickelten Sicherheitssubstanz entschied sich wederundgut aufgrund ihrer Fälschungssicherheit sowie der Adaptierbarkeit für verschiedene Einsatzzwecke. „Die Substanz enthält eine kundenspezifische Mischung aus Lanthanoiden, die ein sehr komplexes, hochkovalentes und dotiertes Kristallgitter bilden“, erläutert der CTO. „Bei der Produktion werden in einem patentierten Verfahren zu einem definierten Zeitpunkt in kleinsten Mengen Fremdstoffe hinzugefügt, die das Emissionsspektrum maßgeblich verändern.“ Durch Anregung im UV- oder IR-Bereich sendet die Substanz die kundenspezifischen optischen Spektren aus. Diese sind in einem zugehörigen Detektor, der von SARD für diese Anwendung entwickelt wurde, hinterlegt und werden nur von diesem erkannt. Alle Mischungen der Substanz sind stabil bei Temperaturen bis weit über 1.700 °C, unempfindlich gegen Säuren, Basen und Strahlung, chemisch hochresistent sowie toxikologisch unbedenklich. Die Partikel, die in der Regel eine Größe von etwa 1 bis 10 µm aufweisen, gehen zudem keine Wechselwirkungen mit anderen Stoffen ein.

Ein entscheidender Vorteil der Substanz ist, dass sich das Herstellungsverfahren aufgrund der künstlich geschaffenen Emissionsspektren nicht nachahmen lässt: „Durch die Dotation werden Spektren generiert, bei denen nicht mehr bestimmt werden kann, welche Elemente beteiligt sind. Ein Nachbau der Substanz durch Reverse Engineering ist also nicht möglich“, so Ebert.

Auch das Laser-Messgerät kann nicht manipuliert werden, da es über eine eigene Software sowie ein eigenes, virenfreies Betriebssystem verfügt und für Algorithmus und Kryptographie die FPGA-Technologie nutzt. Bei der Auswertung der Markierung setzt SARD zudem auf das Schlüssel-Schloss-Prinzip: „Die beiden unabhängigen Emissionsspektren der kundenspezifischen Substanz dienen als Schlüssel. Sie werden von den beiden unabhängigen Lasersystemen des Detektors angeregt und gemessen“, so der CTO. „Die Dekodierung erfolgt mit im Gerät gespeicherten, kryptographisch verschlüsselten Informationen. Diese fungieren somit als Schloss.“ Nur wenn die richtige Substanz erkannt wird, zeigt ein geschützter Algorithmus die kundenspezifische Information auf dem Display des Detektors an. Diese Funktion gewährleistet eine hochsichere Authentifizierung.

Nicht auswaschbare Substanz

Neben der Fälschungssicherheit stellte wederundgut weitere Anforderungen an die Markierung: „Sie sollte das Label optisch nicht negativ verändern, absolut hautverträglich sein und von den Kosten her in einem vertretbaren Rahmen bleiben“, erklärt Fisch. Der wesentlichste Punkt war für den Textilhersteller jedoch, dass die Substanz selbst nach mehrmaligem Waschen noch nachweisbar bleibt: „Das hat uns zunächst vor eine große Herausforderung gestellt“, so Ebert. „Hätten wir die SARD-Substanz auf herkömmliche Art und Weise in den Stoff eingebracht, also beispielsweise mit einer Farbe, hätte – wie bei den Lösungen anderer Hersteller – die Gefahr bestanden, dass sich die Substanz unter anderem durch die Tenside der Waschmittel auswäscht.“ Daher musste zunächst ein geeignetes Trägermaterial gefunden werden. Gemeinsam mit dem Münchner Label- und Etikettenspezialisten RATHGEBER GmbH & Co. KG erarbeitete SARD schließlich eine Lösung, bei der die Substanz in ein aufbügelbares Etikett aus Kunststoffverbundmaterial eingearbeitet wird, aus dem sie sich nicht mehr entfernen lässt. „Dieses Label wird in mehreren Schichten hergestellt“, so Ebert. „In eine davon wird die SARD-Substanz eingearbeitet und mit einer weiteren Schicht dauerhaft versiegelt.“ 

Das Etikett entspricht optisch dem bekannten Firmenlabel von UNiSONO, die Sicherheitssubstanz lässt sich mit dem bloßen Auge nur schwer erkennen. Das fertige Label ist unter anderem beständig gegen Laugen, chemische Reinigungsmittel, UV-Strahlung, mechanische Beanspruchung, Säuren sowie Witterungseinflüsse und hält Temperaturen von -30 bis 120 °C stand. Mit Hilfe eines speziellen Hotmelt-Klebers wird es auf die Shirts aufgebügelt. Dieser ist sehr widerstandsfähig und löst sich selbst bei sehr häufigem Waschen, wie dies beispielsweise bei Sporttextilien üblich ist, nicht vom Gewebe. „Bei diesem Projekt mit SARD haben wir schnell gute Ergebnisse erzielt. Mit der jetzigen, für uns sehr unkomplizierten Lösung sind wir sehr zufrieden“, erklärt Fisch, der das Sicherheitslabel direkt im Konfektionsbetrieb auf die Shirts aufbringen lässt. „Für die Zukunft hätten wir gerne ein Etikett, das noch weicher und dünner ist, als das aktuelle. Daran werden wir gemeinsam mit SARD arbeiten“, so der Geschäftsführer.

Automotive GROUPE JEC
29.03.2016

GROSSER ERFOLG FÜR DIE ERSTE AUSGABE DER JEC WORLD

JEC World, die größte internationale Composite Messe fand zum ersten Mal im neuen Paris Nord - Villepinte Messegelände statt. Ihr Inhalt, das Design und die Ausstattung fanden viel Bewunderung. Mit einer Gesamtfläche von 62.000 qm, 1.300 Ausstellern und 36.946 Fachbesuchern wurden in diesem Jahr neue Rekorde erzielt. Eine neue Besonderheit der Show bestand aus den "Planeten", vier neuen Sonderflächen mit mehr als insgesamt 1.800 qm.

JEC World, die größte internationale Composite Messe fand zum ersten Mal im neuen Paris Nord - Villepinte Messegelände statt. Ihr Inhalt, das Design und die Ausstattung fanden viel Bewunderung. Mit einer Gesamtfläche von 62.000 qm, 1.300 Ausstellern und 36.946 Fachbesuchern wurden in diesem Jahr neue Rekorde erzielt. Eine neue Besonderheit der Show bestand aus den "Planeten", vier neuen Sonderflächen mit mehr als insgesamt 1.800 qm.

Eine Welt voller Unterschiede
Die JEC Group präsentiert Composites in einem ganz anderen Stil.

Laut JEC Group Präsidentin und CEO Frédérique Mutel war die einhellige Reaktion auf die Show Stolz auf die Composites-Industrie und Begeisterung auf die Art der Inszenierung. "Die JECTeams haben in der Tat eine wunderbare Arbeit geleistet und der Welt in eindrucksvollster Weise Composites präsentiert", sagte sie. "Eine enorme Bandbreite an Produkten und Technologien wurde auf der JEC World 2016 präsentiert und zur Schau gestellt. Verbundmaterialien sind immer weiter verbreitet. In einer Welt, in der Energieeinsparung und Wiederverwertbarkeit so verlangt werden, scheinen Composites eine der besten Antworten hierauf zu geben. Innovative Lösungen müssen für die aktuellen und kommenden Herausforderungen im Hinblick auf höhere Leistung, geringeres Gewicht, niedrigere Kosten und Bearbeitungszeiten, und natürlich im Hinblick auf die drängenden Fragen der Umweltbelange gefunden werden."

Die diesjährige Veranstaltung wurde auch durch die Einführung von vier Innovations-Planeten getragen, die jeweils einen bestimmten Endverbrauchermarkt ansprachen: (der Aero-Planet, der Auto-Planet - gesponsert von Hexion -, der Sports-Planet und der Nachhaltigkeits-Planet). Diese Einrichtungen waren sehr populär, wo die Teilnehmer innovative Composite-Produkte betrachten, berühren und Erfahrungen mit ihnen sammeln konnten sowie Demonstrationen beobachten und Fragen zu Neuerungen stellen konnten.

Neuer Name, neuer Veranstaltungsort für mehr Bequemlichkeit der Teilnehmer
Um die globale Dimension der Messe, die Teilnehmer aus mehr als 100 Ländern empfing, wirklich widerzuspiegeln, hat sich die Veranstaltung einen geeigneteren Namen gegeben "JEC World". Für mehr
Annehmlichkeiten der Aussteller und Besucher, hat sie sich auch aus dem Süden von Paris nach Norden verlagert, um näher am Flughafen Charles de Gaulle, den Bahnhöfen und zu anderen Verbindungsmöglichkeiten zu sein. Die gesamte Ausstellungsfläche wurde auf 62.000 m² erhöht, um den Besuchern und Ausstellern eine größere Show mit erweiterten Funktionen zu
bieten. Dazu gehören neue mobile Verbindungen, Internet-Zugang auf der gesamten Fläche, ein Concierge-Service für alle und digitale Touch-Screens.

Hochrangige Inhalte durch JEC Fachkompetenz
In den drei Tagen konnten die Teilnehmer eine Fülle von Informationen aus 11 erstklassigen Konferenzen sammeln, einige von ihnen in Partnerschaft organisiert mit Inovev, Cetim, E-Xstream, Stanford University, Onera, dem Composite-Innovations-Cluster, AZL und Dassault Systems . Die 30 technischen Verkaufs- Präsentationen und die 40+ Präsentationen an den "Planeten" deckten auch eine große Auswahl an aktuellen und zukünftigen Composite Themen ab.

Eine große Delegation der koreanischen Besucher und Aussteller repräsentierte mit Stolz, die Republik Korea, dem Ehren-Teilnehmerland der Veranstaltung. Sie zeigten die neuesten Fortschritte,
vor allem in Carbon-Produkten, um der Welt zu beweisen wie sehr diese ein wichtiger Akteur in der Composite-Industrie geworden ist.

Weitere erwähnenswerte Ereignisse waren die Verleihung der JEC Innovationspreise an 29 Preisträger; der Automotive Composite Kreis; die Live-Demo-Zonen; Composites in aktiven Handlungsfeldern und die 1.950 organisierten B2B-Meetings.

Die Popularität der Veranstaltung wächst weiter, was für die Veranstaltung im nächsten Jahr bereits sehr ermutigend ist. Viele Aussteller haben ihre Teilnahme bereits bestätigt.

SAVE THE DATE
JEC WORLD 2017 - Paris Nord Villepinte
14. –16. März 2017
Weitere Informationen: www.jeccomposites.com

TEXPO Trade Development Authority of Pakistan (TDAP) / TEXPO
15.03.2016

TEXPO 2016 - INTERVIEW ZUR ERSTEN TEXTILMESSE IM KARACHI EXPO CENTER

The Trade Development Authority of Pakistan (TDAP) veranstaltet vom 07. – 10. April in Karachi eine neue Textilmesse, die TeXpo. Diese Messe ist als eine die gesamte Branche umfassende Fachmesse konzipiert und soll dazu beitragen, den Export der pakistanischen Textil- und Bekleidungsunternehmen zu fördern. Einen Monat vor der Eröffnung hatte Textination Gelegenheit, mit dem Verantwortlichen in Deutschland, dem Handelsexperten Rizwan Tariq aus dem pakistanischen Generalkonsulat in Frankfurt zu sprechen.

The Trade Development Authority of Pakistan (TDAP) veranstaltet vom 07. – 10. April in Karachi eine neue Textilmesse, die TeXpo. Diese Messe ist als eine die gesamte Branche umfassende Fachmesse konzipiert und soll dazu beitragen, den Export der pakistanischen Textil- und Bekleidungsunternehmen zu fördern. Einen Monat vor der Eröffnung hatte Textination Gelegenheit, mit dem Verantwortlichen in Deutschland, dem Handelsexperten Rizwan Tariq aus dem pakistanischen Generalkonsulat in Frankfurt zu sprechen.

T Herr Rizwan, können Sie uns zum aktuellen Stand der Veranstaltung einige Zahlen nennen? Wie viele Aussteller beteiligen sich an der Veranstaltung und wie groß ist die belegte Ausstellungsfläche?
RT Wir erwarten etwa 400 Aussteller und die belegte Fläche wird bei 20.000 m2 liegen.
T Mit welchen Besucherzahlen rechnen Sie? Welcher Anteil wird aus Asien, den USA und Europa erwartet?
RT Alle pakistanischen Botschaften und Konsulate weltweit vermarkten das Ereignis, da es sich um die erste jemals von der Regierung gesponserte Textil &  Bekleidungsausstellung handelt. So erwarten wir Besucher aus rund 50 Ländern. Es wird eine große Anzahl von Käufern, vermutlich die Hälfte aus Asien, insbesondere aus China geben. USA und Europa dürften die verbleibende andere Hälfte ausmachen.
T Vom 27. – 29. August 2016 findet in Lahore die 14. Textil-Fachmesse Textile Asia statt. Bitte erläutern Sie, inwiefern sich diese beiden Messen ergänzen oder überschneiden, worin die wesentlichen Unterschiede bestehen?
RT Textile Asia konzentriert sich im wesentlichen auf Textilmaschinen, Chemikalien, Farbstoffe und andere Technologien, die von der pakistanischen Textilindustrie verwendet werden. Beide Messen haben unterschiedliche Anwender und Verbraucher im Fokus: TeXpo ist die Messe der Textilindustrie, die ihre Fertigprodukte weltweit verkauft, während zur Textile Asia die Hersteller von Maschinen, Chemikalien,  Farbstoffen aus aller Welt nach Pakistan kommen, um dort ihre Produkte an die Industrie zu verkaufen.
T Wie ist inzwischen die Reaktion der internationalen Textilwelt auf die neue Veranstaltung TeXpo? Welches Feedback haben Sie erhalten?
RT Wie ich schon zuvor sagte, es ist die erste Ausgabe dieser Messe, aber wir sind sehr optimistisch auf positive Ergebnisse gestimmt. Pakistan exportiert textile Produkte schon zu Milliarden Dollars in alle Welt. Wir haben bereits viele Großkunden in der Welt. Der Hauptzweck dieser Messe liegt darin, unseren geschätzten Kunden das positive Gefühl zu geben, dass Pakistan ein sicheres Reiseland ist und sie keinerlei Befürchtungen für einen Besuch bei ihren großen Lieferanten haben brauchen.
T Wird das großzügige Besucherprogramm von deutschen Unternehmen genutzt – können Sie da einige Namen nennen?
RT Ja, eine nennenswerte Zahl deutscher Firmen hat bereits ihr Interesse bekundet, die Messe zu besuchen. Polo-Motorrand, die Summary AG und einige andere große Namen haben sich inzwischen der deutschen Delegation angeschlossen. Große deutsche Bekleidungshändler verfügen bereits über Einkaufsagenturen oder eigene Büros in Pakistan oder den benachbarten Ländern wie Indien, Bangladesch und China. So werden einige der deutschen Repräsentanten dieser Firmen aus Asien anreisen.
T Welches Rahmenprogramm – Besichtigungen von Unternehmen, Vortrags- oder Konferenzveranstaltungen – werden die TeXpo begleiten?
RT Am Abend des 6. April wird zu einem Eröffnungsdinner im Sindh Govenor House gebeten. Das ist ein wunderbares Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, das für sich und seine großartige Geschichte spricht. Die beiden ersten Tage der Ausstellung dienen ausschließlich den Delegationen. An den Abenden sind Modeschauen vorgesehen, wo Top pakistanische Designer ihre Kreationen dem internationalen Publikum präsentieren werden. Die Gäste und Delegationen sind ansonsten frei während der Tage die Ausstellung zu besichtigen und Betriebe der Aussteller zu besuchen.
T Pakistans Textilindustrie ist schon seit vielen Jahren in Europa und in den USA sehr aktiv. Was veranlasst TDAP, nun eine solch große Messe in Karachi zu veranstalten?
RT

Ja, Pakistans Textilindustrie ist sehr aktiv auf den Märkten in Europa und den USA – aber da ist immer noch Platz für Wachstum. Wie ich vorher schon sagte, verfolgt die Veranstaltung mehrere Zwecke. Zunächst - Pakistan ist in den Medien bekannt für all die falschen Angaben zum Terrorismus - während die Wirklichkeit eine völlig andere ist. So ist es einer der Gründe, das wirkliche Image von Pakistan zu entwickeln. Unsere geschätzten Besucher sollen sich selbst ein Bild machen und unsere Gastfreundschaft kennenlernen.

Zweitens- Pakistan wurde der 10-jährige Vorzugsmarktzugang GPS Plus für die EU ab Januar 2014 gewährt. Nahezu alle pakistanischen Textilprodukte können die EU zollfrei erreichen. Das ist ein 10 - 20 prozentiger Zollvorteil gegenüber unseren Mitbewerbern. Deshalb beabsichtigt die Regierung von Pakistan, den Herstellern eine größtmögliche Unterstützung für einen weiteren Ausbau ihres Geschäftes nach Europa zu geben.

Die Veranstaltung soll auch neuen Herstellern helfen, internationale Kunden zu Hause zu treffen sowie neue Technologien und Trends im internationalen Marketing kennenzulernen. Deshalb wird es eine Win-win-Situation für alle werden.

T Auf vielen großen Textil- und Bekleidungsmessen – gleichgültig ob in Deutschland, anderen europäischen Ländern oder den USA - sind viele namhafte pakistanische Hersteller von Bettwaren, Haustextilien, Baumwollstoffen und natürlich auch Bekleidung seit Jahren immer wieder vertreten. Werden nun in Karachi überwiegend die gleichen Hersteller bzw. Aussteller vertreten sein, oder werden dort neue, bisher noch nicht sehr exportorientierte Firmen ausstellen?
RT Nun - die großen Firmen werden natürlich dort sein. Sie wollen keinesfalls die Gelegenheit zum Treffen mit neuen Kunden vorbeigehenlassen oder gar alte Kunden an die Konkurrenz verlieren. Es werden aber auf jeden Fall eine Reihe von KMU’s und auch neue Exporteure vertreten sein.
T Welche Besucherzielgruppen werden Sie mit der neuen Messe hauptsächlich ansprechen – Fachhandel, Einkaufsverbände, Discounter, Chains, Konzerne oder andere Unternehmen?
RT Unsere Zielgruppen sind alle Arten und Formen des textilen Einkaufs. Pakistan produziert für alle Segmente des Marktes.
T Karachi galt und gilt als eine nicht sehr sichere Stadt. Es hat dort schon häufiger terroristische Anschläge gegeben. Welche Sicherheitsmaßnahmen haben Sie vorgesehen und welchen Verhaltenskodex werden Sie Ihren internationalen Besuchern empfehlen?
RT Wie ich bereits ausgeführt habe, gibt es zahlreiche negative Nachrichten in den Medien. Karachi ist eine Stadt mit 20 Millionen Einwohnern, sie leben in Frieden und in Harmonie. Dies ist eine von der Regierung unterstützte Veranstaltung und der Schutz der Gäste obliegt der Sorge der Regierung. Wir werden den Gästen und Einkäufern empfehlen, das Hotel jeweils mit Partnern oder Freunden zu verlassen und zudem das Hotelmanagement und den Infodesk des Veranstalters über ihre Pläne zu informieren. Der Transport der registrierten Gäste ist auch durch die Regierung organisiert, so dass alle sicherheitsrelevanten Maßnahmen organisiert sind. Z.Zt. gibt es keine ernsthaften sicherheitsrelevanten Situationen in der Stadt; die zuvor erwähnten Schutzmaßnahmen werden den Besuchern aber hohes Vertrauen in die getroffenen Vorkehrungen geben.

Wir danken für das Gespräch und wünschen der TEXPO eine gute Premiere.

Für weitere Informationen wenden Sie sich an:
1. Mr. Rizwan Tariq
Commercial Counsellor
Consulate General of Pakistan, Frankfurt am Main
Tel: +49 69-6976970
Mobil: +49 176-31363223
Email: pakcom.frk@tdap.gov.pk


2. Mr. Matthias Theis
Honorary Consul of Pakistan for the state of NRW, Düssseldorf
Tel.: +49 211 4407227
Email: office@pakistan-nrw.de


3. Mr. Rainer Borch
Trade Development Officer
Embassy of Pakistan Berlin
Tel.: +49 30-21244145
Mobil: +49 163-3736036
E-Mail: tdo@pakemb.de oder rainer.borch@aol.de

Tschechische Textil- und Bekleidungsindustrie investiert © W. Behrends/ pixelio.de
01.03.2016

TSCHECHISCHE TEXTIL- UND BEKLEIDUNGSINDUSTRIE INVESTIERT

  • Umsätze erreichen 2015 Achtjahreshoch
  • Besonders Hersteller von technischen Textilien erfolgreich

Prag (gtai) - Die tschechische Textil- und Bekleidungsindustrie ist weiter im Aufwind. Besonders in Nischensegmenten und mit technischen Textilien erzielen die Hersteller seit Jahren steigende Umsätze. Das Investitionsklima in der Branche hat sich daher verbessert, wovon Ausrüstungslieferanten profitieren. Deutsche Hersteller von Maschinen für die Textil und Bekleidungsindustrie konnten ihre Exporte nach Tschechien 2015 um ein Fünftel ausweiten.

  • Umsätze erreichen 2015 Achtjahreshoch
  • Besonders Hersteller von technischen Textilien erfolgreich

Prag (gtai) - Die tschechische Textil- und Bekleidungsindustrie ist weiter im Aufwind. Besonders in Nischensegmenten und mit technischen Textilien erzielen die Hersteller seit Jahren steigende Umsätze. Das Investitionsklima in der Branche hat sich daher verbessert, wovon Ausrüstungslieferanten profitieren. Deutsche Hersteller von Maschinen für die Textil und Bekleidungsindustrie konnten ihre Exporte nach Tschechien 2015 um ein Fünftel ausweiten.

Mit rund 52,4 Mrd. Tschechischen Kronen (Kc; 1,9 Mrd. Euro) erzielte Tschechiens Textilindustrie 2015 so viel Umsatz wie seit acht Jahren nicht mehr. Laut Statistikamt legte der Ausstoß der Bekleidungshersteller um 11% zu, der Textilhersteller um 3%. Gut gefüllt sind auch die Orderbücher. Bei Unternehmen der Bekleidungsindustrie stieg das Volumen der Neuaufträge 2015 um über 13%, bei den Textilbetrieben um 4%.

Wie der Fachverband ATOK mitteilte, hätte sich die Branche noch besser entwickelt, wenn nicht die Wachstumsmärkte in Asien und Afrika geschwächelt hätten. Der Ausfall wurde von den traditionellen Abnehmern Deutschland, Italien, Polen, Slowakei, Österreich und Frankreich kompensiert. Im Textilsegment exportierte Tschechien 2015 laut ATOK Waren im Wert von umgerechnet fast 2,5 Mrd. Euro, was einem Handelsüberschuss von knapp 30 Mio. Euro entsprach. Bei Bekleidung erzielte das Land einen Negativsaldo. Hier wurden Waren für 2 Mrd. Euro importiert und für 1,3 Mrd. Euro exportiert.

Umsatzentwicklung der tschechischen Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie *)
Jahr Umsätze in Mrd. Kc Veränderung gegenüber
dem Vorjahr (in %)
2007 55,0 1,5
2008 46,1 -16,2
2009 41,1 -10,8
2010 41,3 0,5
2011 46,2 11,9
2012 45,9 -0,6
2013 47,1 2,6
2014 51,0 8,3
2015 52,4 2,7
2007 55,0 1,5

Quelle: Verband der Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie (ATOK, http://www.atok.cz)

Besonders in Nischensegmenten können sich die Bekleidungshersteller behaupten. Triola aus dem nordböhmischen Horni Jiretin zum Beispiel ist auf Damenunterwäsche spezialisiert und erfolgreich mit Übergrößen. Auch Hersteller wie Timo, Pleas, Upavan oder Linia bestehen mit Unterwäscheprodukten am Markt. Timo verkauft nach Berichten der Wirtschaftszeitung Hospodarske noviny 200.000 Stück pro Jahr. Das Unternehmen bietet unter anderem prothetische Wäsche bei Tumorerkrankungen der Brust an. In den kommenden zwei Jahren will der familiengeführte Betrieb am Produktionsstandort Litomerice (Nordböhmen) über 700.000 Euro in neue Technologien investieren.

Mützen und Kapuzen gefragt in 30 Ländern

Ein anderes Familienunternehmen, Kama aus Prag, ist auf Kopfbedeckungen spezialisiert. Mit Mützen, Schals, Stirnbändern, Handschuhen oder Kapuzen macht es inzwischen mehr als eine Mio. Euro Umsatz pro Jahr und liefert in 30 Länder. In Mährisch-Schlesien investiert Sky Paragliders aus Frydlant nad Ostravici rund vier Mio. Euro in eine Webfabrik inklusive Forschungszentrum zur Entwicklung neuer Materialien. Das Unternehmen produziert Gleit- und Rettungsschirme und gehört mit einem Jahresumsatz von 2,7 Mio. Euro (2014) zu den zehn wichtigsten Herstellern weltweit. Es verarbeitet jährlich 200 Kilometer Stoffbahnen.

Dank günstiger Löhne und der Nähe zu kaufkräftigen Märkten haben sich kleinere Anbieter von Maßanfertigungen gehalten. Das Unternehmen Janek aus Roznov pod Radhostem im Bezirk Zlin fertigt zum Beispiel 30.000 individuell geschneiderte Hemden pro Jahr. Auch Anzüge und Kostüme gehören zum Sortiment. Die Garne kauft Janek bei einem deutschen Hersteller ein, der in Tschechien produziert.

Tschechiens größte Textil- und Bekleidungshersteller (Umsätze in Mrd. Kc) 1)
Unternehmen/Sitz Produktportfolio Umsatz
2013
Umsatz
2014
Veränderung
1)
Webseite
Borgers CS/Plzen Vliesstoffe für Kfz-
Industrie
5.038 10.879 115,9 http://borgers.cz
Juta/Dvur Kralovenad Labem Geotextilien,
Dämmstoffe, Verpackungsmaterial
5.568 6.618 18,8 http://www.juta.cz
Nova Mosilana /Brno Kostümstoffe 2.952 3.285 11,3 http://www.novamosilana.cz
Pegas Nonwovens/Znojmo Vliesstoffe 2.273 2.388 5,1 http://www.pegas.cz
Kordarna Plus/Velka nad Velickou Kordgewebe, technische
Gewebe für
Fließbänder
2.195 2.287 4,2 http://www.kordarna.cz
Veba, textilni zavody/Broumov Wohn- und Bekleidungsstoffe,
Brokat
2.124 2.160 1,7 http://www.veba.cz/cs/
Johnson Controls/
Strakonice 2)
Textilbezüge für Autositze 1.722 1.865 8,3 http://www.johnsoncontrols.cz
Fibertex Nonwovens/
Svitavy
Vliesstoffe 958 1.128 17,7 http://www.fibertex.com
Pleas / Havlickuv
Brod
Unter- und Nachtwäsche 1.073 1.123 4,6 http://www.pleas.cz
Mehler Texnologies/
Lomnice nad
Popelkou 3)
Stoffe für Zelte,
Boote, Planen, Sonnenschirme
895 975 8,9 http://www.mehlertexnologies.
cz
Nejdecka cesarna
vlny/Nejdek 4)
Verarbeitung von
Rohwolle
800 692 -13,5 http://www.ncv.cz
Lanex/Bolatice Seile, Fäden, Kunstrasen 627 670 6,7 http://www.lanex.cz
Trevos/Kostalov Polypropylen-
Stapelfasern
576 639 10,9 http://www.monticekia.cz
Tessitura Monti Cekia/
Borovnice u Stare
Paky
Baumwollhemdewebe 609 568 -6,7 http://www.monticekia.cz
Svitap J.H.J./Svitavy Zelte, Planen, Mikrofasern,
Filter
497 436 -12,3 http://www.svitap.cz

1) Veränderung 2014/13 in %; 2) Geschäftsjahr Oktober 2012, 2013 bis September. 2013, 2014; 3) Dezember 2012, 2013 bis November 2013, 2014; 4) April 2013, 2014 bis März 2014, 2015
Quellen: Jahresberichte der Unternehmen, Handelsregister, Hospodarske noviny, Zeitschrift Ekonom, CzechInvest, Verband ATOK

Die umsatzstärksten Betriebe der Textilbranche produzieren meist für industrielle Abnehmer. Größter Branchenvertreter ist der Bocholter Kfz-Zulieferer Borgers, der an vier Standorten in der Nähe von Plzen textile Formteile, Verkleidungen, Isolationen und Vorhänge für Fahrzeuge produziert. Das zweitgrößte Textilunternehmen Juta erzielt die Hälfte seiner Erlöse mit Baumaterialien wie Drainagematten, Erosionsschutzgewebe oder Dachdämmungen. Außerdem macht Juta gute Geschäfte mit Verpackungsnetzen für Kartoffeln oder Weihnachtsbäume. Ein Wachstumsfeld ist Kunstrasen. Jedes Jahr investiert die Firma fast 20 Mio. Euro, überwiegend in neue Produktionsanlagen.

Maschinen für eine viertel Milliarde Euro gekauft
Andere Unternehmen bauen ebenfalls aus. Der Hersteller von Arbeitskleidung Waibel hat 2015 seinen Standort erweitert. In Zdar nad Sazavou bei Jihlava werden Eigenkollektionen und Sonderanfertigungen
hergestellt. Bekleidungshersteller Pleas steckt pro Jahr nach eigenen Angaben über 1 Mio. Euro in Maschinen. Er gehört zu den Top 10 der Branche und fertigt jährlich 15 Mio. Stück Unter- und Nachtwäsche der Marken Schiesser und Pleas. Der deutsche Ausrüstungshersteller Mayer & Cie. baut im Vsetin eine Fabrik für Strickmaschinen. Im Sommer 2016 soll die Produktion starten. Die Maschinen sind für die Großindustrie vor allem in Asien vorgesehen. Maschinenlieferanten konnten schon 2015 vom Aufschwung in der Textilindustrie profitieren. Die Einfuhren wichtiger Produktionsausrüstungen sind um über ein Fünftel auf über 260 Mio. Euro gestiegen. Mehr als die Hälfte entfiel auf deutsche Hersteller.

Einfuhr wichtiger Textilmaschinen nach Tschechien (1.000 Euro)
Maschinengruppe / HS-Position 2014 2015 Veränderung in %
Düsenspinnmaschinen / 8444 177 15.369 8.583,1
.darunter aus Deutschland 59 9.829 16.559,3
Spinnmaschinen / 8445 12.780 8.838 -30,8
.darunter aus Deutschland 6.591 5.017 -23,9
Webmaschinen / 8446 13.357 12.778 -4,3
.darunter aus Deutschland 7.498 2.166 -71,1
Wirk- und Strickmaschinen / 8447 10.556 11.332 7,4
.darunter aus Deutschland 2.872 6.092 112,1
Hilfsmaschinen / 8448 75.082 72.178 -3,9
.darunter aus Deutschland 48.245 51.765 7,3
Maschinen für Filz- und Vliesstoffe / 8449 3.349 16.306 386,9
.darunter aus Deutschland 949 6.741 610,3
Reinigungs-, Färbe- und Bügelmaschinen / 8451 83.874 105.825 26,2
.darunter aus Deutschland 44.671 50.234 12,5
Nähmaschinen / 8452 14.718 17.834 21,2
.darunter aus Deutschland 4.780 6.319 32,2
Maschinen zur Fell- und Lederbearbeitung bzw. Schuhproduktion /
8453
2.867 3.704 29,2
.darunter aus Deutschland 278 347 24,8
Gesamt 216.760 264.164 21,9
.darunter aus Deutschland 115.943 138.510 19,5

Quelle: Tschechisches Statistikamt

Heimtextil 2016 © Messe Frankfurt Exhibition GmbH
05.01.2016

HEIMTEXTIL 2016: FACHPROGRAMM FÜR HOTEL, DESIGN UND ARCHITEKTUR

Mit einem deutlichen Ausstellerwachstum beweist die Heimtextil auch 2016, dass sie die bedeutendste Plattform ihrer Branche ist und dass ihre Themen den Nerv der Zeit treffen. Vom 12. bis 15. Januar 2016 versammelt die Heimtextil in Frankfurt mehr als 2.700 Aussteller zur weltgrößten Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien. Ihr Angebot enthält die international größte Auswahl an Objekttextilien für Hotellerie, Architektur und Interior Design. Mehr als 350 der Heimtextil-Aussteller aus aller Welt präsentieren unter dem Siegel „Contract Creations“ ihr Portfolio.

Mit einem deutlichen Ausstellerwachstum beweist die Heimtextil auch 2016, dass sie die bedeutendste Plattform ihrer Branche ist und dass ihre Themen den Nerv der Zeit treffen. Vom 12. bis 15. Januar 2016 versammelt die Heimtextil in Frankfurt mehr als 2.700 Aussteller zur weltgrößten Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien. Ihr Angebot enthält die international größte Auswahl an Objekttextilien für Hotellerie, Architektur und Interior Design. Mehr als 350 der Heimtextil-Aussteller aus aller Welt präsentieren unter dem Siegel „Contract Creations“ ihr Portfolio.

Das Contract Angebot umfasst aber nicht nur eine einzigartige Vielfalt an Materialien und Lieferanten aller Qualitäts- und Preisstufen. Die Besucher erwartet auch eine spannende Mixtur aus neuen Impulsen sowie erfahrene Partner für ihre Ideen und Projekte. Messe-Führungen und ein Vortragsprogramm speziell für Hoteliers und Architekten liefern wertvollen Input. Mit dem einzigartig inspirierenden Trendareal „Theme Park“ in Halle 6.0, bietet die Heimtextil darüber hinaus einen exzellenten Trendüber- und – ausblick, der weltweit einmalig für das Interior Design ist. Der „Theme Park“ wagt auch zum Thema „Hospitality“ einen Blick in die Zukunft, zeigt Anregendes und Visionäres.

Als erste Anlaufstelle und Treffpunkt für Architekten und Hoteliers lädt der „Salon Interior. Architecture. Hospitality“ im Foyer 4.0 ein. Er bietet nicht nur ein wohnliches Interior zum Verweilen im Trubel des Messegeschehens. Er ist auch Treffpunkt für die Trendscouts und die Führungen für Architekten und Hoteliers. Besucher des Vortragsprogramms können sich über Inhalte und Referenten informieren und sich anmelden.

Das riesige Produktangebot der Heimtextil ist klar gegliedert. Contract Signets an den Ständen weisen darauf hin, dass ein Aussteller Objekttextilien bzw. Einrichtungslösungen für Hotels, Restaurants und andere Objekte führt. Der Contract Guide bietet eine gute Orientierungshilfe und enthält eine Übersicht aller Anbieter von Objekttextilien, die auf der Heimtextil ausstellen. Das Verzeichnis richtet sich gezielt an Architekten, Hoteliers, Planer und Interior Designer. Als kostenloser Service für Besucher und Aussteller der Heimtextil, liegt der Contract Guide an mehreren Stationen auf der Messe zur Mitnahme aus.

Zum Messebeginn veröffentlicht die Heimtextil darüber hinaus in Form eines Management Reports die wichtigsten Ergebnisse einer aktuellen Studie zur Bedeutung von Textilien in der gehobenen Hotellerie. Der Management Report wird auf der Website der Heimtextil veröffentlicht.

Vortragsprogramm Lectures Interior.Architecture.Hospitality

In Kooperation mit der Architekturzeitschrift AIT und dem Hotelverband IHA bietet die Heimtextil ein abwechslungsreiches Vortragsprogramm für Architekten, Innenarchitekten, Designer und Hoteliers. Alle Vorträge finden am 13. und 14. Januar 2016 im Saal Europa, Foyer Halle 4.0, statt.

Die Fachzeitschrift AIT bietet ein spannendes Programm aus etwa halbstündigen Vorträgen und Podiumsdiskussionen mit international renommierten Architekturbüros. Am Nachmittag des 13. Januar stehen sie unter dem Motto „verdichtet.gut.exklusiv - der neue Luxus im Wohnungsbau“. Am Donnerstag, 14. Januar geht es ab 13:00 Uhr um das Thema „Reisen gestern und heute Hotelarchitektur als Rückzugsort in der Fremde“.

Am Vormittag des 14. Januar 2016 informiert der Hotelverband Deutschland (IHA) über Trends und Entwicklungen zum Thema Sustainability in der Hotellerie. Fachkundige Referenten wie Martina Baumgärtner (ALEGRIA), Christoph Haub (REMONDIS), Frank Martin (Cofely Deutschland) und Florian Zeitler (Electrolux Professional) geben Auskunft über nachhaltige Hygienelösungen und Technologien in der Hotellerie. In ihren Vorträgen setzen sich die Referenten u.a. mit den nachfolgenden Fragen auseinander: „Outsourcen oder selber putzen?“ oder „Welche Anforderungen bringt ein modernes Umweltmanagementsystem mit sich?“ Der Themenbogen reicht dabei von Housekeeping bis zur wirtschaftlichen Energieversorgung. Komplettiert wird die Veranstaltung am Vormittag durch den ausgewiesenen Tourismusexperten Olaf Schlieper von der Deutschen Zentrale für Tourismus. Er gibt einen kompakten Überblick über die Chancen und Herausforderungen von nachhaltigen Reisen geben.

Architekten und Designer küren Heimtextil-Produkte

Rund 30 Architekten und Innenarchitekten suchen neue Generationen innovativer Produkte aus den Gruppen Objekttextilien, textile Raumtrennungs- oder Sonnenschutzsysteme, Wandbekleidungen, Tapeten oder Möbel, die auf der Heimtextil zu sehen sind. Auf die Ergebnisse des AIT-Trendscoutings wird ab dem zweiten Messetag auf dem „Salon Interior. Architecture. Hospitality“ im Foyer 4.0 hingewiesen. Für Innovationsinteressierte bieten die Trendscouts eine Führung zu den preisgekrönten Ausstellern an.

Darüber hinaus schreibt die Architekturzeitschriften AIT und xia in Kooperation mit der Heimtextil erneut den Innovationspreis „Architektur+ Textil Objekt“ aus. Er unterstreicht die Bedeutung der  architektonischen Qualität von textilen Produkten und Raumlösungen. Der Wettbewerb richtet sich an Architekten, Innenarchitekten und Designer sowie an Industrieunternehmen und verarbeitende Betriebe textiler Produkte, Objekttextilien und Raumlösungen.

Die Preisverleihungen für den Innovationspreis „Architektur+ Textil Objekt“ sowie das „AITTrendscouting“ finden am 13. Januar 2016 um 17 Uhr im Saal Europa, Foyer Halle 4.0, statt. Die Ausstellung des Innovationspreises ist auf dem Stand der AIT während des gesamten Messezeitraums zu sehen. Die nominierten Produkte des AIT-Trendscouting sind ab dem zweiten Messetag im „Salon Interior. Architecture. Hospitality“ sowie im Foyer 5.1/6.1 zu sehen und werden auf den Ständen der Hersteller gekennzeichnet.

Finest Interior Award 2015

Als Kooperationspartner des diesjährigen Finest Interior Award würdigt die Heimtextil die kreative Arbeit von Innenarchitekten, Interior Designern und Einrichtern. Der Finest Interior Award wurde im November 2015 im Rahmen einer festlichen Abendveranstaltung in der Niederländischen Botschaft in Berlin für besonders individuelle und professionelle Objekteinrichtungen verliehen. Die Niederlande sind offizielles Partnerland des diesjährigen Finest Interior Awards. Während der Heimtextil 2016 können Teile der Gewinnerexponate im Rahmen einer Sonderschau in der Halle 11.0 entdeckt werden.

Führungen für Architekten und Hoteliers

Die Heimtextil bietet in Zusammenarbeit mit den Fachzeitschriften AIT sowie HotelDesign/AHGZ maßgeschneiderte Führungen für Architekten und Hoteliers an. Treffpunkt für alle Führungen ist der „Salon Interior.Architecture.Hospitality“ im Foyer 4.0.

Am Mittwoch, 13. Januar, sowie am Freitag, 15. Januar, stellt die Fachzeitschrift AIT jeweils ab 11 Uhr gemeinsam mit einem international führenden Innenarchitekten Produkt-Innovationen renommierter Hersteller für den Objektbereich vor. Die Tour am Messe-Mittwoch leitet Ushi Tamborriello (ushitamborriello Innenarchitektur_Szenenbild). Am Freitag führt Sabine Krumrey (bki brandherm + krumrey) die Interessierten durch die Hallen. Jede Tour dauert etwa zwei Stunden. Am 14. Januar 2016, ebenfalls ab 11:00 Uhr, führen AIT Trendscouts zu den 15 von Architekten und Innenarchitekten auserwählten Produkten.

In Kooperation mit dem Fachmagazin HotelDesign/AHGZ lädt die Heimtextil außerdem Hotelentscheider zu einer Tour über die Messe ein: In Begleitung von Corinna Kretschmar-Joehnk vom Hamburger Architekturbüro JOI Design und Frau Denise Boxler, Head of Design bei den Pentahotels, verschaffen sich die Teilnehmer einen Überblick über Einrichtungstendenzen im Hotel- und Objektgeschäft. Die Führungen starten am 14. Januar 2016 um 11.30 Uhr und 15:00 Uhr.

Weitere Informationen zum Contract-Angebot der Heimtextil unter: www.heimtextil.de/contract