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15.08.2022

BVMed: „Hygienemaßnahmen konsequenter umsetzen und adäquat finanzieren“

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) fordert in seinem neuen Positionspapier, Hygienemaßnahmen in medizinischen Einrichtungen konsequenter umzusetzen und adäquat zu finanzieren. „Das strikte Einhalten von grundsätzlichen Präventionsmaßnahmen schützt vor der Verbreitung von Infektionen und dient damit der Wahrung von Gesundheit und Leben. Mit der jetzigen Sommer-Corona-Welle 2022 nehmen Bewusstsein und Hygiene-Compliance in der Bevölkerung jedoch leider wieder spürbar ab“, so BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll. Der BVMed fordert unter anderem ausreichende Ressourcen, eine adäquate Erstattung sowie eine zügige Umsetzung von hygienerelevanten Punkten aus dem Koalitionsvertrag.

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) fordert in seinem neuen Positionspapier, Hygienemaßnahmen in medizinischen Einrichtungen konsequenter umzusetzen und adäquat zu finanzieren. „Das strikte Einhalten von grundsätzlichen Präventionsmaßnahmen schützt vor der Verbreitung von Infektionen und dient damit der Wahrung von Gesundheit und Leben. Mit der jetzigen Sommer-Corona-Welle 2022 nehmen Bewusstsein und Hygiene-Compliance in der Bevölkerung jedoch leider wieder spürbar ab“, so BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll. Der BVMed fordert unter anderem ausreichende Ressourcen, eine adäquate Erstattung sowie eine zügige Umsetzung von hygienerelevanten Punkten aus dem Koalitionsvertrag.

Das BVMed-Positionspapier wurde vom BVMed-Fachbereich „Nosokomiale Infektionen“ (FBNI) erarbeitet. Nosokomiale Infektionen stehen im zeitlichen Zusammenhang mit medizinischen Maßnahmen in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder in ambulanten Praxen. Nach aktuellen Schätzungen sind außerhalb von Pandemien jährlich etwa 8,9 Millionen Menschen in der EU von solchen behandlungsassoziierten Infektionen betroffen. Die häufigsten Formen sind Lungenentzündung, Harnwegs- und Wundinfektionen bis hin zur Sepsis (Blutvergiftung). Allein in Deutschland sterben jedes Jahr bis zu 20.000 Menschen an diesen Infektionen – das sind schätzungsweise sechsmal so viele Tote wie bei Straßenverkehrsunfällen. Zudem ist bereits etwa ein Drittel der Bakterien, die diese Infektionen verursachen, gegen Antibiotika resistent.

Bis zu einem Drittel der nosokomialen Infektionen gelten als vermeidbar. Die konsequente Umsetzung von Hygienemaßnahmen und der Einsatz risikominimierender Medizinprodukte und -technologien sind nach Ansicht des BVMed „effektive Mittel zur Vermeidung von behandlungsassoziierten Infektionen. Dies führt zu erheblichen Kosten- und Ressourceneinsparungen im Gesundheitswesen bei gleichzeitiger Verbesserung der Versorgungsqualität.“

Das BVMed-Positionspapier schlägt verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung vor, wie:

  • Jährliche Daten von hoher Qualität:
    Daten zu nosokomialen Infektionen müssen in ihrem Umfang jährlich veröffentlicht werden, um durch Transparenz Aufmerksamkeit auf die Dimension des Problems zu lenken.
  • Umsetzung in Verordnungen:
    Empfehlungen von Experten, wie die der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am Robert Koch-Institut (KRINKO), sollten in den Landeshygieneverordnungen der Bundesländer explizit Berücksichtigung finden. Sie müssen in den medizinischen Einrichtungen vollständig umgesetzt werden.
  • Ausreichende Ressourcen:
    Um hohe Hygienestandards und effektiven Infektionsschutz in medizinischen Einrichtungen aufrecht zu erhalten und dauerhaft zu gewährleisten, ist eine ausreichende Versorgung mit entsprechenden Ressourcen unabdingbar. Neben vermehrtem Einsatz gut aus- und regelmäßig weitergebildeten Personals gehören dazu auch spezifische Medizinprodukte und -technologien.
  • Adäquate Erstattung:
    Angesichts des steigenden Kostendrucks auf die Sachkosten im Krankenhaus und vieler im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) nicht berücksichtigter Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen im ambulanten Sektor stehen wir für eine auskömmliche Erstattung dieser Maßnahmen in allen medizinischen Einrichtungen. Die notwendigen Aufwände für Hygienemaßnahmen zur Umsetzung des Infektionsschutzgesetzes im Rahmen von medizinischen sowie pflegerischen Behandlungen in Arztpraxen, Kliniken und Pflegeeinrichtungen müssen konsequent evaluiert und vollumfänglich durch die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV), die Bundesländer und die Pflegeversicherung erstattet werden.
  • Umsetzung von relevanten Punkten aus dem Koalitionsvertrag:
    Der Koalitionsvertrag der aktuellen Regierung stellt vielversprechende Maßnahmen in Aussicht, die einen Einfluss auf den Infektionsschutz haben. Hierzu gehören: der Nationale Präventionsplan, Umwelt und Nachhaltigkeit, Verbesserung der Situation in der Pflege, Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Pandemievorsorge, sowie die Stärkung des RKI. Diese wichtigen Themen müssen nun mit Nachdruck angegangen werden.

„Patient:innen und Mitarbeiter:innen in medizinischen Einrichtungen haben ein Recht, vor gefährlichen und im Zweifel lebensbedrohlichen Infektionen geschützt zu werden“, so der Appell des BVMed.

Quelle:

BVMed

© INNATEX Stefan Höning.jpg
03.08.2021

48. INNATEX verzeichnet stabile Besucher:innenzahl seit Corona

Die 48. Edition der INNATEX vom 31. Juli bis 2. August schloss mit einer leicht höheren Besucher:innenzahl im Vergleich zum Vorjahr ab. Im Sommer 2020 fand die Messe in Hofheim-Wallau bei Frankfurt am Main statt, während viele andere der Pandemie zum Opfer fielen. Diese Sonderstellung blieb gleich, doch die Anzahl der Besucher:innen stieg um 10 Prozent an.

„Die Zahlen sind kein Vergleich zu denen vor der Pandemie, aber wir sind sehr froh, dass es derzeit eine Aufwärtskurve gibt“, resümiert Jens Frey, Geschäftsführer der veranstaltenden MUVEO GmbH.

ON WE GO: neue Namen, neue Kooperationen
COVID-19 habe große Unsicherheit in die Branche gebracht, was etwa Budgets, Offline-Maßnahmen oder etwa das Reisen betrifft, stellt Alexander Hitzel, Projektleiter der INNATEX fest. Doch die Stimmung scheine sich langsam, wenngleich verhalten, aufzulockern. Auch die Zahl der internationalen Aussteller:innen aus ganz Europa sowie von Übersee könne sich mit 25 Prozent sehen lassen: „Wir mussten in vielen Situationen sehr kurzfristig reagieren, hielten aber immer an der Sommermesse fest. Und das ist gut so, es muss ja weiter gehen“, so Hitzel.

Die 48. Edition der INNATEX vom 31. Juli bis 2. August schloss mit einer leicht höheren Besucher:innenzahl im Vergleich zum Vorjahr ab. Im Sommer 2020 fand die Messe in Hofheim-Wallau bei Frankfurt am Main statt, während viele andere der Pandemie zum Opfer fielen. Diese Sonderstellung blieb gleich, doch die Anzahl der Besucher:innen stieg um 10 Prozent an.

„Die Zahlen sind kein Vergleich zu denen vor der Pandemie, aber wir sind sehr froh, dass es derzeit eine Aufwärtskurve gibt“, resümiert Jens Frey, Geschäftsführer der veranstaltenden MUVEO GmbH.

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COVID-19 habe große Unsicherheit in die Branche gebracht, was etwa Budgets, Offline-Maßnahmen oder etwa das Reisen betrifft, stellt Alexander Hitzel, Projektleiter der INNATEX fest. Doch die Stimmung scheine sich langsam, wenngleich verhalten, aufzulockern. Auch die Zahl der internationalen Aussteller:innen aus ganz Europa sowie von Übersee könne sich mit 25 Prozent sehen lassen: „Wir mussten in vielen Situationen sehr kurzfristig reagieren, hielten aber immer an der Sommermesse fest. Und das ist gut so, es muss ja weiter gehen“, so Hitzel.

Mehrere Debüts: African Pavilion, Marken und Menschen
Auch sonst habe sich in der Zwischenzeit einiges bewegt. Zu den Premieren gehört der African Pavilion, den die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und in Kooperation mit der INNATEX konzipiert und umsetzt.

Trends und Alleinstellungsmerkmale: Newcomer, Farben, Innovationen
Eine weitere Kooperation gingen Anna Voelske von Fairmodel und die INNATEX ein. Fairmodel ist die weltweit erste Modelagentur, die nur Gesichter unter Vertrag nimmt, welche exklusiv für nachhaltige Marken arbeiten.

Laut Hitzel stellten in diesem Sommer auffallend viele neue Labels und Kollektionen aus – darunter elegante Upcycling-Mode von Anzünderin, progressive Schuhdesigns von Clewoo, chunky Sneakers von ACBC sowie Jeans von L‘Ago Verde. Die Labels setzen immer deutlicher auf Alleinstellungsmerkmale und Innovationen. L’Ago Verde etwa verwendet Organgenschalen statt Mikroplastik erzeugender Chemikalien als Ausrüstmittel in der Herstellung seiner Jeanshosen. Die Schuhe von ACBC bestehen unter anderem aus Maisresten und Traubenschalen, wohingegen Anzünderin beispielsweise eine Tischdecke aus der Provence vernäht hat.

Die nächste INNATEX wird vom 22. bis 24. Januar 2022 stattfinden.