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HEREWEAR ist Gewinner der Cellulosefaser-Innovation des Jahres Foto: DITF
Das Flexidress in seinen verschiedenen Formen
22.03.2024

HEREWEAR ist Gewinner der Cellulosefaser-Innovation des Jahres

Das Nova-Institut für Ökologie und Innovation vergab im Rahmen der „International Conference on Cellulose Fibres 2024“ in Köln den ersten Platz des Innovationspreises an die Projektpartner des EU-geförderten Projektes HEREWEAR. Vorgestellt wurde ein Kleid aus Cellulosefasern, das vollständig aus Strohzellstoff hergestellt worden ist.

HEREWEAR ist ein EU-weites Forschungsprojekt, bei dem sich Partner aus Forschung und Industrie zusammengefunden haben. Sie arbeiten an der Etablierung einer europäischen Kreislaufwirtschaft für lokal produzierte Textilien und Bekleidung aus biobasierten Ausgangsstoffen.
Das HEREWEAR-Konsortium ist dabei von klein- und mittelständischen Unternehmen geprägt und wird durch Forschungseinrichtungen ergänzt. Dabei deckt HEREWEAR die gesamte erforderliche Expertise und Infrastruktur aus akademischer bzw. angewandter Forschung und Industrie aus neun EU-Ländern ab.

Der Ansatz in Herewear umfasst technische und ökologische Innovationen in der Herstellung der Fasern, Garne, Gewebe und Gestricke und Bekleidung ebenso wie die Nutzung regionaler Wertschöpfungsstrukturen und eine kreislauffähige Entwicklung der Modeartikel.

Das Nova-Institut für Ökologie und Innovation vergab im Rahmen der „International Conference on Cellulose Fibres 2024“ in Köln den ersten Platz des Innovationspreises an die Projektpartner des EU-geförderten Projektes HEREWEAR. Vorgestellt wurde ein Kleid aus Cellulosefasern, das vollständig aus Strohzellstoff hergestellt worden ist.

HEREWEAR ist ein EU-weites Forschungsprojekt, bei dem sich Partner aus Forschung und Industrie zusammengefunden haben. Sie arbeiten an der Etablierung einer europäischen Kreislaufwirtschaft für lokal produzierte Textilien und Bekleidung aus biobasierten Ausgangsstoffen.
Das HEREWEAR-Konsortium ist dabei von klein- und mittelständischen Unternehmen geprägt und wird durch Forschungseinrichtungen ergänzt. Dabei deckt HEREWEAR die gesamte erforderliche Expertise und Infrastruktur aus akademischer bzw. angewandter Forschung und Industrie aus neun EU-Ländern ab.

Der Ansatz in Herewear umfasst technische und ökologische Innovationen in der Herstellung der Fasern, Garne, Gewebe und Gestricke und Bekleidung ebenso wie die Nutzung regionaler Wertschöpfungsstrukturen und eine kreislauffähige Entwicklung der Modeartikel.

Die technische Grundlage bilden neue Technologien für das Nass- und Schmelzspinnen von Zellulose und biobasierten Polyestern, z.B. PLA, aus denen Garne und Stoffe hergestellt werden. Beschichtungs- und Färbeverfahren konnten im Rahmen des Projektes entwickelt und erprobt werden. Neben der Verringerung des Product Carbon Footprints ist die Reduzierung der Mikrofaserfreisetzung innerhalb des gesamten textilen Herstellungsprozesses und des Lebenszyklus ist ein weiteres ökologisches Ziel.

Eine Verbesserung der Nachhaltigkeit und Kreislauffähigkeit der entwickelten Bekleidung ist durch Design for Circularity und durch digital vernetzte Produktionsmittel gewährleistet. In sogenannten „Microfactories“ wird eine „On-Demand Fertigung“ realisiert, die individualisiert und nur für den tatsächlichen Bedarf produziert. Diese Fertigungsweise kann gerade durch regionale, vernetzte Wertschöpfungsketten geleistet werden und ermöglicht die Rückverfolgbarkeit von Materialien und Verarbeitungsprozessen.

Das auf der Preisverleihung präsentierte Kleid zeigt die Zusammenarbeit und die unterschiedlichen Qualifikationen der Projektpartner: TNO (Niederländische Organisation für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung) stellte nachhaltig erzeugten Zellstoff zur Verfügung. Die Herstellung der HighPerCell-Fasern erfolgte in den Spinntechnika der DITF. Gleichzeitig entwarfen die Designerinnen des Modelabels Vretena das Design für das flexible, zweiteilige Kleid, welches ohne Zuschnittabfälle formgestrickt werden kann. Textilexperten der DITF entwickelten zusammen mit den Designerinnen das Strickmuster. Die Gestrickherstellung und die Konfektion des Kleides erfolgte durch Textilingenieure und -techniker der DITF im Technikum der Institute. Informatiker und Ingenieure der DITF erstellten die „Value Chain“ und „Digital Twins“ für die digitale Rückverfolgung der Produktionsprozesse.

Der Innovationspreis wurde das HEREWEAR-Konsortium für seine gemeinsame Leistung verliehen. Vertreter der DITF und der Firma Vretena nahmen die Auszeichnung stellvertretend für die Partner des EU-Projektes in Empfang.

Weitere Informationen:
DITF nova-Institut HEREWEAR Cellulosefasern
Quelle:

Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung (DITF)

08.03.2024

Abschlussbericht der World Pultrusion Conference 2024

Vom 29. Februar bis 01. März fand die 17. World-Pultrusion-Conference (WPC) in Hamburg statt. Die Pultrusion, auch Strangziehverfahren genannt, ist ein hocheffizientes Verfahren zur Herstellung von faserverstärkten Kunststoffprofilen für unterschiedliche Anwendungen im Bau-/Infrastruktur- und Transportbereich.

Es konnte eine neue Rekordzahl von fast 150 Teilnehmer:innen aus der ganzen Welt verzeichnet werden. Ein internationales Fachpublikum aus Europa und den USA, bis hin zu China, Indien und Japan war vertreten.

Das Vortragsprogramm mit insgesamt 25 Fachvorträgen war stark durch das Thema Nachhaltigkeit geprägt. Ausgiebig diskutiert wurden auch die Prozessentwicklung der Thermoplast-Pultrusion sowie Anwendungen in der Windenergie, im Bereich Solarpanels, im Brückenbau sowie in der Automobilindustrie. Trotz schwierigem Marktumfeld konnten viele Chancen und Möglichkeiten für die Pultrusions-Industrie vorgestellt werden.

Vom 29. Februar bis 01. März fand die 17. World-Pultrusion-Conference (WPC) in Hamburg statt. Die Pultrusion, auch Strangziehverfahren genannt, ist ein hocheffizientes Verfahren zur Herstellung von faserverstärkten Kunststoffprofilen für unterschiedliche Anwendungen im Bau-/Infrastruktur- und Transportbereich.

Es konnte eine neue Rekordzahl von fast 150 Teilnehmer:innen aus der ganzen Welt verzeichnet werden. Ein internationales Fachpublikum aus Europa und den USA, bis hin zu China, Indien und Japan war vertreten.

Das Vortragsprogramm mit insgesamt 25 Fachvorträgen war stark durch das Thema Nachhaltigkeit geprägt. Ausgiebig diskutiert wurden auch die Prozessentwicklung der Thermoplast-Pultrusion sowie Anwendungen in der Windenergie, im Bereich Solarpanels, im Brückenbau sowie in der Automobilindustrie. Trotz schwierigem Marktumfeld konnten viele Chancen und Möglichkeiten für die Pultrusions-Industrie vorgestellt werden.

Die Konferenz findet alle zwei Jahre in einem europäischen Land mit Bedeutung für die Pultrusions-Industrie statt und wird von der AVK für die European Pultrusion Technology Association (EPTA) organisiert, in Kooperation mit der American Composites Manufacturers Association (ACMA).

Quelle:

AVK - Industrievereinigung Verstärkte Kunststoffe e. V / The European Pultrusion Technology Association (EPTA)

NRW.Energy4Climate veröffentlicht Diskussionspapier. © Warchi-iStock.com
NRW.Energy4Climate veröffentlicht Diskussionspapier.
13.02.2024

Klimaneutrale Industrie braucht schnelle Genehmigungsverfahren

Für die Transformation der Industrie hin zur Klimaneutralität sind zügige Genehmigungsverfahren eine zentrale Rahmenbedingung. Denn sie bestimmen darüber, ob notwendige Maßnahmen schnell umgesetzt werden können. Mit dem nun veröffentlichten Diskussionspapier legt die unter dem Dach der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate arbeitende Initiative IN4climate.NRW konkrete Vorschläge zur Weiterentwicklung des Rechtsrahmens vor.

EnWG, UVPG, BImSchG, BauGB: Diese Kürzel stehen für Bundesgesetze, die erheblichen Einfluss auf die Dauer von Genehmigungsverfahren nehmen können. Um die Industrie beim klimaneutralen Umbau bestmöglich zu unterstützen, ist es notwendig, diesen bestehenden Rechtsrahmen weiterzuentwickeln. Hier setzt das Diskussionspapier »Vorschläge zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren für die Transformation der Industrie zur Klimaverträglichkeit« an. In fünf Themenfeldern formuliert das Papier Vorschläge zur Änderung des Bundesrechts. Ausgangspunkt sind dabei Praxiserfahrungen der energieintensiven Grundstoffindustrie und der zugehörigen Infrastruktursektoren.

Für die Transformation der Industrie hin zur Klimaneutralität sind zügige Genehmigungsverfahren eine zentrale Rahmenbedingung. Denn sie bestimmen darüber, ob notwendige Maßnahmen schnell umgesetzt werden können. Mit dem nun veröffentlichten Diskussionspapier legt die unter dem Dach der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate arbeitende Initiative IN4climate.NRW konkrete Vorschläge zur Weiterentwicklung des Rechtsrahmens vor.

EnWG, UVPG, BImSchG, BauGB: Diese Kürzel stehen für Bundesgesetze, die erheblichen Einfluss auf die Dauer von Genehmigungsverfahren nehmen können. Um die Industrie beim klimaneutralen Umbau bestmöglich zu unterstützen, ist es notwendig, diesen bestehenden Rechtsrahmen weiterzuentwickeln. Hier setzt das Diskussionspapier »Vorschläge zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren für die Transformation der Industrie zur Klimaverträglichkeit« an. In fünf Themenfeldern formuliert das Papier Vorschläge zur Änderung des Bundesrechts. Ausgangspunkt sind dabei Praxiserfahrungen der energieintensiven Grundstoffindustrie und der zugehörigen Infrastruktursektoren.

Samir Khayat, Geschäftsführer von NRW.Energy4Climate: »In unserer Initiative IN4climate.NRW bringen wir Wissenschaft, Politik und Wirtschaft an einen Tisch und erarbeiten Lösungsansätze, um den klimaneutralen Umbau der Industrie in der Praxis umzusetzen. Schnelle Genehmigungsverfahren sind hierbei von ganz zentraler Bedeutung. In dem Diskussionspapier machen wir konkrete Vorschläge, die echtes Beschleunigungspotenzial haben. Denn notwendige Umbaumaßen müssen, unter Wahrung der rechtlichen Vorgaben, zeitnah und zielgerichtet umgesetzt werden können.«

Den Diskussionsbeitrag hat IN4climate.NRW gemeinsam mit Partnerunternehmen in der Arbeitsgruppe »Genehmigungsverfahren« erarbeitet. Hierzu gehören Heidelberg Materials, thyssenkrupp Steel, Open Grid Europe und das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT.

Bundeseinheitliche Beschleunigung von Fachverfahren
Prof. Dr.-Ing. Ulrich Seifert vom Fraunhofer UMSICHT und einer der Autoren: »Die grundsätzliche Passfähigkeit der Vorschläge in den bestehenden Rechtsrahmen und plausibel darstellbare Bezüge zu übergeordneten, rechtsverbindlichen Zielen des Klimaschutzes waren die Leitmerkmale, um aus den beigesteuerten Hinweisen und Empfehlungen der Industriepartner eine Auswahl treffen und ausformulieren zu können. Die Vorschläge konzentrieren sich auf mögliche Änderungen des Bundesrechts, da in erster Linie eine bundeseinheitliche Beschleunigung von Fachverfahren angestrebt werden sollte, die allen Betroffenen in der Praxis zugutekommt. Sie folgen dem erkannten Bedarf, Transformationsvorhaben in der Breite den Weg zu ebnen und dabei auch notwendige Infrastrukturen einzubeziehen.«

Einige der in dem Papier enthaltenen Vorschläge sind bereits Gegenstand laufender Prozesse zur Gesetzesnovellierung, zu welchen das Papier durch die Einbettung in Praxiserfahrungen einen ergänzenden Beitrag leisten möchte. Die Vorschläge sind in die Themenfelder Energiewirtschaftsgesetz (EnWG), Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG), Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG), Baugesetzbuch (BauGB) und Übergreifendes untergliedert. Jedem Änderungsvorschlag wird eine kurze Beschreibung der rechtlichen Situation vorangestellt, die die Problematik mit dem Blick auf zügige Genehmigungsverfahren veranschaulicht. Dem einzelnen Änderungsvorschlag folgt die juristische Begründung.

Quelle:

Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT

 

20.10.2023

A+A: New Work und Gesundheit in der hybriden Arbeitswelt

Hybrides Arbeiten ist gekommen, um zu bleiben. Viele Menschen schätzen die Vorzüge des mobilen Arbeitens so sehr, dass sie kaum noch im Unternehmen sind. Doch so mancher Arbeitgeber wünscht sich seine Leute wieder mehr zurück ins Büro. Wie können Arbeits- und Gesundheitsschutz gewährleistet werden, wenn Beschäftigte multilokal tätig sind. Wie bringt man sie dazu, auch gerne im Büro zu sein.

„So wie vor der Pandemie wird es nie mehr“, sagt Dr. Stefan Rief vom Fraunhofer IAO. „Allein der Wegfall des Arbeitsweges ist für die Menschen eine große Zeitersparnis. „Diese Zeit wird teilweise darauf verwendet, mehr zu arbeiten. Aber viele nutzen sie auch für ihre Freizeit und soziale Aktivitäten“, ergänzt Dr. Michael Barth, Arbeitsmediziner bei der B·A·D GmbH. „Das wollen die Menschen sich nicht mehr wegnehmen lassen.“

Hybrides Arbeiten ist gekommen, um zu bleiben. Viele Menschen schätzen die Vorzüge des mobilen Arbeitens so sehr, dass sie kaum noch im Unternehmen sind. Doch so mancher Arbeitgeber wünscht sich seine Leute wieder mehr zurück ins Büro. Wie können Arbeits- und Gesundheitsschutz gewährleistet werden, wenn Beschäftigte multilokal tätig sind. Wie bringt man sie dazu, auch gerne im Büro zu sein.

„So wie vor der Pandemie wird es nie mehr“, sagt Dr. Stefan Rief vom Fraunhofer IAO. „Allein der Wegfall des Arbeitsweges ist für die Menschen eine große Zeitersparnis. „Diese Zeit wird teilweise darauf verwendet, mehr zu arbeiten. Aber viele nutzen sie auch für ihre Freizeit und soziale Aktivitäten“, ergänzt Dr. Michael Barth, Arbeitsmediziner bei der B·A·D GmbH. „Das wollen die Menschen sich nicht mehr wegnehmen lassen.“

Umgekehrt sind viele Beschäftigte der Videokonferenzen und des Home Office überdrüssig. Sie sehnen sich nach Kontakt mit den Kollegen. „Es braucht grundsätzlich attraktive Arbeitsstätten, damit die Leute, die Zeit, die sie mit dem Wegfall des Arbeitsweges sparen, gerne investieren, um wieder ins Büro zu kommen“, sagt Barth. „Unterstützende Angebote wie Kantine und Kinderbetreuung können da helfen.“

Wichtig ist auch Transparenz. Denn einige fürchten, niemanden im Büro anzutreffen. Weil Menschen Menschen anlocken, sollte sichtbar gemacht werden, wer wann vor Ort ist. „Wenn ich weiß, dass bestimmte Kollegen da sein werden, dann komme ich auch“, sagt Rief. „Es muss auch zu sehen sein, was in den Räumen passiert. Im Prinzip ist so etwas wie ein Centermanager nötig, um das Büro zu kuratieren. Büros entwickeln sich eher zu Betreiberimmobilien, um die sich jemand bewusst kümmern muss. Es braucht ein Grundrauschen, damit die Leute zueinanderkommen.“

Früher „Luft, Licht, Lärm“ – heute „Küchenstuhl, Kinder, Kalorien“
Doch natürlich gilt es auch, die Mitarbeiter, die vorzugsweise im HO sind, gesund zu halten. Waren im Büro die drei „L“ Luft, Licht, Lärm das Thema, sind es heute die drei „K“ Küchenstuhl, Kinder, Kalorien. „Wir stellen eine Zunahme an Rückenschmerzen, insbesondere Kreuz- und Nackenschmerzen fest. Das Ausmaß an Bewegung ist zuhause oft kleiner und die Abgrenzung von beruflichen zu privaten Abforderungen fällt nicht immer leicht. Wir beobachten, dass auch die Belastung des visuellen Systems durch die vielen Videokonferenzen und reine Bildschirmarbeit – also immer im Nahbereich – neben anderen Faktoren zu einem neuen Phänomen, der Zoom Fatigue, beiträgt. Und die Informationsdichte erhöht zusätzlich noch das Stressempfinden“, sagt Barth. „Die Ausstattung zuhause lässt meist zu wünschen übrig, obwohl laut Arbeitsstättenverordnung an beiden Orten dieselben Bedingungen herrschen sollten“, beobachtet auch David Wiechmann, Vorsitzender von DNB e.V. „Die meisten Unternehmen sind gut ausgestattet, aber das lässt sich nicht aufs HO übertragen. Der Küchentisch ist repräsentativ. Wenige Leute haben die Möglichkeit, in einem separaten Arbeitszimmer zu arbeiten.“ In den Herbst- und Wintermonaten ist Beleuchtung ein Riesenproblem. „Da investieren wahrscheinlich bislang die wenigsten in hochwertige Beleuchtung“, fürchtet Rief. „Wenn Menschen 2-3 Tage in der Woche zuhause arbeiten, muss der Arbeitgeber das aber ernst nehmen und sie unterstützen. Denn das sind ja meine Mitarbeiter, die optimalerweise auch wieder zurück zu mir ins Büro kommen und die ich an meinen Betrieb binden will.“

Sensorbasierte Coachings und Stärkung der Eigenverantwortlichkeit
Für Beratung und Coachings im Home Office kann man digitale Kanäle und Videokonferenz-Tools einsetzen. Auch Unterweisungen aus dem Pflichtenheft können so vorgenommen werden. Als Antwort auf die zunehmenden Rückenschmerzen gibt es auch mobil einsetzbare, sensorbasierte Analysen von Bewegungsmustern am Arbeitsplatz (auch zuhause) über einen mehrwöchigen Zeitraum mit anschließenden Verhaltensempfehlungen und Tutorials. „Das Wichtigste aber ist die Stärkung der Eigenverantwortlichkeit und der Kompetenz der Beschäftigten - nicht nur was Ergonomie, sondern auch was psychische Belastungen angeht. Man sollte Selbstmanagement ins Coaching aufnehmen. Die Basis von allem ist und bleibt aber ein ergonomischer Arbeitsplatz“, betont Wiechmann.

Individualisierung auch in der modernen Arbeitswelt von Bedeutung
Doch in Zukunft reicht es nicht, nur vom Aufgaben- oder Tätigkeitsbereich ausgehen. Denn Menschen sind Individuen. „In der hybriden neuen Welt kommt es mehr darauf an, wie mein Charakter ist. Bin ich introvertiert, extrovertiert, suche ich Nähe zu Menschen, suche ich nach mehr Information. Ein Teil der Menschen würde gerne ins Büro kommen, hat aber Sorge, dort niemanden anzutreffen. Vielleicht kann ich aus dieser Gruppe einige zurückgewinnen? Vorgesetzte müssen lernen, individueller zu führen“, sagt Rief.

Workation fördert die Kreativität
Und mittlerweile erfreut sich noch eine andere Art zu arbeiten wachsender Beliebtheit. Die Menschen begeben sich auf Workation (work und vacation zusammengezogen). D.h. sie verreisen, auch in andere Länder, verlängern das Wochenende und arbeiten in und aus der Ferne. Dazu bedarf es einer Betriebsvereinbarung. Ist die einmal erteilt, spricht nichts dagegen. „Mehr als die Hälfte der Beschäftigten wünschen sich Workation, bei den unter 35-Jährigen sind es 68 Prozent“ sagt Rief. Auch hier sei es wichtig, Begegnungszeiten zu vereinbaren. Die Leute könnten so auf Menschen von anderen Unternehmen treffen und kämen hoffentlich mit neuen Inspirationen im Gepäck zurück. Sie könnten beispielsweise eine App oder ein Geschäftsmodell kennenlernen, die oder das es nur in einem anderen Land gibt. Schon das sei gut. „Unterwegs sammelt man viel neue Informationen und Eindrücke. Das fördert auf jeden Fall die Kreativität“, findet auch Wiechmann.

Digitalisierung und immersive Meeting-Strukturen
Ein anderer Game Changer in der Arbeitswelt ist Künstliche Intelligenz (KI). Sie bringt enorme Erleichterungen und kann zum Beispiel bei Dokumentationsprozessen helfen. Die KI befreit von Routinearbeiten. Beschäftigte haben mehr Zeit, um die wirklichen Probleme zu lösen.

Großes Potenzial bietet aber noch eine weitere Neuheit. „Ich warne davor zu glauben, dass wir die hybride Arbeitswelt richtig verstanden hätten. Sie schenkt uns viel Freiheit, aber jetzt arbeiten wir gerade mal seit zwei Jahren so. Was den Menschen fehlt, ist das Über-die-Schulter-Schauen, das informelle Mitbekommen. Das können wir digital noch nicht so richtig gut abbilden. Wir wollen im Institut eine immersive Meeting-Infrastruktur aufbauen mit dem Ziel, auch virtuell miteinander und nebeneinander zu arbeiten. In einer immersiven Welt könnte ich während eines Treffens auf meine Kollegen zugehen. So wird ein Gefühl von Nähe erzeugt. Oder ich könnte übers Metaverse statt im grauen Büro an einem See in Norwegen sitzen. Das kann ich räumlich oder digital lösen, am besten beides“, fordert Rief.  

Was real und digital möglich ist und wie New Work aussehen kann, zeigt die A+A in den Hallen 4 und 5.

 

Quelle:

Messe Düsseldorf

05.05.2023

BVMed drängt auf Gesundheitsdaten-Nutzungsgesetz

er Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) drängt das Bundesgesundheitsministerium und die beteiligten Ressorts, die guten Ansätze zu einer besseren Nutzung von Gesundheitsdaten aus der Digitalstrategie zügig in ein Gesetz zu gießen. „Bevor Monate für die Diskussion um den künftigen Umgang mit ChatGPT ins Land gehen, sollten die Regelungen aus der Digitalstrategie des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) rasch umgesetzt werden, die unumstritten sind“, so BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll.

Der BVMed hatte die im März 2023 vorgelegte Digitalisierungsstrategie für das Gesundheitswesen und die Pflege insgesamt positiv bewertet. „Darin lassen sich gute Ansätze für Forschung und Entwicklung von Medizintechnologien erkennen, die den Versorgungs- und Forschungsstandort Deutschland nachhaltig stärken und fördern könnten“, so BVMed-Digitalexpertin Natalie Gladkov.

er Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) drängt das Bundesgesundheitsministerium und die beteiligten Ressorts, die guten Ansätze zu einer besseren Nutzung von Gesundheitsdaten aus der Digitalstrategie zügig in ein Gesetz zu gießen. „Bevor Monate für die Diskussion um den künftigen Umgang mit ChatGPT ins Land gehen, sollten die Regelungen aus der Digitalstrategie des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) rasch umgesetzt werden, die unumstritten sind“, so BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll.

Der BVMed hatte die im März 2023 vorgelegte Digitalisierungsstrategie für das Gesundheitswesen und die Pflege insgesamt positiv bewertet. „Darin lassen sich gute Ansätze für Forschung und Entwicklung von Medizintechnologien erkennen, die den Versorgungs- und Forschungsstandort Deutschland nachhaltig stärken und fördern könnten“, so BVMed-Digitalexpertin Natalie Gladkov.

Besonders wichtig sind nach Ansicht des Medizintechnik-Branchenverbandes der verbesserte Zugang zu Versorgungsdaten für forschende Unternehmen, die einheitliche Auslegung des nationalen und europäischen Datenschutzrechts sowie die Ausweitung der digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) auf Medizinprodukte der Klasse IIb.

„Gleichzeitig vermissen wir einen strukturierten Prozess zur adäquaten Einbindung der Hilfsmittel-Leistungserbringer und Homecare-Versorger in die digitale Infrastruktur“, so Gladkov. Bei der Ausweitung des „Fast Track“- Verfahrens für DiGA sollte zudem ein schnellerer Zugang von digitalen Medizinprodukten aller Risikoklassen – also auch Klasse III-Medizinprodukte – in die Gesundheitsversorgung ermöglicht werden.

Insgesamt berührt die Digitalisierungsstrategie sehr viele verschiedene Punkte, „kratzt jedoch häufig nur an der Oberfläche“, so der BVMed. In den meisten Fällen fehle es an ausführlichen Erläuterungen, wie die Vorhaben konkret umgesetzt werden sollen. Dazu zählt der BVMed beispielsweise den Einsatz von Telemonitoring bei Herzinsuffizienz, der im Strategiepapier nur kurz erwähnt wird. Außerdem sollten telemedizinische Anwendungen generell gestärkt und gefördert werden, da nur damit eine flächendeckende Versorgung sichergestellt werden kann.

„Wichtig ist es deshalb, dass die Maßnahmen nun rasch in Gesetzgebungsverfahren münden und umgesetzt werden“, so die BVMed Digitalexpertin. Zudem sollte die Expertise der MedTech-Unternehmen bei spezifischen Themen stärker hinzugezogen werden, beispielsweise bei den Projektvorhaben der Digitalen Gesundheitsagentur.

Das Fazit von BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll: „Wir dürfen nicht länger Zeit bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens und der Pflege sowie bei der Eröffnung der Möglichkeiten bei der Datennutzung verlieren.“

Quelle:

BVMed | Bundesverband Medizintechnologie e.V.

(c) Lenzing AG
03.10.2022

Lenzing: Freiflächen-Photovoltaikanlage startet Betrieb

Die Lenzing Gruppe und VERBUND, ein Energiewendeunternehmen, haben die erste Ausbaustufe der größten Freiflächen-Photovoltaikanlage in Oberösterreich in Betrieb genommen. Mit dem Energiepartner VERBUND stellt Lenzing zudem die Weichen für den Umstieg auf emissionsfreie Mobilität. Der Aufbau einer E-Ladeinfrastruktur am Unternehmensstandort unterstreicht das Engagement des Unternehmens in Richtung Energiewende.

Die Lenzing Gruppe und VERBUND, ein Energiewendeunternehmen, haben die erste Ausbaustufe der größten Freiflächen-Photovoltaikanlage in Oberösterreich in Betrieb genommen. Mit dem Energiepartner VERBUND stellt Lenzing zudem die Weichen für den Umstieg auf emissionsfreie Mobilität. Der Aufbau einer E-Ladeinfrastruktur am Unternehmensstandort unterstreicht das Engagement des Unternehmens in Richtung Energiewende.

Mit der Freiflächen-Photovoltaik-Anlage auf der Deponie „Ofenloch“ setzt Lenzing den gemeinsam mit VERBUND eingeschlagenen Weg zur CO2-freien Energieversorgung konsequent fort und nimmt mit 2.780 kWp die erste Hälfte der neuen PV-Anlage in Betrieb. Die Vollinbetriebnahme der Anlage mit 5.560 kWp erfolgt voraussichtlich Mitte Oktober. Die jährlich erzeugte Strommenge entspricht 6.000.000 kWh und lässt eine jährliche CO2-Ersparnis von rund 4.400 Tonnen erwarten. Schon im Frühjahr/Sommer 2022 hat der oberösterreichische Faserpionier drei Photovoltaik-Dachanlagen mit einer Leistung von 1.454 kWp und einer Jahreserzeugung von rund 1.508.000 kWh Strom in Betrieb genommen. Der Strom fließt direkt in die Produktion vor Ort und künftig auch in E-Ladestationen. In einer ersten Ausbaustufe sind bis Ende des Jahres 16 Wallboxen geplant. Weitere 32 Ladepunkte sind für 2023 vorgesehen. Die Ladestationen werden für Mitarbeiter:innen, Besucher:innen und den eigenen Fuhrpark des Unternehmens zugänglich sein.

„Das PV-Betreibermodell von VERBUND ermöglicht uns den Umstieg auf Sonnenstrom ohne Investitionskosten und ohne Risiko. Mit dem kontinuierlichen Ausbau erneuerbarer Energie führen wir unseren Kurs der Ökologisierung der Wertschöpfungskette fort, optimieren unsere Klimabilanz, sparen Kosten und entlasten das Stromnetz, da wir beinahe 100 Prozent des PV-Stroms in unserer Produktion nutzen“, erklärt Christian Skilich, Chief Pulp Officer der Lenzing Gruppe.

Quelle:

Lenzing AG

04.08.2022

adidas im zweiten Quartal mit starkem Wachstum in westlichen Märkten

  • Umsatz steigt währungsbereinigt um 4 % trotz negativer externer Einflüsse von über 300 Mio. €
  • Märkte, die zusammen mehr als 85 % des Geschäfts ausmachen, wachsen um 14 %
  • Bruttomarge geht aufgrund deutlich höherer Kosten entlang der Beschaffungskette um 1,5 Prozentpunkte auf 50,3 % zurück
  • Betriebsergebnis beläuft sich auf 392 Mio. €
  • Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen liegt bei 360 Mio. €
  • Ausblick auf das Gesamtjahr 2022 spiegelt zweistelliges Wachstum in H2 wider

„Unsere westlichen Märkte verzeichneten im zweiten Quartal vor dem Hintergrund erhöhter makroökonomischer Unsicherheit erneut eine starke Dynamik. Da Asien-Pazifik wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt ist, verzeichneten die Märkte, die mehr als 85 % unseres Geschäfts ausmachen, zusammengenommen einen Zuwachs im zweistelligen Prozentbereich“, sagte Kasper Rorsted, Vorstandsvorsitzender von adidas. „Der Sport ist in diesem Sommer wieder auf die internationale Bühne zurückgekehrt.

  • Umsatz steigt währungsbereinigt um 4 % trotz negativer externer Einflüsse von über 300 Mio. €
  • Märkte, die zusammen mehr als 85 % des Geschäfts ausmachen, wachsen um 14 %
  • Bruttomarge geht aufgrund deutlich höherer Kosten entlang der Beschaffungskette um 1,5 Prozentpunkte auf 50,3 % zurück
  • Betriebsergebnis beläuft sich auf 392 Mio. €
  • Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen liegt bei 360 Mio. €
  • Ausblick auf das Gesamtjahr 2022 spiegelt zweistelliges Wachstum in H2 wider

„Unsere westlichen Märkte verzeichneten im zweiten Quartal vor dem Hintergrund erhöhter makroökonomischer Unsicherheit erneut eine starke Dynamik. Da Asien-Pazifik wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt ist, verzeichneten die Märkte, die mehr als 85 % unseres Geschäfts ausmachen, zusammengenommen einen Zuwachs im zweistelligen Prozentbereich“, sagte Kasper Rorsted, Vorstandsvorsitzender von adidas. „Der Sport ist in diesem Sommer wieder auf die internationale Bühne zurückgekehrt. Vor diesem Hintergrund ist der Umsatz in unseren strategischen Wachstumskategorien Fußball, Running und Outdoor jeweils im zweistelligen Prozentbereich angestiegen. Das gesamtwirtschaftliche Umfeld, vor allem in China, bleibt jedoch schwierig. Die Erholung in diesem Markt verläuft coronabedingt langsamer als erwartet und wir müssen für den Rest des Jahres ein mögliches Nachlassen der Konsumausgaben in allen anderen Märkten in Betracht ziehen.“

Umsatz steigt währungsbereinigt um 4 % trotz gesamtwirtschaftlicher Hürden
Im zweiten Quartal nahm der währungsbereinigte Umsatz um 4 % zu. Dies ist auf die anhaltend starke Dynamik von adidas in den westlichen Märkten zurückzuführen. Dieses Wachstum wurde trotz anhaltender Herausforderungen sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite erreicht. Lieferkettenengpässe infolge der Lockdowns in Vietnam im vergangenen Jahr schmälerten das Umsatzwachstum im zweiten Quartal 2022 um rund 200 Mio. €. Zudem reduzierte die Entscheidung des Unternehmens, seine Aktivitäten in Russland auszusetzen, den Umsatz während des Quartals um mehr als 100 Mio. €. Darüber hinaus belasteten Covid-19-bedingte Lockdowns in China die Umsatzentwicklung in Q2. Nach Vertriebskanälen betrachtet war die Umsatzsteigerung auf das eigene Direct-to-Consumer-(DTC-)Geschäft des Unternehmens und, in ähnlichem Ausmaß, auf Zuwächse im Großhandel zurückzuführen. Im DTC-Bereich verzeichnete das E-Commerce-Geschäft, das inzwischen mehr als 20 % des Gesamtgeschäfts des Unternehmens ausmacht, ein zweistelliges Umsatzwachstum, was den starken Produktdurchverkauf widerspiegelt. Nach Kategorien betrachtet war die Umsatzentwicklung in den strategischen Wachstumskategorien des Unternehmens, Fußball, Running und Outdoor, die jeweils starke zweistellige Zuwächse erzielten, am stärksten. In Euro stieg der Umsatz des Unternehmens im zweiten Quartal um 10 % auf 5,596 Mrd. € (2021: 5,077 Mrd. €).

Starke Nachfrage in westlichen Märkten
Das Umsatzwachstum im zweiten Quartal wurde durch die westlichen Märkte getrieben, trotz der Lockdowns in Vietnam im letzten Jahr, die den Umsatz vor allem in EMEA und Nordamerika um insgesamt 200 Mio. € dämpften. Darüber hinaus wurde die Umsatzentwicklung in EMEA auch durch den fehlenden Umsatz in Russland/GUS in Höhe von mehr als 100 Mio. € negativ beeinflusst. Dennoch legte der Umsatz in der Region währungsbereinigt um 7 % zu. In Nordamerika stieg der Umsatz im Quartal um 21 %. Dies ist Zuwächsen in Höhe von über 20 % sowohl im DTC- als auch im Großhandelsgeschäft zuzuschreiben. In Lateinamerika verbesserte sich der Umsatz um 37 %. Asien-Pazifik konnte auf den Wachstumspfad zurückkehren. Auf währungsbereinigter Basis stieg der Umsatz um 3 % in diesem Markt, obwohl dieser noch immer von den Folgen des eingeschränkten Tourismus in der Region betroffen ist. Im Gegensatz dazu sah sich das Unternehmen nach wie vor mit einem herausfordernden Marktumfeld in China konfrontiert, das hauptsächlich den weiterhin umfangreichen Covid-19-bedingten Restriktionen geschuldet ist. Infolgedessen ging der Umsatz in diesem Markt, entsprechend den vorherigen Erwartungen, im Dreimonatszeitraum währungsbereinigt um 35 % zurück. Ohne China legte der währungsbereinigte Umsatz der anderen Märkte des Unternehmens zusammengenommen um 14 % im zweiten Quartal zu.

Betriebsergebnis in Höhe von 392 Mio. € entspricht operativer Marge von 7,0 %
Die Bruttomarge des Unternehmens ging um 1,5 Prozentpunkte auf 50,3 % zurück (2021: 51,8 %). Deutlich höhere Kosten der Lieferkette und ein weniger günstiger Marktmix aufgrund des erheblichen Umsatzrückgangs in China belasteten die Entwicklung der Bruttomarge. Ein höherer Anteil der zum vollen Preis verkauften Produkte, erste Preiserhöhungen und günstige Währungseffekte konnten dies nur teilweise kompensieren. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 2,501 Mrd. € um 19 % über dem Vorjahresniveau (2021: 2,107 Mrd. €). Im Verhältnis zum Umsatz stiegen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 3,2 Prozentpunkte auf 44,7 % (2021: 41,5 %). Marketing- und Point-of-Sale-Aufwendungen nahmen um 8 % auf 663 Mio. € zu (2021: 616 Mio. €). Das Unternehmen legte weiterhin den Fokus auf Investitionen in die Einführung neuer Produkte. Beispiele hierfür sind die neue adidas Sportswear Kollektion, das neueste Modell der erfolgreichen Supernova Running-Schuhe, die ersten Produkteinführungen im Rahmen der Partnerschaft mit Gucci sowie Kampagnen für große Events wie den ‚Run for the Oceans‘. Im Verhältnis zum Umsatz verringerten sich die Marketing- und Point-of-Sale-Aufwendungen um 0,3 Prozentpunkte auf 11,8 % (2021: 12,1 %). Die Betriebsgemeinkosten stiegen um 23 % auf 1,838 Mrd. € (2021: 1,492 Mrd. €). Dies ist auf die kontinuierlichen Investitionen von adidas in sein DTC-Geschäft, seine digitalen Fähigkeiten und seine Logistikinfrastruktur sowie auf ungünstige Währungsentwicklungen zurückzuführen. Im Verhältnis zum Umsatz erhöhten sich die Betriebsgemeinkosten um 3,5 Prozentpunkte auf 32,8 % (2021: 29,4 %). Das Betriebsergebnis des Unternehmens lag bei 392 Mio. € (2021: 543 Mio. €), was sich in einer operativen Marge in Höhe von 7,0 % widerspiegelt (2021: 10,7 %).

Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen bei 360 Mio. €
Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen verringerte sich leicht auf 360 Mio. € (2021: 387 Mio. €). Dieses Ergebnis wurde unterstützt durch einen einmaligen, positiven Steuereffekt in Höhe von über 100 Mio. € infolge der Auflösung einer in einem früheren Jahr gebildeten Rückstellung. Infolgedessen lag das unverwässerte Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Geschäftsbereichen im zweiten Quartal bei 1,88 € (2021: 1,93 €).

Währungsbereinigter Umsatz im ersten Halbjahr 2022 auf Vorjahresniveau
Im ersten Halbjahr 2022 war der währungsbereinigte Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stabil. In Euro legte der Umsatz in den ersten sechs Monaten 2022 um 5 % auf 10,897 Mrd. € zu (2021: 10,345 Mrd. €). Die Bruttomarge des Unternehmens ging im ersten Halbjahr um 1,7 Prozentpunkte auf 50,1 % zurück (2021: 51,8 %). Während sich Preiserhöhungen und günstige Währungseffekte positiv auf die Bruttomarge auswirkten, wurde diese Entwicklung durch den weniger günstigen Marktmix sowie die deutlich höheren Kosten der Lieferkette mehr als aufgehoben. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen im ersten Halbjahr auf 4,759 Mrd. € (2021: 4,154 Mrd. €). Im Verhältnis zum Umsatz nahmen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 3,5 Prozentpunkte auf 43,7 % zu (2021: 40,2 %). adidas erzielte in den ersten sechs Monaten des Jahres ein Betriebsergebnis in Höhe von 828 Mio. € (2021: 1,248 Mrd. €), was einer operativen Marge von 7,6 % entspricht (2021: 12,1 %). Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen erreichte 671 Mio. €. Dies entspricht einer Verringerung um 219 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr (2021: 890 Mio. €). Infolgedessen ging das unverwässerte Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Geschäftsbereichen auf 3,47 € zurück (2021: 4,52 €).

Leichter Rückgang des durchschnittlichen operativen kurzfristigen Betriebskapitals im Verhältnis zum Umsatz
Die Vorräte erhöhten sich zum 30. Juni 2022 um 35 % auf 5,483 Mrd. € (2021: 4,054 Mrd. €) in Erwartung eines starken Umsatzanstiegs in der zweiten Jahreshälfte. Längere Vorlaufzeiten sowie das herausfordernde Marktumfeld in China trugen ebenfalls zu diesem Anstieg bei. Währungsbereinigt nahmen die Vorräte um 28 % zu. Das operative kurzfristige Betriebskapital erhöhte sich um 23 % auf 5,191 Mrd. € (2021: 4,213 Mrd. €). Währungsbereinigt nahm das operative kurzfristige Betriebskapital um 14 % zu. Das durchschnittliche operative kurzfristige Betriebskapital im Verhältnis zum Umsatz ging um 0,4 Prozentpunkte auf 21,0 % zurück (2021: 21,4 %), was auf einen überproportionalen Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen aufgrund höherer Beschaffungsmengen und Produktkosten im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen ist.

Bereinigte Nettofinanzverbindlichkeiten in Höhe von 5,301 Mrd. €
Die bereinigten Nettofinanzverbindlichkeiten beliefen sich zum 30. Juni 2022 auf 5,301 Mrd. € (30. Juni 2021: 3,146 Mrd. €). Das entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 2,155 Mrd. €. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf den deutlichen Rückgang der flüssigen Mittel zurückzuführen.

Ausblick auf das Gesamtjahr 2022 spiegelt zweistelliges Wachstum in H2 wider
Da sich China seit Beginn des dritten Quartals aufgrund der anhaltenden umfangreichen Covid-19-Beschränkungen langsamer als erwartet erholt, hat adidas seine Prognose für das Gesamtjahr 2022 am 26. Juli angepasst. adidas erwartet nun für das Gesamtunternehmen im Geschäftsjahr 2022 ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich (bisherige Prognose: im unteren Bereich der Spanne zwischen 11 % und 13 %), was einen Rückgang im zweistelligen Prozentbereich in China widerspiegelt (bisherige Prognose: deutlicher Rückgang). Bisher hat das Unternehmen in keinem Markt mit Ausnahme von China eine nennenswerte Verlangsamung des Durchverkaufs seiner Produkte oder signifikante Stornierungen von Großhandelsaufträgen verzeichnet. Nichtsdestotrotz berücksichtigt die angepasste Prognose vor dem Hintergrund der schwierigeren gesamtwirtschaftlichen Bedingungen für das zweite Halbjahr 2022 auch eine potenzielle Verlangsamung der Konsumausgaben in diesen Märkten. Demzufolge geht das Unternehmen von einem Umsatzwachstum in EMEA im niedrigen Zehnprozentbereich aus (bisherige Prognose: Wachstum im mittleren Zehnprozentbereich). Für Asien-Pazifik wird nun ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Bereich erwartet (bisherige Prognose: Wachstum im mittleren Zehnprozentbereich). Trotz der konservativeren Einschätzung bezüglich der Entwicklung der Konsumausgaben in der zweiten Jahreshälfte hat adidas seine Prognosen für Nordamerika und Lateinamerika, angesichts der starken Dynamik der Marke in diesen Märkten, erhöht. In Nordamerika wird der Umsatz währungsbereinigt den Erwartungen zufolge nun im hohen Zehnprozentbereich steigen. Für Lateinamerika geht das Unternehmen von einer Umsatzsteigerung zwischen 30 % und 40 % aus (bisherige Prognose: jeweils Wachstum im mittleren bis hohen Zehnprozentbereich).   

Durch den weniger günstigen Marktmix sowie die Auswirkungen der Initiativen zum Abbau der Überbestände in China bis zum Jahresende wird sich die Bruttomarge im Jahr 2022 den Erwartungen zufolge nun auf rund 49,0 % belaufen (bisherige Prognose: rund 50,7 %). Demzufolge rechnet das Unternehmen nun mit einer operativen Marge von rund 7,0 % (bisherige Prognose: rund 9,4 %). Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen wird den Erwartungen zufolge einen Wert von rund 1,3 Mrd. € erreichen (bisherige Prognose: im unteren Bereich der Spanne zwischen 1,8 Mrd. € und 1,9 Mrd. €).

 

Weitere Informationen:
adidas Quartalsbericht
Quelle:

adidas

(c) Beaulieu International Group
14.07.2022

Das France Relance-Programm stärkt die Stabilität von B.I.G. Yarns Comines

Am 13. Juli empfing B.I.G. Yarns Comines (FR) eine Delegation von institutionellen Vertretern im Rahmen des France Relance-Programms.

Ende 2021 wurde B.I.G. Yarns Comines als einer der Preisträger für das Programm der französischen Regierung ausgewählt, das sich stark auf die Beschleunigung des Wirtschaftswachstums konzentriert.

Das zu diesem Zweck geschaffene France Relance-Programm zielt darauf ab, Unternehmen nach der Covid-Krise finanziell zu unterstützen und die Erholung der Wirtschaft zu gewährleisten. Es gibt Unternehmen, die sich für zusätzliche Beschäftigung, die Stärkung von Kompetenzen (Beschäftigung, Ausbildung), Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und natürlich Nachhaltigkeit einsetzen, Sauerstoff.

Am 13. Juli empfing B.I.G. Yarns Comines (FR) eine Delegation von institutionellen Vertretern im Rahmen des France Relance-Programms.

Ende 2021 wurde B.I.G. Yarns Comines als einer der Preisträger für das Programm der französischen Regierung ausgewählt, das sich stark auf die Beschleunigung des Wirtschaftswachstums konzentriert.

Das zu diesem Zweck geschaffene France Relance-Programm zielt darauf ab, Unternehmen nach der Covid-Krise finanziell zu unterstützen und die Erholung der Wirtschaft zu gewährleisten. Es gibt Unternehmen, die sich für zusätzliche Beschäftigung, die Stärkung von Kompetenzen (Beschäftigung, Ausbildung), Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und natürlich Nachhaltigkeit einsetzen, Sauerstoff.

Die finanzielle Unterstützung ermöglichte es B.I.G. Yarns, die Produktionskapazität seiner erstklassigen 1-Schritt-3-Schicht-PA-Garntechnologie durch die Installation neuer, hochmoderner Produktionslinien am Standort Comines um 20% zu erhöhen. Die neuen Anlagen nutzen die hochmoderne PA-Garntechnologie von B.I.G. Yarns, die den Herstellern von Teppichfliesen mehr Freiheit in Bezug auf Design, Kontrast und Farbe, aber auch eine gesteigerte Flexibilität bietet. Dadurch können die Kunden schneller auf neue Entwicklungen auf dem Vertragsmarkt reagieren.

Auch den Mitarbeitern und der Umwelt kommt diese technologische Neuentwicklung zugute. Der spezifische Energieverbrauch wird ebenfalls optimiert und trägt so zur Energieeinsparung am Standort bei.

Neben der Stärkung und Erneuerung der Produktionsinfrastruktur und -technologie konzentrierte sich B.I.G. Yarns auch auf die Entwicklung neuer innovativer Produkte, die zu den Nachhaltigkeitsbemühungen seiner Kunden beitragen.

So wird B.I.G. Yarns zum ersten Mal PET-Garne produzieren und seinen Kunden in der Automobilindustrie ein völlig neues Portfolio an PET-Garnen anbieten können.

Dieses strategische Verstärkungsprojekt wird sicherstellen, dass sich B.I.G. Yarns Comines in einem sehr anspruchsvollen und sich schnell verändernden Markt, der von hohen Rohstoff- und Energiepreisen, starkem Wettbewerb und einer schwankenden Nachfrage, die den gesamten Sektor betrifft, geprägt ist, nachhaltig behaupten kann. Außerdem tragen alle Umsetzungen dazu bei, die CO2-Bilanz zu reduzieren, was sicherstellt, dass B.I.G. Yarns weiterhin eine nachhaltige Zukunft für seine Kunden, seine Mitarbeiter und die Gemeinschaft aufbauen kann.

Quelle:

Beaulieu International Group / EMG

23.06.2022

Neonyt Fashion Show mit dem Thema "Biosphere-Technosphere" als multimediale Show

Am 23. Juni wurde das Atelier Lihotzky im Frankfurter Ostend Schauplatz einer Symbiose von Natur und Technik. Die Neonyt Fashion Show thematisierte mit „Biosphere-Technosphere“ das Zusammenspiel von Mensch und Umwelt; die Elemente Wasser, Luft und Erde im Clash mit unserer industrialisierten, digitalisierten Welt. In 31 Multibrand-Looks und einem multimedialen Runway zeigten rund 50 Brands die Zukunft der (nachhaltigen) Mode.

Der Fokus der Neonyt Fashion Show lag auf der Verbindung von Natur und ihren Elementen Wasser, Luft und Erde mit allem, was Menschen erschaffen – von Infrastruktur über Architektur, der industriellen Landwirtschaft und der digitalen Welt. Die Kombination dieser scheinbar kontroversen Themen spannte den Bogen zu unserem gegenwärtigen Erdzeitalter, dem Anthropozän, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Vorgänge auf der Erde geworden ist.

Am 23. Juni wurde das Atelier Lihotzky im Frankfurter Ostend Schauplatz einer Symbiose von Natur und Technik. Die Neonyt Fashion Show thematisierte mit „Biosphere-Technosphere“ das Zusammenspiel von Mensch und Umwelt; die Elemente Wasser, Luft und Erde im Clash mit unserer industrialisierten, digitalisierten Welt. In 31 Multibrand-Looks und einem multimedialen Runway zeigten rund 50 Brands die Zukunft der (nachhaltigen) Mode.

Der Fokus der Neonyt Fashion Show lag auf der Verbindung von Natur und ihren Elementen Wasser, Luft und Erde mit allem, was Menschen erschaffen – von Infrastruktur über Architektur, der industriellen Landwirtschaft und der digitalen Welt. Die Kombination dieser scheinbar kontroversen Themen spannte den Bogen zu unserem gegenwärtigen Erdzeitalter, dem Anthropozän, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Vorgänge auf der Erde geworden ist.

Neue Dimensionen und regenerative Systeme
Die Biosphäre wurde vor allem durch die Silhouetten und Strukturen in den Looks repräsentiert, wie auch durch die organischen und regenerativen Materialien, aus denen ein Großteil der Kollektionsteile gefertigt wurde. So werden auf der Neonyt Fashion Show biologisch angebaute oder nachhaltigere regenerative Materialien zugelassen, die dazu beitragen, wertvolle Ressourcen wie sauberes Wasser, Energie und Land zu schützen und damit zu einem gesunden Ökosystem beitragen.

Die Technosphäre, zu der qua Definition auch die Menschen gehören, wurde in der Inszenierung über die Verschmelzung von der digitalen Welt mit der realen Welt über große LED Screens dargestellt, auf denen digitaler Content sowie Close-ups und Überblendungen der gezeigten Looks zu sehen waren. In den Kollektionen manifestiert sich die Technosphäre in den Themen Recycling bzw. recycelte Chemiefasern, sauberer Chemikalieneinsatz oder im technischen Kreislauf des Cradle2Cradle-Konzepts. Visuell stellte sich die Technosphäre in glänzenden und reflektierenden Oberflächen dar sowie in Sportswear- und Outdoor Styles.

Insgesamt zeigten ca. 50 Brands in 31 Looks eine Bandbreite von etablierten Marken und upcoming Avantgarde Brands: Ai Komoto, Akjumii, Andy Wolf, Anna Auras, Antje Pugnat, Arys, Ayede, Catalouge of Disguise by Tanja Bombach, Céline Breton, Chika Takahashi, Clean Waves, Damur, Ecoalf, Fade Out Label, Falke, Florentina Leitner, Good Guys Don’t Wear Leather, Hell Hell Studio, KC Dubbick, Lanius, Laura Gerte, Maison Baum, Maximilian Mogg, MCM x Selassie, Muntinøus by Pino Pipoli, Myfassbender, Nat-2, Neubau, Nightboutique, PB 0110, Plas Collective, Pool Berlin, Provincia Studio, Save the Duck x Edward Crutchley, Souvenir Official x Ajobyajo, Spaccio Maglieria, Spatz Hutdesign, Timberland, Tiziano Guardini, Tizz & Tonic, Trakatan, Tribal Hotel, Trippen, Tuuli-Tytti Koivula, Uncommon Matters, Virginia Evangelista, Virón, Vitelli, Vladimir Karaleev und Wunderwerk.

Zum Publikum zählten Personen aus Wirtschaft und Politik sowie Industrie-Insider*innen aus der Mode- und Nachhaltigkeitsbranche. Einkäufer*innen, Designer*innen, Künstler*innen waren gleichermaßen anwesend wie (inter-)nationale Fachpresse, Tageszeitungen, Modezeitschriften, Content Creator*innen, TV und Hörfunk. Auch waren Aktivist*innen von Fashion Revolution und Vertreter*innen des Fashion Impact Fund vor Ort.

Quelle:

Messe Frankfurt Exhibition GmbH

(c) Mario Stumpf/Sascha Priesters
01.06.2022

Neonyt zeigt progressive Looks unter dem Motto „Biosphere-Technosphere“

Mode inspiriert von Natur und Technologie: In einer exklusiven Fashion Show am 23. Juni 2022 zeigt die Neonyt gemeinsam mit Presenting Partner Dr. Hauschka progressive und trendweisende Looks unter dem Motto „Biosphere-Technosphere“ im Atelier Lihotzky im Frankfurter Ostend.

Der Fokus liegt damit auf der Verbindung der Natur mit den Elementen Wasser, Luft und Erde mit allem, was die Menschen erschaffen – von Infrastruktur über Architektur, die industrielle Landwirtschaft und die digitale Welt. Die Kombination dieser scheinbar kontroversen Themen spannt den Bogen zu unserem gegenwärtigen Erdzeitalter, dem Anthropozän, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Vorgänge auf der Erde geworden ist.

Mode inspiriert von Natur und Technologie: In einer exklusiven Fashion Show am 23. Juni 2022 zeigt die Neonyt gemeinsam mit Presenting Partner Dr. Hauschka progressive und trendweisende Looks unter dem Motto „Biosphere-Technosphere“ im Atelier Lihotzky im Frankfurter Ostend.

Der Fokus liegt damit auf der Verbindung der Natur mit den Elementen Wasser, Luft und Erde mit allem, was die Menschen erschaffen – von Infrastruktur über Architektur, die industrielle Landwirtschaft und die digitale Welt. Die Kombination dieser scheinbar kontroversen Themen spannt den Bogen zu unserem gegenwärtigen Erdzeitalter, dem Anthropozän, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Vorgänge auf der Erde geworden ist.

Natur vs. Technik
Bei der Neonyt Fashion Show werden verschiedene Multibrand-Looks inszeniert – von kleinen unabhängigen Brands und Newcomer-Labeln über international etablierte Marken bis hin zu Designerstücken, kuratiert von der Stylistin Claudia Hofmann. Der Themenkomplex Biosphere präsentiert Mode und Textilien in Anlehnung an die Natur und ihre Elemente, Technosphere spiegelt die Themen Kreislaufwirtschaft und Recycling.

Das Beste aus beiden Welten
Unter dem Titel „Biosphere-Technosphere“ werden in der Neonyt Fashion Show Themen verbunden, die auf den ersten Blick gegensätzlich scheinen und damit Fragen aufwerfen. Das Publikum wird dazu eingeladen, sich auf eine Reise zu begeben, in der die Natur der Erde, ihre Elemente und die daraus resultierenden regenerativen Ansätze mit Ideen der digitalen Welt kombiniert werden, sodass daraus neue Dimensionen und vernetzte Systeme entstehen – für eine Revolution der Modebranche. Das Event wird gemeinsam mit Naturkosmetik-Brand und Presenting Partner Dr. Hauschka umgesetzt. Die Creative Direction liegt bei studio MM04.

Frankfurt Fashion Week – shows sustainable Fashion, Design & Art
In der Woche vom 20. bis 26. Juni 2022 steht die Stadt Frankfurt am Main ganz unter dem Zeichen von sustainable Fashion, Design & Art. Im gesamten Stadtgebiet finden unter der Dachmarke Frankfurt Fashion Week zahlreiche Veranstaltungen statt. Ausstellungen, Fashion Shows, Talks, Präsentationen und Open Studios laden alle interessierten Bürger*innen ein, Mode und alle Themen rund um nachhaltiges Design zu erkunden und zu erleben. Die Dachmarke Frankfurt Fashion Week bietet damit gleichzeitig eine Marketingplattform für die regionale Fashion- & Designszene sowie Kultur- und Kreativwirtschaft. Parallel zur Frankfurt Fashion Week organisiert die Messe Frankfurt das Neonyt Lab vom 24. bis 26. Juni 2022 in der Union Halle, das sich an Nachhaltigkeit interessierte Konsument*innen und Modeprofis richtet. Darüber hinaus bündelt die Messe Frankfurt vom 21. bis 24.Juni 2022 die global ausgerichteten B2B-Veranstaltungen Techtextil, Texprocess und Heimtextil Summer Special, die für die internationale Fashion- und Livingbranche relevante Themen besonders herausstellt.

Das Neonyt Lab findet vom 24. bis 26. Juni 2022 in der Union Halle in Frankfurt am Main statt.

Quelle:

Messe Frankfurt Exhibition GmbH

© PantherMedia / lagereek
17.05.2022

VDI Zentrum Ressourceneffizienz: Ressourceneffiziente Chemieanlagen

In der chemischen Produktion ist der Verbrauch von Material und Energie grundsätzlich hoch und somit auch das Potenzial, diesen stetig zu reduzieren. Möglichkeiten dazu werden im neuen Themenschwerpunkt „Ressourceneffiziente Chemieanlage 4.0“ des VDI Zentrums Ressourceneffizienz (VDI ZRE) sichtbar gemacht. Der Fokus liegt dabei auf Digitalisierungstechnologien. Unternehmen erhalten Impulse zur Umsetzung in der Praxis.

Online-Tool des VDI ZRE hilft, Potenziale zu identifizieren
Durch einen effizienteren Umgang von Rohstoffen können Chemieunternehmen wettbewerbsfähiger werden und die Umwelt schonen. Dieser Aspekt lässt sich nicht nur bei der Planung neuer Anlagen berücksichtigen. Selbst bestehende können optimiert werden. Digitalisierungstechnologien bzw. innovative Apparate und Anlagen unterstützen verschiedene Ansätze für mehr Ressourceneffizienz, wie z.B. intelligentes Engineering, eine smarte Gebäudeinfrastruktur oder modularisierte Produktion.

In der chemischen Produktion ist der Verbrauch von Material und Energie grundsätzlich hoch und somit auch das Potenzial, diesen stetig zu reduzieren. Möglichkeiten dazu werden im neuen Themenschwerpunkt „Ressourceneffiziente Chemieanlage 4.0“ des VDI Zentrums Ressourceneffizienz (VDI ZRE) sichtbar gemacht. Der Fokus liegt dabei auf Digitalisierungstechnologien. Unternehmen erhalten Impulse zur Umsetzung in der Praxis.

Online-Tool des VDI ZRE hilft, Potenziale zu identifizieren
Durch einen effizienteren Umgang von Rohstoffen können Chemieunternehmen wettbewerbsfähiger werden und die Umwelt schonen. Dieser Aspekt lässt sich nicht nur bei der Planung neuer Anlagen berücksichtigen. Selbst bestehende können optimiert werden. Digitalisierungstechnologien bzw. innovative Apparate und Anlagen unterstützen verschiedene Ansätze für mehr Ressourceneffizienz, wie z.B. intelligentes Engineering, eine smarte Gebäudeinfrastruktur oder modularisierte Produktion.

Komplexität reduzieren
Der Prozess der Produktion von chemischen Produkten ist sehr komplex. Für einen einfachen Zugang ist es sinnvoll, zunächst die Herstellungsverfahren von Grundstoffen zu betrachten. Hier gibt es innovative Möglichkeiten, wie bspw. die stoffliche Nutzung von CO2 oder Power-to-X-Verfahren. Im Online-Themenschwerpunkt „Ressourceneffiziente Chemieanlage 4.0“ sind weitere material- und energieschonende Technologien den Bereichen Planung und Optimierung, Produktion sowie Infrastruktur zugeordnet. Der Fokus liegt darauf, wie Digitalisierung dabei unterstützen kann, den Verbrauch natürlicher Ressourcen zu reduzieren.

Nutzen in der Praxis
Wie lassen sich neuen Technologien für das eigene Unternehmen nutzen? Anschaulich werden Technologien anhand von Anwendungsmöglichkeiten und -beispielen. Der Online-Themenschwerpunkt „Ressourceneffiziente Chemieanlage 4.0“ zeigt solche aus der Forschung und Praxis auf. Dies beinhaltet auch solche Innovationen, die derzeit noch nicht in der industriellen Praxis einsatzfähig, jedoch besonders wichtig für die Planung von Anlagen und Prozessen sind. Weitere Unterstützung für einen Veränderungsprozess bieten die Einschätzungen zu den Material-, Energie- und Treibhausgas-Einsparungen, zu Investitionskosten und zum Umsetzungsaufwand. Der vom Bundesumweltministerium beauftragte Themenschwerpunkt steht kostenlos zur Verfügung unter: www.ressource-deutschland.de/chemieanlage

(c) Oerlikon
Das neue Stapelfaser Technikum in Neumünster
13.05.2022

Oerlikon Polymer Processing Solutions auf der Techtextil 2022

  • Nachhaltige Infrastrukturlösungen, Sicherheit im Straßenverkehr und Gesundheitsschutz

Auf der diesjährigen Techtextil informiert Oerlikon Polymer Processing Solutions das Fachpublikum über neue Anwendungen, spezielle Prozesse und nachhaltige Lösungen rund um die Produktion von technischen Textilien. Unter anderem stellt das Unternehmen eine neue Technologie zur Aufladung von Vliesstoffen vor, die in punkto Qualität und Wirtschaftlichkeit neue Maßstäbe setzt. Vom 21. bis 24. Juni stehen in Halle 12.0 Airbags, Sicherheitsgurte und Reifencord, aber auch Geotextilien und Filtervliesstoffe und ihre vielfältigen Anwendungen im Fokus der Gespräche.

  • Nachhaltige Infrastrukturlösungen, Sicherheit im Straßenverkehr und Gesundheitsschutz

Auf der diesjährigen Techtextil informiert Oerlikon Polymer Processing Solutions das Fachpublikum über neue Anwendungen, spezielle Prozesse und nachhaltige Lösungen rund um die Produktion von technischen Textilien. Unter anderem stellt das Unternehmen eine neue Technologie zur Aufladung von Vliesstoffen vor, die in punkto Qualität und Wirtschaftlichkeit neue Maßstäbe setzt. Vom 21. bis 24. Juni stehen in Halle 12.0 Airbags, Sicherheitsgurte und Reifencord, aber auch Geotextilien und Filtervliesstoffe und ihre vielfältigen Anwendungen im Fokus der Gespräche.

Mehr Polyester für Airbags
Airbags sind aus dem mobilen Alltag nicht mehr wegzudenken. Hauptsächlich bestehen die verwendeten Garne aus Polyamid. Durch die immer vielfältiger werdenden Airbag-Anwendungen und auch die immer größer werdenden Systeme wird heute je nach Einsatzanforderungen und Kosten/Nutzen-Abwägung oft auch Polyester eingesetzt. Vor diesem Hintergrund leisten die Technologien von Oerlikon Barmag einen wertvollen Beitrag. Neben hoher Produktivität und geringem Energieverbrauch überzeugen sie besonders durch stabile Produktionsprozesse. Darüber hinaus erfüllen sie alle hohen Qualitätsstandards für Airbags, die - wie fast alle anderen textilen Produkte im Fahrzeugbau - ein Höchstmaß an Sicherheit für die Insassen gewährleisten müssen. Und das ohne Funktionsverlust bei jedem Klima und überall auf der Welt für die gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs.

Bitte anschnallen!
Sicherheitsgurte spielen eine entscheidende Rolle beim Schutz der Fahrzeuginsassen. Sie müssen Zugkräfte von mehr als drei Tonnen aushalten und sich gleichzeitig im Notfall kontrolliert dehnen, um die Belastung bei einem Aufprall zu verringern. Ein Sicherheitsgurt besteht aus etwa 300 Filamentgarnen, deren einzelne hochfeste Garnfäden aus rund 100 Einzelfilamenten gesponnen sind.

Unsichtbar, aber unverzichtbar - Verstärkung von Straßen mit Geotextilien
Aber nicht nur im Auto, auch darunter entfalten technisch Garne ihre Vorteile. Niedrige Dehnung, ultrahohe Festigkeit, hohe Steifigkeit - technische Garne bieten hervorragende Eigenschaften für die anspruchsvollen Aufgaben der Geotextilien, z.B. als Geogitter im Tragschichtsystem unter dem Asphalt. Geotextilien haben üblicherweise extrem hohe Garntiter von bis zu 24.000 Denier. Anlagenkonzepte von Oerlikon Barmag stellen gleichzeitig drei Filamentgarne mit je 6.000 Denier her. Durch den hohen Spinntiter können weniger Garne kosten- und energieeffizienter auf den benötigten Geo-Garntiter zusammengefacht werden.

hycuTEC – technologischer Quantensprung bei Filtermedien
Mit der Hydrocharging Lösung hycuTEC bietet Oerlikon Neumag eine neue Technologie zur Aufladung von Vliesstoffen für eine Steigerung der Filtereffizienz auf über 99,99%. Für den Meltblownproduzenten bedeutet das eine 30%ige Materialeinsparung bei signifikant gesteigerter Filtrationsleistung. Beim Endverbraucher macht sich dies in einem Komfortgewinn durch den deutlich reduzierten Atemwiderstand bemerkbar. Mit einem bedeutend geringeren Wasser- und Energieverbrauch empfiehlt sich die Neuentwicklung darüber hinaus als zukunftsfähige, nachhaltige Technologie.

Neues Hightech Stapelfaser Technikum
Auf rund 2.100 m2 wurde bei Oerlikon Neumag in Neumünster eines der weltweit größten Stapelfaser Technika errichtet. Ab sofort stehen die state-of-the-art Stapelfaser Technologien auch für kundenindividuelle Versuche zur Verfügung.

Bei der Planung und Auslegung des Technikums stand die Optimierung von Komponenten und Prozessen im Fokus. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf eine einfache und zuverlässige Übertragung von Prozess- und Produktionsparametern der Technikumsanlage auf Produktionsanlagen gelegt. So ist der Aufbau der Faserbandstraße modular gestaltet. Alle Komponenten können variable miteinander kombiniert werden. Umfangreiche Set-up Möglichkeiten liefern detaillierte Erkenntnisse für den jeweiligen Prozess unterschiedlicher Faserprodukte.

Das Technikum ist außerdem mit zwei Spinnpositionen für Mono- und Bikomponenten Prozesse ausgestattet. Für beide Prozesse werden die gleichen, runden Spinnpakete eingesetzt, die sich durch sehr gute Faserqualitäten und -eigenschaften auszeichnen und mittlerweile auch in allen Oerlikon Neumag Produktionsanlagen mit großem Erfolg eingesetzt werden. Zusätzlich wird die Spinnerei noch um Automatisierungslösungen, wie beispielsweise Düsenwischroboter, ergänzt.

Weitere Informationen:
Oerlikon Neumag Techtextil
Quelle:

Oerlikon

21.03.2022

Fraunhofer und Vereinigte Arabische Emirate unterzeichnen »Memorandum of Understanding«

In Anwesenheit des deutschen Bundesministers für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, unterzeichnete eine Delegation der Fraunhofer-Gesellschaft und des Ministeriums für Energie und Infrastruktur der Vereinigten Arabischen Emirate (MOEI) in Abu Dhabi ein »Memorandum of Understanding« (MoU).

Mit dieser Absichtserklärung bekräftigen beide Parteien ihre Pläne für eine Zusammenarbeit. Zum einen sollen dabei innovative Forschungs- und Entwicklungsprojekte vorangetrieben werden, unter anderem in den Bereichen integrierte Energiesysteme, nachhaltige Energien, grüne und blaue Wasserstofftechnologien und -infrastruktur, Wasserentsalzungs- und Aufbereitungstechnologien, nachhaltige Baustoffe sowie Dekarbonisierung des Verkehrs- und Gesundheitssektors, der Bioökonomie und der Lebensmittelketten. Zum anderen sollen potenzielle Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen, die Fraunhofer für die Einrichtung eines nachhaltigen MOEI-FuE- und Innovationszentrums in den Vereinigten Arabischen Emiraten erbringen könnte, geprüft werden.

In Anwesenheit des deutschen Bundesministers für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, unterzeichnete eine Delegation der Fraunhofer-Gesellschaft und des Ministeriums für Energie und Infrastruktur der Vereinigten Arabischen Emirate (MOEI) in Abu Dhabi ein »Memorandum of Understanding« (MoU).

Mit dieser Absichtserklärung bekräftigen beide Parteien ihre Pläne für eine Zusammenarbeit. Zum einen sollen dabei innovative Forschungs- und Entwicklungsprojekte vorangetrieben werden, unter anderem in den Bereichen integrierte Energiesysteme, nachhaltige Energien, grüne und blaue Wasserstofftechnologien und -infrastruktur, Wasserentsalzungs- und Aufbereitungstechnologien, nachhaltige Baustoffe sowie Dekarbonisierung des Verkehrs- und Gesundheitssektors, der Bioökonomie und der Lebensmittelketten. Zum anderen sollen potenzielle Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungen, die Fraunhofer für die Einrichtung eines nachhaltigen MOEI-FuE- und Innovationszentrums in den Vereinigten Arabischen Emiraten erbringen könnte, geprüft werden.

An der Zusammenarbeit zwischen dem MOEI und Fraunhofer sind bislang vier Fraunhofer-Institute beteiligt: das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST, das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC, das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE und die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG.

Fraunhofer-Forschung weltweit gefragt
Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, erklärte: »Ich begrüße die geplante Zusammenarbeit von Fraunhofer und dem Energieministerium der Vereinigten Arabischen Emirate. Fraunhofer ist einer der führenden Akteure der angewandten Energieforschung. Wir sehen hier große Potenziale, im Rahmen der emiratisch-deutschen Energiepartnerschaft die Zusammenarbeit zur Entwicklung von Energiestrategien, zum Aufbau von Reallaboren und generell im Bereich Wasserstoff auf eine nächste Stufe zu bringen. Ziel ist es, gemeinsam die Dekarbonisierung des Energiesektors zeitnah zu ermöglichen und damit einen Beitrag zum Erreichen des Pariser Klimaschutzabkommens zu leisten. Insbesondere bei Erzeugung, Speicherung, Transport von grünem Wasserstoff in den VAE und dem Import und der Anwendung in Deutschland gibt es einen großen Forschungsbedarf.«

»Die Abkehr von konventionellen Energieträgern ist eine Herausforderung, die einen weltweiten Kraftakt und die Zusammenarbeit auf überstaatlicher Ebene erfordert. Gerade internationale Forschungskooperationen sind hier gefragt, Synergien zu heben und neue nachhaltige Technologien zu entwickeln, die auf eine globale Energiewende einzahlen«, erläuterte Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. »Die Unterzeichnung des MoU zwischen dem MOEI und der Fraunhofer-Gesellschaft ist ein wichtiger Schritt, künftigen Forschungs- und Entwicklungsprojekten zum beiderseitigen Nutzen den Weg zu bereiten. Unser Ziel ist der Aufbau eines Innovationsökosystems für ein gemeinsames nachhaltiges Wirtschaften, in dem Elemente der Energie- und Wasserstoffwirtschaft zusammenspielen – mit geschlossenen Stoff- und Materialkreisläufen im Sinne einer Circular Economy.«

Quelle:

Fraunhofer-Gesellschaft

15.03.2022

Epsons Engagement in nachhaltige Technologie

Epson setzt bei seinen Unternehmensprozessen schon lange auf Umwelt schonende Methoden. So hat das Unternehmen seit 2018 über eine halbe Milliarde Euro in die Entwicklung seiner PrecisionCore-Tintenstrahltechnologie investiert, die ohne Wärmeerzeugung funktioniert und somit eine nachhaltige Alternative zu konkurrierenden Drucktechnologien ist. Jüngste Investitionen von zusätzlichen 100 Mrd. Yen (790 Mio. Euro) sollen die Herstellung neuer Materialien und Technologien ermöglichen, die zu einer weiteren Verbesserung des Nachhaltigkeitsprofils der Epson IT-Technologien führen.

Trends und Erwartungen der Industrie
Ein neuer IDC Info Snapshot-Report, der in Zusammenarbeit mit Epson erstellt wurde, untersucht die Trends und Erwartungen der Unternehmenskunden im Druckmarkt und prognostiziert, dass die Nachfrage nach Laserdrucksystemen um 2,6% schrumpft, während für Tinte eine jährliche Wachstumsrate von rund 7%1 vorhergesagt wird.

Epson setzt bei seinen Unternehmensprozessen schon lange auf Umwelt schonende Methoden. So hat das Unternehmen seit 2018 über eine halbe Milliarde Euro in die Entwicklung seiner PrecisionCore-Tintenstrahltechnologie investiert, die ohne Wärmeerzeugung funktioniert und somit eine nachhaltige Alternative zu konkurrierenden Drucktechnologien ist. Jüngste Investitionen von zusätzlichen 100 Mrd. Yen (790 Mio. Euro) sollen die Herstellung neuer Materialien und Technologien ermöglichen, die zu einer weiteren Verbesserung des Nachhaltigkeitsprofils der Epson IT-Technologien führen.

Trends und Erwartungen der Industrie
Ein neuer IDC Info Snapshot-Report, der in Zusammenarbeit mit Epson erstellt wurde, untersucht die Trends und Erwartungen der Unternehmenskunden im Druckmarkt und prognostiziert, dass die Nachfrage nach Laserdrucksystemen um 2,6% schrumpft, während für Tinte eine jährliche Wachstumsrate von rund 7%1 vorhergesagt wird.

Der Report identifiziert darüber hinaus die Hauptgründe für diese Entwicklung: Untersuchungen der IDC ergaben, dass 88 % der in der Studie befragten IT-Manager bei der Auswahl neuer Drucksysteme die Punkte Energieverbrauch und Abfallproduktion (87 %) als "extrem" oder "sehr" wichtig erachten1. Die IDC-Studie zeigt auch, dass 78 % der Befragten Tintenstrahldrucker und Multifunktionsgeräte für umweltfreundlicher halten als Laserdrucker und Multifunktionsgeräte1.

"Heutzutage entfallen rund 10 % des Stromverbrauchs in einem Büro auf die Druckinfrastruktur. Durch die Umstellung auf Epson Business-Inkjet-Drucker sparen Unternehmen bis zu 83 % dieser Ausgaben ein", erklärt Leonie Sterk, Nachhaltigkeitsmanagerin der Epson Deutschland GmbH. "Der Klimawandel geht uns alle an, also müssen wir alle auch etwas dagegen unternehmen. Epson stellt sich dieser Verantwortung und hat deshalb hohe Summen investiert, um die Nachhaltigkeit sowohl unserer Geschäftsabläufe als auch unserer Produkte zu verbessern. Damit helfen wir auch unseren Kunden und Partnern, ihre Umweltbilanz zu verbessern."

Die grundsätzlich gute Einstellung zum Tintendruck wird auch in einem neuen IDC Vendor Spotlight-Bericht hervorgehoben. Aus ihm wird deutlich, dass etwa 65 % der europäischen IT-Führungskräfte planen, bis zur Hälfte ihrer Budgets ausschließlich für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen zu verwenden. Aus dem Bericht geht ebenfalls hervor, dass das Vertrauen und die positive Einstellung zu Business-Tintenstrahldruckern hauptsächlich auf ihrem guten Nachhaltigkeitsprofil, der Sicherheit bei ihrem Einsatz und ihrer Compliance-Fähigkeiten beruhen1.

Tinte mit Vorteilen auch in hybriden Arbeitsmodellen
Auch die in hybriden Modellen arbeitende Belegschaft bevorzugt den Tintenstrahldruck und sucht für das Homeoffice und kleinere Arbeitsgruppen im Büro nachhaltige, kostengünstige Lösungen. Im Jahr 2021 feierte Epson den Verkauf seines 60-millionsten EcoTank Drucker2.  Auch die Epson EcoTanks reduzieren den Stromverbrauch sowie den durch Verbrauchsmaterial anfallenden Müll. Der IDC Spotlight-Bericht ergab, dass diese mit nachfüllbaren Tintentanks arbeitenden Drucker, erheblich weniger Abfall beispielsweise durch Verpackungsmaterial produzieren. Auch aus diesem Grund gibt es für diese Drucksysteme in Büros Europas eine starke Nachfrage. Aus dem Report ging zudem hervor, dass etwa 13 % der in Homeoffices arbeitende Mitarbeiter:innen bereits ihre Verbrauchsmaterialien über Abonnementmodelle beziehen. IDC sieht voraus, dass bis zum Jahr 2024 etwa 60 % der Unternehmen zu einem solchen Bezugsmodell für druckbezogene Dienstleistungen1 übergehen werden.

[1] IDC Info Snapshot, sponsored by Epson, Sustainability benefits fuel the growth of business inkjets, doc #EUR148802522, January 2022
[2] As of 30th September 2021. IDC, Quarterly Hardcopy Peripherals Tracker, 2010 to 2021 shipments, published Q3 2021

Weitere Informationen:
Epson Nachhaltigkeit Digitaldruck Textildruck
Quelle:

Epson Deutschland GmbH / LEWIS

03.03.2022

Lenzing eröffnet Lyocellfaser-Produktionsanlage in Thailand

  • Projekt nach zweieinhalb Jahren Bauzeit trotz der pandemiebedingten Herausforderungen pünktlich und im vorgegebenen Kostenrahmen realisiert
  • Neue, hochmoderne Lyocellanlage mit einer Kapazität von 100.000 Tonnen hilft dabei, die steigende Nachfrage nach nachhaltig erzeugten Fasern besser zu bedienen
  • Wichtiger Meilenstein auf dem Weg in eine CO2-freie Zukunft

Die Lenzing Gruppe gab den Abschluss des wichtigen Lyocell-Ausbauprojektes in Thailand bekannt. Die neue Produktionsanlage, die mit einer Nennkapazität von 100.000 Tonnen pro Jahr einer der weltweit größten ihrer Art ist, hat die Produktion planmäßig aufgenommen und trägt dazu bei, die wachsende Nachfrage der Kunden nach Lyocellfasern der Marke TENCEL™ noch besser zu bedienen. Für Lenzing ist das Projekt zudem ein wichtiger Schritt zur Stärkung ihrer führenden Position auf dem Spezialfasermarkt und auf dem Weg in eine CO2-freie Zukunft.

  • Projekt nach zweieinhalb Jahren Bauzeit trotz der pandemiebedingten Herausforderungen pünktlich und im vorgegebenen Kostenrahmen realisiert
  • Neue, hochmoderne Lyocellanlage mit einer Kapazität von 100.000 Tonnen hilft dabei, die steigende Nachfrage nach nachhaltig erzeugten Fasern besser zu bedienen
  • Wichtiger Meilenstein auf dem Weg in eine CO2-freie Zukunft

Die Lenzing Gruppe gab den Abschluss des wichtigen Lyocell-Ausbauprojektes in Thailand bekannt. Die neue Produktionsanlage, die mit einer Nennkapazität von 100.000 Tonnen pro Jahr einer der weltweit größten ihrer Art ist, hat die Produktion planmäßig aufgenommen und trägt dazu bei, die wachsende Nachfrage der Kunden nach Lyocellfasern der Marke TENCEL™ noch besser zu bedienen. Für Lenzing ist das Projekt zudem ein wichtiger Schritt zur Stärkung ihrer führenden Position auf dem Spezialfasermarkt und auf dem Weg in eine CO2-freie Zukunft.

Der Bau der Anlage im Industrial Park 304 in Prachinburi – ca. 150 Kilometer nordöstlich von Bangkok gelegen – begann im zweiten Halbjahr 2019 und verlief trotz der Herausforderungen durch die COVID-19-Pandemie weitestgehend nach Plan. Das Recruiting und Onboarding neuer Mitarbeiter:innen war ebenfalls erfolgreich. Die Investitionen (CAPEX) beliefen sich auf rund EUR 400 Mio.

„Die Nachfrage nach unseren holzbasierten, biologisch abbaubaren Spezialfasern der Marken TENCEL™, LENZING™ ECOVERO™ und VEOCEL™ nimmt kontinuierlich zu. Vor allem in Asien sehen wir ein enormes Wachstumspotenzial für unsere Marken, die auf nachhaltiger Innovation beruhen. Mit dem Produktionsstart der Lyocellanlage in Thailand hat Lenzing einen wichtigen Meilenstein in puncto Wachstum erreicht und unterstützt damit unser ehrgeiziges Ziel, die Textil- und Vliesstoffindustrie nachhaltiger zu gestalten“, so Robert van de Kerkhof, Mitglied des Vorstandes.

Die Lenzing Gruppe legte sich 2019 strategisch fest, ihre Treibhausgasemissionen pro Tonne Produkt bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren. Das Ziel für 2050: Klimaneutralität. Aufgrund der vorhandenen Infrastruktur kann der Standort in Thailand mit nachhaltiger biogener Energie versorgt werden und so einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Zusammen mit dem wichtigen Projekt in Brasilien und den erheblichen Investitionen an den bestehenden Standorten in Asien setzt Lenzing derzeit (mit über ca. EUR 1,5 Mrd.) das größte Investitionsprogramm der Unternehmensgeschichte um. Lenzing wird die Umsetzung der strategischen Projekte, die ab 2022 einen wesentlichen Beitrag zu den Einnahmen leisten, weiter vorantreiben.

Weitere Informationen:
Lenzing Nachhaltigkeit Fasern lyocell fibers
Quelle:

Lenzing AG

(c) HEITKAMP Unternehmensgruppe
25.02.2022

HUESKER: Geotextilien für den Wiederaufbau bei Hochwasserereignissen

  • Wiederaufbau nach Hochwasserereignissen auch bei sehr weichen Böden
  • Bau der Swistbachbrücke in Rekordzeit mit Geogitter-Bewehrter-Erde
  • Technische Infrastrukturbauwerke nachhaltig und CO2 sparend errichten

Zunehmende Extremwetterereignisse, wie auch zuletzt in Teilen von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und anliegenden europäischen Nachbarländern, erfordern grundsätzlich schnelle und sichere Wiederaufbaumaßnahmen, damit Bewohner und die Wirtschaft vor Ort nicht langfristig durch infrastrukturelle Missstände eingeschränkt sind.

  • Wiederaufbau nach Hochwasserereignissen auch bei sehr weichen Böden
  • Bau der Swistbachbrücke in Rekordzeit mit Geogitter-Bewehrter-Erde
  • Technische Infrastrukturbauwerke nachhaltig und CO2 sparend errichten

Zunehmende Extremwetterereignisse, wie auch zuletzt in Teilen von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und anliegenden europäischen Nachbarländern, erfordern grundsätzlich schnelle und sichere Wiederaufbaumaßnahmen, damit Bewohner und die Wirtschaft vor Ort nicht langfristig durch infrastrukturelle Missstände eingeschränkt sind.

Aufräumen und wiederaufbauen mit Geotextilien
Beim Wiederaufbau der Infrastruktur können Geotextilien an vielen Stellen für einen schnellen Baufortschritt eingesetzt werden. So können beispielsweise dringend benötigte temporäre Versorgungsstraßen, Baustraßen und Arbeitsplattformen mit Geogittern oder Bewehrungsgeweben, auch bei sehr weichen Böden, schnell und sicher errichtet werden. Auch die temporäre Lagerung von Abfällen und kontaminierter Schlämme ist mit geosynthetischen Schadstoffbarrieren, Filtern und Schlammentwässerungsschläuchen möglich, um auch die Umwelt bestmöglich vor Schadstoffeinwirkungen zu schützen.

Aufbau der Swistbachbrücke in Heimerzheim in Rekordzeit
Der Neubau der Swistbachbrücke in Heimerzheim, die die überregional wichtige L182 über den Swistbach führt und damit die Großräume Euskirchen, Swisttal und Bornheim verbindet, ist eines dieser erfolgreichen Wiederaufbauprojekte. Durch die Zerstörung der alten Brücke durch das Hochwasser war ein kompletter Neubau erforderlich. Bereits nach drei Monaten konnte die neue Brücke im Dezember 2021 wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Möglich wurde die Realisation nach kurzer Zeit durch das innovative Schnellbausystem der HEITKAMP Unternehmensgruppe – welches gemeinsam mit HUESKER entwickelt wurde: das System HEITKAMP Schnellbaubrücke®. Die tragenden Säulen des Systems bzw. die Widerlager werden aus verbundflexiblen Geogittern und lokal verfügbaren Böden hergestellt. Sie bilden die langfristig sicher tragenden Schwerlastelemente.

Konstruktionen aus Geokunststoff-Bewehrter-Erde ermöglichen grundsätzlich einen sehr schnellen Aufbau von Brückenwiderlagern. Anders als in Deutschland, zählen Bewehrte-Erde-Konstruktionen in den Niederlanden schon sehr lange zu den Standardbauweisen, mit denen ein Großteil von Infrastrukturmaßnahmen realisiert werden.

Durch die Konstruktion aus Geogittern und Erde konnte die Bauzeit der Widerlager der Swistbachbrücke von drei Monaten auf zehn Tage reduziert werden. Durch weniger Ressourceneinsatz und weniger Materialtransporte wurde zusätzlich auch CO2 eingespart.

Quelle:

HUESKER Synthetic GmbH

24.02.2022

Erneuerbarer Kohlenstoff als Grundlage nachhaltiger Kohlenstoffkreisläufe

  • Renewable Carbon Initiative (RCI) veröffentlichte ein Grundlagenpapier zur Defossilisierung der Chemie- und Werkstoffindustrie mit elf Empfehlungen an die Politik

Die Renewable Carbon Initiative, ein Interessenverband, dem mehr als 30 Unternehmen aus der Chemie- und Werkstoffindustrie angehören, wurde 2020 mit dem Ziel gegründet, beide Branchen bei der Herausforderung zu unterstützen, die Klimaziele der Europäischen Union und die gesellschaftlichen Erwartungen in Sachen Nachhaltigkeit zu erfüllen. Dafür muss die Industrie mehr tun, als lediglich Energie aus erneuerbaren Quellen zu nutzen. Da eine Dekarbonisierung für die Chemie- und Werkstoffindustrie nicht möglich ist, weil Kohlenstoff ihren unverzichtbaren Grundstoff bildet, braucht es alternative Strategien. Deshalb hat die RCI ein umfassendes Strategiepapier zu der Frage veröffentlicht, wie erneuerbarer Kohlenstoff als Grundlage für nachhaltige Kohlenstoffkreisläufe nutzbar gemacht werden kann.

  • Renewable Carbon Initiative (RCI) veröffentlichte ein Grundlagenpapier zur Defossilisierung der Chemie- und Werkstoffindustrie mit elf Empfehlungen an die Politik

Die Renewable Carbon Initiative, ein Interessenverband, dem mehr als 30 Unternehmen aus der Chemie- und Werkstoffindustrie angehören, wurde 2020 mit dem Ziel gegründet, beide Branchen bei der Herausforderung zu unterstützen, die Klimaziele der Europäischen Union und die gesellschaftlichen Erwartungen in Sachen Nachhaltigkeit zu erfüllen. Dafür muss die Industrie mehr tun, als lediglich Energie aus erneuerbaren Quellen zu nutzen. Da eine Dekarbonisierung für die Chemie- und Werkstoffindustrie nicht möglich ist, weil Kohlenstoff ihren unverzichtbaren Grundstoff bildet, braucht es alternative Strategien. Deshalb hat die RCI ein umfassendes Strategiepapier zu der Frage veröffentlicht, wie erneuerbarer Kohlenstoff als Grundlage für nachhaltige Kohlenstoffkreisläufe nutzbar gemacht werden kann.

Die RCI geht damit den Kern der Klimafrage an: 72 % des menschengemachten Klimawandels gehen unmittelbar auf fossilen Kohlenstoff zurück, der aus der Erde entnommen wird. Um dem Klimawandel möglichst schnell zu begegnen und das Menschheitsziel eines geringeren Treibhausgasausstoßes zu erreichen, müssen die Entnahme fossilen Kohlenstoffs so schnell wie möglich und im großen Maßstab verringert werden.

Im Energie- und Verkehrssektor bedeutet dies, erneuerbare Energien, Wasserstoff und Elektromobilität ehrgeizig und mit hohem Tempo auszubauen, um beide Sektoren zu „entkarbonisieren“. Die EU hat hier bereits ambitionierte Ziele dafür aufgestellt und wird dies auch weiterhin tun – ein Beispiel ist das jüngst auf den Weg gebrachte Maßnahmenpaket „Fit for 55“.

Bislang wurden jedoch andere Wirtschaftszweige, die fossilen Kohlenstoff nutzen, bei diesen Maßnahmen größtenteils außer Acht gelassen. Die Chemie- und Werkstoffindustrie hat einen hohen Kohlenstoffbedarf und kann auf Kohlenstoff grundsätzlich nicht verzichten, da die meisten Erzeugnisse auf Kohlenstoff basieren. Anders als der Energiesektor lassen sich diese Branchen also nicht dekarbonisieren, da sie auf Kohlenstoffmoleküle angewiesen sind.

Das Pendant zur Dekarbonisierung der Energiewirtschaft durch erneuerbarer Energien in der Chemie- und den nachgelagerten Werkstoffindustrien kann daher nur mit erneuerbarem Kohlenstoff erreicht werden. Beide Strategien setzen darauf, keinen fossilen Kohlenstoff mehr aus der Erde zu entnehmen und lassen sich daher unter dem Begriff der „Defossilisierung“ zusammenfassen.

Um die Abhängigkeit der Chemieindustrie von fossilem Kohlenstoff zu beenden, muss die Frage beantwortet werden, welche alternativen Kohlenstoffquellen künftig genutzt werden könnten. Entwicklungen in den Biowissenschaften und der Chemie haben neue erneuerbare und zunehmend auch bezahlbare Kohlenstoffquellen aufgetan, die Alternativen für eine nachhaltigere Chemie- und Werkstoffwirtschaft eröffnen. Zu diesen alternativen Quellen gehören Biomasse, CO2-Nutzung und Recycling. Zusammengefasst werden sie unter dem Begriff „erneuerbarer Kohlenstoff“. Dieser bildet eine Leitplanke, an der sich der gesamte
Sektor orientieren kann, ohne jedoch zu sehr eingeengt zu werden. So kann die Industrie neue Wege gehen, um die Nutzung fossilen Kohlenstoffs aus der Erde zu beenden.

Die systematische Umstellung auf erneuerbaren Kohlenstoff erfordert dabei nicht nur beträchtliche Anstrengungen seitens der Industrie, sondern muss auch durch entsprechende politische Rahmenbedingungen, die technologische Entwicklung und umfangreiche Investitionen flankiert werden. Um den Ausstieg aus dem fossilen Kohlenstoff schnell und in großem Umfang zu bewerkstelligen, braucht es Unterstützung seitens der Politik. Dabei sollte der Schwerpunkt auf einem verantwortungsvollen Kohlenstoffmanagement liegen, das einerseits die Belastungsgrenzen unseres Planeten respektiert und andererseits der ganzen Gesellschaft zugute kommt. Dazu muss eine umfassende Strategie für das Kohlenstoffmanagement aufgestellt werden, die auch spezifische regionale und anwendungsbezogene Fragestellungen berücksichtigt, um auf dieser Grundlage dann die
nachhaltigste Kohlenstoffquelle aus den verfügbaren Alternativen auszuwählen. So kann die komplizierte Umstellung vom bislang genutzten fossilen Kohlenstoff hin zu erneuerbaren Energien und erneuerbarem Kohlenstoff in sämtlichen Industriezweigen gelingen.

Die RCI hat elf Empfehlungen an die Politik zu den Themen erneuerbarer Kohlenstoff, Kohlenstoffmanagement, Transformation der Chemieinfrastruktur und Umwandlung von Biokraftstoffanlagen in Chemikalienlieferanten formuliert. Das Positionspapier Renewable Carbon as a Guiding Principle for Sustainable Carbon Cycles (Erneuerbarer Kohlenstoff als Grundlage nachhaltiger Kohlenstoffkreisläufe) steht ab sofort kostenlos in einer Kurz- und
einer Langfassung zum Download bereit.


Link zum Download: https://renewable-carbon-initiative.com/media/library/

Quelle:

Renewable Carbon Initiative (RCI)

STFI lädt ein zum Bautextilien-Symposium mit den Schwerpunkten Ressourcenscho-nung und Nachhaltigkeit (online) (c) STFI
bautex

STFI lädt zum Bautextilien-Symposium ein

  • Textiler Dauerlauf oder wie Geokunststoffe durch eine hohe Nutzungsdauer nachhaltig werden
  • STFI lädt ein zum Bautextilien-Symposium mit den Schwerpunkten Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit (online)

Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit – Verzicht oder Wachstumschance? Diese Frage begegnet uns immer häufiger, auch beim Thema Bauen mit Textil. Auswirkungen und Konsequenzen einer Entscheidung für mehr Nachhaltigkeit müssen wir dabei jedoch immer hinterfragen. Denken wir beispielsweise an die zweifelsfrei notwendige Infrastruktur, auf die eine moderne, industriell geprägte Gesellschaft angewiesen ist, müssen hier andere Lösungen als bloßer Verzicht gefunden werden.

Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit durch Geokunststoffe - Unter diesem Leitthema lädt das Sächsische Textilforschungsinstitut e.V. zusammen mit seinen Mitveranstaltern ein zum 15. Symposium „BAUTEX – Bauen mit Textilien“ am 26. und 27. Januar 2022.

  • Textiler Dauerlauf oder wie Geokunststoffe durch eine hohe Nutzungsdauer nachhaltig werden
  • STFI lädt ein zum Bautextilien-Symposium mit den Schwerpunkten Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit (online)

Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit – Verzicht oder Wachstumschance? Diese Frage begegnet uns immer häufiger, auch beim Thema Bauen mit Textil. Auswirkungen und Konsequenzen einer Entscheidung für mehr Nachhaltigkeit müssen wir dabei jedoch immer hinterfragen. Denken wir beispielsweise an die zweifelsfrei notwendige Infrastruktur, auf die eine moderne, industriell geprägte Gesellschaft angewiesen ist, müssen hier andere Lösungen als bloßer Verzicht gefunden werden.

Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit durch Geokunststoffe - Unter diesem Leitthema lädt das Sächsische Textilforschungsinstitut e.V. zusammen mit seinen Mitveranstaltern ein zum 15. Symposium „BAUTEX – Bauen mit Textilien“ am 26. und 27. Januar 2022.

Marian Hierhammer, Leiter der Prüfstelle am STFI, sagt dazu: „Geokunststoffe, die unsichtbaren Arbeiter im Untergrund, haben sich über die letzten Jahrzehnte zu einem bedeutenden Element bei innovativen Bauweisen im Erd- und Grundbau entwickelt. Dies ist nicht nur in den vielen Funktionen wie z. B. Filtern, Bewehren, Trennen, Dichten begründet, die sie bei den unterschiedlichsten Anwendungen übernehmen. Positive Praxiserfahrungen beim Einsatz von Geokunststoffen, ihre stetige Weiterentwicklung und ‚Ausstattung‘ mit neuen Funktionen tragen ebenso dazu bei. Mit dem Nachweis einer hohen Dauerhaftigkeit und damit verbundenen längeren Nutzungsdauer bieten die Geokunststoffe im Grunde ein perfektes Beispiel für Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit.“

Das Symposium richtet sich an Akteure aus Industrie, Forschung und Bildung, aber auch an Vertreter aus Verwaltung und regelsetzenden Bereichen. Die BAUTEX wird – anders als zunächst geplant – als Onlineveranstaltung durchgeführt.

Quelle:

Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V. (STFI)

06.01.2022

Messe Frankfurt sagt Konsumgütermessen im Januar und Februar 2022 ab

Angesichts der exponentiellen Verschlechterung der Pandemielage weltweit und damit einhergehenden verschärften Reise- und Kontaktregelungen werden die Konsumgütermessen Christmasworld, Paperworld und Creativeworld geplant für Januar 2022 und die Ambiente für Mitte Februar 2022 abgesagt. Die regional ausgerichtete Fachmesse Nordstil vom 15. bis 17. Januar 2022 in Hamburg findet zum jetzigen Zeitpunkt statt.

Die noch im Dezember erhoffte Entspannung der Pandemiesituation ist aktuell nicht mehr in Sicht. Vielmehr verschlechtert sich die Lage weltweit mit einer enormen, nicht vorhersehbaren Dynamik. Diese extreme Zuspitzung aufgrund der Verbreitung der Omikron-Variante in Europa und Deutschland macht es für die Messe Frankfurt als Veranstalterin der international ausgerichteten Leitmessen Christmasworld, Paperworld und Creativeworld sowie der Ambiente aktuell nicht möglich, deren Termine in Frankfurt Ende Januar sowie Mitte Februar 2022 zu halten.

Angesichts der exponentiellen Verschlechterung der Pandemielage weltweit und damit einhergehenden verschärften Reise- und Kontaktregelungen werden die Konsumgütermessen Christmasworld, Paperworld und Creativeworld geplant für Januar 2022 und die Ambiente für Mitte Februar 2022 abgesagt. Die regional ausgerichtete Fachmesse Nordstil vom 15. bis 17. Januar 2022 in Hamburg findet zum jetzigen Zeitpunkt statt.

Die noch im Dezember erhoffte Entspannung der Pandemiesituation ist aktuell nicht mehr in Sicht. Vielmehr verschlechtert sich die Lage weltweit mit einer enormen, nicht vorhersehbaren Dynamik. Diese extreme Zuspitzung aufgrund der Verbreitung der Omikron-Variante in Europa und Deutschland macht es für die Messe Frankfurt als Veranstalterin der international ausgerichteten Leitmessen Christmasworld, Paperworld und Creativeworld sowie der Ambiente aktuell nicht möglich, deren Termine in Frankfurt Ende Januar sowie Mitte Februar 2022 zu halten.

Die vier Veranstaltungen, bestehend aus der Christmasworld mit ihrem Fokus auf saisonale Dekoration und Festschmuck, der Paperworld und der Creativeworld mit ihren Produktangeboten rund um Papier, Bürobedarf, Schreibwaren sowie Hobby-, Bastel- und Künstlerbedarf und der Ambiente mit ihrem branchenübergreifenden Angebot an Produkten rund um den gedeckten Tisch, Küche und Hausrat, Einrichtungs- und Dekorationsaccessoires, Wohnkonzepte, Geschenkartikel und modische Accessoires  sind die anerkannten Leitmessen in ihren Branchen und eröffnen jeweils das Handelsjahr in ihren Segmenten.

Die in kürzester Zeit nun wieder weltweit exponentiell angestiegenen Infektionszahlen und die damit einhergehende Vielzahl an Entwicklungen und Beschlüssen, die außerhalb der Einflusssphäre des Veranstalters liegen, führen zu einer signifikanten Verschlechterung der Rahmenbedingungen und notwendigen Voraussetzungen für die Durchführung der vier Leitmessen als Großveranstaltungen von internationaler Relevanz Ende Januar bzw. Mitte Februar 2022. Zu diesen Entwicklungen zählt unter anderem die Einstufung Deutschlands als Hochrisikogebiet und die damit verknüpften Reisewarnungen und internationalen sowie interkontinentalen Reiserestriktionen unter anderem in Indien, Japan und den Vereinigten Staaten sowie entsprechende Quarantänepflichten. Ebenso ins Gewicht fallen die weiter stetig steigenden Infektionszahlen und der damit einhergehende eindringliche Appell, unter anderem des Robert-Koch-Instituts und des Expertenrats der Bundesregierung, weiterhin Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren und alle größeren Veranstaltungen abzusagen.

Derzeit bestehen zusätzlich international weitergehende Befürchtungen zur Nicht-Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur aufgrund der hochansteckenden Omikron-Variante. Auf diese Gesamtlage reagiert ein Großteil der ausstellenden und besuchenden Unternehmen der Christmasworld, Paperworld und Creativeworld sowie der Ambiente derzeit mit Reise- und Messebesuchsverboten aus Gründen der Fürsorgepflicht gegenüber ihren Mitarbeitenden zum Schutz vor gesundheitlichen Risiken. Die globale Reisebereitschaft sinkt im Moment deutlich.

Eine Verschiebung der Veranstaltung ist nicht geplant. Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt, erläutert: „Da die trendorientierten Orderzyklen der internationalen Konsumgüterbranche eine jährliche Veranstaltung zu Anfang des Jahres erfordern, würde eine Verschiebung in die zweite Jahreshälfte den Bedürfnissen der ausstellenden Unternehmen und Besuchern nicht gerecht werden.“  

Nordstil findet vom 15. bis 17. Januar 2022 in Hamburg statt
Im Sinne der beteiligten Branchen ist die Planung und Durchführung der Nordstil vom 15. bis 17. Januar 2022 davon nicht betroffen. Diese Messe findet aufgrund anderer Rahmenbedingungen für die lokale Durchführung in der Freien und Hansestadt Hamburg zum jetzigen Zeitpunkt statt. Im engen Austausch mit den betreffenden Behörden vor Ort und den Branchenpartnern wird die Lage jedoch kontinuierlich überprüft und bewertet.

Digitale Plattformen der Messe Frankfurt für den geschäftlichen Erfolg
Bereits seit 2019 bietet die Messe Frankfurt mit Nextrade, als erste Order- und Datenmanagementplattform der Home- und Living-Branche, und Conzoom Solutions, als Informationsplattform für die globale Konsumgüterbranche, aktive Hilfe zur Selbsthilfe für den Handel. „Ein zweites Jahr ohne entsprechende Order-, Inspirations- und Networking-Formate stellt den Handel weltweit vor erhebliche und partiell existenzbedrohende Herausforderungen“, erläutert Braun. „Mit unseren digitalen Angeboten unterstützen wir in dieser volatilen Situation gezielt unsere Partner in Industrie und Handel. Zudem setzen wir uns auch weiterhin mit ganzer Kraft und viel Optimismus für sichere und erfolgversprechende Messen ein. Denn die Begegnung im echten Leben ist durch nichts zu ersetzen.“

Informationen zur Planung der Frankfurter Konsumgütermessen für das Jahr 2023 werden Anfang Februar 2022 bekannt gegeben.

 

Weitere Informationen:
Konsumgütermesse Ambiente Ambiente
Quelle:

Messe Frankfurt Exhibition GmbH

Politischer Rückenwind für alternative Kohlenstoffquellen (c) Renewable Carbon Initiative
European Policy under the new green deal
22.12.2021

Politischer Rückenwind für alternative Kohlenstoffquellen

  • Mehr als 30 führende Unternehmen aus dem Chemie- und Werkstoffsektor begrüßen die jüngsten Positionspapiere aus Brüssel, Berlin und Düsseldorf

Die politischen Voraussetzungen für erneuerbaren Kohlenstoff aus Biomasse, CO2 und Recycling zur Vermeidung fossilen Kohlenstoffs in der Chemie- und Werkstoffindustrie haben sich in Europa grundlegend verändert. Erstmals wird in den Verlautbarungen von Politikern aus Brüssel und Deutschland berücksichtigt, dass eine Dekarbonisierung allein nicht ausreicht und es wichtige Industriezweige mit gleichbleibendem oder gar wachsendem Kohlenstoffbedarf gibt. Nun erfahren die nachhaltige Deckung dieses Kohlenstoffbedarfs und die Einführung nachhaltiger Kohlenstoffkreisläufe erstmals Beachtung auf der politischen Bühne. Beides ist entscheidend, wenn man die Chemie- und Werkstoffindustrie nachhaltiger aufstellen will.

  • Mehr als 30 führende Unternehmen aus dem Chemie- und Werkstoffsektor begrüßen die jüngsten Positionspapiere aus Brüssel, Berlin und Düsseldorf

Die politischen Voraussetzungen für erneuerbaren Kohlenstoff aus Biomasse, CO2 und Recycling zur Vermeidung fossilen Kohlenstoffs in der Chemie- und Werkstoffindustrie haben sich in Europa grundlegend verändert. Erstmals wird in den Verlautbarungen von Politikern aus Brüssel und Deutschland berücksichtigt, dass eine Dekarbonisierung allein nicht ausreicht und es wichtige Industriezweige mit gleichbleibendem oder gar wachsendem Kohlenstoffbedarf gibt. Nun erfahren die nachhaltige Deckung dieses Kohlenstoffbedarfs und die Einführung nachhaltiger Kohlenstoffkreisläufe erstmals Beachtung auf der politischen Bühne. Beides ist entscheidend, wenn man die Chemie- und Werkstoffindustrie nachhaltiger aufstellen will.

Das Ziel besteht dabei in der Schaffung nachhaltiger Kohlenstoffkreisläufe. Hierzu ist ein umfassendes Kohlenstoffmanagement aus erneuerbaren Quellen erforderlich. Dazu zählt Kohlenstoff aus Biomasse, CO2-Abscheidung und -Verwendung (CCU) – wobei die industrielle CO2-Nutzung ein wesentlicher Bestandteil ist – sowie mechanisches und chemisches Recycling von Kohlenstoff. Schließlich wird nur die Nutzung solch erneuerbarer Kohlenstoffströme eine echte Entkopplung der Chemie- und Werkstoffindustrie von fossilen Kohlenstoffträgern ermöglichen. Und nur so kann die Chemieindustrie weiterhin Rückgrat der modernen Gesellschaft bleiben und nachhaltiger werden, um die weltweiten Klimaziele zu erreichen.

Hauptziel der Renewable Carbon Initiative (RCI) ist es daher, eine intelligente Umstellung vom fossilen hin zum erneuerbaren Kohlenstoff zu unterstützen. Dazu soll mehr und mehr Kohlenstoff aus Biomasse, CO2 und Recycling genutzt werden, anstatt zusätzlichen fossilen Kohlenstoff aus der Erde zu entnehmen. Und das ist sehr wichtig, da 72 % der menschengemachten Treibhausgasemissionen unmittelbar mit fossilem Kohlenstoff zusammenhängen. Die RCI fördert dabei alle verfügbaren Träger erneuerbaren Kohlenstoffs, jedoch sind die politischen Voraussetzungen unterschiedlich – je nachdem, ob es gerade um
Kohlenstoff aus Biomasse, aus Recycling oder aus CO2-Abscheidung und -Verwendung (CCU) geht. Insbesondere das CCU-Verfahren wird bislang weder im europäischen Green Deal noch im Paket Fit for 55 berücksichtigt.

Dies dürfte sich nach dem Kommuniqué der europäischen Kommission vom 15. Dezember zu „Nachhaltigen Kohlenstoffkreisläufen“ nun grundlegend ändern. Darin wird eine Haltung vertreten, die einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung markiert und zeigt, dass das Thema des eingebetteten Kohlenstoffs im politischen Mainstream angekommen ist. Dies lässt sich auch an aktuellen Äußerungen von Mitgliedern des europäischen Parlaments und am sechsten IPCC- Gutachten ablesen, das demnächst erscheinen soll. Inzwischen wird das CCU-Verfahren als vielversprechende Lösung für nachhaltige Kohlenstoffkreisläufe und als potentiell nachhaltige Alternative für die Chemie- und Werkstoffindustrie angesehen. Zudem taucht der Begriff der „Entfossilisierung“ (Defossilisation) in den politischen Debatten in
Brüssel immer häufiger auf und ergänzt bzw. ersetzt den Begriff der Dekarbonisierung in Bereichen, in denen Kohlenstoff unverzichtbar ist. Die Europa-Abgeordnete Maria da Graça Carvahlo gehört zu einer ganzen Reihe von Politikern in Brüssel, die das CCU-Verfahren für eine wichtige Zukunftsindustrie halten. Die Politik hat das Thema also erkannt und es entwickelt sich eine gewisse Dynamik für CCU. Dabei ist auch die Erwähnung von CCU für eine künftige Politik zur Kohlenstoffentnahme und im Rahmen der Überarbeitung des Emissionshandelssystems (ETS) zu erwähnen.

Da die neuen Grundsatzpapiere exakt mit der Strategie der RCI übereinstimmen, unterstützen die mehr als 30 Verbandsmitglieder die neue Entwicklung mit  Nachdruck und sind bereit, die Politik mit Daten und detaillierten Vorschlägen zu versorgen. So sollen die Schaffung nachhaltiger Kohlenstoffkreisläufe und ein solides Kohlenstoffmanagement aktiv unterstützt werden. Es folgt ein Überblick über die einschlägigen politischen Grundsatzpapiere.

Brüssel: Kommuniqué zu „nachhaltigen Kohlenstoffkreisläufen“
Am 15. Dezember veröffentlichte die EU-Kommission ein Kommuniqué zum Thema „nachhaltige Kohlenstoffkreisläufe“. Erstmals wird darin die wichtige Rolle des Kohlenstoffs für verschiedene Industriezweige klar benannt. Zu den wichtigsten Aussagen des Papiers gehört die erstmals uneingeschränkte Anerkennung des CCU-Verfahrens als Lösung für die Kreislaufwirtschaft unter Einschluss CCU-basierter Kraftstoffe. Das Kommuniqué unterscheidet im Bereich der Kohlenstoffbeseitigung zwischen biologischem, fossilem und direkt aus der Luft entnommenem CO2 und kündigt zudem eine genaue Überwachung der
einzelnen CO2-Ströme an. Doch nicht nur das CCU-Verfahren wird als wichtiger Eckpfeiler für die Zukunft angesehen, sondern auch Kohlenstoff aus der Bioökonomie. Hier wird der Begriff des „Carbon Farming“
aufgegriffen, der sich auf ein besseres Bodenmanagement bezieht. Damit soll die Kohlenstoffbindung in lebender Biomasse, totem organischem Material und Böden durch eine verbesserte Kohlenstoffbindung oder geringere Kohlenstoffemissionen verbessert werden. Zwar ist dieListe natürlicher Kohlenstoffspeicherverfahren unserer Auffassung nach nicht abschließend; dennoch befürworten wir die Haltung des Grundsatzdokuments, ein nachhaltiges Boden- und Forstmanagement als eine wichtigere Grundlage für die Bioökonomie zu beachten als lediglich die Bodennutzung als Kohlenstoffsenke. Überraschend ist, dass chemisches Recycling in dem Kommuniqué an keiner Stelle erwähnt wird, obwohl es eine weitere alternative Kohlenstoffquelle darstellt, mit der sich fossiler Kohlenstoff aus der Erde (in Form von Rohöl, Erdgas oder Kohle) ersetzen lässt.

Berlin: Der Koalitionsvertrag der neuen Regierung – „Mehr Fortschritt wagen. Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit“
Ganz Europa wartet gespannt darauf, wie die neue deutsche Regierung aus Sozialdemokraten, Grünen und Freidemokraten die deutsche Klimapolitik gestalten wird. Die neue Reformagenda konzentriert sich insbesondere auf die Solar- und Windenergie sowie Wasserstoff. Die Solarenergieleistung soll bis 2030 auf 200 Gigawatt gesteigert werden. Zudem sollen zwei Prozent der Landesfläche für Windkraftanlagen genutzt werden. Für grünen Wasserstoff soll eine Wasserstoffinfrastruktur aufgebaut werden, die in Zukunft das Rückgrat des Energiesystems bilden soll. Sie wird außerdem für synthetisch erzeugte Treibstoffe und eine nachhaltige Chemieindustrie benötigt. Darin kann man ein klares Bekenntnis zum CCU- Verfahren erkennen. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Themen Kreislaufwirtschaft und Recycling. Eine höhere Recyclingquote und ein produktspezifischer Mindestgehalt an Recyclingmaterialien und sekundären Rohstoffen soll auf europäischer Ebene verankert werden. Zudem findet sich Im Koalitionsvertrag sich ein klares Bekenntnis zum chemischen Recycling. Mit Blick auf die sogenannte „Plastiksteuer“ in Höhe von 0,80 EUR pro Kilogramm nicht recycelter Plastikverpackung steht der Branche eine große Veränderung ins Haus. Die Steuer wurde bereits von der EU eingeführt, von den meisten Mitgliedstaaten aber nicht oder nur eingeschränkt an Hersteller und Händler weitergegeben. Die neue deutsche Regierung plant nun, die Steuer in voller Höhe auf die Branche umzulegen.

Düsseldorf: Kohlenstoff für den Klimaschutz – Die nordrhein-westfälische Strategie für das Kohlenstoffmanagement
Die RCI begrüßt ausdrücklich, dass Nordrhein-Westfalen als erste Region der Welt eine umfassende „Carbon Management“ Strategie aufgestellt hat. Diese bildet die Grundlage für die Umstellung von fossilen Kohlenstoffträgern auf erneuerbaren Kohlenstoff aus Biomasse, CO2 und Recycling. Darin werden für alle drei alternativen Kohlenstoffströme detaillierte Strategien entwickelt, um die Industrie kohlendioxidfrei zu machen. Dies ist umso bemerkenswerter, als Nordrhein-Westfalen das am stärksten industrialisierte Bundesland ist und über eine bedeutende Chemieindustrie verfügt. Ausgerechnet dort wird nun also der erste Masterplan verabschiedet, um die Industrie von fossilem Kohlenstoff auf Biomasse, CO2 und Recycling umzustellen. Im Erfolgsfall könnte NRW so zu einem weltweiten Pionier für nachhaltiges Kohlenstoffmanagement werden. Zudem könnte sich das Bundesland zu einem Vorbild für viele andere Industrieregionen entwickeln.