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JUMBO-Textil Produktion © JUMBO-Textil GmbH & Co. KG
28.11.2023

Interview JUMBO-Textil: „Führung heißt bei uns Teamentwicklung.“

JUMBO-Textil steht mit seinen hochwertigen technischen Schmaltextilien für Hightech – egal ob gewebt, geflochten oder gewirkt. Als Elastic-Spezialist und Lösungspartner entwickelt und produziert das Unternehmen individuelle Innovationen für Kunden weltweit. Das 70 Personen umfassende starke Team muss so vielfältig und flexibel sein wie die Produkte, die es konzipiert. Textination sprach mit dem  Wirtschaftsingenieur Carl Mrusek über die aktuellen Herausforderungen für Familienunternehmen. Carl Mrusek, seit einem knappen Jahr Chief Sales Officer (CSO) in der Textation Group GmbH & Co KG, zu der JUMBO-Textil gehört, verantwortet neben anderen Aufgabenbereichen auch die strategische Unternehmensentwicklung.

 

JUMBO-Textil steht mit seinen hochwertigen technischen Schmaltextilien für Hightech – egal ob gewebt, geflochten oder gewirkt. Als Elastic-Spezialist und Lösungspartner entwickelt und produziert das Unternehmen individuelle Innovationen für Kunden weltweit. Das 70 Personen umfassende starke Team muss so vielfältig und flexibel sein wie die Produkte, die es konzipiert. Textination sprach mit dem  Wirtschaftsingenieur Carl Mrusek über die aktuellen Herausforderungen für Familienunternehmen. Carl Mrusek, seit einem knappen Jahr Chief Sales Officer (CSO) in der Textation Group GmbH & Co KG, zu der JUMBO-Textil gehört, verantwortet neben anderen Aufgabenbereichen auch die strategische Unternehmensentwicklung.

 

„In einem Familienunternehmen sind Traditionen das Fundament, Innovationen der Weg nach vorne“, sagt man. Das Image familiengeführter Unternehmen hat sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt – altmodische Wertvorstellungen und überholte Wirtschaftskonzepte sind einer starken Firmenkultur, hohem regionalen Verantwortungsgefühl und nachhaltigem Planen gewichen. Wie verknüpft JUMBO-Textil seine Unternehmenswerte und Traditionen mit einem zeitgemäßen Führungsstil?

Carl Mrusek: Als Familienunternehmen besteht eine enge Bindung der Mitarbeiter*innen an das Unternehmen und umgekehrt, die Kontinuität der menschlichen Beziehungen ist wichtig und wertvoll. Bei JUMBO-Textil hat darüber hinaus vor allem eines Tradition: zeitgemäße Unternehmensführung, und zwar sowohl technisch und fachlich als auch mit Blick auf Führungsstil und Werte. Denn gerade in einem Familienunternehmen, das ja oft über Jahrzehnte von derselben Person geführt wird, ist es entscheidend, Unternehmenswerte und Führungsstil zu hinterfragen und Wandel zu fördern. Ein Unternehmen, das seit bald 115 Jahren international erfolgreich agiert, muss anpassungsfähig sein. Auf Veränderungen schnell zu reagieren, sie sogar vorauszusehen und entsprechend voranzugehen, das ist für uns Kern klugen wirtschaftlichen Handelns. Die Spezialisierung hin zu Elastics in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts ist ein Beispiel für die vorausschauende Veränderungskraft, aber auch die strategisch wichtige Hinwendung zu technischen Textilien in den 70er-Jahren. Aus der jüngsten Zeit ließe sich das Zusammengehen mit der vombaur GmbH & Co. KG unter das Dach der Textation Group nennen.

Das Wichtigste in jedem Unternehmen sind seine Mitarbeiter*innen. Mit überkommenen Traditionen und Arbeitsweisen würden wir sie nicht gewinnen und halten können. Bei uns steht nicht die Unternehmensleitung im Zentrum, sondern der gemeinsame Erfolg, und der ist in einer komplexen Welt in der Regel das Ergebnis einer gelungenen Zusammenarbeit und nicht einer Ansage des Chefs. Führung heißt – klar – strategische Ziele setzen und verfolgen, heißt heute aber auch: Teamentwicklung. Die besten Menschen zu finden, zusammenzubringen und für das Ziel zu motivieren.

 

Team-Gedanke und Leitbild-Entwicklung: Wie gelingt Ihnen das bei JUMBO-Textil? 

Carl Mrusek: Im Team! JUMBO-Textil hat seine Führungsebene gezielt verbreitert. Neben dem Geschäftsführer, unserem CEO Andreas Kielholz, arbeiten hier der Chief Operational Officer Patrick Kielholz, der Chief Financial Officer Ralph Cammerath, der Chief Technology Officer Dr. Sven Schöfer und ich selbst als Chief Sales Officer. Das zeigt, dass wir vom Kooperationsgedanken überzeugt sind: Auch an der Unternehmensentwicklung und in strategischen Fragen arbeiten wir gemeinsam. Genauso in den einzelnen Teams – in organisatorischen Fachteams oder in interdisziplinären Projektteams. Die Aufgaben, für die wir zuständig sind, mögen unterschiedlich sein, aber jede ist gleich wichtig.

 

Deshalb auch starten Sie die Vorstellung der Ansprechpartner*innen auf Ihrer Website mit dem Junior Sales Manager? Und die Vertreter der C-Ebene stehen am Ende?

Carl Mrusek: Ja. Alle JUMBO-Textil-Köpfe sind für uns der Kopf des Unternehmens. Alle JUMBO-Textil-Gesichter repräsentieren das Unternehmen. Das spiegelt sich auch an der Reihenfolge der Ansprechpartner*innen auf der Website wider. Die Besucher*innen sollen hier schnell die Person finden, die ihnen weiterhelfen kann, und nicht erfahren, wer das Unternehmen leitet. Dafür gibt es das Impressum. (lacht)

 

Wie sehen das Leitbild von JUMBO-Textil und seine Vision für die Zukunft aus, und was muss sich verändern, um die Vision zu erreichen?

Carl Mrusek: Wir arbeiten aktuell an der strategischen Ausrichtung der Textation Group, zu der die JUMBO-Textil GmbH & Co. KG sowie die vombaur GmbH & Co. KG gehören. In diesem Zusammenhang haben wir die Unternehmensvision und -mission der Gruppe erarbeitet und unser Leitbild aktualisiert. Dies dient als Fundament für die Strategieentwicklung und gelingt nur dann nachhaltig, wenn Mitarbeiter*innen über Umfragen und Workshops in diesem Prozess eingebunden sind. Ich möchte noch nicht zu viel verraten, aber so viel steht bereits: Starke Teams, die richtigen Personen am richtigen Platz, Verantwortungsübernahme auf allen Ebenen, Nachhaltigkeit als Grundlage für Innovation – das werden die vier Eckpfeiler sein. Daran lässt sich bereits ablesen: Um unsere Vision zu erreichen, können wir nicht einen Schalter umlegen. Wir müssen stets veränderungsfreudig bleiben, immer wieder neu – von der Produktentwicklung bis zur Personalgewinnung. Aber das hat bei uns ja wie gesagt Tradition.

 

JUMBO-Textil ist kein Branchenspezialist, sondern bündelt Kompetenzen für anspruchsvolle Hightech-Schmaltextilien. Wer hat bei herausfordernden Kundenprojekten das Sagen – entscheiden Sie im Team oder eher top-down, wo ist die Verantwortung für einen Auftrag angesiedelt?

Carl Mrusek: Wir entscheiden im Team darüber, welche Projekte wir realisieren bzw. mit welcher Priorisierung sie angegangen werden. Dabei gibt die Unternehmensstrategie die „Stoßrichtung“ vor. Neben der vertrieblichen spielt auch die entwicklungsseitige Betrachtung von neuen Projekten eine entscheidende Rolle. Ich stimme mich deshalb intensiv mit Dr. Sven Schöfer (CTO) und seinem Team ab, da hier die technische Entwicklung und Umsetzung unserer Produkte im Fokus steht. Die Projektbearbeitung ist final immer eine Teamleistung von Vertrieb und Entwicklung in enger Zusammenarbeit mit der Produktion.

 

Zwischen übertariflichen Vergütungen, einer 4-Tage-Woche und der vielbeschworenen Work-Life-Balance – in der aktuellen Situation auf dem Arbeitsmarkt sind eher die Unternehmen in der Bewerbersituation als umgekehrt. Was tun Sie, um als Arbeitgeber für neue Kollegen und Kolleginnen attraktiv zu bleiben? Und wie halten Sie die Einsatzfreude Ihrer Fachkräfte auf gleichbleibend hohem Niveau?

Carl Mrusek: Ein wichtiger Ansatz bei uns ist die Ausbildung. Junge Menschen auszubilden und ihnen während der Ausbildung zu beweisen: JUMBO-Textil ist dein Place-to-be. Wir beginnen also bereits durch unsere Schulbesuche und Schulpraktika mit der Fachkräftegewinnung. Als hochmodernes Unternehmen bieten wir ein attraktives Gehaltsniveau und ein angenehmes und gesundes Arbeitsumfeld.

Bewerber*innen möchten heute darüber hinaus oft auch ihre Arbeitsform und ihre Arbeitszeiten individuell und flexibel gestalten, aus ganz unterschiedlichen Gründen. Mit modernen Arbeitsmodellen und dank unserer laufenden Digitalisierungsfortschritte unterstützen wir sie dabei, wo immer es möglich ist. Außerdem möchten die Menschen für ein Unternehmen arbeiten, mit dem sie sich identifizieren können. Umwelt- und Klimaschutz sind unseren Mitarbeiter*innen und Bewerber*innen ebenso wichtig wie Sozialstandards in unserer Lieferkette. Dass wir uns mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie ehrgeizige Ziele gesetzt haben und sie mit fest terminierten Schritten konsequent verfolgen – unsere klimaneutrale Energiegewinnung ist ein konkretes bereits realisiertes Beispiel –, dass wir unsere Geschäftspartner mit Nachdruck dazu aktivieren, die Menschen- und Arbeitnehmerrechte zu beachten und uns zum Code of Conduct der deutschen Textil- und Modeindustrie bekennen, all das hilft uns deshalb auch bei der Personalgewinnung.

 

Was größere, kapitalintensivere Unternehmen teilweise durch Finanzmittel wettmachen können, muss der Mittelstand – insbesondere in Krisensituationen – durch Agilität und Anpassungsfähigkeit stemmen. Inwiefern spiegeln sich diese Anforderungen auch in Ihrer Organisationsstruktur und dem Anforderungsprofil für Beschäftigte wider?

Carl Mrusek: Genau, das ist der Vorteil, den Familienunternehmen gegenüber großen Konzernen mitbringen und ausspielen können: Wir können schnell entscheiden und wenn nötig tagesaktuell reagieren. Die Hierarchien sind flach, Abstimmungsprozesse kurz. Ein spannender Vorschlag muss nicht erst durch Agenturen schick aufbereitet und über etliche Ebenen abgestimmt werden, bis er durch die Geschäftsführung abgesegnet ist und umgesetzt werden kann. Das Okay kann auch sofort beim Mittagessen kommen: „Super Idee, das machen wir.“ In einem Konzern scheitert das schon daran, dass nur die wenigsten Mitarbeiter*innen die Chance haben, mit der Geschäftsleitung an einem Tisch zu Mittag zu essen. – Wobei wir dabei nur im Ausnahmefall über das Geschäft sprechen. Meistens dreht es sich in der Pause um Familie, Wetter, Sport- und Freizeitpläne, Mittagsthemen eben. – Wir brauchen dafür verantwortungsvolle und veränderungsbereite Teamplayer. Menschen, die auf Augenhöhe mit anderen zusammenarbeiten, sich mit Schwung und Kompetenz für das Unternehmen und seine Ziele einsetzen und Lust auf Neues haben.

 

Um aktuelle und potenzielle Mitarbeitende begeistern zu können, braucht es inzwischen deutlich mehr als Obstkorb und Fitnessstudio. Sinnstiftend zu arbeiten, sich an einer klimafreundlichen Transformation zu beteiligen, ist vielen Menschen besonders wichtig. Was macht JUMBO-Textil konkret, um SDGs nicht nur in einem Statement zu zitieren, sondern im Unternehmensalltag zu leben?

Carl Mrusek: Wir haben uns ein konkretes Klima-Ziel gesetzt: Bis 2035 arbeiten wir in unserer Zentrale in Verwaltung und Produktion klimaneutral. Realistische Schritte wurden hierfür definiert. Ein wichtiges Zwischenziel haben wir schon erreicht: In unserer Zentrale in Sprockhövel nutzen wir ausschließlich Öko-Strom aus Sonne, Wind und Wasser. Die noch unvermeidlichen Emissionen für unsere Wärmegewinnung gleichen wir mit CO2-Kompensationsleistungen aus. Außerdem entwickeln wir immer mehr Produkte aus recyclebaren und recycelten Materialien. Unsere Fahrzeugflotte wird aktuell auf rein elektrisch bzw. hybrid angetriebene Modelle umgestellt.

 

Diversifikation und Internationalisierung sind heutzutage Bestandteil jeder Unternehmensstrategie. Doch was bedeuten diese Begriffe für den Führungsstil eines Mittelständlers in Sprockhövel? Bauen Sie bewusst interdisziplinäre internationale Teams auf?

Carl Mrusek: Wir leben in einer hyperdiversen Gesellschaft. Das bildet sich auch in unserem Unternehmen ab. Unsere Teams setzen sich, ganz ohne dass wir das steuern müssten, aus Menschen mit unterschiedlichen internationalen Hintergründen zusammen. Auch die Altersstruktur ist inzwischen sehr durchmischt. Die unterschiedlichen Perspektiven sehen wir als Gewinn, als Chance und Erfolgsfaktor. Wir – und das bedeutet letztlich unsere Kunden und deren Projekte – profitieren von der Vielzahl der Blickwinkel, die in unsere Lösungen einfließen. Der Frauenanteil ist – wie bei vielen Unternehmen im Bereich technischer Textilien – in manchen Teams noch etwas unausgewogen. Doch er steigt erfreulicherweise kontinuierlich an.

 

Generationenwechsel und Nachfolgeplanung sind Kernthemen familiengeführter Unternehmen. Wie wichtig ist JUMBO-Textil die Professionalisierung seiner Führungsriege, und inwiefern ist das Unternehmen offen für externe Fachkräfte und Manager?

Carl Mrusek: Ein Unternehmen, das sich externen Fach- und Führungskräften gegenüber verschließt, verschließt sich damit auch eine Tür zum Erfolg. Das wäre töricht. Die enge Bindung, persönliche Kontinuität und Flexibilität eines familiengeführten Unternehmens, die Leidenschaft und Innovationslust eines Start-ups und die Solidität und Finanzkraft eines Konzerns – all das versuchen wir bei JUMBO-Textil zu verbinden und auszubalancieren. Mit Patrick Kielholz als COO ist die nächste Generation der Familie in der Führungsebene ebenso vertreten wie der externe Blick und die Vielfalt der Perspektiven durch die weiteren neuen Mitglieder im C-Level. Die Textation Group, zu der mit Kevin Kielholz auch der Bruder von Patrick Kielholz gehört, stützt das Unternehmen und ermöglicht es, größer zu denken und zu agieren, als mittelständische Familienunternehmen es sonst oft tun. JUMBO-Textil ist Elastic-Spezialist. Und was unser Produkt auszeichnet, das zeichnet uns auch als Organisation aus. Wir umspannen die Vorteile des Familienunternehmens ebenso wie die des Start-ups und des Konzerns. Wenn ich das Bild der Elastizität hier nutzen darf und es nicht überstrapaziere. (lacht)

Foto: Marlies Thurnheer
25.10.2022

Textile Elektroden für Medtech-Anwendungen

  • Erfolgreiche Finanzierungsrunde für Empa-Spin-off «Nahtlos»

Nahtlos, ein Spin-off der Empa, hat in einer ersten Finanzierungsrunde 1 Million Franken von einem Netzwerk von «Business Angels» aus der Schweiz und Liechtenstein sowie von der Startfeld-Stiftung erhalten. Damit möchte Nahtlos den Markteintritt der neu entwickelten Textil-basierten Elektrode für medizinische Anwendungen vorantreiben.

  • Erfolgreiche Finanzierungsrunde für Empa-Spin-off «Nahtlos»

Nahtlos, ein Spin-off der Empa, hat in einer ersten Finanzierungsrunde 1 Million Franken von einem Netzwerk von «Business Angels» aus der Schweiz und Liechtenstein sowie von der Startfeld-Stiftung erhalten. Damit möchte Nahtlos den Markteintritt der neu entwickelten Textil-basierten Elektrode für medizinische Anwendungen vorantreiben.

Nahtlos, ein Spin-off der Empa, hat in den vergangenen zwei Jahren neuartige, Textil-basierte Elektroden zur Aufzeichnung der Herzaktivität (Elektrokardiogramm, EKG) – etwa, um Vorhofflimmern zu erkennen – sowie für Elektrostimulationstherapien entwickelt, z.B. um die Muskelmasse bei gelähmten Patienten zu erhalten. Textil-basierte Elektroden ermöglichen eine sanfte und hautschonende Anwendung, auch wenn die Elektroden über mehrere Tage oder gar Wochen getragen werden müssen. Die textile Elektrode ist somit die erste Alternative zur Gel-Elektrode, welche vor 60 Jahren entwickelt worden ist und noch heute als Standard für medizinische Anwendungen gilt.

Der Nahtlos-Gründer und ehemalige Empa-Forscher Michel Schmid und der Mit-Gründer und Betriebswirtschaftler José Näf haben die Textil-basierte Technologie, welche in verschiedenen, unter anderem von der Innosuisse geförderten Projekten an der Empa entwickelt und patentiert worden ist, weiterentwickelt und ausgereift. Das Ziel war dabei, ein Produkt für medizinische Langzeit-Anwendungen herzustellen, welches während einer Anwendung von bis zu mehreren Wochen zuverlässig EKG Signale aufzeichnet, dabei eine hohe Patientenakzeptanz erreicht und durch seine Wirtschaftlichkeit für den Leistungserbringer überzeugt. Heute ist das Patent zur textilbasierten Elektrodentechnologie nach Erreichen eines Meilensteins im Eigentum von nahtlos.

Finanzierung durch «Business Angels» und Startfeld-Stiftung
Für die Zertifizierung ihres Produkts, den Produktionsaufbau und die Marktbearbeitung haben Schmid und Näf nach Investoren gesucht – und konnten die Seed-Finanzierungsrunde vor kurzem erfolgreich beenden: die beiden Jungunternehmer akquirierten CHF 1 Million von Business Angelnetzwerken aus der Schweiz und Liechtenstein und von der Startfeld Stiftung. Die Nahtlos AG wurde beim Aufbau des Unternehmens von Startfeld, der Start-up Förderung des Switzerland Innovation Park Ost (SIP Ost), in Form von Coaching, Beratung und Frühphasen-Finanzierung unterstützt. Nahtlos ist zudem im Innovationspark Ost an der Lerchen-feldstraße 3 beheimatet, wo durch die Zusammenarbeit von Start-ups, Unternehmen und Hochschulen Innovationen initiiert und beschleunigt werden.

Zusammen mit der Empa und Nahtlos war der SIP Ost dieses Jahr auch auf der OLMA präsent. Am Stand konnten sich Besucherinnen und Besucher live und vor Ort über die Forschungsaktivitäten der Empa im Bereich «Digital Health» sowie über die Nahtlos-Technologie und deren Textil-Elektroden zur Gesundheitsüberwachung informieren.

Quelle:

EMPA

Foto: Pixabay
19.07.2022

Die Zukunft der Mode: Revolution zwischen Fast und Slow Fashion

Die Modebranche wird massiv vom gesellschaftlichen Wertewandel beeinflusst. Welche Trends zu beobachten sind und in welche Richtung sich die Fashion-Zukunft entwickelt – ein Auszug aus dem Retail Report 20231 von Theresa Schleicher.

Die Modebranche wird massiv vom gesellschaftlichen Wertewandel beeinflusst. Welche Trends zu beobachten sind und in welche Richtung sich die Fashion-Zukunft entwickelt – ein Auszug aus dem Retail Report 20231 von Theresa Schleicher.

Die Modeindustrie wurde durch die globale Gesundheitspandemie ausgebremst und durch die Maßnahmen infolge des Ukraine-Kriegs weiter in Mitleidenschaft gezogen: Fragile Lieferketten, erhöhte Transport- und Energiekosten sowie steigende Preise setzen der globalisierten Modebranche zu. Diejenigen, die am schnellsten unterwegs waren, erwischt es am härtesten. Fast Fashion nach dem Prinzip „immer schneller, immer günstiger, immer mehr“ – seit Jahren auf der Überholspur – erlebt nun einen Crash ohnegleichen. Dabei wäre das System Fashion auch ohne diese folgenreichen Ereignisse an seine Grenzen gestoßen. Was sich noch hätte evolutionär entwickeln können, wird jetzt revolutioniert. Jetzt und in Zukunft wird es besonders für Marken und Handelsunternehmen schwierig, die kein scharfes Profil haben oder die bei dem Versuch, Massenware zu immer noch günstigeren Preisen anzubieten als die Konkurrenz, viele Kunden verloren haben.

Neues Wert-Paradigma in der Gesellschaft – auch bei Mode
Während sich Modehändler und Fashion Brands auf die Expansion ins Netz fokussieren und spätestens seit der Coronapandemie den Fuß aufs Gaspedal setzen, findet parallel in der Gesellschaft ein Wertewandel statt. Denn viele Verhaltensweisen, die über Monate eingeübt, erprobt und gelebt wurden bzw. werden mussten, werden auch künftig unser Konsumverhalten und unsere Lebensstile prägen. Die Verunsicherung in der Gesellschaft sowie eine schrumpfende Wirtschaft und steigende Verbraucherpreise in Folge des Ukrainekriegs werden weiter zu dieser Verschiebung der Werte beitragen.

Das alte Paradigma war „vor allem von pragmatischen Faktoren wie Preis, Quantität, Sicherheit und Convenience geprägt, das Konsumverhalten orientierte sich also überwiegend an relativ simplen Kosten-Nutzen-Rechnungen.“ Das neue Wert-Paradigma werde hingegen stärker von „weichen Faktoren“ beeinflusst. So wird die Qualität eines Produkts ganzheitlicher definiert. Es gehe neben dem Preis eben auch „um ökologische, […] ethische und soziale Aspekte. Um positive oder negative Erfahrungen, die man mit Produzentinnen gemacht hat, und um die Visionen, die diese mit ihren Unternehmen verfolgen“. Dieses neue Wert-Paradigma zwingt vor allem die großen Filialisten zu einem Umdenken. Sie müssen ihre Geschäftsmodelle in Richtung Nachhaltigkeit, Transparenz und Verantwortung weiterentwickeln – und Haltung zeigen. Der Einfluss des Megatrends Neo-Ökologie in Kombination mit dem Push in Richtung Sinnökonomie mischt die Karten in der Modebranche neu.

Wichtigster Treiber für das veränderte Konsumverhalten ist der Klimaschutz, der immer mehr Menschen auch persönlich wichtiger wird, weil sie die Auswirkungen des Klimawandels selbst im Alltag spüren. Der Übergang zu einer nachhaltigen, biobasierten und zirkulären Wirtschaft geht dabei mit grundlegenden Veränderungen im technischen, wirtschaftlichen und sozialen Umfeld einher.

Circular Fashion als Chance für Fast Fashion
Die Entwicklung der Modebranche – vor allem der Fast-Fashion- Industrie – hin zu einer kreislauforientierteren Wirtschaft ist kein kurzfristiger, sondern einer der langfristigsten und zugleich zukunftsweisendsten Trends im Handel überhaupt.
 
Bereits vor der Pandemie legte ein größer werdender Teil der Konsumierenden Wert auf nachhaltig produzierte Kleidung, statt immer die neuesten Trends zu shoppen. Ein Reset ist nötig, doch die Modeindustrie steht vor einer schwierigen Frage: Wie kann sie auf die Nachfrage nach neuen Trends reagieren, ohne ihre Verantwortung für die Umwelt zu vernachlässigen?

Die Lösung, wie Emissionen vermindert sowie Rohstoffe und Ressourcen geschont werden können, scheint auf der Hand zu liegen: weniger produzieren. Für die Herstellung eines T-Shirts werden im Schnitt 2.700 Liter Wasser benötigt – so viel Trinkwasser würde einer Person zweieinhalb Jahre lang reichen. In Europa kauft im Durchschnitt jede Person pro Jahr 26 Kilogramm Textilien – und entsorgt elf Kilogramm. Davon werden wiederum fast 90 Prozent verbrannt oder landen auf Deponien. Überproduktion, prekäre Arbeitsbedingungen bei der Herstellung und die Verwendung nicht nachhaltiger Materialien sind die großen Probleme der Fast-Fashion-Industrie. Es ist an der Zeit, Fast Fashion zu verlangsamen.

Mode-Recycling by Design & Recycling as a Service
Ein erster Schritt, Mode und Textilien länger im Kreislauf zu halten, ist ein sachgemäßes Recycling der Materialien. Dafür muss künftig Recycling schon beim Design mitgedacht werden – und das nicht nur bei nachhaltig produzierter Mode, sondern vor allem auch bei Fast Fashion. Hierfür entwickelte etwa die H&M Group den Circulator: Das digitale Bewertungstool führt die Designerin oder den Designer durch Materialien, Komponenten und Designstrategien, die für das Produkt je nach Zweck am besten geeignet sind, und bewertet diese hinsichtlich ihrer Umweltauswirkungen, Haltbarkeit und Recyclingfähigkeit.

Aber vor allem immer mehr junge Unternehmen spezialisieren sich darauf, Recycling für Textilien als Serviceleistung anzubieten. Sie arbeiten direkt mit Modehändlern oder Fashion Brands zusammen, um die bestmögliche Wiederverwertung, das Wieder-in-den-Kreislauf-Bringen oder sogar ein Upcycling zu ermöglichen. Bisher hat es sich für große Textilunternehmen nicht gelohnt, in eigene Recyclingsysteme zu investieren. Doch Recycling as a Service ist ein Zukunftsmarkt, der von innovativen Start-ups wie beispielsweise Resortecs angeführt wird, die bisherige Hürden in unserem Recyclingsystem angehen. In Zukunft werden immer mehr neue Dienstleister rund um Retouren und Recycling aufpoppen und Fashion-Retailern helfen, ihre Materialkreisläufe nachhaltiger auszurichten.

Secondhand erobert den Fast-Fashion-Markt
Eine andere Art, die Lebensdauer von Kleidungsstücken zu verlängern, ist die Weitergabe an neue Nutzerinnen und Nutzer. Wir erleben den Siegeszug von Vintage, Retro und Co. – schicke Secondhandshops und -ketten wie Resales und Humana sprießen überall aus dem Boden. Auch das Renaming von Secondhand hin zu Pre-owned oder pre-loved verdeutlicht die gestiegene Wertschätzung getragener Kleidung. Der Trend zu Secondhand lohnt sich auch wirtschaftlich für Unternehmen: Die Anzahl von Plattformen, deren Businessmodell sich um den Wiederverkauf von Kleidung dreht, steigt und Secondhand-Mode kommt in der Mitte der Gesellschaft an. Das Luxussegment und vor allem Vintage-Mode sind preisstabil, da die Verfügbarkeit dieser Einzelstücke endlich ist. Fast Fashion dagegen ist ausreichend vorhanden und besonders für preissensible Kunden und Kundinnen interessant, da Secondhand als eine der nachhaltigsten Formen des Konsums gilt – somit Mode mit gutem Gewissen geshoppt werden kann – und in der Regel sogar günstiger als Neuware angeboten wird. Der Secondhand-Markt wird sich weiter professionalisieren und gesellschaftsfähiger werden. In Folge wird auch die Fast-Fashion-Industrie gezwungen sein, höherwertige Kleidung zu produzieren, um überhaupt Teil des zirkulären Systems werden bzw. bleiben zu können.

Slow Fashion gewinnt dank Technologie an Fahrt
Die Entwicklung und Orientierung von Fast Fashion in Richtung zirkulärer Prozesse verändert auch die nachhaltige Mode. In Zukunft können Fast Fashion und Slow Fashion voneinander lernen, um ihre Potenziale voll auszuschöpfen: Fast Fashion wird nachhaltiger, während Slow Fashion den Fokus auf schnellere Verfügbarkeit und Lieferung legt und die Customer Experience so angenehm wie möglich gestaltet. Fast und Slow Fashion sind nicht mehr zwingende Gegensätze –
denn auch die nachhaltige Modebewegung kann von technologischen Neuerungen, die vor allem von den Fashion-Plattformen etabliert werden, profitieren und Slow Fashion auf eine neue Stufe heben.

Zugleich ist Sustainable Luxury eine neue Form des Luxuskonsums – vor allem im Bereich der Designermode wird Nachhaltigkeit zum alles entscheidenden Kriterium. Nachhaltigkeit als Distinktionsmittel für wahren Luxus und Nachhaltigkeit als Grundvoraussetzung für eine funktionierende Fashion-Industrie nähern sich immer mehr an. Hier findet der Übergang zwischen einer Verlangsamung von Fast Fashion und einer Beschleunigung von Slow Fashion statt.

Trend Sustainable Luxury
Luxus definiert sich immer weniger über das Objekt und dessen Besitz und wird immer mehr zum Ausdruck des eigenen Lebensstils und der Werthaltung. Das Premium- und Luxusverständnis der Konsumentinnen und Konsumenten hat sich – nicht zuletzt getrieben durch den Megatrend Neo-Ökologie – gewandelt. Künftig geht es nicht mehr nur darum, etwas möglichst Teures und Protziges zu besitzen. Was als Rebellion gegen einen achtlosen Konsum von Luxusmarken begann, die zwar High-End-Produkte versprechen, aber dabei unfaire und umweltschädliche Herstellungsbedingungen in Kauf nehmen, hat sich mehr und mehr als Werthaltung durchgesetzt. Luxusartikel haben keinen geringeren Anspruch, als die Welt zu verbessern.

Nachhaltige und ethische Produkte und Dienstleistungen aus innovativen Materialien, die die Kraft haben, Probleme zu lösen und die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Zugleich wandelt sich diese höchst ethisch und moralisch aufgeladene Form der Nachhaltigkeit zum Distinktionsmittel: Denn die Materialien sind so neu, die Herstellungsprozesse noch so experimentell, dass die Produkte einzigartig und häufig nur in geringsten Mengen oder auf Bestellung verfügbar sind. Und diese exklusive Nachhaltigkeit hat natürlich auch ihren Preis. Denn wer als Unternehmen eine Mission verfolgt, dem geht es nicht um schlichte Kostenreduktion – erst recht nicht auf Kosten anderer oder der Umwelt. Statt Leder und Pelz besteht Luxusmode inzwischen aus Orangen, Ananas, Hanf, Kakteen: Es gibt immer mehr neue, innovative und nachhaltige Materialien, aus denen einzigartige Kleidungsstücke und Accessoires hergestellt werden können.

Predictive, Pre-Order & Made-to-Order
Mithilfe von Künstlicher Intelligenz und der Auswertung von Big Data kann der Bedarf an Mode besser vorausgesagt werden. Fast-Fashion-Leader wie Shein zeichnen sich durch eine agile Produktion aus, die von KI-Algorithmen zur Trendvorhersage unterstützt wird, welche mit Daten aus TikTok und anderen Social-Media-Diensten gespeist werden. Damit könnten in Zukunft Überproduktion und unverkäufliche Ware nachhaltig vermindert werden. So kritisch die Praktiken von Shein gesehen werden müssen, bietet die Automatisierung der Prozesse dennoch auch immense Chancen für eine nachhaltigere Modeindustrie, indem die Herstellung erst dann startet, wenn Waren auch nachgefragt werden.

Die Unterstützung durch KI im Designprozess kann dazu genutzt werden, nachhaltigere Mode zu produzieren – und diese schneller verfügbar zu machen. In einer kommenden Avatar-Economy und in der Welt virtueller Influencer und Influencerinnen kann möglicherweise sogar auf einen Teil der Produktion verzichtet werden: Mode bleibt virtuell – und damit ressourcenschonender. Digitale Mode wird mit dem Aufbau des Metaversums zunehmend an Bedeutung gewinnen.

5 Key Takeaways zur Zukunft der Mode

  1. Die aktuelle Krise in der Modeindustrie ist eine Chance, sich stärker in Richtung Circular Fashion zu entwickeln. Vor allem das neue Wert-Paradigma in der Gesellschaft, Qualität ganzheitlicher zu verstehen und achtsamer zu konsumieren, sorgt für einen Schub in Richtung fairere, ökologischere und sozialere Mode. Fast Fashion und Nachhaltigkeit schließen sich nicht aus.
  2. Erste Ansätze, Fast Fashion länger im Kreislauf zu halten oder sie in diesen zurückzuführen, gibt es bereits. Eine wichtige Entwicklung ist es, das Recycling bzw. die Weiternutzung bereits beim Design- und Herstellungsprozess – Recycling by Design genannt – zu berücksichtigen. Hinzu kommt eine wachsende Anzahl an Start-ups, die sich auf das optimierte Recycling von Textilien spezialisieren und mit großen Fashion-Playern kooperieren.
  3. Vor allem der boomende Online-Handel für gebrauchte Mode, oft als Pre-Loved- oder Pre-Owned-Kategorie kommuniziert, macht Secondhand für den Mainstream salonfähig. Diese Mode mit einer Geschichte und der Aura von Einzigartigkeit stellt eine ebenfalls kostengünstige, aber nachhaltigere Alternative zu Fast Fashion dar.
  4. Doch auch Slow Fashion wandelt sich, vor allem durch die Dominanz neuer Technologien. So kann auch Slow Fashion von Prozessen profitieren, die sich gerade im Online-Fashion-Markt manifestieren, wie schnelle Delivery- oder Pre-Order-Services. Slow Fashion wird damit convenient, besser und schneller verfügbar. Den nachhaltig orientierten Modebegeisterten wird es leichter gemacht, auch nach ihren Werten und Haltungen zu konsumieren.
  5. Der Trend zu Sustainable Luxury setzt sich weiter fort: Nachhaltigkeit als Distinktionsmittel für eine neue Form des Luxus ermöglicht im Luxusmodemarkt alternative Herstellungsprozesse und innovative Materialien. Diese werden von einer Avantgarde zur Schau getragen und, wenn sie sich bewähren, von Fast Fashion adaptiert.

1 https://onlineshop.zukunftsinstitut.de/shop/retail-report-2023/

Quelle:

Retail Report 2023 | Theresa Schleicher, Janine Seitz | Juni 2022

(c) Messe Karlsruhe, Jürgen Rösner
05.07.2022

Der Traum vom kleinen Eigenheim - oder: Wie leben wir morgen?

Für die Haus- und Heimtextilienindustrie stellt sich die Frage, welche Konsequenzen die aktuellen Wohntrends künftig für ihre Ausstattungskonzepte haben werden: Adaptive Habitat- und Modulhäuser, Cohousing, Seniorenresidenzen oder -dörfer, zwischen Long Stay Apartments, die im Hotelleriebereich ein großes Wachstum erfahren, und den Tiny Houses für den Privatanwender werden die Anbieter neue Ideen entwickeln.

Seit 2018 veranstaltet die Messe Karlsruhe Europas größtes Tiny House Festival. Das NEW HOUSING – Tiny House Festival unterstreicht das große Interesse am Wohntrend Tiny House.

Für die Haus- und Heimtextilienindustrie stellt sich die Frage, welche Konsequenzen die aktuellen Wohntrends künftig für ihre Ausstattungskonzepte haben werden: Adaptive Habitat- und Modulhäuser, Cohousing, Seniorenresidenzen oder -dörfer, zwischen Long Stay Apartments, die im Hotelleriebereich ein großes Wachstum erfahren, und den Tiny Houses für den Privatanwender werden die Anbieter neue Ideen entwickeln.

Seit 2018 veranstaltet die Messe Karlsruhe Europas größtes Tiny House Festival. Das NEW HOUSING – Tiny House Festival unterstreicht das große Interesse am Wohntrend Tiny House.

Vom 01. bis 03. Juli 2022 kamen rund 7.000 Tiny House Begeisterte und damit deutlich mehr als erwartet in der Messe Karlsruhe zusammen, um die Vielfalt und Bandbreite kleiner, alternativer Wohnformen zu erleben. In einem Tiny House Dorf aus 25 kleinen Häusern auf dem Freigelände der Messe Karlsruhe hatten sie die Möglichkeit, sich untereinander zu vernetzen und sich bei Herstellern, Zulieferern, Selbstbauern, Vereinen und Verbänden über das Leben auf kleinstem Raum zu informieren und auszutauschen.

„Das NEW HOUSING – Tiny House Festival zahlt in herausragender Weise auf den Trend zum nachhaltigen Leben ein und wirkt damit insbesondere auch hier am Standort Karlsruhe als zukunftsweisend. Als Veranstalter des Festivals und gleichzeitig als Initiator des Tiny House Verbands bringen wir die Community zusammen und setzen ein Zeichen für kluge Entwicklungen bei den Themen Bauen und Wohnen“, sagt Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe.

Projektleiter Frank Thieme ergänzt: „Durch Tiny Houses entsteht qualitätsvoller Wohnraum auf kleiner Fläche, die für klassischen Wohnbebauung nicht geeignet sind, weil sie beispielsweise nur temporär zur Verfügung stehen. Das Festival bedient hier den Trend nachhaltiger Nutzung von Flächen zur Schaffung von Wohnräumen und treibt die Entwicklung zu einem geringeren Ressourcenverbrauch und zum Einsatz innovativer Baustoffe voran.“

Auf dem Freigelände der Messe Karlsruhe standen Unternehmen für Fragen zur Verfügung und lieferten Informationen aus erster Hand. Mit dabei waren Ausstellende aus ganz Deutschland, darunter Marktführer wie auch Tischlereien und Start-ups, die sich mit dem Bau von Tiny Houses ein zweites Standbein aufgebaut haben.

Erstmals präsentierten sich auch Firmen aus dem europäischen Ausland, unter anderem aus Lettland, Polen und Belgien. Neu in 2022 gab es außerdem eine Infomeile im Eingangsbereich der Messe mit einer Vielzahl an Beratungsangeboten für zukünftige Tiny House Bewohner sowie Zulieferer und Ausstatter.

Dort standen unter anderem regionale Tiny House Vereine und der Tiny House Verband bei Fragen zur Seite und informierten über ihre Arbeit. Regina Schleyer, Vorstandsvorsitzende des Tiny House Verbands, der strukturell über 2.000 Mitglieder im deutschsprachigen Raum vertritt, sagt: „Das Besucheraufkommen ist wirklich überwältigend. Das Interesse ist sehr groß, die Menschen sind sehr aufgeschlossen und interessiert am Verband. Es ist uns gelungen, darzustellen, welche lokalen Angeboten in den Vereinen bundesweit entwickelt werden. Wir sind wirklich sehr zufrieden mit der Messe, ein voller Erfolg.“

Die Besuchenden reisten aus ganz Deutschland und über die Landesgrenzen hinweg nach Karlsruhe an, um sich zu kleinen alternativen Wohnformen zu informieren. Sie schätzen insbesondere die Möglichkeit, mit den Herstellenden in persönlichen Kontakt zu treten und die Tiny Houses vor Ort zu besichtigen.

Das Vortragsprogramm zum Festival ergänzte die Ausstellung und bot Einblicke in erfolgreiche Selbstbaugeschichten, Themen wie Autarkie, Nachhaltigkeit und Stellplatzsuche ebenso wie informative Literatur. Themenrelevante Fachvorträge mit Experten gaben Tipps und Tricks sowie Erfahrungen innerhalb der Tiny House Community weiter.
 
Das nächste NEW HOUSING – Tiny House Festival findet vom 30. Juni bis 2. Juli 2023 in der Messe Karlsruhe statt.

Quelle:

Messe Karlsruhe / Textination

Prototyping-Kit für vielfältige E-Textiles © Textile Prototyping Lab
14.09.2021

Art meets Science: Prototyping Lab für textile Elektronik

Wer bei Forschungslaboren nur an Schutzanzüge und Reinräume denkt, hat nicht ganz recht: Seit April sind in dem neuen Textile Prototyping Lab (TPL) im Berliner Fraunhofer IZM auch Schnittmuster, Nähte und Mannequins nichts Ungewöhnliches. Mit dem TPL gibt es nun einen Ort, an dem kreative High-Tech-Textilien entstehen und der sich bereits in der Gestaltung vom Stil üblicher Forschungslabore abgrenzt. Als kollaboratives Projekt mit der Kunsthochschule Berlin Weißensee wird hier textilintegrierte Elektronik für verschiedenste Anwendungsbereiche von Architektur bis Medizin erstellt.

Wer bei Forschungslaboren nur an Schutzanzüge und Reinräume denkt, hat nicht ganz recht: Seit April sind in dem neuen Textile Prototyping Lab (TPL) im Berliner Fraunhofer IZM auch Schnittmuster, Nähte und Mannequins nichts Ungewöhnliches. Mit dem TPL gibt es nun einen Ort, an dem kreative High-Tech-Textilien entstehen und der sich bereits in der Gestaltung vom Stil üblicher Forschungslabore abgrenzt. Als kollaboratives Projekt mit der Kunsthochschule Berlin Weißensee wird hier textilintegrierte Elektronik für verschiedenste Anwendungsbereiche von Architektur bis Medizin erstellt.

Seit der Eröffnung steht das Labor Designer*innen und Produktentwickelnden zur Verfügung, um individuelle Visionen im Bereich E-Textiles prototypisch umzusetzen. Dabei sind die Möglichkeiten nahezu unbegrenzt: Von Schnittstellen zwischen Textil und Elektronik bis hin zur Erprobung von Prozessketten können Teile oder sogar das gesamte Labor frei genutzt werden. Zusätzlich zur reinen Entwicklungs- und Aufbauarbeit können die Räumlichkeiten mit wenig Aufwand umgebaut und für Workshops oder Ausstellungen umfunktioniert werden.

Malte von Krshiwoblozki, der das Projekt am Fraunhofer IZM wissenschaftlich begleitet, nennt weitere Vorteile: „Nicht nur die modularen Arbeitsplätze und die Meeting-Area sind für gemeinsame Projektarbeiten attraktiv. Besonders der Maschinenpark bietet eine große Bandbreite für Interessierte. Der Arbeitsbereich ‚Nähen und Sticken‘ ist beispielsweise mit mehreren Nähmaschinen sowie einer computergesteuerten Stickmaschine ausgestattet. Er wird somit zum zentralen Punkt für das TPL, da die Textilveredelung mit kleinformatigen Maschinen im Fokus der Arbeiten dieses Labors steht.“ Ein weiterer Arbeitsbereich deckt mit einem Lasercutter und einem Schneideplotter das „Schneiden & Trennen“ ab. Hinzu kommen mehrere Pressen und Laminiergeräte, eine Lötstation sowie ein 3D-Drucker.

Im TPL können sich auch Einsteiger*innen im Bereich der E-Textiles versuchen und ihr Wissen erweitern: Außerordentlich hilfreich ist dabei das am Fraunhofer IZM entwickelte Prototyping-Kit, welches eine Serie von elektronischen Modulen, LEDs und Sensoren beinhaltet, die händisch genauso wie maschinell aufgestickt werden können.

„Für besonders langlebige Elektroniktextilien kann auch der von den Forschenden des Fraunhofer IZM entwickelte und aufgebaute Textilbonder in kooperativen Projekten des Textile Prototyping Lab genutzt werden. Die vielseitigen Module des Prototyping-Kits sind bewusst so ausgelegt, dass eine Integration ins Textil nicht nur mit klassischen textilen Technologien wie dem Sticken während der Prototyping-Phase erfolgen kann, sondern auch für anschließende industriellere Umsetzungen per Textilbonder. Ganz nach dem Motto ,Sharing is Caring‘ und dem Prinzip der Interdisziplinarität stehen wir am Fraunhofer IZM bei der Realisierung der Textilprojekte mit Rat und Tat zur Seite, sodass die Ideen der Kunstschaffenden mit weiteren Technologien angereichert werden können“, sagt Malte von Krshiwoblozki.

Die Zusammenarbeit zwischen der Kunsthochschule Berlin Weißensee und dem Fraunhofer IZM hat schon vor der Eröffnung des Labors Entwicklungen hervorgebracht, die Kunst und Forschung revolutionär verbinden. So entstand beispielsweise in Kooperation mit dem Designer Stefan Diez eine Lichtschiene aus einem weichen und leitfähigen Textilgurt. Für das Bildungs-Projekt Touch Tomorrow der Hans Riegel Stiftung wurde eine interaktive Jacke entwickelt, die über Armbewegungen die Farbe integrierter LEDs steuern kann. Das Team des Textile Prototyping Lab freut sich auf kommende, spannende und agile Umsetzungen und ist offen für Projektideen von Start-ups, KMU sowie Partnern aus der Industrie.

Quelle:

Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM

(c) Neonyt/Messe Frankfurt GmbH
30.03.2021

Circularity und Fashion: Interview zur Business- und Kommunikationsplattform Neonyt

Kreislauf- statt Wegwerfwirtschaft – von Fast Fashion zur Zero-Waste-Philosophie. Die Eckpfeiler der Circular Economy im Modebusiness lauten: Vermeidung von Abfällen und Verschmutzung durch neue Verfahren, kontinuierliche Wiederverwertung von Produkten und Materialien und Regeneration der natürlichen Systeme. Textination sprach mit Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies, und Thimo Schwenzfeier, Show Director Neonyt, von der Messe Frankfurt über das Messeformat Neonyt als Business- und Kommunikationsplattform für Circularity & Fashion.
 
Es ist rund 10 Jahre her, dass sich die Messe Frankfurt auf das „nachhaltige“ Fashion-Messeparkett wagte. Zunächst mit der Ethical Fashion Show, dann mit dem Greenshowroom gab es zwei Messeformate in Berlin, die sich dem Thema grüne Mode widmeten. Was hat Sie als Messeveranstalter damals zum Launch eines solchen Spezialformats in Deutschland bewogen?

Kreislauf- statt Wegwerfwirtschaft – von Fast Fashion zur Zero-Waste-Philosophie. Die Eckpfeiler der Circular Economy im Modebusiness lauten: Vermeidung von Abfällen und Verschmutzung durch neue Verfahren, kontinuierliche Wiederverwertung von Produkten und Materialien und Regeneration der natürlichen Systeme. Textination sprach mit Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies, und Thimo Schwenzfeier, Show Director Neonyt, von der Messe Frankfurt über das Messeformat Neonyt als Business- und Kommunikationsplattform für Circularity & Fashion.
 
Es ist rund 10 Jahre her, dass sich die Messe Frankfurt auf das „nachhaltige“ Fashion-Messeparkett wagte. Zunächst mit der Ethical Fashion Show, dann mit dem Greenshowroom gab es zwei Messeformate in Berlin, die sich dem Thema grüne Mode widmeten. Was hat Sie als Messeveranstalter damals zum Launch eines solchen Spezialformats in Deutschland bewogen?

Olaf Schmidt: Das Texpertise Network der Messe Frankfurt vereint die international bedeutendsten Textilmessen – auf rund 60 Veranstaltungen weltweit zeigen wir, was die Textil- und Modebranche bewegt. Wir bilden die aktuellen Themen und Trends ab und setzen Impulse für die gesamte textile Wertschöpfungskette. Die Messe Frankfurt hat früh den Bedarf an einer geeigneten Plattform für das Zukunftsthema Nachhaltigkeit erkannt und es war daher naheliegend, unsere Expertise im Bereich Fashion zu erweitern und der Nachfrage aus diesem Segment entgegenzukommen. Dafür haben wir bestehende Formate adaptiert und neu ausgerichtet: Nach dem Start der Ethical Fashion Show in Paris im Jahr 2004 übernahm die Messe Frankfurt France die Veranstaltung im Jahr 2010. Zwei Jahre später gründete die Messe Frankfurt in Deutschland die Ethical Fashion Show Berlin und fand mit dem Umzug des Events in die polarisierende Hauptstadt die richtige Location für die kommenden Jahre. Die Messe Frankfurt legte den dort bereits bestehenden Greenshowroom mit der Ethical Fashion Show zusammen und ab Januar 2015 fanden die beiden Messen in einer gemeinsamer Venue statt. Die Ausrichtung dieser Veranstaltungen war für die Messe Frankfurt der nächste logische Schritt auf unserem Weg in eine nachhaltige Modezukunft – das Konzept ist inzwischen am Markt für Sustainable Fashion etabliert und besitzt ungebrochenes Wachstumspotential. Der Zusammenschluss des Messeduos 2019 unter dem aktuellen Namen Neonyt ermöglichte uns, unseren Aussteller*innen und Besucher*innen eine neue inhaltliche Ausrichtung und einen holistischen Ansatz beim Thema Nachhaltigkeit sowie einen direkteren Zugang zum konventionellen Modemarkt, insbesondere was den Handel angeht. Im Sommer 2021 findet die Neonyt erstmals am neuen Fashion Hotspot Frankfurt im Rahmen der neuen Frankfurt Fashion Week statt.

 
2019 wurden beide Veranstaltungsformate verschmolzen, die neue Messe Neonyt war geboren und aus 1 + 1 wurde was? Welche Komponenten bietet die Neonyt zusätzlich zu den vorherigen Messekonzepten, was ist so „neu-neu“ und wie kamen Sie eigentlich auf den Namen?

Thimo Schwenzfeier: Aus eins plus eins, wie Sie so schön sagen, wurde mit der Neonyt nämlich nicht einfach nur zwei. Aus eins plus ein wurde einzigartig, neoneu, international relevant: Das Messe-Business wurde unter anderem um das internationale Konferenzformat Fashionsustain und einen Showcase ergänzt, um das Thema Nachhaltigkeit schrittweise mit den Themen Technologie, Innovation und Vorstufe zusammenzuführen. Für den nötigen Lifestyle sorgt unser Content Creator-Format Prepeek und den Glamour der Modewelt bringt die Fashionshow. Neonyt vereint die wichtigsten Elemente der internationalen Textil- und Modebranche – Style, Business, Inspiration, Innovation, Wissen, Spaß und Community. Und genau das ist es auch, was Neonyt so „neu-neu“ macht. Progressiv und polarisierend – das Kunstwort Neonyt leitet sich ab vom altgriechischen Wort „neo“ (dt. neu, revolutionär) und dem skandinavischen Wort „nytt“ (dt. neu). „Das erneuerte Neu“ – Neonyt ist unser Synonym für den fundamentalen Transformationsprozess der Textil- und Modebranche, eine Neuinterpretation dessen, was bereits da gewesen ist und unseren Anspruch, nicht stillzustehen und gemeinsam positive Veränderungen voranzutreiben.

 
Für das Neonyt-Messeformat haben Sie sich mit Partnern - beispielsweise für Konferenzkomponenten und im Designbereich - verstärkt.
Welche Expertise bringen diese ein, und worin liegt der Mehrwert für Aussteller und Besucher?

Thimo Schwenzfeier: Wir wissen, mit welchen Zukunftsthemen sich unsere Brands und die Community gerade befassen und schaffen dafür die richtige Plattform – für persönliche Begegnungen und Austausch, für Networking und erfolgreiche Geschäftsabschlüsse. Schlicht gesagt: Wir machen Messen, wir veranstalten Events, wir sorgen für die richtigen Rahmenbindungen, wir connecten Menschen und Business. Die Neonyt bildet somit die globale Schnittstelle zwischen den unterschiedlichen Akteur*innen der Textil- und Modebranche – zwischen Industrie, Handel, Politik, Dienstleistung und Konsum. Und damit ein lebendiger, transparenter und vor allem authentischer Dialog zwischen allen Counterparts entstehen kann, greifen wir natürlich auf das Wissen von Branchenexpert*innen zurück und gehen starke Partnerschaften ein, um Fashion und Sustainability weiter nach vorne zu bringen. Denn nur gemeinsam können wir wirkliche Veränderungen erreichen und garantieren, dass unsere Community mit ausreichend und vor allem der richtigen Information versorgt ist, um eigenbestimmte Entscheidungen treffen zu können.
 

In den letzten Jahren trifft man allerorten in der Modeindustrie auf das Schlagwort Zirkularität – oder vielmehr auf Circularity und Closing the Loop. Ob Stella McCartney, die Ellen MacArthur Foundation, große Handelskonzerne – viele Akteure und Entscheider sind der Ansicht, dass nur in einer Kreislaufwirtschaft und nicht in einem – wie auch immer gearteten – Downcycling die Zukunft für die Modewelt liegt. Wie sieht das die Neonyt?
         
Thimo Schwenzfeier: Richtig, das Konzept der Circular Economy ist kein neues und auch nicht nur auf die Textil- und Modeindustrie begrenzt. Circularity – eigentlich das Nonplusultra für jedes Produkt, jede Indus–trie, für unsere globale Gesellschaft. Das Konzept ist vermeintlich einfach: Alle Materialien und Produkte werden in einem geschlossenen Kreislauf gehalten, die Nutzungsdauer erhöht und am Ende des Produktlebenszyklus wird alles wieder zurückgeführt. Viele nachhaltige Modelabels zeigen bereits, wie’s gemacht wird. Neonyt-Brands sind ganz vorne mit dabei und setzen jetzt schon Praktiken um, die schnellstmöglich zum Standard werden sollten: angefangen bei T-Shirts oder Schuhen aus recycelten Materialien und Rücknahmesysteme für Kollektionsteile über kompostierbare Kleidung, die sich am Ende des Produktlebenszyklus „auflöst“ und in ihre natürlichen Bestandteile zerfällt, bis hin zu Repair-Services und Leasing-Modellen für Denim und Co. – ganzheitlich denken, nachhaltig handeln und zirkulär produzieren, das sind definitiv die Trends der kommenden Modesaisons und mindestens ein wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Bestandteil der zukünftigen Modewelt.

 
Damit der Gedanke einer Kreislaufwirtschaft erfolgreich implementiert werden kann, bedarf es eines Zusammenspiels von Technologie, Produktion, Design und Vertrieb. Welche Präsentationsoptionen und Kommunikationsformen hält die Neonyt für die verschiedenen Komponenten bereit?  

Thimo Schwenzfeier: Die kombinierte Innovationskraft aus den Bereichen Technologie, Nachhaltigkeit und Digitalisierung ist ein wichtiger Treiber für die aktuellen Entwicklungen in der Textil- und Modebranche – auch beim Thema Circularity. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette verändern sich Prozesse und Produktionsabläufe – die Branche muss sich größtenteils neu erfinden. Die Neonyt zeigt, wie dies nachhaltig erfolgreich funktioniert, mit dem international etablierten Konferenzformat Fashionsustain – mit Spin-offs in China, Europa und den USA –sowie dem ergänzenden Showcase. Diese beiden Formate bieten gemeinsam die ideale Mischung aus Orientierung und Inspiration, um die Branche für die Zukunft zu wappnen. Virtuelle Mode, authentische Marken und textile Wertschöpfungsketten, Wissenschaft und Innovation sowie Retail, Business Models und Impact Investment – bei der Fashionsustain tauschen sich hochkarätige Expert*innen mit einem interessierten Fachpublikum aus und diskutieren den Wandel und neue Lösungen der Textil- und Modebranche. Der Neonyt Showcase vertieft die Themen und Innovationen, die auf der Bühne der Fashionsustain präsentiert und diskutiert werden. Expert*innenwissen on-demand sozusagen: ob Microfactories oder Installationen – Neonyt-Brands aber auch Brands aus dem restlichen Texpertise Network der Messe Frankfurt, wie zum Beispiel Aussteller*innen der Texprocess, bekommen so die Chance, nachhaltige Innovationen, neue Technologien und Materialien, Initiativen, Change-Maker-Kampagnen oder Forschungsprojekte zu präsentieren und in den direkten und praxisnahen Austausch mit der internationalen Cross Sector-Community der Neonyt zu treten.
 

Das letzte Jahr war aufgrund der Pandemie-Situation für Messeunternehmen eine bisher ungesehene Herausforderung. Auch die Neonyt hat es getroffen – und Präsenzveranstaltungen mussten abgesagt werden. Mit einem digitalen Format „Neonyt on Air“ haben Sie versucht, Ausstellern und Besuchern eine alternative Plattform zu bieten. Wie sind Ihre Erfahrungen: Haben der Messefokus und dessen Community vielleicht sogar dazu beigetragen, eine solche virtuelle Veranstaltung einfacher zu platzieren?  

Olaf Schmidt: Corona hat bereits vieles verändert und wird das sicherlich auch weiterhin auf die eine oder andere Art tun. Dennoch wird es weiterhin unsere Aufgabe als Messeveranstalter sein, der Industrie die bestmöglichen Begegnungsplattformen anzubieten, um ihre neuen Produkte weltweit zu präsentieren. Wir sind fest davon überzeugt, dass sich auch in Zukunft Menschen persönlich begegnen möchten, um sich über neue Produkte und Dienstleistungen auszutauschen. Das gilt ganz besonders für den Bereich Textil, in dem Haptik eine ganz entscheidende Rolle spielt. Wir gehen davon aus, dass sich nach der Krise sogar ein gewisser Nachholeffekt einstellt. Denn was die letzten beiden sehr erfolgreichen digitalen Saisons der Neonyt on Air beispielsweise dennoch deutlich gemacht haben: Mode lebt von Persönlichkeiten, von Inszenierung und Inspiration. Da können digitale Formate begleiten, aber keinen vollen Ersatz bieten.
 
Thimo Schwenzfeier: Die digitale Neonyt on Air war bei Weitem kein voller Ersatz für die ausgefallenen physischen Saisons, aber dennoch ein voller Erfolg. Eine Woche lang diskutierten Fashion-, Lifestyle- und Digitalexpert*innen in zahlreichen Keynotes, Interviews und Panel Discussions über mehr Authentizität, Unmittelbarkeit und Transparenz in der Textil- und Modebranche. Mit mehr als 24.000 internationalen Follower*innen auf Instagram generierten wir mit unseren „Presenting Partners“ Grüner Knopf, Hessnatur und Oeko-Tex in nur fünf Tagen rund 50.000 Impressionen und mehr als 4.700 Content-Interaktionen. Diese Zahlen zeigen, dass das Thema Nachhaltigkeit in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist und branchenübergreifend diskutiert wird. Ich denke, dass die Polarisierung und vor allem die vorherrschenden Einschränkungen, was Handel und Commerce angehen, sicherlich dazu beigetragen haben, ein erfolgreiches digitales Format abzuhalten. Digitalisierung war in dem Fall wirklich der Booster für die Modeindustrie: Statt den persönlichen Austausch zu ersetzen, hilft sie gerade in der aktuellen Zeit dabei, die Geschäftstätigkeit von Brands aufrecht zu erhalten und auszubauen. Und ganz klar, der Bedarf an Austausch in der Fashion-Branche und die Motivation, gemeinsam einen Wandel einzuleiten, sind weiterhin enorm. Das hat uns Neonyt on Air nochmals deutlich gezeigt. Aber wir freuen uns bereits jetzt auf die nächste physische Ausgabe der Neonyt.
 

Die COVID19-Pandemie hat auch in der Textil- und Bekleidungsbranche deutliche Spuren hinterlassen. Wenn Sie auf ein knappes Jahr „Ausnahmezustand“ zurückblicken – was nehmen Sie an positiven Erfahrungen mit, wo sehen Sie Nachbesserungsbedarf, für welche Unterstützung sind Sie dankbar und wo haben Sie sich allein gelassen gefühlt?  

Olaf Schmidt: Ein Jahr wie kein anderes – das lässt sich über das letzte wohl eindeutig sagen. Die Corona-Pandemie traf alle unvorbereitet, uns als Messeveranstalter, aber natürlich auch unsere Austeller*innen, Besucher*innen und Partner*innen. Vor allem in unmittelbarer Zukunft müssen wir weiterhin damit rechnen, dass Messen zunächst erst einmal nur unter strengeren Sicherheits- und Gesundheitsvorgaben stattfinden können. Die Messe Frankfurt hat hier schnell reagiert und dazu ein umfangreiches Schutz- und Hygienekonzept erarbeitet. Klar war: Wir alle müssen uns umstellen und mit einer neuen Situation umgehen. Und das haben wir bisher gemeinsam super gemeistert, das Teamverständnis untereinander, der enge Kontakt – zwar physisch auf Abstand, aber global vernetzt – zwischen allen Involvierten, lässt mich positiv gestimmt in die Zukunft blicken. Für mich ist eine wichtige Erkenntnis dieser globalen Pandemie, ein Credo schon fast, offen für neue Wege und Chancen zu sein und eher Möglichkeiten zu finden, Dinge zu kombinieren als sie zu trennen: Hybride Lösungen sozusagen.    

Thimo Schwenzfeier: Für die Neonyt gab es gab keinen Masterplan und stellenweise trat auch das Gefühl in den Vordergrund, man müsse jetzt für „das Rad neu erfinden“: Wie funktioniert Zusammenarbeit, wenn persönliche Treffen nicht stattfinden können? Kann digitalisierte Nähe die aktuell auferlegte soziale Distanzierung auffangen und ermöglichen, trotzdem eng zusammenzuarbeiten? Wie können Geschäftsbeziehungen gepflegt werden, während Läden geschlossen haben? Wie können Prioritäten gesetzt werden, wenn erprobte Lösungen und etablierte Jahrespläne ihre Gültigkeit verlieren? Wer bin ich selbst, wer sind ‚die anderen‘ und was macht Gemeinschaft aus? Nie waren Fragen zu unserem Schaffen und Dasein, zu dem, was uns ausmacht und dazu, wer oder was wir sein wollen, relevanter als jetzt gerade. Etwas, das ich aus der aktuellen Zeit mitnehme und das mich trotz schwieriger Umstände weiter positiv nach vorne blicken lässt, ist die Tatsache, dass der Zusammenhalt untereinander und die Solidarität miteinander – privat wie beruflich – enorm an Bedeutung gewonnen haben. Die Krise hat wie eine Lupe bestehende Chancen, aber auch Herausforderungen vergrößert und das Essenzielle in den Fokus gerückt. Ich denke, wenn wir weiterhin versuchen, Dinge bewusster zu erleben und nicht als selbstverständlich ansehen, solidarisch handeln und koopetitiv arbeiten, schaffen wir es gemeinsam, ein „New Normal“ zu definieren und gestärkt aus dieser Krise hervorzukommen.
 

Wie früher in Berlin, so ist die Neonyt aktuell auch in Frankfurt im Umfeld der Fashion Week zusammen mit konventionellen Messe-Angeboten platziert. Können Sie sich vorstellen, dass ein besonderes Veranstaltungskonzept wie die Neonyt in einigen Jahren unnötig sein wird, da sich weltweit in der Bekleidungsindustrie das Circularity-Konzept durchgesetzt hat?

Olaf Schmidt: Klares Nein. Nachhaltigkeit per se ist schon jetzt kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Wichtig ist, am Zahn der Zeit zu bleiben, sich an Trends zu orientieren oder besser noch neue Trends selbst aufzuspüren und sie weiterzuentwickeln. Dinge, Strategien, Konzepte werden sich immer ändern – wenn uns das letzte Jahr eines gezeigt, dann sicherlich das. Es ist mehr als wünschenswert, dass wir alle aus dieser Krise lernen und uns auf die wirklich wichtigen Werte besinnen, auf die Solidarität zwischen Partner*innen, auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Möglicherweise werden genau deshalb Unternehmen, die besonders viel Wert auf Nachhaltigkeit legen, noch stärker aus dieser Krise hervorgehen. Sie können also sicher sein, dass wir als internationaler Leitmesse-Veranstalter für die Textilwirtschaft auch weiterhin auf Nachhaltigkeit setzen und zukunftsorientierte Unternehmen und Lösungen unterstützen werden. Obsolet werden unsere Formate durch die Etablierung und Normalisierung von ganzheitlichen Geschäftspraktiken im Textilsegment dadurch aber nicht. Eine exakte Prognose für die kommenden Dekaden abzugeben, ist aber unmöglich. Über die letzten Monate haben wir selbst alle im persönlichen Alltag oder im Berufsleben gemerkt, wie unsicher und volatil die Zukunft ist. Was jedoch klar ist, ist, dass sich die Modebranche – die Welt allgemein – noch schneller verändern wird als bisher. Und darin liegt dann wiederrum die Chance für Formate wie die Neonyt. Die zehnjährige Geschichte zeigt, in wie vielen Richtungen sich die Neonyt schon weiterentwickelt hat, inhaltliche Fokuspunkte geshiftet sind und sie sich neoneu erfunden hat – das wird auch in Zukunft so bleiben.
 

Herr Schwenzfeier, seit 2018 sind Sie neben Ihrer Aufgabe als Leiter Marketing-Kommunikation der Textilmessen der Messe Frankfurt auch Show Director der Neonyt. Sie haben mit vielen Ausstellern und Besuchern gesprochen – welche Ideen oder Kreationen haben Sie besonders beeindruckt?

Thimo Schwenzfeier: Ich glaube, es sind weniger die einzelnen Innovationen oder Kreationen der Aussteller*innen unserer Messen. Und ich wähle hier bewusst den Plural. Denn in meiner Funktion als Leiter der Marketingkommunikation im Bereich Textiles & Textile Technologies der Messe Frankfurt ist die Neonyt nur eine „meiner“ Veranstaltungen. Ich glaube, es ist mehr die Fülle an modischen, technischen und fachlichen Neuheiten, die Brands, Labels, Unternehmen, Start-Ups und Designer*innen jährlich präsentieren. Aber müsste ich wirklich eine Innovation wählen, dann wären das wohl die veganen „Currywurst“ Sneaker aus rotem Pfeffer und recycelten PET-Flaschen – beim selben Label gibt es auch Schuhe aus Holz, Stein, Kaffee und Pilzen oder mittlerweile sogar Meteoritenteilchen. Es ist beeindruckend, in jeder Saison aufs Neue erleben zu können, wie kreativ die Textil- und Modebranche ist.
 

Neue Wege zu gehen, bedeutet Entscheidungsfreudigkeit, Überwindung von Ängsten – und damit auch Mut zum Scheitern. Nicht jedes Projekt kann gelingen. Über welche unternehmerische Entscheidung der Messe Frankfurt sind Sie im Nachhinein besonders froh, dass sie so getroffen wurde?
 
Olaf Schmidt: Eindeutig die Entscheidung, die Neonyt zu gründen. Ein eigenes Messeformat für Mode, Nachhaltigkeit und Innovation zu schaffen und die Freiheiten und den Lifestyle, die dieses Thema mit sich bringen in unser Event zu integrieren. Nach mehr als einer Dekade verabschieden wir uns 2021 zwar vom Standort Berlin, aber nicht von unserer Community und unseren Spirit. Gemeinsam blicken wir zurück auf viele modische Saisons und tolle Locations in der Hauptstadt: angefangen im Hotel Adlon Kempinski über das Ewerk, den Postbahnhof, den Kronprinzenpalais, das Funkhaus und das Kraftwerk bis zur letzten physischen Veranstaltung im Tempelhof. Mit dem Jahreswechsel und im Rahmen der Frankfurt Fashion Week steht für die Neonyt der Umzug in die Metropole am Main ins Haus. In Frankfurt prallen Welten aufeinander: Wolkenkratzer und Gründerzeitvillen. Bausünden und architektonische Meisterwerke. Business und Bürgerlichkeit. Rotlichtmilieu und Luxusmeile. In diesem Spannungsfeld setzt die Frankfurt Fashion Week neue Impulse. Und mitten drin die Neonyt. Die Zeichen stehen auf Neuanfang – ein Restart für die gesamte Fashion-Szene, gemeinsam heben wir Nachhaltigkeit auf das nächste Level – die Fokusthemen Applied Sustainability und Applied Digitisation lassen ein vollkommen neues Fashion Week-Ecosytem in Mainmetropole entstehen.
 

Wenn alles klappt, kann die Neonyt im Juli 2021 erstmals wieder als Face-to-Face-Veranstaltung durchgeführt werden. Wie sehen Ihre Planungen aus? Auf was und wen dürfen sich Besucher freuen? Und welches Backup für ein Worst-Case-Szenario gibt es?

Thimo Schwenzfeier: Natürlich ist es aufgrund der derzeit immer noch angespannten Lage rund um Covid-19 schwierig, verbindliche Aussagen zur nächsten physischen Veranstaltung zu treffen. Derzeit gehen wir aber davon aus, dass sich die Situation in den Sommer hinein entspannt und wir die Neonyt wie geplant und in einem sicheren, positiv gestimmten und nach vorne blickendem Umfeld in unserer Homebase Frankfurt veranstalten können. Die anhaltend volatile Lage macht es für uns alle notwendig, weiterhin mit Einschränkungen bei großen Veranstaltungen zu rechnen. Im Mittelpunkt unserer Planungen für die Neonyt im Sommer 2021 steht daher die Gesund aller – der Aussteller*innen, Besucher*innen, Partner*innen und Mitarbeiter*innen der Neonyt. Die Messe Frankfurt hat ein Konzept erarbeitet, das detaillierte hygienische Maßnahmen umfasst: Hygiene, Abstand und Frischluftzufuhr sind wichtige Faktoren, die wir mit den zuständigen Behörden in Frankfurt und den Verantwortlichen der Frankfurt Fashion Week abstimmen. Die Neonyt-Community bekommt zu gegebener Zeit Hinweise und Empfehlungen für den Messeauftritt und -besuch, die den aktuellen Bestimmungen entsprechen. Über ein konkretes Backup für ein Worst-Case-Szenario haben wir uns noch keine Gedanken gemacht, da wir Stand heute von einem physischen B2B-Event ausgehen – die letzten beiden Saisons haben aber bewiesen, sollte es nicht möglich sein, die Neonyt face-to-face zu veranstalten, dass wir mit der digitalen Neonyt on Air durchaus gut aufgestellt sind und das Format sicherlich noch ein weiteres Mal zur Sommerveranstaltung adaptieren könnten. Wir tauschen uns regelmäßig mit allen Marktteilnehmer*innen aus und versuchen auch von unserer Community mittels Umfragen ein Gefühl zu deren Einschätzungen und Wünschen zu bekommen. Abwarten und Tee trinken, würde man auch sagen – am Ende müssen wir uns auch danach richten, was die aktuelle gesundheitliche Lage erlaubt und welche Entscheidungen seitens Politik getroffen werden.

Das Interview führte Ines Chucholowius,
Geschäftsführerin der Textination GmbH

Bewerbungsstart Basecamp of Inspiration by ISPO Brandnew in cooperation with Globetrotter © KontraPixel | Jana Erb
16.03.2021

Bewerbungsstart Basecamp of Inspiration by ISPO Brandnew in cooperation with Globetrotter

  • Gesucht: Innovative Start-Ups der Outdoorbranche
  • Globetrotter als offizieller Kooperationspartner
  • Online Bewerbung mit Produkteinreichung bis 14. Mai 2021 möglich

Das Basecamp of Inspiration by ISPO Brandnew in cooperation with Globetrotter findet 2021 statt. Bei dem Wettbewerb können sich Start-Ups aus dem Outdoorumfeld mit ihren innovativen Produkten bewerben. Zehn ausgewählte Start-Ups werden während der OutDoor by ISPO vom 06. bis zum 08. Juli 2021 live um den ersten Platz pitchen. Der Gewinner erhält ein „Globetrotter Innolab Stipendium“. Der Outdoorhändler ist der offizielle Kooperationspartner des Basecamps. Die Bewerbungsrunde für die Auszeichnung ist bereits erfolgreich gestartet und läuft bis zum 14. Mai 2021.

  • Gesucht: Innovative Start-Ups der Outdoorbranche
  • Globetrotter als offizieller Kooperationspartner
  • Online Bewerbung mit Produkteinreichung bis 14. Mai 2021 möglich

Das Basecamp of Inspiration by ISPO Brandnew in cooperation with Globetrotter findet 2021 statt. Bei dem Wettbewerb können sich Start-Ups aus dem Outdoorumfeld mit ihren innovativen Produkten bewerben. Zehn ausgewählte Start-Ups werden während der OutDoor by ISPO vom 06. bis zum 08. Juli 2021 live um den ersten Platz pitchen. Der Gewinner erhält ein „Globetrotter Innolab Stipendium“. Der Outdoorhändler ist der offizielle Kooperationspartner des Basecamps. Die Bewerbungsrunde für die Auszeichnung ist bereits erfolgreich gestartet und läuft bis zum 14. Mai 2021.

Das Format für Start-Ups, das sich auf eine 20-jährige Erfahrung stützt, wird in diesem Jahr neu aufgesetzt: Die Jury, bestehend aus Experten der Industrie, wählt die besten zehn Bewerbungen im Vorfeld aus, die dann live auf der Bühne der OutDoor by ISPO um das Stipendium und weitere Gewinne pitchen. 

Gewinner profitieren von globaler Reichweite und Kommunikationsstrategien 
Der Gewinner erhält ein Globetrotter Innolab Stipendium: Das Sieger-Produkt wird eine komplette Saison in das Globetrotter Sortiment aufgenommen und prominent im Globetrotter Innovation Lab in Berlin ausgestellt und beworben. Das Gewinner Start-Up bekommt zudem die einmalige Gelegenheit, das Produkt oder die Dienstleistung im Online Globetrotter Store und auf ausgewählten Retail-Flächen zu präsentieren. Eine Einbindung in die Kommunikations- und ContentStrategie des Outdoorhändlers runden das Globetrotter Innolab Stipendium ab. Globetrotter wird das Sieger-Produkt auf diversen digitalen Kanälen bewerben. Dazu gehören Newsletter, Social Media-Plattformen, Blogs oder das Globetrotter Magazin. Auch die Unterstützung bei der weiteren Vermarktung sowie eine gemeinsame Weiterentwicklung des Produkts sind für den Sieger möglich.  

Die Outdoor- und Abenteuerfotografin Jana Erb von KontraPixel wird für den zweiten Platz ein Video über die Marke inklusive Interviews und einem Rundgang durch die Firma drehen. Sowohl das Gewinner-Produkt als auch das Start-Up werden dabei professionell in Szene gesetzt. Für das drittplatzierte Start-Up wird KontraPixel exklusives PR-Material inklusive Fotos von den Produkten zur Verfügung stellen.
Jana Erb freut sich über die Partnerschaft mit Basecamp: „Auszeichnungen wie diese ermöglichen zum einen gerade jungen Brands das Networken mit den wichtigsten Gesichtern der Branche und bieten zum anderen eine einmalige Gelegenheit, die neue Produkte vor einem vielfältigen Publikum zu präsentieren.“ 

Globetrotter als starker Partner für Basecamp of Inspiration by ISPO Brandnew
Globetrotter beobachtet die Entwicklungen und Trends aus der Branche. Seit Herbst 2020 gibt es im Berliner Store das „Globetrotter Innovation Lab“. Dieser Bereich dient ausschließlich der Inszenierung von Innovationen aus dem Outdoorhandel. Somit bietet Globetrotter dem Sieger des Basecamp die optimale Umgebung für die Präsentation des ausgezeichneten Newcomers mit seinem Produkt.   
 
Franziska Zindl, Head of ISPO Awards & Innovations: „Die Kooperation zeigt nicht nur das große Interesse und Commitment des Handels zum Sommerformat von ISPO Brandnew sondern bietet den kleinsten in unserer Branche mit dem umfangreichen Leistungspaket nochmal ein besonderes Sprungbrett, um am Markt wirklich Fuß zu fassen.“   

Andreas Vogler, CEO Globetrotter: „Es ist uns eine Herzensangelegenheit jetzt zusammen mit dem ISPO Brandnew Team aufstrebenden Start-Ups unsere Expertise in der Vermarktung anzubieten. Denn wir sagen nicht ganz ohne Stolz: Wir brennen für Innovationen und sind als Vertriebs- und Launchpartner schon jetzt optimal aufgestellt. Und mit ISPO haben wir dafür einen Partner mit Weitblick und einem schier unerschöpflichen Netzwerk gefunden.“

Weitere Informationen:
ISPO OutDoor by Ispo
Quelle:

Messe München

Gesucht: Start-ups mit Ideen für die Textilpflege © Foto: Messe Frankfurt Exhibition GmbH / Jens Liebchen
09.02.2021

Gesucht: Start-ups mit Ideen für die Textilpflege

Ob 24h-Belieferung, Statusverfolgung, grüne Verpackung, Textilrecycling oder innovative Reinigungstechnik: Neue Dienstleistungen haben das Potenzial, das Geschäft von Textilreinigungen und Wäschereien zu revolutionieren. Die Messe Frankfurt lädt deshalb Start-ups ein, sich mit ihren Produkten und Ideen auf der Texcare International zu präsentieren. Das weltweit wichtigste Event für die Textilpflege vom 27. November bis 1. Dezember 2021 in Frankfurt am Main bietet jungen Unternehmer:innen hervorragende Möglichkeiten, ihre Innovationen in den Markt zu tragen.

Ob 24h-Belieferung, Statusverfolgung, grüne Verpackung, Textilrecycling oder innovative Reinigungstechnik: Neue Dienstleistungen haben das Potenzial, das Geschäft von Textilreinigungen und Wäschereien zu revolutionieren. Die Messe Frankfurt lädt deshalb Start-ups ein, sich mit ihren Produkten und Ideen auf der Texcare International zu präsentieren. Das weltweit wichtigste Event für die Textilpflege vom 27. November bis 1. Dezember 2021 in Frankfurt am Main bietet jungen Unternehmer:innen hervorragende Möglichkeiten, ihre Innovationen in den Markt zu tragen.

Die Ansprüche von privaten Verbrauchern und gewerblichen Kunden an die Textilpflege sind enorm: Schnelligkeit, ständige Verfügbarkeit, transparente Kommunikation und nachhaltige Lösungen werden immer mehr vorausgesetzt. Johannes Schmid-Wiedersheim, Leiter der Texcare International bei der Messe Frankfurt sagt dazu: „Start-ups spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, die Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Textilpflege voranzutreiben. Oft gelingt es ihnen, wissenschaftliche Forschungsergebnisse oder Trends aus anderen Servicebranchen schnell in nützliche Produkte zu übertragen. Um das zu unterstützen, wollen wir auf der Texcare International junge, agile Unternehmen gezielt fördern und bieten ihnen ein attraktives Start-up-Paket an.“

Digitale Plattformen bieten Textilreinigern und Wäschern die Möglichkeit, ihr Angebot online zeitgemäß zu vermarkten. Was diese Plattformen so bedeutend macht, fasst Daniel Dalkowski, Geschäftsführer der Europäischen Forschungsvereinigung Innovative Textilpflege (EFIT), zusammen: „Digitale Plattformen gehören sicherlich zu den wichtigsten Errungenschaften der letzten Zeit, nicht nur wegen ihrer Anzahl, sondern auch weil sie Nachahmer in der Branche selbst gefunden haben. Die Innovation liegt hier in der Zusammenführung von Bestellung, flexibler Logistik und Abrechnung in einer Smartphone-App oder einer Online-Plattform.“

Mit ihren Robotiklösungen und Ansätzen zur künstlichen Intelligenz unterstützen junge IT-Unternehmen die Textilpflege auf dem Weg zur Smart Laundry. Wie Maschinen- und Anlagenbauer selbst von Start-ups profitiert haben, weiß Elgar Straub, Geschäftsführer VDMA Textile Care, Fabric and Leather Technologies: „Im Maschinenbau spielen Start-ups eine Rolle, die sich mit technischen Lösungen über alle Branchen hinweg beschäftigen, wie z.B. die virtuelle Inbetriebnahme von Maschinen oder die Optimierung der Prozesskette in der Produktion.“

Aber auch in anderen Disziplinen warten die Firmengründer mit ihren Ideen auf. Vor dem Hintergrund der Plastikmülldebatte gibt es beispielsweise zahlreiche Start-ups, die biologisch abbaubare Verpackungsmaterialien anbieten. Zudem sind auch im Textilrecycling Start-ups aktiv, die unter anderem gebrauchte Berufskleidung oder Wäsche aufbereiten und so zur Circular Economy beitragen. Und wie sieht es in Zukunft aus? Eines ist für die Experten gewiss: Künstliche Intelligenz und Automatisierung bieten sicherlich viel Potenzial für „Branchen-Outsider“ mit wirklichen Innovationen auf den Markt zu treten. Große Chancen auf Erfolg haben auch Verbesserungen in der Logistikkette von Wäschereien und Textilreinigungen.

Markteinstieg auf der Texcare International
Die Texcare International vom 27. November bis 1. Dezember 2021 bietet jungen Unternehmen hervorragende Möglichkeiten, um ihre Services bekannt zu machen und mit etablierten Unternehmen in Kontakt zu treten. Das Start-up-Paket der Messe Frankfurt beinhaltet einen schlüsselfertigen Stand.

Die Voraussetzungen zur Teilnahme:

  • Die Unternehmensgründung liegt nicht länger als zehn Jahre zurück. (Stichtag: 27.11.2021)
  • Das Start-up beschäftigt max. zehn Mitarbeiter.
  • Der Jahresumsatz beträgt nicht mehr als eine Millionen Euro (netto).
  • Das Jungunternehmen ist Anbieter für innovative Produkte oder Dienstleistungen speziell für die Textilpflegebranche.

Das Produktangebot der Texcare International umfasst Maschinen und Anlagen, Wasch- und Reinigungssubstanzen, IT und Logistiklösungen sowie Berufsbekleidung und Wäsche.

Weitere Informationen:
texcare Start-ups Startup
Quelle:

Messe Frankfurt Exhibition GmbH

26.01.2021

DBU-Förderung: Von 3D-Strickmaschinen bis zum Waschen ohne Wasser

Umweltschutz durch Digitalisierung – Förderung für Start-ups

Kleidung auf Bestellung, eine neue Art der Textilreinigung und lokal erzeugter grüner Strom – mit diesen drei Geschäftsideen haben die „Digitale Strickmanufaktur“ (Krefeld), „Infinity Startup“ (Aachen) und „prosumergy“ (Kassel) die Jury des Green Start-up-Programms der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) überzeugt. Sie werden mit insgesamt rund 370.000 Euro fachlich und finanziell gefördert.

Die DBU fördert Unternehmensgründungen und Start-ups, die auf innovative Weise Lösungen für Umwelt, Ökologie und Nachhaltigkeit mit dem Schwerpunkt Digitalisierung verbinden.
Rahmenbedingungen zur Förderung:

Umweltschutz durch Digitalisierung – Förderung für Start-ups

Kleidung auf Bestellung, eine neue Art der Textilreinigung und lokal erzeugter grüner Strom – mit diesen drei Geschäftsideen haben die „Digitale Strickmanufaktur“ (Krefeld), „Infinity Startup“ (Aachen) und „prosumergy“ (Kassel) die Jury des Green Start-up-Programms der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) überzeugt. Sie werden mit insgesamt rund 370.000 Euro fachlich und finanziell gefördert.

Die DBU fördert Unternehmensgründungen und Start-ups, die auf innovative Weise Lösungen für Umwelt, Ökologie und Nachhaltigkeit mit dem Schwerpunkt Digitalisierung verbinden.
Rahmenbedingungen zur Förderung:

  • in der Gründungsphase sowie von bis zu 5 Jahre alten Start-ups
  • bis zu 125.000€ pro Projekt
  • bis zu 24 Monate Laufzeit

Ein Cloud-Service für den Handel
Die „Digitale Strickmanufaktur“ will die Kleidungsbranche nachhaltig verändern. Die Gründer entwickeln einen Cloud-Service, der direkt mit dem Handel verbunden ist. Die Kunden der „Digitalen Strickmanufaktur“ können individualisierte Kleidungsstücke bestellen, bei denen Größe, Farbe und Ausführung an ihre Wünsche angepasst werden. Die Bestelldaten werden dann mittels der Cloud, einem Online-Speichermedium, übertragen. Sie können an jedem Ort der Welt wieder abgerufen werden.

Erst bestellen – dann produzieren
Bestellt ein Kunde zum Beispiel eine Mütze, wird der Auftrag automatisch an 3D-Strickmaschinen übermittelt. Danach beginnt die Produktion, anschließend erfolgt der Versand der Ware. Die „digitale Strickmanufaktur“ produziert Strickwaren nach Wunsch ganz automatisch mit Robotern und einer 3D-Strickmaschine.

So wird der Absatz für die Händler planbar, und es wird nicht zu viel Kleidung produziert. Hinzu kommt: Die Produkte werden kundennah in Deutschland hergestellt. Lange Transportwege und -zeiten entfallen.

Waschen ohne Waschmaschine
Die „RefresherBoxx“ des „Infinity Startup“ ist im Grunde eine mobile Textilreinigung, die ohne Wasser und Waschmittel auskommt. „Mit einer Kombination aus verschiedenen physikalischen Methoden desinfiziert, trocknet und erfrischt sie alle Arten von Textilien – insbesondere solche, die nicht in die Waschmaschine gelegt werden können, wie Leder, Samt und Seide“, erklärt Gründer Stefan Chang. Die „RefresherBoxx“ sei schonender, umweltfreundlicher und brauche nur 30 Minuten für einen Durchgang. Die mobile Textilreinigung kann nach Changs Worten im medizinischen, aber auch im Privat- und Freizeitbereich genutzt werden.

Lokaler Strom für Gewerbe und E-Mobilität
Das Start-up „prosumergy“ bietet Gebäudeeigentümern und Mietern eine günstige Stromversorgung aus erneuerbaren Energien an, die hauptsächlich lokal erzeugt werden. „Mit Hilfe der DBU wollen wir unseren Energieversorgungsansatz weiterentwickeln. Mittels Standardisierung und Digitalisierung wollen wir Konzepte für die dezentrale Stromversorgung von gewerblichen Liegenschaften und Ladelösungen für E-Mobilität entwickeln“, sagt Gründerin Lena Cielejewski.

Bereits 25 Gründerteams gefördert
Die drei Gründerteams werden nun im Green Start-up-Programm der DBU für zwei Jahre gefördert. „Sie bringen auf innovative Weise Lösungen für Umwelt, Ökologie und Nachhaltigkeit mit dem Schwerpunkt Digitalisierung zusammen“, sagte DBU-Start-up-Koordinatorin Dr. Stefanie Grade. 22 andere Unternehmen haben das Auswahlgremium seit Start des Programmes bereits von sich überzeugt.

Kontaktdaten:
Digitale Strickmanufaktur PoC GmbH (Krefeld)
Verbindung von Textilhandel und automatisierter Textilfertigung mit Hilfe von Cloud-Services
Ansprechpartner Herr Christian Zarbl
URL: digitale-strickmanufaktur.de

Infinity StartUp GmbH (Aachen)
Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Reinigungsapparaturen für Textilien, insbesondere unter Einsatz von physikalischen Methoden, sowie Entwicklung von dazugehörigen Applikationen.
Ansprechpartner Herr Stefan Chang
URL: refresherboxx.com

prosumergy GmbH (Kassel)
Die prosumergy GmbH realisiert dezentrale Energieversorgungsprojekte als Projektentwickler und Energieversorger.
Gegenstand des beantragten Vorhabens ist die Weiterentwicklung dieses integrierten dezentralen Energieversorgungsansatzes mittels Standardisierung und Digitalisierung.
Ansprechpartner Herr Christopher Neumann
URL: prosumergy.de

Foto: Wilhelm-Lorch-Stiftung.
11.08.2020

Fordern und Fördern - Nachwuchsqualifizierung im Namen der Wilhelm-Lorch-Stiftung

  • Interview mit Klaus Kottmeier, Elke Giese, Markus Gotta, Prof. Dr.-Ing. habil. Maike Rabe

Im Juni 1988 stellten Gesellschafter und Geschäftsführung des Deutschen Fachverlages der Branche die Wilhelm-Lorch-Stiftung vor. Ihr Zweck ist die Förderung der Berufsbildung einschließlich der Studentenhilfe sowie die Förderung von Wissenschaft und Forschung.

Bei ihrer Gründung mit einem Vermögensstock von 300.000 DM ausgestattet, beträgt das Stiftungsvermögen inzwischen mehr als 2,85 Millionen Euro (Stand Dezember 2019). Seit 1988 wurden bis heute Förderpreise von rund 1.933.564 Euro (Stand Juni 2020) verliehen, um so die Aus- und Fortbildung junger Menschen aus allen Bereichen der Textilwirtschaft zu unterstützen, wobei insbesondere begabte Nachwuchskräfte im Fokus stehen.

  • Interview mit Klaus Kottmeier, Elke Giese, Markus Gotta, Prof. Dr.-Ing. habil. Maike Rabe

Im Juni 1988 stellten Gesellschafter und Geschäftsführung des Deutschen Fachverlages der Branche die Wilhelm-Lorch-Stiftung vor. Ihr Zweck ist die Förderung der Berufsbildung einschließlich der Studentenhilfe sowie die Förderung von Wissenschaft und Forschung.

Bei ihrer Gründung mit einem Vermögensstock von 300.000 DM ausgestattet, beträgt das Stiftungsvermögen inzwischen mehr als 2,85 Millionen Euro (Stand Dezember 2019). Seit 1988 wurden bis heute Förderpreise von rund 1.933.564 Euro (Stand Juni 2020) verliehen, um so die Aus- und Fortbildung junger Menschen aus allen Bereichen der Textilwirtschaft zu unterstützen, wobei insbesondere begabte Nachwuchskräfte im Fokus stehen.

Textination sprach mit dem ehemaligen Aufsichtsrat der Deutscher Fachverlag GmbH, dem aktuellen Vorstand und Gründungsmitglied der Stiftung, Klaus Kottmeier, sowie drei Kuratoriumsmitgliedern: Frau Elke Giese – Trendanalystin und Modejournalistin, Markus Gotta, Geschäftsführer der Deutscher Fachverlag GmbH, sowie Frau Prof. Dr.-Ing. habil. Maike Rabe, die zum 1. September 2020 den Vorsitz des Stiftungsrates übernimmt, über die herausfordernde Aufgabe, in einem von der Pandemie geprägten Umfeld die Stiftungsarbeit erfolgreich weiterzuführen..

Die Zahl 3 scheint eine ganz besondere Rolle für die Wilhelm-Lorch-Stiftung (WLS) zu spielen. 1988 wurde sie anlässlich des 30. Forums der TextilWirtschaft vorgestellt und bei ihrer Gründung mit einem Vermögen von 300.000 DM ausgestattet. 2019 jährte sich die Verleihung der Förderpreise zum 30. Mal. Wenn Sie jemandem, der die Stiftung nicht kennt, die WLS in 100 Worten vorstellen müssten: Welche 3 Aspekte haben sie besonders in der Entwicklung beeinflusst und einzigartig gemacht?

Klaus Kottmeier: In den nunmehr als 30 Jahren hat die WLS von Beginn an eine großartige Unterstützung der Branche erfahren, die bis heute anhält und sich nicht nur in der finanziellen Förderung durch großzügige Zuwendungen, sondern vor allem auch durch tatkräftiges Engagement vieler Branchengrößen in Stiftungsrat und Kuratorium zeigt. Ein zweiter Aspekt ist die einzigartige Bandbreite in den Themen der Förderung, die sich über Design, Wirtschaft und Technik erstreckt und dabei junge Talente im Handel als auch Hochschulabsolventen erfasst und zudem aber auch Bildungseinrichtungen selbst einbezieht. Und Drittens, die Motivation der vielen Bewerber, die wir jedes Jahr erleben und die mit unglaublichem Fleiß ihre Bewerbungsarbeiten erstellen und damit eindrucksvoll ihre Leistungsbereitschaft unter Beweis stellen.

 

Der Name der Stiftung ist eine Hommage an den 1966 verstorbenen Verleger und Gründer der Fachzeitschrift TextilWirtschaft und damit des Deutschen Fachverlags, Wilhelm Lorch. Welche seiner Eigenschaften und Charakterzüge sehen Sie noch heute als beispielgebend für den Nachwuchs in unserer Branche?   

Klaus Kottmeier: Wir sind ein verlegerisches Medienhaus, in dem professioneller Journalismus auf fundierten Recherchegrundlagen immer die Basis darstellt. Damit verbunden sind klassische Werte wie unternehmerischer Mut und Wille, Fleiß und Disziplin, aber auch Verantwortungsbewußtsein und Teamgeist, die von unserem Gründer vorgelebt wurden und auch heute die Kultur unseres Hauses ausmachen. Alles Eigenschaften, die junge Menschen beherzigen sollten und die gepaart mit Leidenschaft für den Beruf den weiteren Weg fördern.

 

Laut Satzung liegt der Stiftungszweck primär in der Vergabe „…von Auszeichnungen und Preisen an Absolventen der Fortbildungsschulen des deutschen Textileinzelhandels, der textiltechnischen Ausbildungsstätten sowie […] für Studienabschluss- oder Doktorarbeiten aus dem Hochschulbereich, soweit sich diese mit Textilthemen beschäftigen.“ Wie national beziehungsweise international arbeitet die WLS?

Prof. Maike Rabe: Die Preise gehen vorwiegend an Absolventen und Bewerber aus Deutschland und dem deutschsprachigen Raum, aber es sind auch immer wieder Talente aus Europa dabei, die in enger Verbindung zum deutschen Markt stehen.

Markus Gotta: Der Fokus liegt eindeutig auf den Kernmarkt Deutschland bzw. DACH, den wir mit der TW publizistisch abdecken – entsprechend machen wir keine internationale Ausschreibung, aber es gibt auch keinen Ausschluss für ausländische Bewerber, einzige Voraussetzung, die eingereichten Arbeiten und Gutachten müssen in Deutsch oder Englisch abgefasst sein.

 

In den jetzt 31 Jahren, in denen die Stiftung Menschen, Projekte und Arbeiten auszeichnet,  haben Sie viele junge Nachwuchskräfte getroffen, die unsere Branche bewegt haben oder sicherlich bewegen werden. Gibt es ungewöhnliche Geschichten oder besondere Preisträger, die Ihnen im Gedächtnis geblieben sind? Und wie schätzen Sie die Entwicklung des Ausbildungsniveaus der Bewerber im Laufe der Jahre ein?

Elke Giese: Die Bewerber(innen) kommen aus ganz unterschiedlichen Schulen bzw. Hochschulen, die sich in ihrer Profilierung und ihren Schwerpunkten deutlich unterscheiden. Insbesondere durch die zunehmende Digitalisierung sind die Anforderungen an die Lehre enorm gewachsen. Da sich die Berufsbilder im Modebusiness zudem ständig verändern und auch in Zukunft einem starken Wandel unterworfen sein werden, bleiben die Herausforderungen an Schulen und an Studierende sehr hoch.
Aus jedem Jahrgang bleiben einem besonders talentierte und kreative Persönlichkeiten in Erinnerung. Um eine zu nennen, Elisa Paulina Herrmann aus Pforzheim, die 2017 und 2019 mit Bachelor- bzw. dann Masterarbeit gleich zweimal zu den Preisträgerinnen gehörte. Ihr Können und ihre Originalität waren für das Kuratorium überwältigend. Mittlerweile erstellt sie für Gucci ausgewählte Strick-Kollektionen. Unter den jungen Männern ist Niels Holger Wien zu nennen, der bereits 1995 die Förderung der WLS erhalten hat. Er ist seit vielen Jahren der Spezialist für Farbtrends und Zeitgeist des Deutschen Mode Instituts und aktuell Präsident des weltweit wichtigsten Farbgremiums INTERCOLOR.

Klaus Kottmeier: Es gibt viele Preisträger, die anschließend eine große Karriere genommen haben, um nur einen beispielhaft zu nennen, Dr. Oliver Pabst, heutiger CEO der Mammut Sports Group AG und WLS-Preisträger im Jahr 1994.

 

Durch die Nähe zur TextilWirtschaft assoziiert man die Stiftung primär mit Fashiondesign und Themen aus der Bekleidungsproduktion oder -vermarktung. 2020 haben Sie mit zwei Projektförderungen Smart Textiles ins virtuelle Scheinwerferlicht gestellt. Wie sehen Sie künftig Themen aus dem Bereich technische Textilien? Können Sie sich dort einen neuen Schwerpunkt vorstellen?

Prof. Maike Rabe: Vorweg, die WLS fördert begabte junge Persönlichkeiten, die aufgrund ihrer Ausbildung in der gesamten Textil- und Bekleidungswirtschaft beruflich tätig werden können. Dazu gehört natürlich auch der Bereich technische Textilien, der in Deutschland in Bezug auf die Produktion eine sehr hohe Bedeutung hat und dabei als Standort technologisch führend ist. Hier sind die Grenzen zur Bekleidung fließend, denken Sie nur an Outdoor- oder Sportartikel.     „    

Klaus Kottmeier: Unser hervorragend besetztes Kuratorium ist offen für sämtliche innovativen Themen der Branche. Dabei sind gerade Innovationen aus dem Bereich technischer Textilien wichtige Zukunftsthemen. So ging 2017 der Förderpreis an die Anna-Siemsen-Schule, berufsbildende Schule für Textiltechnik und Bekleidung in Hannover, über den wir die Beschaffung einer  Schnittkonstruktionssoftware unterstützt haben.

 

Die Wilhelm-Lorch-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, qualifizierten Branchennachwuchs in der Textil- und Modebranche zu fördern. Eine Förderung zur Existenzgründung schließen Sie jedoch aus. In Zeiten, in denen Start-ups nicht nur durch entsprechende TV-Formate, sondern auch durch Branchenverbände zunehmend Aufmerksamkeit erfahren, muss das Gründe haben. Worin liegen diese und wie schätzen Sie die künftigen Perspektiven ein?

Klaus Kottmeier: Eine Förderung zur Existenzgründung schließt sich durch §2 unserer Satzung aus, in dem der Stiftungszweck festgelegt ist. Die WLS hat sich ausschließlich dem gemeinnützigen Zweck verschrieben. Eine Förderung von Start-ups und Existenzgründungen würde dem widersprechen. Wir konzentrieren uns daher voll und ganz auf die Weiterbildung des Branchennachwuchses bzw. der Förderung von Bildungsinstitutionen, wovon wiederum die gesamte Branche profitiert.

Prof. Maike Rabe: Die Förderung der WLS zielt darauf ab, die Fähigkeit von Absolventen und    jungen Talenten aus der Branche weiter zu entwickeln. Diese sollen sich spezifisch fortbilden, eventuell einen weiteren akademischen Abschluss erringen und auch fachübergreifend dazu lernen. All dies kommt der Branche insgesamt zugute und das ist unser striktes Ziel.


          
Die Stiftung fördert ebenfalls die Aus- und Weiterbildung von jungen begabten Nachwuchskräften, die bereits im Textileinzelhandel tätig sind. Fördermittel stehen zur Abdeckung von Kurs- oder Studiengebühren für eine Weiterqualifizierung zur Verfügung. Die durch den Lockdown während der Pandemie erforderliche Schließung der Geschäfte hat den stationären Einzelhandel schwer getroffen, und auch heute sind wir von einem regulären Geschäftsbetrieb noch Meilen entfernt. Wie sehen Sie vor diesem Hintergrund gezielte Fördermöglichkeiten für Weiterbildungen im E-Commerce-Bereich?

Markus Gotta: Die Themen stationärer Einzelhandel und E-Commerce lassen sich doch nicht wirklich trennen, beides gehört heute längst zu den grundsätzlichen Anforderungen im Modevertrieb und damit auch zu den Themen der Aus- und Weiterbildung insgesamt.
 
Prof. Maike Rabe: E-Commerce ist aus unserer Branche nicht wegzudenken und spiegelt sich natürlich in vielen Förderungen wider. Die Nachwuchskräfte dürfen selber Vorschläge machen, wo und wie sie sich fortbilden möchten. Wir unterstützen das. Ganz besonders möchten wir aber auch die Verbindung von stationärem und digitalen Handel stärken, zu beiden Absatzkanälen gibt es wunderbare Konzepte unserer Preisträgerinnen und Preisträger, natürlich auch in der Kombination.

 

Neue Wege zu gehen bedeutet Entscheidungsfreudigkeit, Überwindung von Ängsten - und damit auch Mut zum Scheitern. Nicht jedes Projekt kann gelingen. Über welche Entscheidungen sind Sie bei Ihrer Stiftungsarbeit im Nachhinein besonders froh, sie getroffen zu haben?

Markus Gotta: Dass wir das Projekt der Summer School im vergangenen Jahr durchgeführt haben. Damit haben wir quasi Neuland mit der Stiftung betreten, und dies in Kooperation mit der Hochschule Niederrhein sehr erfolgreich.

Elke Giese: Gerade im Bereich Design und Kreation kommt es darauf an, aus der vorliegenden Arbeit und den Informationen eines Bewerbers auch dessen künftiges kreatives Potential zu erkennen. Ich freue mich daher immer besonders, wenn das Kuratorium mutige und progressive Entscheidungen getroffen hat.   

 

Die Wilhelm-Lorch-Stiftung bietet Hochschulen und Bildungseinrichtungen Projektförderungen in Höhe von 10.000 €. Sie machen da keine thematischen Einschränkungen, sondern verlangen lediglich, dass ein deutlicher Bezug zur nachhaltigen Weiterbildung des jungen Nachwuchses der Textil- und Modebranche bestehen muss. Nach welchen Kriterien entscheiden Sie abschließend, welches Projekt gefördert wird?

Elke Giese: Ein Kriterium ist die Relevanz für die zukünftigen Entwicklungen in der Textil- und Modebranche. Projekte der letzten Jahre ermöglichten Schulen und Bildungseinrichtungen beispielsweise die Ausbildung an Lasercuttern, 3-D-Druckern, aber auch die Anschaffung moderner Strickmaschinen bzw. Softwareprogramme.

Prof. Maike Rabe: Alle eingereichten Projekte werden von den Fachexperten der Jury sehr streng in einem Punktesystem bewertet. Daraus entsteht eine engere Auswahl, die dem Kuratorium vorgestellt und von diesem intensiv diskutiert wird. Wichtigste Kriterien sind nachhaltige Vermittlung innovativer Lerninhalte, praxisnahe Ausbildung und die Umsetzbarkeit des eingereichten Projektes.

 

Für Nachhaltigkeit gibt es die verschiedensten Definitionen. Kunden erwarten unter diesem Begriff alles – von Klimaschutz bis Ökologie, von Vor-Ort-Produktion in der Region bis zum Ausschluss von Kinderarbeit usw. Das öffentliche Beschaffungswesen stellt zunehmend auf nachhaltige Textilien um. Was bedeutet das für die WLS, und was tun Sie, um nachhaltiges Denken und Agieren nicht nur bei Nachwuchskräften zu fördern?

Prof. Maike Rabe: In der Stiftung orientieren wir uns bei dem Begriff „Nachhaltigkeit“ am Bericht der Vereinten Nationen, Weltkommission für Umwelt und Entwicklung, der so genannten Brundtland-Kommission von 1987: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“ Die Textil- und Bekleidungswirtschaft spielt als global enorm vernetzte Branche mit komplexen Lieferketten eine Vorreiterrolle, die auf jeden Fall auch eine Vorbildrolle einnehmen sollte. Wir legen deshalb bei allen Preisträgern darauf wert, dass sie diese Kriterien beachten, und versuchen zugleich, Personen, die mit ihren Arbeiten und ihrem Handeln Verbesserungsvorschläge bieten oder gar Verbesserungen schon durchführen, eine Plattform zu geben.

 

Virtuell statt Red Carpet: Üblicherweise werden die Förderpreise im festlichen Rahmen des Forums der TextilWirtschaft verliehen. 2020 konnte es aufgrund der Covid-19 „nur“ eine digitale Version in Form eines Kurzfilms geben. Für wie wichtig erachten Sie Vernetzungsmöglichkeiten, die sich in der Begegnung mit einflussreichen Persönlichkeiten ergeben? Oder hat sich ein solches Format in Zeiten der Videokonferenzen überholt?

Prof. Maike Rabe: Es ist sicherlich beachtlich, was digitale Veranstaltungsformate leisten können. Eines funktioniert dabei aber nicht: Spontanität, persönlicher Kontakt und Nähe. So ist es wirklich schade, dass das Forum in diesem Jahr coronabedingt ausfallen musste. Gerade für Berufseinsteiger ist die Chance auf direkte Vernetzung von großem Wert.

Markus Gotta: Das Bedürfnis nach persönlichem Austausch und Treffen wird auch in Zukunft von großer Bedeutung und Nachfrage sein. Und ich kann an dieser Stelle sagen: Schon jetzt arbeiten wir an den Planungen für das TW Forum 2021 als Live- und Begegnungs-Event mit den Top-Entscheidern der Branche.

 

Auf welchen gesellschaftlich relevanten Themenfeldern sehen Sie in den nächsten fünf Jahren besonders großen Innovations- und Handlungsbedarf? Wie ist Ihre Einschätzung, dass Förderungen – beispielsweise durch die Wilhelm-Lorch-Stiftung - dabei gezielt Lösungsansätze unterstützen können? Und welche Rolle spielen bei dieser Einschätzung die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie?

Prof. Maike Rabe: Wir denken nicht in Fünfjahreszeiträumen, die heutige Zeit erfordert eine viel größere Agilität – das gilt für die Stiftung genauso wie für die gesamte Branche. Wir richten uns da-her mit jeder Preisvergabe wieder neu an aktuellen Themen aus. Dabei werden Themen wie Ästhetik, Funktion, Innovation weiterhin eine große Rolle spielen, ebenso Qualität statt Quantität, ökosoziale Gerechtigkeit und Kundenbindung. Wichtig ist aber auch, dass unsere stark vom Mittel-stand getragene Wirtschaft in der Öffentlichkeit und in der Politik deutlich wahrgenommen wird, da-ran müssen wir noch arbeiten.

Klaus Kottmeier: Dem Schluss-Statement von Frau Prof. Rabe schließe ich mich gerne an. Agilität ist auch in einem Medienhaus wie unserem von großer Bedeutung. Wir leben in einem ständigen Transformationsprozess mit steten Veränderungen, denen es zu begegnen gilt. Die Corona-Pandemie hat uns sehr eindrucksvoll vor Augen geführt, wie schnell ursprüngliche Planungen zur Makulatur werden können. Heute und auch in Zukunft mehr als jemals zuvor ist ständige Verände-rungsbereitschaft gefordert, das gilt für uns aber auch für unsere hoffnungsvollen Nachwuchskräfte.

Das Interview führte Ines Chucholowius,
Geschäftsführerin der Textination GmbH

Heimtextil 2020 (c) Messe Frankfurt Exhibition GmbH, Petro Sutera
05.11.2019

Heimtextil 2020

Zur 50. Ausgabe der Heimtextil (7. bis 10. Januar 2020) glänzt die internationale Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien einmal mehr mit dem weltweit größten Produktspektrum für die textile Innenausstattung und mit einer einzigartigen Inszenie rung der kommenden Trends. Rund 3.000 internationale Aussteller präsentieren in Frankfurt am Main ihre Neuheiten.

Zur 50. Ausgabe der Heimtextil (7. bis 10. Januar 2020) glänzt die internationale Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien einmal mehr mit dem weltweit größten Produktspektrum für die textile Innenausstattung und mit einer einzigartigen Inszenie rung der kommenden Trends. Rund 3.000 internationale Aussteller präsentieren in Frankfurt am Main ihre Neuheiten.

Mehr als 250 Unternehmen zeigen nachhaltig produzierte Textilien auf der Heimtextil. Das „Green Directory“, das die Heimtextil bereits zum zehnten Mal als gesondertes Ausstellerverzeichnis für das Themenfeld Nachhaltigkeit herausgibt, führt diese Unternehmen mit ihren Produktneuheiten auf. Die Zahl der gelisteten Unternehmen ist sprunghaft angestiegen und so hoch wie nie zuvor. Progressive, nachhaltig produzierte Materialien sind auch in der neuen „Future Materials Library“ im Rahmen des „Trend Space“ zu sehen. Besucher können hier die Beschaffenheit und Produktionsweise innovativer Materialien entdecken. Unter anderem stehen hier recycelte Stoffe und angebaute – so genannte lebende – Textilien im Fokus. Außerdem bieten die Messeführungen „Green Tours“ und das „Green Village“ in der Halle 12.0 eine Anlaufstelle für alle Fragen rund um den grünen Themenkomplex an. Des „Green Village“ stellt Siegelgeber und Zertifizierer vor, die Unternehmen Unterstützung hin zu mehr Nachhaltigkeit anbieten. Erstmals präsentieren sich hier auch die United Nations mit ihren Sustainable Development Goals.
 
Trend Space: Einrichtungstrends von morgen
Das Programm-Highlight für Design-Interessierte ist der Trend Space in der Halle 3.0. Im Trend- und Inspirationsareal dürfen sich Besucher und Aussteller auf eine Fülle an Materialinnovationen, Farbtrends und Design-Neuheiten freuen. Auch hier wird Nachhaltigkeit groß geschrieben: Durch eine gezielte Materialauswahl wird der Materialbedarf reduziert und der ökologische Fußabdruck minimal gehalten. Auf rund 2.000 Quadratmetern schaffen die Designer somit ein Forum, das vor allem aus Textilien und Materialien besteht, die nach der Messe wiederverwendet werden können. Das übergreifende Thema lautet „WHERE I BELONG“ und lädt mit zahlreichen interaktiven Elementen zu einer inspirierenden Entdeckungsreise ein. Ein Vortragsprogramm gibt zudem Einblicke in neue Designprojekte. Die Regie bei der Inszenierung des „Trend Space“ übernimmt das Stijlinstituut Amsterdam.
     
Erweitertes Areal für Druck- und Verarbeitungsmaschinen
Zur kommenden Ausgabe präsentiert die Heimtextil ein erweitertes Spektrum an Maschinen für die Textilindustrie und baut das Produktsegment „Textile Technologies” aus. Hintergrund ist die gegenwärtige digitale Transformation, die aktuell zu grundlegenden Veränderungen bei der Herstellung und Verarbeitung von Wohntextilien führt. Die Heimtextil zeigt die Chancen des technologischen Umbruchs in der Industrie auf und stellt unter dem neuen Namen „Textile Technologies“ in der Halle 3.0 die neuesten Produktentwicklungen vor – von Digitaldruckmaschinen, Software und entsprechendem Zubehör bis hin zu Maschinen für die Textilverarbeitung. Daneben bietet die Messe erstmals auch ein eigenes Vortragsprogramm mit Experten aus Industrie und Forschung an.
 
Weitere Zuwächse bei Möbel- und Dekostoffen  
Insbesondere im Segment „Decorative & Furniture Fabrics“ ist die Heimtextil ungebremst auf Wachstumskurs. Zur kommenden Messe werden 40 Neuaussteller hinzukommen und die ohnehin schon sehr große Auswahl an Möbel- und Dekostoffen sowie an Leder und Kunstleder um weitere Facetten bereichern. Über 400 internationale Produzenten stellen in den Hallen 4 und 6 ihre neuen Kollektionen vor.  Insbesondere die europäischen Top-Produzenten sind stark vertreten.  Neu ist zudem, dass die Heimtextil erstmals rund 250 Weber von Möbel- und Dekostoffen, Gardinen und Bettwäschestoffen mit einem eigenen Signet am Stand und im Katalog auszeichnet – zur besseren Orientierung der Besucher. Diese Neuerung gilt sowohl für die Halle 4 als auch für die Halle 8.0.

Design Dialog beleuchtet Trends für die Möbelindustrie
Vertretern der Möbelindustrie bietet die Halle 4 mit dem vergrößerten Produktspektrum und dem     
Informationsangebot des „Design Dialogs“ einen attraktiven Anlaufpunkt. Zu den angesagten Design-Trends für die Möbelindustrie informiert die Heimtextil am Messemittwoch zwischen 12 und 13.30 Uhr im Lecture Areal der Halle 4.2. Mit dabei sind Christiane Mülller von Studio Müller Van Tol, Anne Marie Commandeur vom Stijlinstituut Amsterdam, stellvertretend für den Heimtextil Trend Council, und Produkt- und Möbeldesigner Werner Aisslinger. Die Moderation übernimmt Susanne Tamborini-Liebenberg, Chefredakteurin des md-Magazins.
 
Interior.Architecture.Hospitality by Heimtextil
Speziell für Objektausstatter hält die Heimtextil neue Geschäftsfelder und Absatzmöglichkeiten bereit. Rund 370 Aussteller richten sich mit ihren Lösungen aus dem Objektbereich gezielt an Innenarchitekten, Architekten und Experten aus dem Bereich Hospitality. Ausgewählte Anbieter stellen sich in der Interior.Architecture.Hospitality EXPO vor. Flankiert wird das Produktangebot von einer neuen Materialbibliothek, der Interior.Architecture.Hospitality LIBRARY. Sie zeigt eine Auswahl an Ausstellerprodukten mit den funktionalen Eigenschaften schwer entflammbar, schalldämmend, scheuerbeständig und wasserabweisend. Zahlreiche Informationsangebote, wie etwa Expertenvorträge und Messeführungen, runden das Programm ab.

Halle 8.0: Hotspot für die neuesten Interior Kollektionen
Gardinen, Dekorationsstoffe und -systeme, Möbelstoffe, Sicht- und Sonnenschutz, Teppiche und Werkzeuge zur Textilverarbeitung werden in der Halle 8.0 unter dem Titel „Window & Interior Decoration“ präsentiert. Hier bündelt die Heimtextil zudem alle teilnehmenden Textilverlage und bindet sie so optimal in das Produktangebot für Raumausstatter, Innendekorateure und Einzelhändler ein. Rund 50 internationale Stoff-Anbieter stellen ihre Kollektionen für die kommende Saison vor.  
 
Showcase zeigt Designklassiker der letzten 50 Jahre
Unter dem Titel „Beautiful Living“ stellen sich Anbieter von Dekokissen, Decken und Plaids sowie Tisch- und Küchenwäsche in der Halle 9.0 vor – gemeinsam mit lifestlye-orientierten Accessoires. Damit schafft die Heimtextil einen markenreichen Anlaufpunkt für den hochwertigen Handel. Zum Jubiläum der 50. Heimtextil-Ausgabe setzt die Messe hier auf einer Showcase-Fläche Design-Klassiker der vergangenen 50 Jahre in Szene. Damit lädt die Messe zu einer Zeit- und Entdeckungsreise durch fünf Jahrzehnte Heimtextil-Geschichte ein. Vier gestaltete Räume greifen Farben, Formen, Möbel und Designobjekte der vergangenen Dekaden auf. Ergänzt wird der Showcase durch ein Café, das in Kooperation mit Schöner Wohnen – Europas größtem Wohnmagazin – realisiert wird.
 
Schlafen: Neue Erkenntnisse und Produktlösungen
Die Heimtextil setzt das Thema Schlafen prominent auf die Agenda: Mit dem Produktsegment Smart Bedding bietet die Messe in der Halle 11.0 neue Erkenntnisse zum gesunden Schlaf und präsentiert konkrete Produktlösungen. Matratzen, Bettwaren, Schlafsysteme und die dazugehörige Technologie sind ebenso zu sehen wie Zudecken und Kissen. 140 internationale Branchengrößen machen das Themenfeld Schlafen erlebbar. Hinzu kommen einige spannende Start-ups, die mit smarten Marktneuheiten für Furore sorgen. Vertiefende Informationen bietet das Vortragsareal „Sleep! The Future Forum“. Hier, im Foyer der Halle 11.0, dürfen sich Besucher auf den Erfahrungsaustausch mit Schlafexperten freuen. Dazu zählen Profi-Sportler, wie zum Beispiel Rodel-Olympiasiegerin Susi Erdmann, Schlaf-Coach Nick Littlehales und Wissenschaftler von der Berliner Charité, dem Fraunhofer Institut und der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung. Außerdem referieren Vertreter von Ikea, Hästens und Auping zu progressiven Schlafthemen. Das Vortragsprogramm deckt die Top-Themen Digitales, Sport, Hospitality, Sustainability und Interior Design ab. Damit liefert die Heimtextil neueste Erkenntnisse aus der Schlafforschung und zeigt die jüngsten Entwicklungen in der Industrie und im Handel auf.

(c) Deutsche Messe AG / Sonia Wedell-Castellano, Global Director DOMOTEX
15.10.2019

Interview mit Sonia Wedell-Castellano zur DOMOTEX 2020

  • Sonia Wedell-Castellano, Global Director DOMOTEX, gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die DOMOTEX 2020
  • "Wir sind die Weltleitmesse: Auf der DOMOTEX präsentiert sich das breite Spektrum der internationalen Bodenbelagsbranche".

Als Global Director der DOMOTEX haben Sie vor gut einem Jahr die Verantwortung für die DOMOTEX übernommen. Was konnten Sie bislang bewegen?

  • Sonia Wedell-Castellano, Global Director DOMOTEX, gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die DOMOTEX 2020
  • "Wir sind die Weltleitmesse: Auf der DOMOTEX präsentiert sich das breite Spektrum der internationalen Bodenbelagsbranche".

Als Global Director der DOMOTEX haben Sie vor gut einem Jahr die Verantwortung für die DOMOTEX übernommen. Was konnten Sie bislang bewegen?

Wir setzen die Wünsche unserer Aussteller und Besucher kurzfristig um. Daher haben wir beispielsweise eine Veränderung in der Hallenbelegung vorgenommen: Bisher waren Premiumanbieter in unmittelbarer Nähe der Sonderfläche Framing Trends zu finden. Sie werden nun wieder in ihrem angestammten Marktumfeld in den jeweiligen Hallen platziert sein. Für Besucher bedeutet das weniger Laufwege und eine klarere Struktur. Unsere Besucherzielgruppen sprechen wir zudem noch differenzierter und vor allem zielgerichteter an als bisher. Auch das Konzept unserer klassischen Preview-Pressekonferenzen haben wir überdacht: Wir touren durch wichtige Medienstädte, besuchen Redaktionen und veranstalten gesellige Dinner, zu denen wir neben der Presse auch Aussteller und Partner einladen – ein Netzwerkevent mit Ausblick auf 2020.

Die DOMOTEX 2020 verzeichnet bereits eine Flächenbelegung von knapp 97.000 qm. Auf welche Aussteller dürfen sich die Besucher schon jetzt besonders freuen?

Mit rund 1.500 erwarteten Ausstellern ist die Teilnehmerliste jetzt schon lang – deshalb nenne ich nur eine Auswahl: Rug Star by Jürgen Dahlmanns, Naziri, Creative Matters, Galleria Battilossi, Rica Basagoiti werden bei den Handgefertigten Teppichen zu finden sein. Im Bereich der Webteppiche freuen wir uns u.a. auf Oriental Weavers, Carmel Carpet, Royal Hali, Prado Egypt, Stefany und Reinkemeier. US Floors, Windmöller, Moderna (MeisterWerke) und IVC stellen bei den Elastischen Bodenbelägen aus, und ter Hürne, Decospan, BIMBO, SWISS KRONO oder Forestry Timber präsentieren Parkett-, Holz- und Laminatfußböden. Bei den Herstellern der Verlegetechnik sind unter anderen Mapei, Selit, Välinge, Unifloor, Uzin Utz sowie Küberit wieder dabei.

Wie verteilt sich die Gewichtung der deutschen und internationalen Aussteller?

Die DOMOTEX ist von allen Veranstaltungen der Deutschen Messe mit Abstand die internationalste. Das trifft sowohl auf die Aussteller als auch auf die Besucher zu. Flächenmäßig belegen die deutschen Aussteller rund 12%. Der internationale Anteil liegt also bei 88%. Für den globalen Marktplatz der Bodenbeläge und Teppiche kann sich das durchaus sehen lassen. Unser Anspruch ist jedoch, den deutschen und europäischen Ausstellerbereich in Zukunft noch stärker auf der DOMOTEX vertreten zu sehen.

Die neue Hallenbelegung hat zur Folge, dass die Halle 8 nun erstmals ganz allein der Sonderfläche Framing Trends gewidmet ist. Was erwartet die Besucher? Was ist neu?

Die Halle 8 wird zur emotionalen Eventhalle: Besucher werden von einem großen textilen Horizont empfangen, auf den atmosphärische Bilder projiziert werden. Mit dem neuen Leitthema ATMYSPHERE beantworten wir dieses Mal die Frage, wie Böden das Wohlbefinden verbessern können. In unseren Frames zeigen wir, wie sein Aussehen zur Atmosphäre beiträgt, seine Beschaffenheit Geräusche dämpft oder seine ökologische Herstellung ein gesünderes Raumklima schafft. Diese und viele weitere Eigenschaften werden Hersteller, Künstler, Hochschulen sowie erstmals auch Start-ups aufgreifen, um mit kreativer Herangehensweise wohltuende, persönliche Erlebniswelten zu schaffen.

Unsere Partner-Agentur Schmidhuber zeigt zudem vier Pavillons, die möblierte Themenräume bilden, um das Leitthema noch greifbarer darzustellen: „Hotel – Sustainable“ veranschaulicht die Wirkung von Materialien und Möbeln bis hin zum Akustikpaneel in einem Hotelzimmer. „Wellness – Green Living“ betont gesundheitsfördernde und umweltfreundliche Aspekte, „Conference – More than Floor“ hat das Thema Akustiklösungen bis hin zu gepolsterten Sitzlandschaften im Fokus und „Health – Wellbeing“ zeigt einen Yoga-Raum zur Entspannung. Im Bereich zwischen diesen Schwerpunkten werden die Vorzüge von Outdoorböden sowie der fließende Übergang von innen nach außen dargestellt. Ziel ist es, Designern, Architekten aber auch dem Handel, neben Inspiration zugleich auch konkrete Anwendungsfelder aufzuzeigen.

Fachbesucher aus den Tätigkeitsbereichen Handel, Handwerk und Architektur gehören zu den wichtigen Besucherzielgruppen der DOMOTEX. Sie alle haben verschiedene Bedürfnisse und Anforderungen an die Messe. Was bietet ihnen die DOMOTEX neben spannenden Ausstellern?

Es ist für jeden etwas dabei. Für Top-Einkäufer aus dem Handel werden wir ein spezielles Paket anbieten, das verschiedene Services inkludiert, um den Messeaufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten.

Handwerker dürfen sich auf den moderner gestalteten „Treffpunkt Handwerk“ freuen: Die Inhalte im Forum handeln von der Herausforderung der Digitalisierung im Handwerk über Personal- und Nachwuchs-Themen bis hin zu aktuellen Produkttrends und neuesten Anwendungstechniken. Darüber hinaus treffen Handwerker hier ihre Verbände an, wie z.B. den Bundesverband für Parkett und Fußbodentechnik. Auf den angedockten Aktionsflächen geben unsere Aussteller wieder praktische Tipps zum Vorbereiten und Verlegen von Holzböden.

Für Architekten und Designer bietet sich die Halle 8 mit ihrer Sonderausstellung an. An allen vier Messetagen finden hier zudem abwechslungsreiche Impulsvorträge von namhaften Architekten mit anschließenden Diskussionen statt. Und auch Aussteller dürfen diesmal auf der Bühne mitdiskutieren. Im Fokus stehen aktuelle gesellschaftliche Veränderungen und ihre Bedeutung für die Architektur, insbesondere den Boden. Konkret wird über aktuelle Themen wie Building Information Modeling (BIM) gesprochen oder über gesundes Wohnen und Arbeiten. Täglich werden außerdem von AIT-Dialog Tours durchgeführt – begleitete Rundgänge, bei denen international renommierte Architekten und Innenarchitekten ihre persönlichen Highlights der DOMOTEX zeigen.

Aussteller, die neue Angebote im Bereich Digitalisierung zeigen, sind für alle drei Zielgruppen gleichermaßen interessant. Für Händler sind es die digitalen Vermarktungstools, für Architekten Building Information Modeling und für Handwerker beispielsweise die Einführung einer modernen Auftragsdatenbank.

Was sind Ihrer Meinung nach die Top-USP der DOMOTEX?

Wir sind weltweit die einzige Business-Plattform für Böden und Teppiche: Auf der DOMOTEX präsentiert sich das breite Spektrum der internationalen Bodenbelagsbranche. Hier verschafft man sich den Überblick über die Trends und Entwicklungen im internationalen Markt und bleibt am Puls der Zeit. Hersteller und Einkäufer sowie Partner, Architekten und Designer aus aller Welt vernetzen sich auf der DOMOTEX. Es entstehen neue Geschäftsbeziehungen und Kooperationsmöglichkeiten, über die man vorher nie nachgedacht hätte. Mit knapp 90 Prozent Entscheideranteil ist die Qualität der Besucher außerdem extrem hoch.

Kind + Jugend 2019 © Koelnmesse GmbH, Kind + Jugend
23.07.2019

KIND + JUGEND 2019: WIEDER RUND 1.200 ANBIETERN AUS ÜBER 50 LÄNDERN

  • Erstmals mit Start-up Area
  • Über 200 Anmeldungen zum Innovation Award
  • Neue Konzeption für The Connected Kidsroom
  • Kids Design Award
  • Design Parc
  • Trendforum mit konzentrierten Fachvorträgen

 
Die Kind + Jugend in Köln: Sie ist nicht nur die wichtigste und internationalste Business- und Kommunikationsplattform der Baby- und Kleinkindausstattungsbranche, sie ist sicherlich auch die weltweit inspirierendste und fröhlichste Veranstaltung zu diesem Thema. Zur kommenden Messe vom 19. bis 22. September 2019 präsentieren erneut rund 1.200 Anbieter aus über 50 Ländern einen nahezu kompletten Überblick über die neuesten Trends und Produkte für die ersten Baby- und Kleinkindjahre.

  • Erstmals mit Start-up Area
  • Über 200 Anmeldungen zum Innovation Award
  • Neue Konzeption für The Connected Kidsroom
  • Kids Design Award
  • Design Parc
  • Trendforum mit konzentrierten Fachvorträgen

 
Die Kind + Jugend in Köln: Sie ist nicht nur die wichtigste und internationalste Business- und Kommunikationsplattform der Baby- und Kleinkindausstattungsbranche, sie ist sicherlich auch die weltweit inspirierendste und fröhlichste Veranstaltung zu diesem Thema. Zur kommenden Messe vom 19. bis 22. September 2019 präsentieren erneut rund 1.200 Anbieter aus über 50 Ländern einen nahezu kompletten Überblick über die neuesten Trends und Produkte für die ersten Baby- und Kleinkindjahre.

Die Aussteller blättern wie gewohnt die große Bandbreite der Themenwelten auf. Dazu gehören die Bereiche Kinderwagen, Kindersitze, Kindermöbel, textile und Pflege-Ausstattungen, Hygieneartikel, Sicherheits- und vernetzte Elektronik sowie Lernspielzeug und Spielwaren. Markenzeichen der Unternehmen und damit auch der Messe ist der hohe Qualitätsanspruch der gezeigten Produkte und Konzepte sowie die Fülle an Innovationen.

Als kontinuierlich wachsender Trend erweist sich zudem das Thema Nachhaltigkeit. Dazu bietet die Kind + Jugend den Herstellern von Textilien in diesem Jahr erstmals einen besonderen Listing-Service an. Eine zentrale Rolle für die Darstellung und Vermittlung von Trends nimmt das Eventprogramm auf der Kind + Jugend ein mit Preisverleihungen, Sonderschauen und Impulsvorträgen zu den wichtigsten Themen.
 
Zu den auf der Kind + Jugend 2019 ausstellenden Key Player gehören u. a. ABC Design, Angelcare, Artsana/Chicco, Babybjörn, Babymoov, bibi/Lamprecht, Bébécar, Brevi, Britax Römer, Cam il mondo, Cybex, Delta Children, Diono, Dorel, Doudou et Compagnie, Ergobaby, Easywalker, Foppapedretti, Geuther, Haba, Hartan, Hauck, HTS Besafe, iCandy, Infantino, Jané/Concord, Joie/Nuna, Joolz, Julius Zöllner, Kaloo/Juratoys, Lässig, Leander, Mayborn/tommee-tippee, Melissa&Doug, Micuna, Munchkin, Mutsy, Nattou, Newell, Nuby, Odenwälder, Paidi, Peg Perego, Pinolino, reer, Roba Baumann, rotho, Schardt, Sauthon, Sterntaler, Thule, Tobi, Uppababy und Vulli. Als Neuaussteller bzw. Rückkehrer sind 2019 u.a. wieder Bugaboo, Mattel und Silver Cross dabei. Zu den neuen Unternehmen auf der Kind + Jugend 2019 zählen u. a. APOLO Baby aus Japan, Felice aus Italien oder Warmbebe aus Frankreich.

Erneut ist der Auslandsanteil auf Seiten der Aussteller beachtlich. Etwa 85 Prozent der Aussteller kommen aus dem Ausland, bei einer insgesamt starken Beteiligung der deutschen Hersteller. Besonders stark sind Aussteller aus Großbritannien, den Niederlanden, den USA, Frankreich, Spanien und Polen vertreten. Mit großen Beteiligungen sind auch Belgien und Dänemark vor Ort. Auch asiatische Anbieter haben ihren festen Platz auf der Messe, China, Hongkong, Taiwan und Korea sind hier zu nennen. Darüber hinaus stellen regelmäßig rund 20 Unternehmen aus Australien aus.

Der Auslandsanteil auf Besucherseite ist mit 75 Prozent ebenfalls sehr hoch und darüber hinaus weltumspannend. 2018 kamen die Fachbesucher aus 125 Ländern zur Kind + Jugend nach Köln. Neben Deutschland sind auch hier die Länder Europas führend. Asiatische, osteuropäische und nordamerikanische Einkäufer waren ebenfalls auf der Messe stark vertreten. Die Besucher kommen aus allen Sparten des Handels: vom spezialisierten Fach- und Großhandel bis zu Warenhäusern und Drogeriemärkten sowie den verschiedenen Online-Handel-Kanälen.

Die Kind + Jugend belegt wieder alle Ebenen der Hallen 10 und 11 sowie die Halle 4.1 und damit eine Bruttoausstellungsfläche von 110.000 m². Die klare Hallenstruktur mit zwei Eingängen erleichtert Besuchern die Orientierung und clustert das Messeangebote in deutliche definierte Themenbereiche. Akzente im Messegeschehen setzen bekannte und neue Sonderschauen sowie die viel beachteten Preisverleihungen und Trendforum mit Expertenvorträgen.
 
Zum ersten Mal: Start-up Area auf der Kind + Jugend
Zum ersten Mal bietet die Kind + Jugend jungen internationalen Unternehmen die Möglichkeit, sich zu günstigen Konditionen im Rahmen einer Start-up Area zu präsentieren. 16 Anbieter aus sechs Ländern nutzen die Möglichkeit, auf der weltweit führenden Messe für die Baby- und Kleinkindausstattungsbranche auszustellen. Die 16 Start-ups kommen aus Australien, Deutschland, Frankreich, Italien, Japan sowie den Niederlanden. Ihre Produkte passen ausgezeichnet in die Themenwelten der Kind + Jugend und reichen von einem nachhaltigen Windelsystem über digitale Messgeräte für die Kinderpflege bis zu exklusiven Accessoires für Mutter und Kinder sowie Kindermöbel zum Lernen und Spielen. (Halle 11.1, B50 – C59)

Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein liegen im Trend, erstmals gemeinsame Aktion mit BTE
Gemeinsam mit dem BTE – Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels e.V., der Mitglied im Bündnis für nachhaltige Textilien ist, werden Aussteller gesondert gelistet, die die nachhaltige Erzeugung ihrer ausgestellten Textilien anhand anerkannter Prüfsiegel und/oder sonstiger Nachweise belegen können. Zu den anerkannten Siegeln gehören z.B. GOTS, Oekotex, bluesign oder Made in Green. Der BTE übernimmt die formale Prüfung der Einreichungen. Die Liste der Hersteller, die auf der Messe nachhaltige Textilien zeigen, wird auf der Website der Kind + Jugend abrufbar sein, sodass Messebesucher mit diesem Interessenschwerpunkt ihren Rundgang entsprechend planen können.

The Connected Kidsroom
Seit 2017 lenkt die Sonderschau The Connected Kidsroom die Aufmerksamkeit auf digitale und smarte Produkte bzw. Konzepte für die Ausstattung von Baby- und Kinderzimmern. Mit einer neuen Konzeption wird das Thema auch in diesem Jahr besonders beleuchtet. Anschaulich in ein vollständiges Kinderzimmer mit Möbeln, Türen und Fenstern integriert, zeigt die Sonderschau verschiedene Produkte, die technische Funktionen steuern, Werte wie Temperatur oder Herzschlag des Kindes messen, die klimatischen Raumbedingungen regeln, Bewegungen erfassen und vieles mehr. Alle Produkte sind bereits im Handel erhältlich. Um die Funktionsweisen den Messebesuchern noch anschaulicher darstellen zu können, ist ein Experte vor Ort, der die Anwendungen demonstriert, erläutert und Fragen dazu beantwortet. (Halle 11.2, E21)

Innovation Award
Über 200 Bewerbungen für den Kind + Jugend Innovation Award liegen in diesem Jahr der Jury aus Fachjournalisten und Gesundheitsexperten zur Bewertung vor, ein neuer Rekord. Die Jury nominiert nach intensiver Beratung eine Auswahl von Produkten für eine Sonderschau, die regelmäßig auf der Kind + Jugend zu den Publikumsmagneten zählt. Am ersten Messetag werden dann die Innovation Awards in acht Kategorien an acht Gewinner vergeben. Der Preis ist branchenweit die wichtigste Anerkennung für Innovationen im Baby- und Kleinkindsektor und findet darüber hinaus auch außerhalb der Branche viel Beachtung.

Kids Design Award
Der Kids Design Award fördert Produkte und Konzepte, die sich durch ihr besonderes Design abheben, allerdings noch nicht im Handel erhältlich sind. Die zehn besten Entwürfe des Wettbewerbs, den die Kind + Jugend im Vorfeld der Messe besonders auch mit Blick auf junge Designer ausschreibt, werden auf einer attraktiven Sonderfläche gezeigt. Der Gewinner des Kids Design Awards wird ebenfalls am ersten Messetag gekürt (Halle 11.1, D40/E49)

Design Parc
Design hat einen hohen Stellenwert auf der Kind + Jugend. Marktreife internationale Designprodukte haben daher ihren Auftritt in der Sonderschau des Design Parcs, die ausgewählte Produkte und Möbel zeigt – von Kinderbetten bis zu Spielzeugküchen und kindgerechtem Geschirr. (Halle 11.1, C40 - D59)

Trendforum
In Halle 11.1 ist auch in diesem Jahr wieder die Bühne des Trendforums zu finden. Hier werden nicht nur am ersten Messetag die Innovation Awards und der Kids Design Award verliehen, sondern an den ersten drei Messetagen erwartet alle Interessierten ein fachlich hochkarätiges Vortragsprogramm. So werden die Trendforscher von GfK, Trendbible und von The Insights People erneut Marktdaten sowie Trends und Tendenzen aus globaler Perspektive präsentieren. Auch der Bundesverband Deutscher Kinderausstattungs-Hersteller e. V. (BDKH) beteiligt sich wieder, dieses Mal mit dem Schwerpunkt Autokindersitz. (Halle 11.1, E50/F59).

(c) Messe Frankfurt Exhibition GmbH
30.04.2019

NACHHALTIGKEIT IST WICHTIGES THEMA AUF DER TECHTEXTIL UND TEXPROCESS

Mit „Sustainability at Techtextil“ und „Sustainability at Texprocess“ stellen die internationalen Leitmessen für technische Textilien und Vliesstoffe sowie für die Verarbeitung textiler und flexibler Materialien erstmals die Nachhaltigkeitsansätze ihrer Aussteller explizit in den Fokus. Hinzu kommt ein umfangreiches Rahmenprogramm zu dem Thema. Dabei sprechen unter anderem Branchengrößen wie Kering, Lenzing oder Zalando.

Mit „Sustainability at Techtextil“ und „Sustainability at Texprocess“ stellen die internationalen Leitmessen für technische Textilien und Vliesstoffe sowie für die Verarbeitung textiler und flexibler Materialien erstmals die Nachhaltigkeitsansätze ihrer Aussteller explizit in den Fokus. Hinzu kommt ein umfangreiches Rahmenprogramm zu dem Thema. Dabei sprechen unter anderem Branchengrößen wie Kering, Lenzing oder Zalando.

Fasern aus recyceltem Polyester, biobasierte Hightech-Textilien, wassersparende Färbe- und Finishingverfahren, Funktions- und Arbeitskleidung, die mit weniger bis keinen Lösungs- und Bindemitteln auskommt: Im Bereich der technischen Textilien und in der Verarbeitung textiler und flexibler Materialien setzen immer mehr Unternehmen auf Ansätze für mehr Nachhaltigkeit. Mit „Sustainability at Techtextil“ und „Sustainability at Texprocess“ machen die internationalen Leitmessen vom 14. bis 17. Mai 2019 entsprechende Ansätze ihrer Aussteller sichtbar. Zusätzlich greifen zahlreiche Eventformate das Thema Nachhaltigkeit auf beiden Messen auf.

Messeguide für ausgewählte Aussteller
Im Vorfeld der Techtextil und Texprocess konnten Aussteller beider Messen ihre Ansätze und entsprechende Nachweise für Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit bei den Messeorganisatoren einreichen. Eine unabhängige, internationale Jury aus Nachhaltigkeitsexperten bewertete die Einreichungen individuell auf Basis gängiger nationaler und internationaler Nachhaltigkeitssiegel, darunter aktuell vor allem Bluesign, Cradle-to-Cradle, EU Eco Label, ISO 14001, GOTS, GRS sowie SteP by Oeko-Tex.

Insgesamt wurden 47 Unternehmen, davon 44 Aussteller der Techtextil, und drei der Texprocess ausgewählt. Interessierte Besucher finden die kuratierten Unternehmen in einem eigenen Messe-Guide, der auf der Messe ausliegt, per Filterfunktion unter „Sustainability“ in der Online-Ausstellersuche und in den Apps beider Messen. Zudem weisen die ausgewählten Aussteller an ihren Messeständen auf ihre Teilnahme hin.
Mitglieder der internationalen Expertenjury: Vorsitzender: Max Gilgenmann, Consulting Service International Ltd. (Deutschland/China); Claudia Som, Empa (Schweiz); Jan Laperre, Centexbel (Belgien); Heike Illing-Günther, Sächsisches Textilinstitut e.V. (Deutschland); Karla Magruder, Fabrikology (USA); Lauren Zahringer, SAC Social Apparel Coalition (Niederlande).

Techtextil Forum mit Themenblock zu Nachhaltigkeit
Unter dem Motto „Towards Sustainability“ bietet das Techtextil Forum am 14. Mai zwischen 11 und 15 Uhr eine Reihe an Beiträgen, die sich ausschließlich um nachhaltige Textilinnovationen drehen. Moderiert von Braz Costa, Geschäftsführer des portugiesischen Technologiezentrums CITEVE, stehen unter anderem diese Themen auf dem Programm:
Textilrecycling (TWD Fibres, Velener Textil), nachhaltiges Bauen mit Wolle (Minet S.A.; Rumänien), nachhaltige Textilbeschichtungen (Centexbel), Biopolymere (RWTH Aachen), die Nachverfolgbarkeit gentechnikfreier Baumwolle (Hohenstein Institute) sowie biobasierte kostengünstige Karbonfasern (Textilforschungsinstitute Jules Verne, Frankreich).

Techtextil Innovation Award
Erstmals prämiert der Techtextil Innovation Award zwei Unternehmen mit einem Award in der Kategorie Nachhaltigkeit. Die Gewinner werden am ersten Messetag während der feierlichen Eröffnung der Messe bekannt gegeben und ausgezeichnet. Messebesucher können sich zusätzlich während der gesamten Dauer der Messe auf dem Ausstellungsareal des Techtextil Innovation Award in der Halle 4.2 über die Preisträger und deren ausgezeichnete Projekte informieren.

Texprocess Forum mit Ableger der Fashionsustain-Konferenz
Mit einem Ableger der Fashionsustain Berlin, der Konferenz der Messe Frankfurt rund um nachhaltige Textilinnovationen, bietet das Texprocess Forum am 14. Mai Vormittags einen Themenblock ausschließlich rund um Nachhaltigkeit in der Textil- und Modebranche. Die erste Keynote “Sustainable innovation – a matter of survival” kommt von Mick Magnusson, Co-Gründer des schwedischen Start-Ups We are Spindye.
Unter der Fragestellung „Is Sustainability the Key to Textile Innovations?“ diskutieren anschließend Branchenführer wie Clariant Plastics and Coatings, Indorama, Lenzing, Perpetual Global, Procalçado S.A. sowie Kering und Zalando. Moderiert wird die Fashionsustain unter anderem von Karla Magruder, Gründerin von Fabrikology International.

Innovation Roadshow zu nachhaltiger Schuhproduktion
Im Fortgang der Fashionsustain-Konferenz präsentieren der Faserhersteller Lenzing, der Strickmaschinenproduzent Santoni und Schuhkomponenten-Fabrikant Procalçado S.A. die Innovation Roadshow mit dem Titel „The Future of Eco-Conscious Footwear Manufacturing“. Die Roadshow wird unterstützt vom Texpertise Network der Messe Frankfurt. Sie stellt exemplarisch den nachhaltigen Produktionsprozess eines Schuhs dar und zeigt so, wie ein Nachhaltigkeitswandel der Mode- und Textilindustrie bereits heute Realität sein kann. Moderiert wird das Panel von Marte Hentschel, Gründerin des B2B-Netzwerks für die Modebranche Sourcebook.

12.02.2019

TECHNISCHE TEXTILIEN SIND IN ISRAEL EINE ERFOLGSBRANCHE

  • Israelische Hersteller mit steigender Präsenz auf dem Weltmarkt

 Die Herstellung technischer Textilien gehört zu den führenden Sparten der israelischen Textilindustrie. Ihr Erfolg ist nicht zuletzt intensiver Forschung und Entwicklung geschuldet. Angesichts des heftigen internationalen Wettbewerbs, dem sich die israelische Textilindustrie gegenübersieht sind hochqualitative und innovative Produkte für eine Stabilisierung dieses Industriezweigs unabdingbar. Zu den Sparten, die diese Modernisierung am besten bewältigen, gehört die Herstellung technischer Textilien.

  • Israelische Hersteller mit steigender Präsenz auf dem Weltmarkt

 Die Herstellung technischer Textilien gehört zu den führenden Sparten der israelischen Textilindustrie. Ihr Erfolg ist nicht zuletzt intensiver Forschung und Entwicklung geschuldet. Angesichts des heftigen internationalen Wettbewerbs, dem sich die israelische Textilindustrie gegenübersieht sind hochqualitative und innovative Produkte für eine Stabilisierung dieses Industriezweigs unabdingbar. Zu den Sparten, die diese Modernisierung am besten bewältigen, gehört die Herstellung technischer Textilien.

Im Jahr 2017 entfiel auf diese Produktkategorie mit schätzungsweise 600 Mio. US-Dollar (US$) knapp ein Drittel des von der Textil- und Bekleidungsindustrie erzielten Gesamtumsatzes. Mit einem Exportanteil von rund 70 Prozent ist die Sparte zudem stark weltmarktorientiert und stellte 2017 mit 414 Millionen US$ 43 Prozent israelischen Textil- und Bekleidungsexporte.
 
Die Produktion technischer Textilien stützt sich nicht zuletzt auf eine kräftige Inlandsnachfrage. Zu den größten einheimischen Abnehmern gehören die Streit- und Sicherheitskräfte, die von ihren Lieferanten hohe Funktionalität und Spitzenqualität verlangen. Unter anderem werden in diesem Marktsegment schusssichere Textilien, Spezialtextilien für Uniformen, Tragetaschen für empfindliche Geräte unter Feldbedingungen und Tarnnetze hergestellt.

Kräftige Inlandsnachfrage hilft bei Produktentwicklung
Wie der Fachverband der Mode- und Textilindustrie (Fashion & Textile Industries Association) im Januar 2019 gegenüber Germany Trade & Invest erklärte, helfe der direkte Kontakt zum Militär und zu Institutionen der inneren Sicherheit den Unternehmen, praxisbewährte Produkte anzubieten. Zudem, so die Direktorin des Verbands, Maya Herscovitz, seien in den Herstellerbetrieben ehemalige Angehörige der Streit- und Sicherheitskräfte tätig, die mit den Anforderungen an entsprechende Produkte vertraut seien.    
 
Weitere inländische Abnehmerbranchen sind das Bauwesen und die Landwirtschaft. Der Gebäudebau setzt zunehmend auf moderne Baustoffe inklusive leichter und hochisolierender Textilstoffe. Der Agrarsektor wiederum trägt zwar nur 1,2 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei, ist aber kapitalintensiv und innovationsorientiert. Ein gefragtes agrotechnisches Produkt sind Schutznetze. Im September 2018 wies der israelische Agronom Yossi Ofir in einem Beitrag darauf hin, dass der Klimawandel einen immer umfangreicheren Einsatz von Schattennetzen nach sich ziehe. Nicht zuletzt bedeckten immer mehr israelische Landwirte ganze Obsthaine mit Schattennetzen.
 
Vernetzung mit der Hightechbranche
Die Verankerung im einheimischen Markt und der direkte Kontakt zu Kunden beschleunigen die Entwicklung neuer Produkte. Zugleich ist die Sparte technischer Textilien in die Hightech-Szene eingebettet. So etwa integrieren Hersteller Forschungsergebnisse der Nanotechnologie und der Materialwissenschaft in ihre Produkte.

Ein Beispiel dafür ist die Firma Marom Dolphin, die militärische wie zivile Produkte herstellt und mit Hilfe von Kunststoffen, Metall und Verbundmaterialien die Festigkeit ihrer Textilerzeugnisse steigert oder deren Gewicht reduziert. Ein führender Hersteller technischer Textilien ist die Firma Hagor Industries, die unter andrem Kampfwesten, Schutzwesten, Rucksäcke und Zelte aller Größen anbietet, während die Firma Source - Shoresh textiles Wanderzubehör produziert. Diese und ähnliche Hersteller sind auf zahlreichen Exportmärkten vertreten.

Manche Unternehmen bieten keine Fertigprodukte, sondern technologische Lösungen an. So etwa hat die Firma Nano Textile eine antibakterielle sonochemische Beschichtung für Textilien auf den Markt gebracht. Als Hauptanwendungsgebiet sind Krankenhäuser angedacht, doch können sich nach Firmenangaben auch weitere Anwendungsfelder wie Flugzeugbau und öffentliche Verkehrsmittel, Restaurants und Hotels oder Babykleidung erschließen. Dienstleistungen im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) bietet auch die Firma Gideon Guthrie Technical Textile an, die mit israelischen und ausländischen Textilherstellern zusammenarbeitet.

Neben der Tätigkeit unternehmenseigener FuE-Abteilungen wird auch an Hochschulen geforscht. So etwa wurde die von Nano Textile verwendete Technologie für Textilbeschichtung an der israelischen Bar-Ilan-Universität entwickelt. An der Fachhochschule Shenkar (Shenkar College of Engineering, Design and Art) ist das Innovations- und Forschungszentrum für Textilien CIRTex tätig (The David & Barbara Blumenthal Israel Center for Innovation and Research in Textiles). Das Zentrum führt angewandte Forschung für neue Produkte, Produktionsverfahren und Anwendungsgebiete für Textilien durch und fördert die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen auf der einen sowie Start-ups und individuellen Erfindern auf der anderen Seite. Industrielle Textilforschung und -entwicklung wird von der Innovationsbehörde (Innovation Authority) gefördert.
 
Nach Einschätzung des Fachverbands wird die Produktion technischer Textilien in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Wie Maya Herscovitz gegenüber Germany Trade and Invest erklärte, investieren Hersteller technischer Textilien hohe Beträge nicht nur in die Entwicklung neuer Produkte, sondern auch in die Modernisierung und Automatisierung von Produktionsprozessen. Dies sei nicht nur aus Gründen der Kostenersparnis geboten, sondern auf Grund der auf dem Arbeitsmarkt bestehenden Engpässe bei Facharbeitskräften erforderlich.
 
Bei technischen Textilien ist Israel Nettoexporteur
Der mit großem Abstand wichtigste Exportposten im Bereich technischer Textilien (SITC 657) sind Vliesstoffe (SITC 657.2). Auf sie entfielen 2017 mit 278 Millionen US$ 67,1 Prozent der Gesamtausfuhr technischer Textilien. Auf Rang zwei kamen Watte, Dochte und Waren und Erzeugnisse des technischen Bedarfs aus Spinnstoffen. Mit einem Exportwert von 88 Millionen US$, stellten sie 21,6 Prozent der Branchenausfuhr.

Der wichtigste Exportmarkt waren 2017 die USA, mit großem Abstand gefolgt von den Niederlanden und Deutschland. Die Bundesrepublik bezog aus Israel technische Textilien im Wert von 44,7 Millionen US$ (10,8 Prozent der israelischen Ausfuhr).

Die Einfuhr entsprach mit 136 Millionen US$ 32,6 Prozent der Ausfuhr. Die drei wichtigsten Lieferländer - China, die Türkei und Italien - lagen mit 25 Millionen US$, 24,8 Millionen US$ beziehungsweise 24,2 Millionen US$ nahezu gleichauf. Deutschland belegte Rang fünf und erzielte mit einem Lieferwert von 11,2 Millionen US$ einen Importmarktanteil von 8,3 Prozent.

 

Weitere Informationen:
Israels, Textilindustrie Israel
Quelle:

Wladimir Struminski, Germany Trade & Invest www.gtai.de

Lifestyle Collection Area: Outdoor als Lebensstil (c) Messe Friedrichshafen | OutDoor Show | www.outdoor-show.de
12.06.2018

LIFESTYLE COLLECTION AREA: OUTDOOR ALS LEBENSSTIL

  • Area zeigt Lifestyle-Trends aus den Bereichen Bekleidung, Schuhe und Accessoires und bringt Gleichgesinnte zusammen

Outdoor, Alltag und Lifestyle - Athleisure Wear und Urban Fashion sind weder aus den Städten noch aus dem Outdoor-Markt wegzudenken. Das umfassende Wachstumsthema Urban Lifestyle ist auch auf der OutDoor vom 17. bis 20 Juni 2018 Trendthema. In der Lifestyle Collection-Area zeigen die Aussteller, dass Outdoor mehr ist als nur draußen in der Natur zu sein. Es ist vielmehr ein Lebenstil, ein Mindset, das Verantwortung vor der Natur, Internationalität und einen lebenswerten Modestil verbindet. Neben der Präsenz von Outdoor-Produkten werden die Lifestyle-Trends aus den Bereichen Bekleidung, Schuhe und Accessoires für die Fachbesucher in all ihren Facetten präsentiert. Auch Start-Ups und Newcomer haben die Area für sich entdeckt.

  • Area zeigt Lifestyle-Trends aus den Bereichen Bekleidung, Schuhe und Accessoires und bringt Gleichgesinnte zusammen

Outdoor, Alltag und Lifestyle - Athleisure Wear und Urban Fashion sind weder aus den Städten noch aus dem Outdoor-Markt wegzudenken. Das umfassende Wachstumsthema Urban Lifestyle ist auch auf der OutDoor vom 17. bis 20 Juni 2018 Trendthema. In der Lifestyle Collection-Area zeigen die Aussteller, dass Outdoor mehr ist als nur draußen in der Natur zu sein. Es ist vielmehr ein Lebenstil, ein Mindset, das Verantwortung vor der Natur, Internationalität und einen lebenswerten Modestil verbindet. Neben der Präsenz von Outdoor-Produkten werden die Lifestyle-Trends aus den Bereichen Bekleidung, Schuhe und Accessoires für die Fachbesucher in all ihren Facetten präsentiert. Auch Start-Ups und Newcomer haben die Area für sich entdeckt.

Cheeki stellt hochwertige Edelstahlflaschen her und wagt den Sprung nach Europa. Die australische Firma ist erstmals auf der OutDoor in der Lifestyle-Area präsent. "Das passt zu uns, weil unsere Produkte nicht nur für den Weg zur Arbeit, zur Schule, für ein Picknick oder Sport sind und auch nicht nur zum Wandern oder Camping, sondern einen Lifestyle verkörpern", erklärt Simon Karlik, Director von Cheeki. Für Karlik sind die Trinkbehälter eine Lebenseinstellung. Das zeigt auch der Produktkatalog: Mit Cheeki-Flaschen kann man gegen die Plastikmüllberge vorgehen. Sie sind ein individuelles Statement gegen die Vermüllung der Meere. Cheeki ist Mindset - eine bestimmte Geisteshaltung, eine Art zu leben.

Der schwedische Hersteller Icebug zählt zu den langjährigen OutDoor-Ausstellern und präsentiert sich 2018 jedoch erstmals bewusst im Lifestyle-Areal. Deutschland-Chef Mathias Basedow sieht den traditionellen Outdoor-Look über dem Zenit: "Running, Camping, Klettern - das alles ist Lifestyle, man will aber nicht mehr unbedingt so aussehen, als wäre man gerade auf einer Expedition unterwegs. Wir brauchen auf Handels- und Markenseite nun also Vorreiter, die sich designtechnisch vom Status quo lösen, ohne die Performance zu opfern." Der Schuhersteller will diese Herausforderung annehmen und zeigt ein cleanes, stilvolles, skandinavisches Design bei den neuen Sneakern mit Performance.

Das Produkt und die Funktion sind auch im urbanen Umfeld wichtig, aber es steht noch für mehr: Das Mindset und die Mentalität, die dahinter steckt. Dazu zählt auch das Thema Nachhaltigkeit. So baut beispielsweise Hersteller Steinkauz auf Naturmaterialien als Funktionsträger. Loden, Wollfilz und Waxcotton. "Loden hat nicht nur großartige Klimaeigenschaften, sondern ist auch noch nachwachsend und als Naturprodukt biologisch abbaubar", argumentiert Markus Holthausen, CEO von Waldkauz/Steinkauz. Entscheidend für ihn: "Loden trifft einen wichtigen Nerv unseres heutigen Umweltbewusstseins und man kann sich auch außerhalb der Trekkingtour damit sehen lassen. Deshalb gehören wir in den Lifestyle-Bereich."

Lebenseinstellung Outdoor heißt auch immer Cross-Over. Nicht für jeden Auftritt ein eigenes Produkt, keine spezielle "Verkleidung" für jede gesellschaftliche Rolle. Cavida präsentiert auf der OutDoor ihre ausgefallenen Wave Hawaii Ponchos. "Sie wurden speziell für Outdoor konzipiert, aber lassen sich natürlich auch zu Hause, im Hallenbad oder der Sauna einsetzen. Mit unseren stylischen Designs treffen wir offensichtlich den Nerv der Zeit", sagt Geschäftsführer Carsten Raphael. Outdoor, Alltag und Lifestyle gilt auch für die Sonnenbrillen von Slastik, die ebenfalls zu Cavida gehören. Raphael sieht sie als "außergewöhnlich stylisch" und "richtungsweisend". "Auch hier werden wir deutliche Aufmerksamkeit erregen."

Die Lifestyle-Area auf der OutDoor will bewusst keine großen Flächenstände. "Das würde die Idee der Lifestyle-Area konterkarieren", erklärt Projektleiter Dirk Heidrich. "Kleine Stände, ein eigenständiger Standbau und die Möglichkeit für Neuaussteller, Start-Ups oder auch langjährige OutDoor-Aussteller, zu experimentieren und dabei maximale Aufmerksamkeit zu bekommen." Und so ist die Lifestyle-Area eine Ausstellung innerhalb der OutDoor. Von hochwertiger Funktionsbekleidung, über Rucksäcke, Zelte, Schlafsäcke und jede Menge Accessoires findet sich alles in dem Bereich - aber mit Stil und Verantwortung. Outdoor als Lifestyle. Die Geschichten hinter den Produkten stellen die Aussteller am Montag, 18. Juni um 17 Uhr beim Networking-Event "Tell us your story" in der Lifestyle Collection-Area vor.

Das Jubiläum der 25. OutDoor findet von Sonntag, 17. bis Mittwoch, 20. Juni 2018 statt und ist nur für den Fachhandel geöffnet. Weitere Informationen unter: www.outdoor-show.de und www.facebook.com/OutDoor.Show/.

(c) Deutsche Messe
14.11.2017

DOMOTEX 2018 geht mit vielen Neuerungen an den Start

  • Neue Hallenstruktur und Geländebelegung
  • Aussteller, Künstler und Nachwuchs-Designer kreieren inspirierende Erlebniswelten  zum Leitthema UNIQUE YOUNIVERSE
  • Änderung der Veranstaltungstage auf Freitag bis Montag
Neue Tagesfolge
  • Neue Hallenstruktur und Geländebelegung
  • Aussteller, Künstler und Nachwuchs-Designer kreieren inspirierende Erlebniswelten  zum Leitthema UNIQUE YOUNIVERSE
  • Änderung der Veranstaltungstage auf Freitag bis Montag
Neue Tagesfolge
Erstmals ändert sich auch die Tagesfolge der Messe: Künftig wird die DOMOTEX von Freitag bis Montag stattfinden (bisher Samstag bis Dienstag). Somit startet die DOMOTEX 2018 am 12. Januar und bleibt bis zum 15. Januar geöffnet. Mit der neuen Tagesfolge entspricht die DOMOTEX dem Wunsch zahlreicher Aussteller, am Freitag die Messe offiziell zu eröffnen.
 
Noch sind es drei Monate bis zum Start der DOMOTEX 2018. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die 30. Auflage der weltweit wichtigsten Messe für Teppiche und Bodenbeläge eine starke und innovative Veranstaltung wird. Denn die DOMOTEX hält vom 12. bis 15. Januar umfassende Neuerungen bereit. Mit einer neuen Hallenstruktur und Geländebelegung, die Besuchern eine deutlich bessere Orientierung bietet, sowie dem Leitthema UNIQUE YOUNIVERSE, das den Megatrend der Individualisierung aufgreift, entwickelt sich die DOMOTEX weiter und wird noch attraktiver. In Halle 9 wird eine inspirierende Erlebniswelt rund um das Leitthema entstehen, in der sich Aussteller, Künstler und Nachwuchs-Designer aktiv mit kreativen Inszenierungen beteiligen. „Trends, Innovationen und Lifestyle werden damit erlebbar wie nie zuvor“, sagt Dr. Andreas Gruchow, Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe AG, Hannover. „Aussteller und Besucher dürfen sich auf viele konkrete Anregungen freuen, die ihnen helfen, ihr Geschäft weiter auszubauen, und können Trends und Neuheiten entdecken, die das Geschäft von morgen bestimmen werden.“
 
Anmeldestand deutlich über den Erwartungen
Der aktuelle Anmeldestand belegt die positive Resonanz auf die Weiterentwicklung der DOMOTEX. „Derzeit haben mehr Aussteller ihre Teilnahme an der DOMOTEX zugesagt als zum gleichen Zeitpunkt des vergangenen Jahres. Auch flächenmäßig liegen wir deutlich über den Erwartungen“, fügt Gruchow hinzu. „Dies unterstreicht einmal mehr, welche Bedeutung die DOMOTEX als globaler Marktplatz und Impulsgeber für die gesamte Branche hat. Wir rechnen mit rund 1 400 Ausstellern aus mehr als 60 Nationen. Die größten Ausstellernationen (nach Fläche) sind neben Deutschland die Türkei, Indien, Belgien, China, die Niederlande und der Iran, gefolgt von Italien, Ägypten und den USA.
 
Neue Hallenbelegung erleichtert Marktüberblick
Die neue Hallenbelegung führt Produktgruppen räumlich zusammen und ermöglicht Fachbesuchern aus Groß- und Einzelhandel, Architektur, Innenarchitektur, Handwerk sowie Möbel- und Einrichtungshandel eine verbesserte Orientierung: In den Hallen 2 bis 4 wird das weltweit größte Angebot an handgefertigten Teppichen präsentiert. Maschinell hergestellte Webteppiche gibt es in den Hallen 5 bis 7 zu sehen. In Halle 8 rollen innovative Designer und Labels ihre neuesten Teppichkreationen aus. Elastische Bodenbeläge, Designbeläge/LVT und Laminatfußböden werden in den Hallen 11 und 12 gezeigt. Parkett und Holzfußböden sind in den Hallen 12 und 13 zu finden. Produkte und praxisorientierte Lösungen aus der Anwendungs- und Verlegetechnik werden künftig ebenfalls in Halle 13 zu Hause sein. Auch kurze Wege sind garantiert: Eine optimale Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel sowie der neue My DOMOTEX Shuttle bringen Besucher und Aussteller schnell an ihr gewünschtes Ziel.
 
UNIQUE YOUNIVERSE – ein Megatrend erreicht den Boden
Mit dem Leitthema UNIQUE YOUNIVERSE rückt die DOMOTEX neue Entwicklungen und Ideen zum Trend der Individualisierung in den Fokus. Denn immer mehr Menschen suchen in einer globalisierten und digitalisierten Welt nach Möglichkeiten, ihren Wunsch nach Selbstbestimmung und Einzigartigkeit zum Ausdruck zu bringen – auch in den eigenen vier Wänden. Produkte und Dienstleistungen werden daher immer stärker personalisiert und auf die Bedürfnisse der Käufer hin maßgefertigt. „Die DOMOTEX greift diesen Trend auf, denn auch Bodenbeläge sollen sich auf den gewählten Lebensstil zuschneiden lassen“, unterstreicht Gruchow.

Inspirierende Erlebniswelt
Die Halle 9 ist das neue Herzstück der DOMOTEX, in der eine facettenreiche Erlebniswelt entsteht: die Sonderfläche „Framing Trends“, auf der sich unterschiedliche Unternehmen sowie Newcomer und Künstler mit kreativen Inszenierungen rund um das Leitthema aktiv beteiligen. In vier Bereichen können Besucher Ideen und Designs entdecken, die aus dem Rahmen fallen: In den „Flooring Spaces“ präsentieren ausstellende Unternehmen aus der Bodenbelagsbranche außergewöhnliche Produktinszenierungen, die mit dem Trend der Individualisierung spielen. In den „Living Spaces“ geht es um inspirierende Räume und Lifestyle-Welten. Unter der Bezeichnung „NuThinkers“ präsentieren Studierende und Nachwuchs-Designer unkonventionelle Entwürfe mit neuen Perspektiven auf die Welt der Raumgestaltung. Und bei „Art & Interaction“ machen Exponate aus Kunst und Design mit interaktiven und multimedialen Inszenierungen das Thema „UNIQUE YOUNIVERSE“ sinnlich erfahrbar. Um eine hohe Qualität der Inszenierungen zu gewährleisten, entscheidet ein Expertengremium unter dem Vorsitz von Peter Ippolito, Büro Ippolito Fleitz Group (Stuttgart), welche eingereichten Ideen und Designs auf der Sonderfläche gezeigt werden. 
Neu und anders zu denken, liegt den „NuThinkers“ im Blut. Zu den frischen Ideen der jungen Gestalter gehören unter anderem eine neuartige Fußbodenheizung, die von der Thermoregulation von Reptilien inspiriert ist, ein selbst fahrender und malender Roboter, der per Pinselstrich individuelle Böden gestaltet, oder eine Virtual Reality Software, die aus Körperbewegungen in Echtzeit Räume schaffen kann. Einen offenen und spielerischen Zugang zum Leitthema bietet „Art & Interaction“. „Meanwhile in the Universe“ zum Beispiel ist eine Installation, bei der man Fensterläden öffnet und ein Stück Unendlichkeit bekommt – gezeigt als Live-Mitschnitt der NASA aus dem Universum.
 
Auch die Installation „Endless Uniqueness“ macht das Leitthema interaktiv erlebbar. Dafür werden 50 Gestalter, darunter die zehn besten Innenarchitekten Deutschlands, ihre ganz persönliche Interpretation des Leitthemas „UNIQUE YOUNIVERSE“ als 3D- Visitenkarten in einzelnen Boxen gestalten. Diese stehen einem Kaleidoskop gegenüber, in welchem sich die Boxen und Besucher spiegeln. In dieser begehbaren Spiegelinstallation kann jeder die verschiedenen Materialien kombinieren und verändern, sodass ein selbst gestaltetes individuelles Universum entsteht.
 
Spannendes Rahmenprogramm in Halle 9
Für weitere Inspirationen sorgen abwechslungsreiche Vorträge rund um das Leitthema UNIQUE YOUNIVERSE. Zu den Sprechern der Talks zählen namhafte Architekten wie Jürgen Mayer H., J.MAYER.H und Partner, Architekten MbB, Berlin, Andreas Krawczyk, NKBAK, Frankfurt/Main, Chris Middleton, KINZO, Berlin, der Designer Werner Aisslinger, Studio Aisslinger, Berlin sowie die Gründer spannender Start-ups und Nachwuchs-Designer. Täglich stehen drei Impulsvorträge mit anschließend moderierter Gesprächsrunde auf der „Framing Trends“-Bühne in Halle 9 auf dem Programm. Dabei werden aktuelle und innovative Projekte und Ideen aus dem Bereich Architektur und Design diskutiert. Im Mittelpunkt stehen die Themenbereiche „Modulares Design: individuell versus seriell?“, „Neue Unikate: handmade versus digital?“ sowie „Retail Interactive: virtuell versus real?“. Die Talks sprechen sowohl Architekten, Innenarchitekten und Designer an, aber auch interessierte Aussteller und Besucher. Tägliche Führungen (Guided Tours) mit namhaften Architekten und Designern ermöglichen Besuchern einen besonderen Blick auf Produkte, das Leitthema und eine schnelle Kontaktaufnahme zu den Ausstellern. Zudem bieten Meeting-Areas mit Lounge-Charakter und ein Café Raum zum Austausch und zur Kommunikation.
 
Mit der Verleihung der Carpet Design Awards wird in Halle 9 ein weiterer Glanzpunkt gesetzt. Der international renommierte Preis zeichnet die weltweit schönsten Designer-Teppiche in acht Kategorien aus. Die 24 Finalisten-Teppiche werden bis zum Ende der DOMOTEX in Halle 9 zu sehen sein. Auch das Einrichten mit virtueller Realität wird in Halle 9 ein spannendes Thema sein, denn die virtuelle Realität wird schon bald die Art und Weise verändern wie wir einkaufen, uns vernetzen und die Welt wahrnehmen. Mit dem neuen Format „hackvention event series“ bietet die Deutsche Messe Unternehmen aus Handwerk, Wirtschaft und Industrie die Möglichkeit, Konzepte sowie Produkte mit Virtual und Augmented Reality als Prototyp zu entwickeln, die auf ihre Anforderungen und Kundenbedürfnisse abgestimmt sind. Auch Aussteller der DOMOTEX nutzen diese Möglichkeit. Die Ergebnisse werden auf der DOMOTEX zu sehen sein.
 
Weitere Informationen:
Domotex
Quelle:

Deutsche Messe