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14.12.2021

Förderprojekt Rohstoffklassifizierung recycelter Fasern

Schon seit Jahrhunderten werden aus Alttextilien Reißfasern hergestellt und zu neuen textilen Produkten verarbeitet. Dieses effektive Recycling ist einer der ältesten Materialkreisläufe der Welt. Heute geht es nicht nur um Bekleidung, sondern auch um hochwertige technische Textilien. So wie sich die Produkte der Textilindustrie weiterentwickeln, steigen auch die Anforderungen an das Textilrecycling. Grundlage dafür sind eine klare Beurteilung und Klassifizierung der Rohstoffe.

Schon seit Jahrhunderten werden aus Alttextilien Reißfasern hergestellt und zu neuen textilen Produkten verarbeitet. Dieses effektive Recycling ist einer der ältesten Materialkreisläufe der Welt. Heute geht es nicht nur um Bekleidung, sondern auch um hochwertige technische Textilien. So wie sich die Produkte der Textilindustrie weiterentwickeln, steigen auch die Anforderungen an das Textilrecycling. Grundlage dafür sind eine klare Beurteilung und Klassifizierung der Rohstoffe.

Im Forschungsprojekt der Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF) und dem Sächsischen Textilforschungsinstitut e.V. (STFI) wird eine Methodik entwickelt, die es ermöglicht, den Reiß als auch die nachfolgenden Prozesse in Bezug auf die Faserqualität zu analysieren. Durch die systematische Analyse soll es gelingen, die nachfolgenden Spinnprozesse so zu optimieren, dass der Recyclinganteil im Garn erhöht werden kann, ohne, dass sich die Garneigenschaften gegenüber einem aus 100% Gutfasern bestehenden Garn wesentlich unterscheiden. Diese Garne können anschließend zu nachhaltigen textilen Produkten wie zum Beispiel Kleidung oder Verbundbauteile verarbeitet werden.

Das vom BMWi/IGF geförderte Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren und endet am 31.12.2022. Der Nutzen für die teilnehmenden Unternehmen liegt insbesondere darin, ihnen den verstärkten Einsatz von Sekundärrohstoffen zu ermöglichen, neue Märkte durch im Projekt entwickelte Technologien oder Produkte zu erschließen, Synergien und langfristige Kooperationen anzubahnen sowie einen gemeinsamen Marktauftritt vorzubereiten.

Das Projekt umfasst verschiedene Arbeitsschritte:

  • Materialauswahl und Beschaffung
    Zu verarbeitende Baumwollfasern werden aus Alttextilien (T-Shirts) und Abfällen aus der Baumwollspinnerei gewonnen. Die Aramidfasern werden aus gebrauchter Schutzbekleidung und technischen Textilien aufbereitet.
  • Optimierung der Aufbereitung / Auflösung der Textilien
    Damit die Fasern aus den entsprechenden Textilien möglichst schonend und mit einer nicht zu hohen Einkürzung herausgelöst werden, sind exakte Einstellungen beim Reißprozess zu finden, welche technologisch sehr anspruchsvoll sind und viel Erfahrung voraussetzen.
  • Ermittlung der Qualitätskriterien zur Beurteilung der Faserauflösung
    Um die Qualitätskriterien zu definieren werden die aus der Reißerei kommenden Fasern mittels MDTA-4 Messgerät der Textechno GmbH & Co. KG ermittelt. Mit den ermittelten Kriterien soll die (möglichst geringe) Fasereinkürzung durch den Reißprozess charakterisiert werden.
  • Ermittlung optimierter Einstellungen beim Spinnprozess
    Um die optimalen Einstellungen zur Erzeugung eines Garnes aus den Recyclingfasern zu ermitteln, werden diese nach dem Rotorspinnprozess ersponnen. Durch Anpassung des Spinnprozesses soll ein Garn hergestellt werden, das eine gute Gleichmäßigkeit und auch eine entsprechende Festigkeit aufweist.
  • Herstellung und Vergleich von Garnen aus recycelten Rohstoffen
    Damit aus den Recyclingfasern - bestehend aus Aramid und Baumwolle - jeweils ein Flächengebilde hergestellt werden kann, soll das Material im industriellen Maßstab verarbeitet werden. Dazu werden die Fasern über eine komplette Putzereilinie mit anschließender Bandherstellung über angepasste Karden verarbeitet. Nach dem Verstrecken und der anschließenden Vorgarnherstellung werden Garne nach dem Rotor- bzw. nach dem Ringspinnverfahren hergestellt. Mit den fertiggestellten Garnen werden Gestricke produziert.
  • Koordination, Analyse der Ergebnisse und Erstellung der Berichte
    Die Erstellung des Abschlussberichtes erfolgt durch die DITF und das STFI. Ein Ergebnistransfer erfolgt durch Veröffentlichungen, Fachinformationen an Verbände und Messeauftritte. Begleitend sind regelmäßige Sitzungen mit den beteiligten Firmen geplant.

Textination sprach mit Stephan Baz, dem Stv. Leiter Kompetenzzentrum Stapelfaser, Weberei & Simulation Leitung Stapelfasertechnologie und Markus Baumann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kompetenzzentrum Stapelfaser, Weberei & Simulation (beide DITF) sowie Bernd Gulich, Abteilungsleiter Vliesstoffe/Recycling und Johannes Leis, wissenschaftlicher Mitarbeiter Schwerpunkt Vliesstoffe/Recycling (beide STFI) über den aktuellen Stand des Förderprojektes.

Wie ist der aktuelle Stand des Projekts?
Aktuell befinden wir uns in der Phase der Versuchsdurchführungen und der iterativen Optimierung gleich mehrerer Projektbausteine. Erwartungsgemäß sind für die mechanische Aufbereitung selbst und auch die Einstellung des Spinnprozesses mit den verschiedenen Varianten mehrere Schleifen notwendig. Letztendlich zielt das Projekt ja darauf ab, die Prozesse der mechanischen Aufbereitung und der Spinnerei als Verarbeitung aufeinander abzustimmen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Gleichzeitig ist die Ermittlung der Qualitätskriterien der erzeugten Fasern nicht trivial. Hierfür braucht es zudem die Weiterentwicklung von Prozessen und Prüfmethoden, welche in der Industrie produktiv umsetzbar sind und welche eine Beurteilung der Qualität der erzeugten Fasern tatsächlich und unbeeinflusst von z.B. Restgarnen ermöglichen. Wirklich bemerkenswert ist das Interesse und die Bereitschaft der Industrie die Projektarbeit voranzutreiben. Die in beträchtlichem Umfang benötigten Mengen an Materialien für unsere Versuche haben wir von der ReSales Textilhandel und -recycling GmbH, von der Altex Textil-Recycling GmbH & Co. KG und der Gebrüder Otto GmbH & Co. KG erhalten. Des Weiteren sind mit der Temafa Maschinenfabrik GmbH, Nomaco GmbH & Co. KG, Schill + Seilacher GmbH, Spinnerei Neuhof GmbH & Co. KG und Maschinenfabrik Rieter AG viele Mitglieder des projektbegleitenden Ausschusses von der Beratung bis hin zu der Bereitstellung von Technologien aktiv in das Projekt involviert. Die Firma Textechno Herbert Stein GmbH & Co. KG hat für die Dauer des Projektes ein Prüfgerät des Typ MDTA4 zur Verfügung gestellt und unterstützt unserer Arbeit in Bezug auf die Beurteilung der mechanisch aufbereiteten Fasern. Hierüber sind wir natürlich besonders froh, denn so konnten wir sowohl in der mechanischen Aufbereitung, der Prüfung als auch der Spinnerei mehrere Technologien betrachten und analysieren. Wir erwarten, zu Beginn des kommenden Jahres detailliertere Aussagen treffen zu können.

Welche Ansätze halten Sie für besonders vielversprechend?
Bezogen auf Technologien müssen wir auf die Auswertung und Analyse der Versuchsdurchführungen verweisen, welche derzeit noch andauern. Im ersten Quartal des nächsten Jahres werden wir hierzu mehr ins Detail gehen können.

Es zeichnen sich natürlich schon Dinge ab. Bei den meta-Aramid-Abfällen ließen sich sehr schnell vielversprechende Ansätze finden, bei der Post-Consumer-Baumwolle ist dies deutlich komplexer. Offensichtlich ist die Verbindung zwischen Qualität des Ausgangsmaterials und der Qualität der Erzeugnisse. Wir haben in den beschafften Waren teilweise bereits sehr niedrige mittlere Faserlängen feststellen können, diese spiegeln sich zu einem gewissen Grad natürlich direkt im Output unserer Prozesse wider. Daraus leitet sich, das ist keine neue Erkenntnis, erneut eine große Bedeutung des Designs der Textilien ab.

Worin liegen die Herausforderungen?
Neben dem zu erwartenden hohen Kurzfaseranteil sind die Restgarne nach dem Reißprozess ein Thema mit besonderem Fokus. Zwischen den Materialien und Aufbereitungstechnologien kann der Anteil dieser Restgarne variieren, aber die weitere Auflösung der Produkte des Reißprozesses ist essenziell.
Werden die Prozesse in einer Nutzungsphase weitergedacht, stellt sich die Frage des Designs natürlich auch für die bestmögliche Verwendung von recycelten Fasern. Viele Probleme, aber auch die Lösungsansätze für die Verwendung von vergleichsweise kurzen Fasern sind auch auf die (mehrfache) Verwendung von mechanisch recycelten Fasern zu erwarten.

Kann man beim Endprodukt von einem Upcycling sprechen?
Wir sehen das Garn-zu-Garn-Recycling weder als Up- noch als Downcycling, sondern als Kreislaufführung. Hintergrund ist, dass die Erzeugnisse in dieselbe Anwendung gehen sollen aus der sie gekommen sind und dabei mit Primärmaterial konkurrieren müssen. Dies bedeutet, dass gewisse spezifische Anforderungen zu erfüllen sind und gleichzeitig erheblicher Preisdruck herrscht. Beim Downcycling wird eine deutliche Verringerung der Eigenschaften in Kauf genommen, beim Upcycling kann aufgrund der höherpreisigen Anwendung der Aufbereitungsaufwand aufgefangen werden. Bei dem Bestreben, aus Garnmaterial wieder Garnmaterial zu fertigen, ist beides nur in geringem Maß zulässig. Dies stellt die besondere Herausforderung dar.

Was bedeutet ein aus Alttextilien aufbereitetes Rezyklat für den Spinnprozess?
Ein Teil dieser Fragestellung soll im Projekt durch die detaillierte Klassifizierung der aufbereiteten Fasern beantwortet werden und ist somit Gegenstand der aktuell laufenden Untersuchungen. Es zeigt sich, dass es neben den eher offensichtlichen Punkten wie deutlich reduzierte Faserlänge, Prozessstörungen durch unaufgelöste Gewebe und Garnstücke auch weniger offensichtliche Aspekte wie z.B. eine deutlich erhöhte Abgangsmenge für die Verarbeitung im Spinnprozess zu beachten sind. Die Abgangsmenge ist dabei von besonderem Interesse, denn am Ende soll im neu hergestellten Garn auch ein erheblicher Anteil an aufbereiteten Fasern enthalten sein.

Welche Konsequenzen hat das für den Textilmaschinenbau?
Die Konsequenzen, die zum aktuellen Zeitpunkt bereits abgeschätzt werden können, sind, dass insbesondere bei der Verarbeitung von Baumwolle der Maschinenpark im Spinnereivorwerk auf die Verarbeitung von (Neu-)Naturfasern mit einem gewissen Schmutzanteil spezialisiert ist. Bei aufbereiteten Fasern handelt es sich im Gegensatz zu den Neufasern um saubere Fasern mit deutlich höherem Kurzfaseranteil. Elemente, die gut Schmutz entfernen können, scheiden auch vermehrt kurze Fasern aus, das kann unter Umständen zu ungewollt hohen Abgangsmengen führen. Es ist somit notwendig die etablierte Maschinentechnologie an das neue Anforderungsprofil des Rohstoffes „aufbereitete Fasern“ anzupassen. Analoge Anpassungen sind vermutlich über die komplette Verarbeitungskette bis ins Garn notwendig. Im Streckwerk der Spinnmaschine natürlich eher bedingt durch den hohen Kurzfaseranteil als durch Elemente, die auf das Ausreinigen von Schmutz und Fremdbestandteilen hin optimiert wurden.

Weitere Informationen:
DITF STFI Fasern Recycling Spinnerei
Quelle:

Textination GmbH

Foto: pixabay
24.08.2021

Luft, Wasser, Öl: Was PLA-Biokunststoff gut filtern kann - und was nicht

Luftfilter sind im Kampf gegen die Pandemie in aller Munde. Mit Filtermaterial aus Vliesstoff versperren sie virenbehafteten Aerosolen den Weg zurück in Räume. Doch wie können diese Geräte nicht nur die Gesundheit schützen, sondern auch mit möglichst umweltfreundlichem Filtermaterial betrieben werden?

Luftfilter sind im Kampf gegen die Pandemie in aller Munde. Mit Filtermaterial aus Vliesstoff versperren sie virenbehafteten Aerosolen den Weg zurück in Räume. Doch wie können diese Geräte nicht nur die Gesundheit schützen, sondern auch mit möglichst umweltfreundlichem Filtermaterial betrieben werden?

Dafür eignet sich unter klar definierten Bedingungen der Biokunststoff Polylactid (PLA), auch als Polymilchsäure bekannt. Das lässt sich aus Ergebnissen von Forschenden der Zuse-Gemeinschaft im kürzlich abgeschlossenen Forschungsprojekt „BioFilter“ ableiten. Die Schlüsselfrage für diesen und andere mögliche Anwendungsbereiche der Bio-Filter lautet: Wie wirken sich die besonderen Eigenschaften von PLA auf Filterleistung und Haltbarkeit der Filter aus? Denn gegenüber seinen fossilen Konkurrenten kann PLA in der Praxis Nachteile haben. Das Material neigt zur Sprödigkeit und es mag hohe Temperaturen jenseits von 60 Grad Celsius nicht besonders. Als biogener Stoff ist Polymilchsäure auch potenziell anfälliger für Abnutzung und organische Abbauprozesse. Das kann bei Nutzung von Filtern z.B. in Kläranlagen eine noch größere Rolle spielen als bei Luftfiltern. Industriekunden indes wollen aber naturgemäß ein beständiges, verlässliches Produkt.

Vom Monofilament zum Vliesstoff
Vor diesem Hintergrund untersuchten die Forschenden die PLA-Eigenschaften, um auf dieser Basis Vliesstoffe für Bio-Filter zu erproben. Beteiligt waren das Deutsche Textilforschungszentrum Nord-West (DTNW) und das Sächsische Textilforschungsinstitut (STFI), wo die Vliesstoffe hergestellt wurden. Verwendet wurde Granulat verschiedener marktgängiger Hersteller. Am Anfang der Untersuchungen standen jedoch nicht die Vliesstoffe, in denen die Fasern dicht aneinander in verschiedenen Schichten abgelegt sind, sondern so genannte Monofilamente, also mit Fäden vergleichbare Fasern aus PLA. An diesen Monofilamenten führten das DTNW und das STFI zunächst Tests durch, so z.B. im Klimaschrank auf Alterung und Haltbarkeit.

Wie im Bild zu sehen ist, wurden die Monofilamente bei höheren Temperaturen ab 70 Grad Celsius bereits nach zwei Wochen brüchig, worüber die DTNW-Autorinnen und -Autoren kürzlich im Journal Applied Polymer Materials berichteten. Unter Normbedingungen indes weisen die Monofilamente auch nach fast drei Jahren keine messbar verringerte Stabilität auf und auch die PLA-Vliesstoffe standen, ihren auf fossiler Basis hergestellten Pendants in Punkto Filterleistung in nichts nach. „Der Fokus für die Nutzung von PLA als Filtermaterial wird meiner Ansicht nach auf Anwendungen liegen, bei denen relativ geringe Temperaturen vorliegen, mit denen PLA sehr gut zurechtkommt.“, sagt DTNW-Wissenschaftlerin Christina Schippers.

Neben Temperatur und Luftfeuchtigkeit weitere Faktoren beachten
Für die Forschenden ging es in dem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt allerdings nicht nur um die Eignung von Polylactid für Luftfilter, sondern auch um andere Umgebungen, z.B. für das Filtern von Wasser. Zudem ergaben die Untersuchungen, dass es bei der Bewertung der Filtermedien aus biobasierten und bio-abbaubaren Vliesstoffen neben der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit weitere Einflussfaktoren wie mechanische Belastungen durch Luftströme zu beachten gilt. „Der innovative Kern des Projekts bestand darin, die Möglichkeiten und Einsatzgrenzen von PLA-Vliesstoffen als Filtermedien mit ausreichenden mechanischen Eigenschaften und Langzeitstabilität zu bewerten“, sagt Projektleiterin Dr. Larisa Tsarkova. Wie ihre Kollegen vom STFI, so ist das DTNW engagiert im Cluster Bioökonomie der Zuse-Gemeinschaft, in dem die Forschenden der gemeinnützigen Institute unter dem Leitsatz „Forschen mit der Natur“ kooperieren. „Für uns ist die Bioökonomie ein branchenübergreifendes Top-Thema, das zahlreiche Institute der Zuse-Gemeinschaft verbindet und durch Kooperationen wie beim ‚Bio-Filter‘ gelebt wird“, erklärt die künftige STFI-Geschäftsführerin Dr. Heike Illing-Günther.

Kooperation im Cluster Bioökonomie
Mit den erzielten Ergebnissen aus dem Projekt „Bio-Filter“ wollen das DTNW und das STFI nun weiterarbeiten, um künftig Ableitungen für klar beschriebene Einsatzgebiete der PLA-Vliesstoff-Filter treffen zu können. Diese möglichen Einsatzfelder reichen weit über Raumluftfilter und damit über die Pandemie hinaus. So ist die wasserabweisende Eigenschaft von PLA potenziell interessant für Filter in Großküchen zur Wasser-Öl-Filtration oder auch in der Industrie bei Motorenölen.

Die Forschung ist auch deshalb so wichtig, weil PLA in einzelnen verbrauchernahen Segmenten - Stichwort Tragebeutel - schon recht gut eingeführt ist. Traditionell nutzte man Milchsäure zur Haltbarmachung von Lebensmitteln, so bei Sauerkraut. Heute gewinnt man PLA über eine mehrstufige Synthese aus Zucker, der zu Milchsäure fermentiert und diese zu PLA polymerisiert, wie Kunststoffe.de erklärt. PLA gehört zu den bekanntesten Biokunststoffen, ist jedoch aufgrund der starken Nachfrage in den vergangenen Jahren nicht immer gut verfügbar gewesen. Das in den Niederlanden ansässige Unternehmen Total Corbion hat angekündigt, bis 2024 im französischen Grandpuits eine PLA-Anlage mit einer Jahreskapazität von 100.000 t in Betrieb zu nehmen. Es wäre die größte Anlage dieser Art in Europa, bisher ist Asien führend.

Quelle:

Deutsche Industrieforschungsgemeinschaft Konrad Zuse e.V.

Foto: Pixabay
16.02.2021

Kohlenstoff mit mehreren Leben: Innovationen beim Recycling von Carbonfasern an den Markt bringen

Geht es um die Zukunft der motorisierten Mobilität, reden alle vom Antrieb: Wie viel E-Auto, wie viel Verbrenner verträgt die Umwelt und braucht der Mensch? Zugleich stellen neue Antriebe erhöhte Anforderungen nicht nur an den Motor, sondern auch an dessen Gehäuse und die Karosse: Für solch anspruchsvolle Anwendungen kommen häufig Carbonfasern zum Einsatz. Wie der Antrieb der Zukunft, sollten auch die Werkstoffe am Fahrzeug umweltfreundlich sein. Deshalb ist Recycling von Carbonfasern gefragt. Lösungen dafür haben Institute der Zuse-Gemeinschaft entwickelt.

Geht es um die Zukunft der motorisierten Mobilität, reden alle vom Antrieb: Wie viel E-Auto, wie viel Verbrenner verträgt die Umwelt und braucht der Mensch? Zugleich stellen neue Antriebe erhöhte Anforderungen nicht nur an den Motor, sondern auch an dessen Gehäuse und die Karosse: Für solch anspruchsvolle Anwendungen kommen häufig Carbonfasern zum Einsatz. Wie der Antrieb der Zukunft, sollten auch die Werkstoffe am Fahrzeug umweltfreundlich sein. Deshalb ist Recycling von Carbonfasern gefragt. Lösungen dafür haben Institute der Zuse-Gemeinschaft entwickelt.

Carbonfasern, auch als Kohlenstofffasern oder verkürzt als Kohlefasern bekannt, bestehen fast vollständig aus reinem Kohlenstoff. Sehr energieaufwändig wird er  bei 1.300 Grad Celsius aus dem Kunststoff Polyacrylnitril gewonnen. Die Vorteile der Carbonfasern: Sie haben kaum Eigengewicht, sind enorm bruchfest und stabil. Solche Eigenschaften benötigt man z.B. am Batteriekasten von E-Mobilen oder in Strukturbauteilen der Karosserie. So arbeitet das Sächsische Textilforschungsinstitut e.V. (STFI) aktuell gemeinsam mit Industriepartnern daran, statisch-mechanische Stärken der Carbonfasern mit Eigenschaften zur Schwingungsdämpfung zu verknüpfen, um die Gehäuse von E-Motoren im Auto zu verbessern. Angedacht ist in dem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt die Entwicklung sogenannter Hybridvliesstoffe, die neben der Carbonfaser als Verstärkung weitere Faserstoffe enthalten. „Wir wollen, die Vorteile unterschiedlicher Faserstoffe verbinden und so ein optimal auf die Anforderungen abgestimmtes Produkt entwickeln“, erläutert Marcel Hofmann, STFI-Abteilungsleiter Textiler Leichtbau.

Damit würden die Chemnitzer Forschenden bisherige Vliesstoff-Lösungen ergänzen. Sie blicken auf eine 15-jährige Geschichte in der Arbeit mit recycelten Carbonfasern zurück. Der globale Jahresbedarf der hochwertigen Fasern hat sich im vergangenen Jahrzehnt fast vervierfacht, laut Angaben der Industrievereinigung AVK auf zuletzt rd. 142.000 t. „Die steigende Nachfrage hat das Recycling immer stärker in den Fokus gerückt“, betont Hofmann. Carbonfaserabfälle sind ihm zufolge für etwa ein Zehntel bis ein Fünftel des Preises von Primärfasern erhältlich, müssen aber  noch aufbereitet werden. Dreh- und Angelpunkt für den Forschungserfolg der recycelten Fasern sind konkurrenzfähige Anwendungen. Die hat das STFI nicht nur am Auto, sondern auch im Sport-Freizeitsektor sowie in der Medizintechnik gefunden, so in Komponenten für Computertomographen. "Während Metalle oder Glasfasern als potenzielle Konkurrenzprodukte Schatten werfen, stört Carbon die Bilddarstellung nicht und kann seine Vorteile voll ausspielen“, erläutert Hofmann.

Papier-Knowhow nutzen
Können recycelte Carbonfasern nochmals den Produktkreislauf durchlaufen, verbessert das ihre CO2-Bilanz deutlich. Zugleich gilt: Je kürzer die Carbonfasern, desto unattraktiver sind sie für die weitere Verwertung. Vor diesem Hintergrund entwickelten das Forschungsinstitut Cetex und die Papiertechnische Stiftung (PTS), beide Mitglieder der Zuse-Gemeinschaft, im Rahmen eines Forschungsvorhabens ein neues Verfahren, das bislang wenig geeignet erscheinende Recycling-Carbonfasern ein zweites Produktleben gibt. „Während klassische Textilverfahren die ohnehin sehr spröden Recycling-Carbonfasern in Faserlängen von mind. 80 mm trocken verarbeiten, beschäftigten wir uns mit einem Verfahren aus der Papierindustrie, welches die Materialien nass verarbeitet. Am Ende des Prozesses erhielten wir, stark vereinfacht gesprochen, eine flächige Matte aus recycelten Carbonfasern und Kunststofffasern“, erläutert Cetex-Projektingenieur Johannes Tietze das Verfahren, mit dem auch 40 mm kurze Carbonfasern zu attraktiven Zwischenprodukten recycelt werden können. Das danach in einem Heißpressprozess entstandene Erzeugnis dient als Grundmaterial für hochbelastbare Strukturbauteile. Zusätzlich wurden die mechanischen Eigenschaften der Halbzeuge durch die Kombination mit endlosfaserverstärkten Tapes verbessert. Das Recyclingprodukt soll, so die Erwartung der Forschenden, glasfaserverstärkten Kunststoffen, Konkurrenz machen, z.B. bei Anwendungen im Schienen- und Fahrzeugbau. Die Ergebnisse fließen nun in weiterführende Forschung und Entwicklung im Kooperationsnetzwerk Ressourcetex ein, einem geförderten Verbund von 18 Partnern aus Industrie und Wissenschaft.

Erfolgreiche Umsetzung in der Autoindustrie
Industriereife Lösungen für die Verwertung von Carbonfaser-Produktionsab-fällen werden im Thüringischen Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung Rudolstadt (TITK) entwickelt. Mehrere dieser Entwicklungen wurden mit Partnern beim Unternehmen SGL Composites in Wackersdorf industriell umgesetzt. Die Aufbereitung der so genannten trockenen Abfälle, hauptsächlich aus Verschnittresten, erfolgt nach einem eigenen Verfahren. „Dabei  führen wir die geöffneten Fasern verschiedenen Prozessen zur Vliesherstellung zu“, sagt die zuständige Abteilungsleiterin im TITK, Dr. Renate Lützkendorf1).  Neben den Entwicklungen für den Einsatz  z.B. im BMW i3 in Dach oder Hintersitzschale  wurden im TITK spezielle Vliesstoffe und Verfahren für die Herstellung von Sheet Molding Compounds (SMC) etabliert, das sind duroplastische Werkstoffe, die aus Reaktionsharzen und Verstärkungsfasern bestehen und zum Pressen von Faser-Kunststoff-Verbunden verwendet werden. Eingang fand dies z.B. in einem Bauteil für die C-Säule des 7er BMW. „In seinen Projekten setzt das TITK vor allem auf die Entwicklung leistungsfähigerer Prozesse und kombinierter Verfahren, um den Carbonfaser-Recyclingmaterialien auch von den Kosten her bessere Chancen in Leichtbauanwendungen einzuräumen“, betont Lützkendorf.  So liege der Fokus gegenwärtig auf dem Einsatz von CF-Recyclingfasern in thermoplastischen Prozessen zur Platten- und Profilextrusion. „Ziel ist es, die Kombination von Kurz- und Endlosfaserverstärkung in einem einzigen, leistungsfähigen Prozessschritt  zu realisieren.“

1) Seit 01.02.2021 hat Dr.-Ing. Thomas Reußmann die Nachfolge von Frau Dr.-Ing. Renate Lützkendorf angetreten, die am 31.01. in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Quelle:

Zuse-Gemeinschaft

(c) Pixabay
15.12.2020

Schutz vor Corona: Fortschritte in der Materialforschung an Instituten der Zuse-Gemeinschaft

Mit dem Jahresende wachsen die Erwartungen an einen baldigen Impfschutz gegen COVID-19. Bis es für weite Teile der Bevölkerung so weit ist, bieten 2020 in Forschung und Industrie erzielte Erfolge zum Schutz vor dem Virus eine gute Ausgangsbasis im Kampf gegen Corona und darüber hinaus. An Instituten der Zuse-Gemeinschaft wurden Fortschritte nicht nur in der Medizin-, sondern auch in der Materialforschung erzielt.

Mit dem Jahresende wachsen die Erwartungen an einen baldigen Impfschutz gegen COVID-19. Bis es für weite Teile der Bevölkerung so weit ist, bieten 2020 in Forschung und Industrie erzielte Erfolge zum Schutz vor dem Virus eine gute Ausgangsbasis im Kampf gegen Corona und darüber hinaus. An Instituten der Zuse-Gemeinschaft wurden Fortschritte nicht nur in der Medizin-, sondern auch in der Materialforschung erzielt.

Zu diesen Erfolgen in der der Materialforschung gehören Neuerungen in der Beschichtung von Oberflächen. „Im Zuge der Pandemie ist die Nachfrage nach antiviral und antimikrobiell ausgestatteten Oberflächen stark gestiegen, und wir haben unsere Forschung in diesem Bereich erfolgreich intensiviert“, erklärt Dr. Sebastian Spange, Bereichsleiter Oberflächentechnik beim Jenaer Forschungsinstitut INNOVENT. Er rechnet künftig zunehmend mit Produkten, die über antiviral ausgestattete Oberflächen verfügen „Unsere Tests mit Modellorganismen zeigen, dass eine entsprechende Beschichtung von Oberflächen wirkt“, betont Spange. Zum Spektrum der von INNOVENT genutzten Techniken gehören Beflammung, Plasmabeschichtung und das sogenannte Sol-Gel-Verfahren, bei dem organische und anorganische Stoffe bei relativ niedrigen Temperaturen in einer Schicht verbunden werden können. Als Material für die Beschichtungen kommen laut Spange antibakteriell wirkende Metallverbindungen ebenso infrage wie Naturstoffe mit antiviralem Potenzial.

Vliesstoffe für Maskenhersteller produziert
Die textile Expertise zahlreicher Institute der Zuse-Gemeinschaft hat 2020 dafür gesorgt, dass anwendungsnahe Forschung sich in der Praxis der Pandemiebekämpfung bewähren konnte. Nach der in Deutschland zu Beginn der Pandemie aufgetretenen Knappheit bei der Versorgung mit Masken reagierten Textilforschungseinrichtungen, um in die Bresche zu springen. So stellte das Sächsische Textilforschungsinstitut (STFI) seine Forschungsanlagen auf die Produktion von Vliesstoff zur Belieferung deutscher und europäischer Hersteller von partikelfilternden Schutzmasken um. „Von März bis November 2020 haben wir Vliesstoff an verschiedene Hersteller geliefert, um die Maskenproduktion bestmöglich zu unterstützen und somit zur Eindämmung der Pandemie beizutragen. In einer für Industrie und Bevölkerung kritischen Zeit konnten wir zur Entlastung kritischer Produktionskapazität beitragen - für ein Forschungsinstitut eine ungewohnte Rolle, die wir aber in ähnlichen Situationen erneut annehmen würden“, erklärt Andreas Berthel, Geschäfts-führender Kaufmännischer Direktor des STFI.

Entwicklung wiederverwendbarer medizinischer Gesichtsmasken
Zur Verbesserung von Alltags- wie auch medizinischen Gesichtsmasken arbeiten die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF). In Kooperation mit einem Industriepartner entwickelt man in Denkendorf aktuell u.a. wiederverwendbare, medizinische Gesichtsmasken aus leistungsfähigem Präzisionsgewebe in Jacquard-Webtechnik. Die Mehrfachnutzung vermeidet Abfall und etwaige Lieferengpässe.
Für alle Arten von Masken gibt es Regularien, nun auch für Alltagsmasken. Bei Hohenstein wird die Einhaltung von Standards für Masken überprüft. Ein neuer europäischer Leitfaden legt Mindestanforderungen für Konstruktion, Leistungsbeurteilung, Kennzeichnung und Verpackung von Alltagsmasken fest. „Als Prüflabor für Medizinprodukte testen wir die Funktionalität medizinischer Gesichtsmasken unter mikrobiologisch-hygienischen und physikalischen Gesichtspunkten“, erläutert Hohenstein-Geschäftsführer Prof. Dr. Stefan Mecheels. Hohenstein unterstützt damit Hersteller u.a. bei der technischen Dokumentation zum Nachweis der Wirksamkeit und Sicherheit.
Atemschutzmasken (FFP 1, FFP 2 und FFP 3) werden seit Mitte dieses Jahres am Kunststoff-Zentrum (SKZ) in Würzburg geprüft. Getestet werden u.a. Einatem- und Ausatemwiderstand und der Durchlass von Partikeln. Zudem ist das SKZ selbst in die Maskenforschung eingestiegen. In Zusammenarbeit mit einem Medizintechnikspezialisten entwickelt das SKZ eine innovative Maske, die aus einem reinig- und sterilisierbaren Maskenträger und austauschbaren Filterelementen besteht.

ILK-Tests: Bei „Nase raus“ gelangen 90 Prozent der Partikel in die Umgebung
Der Kampf gegen Corona wird durch die Beiträge der Menschen gewonnen: Von Forschenden in Laboren, von Entwicklern und Herstellern in der Industrie sowie von den Bürgerinnen und Bürgern auf der Straße. Das Institut für Luft- und Kältetechnik (ILK) in Dresden hat vor diesem Hintergrund Untersuchungen zur Durchlässigkeit des Mund-Nasenschutzes (MNS) durchgeführt, und zwar zu   möglichen Beeinträchtigungen beim Atmen durch die Maske ebenso wie zur Schutzfunktion von Alltagsmasken.
Ergebnis: Obwohl die eingesetzten Materialien des Mund-Nasenschutzes rund 95 Prozent der ausgeatmeten Tröpfchen zurückhalten können ist „unter praktischen Gesichtspunkten und Berücksichtigung von Leckagen“ davon auszugehen, dass etwa 50 Prozent bis 70 Prozent der Tröpfchen in den Raum gelangen, so das ILK. Werde die Maske nur unterhalb der Nase getragen, so sei aufgrund des großen Anteils der Nasenatmung sogar davon auszugehen, dass ca. 90 Prozent der abgeatmeten Partikel in den Raum gelangen. Das verdeutlicht die Bedeutung des eng anliegenden und richtig getragenen Mund- und Nasenschutzes. „Hingegen sprechen aus physikalischer Sicht keine Gründe gegen das Tragen einer Maske“, betont ILK-Geschäftsführer Prof. Dr. Uwe Franzke. Die Forschenden untersuchten den CO2-Gehalt in der Atemluft ebenso wie den höheren Aufwand für die Atmung und legten dafür das Überwinden des Druckverlustes als Kriterium zugrunde. „Die Untersuchungen zum Druckverlust zeigten einen geringen, praktisch aber nicht relevanten Anstieg“, erläutert Franzke.

Der komplette ILK-Bericht „Untersuchungen zur Wirkung des Mund- und Nasenschutzes (MNS)“ ist hier abrufbar.

 

Trendcouncil Heimtextil © Messe Frankfurt Exhibition GmbH / Pietro Sutera
24.09.2019

“WHERE I BELONG“: HEIMTEXTIL STELLT DIE DESIGNTRENDS FÜR 20/21 VOR

Mit „WHERE I BELONG“ gibt die Heimtextil das Motto für die neue Trendsaison 20/21 vor. Zur offiziellen Heimtextil Trend Preview am 11. September 2019 stellte Anne Marie Commandeur vom Stijlinstituut Amsterdam die neuen Design-Themen vor. Die Präsentation im Vorfeld der Heimtextil (7. bis 10. Januar 2020) fand im Textillabor des Textilmuseums in Tilburg/Niederlande statt und wurde per Live-Stream online übertragen.

Mit „WHERE I BELONG“ gibt die Heimtextil das Motto für die neue Trendsaison 20/21 vor. Zur offiziellen Heimtextil Trend Preview am 11. September 2019 stellte Anne Marie Commandeur vom Stijlinstituut Amsterdam die neuen Design-Themen vor. Die Präsentation im Vorfeld der Heimtextil (7. bis 10. Januar 2020) fand im Textillabor des Textilmuseums in Tilburg/Niederlande statt und wurde per Live-Stream online übertragen.

Das Stijlinstituut Amsterdam bildet zusammen mit dem Londoner Studio FranklinTill und der dänischen Agentur SPOTT Trends & Business den „Trend Council“ der Heimtextil. In einem gemeinsamen Workshop haben die Trendforscher eine globale Marktprognose in Sachen Interior Design 20/21 erarbeitet und gaben nun einen Ausblick auf die kommenden Lifestyle-, Material-, Farb- und Design-Trends. Anne Marie Commandeur stellte zudem das neue, vom Stijlinstituut Amsterdam gestaltete Heimtextil Trendbuch vor und gab einen Einblick in den „Trend Space“ auf der internationalen Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien.

Identität ist das allgegenwärtige Thema bei der diesjährigen Trendprognose. Die Trendforscher beschäftigten sich dabei mit Gender und kultureller Vielfalt, mit Toleranz und Neugierde. Der Prozess der Selbstfindung scheint heute komplexer denn je. Identitäten werden durch Erfahrungen gestiftet, die auf einer Vielfalt an Ebenen stattfinden. Lokal, national, global und sowohl online als auch offline. Identität ist vielschichtig.


Ein Raum für das facettenreiche Selbst
Als übergeordnetes Thema behandelt „WHERE I BELONG“ die vielschichtigen Identitäten und präsentiert hierzu fünf Trendwelten: „Maximum Glam“ verbindet Glamour mit der Faszination Technik, „Pure Spiritual“ vereint Natur und Mystik, „Active Urban“ zeigt zweckmäßige, anpassungsfähige Lösungen, „Heritage Lux“ zelebriert Geschichte und Tradition und „Multi-Local“ beleuchtet den globalen Einfluss regionaler Kulturen.

Das Leitthema „WHERE I BELONG“ lässt erkennen, dass es nicht das eine, passende Konzept für alle geben kann. Um die verschiedenen Schichten unserer Identitäten auf informative und inspirierende Weise für jeden Einzelnen zu entschlüsseln und offen zu legen, hat das Stijlinstituut Amsterdam vier Designstudios und zwei Fotografen eingeladen, die die Aufgabe hatten, den Kern eines bestimmten Themas einzufangen. Dabei wurde den Kreativen jeweils das Thema zugewiesen, das ihrer Philosophie, Praxis und Herangehensweise am ehesten entsprach, um jeder Designstory eine persönliche und authentische Note zu verleihen.

Mit fünf Erlebniswelten – gestaltet mit Produkten der Aussteller – werden im „Trend Space“ in der Halle 3.0 auch 2D-Visualisierungen aus dem Trendbuch als 3D-Räume realisiert. Konzeptionelle Installationen beziehen die Besucher aktiv mit ein und regen zum Erfahrungsaustausch an. Sie schaffen dynamische Rahmenbedingungen für Performances und Interaktion. Die Kulissen können seltsam, wunderschön und manchmal befremdlich sein: Es liegt an den Besuchern zu definieren, wohin sie und ihre Zielgruppe gehören.

Future Materials Library
Ein Highlight des Heimtextil Trend Space 2020 wird die durch FranklinTill kuratierte „Future Materials Library“ sein, in der neue nachhaltige Materialinnovationen für die Heimtextilindustrie präsentiert werden. Die Exponate der Library, die einen Fokus auf Materialzusammensetzung und Fertigungsinnovation legen, sind eine Inspiration für Besucher und Aussteller zugleich und ergänzen die kuratierte Ausstellung um ästhetisches Design und Farbtrends. Jedes der vorgestellten Exponate enthält Informationen über die Rohstoffherkunft, den Herstellungsprozess und die potenzielle Lebensdauer des Materials.

Material Manifesto
In Zusammenarbeit mit dem „Trend Council“ hat die Heimtextil ein „Material Manifesto“ erarbeitet, das zeigt, wie die während der Veranstaltung genutzten Ressourcen verwaltet werden und wie vermieden werden kann, dass neue Materialien nach Messeschluss weggeworfen werden. Durch eine intelligente Materialauswahl wird das Stijlinstituut Amsterdam den Materialbedarf reduzieren und ein immersives Forum mit minimalem ökologischem Fußabdruck schaffen.

Auf rund 2.000 Quadratmetern schaffen die Designer ein Forum, das vor allem aus Textilien und Materialien besteht, die nach der Veranstaltung wiederverwendet werden können. Um dem Nutzungskreislauf zu entsprechen, werden diese wiederverwendbaren Textilien mit Bauteilen aus den Lagern der Messe Frankfurt sowie mit Miet- und Leihmaterial kombiniert. Die daraus entstehenden Installationen gehen über rein dekorative Kulissen hinaus: Sie erzählen unverwechselbare Geschichten, die den diesjährigen Trends entsprechen und der Nachhaltigkeitsverpflichtung der Heimtextil gerecht werden.

MAXIMUM GLAM
Genussmenschen lieben den Wechsel zwischen theatralischen Einflüssen und bezaubernder Showtime-Ästhetik und gestalten so eine fantastische Verbindung zwischen handgefertigten und digital gerenderten Designs. Die verwendeten Textilien zeigen eine "Mehr-ist mehr"- Haltung durch ein Mash-Up aus Glam, Farbverläufen und Spektren, Kunstpelz, Flor und Fransen, Jacquardgeweben und fantastievollen Prints. Die Grelle, kitschige Farbpalette wird durch elektrischen Glanz, synthetischen Schimmer, digitalen Glitch und kunstvolle Unschärfe überdreht glamourös dargestellt.

PURE SPIRITUAL
Idealisten streben nach Perfektion und Reinheit und stellen das Gleichgewicht wieder her, indem sie sich mit dem Über-Natürlichen verbinden. Sie setzen auf Technologie und wechseln zwischen Realismus und Mystik, um ihren ganz persönlichen Hafen zu finden. Um eine erneute Verbindung zur Natur zu erschaffen, werden organische Stoffe, Rohstoffe und einfache Textilien ausgewählt, die die Spuren, organischen Strukturen und Unregelmäßigkeiten der Natur zeigen. Die Farbtöne dieses Trendthemas entstammen der Erde und wurden vom Menschen kultiviert. Die reine, elementare Palette zeugt von ihrem „irdischen“ Ursprung.

ACTIVE URBAN
Städter stellen sich den Herausforderungen einer schnelllebigen, sich ändernden, vom Menschen geschaffenen Umgebung und suchen nach nützlichen, anpassbaren Lösungen. Sie schätzen technologische Leistungsfähigkeit und nutzen gleichzeitig verfügbare und erneuerbare Ressourcen. Funktionalität hat Vorrang, auch wenn Design und Leistung so wichtig sind wie eh und je. Hybridtextilien für den Heim- und Sportbereich zeigen glatte Oberflächen und einen ansprechenden Mix aus grafischen Texturen. Die Palette reicht von Uniformblau über Asphaltgrau bis hin zu Raupengelb.

HERITAGE LUX
Freunde von Kulturgütern schätzen die Sinnlichkeit. Sie lieben aber auch das Unheimliche, das Spiel zwischen Licht und Dunkelheit. So erfahren sie ein ganz neues Eintauchen. Es ist die Liebe zu Luxus und Pracht, Dekoration und Verschönerung, die sich in ihrem Empfinden widerspiegelt. Sie finden Schönheit in der Geschichte und der Natur, durch ornamentale Muster und faszinierende Oberflächenveredelung. Ihr Interesse an früheren Epochen führt zu einer Farbpalette aus sattem, enigmatischem Blutrot, dunklem Rost, sinnlichem Saphir und schillerndem Perlmutt.

MULTI-LOCAL
Hyperlokale sind in der Welt zu Hause und stellen Inklusivität über Aneignung. Sie schätzen traditionelle Handwerkskunst und geben dem Austausch, der kreativen Integrität und diversen Identitäten weltweit einen neuen Stellenwert. Lokaler Style trifft auf globale Einflüsse. Eine Hommage an handgefertigte und dekorative Muster – von tribal und folkloristisch bis hin zu geometrisch und abstrakt. Textile Farben werden in einen größeren kulturellen Zusammenhang von lokalen Gemeinschaften, kulturellem Erbe und privater Identität gestellt.

Einkaufszentren Foto: Pixabay
24.07.2018

NEUE TRENDS IM ITALIENISCHEN EINZELHANDEL ERÖFFNEN CHANCEN

  • Franchising hebt ab, immer mehr deutsche Handelsketten entdecken Italien

Mailand (GTAI) - Der italienische Einzelhandel modernisiert sich, die Franchisewirtschaft wächst. Italienische Franchisesysteme gewinnen an Boden. Neue moderne Einkaufszentren, darunter das größte in Europa, schaffen Platz für neue Geschäfte. Deutsche Handelsketten sind in vielen Segmenten auf Expansionskurs, von Discount-Nahrungsmitteln über andere Konsumgüter bis hin zu Dienstleistungen. Norditalien gilt als beliebtes Testgelände. Hohe Qualität und einen Preisvorteil sind die Schlüssel zum Erfolg.

  • Franchising hebt ab, immer mehr deutsche Handelsketten entdecken Italien

Mailand (GTAI) - Der italienische Einzelhandel modernisiert sich, die Franchisewirtschaft wächst. Italienische Franchisesysteme gewinnen an Boden. Neue moderne Einkaufszentren, darunter das größte in Europa, schaffen Platz für neue Geschäfte. Deutsche Handelsketten sind in vielen Segmenten auf Expansionskurs, von Discount-Nahrungsmitteln über andere Konsumgüter bis hin zu Dienstleistungen. Norditalien gilt als beliebtes Testgelände. Hohe Qualität und einen Preisvorteil sind die Schlüssel zum Erfolg.

Der italienische Einzelhandel befindet sich im Wandel. Die Anzahl der klassischen Tante-Emma-Läden sinkt, der modern organisierte Einzelhandel wächst. Insbesondere die Franchisewirtschaft entwickelt sich positiv. Über die klassischen Bereiche wie Nahrungsmittel und Mode hinaus, verbreiten sich diverse italienische Franchisesysteme immer sichtbarer in den Großstädten.
 
Die Franchisewirtschaft hat nach Angaben des Branchenverbandes Assofranchising im Jahr 2017 circa 24,6 Milliarden Euro umgesetzt. Dies entspricht einem Plus von 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und einer Zunahme von 5,7 Prozent seit 2014. Im Vergleich mit Nordeuropa sind italienische Franchisesysteme noch deutlich kleiner. Mit einer ähnlichen Anzahl von Systemen (929 in Italien, 972 in Deutschland) konnte die deutsche Franchisewirtschaft knapp fünfmal so viel Umsatz erzielen. Dies liegt unter anderem daran, dass deutsche Franchisesysteme im Durchschnitt mehr als dreimal so viele Betriebe pro Franchise haben.

Entwicklung der Franchisewirtschaft in Italien
  2016 2017 Veränderung (in %)
Umsatz (in Mio. Euro)  23.930 24.545 2,6
Franchisesysteme      950 929 -2,2
Betriebe 50.720 51.671 1,9
Italienische Betriebe im Ausland 7.871 10.079 28,1
Italienische Betriebe im Ausland (mind. 3 Betriebe) 169 179 5,9
Ausländische Systeme in Italien 61 71 16,4
Beschäftigte 195.303 199.260 2,0
Durchschnittsgröße der Systeme in Italien (Anzahl Betriebe) 53,4 55,6 4,2
Durchschnittsgröße der italienischen Systeme im Ausland (Anzahl Betriebe) 46,6 56,3 20,9

   Quelle: Rapporto Assofranchising 2018

Doch das Segment holt in Italien auf. Italienische Franchisesysteme expandieren, auch im Ausland. Außerhalb Italiens stieg deren Anzahl 2017 um rund 6 Prozent, während ihre Durchschnittsgröße (gemessen an die Anzahl der Betriebe) um etwa 21 Prozent zulegte. Auch im Inland wächst die durchschnittliche Dimension. Das Land wird zudem attraktiver für ausländische Franchisegeber. 2017 ist die Anzahl der ausländischen Franchisesysteme um 16 Prozent angestiegen. Einschlägige Branchemesse der Salone Franchising, der vom 25. bis 27.Oktober 2018 in Mailand stattfindet.    

Neue Einkaufszentren treiben die Entwicklungen voran
Mit den Entwicklungen im Einzelhandel gehen neue Bauprojekte einher. In Italien wird gegenwärtig eine Reihe von neuen Einkaufszentren gebaut, die Platz für die neue Generation von Franchises und Handelsketten schaffen. Das Großprojekt CityLife auf dem ehemaligen Messegelände von Mailand ist ein aktuelles Beispiel. Neben zwei der drei geplanten Wolkenkratzer (darunter der neue Hauptsitz der Allianz in Italien) wurde im Herbst 2017 ein neues Einkaufszentrum eingeweiht. Vor allem im Gastronomiebereich sind neue italienische Ketten zu erkennen, die sich landesweit auf Expansionskurs befinden. Auch im Bahnhof Termini in Rom wurde vor kurzem eine neue Gastronomieetage mit Restaurants und Cafés im mittleren Preissegment eingeweiht.

Noch im Bau ist eine Reihe von modernen Einkaufszentren, darunter das neue Westfield Milan. Projektbetreiber bezeichnen es als das größte Shoppingzentrum in Europa. Mit einer Investitionssumme von 1,4 Milliarden Euro soll Westfield Milan im Jahr 2020 eingeweiht werden. Die Mehrheit der Neubauprojekte befindet sich in den größeren Städten im Norden, aber auch Rom und Neapel erhalten bald neue Shoppingcenter.
 

Neue Einkaufszentren im Bau
Bezeichnung Investition (Mio. Euro) Fläche (Tsd. Qm) Fertigstellung Anmerkungen
Westfield, Mailand 1.400 60 2020

http://www.westfieldcorp.com

Maximo, Rom 300 61 2019 Cushman & Wakefield
Emilia Shopping District, Parma 200 74 2019

http://www.sonaesierra.com

Maximall Pompeii, Neapel 150 200 2019

http://www.maximall.it/pompeii

Falcon Malls Cascina Merlata, Mailand k.A. 65 2021 http://falconmalls.it
Falcon Malls Concordia, Mailand k.A. 131 2021 http://falconmalls.it
Waltherpark Shopping - Bozen 23 k.A. 2021

https://waltherpark.com

    Quelle: Recherche von Germany Trade & Invest

Chancen für deutsche Handelsketten
Ein weiterer Trend in Italien ist die Expansion deutscher Handelsketten. Ein Wachstumsfeld ist der Markt für Discount-Lebensmittel. Ende 2017 hatten Discounter nach Angaben von Nielsen einen Marktanteil von 17 Prozent an den verkauften Nahrungsmitteln. Marktführer ist Eurospin aus Italien, gefolgt von Lidl. Im Jahr 2018 eröffnete Aldi seine erste Filiale in Norditalien, bis zum Jahresende 2018 sollen es 45 Verkaufsstellen werden. Lidl wehrt sich gegen den neuen Konkurrenten mit geplanten Investitionen in Italien im Umfang von 350 Millionen Euro für ein neues innenstädtisches Ladenkonzept. Insgesamt 40 neue Verkaufsstellen sind geplant, weitere 50 Läden sollen modernisiert werden.

Beide deutsche Supermarktketten bestätigen, dass eine lokale Strategie für italienische Feinschmecker unabdingbar ist. Lidl bezieht 80 Prozent der Nahrungsmittelprodukte aus Italien, während der Anteil bei Aldi mit 75 Prozent fast genauso hoch ist.

Preismäßig ist das Erfolgsrezept deutscher Handelsketten etwas anders als in Deutschland. Zwar punkten deutsche Einzelhändler nach wie vor mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis, aber der Fokus liegt in Italien auf dem mittleren Preissegment.

Das neuste Beispiel ist die Drogeriekette dm. Ende 2017 wurde die erste Filiale eingeweiht. Geplant sind 100 Läden in Norditalien bis 2020. Im Vergleich zu den italienischen Konkurrenten bietet dm neben einem Preisvorteil genauso hochwertige Produkte. Zudem gibt es in Italien bisher kaum "One-Stop-Shops", die gleichzeitig Drogeriemärkte sind aber auch Schönheitsprodukte, Bio- und Naturprodukte sowie Babyprodukte verkaufen.
Auch die Parfümeriekette Douglas ist in Italien auf Expansionskurz. Ende 2017 hat die Muttergesellschaft von Douglas die Übernahme von zwei der führenden Parfümerien in Italien, Limoni und La Gardenia, abgeschlossen.   

Fielmann ist ein weiteres Beispiel einer deutschen Kette, die in den vergangenen Jahren mit qualitativ hochwertigen Produkten und einem Preisvorteil den italienischen Markt erobert. Mit einem Markteinstieg in Südtirol und einer noch laufenden Expansion in Norditalien ist Fielmann trotz der großen Brillenhersteller in Italien aufgrund der preislichen Vorteile bei italienischen Konsumenten beliebt.

Das deutsche Erfolgsmodell beschränkt sich nicht auf Nahrungsmittel und andere Konsumgüter. Das in Berlin ansässige Unternehmen Flixbus ist ein Beweis dafür, dass sich das Konzept von Qualität und Preiswettbewerb auch erfolgreich auf den Dienstleistungsbereich übertragen lässt. Flixbus ist seit 2015 in Italien, die Passagierzahlen steigen konstant. Im Jahr 2017 waren 40 Millionen Italiener mit Flixbus unterwegs, doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Italien ist für das Unternehmen der am schnellsten wachsende Markt unter 26 Ländern
 

Weitere Informationen:
Italien Franchisesysteme Handel
Quelle:

Robert Scheid, Germany Trade & Invest www.gtai.de

mtex+ und LiMA 2018 (c) Messe Chemnitz
22.05.2018

mtex+ und LiMA 2018: BRÜCKENSCHLAG ZWISCHEN TECHNISCHEN TEXTILIEN UND LEICHTBAU

147 Aussteller aus sechs Ländern präsentieren am 29./30. Mai 2018 in Chemnitz anwendungsorientierte textile und Leichtbau-Lösungen für Branchen von A bis Z und stellen zahlreiche Neuheiten vor - Sonderschauen und Fachveranstaltungen vertiefen Messethemen und geben Anstöße für Innovationsentwicklung und Geschäftskontakte

147 Aussteller aus sechs Ländern präsentieren am 29./30. Mai 2018 in Chemnitz anwendungsorientierte textile und Leichtbau-Lösungen für Branchen von A bis Z und stellen zahlreiche Neuheiten vor - Sonderschauen und Fachveranstaltungen vertiefen Messethemen und geben Anstöße für Innovationsentwicklung und Geschäftskontakte

Mit einem Plus an Ausstellern von zehn Prozent und einer um 20 Prozent vergrößerten Fläche geht das Messe-Duo mtex+ und LiMA am 29./30. Mai 2018 an den Start. In Halle 1 der Messe Chemnitz präsentieren 147 Unternehmen und Forschungseinrichtungen auf 4200 Quadratmetern anwendungsorientierte textile und Leichtbaulösungen für Branchen von A wie Architektur bis Z wie Zugtechnik. Zur Vorveranstaltung 2016 waren 134 Aussteller auf 3500 Quadratmeter in Chemnitz vertreten. „Wir freuen uns, dass das Zusammenwachsen der Technologiefelder Technische Textilien und Leichtbau in unserem Messe-Duo noch sichtbarer wird. Dabei zeigen nicht nur Aussteller aus der mitteldeutschen Industrie- und Forschungsregion ihr Know-how. Ebenso können wir Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus dem weiteren Deutschland sowie aus Belgien, Frankreich, Österreich, der Schweiz und Tschechien in Chemnitz begrüßen. Für uns ein Beleg, dass das weitere Zusammenführen von mtex+ und LiMA unter dem neuen Slogan ‚Exzellente Verbindungen: Technische Textilien treffen Leichtbau‘ greift“, betont Dr. Ralf Schulze, Geschäftsführer der C³ Chemnitzer Veranstaltungszentren GmbH, zu welcher die Messe Chemnitz gehört.

Neuheiten von textilen Leiterplatten bis Zug-Komponenten aus Basalt und Bambus
Die Internationale Messe für Technische Textilien mtex+ und die Leichtbaumesse LiMA fokussieren funktionalisierte und intelligente Textilien sowie Leichtbauwerkstoffe und –produkte, digitalisierte Produktion, Verfahrens-, Prozess- und Technikentwicklung, Veredlung sowie Recycling. Die Aussteller warten 2018 mit zahlreichen Neuheiten auf. Der Vliesstoff-Konfektionär Glatzeder kommt mit Schutzanzügen aus einem völlig neuen Material nach Chemnitz, das für Arbeit unter Extrembedingungen geeignet ist.  Eine speziell für Sicherheitskräfte entwickelte Schnittschutzbekleidung zeigt Wattana. Flexible textile Leiterplatten aus leitfähigem Vliesstoff sind eine Neuentwicklung von Norafin.  Eine die Lebensdauer von Kunstleder-Polsterungen verlängernde Oberflächenversiegelung präsentiert Vowalon. Leichte interaktive Bauelemente sowie Tische und Sitzgelegenheiten aus Textilbeton stellt die TU Chemnitz vor. Verkleidungs- und Interieurteile für Schienenfahrzeuge mit Basalt- und Bambusfasern zeigt HÖRMANN Vehicle Engineering.
Neben den Ausstellungsständen bieten neue und bewährte Sonderschauen Einblicke in innovative Entwicklungen. Erstmals auf dem Programm stehen „light.building“ zum Leichtbau in Architektur und Bauwesen und „flexible.protect“ zu Schutz- und Sicherheitstextilien für Mensch, Natur, mobile und immobile Güter. Fortgesetzt wird die bereits 2016 erfolgreiche Ausstellung „health.textil“ mit Medizin-, Gesundheits- und Wellnesstextilien.

Kompakt, intensiv und international
Die Stand- und Sonderschau-Präsentationen demonstrieren die wachsende Einsatzbreite von Technischen Textilien und Leichtbau. „Hightech-Textilien und Leichtbaulösungen erobern immer neue Anwendungsfelder. Kompakt zu sehen sind die vielfältigen Möglichkeiten in der mitteldeutschen Industriemetropole Chemnitz, die zugleich ein Zentrum innovativer Textilindustrie war und ist. Die Atmosphäre des kleinen, aber feinen Messe-Duos der kurzen Wege und intensiven Kontakte schätzen nicht nur die Akteure der starken sächsisch-thüringischen Textilregion, sondern genauso Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus dem Ausland. So sind der Textilverband ATOK und das Techtex-Cluster CLUTEX aus Tschechien mit einem Firmengemeinschaftsstand und das Smart-Textiles-Netzwerk aus Österreich erneut bei uns zu Gast“, informiert Dr. Jenz Otto, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V. (vti) und ergänzt: „Die Schau ist nicht nur für die fachlichen Insider ein Pflichttermin, auch die Bundespolitik zeigt großes Interesse an den Textil- und Leichtbau-Kompetenzen der Region. So folgt der Beauftragte der Bundesregierung für Mittelstand und für die neuen Bundesländer, Christian Hirte, unserer Einladung zu einem Besuch des Messe-Duos.“ Der vti ist seit Anbeginn Hauptpartner und Impulsgeber für die kontinuierliche Weiterentwicklung der Veranstaltung.

Bezahlbare Leichtbautechnologien für die Großserie
Exzellente Verbindungen zwischen Technischen Textilien und Leichtbau entstehen in Form von Produkt- und Verfahrensinnovationen insbesondere an den universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen der mitteldeutschen Wissenschaftsregion. Ein Netzwerk, in dem viele Fäden zusammenlaufen, ist die Allianz Textiler Leichtbau (ATL). Hier arbeiten die Cetex Institut für Textil- und Verarbeitungsmaschinen gGmbH, das Fraunhofer-Forschungszentrum „Systeme und Technologien für textile Strukturen“ (STEX), das Institut für Strukturleichtbau an der TU Chemnitz und das Sächsische Textilforschungsinstitut e. V. (STFI) an ganzheitlichen Prozessketten zur ressourceneffizienten Herstellung textiler Halbzeuge und textilverstärkter Hochleistungsbauteile. „Wir bündeln unsere Kompetenzen und Erfahrungen, um textile Leichtbautechnologien für Großserienanwendungen zu entwickeln und mit diesem ganzheitlichen Herangehen den Leichtbauerfolg von morgen zu sichern“, erläutert ATL-Sprecher und Cetex-Geschäftsführer Sebastian Nendel. Die Allianz ATL stellt nach 2016 erneut auf mtex+ und LiMA aus und rückt Lösungen aus Faserverbundwerkstoffen für einen bezahlbaren Leichtbau in Großserie in den Mittelpunkt. Gemeinsam mit dem Industriepartner HÖRMANN Vehicle Engineering sowie dem deutschlandweit einzigen Bundesexzellenzcluster für Leichtbauforschung MERGE der TU Chemnitz werden vor allem Anwendungen für den Mobilitätsbereich gezeigt. Während in der HÖRMANN-Präsentation Textil-Leichtbau-Lösungen für Schienenfahrzeuge im Mittelpunkt stehen, stellt die ATL neue Serienanwendungen für Straßenfahrzeuge vor. Dazu gehören ein Motorträger für ein Elektrofahrzeug, der aufgrund seiner Konstruktion, Fertigung und Materialzusammensetzung um rund ein Drittel leichter ist als ein vergleichbarer Träger aus Metall und zudem kostengünstiger hergestellt werden kann. Weiter zu sehen sind ein Leichtbau-Erdgasrack für ein Serienfahrzeug aus Faser-Kunststoff-Verbund, ein Carbon-Aluminium-Sandwich für Leichtbauräder, ultraleichte Verbunde aus Organoblechen und Holz sowie zahlreiche weitere Leichtbau-Innovationen.

Renommierte Chemnitzer Textiltechnik-Tagung erneut in der Messe Chemnitz
Begründer der ATL sowie Initiator und Förderer einer generell engen Vernetzung von Textil- und Leichtbauakteuren ist Prof. Dr. Lothar Kroll. Der Sprecher des Bundesexzellenzclusters MERGE und Direktor der Cetex hat maßgeblich beigetragen, die vom Cetex-Förderverein veranstaltete renommierte Chemnitzer Textiltechnik-Tagung CTT eng mit mtex+ und LiMA zu verbinden. So findet nach der Premiere 2016 die CTT auch in diesem Jahr in der Messe Chemnitz statt. Am 28./29. Mai 2018 werden mehr als 200 internationale Teilnehmer aus Industrie und Wissenschaft zur 16. Auflage dieser im Zwei-Jahres-Turnus stattfindenden Veranstaltung erwartet.  „Wir schlagen hier eine Brücke zwischen Maschinenbau, Textiltechnik und Leichtbau, präsentieren aktuelle Forschungsergebnisse und Trends aus diesen Bereichen und können greifbare Entwicklungen daraus auch bereits an den Messeständen sehen. Aufgrund der besonderen Relevanz des Themas Leichtbau für den Umweltschutz werden neue Leichtbautechnologien zunehmend grenzübergreifend auch in Kooperation mit internationalen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft entwickelt“, so Prof. Lothar Kroll.

Begleitprogramm mit vielen Höhepunkten
Das Begleitprogramm von mtex+ und LiMA greift weitere technisch und wirtschaftlich relevante Themen rund um Technische Textilien und Leichtbau auf. Dazu gehört das Fachforum „light.building“ zum vielfältigen Einsatz textilverstärkter Leichtbaustrukturen in Bau und Architektur am 29. Mai, organisiert von der Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung der TU Chemnitz. Textile Lösungen für Innovationen in der Gesundheitswirtschaft werden in einer von der Wirtschaftsförderung Sachsen ebenfalls am 29. Mai veranstalteten Projektwerkstatt diskutiert.
Eine Einführung in die Innovationsmethode Design Thinking und Impulse für neue Geschäftsmodelle gibt die Design-Challenge am 29. Mai. Initiatoren des Workshops sind die Juniorprofessur Entrepreneurship in Gründung und Nachfolge, Stiftungsprofessur der Sparkasse Chemnitz, an der TU Chemnitz in Zusammenarbeit mit dem futureTex-Projekt „Geschäftsmodellinnovationen“. Eine weitere futureTEX-Veranstaltung findet am 30. Mai statt. In der Kompetenzwerkstatt „Wie leicht ist Leichtbau – Neue textile Wege“ stellen Partner des größten bundesdeutschen Projektes in der Textilwirtschaft aktuelle Entwicklungen, Anwendungspotenziale und Rahmenbedingungen für einen industriellen Transfer vor. Workshops mit Live-Vorführungen zur Integration von Elektronik und Sensorik in Textilien bietet das SmartTex Netzwerk Thüringen an beiden Messetagen an.
Unter dem Slogan „go textile!“ werden ebenfalls an beiden Messetagen die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten auf den Zukunftsfeldern Technische Textilien und Leichtbau für Schüler, Studenten sowie Berufserfahrene aufgezeigt.
Zur Vertiefung von Geschäftskontakten und der Anbahnung neuer Projekte laden am 29. Mai ein Deutsch-Tschechisches Unternehmertreffen und am 30. Mai ein B2B Businessbrunch mit Unternehmen aus der Nachbarrepublik ein. Kontakte und Inspirationen für zukünftige Geschäfte in entspannter Atmosphäre verspricht der Netzwerkabend am Ende des ersten Messetages. In diesem Rahmen wird u. a. zum dritten Mal der mtex+-Innovationspreis vergeben.

Weitere Informationen zum Programm sowie zu den Messen insgesamt unter: www.mtex-lima.de

 

Foto: Pixabay
08.05.2018

IN INDONIESIEN STAGNIERT DIE NACHFRAGE NACH TEXTILMASCHINEN

  • Bekleidungsexporte stocken
  • Schuhproduktion wird wichtiger
  • Investitionen in moderne Technologie notwendig

Bonn (GTAI) - Die indonesische Textilindustrie steht in starker regionaler Konkurrenz. Seit vor rund fünf Jahren ihre Nachfrage nach Maschinen und ihre Bekleidungsexporte einen Höhepunkt erreicht hatten, stagnieren die Ausfuhren der Branche. Dennoch ist der Archipel für internationale Marktteilnehmer zumindest als Zweitstandort neben den großen Herstellerländern von Bedeutung. Inzwischen hat sich das Land zu einem wichtigen Schuhhersteller entwickelt und baut seine Produktionskapazitäten weiter aus.

  • Bekleidungsexporte stocken
  • Schuhproduktion wird wichtiger
  • Investitionen in moderne Technologie notwendig

Bonn (GTAI) - Die indonesische Textilindustrie steht in starker regionaler Konkurrenz. Seit vor rund fünf Jahren ihre Nachfrage nach Maschinen und ihre Bekleidungsexporte einen Höhepunkt erreicht hatten, stagnieren die Ausfuhren der Branche. Dennoch ist der Archipel für internationale Marktteilnehmer zumindest als Zweitstandort neben den großen Herstellerländern von Bedeutung. Inzwischen hat sich das Land zu einem wichtigen Schuhhersteller entwickelt und baut seine Produktionskapazitäten weiter aus.

Indonesien gehört zu den 15 wichtigsten Exporteuren von Bekleidung. Der Archipel hat über die vergangenen Jahrzehnte seine Produktion kontinuierlich gesteigert und damit eine wachsende Nachfrage nach Textilmaschinen geschaffen. Doch seit fünf Jahren stagniert der Markt: Die Ausfuhren liegen bei etwa 7,5 Milliarden US-Dollar (US$) pro Jahr, und die Importe von Textilmaschinen sind von jährlich 1 Milliarde US$ auf nur noch etwa 800 Millionen US$ gesunken.

Wichtigster Lieferant von Textilmaschinen ist die VR China, die ihren Importanteil in den vergangenen Jahren auf etwa 30 Prozent ausgebaut und Japan von Platz eins verdrängt hat. Die deutsche Lieferquote schwankt laut indonesischer Einfuhrstatistik um 10 Prozent.

Der indonesische Textilverband API nennt als Grund für die schwache Exportentwicklung bei Bekleidung die geringere Nachfrage vor allem aus den USA und Europa. Etwa die Hälfte der Branchenausfuhren geht nach Nordamerika. Danach folgen Japan, Deutschland, Südkorea und das Vereinigte Königreich als größte Abnehmer. Was der Verband nicht sagt: Bangladesch, Vietnam, Indien, Kambodscha und Myanmar haben ihre Bekleidungsexporte in den vergangenen fünf Jahren allesamt deutlich ausgebaut.

Indonesiens Import von Textilmaschinen *) (in Mio. US$)
2007 360,5
2008 580,9
2009 339,9
2010 641,1
2011 952,1
2012 1.021,7
2013 973,8
2014 940,2
2015 804,3
2016 822,9

*) SITC 724
Quelle: UN Comtrade

Kürzere Produktionszyklen
Indonesiens Textilunternehmen müssen daher investieren, um konkurrenzfähig zu bleiben. Denn auch wenn laut API schon mehr als die Hälfte der Mitgliedsfirmen technologisch fortgeschritten sind, so haben doch viele Marktteilnehmer einen veralteten Maschinenpark. Und gerade vor dem Hintergrund schärferer Wettbewerbsbedingungen ist dies ein entscheidender Nachteil. Denn nach Angaben des Verbandes bestehen größere Modeketten auf immer kürzere Lieferzeiten. Wo die Produzenten früher drei Monate Zeit hatten, seien es heute nur noch drei Wochen.

Auch der regionale Wettbewerb macht den Herstellern zu schaffen. Zwar hat der Archipel für eine arbeitsintensive Industrie wie die Textilbranche gute Voraussetzungen. Denn die Löhne sind - außerhalb der Ballungszentren - gering, und das Angebot an Arbeitskräften ist unerschöpflich (auch, weil viele Männer als Näher in den Fabriken arbeiten). Dennoch hat es das Land bisher nicht geschafft, eine ernsthafte Konkurrenz für die Hauptexportländer günstiger Massenware zu werden.

Indonesiens Import von Textilmaschinen nach Lieferländern *)
(in Mio. US$; Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in %)
  2014 2015 2016 Veränd.
VR China 279,4 269,2 524,7 -5,4
Taiwan 79,7 86,8 98,3 13,2
Deutschland 104,5 68,4 93,6 36,8
Japan 163,7 91,3 85,1 -6,8
Südkorea 60,5 65,8 57,0 -13,4
Indien 48,3 43,1 42,6 -1,2
Singapur 37,1 33,4 41,3 23,7
Italien 47,1 39,1 36,3 -7,2

*) SITC 724
Quelle: UN Comtrade

Denn der Archipel hat auch Standortnachteile: So liegt er weiter entfernt von den europäischen Absatzmärkten als andere Herstellerländer und hat auch eine größere Distanz zu China, das aufgrund der hohen Lohnsteigerungen seine Bekleidungsproduktion zunehmend in die direkten Nachbarländer verlegt. Außerdem lassen sich in dem durch große Rohstoffexporte vergleichsweise wohlhabenden Indonesien die Mindestlöhne von Indien, Kambodscha, Bangladesch oder Myanmar nicht unterbieten.

Asiens wichtigste Exporteure von Bekleidung 1)
(in Mrd. US$; Veränderung 2016 im Vergleich zu 2011 in %)
  2011 2016 Veränd.
VR China 153,7 158,2 2,9
Bangladesch 19,2 29,5** 53,6
Vietnam 13,1 22,9** 74,8
Indien 14,7 17,9 21,8
Indonesien 8,0 7,5 -7,1
Kambodscha 4,0 6,6** 65,0

1) SITC 84; 2) Spiegelstatistiken der Partnerländer
Quelle: UN Comtrade

Investitionen auf Vorjahresniveau
Immerhin hat es Indonesien aber geschafft, für internationale Bekleidungsunternehmen zu einem bedeutenden Zweitstandort zu werden, durch den sich die Risiken in den großen Produktionsländern abfedern lassen. Der größte Teil der Hersteller ist im bevölkerungsreichen Java angesiedelt. Für die Regierung ist eine weitere Expansion der Branche wichtig, um die Vielzahl ungelernter Kräfte in Arbeit zu bringen.

Nach letztverfügbaren Daten des Statistikamtes BPS ist die Zahl der in den rund 2.600 mittleren und größeren Unternehmen der Branche Beschäftigten von 470.000 (2008) auf 550.000 (2014) gestiegen. Hinzu kommen nochmal knapp 210.000 Arbeiter in Klein- und Kleinstfirmen (2015), die zumeist Ein- oder Zweipersonenbetriebe sind.

Die Investitionsbehörde BKPM meldet für das 1. Halbjahr 2017 für die Branche ausländische Direktinvestitionen (FDI) in Höhe von 184 Millionen US$, bei 494 Projekten. Das entspricht fast genau der Summe vom selben Zeitraum des Vorjahres. Im Gesamtjahr 2016 waren 321 Millionen US$ an FDI in den Sektor geflossen.

Schuhhersteller bauen Kapazitäten aus
Weitaus dynamischer als die Textilbranche entwickelt sich die heimische Schuhindustrie. Indonesien ist im Bereich der günstigen Massenproduktion in wenigen Jahren zum drittwichtigsten Exporteur geworden, rangiert allerdings weit hinter China und Vietnam. Immerhin wurden die entsprechenden Ausfuhren zwischen 2011 und 2016 von 3,3 Milliarden US$ kontinuierlich auf 4,6 Milliarden US$ gesteigert.

Asiens wichtigste Schuhexporteure 1)
(in Mrd. US$; Veränderung 2016 im Vergleich zu in %)
  2011 2016 Veränd.
VR China 41,7 47,2 13,1
Vietnam 6,7 13,0** 93,5
Indonesien 3,3 4,6 40,5
Indien 2,1 2,7 31,4

1) SITC 82; 2) General Statistics Office of Vietnam
Quelle: UN Comtrade

Und die Zeichen stehen weiter auf Expansion: Im Leder- und Schuhsektor gab es in den ersten sechs Monaten 2017 FDI in Höhe von 187 Millionen US$, das ist ein Drittel mehr als im gesamten Jahr 2016. Auch heimische Marktteilnehmer expandieren. So baut der indonesische Hersteller SCI gerade eine neue Produktionsstätte im zentraljavanischen Salatiga, nahe der Hafenstadt Semarang. Sie soll im Oktober fertiggestellt sein. In der ersten Phase könnten 300.000 bis 500.000 Paar Schuhe pro Jahr produziert werden, die maximale Kapazität liegt bei 1 Million Paar.

 

Quelle:

Frank Malerius, Germany Trade & Invest www.gtai.de