Textination Newsline

from to
Zurücksetzen
31 Ergebnisse
Foto: Rostyslav Savchyn, Unsplash
22.03.2022

Wieder mehr chinesische Firmenübernahmen in Europa

  • Anstieg von 132 auf 155 Transaktionen – Transaktionswert auf 12,4 Milliarden US-Dollar verachtfacht
  • Zahl der chinesischen Übernahmen in Deutschland steigt von 28 auf 35
  • Großbritannien vor Deutschland beliebtestes Investitionsziel chinesischer Unternehmen

Nach dem pandemiebedingten Einbruch bei den chinesischen Firmenübernahmen in Europa im Jahr 2020 hat sich die Zahl der Transaktionen im Jahr 2021 wieder erhöht: von 132 auf 155. Auch das Transaktionsvolumen stieg: der Wert der Beteiligungen und Übernahmen hat sich von 1,5 auf 12,4 Milliarden US-Dollar mehr als verachtfacht.

  • Anstieg von 132 auf 155 Transaktionen – Transaktionswert auf 12,4 Milliarden US-Dollar verachtfacht
  • Zahl der chinesischen Übernahmen in Deutschland steigt von 28 auf 35
  • Großbritannien vor Deutschland beliebtestes Investitionsziel chinesischer Unternehmen

Nach dem pandemiebedingten Einbruch bei den chinesischen Firmenübernahmen in Europa im Jahr 2020 hat sich die Zahl der Transaktionen im Jahr 2021 wieder erhöht: von 132 auf 155. Auch das Transaktionsvolumen stieg: der Wert der Beteiligungen und Übernahmen hat sich von 1,5 auf 12,4 Milliarden US-Dollar mehr als verachtfacht.

Auch in Deutschland traten chinesische Investoren wieder häufiger in Erscheinung: Nachdem 2020 nur 28 Transaktionen chinesischer Unternehmen gezählt worden waren, gab es 2021 immerhin 35 derartige Beteiligungen oder Übernahmen. Das Investitionsvolumen stieg von 0,4 auf 2,0 Milliarden US-Dollar. Nicht enthalten sind in dieser Summe Risikokapitalinvestitionen in deutsche Startups in Höhe von 1,9 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021, bei denen chinesische Unternehmen als Teil internationaler Investorengruppen aktiv waren.

Das sind Ergebnisse einer Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, die Investitionen chinesischer Unternehmen in Deutschland und Europa untersucht.

„Chinesische Unternehmen bleiben bei ihren Investitionen in Europa insgesamt noch zurückhaltend“, beobachtet Yi Sun, Partnerin und Leiterin der China Business Services in der Region Europe West bei EY. „Dazu trägt zum einen nach wie vor die Pandemie bei, die auch 2021 noch zu Beeinträchtigungen führte – auch wegen Eindämmungsmaßnahmen wie Reisebeschränkungen, strengen Quarantäne Regeln für Personen, die aus dem Ausland nach China reisen und Lockdowns sowohl in Europa als auch in China selbst. Die meisten chinesischen Unternehmen, die schon im Ausland Firmen übernommen haben, haben sich in den letzten Jahren eher damit beschäftigt, die Restrukturierung in Europa voranzutreiben als weiter zu expandieren – besonders in den Sektoren Automobilzulieferer und Maschinenbau.“

Ebenfalls dämpfend wirkten sich nach Suns Einschätzung die inzwischen hohen Hürden für ausländische Beteiligungen gerade in bestimmten kritischen Branchen sowie die zunehmende Konkurrenz durch kapitalstarke Finanzinvestoren aus. „Die Kaufpreise auf dem M&A-Markt sind zuletzt stark gestiegen – in einigen Fällen wollten die chinesischen Interessenten da nicht mehr mitgehen. Besonders die börsennotierten chinesischen Unternehmen fürchten, mit teuren Zukäufen den eigenen Aktienkurs unter Druck zu setzen“, so Sun. „Zudem besitzen einige der potentiellen Übernahmekandidaten Produktionsstätten oder R&D-Zentren in den USA. In solchen Fällen kann es vorkommen, dass eine Ablehnung durch das Committee on Foreign Investment in the U.S. (CFIUS) befürchtet wird – und potenzielle chinesische Bieter gar nicht erst eingeladen werden.“

Nachlassendes Interesse an Industrieunternehmen
Nach wie vor entfallen auf klassische Industrieunternehmen die meisten Deals – gerade in Deutschland: 12 der 35 Transaktionen in Deutschland und 30 der 155 Transaktionen in Europa fanden im Industrie-Sektor statt.

Allerdings ist deren Zahl rückläufig: 2020 waren europaweit noch 36 Industrietransaktionen gezählt worden. „Nach wie vor besteht bei chinesischen Investoren Interesse an europäischen Automobilzulieferern oder Maschinenbauern – allerdings inzwischen eher in den Subsektoren Elektromobilität, Autonomes Fahren und High Tech-Materialien“, sagt Sun.

Ein deutlich gestiegenes Interesse macht Yi Sun aber an anderer Stelle aus: „Chinesische Private Equity Fonds und Risikokapitalgeber werden immer aktiver. Gerade in Deutschland gab es im vergangenen Jahr einige sehr große Investitionen in Startups, an denen chinesische Investoren maßgeblich beteiligt waren. Neben deutscher Ingenieurskunst ist zunehmend ECommerce-Kompetenz gefragt.“

Auf High Tech/Softwareunternehmen entfielen im vergangenen Jahr europaweit 27 Transaktionen (Vorjahr: 20). „Wir sehen ein gestiegenes Interesse etwa an Spieleentwicklern und Softwareprogrammierern. Gerade der aktivste chinesischer Investor vergangenen Jahr, Tencent, hat sich zuletzt in diesem Segment stark engagiert“, beobachtet Sun.

Gestiegen ist auch die Zahl der Übernahmen und Beteiligungen im Bereich Gesundheit: von 16 auf 26 Transaktionen. „Der Gesundheitssektor – ob Pharma, Biotech oder Medizintechnik – wird zunehmend zu einem der wichtigsten Zielsektoren chinesischer Unternehmen, weil es in diesem Sektor einen großen Nachholbedarf in China gibt, insbesondere bei der Forschung und Entwicklung.“

Großbritannien löst Deutschland als Top-Ziel in Europa ab
Die meisten Transaktionen wurden im vergangenen Jahr in Großbritannien verzeichnet. Mit 36 Übernahmen und Beteiligungen liegt Großbritannien knapp vor Deutschland (35 Transaktionen) und deutlich vor den drittplatzierten Niederlanden (13).

Im Vorjahr war die Reihenfolge an der Spitze noch umgekehrt: 2020 lag Deutschland mit 28 Transaktionen vor Großbritannien mit 21 Deals.

„In dem Maß, wie sich das Interesse chinesischer Investoren weg von klassischen Industrieunternehmen hin zu Technologie-, Software- und Medienunternehmen entwickelt, gewinnt der Zielmarkt Großbritannien an Bedeutung“, sagt Sun. Sie ist allerdings überzeugt, dass Deutschland für chinesische Investoren ein attraktiver Markt bleibt: „Viele chinesische Unternehmen haben gute Erfahrungen mit ihren Investitionen gerade in Deutschland gemacht. Zudem gibt es inzwischen auf vielen Ebenen enge und belastbare Verbindungen zwischen China und Deutschland. Wir werden in den kommenden Monaten weitere chinesische Transaktionen in Deutschland sehen – vor allem, wenn die Auswirkungen der Pandemie auf die Wirtschaft nachlassen“, erwartet Sun.

Die europaweit größte Investition war im vergangenen Jahr der Verkauf der Haushaltsgeräte-Sparte von Philips an die Investmentfirma Hillhouse Capital mit Sitz in Hong Kong für 4,4 Milliarden US-Dollar.

Die zweitgrößte Transaktion war die Übernahme des britischen Entwicklerstudios Sumo Digital durch Tencent für 1,1 Milliarden US-Dollar, gefolgt von der Übernahme des dänischen Kühlcontainer-Herstellers Maersk Container Industry durch China International Marine Containers für ebenfalls 1,1 Milliarden US-Dollar.

Studiendesign:

  • Quellen: EY-Recherche, Thomson ONE, Merger Market, Mitteilungen der Unternehmen bzw. beteiligter Beratungsunternehmen und Anwaltskanzleien.
  • Untersucht wurden Akquisitionen und Beteiligungen, die von Unternehmen mit Hauptsitz in China und Hongkong oder deren Tochterunternehmen ausgingen.
  • Die Zielunternehmen haben ihren Sitz in Europa und sind operativ tätig.
  • Nicht berücksichtigt wurden reine Immobilientransaktionen.
  • In die Analyse wurden auch Transaktionen einbezogen, die zum Stichtag 17.02.2022 noch nicht abgeschlossen waren

Zunehmend beteiligen sich chinesische Investoren auch an Risikokapital-Finanzierungsrunden, zumeist als Teil von Investorengruppen. In diesen Fällen lässt sich häufig nicht feststellen, wie hoch der vom chinesischen Investor bereitgestellte Betrag ist. Daher werden diese Transaktionen zwar bei der Zahl der Transaktionen, nicht aber bei den Gesamtwerten berücksichtigt.

Weitere Informationen:
Ernst & Young Unternehmen China Automotive
Quelle:

Ernst & Young Global Limited (EYG)

Foto: pixabay
04.01.2022

EU Projekt: Kreislaufwirtschaft und innovatives Recycling von Textilien

Das dreijährige im Rahmen des Programms Horizon 2020 EU-finanzierte Projekt SCIRT steht für "System Circularity & Innovative Recycling of Textiles" und wird von VITO, einer unabhängigen flämischen Forschungsorganisation im Bereich Cleantech und nachhaltige Entwicklung, koordiniert.

Ziel des Projekts ist die Darstellung eines vollständigen Textil-zu-Textil-Recyclingsystems für ausrangierte Kleidung - oder Post-Consumer-Textilien - unter Einbeziehung aller Akteure der Wertschöpfungskette und mit Schwerpunkt auf dem Recycling von Naturfasern, Kunstfasern und Fasermischungen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat sich das Projekt vier Hauptziele gesetzt.

Das dreijährige im Rahmen des Programms Horizon 2020 EU-finanzierte Projekt SCIRT steht für "System Circularity & Innovative Recycling of Textiles" und wird von VITO, einer unabhängigen flämischen Forschungsorganisation im Bereich Cleantech und nachhaltige Entwicklung, koordiniert.

Ziel des Projekts ist die Darstellung eines vollständigen Textil-zu-Textil-Recyclingsystems für ausrangierte Kleidung - oder Post-Consumer-Textilien - unter Einbeziehung aller Akteure der Wertschöpfungskette und mit Schwerpunkt auf dem Recycling von Naturfasern, Kunstfasern und Fasermischungen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat sich das Projekt vier Hauptziele gesetzt.

  • Bereitstellung einer geschlossenen Recyclinglösung für Alttextilien.
  • Anregung und Förderung eines bewussten Designs und einer bewussten Produktionspraxis.
  • Schaffung neuer Geschäftsmöglichkeiten durch Förderung der textilen Wertschöpfungskette.
  • Bewusstsein für die ökologischen und sozialen Auswirkungen des Kleidungskaufs schaffen.

Das Projekt SCIRT, an dem 18 Partner aus fünf Ländern beteiligt sind, wurde Mitte 2021 virtuell gestartet, um das Problem des Abfalls und der Wiederverwertbarkeit von Kleidungsstücken anzugehen, eine der größten Herausforderungen für die Modeindustrie von heute.

Während sich Bekleidungsmarken ehrgeizige Ziele setzen und versprechen, recycelte Fasern in ihre Produkte einzubauen, stapeln sich die ausrangierten Textilien rund um den Globus in Hülle und Fülle. Obwohl es so den Anschein hat, dass Angebot und Nachfrage für diesen Teil der Kreislaufwirtschaft im Einklang stehen, werden laut einem 2017 veröffentlichten Bericht der Ellen MacArthur Foundation weniger als 1 % des Textilabfalls zu neuen Textilfasern recycelt. Dieser winzige Prozentsatz deutet auf ein größeres Problem hin: Die Verwirklichung der Kreislaufwirtschaft in der Modeindustrie ist nicht nur eine Frage von Angebot und Nachfrage, sondern der Verbindung zwischen beiden. Es mangelt an Wissen über die technologische, wirtschaftliche und ökologische Machbarkeit des Recyclings von Fasermischungen, und es besteht die Notwendigkeit, die Qualität und die Kosten von Recyclingprozessen mit den Anforderungen von Textilunternehmen und Modemarken in Einklang zu bringen.

SCIRT wird Lösungen entwickeln, um systemische Innovationen für ein stärker kreislauforientiertes Bekleidungssystem zu unterstützen und diese Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zu schließen. Um die Nachfrageseite der Gleichung anzugehen, wird SCIRT ein umfassendes Textil-zu-Textil-Recycling-System für aus-rangierte Kleidung, auch bekannt als Post-Consumer-Textilien, demonstrieren, das die Akteure der gesamten Wertschöpfungskette einbezieht und sich auf das Recycling von Natur- und Kunstfasern sowie Fasermischungen konzentriert. Mit Unterstützung von technischen Partnern und Forschungsinstituten werden die Bekleidungsmarken Decathlon, Petit Bateau, Bel & Bo, HNST und Xandres sechs verschiedene repräsentative Kleidungsstücke aus recycelten Post-Consumer-Fasern entwickeln, prototypisieren und produzieren. Dazu gehören formelle und legere Kleidung, Sportbekleidung, Unterwäsche und Uniformen. Dabei wird SCIRT den Schwerpunkt auf Qualität und Kosteneffizienz legen, um das Vertrauen des Marktes zu gewinnen und die breite Verwendung von Post-Consumer-Recyclingfasern zu fördern.

Aus einer nichttechnologischen Perspektive wird SCIRT unterstützende strategische Maßnahmen und Instrumente entwickeln, um den Übergang zu einem Kreislaufsystem für Bekleidung zu erleichtern. Dazu gehören ein Konzept für ein ökologisch moduliertes System der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) und ein True-Cost-Modell zur Quantifizierung der Kreislaufwirtschaft und zur Erhöhung der Transparenz der Wertschöpfungskette. Besondere Aufmerksamkeit wird auch der Verbraucherperspektive gewidmet. Zu diesem Zweck werden Citizen Labs, die Verbraucher an verschiedenen europäischen Standorten einbeziehen, sowie eine breitere Online-Engagement-Plattform entwickelt, um die Bevölkerung während des gesamten Projekts einzubeziehen, um so die Wahrnehmungen, Motivationen und Emotionen zu verstehen, die ihr Verhalten in Bezug auf den Kauf, die Nutzung und die Entsorgung von Textilien bestimmen.

In den nächsten drei Jahren werden die SCIRT-Projektpartner daran arbeiten, die derzeitigen technologischen, wirtschaftlichen, sozioökonomischen und regulatorischen Hindernisse für das Textilrecycling zu überwinden, um eine echte, dauerhafte Kreislaufwirtschaft für die Bekleidungsindustrie zu schaffen.

2021:
Das SCIRT-Projekt läuft an, und die Partner ermitteln den aktuellen Stand in den Bereichen Bekleidungsdesign, -produktion und -recycling, Herausforderungen und Markttrends sowie die Bedürfnisse der Interessengruppen.

2022:
Entwicklung und Erprobung eines Faser-zu-Faser-Systems zur Herstellung recycelter Garne und Fasern, die frei von schädlichen Substanzen sind.

2023:
Formelle Kleidung, Freizeitkleidung, Sportbekleidung, Unterwäsche und Uniformen werden unter Einsatz der entwickelten optimierten Garne entworfen und hergestellt.

Partners

  • Modeunternehmen: Bel&Bo, HNST, Decathlon, Xandres, Petit Bateau
  • Forschungseinrichtungen: VITO, CETI, Prospex Institute
  • Universitäten: BOKU, TU Wien, ESTIA
  • Akteure der Branche: Altex, AVS Spinning - A European Spinning Group (ESG) Company, Valvan
  • KMUs: Circular.fashion, FFact
  • Non-profit Organisationen: Flanders DC, IID-SII

 

ALTEX
ALTEX ist ein in Deutschland ansässiges Textilrecyclingunternehmen, das mit Hilfe modernster Maschinen Textilabfälle zu neuen, hochwertigen Produkten recycelt. Zu den Produkten gehören unter anderem Reißfasern, Naturfasern, Kunstfasern und Fasermischungen.

Bel & Bo
Bel&Bo ist ein belgisches Familienunternehmen mit rund 95 Einzelhandelsgeschäften in ganz Belgien. Sein Ziel ist es, farbenfrohe, modische und nachhaltig produzierte Kleidung für Männer, Frauen und Kinder zu einem erschwinglichen Preis anzubieten.

CETI
Das Europäische Zentrum für innovative Textilien (CETI) ist eine gemeinnützige Organisation, die sich der Entwicklung, Erprobung und Prototypisierung innovativer textiler Materialien und Produkte durch private und gemeinschaftliche Forschungs- und Entwicklungsprojekte widmet.

circular.fashion
circular.fashion bietet Software für Kreislauf-Design, intelligente Textilsortierung und Kreislauf-Recycling, einschließlich der Circular Design Software und der circularity.ID®, sowie Schulungen und praktische Unterstützung für Modemarken an.

Decathlon
Mit mehr als 315 Geschäften in Frankreich und 1.511 auf der ganzen Welt ist Decathlon seit 1976 ein innovatives Unternehmen, das sich zum Hauptakteur für sportliche Menschen entwickelt hat. Das Unternehmen setzt sich für die Reduzierung der Umweltauswirkungen durch eine Reihe von Maßnahmen ein.

ESG
Die European Spinning Group (ESG) ist ein Textilkonzern mit Sitz in Belgien, der eine Reihe von Garnen anbietet, die mit einer hochtechnologischen Open-End-Spinnerei für verschiedene Anwendungen hergestellt werden, z. B. für Heimtextilien, Mode und technische Textilien.

ESTIA
ESTIA ist ein französi-sches Institut, das seit 20 Jahren Aus- und Weiterbildungen im Bereich der industriellen Technologien anbietet. Seit 2017 hat ESTIA ein Programm, das sich auf neue Materialien und disruptive Prozesse in der Mode- und Textilindustrie konzentriert.

FFACT
FFact ist eine Gruppe von Unternehmensberatern, die die Umsetzung von Nachhaltigkeit aus unternehmerischer Sicht erleichtert und Fakten in nützliche Managementinformationen umsetzt. FFact hat seinen Sitz in den Niederlanden und Belgien.

Flanders DC
Die Flanders District of Creativity, eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Belgien, informiert, coacht, fördert und inspiriert kreative Unternehmer in verschiedenen Branchen, einschließlich der Modeindustrie, die ihr Unternehmen aufbauen oder erweitern möchten.

HNST
HNST ist eine belgische Circular-Denim-Marke, die gebrauchte Jeans zurückgewinnt und in der EU zu neuen Stoffen recycelt. So entstehen haltbare und zu 100 % recycelbare Jeans, die 82 % weniger Wasser verbrauchen und 76 % weniger Kohlendioxid ausstoßen als herkömmliche Jeans.

Petit Bateau
Petit Bateau ist eine französische Bekleidungsmarke, die sich auf Strickwaren spezialisiert hat. Als vertikales Unternehmen führt Petit Bateau sein eigenes Stricken, Färben, Konfektionieren und Ladenmanagement mit der Unterstützung von 3.000 Mitarbeitern durch.

Prospex Institute
Das Prospex-Institut hat sich zum Ziel gesetzt, die Beteiligung von Bürgern und Interessenvertretern an einem gesellschaftlich relevanten Entscheidungsdialog und an der Entwicklung zu fördern, indem es mit Theoretikern und Praktikern in Belgien und im Ausland zusammenarbeitet.

IID-SII
Das Institut für nachhaltige Innovation ist ein französischer gemeinnütziger Verband mit Sitz in Paris. Das IID-SII wurde von LGI, einem französischen KMU, initiiert und hat die Aufgabe, als Denkfabrik für nachhaltige Innovationen zu fungieren, um die Einführung neuer Lösungen zu unterstützen.

TU Wien
Die TU Wien ist eine offene wissenschaftliche Einrichtung, an der seit 200 Jahren unter dem Motto "Technik für Menschen" geforscht, gelehrt und gelernt wird. Einer ihrer Forschungsschwerpunkte liegt in den Bereichen Recyclingtechnologie und Faserinnovation

BOKU
Die Forschung am Institut für Umweltbiotechnologie der BOKU in Wien konzentriert sich auf die Nutzung von Enzymen als leistungsstarke Biokatalysatoren für die Verarbeitung von Biomaterialien im Rahmen von Recyclinganwendungen.

Valvan
Valvan Baling Systems verfügt über 30 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und dem Bau von maßgeschneiderten Maschinen und ist spezialisiert auf Ballenpressen und Sortieranlagen für Faserhersteller, Sammler, Sortierer und Recycler von Textilien.

VITO
VITO, eine führende unabhängige europäische Forschungs- und Technologieorganisation in den Bereichen Cleantech und nachhaltige Entwicklung, zielt darauf ab, den Übergang zu einer nachhaltigen Gesellschaft durch die Entwicklung nachhaltiger Technologien zu beschleunigen.

Xandres
Xandres ist eine Marke, die von und für Frauen inspiriert ist. Sie ist in einer hoch angesehenen Modetradition verwurzelt, von Qualität getrieben und für das Leben, das Frauen heute führen, geschaffen. Xandres bietet innovative Designs mit Rücksicht auf Luxus und Umwelt.

Foto: pixabay
24.08.2021

Luft, Wasser, Öl: Was PLA-Biokunststoff gut filtern kann - und was nicht

Luftfilter sind im Kampf gegen die Pandemie in aller Munde. Mit Filtermaterial aus Vliesstoff versperren sie virenbehafteten Aerosolen den Weg zurück in Räume. Doch wie können diese Geräte nicht nur die Gesundheit schützen, sondern auch mit möglichst umweltfreundlichem Filtermaterial betrieben werden?

Luftfilter sind im Kampf gegen die Pandemie in aller Munde. Mit Filtermaterial aus Vliesstoff versperren sie virenbehafteten Aerosolen den Weg zurück in Räume. Doch wie können diese Geräte nicht nur die Gesundheit schützen, sondern auch mit möglichst umweltfreundlichem Filtermaterial betrieben werden?

Dafür eignet sich unter klar definierten Bedingungen der Biokunststoff Polylactid (PLA), auch als Polymilchsäure bekannt. Das lässt sich aus Ergebnissen von Forschenden der Zuse-Gemeinschaft im kürzlich abgeschlossenen Forschungsprojekt „BioFilter“ ableiten. Die Schlüsselfrage für diesen und andere mögliche Anwendungsbereiche der Bio-Filter lautet: Wie wirken sich die besonderen Eigenschaften von PLA auf Filterleistung und Haltbarkeit der Filter aus? Denn gegenüber seinen fossilen Konkurrenten kann PLA in der Praxis Nachteile haben. Das Material neigt zur Sprödigkeit und es mag hohe Temperaturen jenseits von 60 Grad Celsius nicht besonders. Als biogener Stoff ist Polymilchsäure auch potenziell anfälliger für Abnutzung und organische Abbauprozesse. Das kann bei Nutzung von Filtern z.B. in Kläranlagen eine noch größere Rolle spielen als bei Luftfiltern. Industriekunden indes wollen aber naturgemäß ein beständiges, verlässliches Produkt.

Vom Monofilament zum Vliesstoff
Vor diesem Hintergrund untersuchten die Forschenden die PLA-Eigenschaften, um auf dieser Basis Vliesstoffe für Bio-Filter zu erproben. Beteiligt waren das Deutsche Textilforschungszentrum Nord-West (DTNW) und das Sächsische Textilforschungsinstitut (STFI), wo die Vliesstoffe hergestellt wurden. Verwendet wurde Granulat verschiedener marktgängiger Hersteller. Am Anfang der Untersuchungen standen jedoch nicht die Vliesstoffe, in denen die Fasern dicht aneinander in verschiedenen Schichten abgelegt sind, sondern so genannte Monofilamente, also mit Fäden vergleichbare Fasern aus PLA. An diesen Monofilamenten führten das DTNW und das STFI zunächst Tests durch, so z.B. im Klimaschrank auf Alterung und Haltbarkeit.

Wie im Bild zu sehen ist, wurden die Monofilamente bei höheren Temperaturen ab 70 Grad Celsius bereits nach zwei Wochen brüchig, worüber die DTNW-Autorinnen und -Autoren kürzlich im Journal Applied Polymer Materials berichteten. Unter Normbedingungen indes weisen die Monofilamente auch nach fast drei Jahren keine messbar verringerte Stabilität auf und auch die PLA-Vliesstoffe standen, ihren auf fossiler Basis hergestellten Pendants in Punkto Filterleistung in nichts nach. „Der Fokus für die Nutzung von PLA als Filtermaterial wird meiner Ansicht nach auf Anwendungen liegen, bei denen relativ geringe Temperaturen vorliegen, mit denen PLA sehr gut zurechtkommt.“, sagt DTNW-Wissenschaftlerin Christina Schippers.

Neben Temperatur und Luftfeuchtigkeit weitere Faktoren beachten
Für die Forschenden ging es in dem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt allerdings nicht nur um die Eignung von Polylactid für Luftfilter, sondern auch um andere Umgebungen, z.B. für das Filtern von Wasser. Zudem ergaben die Untersuchungen, dass es bei der Bewertung der Filtermedien aus biobasierten und bio-abbaubaren Vliesstoffen neben der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit weitere Einflussfaktoren wie mechanische Belastungen durch Luftströme zu beachten gilt. „Der innovative Kern des Projekts bestand darin, die Möglichkeiten und Einsatzgrenzen von PLA-Vliesstoffen als Filtermedien mit ausreichenden mechanischen Eigenschaften und Langzeitstabilität zu bewerten“, sagt Projektleiterin Dr. Larisa Tsarkova. Wie ihre Kollegen vom STFI, so ist das DTNW engagiert im Cluster Bioökonomie der Zuse-Gemeinschaft, in dem die Forschenden der gemeinnützigen Institute unter dem Leitsatz „Forschen mit der Natur“ kooperieren. „Für uns ist die Bioökonomie ein branchenübergreifendes Top-Thema, das zahlreiche Institute der Zuse-Gemeinschaft verbindet und durch Kooperationen wie beim ‚Bio-Filter‘ gelebt wird“, erklärt die künftige STFI-Geschäftsführerin Dr. Heike Illing-Günther.

Kooperation im Cluster Bioökonomie
Mit den erzielten Ergebnissen aus dem Projekt „Bio-Filter“ wollen das DTNW und das STFI nun weiterarbeiten, um künftig Ableitungen für klar beschriebene Einsatzgebiete der PLA-Vliesstoff-Filter treffen zu können. Diese möglichen Einsatzfelder reichen weit über Raumluftfilter und damit über die Pandemie hinaus. So ist die wasserabweisende Eigenschaft von PLA potenziell interessant für Filter in Großküchen zur Wasser-Öl-Filtration oder auch in der Industrie bei Motorenölen.

Die Forschung ist auch deshalb so wichtig, weil PLA in einzelnen verbrauchernahen Segmenten - Stichwort Tragebeutel - schon recht gut eingeführt ist. Traditionell nutzte man Milchsäure zur Haltbarmachung von Lebensmitteln, so bei Sauerkraut. Heute gewinnt man PLA über eine mehrstufige Synthese aus Zucker, der zu Milchsäure fermentiert und diese zu PLA polymerisiert, wie Kunststoffe.de erklärt. PLA gehört zu den bekanntesten Biokunststoffen, ist jedoch aufgrund der starken Nachfrage in den vergangenen Jahren nicht immer gut verfügbar gewesen. Das in den Niederlanden ansässige Unternehmen Total Corbion hat angekündigt, bis 2024 im französischen Grandpuits eine PLA-Anlage mit einer Jahreskapazität von 100.000 t in Betrieb zu nehmen. Es wäre die größte Anlage dieser Art in Europa, bisher ist Asien führend.

Quelle:

Deutsche Industrieforschungsgemeinschaft Konrad Zuse e.V.

Trendcouncil Heimtextil © Messe Frankfurt Exhibition GmbH / Pietro Sutera
24.09.2019

“WHERE I BELONG“: HEIMTEXTIL STELLT DIE DESIGNTRENDS FÜR 20/21 VOR

Mit „WHERE I BELONG“ gibt die Heimtextil das Motto für die neue Trendsaison 20/21 vor. Zur offiziellen Heimtextil Trend Preview am 11. September 2019 stellte Anne Marie Commandeur vom Stijlinstituut Amsterdam die neuen Design-Themen vor. Die Präsentation im Vorfeld der Heimtextil (7. bis 10. Januar 2020) fand im Textillabor des Textilmuseums in Tilburg/Niederlande statt und wurde per Live-Stream online übertragen.

Mit „WHERE I BELONG“ gibt die Heimtextil das Motto für die neue Trendsaison 20/21 vor. Zur offiziellen Heimtextil Trend Preview am 11. September 2019 stellte Anne Marie Commandeur vom Stijlinstituut Amsterdam die neuen Design-Themen vor. Die Präsentation im Vorfeld der Heimtextil (7. bis 10. Januar 2020) fand im Textillabor des Textilmuseums in Tilburg/Niederlande statt und wurde per Live-Stream online übertragen.

Das Stijlinstituut Amsterdam bildet zusammen mit dem Londoner Studio FranklinTill und der dänischen Agentur SPOTT Trends & Business den „Trend Council“ der Heimtextil. In einem gemeinsamen Workshop haben die Trendforscher eine globale Marktprognose in Sachen Interior Design 20/21 erarbeitet und gaben nun einen Ausblick auf die kommenden Lifestyle-, Material-, Farb- und Design-Trends. Anne Marie Commandeur stellte zudem das neue, vom Stijlinstituut Amsterdam gestaltete Heimtextil Trendbuch vor und gab einen Einblick in den „Trend Space“ auf der internationalen Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien.

Identität ist das allgegenwärtige Thema bei der diesjährigen Trendprognose. Die Trendforscher beschäftigten sich dabei mit Gender und kultureller Vielfalt, mit Toleranz und Neugierde. Der Prozess der Selbstfindung scheint heute komplexer denn je. Identitäten werden durch Erfahrungen gestiftet, die auf einer Vielfalt an Ebenen stattfinden. Lokal, national, global und sowohl online als auch offline. Identität ist vielschichtig.


Ein Raum für das facettenreiche Selbst
Als übergeordnetes Thema behandelt „WHERE I BELONG“ die vielschichtigen Identitäten und präsentiert hierzu fünf Trendwelten: „Maximum Glam“ verbindet Glamour mit der Faszination Technik, „Pure Spiritual“ vereint Natur und Mystik, „Active Urban“ zeigt zweckmäßige, anpassungsfähige Lösungen, „Heritage Lux“ zelebriert Geschichte und Tradition und „Multi-Local“ beleuchtet den globalen Einfluss regionaler Kulturen.

Das Leitthema „WHERE I BELONG“ lässt erkennen, dass es nicht das eine, passende Konzept für alle geben kann. Um die verschiedenen Schichten unserer Identitäten auf informative und inspirierende Weise für jeden Einzelnen zu entschlüsseln und offen zu legen, hat das Stijlinstituut Amsterdam vier Designstudios und zwei Fotografen eingeladen, die die Aufgabe hatten, den Kern eines bestimmten Themas einzufangen. Dabei wurde den Kreativen jeweils das Thema zugewiesen, das ihrer Philosophie, Praxis und Herangehensweise am ehesten entsprach, um jeder Designstory eine persönliche und authentische Note zu verleihen.

Mit fünf Erlebniswelten – gestaltet mit Produkten der Aussteller – werden im „Trend Space“ in der Halle 3.0 auch 2D-Visualisierungen aus dem Trendbuch als 3D-Räume realisiert. Konzeptionelle Installationen beziehen die Besucher aktiv mit ein und regen zum Erfahrungsaustausch an. Sie schaffen dynamische Rahmenbedingungen für Performances und Interaktion. Die Kulissen können seltsam, wunderschön und manchmal befremdlich sein: Es liegt an den Besuchern zu definieren, wohin sie und ihre Zielgruppe gehören.

Future Materials Library
Ein Highlight des Heimtextil Trend Space 2020 wird die durch FranklinTill kuratierte „Future Materials Library“ sein, in der neue nachhaltige Materialinnovationen für die Heimtextilindustrie präsentiert werden. Die Exponate der Library, die einen Fokus auf Materialzusammensetzung und Fertigungsinnovation legen, sind eine Inspiration für Besucher und Aussteller zugleich und ergänzen die kuratierte Ausstellung um ästhetisches Design und Farbtrends. Jedes der vorgestellten Exponate enthält Informationen über die Rohstoffherkunft, den Herstellungsprozess und die potenzielle Lebensdauer des Materials.

Material Manifesto
In Zusammenarbeit mit dem „Trend Council“ hat die Heimtextil ein „Material Manifesto“ erarbeitet, das zeigt, wie die während der Veranstaltung genutzten Ressourcen verwaltet werden und wie vermieden werden kann, dass neue Materialien nach Messeschluss weggeworfen werden. Durch eine intelligente Materialauswahl wird das Stijlinstituut Amsterdam den Materialbedarf reduzieren und ein immersives Forum mit minimalem ökologischem Fußabdruck schaffen.

Auf rund 2.000 Quadratmetern schaffen die Designer ein Forum, das vor allem aus Textilien und Materialien besteht, die nach der Veranstaltung wiederverwendet werden können. Um dem Nutzungskreislauf zu entsprechen, werden diese wiederverwendbaren Textilien mit Bauteilen aus den Lagern der Messe Frankfurt sowie mit Miet- und Leihmaterial kombiniert. Die daraus entstehenden Installationen gehen über rein dekorative Kulissen hinaus: Sie erzählen unverwechselbare Geschichten, die den diesjährigen Trends entsprechen und der Nachhaltigkeitsverpflichtung der Heimtextil gerecht werden.

MAXIMUM GLAM
Genussmenschen lieben den Wechsel zwischen theatralischen Einflüssen und bezaubernder Showtime-Ästhetik und gestalten so eine fantastische Verbindung zwischen handgefertigten und digital gerenderten Designs. Die verwendeten Textilien zeigen eine "Mehr-ist mehr"- Haltung durch ein Mash-Up aus Glam, Farbverläufen und Spektren, Kunstpelz, Flor und Fransen, Jacquardgeweben und fantastievollen Prints. Die Grelle, kitschige Farbpalette wird durch elektrischen Glanz, synthetischen Schimmer, digitalen Glitch und kunstvolle Unschärfe überdreht glamourös dargestellt.

PURE SPIRITUAL
Idealisten streben nach Perfektion und Reinheit und stellen das Gleichgewicht wieder her, indem sie sich mit dem Über-Natürlichen verbinden. Sie setzen auf Technologie und wechseln zwischen Realismus und Mystik, um ihren ganz persönlichen Hafen zu finden. Um eine erneute Verbindung zur Natur zu erschaffen, werden organische Stoffe, Rohstoffe und einfache Textilien ausgewählt, die die Spuren, organischen Strukturen und Unregelmäßigkeiten der Natur zeigen. Die Farbtöne dieses Trendthemas entstammen der Erde und wurden vom Menschen kultiviert. Die reine, elementare Palette zeugt von ihrem „irdischen“ Ursprung.

ACTIVE URBAN
Städter stellen sich den Herausforderungen einer schnelllebigen, sich ändernden, vom Menschen geschaffenen Umgebung und suchen nach nützlichen, anpassbaren Lösungen. Sie schätzen technologische Leistungsfähigkeit und nutzen gleichzeitig verfügbare und erneuerbare Ressourcen. Funktionalität hat Vorrang, auch wenn Design und Leistung so wichtig sind wie eh und je. Hybridtextilien für den Heim- und Sportbereich zeigen glatte Oberflächen und einen ansprechenden Mix aus grafischen Texturen. Die Palette reicht von Uniformblau über Asphaltgrau bis hin zu Raupengelb.

HERITAGE LUX
Freunde von Kulturgütern schätzen die Sinnlichkeit. Sie lieben aber auch das Unheimliche, das Spiel zwischen Licht und Dunkelheit. So erfahren sie ein ganz neues Eintauchen. Es ist die Liebe zu Luxus und Pracht, Dekoration und Verschönerung, die sich in ihrem Empfinden widerspiegelt. Sie finden Schönheit in der Geschichte und der Natur, durch ornamentale Muster und faszinierende Oberflächenveredelung. Ihr Interesse an früheren Epochen führt zu einer Farbpalette aus sattem, enigmatischem Blutrot, dunklem Rost, sinnlichem Saphir und schillerndem Perlmutt.

MULTI-LOCAL
Hyperlokale sind in der Welt zu Hause und stellen Inklusivität über Aneignung. Sie schätzen traditionelle Handwerkskunst und geben dem Austausch, der kreativen Integrität und diversen Identitäten weltweit einen neuen Stellenwert. Lokaler Style trifft auf globale Einflüsse. Eine Hommage an handgefertigte und dekorative Muster – von tribal und folkloristisch bis hin zu geometrisch und abstrakt. Textile Farben werden in einen größeren kulturellen Zusammenhang von lokalen Gemeinschaften, kulturellem Erbe und privater Identität gestellt.

Bild von Michael de Groot auf Pixabay
13.08.2019

MESSEMARKT NIEDERLANDE

  • EXPORTNATION MIT GROßEM FACHMESSEPORTFOLIO

Die Wirtschaft floriert und Konjunkturprognosen steigen: Die Niederlande zählen zu den fünf größten Exportnationen weltweit. Motor der niederländischen Wirtschaft und zugleich kulturelles Zentrum ist die Region Randstad, die die Großstädte Amsterdam, Rotterdam, Den Haag und Utrecht zusammenfasst. Hier liegen auch - abgesehen vom Regierungssitz Den Haag - die wichtigsten Messeplätze des Landes.

  • EXPORTNATION MIT GROßEM FACHMESSEPORTFOLIO

Die Wirtschaft floriert und Konjunkturprognosen steigen: Die Niederlande zählen zu den fünf größten Exportnationen weltweit. Motor der niederländischen Wirtschaft und zugleich kulturelles Zentrum ist die Region Randstad, die die Großstädte Amsterdam, Rotterdam, Den Haag und Utrecht zusammenfasst. Hier liegen auch - abgesehen vom Regierungssitz Den Haag - die wichtigsten Messeplätze des Landes.

International von Bedeutung ist in erster Linie der Messeplatz Amsterdam, der von der umsatzstärksten niederländischen Messegesellschaft RAI Amsterdam betrieben wird. Zu den besucherstärksten und international ausgerichteten Fachmessen zählen die ISE - Integrated Systems Europe, IBC - International Broadcasting Convention und die Modefabriek. Aufgrund der Nähe des Marktes können aber auch nationale und regionale Messen für deutsche Unternehmen von Interesse sein.
 
Wirtschaft
Die niederländische Wirtschaft blüht auf, vor allem aufgrund des privaten Konsums und der Investitionstätigkeit der Unternehmen. Die niederländische Wirtschaft soll 2018 um voraussichtlich 3% und 2019 um 2,6% wachsen, wie Germany Trade & Invest mitteilt. Zum niederländischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) tragen zu 55% Dienstleistungen, zu 12% die Industrieproduktion und zu 4% die Bauwirtschaft bei.

Die Niederlande gehören zu den fünf größten Exportnationen weltweit. Sie sind besonders stark vom Welthandel abhängig, denn rund 45% der Ausfuhren sind Reexporte. 75% des Exports der Niederlande gehen in die EU, davon 25% nach Deutschland. Deutschland ist damit der wichtigste Außenhandelspartner der Niederlande. Bei den Importen hat mittlerweile China Platz eins eingenommen, gefolgt von Deutschland, Belgien, den USA und Großbritannien. Aus deutscher Sicht waren die Niederlande mit einem Handelsvolumen von 167,3 Mrd. Euro 2017 der zweitwichtigste Handelspartner Deutschlands (nach China).
 
Im deutsch-niederländischen Handel spielen insbesondere die deutschen Ausfuhren an Arzneimitteln, Nahrungsmitteln, Maschinen sowie KFZ und –teilen eine Rolle. Nach Deutschland eingeführt werden u.a. Nahrungsmittel, Arzneimittel, Petrochemie, Gas und Elektronik.

Die vier im Westen des Landes gelegenen Großstädte Amsterdam, Rotterdam, Den Haag und Utrecht werden unter der Bezeichnung Randstad zusammengefasst. Diese Region ist der Motor der niederländischen Wirtschaft und zugleich das kulturelle Zentrum des Landes. In der Randstad leben 42% der Gesamtbevölkerung. Die Hälfte aller Arbeitsplätze befindet sich dort. Folglich wird in der Randstad die Hälfte des BIP erwirtschaftet.

Wirtschaftsdaten 2017/2018 (Schätzungen/Prognosen)
BIP 733,1 Mrd. EUR
Einwohner  17,1 Mio. EUR
Exporte nach Deutschland 91,3 Mrd. EUR
Importe aus Deutschland 85,8 Mrd. EUR

  Quelle: AHK, Auswärtiges Amt, GTAI
    
Messewirtschaft
Im Jahr 2017 wurden in den Niederlanden 180 Fachmessen veranstaltet. Wie auch im Vorjahr waren diese Messen zu 68% national ausgerichtet, internationale Reichweite hatten 21 Fachmessen (12%). Damit fanden weniger internationale Fachmessen statt als im Vorjahr (26), aber vier mehr als 2015 (19), das aufgrund vieler Messen mit Zweijahresturnus das aussagekräftigere Vergleichsjahr ist. An den 180 Fachmessen 2017 nahmen 45.144 Aussteller und 1,7 Mio. Fachbesucher teil. Die 21 internationalen Messen darunter verzeichneten 9.527 Aussteller und 310.065 Besucher.

Zwischen 2010 und 2014 fanden deutlich mehr Messen statt als 2017, rund 230 Fachmessen pro Jahr. Der Rückgang betrifft in erster Linie die nationalen Fachmessen und ist auf Kooperationen von Veranstaltern und das Zusammenführen von Messen zurückzuführen. Die durchschnittliche Aussteller- und Besucherzahl lag 2017 deutlich höher als noch 2014. Die Anzahl der Fachmessen mit internationaler Ausrichtung hat sich dagegen nur unwesentlich verändert.

In den Niederlanden haben im Jahr 2017 insgesamt 539 Fach- und Publikumsmessen stattgefunden. 6,3 Mio. Besucher trafen auf das Waren- und Dienstleistungsangebot von 101.780 Ausstellern. Diese Zahlen gab der niederländische Branchenverband Centrum voor Live Communication (CLC-VECTA) bekannt.
 

  2017 2016 2015 2014
Fach- und Publikumsmessen 539 608  562 579
davon Fachmessen 180 214 207 231
- davon international 21 26 19 28
Publikumsmessen 359 394 355 348

Quelle: Jaarcijfers Beurzen 2017, CLC-VECTA

Messeorganisationen
Vertreten wird die Messewirtschaft in den Niederlanden vom Verband CLC-VECTA. Dies ist der Branchenverband für Unternehmen und Fachleute, die Messen, Kongresse und Events organisieren, beherbergen und Dienstleistungen anbieten. Das Netzwerk umfasst rund 200 Mitglieder. CLC-VECTA veröffentlicht jährlich Gesamtzahlen zum niederländischen Messemarkt und informiert über Ereignisse der Branche.
Im kleineren NVBO (Nederlandse Veriniging van Beursorganisatoren) mit 18 Mitgliedern sind überwiegend kleinere niederländische Messeveranstalter zumeist ohne eigenes Messegelände organisiert.

Für ihre Außenhandelsaktivitäten suchen niederländische Unternehmen nach internationalen Plattformen im Ausland, insbesondere in Deutschland. Im Jahr 2017 stellten 5.576 Firmen aus den Niederlanden auf 148 Messen in Deutschland aus. Das entspricht 59% der Unternehmen, die auf den internationalen Messen in den Niederlanden vertreten waren.

Die AUMA-Messedatenbank listet jährlich zwischen 85 und 90 Messen in den Niederlanden. Nur zu einzelnen Messen liegen geprüfte Kennzahlen vor. Aufgrund der Nähe des Marktes können auch nationale und regionale Messen für deutsche Unternehmen interessant sein.

Der niederländische Branchenverband CLC-VECTA gibt die Anzahl der Messeveranstalter mit 270 im Jahr 2017 an. Von ihnen organisierten 95 Veranstalter 180 Fachmessen. Die meisten Messen werden von Easyfairs, Jaarbeurs Utrecht und RAI Amsterdam veranstaltet.

Messen und Veranstalter
Von den 25 besucherstärksten Fachmessen 2017 sind sechs international ausgerichtet:

Messetitel Stadt Veranstalter Besucherzahl Ausstellerzahl
ISE - Integrated Systems Europe Amsterdam Integrated Systems Europe 73.413 1.192
IBC - International Broadcasting Convention Amsterdam International Broadcast Convention 57.669 1.076
Modefabriek Amsterdam Modefabriek BV 38.000 600
Europort Rotterdam Rotterdam Ahoy 26.733 1.100
METSTRADE - Marine Equipment Trade Show Amsterdam RAI Amsterdam 24.865 1.552
Aquatech Amsterdam Amsterdam RAI Amsterdam 20.490 909

Kontakte

Deutsch-Niederländische Industrie- und Handelskammer
Webseite: https://www.dnhk.org/

Deutsche Botschaft Den Haag
Webseite: https://niederlande.diplo.de/nl-de/vertretungen/botschaft

Deutsches Generalkonsulat Amsterdam
Webseite: https://niederlande.diplo.de/nl-de/service/generalkonsulat1

Germany Trade & Invest (GTAI)
E-Mail: info@gtai.de
Webseite: http://www.gtai.de

AUMA
Heike Schöttle
Referentin Globale Märkte
Regionen: Westeuropa, Naher Osten/Nordafrika, Südasien
Tel.: +49 30 24000-126
Fax: +49 30 24000-320
E-Mail: h.schoettle@auma.de

Weitere Informationen:
export niederlande Messe messewirtschaft
Quelle:

AUMA Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V.

Kind + Jugend 2019 © Koelnmesse GmbH, Kind + Jugend
23.07.2019

KIND + JUGEND 2019: WIEDER RUND 1.200 ANBIETERN AUS ÜBER 50 LÄNDERN

  • Erstmals mit Start-up Area
  • Über 200 Anmeldungen zum Innovation Award
  • Neue Konzeption für The Connected Kidsroom
  • Kids Design Award
  • Design Parc
  • Trendforum mit konzentrierten Fachvorträgen

 
Die Kind + Jugend in Köln: Sie ist nicht nur die wichtigste und internationalste Business- und Kommunikationsplattform der Baby- und Kleinkindausstattungsbranche, sie ist sicherlich auch die weltweit inspirierendste und fröhlichste Veranstaltung zu diesem Thema. Zur kommenden Messe vom 19. bis 22. September 2019 präsentieren erneut rund 1.200 Anbieter aus über 50 Ländern einen nahezu kompletten Überblick über die neuesten Trends und Produkte für die ersten Baby- und Kleinkindjahre.

  • Erstmals mit Start-up Area
  • Über 200 Anmeldungen zum Innovation Award
  • Neue Konzeption für The Connected Kidsroom
  • Kids Design Award
  • Design Parc
  • Trendforum mit konzentrierten Fachvorträgen

 
Die Kind + Jugend in Köln: Sie ist nicht nur die wichtigste und internationalste Business- und Kommunikationsplattform der Baby- und Kleinkindausstattungsbranche, sie ist sicherlich auch die weltweit inspirierendste und fröhlichste Veranstaltung zu diesem Thema. Zur kommenden Messe vom 19. bis 22. September 2019 präsentieren erneut rund 1.200 Anbieter aus über 50 Ländern einen nahezu kompletten Überblick über die neuesten Trends und Produkte für die ersten Baby- und Kleinkindjahre.

Die Aussteller blättern wie gewohnt die große Bandbreite der Themenwelten auf. Dazu gehören die Bereiche Kinderwagen, Kindersitze, Kindermöbel, textile und Pflege-Ausstattungen, Hygieneartikel, Sicherheits- und vernetzte Elektronik sowie Lernspielzeug und Spielwaren. Markenzeichen der Unternehmen und damit auch der Messe ist der hohe Qualitätsanspruch der gezeigten Produkte und Konzepte sowie die Fülle an Innovationen.

Als kontinuierlich wachsender Trend erweist sich zudem das Thema Nachhaltigkeit. Dazu bietet die Kind + Jugend den Herstellern von Textilien in diesem Jahr erstmals einen besonderen Listing-Service an. Eine zentrale Rolle für die Darstellung und Vermittlung von Trends nimmt das Eventprogramm auf der Kind + Jugend ein mit Preisverleihungen, Sonderschauen und Impulsvorträgen zu den wichtigsten Themen.
 
Zu den auf der Kind + Jugend 2019 ausstellenden Key Player gehören u. a. ABC Design, Angelcare, Artsana/Chicco, Babybjörn, Babymoov, bibi/Lamprecht, Bébécar, Brevi, Britax Römer, Cam il mondo, Cybex, Delta Children, Diono, Dorel, Doudou et Compagnie, Ergobaby, Easywalker, Foppapedretti, Geuther, Haba, Hartan, Hauck, HTS Besafe, iCandy, Infantino, Jané/Concord, Joie/Nuna, Joolz, Julius Zöllner, Kaloo/Juratoys, Lässig, Leander, Mayborn/tommee-tippee, Melissa&Doug, Micuna, Munchkin, Mutsy, Nattou, Newell, Nuby, Odenwälder, Paidi, Peg Perego, Pinolino, reer, Roba Baumann, rotho, Schardt, Sauthon, Sterntaler, Thule, Tobi, Uppababy und Vulli. Als Neuaussteller bzw. Rückkehrer sind 2019 u.a. wieder Bugaboo, Mattel und Silver Cross dabei. Zu den neuen Unternehmen auf der Kind + Jugend 2019 zählen u. a. APOLO Baby aus Japan, Felice aus Italien oder Warmbebe aus Frankreich.

Erneut ist der Auslandsanteil auf Seiten der Aussteller beachtlich. Etwa 85 Prozent der Aussteller kommen aus dem Ausland, bei einer insgesamt starken Beteiligung der deutschen Hersteller. Besonders stark sind Aussteller aus Großbritannien, den Niederlanden, den USA, Frankreich, Spanien und Polen vertreten. Mit großen Beteiligungen sind auch Belgien und Dänemark vor Ort. Auch asiatische Anbieter haben ihren festen Platz auf der Messe, China, Hongkong, Taiwan und Korea sind hier zu nennen. Darüber hinaus stellen regelmäßig rund 20 Unternehmen aus Australien aus.

Der Auslandsanteil auf Besucherseite ist mit 75 Prozent ebenfalls sehr hoch und darüber hinaus weltumspannend. 2018 kamen die Fachbesucher aus 125 Ländern zur Kind + Jugend nach Köln. Neben Deutschland sind auch hier die Länder Europas führend. Asiatische, osteuropäische und nordamerikanische Einkäufer waren ebenfalls auf der Messe stark vertreten. Die Besucher kommen aus allen Sparten des Handels: vom spezialisierten Fach- und Großhandel bis zu Warenhäusern und Drogeriemärkten sowie den verschiedenen Online-Handel-Kanälen.

Die Kind + Jugend belegt wieder alle Ebenen der Hallen 10 und 11 sowie die Halle 4.1 und damit eine Bruttoausstellungsfläche von 110.000 m². Die klare Hallenstruktur mit zwei Eingängen erleichtert Besuchern die Orientierung und clustert das Messeangebote in deutliche definierte Themenbereiche. Akzente im Messegeschehen setzen bekannte und neue Sonderschauen sowie die viel beachteten Preisverleihungen und Trendforum mit Expertenvorträgen.
 
Zum ersten Mal: Start-up Area auf der Kind + Jugend
Zum ersten Mal bietet die Kind + Jugend jungen internationalen Unternehmen die Möglichkeit, sich zu günstigen Konditionen im Rahmen einer Start-up Area zu präsentieren. 16 Anbieter aus sechs Ländern nutzen die Möglichkeit, auf der weltweit führenden Messe für die Baby- und Kleinkindausstattungsbranche auszustellen. Die 16 Start-ups kommen aus Australien, Deutschland, Frankreich, Italien, Japan sowie den Niederlanden. Ihre Produkte passen ausgezeichnet in die Themenwelten der Kind + Jugend und reichen von einem nachhaltigen Windelsystem über digitale Messgeräte für die Kinderpflege bis zu exklusiven Accessoires für Mutter und Kinder sowie Kindermöbel zum Lernen und Spielen. (Halle 11.1, B50 – C59)

Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein liegen im Trend, erstmals gemeinsame Aktion mit BTE
Gemeinsam mit dem BTE – Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels e.V., der Mitglied im Bündnis für nachhaltige Textilien ist, werden Aussteller gesondert gelistet, die die nachhaltige Erzeugung ihrer ausgestellten Textilien anhand anerkannter Prüfsiegel und/oder sonstiger Nachweise belegen können. Zu den anerkannten Siegeln gehören z.B. GOTS, Oekotex, bluesign oder Made in Green. Der BTE übernimmt die formale Prüfung der Einreichungen. Die Liste der Hersteller, die auf der Messe nachhaltige Textilien zeigen, wird auf der Website der Kind + Jugend abrufbar sein, sodass Messebesucher mit diesem Interessenschwerpunkt ihren Rundgang entsprechend planen können.

The Connected Kidsroom
Seit 2017 lenkt die Sonderschau The Connected Kidsroom die Aufmerksamkeit auf digitale und smarte Produkte bzw. Konzepte für die Ausstattung von Baby- und Kinderzimmern. Mit einer neuen Konzeption wird das Thema auch in diesem Jahr besonders beleuchtet. Anschaulich in ein vollständiges Kinderzimmer mit Möbeln, Türen und Fenstern integriert, zeigt die Sonderschau verschiedene Produkte, die technische Funktionen steuern, Werte wie Temperatur oder Herzschlag des Kindes messen, die klimatischen Raumbedingungen regeln, Bewegungen erfassen und vieles mehr. Alle Produkte sind bereits im Handel erhältlich. Um die Funktionsweisen den Messebesuchern noch anschaulicher darstellen zu können, ist ein Experte vor Ort, der die Anwendungen demonstriert, erläutert und Fragen dazu beantwortet. (Halle 11.2, E21)

Innovation Award
Über 200 Bewerbungen für den Kind + Jugend Innovation Award liegen in diesem Jahr der Jury aus Fachjournalisten und Gesundheitsexperten zur Bewertung vor, ein neuer Rekord. Die Jury nominiert nach intensiver Beratung eine Auswahl von Produkten für eine Sonderschau, die regelmäßig auf der Kind + Jugend zu den Publikumsmagneten zählt. Am ersten Messetag werden dann die Innovation Awards in acht Kategorien an acht Gewinner vergeben. Der Preis ist branchenweit die wichtigste Anerkennung für Innovationen im Baby- und Kleinkindsektor und findet darüber hinaus auch außerhalb der Branche viel Beachtung.

Kids Design Award
Der Kids Design Award fördert Produkte und Konzepte, die sich durch ihr besonderes Design abheben, allerdings noch nicht im Handel erhältlich sind. Die zehn besten Entwürfe des Wettbewerbs, den die Kind + Jugend im Vorfeld der Messe besonders auch mit Blick auf junge Designer ausschreibt, werden auf einer attraktiven Sonderfläche gezeigt. Der Gewinner des Kids Design Awards wird ebenfalls am ersten Messetag gekürt (Halle 11.1, D40/E49)

Design Parc
Design hat einen hohen Stellenwert auf der Kind + Jugend. Marktreife internationale Designprodukte haben daher ihren Auftritt in der Sonderschau des Design Parcs, die ausgewählte Produkte und Möbel zeigt – von Kinderbetten bis zu Spielzeugküchen und kindgerechtem Geschirr. (Halle 11.1, C40 - D59)

Trendforum
In Halle 11.1 ist auch in diesem Jahr wieder die Bühne des Trendforums zu finden. Hier werden nicht nur am ersten Messetag die Innovation Awards und der Kids Design Award verliehen, sondern an den ersten drei Messetagen erwartet alle Interessierten ein fachlich hochkarätiges Vortragsprogramm. So werden die Trendforscher von GfK, Trendbible und von The Insights People erneut Marktdaten sowie Trends und Tendenzen aus globaler Perspektive präsentieren. Auch der Bundesverband Deutscher Kinderausstattungs-Hersteller e. V. (BDKH) beteiligt sich wieder, dieses Mal mit dem Schwerpunkt Autokindersitz. (Halle 11.1, E50/F59).

Fotos: (c) ITMA
25.06.2019

INTERNATIONALERE ITMA 2019 STELLT MIT GRÖßTER AUSSTELLERZAHL NEUEN REKORD AUF

Seit seiner Einführung im Jahr 1951 genießt die ITMA als weltweit größte Ausstellung für Textil- und Bekleidungstechnologie in der Branche große Anerkennung. Die diesjährige Ausgabe in Barcelona festigt ihren Ruf mit der größten Zahl von Ausstellern in ihrer Geschichte. Die Rekordzahl von 1.717 Ausstellern aus 45 Ländern hat einen neuen Meilenstein gesetzt.

Auf der Pressekonferenz am Eröffnungstag der 18. Ausgabe der Ausstellung sagte Fritz P. Mayer, Präsident des Europäischen Ausschusses der Textilmaschinenhersteller (CEMATEX): „Die Weltwirtschaft steht immer noch vor Herausforderungen, die durch gespannte Beziehungen und Störungen im Handel hervorgehoben werden. Allerdings hat sich die Textilindustrie als älteste verarbeitende Industrie der Welt im Laufe der Jahre als robust erwiesen.

Seit seiner Einführung im Jahr 1951 genießt die ITMA als weltweit größte Ausstellung für Textil- und Bekleidungstechnologie in der Branche große Anerkennung. Die diesjährige Ausgabe in Barcelona festigt ihren Ruf mit der größten Zahl von Ausstellern in ihrer Geschichte. Die Rekordzahl von 1.717 Ausstellern aus 45 Ländern hat einen neuen Meilenstein gesetzt.

Auf der Pressekonferenz am Eröffnungstag der 18. Ausgabe der Ausstellung sagte Fritz P. Mayer, Präsident des Europäischen Ausschusses der Textilmaschinenhersteller (CEMATEX): „Die Weltwirtschaft steht immer noch vor Herausforderungen, die durch gespannte Beziehungen und Störungen im Handel hervorgehoben werden. Allerdings hat sich die Textilindustrie als älteste verarbeitende Industrie der Welt im Laufe der Jahre als robust erwiesen.

„Dies ist entspricht auch der Haltung unserer Aussteller, die ständig neue Technologien und Lösungen entwickeln und einführen. Wir freuen uns, dass die ITMA den Textilmaschinenherstellern eine seriöse Plattform für die Vermarktung ihrer Innovationen bietet. Dadurch konnten wir die höchste Ausstellerzahl in der Geschichte der ITMA verzeichnen.“
 
Die Exponate werden auf einer Nettoausstellungsfläche von 114.500 Quadratmetern präsentiert, eine Steigerung von 9 Prozent gegenüber der vorherigen Ausgabe im Jahr 2015. Die Ausstellung belegt alle neun Hallen der Gran Via, einschließlich der Fläche im Verbindungsbereich „Under the Linkway“ Um mehr Unternehmen die Teilnahme zu ermöglichen, wurde vielen Ausstellern weniger Standfläche zugeteilt als ursprünglich beantragt.

Charles Beauduin, Vorsitzender von ITMA Services, dem Veranstalter der ITMA 2019, schwärmte: „Die Ausstellung wäre größer gewesen, wenn wir Bewerber aus Platzgründen nicht hätten abweisen müssen. Eine Warteliste von rund 250 Bewerbern, die rund 8.200 Quadratmeter gebucht hatten, konnten wir leider nicht berücksichtigen.“ Er fügte hinzu: „Die ITMA hat sich darüber hinaus zu einer internationaleren Messe mit einer großen Vielfalt an Technologieangeboten aus Ost und West entwickelt. Fast die Hälfte der Aussteller stammt aus Nicht-CEMATEX-Ländern. Dies ist ein gutes Zeichen für die Entwicklung der ITMA hin zu einer allgemein gültigen Textil- und Bekleidungsplattform für die Industrie.“

Internationale Beteiligung
Von der Gesamtzahl der Aussteller stammt mehr als die Hälfte aus CEMATEX-Ländern. Der restliche Teil setzt sich aus Unternehmen aus anderen Teilen Europas, Asiens, des Nahen Ostens und beiden Amerikas zusammen. Entsprechend der internationalen Zusammensetzung der Teilnehmer kommen die meisten Aussteller aus Italien (364 Aussteller), China (276 Aussteller), Deutschland (222 Aussteller), Indien (169 Aussteller) und der Türkei (164 Aussteller).

Die CEMATEX-Länder belegen weiterhin die größte Ausstellungsfläche und machen 65% der gesamten Nettoausstellungsfläche aus. Italien buchte 26% der Fläche, gefolgt von Deutschland mit 18%. Die wichtigsten Nicht-CEMATEX-Länder sind die Türkei mit 9%, China mit 8% und Indien mit 5% der gebuchten Fläche.

Produktbereiche
In 19 Ausstellungsbereichen erwartet die Besucher eine breite Palette integrierter Lösungen über die gesamte Wertschöpfungskette. Die Drucktechnik, die in den letzten Jahren viele Fortschritte gemacht hat, ist ein spannender Wachstumssektor. Mit einer Steigerung der Ausstellerzahl von 38 Prozent gegenüber der Vorgängermesse gehört dieser Bereich zu den Top 5 auf der ITMA 2019:

  • Veredlung - 325 Aussteller
  • Spinnerei - 281 Aussteller
  • Weberei - 182 Aussteller
  • Drucktechnik - 157 Aussteller
  • Strickerei - 136 Aussteller

Vliesstoffe und technische Textilien sind auf der ITMA 2019 aufgrund ihres breiten Anwendungsspektrums nach wie vor ein wichtiger Sektor. Die durch Digitalisierung und Fast Fashion geprägte Bekleidungsherstellung nimmt auch auf der ITMA eine größere Rolle ein.

Mayer sagte: „Wir freuen uns außerordentlich, dass die Bekleidungs-Technologie auf der ITMA wieder in den Fokus gerückt ist. Obwohl die ITMA traditionell stark in der Textilherstellung verankert  ist, freuen wir uns, dass wir für die Bekleidungsherstellung Lösungen von einigen der weltweit renommiertesten Technologieanbieter präsentieren können. Deren Ausstellerzahl ist gegenüber der ITMA 2015 um 27 Prozent gestiegen." Der Ausstellungsbereich Fasern, Garne und Stoffe vervollständigt die komplette Wertschöpfungskette. Die Aufnahme innovativer Stoffe in das Segment Faser und Garn auf der ITMA rundet das Einkaufserlebnis für Einkäufer weiter ab.
 
Innovation im Fokus

Das Thema der ITMA 2019 lautet „Innovating the World of Textiles“. Um die Innovationsoffensive zu unterstützen, hat CEMATEX das ITMA Innovation Lab eingeführt. Das Labor ist eine neue Dachmarke einer Reihe von Aktivitäten und umfasst den Forschungs- und Innovationspavillon, die ITMA-Sprecherplattform, den ITMA-Preis für nachhaltige Innovation und die Präsentation des Innovationsvideo. Auf der Speakers Platform, die vom 21. bis 25. Juni stattfindet, wurden Redner aus der Branche eingeladen, ihre Perspektiven und Erfahrungen auszutauschen. Am 21. Juni fand zudem ein Finanzforum statt.

Events im Umfeld und Branchenveranstaltungen
Um Wissensaustausch, Zusammenarbeit und Vernetzung zu fördern, werden parallel zur ITMA 2019 mehrere Veranstaltungen durchgeführt. Das ITMA-EDANA-Forum für Vliesstoffe und das Forum für führende Textilfarbstoffe und Chemikalien stießen auf so überwältigende Resonanz, dass die Anzahl der Sitzplätze aufgestockt werden musste. Ähnliche Resonanz fanden auch weitere Partnerveranstaltungen, darunter das Better Cotton Initiative-Seminar, die European Digital Textile Conference, TexSummit Global, Planet Textiles, das SAC & ZDHC Manufacturer Forum und Texmeeting von TEXFOR.
 
„Die Reihe von Veranstaltungen am selben Ort ist Teil des ITMA-Kontaktprogramms, um Industriepartner einzubeziehen und eine integrative Plattform für die globale Textil- und Bekleidungsgemeinschaft zu schaffen. Wir haben über 190 internationale, regionale und lokale Organisationen, die unsere Ausstellung unterstützen“, so Mayer. Die ITMA 2019 findet bis zum 26. Juni auf dem Gelände der Fira de Barcelona Gran Via statt. Die Öffnungszeiten sind täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr, am 26. Juni schließt die Messe um 16.00 Uhr.

Über CEMATEX & ITMA
Der europäische Zusammenschluss der Textilmaschinenhersteller (European Committee of Textile Machinery Manufacturers CEMATEX) umfasst die nationale Textilmaschinenverbände aus Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Spanien, Schweden, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich. Er ist der Eigentümer der ITMA und der ITMA ASIA. Die ITMA gilt als „Olympiade“ der Textilmaschinenmessen und kann auf eine 68-jährige Geschichte zurückblicken, in der sie die neuesten Technologien für jeden einzelnen Arbeitsprozess der Textil- und Bekleidungsherstellung vorstellt. Sie findet alle vier Jahre in Europa statt.

 

Weitere Informationen:
ITMA 2019
Quelle:

CEMATEX & ITMA Services

(c) Messe Frankfurt Exhibition GmbH
30.04.2019

NACHHALTIGKEIT IST WICHTIGES THEMA AUF DER TECHTEXTIL UND TEXPROCESS

Mit „Sustainability at Techtextil“ und „Sustainability at Texprocess“ stellen die internationalen Leitmessen für technische Textilien und Vliesstoffe sowie für die Verarbeitung textiler und flexibler Materialien erstmals die Nachhaltigkeitsansätze ihrer Aussteller explizit in den Fokus. Hinzu kommt ein umfangreiches Rahmenprogramm zu dem Thema. Dabei sprechen unter anderem Branchengrößen wie Kering, Lenzing oder Zalando.

Mit „Sustainability at Techtextil“ und „Sustainability at Texprocess“ stellen die internationalen Leitmessen für technische Textilien und Vliesstoffe sowie für die Verarbeitung textiler und flexibler Materialien erstmals die Nachhaltigkeitsansätze ihrer Aussteller explizit in den Fokus. Hinzu kommt ein umfangreiches Rahmenprogramm zu dem Thema. Dabei sprechen unter anderem Branchengrößen wie Kering, Lenzing oder Zalando.

Fasern aus recyceltem Polyester, biobasierte Hightech-Textilien, wassersparende Färbe- und Finishingverfahren, Funktions- und Arbeitskleidung, die mit weniger bis keinen Lösungs- und Bindemitteln auskommt: Im Bereich der technischen Textilien und in der Verarbeitung textiler und flexibler Materialien setzen immer mehr Unternehmen auf Ansätze für mehr Nachhaltigkeit. Mit „Sustainability at Techtextil“ und „Sustainability at Texprocess“ machen die internationalen Leitmessen vom 14. bis 17. Mai 2019 entsprechende Ansätze ihrer Aussteller sichtbar. Zusätzlich greifen zahlreiche Eventformate das Thema Nachhaltigkeit auf beiden Messen auf.

Messeguide für ausgewählte Aussteller
Im Vorfeld der Techtextil und Texprocess konnten Aussteller beider Messen ihre Ansätze und entsprechende Nachweise für Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit bei den Messeorganisatoren einreichen. Eine unabhängige, internationale Jury aus Nachhaltigkeitsexperten bewertete die Einreichungen individuell auf Basis gängiger nationaler und internationaler Nachhaltigkeitssiegel, darunter aktuell vor allem Bluesign, Cradle-to-Cradle, EU Eco Label, ISO 14001, GOTS, GRS sowie SteP by Oeko-Tex.

Insgesamt wurden 47 Unternehmen, davon 44 Aussteller der Techtextil, und drei der Texprocess ausgewählt. Interessierte Besucher finden die kuratierten Unternehmen in einem eigenen Messe-Guide, der auf der Messe ausliegt, per Filterfunktion unter „Sustainability“ in der Online-Ausstellersuche und in den Apps beider Messen. Zudem weisen die ausgewählten Aussteller an ihren Messeständen auf ihre Teilnahme hin.
Mitglieder der internationalen Expertenjury: Vorsitzender: Max Gilgenmann, Consulting Service International Ltd. (Deutschland/China); Claudia Som, Empa (Schweiz); Jan Laperre, Centexbel (Belgien); Heike Illing-Günther, Sächsisches Textilinstitut e.V. (Deutschland); Karla Magruder, Fabrikology (USA); Lauren Zahringer, SAC Social Apparel Coalition (Niederlande).

Techtextil Forum mit Themenblock zu Nachhaltigkeit
Unter dem Motto „Towards Sustainability“ bietet das Techtextil Forum am 14. Mai zwischen 11 und 15 Uhr eine Reihe an Beiträgen, die sich ausschließlich um nachhaltige Textilinnovationen drehen. Moderiert von Braz Costa, Geschäftsführer des portugiesischen Technologiezentrums CITEVE, stehen unter anderem diese Themen auf dem Programm:
Textilrecycling (TWD Fibres, Velener Textil), nachhaltiges Bauen mit Wolle (Minet S.A.; Rumänien), nachhaltige Textilbeschichtungen (Centexbel), Biopolymere (RWTH Aachen), die Nachverfolgbarkeit gentechnikfreier Baumwolle (Hohenstein Institute) sowie biobasierte kostengünstige Karbonfasern (Textilforschungsinstitute Jules Verne, Frankreich).

Techtextil Innovation Award
Erstmals prämiert der Techtextil Innovation Award zwei Unternehmen mit einem Award in der Kategorie Nachhaltigkeit. Die Gewinner werden am ersten Messetag während der feierlichen Eröffnung der Messe bekannt gegeben und ausgezeichnet. Messebesucher können sich zusätzlich während der gesamten Dauer der Messe auf dem Ausstellungsareal des Techtextil Innovation Award in der Halle 4.2 über die Preisträger und deren ausgezeichnete Projekte informieren.

Texprocess Forum mit Ableger der Fashionsustain-Konferenz
Mit einem Ableger der Fashionsustain Berlin, der Konferenz der Messe Frankfurt rund um nachhaltige Textilinnovationen, bietet das Texprocess Forum am 14. Mai Vormittags einen Themenblock ausschließlich rund um Nachhaltigkeit in der Textil- und Modebranche. Die erste Keynote “Sustainable innovation – a matter of survival” kommt von Mick Magnusson, Co-Gründer des schwedischen Start-Ups We are Spindye.
Unter der Fragestellung „Is Sustainability the Key to Textile Innovations?“ diskutieren anschließend Branchenführer wie Clariant Plastics and Coatings, Indorama, Lenzing, Perpetual Global, Procalçado S.A. sowie Kering und Zalando. Moderiert wird die Fashionsustain unter anderem von Karla Magruder, Gründerin von Fabrikology International.

Innovation Roadshow zu nachhaltiger Schuhproduktion
Im Fortgang der Fashionsustain-Konferenz präsentieren der Faserhersteller Lenzing, der Strickmaschinenproduzent Santoni und Schuhkomponenten-Fabrikant Procalçado S.A. die Innovation Roadshow mit dem Titel „The Future of Eco-Conscious Footwear Manufacturing“. Die Roadshow wird unterstützt vom Texpertise Network der Messe Frankfurt. Sie stellt exemplarisch den nachhaltigen Produktionsprozess eines Schuhs dar und zeigt so, wie ein Nachhaltigkeitswandel der Mode- und Textilindustrie bereits heute Realität sein kann. Moderiert wird das Panel von Marte Hentschel, Gründerin des B2B-Netzwerks für die Modebranche Sourcebook.

12.02.2019

TECHNISCHE TEXTILIEN SIND IN ISRAEL EINE ERFOLGSBRANCHE

  • Israelische Hersteller mit steigender Präsenz auf dem Weltmarkt

 Die Herstellung technischer Textilien gehört zu den führenden Sparten der israelischen Textilindustrie. Ihr Erfolg ist nicht zuletzt intensiver Forschung und Entwicklung geschuldet. Angesichts des heftigen internationalen Wettbewerbs, dem sich die israelische Textilindustrie gegenübersieht sind hochqualitative und innovative Produkte für eine Stabilisierung dieses Industriezweigs unabdingbar. Zu den Sparten, die diese Modernisierung am besten bewältigen, gehört die Herstellung technischer Textilien.

  • Israelische Hersteller mit steigender Präsenz auf dem Weltmarkt

 Die Herstellung technischer Textilien gehört zu den führenden Sparten der israelischen Textilindustrie. Ihr Erfolg ist nicht zuletzt intensiver Forschung und Entwicklung geschuldet. Angesichts des heftigen internationalen Wettbewerbs, dem sich die israelische Textilindustrie gegenübersieht sind hochqualitative und innovative Produkte für eine Stabilisierung dieses Industriezweigs unabdingbar. Zu den Sparten, die diese Modernisierung am besten bewältigen, gehört die Herstellung technischer Textilien.

Im Jahr 2017 entfiel auf diese Produktkategorie mit schätzungsweise 600 Mio. US-Dollar (US$) knapp ein Drittel des von der Textil- und Bekleidungsindustrie erzielten Gesamtumsatzes. Mit einem Exportanteil von rund 70 Prozent ist die Sparte zudem stark weltmarktorientiert und stellte 2017 mit 414 Millionen US$ 43 Prozent israelischen Textil- und Bekleidungsexporte.
 
Die Produktion technischer Textilien stützt sich nicht zuletzt auf eine kräftige Inlandsnachfrage. Zu den größten einheimischen Abnehmern gehören die Streit- und Sicherheitskräfte, die von ihren Lieferanten hohe Funktionalität und Spitzenqualität verlangen. Unter anderem werden in diesem Marktsegment schusssichere Textilien, Spezialtextilien für Uniformen, Tragetaschen für empfindliche Geräte unter Feldbedingungen und Tarnnetze hergestellt.

Kräftige Inlandsnachfrage hilft bei Produktentwicklung
Wie der Fachverband der Mode- und Textilindustrie (Fashion & Textile Industries Association) im Januar 2019 gegenüber Germany Trade & Invest erklärte, helfe der direkte Kontakt zum Militär und zu Institutionen der inneren Sicherheit den Unternehmen, praxisbewährte Produkte anzubieten. Zudem, so die Direktorin des Verbands, Maya Herscovitz, seien in den Herstellerbetrieben ehemalige Angehörige der Streit- und Sicherheitskräfte tätig, die mit den Anforderungen an entsprechende Produkte vertraut seien.    
 
Weitere inländische Abnehmerbranchen sind das Bauwesen und die Landwirtschaft. Der Gebäudebau setzt zunehmend auf moderne Baustoffe inklusive leichter und hochisolierender Textilstoffe. Der Agrarsektor wiederum trägt zwar nur 1,2 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei, ist aber kapitalintensiv und innovationsorientiert. Ein gefragtes agrotechnisches Produkt sind Schutznetze. Im September 2018 wies der israelische Agronom Yossi Ofir in einem Beitrag darauf hin, dass der Klimawandel einen immer umfangreicheren Einsatz von Schattennetzen nach sich ziehe. Nicht zuletzt bedeckten immer mehr israelische Landwirte ganze Obsthaine mit Schattennetzen.
 
Vernetzung mit der Hightechbranche
Die Verankerung im einheimischen Markt und der direkte Kontakt zu Kunden beschleunigen die Entwicklung neuer Produkte. Zugleich ist die Sparte technischer Textilien in die Hightech-Szene eingebettet. So etwa integrieren Hersteller Forschungsergebnisse der Nanotechnologie und der Materialwissenschaft in ihre Produkte.

Ein Beispiel dafür ist die Firma Marom Dolphin, die militärische wie zivile Produkte herstellt und mit Hilfe von Kunststoffen, Metall und Verbundmaterialien die Festigkeit ihrer Textilerzeugnisse steigert oder deren Gewicht reduziert. Ein führender Hersteller technischer Textilien ist die Firma Hagor Industries, die unter andrem Kampfwesten, Schutzwesten, Rucksäcke und Zelte aller Größen anbietet, während die Firma Source - Shoresh textiles Wanderzubehör produziert. Diese und ähnliche Hersteller sind auf zahlreichen Exportmärkten vertreten.

Manche Unternehmen bieten keine Fertigprodukte, sondern technologische Lösungen an. So etwa hat die Firma Nano Textile eine antibakterielle sonochemische Beschichtung für Textilien auf den Markt gebracht. Als Hauptanwendungsgebiet sind Krankenhäuser angedacht, doch können sich nach Firmenangaben auch weitere Anwendungsfelder wie Flugzeugbau und öffentliche Verkehrsmittel, Restaurants und Hotels oder Babykleidung erschließen. Dienstleistungen im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) bietet auch die Firma Gideon Guthrie Technical Textile an, die mit israelischen und ausländischen Textilherstellern zusammenarbeitet.

Neben der Tätigkeit unternehmenseigener FuE-Abteilungen wird auch an Hochschulen geforscht. So etwa wurde die von Nano Textile verwendete Technologie für Textilbeschichtung an der israelischen Bar-Ilan-Universität entwickelt. An der Fachhochschule Shenkar (Shenkar College of Engineering, Design and Art) ist das Innovations- und Forschungszentrum für Textilien CIRTex tätig (The David & Barbara Blumenthal Israel Center for Innovation and Research in Textiles). Das Zentrum führt angewandte Forschung für neue Produkte, Produktionsverfahren und Anwendungsgebiete für Textilien durch und fördert die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen auf der einen sowie Start-ups und individuellen Erfindern auf der anderen Seite. Industrielle Textilforschung und -entwicklung wird von der Innovationsbehörde (Innovation Authority) gefördert.
 
Nach Einschätzung des Fachverbands wird die Produktion technischer Textilien in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Wie Maya Herscovitz gegenüber Germany Trade and Invest erklärte, investieren Hersteller technischer Textilien hohe Beträge nicht nur in die Entwicklung neuer Produkte, sondern auch in die Modernisierung und Automatisierung von Produktionsprozessen. Dies sei nicht nur aus Gründen der Kostenersparnis geboten, sondern auf Grund der auf dem Arbeitsmarkt bestehenden Engpässe bei Facharbeitskräften erforderlich.
 
Bei technischen Textilien ist Israel Nettoexporteur
Der mit großem Abstand wichtigste Exportposten im Bereich technischer Textilien (SITC 657) sind Vliesstoffe (SITC 657.2). Auf sie entfielen 2017 mit 278 Millionen US$ 67,1 Prozent der Gesamtausfuhr technischer Textilien. Auf Rang zwei kamen Watte, Dochte und Waren und Erzeugnisse des technischen Bedarfs aus Spinnstoffen. Mit einem Exportwert von 88 Millionen US$, stellten sie 21,6 Prozent der Branchenausfuhr.

Der wichtigste Exportmarkt waren 2017 die USA, mit großem Abstand gefolgt von den Niederlanden und Deutschland. Die Bundesrepublik bezog aus Israel technische Textilien im Wert von 44,7 Millionen US$ (10,8 Prozent der israelischen Ausfuhr).

Die Einfuhr entsprach mit 136 Millionen US$ 32,6 Prozent der Ausfuhr. Die drei wichtigsten Lieferländer - China, die Türkei und Italien - lagen mit 25 Millionen US$, 24,8 Millionen US$ beziehungsweise 24,2 Millionen US$ nahezu gleichauf. Deutschland belegte Rang fünf und erzielte mit einem Lieferwert von 11,2 Millionen US$ einen Importmarktanteil von 8,3 Prozent.

 

Weitere Informationen:
Israels, Textilindustrie Israel
Quelle:

Wladimir Struminski, Germany Trade & Invest www.gtai.de

Messevorschau: Prozesstechnologien im Fokus der COMPOSITES EUROPE 2018 (c) COMPOSITES EUROPE
09.10.2018

MESSEVORSCHAU: PROZESSTECHNOLOGIEN IM FOKUS DER COMPOSITES EUROPE 2018

  • Premiere: Format „Process Live“
  • Lightweight Technologies Forum zeigt hybriden Leichtbau
  • Messe-Auftakt: International Composites Congress (ICC)

    
Im Wettbewerb der Leichtbau- und Designwerkstoffe gehören Verbundwerkstoffe zu den Gewinnern – die Automobilindustrie, Luftfahrt, Windenergie-Wirtschaft, der Bootsbau und der Bausektor kommen ohne glas- und kohlefaserverstärkte Kunststoffe (GFK & CFK) nicht mehr aus. Die größten Impulse kommen derzeit aus der Composites-Branche selbst: technologische Fortschritte innerhalb der Prozesskette. Das macht die COMPOSITES EUROPE vom 6. bis 8. November in Stuttgart deutlich.

  • Premiere: Format „Process Live“
  • Lightweight Technologies Forum zeigt hybriden Leichtbau
  • Messe-Auftakt: International Composites Congress (ICC)

    
Im Wettbewerb der Leichtbau- und Designwerkstoffe gehören Verbundwerkstoffe zu den Gewinnern – die Automobilindustrie, Luftfahrt, Windenergie-Wirtschaft, der Bootsbau und der Bausektor kommen ohne glas- und kohlefaserverstärkte Kunststoffe (GFK & CFK) nicht mehr aus. Die größten Impulse kommen derzeit aus der Composites-Branche selbst: technologische Fortschritte innerhalb der Prozesskette. Das macht die COMPOSITES EUROPE vom 6. bis 8. November in Stuttgart deutlich.

Die Messebesucher treffen auf mehr als 350 Aussteller aus 30 Nationen, die in Stuttgart den Stand der Technik und das Potential von Faserverbundwerkstoffen zeigen – und das nicht nur im Ausstellungsbereich, sondern auch auf den zahlreichen Event-Areas, in Vortragsforen und Themenrundgängen.

Mit dem neuen Format „Process live“ rückt die COMPOSITES EUROPE in diesem Jahr die aufeinander abgestimmten Verarbeitungs- und Fertigungsprozesse sichtbar in den Fokus der Messe. Auf gemeinsamen Ausstellungsflächen werden Maschinen- und Anlagenbauer ihre Technologien im Zusammenspiel live präsentieren – und den Besuchern so die Teilprozesse erlebbar in einem größeren Zusammenhang zeigen können.

Kooperationen innerhalb der Prozesskette forcieren Wachstum der Branche
So werden unter anderem der Schneidspezialist Gunnar (Schweiz), der Composites Automatisierungsexperte Airborne (Niederlande) und Greifsystemanbieter Schmalz (Deutschland) gemeinsam die gesamte Wertschöpfungskette vom Rollenmaterial bis zum fertigen Lagenaufbau eines Faserverbundbauteils prozesssicher in einer kombinierten Produktionszelle darstellen. Die ineinandergreifenden Hardwarekomponenten werden dabei softwareseitig komplett miteinander verbunden. „Die Zusammenarbeit unter den Verarbeitern wird immer enger. Diese Kooperationen innerhalb der Prozesskette forcieren das Wachstum der Composites-Industrie, das wollen wir mit dem neuen Format Process live deutlich machen“, so Olaf Freier, Event Director der COMPOSITES EUROPE.

Lightweight Technologies Forum: Plattform für multimaterialen Leichtbau
Neben der Optimierung der Prozesskette liegen die Forschungsschwerpunkte der Industrie auf dem Einsatz von GFK und CFK in Multimaterialsystemen. Wie Composites im Materialmix mit anderen Werkstoffen ihre Stärken in hybriden Strukturbauteilen ausspielen, demonstriert erneut das Lightweight Technologies Forum. Hier zeigen 16 Aussteller Materialien, Werkzeuge und Exponate – von Füllstoffen über Haftvermittler und Pressen zum Laminieren unterschiedlicher Materialien bis hin zu hybriden Halbzeugen.

In Vorträgen geben Experten einen Überblick über Neuheiten in der Fertigungs- und Fügetechnik, ebenso wie über Anwendungen und Leichtbau-Referenzen aus dem Automobilbau, der Luftfahrt und dem Bausektor. Unterstützt wird das Lightweight Technologies Forum vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Von Digitalisierung bis Recycling: Know-how im Rahmenprogramm
Ein Vortragsprogramm, Themen-Rundgänge und Sonderflächen runden das Angebot der COMPOSITES EUROPE ab. Die Themen Fertigungstechnik, Recycling, Digitalisierung und Thermoplaste stehen im Mittelpunkt des Programms im COMPOSITES Forum, in dem Aussteller ebenfalls Anwendungsbeispiele aus den Bereichen Automobilbau, Luftfahrt, Bau, Maschinenbau, Windenergie und Schiffbau präsentieren.

In geführten Themen-Rundgängen geht es unterdessen direkt zu den Messeständen ausgesuchter Aussteller, die hier den Besuchern ihre Neuheiten zu den Themen Glasfaser, Thermoplaste, Automobilbau, Windenergie und dem Bausektor erklären.

Neue Ideen auf Sonderflächen und Gemeinschaftsständen
Entwicklungen bei der Prozesstechnik, Auslegung, Qualitätssicherung und Reparatur zeigt das Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV), das europaweit führende Forschungsinstitut für Kunststofftechnik mit Sitz in Aachen, auf der Sonderfläche „Industry meets Science“.

Wie sich der Markt für grüne Verbundwerkstoffe entwickelt, zeigen die Aussteller des „Bio-Based Composites Pavilion", der erneut in Kooperation mit dem nova Institut entsteht. Im Mittelpunkt stehen die Einsatzmöglichkeiten von Holz-Polymer-Verbundwerkstoffen (WPC), Naturfaser-Verbundwerkstoffen (NFC), bio-basierten Thermoplasten und Duroplasten für Verbundwerkstoffe sowie bio-basierten Kunststoffen.

Auch zahlreiche junge Unternehmen begeistern die Messebesucher mit frischen Ideen: Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) präsentieren sich die Newcomer der Branche auf einem Gemeinschaftsstand. Das Spektrum reicht von Carbonfaser-Halbzeugen über Metallschäume bis Fertigungsanlagen für Multi-Material 3D Faserlaminate.

Und auch die Automobil-Experten von morgen haben auf der Messe ihr eigenes Forum: Unter dem Titel „Formula Student“ zeigen Studenten und Auszubildende den Messebesuchern ihre selbstkonstruierten Rennwagen.

Auftakt: 4. International Composites Congress (ICC)
Zum vierten Mal bildet der International Composites Congress (ICC) den Auftakt zur COMPOSITES EUROPE. Bereits ab dem Messe-Vortag (5. bis 6. November) referieren und diskutieren internationale Experten unter dem Leitthema „Wie werden Composites zur Schlüsselindustrie?“ in Vortragsreihen zu den Themen Anwendungen, Materialien, Prozesstechnologien und den Marktaussichten.

Weitere Informationen:
Composites Composites Europe
Quelle:

Reed Exhibitions Deutschland GmbH

NIEDERLÄNDER KAUFEN GERNE ONLINE EIN Foto: Pixabay
14.08.2018

NIEDERLÄNDER KAUFEN GERNE ONLINE EIN

  • E-Commerce soll 2018 um 17 Prozent zulegen

Berlin (GTAI) - Auch 2018 soll der E-Commerce in den Niederlanden zulegen. Die beliebtesten Produkte sind Medien und Unterhaltung. Starke Zuwächse verzeichnet der Lebensmittelhandel.
Der niederländische Online-Lebensmittelhandel kommt in Schwung, für 2018 werden hohe Zuwächse erwartet. Die Kunden blicken auch über die Grenzen und kaufen im Ausland ein. Die umsatzstärksten Online-Shops sind allerdings in niederländischer Hand.

  • E-Commerce soll 2018 um 17 Prozent zulegen

Berlin (GTAI) - Auch 2018 soll der E-Commerce in den Niederlanden zulegen. Die beliebtesten Produkte sind Medien und Unterhaltung. Starke Zuwächse verzeichnet der Lebensmittelhandel.
Der niederländische Online-Lebensmittelhandel kommt in Schwung, für 2018 werden hohe Zuwächse erwartet. Die Kunden blicken auch über die Grenzen und kaufen im Ausland ein. Die umsatzstärksten Online-Shops sind allerdings in niederländischer Hand.

Niederländer sind neuen Technologien gegenüber sehr aufgeschlossen. Im Jahr 2018 haben rund 97 Prozent der Bevölkerung (16,8 Millionen Menschen) eine Internetverbindung. Im Durchschnitt geben die 13,9 Millionen Online-Käufer 1.242 Euro jährlich aus. In diesem Jahr 2018 wird der Umsatz im E-Commerce um rund 17 Prozent auf 26,3 Milliarden Euro wachsen. Dies prognostiziert eine Untersuchung der Organisation Thuiswinkel. Bereits im 1. Quartal 2018 wurden 6,3 Milliarden Euro online ausgegeben, ein Plus von 13 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal. Vielversprechend ist immer das letzte Quartal eines Jahres mit den Feiertagen (Weihnachten, Nikolaus und Black Friday), in dem 30 Prozent der Jahresumsätze erfolgen.

Laut dem Portal ecommercenews belief sich der Online-Handel 2017 auf 22,5 Milliarden Euro und stieg um 13 Prozent gegenüber 2016. Er hatte damit einen Anteil von 9,7 Prozent am gesamten Einzelhandel, der nur um 4,2 Prozent wuchs. Dem E-Commerce-Boom folgten entsprechend Neugründungen: Rund 9.200 Webshops entstanden, allerdings wurden 5.400 geschlossen. Die meisten Webshops haben auch ausländische Märkte im Blick.

Am häufigsten werden für die Online-Käufe Laptops genutzt, aber mobile Geräte werden immer beliebter. 2017 stand im Zeichen des wachsenden Mobile-Commerce (M-Commerce), und für 2018 wird eine weitere Steigerung erwartet. Schließlich hat das Land mehr mobile Geräte als Einwohner (110 Prozent).
Nicht nur die Webshops profitieren vom boomenden E-Commerce. Auch die niederländische Post freut sich über die Zuwächse. Ihr Umsatz durch den elektronischen Handel wird für 2018 auf 42 Prozent der Gesamteinnahmen (2017: 34 Prozent) geschätzt.

Lebensmittel werden häufiger online gekauft
Im Fokus der Nachfrage stehen die Bereiche Medien und Unterhaltung, in denen in den ersten drei Monaten 2018 etwa 8,5 Millionen Käufe getätigt wurden. Lebensmittel und near food Produkte (Waren, die nicht Lebensmittel sind, aber auch in Supermärkten angeboten werden) wurden im 1. Quartal 2018 um 42 Prozent mehr nachgefragt als in der Vorjahresperiode. Zwar ist ihr Anteil an den Gesamteinkäufen noch niedrig, aber Experten rechnen 2018 bereits mit 3,7 Prozent nach 2,9 Prozent 2017, als der Umsatz erstmalig 1 Milliarde Euro überstieg. Die Käufe erfolgten hauptsächlich bei den großen Supermärkten Albert Heijn und Jumbo. Der dritte wichtige Markt Picnic, der nur online agiert, will nach Deutschland expandieren und startete bereits ein Pilotprojekt im Großraum Düsseldorf.

Der Supermarkt Albert Heijn macht es seinen Kunden künftig noch einfacher, Waren zu empfangen, auch wenn sie nicht zuhause sind. Er testet einen sogenannten intelligenten Schlüssel (smart door lock) der Firma Nuki. Per Handy kann der Kunde steuern, wer in seiner Abwesenheit die Wohnung betritt. So kann er den Lieferservice nach dessen Anruf hereinlassen.
Käufer sind in der Regel zufrieden mit ihren Online-Käufen. Trotzdem befürchten sie, dass die Ware nicht deutlich genug abgebildet und beschrieben ist sowie Schwierigkeiten bei der Rückgabe und deren Kosten. Webshops können punkten, wenn sie kostenlosen Versand und kulante Rückgabemöglichkeiten anbieten.

Die sparsamen Holländer vergleichen auch beim Kauf im Internet. Laut Ecommerce Foundation schauen sich 60 Prozent meistens bei mehreren Händlern um, bevor sie sich entscheiden, 53 Prozent nutzen Websites, die Preise oder Produkte vergleichen, die Hälfte berücksichtigt die Beurteilungen anderer Nutzer im Web und nur 8 Prozent kaufen spontan aufgrund von Werbung oder Social Media-Anzeige (Mehrfachnennungen möglich).

Niederländer geben immer mehr im Ausland aus
Rund 3,8 Millionen Niederländer kauften 2017 bei ausländischen Webshops, die Ausgaben stiegen um 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Jahr 2017 haben sie rund 1,5 Milliarden Euro in Webshops in der Europäischen Union ausgegeben. Populär sind auch chinesische Seiten mit günstigen Angeboten. Rund 248 Millionen Euro flossen in Shops wie Aliexpress, Banggood, Dealextreme, Geekbuying, Gearbest, MiniIn TheBox. Die beliebtesten Länder waren China, das Vereinigte Königreich, Deutschland und die USA.

Beliebtester Zahlungsanbieter im Internet ist iDEAL. Rund 95 Prozent der Kunden nutzen das niederländische Online-Bezahlsystem, an dem mehrere einheimische Banken beteiligt sind. Sein Marktanteil beträgt stolze 57 Prozent. Im Jahr 2017 wuchs die Anzahl der Transaktionen über iDEAL um knapp 34 Prozent. Auch ausländische Webshops haben sich dem System angeschlossen: Etwa ein Drittel der Zahlungen ging an diese.

Die beliebtesten Online-Zahlungsmethoden
(in Prozent, Mehrfachnennungen möglich)
iDEAL      95
Kreditkarte    50
pAYPAL 31
Tikkie 22

Quelle: Ecommerce Foundation

Viele niederländische Händler unter den Top Online-Shops
Viele der erfolgreichsten Online-Händler sind niederländische Unternehmen. Der umsatzstärkste lokale Online-Verkäufer Bol konnte wachsen, weil große E-Trader wie eBay oder Amazon noch nicht in den Niederlanden präsent waren. Bol entwickelte sich aus einem Projekt des deutschen Bertelsmann-Konzerns mit Schwerpunkt auf Büchern und DVDs, ist aber inzwischen in niederländischer Hand und hat sein Angebot auch auf andere Produktgruppen erheblich ausgeweitet. Im Jahr 2012 wurde Bol durch die Ahold Gruppe erworben.

Das Rotterdamer Unternehmen Coolblue startete 2000 mit einem Online-Store. Anschließend wurden mehrere Webshops eröffnet, die sich jeweils auf eine Produktkategorie fokussierten. Im Jahr 2005 kam ein stationäres Geschäft hinzu. Coolblue verkauft heute im Wesentlichen Unterhaltungselektronik, weiße Ware und Fitnessausrüstung und ist der zweitgrößte Online-Händler. Das Unternehmen ist bekannt für seinen hervorragenden Kundenservice.

Wehkamp begann als Versandhändler im Jahr 1952. Bereits vor dem Jahr 2000 verkaufte das Haus alle Artikel über seine Internetplattform. Der Internetpionier entwickelte sich zwar langsam, investiert aber seit Neuestem stark, um in der niederländischen Topliga weiter bestehen zu können.

Wie eBay in Deutschland bietet Marktplaats.nl in den Niederlanden den Marktplatz für Gebrauchtwaren. Google-Shopping konnte 2017 ein starkes Wachstum erzielen. Auch in den Niederlanden wird das Portal voraussichtlich in kurzer Zeit das wichtigste Vergleichsportal werden.

Wichtige E-Commerce-Events in den Niederlanden
Event Termin
Digital Marketing World Forum, DMWF Expo Europe, Amsterdam 19. - 20. September 2018
Savant Supply Chain Congress, Amsterdam 2. - 3.Oktober 2018
Shopper Insights & Retail Activation International, Amsterdam 29. - 31.Oktober 2018

 

Weitere Informationen:
Onlinehandel Onlineshopping
Quelle:

Inge Kozel, Germany Trade & Invest www.gtai.de

Heimtextil Trend Council © Messe Frankfurt GmbH / Pietro Sutera
17.04.2018

HEIMTEXTIL 2019: TRENDS IN NEUEM GEWAND

Die Heimtextil treibt die Neukonzeption für 2019 weiter voran: Nachdem die Verantwortlichen eine rundum erneuerte Hallenplanung erarbeitet haben, richten sie nun auch das Trendprogramm neu aus. Mit einem Treffen internationaler Trendforscher am 20. und 21. Februar in Frankfurt am Main haben die Designexperten – so früh wie noch nie – die Vorbereitungen zu den Trends der kommenden Heimtextil (8. bis 11. Januar 2019) aufgenommen.

Die Heimtextil treibt die Neukonzeption für 2019 weiter voran: Nachdem die Verantwortlichen eine rundum erneuerte Hallenplanung erarbeitet haben, richten sie nun auch das Trendprogramm neu aus. Mit einem Treffen internationaler Trendforscher am 20. und 21. Februar in Frankfurt am Main haben die Designexperten – so früh wie noch nie – die Vorbereitungen zu den Trends der kommenden Heimtextil (8. bis 11. Januar 2019) aufgenommen.

„Seit Jahrzehnten genießen die Heimtextil Trends ein weltweit beachtetes Renommee. Mit ihrer großflächigen und progressiven Inszenierung sind sie ein wesentliches Aushängeschild unserer Messe“, sagt Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies der Messe Frankfurt. „Daher liegt uns sehr viel daran, dass wir mit unserem neuen Trendkonzept weiter unserer Vorreiterrolle gerecht werden und unseren Ausstellern und Besuchern ein zukunftsorientiertes Programm anbieten. Künftig werden wir die Inszenierung vor allem auf digitaler Ebene verstärken.“
 
Beginnend mit dem Meeting in Frankfurt arbeiten Trendforscher aus drei europäischen Büros an den Heimtextil Trends 2019/20. Das britische Designstudio FranklinTill wird ein weiteres Mal eine führende Rolle einnehmen und die Umsetzung des Trendbuchs verantworten. An ihrer Seite wirken das Stijlinstituut Amsterdam (Niederlande) und SPOTT Trends & Business (Dänemark) mit und bilden gemeinsam das neue Heimtextil Trend Council.

Während des zweitägigen Workshops trugen die drei Agenturen Erkenntnisse über aktuelle Strömungen aus Interior Design, Architektur, Mode und Kunst zusammen. Dabei legten sie ihren Fokus auf Entwicklungen von Materialien und Texturen, Farben und Mustern. Abschließend definierten sie stilprägende Designthemen, aus denen in den kommenden Monaten eine global gültige Trendprognose herausgearbeitet wird.

Neu: „Trend Space“ in Halle 3.0
Bei der Inszenierung der Trends auf der Messe erhält die Heimtextil Unterstützung von der Frankfurter Agentur Atelier Markgraph. Als Spezialist für Kommunikation im Raum plant Atelier Markgraph eine interaktive, zukunftsweisende Ausstellung, die die Messebesucher mit analog-digitalen Erlebnisformaten in die Welt der Trends 2019/2020 versetzt. Die Trendinszenierung trägt künftig den Namen „Trend Space“ und ersetzt damit den bisherigen „Theme Park“. Als neue Location haben die Verantwortlichen die Halle 3.0 gewählt. Im Rahmen der Neukonzeptionierung der Heimtextil befindet sich der „Trend Space“ in unmittelbarer Nachbarschaft mit internationalen Textildesignern, CAD/CAM-Anbietern und Digitaldruckmaschinenherstellern. Somit führt die Heimtextil die progressiven Themen Trends, Textildesign und Digitaldruck auf einer Hallenebene zusammen und schafft ein Areal voll Inspirationen und Zukunftstechnologien. Zur kommenden Heimtextil wird die Halle 3.0 – exklusiv für Aussteller – bereits am Messevortag, am 7. Januar 2019, geöffnet.

Preview: Trend-Präsentation im Spätsommer
Die Ergebnisse der Trendforscher werden im neuen Heimtextil Trendbuch festgehalten. Aussteller der Heimtextil erhalten das Trendbuch vorab für ihre Produktgestaltung und Kollektionierung. Einen ersten Einblick in die neuen Trends geben die Messeverantwortlichen gemeinsam mit dem „Trend Council“ am 4. September. Hierzu lädt die Heimtextil Pressevertreter zu einer Preview ein, deren Rahmen ebenfalls neu konzipiert wird.   
 
Folgende Designbüros wirken an der Heimtextil 2019 mit:

Das Designbüro FranklinTill (Großbritannien) übernimmt die Hauptverantwortung für die Ausarbeitung der Heimtextil Trends 2019/2020. Das Studio mit Sitz in London umfasst Trendforscher, Designer und Stylisten sowie ein weit gespanntes, internationales Netzwerk aus Kreativen und Visionären. Zu den vielfältigen Projekten der multidisziplinären Agentur zählen Trendreports, Farbprognosen, Designrealisierungen, Markenentwicklungen sowie Messe- und Ausstellungskurationen. Neben den Agenturgründerinnen Kate Franklin und Caroline Till arbeitet auch Titia Dane an der Heimtextil mit. www.franklintill.com

Anne Marie Commandeur vom Stijlinstituut Amsterdam (Niederlande) leitet ein Team von Designern, die sich mit den Bereichen textile Innovationen, Prognosen, Farbtrends und strategische Design-Konzepte beschäftigen. Die Agentur agiert als vielseitige und dynamische Kraft in der Branche und hält Modefirmen und modenahe Unternehmen über die wichtigsten Entwicklungen auf dem aktuellsten Stand. Researcherin Emma Wessel unterstützt Anne Marie Commandeur in diesem Jahr rund um die Heimtextil. www.stijlinstituut.nl

SPOTT Trends & Business (Dänemark) berät skandinavische Lifestyle-Marken in Fragen der Konsumenteneinsicht, Trend- und Farbprognose. SPOTT zielt auf eine individuelle Entfaltung der Marke ab und kombiniert dazu Trendforschung mit Neurowissenschaften und kommerziellen Erfahrungen. Anja Bisgaard Gaede ist Gründerin von SPOTT. Neben ihrer Beratertätigkeit arbeitete sie in den vergangenen zehn Jahren an zahlreichen Vorträgen und gab ein Fachbuch heraus. www.spottrends.dk

Atelier Markgraph (Deutschland) gestaltet Räume, die kommunizieren und zur Kommunikation anstiften. Seit über 30 Jahren begleitet das Gestaltungsstudio seine Kunden aus dem Spannungsfeld von Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft bei der Schaffung immersiver Erlebnisse. An der Schnittstelle von digitaler und analoger Kommunikation übersetzt ein 60-köpfiges interdisziplinäres Team zentrale Themen und Markenbotschaften in unmittelbar erfahrbare Szenografien: von Ausstellungen und Showrooms über Messestände bis hin zu Medieninstallationen und AR-Anwendungen. www.markgraph.de

 

13.03.2018

UMBAU DER BEKLEIDUNGSINDUSTRIE IN BANGLADESCH NOCH NICHT ABGESCHLOSSEN

  • Exporte wachsen langsame
  • Industrie benötigt neue Konzepte     

Dhaka (GTAI) - Die Bekleidungsindustrie ist der wichtigste Wirtschaftszweig in Bangladesch. Der Zustand der Betriebe hat sich seit 2013 - als ein Gebäude mit mehreren Fabriken einstürzte - verbessert. In- und ausländische Firmen haben in neue Prozesse investiert. Regierung und Verbände wollen die Sicherheit weiter erhöhen. Die Ausfuhren wachsen langsamer. Der internationale Wettbewerb zwingt die Unternehmen, nicht nur nachhaltiger, sondern auch effizienter und innovativer zu produzieren. (Kontaktadressen). Am 24. April 2013 stürzte nördlich der bangladeschischen Hauptstadt Dhaka das Rana Plaza-Gebäude ein, in dem fünf Bekleidungsfabriken untergebracht waren. Die Katastrophe forderte 1.138 Menschenleben und noch mehr Verletzte. Das Unglück schnitt tief in den größten Industriesektor des Landes ein.

  • Exporte wachsen langsame
  • Industrie benötigt neue Konzepte     

Dhaka (GTAI) - Die Bekleidungsindustrie ist der wichtigste Wirtschaftszweig in Bangladesch. Der Zustand der Betriebe hat sich seit 2013 - als ein Gebäude mit mehreren Fabriken einstürzte - verbessert. In- und ausländische Firmen haben in neue Prozesse investiert. Regierung und Verbände wollen die Sicherheit weiter erhöhen. Die Ausfuhren wachsen langsamer. Der internationale Wettbewerb zwingt die Unternehmen, nicht nur nachhaltiger, sondern auch effizienter und innovativer zu produzieren. (Kontaktadressen). Am 24. April 2013 stürzte nördlich der bangladeschischen Hauptstadt Dhaka das Rana Plaza-Gebäude ein, in dem fünf Bekleidungsfabriken untergebracht waren. Die Katastrophe forderte 1.138 Menschenleben und noch mehr Verletzte. Das Unglück schnitt tief in den größten Industriesektor des Landes ein. Die massiven Probleme beim Gebäude- und Arbeitsschutz sowie Verstöße gegen Arbeitnehmerrechte wurden mit einem Schlag auch international offen sichtbar und danach mit Nachdruck angegangen.
 
Ausländische Unternehmen haben in den vergangenen Jahren kräftig in die Textil- und Bekleidungsbranche investiert, im Jahr nach dem Unglück wurde ein Rekordwert erzielt. Der Bestand an ausländischen Direktinvestitionen (FDI, Foreign Direct Investment) in der Textil- und Bekleidungsindustrie betrug nach Angaben der Zentralbank im Juni 2017 beachtliche 2,6 Milliarden US-Dollar (US$). Firmen aus Südkorea haben sich mit 766 Millionen US$ am stärksten engagiert, gefolgt von Investoren aus Hongkong mit 448 Millionen US$ und Großbritannien mit 243 Millionen US$.

Finanzjahr *)

FDI-Zuflüsse in die bangladeschische Textil- und Bekleidungsindustrie (in Mio. US$)
Finanzjahr *) 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 2016/17
FDI-Zuflüsse netto 241 412 446 352 396 360

      *) Finanzjahr vom 1. Juli bis 30. Juni

Mehrere erfolgreiche Programme für mehr Sicherheit
Regierung und internationale Organisationen reagierten mit vielen Maßnahmen und Initiativen auf Rana Plaza. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) startete Programme zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Einkäufer und Branchenvertreter suchten nach Lösungen.

Internationale Händler, Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen unterzeichneten schließlich noch 2013 ein verbindliches Abkommen für mehr Feuer- und Gebäudeschutz (Accord on Fire and Building Safety). Mitarbeiter von Accord haben seitdem über 1.600 Textil- und Bekleidungsfabriken überprüft. Rund 86 Prozent der festgestellten Mängel wurden gemäß einem Zwischenbericht vom Januar 2018 beseitigt. Accord läuft im November 2018 nach fünf Jahren aus. Einige Teilnehmer des Bündnisses haben eine Verlängerung des Programms von drei Jahren vereinbart.

Hauptsächlich nordamerikanische Importeure haben 2013 das Programm Alliance (Alliance for Bangladesh Worker Safety) initiiert. Das Bündnis hat seitdem 666 Fabriken überprüft, die mit Stand Februar 2018 circa 87 Prozent der Mängel behoben haben. Das Programm läuft ebenfalls nach fünf Jahren im Mai 2018 aus.     

Arbeitskräfte fordern mehr Rechte und höhere Löhne
Die Regierung ermöglichte nach dem Rana Plaza-Unglück eine etwas einfachere Gründung von und Engagement in Gewerkschaften. Die ungefähr 4 Millionen Arbeiter in der Textil- und Bekleidungsindustrie sind nach Meinung von Beobachtern aber weiterhin kaum formal organsiert und haben mehrfach für höhere Löhne gestreikt.

Eine Regierungskommission hatte zuletzt 2013 den monatlichen Mindestlohn in der Bekleidungsindustrie von 3.000 auf 5.300 Taka erhöht. Dieser Betrag entspricht aktuell lediglich 52 Euro (1 Euro = 102,13 Taka; Wechselkurs vom 5. März 2018). Gewerkschaften forderten Anfang 2018 eine Verdreifachung des Mindestlohns, denn ungelernte Arbeiter erhalten bei ihrer Erstanstellung durchaus diesen Niedriglohn, der kaum zum Leben reicht. Ihre Entlohnung wächst erst anschließend mit den Fähigkeiten und Erfahrungen.

Mitarbeiter wechseln häufig den Job. Die Fluktuation soll nach Angaben von Beobachtern im Durchschnitt bei 5 bis 7 Prozent je Monat liegen. Faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen würden auch diese Problematik in den betroffenen Betrieben positiv beeinflussen.

Bangladesch ist nach China der zweitgrößte Exporteur von Bekleidung
Die weltweit aktiven Bekleidungshändler kaufen in Bangladesch in großem Stil ein. Einige unterhalten dort Büros mit Hunderten Beschäftigten. Als größere Auftraggeber werden unter anderem Inditex (Spanien), H&M (Schweden), C&A sowie Tchibo (Deutschland) genannt.

Die Bekleidungsexporte stagnierten allerdings im Finanzjahr 2016/17. Ein Grund für die Wachstumsschwäche war der erstarkte Wechselkurs. Die nationale Währung Taka hatte gegenüber dem US-Dollar aufgewertet, Ausfuhren wurden damit teurer und weniger wettbewerbsfähig.

Die Regierung visiert für 2017/18 ein Exportwachstum von 8,1 Prozent auf 30,2 Milliarden US$ an. Die Branche ist tatsächlich auf Kurs und erreichte in der zweiten Jahreshälfte 2017 ein Plus von 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Wichtigste Abnehmer sind die USA und Deutschland.    

Bangladeschs Exporte
von Bekleidung (in Mio. US$)
2014/15 *) 2015/16 *) 2016/17 *)
Insgesamt              25.491 28.094   28.150
Darunter            
.Webwaren                13.065 14.739 14.393
.Strickwaren         12.427  13.355 13.757
Nach Abnehmern            
.USA            5.288 5.625 5.204
.Deutschland     4.339 4.653 5.135
.Großbritannien     2.904  3.524 3.307
.Spanien          1.626 1.864 1.879
.Frankreich     1.618 1.714 1.765
.Italien         1.243 1.278  1.349
.Kanada             929 998 946
.Niederlande     627  660 814
.Belgien     772 835 753
.Japan            653 774  744
Polen          548  616 720


*) Finanzjahr vom 1. Juli bis 30. Juni
Quellen: Export Promotion Bureau, Bangladesh Garment Manufacturers and Exporters Association

Exporte aus dem Schwellenland genießen in vielen entwickelten Ländern Zollfreiheit. Die Europäische Union gewährt einen zoll- und quotenfreien Zugang. Australien und Japan bewilligen Präferenzzugänge nach dem Generalized Scheme of Preferences (GSP). Die USA haben jedoch 2013 den GSP-Status aufgehoben und erheben auf Einfuhren aus Bangladesch Zölle und Abgaben.    
Unternehmen wollen wachsen und effizienter werden.

Die Vereinigung der Bekleidungsexportfirmen BGMEA schätzt, dass über 3.000 Bekleidungsfabriken ausschließlich für internationale Kunden arbeiten. Weitere 800 bis 1.000 Betriebe nähen wiederum nur für lokale Händler, die Bekleidung an die 160 Millionen Einwohner des Landes verkaufen.

Es liegen keine Daten über Betriebsgrößen oder die umsatzstärksten Unternehmen vor. Bekleidungsfirmen sind meist als private Gesellschaften registriert und veröffentlichen keine Geschäftszahlen. Die größeren gehören zu heimischen Mischkonzernen, die in unterschiedlichen Wirtschaftszweigen tätig sind. Die Betriebe investieren in modernere Fertigungsanlagen, um größere Aufträge schneller und zu kleineren Stückkosten abzuarbeiten.

Die Importe an Maschinen und Geräten für die Textil- und Bekleidungsindustrie beliefen sich 2015 auf 1,4 Milliarden US$. Die BGMEA meint, dass die Bekleidungsindustrie seitdem ihre Ausrüstungseinkäufe weiter erhöht habe.

Die Wertschöpfung entlang der lokalen Textilkette sei ausbaufähig. Einfache Stoffe und Materialien werden lokal produziert. Die Fertigungskapazitäten für Gewebe reichen allerdings nicht aus und müssten erweitert werden. Die Bekleidungsindustrie stellt zudem auf hochwertigere Waren aus Kunstfasern um. Produzenten hoffen auf höhere Margen, wenn sie zum Beispiel Kleidung aus elastischen Fasern oder Funktionskleidung aus Mischfasern herstellen.

Viele Vorprodukte werden aus China und Südkorea importiert. Die Einfuhr ist jedoch aufgrund der begrenzten Umschlagfähigkeiten der See- und Flughäfen schwierig. Die Logistikkosten sind hoch. Der Bekleidungssektor muss also noch einige Herausforderungen bewältigen.

Bezeichnung Internetadresse Anmerkung

 Bangladesh Garment Manufacturers and Exporters Association

http://www.bgmea.com.bd
Vereinigung der Bekleidungsexportfirmen
Vereinigung der Bekleidungsexportfirmen  
Bangladesh Textile Mills Association http://www.btmadhaka.com Verband der Textilhersteller
Accord on Fire and Building Safety in Bangladesh   http://bangladeshaccord.org   Rechtlich verbindliche Vereinbarung zur Verbesserung der Bedingungen in der Bekleidungsindustrie
Alliance for Bangladesh Worker Safety  http://www.bangladeshworkersafety.org Rechtlich verbindliche Vereinbarung zur Verbesserung der Bedingungen in der Bekleidungsindustrie

 

 

 

Quelle:

Thomas Hundt, Germany Trade & Invest www.gtai.de

Schlussbericht Ambiente Foto: Messe Frankfurt GmbH/Pietro Sutera
27.02.2018

Rekord auf der Besucherseite

  • Einkäufer aus 168 Ländern machen die Ambiente 2018 zur internationalsten aller Zeiten

Mit bester Stimmung geht nach fünf energiegeladenen Tagen die Weltleitmesse der Konsumgüterindustrie heute zu Ende. Fachbesucher aus mehr Ländern als je zuvor vernetzten sich, orderten für ihre Geschäfte die neuesten Produkte aus der ganzen Welt und holten sich Impulse für eine digitale Zukunft.

  • Einkäufer aus 168 Ländern machen die Ambiente 2018 zur internationalsten aller Zeiten

Mit bester Stimmung geht nach fünf energiegeladenen Tagen die Weltleitmesse der Konsumgüterindustrie heute zu Ende. Fachbesucher aus mehr Ländern als je zuvor vernetzten sich, orderten für ihre Geschäfte die neuesten Produkte aus der ganzen Welt und holten sich Impulse für eine digitale Zukunft.

Auf einer Fläche von 308.000 Bruttoquadratmetern [1] präsentierten 4.441 Aussteller aus 89 Ländern [2] die Trends des kommenden Geschäftsjahres. 81 Prozent [3] aller Aussteller kamen aus dem Ausland und machten die Ambiente zur internationalsten Konsumgütermesse aller Zeiten. Internationale Topentscheider aller Handelsformen waren um sechs Prozent stärker vertreten als vor einem Jahr und stellen damit erstmals 60 Prozent der Besucher. Das sorgte für gute Exportgeschäfte und beste Stimmung in den Hallen. Insgesamt 134.600 Einkäufer aus 168 Ländern [4] besuchten die Ambiente in Frankfurt am Main. Bedingt durch zum einen den Veränderungen in der deutschen Handelslandschaft als auch zum anderen der Parallelität mit Karneval und der Überlappung mit der Feriensaison in den südlichen Bundesländern, die sich aus dem internationalen Messekalender ergab, kamen erwartungsgemäß weniger Besucher aus Deutschland nach Frankfurt.

„Konsum ist in! Auf der Ambiente ist die ganze Welt zu Gast. Hier werden im Februar für die internationale Konsumgüterindustrie die Weichen für das ganze Jahr gestellt. Das belegen eindrucksvoll das Orderverhalten und die Qualität der deutschen und internationalen Einkäufer“, so Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt GmbH. Auch Thomas Grothkopp, Hauptgeschäftsführer Handelsverband Wohnen und Büro e.V. (HWB) zieht ein positives Resümee: „Die Messe Ambiente hat wieder gezeigt: Der persönliche Kontakt mit bekannten und neuen Lieferanten und ihren Neuheiten ist durch nichts zu ersetzen. Die Messe in Frankfurt hat die Erwartungen des Fachhandels voll erfüllt!“

Die Top-Ten-Besuchernationen nach Deutschland waren Italien, China, Frankreich, USA, Großbritannien, Niederlande, Spanien, Türkei, Korea und die Schweiz. Bei den Besuchern blieben die Zufriedenheitswerte mit 96 Prozent stabil auf höchstem Niveau. Überproportionale Besucherzuwächse gab es aus China und Korea, Russland, den nordafrikanischen Ländern, Südafrika und ganz Südamerika, der Türkei sowie dem Libanon und Zypern.

Ausstellerstimmen

Trotz leicht geringerer Besucherzahlen stimmten auf der Ambiente Besucherqualität und -frequenz. Darin waren sich die Aussteller der Messe einig.

Dining

Birgit Dubberke, Bereichsleiterin Marketing, BHS Tabletop:

„Die Ambiente ist für uns hinsichtlich ihrer Internationalität immer wieder beeindruckend. Nicht nur bezogen auf die Aussteller, auch in Hinblick auf die Besucher. Sie ist der Treffpunkt der Branche. Hier erhält man wertvolle Kontakte zu Ländern, in die man sonst nicht kommen würde. In meinen Augen ist der HoReCa-Markt im Aufwind. Die Gäste sind andere, sie möchten sich emotionaler und als Privatmenschen angesprochen fühlen und das spiegelt sich in den Restaurants und Hotels sowie in den Speisen. Und das zeigt sich auch auf der Ambiente. Die Nachfrage ist da.“

Maren Lehmann, Director Internal Sales, Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen:
„Die Ambiente 2018 lief sehr gut für uns, wir haben unsere Ziele erreichen können und deshalb sind wir zufrieden. Meissen hat sich neu aufgestellt, wir wollten zeigen, dass wir viel mehr können als nur Tradition, und das ist uns geglückt. Die Messe hat dafür eine sehr gute Bühne geboten. Auch die Organisation war super.“

Living

Alexander Haas, Vertriebsleiter, Scholtissek:

„Ob Architekten, Hotellerie oder Gastro – auf die Ambiente kommen die B2B-Besucher, die wir ansprechen möchten. Auch in diesem Jahr lief Contract Business wieder prima: Sowohl die Besucherqualität als auch die Frequenz hat gestimmt. Wir haben unsere Umsatzziele erreicht und sind zufrieden.“

Michael Rossmann, Geschäftsführer, PAD Home:
„Die Ambiente bietet ein internationales Publikum und einen sehr guten Standort. Wir bieten gute Stimmung auf dem Stand, schöne Produkte und engagierte Mitarbeiter. Deshalb lief es bei uns auf der Ambiente 2018 hervorragend. Was die Internationalität der Messe betrifft, war sie in diesem Jahr noch besser aufgestellt: Wir hatten ungewöhnlich viele Italiener am Stand und auch Argentinier und Südamerikaner und das ist ein Novum.“

Giving

Rebecca Staton, Sales Managerin Frankreich & Deutschland, Jellycat:

„Die Messe lief für uns ziemlich gut. Das war schon letztes Jahr der Fall, wir sind daher zufrieden. Zwar wird viel geguckt, doch es wird auch gut geordert. Die Besucherqualität stimmt und auch die Internationalität. Frankreich war dabei, viel Deutschland, Luxemburg, die Schweiz und ein paar asiatische Länder. Auch die Anzahl der Neukunden, die wir gewinnen konnten, entsprach unseren Vorstellungen.“

Ralf Vogt, Eigentümer, Noi:

„Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden. Die Ambiente lief gut für uns, unsere Kollektion kam sehr gut an und ist generell gefragt. Auch über die Orderbereitschaft und die Besucherqualität kann ich nicht klagen: Wer auf die Ambiente kommt, hat Orderbefugnis.“

Vaarwel Niederlande, Namaskar Indien!

Die Weltleitmesse stand 2018 ganz im Zeichen von Oranje. Die traditionelle Partnerlandpräsentation wurde vom niederländischen Industriedesigner Robert Bronwasser inszeniert. DO DUTCH setzte Konsumgüter des Königreichs in einen neuen überraschenden Kontext. Am Partnerlandtag gab es darüber hinaus zahlreiche Aktionen und Events unter niederländischer Federführung. Als Ehrengast der Ambiente stand gestern Sylvie Meis im Zentrum aller Aufmerksamkeit. Die bekannte TV-Moderatorin und Unternehmerin, die selbst gebürtig aus dem Königreich stammt, entdeckte auf einer Tour durch die Messehallen modernes Design aus den Niederlanden und Deutschland. Im nächsten Jahr findet die Ambiente vom 8. bis 12. Februar 2019 ganz im Zeichen des Subkontinents statt.

 

[1] FKM-zertifiziert, 2017: 308.000 Bruttoquadratmeter

[2] FKM-zertifiziert, 2017: 4.460 Aussteller aus 94 Ländern

[3] 2017: 80 Prozent

[4] FKM-zertifiziert, 2017: 140.963 aus 153 Ländern

BANGLADESCH STELLT LEDERINDUSTRIE NEU AUF Foto: Pixabay
20.02.2018

BANGLADESCH STELLT LEDERINDUSTRIE NEU AUF

  • Produktion und Exporte im Aufschwung 
  • Umweltprobleme und andere Herausforderungen bleiben

Die Lederindustrie in Bangladesch berichtet von steigenden Exporten und einer wachsenden Nachfrage im Inland. Der Standort punktet mit niedrigen Arbeitskosten und der Verfügbarkeit von Leder. Zu viele Gerbereien belasten allerdings noch die Umwelt. Die Branchenstruktur der Hersteller von Lederwaren und Schuhen reicht von veraltet bis modern. Internationale, exportorientierte Betriebe zeigen den Weg.

  • Produktion und Exporte im Aufschwung 
  • Umweltprobleme und andere Herausforderungen bleiben

Die Lederindustrie in Bangladesch berichtet von steigenden Exporten und einer wachsenden Nachfrage im Inland. Der Standort punktet mit niedrigen Arbeitskosten und der Verfügbarkeit von Leder. Zu viele Gerbereien belasten allerdings noch die Umwelt. Die Branchenstruktur der Hersteller von Lederwaren und Schuhen reicht von veraltet bis modern. Internationale, exportorientierte Betriebe zeigen den Weg.

Bangladeschs Lederindustrie ist nach der Bekleidungsindustrie der zweitgrößte Exportzweig des Schwellenlandes. Der Großteil der Ausfuhren entfiel im Finanzjahr 2016/17 (1. Juli 2016 bis 31. Juni 2017) mit 537 Millionen US-Dollar (US$) auf Lederschuhe (Vorjahr 495 Millionen US$), gefolgt von Lederwaren 464 Millionen US$ (388 Millionen US$). Die Ausfuhren von Lederschuhen legten in der zweiten Jahreshälfte 2017 nochmals um 9 Prozent zu und die von Lederwaren lagen auf demselben Niveau wie im Vorjahreszeitraum.

Die Exporte von Leder dagegen lagen 2016/17 bei 233 Millionen US$ (279 Millionen US$) und fielen in der zweiten Jahreshälfte 2017 um 29 Prozent. Hauptgrund ist geringere Nachfrage in China nach Leder. Stattdessen wird dieses zunehmend in Bangladesch zu fertigen Produkten für Kunden aus dem In- und Ausland weiterverarbeitet.

Potenziale noch nicht ausgeschöpft
Das Handelsministerium möchte die gesamten Exporte bis 2021 auf 5 Milliarden US$ vervierfachen. Es hat mit dieser Aufgabe einen Rat beauftragt, den Bangladesh Leather Sector Business Promotion Council. Dieser soll mit geeigneten Maßnahmen sowohl die Herstellungsmengen als auch die Verarbeitungstiefe im Lande erhöhen. Lederherstellung und -verarbeitung verfügen über Potenziale, denn sie könnten die erfolgreiche Entwicklung der heimischen Textil- und Bekleidungsindustrie durchaus wiederholen.

Internationale Investitionen sind ausdrücklich willkommen. Ausländische Investoren können eine Tochtergesellschaft in eigener Hand gründen sowie Förderungen und Steuerbefreiungen beantragen. Acht Exportförderzonen (Export Processing Zone) und weitere Sonderwirtschaftszone bieten viele rechtliche und technische Vorteile, meint die Investitionsbehörde Bangladesh Investment Development Authority.

Der Verband der exportierenden Lederwaren- und Schuhhersteller (Leathergoods and Footwear Manufacturers & Exporters Association of Bangladesh, LFMEAB) berichtet, dass Unternehmen aus Taiwan, China, Südkorea und Japan zunehmend in die Branche investieren. Sie verlagern unter anderem Fertigungen aus China nach Bangladesch.

Ausländische Direktinvestitionen in Bangladeschs Lederindustrie
(Bestand Juni 2016 in Mio. US$)
Ursprungsland Bestand 2016
Taiwan 76
Niederlande 37
Hongkong 26
Korea (Rep.) 17
Gesamt 192

Quelle: Zentralbank

Im Finanzjahr 2016/17 flossen gemäß der Zentralbank brutto 82 Millionen US$ an ausländischen Direktinvestitionen in die Lederindustrie (Vorjahr 48 Millionen US$). Taiwan war mit Abstand der größte Investor mit 50 Millionen US$ (14 Millionen US$).

Auch frühere Investoren verweisen auf eine erfolgreiche Entwicklung. Die deutsche Firma Picard Lederwaren hat beispielsweise 1997 ein Joint Venture gegründet und produziert inzwischen monatlich 32.000 Ledertaschen und 40.000 Kleinlederwaren.

Geprüfte Hersteller von Lederwaren
Wichtigste Abnehmer von Lederwaren und Schuhen sind die EU, Japan und die USA. Die EU und Japan erheben auf Importe aus Bangladesch im Rahmen ihrer Präferenzsysteme für Entwicklungsländer in der Regel weder Quoten noch Einfuhrzölle.

Die exportorientierten Lederwarenhersteller fertigen meist auf einem von den Kunden geforderten technischen Niveau. Dazu gehören Zertifizierungen und Prüfungen. Der Fachverband LFMEAB setzt sich für die Einhaltung von branchenüblichen Standards bei seinen 150 Mitgliedsfirmen ein. Auch die Europäische Union unterstützt mit ihrem Projekt ECOLEBAN eine nachhaltige, ressourceneffiziente Entwicklung des Ledersektors. Mehrere Gerbereien und Lederfabriken halten nachweislich die Arbeits- und Sozialstandards der UN-Organisation ILO und den ISO Standard 14001 für Umweltmanagementsysteme ein.

Mit steigenden Anforderungen und Mengen werden die lederverarbeitenden Unternehmen auch mehr hochwertige Materialien wie Sohlen und Accessoires importieren. Auch ihre Maschinen und Ausrüstungen stammen aus dem Ausland.

Problematische Bedingungen in der Lederherstellung
Das Leder wird allerdings unter problematischen Bedingungen hergestellt. Das Agrarland verfügt über einen Bestand von etwa 24 Millionen Rindern und damit über circa 1,7 Prozent des weltweiten Bestandes. Die Fleischwirtschaft verarbeitet auch Büffel und Ziegen in größeren Mengen. Tiere leiden bei unsachgemäßen Schlachtungen. Moderne Prozesse in der Schlachtung und fortschrittliche Verarbeitungsschritte könnten die Qualität in der Lederherstellung verbessern.

Die Zahl der Gerbereien wird auf über 200 geschätzt, die jährlich ungefähr 29 Millionen Quadratmeter Leder herstellen, davon entfallen zwei Drittel auf Leder aus Rinderhäuten. Die Branche steht in einem schlechten Ruf, die Situation in vielen Betrieben wird von unabhängigen Stellen bemängelt. In den meisten Betrieben sind Prozesse und Geräte für Arbeitssicherheit, Schutz der Umwelt nicht vorhanden. Kinder arbeiten nach Berichten von Beobachtern in dürftig kontrollierten Fabriken.

Dramatisch ist die Situation in Hazaribagh. Das Oberste Gericht entschied bereits 2003, dass die circa 150 Kleingerbereien aus diesem Wohnviertel in Dhaka in einen Alternativstandort umziehen sollen. Die öffentliche Firma Bangladesh Small and Cottage Industries Corp. wurde beauftragt, dafür den Lederindustriepark Savar Tannery Park in einem nördlichen Außenbezirk von Dhaka aufzubauen. Der vollständige Umzug in das neue Ledercluster in Savar hat sich seitdem immer wieder verzögert.

Nach Angaben des Fachverbandes Bangladesh Tanners Association ist der Umzug in den Savar Lederindusriepark erfolgt. Die dortige zentrale Kläranlage funktioniert dem Vernehmen nach allerdings noch nicht vollständig. Die Gerbereien verschmutzen also auch dort die Umwelt. Medien berichten zudem von Gerbereiaktivitäten in Hazaribagh.

Mehr Fachkräfte benötigt
Die Zahl der lederverarbeitenden Betriebe wurde in einer letzten Untersuchung von 2013 auf 3.500 geschätzt. Die Hersteller entwickeln für den Inlandsmarkt eigene Designs und einige wollen international ihre eigenen Marken platzieren.

Aber das Tempo der Ausbildung von Fachkräften hält nicht mit der Industrialisierung der Branche mit. Gerbereien und Lederindustrie beschäftigen direkt und indirekt ungefähr 75.000 Mitarbeiter. Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten beruhen oft auf traditionellen Verfahren und kurzen Einweisungen.

Der Bedarf an Fachpersonal wird auf 60.000 geschätzt. Ein Exzellenzzentrum widmet sich seit 2009 deren Ausbildung. Das Centre of Excellence for Leather Skill Bangladesh (COEL) hat seitdem circa 15.000 Personen an Maschinen und im Design ausgebildet oder geschult. Zwei Hochschulen bilden Ingenieure in der Fachrichtung aus. Die Universität in Dhaka hat ein Institut für Ledertechnik (Institute of Leather Engineering and Technology) etabliert und die Khulna University of Engineering verfügt über eine Abteilung für Ledertechnik.

Das Handelsministerium und der Verband LFMEAB organisierten im November 2017 die erste Ausgabe der Fachmesse BLLISS (Bangladesh Leatherfootwear & Leathergoods International Sourcing Show). Die Veranstalter konnten den Beschaffungsmarkt präsentieren und wollen die Veranstaltung jährlich fortführen. Der Branchentreff zog 30 Aussteller und 20.000 Besucher an. Die nächste Ausgabe wird vom 22. - 24. November 2018 in Verbindung mit der Ledertechnikmesse Leathertech (http://www.leathertechbangladesh.com) stattfinden.

Kontaktadressen

Bezeichnung Internetadresse Anmerkungen
Leathergoods and Footwear Manufacturers & Exporters Association of Bangladesh http://www.lfmeab.org Verband der exportierenden Hersteller von Lederwaren
Bangladesh Tanners Association http://www.tannersbd.com Verband der Gerbereien
Centre of Excellence for Leather Skill Bangladesh Limited http://coelbd.com Aus- und Fortbildungsinstitut
EU-Projekt ECOLEBAN (2014 bis 2018) https://www.ecoleban.com Unterstützung von KMUs in der Lederin-dustrie bei der Einführung von Umweltmanagementsystemen und Ecolabelling

 

Heimtextil: 2.975 Unternehmen präsentieren Designneuheiten © Messe Frankfurt Exhibition GmbH / jochen günther
09.01.2018

Heimtextil: 2.975 Unternehmen präsentieren Designneuheiten

  • Die textile Inneneinrichtung steht von heute an im internationalen Rampenlicht der Heimtextil in Frankfurt am Main.
  • Vom 9. bis 12. Januar 2018 versammelt die weltweite Leitmesse für Wohn- und Objekttextilien Vertreter aus Industrie, Handel, Design, Architektur und Hotellerie.

„Mit 2.975 Ausstellern aus 64 Ländern (2017: 2.949)* ist die Heimtextil im achten Jahr in Folge auf Wachstumskurs und schreibt ihre beachtliche Erfolgsgeschichte in einem herausfordernen Markt fort. In den kommenden Tagen erleben wir eine weltweit einzigartige Designschau mit vielfältigen Produktneuheiten und textilen Inspirationen internationaler Marktführer“, sagt Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt. Ein hochkarätiges Event-Programm mit namhaften Gästen und renommierten Branchenexperten beleuchtet die Themen Einrichtungstrends und Design, Architektur und Hotellerie.

  • Die textile Inneneinrichtung steht von heute an im internationalen Rampenlicht der Heimtextil in Frankfurt am Main.
  • Vom 9. bis 12. Januar 2018 versammelt die weltweite Leitmesse für Wohn- und Objekttextilien Vertreter aus Industrie, Handel, Design, Architektur und Hotellerie.

„Mit 2.975 Ausstellern aus 64 Ländern (2017: 2.949)* ist die Heimtextil im achten Jahr in Folge auf Wachstumskurs und schreibt ihre beachtliche Erfolgsgeschichte in einem herausfordernen Markt fort. In den kommenden Tagen erleben wir eine weltweit einzigartige Designschau mit vielfältigen Produktneuheiten und textilen Inspirationen internationaler Marktführer“, sagt Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt. Ein hochkarätiges Event-Programm mit namhaften Gästen und renommierten Branchenexperten beleuchtet die Themen Einrichtungstrends und Design, Architektur und Hotellerie.

Martin Auerbach, Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Heimtextilien-Industrie e.V., freut sich über die Fortsetzung des Trends zu mehr Stofflichkeit in privaten und öffentlichen Räumen. „Heimtextile Produkte sind wieder deutlich sicherbarer, als dies noch vor einigen Jahren der Fall war. Damit bestätigt sich das, was sich für uns in den letzten ein, zwei Jahren angekündigt hat“, freut sich Auerbach. „Die Vielfalt an heimtextilen Produkten, Designs und Farben macht die internationale Messeplattform für Heimtextilien zur wegweisenden Jahresauftaktveranstaltung. Wenngleich die Konjunktur des vergangenen Jahres wohl hinter den Erwartungen bleibt – es liegen noch nicht alle Zahlen aus der deutschen Industrie vor – ist die Stimmung in der Branche grundsätzlich gut.“

VIP-Gäste: Barbara Schöneberger präsentiert Tapetenkollektion 

In der Halle 3.0 feiert das DecoTeam sein 30. Jubiläum und begeistert mit einem vielseitigen Programm, spannenden Trendinszenierungen und namhaften Gästen, wie etwa TV-Moderatorin Enie van de Meiklokjes und Starkoch Alexander Herrmann. Zu den Highlights der Halle 3.1 zählen die Präsentationen internationaler Textilverlage, wie etwa Alhambra / Tormes Design aus Spanien, Damaceno & Antunes / Evo Interior Fabrics aus Portugal, Fryett’s Fabrics aus Großbritannien, Kobe aus Deutschland und Wind aus Belgien. Daneben erwartet Besucher die weltweit größte Tapetenpräsentation mit internationalen Marktführern und prominenten Gästen. Vorzeige-Entertainerin Barbara Schöneberger präsentiert ihre erste Kollektion für die Tapetenfabrik Gebr. Rasch.

VDT peilt Tapezier-Weltrekord an

Auf einer 100 Meter langen Aktionsfläche peilt der Verband der Deutschen Tapetenindustrie (VDT) in Kooperation mit der Heimtextil einen Weltrekord im Dauertapezieren an. In der Halle 5.1 (Ostseite) wird vom 8. bis 12. Januar Tag und Nacht durchtapeziert. Dabei erlebt das Publikum, wie Tapete Atmosphäre schafft und Räume spürbar aufwertet. Fachbesucher, Journalisten und Hersteller sind an der Seite prominenter Gäste, wie etwa der Maus und RTL-Moderatorin Resi Colter, zum Mitgestalten eingeladen.

„upholstery“: neue Präsentationsfläche in Halle 4.2

Erneutes Ausstellerwachstum verzeichnet der Angebotsbereich „upholstery“ in der Halle 4 – mit Beteiligungen namhafter Produzenten, wie etwa Beaulieu Fabrics aus Belgien, Konrad Hornschuch aus Deutschland, Luilor und Vigano aus Italien und Dina Vanelli aus der Türkei. Aufgrund der großen Nachfrage wurden erstmals auch in der Halle 4.2 Präsentationsmöglichkeiten für hochwertige Möbel- und Dekostoffe geschaffen. Hier wartet außerdem mit Trevira ein vielversprechendes Highlight auf. Erstmals seit einigen Jahren präsentiert sich das Unternehmen mit seinen CS Partnern in einer großen Gemeinschaftspräsentation. Dazu zählen unter anderem Engelbert E. Stieger und Getzner Textil aus Österreich, Jenny Fabrics und Swisstulle aus der Schweiz, Pugi aus Italien und Spandauer Velours aus Deutschland.

„bed“, „bath“ & „table“: Große Vielfalt konfektionierter Produkte

Mit einer starken Bandbreite glänzt auch der haustextile Bereich. In den Hallen 8 bis 11 präsentieren rund 1.500 Anbieter konfektionierte Produkte in den Segmenten „bed“, „bath“ und „table“. Dabei sticht das Angebot an Bettwäsche als das weltweit größte heraus.

Zur zentralen Anlaufstelle für die Bettenbranche avanciert die komplett ausgebuchte Halle 8.0. Zahlreiche marktführende Unternehmen sind vor Ort, wie etwa Irisette, Billerbeck und Frankenstolz. Neu dabei sind zudem Mascioni aus Italien und Dún or Fior aus Island. Mit Rössle & Wanner begrüßt die Heimtextil zudem einen renommierten deutschen Anbieter von Premium-Matratzen und Marktführer im Bereich manuell und motorisch verstellbarer Lattenroste. Rössle & Wanner wird in der Galleria 1 mit der Marke Röwa ausstellen. 

Home-Kollektionen internationaler Fashion-Labels, wie etwa Joop Living oder Marc O’Polo und Esprit, sind in der Halle 11.0 zu sehen. Daneben stellen Premium-Anbieter in einem lifestyle-orientierten Umfeld ihre Neuheiten vor. Zeitgeistig-modern als auch klassisch-elegant präsentieren sich die Unternehmen in der Halle 11.1. Unter anderem sind Schlossberg aus der Schweiz, Collection Stiegler und Curt Bauer aus Deutschland, Kas International aus Australien, Martinelli Ginetto aus Italien, Sorema aus Portugal und Welspun aus Großbritannien mit Kollektionen von höchster Qualität vertreten.

Darüber hinaus führt die Heimtextil eine neue Produktgruppe ein:

„All about pets“ präsentiert ausgewählte Anbieter von Textilien und Accessoires für Tiere. In der Galleria 0 sind Betten für Hunde und Katzen, Kissen, Kuscheldecken und vieles mehr zu sehen. Zu den Ausstellern zählen Darling Little Place und Studio am Meer aus Deutschland, Lex & Max aus den Niederlanden und Volentis aus der Schweiz.

„Interior.Architecture.Hospitality“: Top-Thema Objektausstattung

Eine zentrale Rolle im Programm der Messe nimmt der Themenkomplex der Objektausstattung ein, den die Heimtextil unter dem Titel „Interior.Architecture.Hospitality“ zusammenfasst. Dabei lanciert die Heimtextil mit der „Interior.Architecture.Hospitality Expo“ ein neues Veranstaltungsformat in der Halle 4.2. Folgende renommierte Anbieter präsentieren im exklusiven Rahmen ihre textilen Produkte und Materiallösungen: Drapilux-Schmitzwerke, Low & Bonar, Gerriets und Maasberg aus Deutschland, Forster Rohner aus der Schweiz, Chieftain Fabris aus Irland sowie The Cotting Group (Griffine) und Senfa aus Frankreich. Sie richten sich damit gezielt an Architekten, Innenarchitekten, Interior Designer, Objektplaner und Hoteliers. Das Angebot der Expo liefert sowohl ästhetische als auch funktionale Antworten auf Fragen nach modernem, nachhaltigem Design sowie brandschutzrechtliche und bauphysikalische Anforderungen. Ein viertägiges Vortragsprogramm, geführte Ausstellerrundgänge und ein spezielles Ausstellerverzeichnis („Contract Guide“) bieten ebenfalls zum Thema Objektausstattung vertiefende Informationen.

Teppich-Schau zeigt Vorzüge textiler Bodenbeläge

Ob in Hotels, Restaurants, Theatern, der Bahn oder auch im Privatbereich – mit textilem Bodenbelag lassen sich Räume behaglich, fußwarm und individuell gestalten. Die zahlreichen Vorzüge textiler Bodenbeläge werden auf der Heimtextil 2018 erlebbar in Szene gesetzt. Mit der Präsentation in der Halle 4.2 „Carpet by Heimtex“ spricht der Verband der Deutschen Heimtextilien-Industrie e.V. insbesondere Architekten und Objektentscheider in einem architekturaffinen Umfeld an. Mitarbeiter der Heimtex-Mitgliedsunternehmen, wie etwa Findeisen, German Rugs, Object Carpet, TOUCAN-T, Vorwerk und Weseler Teppich, bieten Beratung an in Sachen Akustik, Modularität und Gestaltung mit textilen Bodenbelägen.

Heimtextil „Theme Park“: Einrichtungstrends von morgen

Das Programm-Highlight für Design-Interessierte ist der „Theme Park“ in der Halle 6.0. Im Trend- und Inspirationsareal dürfen sich Besucher und Aussteller auf eine Fülle an Materialinnovationen, Farbtrends und Design-Neuheiten freuen. Das übergreifende Thema lautet „The Future is urban“. Ein begleitendes Vortragsprogramm gibt Einblicke in neue Designprojekte. Zur Saison 2018/19 erarbeitete ein Team von sieben internationalen Designbüros aus den vielfältigen Trendströmungen die wichtigsten Themen. Bei der Inszenierung des „Theme Parks“ in Halle 6.0 übernahm das renommierte Londoner Studio FranklinTill die Regie.

05.12.2017

TÜRKISCHE BEKLEIDUNGSHERSTELLER SETZEN AUF DESIGN UND EIGENE MARKEN

  • Firmen wollen weg von billiger Lohnfertigung

Istanbul (GTAI) - Die stark exportorientierte türkische Textil- und Bekleidungsindustrie will ihre Wettbewerbsfähigkeit auf den Weltmärkten durch Investitionen in Design steigern. Die bisher stark verbreitete Lohnfertigung für ausländische Markenhersteller verliert zugunsten eigener Kollektionen an Bedeutung. Mit einem Gesetz aus dem Jahr 2016 fördert der türkische Staat explizit Investitionen in Design.

  • Firmen wollen weg von billiger Lohnfertigung

Istanbul (GTAI) - Die stark exportorientierte türkische Textil- und Bekleidungsindustrie will ihre Wettbewerbsfähigkeit auf den Weltmärkten durch Investitionen in Design steigern. Die bisher stark verbreitete Lohnfertigung für ausländische Markenhersteller verliert zugunsten eigener Kollektionen an Bedeutung. Mit einem Gesetz aus dem Jahr 2016 fördert der türkische Staat explizit Investitionen in Design.

Die türkische Textil- und Bekleidungsindustrie durchläuft einen Strukturwandel: War die Konfektionsbranche einst vor allem wegen der vergleichsweise niedrigen Arbeitskosten für Lohnfertigungsaufträge westlicher Unternehmen interessant, werden türkische Hersteller zunehmend als Designer für internationale Auftraggeber tätig. Neben den bekannten türkischen Modeherstellern wie Ipekyol, Vakko und Zorluteks fertigen und vermarkten außerdem immer mehr türkische Textilunternehmen eigene Marken. Parallel dazu bauen sie ihr Online-Vertriebsnetz aus. Das Unternehmen Ipekyol will beispielsweise in den bevorstehenden 20 Jahren die Hälfte seiner Filialen schließen.

Um die veränderte Nachfrage ausländischer Kooperationspartner bedienen zu können, investieren türkische Bekleidungsfirmen verstärkt in Forschungs- und Entwicklungsprojekte, wie das türkische Wirtschaftsmagazin Ekonomist berichtet.

So gründete zum Beispiel der auf Vlies spezialisierte Hersteller Hassan Tekstil (http://www.hassan.com.tr)   mit Sitz in Istanbul 2017 eine 45-köpfige F&E-Abteilung. Das Unternehmen, dessen Umsatz von 232 Millionen US-Dollar (US$) im Jahr 2016 zu 35 Prozent aus Exporten erwirtschaftet wurde, will 1,5 Prozent seines Umsatzes für F&E-Aktivitäten einsetzen. 

Ein weiteres Unternehmen, das zunehmend in F&E sowie Design investiert, ist TYH Tekstil (http://www.tyh.com.tr) in Istanbul. Diese rein exportorientierte Firma mit einem Umsatz von rund 100 Millionen US$ (2016) beschäftigt 15 Modeexperten. Etwa 1,5 bis 2 Prozent des Umsatzes, der 2017 rund 130 Millionen US$ erreichen soll, wird für Design-Projekte und die Entwicklung von Kollektionen eingesetzt, heißt es ebenfalls im Bericht des Ekonomist. Neben der Lohnfertigung für namhafte internationale Marken wie Gant und COS entwickelte TYH Tekstil auch seine eigene Marke Roqa für Damenoberbekleidung. Inzwischen bestehen 20 bis 25 Prozent der Exporte aus der Lieferung von Eigenmarkenprodukten.

Innovative Berufsbekleidung für Sicherheitskräfte

Ein weiterer Hersteller mit steigenden F&E-Aktivitäten ist laut Ekonomist die Firma Narkonteks (http://www.narkonteks.com) in Izmir. Diese produziert nicht nur für internationale Unternehmen, sondern fertigt auch Waren unter der Eigenmarke "Blackspade". Narkonteks beliefert außerdem unter anderem Kunden in den Niederlanden mit technischen Textilien für Sicherheitspersonal. Für die F&E-Aktivitäten beschäftigt der Hersteller 30 Ingenieure. Vom angestrebten Umsatz von 100 Millionen TL im Jahr 2017 sollen 1,5 Prozent für F&E-Aktivitäten verausgabt werden. Im Jahr 2016 erwirtschaftete Narkonteks rund 80 Millionen Türkische Lira (1 Euro = 4,50 TL).

Auch das Unternehmen Farbe Textile (http://www.farbetextile.com) in Izmir, das für europäische Modekonzerne wie Bestseller, Inditex und Mango näht, setzt laut Ekonomist auf vermehrte Designaktivitäten. Etwa 60 Prozent der Produktion betrifft eigene Marken. Der Umsatz von 100 Millionen TL (2016) soll 2017 auf 130 Millionen TL erhöht werden.

Zu den größeren Investoren in Forschung und Entwicklung zählt auch der Konfektionshersteller Taypa Tekstil (http://www.taypa.com.tr) in Istanbul mit einem Umsatz von 100 Millionen Euro, das etwa 80 Prozent seiner Produktion exportiert. Der Mutterkonzern TAy Group, der große Modehäuser wie Levis, Inditex und Tommy Hilfiger beliefert, setzt 5 Prozent seines Umsatzes für Forschungs- und Innovationsprojekte ein und beschäftigt 25 Designer, schreibt das Magazin Ekonomist. Der Anteil eigener Marken am Umsatz von derzeit 21 Prozent soll in absehbarer Zeit auf 50 Prozent erhöht werden.

Taypa investiert in Großprojekt in Algerien

Neben der bereits existierenden Produktion in Ägypten fertigt Taypa Tekstil auch in Serbien und Algerien. In eine Konfektionsfabrik in Kraljevo in Serbien sollen in den kommenden fünf Jahren 35 Millionen Euro investiert werden. Ein Großprojekt unter der Bezeichnung "TayalSPA" zum Aufbau eines integrierten Textil- und Konfektionswerkes der Industriezone Sidi Khetab in der Provinz Relizane ist in Algerien in Planung. Dieses Vorhaben mit einer 50-prozentigen Beteiligung der algerischen Regierung sieht nach den Worten von Taypa-Geschäftführer Burak Karaarslan, der in der Wirtschaftszeitung "Dünya" zitiert wird, bis 2023 in drei Phasen Investitionen von insgesamt 2 Milliarden US$ vor.

In der kürzlich begonnenen ersten Aufbauphase sollen 800 Millionen US$ investiert werden. Der Betrieb wird zunächst mit der Garnproduktion beginnen. Danach soll ab Ende 2018 die Herstellung von Jeans- und anderen Textilstoffen aufgenommen werden. Nach Abschluss der ersten Phase soll die jährliche Produktion 30 Millionen Meter Jeans- und Nichtjeansstoffe, 14 Millionen Meter Stoffe für die Hemdenproduktion, 3.200 Tonnen Stricktextilien und 30 Millionen Stück Konfektionsartikel erreichen.

Regierung fördert Investitionen in Forschung und Entwicklung

Der türkische Staat fördert seit 2016 auch Investitionen in Design: Mit dem Gesetz Nr. 6676 vom 16. Februar 2016 (Staatsanzeiger "Resmi Gazete" Nr. 29636 vom 26.02.16) zur Änderung des Gesetzes Nr. 5746 vom 28.02.08 über die Förderung von F&E-Aktivitäten wurden im Gegensatz zur früheren Praxis Investitionen in Design-Vorhaben in die staatliche Förderung einbezogen. So können Firmen, die im F&E-Bereich mindestens 15 Personen (früher 30) beschäftigen, von Steuer- und Zollvergünstigungen profitieren. Die für Forschungsprojekte importierten Produkte sind von Einfuhrabgaben befreit.

Umfassende Fördermaßnahmen in Form von projektgebundenen Zuschüssen für die Vermarktung türkischer Marken im Ausland enthält ferner die Verordnung Nr. 2016/1 des türkischen Geld-Kredit und Koordinationsrates, die im Staatsanzeiger Nr. 29898 vom 24. November 2016 verkündet wurde. Die Umsetzung der Subventionen obliegt dem Wirtschaftsministerium.

Nach den Zahlen des Ministeriums für Wissenschaft, Industrie und Technologie gibt es in der Textil- und Bekleidungsindustrie landesweit insgesamt 38 F&E- und 29 Design-Zentren.

Deutschland wichtigster Zielmarkt

Die Türkei ist ein wichtiger Exporteur von Textilien und Bekleidung. Nach offizieller Statistik hat das Land im Jahr 2016 Textil- und Konfektionsware im Wert von 24,3 Milliarden US$ ausgeführt (darunter 16,7 Milliarden US$ Konfektionsartikel). Der Exportverband IHKIB strebt für das Jahr 2023 Konfektionsausfuhren von 60 Milliarden US$ an. Bei Bekleidung ist Deutschland mit einem Anteil von 18,8 Prozent wichtigster Abnehmer. Bei Textilien und Textilrohstoffen ist das Land mit 5 Prozent viertgrößter Absatzmarkt für türkische Exporteure.  

Türkischer Außenhandel mit Konfektionsartikeln (in Mio. US$)
Jahr Export Import
2014 18.484,6 3.062,4
2015 16.756,3 2.846,9
2016 16.739,3 2.690,7

Quelle: Exportverband IHKIB; türkisches Wirtschaftsministerium

Türkischer Außenhandel mit Textilien und Textilrohstoffen (in Mio. US$)
Jahr Export Import
2014 8.535,9 9.172,9
2015 7.590,8 8.270,4
2016 7.568,8 8.171,0

Quelle: IHKIB; Wirtschaftsministerium

Türkischer Export von Konfektionsartikeln nach Ländern (in Mio. US$)
  2015 2016 Anteil 2016 (%)
Insgesamt 16.756,3 16.739,3 100,0
Deutschland  3.156,4 3.139,9 18,8
Vereinigstes Königreich 2.187,2 2.015,1    12,0
Spanien 1.666,0  1.738,8    10,4
Frankreich  871,3    837,2   5,0
Niederlande 803,1 774,9 4,6
Italien 592,4 610,9 3,6
Irak 741,1 558,9 3,3
Polen 445,6 556,1 3,3
USA 493,2 533,6 3,2
Dänemark 401,0 422,3 2,5

Quelle: IHKIB; Wirtschaftsministerium

Türkischer Export von Textilien und Textilrohstoffen nach Ländern (in Mio. US$)
  2015 2016 Anteil 2016 (%)
Insgesamt 7.590,8 7.568,8 100
Italien 748,9 729,5 9,6
Bulgarien 309,6 598,1 7,9
Iran 319,2 387,9 5,1
Deutschland 384,4 380,7 5,0
USA 346,1 313,1 4,1
Vereinigtes Königreich 330,5 303,7 4,0
Spanien 251,2 284,9 3,8
Rumänien 285,7 278,2 3,7
Polen 269,1 275,1 3,6
Ägypten 246,7 225,0 3,0

Quelle: IHKIB; Wirtschaftsministerium  

(c) Deutsche Messe
14.11.2017

DOMOTEX 2018 geht mit vielen Neuerungen an den Start

  • Neue Hallenstruktur und Geländebelegung
  • Aussteller, Künstler und Nachwuchs-Designer kreieren inspirierende Erlebniswelten  zum Leitthema UNIQUE YOUNIVERSE
  • Änderung der Veranstaltungstage auf Freitag bis Montag
Neue Tagesfolge
  • Neue Hallenstruktur und Geländebelegung
  • Aussteller, Künstler und Nachwuchs-Designer kreieren inspirierende Erlebniswelten  zum Leitthema UNIQUE YOUNIVERSE
  • Änderung der Veranstaltungstage auf Freitag bis Montag
Neue Tagesfolge
Erstmals ändert sich auch die Tagesfolge der Messe: Künftig wird die DOMOTEX von Freitag bis Montag stattfinden (bisher Samstag bis Dienstag). Somit startet die DOMOTEX 2018 am 12. Januar und bleibt bis zum 15. Januar geöffnet. Mit der neuen Tagesfolge entspricht die DOMOTEX dem Wunsch zahlreicher Aussteller, am Freitag die Messe offiziell zu eröffnen.
 
Noch sind es drei Monate bis zum Start der DOMOTEX 2018. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die 30. Auflage der weltweit wichtigsten Messe für Teppiche und Bodenbeläge eine starke und innovative Veranstaltung wird. Denn die DOMOTEX hält vom 12. bis 15. Januar umfassende Neuerungen bereit. Mit einer neuen Hallenstruktur und Geländebelegung, die Besuchern eine deutlich bessere Orientierung bietet, sowie dem Leitthema UNIQUE YOUNIVERSE, das den Megatrend der Individualisierung aufgreift, entwickelt sich die DOMOTEX weiter und wird noch attraktiver. In Halle 9 wird eine inspirierende Erlebniswelt rund um das Leitthema entstehen, in der sich Aussteller, Künstler und Nachwuchs-Designer aktiv mit kreativen Inszenierungen beteiligen. „Trends, Innovationen und Lifestyle werden damit erlebbar wie nie zuvor“, sagt Dr. Andreas Gruchow, Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe AG, Hannover. „Aussteller und Besucher dürfen sich auf viele konkrete Anregungen freuen, die ihnen helfen, ihr Geschäft weiter auszubauen, und können Trends und Neuheiten entdecken, die das Geschäft von morgen bestimmen werden.“
 
Anmeldestand deutlich über den Erwartungen
Der aktuelle Anmeldestand belegt die positive Resonanz auf die Weiterentwicklung der DOMOTEX. „Derzeit haben mehr Aussteller ihre Teilnahme an der DOMOTEX zugesagt als zum gleichen Zeitpunkt des vergangenen Jahres. Auch flächenmäßig liegen wir deutlich über den Erwartungen“, fügt Gruchow hinzu. „Dies unterstreicht einmal mehr, welche Bedeutung die DOMOTEX als globaler Marktplatz und Impulsgeber für die gesamte Branche hat. Wir rechnen mit rund 1 400 Ausstellern aus mehr als 60 Nationen. Die größten Ausstellernationen (nach Fläche) sind neben Deutschland die Türkei, Indien, Belgien, China, die Niederlande und der Iran, gefolgt von Italien, Ägypten und den USA.
 
Neue Hallenbelegung erleichtert Marktüberblick
Die neue Hallenbelegung führt Produktgruppen räumlich zusammen und ermöglicht Fachbesuchern aus Groß- und Einzelhandel, Architektur, Innenarchitektur, Handwerk sowie Möbel- und Einrichtungshandel eine verbesserte Orientierung: In den Hallen 2 bis 4 wird das weltweit größte Angebot an handgefertigten Teppichen präsentiert. Maschinell hergestellte Webteppiche gibt es in den Hallen 5 bis 7 zu sehen. In Halle 8 rollen innovative Designer und Labels ihre neuesten Teppichkreationen aus. Elastische Bodenbeläge, Designbeläge/LVT und Laminatfußböden werden in den Hallen 11 und 12 gezeigt. Parkett und Holzfußböden sind in den Hallen 12 und 13 zu finden. Produkte und praxisorientierte Lösungen aus der Anwendungs- und Verlegetechnik werden künftig ebenfalls in Halle 13 zu Hause sein. Auch kurze Wege sind garantiert: Eine optimale Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel sowie der neue My DOMOTEX Shuttle bringen Besucher und Aussteller schnell an ihr gewünschtes Ziel.
 
UNIQUE YOUNIVERSE – ein Megatrend erreicht den Boden
Mit dem Leitthema UNIQUE YOUNIVERSE rückt die DOMOTEX neue Entwicklungen und Ideen zum Trend der Individualisierung in den Fokus. Denn immer mehr Menschen suchen in einer globalisierten und digitalisierten Welt nach Möglichkeiten, ihren Wunsch nach Selbstbestimmung und Einzigartigkeit zum Ausdruck zu bringen – auch in den eigenen vier Wänden. Produkte und Dienstleistungen werden daher immer stärker personalisiert und auf die Bedürfnisse der Käufer hin maßgefertigt. „Die DOMOTEX greift diesen Trend auf, denn auch Bodenbeläge sollen sich auf den gewählten Lebensstil zuschneiden lassen“, unterstreicht Gruchow.

Inspirierende Erlebniswelt
Die Halle 9 ist das neue Herzstück der DOMOTEX, in der eine facettenreiche Erlebniswelt entsteht: die Sonderfläche „Framing Trends“, auf der sich unterschiedliche Unternehmen sowie Newcomer und Künstler mit kreativen Inszenierungen rund um das Leitthema aktiv beteiligen. In vier Bereichen können Besucher Ideen und Designs entdecken, die aus dem Rahmen fallen: In den „Flooring Spaces“ präsentieren ausstellende Unternehmen aus der Bodenbelagsbranche außergewöhnliche Produktinszenierungen, die mit dem Trend der Individualisierung spielen. In den „Living Spaces“ geht es um inspirierende Räume und Lifestyle-Welten. Unter der Bezeichnung „NuThinkers“ präsentieren Studierende und Nachwuchs-Designer unkonventionelle Entwürfe mit neuen Perspektiven auf die Welt der Raumgestaltung. Und bei „Art & Interaction“ machen Exponate aus Kunst und Design mit interaktiven und multimedialen Inszenierungen das Thema „UNIQUE YOUNIVERSE“ sinnlich erfahrbar. Um eine hohe Qualität der Inszenierungen zu gewährleisten, entscheidet ein Expertengremium unter dem Vorsitz von Peter Ippolito, Büro Ippolito Fleitz Group (Stuttgart), welche eingereichten Ideen und Designs auf der Sonderfläche gezeigt werden. 
Neu und anders zu denken, liegt den „NuThinkers“ im Blut. Zu den frischen Ideen der jungen Gestalter gehören unter anderem eine neuartige Fußbodenheizung, die von der Thermoregulation von Reptilien inspiriert ist, ein selbst fahrender und malender Roboter, der per Pinselstrich individuelle Böden gestaltet, oder eine Virtual Reality Software, die aus Körperbewegungen in Echtzeit Räume schaffen kann. Einen offenen und spielerischen Zugang zum Leitthema bietet „Art & Interaction“. „Meanwhile in the Universe“ zum Beispiel ist eine Installation, bei der man Fensterläden öffnet und ein Stück Unendlichkeit bekommt – gezeigt als Live-Mitschnitt der NASA aus dem Universum.
 
Auch die Installation „Endless Uniqueness“ macht das Leitthema interaktiv erlebbar. Dafür werden 50 Gestalter, darunter die zehn besten Innenarchitekten Deutschlands, ihre ganz persönliche Interpretation des Leitthemas „UNIQUE YOUNIVERSE“ als 3D- Visitenkarten in einzelnen Boxen gestalten. Diese stehen einem Kaleidoskop gegenüber, in welchem sich die Boxen und Besucher spiegeln. In dieser begehbaren Spiegelinstallation kann jeder die verschiedenen Materialien kombinieren und verändern, sodass ein selbst gestaltetes individuelles Universum entsteht.
 
Spannendes Rahmenprogramm in Halle 9
Für weitere Inspirationen sorgen abwechslungsreiche Vorträge rund um das Leitthema UNIQUE YOUNIVERSE. Zu den Sprechern der Talks zählen namhafte Architekten wie Jürgen Mayer H., J.MAYER.H und Partner, Architekten MbB, Berlin, Andreas Krawczyk, NKBAK, Frankfurt/Main, Chris Middleton, KINZO, Berlin, der Designer Werner Aisslinger, Studio Aisslinger, Berlin sowie die Gründer spannender Start-ups und Nachwuchs-Designer. Täglich stehen drei Impulsvorträge mit anschließend moderierter Gesprächsrunde auf der „Framing Trends“-Bühne in Halle 9 auf dem Programm. Dabei werden aktuelle und innovative Projekte und Ideen aus dem Bereich Architektur und Design diskutiert. Im Mittelpunkt stehen die Themenbereiche „Modulares Design: individuell versus seriell?“, „Neue Unikate: handmade versus digital?“ sowie „Retail Interactive: virtuell versus real?“. Die Talks sprechen sowohl Architekten, Innenarchitekten und Designer an, aber auch interessierte Aussteller und Besucher. Tägliche Führungen (Guided Tours) mit namhaften Architekten und Designern ermöglichen Besuchern einen besonderen Blick auf Produkte, das Leitthema und eine schnelle Kontaktaufnahme zu den Ausstellern. Zudem bieten Meeting-Areas mit Lounge-Charakter und ein Café Raum zum Austausch und zur Kommunikation.
 
Mit der Verleihung der Carpet Design Awards wird in Halle 9 ein weiterer Glanzpunkt gesetzt. Der international renommierte Preis zeichnet die weltweit schönsten Designer-Teppiche in acht Kategorien aus. Die 24 Finalisten-Teppiche werden bis zum Ende der DOMOTEX in Halle 9 zu sehen sein. Auch das Einrichten mit virtueller Realität wird in Halle 9 ein spannendes Thema sein, denn die virtuelle Realität wird schon bald die Art und Weise verändern wie wir einkaufen, uns vernetzen und die Welt wahrnehmen. Mit dem neuen Format „hackvention event series“ bietet die Deutsche Messe Unternehmen aus Handwerk, Wirtschaft und Industrie die Möglichkeit, Konzepte sowie Produkte mit Virtual und Augmented Reality als Prototyp zu entwickeln, die auf ihre Anforderungen und Kundenbedürfnisse abgestimmt sind. Auch Aussteller der DOMOTEX nutzen diese Möglichkeit. Die Ergebnisse werden auf der DOMOTEX zu sehen sein.
 
Weitere Informationen:
Domotex
Quelle:

Deutsche Messe

Kind + Jugend - Messe in Köln © Koelnmesse GmbH
27.06.2017

KIND + JUGEND 2017 VERSAMMELT DAS WHO IS WHO DER KINDERAUSSTATTUNGSBRANCHE

Die Vorbereitungen für eine erfolgreiche Kind + Jugend vom 14. bis 17. September 2017 in Köln laufen auf Hochtouren und die internationale Leitmesse für die Baby- und Kinderausstattung nimmt deutlich an Fahrt auf. Entsprechend haben vier Monate vor der Veranstaltung rund 1.000 Aussteller aus über 50 Ländern ihre Teilnahme an der Fachmesse bestätigt. Angemeldet sind nahezu alle namhaften Hersteller und Marken. Rund 85 Prozent der Zusagen kommen von ausländischen Firmen. Neben dem umfassenden Branchenangebot gehört das zielgruppenorientierte Eventprogramm – der so genannte Support Circle - zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren der Messe.

Die Vorbereitungen für eine erfolgreiche Kind + Jugend vom 14. bis 17. September 2017 in Köln laufen auf Hochtouren und die internationale Leitmesse für die Baby- und Kinderausstattung nimmt deutlich an Fahrt auf. Entsprechend haben vier Monate vor der Veranstaltung rund 1.000 Aussteller aus über 50 Ländern ihre Teilnahme an der Fachmesse bestätigt. Angemeldet sind nahezu alle namhaften Hersteller und Marken. Rund 85 Prozent der Zusagen kommen von ausländischen Firmen. Neben dem umfassenden Branchenangebot gehört das zielgruppenorientierte Eventprogramm – der so genannte Support Circle - zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren der Messe.

In den vergangenen Jahren konnte die Traditionsmesse Kind + Jugend ihre Position als Weltleitmesse der Baby- und Kinderausstattungsbranche kontinuierlich ausbauen. Hierzu tragen langjährige Aussteller der Branche bei, darunter die folgenden wichtigen Key Player: ABC Design, aden & anai, Alvi, Angelcare, Artsana-Chicco, Baby Björn, Babymoov, bibi-Lamprecht, Bebecar, Brevi, Britax Römer, Cam il mondo, Combi, Concord, Cybex, Delta Children, Diono, Dorel, Doudou et Compagnie, ergobaby, Easywalker, Foppa Pedretti, Gautier, Geuther, Hauck, Hartan, HTS, iCandy, Infantino, Jané, Joie/Nuna, Joolz, Kaloo, Kiddy, KidsII, Kidsmill, Lässig, Lodger, Mayborn – Jackel, Medela, Munchkin, Mutsy, Nattou, Newell, Noukies, Novatex, Nuby, Nürnberg Gummi, Odenwälder, Paidi, Peg Perego, Philips Avent, Pinolino, Playgro, reer, Reisenthel, roba-Baumann, rotho, Schardt, Sauthon, sigikid, Silver Cross, Sterntaler, Suavinex, Takata, Tobi, Uppababy, Vulli, Wickelkinder – manduca und Julius Zöllner. In allen Segmenten verzeichnet die Kind + Jugend zudem namhafte Neuausteller oder Rückkehrer wie Blue Seven – H. Obermeyer, David Fussenegger, Didis, Koelstra, lief! Lifestyle, nobodinoz, Teddy-Hermann, Tiriciclo und VTech.

Neben der hochklassigen Produktschau bietet die internationale Leitmesse erneut ein interessantes Event- und Begleitprogramm mit zahlreichen Awards für sämtliche ausstellende Unternehmen – von Start Ups und Jungdesigners bis hin zu etablierten, global agierenden Markenherstellern.

Das erfolgreich bewährte Konzept des „Support Circle“ orientiert sich dabei an der typischen Entwicklungs- und Vertriebskette eines Produktes. Am Beginn einer Produktentwicklung steht immer ein überzeugendes Konzept und ein Prototyp. Die besten Prototypen zeigt die Kind + Jugend mit den Nominierten des KIDS DESIGN AWARDS.
Weitere Informationen gibt es hier: http://www.kindundjugend.de/kindundjugend/Die-Messe/Events-Veranstaltungen/Kids-Design-Award/index.php

Der DESIGN PARC präsentiert außergewöhnliche Objekte, Möbel und Spielwaren, die bereits marktreif entwickelt sind, und bietet damit eine gute Möglichkeit für Händler, ihr Sortiment von dem der Wettbewerber abzuheben. Zusätzlich rundet der neu geschaffene Design-Hotspot #DESIGNINFOCUS in Halle 11.1 das Angebot in diesem Segment ab.

Der Kind + Jugend Innovation Award ist eine feste Größe in der Branche und gilt als wichtiges Marketing- und Verkaufsargument im Handel. Der Award gilt als Sprungbrett, um sich am Markt mit seinem Produkt zu etablieren. Traditionell wird der Award in acht Kategorien zum Auftakt der Kind + Jugend am ersten Messetag verliehen.
Weitere Informationen: http://www.kindundjugend.de/kindundjugend/Die-Messe/Events-Veranstaltungen/Innovation-Award/index.php oder http://news.kindundjugend.de/2017/02/kind-jugend-fragt-nach-ein-interview-mit-whisbear/

Ein echtes Zugpferd ist der seit 2014 etablierte Consumer Award, mit dem die Kind + Jugend dem Wunsch der Besucher nachkommt, neben den brandneuen Produktinnovationen auch die auf dem Markt etablierten Lieblingsprodukte und Bestseller der Konsumenten aus aller Welt zu zeigen. In diesem Jahr unterstützen folgende Partnermagazine- und portale die Befragung der Konsumenten: Deutschland mit 1st Steps, die Niederlande mit Baby Stuf, Österreich mit NEW MOM, Polen mit Branża Dziecięca, Russland mit Rodi, Frankreich mit Parole de Mammans, die Türkei mit Baby & Kids Store und erstmals auch England mit Mother & Baby.

Start Ups und kleinere Unternehmen unterstützt die Kind + Jugend in Form von Länderpavillons. In diesem Jahr gibt es Gruppenbeteiligungen aus Australien, Großbritannien, Frankreich, Korea, Lettland, Singapore, Spanien, Taiwan und den USA. Auf der Sonderfläche der Jungen Innovativen Unternehmen, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert wird, stellen sich zudem junge Unternehmen aus Deutschland vor.

Schließlich bietet das Kind + Jugend Trendforum in Form von Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops wertvolle Profitipps und Best Practices für den Berufsalltag. Hochkarätige Referenten werden die Trendthemen der Branche aufgreifen, und ausgewiesene Experten präsentieren auf die Bedürfnisse des Handels zugeschnittene Informationen und Strategien, die praxisorientiert sind und dem Fachbesucher zusätzlichen Nutzen bieten. Der Messebesuch lohnt sich also doppelt.

Online-Tickets sind unter folgendem Link verfügbar:
http://www.kindundjugend.de/kindundjugend/Fuer-Besucher/Eintrittskarte/index.php

Die GDS auf dem Gelände der Messe Düsseldorf © Messe Duesseldorf/ctillmann
14.02.2017

SCHUHBRANCHE VERABSCHIEDET DIE GDS

Vom 7. bis 9. Februar 2017 fand die letzte GDS auf dem Gelände der Messe Düsseldorf statt. Es war die 123. Ausgabe der Traditionsveranstaltung. Und seit Dienstagmittag steht fest: Nicht nur Veranstalter und Location wechseln, sondern auch der Name. Die Igedo Company wird ihre Schuhmesse im Areal Böhler als Gallery SHOES präsentieren.

Vom 7. bis 9. Februar 2017 fand die letzte GDS auf dem Gelände der Messe Düsseldorf statt. Es war die 123. Ausgabe der Traditionsveranstaltung. Und seit Dienstagmittag steht fest: Nicht nur Veranstalter und Location wechseln, sondern auch der Name. Die Igedo Company wird ihre Schuhmesse im Areal Böhler als Gallery SHOES präsentieren.

Passend zur Staffelübergabe fand im Areal Böhler am ersten Messetag auch das Abend-Event der GDS statt. Werner Matthias Dornscheidt, Vorsitzender der Messe Düsseldorf, nutzte die Gelegenheit, vor den vielen Vertretern der Schuhbranche die Leistung des GDS-Teams zu würdigen: „Kirstin Deutelmoser und ihr Team haben über viele Jahre Außergewöhnliches geleistet und immer wieder Innovationen in die Schuhmessen eingebracht. Und auch die letzte Veranstaltung wurde in aller Professionalität gestaltet und hat den Besuchern einen umfassenden Überblick über den Markt geboten. Mein Dank gilt außerdem der Branche: Nur durch die Unterstützung von Industrie und Handel konnte die GDS über so viele Jahrzehnte ein herausragender Treffpunkt bleiben. Ich wünsche der Igedo Company viel Erfolg mit ihrem neuen Konzept.“

Kirstin Deutelmoser, Director der GDS und tag it!, hatte während der Pressekonferenz am ersten Tag der Messe auf die lange Tradition der GDS auf der einen und den Wandel der Schuhbranche auf der anderen Seite hingewiesen: „Um die Jahrtausendwende hatte die GDS die meisten Besucher. Man kam nach Düsseldorf, um die neuen Kollektionen zu entdecken und – was mindestens genauso wichtig war – sich auszutauschen. Doch in den letzten Jahren begann die Welt, sich schneller zu drehen. Neue Player kamen auf dem Markt. Die Handelslandschaft erlebte einen permanenten Wandel. Und weil eine Messe immer auch Spiegelbild des Marktes ist, hat die extreme Dynamik innerhalb der Schuhbranche auch Auswirkungen auf die GDS gehabt. Die eigene Geschichte wurde mehr zu Ballast als zum Vorteil: Egal wie sehr man eine GDS verändert, sie wird immer an der erfolgreichsten Ausgabe ihrer selbst gemessen. Wir haben uns daher entschieden, dass es Zeit für einen kompletten Neuanfang ist. Und um etwas Neues zu erschaffen, muss man frei sein von bestehenden Strukturen und Traditionen. Deshalb werden wir die Schuhmesse nach dieser GDS an die Igedo Company übergeben und dadurch einen Neuanfang mit völlig anderen Strukturen und Vorzeichen ermöglichen. Ich danke allen, die uns über so viele Jahrzehnte begleitet und unterstützt haben. Speziell unseren Kunden, also unseren Ausstellern und Besuchern, den vielen Partnern der GDS und meinem tollen Team. Ich wünsche der Igedo Company und speziell Ulrike Kähler viel Erfolg mit ihrem neuen Format. Insbesondere hoffe ich, dass die Branche diese Chance des Neubeginns einer Schuhmesse nutzen wird.“

GDS mit starkem Abschieds-Programm

Die letzte GDS bot den Besuchern ein umfassendes Informationsangebot. 600 Brands präsentierten ihre neuen Kollektionen und die Messe hatte alle Trends der Saison Herbst/Winter 2017/18 für die Händler aufbereitet und mit den GDS Trend Talks, Trend Codes und Trend Spots konkrete Services für den Einkauf und das Merchandising geboten. Besonders im Fokus für den kommenden Herbst/Winter standen kernige Schnür- und Biker-Boots. Wenn es das Wetter zulässt, werden aber auch futuristische Sneaker das Straßenbild prägen – entweder clean in Weiß oder mit Drucken, einem weiteren Trendthema, das von vielen Herstellern angeboten wird.

Weniger um Design als um die Produktion ging es bei den Vorträgen des Innovations- und Bildungsinstitutes SLEM mit Sitz in den Niederlanden. Die Besucher erfuhren, welche Technologien die Zukunft der Schuhproduktion verändern werden.

Alain-Fabien Delon (22), Sohn von Schauspiellegende Alain Delon, sorgte noch einmal für ein Blitzlichtgewitter auf der GDS, als er anlässlich des Press Walks durch die STUDIO-Hallen lief und sich über die neuesten Herren-Modelle informierte. Da passte es gut, dass die Aussteller die GDS als Bühne nutzten, um ihre Marken mit Modenschauen oder Dance-Performances zu präsentieren.

Fashion Blogger und Influencer sorgten dafür, dass die neuen Schuhtrends auch in den sozialen Medien vertreten waren. Wie das genau funktioniert, wurde interessierten Händlern und Herstellern beim Social Media Consulting näher erläutert.

Die erste Gallery SHOES findet vom 27. bis 29. August 2017 statt. Details hierzu werden auf www.igedo.com veröffentlicht.