Kennzeichnungsregeln alt - neu

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Kennzeichnungsregeln alt - neu Füllgutkennzeichnung DIN EN 12934 RAL-Bezeichnungen

Was sind die wichtigsten Unterschiede zwischen der nicht mehr gültigen RAL-Vereinbarung 092 A2 und der aktuell geltenden Norm DIN EN 12934?

Der wichtigste und augenfälligste Unterschied betrifft die prozentuale Angabe des Daunen- und Federngehalts in einer Füllung. Eine große Rolle spielt dabei der Daunenanteil: Je höher der Daunenanteil ist, umso größer ist auch die Füllkraft und Wärmehaltung, und das bei geringerem Gewicht.
 
Der Daunen- und Federnanteil wird nicht mehr durch eine verbale Beschreibung ohne zwingende Angabe der prozentualen Zusammensetzung ausgedrückt, sondern wird nach Gewichtsprozenten angegeben.
Der wichtigste und augenfälligste Unterschied betrifft die prozentuale Angabe des Daunen- und Federngehalts in einer Füllung. Eine große Rolle spielt dabei der Daunenanteil: Je höher der Daunenanteil ist, umso größer ist auch die Füllkraft und Wärmehaltung, und das bei geringerem Gewicht.
 
Der Daunen- und Federnanteil wird nicht mehr durch eine verbale Beschreibung ohne zwingende Angabe der prozentualen Zusammensetzung ausgedrückt, sondern wird nach Gewichtsprozenten angegeben.
 
So wird etwa die Halbdaune jetzt so bezeichnet: 85 % Federn, 15 % Daunen.
Die Dreivierteldaune wird angegeben als:
70 % Federn, 30 % Daunen.
 
Neu sind außerdem die Bezeichnung „neu Klasse I“ statt „Original“ und eine Einteilung der Füllung in Klassen.
 
Kennzeichnungsregeln alt - neu RAL-Bezeichnungen

Warum eine neue Norm? Muss immer alles geändert werden?

Für die neue Norm gab es im Wesentlichen zwei Gründe:
  • verschiedene Kennzeichnungssysteme in Europa
  • Missverständlichkeit der alten RAL-Bezeichnungen
Für die neue Norm gab es im Wesentlichen zwei Gründe:
  • verschiedene Kennzeichnungssysteme in Europa
  • Missverständlichkeit der alten RAL-Bezeichnungen

Verschiedene Kennzeichnungssysteme in Europa
Die RAL-Bestimmungen wurden wegen der Begrifflichkeiten bei der Füllungskennzeichnung, die immer wieder zu Missverständnissen führten, heftig kritisiert. Die europäischen Nachbarländer lösten sich allmählich von der RAL 092 A2 und erarbeiteten eigene Kennzeichnungssysteme. Dabei bezogen sie oftmals Verbraucherorganisationen und Vertreter des Handels ein.
In Europa entwickelten sich auf diese Weise verschiedene Kennzeichnungsregeln für das Füllmaterial Federn und Daunen; ihre Vielzahl erschwerte die Vergleichbarkeit der Produkte innerhalb Europas und war nicht verbraucherfreundlich.
 
Das unübersichtliche Nebeneinander von verschiedenen Kennzeichnungssystemen in Europa wurde schließlich durch die EN 12934 beseitigt.
 
Missverständlichkeit der alten RAL-Bezeichnungen
Eine korrekte und verständliche Deklaration der Zusammensetzung des Füllmaterials ist deshalb so wichtig, weil der Anteil von Daunen z.B. in einer Zudecke eines der wichtigsten Kriterien zu ihrer Beurteilung darstellt. Dabei gilt die Formel: Je höher der Daunenanteil, desto leichter und isolierender ist die Füllung. Ist der Daunenanteil hoch, ist die Zudecke in der Regel wertvoller und teurer als bei einem niedrigeren Daunenanteil.
Der Verbraucher ist hier in ganz besonderem Maße auf eine verständliche Kennzeichnung angewiesen.
Die Güte- und Bezeichnungsvorschriften RAL 092 A2 von 1932, die mehrfach geringfügig überarbeitet wurden, orientierten sich in ihrem Grundprinzip daran, dass der Verkäufer dem Kunden Beispiele für Federn-/Daunen-Mischungen in Schaukästen zeigte. Dann konnten Kennzeichnungen wie z.B. Halbdaune im Einzelgespräch erläutert werden – dass es sich eben nicht um einen Anteil von 50 % Daunen, 50 % Federn handelte. Erst danach wurden die Decke und/oder das Kissen mit der Mischung gefüllt, die sich der Kunde ausgesucht hatte.
Bis Anfang der 50er-Jahre wurden rund 90 Prozent der federn- und daunengefüllten Bettwaren durch den selbst füllenden Fachhandel verkauft. Der Anteil ging seit dieser Zeit kontinuierlich zurück, inzwischen wird er mit rund 25 Prozent angenommen (Schätzungen des Verbandes der Deutschen Dau­nen- und Federnindustrie e. V. 2005). Darüber hinaus verzichtet auch der Fachhandel immer mehr auf die Herstellung der Bettwaren vor Ort, sondern bezieht vermehrt fertig gefüllte Produkte.
 
In dieser Situation aber, bei fertigen Bettwaren, bei denen der Käufer die Füllung nicht mehr in Augenschein nehmen konnte, erwiesen sich die Angaben der bisherigen RAL 092 A2 als missverständlich und irritierend: So rechneten die Käufer beispielsweise bei der Halbdaune mit einem prozentualen Gewichtsanteil von 50 % Daunen, 50 % Federn, während diese in Wirklichkeit nur 15 % Daunen bei einem Anteil von 85 % Federn besaß. Ebenso brachte kaum ein Verbraucher den Begriff Original mit Neuware in Verbindung.
 
Die Grundstruktur der RAL baute zu einseitig auf der offenen Präsentation der Füllung auf, was nicht mehr der aktuellen Lage entsprach. Sie ließ sich von ihrer Struktur her nicht den aktuellen Erfordernissen anpassen.
 
Aus diesen Gründen – verschiedene Kennzeichnungssysteme in Europa,Missverständlichkeit der alten RAL-Bezeichnungen – musste eine völlig neue Kennzeichnungsnorm gefunden werden. Das Ergebnis der gemeinsamen Bemühungen europäischer Länder war die EN 12934.