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07.07.2025

Einzelhandel fordert Deckelung der Sozialversicherungsbeiträge bei 40 Prozent

Der Handelsverband Deutschland (HDE) geht für das Jahr 2025 weiterhin von einem geringfügigen Anstieg der Umsätze im Einzelhandel um nominal zwei Prozent aus und hält damit an seiner Umsatzprognose fest. Wie eine aktuelle HDE-Umfrage unter rund 650 Handelsunternehmen zeigt, gehen 42 Prozent der Händlerinnen und Händler für das zweite Halbjahr von einer Stagnation ihrer Umsätze aus, während ein gutes Drittel mit Umsatzrückgängen rechnet. Zu kämpfen hat die Branche insbesondere mit den steigenden Lohnnebenkosten. Daher fordert der HDE eine Obergrenze von 40 Prozent bei den Gesamtsozialversicherungsbeiträgen.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) geht für das Jahr 2025 weiterhin von einem geringfügigen Anstieg der Umsätze im Einzelhandel um nominal zwei Prozent aus und hält damit an seiner Umsatzprognose fest. Wie eine aktuelle HDE-Umfrage unter rund 650 Handelsunternehmen zeigt, gehen 42 Prozent der Händlerinnen und Händler für das zweite Halbjahr von einer Stagnation ihrer Umsätze aus, während ein gutes Drittel mit Umsatzrückgängen rechnet. Zu kämpfen hat die Branche insbesondere mit den steigenden Lohnnebenkosten. Daher fordert der HDE eine Obergrenze von 40 Prozent bei den Gesamtsozialversicherungsbeiträgen.

Während sich die Verbraucherstimmung in Deutschland seit Jahresbeginn stetig aufgehellt hat und in kleinen Schritten auf das höchste Niveau seit einem Jahr geklettert ist, zeigen sich die Unternehmen deutlich verhaltener und das Geschäftsklima im Einzelhandel verharrt seit Monaten in einer Seitwärtsbewegung. Wie aus der aktuellen HDE-Umfrage unter rund 650 Handelsunternehmen hervorgeht, rechnet mehr als die Hälfte der Befragten für das Gesamtjahr 2025 mit Umsätzen unterhalb des Vorjahresniveaus. Der HDE geht aufgrund der langsamen Aufhellung der Verbraucherstimmung und der von der Bundesregierung angekündigten nachhaltigen Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland von einer stabilen Umsatzentwicklung im Einzelhandel aus und behält daher seine Prognose für 2025 bei. Im Vorjahresvergleich ist ein nominales Plus von zwei Prozent zu erwarten, real entspricht das einem Plus von 0,5 Prozent.

„Der Einzelhandel misst die neue Bundesregierung an ihren Taten. Sie hat versprochen, für spürbare Entlastungen zu sorgen und die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Darauf setzen die Händlerinnen und Händler“, so HDE-Präsident Alexander von Preen. Der Handel selbst habe in den vergangenen Jahren gezeigt, dass er Verantwortung übernehme, ob als Versorger auch in Krisenzeiten wie der Pandemie oder als zuverlässiger Arbeitgeber, der einen immer höheren Mindestlohn schultert. „Jetzt ist es an der Zeit, dass die Politik Verantwortung übernimmt und Entlastungen auf den Weg bringt, die auch bei den Händlerinnen und Händlern ankommen“, fordert von Preen. Dringender Handlungsbedarf bestehe bei den Lohnnebenkosten, die in den nächsten Jahren auf 50 Prozent zu steigen drohen. „Ein Bekenntnis der Bundesregierung zu einer Senkung der Sozialversicherungsbeiträge und zu einer dauerhaften 40-Prozent-Obergrenze ist überfällig“, betont von Preen. Gingen die Sozialversicherungsbeiträge ungebremst durch die Decke, seien massenweise Stellenstreichungen unvermeidbar.

Auch auf die Abkehr der Bundesregierung von der im Koalitionsvertrag verankerten Stromsteuersenkung für alle blickt der HDE weiterhin mit großer Irritation und Sorge. „Die Senkung der Stromsteuer war ein zentrales Versprechen der Regierung auch an Handel und Verbraucher. Bleibt diese Entlastung jetzt aus, ist das weit mehr als ein Vertrauensbruch. Den Unternehmen fehlen dadurch Hunderte Millionen für notwendige Investitionen, den Verbraucherinnen und Verbrauchern wird finanzieller Spielraum genommen“, so von Preen weiter. So drohe der erhoffte Wirtschaftsaufschwung auszufallen. „Nicht Wort zu halten, ist das folgenschwerste Signal, das eine neue Bundesregierung an Wirtschaft und Verbraucher senden kann“, so von Preen. Die Regierung müsse nun Antworten auf das entstandene Misstrauen finden und in der Wirtschaftspolitik die richtigen Prioritäten setzen.

15.05.2025

Südwesttextil begrüßt wirtschaftspolitischen Kurs der Regierungserklärung

Die Textilindustrie in Baden-Württemberg sieht im angekündigten wachstumsorientierten Kurswechsel der Bundesregierung ein zentrales Signal zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit nach einem schwachen ersten Quartal.

Im ersten Quartal des Jahres 2025 verzeichnet die baden-württembergische Textilindustrie einen Umsatzrückgang von 3,2 %. Die Beschäftigtenzahlen sanken im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich mehr als 6 %, begleitet von einem Rückgang der Bruttolohn- und Gehaltssumme um rund 5 %. Eine geringere Auslastung der Produktionskapazitäten lässt sich ebenso aus dem deutlichen Rückgang der geleisteten Arbeitsstunden ableiten.

Der Wirtschaft- und Arbeitgeberverband Südwesttextil begrüßt vor diesem Hintergrund die Zielrichtung, die Bundeskanzler Friedrich Merz in seiner ersten Regierungserklärung einschlägt. Die Zeitenwende in der Sicherheitspolitik durch einen europäischen Schulterschluss für die Verteidigungsfähigkeit ist essenziell, um unsere Werte, Demokratie und Wohlstand zu sichern. Es gilt in einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Politik, Wirtschaft und Bevölkerung, zu alter und neuer Stärke zu finden.

Die Textilindustrie in Baden-Württemberg sieht im angekündigten wachstumsorientierten Kurswechsel der Bundesregierung ein zentrales Signal zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit nach einem schwachen ersten Quartal.

Im ersten Quartal des Jahres 2025 verzeichnet die baden-württembergische Textilindustrie einen Umsatzrückgang von 3,2 %. Die Beschäftigtenzahlen sanken im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich mehr als 6 %, begleitet von einem Rückgang der Bruttolohn- und Gehaltssumme um rund 5 %. Eine geringere Auslastung der Produktionskapazitäten lässt sich ebenso aus dem deutlichen Rückgang der geleisteten Arbeitsstunden ableiten.

Der Wirtschaft- und Arbeitgeberverband Südwesttextil begrüßt vor diesem Hintergrund die Zielrichtung, die Bundeskanzler Friedrich Merz in seiner ersten Regierungserklärung einschlägt. Die Zeitenwende in der Sicherheitspolitik durch einen europäischen Schulterschluss für die Verteidigungsfähigkeit ist essenziell, um unsere Werte, Demokratie und Wohlstand zu sichern. Es gilt in einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Politik, Wirtschaft und Bevölkerung, zu alter und neuer Stärke zu finden.

Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner: „Friedrich Merz erkennt den Priorisierungs- und Reformbedarf, der uns bevorsteht und verspricht eine spürbare Entwicklung bis Sommer. Die Wirtschaft wird ihn an einer schnellen Umsetzung der Maßnahmen besonders im Bereich der Bürokratieentlastung, Beschleunigung von Verfahren, Energiepolitik und der Mobilisierung des Arbeitsmarkts messen, aber ebenso an entsprechenden Reformen. Wir erwarten eine auf Sicherheit und Wachstum ausgerichtete Politik, die die entscheidenden Prioritäten setzt und dadurch Berechenbarkeit, Wachstum und Konsistenz ermöglicht.“

Im Bereich der Sozialpartnerschaft vermisst Südwesttextil hingegen diesen klaren Kurs. Die Unabhängigkeit der Mindestlohnkommission zu betonen, steht im Widerspruch zur politischen Benennung einer Zielgröße von 15 € pro Stunde – nebst der Tatsache, dass der Koalitionspartner ein Eingreifen per Gesetz nicht ausschließt. Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner fasst zusammen: „Eine gesetzliche Festlegung des Mindestlohns oder auch der Versuch der Beeinflussung bleiben ein abzulehnender Eingriff in die Tarifautonomie, der noch dazu in einer Wirtschaftskrise kontraproduktiv ist. Abseits dessen erwarten wir, dass die Bundesregierung an einem Strang zieht und einen einheitlichen Auftritt an den Tag legt. Öffentlich ausgetragene Differenzen der Koalitionspartner schaden dem Vertrauen in die Politik im Inland und dem Ansehen Deutschlands im Ausland.“

Quelle:

Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie Südwesttextil

25.04.2025

Konjunkturabschwung der Textilindustrie setzt sich fort

Nur wenn die zukünftige Bundesregierung echte Reformen und Zukunftsthemen aus dem Koalitionsvertrag priorisiert und beschleunigt, kann eine Wirtschaftswende gelingen.

Die Textilindustrie in Baden-Württemberg hat bis Februar erneut einen Umsatzrückgang von 3,9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnet. Die Talfahrt setzt sich auch in einem stärkeren Personalabbau fort. Die Beschäftigtenzahl sank um 6,1 %. Südwesttextil sieht den Bedarf, dass die neue Bundesregierung mit Vereidigung zielgerichtet und zeitnah durch echte Wachstumsimpulse gegensteuert.

Mit Blick auf den Finanzierungsvorbehalt des Koalitionsvertrags muss vorrangig eine Fokussierung auf eine schnelle Umsetzung der Maßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft erfolgen. Dabei sollten investive vor konsumtiven Maßnahmen priorisiert werden.

Nur wenn die zukünftige Bundesregierung echte Reformen und Zukunftsthemen aus dem Koalitionsvertrag priorisiert und beschleunigt, kann eine Wirtschaftswende gelingen.

Die Textilindustrie in Baden-Württemberg hat bis Februar erneut einen Umsatzrückgang von 3,9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnet. Die Talfahrt setzt sich auch in einem stärkeren Personalabbau fort. Die Beschäftigtenzahl sank um 6,1 %. Südwesttextil sieht den Bedarf, dass die neue Bundesregierung mit Vereidigung zielgerichtet und zeitnah durch echte Wachstumsimpulse gegensteuert.

Mit Blick auf den Finanzierungsvorbehalt des Koalitionsvertrags muss vorrangig eine Fokussierung auf eine schnelle Umsetzung der Maßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft erfolgen. Dabei sollten investive vor konsumtiven Maßnahmen priorisiert werden.

Degressive Abschreibungen von 30 Prozent auf Ausrüstungsinvestitionen werden als alleiniger Wachstumsimpuls nicht reichen. Der Vorbehalt bei der Entlastung der Einkommenssteuer ist eher kontraproduktiv und die Absenkung der Körperschaftssteuer um fünf Prozent muss früher erfolgen. Die massiven Leistungsausweitungen in der Rentenpolitik und die fehlenden Strukturreformen der Sozialversicherungssysteme wertet Südwesttextil als fatales Signal. Ebenso kritisch sieht Südwesttextil, dass mit dem Koalitionsvertrag eine Zielgröße zur Erhöhung des Mindestlohns gesetzt wird. Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner: „Die Benennung der Zielgröße im Vertrag und die öffentlichen Äußerungen stehen im Widerspruch zum Bekenntnis zur Unabhängigkeit der Mindestlohnkommission. Eine politisch beeinflusste Erhöhung des Mindestlohns greift nicht nur in die Tarifautonomie ein – sie befeuert ebenso die Lohn-Preis-Spirale und erhöht die Einstiegsbarrieren in den Arbeitsmarkt.“

Positiv bewertet Südwesttextil, dass der Koalitionsvertrag die Beschleunigung, Zentralisierung und Digitalisierung von Prozessen fokussiert und mit konkreten Zielen verbindet – wie eine Unternehmensgründung innerhalb von 24 Stunden oder einheitliche Anerkennungsverfahren für ausländische Fachkräfte binnen acht Wochen. Wichtig für eine Wirtschaftswende ist außerdem ein ambitionierter Abbau von Bürokratie. Dies gilt auch für die EU-Ebene, wo ein Ende der parallelen und unnötigen Regulierungen z. B. in Form eines risikobasierten Ansatzes bei der EU-Chemikalienregulierung angestrebt wird. Südwesttextil-Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner: „Der Einsatz für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft und faire Bedingungen ist ein wichtiges Signal. Nicht nur durch den Abbau von Bürokratie, sondern auch durch die Entlastung bei den Energiepreisen und das Durchsetzen europäischer Standards bei Massenimporten über asiatische E-Commerce-Plattformen.“

Explizit begrüßt Südwesttextil die Maßnahmen zur Mobilisierung des Arbeitsmarkts, beispielhaft die Förderung der Fachkräfteeinwanderung durch eine zentrale, digitale Agentur oder die Einführung der wöchentlichen statt der täglichen Höchstarbeitszeit. Wichtig ist, dass diese Erleichterungen wie auch der Abbau von Schriftformerfordernissen, z. B. bei Befristungen, schnell und ohne weitere Einschränkungen kommen. Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner fasst zusammen: „Der Koalitionsvertrag beinhaltet viele sinnvolle Stellschrauben. Damit eine nachhaltige Wirtschaftswende gelingt, muss dies als Arbeitsgrundlage verstanden werden und die Maßnahmen sollten fokussiert und beschleunigt umgesetzt werden.“

Quelle:

Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie

03.04.2025

Südwesttextil besorgt über Koalitionsverhandlungen und Konjunktur

Südwesttextil blickt mit Sorge auf die Zwischenergebnisse der Koalitionsverhandlungen und den weiteren Umsatzrückgang in der baden-württembergischen Textilindustrie.

Das Jahr 2025 beginnt für die Textilindustrie in Baden-Württemberg genauso herausfordernd wie das alte Jahr endete. Nachdem die Umsätze 2024 auf den niedrigsten Wert der vergangenen zehn Jahre gesunken waren, verzeichnet die Branche einen Umsatzrückgang von 3 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Bereits vor einem Jahr sprach man von einem eindeutig schlechten Jahresstart.

Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr zieht sich dabei durch alle Sparten: der Umsatz im Bereich Spinnerei sank um 8,9 %, im Bereich Textilveredlung um 4,6 % und bei den technischen Textilien um 6,3 %. Diese Entwicklungen haben mittlerweile auch Auswirkungen auf die Beschäftigtenzahlen in der Textilindustrie. Im Januar 2025 waren 5,8 % weniger Mitarbeitende in der Branche tätig als im Januar 2024.

Südwesttextil blickt mit Sorge auf die Zwischenergebnisse der Koalitionsverhandlungen und den weiteren Umsatzrückgang in der baden-württembergischen Textilindustrie.

Das Jahr 2025 beginnt für die Textilindustrie in Baden-Württemberg genauso herausfordernd wie das alte Jahr endete. Nachdem die Umsätze 2024 auf den niedrigsten Wert der vergangenen zehn Jahre gesunken waren, verzeichnet die Branche einen Umsatzrückgang von 3 % im Vergleich zum Vorjahresmonat. Bereits vor einem Jahr sprach man von einem eindeutig schlechten Jahresstart.

Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr zieht sich dabei durch alle Sparten: der Umsatz im Bereich Spinnerei sank um 8,9 %, im Bereich Textilveredlung um 4,6 % und bei den technischen Textilien um 6,3 %. Diese Entwicklungen haben mittlerweile auch Auswirkungen auf die Beschäftigtenzahlen in der Textilindustrie. Im Januar 2025 waren 5,8 % weniger Mitarbeitende in der Branche tätig als im Januar 2024.

Südwesttextil-Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner zur aktuellen Lage: „Wir stecken tief in einer Wirtschaftskrise und dies in geopolitisch zunehmend schwieriger Lage. Vor diesem Hintergrund blickt unsere Branche mit großer Sorge auf die Zwischenergebnisse der Koalitionsverhandlungen. Jegliche Ambition für eine echte Wirtschaftswende scheint abhandengekommen zu sein. Damit der Standort Deutschland wieder als zukunftsfähig und attraktiv wahrgenommen wird, brauchen wir wettbewerbsfähige Energiepreise, eine Obergrenze der Sozialabgaben von 40 Prozent, Steuersenkungen mindestens auf den EU-Durchschnitt, Flexibilisierungen des Arbeitsrechts und einen umfassenden, großangelegten Bürokratieabbau. Für Wachstum benötigen wir ebenso einen funktionsfähigen Staat.“

Quelle:

Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie

20.02.2025

Rekordtief bei Umsätzen der Textilindustrie in Baden-Württemberg

In der Jahresbilanz der baden-württembergischen Textilindustrie erreichte der Umsatz den niedrigsten Wert der vergangenen zehn Jahre.

Nach den negativen Umsatzentwicklungen im Herbst ergibt sich auch zum Jahresende eine von wirtschaftlichen Schwierigkeiten geprägte Bilanz für die baden-württembergische Textilindustrie. 2024 sanken die Umsätze um 8,1 % und damit auf den niedrigsten Wert der vergangenen zehn Jahre.

Mit dem Umsatzrückgang geht gleichzeitig ein Negativtrend in der Anzahl der Beschäftigten einher. Im Vergleich zum Vorjahr waren 5 % weniger Personen in der baden-württembergischen Textilindustrie beschäftigt. Südwesttextil sieht vor diesem Hintergrund dringenden Handlungsbedarf in Form einer auf die Wirtschaftswende fokussierten Politik.

Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner erklärt: „Die Lage in der Textilindustrie ist äußerst angespannt und die Standortbedingungen tragen erheblich dazu bei, dass Unternehmen im internationalen Umfeld zu kämpfen haben. Für eine Umkehr dieser Trendwende braucht es dringend eine wirtschaftspolitische Agenda, die die Wettbewerbsfähigkeit stärkt und Beschäftigung sichert.“

In der Jahresbilanz der baden-württembergischen Textilindustrie erreichte der Umsatz den niedrigsten Wert der vergangenen zehn Jahre.

Nach den negativen Umsatzentwicklungen im Herbst ergibt sich auch zum Jahresende eine von wirtschaftlichen Schwierigkeiten geprägte Bilanz für die baden-württembergische Textilindustrie. 2024 sanken die Umsätze um 8,1 % und damit auf den niedrigsten Wert der vergangenen zehn Jahre.

Mit dem Umsatzrückgang geht gleichzeitig ein Negativtrend in der Anzahl der Beschäftigten einher. Im Vergleich zum Vorjahr waren 5 % weniger Personen in der baden-württembergischen Textilindustrie beschäftigt. Südwesttextil sieht vor diesem Hintergrund dringenden Handlungsbedarf in Form einer auf die Wirtschaftswende fokussierten Politik.

Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner erklärt: „Die Lage in der Textilindustrie ist äußerst angespannt und die Standortbedingungen tragen erheblich dazu bei, dass Unternehmen im internationalen Umfeld zu kämpfen haben. Für eine Umkehr dieser Trendwende braucht es dringend eine wirtschaftspolitische Agenda, die die Wettbewerbsfähigkeit stärkt und Beschäftigung sichert.“

Südwesttextil hat ein Forderungspapier zur Bundestagswahl veröffentlicht, das entscheidende Themen für die Wirtschaftswende benennt.

Quelle:

Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie

Umsatzerwartungen 2025 Chart (c) BTE e.V.
Umsatzerwartungen 2025
10.02.2025

Textilhandel fordert bessere Rahmenbedingungen

Der Umsatz des Handels mit Mode und Textilien hat sich 2024 weitgehend stabil entwickelt. Stationäre Bekleidungsgeschäfte, Warenhäuser, Lebensmitteldiscounter und Onlinehändler haben nach ersten BTE-Hochrechnungen im letzten Jahr Textilien im Wert von 67,5 Mrd. Euro umgesetzt. 2023 lag der Umsatz bei 67,52 Mrd. Euro.
 
„Zufrieden ist die Branche damit aber keineswegs“, konstatiert BTE-Präsident Mark Rauschen, geschäftsführender Gesellschafter des Osnabrücker Modehauses L&T Lengermann & Trieschmann. Den stagnierenden Umsätzen stehen nämlich seit 2019 hohe Kostensteigerungen gegenüber, was die Erträge stark unter Druck setzt und zum Teil auch zu Insolvenzen und Geschäftsaufgaben geführt hat. „In den letzten fünf Jahren sind die Kosten für unsere Unternehmen um rund 20 Prozent gestiegen.“
 

Der Umsatz des Handels mit Mode und Textilien hat sich 2024 weitgehend stabil entwickelt. Stationäre Bekleidungsgeschäfte, Warenhäuser, Lebensmitteldiscounter und Onlinehändler haben nach ersten BTE-Hochrechnungen im letzten Jahr Textilien im Wert von 67,5 Mrd. Euro umgesetzt. 2023 lag der Umsatz bei 67,52 Mrd. Euro.
 
„Zufrieden ist die Branche damit aber keineswegs“, konstatiert BTE-Präsident Mark Rauschen, geschäftsführender Gesellschafter des Osnabrücker Modehauses L&T Lengermann & Trieschmann. Den stagnierenden Umsätzen stehen nämlich seit 2019 hohe Kostensteigerungen gegenüber, was die Erträge stark unter Druck setzt und zum Teil auch zu Insolvenzen und Geschäftsaufgaben geführt hat. „In den letzten fünf Jahren sind die Kosten für unsere Unternehmen um rund 20 Prozent gestiegen.“
 
Besonders betroffen ist dabei der stationäre Textil- und Modefachhandel. Dieser Vertriebsweg hat in den Corona-Jahren 2020 und 2021 hohe Verluste eingefahren und trotz des anschließenden Umsatzaufschwungs auf 36 Mrd. Euro 2024 noch nicht wieder das Niveau von 2019 erreicht. „Dagegen hat der Onlinehandel in den letzten fünf Jahren seinen Umsatz nach BTE-Berechnungen auf 19,1 Mrd. Euro steigern und damit seinen Marktanteil von 21,4 Prozent auf 28,3 Prozent ausbauen können“, berichtet Mark Rauschen.
 
Auch für 2025 sind die Aussichten nicht rosig. Nach einer aktuellen BTE-Umfrage im Textil- und Modefachhandel rechnet nur ein Drittel der Teilnehmer in diesem Jahr mit einem nennenswerten Umsatzplus. Drei von zehn Befragten befürchten dagegen einen Umsatzrückgang von mindestens einem Prozent. „Angesichts der wohl weiter steigenden Kosten werden in diesem Jahr wohl noch mehr mittelständische Händler wirtschaftlich unter Druck geraten“, prognostiziert der BTE-Präsident.
 
Vor diesem Hintergrund fordert Rauschen von der Politik bessere Rahmenbedingungen vor allem für den stationären Textil- und Modehandel. Im Fokus steht dabei die hohe Bürokratiebelastung, die in der BTE-Umfrage den Spitzenplatz bei den aktuellen Problempunkten belegt. „Die Politiker versprechen uns hier seit Jahren einen Abbau, in der Realität nehmen Berichts-, Prüfungs- und Kontrollpflichten seitens Bund, Land und EU weiter zu.“ Die Unternehmen sind mittlerweile viele Stunden wöchentlich mit diversen Nachhaltigkeitsdokumentationen, Arbeitszeitstatistiken oder Sicherheitsvorgaben beschäftigt, die künftig wohl noch ausgebaut werden sollen. „Das kostet gerade mittelständischen Unternehmen Zeit und Geld, das sie dringend für ihr Kerngeschäft benötigen“, weiß Rauschen.
 
Nicht hinnehmbar sind die bürokratischen Vorgaben für deutsche Händler, wenn gleichzeitig millionenfach dubiose und oft Schadstoff-belastete Billigware unkontrolliert über asiatische Plattformen wie Shein und Temu nach Deutschland und die EU strömt. Der BTE begrüßt daher ausdrücklich die Pläne der EU, solche Direktimporte nicht weiter durch Zollfreiheit zu begünstigen und stattdessen stärker zu prüfen. „Die Maßnahmen müssen jetzt schnellstens beschlossen und umgesetzt werden – am besten noch in diesem Jahr“, fordert BTE-Präsident Rauschen. „Der Textil- und Modehandel braucht wieder mehr Freiraum für sein wirtschaftliches Handeln sowie faire Wettbewerbsbedingungen, damit er sich wieder stärker auf seine Produkte und Kunden konzentrieren kann. Das ist auch notwendig zum Erhalt attraktiver Innenstädte!“

Quelle:

BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren

High Heels Foto atalanta0505, Pixabay
05.02.2025

Schuh-Umsatz sinkt 2024 um rund 90 Mio. Euro

Nach Hochrechnungen des BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren sind die Umsätze mit Schuhen in Deutschland im letzten Jahr um 0,8 Prozent bzw. 90 Mio. Euro auf 11,62 Milliarden Euro (inkl. MwSt.) gesunken. Besonders betroffen war der stationäre Schuhfachhandel mit Einbußen in Höhe von 100 Mio. Euro bzw. minus 1,5 Prozent, während der Online-Handel um 20 Mio. € bzw. 0,7 Prozent zulegen konnte.
 
Auch für 2025 sind die Umsatzerwartungen der Schuhhändler sehr verhalten. Laut einer aktuellen BTE-Umfrage rechnet lediglich etwas mehr als ein Viertel der Schuhhändler für das laufende Jahr mit einem nennenswerten Umsatzplus. Ein gleicher Anteil der Schuhhändler sieht sich in etwa auf dem Niveau von 2024, knapp 45 Prozent befürchten dagegen Einbußen von einem Prozent und mehr.  
 

Nach Hochrechnungen des BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren sind die Umsätze mit Schuhen in Deutschland im letzten Jahr um 0,8 Prozent bzw. 90 Mio. Euro auf 11,62 Milliarden Euro (inkl. MwSt.) gesunken. Besonders betroffen war der stationäre Schuhfachhandel mit Einbußen in Höhe von 100 Mio. Euro bzw. minus 1,5 Prozent, während der Online-Handel um 20 Mio. € bzw. 0,7 Prozent zulegen konnte.
 
Auch für 2025 sind die Umsatzerwartungen der Schuhhändler sehr verhalten. Laut einer aktuellen BTE-Umfrage rechnet lediglich etwas mehr als ein Viertel der Schuhhändler für das laufende Jahr mit einem nennenswerten Umsatzplus. Ein gleicher Anteil der Schuhhändler sieht sich in etwa auf dem Niveau von 2024, knapp 45 Prozent befürchten dagegen Einbußen von einem Prozent und mehr.  
 
Als maßgebliche Gründe für die negative Entwicklung im Jahr 2024 und den eher pessimistischen Einschätzungen für 2025 sieht der BTE die grundsätzlich schwache Konsumneigung und Verunsicherung bei der breiten Masse der Bevölkerung. Dazu BTE-Hauptgeschäftsführer Rolf Pangels: „Trotz Lohnsteigerungen haben die Verbraucherinnen und Verbraucher aufgrund weiterhin gestiegener Kosten für Wohnen, Gesundheit und Mobilität immer weniger Geld im Portemonnaie. Aber auch die geopolitischen Krisen und die damit verbundene allgemeine Unsicherheit über die eigene wirtschaftliche Zukunft machen wenig Lust auf den Schuhkauf“. Mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl fordert der Verbandsmanager: „Die Politik muss die Belastungen für Verbraucherinnen und Verbraucher reduzieren, damit der Konsummotor auch für den Schuhhandel wieder anspringt. Die Steuerlast der Bürgerinnen und Bürger muss auf allen Ebenen, z.B. bei der Einkommens- und Stromsteuer sowie auch bei den Sozialversicherungsbeiträgen, gesenkt werden, damit sie mehr Spielraum für den privaten Verbrauch bekommen. Gleiches gilt für die Kostenbelastung der Unternehmen.“  
 
Überdies verweist der Verband auf die aktuell schlechten Rahmenbedingungen für die Schuhhandelsbranche. Als größtes Problem nehmen die stationären Schuhhändler derzeit die zunehmende Bürokratie wahr. Pangels: „Die Flut an bürokratischen Vorschriften stranguliert unsere Branche förmlich und lähmt die Unternehmensentwicklung im nicht mehr ertragbaren Maße.“
 
Für den BTE ist ein massiver Abbau der Bürokratievorschriften daher dringend erforderlich, z.B. allgemein im Rahmen des Arbeitsrechts, des Datenschutzes, des Brandschutzes, bei Aufbewahrungspflichten für Dokumente/Buchungsbelege und dem Schriftformerfordernis von Dokumenten. Daneben stellen insbesondere die vielen Nachhaltigkeitsgesetze und Berichtspflichten vor allem große Schuheinzelhändler vor nahezu unerfüllbare Aufgaben und führen zusätzlich zu hohen Kosten.  
 
Als ein weiteres großes Problem nehmen die Schuhhändler den Attraktivitätslust ihrer Standorte, vornehmlich der Innenstädte, wahr. Der BTE fordert die Planungspolitik auf, maßgebliche Standortfaktoren der Innenstädte, wie z.B. eine problemlose Erreichbarkeit für alle Verkehrsmittel, die Gewährleistung von Sicherheit und Sauberkeit, eine attraktive bauliche Gestaltung und einen ebenso attraktiven Mix aus kleinen und größeren Geschäften sicherzustellen. Nur wenn die Standort-/Rahmenbedingungen für die Verbraucherinnen und Verbraucher attraktiv sind, werden sie sich zum Einkaufen in die Innenstädte begeben. Denn laut aktueller Deutschlandstudie Innenstadt 2024 ist das Einkaufen mit etwa 71 Prozent der wichtigste Grund für die Bevölkerung, die Innenstädte zu besuchen. Dem Schuheinzelhandel messen in der aktuellen Befragung rund 68 Prozent der Menschen eine hohe Bedeutung für die Innenstädte zu. „Dieses Potenzial gilt es durch eine entsprechende Planungspolitik zu halten bzw. noch weiter auszubauen“, so Pangels.
 
Erfreulicherweise haben nach Einschätzung des BTE im Jahr 2024 weniger Schuhhandelsunternehmen ihre Türen geschlossen als 2023. Der Aderlass der Geschäftsschließungen der letzten Jahre scheint sich allmählich deutlich abzuschwächen. Aktuelle dürfte es etwa 2.550 stationäre Schuhhandelsunternehmen geben. Den Gesamtbestand der Schuhgeschäfte schätzt der BTE auf derzeit etwa 8.700.

Quelle:

BTE Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren

23.01.2025

Autoneum: Erneutes Umsatzwachstum in 2024

Im Geschäftsjahr 2024 verzeichnete die Automobilindustrie global eine leicht rückläufige Produktion von –1.1%* gegenüber dem Vorjahr. In diesem schwächelnden Umfeld steigerte Autoneum den in Schweizer Franken konsolidierten Umsatz um 36.4 Mio. CHF auf 2 338.7 Mio. CHF. Ohne translatorische Effekte aus der Umrechnung der Lokalwährungen in Schweizer Franken stieg der Umsatz um 96.1 Mio. CHF oder 4.2% auf 2 398.5 Mio. CHF und liegt damit in der Mitte der Guidance von 2.3 bis 2.5 Mrd. CHF. Aufgrund der vorläufigen Zahlen erwartet Autoneum für das Geschäftsjahr 2024 eine EBIT-Marge von über 5% sowie einen Free Cashflow von etwas mehr als 100 Mio. CHF und bestätigt damit die Guidance vollumfänglich.

Im Geschäftsjahr 2024 verzeichnete die Automobilindustrie global eine leicht rückläufige Produktion von –1.1%* gegenüber dem Vorjahr. In diesem schwächelnden Umfeld steigerte Autoneum den in Schweizer Franken konsolidierten Umsatz um 36.4 Mio. CHF auf 2 338.7 Mio. CHF. Ohne translatorische Effekte aus der Umrechnung der Lokalwährungen in Schweizer Franken stieg der Umsatz um 96.1 Mio. CHF oder 4.2% auf 2 398.5 Mio. CHF und liegt damit in der Mitte der Guidance von 2.3 bis 2.5 Mrd. CHF. Aufgrund der vorläufigen Zahlen erwartet Autoneum für das Geschäftsjahr 2024 eine EBIT-Marge von über 5% sowie einen Free Cashflow von etwas mehr als 100 Mio. CHF und bestätigt damit die Guidance vollumfänglich.

Die Business Group Europe erreichte im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 1 152.4 Mio. CHF gegenüber 1 073.9 Mio. CHF im Vorjahr und hat damit um 78.5 Mio. CHF zugelegt. In Lokalwähr-ungen wuchs der Umsatz um 9.8%. Aus der erstmaligen Konsolidierung von vier anstatt drei Quartalen der 2023 erworbenen Borgers Automotive resultierte eine anorganische Zunahme von 13.0%. Organisch reduzierte sich der Umsatz in Lokalwährungen um 3.2% und entwickelte sich somit besser als der Markt, der einen Rückgang um 4.6%* verzeichnete.

Die Business Group North America übertraf in Lokalwährungen den Markt: Während die Auto-produktion insgesamt um 1.4%* zurückging, verzeichnete die Business Group North America ein leichtes Umsatzplus von 1.3%. Dabei hat Borgers Automotive einen positiven anorganischen Wachstumsbeitrag von 3.0% geleistet, während die organische Umsatzveränderung –1.7% betrug. Der in Schweizer Franken konsolidierte Umsatz lag bei 884.6 Mio. CHF (2023: 895.9 Mio. CHF).

Für die Business Group Asia resultierte in Schweizer Franken ein Umsatz von 198.3 Mio. CHF, womit dieser um 44.5 Mio. CHF unter dem Vorjahr lag (2023: 242.8 Mio. CHF). In Lokalwährungen schrumpfte der Umsatz insgesamt um 15.3%. Der organische Umsatzrückgang betrug dabei 16.6%, während sich das zusätzliche erste Quartal der 2023 akquirierten Borgers Automotive im Berichtsjahr mit 1.3% positiv auswirkte. Der Markt in Asien hielt sich stabil mit einem Wachstum von 0.1%*. Auch 2024 haben in China die lokalen chinesischen Automobilhersteller zu Lasten der japanischen und europäischen Produzenten Marktanteile gewonnen, was sich in der Umsatzent-wicklung der Business Group Asia deutlich niederschlug. Dieser Trend unterstreicht die Bedeutung der am 19. November 2024 angekündigten Akquisition der chinesischen Jiangsu Huanyu Group, welche über 90% ihres Umsatzes mit chinesischen Fahrzeugherstellern in China generiert und die Marktposition von Autoneum signifikant stärken wird.

Die Business Group SAMEA (Südamerika, Mittlerer Osten und Afrika) erreichte in Lokalwähr-ungen ein Umsatzwachstum von 14.4%, was vor allem inflationsbedingten Preiserhöhungen zuzuschreiben ist. In Schweizer Franken betrug der Umsatz 121.4 Mio. CHF. Das entspricht einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr um 12.4 Mio. CHF oder 11.3%.

Quelle:

Autoneum Management AG

22.01.2025

Umsatz der baden-württembergischen Textilindustrie weiter im Abwärtstrend

Der Abwärtstrend in der Textilindustrie hat sich im November weiter beschleunigt. In der Bekleidungsindustrie macht sich die Kaufzurückhaltung der Kunden bemerkbar.

Von Januar bis November verzeichnet die baden-württembergische Textilindustrie einen Umsatzrückgang von 8,4 %. Im Monatsvergleich des Novembers sogar ein Minus von 15,1 %. Damit beschleunigt sich der Abwärtstrend der zweiten Jahreshälfte noch einmal und geht auch mit einem gesteigerten Beschäftigungsrückgang von 1 % für den Zeitraum von Januar bis November einher.

Die Bekleidungsindustrie in Baden-Württemberg blickt ebenfalls auf eine Verschlechterung des Auftragseingangs und eine negative Umsatzentwicklung von 2,2 % im Vergleich zum November 2023, die unter anderem auf die Kaufzurückhaltung der Kunden zurückzuführen ist.

Südwesttextil-Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner fasst zusammen: „Nach dem zweiten Rezessionsjahr in Folge, sehen wir auch in der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie wenig Aussicht auf wirtschaftliche Erholung. Wir brauchen daher dringend eine auf die Wirtschaftswende in Deutschland fokussierte Politik.“

Der Abwärtstrend in der Textilindustrie hat sich im November weiter beschleunigt. In der Bekleidungsindustrie macht sich die Kaufzurückhaltung der Kunden bemerkbar.

Von Januar bis November verzeichnet die baden-württembergische Textilindustrie einen Umsatzrückgang von 8,4 %. Im Monatsvergleich des Novembers sogar ein Minus von 15,1 %. Damit beschleunigt sich der Abwärtstrend der zweiten Jahreshälfte noch einmal und geht auch mit einem gesteigerten Beschäftigungsrückgang von 1 % für den Zeitraum von Januar bis November einher.

Die Bekleidungsindustrie in Baden-Württemberg blickt ebenfalls auf eine Verschlechterung des Auftragseingangs und eine negative Umsatzentwicklung von 2,2 % im Vergleich zum November 2023, die unter anderem auf die Kaufzurückhaltung der Kunden zurückzuführen ist.

Südwesttextil-Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner fasst zusammen: „Nach dem zweiten Rezessionsjahr in Folge, sehen wir auch in der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie wenig Aussicht auf wirtschaftliche Erholung. Wir brauchen daher dringend eine auf die Wirtschaftswende in Deutschland fokussierte Politik.“

Vor diesem Hintergrund hat Südwesttextil entscheidende Forderungen für die Bundestagswahl formuliert, die neben Steuersenkungen und dem Abbau von Überregulierungen vor allem die Wettbewerbsfähigkeit stärken sollen.

Quelle:

Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie Südwesttextil e.V.

16.12.2024

Lage in südwestdeutscher Textilindustrie besorgniserregend

Der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband Südwesttextil stellt eine Verschlechterung der konjunkturellen Lage der Textilbranche fest.

In den ersten zehn Monaten 2024 bleibt die baden-württembergische Textilindustrie weit hinter ihrem Vorjahresergebnis zurück. Der Umsatz ging um 7,7 % im Vergleich zu den Monaten Januar bis Oktober 2023 zurück. Auch die Produzenten der technischen Textilien, die in den letzten Jahren für Wachstum in der Branche gesorgt hatten, verzeichnen ein Umsatzminus von 2,2% verglichen mit dem Vorjahr.  

Diese Konjunkturzahlen spiegeln sich auch in der Beschäftigungslage wider. Betriebe greifen vermehrt auf das Instrument der Kurzarbeit zurück und stellen aufgrund der besonderen Betroffenheit durch die Wirtschaftskrise die Frage nach der Zukunft von Arbeitsplätzen in Baden-Württemberg. Die Textilindustrie ist im Bereich technischer Produkte insbesondere auch Zulieferer für die Automobilindustrie. Bis Oktober verzeichnete die Branche einen Beschäftigungsrückgang von 0,6 %.

Der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband Südwesttextil stellt eine Verschlechterung der konjunkturellen Lage der Textilbranche fest.

In den ersten zehn Monaten 2024 bleibt die baden-württembergische Textilindustrie weit hinter ihrem Vorjahresergebnis zurück. Der Umsatz ging um 7,7 % im Vergleich zu den Monaten Januar bis Oktober 2023 zurück. Auch die Produzenten der technischen Textilien, die in den letzten Jahren für Wachstum in der Branche gesorgt hatten, verzeichnen ein Umsatzminus von 2,2% verglichen mit dem Vorjahr.  

Diese Konjunkturzahlen spiegeln sich auch in der Beschäftigungslage wider. Betriebe greifen vermehrt auf das Instrument der Kurzarbeit zurück und stellen aufgrund der besonderen Betroffenheit durch die Wirtschaftskrise die Frage nach der Zukunft von Arbeitsplätzen in Baden-Württemberg. Die Textilindustrie ist im Bereich technischer Produkte insbesondere auch Zulieferer für die Automobilindustrie. Bis Oktober verzeichnete die Branche einen Beschäftigungsrückgang von 0,6 %.

Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner blickt mit Sorge auf die Situation: „Schon die Herbstmonate zeigen eine signifikante Veränderung der wirtschaftlichen Lage der Textilindustrie auf den heimischen bzw. europäischen Märkten. Die Frage nach Standort- und/oder Kapazitätsverlagerungen wird bei vielen Unternehmen, die sich seit Jahren für Wertschöpfung in Deutschland engagieren, immer präsenter.“

Quelle:

Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie Südwesttextil e.V.

22.10.2024

Herbstblues in der baden-württembergischen Textil- und Bekleidungsindustrie

Während die Bundesregierung Anfang Oktober ihre Konjunkturprognose nach unten anpassen musste, befindet sich auch die Textil- und Bekleidungsindustrie zum Ende des Sommers in einer immer ernsteren wirtschaftlichen Lage. Die Textilindustrie verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr in den ersten neun Monaten des Jahres einen Umsatzrückgang von 9,1%. Auch die bisher gut durch die Krise navigierte Bekleidungsbranche bekommt die Kaufzurückhaltung der Konsumenten und die unsichere politische Lage weltweit zu spüren. Sie erwirtschaftet im August nur noch einen leichten Umsatzzuwachs von 0,4 % im Vergleich zum Vorjahresmonat.
 
Was dem Wirtschafts- und Arbeitgeberverband Südwesttextil besonders Sorgen bereitet, ist die vermehrte Kurzarbeit zum Ende des Sommers und ein leichter Rückgang bei den Beschäftigten. Die hohe Bürokratie, insgesamt steigende Kosten sowie politische Unsicherheiten sorgen zudem für eine Investitionszurückhaltung. Investitionen, die in Europa dringend nötig sind, damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und gleichzeitig entsprechend der Vision des Green Deals auch die ökologische Transformation erfolgt.

Während die Bundesregierung Anfang Oktober ihre Konjunkturprognose nach unten anpassen musste, befindet sich auch die Textil- und Bekleidungsindustrie zum Ende des Sommers in einer immer ernsteren wirtschaftlichen Lage. Die Textilindustrie verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr in den ersten neun Monaten des Jahres einen Umsatzrückgang von 9,1%. Auch die bisher gut durch die Krise navigierte Bekleidungsbranche bekommt die Kaufzurückhaltung der Konsumenten und die unsichere politische Lage weltweit zu spüren. Sie erwirtschaftet im August nur noch einen leichten Umsatzzuwachs von 0,4 % im Vergleich zum Vorjahresmonat.
 
Was dem Wirtschafts- und Arbeitgeberverband Südwesttextil besonders Sorgen bereitet, ist die vermehrte Kurzarbeit zum Ende des Sommers und ein leichter Rückgang bei den Beschäftigten. Die hohe Bürokratie, insgesamt steigende Kosten sowie politische Unsicherheiten sorgen zudem für eine Investitionszurückhaltung. Investitionen, die in Europa dringend nötig sind, damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit gestärkt und gleichzeitig entsprechend der Vision des Green Deals auch die ökologische Transformation erfolgt.

Südwesttextil-Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner erklärt: „In global unsicheren und wirtschaftlich schwierigen Zeiten müssen wir gemeinsam die Rahmenbedingungen für wirtschaftliches Wachstum neu definieren und Regulierungen kritisch hinterfragen. Mit dem Verlust von Industriearbeitsplätzen wandern gesamte Lieferketten mit ihrem Know-how ins Ausland. Dieser Prozess ist nicht mehr umkehrbar und damit würde letztendlich auch die Basis für technologische Transformation fehlen.“

Quelle:

Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie

16.10.2024

Keine imm cologne im Januar 2025

Die Koelnmesse hat nach intensiven Gesprächen gemeinsam mit dem Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) und dem Handelsverband Möbel und Küchen (BVDM) beschlossen, die Januar-Ausgabe der imm cologne 2025 auszusetzen. Damit reagiert die Koelnmesse auf die aktuell problematischen Rahmenbedingungen der Möbelbranche insbesondere in Deutschland. Diese Entscheidung gäbe allen Beteiligten die Möglichkeit, im Dialog mit der Koelnmesse ein neues Messeformat zu erarbeiten, das sich als tragfähig für die Zukunft erweist.

Hauptgrund sei das schwierige wirtschaftliche Fahrwasser für deutsche Möbelhersteller, die mangelnde Nachfrage nach Möbeln im Inland und damit die verständliche, budgetäre Zurückhaltung der Branche.

Laut aktueller Branchenzahlen des VDM verzeichnete der gesamte Markt in 2023 sowie im ersten Halbjahr 2024 einen signifikanten Umsatzrückgang. Bei den Möbeln insgesamt betrug er 9,7 Prozent, bei den Polstermöbeln sogar 11,2 Prozent. Auch die Anzahl der Beschäftigten und der Betriebe ist rückläufig.

Die Koelnmesse hat nach intensiven Gesprächen gemeinsam mit dem Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) und dem Handelsverband Möbel und Küchen (BVDM) beschlossen, die Januar-Ausgabe der imm cologne 2025 auszusetzen. Damit reagiert die Koelnmesse auf die aktuell problematischen Rahmenbedingungen der Möbelbranche insbesondere in Deutschland. Diese Entscheidung gäbe allen Beteiligten die Möglichkeit, im Dialog mit der Koelnmesse ein neues Messeformat zu erarbeiten, das sich als tragfähig für die Zukunft erweist.

Hauptgrund sei das schwierige wirtschaftliche Fahrwasser für deutsche Möbelhersteller, die mangelnde Nachfrage nach Möbeln im Inland und damit die verständliche, budgetäre Zurückhaltung der Branche.

Laut aktueller Branchenzahlen des VDM verzeichnete der gesamte Markt in 2023 sowie im ersten Halbjahr 2024 einen signifikanten Umsatzrückgang. Bei den Möbeln insgesamt betrug er 9,7 Prozent, bei den Polstermöbeln sogar 11,2 Prozent. Auch die Anzahl der Beschäftigten und der Betriebe ist rückläufig.

„Die Aussetzung der imm cologne ist äußerst bedauerlich, aber letztlich doch ein notwendiger und richtiger Schritt“, sagt Leo Lübke, der Präsident des VDM. „Wie viele andere Branchen hat sich auch der Möbelmarkt in den vergangenen Jahren deutlich verändert - und mit ihm die Anforderungen an Messen. Die derzeitige Branchensituation zwingt leider viele Unternehmen zu einem Umdenken. Wir als Industrie arbeiten gemeinsam mit der Koelnmesse intensiv an neuen Konzepten, die speziell auf die einzelnen Möbelsegmente zugeschnitten sind. Als größte Möbelnation in Europa brauchen wir unsere zentralen Branchenschauen und setzen auf das Möbel-Know-how am Standort Köln.“

Diese Einschätzung teilt Markus Meyer, Präsident des BVDM: „Ich habe Verständnis für die Entscheidung, die Messe im kommenden Januar auszusetzen und bedauere sehr, dass die Branche ihre internationale Leitmesse nicht stärker unterstützt hat. Die imm cologne ist seit Jahrzehnten ein bedeutender Treffpunkt für die Branche. Mit der Pausierung verlieren wir im kommenden Jahr nicht nur einen zentralen Anlaufpunkt für Innovation und Austausch, sondern auch eine wichtige Bühne, um den internationalen Markt zu bedienen. Es ist nun die dringende Aufgabe aller Akteure der Branche, sich zusammenzusetzen und gemeinsame Lösungen zu finden. Wir müssen uns jetzt mehr denn je darauf konzentrieren, unsere Position zu sichern und zu stärken. Die Branche braucht eine starke Plattform wie die imm cologne, um sich zukunftsfähig aufzustellen.“

Den Blick nach vorne richtet auch der Vorsitzende der Geschäftsführung der Koelnmesse: „Die imm cologne zu diesem Zeitpunkt auszusetzen, ist die folgerichtige Entscheidung unter Berücksichtigung der allgemeinen Branchensituation“, so Gerald Böse. „Sie ist uns äußerst schwergefallen, war aber auch mit Rücksicht auf unsere internationalen Kunden nicht zu vermeiden. Die imm cologne hat in den Corona-Jahren durch ihren Januar-Termin drei Mal in Folge nicht stattfinden können. Diese fehlende Kontinuität, verbunden mit dem aktuellen wirtschaftlichen Umfeld, macht es für uns als Veranstalter unmöglich, ein attraktives Ausstellerangebot für den Handel im Januar 2025 in Köln zu gewährleisten. Unser Anspruch bleibt es, der Möbelbranche eine internationale Bühne in Deutschland anzubieten. Gemeinsam arbeiten wir bereits an vielversprechenden Konzepten, die die veränderten Bedürfnisse aller Beteiligten bestmöglich erfüllen. Die Koelnmesse ist weltweit die Nr. 1 in Sachen Interior, wie zum Beispiel die ORGATEC, die interzum und die spoga+gafa eindrucksvoll beweisen. Jetzt gilt es, unser Flaggschiff zusammen mit der Möbelindustrie wieder auf Kurs zu bringen!“

Weitere Informationen:
imm cologne Möbelindustrie
Quelle:

Koelnmesse GmbH

04.09.2024

Textilbranche in Baden-Württemberg: -9% Umsatz im 1. Halbjahr 2024

Die Textilindustrie kämpft mit Umsatzeinbußen und schwierigen Standortbedingungen – Südwesttextil fordert ein klares Bekenntnis zu High-Tech-Technologien.

Von Januar bis Juni 2024 verzeichnete die Textilbranche einen Umsatz von 805 Millionen Euro. Basierend auf den Zahlen des statistischen Landesamts handelt es sich um einen Umsatzrückgang von 9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Textilindustrie setzt sich in Baden-Württemberg überwiegend aus kleinen und mittelständischen Unternehmen zusammen, die durchschnittlich 120 Mitarbeiter beschäftigen.

Der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband Südwesttextil sieht, dass die Branche angesichts der schlechten Auftragslage und schwierigen Standortbedingungen ihre Investitionsstrategien in den Wirtschaftsstandort überdenkt. Faktoren wie die Bürokratiebelastung, hohe Energiekosten im weltweiten Vergleich, steigender Regulierungsdruck und Unternehmenssteuern sind dauerhaft ein Thema. Ein Blick nach Frankreich oder die USA zeigt, dass andere Länder stark in die Attraktivität des Standorts und damit auch das Wachstum ihrer Wirtschaft investieren.

Die Textilindustrie kämpft mit Umsatzeinbußen und schwierigen Standortbedingungen – Südwesttextil fordert ein klares Bekenntnis zu High-Tech-Technologien.

Von Januar bis Juni 2024 verzeichnete die Textilbranche einen Umsatz von 805 Millionen Euro. Basierend auf den Zahlen des statistischen Landesamts handelt es sich um einen Umsatzrückgang von 9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Textilindustrie setzt sich in Baden-Württemberg überwiegend aus kleinen und mittelständischen Unternehmen zusammen, die durchschnittlich 120 Mitarbeiter beschäftigen.

Der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband Südwesttextil sieht, dass die Branche angesichts der schlechten Auftragslage und schwierigen Standortbedingungen ihre Investitionsstrategien in den Wirtschaftsstandort überdenkt. Faktoren wie die Bürokratiebelastung, hohe Energiekosten im weltweiten Vergleich, steigender Regulierungsdruck und Unternehmenssteuern sind dauerhaft ein Thema. Ein Blick nach Frankreich oder die USA zeigt, dass andere Länder stark in die Attraktivität des Standorts und damit auch das Wachstum ihrer Wirtschaft investieren.

Südwesttextil-Hauptgeschäftsführerin Edina Brenner: „Noch haben wir eines der innovativsten Cluster im Bereich technischer Textilien, die auch hier produziert werden. Doch um High-Tech-Branchen hier zu halten, braucht es ein aktives Gegensteuern der Bundesregierung.“

Quelle:

Verband der Südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie Südwesttextil e.V.

(c) SGL Carbon SE
09.08.2024

SGL Carbon: Bericht über erstes Halbjahr 2024

  • Graphite Solutions mit leichtem Umsatzwachstum und positiver Margenentwicklung
  • Process Technology kann gute Vorjahreszahlen nochmals steigern
  • Nachfrageschwäche bei Carbon Fibers belastet weiterhin Konzernumsatz und Profitabilität
  • Trotz leichtem Umsatzrückgang (-4,0 %) verbessert sich die EBITDA-Marge im Halbjahresvergleich von 15,7 % auf 16,1 %
  • Prognose für 2024 bestätigt

Das 2. Quartal 2024 bestätigt die Geschäftsentwicklung der SGL Carbon in einem zunehmend volatilen Marktumfeld. Nach 272,6 Mio. € in Q1 und 265,4 Mio. € in Q2 hat die SGL Carbon im 1. Halbjahr 2024 einen Konzernumsatz in Höhe von 538,0 Mio. € erzielt (H1 2023: 560,5 Mio. €). Dies entspricht einem leichten Rückgang von 4,0 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, bereinigt um Währungseffekte reduzierte sich der Konzernumsatz um lediglich 2,2 %. Das bereinigte EBITDA als wichtige Kennzahl des Konzerns blieb hingegen mit 86,5 Mio. € im Halbjahresvergleich nahezu konstant (H1 2023: 88,0 Mio. €).

  • Graphite Solutions mit leichtem Umsatzwachstum und positiver Margenentwicklung
  • Process Technology kann gute Vorjahreszahlen nochmals steigern
  • Nachfrageschwäche bei Carbon Fibers belastet weiterhin Konzernumsatz und Profitabilität
  • Trotz leichtem Umsatzrückgang (-4,0 %) verbessert sich die EBITDA-Marge im Halbjahresvergleich von 15,7 % auf 16,1 %
  • Prognose für 2024 bestätigt

Das 2. Quartal 2024 bestätigt die Geschäftsentwicklung der SGL Carbon in einem zunehmend volatilen Marktumfeld. Nach 272,6 Mio. € in Q1 und 265,4 Mio. € in Q2 hat die SGL Carbon im 1. Halbjahr 2024 einen Konzernumsatz in Höhe von 538,0 Mio. € erzielt (H1 2023: 560,5 Mio. €). Dies entspricht einem leichten Rückgang von 4,0 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, bereinigt um Währungseffekte reduzierte sich der Konzernumsatz um lediglich 2,2 %. Das bereinigte EBITDA als wichtige Kennzahl des Konzerns blieb hingegen mit 86,5 Mio. € im Halbjahresvergleich nahezu konstant (H1 2023: 88,0 Mio. €). Die bereinigte EBITDA-Marge verbesserte sich von 15,7 % auf 16,1 %, insbesondere aufgrund der anhaltend positiven Umsatzentwicklung im Marktsegment Halbleiter und der damit verbundenen Produktmixänderung. Im Gegenzug belastete die anhaltende Nachfrageschwäche im Geschäftsbereich Carbon Fibers weiterhin die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Konzerns.

Ausblick
Die derzeit volatile und zum Teil unter den Erwartungen liegende Entwicklung in einigen Absatzmärkte beeinflussen die erwartete Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Geschäftsbereiche. Aufgrund SGL Carbons diversifizierten Geschäftsmodells können veränderte Nachfragebedingungen für bestimmte Produkte durch über den Erwartungen liegende Umsätze in anderen Bereichen zu großen Teilen ausgeglichen werden. Daher geht das Unternehmen auch weiterhin davon aus, im März gegebene Prognose für die SGL Carbon Gruppe am unteren Ende der angegebenen Spanne zu erreichen. Für das Geschäftsjahr 2024 erwartet SGL Carbon einen Konzernumsatz auf Vorjahresniveau (2023: 1.089,1 Mio. €) sowie ein bereinigtes EBITDA auf Gruppenebene zwischen 160 – 170 Mio. €.

Thomas Dippold, CFO der SGL Carbon, erläutert dazu: „Eines unserer wichtigsten Marktsegmente ist die Halbleiterindustrie und hier insbesondere die Nachfrage nach Graphitkomponenten für die Herstellung von Siliziumkarbid-basierten Halbleitern. Diese werden aufgrund ihrer höheren Effizienz und Leistungsstärke vor allem in Elektrofahrzeugen verwendet. Im 1. Halbjahr 2024 hat sich die weltweite Nachfrage nach Elektrofahrzeugen im Vergleich zu den Zuwächsen in den Vorquartalen verlangsamt und auch für die kommenden Monate wird nicht von einer Rückkehr zu den Steigerungsraten des Vorjahres ausgegangen. Hinzu kommen hohe Lagerbestände in der Halbleiter-Wertschöpfungskette, die sich ebenfalls auf die Nachfrage nach unseren Produkten auswirken. Auch wenn wir davon ausgehen, dass der Markt für Hochleistungshalbleiter für Elektrofahrzeuge zukünftig weiter deutlich wachsen wird, erwarten wir für das 2. Halbjahr 2024 eine Verlangsamung der Nachfrage nach unseren Spezialgraphitkomponenten zur Herstellung von SiC-basierten Halbleitern. Für die Graphite Solutions gehen wir jedoch weiterhin von einem Umsatz und bereinigten EBITDA über Vorjahr aus.“

Im Gegenzug entwickeln sich andere Marktsegmente besser als erwartet und können so Nachfrageschwankungen innerhalb der SGL Carbon Gruppe ausgleichen. Unter Einbeziehung der Geschäftsbereichsentwicklungen des 1. Halbjahres 2024 sowie der erwarteten Trends für die wesentlichen Absatzmärkte geht die Gesellschaft von einer Einhaltung ihrer gegebenen Prognose für Umsatz und bereinigtes EBITDA im Geschäftsjahr 2024 am unteren Ende der avisierten Spanne aus.

Quelle:

SGL Carbon SE

20.06.2024

Sächsische Staatsregierung zollt nord-ostdeutscher Textilindustrie Respekt

Am 19. Juni 2024 trafen sich die Mitgliedsunternehmen des Verbands der Nord-Ostdeutschen Textil und Bekleidungsindustrie e.V. (vti) im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf e.V. zur 33. Mitgliederversammlung.

Thomas Lindner, Geschäftsführer der Strumpfwerk Lindner GmbH und Vorsitzender des Vorstandes des vti, eröffnete den öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung mit einem Überblick zur aktuellen Lage der ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie. Im Bericht des Vorstandes ging Thomas Lindner auf die komplexen Herausforderungen ein, die die mittelständisch geprägten Textilunternehmen im letzten Jahr stark gefordert haben. Nachwirkungen der Corona-Krise, Belastungen durch den Ukraine-Krieg und die gestiegenen Energie- und Personalkosten wirkten sich stark auf die Wettbewerbsfähigkeit der Mitgliedsunternehmen aus. Lindner betonte, dass angesichts vielfältiger inflationärer Einflüsse die reinen Umsatzzahlen die reale Situation in den Unternehmen nicht abbilden können. Trotz wachsender Umsätze sinken die Erträge durch gestiegene Kosten in nahezu allen Bereichen.

Am 19. Juni 2024 trafen sich die Mitgliedsunternehmen des Verbands der Nord-Ostdeutschen Textil und Bekleidungsindustrie e.V. (vti) im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf e.V. zur 33. Mitgliederversammlung.

Thomas Lindner, Geschäftsführer der Strumpfwerk Lindner GmbH und Vorsitzender des Vorstandes des vti, eröffnete den öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung mit einem Überblick zur aktuellen Lage der ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie. Im Bericht des Vorstandes ging Thomas Lindner auf die komplexen Herausforderungen ein, die die mittelständisch geprägten Textilunternehmen im letzten Jahr stark gefordert haben. Nachwirkungen der Corona-Krise, Belastungen durch den Ukraine-Krieg und die gestiegenen Energie- und Personalkosten wirkten sich stark auf die Wettbewerbsfähigkeit der Mitgliedsunternehmen aus. Lindner betonte, dass angesichts vielfältiger inflationärer Einflüsse die reinen Umsatzzahlen die reale Situation in den Unternehmen nicht abbilden können. Trotz wachsender Umsätze sinken die Erträge durch gestiegene Kosten in nahezu allen Bereichen.

Die Statistik des Berichtsjahres zeigt deutlich eingebrochene Umsätze bei Mitgliedsunternehmen mit 50 und mehr Mitarbeitern. Auch der Start ins Jahr 2024 zeigt einen Umsatzrückgang von über 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Lindner verwies auf jüngste Insolvenzen von Mitgliedsunternehmen als deutliches Ausmaß der Konsequenzen der Herausforderungen des vergangenen Jahres und berichtete von Abgängen unter den Mitgliedsunternehmen. Dennoch konnte der vti 5 neue Mitglieder im Berichtsjahr begrüßen.

Weiterhin ging Thomas Lindner auf die Ergebnisse der Tarifverhandlungen ein, die kürzlich nach der dritten Verhandlungsrunde zusammen mit der IG Metall erarbeitet wurden. Auch wenn die finanzielle Schmerzgrenze der Mitgliedsunternehmen erreicht wurde, ergab sich mit den vereinbarten Rahmenbedingungen für die Textilunternehmen eine Planungssicherheit für die nächsten zwei Jahre.

Professor Thomas Popp, Staatssekretär in der Staatskanzlei des Freistaates Sachsen, äußerte sich ebenfalls zur Entwicklung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in Sachsen und richtete sich mit stärkenden Worten an die Mitgliedsunternehmen: "Es verdient höchsten Respekt, unter welch schwierigen Umständen sie sich am Markt behaupten und dem starken Druck der weltweiten Konkurrenz standhalten. Der Sächsischen Staatsregierung ist bewusst, mit welchen Herausforderungen die Textilindustrie und weitere Branchen umgehen müssen. Vor allem muss für das Thema Energiekosten dringend eine Lösung gefunden werden. Zudem sind Innovationen wichtig. Wir in Sachsen setzen auf Forschung an den Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen und die Innovationskraft der Branche. Mit Blick auf den demografischen Wandel brauchen wir neue Ansätze, damit die Altersabgänge der nächsten Jahre kompensiert werden können. Die gezielte Anwerbung von Fachkräften auch aus dem Ausland gehört dazu. Trotz aktueller Herausforderungen blicken wir mit Zuversicht und gesundem Optimismus nach vorn."

Der vti begrüßte mit der Veranstaltung 3 neue Mitglieder im Vorstand: Claudia Bauer, Curt Bauer GmbH, Aue, Mareen Götz, VOWALON Beschichtung GmbH, Treuen, und Baris Korlu, ONTEX Hygieneartikel Deutschland GmbH, Großpostwitz.

Zwei Vertreter von Mitgliedsunternehmen scheiden aus der Vorstandsarbeit aus: Michael Bauer, Vorstandsmitglied seit 1991 und viele Jahre stellvertretender Vorstandsvorsitzender, sowie Friedmar Götz, im Vorstand seit 2015, Vorstandsvorsitzender bis 2018.

In Würdigung ihres langjährigen und engagierten Wirkens erklärte der Vorstand in seiner heutigen Sitzung beide zu Ehrenmitgliedern.

Die 33. Mitgliederversammlung des vti zeigte deutlich, dass die ostdeutsche Textil- und Bekleidungsindustrie trotz vielfältiger Herausforderungen weiterhin entschlossen sei, ihren Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes zu leisten. Hierzu pflege der vti eine intensive Verbandsarbeit in Form von Veranstaltungen und Seminaren. Außerordentlich hilfreich sei die enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Sachsen. Insbesondere auch deren finanzielle Unterstützung bei der Durchführung von Branchentagen, Projektwerkstätten und Messeauftritten förderten die Wahrnehmung der Branche im industriellen Umfeld unseres Landes, so der Arbeitgeberverband.

Quelle:

Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V.

08.05.2024

SGL Carbon: Bericht über 1. Quartal 2024

  • Anhaltendes Wachstum im Halbleitergeschäft
  • Nachfrageschwäche bei Carbon Fibers belastet weiterhin Konzernumsatz und Profitabilität
  • Konzernumsatz mit 272,6 Mio. € (-3,9 %) leicht rückläufig, bereinigtes EBITDA steigt um 5,0 % auf 42,1 Mio. €
  • Bereinigte EBITDA-Marge bei 15,4 % nach 14,1 % im Vorjahresquartal
  • Prognose für 2024 bestätigt

SGL Carbon ist solide in das 1. Quartal 2024 gestartet. Trotz des leichten Umsatzrückgangs um 3,9 % auf 272,6 Mio. € (Q1 2023: 283,7 Mio. €) verbesserte sich das bereinigte EBITDA um 5,0 % auf 42,1 Mio. € (Q1 2023: 40,1 Mio. €). Insbesondere die Nachfrageschwäche im Geschäftsbereich Carbon Fibers belastete die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Konzerns. Im Gegenzug wirkten sich die leicht höheren Umsätze und vor allem das gestiegene bereinigte EBITDA der Geschäftsbereiche Graphite Solutions und Process Technology positiv auf die Konzernentwicklung aus.

  • Anhaltendes Wachstum im Halbleitergeschäft
  • Nachfrageschwäche bei Carbon Fibers belastet weiterhin Konzernumsatz und Profitabilität
  • Konzernumsatz mit 272,6 Mio. € (-3,9 %) leicht rückläufig, bereinigtes EBITDA steigt um 5,0 % auf 42,1 Mio. €
  • Bereinigte EBITDA-Marge bei 15,4 % nach 14,1 % im Vorjahresquartal
  • Prognose für 2024 bestätigt

SGL Carbon ist solide in das 1. Quartal 2024 gestartet. Trotz des leichten Umsatzrückgangs um 3,9 % auf 272,6 Mio. € (Q1 2023: 283,7 Mio. €) verbesserte sich das bereinigte EBITDA um 5,0 % auf 42,1 Mio. € (Q1 2023: 40,1 Mio. €). Insbesondere die Nachfrageschwäche im Geschäftsbereich Carbon Fibers belastete die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Konzerns. Im Gegenzug wirkten sich die leicht höheren Umsätze und vor allem das gestiegene bereinigte EBITDA der Geschäftsbereiche Graphite Solutions und Process Technology positiv auf die Konzernentwicklung aus.

Ausblick
Entsprechend des Geschäftsverlaufs in den ersten drei Monaten 2024 bestätigt das Unternehmen Umsatz und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2024. Für das Geschäftsjahr 2024 wird ein Konzernumsatz auf Vorjahresniveau und ein bereinigtes EBITDA zwischen 160 – 170 Mio. € erwartet.

Quelle:

SGL CARBON SE

02.05.2024

Curt Bauer GmbH insolvent: Ursachen sind Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg

Der Spezialist für Heim- und technische Textilien Curt Bauer GmbH mit Sitz in Aue-Bad Schlema im Erzgebirge strebt eine Neuaufstellung im Rahmen eines Insolvenzverfahrens an. Das Familienunternehmen, das auf eine 1867 gegründete Weberei zurückgeht, entwirft, produziert und vertreibt luxuriöse Tisch- und Bettwäschesortimente, Bekleidungsdamaste für den afrikanischen Markt sowie anspruchsvolle Textilien für den Einsatz im Automobilbereich, im Kälteschutz. Rüdiger Bauch vom Chemnitzer Standort der bundesweit vertretenen Kanzlei Schultze & Braun prüft als vorläufiger Insolvenzverwalter die wirtschaftlichen Voraussetzungen für eine Sanierung. Ziel ist, eine Fortführungs-Perspektiven für den Standort in Aue-Bad Schlema, die Bereiche Heimtextilien, Bekleidungsdamast für den afrikanischen Markt und technische Textilien und die insgesamt gut 100 hochqualifizierten Mitarbeitenden zu erreichen.

Der Geschäftsbetrieb von Curt Bauer läuft in vollem Umfang weiter. Bestellungen und Aufträge werden wie geplant bearbeitet, hergestellt, verpackt und ausgeliefert. Neubestellungen sind weiterhin möglich. Die Kunden wurden über die Entwicklung im Unternehmen informiert.

Der Spezialist für Heim- und technische Textilien Curt Bauer GmbH mit Sitz in Aue-Bad Schlema im Erzgebirge strebt eine Neuaufstellung im Rahmen eines Insolvenzverfahrens an. Das Familienunternehmen, das auf eine 1867 gegründete Weberei zurückgeht, entwirft, produziert und vertreibt luxuriöse Tisch- und Bettwäschesortimente, Bekleidungsdamaste für den afrikanischen Markt sowie anspruchsvolle Textilien für den Einsatz im Automobilbereich, im Kälteschutz. Rüdiger Bauch vom Chemnitzer Standort der bundesweit vertretenen Kanzlei Schultze & Braun prüft als vorläufiger Insolvenzverwalter die wirtschaftlichen Voraussetzungen für eine Sanierung. Ziel ist, eine Fortführungs-Perspektiven für den Standort in Aue-Bad Schlema, die Bereiche Heimtextilien, Bekleidungsdamast für den afrikanischen Markt und technische Textilien und die insgesamt gut 100 hochqualifizierten Mitarbeitenden zu erreichen.

Der Geschäftsbetrieb von Curt Bauer läuft in vollem Umfang weiter. Bestellungen und Aufträge werden wie geplant bearbeitet, hergestellt, verpackt und ausgeliefert. Neubestellungen sind weiterhin möglich. Die Kunden wurden über die Entwicklung im Unternehmen informiert.

„Curt Bauer steht seit vielen Jahrzehnten für hochwertige Damaststoffe für die Bekleidungsbranche in Afrika, individuelle Heim- und technische Textilien sowie für Handwerk Made in Germany“, sagen Rüdiger Bauch sowie Claudia Bauer und Gert Bauer, die das Familienunternehmen in der fünften Generation führen. „Das Unternehmen hat seit seiner Gründung bereits zahlreiche Krisen bewältigt. Zusammen werden wir alles dafür tun, dass die Unternehmensgeschichte von Curt Bauer fortgeschrieben werden kann, und wir sind zuversichtlich, dass uns das gelingt.“ Bereits vor dem Insolvenzantrag hat die Unternehmensleitung an der Neuaufstellung von Curt Bauer gearbeitet und Gespräche mit Interessenten für einen Einstieg begonnen, die nun im Rahmen des Insolvenzverfahrens weitergeführt werden sollen.

„Das Ziel ist, dass die Curt Bauer GmbH in den Bereichen Heimtextilien, Bekleidungsdamast und technische Textilien auch in Zukunft von Aue-Bad Schlema aus am globalen Markt aktiv sein kann“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter. Dies wäre beispielsweise durch den Einstieg eines Investors in das Unternehmen und die damit verbundene Fortführung des Geschäftsbetriebs möglich, so Bauch. Die Löhne und Gehälter der gut 100 Beschäftigten sind bis mindestens Ende Juni gesichert. Ab Juli soll Curt Bauer wieder so aufgestellt sein, dass die Löhne und Gehälter aus dem laufenden Geschäftsbetrieb erwirtschaftet werden können.

Der Grund für die notwendige Neuaufstellung sind die Folgewirkungen der Corona-Pandemie sowie der Preissteigerungen in Folge des Krieges in der Ukraine. „Bis 2019 ist die Nachfrage nach unseren Produkten sowohl im Heimtextilien als auch im Bereich der technischen Textilien stetig angestiegen. Im Vertrauen darauf, dass sich dieser Trend fortsetzt, haben wir unsere Unternehmensstrukturen und Produktionskapazitäten angepasst, um den avisierten Kundenbestellungen auch in Zukunft gerecht werden zu können. Durch die Produktionseinschränkungen und die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie und die Konsumzurückhaltung vieler Verbraucher im Textilbereich mussten unsere Kunden ihre angekündigten Bestellungszahlen jedoch deutlich reduzieren. Wir haben unsere Produktionskapazitäten und -prozesse zwar schnell an die veränderten Rahmenbedingungen anpassen können, die entstandene Lücke in der Auslastung der Produktion und unseren Planungen konnten wir mit anderen Aufträgen allerdings nicht im erforderlichen Umfang schließen“, sagen Claudia Bauer und Gert Bauer. „Nach dem Ende der Corona-Pandemie deutete sich an, dass sich die Produktnachfrage wieder auf das übliche Niveau bewegen würde. Die positiven Geschäftsaussichten wurde aber durch die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukrainekriegs jäh beendet. Zudem sind die Kosten für Rohstoffe, Vormaterialien und Energie erheblich angestiegen“, sagen die Bauers. „Diese Kombination aus Preissteigerungen und Umsatzrückgängen, von denen nicht nur, aber eben gerade auch die Textilbranche stark betroffen ist, war und ist auch für uns als vorsichtig planendes und agierendes Familienunternehmen über einen Zeitraum von inzwischen mehr als vier Jahren nicht durchzuhalten.“ Claudia Bauer und Gert Bauer sind zuversichtlich, dass sie das Unternehmen mit dem nun begonnen Insolvenzverfahren neu und zukunftsfähig aufstellen können. Dabei gelte aber weiterhin, bei der Produktqualität keine Abstriche zu machen.

Weitere Informationen:
Curt Bauer Insolvenz
Quelle:

Schultze & Braun Rechtsanwaltsgesellschaft für Insolvenzverwaltung mbH

08.11.2023

adidas: Umsatzanstieg im dritten Quartal

Entwicklungen:

Entwicklungen:

  • Währungsbereinigter Umsatz steigt um 1 % infolge von Zuwächsen in allen Regionen mit Ausnahme von Nordamerika
  • Umsatzentwicklung spiegelt Fokus auf konservativen Sell-in und Verkauf zum vollen Preis wider
  • Bruttomarge steigt um 0,2 PP auf 49,3 % aufgrund von niedrigeren Frachtkosten, einem vorteilhafteren Geschäftsmix und niedrigeren Wertberichtigungen auf Vorräte; Rabattniveau verbessert sich weiter
  • Betriebsergebnis von 409 Mio. € beinhaltet Sonderaufwendungen von rund 110 Mio. €
  • Konservative Sell-in-Strategie zahlt sich aus: Vorratsbestand verbessert sich gegenüber dem zweiten Quartal deutlich auf 4,8 Mrd. €; Verringerung um 23 % im Vorjahresvergleich

Ausblick
adidas erwartet Umsatzrückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich

Am 17. Oktober hatte adidas seine Finanzprognose für das Gesamtjahr angepasst, um sowohl die positiven Auswirkungen des zweiten Abverkaufs von Yeezy Produkten sowie die besser als erwartete Entwicklung des zugrunde liegenden Geschäfts zu berücksichtigen. Gleichzeitig existieren nach wie vor makroökonomische Herausforderungen und geopolitische Spannungen. Es bestehen auch weiterhin erhöhte Rezessionsrisiken in Nordamerika und Europa sowie Unsicherheiten hinsichtlich der Erholung in China. Darüber hinaus werden die Initiativen zur deutlichen Reduzierung der hohen Lagerbestände in Nordamerika sowie der Fokus auf den Verkauf zum vollen Preis in den eigenen Vertriebskanälen die Umsatzentwicklung des Unternehmens weiter beeinflussen. Infolgedessen erwartet adidas nun, dass der währungsbereinigte Umsatz im Jahr 2023 im niedrigen einstelligen Prozentbereich zurückgehen wird (bisherige Prognose: Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich).

Zugrunde liegendes Betriebsergebnis von rund 100 Mio. € erwartet
Das zugrunde liegende Betriebsergebnis des Unternehmens – ohne Einmaleffekte im Zusammenhang mit Yeezy und der laufenden strategischen Prüfung – wird den Prognosen zufolge im Jahr 2023 nun auf einem Niveau von etwa 100 Mio. € liegen (bisherige Prognose: in etwa Break-Even-Niveau). Unter Berücksichtigung der positiven Auswirkungen der Verkäufe von Yeezy Produkten im zweiten und dritten Quartal in Höhe von rund 300 Mio. € (bisherige Prognose: 150 Mio. €), der potenziellen Abschreibung des übrigen Yeezy Bestands in Höhe von nun etwa 300 Mio. € (bisherige Prognose: 400 Mio. €) sowie von Einmalkosten im Zusammenhang mit der strategischen Prüfung von bis zu 200 Mio. € (unverändert), geht das Unternehmen nun davon aus, für das Geschäftsjahr 2023 ein negatives Betriebsergebnis in Höhe von etwa 100 Mio. € zu berichten (bisherige Prognose: negatives Betriebsergebnis in Höhe von 450 Mio. €).

Weitere Informationen:
adidas AG adidas Geschäftsjahr 2023
Quelle:

adidas AG

Herbstumfrage: erwartete Umsatzentwicklung © BVMed
17.10.2023

Medizintechnik-Standort Deutschland unter Druck

BVMed fordert „MedTech-Strategie 2030“

BVMed fordert „MedTech-Strategie 2030“
Der Medizintechnik-Standort Deutschland steht unter erheblichem Druck. Die MedTech-Branche verzeichnet nach den Ergebnissen der Herbstumfrage des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed) zwar ein Umsatzplus von 4,8 Prozent gegenüber dem Krisenjahr 2022, dem stehen jedoch stark gestiegene Personal-, Logistik-, Rohstoff- und Energiekosten sowie die hohen Kosten für die Umsetzung der EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR) gegenüber. Darunter leiden vor allem kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), die 93 Prozent der Branche ausmachen und Innovationstreiber sind. Aktuell gehen die Investitionen am Standort Deutschland zurück, Forschungsinvestitionen werden zunehmend ins Ausland verlagert. Das Innovationsklima ist nach dem BVMed-Index auf einem Tiefstand. „Das müssen wir mit standortfreundlicheren Rahmenbedingungen verändern. Dafür brauchen wir ganzheitliche Ansätze – eine MedTech-Strategie 2030 zur Verbesserung der Rahmenbedingungen in Deutschland mit Handlungskonzepten für den Forschungs- und Produktionsstandort“, sagte BVMed-Vorstandsvorsitzender Dr. Meinrad Lugan auf der BVMed-Jahrespressekonferenz am 17. Oktober 2023 in Berlin.

Die Medizintechnik-Branche beschäftigt in Deutschland über 250.000 Menschen und investiert rund 9 Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Der Gesamtumsatz der Branche liegt bei über 38 Milliarden Euro, die Exportquote bei 67 Prozent. Dabei sind 93 Prozent der MedTech-Unternehmen KMU.

„Deutschland ist bei Medizintechnologien Weltspitze. Noch. Denn: der Medizintechnik-Standort Europa ist stark gefährdet“, so Lugan. Das liege vor allem an hausgemachten Problemen wie der handwerklich schlecht gemachten MDR, die Innovationen ausbremst, einer überbordenden Bürokratisierung und Regulierungswut, einer schleppenden und mangelnden Datennutzung sowie einer unzureichenden Wahrnehmung und Unterstützung des Mittelstandes als das Herzstück der deutschen Wirtschaft.

Zu einer MedTech-Strategie aus einem Guss gehört – so der BVMed-Vorsitzende:

  • Eine wettbewerbsfähige Regulatorik. Der BVMed hat dazu ein ausführliches Whitepaper zur MDR-Weiterentwicklung vorgelegt. Zu den Forderungen der Branche gehört allen voran die Abschaffung der Re-Zertifizierung alle fünf Jahre.
  • Eine Entbürokratisierungs-Offensive, die konsequent Überregulierungen abbaut und in Berlin und Brüssel für standortfreundliche Regulierungen kämpft. Um unseren Mittelstand als Innovationstreiber zu stützen, nicht zu ersticken.
  • Ein besserer Datenzugang und ein Antragsrecht beim Forschungsdatenzentrum für Medizinprodukte-Unternehmen.
  • Die Stärkung der Resilienz des deutschen Gesundheitssystems und der Lieferketten. Dazu gehört eine bessere Einbeziehung der MedTech-Branche in die Erarbeitung von Lösungen, denn Resilienz erfordert eine enge Kooperation von Politik und Industrie.

Investitionen am Standort DE gehen zurück
Nach den Ergebnissen der BVMed-Herbstumfrage 2023, die BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Dr. Marc-Pierre Möll auf der Jahrespressekonferenz des deutschen MedTech-Verbandes vorstellte, zeigt sich die Medizintechnik-Branche nach den Krisenjahren 2020 bis 2022 leicht erholt. „66 Prozent der befragten MedTech-Unternehmen rechnen in diesem Jahr mit einem besseren Umsatzergebnis in Deutschland als im Vorjahr. Das ist ein leicht besseres Ergebnis als in den beiden Vorjahren – reicht aber noch nicht an die Werte vor der Coronapandemie heran. Von einem Umsatzrückgang gehen 19 Prozent der befragten Unternehmen aus. Bei 12 Prozent sind die Umsatzrückgänge sogar im zweistelligen Bereich. Das zeigt, dass sich einzelne Produktbereiche der MedTech-Branche sehr unterschiedlich entwickeln“, erläuterte Möll.

Aus den gewichteten Umsatzangaben der BVMed-Unternehmen ergibt sich im deutschen Markt ein durchschnittlicher Umsatzanstieg von 4,8 Prozent gegenüber dem vorhergehenden Krisenjahr. Die erwartete weltweite Umsatzentwicklung schneidet mit einem Plus von 6,4 Prozent deutlich besser als die Inlandsentwicklung ab.

Aufgrund der weiter dramatischen Kostensteigerungen stehen die Gewinne der Unternehmen aber unter großem Druck. Nur 20 Prozent der MedTech-Unternehmen erwarten in diesem Jahr Gewinnsteigerungen gegenüber dem Krisenjahr 2022. Mit 49 Prozent gehen sogar knapp die Hälfte der Unternehmen von einer weiteren Verschlechterung der Gewinnsituation aus. Der wichtigste Grund für die angespannte Geschäftssituation sind wie im Vorjahr die gestiegenen Logistik-, Rohstoff- und Energiepreise. Hinzu kommen stark steigende Personalkosten aufgrund der Inflationsentwicklung sowie der zunehmende bürokratische Aufwand für das regulatorische System.

Der zunehmende Druck auf die Branche wirkt sich verstärkt auch auf die Investitionen am Standort Deutschland aus. Mehr als ein Viertel der Unternehmen verringern ihre Investitionen. Ähnlich sieht die Situation bei der Forschung aus. 20 Prozent der Unternehmen verringern ihre Forschungsausgaben gegenüber dem Vorjahr.

Auf einer Skala von 0 (sehr schlecht) bis 10 (sehr gut) bewerten die Unternehmen das Innovationsklima für Medizintechnik in Deutschland im Durchschnitt nur noch mit 3,5. Das ist seit Erhebung des Indexes 2012 der absolute Tiefstwert und zeigt die Dramatik der Herausforderungen für die KMU-geprägte MedTech-Branche in Deutschland auf.

Weiterentwicklung der MDR im Fokus
Die Zeiten, in denen das europäische Regulierungssystem für Medizinprodukte dem US-amerikanischen FDA-System überlegen war, sind lange vorbei. Das zeigt auch die BVMed-Herbstumfrage 2023 überdeutlich. 53 Prozent der Unternehmen präferieren das FDA-System, nur 12 Prozent das MDR-System der EU. 35 Prozent haben keine Präferenz.

„Die MDR muss dringend weiterentwickelt und verbessert werden. Über drei Viertel der Unternehmen wünschen sich dabei vor allem weniger Bürokratie. 64 Prozent erwarten vorhersehbare und klare Fristen, 56 Prozent berechenbare Kosten“, so Möll zu den Ergebnissen der BVMed-Herbstumfrage. Ebenfalls weit oben auf der Forderungsliste: ein Fast-Track-Verfahren für Innovationen, mehr Verfahrens-Transparenz bei den Benannten Stellen sowie eine gegenseitige Anerkennung von ausländischen Zulassungen.

Trotz Krise: Weiter glänzende Berufsaussichten
Trotz der Krisenauswirkungen und dramatisch steigenden Kosten schafft die Medizintechnik-Branche in Deutschland weiter zusätzliche Arbeitsplätze. 31 Prozent der Unternehmen, die sich an der BVMed-Herbstumfrage 2023 beteiligten, erhöhen die Zahl der Mitarbeiter:innen gegenüber dem Vorjahr, 58 Prozent halten die Zahl der Stellen stabil. Die Berufsaussichten für Fachkräfte in der MedTech-Branche sind dabei weiter ausgezeichnet. 87 Prozent der Unternehmen halten die Berufsaussichten für unverändert gut bzw. besser.

Gesucht werden vor allem Ingenieur:innen, Informatiker:innen und Data Scientists und Medizintechniker:innen, aber auch lernende technische und kaufmännische Berufe. Der hohe Wert für Data Scientists zeigt, dass datengetriebene Versorgungslösungen in der MedTech-Branche an Bedeutung gewinnen.

Weitere Informationen:
BVMed Umfrage
Quelle:

BVMed

07.08.2023

SGL Carbon: Bestätigung der Jahresprognose 2023

  • Umsatzplus von 1,9 % auf 560,5 Mio. € im Halbjahresvergleich bei stabilem bereinigten EBITDA von 88,0 Mio. €
  • Starker Geschäftsverlauf der Bereiche Graphite Solutions, Process Technology und Composite Solutions
  • Umsatz- und Ergebniseinbruch bei Carbon Fibers aufgrund Schwäche des Windmarkts
  • Wertminderung bei Carbon Fibers von 44,7 Mio. €

Trotz des zunehmend schwieriger werdenden konjunkturellen Umfelds konnte die SGL Carbon im 1. Halbjahr 2023 den Umsatz von 549,8 Mio. € im Vorjahr auf 560,5 Mio. € erhöhen. Das bereinigte EBITDA (EBITDApre) blieb mit 88,0 Mio. € nahezu unverändert (H1 2022: 87,9 Mio. €). Der erwartet gute Geschäftsverlauf der Business Unit Graphite Solutions sowie die über den Erwartungen liegende Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Process Technology und Composite Solutions konnten den Nachfrageeinbruch in der Carbon Fibers kompensieren.

  • Umsatzplus von 1,9 % auf 560,5 Mio. € im Halbjahresvergleich bei stabilem bereinigten EBITDA von 88,0 Mio. €
  • Starker Geschäftsverlauf der Bereiche Graphite Solutions, Process Technology und Composite Solutions
  • Umsatz- und Ergebniseinbruch bei Carbon Fibers aufgrund Schwäche des Windmarkts
  • Wertminderung bei Carbon Fibers von 44,7 Mio. €

Trotz des zunehmend schwieriger werdenden konjunkturellen Umfelds konnte die SGL Carbon im 1. Halbjahr 2023 den Umsatz von 549,8 Mio. € im Vorjahr auf 560,5 Mio. € erhöhen. Das bereinigte EBITDA (EBITDApre) blieb mit 88,0 Mio. € nahezu unverändert (H1 2022: 87,9 Mio. €). Der erwartet gute Geschäftsverlauf der Business Unit Graphite Solutions sowie die über den Erwartungen liegende Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Process Technology und Composite Solutions konnten den Nachfrageeinbruch in der Carbon Fibers kompensieren.

Insbesondere der Geschäftsbereich Graphite Solutions (GS) konnte mit einem Umsatzanstieg von 15,3 % auf 280,6 Mio. € (H1 2022: 243,4 Mio. €) und einer Verbesserung des bereinigten EBITDA um 20,6 % auf 65,1 Mio. € (H1 2022: 54,0 Mio. €) zur stabilen Entwicklung der Gesellschaft beitragen. Dabei profitierte die GS insbesondere von der hohen Nachfrage aus der Halbleiterindustrie. Das Marktsegment Halbleiter und LED macht nunmehr rund 45 % des GS-Umsatzes aus (H1 2022: rund 35 %).

Mit einem Umsatzplus von 30,9 % auf 64,4 Mio. € (H1 2022: 49,2 Mio. €) und einem deutlichen Anstieg des bereinigten EBITDA von 4,1 Mio. € auf 11,9 Mio. € lag die Geschäftsentwicklung der Process Technology (PT) deutlich über der ursprünglichen Planung. Auch die Composite Solutions (CS) verzeichnete im 1. Halbjahr 2023 einen über den Prognosen liegenden Umsatzanstieg von 14,4 % auf 79,6 Mio. € (H1 2022: 69,6 Mio. €) und eine Verbesserung des bereinigten EBITDA von 26,8% auf 12,3 Mio. € (H1 2022: 9,7 Mio. €). Im Gegenzug verlief die Geschäftsentwicklung des Bereichs Carbon Fibers (CF) mit einem Umsatzrückgang von 28,9 % auf 125,1 Mio. € (H1 2022: 176,0 Mio. €) und einem Ergebniseinbruch um 78,4 % auf 6,1 Mio. € (H1 2022: 28,2 Mio. €) nicht den Erwartungen entsprechend.

Ein wichtiges Marktsegment des Geschäftsbereichs Carbon Fibers ist die Windindustrie. Die Nachfrage nach Carbonfasern für die Windindustrie ist seit Anfang des Jahres stark zurückgegangen. Die erwartete Erholung der Nachfrage im 2. Halbjahr 2023 bleibt nach derzeitiger Einschätzung aus. SGL Carbon rechnet mit einem Anziehen der Kundennachfrage aus der Windindustrie im Jahr 2024.

Wie bereits in der Adhoc-Mitteilung vom 24.07.2023 avisiert wurde zum 30.06.2023 eine Wertminderung auf die Vermögenswerte der Carbon Fibers in Höhe von 44,7 Mio.€ vorgenommen.

Ergebnissituation
Das bereinigte EBITDA der SGL Carbon blieb im Halbjahresvergleich mit 88,0 Mio. € (H1 2022: 87,9 Mio. €) nahezu konstant. Durch die fehlende Nachfrage aus der Windindustrie sank die Produktionsauslastung der CF und die Leerkosten belasteten das bereinigte EBITDA. Dagegen wirkten höhere Margen aus Produktmix- und Volumeneffekten der anderen drei Geschäftsbereiche positiv auf das bereinigte EBITDA.

Die nicht im bereinigten EBITDA enthaltenen Einmaleffekte und Sondereinflüsse betrugen im 1. Halbjahr 2023 insgesamt minus 46,9 Mio. €, wobei 44,7 Mio. € aus der Wertminderung im Bereich CF resultieren.

Neben den oben genannten Effekten und nahezu unveränderten Abschreibungen in Höhe von 29,1 Mio. € (H1 2022: 28,9 Mio. €) resultiert der EBIT-Rückgang insbesondere aus der bereits dargestellten Wertminderung (44,7 Mio. €). Nach 69,6 Mio. € im 1. Halbjahr 2022 betrug das EBIT im Berichtszeitraum 12,0 Mio. €.

Unter Berücksichtigung des leicht verbesserten Finanzergebnisses von minus 15,8 Mio. € (H1 2022: minus 16,6 Mio. €) ergibt sich für die ersten sechs Monate des laufenden Geschäfts-jahres ein Konzernergebnis von minus 10,0 Mio. € gegenüber 48,8 Mio. € im Vorjahreshalbjahr.

Nettofinanzschulden und Eigenkapital
Zum Abschluss ihrer Refinanzierung hat die SGL Carbon im Juni 2023  Wandelschuldverschreibungen mit einem Volumen von 118,7 Mio. € begeben sowie im Juli 2023 eine bestehende Term Loan Facility von 75 Mio. € in Anspruch genommen, die zusammen mit Barmitteln der Gesellschaft am 28.07.2023 zur Rückzahlung des Corporate Bonds (ausstehend zum 30.06.2023 237,4 Mio. €) verwendet wurden. Entsprechend stiegen die liquiden Mittel zum 30.06.2023 auf 310,5 Mio. € (31.12.2022: 227,3 Mio. €) und die Finanzschulden erhöhten sich temporär auf 480,4 Mio. € (31.12.2022: 398,1 Mio. €). Die Nettofinanzschulden blieben zum 30.06.2023 mit 169,9 Mio. € nahezu unverändert (31.12.2022: 170,8 Mio. €).  

Trotz der Wertminderung im Bereich Carbon Fibers von 44,7 Mio. € betrug das Eigenkapital der Anteilseigner zum 30. Juni 2023 565,2 Mio. € und hat sich damit gegenüber dem Jahresende 2022 nur geringfügig verringert (31.12.2022: 569,3 Mio. €). Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 36,1 % (31.12.2022: 38,5 %).

Quelle:

SGL CARBON SE