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05.04.2022

Zuse-Gemeinschaft fordert 1,15 Mrd. Euro jährlich für anwendungsorientierte Industrieforschung

  • Bundesregierung muss anwendungsorientierte Industrieforschung bedarfsgerecht finanzieren
  • Haushaltsentwurf für 2022 bleibt dahinter deutlich zurück  
  • Herausforderungen für Gesellschaft sind nur mit deutlich intensivierter Forschung und Innovationen zu bewältigen
  • Nachhaltige Anreizsysteme für Mittelstand zur Steigerung der Innovationskraft schaffen

„Die Kürzung der Budgets für Industrieforschung und das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) auf Vor-Corona-Niveau ist ein verstörendes, desaströses Signal in Richtung der forschungsaffinen mittelständischen Unternehmen und der Industrieforschungseinrichtungen“, kommentiert Prof. Dr. Martin Bastian, Präsident der Deutschen Industrieforschungsgemeinschaft Konrad Zuse e.V. (Zuse-Gemeinschaft) den Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2022. Er fordert die Bundesregierung auf, ihre Zusagen aus dem Koalitionsvertrag einzuhalten und die anwendungsorientierte Industrieforschung bedarfsgerecht zu finanzieren: „Nach unseren Berechnungen sind für eine bedarfsgerechte Finanzierung der anwendungsorientierten Forschung insgesamt pro Jahr gut 1,15 Milliarden Euro anzusetzen.

  • Bundesregierung muss anwendungsorientierte Industrieforschung bedarfsgerecht finanzieren
  • Haushaltsentwurf für 2022 bleibt dahinter deutlich zurück  
  • Herausforderungen für Gesellschaft sind nur mit deutlich intensivierter Forschung und Innovationen zu bewältigen
  • Nachhaltige Anreizsysteme für Mittelstand zur Steigerung der Innovationskraft schaffen

„Die Kürzung der Budgets für Industrieforschung und das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) auf Vor-Corona-Niveau ist ein verstörendes, desaströses Signal in Richtung der forschungsaffinen mittelständischen Unternehmen und der Industrieforschungseinrichtungen“, kommentiert Prof. Dr. Martin Bastian, Präsident der Deutschen Industrieforschungsgemeinschaft Konrad Zuse e.V. (Zuse-Gemeinschaft) den Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2022. Er fordert die Bundesregierung auf, ihre Zusagen aus dem Koalitionsvertrag einzuhalten und die anwendungsorientierte Industrieforschung bedarfsgerecht zu finanzieren: „Nach unseren Berechnungen sind für eine bedarfsgerechte Finanzierung der anwendungsorientierten Forschung insgesamt pro Jahr gut 1,15 Milliarden Euro anzusetzen. Analog zum Pakt für Forschung und Innovation muss auch dies unbedingt regelmäßig überprüft und angepasst werden.“
 
Dr. Klaus Jansen, Geschäftsführer der Zuse-Gemeinschaft, ergänzt: „Eine wirklich bedarfsgerechte Finanzierung läge nach unseren Berechnungen für INNO-KOM und IGF bei mindestens 350 Mio. Euro, für ZIM sollten wenigstens 800 Mio. Euro angesetzt werden. Der aktuelle Haushaltsentwurf zeigt jedoch in eine ganz andere Richtung. Er steht in eklatantem Widerspruch zu den vollmundigen Versprechungen des Koalitionsvertrages.“ Laut Regierungsentwurf sinken die eingeplanten Mittel für die anwendungsorientierte Industrieforschung insgesamt um gut sechs Prozent von 905,5 Mio. Euro auf nur noch 855 Mio. Euro – ein Minus von 50,5 Mio. Euro. Dazu weiter Dr. Jansen: „Die Praxis hat bereits in den Vorjahren gezeigt, dass die anwendungsorientierte Industrieforschung – ein zentraler Träger für Transfer und Innovation in Deutschland – chronisch unterfinanziert ist. Die stark gesunkene Innovatorenquote im deutschen Mittelstand unterstreicht das eindrucksvoll.“
 
Die Zuse-Gemeinschaft sieht angesichts dieser Kürzungen für die anwendungsorientierte Forschung den gesellschaftlichen Transformationsprozess hin zur sozial-ökologischen Marktwirtschaft sowie die erfolgreiche Bewältigung der anstehenden Aufgaben der Mobilitäts-, Energie-, Produktionswende und des Klimawandels in Gefahr, so Prof. Bastian weiter: „Mit Blick auf diese immensen Herausforderungen, denen sich unsere Gesellschaft stellen muss, sind solche Einschnitte in ohnehin viel zu knappe Budgets als dramatisch zu bewerten. Diese können nur durch deutlich intensivierte Forschung und die so zu erreichenden Innovationen bewältigt werden. Das erfordert zwingend eine ausreichende, verlässliche und bedarfsgerechte finanzielle Förderung.“ Dazu müsse die Bundesregierung unbedingt auf Anreizsysteme für den Mittelstand setzen, betont der Präsident der Zuse-Gemeinschaft: „Wenn es gelingt, dessen Innovationskraft zu steigern, lassen sich die Mehraufwendungen für die anwendungsorientierte Industrieforschung durch die so erzielten Steuermehreinnahmen deutlich überkompensieren.“

Quelle:

Zuse-Gemeinschaft

Zuse-Gemeinschaft fordert mehr Innovationen im Mittelstand (c) Zuse-Gemeinschaft
03.09.2021

Zuse-Gemeinschaft fordert mehr Innovationen im Mittelstand

Um aktuelle und künftige Herausforderungen zu meistern, benötigt Deutschland vermehrt Innovationen in der Industrie. Das gilt insbesondere für den Mittelstand. Die maßgeblichen Parteien haben einen zentralen Hebel dafür erkannt: Die verstärkte Förderung des Forschungstransfers. Diese muss effizient dort ausgebaut werden, wo die Wirkung für zukunftsweisende Innovationen am stärksten ist, fordert die Zuse-Gemeinschaft.

Während sich deutsche Großunternehmen, u.a. im Automobilbereich, mit zum Teil hohen Gewinnen im ersten Halbjahr 2021, in sehr gutem Zustand befinden, hat die Corona-Krise bei anderen Firmen, gerade bei zahlreichen Mittelständlern, zu finanziellen Einschnitten geführt, begleitet von einer Minderung der Eigenkapitalbasis. Laut einem aktuellen Bericht von KfW Research gilt es sicherzustellen, dass Umsatzeinbußen aus der Corona-Krise die Innovationsaktivitäten nicht nachhaltig ausbremsen.

Um aktuelle und künftige Herausforderungen zu meistern, benötigt Deutschland vermehrt Innovationen in der Industrie. Das gilt insbesondere für den Mittelstand. Die maßgeblichen Parteien haben einen zentralen Hebel dafür erkannt: Die verstärkte Förderung des Forschungstransfers. Diese muss effizient dort ausgebaut werden, wo die Wirkung für zukunftsweisende Innovationen am stärksten ist, fordert die Zuse-Gemeinschaft.

Während sich deutsche Großunternehmen, u.a. im Automobilbereich, mit zum Teil hohen Gewinnen im ersten Halbjahr 2021, in sehr gutem Zustand befinden, hat die Corona-Krise bei anderen Firmen, gerade bei zahlreichen Mittelständlern, zu finanziellen Einschnitten geführt, begleitet von einer Minderung der Eigenkapitalbasis. Laut einem aktuellen Bericht von KfW Research gilt es sicherzustellen, dass Umsatzeinbußen aus der Corona-Krise die Innovationsaktivitäten nicht nachhaltig ausbremsen.

Für die gemeinnützigen Institute der Zuse-Gemeinschaft ist die Projektförderung, neben der Auftragsforschung, anderen Kooperationen und Dienstleistungen, die zentrale Finanzierungsquelle. Daraus gehen Jahr für Jahr erfolgreiche Transferprojekte hervor, ohne dass die Institute institutionelle Bund-Länder-Förderung erhalten. „Die erfolgreiche, unabhängige Forschungsarbeit unserer Mitglieder auf Zukunftsfeldern wie Digitalisierung, Materialwissenschaften, Bioökonomie und Energiewende zeigt, wie durch gemeinnützige Industrieforschung der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die unternehmerische Praxis effizient gelingt“, unterstreicht der Präsident der Zuse-Gemeinschaft, Prof. Martin Bastian.

Projektförderung ausweiten
Unter dem Eindruck der Corona-Krise drohen solche Erfolge künftig in Gefahr zu geraten, wenn es mittelständischen Unternehmen an Mitteln für Forschung und Innovation fehlt. „Dazu darf es nicht kommen. Die Projektförderung muss deshalb ausgeweitet und verbessert werden“, fordert Bastian. Bestätigt sieht sich die Zuse-Gemeinschaft durch die Ankündigung mehrerer Parteien im Bundestagswahlkampf, quer durch das politische Spektrum, erfolgreiche Programme wie das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) und das Förderprogramm Innovationskompetenz INNO-KOM auszuweiten.

„Nach der Wahl gilt es, diese Ankündigungen in die konkrete Umsetzung zu bringen“, mahnt Bastian. Die Zuse-Gemeinschaft schlägt dafür u.a. einen eigenen Haushaltstitel für die gemeinnützige Industrieforschung vor.  „Als ersten Schritt dazu fordern wir die Richtlinie des Bundeswirtschaftsmini-steriums für das Programm INNO-KOM künftig in allen Bundesländern unabhängig von Kriterien der Strukturförderung für sämtliche Gebieten zu öffnen. Gemeinnützige Forschung für den Mittelstand gehört bundesweit gefördert“, betont Bastian.

Eine weitere zentrale Forderung der Zuse-Gemeinschaft: Fairness in der Forschungsförderung. Bei zahlreichen Vor-Ort Terminen machen Institute der Zuse-Gemeinschaft in diesen Tagen gegenüber Bundestagsabgeordneten auf ihre Anliegen ebenso wie auf ihre Forschungserfolge aufmerksam.

Dr. Klaus Jansen übernimmt die Geschäftsführung der Zuse-Gemeinschaft (c) Privat
Portrait Dr. Klaus Jansen
28.12.2020

Dr. Klaus Jansen übernimmt die Geschäftsführung der Zuse-Gemeinschaft

Berlin - Am 1. Januar 2021 übernimmt Dr. Klaus Jansen die Geschäftsführung der Zuse-Gemeinschaft. Er folgt auf Dr. Annette Treffkorn, die seit Gründung des Verbundes von nunmehr 76 Forschungsinstituten im Jahr 2015 die Geschäftsstelle leitete und in den Ruhestand geht.

Dr. Jansen (52) kommt vom industriellen Fachverband TUDALIT zur Zuse-Gemeinschaft. Zuvor war er Leiter Forschungspolitik bei der AiF Projekt GmbH sowie langjähriger Geschäftsführer des Forschungskuratoriums Textil, dem zentralen Forschungsnetzwerk für die Textil- und Bekleidungsindustrie. Der promovierte Chemiker und Technische Betriebswirt begann seine Karriere bei einem Konsumgüterhersteller in Düsseldorf. Danach wechselte Klaus Jansen als Entwicklungsleiter in ein mittelständisches Textilunternehmen.

Berlin - Am 1. Januar 2021 übernimmt Dr. Klaus Jansen die Geschäftsführung der Zuse-Gemeinschaft. Er folgt auf Dr. Annette Treffkorn, die seit Gründung des Verbundes von nunmehr 76 Forschungsinstituten im Jahr 2015 die Geschäftsstelle leitete und in den Ruhestand geht.

Dr. Jansen (52) kommt vom industriellen Fachverband TUDALIT zur Zuse-Gemeinschaft. Zuvor war er Leiter Forschungspolitik bei der AiF Projekt GmbH sowie langjähriger Geschäftsführer des Forschungskuratoriums Textil, dem zentralen Forschungsnetzwerk für die Textil- und Bekleidungsindustrie. Der promovierte Chemiker und Technische Betriebswirt begann seine Karriere bei einem Konsumgüterhersteller in Düsseldorf. Danach wechselte Klaus Jansen als Entwicklungsleiter in ein mittelständisches Textilunternehmen.

„Wir sind froh, mit Klaus Jansen für unseren branchen- und technologieoffenen Verbund einen erfahrenen Netzwerker mit starkem fachlichen Hintergrund gewonnen zu haben, der unsere Anliegen gegenüber Politik und Stakeholdern überzeugend vertreten kann“, erklärt der Präsident der Zuse-Gemeinschaft, Prof. Martin Bastian, anlässlich des bevorstehenden Übergangs. Er dankte Dr. Treffkorn für ihre engagierte und außerordentlich erfolgreiche Tätigkeit bei der Interessenvertretung eines jungen Forschungsverbundes gegenüber Parlament und Ministerien.

„Ich freue mich auf die neuen Herausforderungen  an der Schnittstelle von Forschungs- und Wirtschaftspolitik“, sagte Dr. Jansen anlässlich seiner Bestellung zum Geschäftsführer. „Corona zeigt uns die Bedeutung eines erfolgreichen Forschungstransfers für Wirtschaft und Gesellschaft auf. Nur mit Innovationen aus der Wissenschaft, die in der Industrie ankommen, können die Unter-nehmen ihre Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit erhalten und stärken“, so Jansen. Wie bisher Dr. Treffkorn, so ist Dr. Jansen ab 1. Januar in Personalunion auch Geschäftsführer des Verbandes Innovativer Unternehmen (VIU).

Quelle:

Zuse-Gemeinschaft

(c) Zuse-Gemeinschaft
10.12.2020

Zuse-Gemeinschaft noch stärker machen

  • Industrieforschungsverbund weiter gewachsen
  • Appell an die Politik
  • Im Präsidium der Zuse-Gemeinschaft zwei neue Gesichter

„Wir wachsen weiter und stellen uns den Herausforderungen in Forschung, Industrie und Politik mit neuem Elan.“ Das hat der Präsident der Zuse-Gemeinschaft, Prof. Martin Bastian, bei der Mitgliederversammlung des Verbundes am 9. Dezember 2020 in Berlin erklärt, die als Hybrid-Format bei der Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik (GFaI) stattfand. Es war die erste virtuelle Mitgliederversammlung des jungen Verbundes seit seiner Gründung im Jahr 2015.

  • Industrieforschungsverbund weiter gewachsen
  • Appell an die Politik
  • Im Präsidium der Zuse-Gemeinschaft zwei neue Gesichter

„Wir wachsen weiter und stellen uns den Herausforderungen in Forschung, Industrie und Politik mit neuem Elan.“ Das hat der Präsident der Zuse-Gemeinschaft, Prof. Martin Bastian, bei der Mitgliederversammlung des Verbundes am 9. Dezember 2020 in Berlin erklärt, die als Hybrid-Format bei der Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik (GFaI) stattfand. Es war die erste virtuelle Mitgliederversammlung des jungen Verbundes seit seiner Gründung im Jahr 2015.

Auch inhaltlich beschäftigte die Pandemie die Mitglieder. Mit einer Aufstockung für die Industrieforschung im Etat des Bundeswirtschaftsministeriums wurden im Bundeshaushalt 2020 zusätzliche Mittel bereitgestellt, welche die Parlamentarier vor allem für die gemeinnützige, privatwirtschaftlich organisierte Industrieforschung vorsahen. „Auch die im Haushalt für das kommende Jahr dafür vorgesehenen Mittel werden dringend benötigt“, betonte Bastian in seiner Video-Ansprache. Der Präsident der Zuse-Gemeinschaft weiter: „Der Einsatz für die Hilfen im Zuge des Corona-Konjunkturpakets hat für uns verstärkt und z.T. schmerzhaft deutlich gemacht: Wir benötigen einen eigenen Haushaltstitel für die gemeinnützige Industrieforschung, damit staatliche Förderung des Bundes für Innovationen zielgenau die anwendungsnahe Forschung erreicht.“ Hier gebe es für die Zuse-Gemeinschaft noch viel zu tun. Bastian will die Belange der Zuse-Gemeinschaft daher künftig noch stärker wahrgenommen wissen. „Mit ihren inhaltlichen und thematischen Schwerpunkten sind unsere Mitglieder für künftige Aufgaben in Forschung und Industrie hervorragend aufgestellt, um gemeinsam mit Partnern markttaugliche, nachhaltige Neuerungen hervorzubringen. Sie verdienen Unterstützung“, unterstrich Bastian.

Die Zuse-Gemeinschaft als Verbund von aktuell 76 Industrieforschungseinrichtungen ist 2020 weiter gewachsen und hat sich mit dem Transfer von Technologie und Wissen in die Wirtschaft einen Namen gemacht. Erfolgreicher Forschungstransfer zeigt sich an Instituten der Zuse-Gemeinschaft auch in zahlreichen Ausgründungen. Eine solche Ausgründung hat dazu geführt, dass Gründungspräsident Dr. Ralf-Uwe Bauer sich voll auf dieses Unternehmen, die Smart Advanced Systems GmbH, konzentriert und daher aus dem Präsidium der Zuse-Gemeinschaft ausgeschieden ist. Ebenfalls nicht mehr dem Präsidium gehört Dr. Friedrich-Wilhelm Bolle an. Er ist als geschäftsführender Gesellschafter zur 1979 gegründeten GFI Umwelt Gesellschaft für Infrastruktur und Umwelt mbH in Bonn gewechselt.

Die Mitgliederversammlung wählte Dr. Bayram Aslan* und Prof. Dr. Jens Schrader* neu ins Präsidium. Sie komplettieren das im Oktober 2019 für einen Vierjahreszeitraum neu gewählte Präsidium mit seinen insgesamt sieben Mitgliedern.

 

*Weitere Informationen finden Sie im Anhang.

AiF und Zuse-Gemeinschaft für Nachbesserungen am Konjunkturprogramm (c) Zuse-Gemeinschaft
05.06.2020

AiF und Zuse-Gemeinschaft für Nachbesserungen am Konjunkturprogramm

  •  im Interesse der Innovationsförderung

Berlin - Die von der Koalition vorgelegten Pläne für ein großes Konjunkturprogramm betonen den Stellenwert von Forschung und Entwicklung für den benötigten Aufschwung. Die bislang im Konjunkturpaket erkennbare Stärkung der projektbezogenen Forschung ist jedoch noch nicht bedarfsgerecht.

  •  im Interesse der Innovationsförderung

Berlin - Die von der Koalition vorgelegten Pläne für ein großes Konjunkturprogramm betonen den Stellenwert von Forschung und Entwicklung für den benötigten Aufschwung. Die bislang im Konjunkturpaket erkennbare Stärkung der projektbezogenen Forschung ist jedoch noch nicht bedarfsgerecht.

Die Koalition hat den Fokus richtigerweise auf Zukunftsinvestitionen gelegt, für die Innovationen aus Deutschland benötigt werden. Wettbewerbsfähige Innovationen entstehen in deutschen Unternehmen häufig mit Hilfe bewährter Projektförderung des Bundes. Doch ausgerechnet die technologieoffene Projektförderung ist in den bisherigen Plänen der Koalition nur unzureichend berücksichtigt. Es ist erwiesen, dass die Projektförderung eine starke Hebelwirkung für Wettbewerbsfähigkeit und Innovationen aus Deutschland hat. AiF und Zuse-Gemeinschaft fordern daher mit Nachdruck, bewährte Programme wie die Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF), das Programm INNO-KOM und das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) aufzustocken. Die im Koalitionspapier zwar erwähnte, aber thematisch eng begrenzte Aufstockung projektbezogener Forschung müsse auf breitere Füße gestellt werden, mahnen die beiden Organisationen. „Gerade die Stärkung der themenoffenen Projektförderung zugunsten des Mittelstands hat ihre unmittelbare und nachhaltige Wirkung auf das ‚Wieder-Hochlaufen‘ der Wirtschaft schon bei früheren Konjunkturpaketen unter Beweis gestellt“, ist AiF-Präsident Professor Sebastian Bauer überzeugt.

Innovationsimpulse stärken

Während für die großen außeruniversitären Forschungsorganisationen laut den Koalitionsplänen an eine „Ersatzfinanzierung“ für Erfolg versprechende Projekte gedacht ist, fehlt es für die mittelständisch geprägten außeruniversitären Forschungseinrichtungen komplett an einer solchen Unterstützung, kritisieren AiF und Zuse-Gemeinschaft. „Die Koalition muss hier dringend nachbessern, um den Fortbestand bewährter, effizienter Forschung zu sichern, die Deutschland für den Aufschwung von morgen nach vorne bringt“, fordert der Präsident der Zuse-Gemeinschaft, Professor Martin Bastian.

Quelle:

Zuse-Gemeinschaft

25.03.2020

Zuse-Gemeinschaft: Industrieforschung benötigt zielgenaue Hilfen

Das am 25. März vom Bundestag verabschiedete Paket zur Eindämmung wirtschaftlicher Folgen der Corona-Pandemie enthält im Gesamtumfang beispiellose Hilfen für Unternehmen und Bürger. Die industrienahen Institute der Zuse-Gemeinschaft können an den Maßnahmen allerdings nur ansatzweise teilhaben. Als gemeinnützige Einrichtungen mit eigenem Finanzierungsmodell benötigen sie zielgenaue staatliche Unterstützung. Vorschläge dafür hat die Zuse-Gemeinschaft in einem aktuellen Maßnahmenkatalog vorgelegt.

Das am 25. März vom Bundestag verabschiedete Paket zur Eindämmung wirtschaftlicher Folgen der Corona-Pandemie enthält im Gesamtumfang beispiellose Hilfen für Unternehmen und Bürger. Die industrienahen Institute der Zuse-Gemeinschaft können an den Maßnahmen allerdings nur ansatzweise teilhaben. Als gemeinnützige Einrichtungen mit eigenem Finanzierungsmodell benötigen sie zielgenaue staatliche Unterstützung. Vorschläge dafür hat die Zuse-Gemeinschaft in einem aktuellen Maßnahmenkatalog vorgelegt.

Zur Abfederung finanzieller Härten und zur Vermeidung von Verwerfungen im deutschen Forschungsgeschehen hat die Zuse-Gemeinschaft ein Modell für eine einmalige Fehlbedarfsfinanzierung zugunsten der gemeinnützigen Forschungseinrichtungen vorgelegt. Diese Finanzierung soll einen einmaligen Ausgleich für etwaig entstehende Verluste schaffen. Die Institute der Zuse-Gemeinschaft finanzieren sich neben öffentlich geförderten Forschungsprojekten zu einem erheblichen Anteil eigenständig über Einnahmen am Markt wie Technologietransfer durch Auftragsforschung oder Wissenstransfer durch Fort- und Weiterbildungen. Allerdings ist es wegen der Corona-Krise u.a. bei Schulungen für Fachkräfte und Forschende zu Verwerfungen gekommen. Doch auch in anderen Bereichen drohen Einschnitte.

Weitgehend kostenneutral für den Bund wären die im Maßnahmenkatalog vorgeschlagenen Soforthilfen zur Absicherung des Forschungsbetriebs. Den Forschungseinrichtungen wird laut dem Vorschlag  mehr Flexibilität beim Mittelabruf eingeräumt, wodurch in den absoluten Krisenmonaten die Liquidität gestützt werden kann.

„Gerade in Krisenzeiten werden innovative Ideen aus praxisnaher Forschung für den nächsten Aufschwung benötigt. Dafür wollen wir auch künftig unseren dringend benötigten Beitrag leisten“, betont der Präsident der Zuse-Gemeinschaft, Prof. Dr. Martin Bastian.

Weitere Informationen:
Zuse-Gemeinschaft Coronavirus
Quelle:

Zuse Gemeinschaft

Der neue Präsident der Zuse-Gemeinschaft, Prof. Dr. Martin Bastian (c) SKZ
Der neue Präsident der Zuse-Gemeinschaft, Prof. Dr. Martin Bastian
30.10.2019

Prof. Dr. Martin Bastian ist neuer Präsident der Zuse-Gemeinschaft

 

Berlin, 30. Oktober 2019. Die Mitgliederversammlung der Zuse-Gemeinschaft hat am 29. Okto­ber 2019 Prof. Dr. Martin Bastian einstimmig zu ihrem neuen Präsiden­ten gewählt. Er tritt die Nachfolge von Dr. Ralf-Uwe Bauer an, der seit der Gründung der Zuse-Gemeinschaft im Jahr 2015 an der Spitze des Verbundes gemeinnütziger Forschungseinrichtungen stand und nicht erneut für das Präsidentenamt kandidierte.

 

Berlin, 30. Oktober 2019. Die Mitgliederversammlung der Zuse-Gemeinschaft hat am 29. Okto­ber 2019 Prof. Dr. Martin Bastian einstimmig zu ihrem neuen Präsiden­ten gewählt. Er tritt die Nachfolge von Dr. Ralf-Uwe Bauer an, der seit der Gründung der Zuse-Gemeinschaft im Jahr 2015 an der Spitze des Verbundes gemeinnütziger Forschungseinrichtungen stand und nicht erneut für das Präsidentenamt kandidierte.

Bei der Mitgliederversammlung am 29. Oktober 2019 in Berlin fanden turnus­gemäß Neuwahlen des Präsidiums ebenso wie des Innovationsrates der Zuse-Gemeinschaft statt.  Prof. Bastian ist Direktor des Kunststoff-Zentrums (SKZ) in Würzburg und gehörte bislang schon dem Präsidium an. Er wurde einstimmig ins neue Amt gewählt. Dr. Bauer, Geschäftsführender Direktor des Thüringi­schen Instituts für Textil- und Kunststoff-Forschung (TITK), über­nimmt das Amt des Administrativen Vizepräsidenten. Wissenschaftli­cher Vizepräs­ident ist künftig Prof. Dr. Steffen Tobisch vom Institut für Holztechnologie in Dres­den (IHD). Neu in das Präsidium der Zuse-Gemeinschaft wurde Prof. Dr. Meike Tilebein von den Deutschen Instituten für Textil- und Faserforschung in Den­kendorf (DITF) gewählt. Prof. Wolfgang Nebel vom Informatikinstitut OFFIS, bis­heriger Wissenschaftlicher Vizepräsident, hatte nicht mehr für das Präsidi­um kandidiert.

Die Wahlen ergaben folgende Zusammensetzung des Präsidiums der Zuse-Gemeinschaft:

  • Prof. Dr. Martin Bastian, Präsident
  • Dr. Ralf-Uwe Bauer, Administrativer Vizepräsident
  • Dr. Friedrich-Wilhelm Bolle
  • Dr. Bernd Grünler
  • Anke Schadewald, Schatzmeisterin
  • Prof. Dr. Meike Tilebein
  • Prof. Dr. Steffen Tobisch, Wissenschaftlicher Vizepräsident

Prof. Bastian erklärte anlässlich seiner Wahl: „Ich danke den Mitgliedern für ihr Vertrauen und Dr. Bauer für die Grundlagen, die er für eine auch künftig erfolgreiche Arbeit unseres Verbundes gelegt hat. Künftig wollen wir unsere Forderungen für mehr Fairness in der Forschungsförderung mit einer deutlichen Stärkung des Transfers von der Wissenschaft in die Praxis noch stärker in die Politik tragen, um konkrete Verbesserungen für die gemeinnützigen, unabhän­gigen Forschungsinstitute auf Bundesebene konkret umzusetzen.“ Er dankte Dr. Bauer für die wertvolle im Präsidentenamt ehrenamtlich geleistete Arbeit, mit der er die Zuse-Gemeinschaft und ihr Profil nachhaltig geprägt hat.

Dr. Bauer erklärte: „Seit der Gründung der Zuse-Gemeinschaft mit ihren mehr als 70 Mitgliedsinstituten haben wir Wahrnehmung und Wertschätzung der gemeinnützigen, privatwirtschaftlich organisierten Forschung bereits merklich erhöht. Meinem Nachfolger wünsche ich eine glückliche Hand, damit wir im Team und mit unseren Mitgliedern gemäß unserem Motto „Forschung, die ankommt“ unseren zentralen Anliegen gemeinsam Geltung verschaffen.“

Neben dem Präsidium wurde bei der Mitgliederversammlung, die bei der Ge­sellschaft zur Förderung angewandter Informatik (GFaI) stattfand, auch der Innovationsrat der Zuse-Gemeinschaft neu gewählt. Der Innovationsrat berät und unterstützt die übrigen Organe der Zuse-Gemeinschaft in wissenschaftlich-technischen, den Forschungstransfer betreffenden Fragen. Der Vorsitzende des Innovationsrates, Prof. Dr. Ulrich Jumar, wurde im Amt bestätigt. Prof. Jumar ist Geschäftsführer des ifak - Institut für Automation und Kommunikation e.V. in Magdeburg.

Das neu gewählte Präsidium der Zuse-Gemeinschaft: auf dem Foto von links: Prof. Dr. Ulrich Jumar (Vorsitzender Innovationsrat), Dr. Ralf-Uwe Bauer, Prof. Dr. Martin Bastian, Anke Schadewald, Prof. Dr. Meike Tilebein, Dr. Friedrich-Wilhelm Bolle, Prof. Dr. Steffen Tobisch

Quelle:

Pressestelle Zuse-Gemeinschaft

(c) Zuse-Gemeinschaft
24.05.2019

Zuse-Gemeinschaft: Forschungsausgaben verstärkt auf Innovationen ausrichten

Die anwendungsorientierten Einrichtungen der Industrieforschung in Deutschland sollten künftig an der staatlichen Förderung von Forschung und Entwicklung verstärkt teilhaben. Dies war der Tenor beim Werkstattgespräch „Forschen im vereinten Deutschland“, das die Zuse-Gemeinschaft als Verbund von mehr als 70 gemeinnützigen Instituten der Industrieforschung diese Woche in Berlin durchführte.

Die anwendungsorientierten Einrichtungen der Industrieforschung in Deutschland sollten künftig an der staatlichen Förderung von Forschung und Entwicklung verstärkt teilhaben. Dies war der Tenor beim Werkstattgespräch „Forschen im vereinten Deutschland“, das die Zuse-Gemeinschaft als Verbund von mehr als 70 gemeinnützigen Instituten der Industrieforschung diese Woche in Berlin durchführte.

Faire Rahmenbedingungen für die gemeinnützigen Institute der Industrieforschung forderte Prof. Martin Bastian, Institutsleiter am Kunststoff-Zentrum (SKZ) und Mitglied im Präsidium der Zuse-Gemeinschaft. „Während die Forschungsausgaben der Bundesregierung stetig gewachsen sind, ist der Anteil der Unternehmen, die Innovationen hervorbringen, langfristig rückläufig. Das zeigt: Deutschland muss besser werden beim Einsatz staatlicher Mittel und beim Technologietransfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft“, mahnte Bastian. Er forderte, die Forschungsausgaben verstärkt auf die Unterstützung von Innovationen in Unternehmen auszurichten. Laut Angaben des ZEW lag die Innovatorenquote als Anteil der Innovationen hervorbringenden Unternehmen zuletzt bei 36 Prozent und tendierte seitwärts, langfristig aber nach unten. „Beim Streben, 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Forschung und Entwicklung aufzuwenden, muss der effiziente Technologietransfer zum Nutzen von Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt im Mittelpunkt stehen. Diesen Transfer leistet die Zuse-Gemeinschaft“, betonte Bastian.

Bei der Expansion des Wissenschaftssystems bislang außen vor
Wie zentral Einrichtungen der Industrieforschungen für den Technologietransfer  von der Wissenschaft in die Wirtschaft sind, verdeutlichte Dr. Christian Rammer vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). „Gerade zum Nutzen des Mittelstandes bieten Institute der Industrieforschung für die Entwicklung neuer Technologien und die Umsetzung von Innovationen in den Markt wertvolle Expertise“, betonte Rammer. Umso bedauerlicher sei es, dass die Industrieforschung an der Expansion des deutschen Wissenschaftssystems nach 2005 bislang nicht teilgehabt habe. „Für das deutsche Innovationssystem war diese Entwicklung nicht günstig, da ein Pfeiler nicht gestärkt wurde“, so Dr. Rammer.

Unausgeschöpftes Potenzial
Von Deutschland als Land mit hoher Innovationsneigung sprach bei der Tagung Gernot Hutschenreiter, Leiter Country Innovation Policy Reviews der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Herausforderungen für die deutsche Innovationspolitik sieht er beim Erhalt und der Stärkung der Innovationskapazität über Unternehmenstypen und Industriezweige hinweg. Unausgeschöpftes Potenzial erkennt OECD-Experte Hutschenreiter bei der Nutzung von Chancen der Digitalisierung, so u.a. beim Ausbau der digitalen Infrastruktur, der digitalen Bildung und elektronischen Behördendiensten.

Welche Innovationen anwendungsorientierte Forschung hervorbringt, zeigten Dr. Heike Illing-Günther, Forschungsleiterin am Sächsischen Textilforschungsinstitut (STFI) und Dr. Adrian Mahlkow vom OUT e.V. in Berlin. „Unsere Institute bauen in ihren Projekten auf Wertschöpfung vor Ort ebenso wie auf überregionale Kooperationen, die in Ost und West, Nord und Süd gewachsen sind“, erklärt die Geschäftsführerin der Zuse-Gemeinschaft, Dr. Annette Treffkorn. In den kommenden Wochen wird die Zuse-Gemeinschaft weitere Forschungshighlights zur Forschung im vereinten Deutschland vorstellen. Folgen Sie uns dafür auf Twitter auf @Zuse_Forschung oder schauen Sie auf die Erfolgsgeschichten auf unserer Website.

 

 

Weitere Informationen:
Zuse-Gemeinschaft Konrad Zuse e.V.
Quelle:

Deutsche Industrieforschungsgemeinschaft Konrad Zuse e.V.