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Kind + Jugend 2019 © Koelnmesse GmbH, Kind + Jugend
23.07.2019

KIND + JUGEND 2019: WIEDER RUND 1.200 ANBIETERN AUS ÜBER 50 LÄNDERN

  • Erstmals mit Start-up Area
  • Über 200 Anmeldungen zum Innovation Award
  • Neue Konzeption für The Connected Kidsroom
  • Kids Design Award
  • Design Parc
  • Trendforum mit konzentrierten Fachvorträgen

 
Die Kind + Jugend in Köln: Sie ist nicht nur die wichtigste und internationalste Business- und Kommunikationsplattform der Baby- und Kleinkindausstattungsbranche, sie ist sicherlich auch die weltweit inspirierendste und fröhlichste Veranstaltung zu diesem Thema. Zur kommenden Messe vom 19. bis 22. September 2019 präsentieren erneut rund 1.200 Anbieter aus über 50 Ländern einen nahezu kompletten Überblick über die neuesten Trends und Produkte für die ersten Baby- und Kleinkindjahre.

  • Erstmals mit Start-up Area
  • Über 200 Anmeldungen zum Innovation Award
  • Neue Konzeption für The Connected Kidsroom
  • Kids Design Award
  • Design Parc
  • Trendforum mit konzentrierten Fachvorträgen

 
Die Kind + Jugend in Köln: Sie ist nicht nur die wichtigste und internationalste Business- und Kommunikationsplattform der Baby- und Kleinkindausstattungsbranche, sie ist sicherlich auch die weltweit inspirierendste und fröhlichste Veranstaltung zu diesem Thema. Zur kommenden Messe vom 19. bis 22. September 2019 präsentieren erneut rund 1.200 Anbieter aus über 50 Ländern einen nahezu kompletten Überblick über die neuesten Trends und Produkte für die ersten Baby- und Kleinkindjahre.

Die Aussteller blättern wie gewohnt die große Bandbreite der Themenwelten auf. Dazu gehören die Bereiche Kinderwagen, Kindersitze, Kindermöbel, textile und Pflege-Ausstattungen, Hygieneartikel, Sicherheits- und vernetzte Elektronik sowie Lernspielzeug und Spielwaren. Markenzeichen der Unternehmen und damit auch der Messe ist der hohe Qualitätsanspruch der gezeigten Produkte und Konzepte sowie die Fülle an Innovationen.

Als kontinuierlich wachsender Trend erweist sich zudem das Thema Nachhaltigkeit. Dazu bietet die Kind + Jugend den Herstellern von Textilien in diesem Jahr erstmals einen besonderen Listing-Service an. Eine zentrale Rolle für die Darstellung und Vermittlung von Trends nimmt das Eventprogramm auf der Kind + Jugend ein mit Preisverleihungen, Sonderschauen und Impulsvorträgen zu den wichtigsten Themen.
 
Zu den auf der Kind + Jugend 2019 ausstellenden Key Player gehören u. a. ABC Design, Angelcare, Artsana/Chicco, Babybjörn, Babymoov, bibi/Lamprecht, Bébécar, Brevi, Britax Römer, Cam il mondo, Cybex, Delta Children, Diono, Dorel, Doudou et Compagnie, Ergobaby, Easywalker, Foppapedretti, Geuther, Haba, Hartan, Hauck, HTS Besafe, iCandy, Infantino, Jané/Concord, Joie/Nuna, Joolz, Julius Zöllner, Kaloo/Juratoys, Lässig, Leander, Mayborn/tommee-tippee, Melissa&Doug, Micuna, Munchkin, Mutsy, Nattou, Newell, Nuby, Odenwälder, Paidi, Peg Perego, Pinolino, reer, Roba Baumann, rotho, Schardt, Sauthon, Sterntaler, Thule, Tobi, Uppababy und Vulli. Als Neuaussteller bzw. Rückkehrer sind 2019 u.a. wieder Bugaboo, Mattel und Silver Cross dabei. Zu den neuen Unternehmen auf der Kind + Jugend 2019 zählen u. a. APOLO Baby aus Japan, Felice aus Italien oder Warmbebe aus Frankreich.

Erneut ist der Auslandsanteil auf Seiten der Aussteller beachtlich. Etwa 85 Prozent der Aussteller kommen aus dem Ausland, bei einer insgesamt starken Beteiligung der deutschen Hersteller. Besonders stark sind Aussteller aus Großbritannien, den Niederlanden, den USA, Frankreich, Spanien und Polen vertreten. Mit großen Beteiligungen sind auch Belgien und Dänemark vor Ort. Auch asiatische Anbieter haben ihren festen Platz auf der Messe, China, Hongkong, Taiwan und Korea sind hier zu nennen. Darüber hinaus stellen regelmäßig rund 20 Unternehmen aus Australien aus.

Der Auslandsanteil auf Besucherseite ist mit 75 Prozent ebenfalls sehr hoch und darüber hinaus weltumspannend. 2018 kamen die Fachbesucher aus 125 Ländern zur Kind + Jugend nach Köln. Neben Deutschland sind auch hier die Länder Europas führend. Asiatische, osteuropäische und nordamerikanische Einkäufer waren ebenfalls auf der Messe stark vertreten. Die Besucher kommen aus allen Sparten des Handels: vom spezialisierten Fach- und Großhandel bis zu Warenhäusern und Drogeriemärkten sowie den verschiedenen Online-Handel-Kanälen.

Die Kind + Jugend belegt wieder alle Ebenen der Hallen 10 und 11 sowie die Halle 4.1 und damit eine Bruttoausstellungsfläche von 110.000 m². Die klare Hallenstruktur mit zwei Eingängen erleichtert Besuchern die Orientierung und clustert das Messeangebote in deutliche definierte Themenbereiche. Akzente im Messegeschehen setzen bekannte und neue Sonderschauen sowie die viel beachteten Preisverleihungen und Trendforum mit Expertenvorträgen.
 
Zum ersten Mal: Start-up Area auf der Kind + Jugend
Zum ersten Mal bietet die Kind + Jugend jungen internationalen Unternehmen die Möglichkeit, sich zu günstigen Konditionen im Rahmen einer Start-up Area zu präsentieren. 16 Anbieter aus sechs Ländern nutzen die Möglichkeit, auf der weltweit führenden Messe für die Baby- und Kleinkindausstattungsbranche auszustellen. Die 16 Start-ups kommen aus Australien, Deutschland, Frankreich, Italien, Japan sowie den Niederlanden. Ihre Produkte passen ausgezeichnet in die Themenwelten der Kind + Jugend und reichen von einem nachhaltigen Windelsystem über digitale Messgeräte für die Kinderpflege bis zu exklusiven Accessoires für Mutter und Kinder sowie Kindermöbel zum Lernen und Spielen. (Halle 11.1, B50 – C59)

Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein liegen im Trend, erstmals gemeinsame Aktion mit BTE
Gemeinsam mit dem BTE – Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels e.V., der Mitglied im Bündnis für nachhaltige Textilien ist, werden Aussteller gesondert gelistet, die die nachhaltige Erzeugung ihrer ausgestellten Textilien anhand anerkannter Prüfsiegel und/oder sonstiger Nachweise belegen können. Zu den anerkannten Siegeln gehören z.B. GOTS, Oekotex, bluesign oder Made in Green. Der BTE übernimmt die formale Prüfung der Einreichungen. Die Liste der Hersteller, die auf der Messe nachhaltige Textilien zeigen, wird auf der Website der Kind + Jugend abrufbar sein, sodass Messebesucher mit diesem Interessenschwerpunkt ihren Rundgang entsprechend planen können.

The Connected Kidsroom
Seit 2017 lenkt die Sonderschau The Connected Kidsroom die Aufmerksamkeit auf digitale und smarte Produkte bzw. Konzepte für die Ausstattung von Baby- und Kinderzimmern. Mit einer neuen Konzeption wird das Thema auch in diesem Jahr besonders beleuchtet. Anschaulich in ein vollständiges Kinderzimmer mit Möbeln, Türen und Fenstern integriert, zeigt die Sonderschau verschiedene Produkte, die technische Funktionen steuern, Werte wie Temperatur oder Herzschlag des Kindes messen, die klimatischen Raumbedingungen regeln, Bewegungen erfassen und vieles mehr. Alle Produkte sind bereits im Handel erhältlich. Um die Funktionsweisen den Messebesuchern noch anschaulicher darstellen zu können, ist ein Experte vor Ort, der die Anwendungen demonstriert, erläutert und Fragen dazu beantwortet. (Halle 11.2, E21)

Innovation Award
Über 200 Bewerbungen für den Kind + Jugend Innovation Award liegen in diesem Jahr der Jury aus Fachjournalisten und Gesundheitsexperten zur Bewertung vor, ein neuer Rekord. Die Jury nominiert nach intensiver Beratung eine Auswahl von Produkten für eine Sonderschau, die regelmäßig auf der Kind + Jugend zu den Publikumsmagneten zählt. Am ersten Messetag werden dann die Innovation Awards in acht Kategorien an acht Gewinner vergeben. Der Preis ist branchenweit die wichtigste Anerkennung für Innovationen im Baby- und Kleinkindsektor und findet darüber hinaus auch außerhalb der Branche viel Beachtung.

Kids Design Award
Der Kids Design Award fördert Produkte und Konzepte, die sich durch ihr besonderes Design abheben, allerdings noch nicht im Handel erhältlich sind. Die zehn besten Entwürfe des Wettbewerbs, den die Kind + Jugend im Vorfeld der Messe besonders auch mit Blick auf junge Designer ausschreibt, werden auf einer attraktiven Sonderfläche gezeigt. Der Gewinner des Kids Design Awards wird ebenfalls am ersten Messetag gekürt (Halle 11.1, D40/E49)

Design Parc
Design hat einen hohen Stellenwert auf der Kind + Jugend. Marktreife internationale Designprodukte haben daher ihren Auftritt in der Sonderschau des Design Parcs, die ausgewählte Produkte und Möbel zeigt – von Kinderbetten bis zu Spielzeugküchen und kindgerechtem Geschirr. (Halle 11.1, C40 - D59)

Trendforum
In Halle 11.1 ist auch in diesem Jahr wieder die Bühne des Trendforums zu finden. Hier werden nicht nur am ersten Messetag die Innovation Awards und der Kids Design Award verliehen, sondern an den ersten drei Messetagen erwartet alle Interessierten ein fachlich hochkarätiges Vortragsprogramm. So werden die Trendforscher von GfK, Trendbible und von The Insights People erneut Marktdaten sowie Trends und Tendenzen aus globaler Perspektive präsentieren. Auch der Bundesverband Deutscher Kinderausstattungs-Hersteller e. V. (BDKH) beteiligt sich wieder, dieses Mal mit dem Schwerpunkt Autokindersitz. (Halle 11.1, E50/F59).

CHINAS TEXTIL- UND BEKLEIDUNGSINDUSTRIE SPÜRT US-STRAFZÖLLE Foto: Pixabay
05.03.2019

CHINAS TEXTIL- UND BEKLEIDUNGSINDUSTRIE SPÜRT US-STRAFZÖLLE

  • Dennoch lassen Automatisierung, Umweltverträglichkeit und Energieeffizienz die Maschineneinfuhr steigen

Chinas Textil- und Bekleidungsbranche modernisiert sich. Hochwertige Textilmaschinen sind gefragt. Aber wegen des Handelsstreits mit den USA werden auch Investitionen aufgeschoben.
Wie sich der Handelsstreit der USA mit China auf ihr Geschäft auswirkt, beschäftigt ganz aktuell Chinas Textil- und Bekleidungshersteller - und hier speziell die im qualitativ oberen Bereich angesiedelten Firmen: Denn von den rund 119 Milliarden US-Dollar (US$), die sie 2018 ins Ausland verkauften, gingen rund zwei Drittel in die Vereinigten Staaten.

  • Dennoch lassen Automatisierung, Umweltverträglichkeit und Energieeffizienz die Maschineneinfuhr steigen

Chinas Textil- und Bekleidungsbranche modernisiert sich. Hochwertige Textilmaschinen sind gefragt. Aber wegen des Handelsstreits mit den USA werden auch Investitionen aufgeschoben.
Wie sich der Handelsstreit der USA mit China auf ihr Geschäft auswirkt, beschäftigt ganz aktuell Chinas Textil- und Bekleidungshersteller - und hier speziell die im qualitativ oberen Bereich angesiedelten Firmen: Denn von den rund 119 Milliarden US-Dollar (US$), die sie 2018 ins Ausland verkauften, gingen rund zwei Drittel in die Vereinigten Staaten.

Insgesamt stammen 41 Prozent der in den USA verkauften Kleidung, 72 Prozent der Schuhe und 84 Prozent der Accessoires aus China, so der Branchenverband AAFA (American Apparel & Footwear Association). Weniger oder kaum betroffen von den Strafzöllen sind dagegen die Erzeuger von Vorprodukten respektive Textilien, denn hier ist die Abhängigkeit von den USA nicht ganz so groß. Auch Bekleidungshersteller etwa in Vietnam oder Bangladesch kaufen in der Regel in China ein.

Nach bereits vorangegangenen Strafzöllen auf chinesische Importgüter hatten die USA im September 2018 eine breite Palette an weiteren chinesischen Einfuhrgütern mit Strafzöllen in Höhe von 10 Prozent belegt, darunter auch Waren der Textil- und Bekleidungsindustrie. Zum 1. Januar 2019 sollten die Zölle ursprünglich auf 25 Prozent angehoben werden, allerdings einigten sich US-Präsident Trump und Chinas Präsident Xi Anfang Dezember 2018, die Zölle vorvorerst bis zum 1. März 2019 nicht zu erhöhen.

Unternehmen halten sich mit Investitionen zurück
Vorhersagen über den Ausgang des Konfliktes zu treffen, ist kaum möglich. Angesichts der Unsicherheit warten viele betroffene Firmen daher zunächst ab. Dies bekommen auch deutsche Textilmaschinenhersteller zu spüren, sei es durch geringere Nachfragen nach Maschinen aus Deutschland oder auch vor Ort. Viele Investitionen seien gestoppt worden, so ein Vertreter des Verbandes Deutscher Maschinen und Anlagenbau (VDMA) in Beijing.

Doch abgesehen von den Verwerfungen ist der Modernisierungsprozess der chinesischen Textil- und Bekleidungswirtschaft bei weitem noch nicht abgeschlossen. Vorbei sind die Zeiten, in denen die zahlreichen Straßenmärkte in China mit Billigklamotten überschwemmt wurden. Heutzutage sind sie dort kaum noch zu finden. Ihre Fabrikanten mussten sich entweder modernisieren oder sind mittlerweile vom Markt verschwunden.

Anzahl der chinesischen Textil- und Bekleidungsfirmen stark gesunken
Chinas Textil- und Bekleidungswirtschaft hat harte Konsolidierungs- und Modernisierungsjahre hinter sich. Tatsächlich ging allein zwischen 2013 und 2017 die Zahl der überwiegend privatwirtschaftlich strukturierten Branchenfirmen um knapp 11 Prozent auf rund 33.500 zurück.

Die chinesische Kundschaft möchte keinen Ramsch mehr - und kann sich in der Regel Besseres leisten. Etwa 1.371 Milliarden Renminbi Yuan (RMB; umgerechnet rund 207 Milliarden US-Dollar; 1 US$ = circa 6,6114 RMB; Jahresmittelkurs 2018) gab sie 2018 laut chinesischem Statistikamt NBS (National Bureau of Statistics) für Kleidung und Schuhe aus. Das sind 8 Prozent mehr als im Vorjahr.

Steigende Personalkosten zwingen zu Automatisierung
Zum einen sind also die Ansprüche der Verbraucher gewachsen und ließen die Firmen in bessere Maschinen investieren, zum anderen aber zwang sie vor allem der stetige Kostendruck im Personalbereich zur Automatisierung. Zwischen 2010 und 2017 sank der Personalbestand in der Branche von 10,9 Millionen auf 7,8 Millionen Beschäftigte.

Zwar versuchten (und versuchen) viele, dem Druck durch Verlagerung ihres Firmenstandorts zu entgehen - etwa ins Landesinnere, wo die Löhne niedriger sind; oder auch ins kostengünstigere Ausland. Allerdings blieb die große Wanderbewegung aus, da die meisten sich zu stark mit ihren Zulieferern verwoben sehen. Einige betrachten den Gang nach Westen auch skeptisch und argumentieren, dass es sich nur um eine vorübergehende Lösung handeln würde - und die Löhne früher oder später dort ebenfalls nachziehen.

Traditionell konzentriert sich die Branche auf die Provinzen Guangdong, Fujian, Zhejiang und Shandong. Dort gingen die durchschnittlichen Bruttomonatslöhne städtischer Arbeiter zwischen 2013 und 2017 (jüngste verfügbare Zahlen) um insgesamt zwischen 38,9 Prozent (Fujian) und 48,5 Prozent (Guangdong) nach oben - bei deutlicher niedrigeren Inflationsraten.

Entwicklung der chinesischen Textil- und Bekleidungsindustrie 2013 bis 2017
(Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %) *)
  2013 2014 2015 2016 2017 Veränderung
Anzahl von Unternehmen 37.376 36.642 36.488 35.197 33.326 -5,3
.Textilindustrie 21.666 20.821 20.545 19.752 18.726 -5,2
.Bekleidungsindustrie 15.710 15.821 15.943 15.445 14.600 -5,5
Anzahl von Beschäftigten
in 1.000 Personen
k.A. k.A. 9.140 8.667 7.784 -10,2
.Textilindustrie k.A. k.A. 4.645 4.362 3.912 -10,3
.Bekleidungsindustrie k.A. k.A. 4.495 4.305 3.872 -10,1
Umsatz in Mrd. RMB 5.553 5.934 6.222 6.458 5.700 -11,7
.Textilindustrie 3.608 3.829 3.999 4.084 3.611 -11,6
.Bekleidungsindustrie 1.945 2.105 2.223 2.374 2.089 -12,0

*) erfasst sind nur Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 20 Mio. RMB
Quelle: National Bureau of Statistics (NBS)

Umweltgesetzgebung und Energieeffizienz als zusätzliche Investitionstreiber
Auch muss sich die Branche mit einer generell schärferen Umweltgesetzgebung auseinander-setzen, die zunehmend auch umgesetzt wird. Hinzu kommt die wachsende Bedeutung des Aspekts der Energieeffizienz.

Beides seien gute Nachrichten für deutsche Textilmaschinenhersteller, so die Einschätzung des VDMA. Denn in der Folge vergrößert sich     
der Markt für Hightech-Maschinen und die daraus resultierende Nachfrage kann die lokale Produktion bei Weitem noch nicht erfüllen. China importierte 2018 Textilmaschinen im Wert von 4,2 Milliarden US$, eine Steigerung von 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ein weiteres Kundenpotenzial entsteht aus der wachsenden Bedeutung technischer Textilien.

Im Jahr 2017 (jüngste verfügbare Daten) lieferten deutsche Anbieter gemäß chinesischer Zollstatistik Textilmaschinen im Wert von 1,1 Milliarden US$ nach China - satte 28,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Trotz dieses Erfolges mussten sie jedoch ihre bisherige Spitzenposition als Hauptlieferland an Japan abtreten. Allerdings zeigt diese Statistik nur eine Seite der Medaille. Denn quasi alle namhaften Hersteller sind mittlerweile in China mit eigener Produktion vertreten - und über deren Tätigkeit liegen keine Zahlen vor.

Textilmaschinenimporte nach China nach ausgewählten Ländern
(SITC-Pos. 724; in Mio. US$, Veränderung gegenüber vom Vorjahr und Anteil in %)
  2015 2016 2017 Veränderung Anteil 2017
Gesamt, darunter aus 3.354 2.907 3.897 34,1 100,0
.Japan 728 765 1.169 52,8 30,0
.Deutschland 1.219 851 1.101 29,4 28,3
.Italien 415 347 448 29,1 11,5
.Taiwan 206 187 203 8,6 5,2
.Belgien 134 124 173 4,0 4,4
.Schweiz 104 111 126 13,5 3,2

Quellen: UN-Comtrade; Berechnungen von Germany Trade & Invest

Umwelt-Musterunternehmen geben Richtung vor
Schon heute gibt es Hersteller mit ehrgeizigen Plänen im Umweltschutz. Zu ihnen zählt etwa die Dongrong Group. Das in Chifeng in der Inneren Mongolei ansässige Kaschmirunter¬nehmen wurde von der Regierung der Autonomen Region gemeinsam mit einem Molkereibetrieb zu einem Musterunternehmen in Sachen Umweltschutz gekürt. Dazu gehörte, dass Präsident und Inhaber Cheng Xudong, seinen Betrieb - übrigens inspiriert vom Deutschen Pavillon auf der World Expo in Shanghai 2008 - energetisch abdichten ließ (wenn auch nicht mit Materialien "Made in Germany").

Nächster großer Schritt soll die Reinigung der betriebseigenen Abwässer sein. "In ihnen sollen einmal Fische schwimmen können, die zum Verzehr in unserer Kantine geeignet sind," beschreibt Cheng sein Ziel. Schon jetzt baut die Firma Gemüse für die Kantine selbst an. Bei seinen Bemühungen wird er vom Staat finanziell unterstützt. Doch sind sicherlich nicht alle Unternehmer so ehrgeizig.

Und noch immer gilt für viele Firmen ein altes chinesisches Sprichwort: "Der Himmel ist hoch - und der Kaiser ist weit." Will heißen: Was die Zentralregierung in Peking beschließt, muss nicht unbedingt in dem riesigen Hinterland auch umgesetzt werden. Doch zeigen all diese Bemühungen, in welche Richtung die Reise geht.

Weitere Informationen:
China USA Zoll
Quelle:

Stefanie Schmitt, Germany Trade & Invest www.gtai.de

20.11.2018

CHINAS BEKLEIDUNGSFIRMEN POSITIONIEREN SICH NEU

  • AUTOMATISIERUNG UND STÄRKERER FOKUS AUF DEN BINNENMARKT

Beijing (GTAI) - Die chinesische Bekleidungsbranche stellt sich neu auf. Gestiegene Lohnkosten zwingen zu mehr Automatisierung, anspruchsvollere Kunden zu mehr Qualität. Nirgendwo auf der Welt wird so viel Bekleidung produziert wie in China. Allein an Socken wurden 2017 laut dem Branchenportal http://www.ask.com 22,9 Milliarden Paare hergestellt.

  • AUTOMATISIERUNG UND STÄRKERER FOKUS AUF DEN BINNENMARKT

Beijing (GTAI) - Die chinesische Bekleidungsbranche stellt sich neu auf. Gestiegene Lohnkosten zwingen zu mehr Automatisierung, anspruchsvollere Kunden zu mehr Qualität. Nirgendwo auf der Welt wird so viel Bekleidung produziert wie in China. Allein an Socken wurden 2017 laut dem Branchenportal http://www.ask.com 22,9 Milliarden Paare hergestellt.
Das waren 4,8 Prozent mehr als im Vorjahr, und die Produktion von Jeans betrug nach Informationen von http://www.chyxx.com mehr als 0,6 Milliarden Stück, ein Plus von 5,0 Prozent. China ist nicht nur die weltgrößte Produktions-, sondern auch die mit Abstand weltgrößte Exportnation der Branche. Allerdings holen Länder wie Indien, Vietnam, Bangladesch oder Kambodscha aufgrund günstigerer Löhne gewaltig auf. In der Folge verlor China - gemessen an den Anteilen am Weltexport von Bekleidung - seit 2013 etwa 5,5 Prozentpunkte auf nur noch 32,4% im Jahr 2017.

Chinas Anteil an den Weltbekleidungsausfuhren1) (in Mrd. US$; Anteile in%)
  2008 2013 2015 2017
Weltexport 380 468 471 486
Chinas Export 120 177 175 157
Anteil Chinas 31,6 37,9 37,1 32,4

1) SITC-Pos. 84; 2) teilweise geschätzt auf Basis der Angaben des ITC
Quellen: UN-Comtrade; ITC; GTAI-Berechnung

Zulegen konnten im Zeitraum 2013 bis 2017 hingegen insbesondere Bangladesch (+3,7 Punkte), Vietnam (+2,0) sowie Kambodscha (+1,3 Punkte). In absoluten Zahlen gingen die chinesischen Bekleidungsexporte seit dem Rekordjahr 2014 (187 Milliarden US-Dollar) um 15,6% auf 157 Milliarden US$ zurück. Besserung ist nicht in Sicht, da die Ausfuhren auch 2018 stagnierten.

Ausfuhr von Bekleidung1) nach Ländern (in Mio. US$; Anteile in %)
  2008 Anteile 2013 Anteile 20172) Anteile
Weltexport 380.000 100,0 460.000 100,0 486.000 100,0
China 120.405 31,6 177.435 37,9 157.464 32,4
ASEAN3) 29.793 7,8 42.123 9,0 61.441 12,6
Vietnam 8.724 2,3 17.230 3,7 27.930 5,7
Kambodscha 3.014 0,8 4.832 1,0 11.250 2,3
Bangladesch 12.035 3,2 19.679 4,2 38.460 7,9
Indien 10.968 2,9 16.843 3,6 18.313 3,0
Deutschland 18.183 4,8 19.178 4,1 22.034 4,6

1) SITC-Pos. 84; 2) teilweise geschätzt auf Basis der Angaben des ITC; 3) ohne Laos und Brunei
Quellen: UN-Comtrade; ITC; GTAI-Berechnung

Steigende Lohnkosten als Investitionstreiber
Aufgrund landesweit steigender Personalkosten standen und stehen die Hersteller unter ganz erheblichem Kostendruck. Mit einem durchschnittlichen Stundenlohn für einen chinesischen Arbeiter von umgerechnet rund 5,2 US$ (2017) hat China nicht nur klassische Schwellenländer wie Thailand (2,3 US$) oder Mexiko (3,9 US$) hinter sich gelassen - von Indien mit 0,8 US$ gar nicht zu reden -, sondern nähert sich bereits an einzelne europäische Länder an (zum Beispiel Griechenland 2016: 6,0 US$)
Dieser Herausforderung begegneten und begegnen die Firmen durch verstärkte Automatisierung. Allein zwischen 2015 (9,1 Millionen) und 2017 (7,8 Millionen) schrumpfte der Personalstamm der Textil- und Bekleidungsindustrie laut chinesischem Statistikamt um 14,3 Prozent. Mehr und bessere Maschinen ermöglichen den Abschied von der bisherigen arbeitsintensiven Fertigung - und damit einhergehend geringerem Kostendruck bei präziserer und schnellerer Ausführung. Hiervon profitieren auch die Textilmaschinenimporte. Diese stiegen 2017 gegenüber dem Vorjahr um satte 34,1 Prozent auf fast 3,9 Milliarden US$.

Deutschland nicht mehr Textilmaschinenlieferant Nummer eins
Deutschland verlor zwar seinen Platz als wichtigstes Lieferland für Textilmaschinen an Japan, konnte aber dennoch seine Lieferungen um 28,3 Prozent auf 1,1 Milliarden $ steigern. Dies entsprach einem Lieferanteil von 28,3 Prozent. Japanische Hersteller erreichten mit knapp 1,2 Milliarden US$ (+52,8 Prozent) eine Quote von 30,0 Prozent. Die Konkurrenz aus Italien kam lediglich auf 11,5 Prozent. Das gute Abschneiden ist insofern bemerkenswert, da eine Reihe deutscher Textilmaschinenhersteller in den letzten Jahren stark vor Ort investiert hat, um den Wünschen der chinesischen Kunden gerechter werden zu können.

Chinas Textilmaschinenimporte*) nach ausgewählten Ländern (in Mio. US$; Veränderung gegenüber dem Vorjahr und Anteile 2017 in %)
  2015 2016 2017 Veränd. Anteil
Gesamt 3.354 2.907 3.897 34,1 100
darunter aus          
Japan 728 765 1.169 52,8 30,0
Deutschland 1.219 851 1.101 29,4 28,3
Italien 415 347 448 29,1 11,5
Taiwan 206 187 203 8,6 5,2
Belgien 134 124 173 4,0 4,4
Schweiz 104 111 126 13,5 3,2

*) SITC-Pos. 724
Quelle: UN-Comtrade; GTAI-Berechnung

Aufgrund des hohen Modernisierungsdrucks steigerten sich die chinesischen Textilmaschinenimporte in den ersten sieben Monaten 2018 im Vergleich zur Vorperiode um knapp 15 Prozent. Von dieser Entwicklung profitierten insbesondere deutsche Maschinenhersteller, deren Lieferungen im gleichen Zeitraum um 30 Prozent zulegen konnten. Da gleichzeitig die japanischen Exporte von Textilmaschinen nach China stagnierten, dürften deutsche Hersteller 2018 wieder die Spitzenposition einnehmen.
Da die Bekleidungsausfuhren stark unter Druck geraten sind, richtet sich die Branche zunehmend auf den Binnenmarkt aus. Ging vor zehn Jahren wertmäßig etwa die Hälfte der Produktion in den Export, so ist es heute nur noch rund ein Drittel. Tatsächlich gaben die Chinesen 2017 im Schnitt rund 4,8 Prozent ihres verfügbaren Einkommen oder 1.238 Renminbi Yuan (RMB; rund 183 US-Dollar; 1 US$ = 6,7531 RMB, Jahresmittelkurs 2017) für Kleidung aus, so das chinesische Statistikamt. Bei einem verfügbaren Jahresdurchschnittseinkommen von 25.974 RMB und 1,39 Milliarden Einwohnern errechnet sich hieraus ein Marktvolumen von circa 255 Milliarden $.

Chinas Konsumenten verlangen Qualität und Design
Damit ist der chinesische Bekleidungsmarkt einer der größten der Welt - und einer, der sich immer stärker auffächert. Das lokale Angebot reicht von billigster Massenware, qualitativ und optisch ansprechenden Erzeugnissen im mittleren Preissegment bis hin zu Luxus und Haute-Couture. Insbesondere im oberen Preissegment hat sich viel verändert. "Früher haben die Chinesen die besten Qualitäten exportiert, heute behalten sie sie selbst", beschreibt eine seit Jahrzehnten im Kaschmir-Business tätige britische Sourcing-Expertin die Entwicklung.
Generell zeigen sich die chinesischen Konsumwünsche zunehmend anspruchsvoller und differenzierter. Außerdem ist neben dem Hang zu anerkannten Marken eine zunehmende Individualisierung des Konsums zu beobachten. Gefragt ist, was gut passt, gefällt und überdies irgendwie "besonders" ist. "Früher kauften die Leute im Norden Kaschmirkleidung, weil sie gut wärmte", erklärt Cheng Xudong, Präsident der privaten Dongrong Group. Das Design war zweitrangig - und entsprechend "altbacken" kamen die meisten Stücke daher.
"Heute sieht Kaschmir-Kleidung außerdem gut aus," ergänzt Cheng. "Deshalb wird sie heute nicht nur im Norden sondern auch in den südlicheren Landesteilen gekauft." Generell ist insbesondere der Mittelstand auf der Suche nach einem qualitativ hochwertigem Lebensstil - und Kleidung ist ein Teil davon. Wenn es der Textil- und Bekleidungsindustrie gelingt, sich über ein technisches Upgrade und verbessertes Design an die qualitativ höheren Ansprüche der lokalen Kunden anzupassen, dann wird es der Branche auch in Zukunft gut gehen, davon ist der Unternehmer überzeugt.

 

 

Weitere Informationen:
China Deutsche Mode in China GTAI
Quelle:

Stefanie Schmitt, Germany Trade & Invest www.gtai.de

Europäische Pressekonferenz imm cologne/LivingKitchen 2019 am 6. September 2018 in Madrid © Koelnmesse GmbH
02.10.2018

MÖBELINDUSTRIE WÄCHST IM 1. HALBJAHR NUR LEICHT UM 1 %

  • Fast jedes dritte Möbelstück geht bereits in den Export
  • Onlinekauf von Möbeln liegt mittlerweile bei 14 Prozent

Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie, berichtete während der Europäischen Pressekonferenz zur imm cologne/LivingKitchen 2019 im September 2018 in Madrid über die wirtschaftliche Situation der Branche:

  • Fast jedes dritte Möbelstück geht bereits in den Export
  • Onlinekauf von Möbeln liegt mittlerweile bei 14 Prozent

Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie, berichtete während der Europäischen Pressekonferenz zur imm cologne/LivingKitchen 2019 im September 2018 in Madrid über die wirtschaftliche Situation der Branche:

Am Ende eines Jahrhundertsommers, der die Verbraucher eher in die Freibäder und Biergärten als in die Möbelhäuser getrieben hat, blickt die deutsche Möbelindustrie auf eine entsprechend verhaltene Branchenentwicklung. Nach einem Umsatzrückgang im zweiten Halbjahr 2017 hat sich die Konjunktur der Hersteller im ersten Halbjahr 2018 zwar leicht verbessert, doch unter dem Strich tritt der Möbelabsatz besonders im Inland auf der Stelle. Während der Jahresstart im Umfeld der imm cologne noch deutlich positiv ausgefallen ist, stellte sich anschließend eine deutliche Beruhigung des Geschäfts ein.

Von Januar bis Juni lagen die Umsätze der Branche bei rund 9,1 Mrd. Euro und damit leicht um 1 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Nach einem Umsatzminus von 0,7 Prozent im Gesamtjahr 2017, das insbesondere von einer negativen Dynamik im zweiten Halbjahr (-1,6%) geprägt war, konnten die deutschen Möbelhersteller somit wieder leichte Umsatzzuwächse generieren, die Lage ist jedoch nicht zufriedenstellend.

Wachstumsimpulse kommen aus dem Ausland
Das leichte Wachstum ging dabei ausschließlich auf das Konto des Auslandsgeschäfts, denn der Umsatz jenseits der Grenzen stieg in den ersten sechs Monaten um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dagegen stagnierte der Inlandsumsatz mit einem minimalen Plus von 0,3 Prozent. Das Exportgeschäft profitierte von der Nachfragebelebung in wichtigen europäischen Absatzmärkten sowie zunehmend der positiven Wirtschaftsentwicklung in den großen Wachstumsregionen außerhalb der EU. Fast ein Drittel der deutschen Möbelexporte wird inzwischen in Nicht-EU-Länder abgesetzt.

Ergebnisse der aktuellen VDM-Umfrage
Der VDM führte im Sommer 2018 eine Umfrage zur wirtschaftlichen Lage bei den Unternehmen der Branche durch. Die aktuelle Geschäftslage wird dabei von den Teilnehmern als befriedigend (34%) bis schlecht eingeschätzt (40%), nur 26 Prozent bewerten die aktuelle Geschäftslage als gut. Im Vergleich zum Sommer 2017 hat sich die Geschäftslage nach Ansicht von 51 Prozent der Befragten verschlechtert.

Geschäftslage im Export besser als der Inlandsmarkt
Das Auseinanderfallen von Inlandsmarkt und Exportgeschäft spiegelt sich auch in der Wirtschaftsumfrage: Während die Lage im Inlandsgeschäft von den meisten Befragten (57%) als schlecht bewertet wird, betrachtet die überwiegende Zahl der Hersteller die Lage im Exportgeschäft als gut (29%) bis befriedigend (56%).

Die derzeit schwierige Inlandsnachfrage wird grundsätzlich auch vom Möbelhandel bestätigt. Natürlich verlagerten die anhaltend hohen Temperaturen viele Aktivitäten nach draußen, doch greift diese Erklärung alleine zu kurz. Um hier ein wenig mehr Erkenntnisse zu bekommen, hat der VDM im Juli beim renommierten Marktforschungsinstitut Kantar TNS eine repräsentative Studie in Auftrag gegeben, die das Kaufverhalten der Deutschen bei Möbeln unter die Lupe genommen hat. Uns interessierte vor allem, wo sich die Menschen über Möbel informieren und wo sie diese kaufen. Sind es die Werbebeilagen in Tageszeitungen oder doch die Webseiten von Händlern? Kaufen die Menschen Möbel vermehrt im Internet oder stimmt die offizielle Vertriebswege-Statistik, die seit Jahren fast stabil immer zwischen 7 und 8 Prozent Anteil auswirft?

Kunden informieren sich zunehmend im Internet
Zunächst ein Blick auf die Informationsquellen: Das Möbelgeschäft - also das Anschauen von Möbeln - selbst ist insgesamt immer noch die wichtigste Informationsquelle (68%), gefolgt von Prospekten der Möbelhäuser (54%). Aber 48% aller Befragten nutzen mittlerweile das Internet als Informations- und Inspirationsquelle. In den jüngeren Zielgruppen (<40 Jahre) verlagert sich die Bedeutung der Informationsquelle deutlich und es dominiert das Internet (77%) wobei das Möbelhaus immerhin noch 63 % nutzen.

In Sachen formaler Bildungsabschluss gibt es eine eindeutige Korrelation zu den Informationsquellen: Bei eher niedriger Bildung bevorzugen die Menschen Prospekte und Werbung der Möbelhäuser. Je höher die Bildung ist, desto mehr Informationen werden aktiv über das Internet beschafft.

80 % haben in den letzten 5 Jahren größere Möbel gekauft
Online-Shopping oder Einkaufsbummel? Generell haben gut 80 % der Deutschen in den vergangenen 5 Jahren größere Möbelstücke gekauft. Wie zu erwarten, nimmt dieser Anteil mit steigendem Lebensalter ab. 75 % derer die Möbel gekauft haben, haben diesen letzten Einkauf im Möbelgeschäft getätigt. Knapp 10 % unter den Käufern bei einem reinen Onlinehändler und noch einmal 4 % über das Internetportal eines Möbelhauses. Somit liegen wir heute bei 14 % Anteil beim Online-Shopping und damit doppelt so hoch, wie die offizielle Vertriebswege-Statistik auswirft. Bei den Onlinekäufern liegen die Single-Haushalte und die unter 30-jährigen deutlich vorne. Während die jungen Menschen sicherlich auch mit zunehmendem Alter nicht mehr auf den Online-Kauf von Möbeln verzichten werden und neue „online-affine“ Verbraucher heranwachsen, sinkt zudem die „Normalitätsschwelle“ auch für die übrigen Altersgruppen. Der Onlinekauf von Möbeln hat damit sicherlich noch sehr viel Potenzial und Industrie und Handel sind gut beraten, dieses Potenzial mit ansprechenden Konzepten und zielgruppenadäquater Information abseits der „Schnitzel- und Rotstiftwerbung“ zu bedienen.

Zudem sehen wir Chancen für die Möbelwirtschaft insgesamt bei einem Anwachsen des Onlinegeschäfts: Einerseits ist die Preis- und Rabattfixierung dort nicht ganz so stark ausgeprägt wie im stark konzentrierten stationären Handel. Anderseits können online-typische kurze Lieferzeiten und Verfügbarkeiten aus dem Inland tendenziell flexibler bedient werden als aus Asien.

Amtliche Auswertung: Umsatz in den einzelnen Segmenten
Die einzelnen Segmente der deutschen Möbelindustrie entwickelten sich von Januar bis Juni 2018 nach Angaben der amtlichen Statistik uneinheitlich. Die Küchenmöbelhersteller verzeichneten einen Umsatzanstieg um 4 Prozent auf rund 2,5 Mrd. €. Die Büromöbelindustrie wies mit einem Umsatz von rund 1,1 Mrd. € ein deutlich positives Ergebnis aus (+7,9%). Auch die Hersteller von Laden- und sonstigen Objektmöbeln lagen um 7,2 Pro-zent über dem Vorjahreswert und erzielten einen Umsatz von rund 920 Mio. €. Einen spürbaren Rückgang registrierten die Hersteller von Polstermöbeln, deren Umsätze von Januar bis Juni 2018 um 5,3 Prozent auf rund 480 Mio. € zurückgingen. Auch die Umsatzentwicklung bei den Wohnmöbeln, sonstigen Möbeln und Möbelteilen fiel mit minus 1,6 Prozent auf 3,7 Mrd. € negativer aus als im Branchendurchschnitt. Das kleinste Segment der Branche – die Matratzenindustrie – wies das signifikanteste Umsatzminus in Höhe von 12,8 Prozent auf rund 400 Mio. € aus. Dieses muss allerdings mit Hinweis auf die überdurchschnittlichen Umsatzzuwächse in diesem Segment in den vergangenen Jahren relativiert werden.

Möbelindustrie generiert neue Arbeitsplätze
Hier noch ein Blick auf die Beschäftigtendaten der Branche: In den aktuell 482 Betrieben mit mehr als 50 Beschäftigten (-2,2%) arbeiten 84.300 Frauen und Männer und damit liegen wir leicht (+0,7%) über dem Niveau des Vorjahres. In der Branche wurden - trotz des schwierigen Marktumfeldes - binnen eines Jahres rund 600 neue Arbeitsplätze geschaffen.

Die deutschen Möbelexporte legten im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,2 Prozent auf 5,5 Mrd. € zu. Der Absatz in die EU-Länder bewegte sich mit einem Plus von 1,2 Prozent nur leicht über dem Niveau des Vorjahres und entwickelte sich damit deutlich schwächer als die gesamten Exporte. Zwar konnten die Ausfuhren in den wichtigsten Exportmarkt der deutschen Möbelindustrie nach Frankreich um 3,5 Prozent gesteigert werden, auch der niederländische (+6,2%), der polnische (+10%) und der spanische Markt (+6,1%) entwickelten sich aus Sicht der deutschen Möbelindustrie positiv. Jedoch waren die Möbelausfuhren in so wichtige Absatzmärkte wie Österreich (-1,3%) und die Schweiz (-3,8%) rückläufig.

Negativer Trend in Großbritannien
Die Möbelindustrie bekam auch die negativen Auswirkungen der Brexit-Diskussion und der Abwertung des Pfund im bisherigen Jahresverlauf deutlich zu spüren, denn die Möbelausfuhren nach Großbritannien reduzierten sich im ersten Halbjahr 2018 um 8,9 Prozent. Kein anderer großer Exportmarkt entwickelte sich aus der Sicht der deutschen Möbelhersteller schlechter als das Vereinigte Königreich.

Export in die USA, nach China und Russland boomt
Die wichtigsten Wachstumsmärkte für deutsche Möbel liegen derzeit außerhalb der EU. Besonders hervorzuheben ist die hervorragende Performance deutscher Möbelhersteller in den großen Wachstumsmärkten USA (+9,5%), China (+25,9%) und Russland (+14%). Aufgrund der jeweiligen Marktgröße und der starken Nachfrage nach hochwertigen Möbeln sind auch diese Ergebnisse sicherlich ausbaufähig. Auch andere außereuropäische Märkte wie Kanada, Mexiko, Japan, Südkorea oder Singapur entwickeln sich derzeit positiv, allerdings bewegen sich die Ausfuhren in diese Länder noch auf einem relativ niedrigen Niveau. Insgesamt dürften sich die Nicht-EU-Länder in den kommenden Jahren zu einem wichtigen Wachstumsmotor der deutschen Möbelindustrie entwickeln.

Exportquote steigt auf 32,6 Prozent
Die Industrieexportquote – dies ist der Anteil der von den heimischen Möbelherstellern direkt ins Ausland gelieferten Ware am Gesamtumsatz der Branche – kletterte im ersten Halbjahr 2018 auf 32,6 Prozent und erreichte damit einen neuen Höchstwert. Im ersten Halbjahr 2017 lag der entsprechende Wert noch bei 32,1 Prozent. Seit der Jahrtausendwende konnte die Exportquote in der Möbelindustrie damit verdoppelt werden.

Wertschätzung für Möbel „Made in Germany“
Der Erfolg deutscher Möbelhersteller im Ausland ist der Qualität, der Lieferzuverlässigkeit, dem Design und der Individualität unserer Produkte zu verdanken. Die deutschen Hersteller beherrschen die Abläufe und die Logistik oft besser als ihre internationalen Wettbewerber. Dies sind wichtige Kaufargumente für den Verbraucher – in Shanghai, St. Petersburg und San Francisco gleichermaßen.

Stärkere Exportunterstützung
Angesichts der zunehmenden Bedeutung des Exports für die Branche wird der VDM in Kürze seine Exportunterstützung für die Unternehmen ausbauen: ein neuer VDM-Arbeitskreis Export soll dem Austausch der einzelnen Hersteller dienen, die Schwerpunktmärkte festlegen und die gesamten Export- und Messeaktivitäten der Branche koordinieren. Das know how zu den einzelnen Exportmärkten wird den Möbelherstellern gezielt im Rahmen von Informationstagen und Workshops vermittelt. Parallel werden praktische Arbeitshilfen für das erfolgreiche Engagement deutscher Möbelhersteller im Ausland zur Verfügung gestellt. Diese zusätzlichen Exportaktivitäten sollen den deutschen Möbelherstellern helfen, weitere Marktanteile auf dem Weltmarkt zu gewinnen.

Die Importkonkurrenz bleibt hoch: nachdem die deutschen Möbelimporte im Gesamtjahr 2017 noch um 0,8 % auf 12,7 Mrd. € gestiegen waren, legten sie im ersten Halbjahr 2018 erneut um 0,6 % auf 6,6 Mrd. € zu. Das Außenhandelsdefizit reduzierte sich im gleichen Zeitraum aufgrund der deutlich gestiegenen Exporte jedoch um 8,1 % auf rund 1,2 Mrd. €. Insgesamt setzen sich die osteuropäischen Möbelimporte in Deutschland zunehmend gegenüber der asiatischen Konkurrenz durch. Polen gewann 7,4 Prozent hinzu und blieb wie in den vergangenen Jahren das mit Abstand volumenträchtigste Möbelherkunftsland. Mehr als jedes vierte nach Deutschland importierte Möbel (26,3%) stammt inzwischen aus unserem östlichen Nachbarland. Tschechien blieb mit einem leichten Plus von 0,7 Prozent das drittwichtigste Importland.

Insgesamt konnten die Einfuhren aus den EU-Ländern deutlich um 1,8 Prozent zulegen. Dagegen sanken die Einfuhren aus Asien überdurchschnittlich (-5,9%), hier insbesondere aus Vietnam (-12,3%), Taiwan (-13,9%) und Indonesien (-9,8%). Auch die Importe aus dem zweitwichtigsten Importland China waren mit einem Minus von 5,2 Prozent deutlich rückläufig. Die Struktur der deutschen Möbelimporte weist eine hohe Konzentration auf: Allein auf die drei wichtigsten Lieferländer Polen, China und Tschechien entfallen aktuell rund 56 Prozent der gesamten deutschen Möbelimporte.

Fast zwei Drittel der Teilnehmer der VDM-Umfrage gehen davon aus, dass die Geschäftslage in den kommenden sechs Monaten gleich bleibt. 24 Prozent der Befragten rechnen mit einer Verbesserung, nur 12 Prozent mit einer Verschlechterung der Lage. Nach Einschätzung der Befragten wird die Konjunktur in den kommenden sechs Monaten vor allem durch die steigenden Rohstoffpreise (33% aller Befragten), den Fachkräftemangel (27%), den zunehmenden Importdruck (18%) und die zunehmend protektionistisch ausgerichtete Handelspolitik (9%) beeinflusst.

Steigende Materialkosten treffen die Branche massiv
Gerade die steigenden Materialkosten für Massivholz stellen sich als Hindernis für die Branchenentwicklung dar. Die befragten Unternehmen der deutschen Möbelindustrie berichten von einem durchschnittlichen Anstieg der Massivholzkosten von 9 Prozent im Vergleich zum Sommer 2017. Die Holzwerkstoffe verteuerten sich im gleichen Zeitraum um 5 Prozent, die Logistikkosten ebenfalls um 5 Prozent und die Personalkosten immerhin um 3 Prozent. Dieser Kostenanstieg kann angesichts der Marktmacht der Einkaufsverbände nur unzureichend an den deutschen Möbelhandel weitergegeben werden.

Prognose für das laufende Jahr: +1%
Während der Beitrag der Auslandsmärkte zum Umsatz der deutschen Möbelindustrie angesichts der zuletzt sehr deutlichen Zuwächse auch im zweiten Halbjahr positiv bleiben dürfte, trübt sich die Konjunktur im Inland zunehmend ein. Auch die Verbraucherstimmung in Deutschland lässt nach. Die Konjunkturprognosen für das laufende Jahr wurden von den führenden Wirtschaftsforschern zuletzt deutlich nach unten revidiert. Vor diesem Hintergrund gehen wir auch am Ende des Jahres von einem Umsatzplus von rund 1 Prozent in 2018 aus.

Weitere Informationen:
imm cologne Möbelmarkt
Quelle:

Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie, anlässlich der Europäischen Pressekonferenz imm cologne/LivingKitchen 2019 am 6. September 2018 in Madrid

Taiwans Textilbranche behauptet sich mit Innovationen Foto: Pixabay
25.09.2018

TAIWANS TEXTILBRANCHE BEHAUPTET SICH MIT INNOVATIONEN

  • Hersteller setzen unter anderem auf deutsche Maschinen

Tokyo (GTAI) - Bei Funktionstextilien gehört Taiwan international in die Top-Liga. Damit das so bleibt, investieren die Branchenhersteller in moderne Ausrüstung und Innovationen.

Taiwan ist ein weltweit wichtiger Lieferant von funktionalen Textilien. Diese Position will die Branche halten und möglichst noch ausbauen. Daher investieren sie in neue Kapazitäten sowie Forschung und Entwicklung. Für die Lieferanten von Vorerzeugnissen und Ausrüstung bestehen gute Absatzchancen.

Die Nachfrage nach Funktionstextilien nimmt in der Sport-, Freizeit- und Schuhindustrie zu. In anderen Branchen, wie in der Automobil- und Medizinbranche, bei Baumaterialien und landwirtschaftlichen Hilfsmitteln, kommen diese auch vermehrt zum Einsatz. Dabei sind Funktionaltextilien meist nicht als Taiwan-Produkte erkennbar. Dennoch sind sie teilweise sehr sichtbar.

  • Hersteller setzen unter anderem auf deutsche Maschinen

Tokyo (GTAI) - Bei Funktionstextilien gehört Taiwan international in die Top-Liga. Damit das so bleibt, investieren die Branchenhersteller in moderne Ausrüstung und Innovationen.

Taiwan ist ein weltweit wichtiger Lieferant von funktionalen Textilien. Diese Position will die Branche halten und möglichst noch ausbauen. Daher investieren sie in neue Kapazitäten sowie Forschung und Entwicklung. Für die Lieferanten von Vorerzeugnissen und Ausrüstung bestehen gute Absatzchancen.

Die Nachfrage nach Funktionstextilien nimmt in der Sport-, Freizeit- und Schuhindustrie zu. In anderen Branchen, wie in der Automobil- und Medizinbranche, bei Baumaterialien und landwirtschaftlichen Hilfsmitteln, kommen diese auch vermehrt zum Einsatz. Dabei sind Funktionaltextilien meist nicht als Taiwan-Produkte erkennbar. Dennoch sind sie teilweise sehr sichtbar.

Beispielsweise trugen bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 mindestens 15 von 32 Mannschaften Bekleidung, die mit Textilien taiwanischen Ursprungs für international bekannte Markennamen erzeugt wurden, so Angaben des staatlichen Industrial Development Bureau (IDB) in Taiwan. Laut Taiwan Footwear Manufacturers Association sind taiwanische Hersteller für circa 80 Prozent aller weltweit produzierten Sportschuhe verantwortlich.

Textilhersteller investieren
Zu den größten Textilherstellern der Insel gehört die Far Eastern New Century (FENC). Deren Erzeugungskapazität befindet sich heutzutage hauptsächlich im Ausland mit Produktionen in China, Japan, den USA und Vietnam. In Taiwan baut FENC ebenfalls die Kapazität aus. In einem Joint Venture mit der deutschen Freudenberg werden seit 1987 Spinnvliesstoffe aus Polyester für den asiatischen Markt hergestellt.

Die Freudenberg Far Eastern Spunweb hat angekündigt, eine dritte Produktionslinie für Vliesstoffe im Werk Tayuan einzurichten und dadurch die bestehende Erzeugung von 20.000 t um 11.000 t pro Jahr zu erhöhen. Der Bau der neuen Herstellungsstätte, die 2020 den Betrieb aufnehmen soll, hat mittlerweile begonnen. Darin soll die neueste automatisierte Produktionstechnologie eingesetzt werden. Die Investitionen belaufen sich laut Unternehmensmeldung auf circa 43 Millionen US$.

Größte Unternehmen der Textilindustrie in Taiwan nach Umsatz
(in Mio. US$; Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in %)
Firma 2016 2017 Veränd.
Far Eastern New Century Corp. 6.679 7.157 0,9
Formosa Taffeta Co., Ltd. 1.233 1.337 2,2
Shinkong Synthetic Fiber Corporation 1.066 1.200 6,1
Eclat Textile Co., Ltd. 759 796 -1,2
Makalot Industrial Co., Ltd. 685 735 1,2
Tainan Spinning Co., Ltd. 602 692  

Quelle: CommonWealth Magazine, Taiwan Stock Exchange

Deutschland bleibt wichtiger Ausrüstungslieferant
Taiwans Textilhersteller importieren ihre Ausrüstung vor allem aus China, Japan und aus Deutschland, wobei ein Teil der in China produzierten Maschinen von Firmen mit japanischen, deutschen, italienischen oder taiwanischen Mutterhäusern sind. Zwar gingen die deutschen Lieferungen 2017 gegenüber 2016 um 13,7 Prozent auf 71,1 Millionen US$ zurück. Jedoch zogen Taiwans Importe aus Deutschland in den ersten sechs Monaten 2018 um 24,3 Prozent an und überstiegen mit 42,5 Millionen US$ die Lieferungen aus Japan.

Dass die Einfuhr von Ausrüstung auf hohem Niveau bleibt, hat damit zu tun, dass die Unternehmen der Textilbranche in Taiwan dabei sind, bestehende Anlagen zu modernisieren und auf Industrie 4.0 umzurüsten. Zudem nimmt die Zahl der Hersteller von Textilien in Taiwan in den letzten Jahren zu. Zwischen 2014 und 2017 stieg deren Zahl gemäß Statistiken der Taiwan Federation of Textiles von 3.143 Firmen auf 3.214 Firmen.

Hauptlieferländer von Textilmaschinen *) nach Taiwan
(in Mio. US$; Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in %)
Lieferland 2016 2017 Veränd.
China 108,7 111,0 2,1
Japan 97,2 97,2 0
Deutschland 82,5 71,1 -13,7
Italien 32,8 23,8 -27,3
Schweiz 13,6 14,1 3,6
USA 19,2 12,1 -37,2
Gesamt 405,4 364,7 -10,0

*) HS-Codes 8444-8453; ohne 8450
Quelle: Customs Statistics, Ministry of Finance

Kernfunktionen bleiben in Taiwan
Hingegen ist der Produktionswert der Textilbranche leicht gesunken. Er sank 2017 gegenüber 2016 auf Basis der Landeswährung um 1,7 Prozent. Umgerechnet auf US-Dollar lag der Herstellungswert von Textilien bei 9 Milliarden US$, so die Statistik des Wirtschaftsministeriums. Die Erzeugung von Kunstfasern stagnierte 2017 bei knapp 3 Milliarden US$.

In Taiwan finden sich die Hauptquartiere der oftmals familiengeführten Textilunternehmen. Hier werden die Einkaufs- und Marketingentscheidungen getroffen und nicht zuletzt Forschung und Entwicklung betrieben. Beispielsweise entwickeln gegenwärtig mehrere Hersteller smarte Textilien, in denen etwa Temperaturkontrolle, Herz- oder Ortungsfunktionen integriert sind.

Auslandsaktivitäten werden diversifiziert
Die Textilhersteller investieren überwiegend in neue Kapazitäten außerhalb Taiwans. So erweitert FENC 2018 seine Kapazität für PET (Polyethylenterephthalat) und Terephthalsäure (PTA), die unter anderem für die Herstellung von Synthesefasern benötigt werden. Zusammen mit einem indonesischen und einem mexikanischen Partner kauft FENC zwei neue Werke eines bankrotten US-Unternehmens in West Virginia und Texas auf. Damit sinkt unter anderem das Risiko möglicher Handelsbeschränkungen und umgekehrt steigt die Chance, von Freihandelsabkommen zu profitieren.

Ein Investitionsschwerpunkt ist auch Vietnam. Hier sind die meisten taiwanischen Textilunternehmen dabei, neue Kapazitäten auf- oder auszubauen. FENC, Formosa Taffeta, Eclat, Makalot und einige andere haben zum Teil schon vor mehreren Jahren im südostasiatischen Tigerland investiert. Neue Investitionen in China sind hingegen vor allem wegen steigender Lohnkosten selten geworden.

 

Weitere Informationen:
Taiwan
Quelle:

Jürgen Maurer, Germany Trade & Invest www.gtai.de

Foto. Pixabay
28.08.2018

IN JAPAN WIRD KRÄFTIG IN NEUE HOTELS INVESTIERT

  • Hunderte neue Projekte vor allem bis 2020 geplant

Tokyo (GTAI) - Immer mehr Touristen besuchen Japan. Die Nachfrage nach Unterkünften steigt dementsprechend, ebenso wie die Investitionen in Hotelkapazitäten. Davon profitiert eine Reihe von Branchen.
Japan hat sich zum Touristenmagnet entwickelt. Die Ankunftszahlen ausländischer Besucher steigen seit mehreren Jahren. Zudem wird Tokyo als Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 2020 viele Neugierige anziehen. Darauf bereitet sich das Land der aufgehenden Sonne vor. Die Investitionen in neue Unterkünfte sind explosionsartig gestiegen und zudem werden bestehende Hotels modernisiert.

  • Hunderte neue Projekte vor allem bis 2020 geplant

Tokyo (GTAI) - Immer mehr Touristen besuchen Japan. Die Nachfrage nach Unterkünften steigt dementsprechend, ebenso wie die Investitionen in Hotelkapazitäten. Davon profitiert eine Reihe von Branchen.
Japan hat sich zum Touristenmagnet entwickelt. Die Ankunftszahlen ausländischer Besucher steigen seit mehreren Jahren. Zudem wird Tokyo als Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 2020 viele Neugierige anziehen. Darauf bereitet sich das Land der aufgehenden Sonne vor. Die Investitionen in neue Unterkünfte sind explosionsartig gestiegen und zudem werden bestehende Hotels modernisiert.
Laut Fachmagazin "HOTERES", das regelmäßig über die Entwicklung des Hotel- und Gastronomiegewerbes berichtet, werden nach derzeit bekannten Planungen zwischen 2018 und 2022 bis zu 750 Hotels unterschiedlichster Kategorien neu gebaut. Die Zahl der Zimmer soll dadurch um 109.000 Einheiten zunehmen. Darunter entstehen allein 600 Hotels und mehr als 90.000 Zimmer bis zu den Olympischen Spielen 2020.

Hauptstadt benötigt viele neue Hotelzimmer
Tokyo bildet sicherlich einen Schwerpunkt, aber auch in Osaka und Kyoto wird eine Reihe von Hotels gebaut. Die drei größten Städte des Landes bilden die sogenannte "goldene Route" des Touristenstroms. Zudem sind sie auch wichtige wirtschaftliche Zentren, in denen Geschäftsleute Übernachtungsmöglichkeiten benötigen. Nicht zu vergessen ist auch der Inlandstourismus als eine Einnahmequelle.
Dadurch ergibt sich eine Vielzahl von Geschäftschancen. Abgesehen von der Baubranche suchen die Betreiber der Hotels neue Ausstattungen für Hotelzimmer und Gastronomie sowie für Unterhaltungs- und Aktivitätsbereiche. Etwa drei Viertel der in Japan genutzten Unterkünfte für Reisende sind laut Japan Tourism Agency Hotels im westlichen Stil, gefolgt von etwa 19 Prozent im japanischen Stil.
Laut einem Branchenreport des Immobiliendienstleisters CBRE werden in den acht größten Städten des Landes bis Ende 2020 insgesamt etwa 80.000 Zimmer neu entstehen. Dies sind 30 Prozent mehr als Ende 2016 existierten. Trotz des Neubaubooms wird für Tokyo im Jahr 2020 dennoch weiter mit einem Mangel an Hotelzimmern gerechnet.

Umfangreiche Investitionen zu erwarten
Die Investitionskosten in Hotelbauten haben sich im Jahr 2017 gegenüber 2012 bereits verachtfacht, die neu gebaute Fläche verfünffacht, so die statistischen Angaben des Ministry of Land, Infrastructure, Transport and Tourism (MLIT). Die Neubaufläche für Hotels erreichte 2017 rund 3 Millionen Quadratmeter. Dies waren circa 1 Million Quadratmeter mehr als 2016. Mit Investitionskosten von rund 940 Milliarden US-Dollar im Jahr 2017 lagen diese um mehr als 50 Prozent höher als 2016.

Mit den vielen anstehenden Hotelbauprojekten werden die Investitionen weiter steigen. Dabei stehen japanische Hotelgruppen, wie Route Inn Hotels und APA Hotels & Resorts, als Investoren an vorderster Stelle. Zudem diversifizieren japanische Immobilienentwickler in den Hotelbereich, da das Büroimmobilienangebot bereits Zeichen von Überangebot aufweist.
Ein weiterer Immobilienentwickler, Sumitomo Fudosan, plant zwei große Hotelbauprojekte, die beide im Jahr 2020 fertiggestellt sein sollen. Dazu gehört ein Hotel am Flughafen Haneda mit circa 1.700 Zimmern sowie ein Hotel in Tokyos Ariake-Gebiet mit 800 Zimmern. Investitionskosten dafür hat das Unternehmen nicht bekannt gegeben.

Ausgewählte Hotelprojekte im Zeitraum 2018 bis 2021
Hotelgruppe Projektanzahl Homepage
Route Inn Hotels 47 http://www.route-inn.co.jp
APA Hotels & Resorts 35

http://www.apahotel.com/ja_en/

Tokyu Group 28 -
.Tokyu Hotels 5 http://www.tokyuhotelsjapan.com
.Toyoko INN 23

http://www.toyoko-inn.com

Hotel LiVEMAX 24 http://www.hotel-livemax.com
Mitsui Fudosan Group 17 -
.Mitsui Fudosan Hotel Management 9 https://corp.gardenhotels.co.jp
.Mitsui Fudosan 8 http://www.mitsuifudosan.co.jp
Daiwa Group 19 -
.Daiwa Roynet Hotels 14 http://www.daiwaroynet.jp/english/
.Daiwa House 5 http://www.daiwahouse.co.jp
Kyoritsu Hotels & Dormitories 13 http://www.kyoritsugroup.co.jp/en/

Quelle: HOTERES (Stand 1. Juni 2018)

Internationale Ketten wollen sich stärker etablieren
Zudem zeigen sich auch einige internationale Betreiber an Hoteleröffnungen in Japan interessiert. Dazu gehört beispielsweise die Best-Western-Hotelgruppe. Diese plant laut einem Interview in der Nikkei-Wirtschaftszeitung vom 30. April 2018, bis 2020 ihren Bestand in Japan von gegenwärtig 13 Hotels auf etwa 30 Hotels zu erhöhen. Die amerikanische Hotelkette Hyatt will bis 2020 ihr Portfolio auf zehn Standorte in Japan erweitern.

Marriott International ist ebenfalls bereits im Markt und plant, im Jahr 2021 ihr erstes Hotel in Japan unter der W-Marke zu eröffnen. Dieses Luxushotel mit 337 Zimmern soll das japanische Bauunternehmen Sekisui House bauen. Mit einem Luxushotel von 98 Zimmern will Bulgari im Jahr 2022 das Angebot in Tokyo erweitern. Dieses wird in den oberen Stockwerken eines neu entstehenden Mischnutzgebäudes untergebracht, das Mitsui Fudosan im Yaesu-Distrikt plant.

Während die internationalen Hotelbetreiber mehr auf Luxus setzen, sind die japanischen Hotelinvestitionen stärker auf Einrichtungen mit einem eingeschränkten Service, wie Business-Hotels, konzentriert. Mit Blick auf die Besucherströme dürfte sich dies jedoch etwas ändern. Der Erlebniswert und die Aufenthaltsdauer sollen erhöht werden, um die Auslastung und den Ertrag pro Übernachtung zu steigern.

Ausländische Touristen sind wichtige Gäste
Denn die am stärksten wachsend Gästekategorie sind die ausländischen Touristen, weniger die Geschäftsreisenden oder die Inlandstouristen. Die Regierung rechnet im Jahr 2020 mit etwa 40 Millionen ausländischen Touristen landesweit. Darunter dürften allein 25 Millionen Touristen Tokyo besuchen, so die Einschätzung der Gouverneurin der Hauptstadt.

Ende 2017 verzeichnete die Japan National Tourist Organization 28,7 Millionen ausländische Besucher. Jeweils über 7 Millionen Touristen aus China und Südkorea sowie fast 4,6 Millionen Touristen aus Taiwan kamen nach Japan. Mit 13,1 Millionen Auslandsbesuchern bereiste weniger als die Hälfte der internationalen Touristen auch oder ausschließlich Tokyo.

 

Quelle:

Jürgen Maurer, Germany Trade & Invest www.gtai.de

Branchencheck in Asien Foto: Pixabay
19.06.2018

TEXTIL- UND BEKLEIDUNGSINDUSTRIE IN ASIEN: GTAI BRANCHENCHECK

GTAI-Experten beobachten und analysieren täglich die Entwicklung der wichtigsten deutschen Exportbranchen auf den Weltmärkten. Hier finden Sie Informationen zur Textil- und Bekleidungsindustrie in asiatischen Märkten zusammengefasst.
 
GTAI-Branchencheck - Vietnam
Textil- und Bekleidungsindustrie: Vietnam muss mehr als nähen

GTAI-Experten beobachten und analysieren täglich die Entwicklung der wichtigsten deutschen Exportbranchen auf den Weltmärkten. Hier finden Sie Informationen zur Textil- und Bekleidungsindustrie in asiatischen Märkten zusammengefasst.
 
GTAI-Branchencheck - Vietnam
Textil- und Bekleidungsindustrie: Vietnam muss mehr als nähen
Die Textil- und Bekleidungsindustrie ist eines der wichtigsten Standbeine der vietnamesischen Industrie und trug 2017 mit Ausfuhren in Höhe von 26 Milliarden US$ rund 6 Prozent zu den Gesamtexporten bei. Für 2018 strebt die Branche ein Wachstum von 7 bis 8 Prozent an, die Exporte sollen auf über 33 Milliarden US$ ansteigen. Um Ursprungsregeln der seitens Vietnams abgeschlossenen Freihandelsabkommen zu erfüllen, muss das Land eine höhere Wertschöpfung erzielen. Heimische Unternehmen wie die Vinatex-Gruppe oder Garco10, aber auch ausländische Betriebe investieren vermehrt in technische Innovationen und bauen der reinen Näherei vorgelagerte Prozesse wie Spinnen, Weben und Färben aus. Zudem beginnen erste Unternehmen, die Produktion zu automatisieren.
 
GTAI-Branchencheck - Usbekistan
Textil- und Bekleidungsindustrie: Investitionen für mehr als 2 Milliarden US$ geplant
Das Branchenprogramm für 2017 bis 2020 listet rund 130 Projekte mit einem Gesamtwert von 2 Milliarden US$ auf. Etwa die Hälfte der geplanten
Investitionen soll auf ausländische Engagements entfallen. Angestrebt ist, im genannten Zeitraum den jährlichen Ausstoß von fertigen Textilerzeugnissen zu verdoppeln. Usbekistan zählt mit einem jährlichen Aufkommen von mehr als 3 Millionen Tonnen Rohbaumwolle zu den weltweit größten Produzenten des weißen Goldes. Ein zweites Branchenprogramm sieht 2018 bis 2021 die Umsetzung von fünf Projekten für die Herstellung von Rohseide, Seidenwatte und -stoffen sowie fertigen Seidenerzeugnissen vor. Die erforderlichen Investitionen werden auf mindestens 26 Millionen US$ veranschlagt.
 
GTAI-Branchencheck – Myanmar
Textil- und Bekleidungsindustrie: Exportstärke durch Niedriglöhne
Die Aufhebung der Sanktionen durch die EU und die USA belebte spürbar das Investitionsklima der Branche, zumal dies verbunden war mit der Reaktivierung des GSP-Importstatus der EU (Generalised System of Preferences). Stammen die meisten Investoren aus China, Hongkong, Taiwan oder Südkorea fanden sich auch westliche Marken ein, wie GAP, H & M, Primark oder Marks & Spencer. Aktuell beschäftigt werden etwa 400.000 Arbeiter in fast 400 zumeist lediglich auf CMP ausgerichteten Fabriken (cut-make-pack), darunter 171 Auslandsinvestoren und 22 Joint Ventures. Der Export soll 2017 laut der Myanmar Garment Entrepreneurs Association um 40 Prozent auf über 3 Milliarden US$ angestiegen sein. Größter Abnehmer war erstmals die Europäische Union, vornehmlich Deutschland, vor Japan und Südkorea.

GTAI-Branchencheck – Georgien
Textil- und Bekleidungsindustrie: Mehrere Ausbauvorhaben geplant
Die Bekleidungsindustrie produziert jährlich Erzeugnisse für bis zu 70 Millionen US$. Hergestellt werden vorwiegend Erzeugnisse internationaler Marken für den Export. Einige neue Projekte in der Branche sind in Vorbereitung.
So will der türkische Jeanshersteller Baykanlar Textil bis Ende 2018 in Ozurgeti eine Fabrik für die Herstellung von Markenjeans errichten. In das Vorhaben sollen insgesamt 15 Millionen US$ fließen. Das rumänische Unternehmen MGMtex, eine Tochter der Schweizer Firma Ottorose, plant in Kooperation mit einem lokalen Partner die Aufnahme der Produktion von Markenbekleidung in Kutaisi. Die Investitionen für die erste und zweite Projektphase betragen mehr als 1,5 Millionen US$. Für die Beschaffung von Ausrüstungen kommt das Unternehmen in den Genuss von Fördermitteln aus dem staatlichen Programm Produce in Georgien.

GTAI-Branchencheck Turkmenistan
Textil- und Bekleidungsindustrie: Investitionen für etwa 300 Millionen US-Dollar avisiert
Die Textil- und Bekleidungsindustrie steht für 20 Prozent der Industrieproduktion und 30 Prozent des verarbeitenden Gewerbes Turkmenistans. Gut 300 Millionen US$ werden 2018 bis 2020/21 investiert. Auf der Projektliste stehen der Bau eines großen Textilkomplexes für die jährliche Verarbeitung von bis zu 5.000 Tonnen feinfasriger Baumwolle zu Halb- und Fertigprodukten (Inbetriebnahme: März 2021; Auftragnehmer: Cotam Enterprises Ltd., Britische Jungferninseln/Türkei) und einer Fabrik für die Produktion von jährlich 6.000 Tonnen Baumwollgarn (2019/20, Hilli yol), die Modernisierung einer Textilfabrik (Daschogus), einer Baumwollspinnerei (Tachtabasar) und einer Fabrik für medizinische Watte und kosmetische Baumwolle (Aschgabat; jeweils 2018/2019). Das Potenzial bei medizinischen Textilien, Baumwollstoffen, Chemiefasern und bei der Verarbeitung von Wolle und Kokons wird noch wenig genutzt.
 
GTAI-Branchencheck Aserbaidschan
Textil- und Bekleidungsindustrie: Leichtindustrie-Gewerbepark wirbt um Investoren
Aserbaidschan startete mehrere Projekte zur Wiederbelebung der Branche (Ausstoß 2017: 100 Millionen US$). In Mingatschewir entsteht seit Herbst 2016 ein Industriepark für die Leichtindustrie. Vorgesehen sind neun neue Fabriken für Baumwoll-, Acryl- und Wollgarn, Bekleidung, Strumpfwaren und Lederschuhe. Der Projektwert beträgt bis zu 150 Millionen US$. Die erste Fabrik für die jährliche Produktion von 20.000 Tonnen Garn befindet sich im Bau. Unter der 2016 gegründeten Dachorganisation für Teppichweberei Azerkhalcha sollen im Jahr 2018 zehn weitere kleinere Fabriken in Betrieb genommen werden. Die Gesellschaft Gilan Textil Park, Sumqayit, will ihre Exporte von Heimtextilien ausweiten. Auf mittlere Sicht ist auch der Bau einer Seidenspinnerei mit einer jährlichen Kapazität von 3.000 Tonnen Garn geplant.
 
GTAI-Branchencheck Armenien
Textil- und Bekleidungsindustrie: Interesse aus dem Ausland nimmt zu
Steigende Exporte von Bekleidung nach Russland und auf westliche Märkte lassen 2018 weitere Investitionen in die Textil- und Bekleidungsindustrie erwarten. So wollen italienische Investoren in Kapan (Region Sjunik) eine größere Trikotagenfabrik errichten. Das Unternehmen SASSTEX in Artik (Region Schirak) investiert in zwei Fabriken für die Herstellung von Mode- (Marke ZARA) und Arbeitsbekleidung. Die ägyptische Wassef Group erwägt die Produktion von Baumwollstoffen und Erzeugnissen daraus. Der Hersteller von Strumpfwaren und Kinderbekleidung Alex Textile mit Sitz in Eriwan setzt 2018 sein auf 28 Millionen US$ veranschlagtes Investitionsprogramm für den Ausbau der Produktion von Bekleidung und Trikotagen an mehreren Standorten in Armenien fort.

Weitere Informationen:
Asien Export
Quelle:

Germany Trade & Invest www.gtai.de

Foto: Pixabay
08.05.2018

IN INDONIESIEN STAGNIERT DIE NACHFRAGE NACH TEXTILMASCHINEN

  • Bekleidungsexporte stocken
  • Schuhproduktion wird wichtiger
  • Investitionen in moderne Technologie notwendig

Bonn (GTAI) - Die indonesische Textilindustrie steht in starker regionaler Konkurrenz. Seit vor rund fünf Jahren ihre Nachfrage nach Maschinen und ihre Bekleidungsexporte einen Höhepunkt erreicht hatten, stagnieren die Ausfuhren der Branche. Dennoch ist der Archipel für internationale Marktteilnehmer zumindest als Zweitstandort neben den großen Herstellerländern von Bedeutung. Inzwischen hat sich das Land zu einem wichtigen Schuhhersteller entwickelt und baut seine Produktionskapazitäten weiter aus.

  • Bekleidungsexporte stocken
  • Schuhproduktion wird wichtiger
  • Investitionen in moderne Technologie notwendig

Bonn (GTAI) - Die indonesische Textilindustrie steht in starker regionaler Konkurrenz. Seit vor rund fünf Jahren ihre Nachfrage nach Maschinen und ihre Bekleidungsexporte einen Höhepunkt erreicht hatten, stagnieren die Ausfuhren der Branche. Dennoch ist der Archipel für internationale Marktteilnehmer zumindest als Zweitstandort neben den großen Herstellerländern von Bedeutung. Inzwischen hat sich das Land zu einem wichtigen Schuhhersteller entwickelt und baut seine Produktionskapazitäten weiter aus.

Indonesien gehört zu den 15 wichtigsten Exporteuren von Bekleidung. Der Archipel hat über die vergangenen Jahrzehnte seine Produktion kontinuierlich gesteigert und damit eine wachsende Nachfrage nach Textilmaschinen geschaffen. Doch seit fünf Jahren stagniert der Markt: Die Ausfuhren liegen bei etwa 7,5 Milliarden US-Dollar (US$) pro Jahr, und die Importe von Textilmaschinen sind von jährlich 1 Milliarde US$ auf nur noch etwa 800 Millionen US$ gesunken.

Wichtigster Lieferant von Textilmaschinen ist die VR China, die ihren Importanteil in den vergangenen Jahren auf etwa 30 Prozent ausgebaut und Japan von Platz eins verdrängt hat. Die deutsche Lieferquote schwankt laut indonesischer Einfuhrstatistik um 10 Prozent.

Der indonesische Textilverband API nennt als Grund für die schwache Exportentwicklung bei Bekleidung die geringere Nachfrage vor allem aus den USA und Europa. Etwa die Hälfte der Branchenausfuhren geht nach Nordamerika. Danach folgen Japan, Deutschland, Südkorea und das Vereinigte Königreich als größte Abnehmer. Was der Verband nicht sagt: Bangladesch, Vietnam, Indien, Kambodscha und Myanmar haben ihre Bekleidungsexporte in den vergangenen fünf Jahren allesamt deutlich ausgebaut.

Indonesiens Import von Textilmaschinen *) (in Mio. US$)
2007 360,5
2008 580,9
2009 339,9
2010 641,1
2011 952,1
2012 1.021,7
2013 973,8
2014 940,2
2015 804,3
2016 822,9

*) SITC 724
Quelle: UN Comtrade

Kürzere Produktionszyklen
Indonesiens Textilunternehmen müssen daher investieren, um konkurrenzfähig zu bleiben. Denn auch wenn laut API schon mehr als die Hälfte der Mitgliedsfirmen technologisch fortgeschritten sind, so haben doch viele Marktteilnehmer einen veralteten Maschinenpark. Und gerade vor dem Hintergrund schärferer Wettbewerbsbedingungen ist dies ein entscheidender Nachteil. Denn nach Angaben des Verbandes bestehen größere Modeketten auf immer kürzere Lieferzeiten. Wo die Produzenten früher drei Monate Zeit hatten, seien es heute nur noch drei Wochen.

Auch der regionale Wettbewerb macht den Herstellern zu schaffen. Zwar hat der Archipel für eine arbeitsintensive Industrie wie die Textilbranche gute Voraussetzungen. Denn die Löhne sind - außerhalb der Ballungszentren - gering, und das Angebot an Arbeitskräften ist unerschöpflich (auch, weil viele Männer als Näher in den Fabriken arbeiten). Dennoch hat es das Land bisher nicht geschafft, eine ernsthafte Konkurrenz für die Hauptexportländer günstiger Massenware zu werden.

Indonesiens Import von Textilmaschinen nach Lieferländern *)
(in Mio. US$; Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in %)
  2014 2015 2016 Veränd.
VR China 279,4 269,2 524,7 -5,4
Taiwan 79,7 86,8 98,3 13,2
Deutschland 104,5 68,4 93,6 36,8
Japan 163,7 91,3 85,1 -6,8
Südkorea 60,5 65,8 57,0 -13,4
Indien 48,3 43,1 42,6 -1,2
Singapur 37,1 33,4 41,3 23,7
Italien 47,1 39,1 36,3 -7,2

*) SITC 724
Quelle: UN Comtrade

Denn der Archipel hat auch Standortnachteile: So liegt er weiter entfernt von den europäischen Absatzmärkten als andere Herstellerländer und hat auch eine größere Distanz zu China, das aufgrund der hohen Lohnsteigerungen seine Bekleidungsproduktion zunehmend in die direkten Nachbarländer verlegt. Außerdem lassen sich in dem durch große Rohstoffexporte vergleichsweise wohlhabenden Indonesien die Mindestlöhne von Indien, Kambodscha, Bangladesch oder Myanmar nicht unterbieten.

Asiens wichtigste Exporteure von Bekleidung 1)
(in Mrd. US$; Veränderung 2016 im Vergleich zu 2011 in %)
  2011 2016 Veränd.
VR China 153,7 158,2 2,9
Bangladesch 19,2 29,5** 53,6
Vietnam 13,1 22,9** 74,8
Indien 14,7 17,9 21,8
Indonesien 8,0 7,5 -7,1
Kambodscha 4,0 6,6** 65,0

1) SITC 84; 2) Spiegelstatistiken der Partnerländer
Quelle: UN Comtrade

Investitionen auf Vorjahresniveau
Immerhin hat es Indonesien aber geschafft, für internationale Bekleidungsunternehmen zu einem bedeutenden Zweitstandort zu werden, durch den sich die Risiken in den großen Produktionsländern abfedern lassen. Der größte Teil der Hersteller ist im bevölkerungsreichen Java angesiedelt. Für die Regierung ist eine weitere Expansion der Branche wichtig, um die Vielzahl ungelernter Kräfte in Arbeit zu bringen.

Nach letztverfügbaren Daten des Statistikamtes BPS ist die Zahl der in den rund 2.600 mittleren und größeren Unternehmen der Branche Beschäftigten von 470.000 (2008) auf 550.000 (2014) gestiegen. Hinzu kommen nochmal knapp 210.000 Arbeiter in Klein- und Kleinstfirmen (2015), die zumeist Ein- oder Zweipersonenbetriebe sind.

Die Investitionsbehörde BKPM meldet für das 1. Halbjahr 2017 für die Branche ausländische Direktinvestitionen (FDI) in Höhe von 184 Millionen US$, bei 494 Projekten. Das entspricht fast genau der Summe vom selben Zeitraum des Vorjahres. Im Gesamtjahr 2016 waren 321 Millionen US$ an FDI in den Sektor geflossen.

Schuhhersteller bauen Kapazitäten aus
Weitaus dynamischer als die Textilbranche entwickelt sich die heimische Schuhindustrie. Indonesien ist im Bereich der günstigen Massenproduktion in wenigen Jahren zum drittwichtigsten Exporteur geworden, rangiert allerdings weit hinter China und Vietnam. Immerhin wurden die entsprechenden Ausfuhren zwischen 2011 und 2016 von 3,3 Milliarden US$ kontinuierlich auf 4,6 Milliarden US$ gesteigert.

Asiens wichtigste Schuhexporteure 1)
(in Mrd. US$; Veränderung 2016 im Vergleich zu in %)
  2011 2016 Veränd.
VR China 41,7 47,2 13,1
Vietnam 6,7 13,0** 93,5
Indonesien 3,3 4,6 40,5
Indien 2,1 2,7 31,4

1) SITC 82; 2) General Statistics Office of Vietnam
Quelle: UN Comtrade

Und die Zeichen stehen weiter auf Expansion: Im Leder- und Schuhsektor gab es in den ersten sechs Monaten 2017 FDI in Höhe von 187 Millionen US$, das ist ein Drittel mehr als im gesamten Jahr 2016. Auch heimische Marktteilnehmer expandieren. So baut der indonesische Hersteller SCI gerade eine neue Produktionsstätte im zentraljavanischen Salatiga, nahe der Hafenstadt Semarang. Sie soll im Oktober fertiggestellt sein. In der ersten Phase könnten 300.000 bis 500.000 Paar Schuhe pro Jahr produziert werden, die maximale Kapazität liegt bei 1 Million Paar.

 

Quelle:

Frank Malerius, Germany Trade & Invest www.gtai.de

BANGLADESCH STELLT LEDERINDUSTRIE NEU AUF Foto: Pixabay
20.02.2018

BANGLADESCH STELLT LEDERINDUSTRIE NEU AUF

  • Produktion und Exporte im Aufschwung 
  • Umweltprobleme und andere Herausforderungen bleiben

Die Lederindustrie in Bangladesch berichtet von steigenden Exporten und einer wachsenden Nachfrage im Inland. Der Standort punktet mit niedrigen Arbeitskosten und der Verfügbarkeit von Leder. Zu viele Gerbereien belasten allerdings noch die Umwelt. Die Branchenstruktur der Hersteller von Lederwaren und Schuhen reicht von veraltet bis modern. Internationale, exportorientierte Betriebe zeigen den Weg.

  • Produktion und Exporte im Aufschwung 
  • Umweltprobleme und andere Herausforderungen bleiben

Die Lederindustrie in Bangladesch berichtet von steigenden Exporten und einer wachsenden Nachfrage im Inland. Der Standort punktet mit niedrigen Arbeitskosten und der Verfügbarkeit von Leder. Zu viele Gerbereien belasten allerdings noch die Umwelt. Die Branchenstruktur der Hersteller von Lederwaren und Schuhen reicht von veraltet bis modern. Internationale, exportorientierte Betriebe zeigen den Weg.

Bangladeschs Lederindustrie ist nach der Bekleidungsindustrie der zweitgrößte Exportzweig des Schwellenlandes. Der Großteil der Ausfuhren entfiel im Finanzjahr 2016/17 (1. Juli 2016 bis 31. Juni 2017) mit 537 Millionen US-Dollar (US$) auf Lederschuhe (Vorjahr 495 Millionen US$), gefolgt von Lederwaren 464 Millionen US$ (388 Millionen US$). Die Ausfuhren von Lederschuhen legten in der zweiten Jahreshälfte 2017 nochmals um 9 Prozent zu und die von Lederwaren lagen auf demselben Niveau wie im Vorjahreszeitraum.

Die Exporte von Leder dagegen lagen 2016/17 bei 233 Millionen US$ (279 Millionen US$) und fielen in der zweiten Jahreshälfte 2017 um 29 Prozent. Hauptgrund ist geringere Nachfrage in China nach Leder. Stattdessen wird dieses zunehmend in Bangladesch zu fertigen Produkten für Kunden aus dem In- und Ausland weiterverarbeitet.

Potenziale noch nicht ausgeschöpft
Das Handelsministerium möchte die gesamten Exporte bis 2021 auf 5 Milliarden US$ vervierfachen. Es hat mit dieser Aufgabe einen Rat beauftragt, den Bangladesh Leather Sector Business Promotion Council. Dieser soll mit geeigneten Maßnahmen sowohl die Herstellungsmengen als auch die Verarbeitungstiefe im Lande erhöhen. Lederherstellung und -verarbeitung verfügen über Potenziale, denn sie könnten die erfolgreiche Entwicklung der heimischen Textil- und Bekleidungsindustrie durchaus wiederholen.

Internationale Investitionen sind ausdrücklich willkommen. Ausländische Investoren können eine Tochtergesellschaft in eigener Hand gründen sowie Förderungen und Steuerbefreiungen beantragen. Acht Exportförderzonen (Export Processing Zone) und weitere Sonderwirtschaftszone bieten viele rechtliche und technische Vorteile, meint die Investitionsbehörde Bangladesh Investment Development Authority.

Der Verband der exportierenden Lederwaren- und Schuhhersteller (Leathergoods and Footwear Manufacturers & Exporters Association of Bangladesh, LFMEAB) berichtet, dass Unternehmen aus Taiwan, China, Südkorea und Japan zunehmend in die Branche investieren. Sie verlagern unter anderem Fertigungen aus China nach Bangladesch.

Ausländische Direktinvestitionen in Bangladeschs Lederindustrie
(Bestand Juni 2016 in Mio. US$)
Ursprungsland Bestand 2016
Taiwan 76
Niederlande 37
Hongkong 26
Korea (Rep.) 17
Gesamt 192

Quelle: Zentralbank

Im Finanzjahr 2016/17 flossen gemäß der Zentralbank brutto 82 Millionen US$ an ausländischen Direktinvestitionen in die Lederindustrie (Vorjahr 48 Millionen US$). Taiwan war mit Abstand der größte Investor mit 50 Millionen US$ (14 Millionen US$).

Auch frühere Investoren verweisen auf eine erfolgreiche Entwicklung. Die deutsche Firma Picard Lederwaren hat beispielsweise 1997 ein Joint Venture gegründet und produziert inzwischen monatlich 32.000 Ledertaschen und 40.000 Kleinlederwaren.

Geprüfte Hersteller von Lederwaren
Wichtigste Abnehmer von Lederwaren und Schuhen sind die EU, Japan und die USA. Die EU und Japan erheben auf Importe aus Bangladesch im Rahmen ihrer Präferenzsysteme für Entwicklungsländer in der Regel weder Quoten noch Einfuhrzölle.

Die exportorientierten Lederwarenhersteller fertigen meist auf einem von den Kunden geforderten technischen Niveau. Dazu gehören Zertifizierungen und Prüfungen. Der Fachverband LFMEAB setzt sich für die Einhaltung von branchenüblichen Standards bei seinen 150 Mitgliedsfirmen ein. Auch die Europäische Union unterstützt mit ihrem Projekt ECOLEBAN eine nachhaltige, ressourceneffiziente Entwicklung des Ledersektors. Mehrere Gerbereien und Lederfabriken halten nachweislich die Arbeits- und Sozialstandards der UN-Organisation ILO und den ISO Standard 14001 für Umweltmanagementsysteme ein.

Mit steigenden Anforderungen und Mengen werden die lederverarbeitenden Unternehmen auch mehr hochwertige Materialien wie Sohlen und Accessoires importieren. Auch ihre Maschinen und Ausrüstungen stammen aus dem Ausland.

Problematische Bedingungen in der Lederherstellung
Das Leder wird allerdings unter problematischen Bedingungen hergestellt. Das Agrarland verfügt über einen Bestand von etwa 24 Millionen Rindern und damit über circa 1,7 Prozent des weltweiten Bestandes. Die Fleischwirtschaft verarbeitet auch Büffel und Ziegen in größeren Mengen. Tiere leiden bei unsachgemäßen Schlachtungen. Moderne Prozesse in der Schlachtung und fortschrittliche Verarbeitungsschritte könnten die Qualität in der Lederherstellung verbessern.

Die Zahl der Gerbereien wird auf über 200 geschätzt, die jährlich ungefähr 29 Millionen Quadratmeter Leder herstellen, davon entfallen zwei Drittel auf Leder aus Rinderhäuten. Die Branche steht in einem schlechten Ruf, die Situation in vielen Betrieben wird von unabhängigen Stellen bemängelt. In den meisten Betrieben sind Prozesse und Geräte für Arbeitssicherheit, Schutz der Umwelt nicht vorhanden. Kinder arbeiten nach Berichten von Beobachtern in dürftig kontrollierten Fabriken.

Dramatisch ist die Situation in Hazaribagh. Das Oberste Gericht entschied bereits 2003, dass die circa 150 Kleingerbereien aus diesem Wohnviertel in Dhaka in einen Alternativstandort umziehen sollen. Die öffentliche Firma Bangladesh Small and Cottage Industries Corp. wurde beauftragt, dafür den Lederindustriepark Savar Tannery Park in einem nördlichen Außenbezirk von Dhaka aufzubauen. Der vollständige Umzug in das neue Ledercluster in Savar hat sich seitdem immer wieder verzögert.

Nach Angaben des Fachverbandes Bangladesh Tanners Association ist der Umzug in den Savar Lederindusriepark erfolgt. Die dortige zentrale Kläranlage funktioniert dem Vernehmen nach allerdings noch nicht vollständig. Die Gerbereien verschmutzen also auch dort die Umwelt. Medien berichten zudem von Gerbereiaktivitäten in Hazaribagh.

Mehr Fachkräfte benötigt
Die Zahl der lederverarbeitenden Betriebe wurde in einer letzten Untersuchung von 2013 auf 3.500 geschätzt. Die Hersteller entwickeln für den Inlandsmarkt eigene Designs und einige wollen international ihre eigenen Marken platzieren.

Aber das Tempo der Ausbildung von Fachkräften hält nicht mit der Industrialisierung der Branche mit. Gerbereien und Lederindustrie beschäftigen direkt und indirekt ungefähr 75.000 Mitarbeiter. Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten beruhen oft auf traditionellen Verfahren und kurzen Einweisungen.

Der Bedarf an Fachpersonal wird auf 60.000 geschätzt. Ein Exzellenzzentrum widmet sich seit 2009 deren Ausbildung. Das Centre of Excellence for Leather Skill Bangladesh (COEL) hat seitdem circa 15.000 Personen an Maschinen und im Design ausgebildet oder geschult. Zwei Hochschulen bilden Ingenieure in der Fachrichtung aus. Die Universität in Dhaka hat ein Institut für Ledertechnik (Institute of Leather Engineering and Technology) etabliert und die Khulna University of Engineering verfügt über eine Abteilung für Ledertechnik.

Das Handelsministerium und der Verband LFMEAB organisierten im November 2017 die erste Ausgabe der Fachmesse BLLISS (Bangladesh Leatherfootwear & Leathergoods International Sourcing Show). Die Veranstalter konnten den Beschaffungsmarkt präsentieren und wollen die Veranstaltung jährlich fortführen. Der Branchentreff zog 30 Aussteller und 20.000 Besucher an. Die nächste Ausgabe wird vom 22. - 24. November 2018 in Verbindung mit der Ledertechnikmesse Leathertech (http://www.leathertechbangladesh.com) stattfinden.

Kontaktadressen

Bezeichnung Internetadresse Anmerkungen
Leathergoods and Footwear Manufacturers & Exporters Association of Bangladesh http://www.lfmeab.org Verband der exportierenden Hersteller von Lederwaren
Bangladesh Tanners Association http://www.tannersbd.com Verband der Gerbereien
Centre of Excellence for Leather Skill Bangladesh Limited http://coelbd.com Aus- und Fortbildungsinstitut
EU-Projekt ECOLEBAN (2014 bis 2018) https://www.ecoleban.com Unterstützung von KMUs in der Lederin-dustrie bei der Einführung von Umweltmanagementsystemen und Ecolabelling

 

26.09.2017

TAIWANS TEXTILIEN UND BEKLEIDUNG ERWARTEN HÖHERE NACHFRAGE

  • Produktion und Exporte auf Erholungskurs
  • Investitionen in Kapazität und Modernisierung

Taipei (GTAI) - Die taiwanischen Textil- und Bekleidungshersteller sehen 2017 und 2018, nach einer schwachen Entwicklung im Vorjahr, verbesserte Absatzaussichten. Insbesondere mit seinem Angebot an funktionalen Textilien besetzt das Land eine weltweit wichtige Lieferposition. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, investieren die Branchenunternehmen in neue Ausrüstung und in Produktinnovationen. Zu den wichtigsten Maschinenlieferanten gehört unter anderem Deutschland auf Platz drei hinter China und Japan.

  • Produktion und Exporte auf Erholungskurs
  • Investitionen in Kapazität und Modernisierung

Taipei (GTAI) - Die taiwanischen Textil- und Bekleidungshersteller sehen 2017 und 2018, nach einer schwachen Entwicklung im Vorjahr, verbesserte Absatzaussichten. Insbesondere mit seinem Angebot an funktionalen Textilien besetzt das Land eine weltweit wichtige Lieferposition. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, investieren die Branchenunternehmen in neue Ausrüstung und in Produktinnovationen. Zu den wichtigsten Maschinenlieferanten gehört unter anderem Deutschland auf Platz drei hinter China und Japan.

Taiwans Textilbranche schaut optimistischer auf die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr wie auch für 2018. Dazu tragen die hohe Konsumneigung in den wichtigsten Absatzmärkten, Preiserhöhungen und große internationale Sportereignisse, wie die FIFA-Weltmeisterschaft und die Winterolympiade in Südkorea, bei. Die Insel ist weltweit führender Lieferant für funktionale Textilien, wie sie in Sport- und Outdoor-Bekleidung verarbeitet werden.

Am weltweiten Produktionswert funktionaler Textilien erreichen die Branchenunternehmen laut Taiwan Textile Research Institute einen Anteil von rund 50 Prozent. Damit diese Position gehalten werden kann, investieren die Hersteller in Kapazitätserweiterungen, neue Technologien sowie in die Entwicklung innovativer Textilien und setzen dabei auf die Diversifizierung in Produktionsstandorten.

Produktion erholt sich

Trotz rückläufiger Produktionsentwicklung hat die Zahl der Unternehmen in der Textil- und Bekleidungsindustrie in den letzten Jahren zugenommen und lag gemäß der Taiwan Textile Federation Ende 2016 bei 4.361 Firmen. Davon gehörten 3.205 (2015: 3.163) dem Textilsegment und 1.156 (2015: 1.144) dem Bekleidungssegment an. Gesunken ist jedoch die Anzahl der Beschäftigten, da die Betriebe in Automatisierung investieren.

Der Produktionswert der Branche ging nach Zahlen des Ministry of Economic Affairs 2016 gegenüber 2015 um 5,9 Prozent zurück. Jedoch wies die Entwicklung im 1. Halbjahr 2017 darauf hin, dass die Schwächephase abklingt. Insbesondere die Textilerzeugung, die den weitaus wichtigsten Bereich ausmacht, zeigte Anzeichen der Erholung. Hier wurde für die zweite Jahreshälfte mit besserer Auslastung gerechnet, da die Lagerbestände sinken und die Bestellungen steigen.

Hingegen weist die Herstellung von Bekleidung und Accessoires und die Produktion von synthetischen Fasern und Garnen in den letzten Jahren eine weiter schrumpfende Tendenz auf. Denn die meisten Branchenfirmen haben die Erzeugung ins Ausland verlagert. Das Bekleidungssegment machte zum Ende des 1. Halbjahres 2017 nur noch einen Anteil von 4,9 Prozent aus.

Produktion (in Mrd. NT$; Veränderung im Vergleich zur Vorjahresperiode in %)
  2015 2016 Veränd. 1 Hj 2017 Veränd
Fasern und Garne 102,6 91,0 -11,4 45,4 -3,1
Textilien   284,7 272,4 -6,2 131,5 -1,3
Bekleidung   21,9 21,8 -0,2 9,1 -4,7

Insgesamt  

409,3

385,2

-5,9

186,1

-1,9

Quelle: Ministry of Economic Affairs, 2017

Steigender Außenhandel erwartet

Bessere Aussichten zeigt auch die Exportentwicklung. Nach Zahlen für die ersten sechs Monate 2017 schrumpfte der Ausfuhrwert der Textil- und Bekleidungsbranche nur noch um 0,3 Prozent. Im Gesamtjahr 2016 verzeichnete die Statistik der Taiwan Textile Federation hingegen einen Rückgang von 8,3 Prozent auf 9,9 Milliarden US-Dollar (US$). Darunter kamen die Exporte von Textilien auf einen Wert von 6,7 Milliarden US$.

Die Exporte von Textilien und Bekleidung übersteigen die Importe um das Dreifache. Während bei den Ausfuhren textile Erzeugnisse mit einem Anteil von 68 Prozent dominieren, führt bei den Einfuhren Bekleidung (55 Prozent). Die Einfuhr von Textilien lag 2016 wertmäßig lediglich bei rund 427 Millionen US$.

Außenhandel mit Textilien und Bekleidung
(in Mio. US$; Veränderung im Vergleich zur Vorjahresperiode in %)
  2015 2016 Veränd. 1. Hj 2017 Veränd.
Import 3.458 3.308 1,0 1.566 0,2
Export 10.804 9.904 -8,3 4.968 -0,3
Quelle: Taiwan Textile Federation, 2017

Investitionsaktivitäten nehmen zu

Gemäß der Meldungen der börsennotierten Branchenunternehmen sieht es bei den Bestelleingängen von Bestands- wie auch von Neukunden gut aus. Daher werden die Kapazitäten erweitert, wie bei Far Eastern New Century. Die Firma schaut dabei vor allem auf Vietnam, wo in den nächsten drei Jahren 760 Millionen US$ in den Ausbau einer Zulieferkette für Textilien und Bekleidung investiert werden.

Andere Hersteller wie Eclat und Makalot bauen ihre Aktivitäten in Vietnam ebenfalls aus. Zudem wird in Taiwan investiert, wo beispielsweise Eclat Textile zwischen 26 Millionen und 33 Millionen US$ ausgeben will, um eine neue Produktion für digitale Textilerzeugnisse zu errichten. Makalot Industrial hat angekündigt, smarte Produktionslinien in Vietnam und Taiwan zu schaffen, um die Effizienz zu erhöhen.

Mit Shinkong Synthetic Fibers will ein weiterer großer Textilhersteller der Insel die Produktion ausbauen. Das Unternehmen plant, im Laufe von 2018 die Erzeugung von künstlichen Fasern von 50.000 Tonnen auf 110.000 Tonnen zu erhöhen. Damit sollen Bestellungen von europäischen und japanischen Kunden aus dem Automobilbereich bedient werden.

Ausrüstungsimporte zeigen wenig Dynamik

Die Investitionsaktivitäten und -pläne der Textil- und Bekleidungshersteller lassen steigende Ausrüstungsimporte und -exporte erwarten. Allerdings zeigten sich die Einfuhren von Textilmaschinen in den ersten sechs Monaten 2017 insgesamt rückläufig. Mit hohen Zuwachsraten konnten jedoch solche aus China und Japan, den wichtigsten Lieferanten, aufwarten. Deutschland als drittgrößtes Lieferland tat sich deutlich schwerer.

Hauptlieferländer von Textilmaschinen
(in Mio. US$; Veränderung im Vergleich zur Vorjahresperiode in %) *)
  2015 2016 Veränd. 1. Hj 2017 Veränd.
Insgesamt 383,8 405,4 5,6 190,0 -2,5
VR China 93,6 108,7 16,1 65,5 28,8
Japan 107,3 97,2 -9,4 46,9 20,7
Deutschland 78,3 82,5 5,4 34,2 -28,4
Italien 20,4 32,8 60,5 11,0 -38,0
USA 11,9 19,2 61,2 5,9 10,5
*) HS-Pos. 8444-8453, ohne 8450; Quelle: Customs Statistics, Ministry of Finance, 2017

Hingegen stiegen die Ausfuhren von Textilmaschinen in den ersten sechs Monaten 2017 um 7,5 Prozent auf 543 Millionen US$. Geliefert wird hauptsächlich an die überseeischen Produktionsstätten in China und Vietnam, wohin in diesem Zeitraum wertmäßig jeweils rund 111 Millionen US$ exportiert wurden. An dritter Stelle folgten die USA mit 40 Millionen US$. 

Weitere Informationen:
Asien Textil- und Bekleidungsindustrie
Quelle:

Jürgen Maurer, Germany Trade & Invest www.gtai.de

TSCHECHISCHE TEXTILBRANCHE SETZT IHREN AUFSCHWUNG FORT © tokamuwi / pixelio.de
22.08.2017

TSCHECHISCHE TEXTILBRANCHE SETZT IHREN AUFSCHWUNG FORT

  • Umsätze steigen seit vier Jahren
  • Erschließung neuer Märkte im Ausland

Prag (GTAI) - Tschechiens Textil- und Bekleidungshersteller gehören zu den Gewinnern der guten Konjunktur. Der Trend zu einheimischen Produkten und die steigende Kaufkraft beflügeln die Unternehmen. Zugleich profitieren sie von einer wachsenden Auslandsnachfrage. So sind die Umsätze der Branche 2016 laut Verband ATOK auf 53,5 Mrd. Kc (knapp 2 Mrd. Euro) gestiegen. Es war das vierte Wachstumsjahr in Folge.

  • Umsätze steigen seit vier Jahren
  • Erschließung neuer Märkte im Ausland

Prag (GTAI) - Tschechiens Textil- und Bekleidungshersteller gehören zu den Gewinnern der guten Konjunktur. Der Trend zu einheimischen Produkten und die steigende Kaufkraft beflügeln die Unternehmen. Zugleich profitieren sie von einer wachsenden Auslandsnachfrage. So sind die Umsätze der Branche 2016 laut Verband ATOK auf 53,5 Mrd. Kc (knapp 2 Mrd. Euro) gestiegen. Es war das vierte Wachstumsjahr in Folge.

Wichtiger Wachstumstreiber der tschechischen Textilindustrie ist die Automobilbranche. Denn die größten Umsätze werden mit technischen Textilien erzielt, und die kommen meist in den über 1,3 Mio. Pkw zum Einsatz, die jährlich in Tschechien vom Band rollen. Der deutsche Kfz-Zulieferer Borgers ist daher der zweitgrößte Textilhersteller im Land. Das Unternehmen produziert an vier Standorten in der Region Plzen textile Verkleidungen für Kofferraum, Fahrgastraum oder Unterboden. Täglich verlassen rund 200.000 Teile die Werke und gehen an VW, BMW, Mercedes, Porsche, Bentley und Rolls Royce. Umsatzstärkster Textilbetrieb war 2016 die einheimische Juta, die Geotextilien, Dämmstoffe und Verpackungsmaterial produziert.    

Auch 2017 setzt sich die positive Dynamik bei den Textilherstellern fort. Von Januar bis Mai stieg ihr Produktionsindex nach Angaben des Statistikamtes um 3%, der Wert der Neuaufträge sogar um 5%. Dagegen hatten die Bekleidungshersteller im bisherigen Jahresverlauf nach dem starken Vorjahr Rückgänge zu verzeichnen. Das künftige Wachstum bremsen könnten die steigenden Löhne, die Aufwertung der Landeswährung und der Personalmangel.

Umsatzentwicklung der tschechischen Textil- und Bekleidungsindustrie
Jahr Umsatz in Mrd. Kc .davon Textilien in Mrd. Kc .davon Bekleidung in Mrd. Kc Veränderung Gesamtumsatz gegenüber dem Vorjahr
2013 47,1 40,7 6,4 2,6
2014 51,0 44,6 6,4 8,3
2015 52,4 45,4 7,0 2,7
2016 53,5 46,2 7,3 2,1

Quellen: Verband der Textil-, Bekleidungs- und Lederindustrie (ATOK), Berechnungen von Germany Trade & Invest

Noch dynamischer als die Branchenerlöse entwickelte sich 2016 der Außenhandel. Da Tschechien von internationalen Handelsunternehmen als Transit- und Logistikstandort genutzt wird, ist das Exportvolumen deutlich größer als der Gesamtumsatz der Inlandshersteller. Laut Branchenverband ATOK wurden 2016 Textilien für 63,8 Mrd. Tschechische Kronen (Kc; 2,36 Mrd. Euro) und Bekleidung für 47,2 Mrd. Kc (1,74 Mrd. Euro) exportiert. Das war ein Anstieg um 5% bei Textilien und 31% bei Bekleidung. Die Importe an Textilien sind um 6% auf 59,3 Mrd. Kc (2,19 Mrd. Euro) gestiegen, die Bekleidungsimporte um 20% auf 67,9 Mrd. Kc (2,51 Mrd. Euro).

Damit hat sich das Handelsdefizit bei Bekleidung ein wenig verringert. In den großen Modeketten dominiert aber weiterhin ausländische Ware. Tschechische Anbieter haben kaum Chancen, dort in die Regale zu kommen und die schnellen Modezyklen und Kollektionswechsel (Fast Fashion) mitzugehen. Der Verband ATOK schätzt, dass sie einen Marktanteil von maximal 20% im Bekleidungseinzelhandel haben.
Daher konzentrieren sich einheimischen Hersteller immer mehr auf den Direktverkauf, entweder über Internetshops oder über eigene Verkaufsstellen. Außerdem stärken sie den Aufbau eigener Marken, nachdem sie zuvor viele Jahre lang Auftragsarbeiten für internationale Modekonzerne erledigt hatten. Im Trend liegen auch individuelle Maßanfertigungen. Einige Unternehmen, die bislang den Heimatmarkt bedienen, blicken nun verstärkt auf Auslandsmärkte. Der Bademode- und Unterwäscheproduzent Timo aus Litomerice zum Beispiel will künftig auch Deutschland beliefern, berichtete die Wirtschaftszeitung Hospodarske noviny.

Textilunternehmen investieren zunehmend im Ausland
Der ostböhmische Spezialist für Badtextilien, Grund, hat bereits eine Vertriebsgesellschaft in Niedersachsen. Nun plant der Teppichproduzent eine eigene Fabrik im Süden der USA und will dafür über 1 Mio. Euro investieren.  Auch Silon aus Südböhmen, der zu den größten Herstellern von Polyesterfasern in Europa gehört, baut eine Fertigung für Kunststoff-Compoundierung in den USA auf, um die Lieferzeiten für Ausgangsmaterial zu verringern und näher am Kunden zu sein. Interessante Entwicklungen gibt es im Forschungsbereich. Das Institut VUTS aus Liberec hat zusammen mit taiwanesischen Wissenschaftlern einen pneumatischen Webstuhl entwickelt, der 3D-Stoffe aus hochfester Polyesterseide produzieren kann. Das textile Material ist beim Bootsbau oder beim Hochwasserschutz einsetzbar. Die Maschine soll 2019 erstmals auf einer Messe präsentiert werden. Bis dahin will auch der Textilhersteller Veba aus Broumov ein neuartiges 3D-Gewebe entwickelt haben. Es soll zur Versteifung von Matrizen dienen.
 
Nach der Sonderkonjunktur 2015 durch die letztmalige Abschöpfung von EU-Mitteln aus der alten Förderperiode waren die Investitionen in der Textilindustrie 2016 geschrumpft. Die Hersteller investierten nach Erhebungen des Wirtschaftsministeriums rund 2,78 Mrd. Kc (rund 100 Mio. Euro) und damit ein Sechstel weniger als im Jahr zuvor. Bei den Bekleidungsunternehmen stiegen die Investitionen dagegen um ein Viertel auf über 850 Mio. Kc (rund 31 Mio. Euro). Die Entwicklung spiegelte sich auch in den Importzahlen für Textilmaschinen wider. Zu Jahresbeginn 2017 gingen die Einfuhren in einigen Produktgruppen erneut nach oben, sodass sich für Ausrüstungshersteller Absatzmöglichkeiten eröffnen. Auf deutsche Lieferanten entfällt etwa die Hälfte der Maschineneinfuhr für die Textilindustrie.

Der mährische Vliesstoffhersteller Retex hatte im April 2017 eine Produktionsanlage für über 7 Mio. Euro ausgeschrieben. In Zatec bei Usti nad Labem will Unifrax eine Produktion für Silikatgewebe aufbauen. Juta investiert derzeit rund 13 Mio. Euro in die Fertigung von Netzen und will die Werkserweiterung am Standort Dvur Kralove im Herbst 2017 in Betrieb nehmen. Die japanische Toray Textiles baut ihre Fabrik für Airbag-Gewebe und Druckplatten in Prostejov in den nächsten vier Jahren aus. Ebenso erweitert der nordmährische Anbieter von Outdoorbekleidung, Tilak, seine Produktionsgebäude in Sumperk.

Einfuhr ausgewählter Textilmaschinen nach Tschechien (1.000 Euro)
Maschinengruppe / HS-Position 2015 2016 Januar bis Mai 2017 Veränderung*)
Düsenspinnmaschinen / 8444 15.369 5.502 842 -81,2
.darunter aus Deutschland 9.829 4.509 20 -99,5
Spinnmaschinen / 8445 8.838 15.858 1.922 -51,1
.darunter aus Deutschland 5.017 6.743 164 -91,1
Webmaschinen / 8446 12.860 4.277 1.882 -17,5
.darunter aus Deutschland 2.247 687 36 k.A.
Wirk- und Strickmaschinen / 8447 11.965 6.737 2.672 14,7
.darunter aus Deutschland 6.092 1.979 1.632 54,5
Hilfsmaschinen / 8448 73.358 88.360 42.830 27,9
.darunter aus Deutschland 52.601 54.897 26.823 16,2
Maschinen für die Filz- und Vliesstoffe 19.628 2.676 846 -45,8
.darunter aus Deutschland 6.741 1.313 245 -79,0
Reinigungs-, Färbe-, Bügelmaschinen / 8451 108.080 105.410 44.762 26,1
.darunter aus Deutschland 50.325 47.580 17.714 1,7
Nähmaschinen / 8452 17.895 20.056 8.172 10,1
.darunter aus Deutschland 6.340 6.353 2.081 -12,2
Maschinen zur Fell- und Lederbearbeitung bzw. Schuhproduktion / 8453 4.386 2.626 1.056 12,9
.darunter aus Deutschland 347 198 68 25,9
Gesamt 272.379 251.501 104.984 14,2
.darunter aus Deutschland 139.540 124.260 48.783 -4,0

Quelle: Tschechisches Statistikamt

 

Messe Frankfurt Exhibition GmbH
15.08.2017

Home Textiles Sourcing Expo präsentiert 158 internationale Aussteller

  • Aussteller aus 9 Ländern zeigen Produkte aus 6 Bereichen: Möbelstoffe, Bett, Bad, Tisch, Fenster und Bodenbeläge
  • Highlights der 2017er Sommer-Seminare präsentieren Einrichtungsfarbtrends, Nachhaltigkeit, nach-Gebrauch-Recycling und wie man den „Jahrtausend-Kunden“ anspricht.

Die 8. Ausgabe der Textile Sourcing Expo öffnete ihre Tore für Aussteller und Einkäufer am 17. Juli 2017. In langjähriger Joint-Venture-Partnerschaft zwischen der Messe Frankfurt und CCPIT-TEX China ist dies die einzige Fachveranstaltung in Nordamerika, die sich ausschließlich auf Heimtextilien und konfektionierte Textilien für alle Wohnbereiche konzentriert.

  • Aussteller aus 9 Ländern zeigen Produkte aus 6 Bereichen: Möbelstoffe, Bett, Bad, Tisch, Fenster und Bodenbeläge
  • Highlights der 2017er Sommer-Seminare präsentieren Einrichtungsfarbtrends, Nachhaltigkeit, nach-Gebrauch-Recycling und wie man den „Jahrtausend-Kunden“ anspricht.

Die 8. Ausgabe der Textile Sourcing Expo öffnete ihre Tore für Aussteller und Einkäufer am 17. Juli 2017. In langjähriger Joint-Venture-Partnerschaft zwischen der Messe Frankfurt und CCPIT-TEX China ist dies die einzige Fachveranstaltung in Nordamerika, die sich ausschließlich auf Heimtextilien und konfektionierte Textilien für alle Wohnbereiche konzentriert.

Während der letzten acht Jahre hat sich die Home Textiles Sourcing Expo zu einer Pflichtveranstaltung für Hersteller, Einzelhändler, Großhändler, Objektausstatter und Designer entwickelt. Die Veranstaltung präsentierte in diesem Sommer Wohnausstattungsprodukte in sechs Kategorien, einschließlich Polsterwaren, Bett, Bad, Tisch, Fenster und Bodenbelag.
 
Die Home Textile Sourcing Expo 2017 nutzten 158 Aussteller aus 9 Ländern, die diese Veranstaltungsausgabe damit zu der internationalsten seit Bestehen machten. Die ausstellenden Länder umfassten unter anderen die USA, Taiwan, Thailand, Korea und Bangladesch. Besonders herausgestellt waren der von Indien geförderte Pavillon des Handloom Export Promotion Council (HEPC), der pakistanische Pavillon mit acht Lieferanten und der stets populäre Türkei-Gemeinschaftsstand. Der Suzhou Pavillon aus China gab sein Debüt mit Herstellern, die in besonderer Weise auf Bettwaren und andere Heimtextilen aus Seide spezialisiert sind.

Hochwertige Küchentextilien, erstklassige Bettwäsche und luxuriöse Badtextilien fanden sich ebenfalls im Ausstellerangebot der Home Textile Sourcing Expo. "Die Sommerausgabe 2017 der Home Textile Sourcing Expo war die breitgefächertste Präsentation in der Veranstaltungsgeschichte sowohl aus der Produkt- als auch der Sourcing-Perspektive", sagte Jennifer Bacon, die Veranstaltungsdirektorin. „Unsere Besucher waren in der Lage, Qualitätstextilien und Fertigwaren von bereits etablierten, aber auch sich entwickelnden Sourcingquellen zu finden. Der Besuch unserer Show gibt den Käufern Zugang zu Produkten in fast jeder Heimtextilkategorie – zu Bettwäsche, Badtextil, Bodenbelägen, Polsterwaren und noch mehr – all dies ist kaum andernorts zu finden“.

Wieder einmal konnte neben der parallel stattfindenden Texworld USA, der Apparel Sourcing USA sowie der Erstausgabe von Avanprint USA die diesjährige Home Textiles Sourcing Expo eine vielfältige Gruppe von Besuchern aus 45 Ländern begrüßen. Gemeinsam machten die vier Messen an einer Location die Sommer-2017-Veranstaltungen mit einer rekordverdächtigen Anzahl von Besuchern aus 72 verschiedenen Länder zu den am besten besuchten Schauen in der Ausstellungsgeschichte.
   
Die Texworld USA Seminarreihe, veranstaltet von Lenzing Innovation:
aktuelle Themen für die Wohneinrichtungs- und Heimtextilien-Branche

Die Lenzing Innovation Seminarreihe erwies sich erneut als ein großer Gewinn für die Besucher der Home Textile Sourcing Expo. Mehrere trendorientierte Seminare stellten sich speziell auf den Wohnmarkt ein und behandelten sehr speziell die Themen, denen sich die Branche stellen muss.

Auf die Heimtextilienbranche ausgerichtete Seminare:
INSPIRIERENDE UND AUSDRUCKSVOLLE FARBE: DEFINITION DER WESENTLICHEN TRENDS FÜR WOHNEINRICHTUNGEN 2018
Laurie Pressman, Vice President - Pantone Color Institute
Die Farbpaletten für 2018 lösen sich von traditionellem Denken. Farben werden neu belebt, Nuancen in neuartigen Kombinationen gemischt, neue Farbrichtungen drücken sofort und effektiv einen frischen Ansatz aus. Während die wirtschaftliche Verwertung immer noch kritisch ist, kann ein ungesehener Ansatz helfen, sich vom Mainstream abzuheben. Die Farben reichen von klassischen Arrangements hin zu voll gesättigten, schlagkräftigen Darstellungen und führen zu neuen und verstärkt einzigartigen Farbdarstellungen.

LEICHTER ATMEN: ASTHMA- UND ALLERGIEFREUNDLICHE TEXTILIEN
Dr. John McKeon, Mitgründer und Geschäftsführer – Allergiestandards
Asthma und Allergien betreffen jeden vierten Amerikanern. Das sind 60 Millionen Menschen, die schätzungsweise 10 Milliarden Dollar pro Jahr für Produkte ausgeben, die speziell an diese Gruppe vermarktet werden! Aber die Aussagen von Unternehmen können heute nicht überprüft werden, weil es wenige oder gar keine verbindlichen Regulierungen gibt. Was können Unternehmen tun, um einen Anteil dieses wachsenden Marktes zu erobern?

ANSPRACHE DER GENERATION Y: WAS HAUSTEXTILIEN-HÄNDLER TUN, UM DIESES KRITISCHE BEVÖLKERUNGSSEGMENT ZU EROBERN
Jennifer Marks, Chefredakteurin – Fachzeitschrift Home & Textiles Today Magazin
Moderation - Nina Nadash, Heimtextilmanager (Americas) - Lenzing Fibers, Inc.

Abgesehen von der Tatsache, dass die Generation Y in einer der stürmischsten Konjunkturlagen des vergangenen Jahrhunderts aufwächst, zeigt die Marktforschung, dass 75% bereit sind, für nachhaltige Angebote mehr zu bezahlen. Anbieter von Produkten und Dienstleistungen, die sich positiven sozialen und umweltorientierten Einflüssen verpflichten, müssen sicherzustellen, dass ihre Markenbotschaft in einer Weise vermittelt wird, die Vertrauen bei dieser kritischer Bevölkerungsschicht schafft. Jennifer Marks, Chefredakteurin von Home & Textiles Today, stand zur Verfügung, um ihre Sicht zum Markt der Generation Y aufzuzeigen, und hob hervor, wie essentiell es ist, Markenaussage auf die persönlichen Werten dieser wichtigen Verbrauchergruppe abzustimmen.

 

Chinas Textilindustrie automatisiert © Carola Langer / pixelio.de
11.07.2017

CHINAS TEXTILINDUSTRIE AUTOMATISIERT WEITER

  • Japan löst Deutschland als wichtigsten Zulieferer von Textilmaschinen ab  
  • Digitalisierung ist der Trend der Zukunft

Beijing (GTAI) - China als größte Ausfuhrnation für Bekleidung verliert wegen steigender Personalkosten international Marktanteile. Die Firmen reagieren mit vermehrter Automatisierung und Produktionsverlagerungen. Während Einfuhren von Textilmaschinen aus Japan zulegen, gehen Lieferungen aus Deutschland überdurchschnittlich zurück. Bei der nächsten Modernisierungswelle wird es um mehr Digitalisierung gehen.

  • Japan löst Deutschland als wichtigsten Zulieferer von Textilmaschinen ab  
  • Digitalisierung ist der Trend der Zukunft

Beijing (GTAI) - China als größte Ausfuhrnation für Bekleidung verliert wegen steigender Personalkosten international Marktanteile. Die Firmen reagieren mit vermehrter Automatisierung und Produktionsverlagerungen. Während Einfuhren von Textilmaschinen aus Japan zulegen, gehen Lieferungen aus Deutschland überdurchschnittlich zurück. Bei der nächsten Modernisierungswelle wird es um mehr Digitalisierung gehen.

International ist die VR China die bei Weitem größte Ausfuhrnation von Bekleidung. Nach Dekaden des Aufstiegs scheint der Höhepunkt 2014 mit einem Rekordanteil an den weltweiten Bekleidungsausfuhren von 39,3% laut UN Comtrade jedoch überschritten zu sein. Denn seither geht es langsam, aber kontinuierlich bergab. Im Jahr 2016 lag der chinesische Anteil schätzungsweise bei 37,1% (zum Vergleich: Deutschland erreichte rund 3,8%). Marktanteile verliert China insbesondere zu Gunsten von ASEAN-Ländern wie Vietnam oder gegenüber Bangladesch und Indien.

Ausfuhr von Bekleidung nach Ländern (SITC 84; Export in Mio. US$; Anteil am Weltexport in %)
  2008 Anteil 2014 Anteil 2015 Anteil 2016 Anteil
Weltexport1) 380.000 100 469.000 100 454.000 100 430.000 100
.VR China 120.405 31,7 186.614 39,3 174.702 39,3 159.645 37,1
.ASEAN, davon: 26.410 7,0 39.928 8,4 40.859 9,0 k.A. -
.Vietnam 8.724 2,3 20.174 4,3 21.948 4,8 k.A. -
.Bangladesch2) 12.035 3,2 24.584 5,2 26.603 5,9 29.540 6,9
.Indien 10.986 2,9 17.650 3,7 18.168 4,0 17.932 4,2
.Deutschland 18.183 4,8 20.349 4,3 17.382 3,8 16.400 3,8

1) ab 2014 Schätzung des Weltexports; 2) auf Basis von Angaben der Partnerländer; Quelle: UN Comtrade

Lokale Textilmaschinenhersteller holen auf

Tatsächlich steht die chinesische Textilindustrie wegen der steigenden Personalausgaben unter erheblichem Kostendruck. Nach einer Euromonitor-Studie verdreifachten sich die Stundenlöhne chinesischer Arbeiter inflationsbereinigt zwischen 2005 und 2016 von 1,20 auf 3,60 US$. Damit ließ die Volksrepublik nicht nur klassische Schwellenländer wie Thailand (2,20 $) oder Mexiko (2,10 $) hinter sich - von Indien mit 0,70 $ nicht zu reden -, sondern nähert sich bereits einzelnen europäischen Ländern wie Portugal (4,50 $) an.

Mehr Informationen zu Löhnen und Lohnnebenkosten in China finden Sie unter:
http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/Geschaeftspraxis/lohn-und-lohnnebenkosten,t=lohn-und-lohnnebenkosten--vr-china,did=1718070.html

Viele Firmen begegnen der Herausforderung durch stärkere Automatisierung. Dabei können die chinesischen Textilunternehmen zunehmend auf im Land selbst hergestellte Maschinen zurückgreifen. Während 2016 gemäß offizieller Statistik die Anlageinvestitionen der Branche gegenüber dem Vorjahr um 8,5% auf 1.142,4 Mrd. Renminbi Yuan (RMB; rund 172 Mrd. US$; 1 US$ = 6,642 RMB, Jahresdurchschnittskurs 2016) stiegen, sanken die Einfuhren von Textilmaschinen um 12,5% auf 2,8 Mrd. $. Allerdings gibt es keine Statistiken darüber, inwieweit sich die Umsätze auf rein lokale Firmen oder auf solche mit ausländischem Hintergrund verteilen.

Tatsache ist, dass beispielsweise deutsche Textilmaschinenhersteller in den letzten Jahren stark vor Ort investiert haben, um den Wünschen ihrer hiesigen Kunden gerechter werden zu können. Vor diesem Hintergrund konnte Deutschland 2016 zwar noch seinen Spitzenplatz mit einem Einfuhranteil von 29,5% gegenüber Japan verteidigen, musste aber ein kräftiges Minus von 30,6% verkraften, während die Japaner sogar um 5,8% zulegten. Italien, auf Platz drei und wichtigster europäischer Wettbewerber, verbuchte ein Minus von 16,1%.

Textilmaschinenimporte in die VR China nach ausgewählten Ländern (in Mio. US$, Veränderung gegenüber vom Vorjahr und Anteil 2016 in %)
  2012 2013 2014 2015 2016 Veränderung Anteil
Gesamt, davon: 4.518,0 4.477,3 4.209,6 3.246,8 2.841,9 -12,5 100,0
.Deutschland 1.499,5 1.330,1 1.435,0 1.209,5 839,5 -30,6 29,5
.Japan 1.327,3 1.357,8 1.281,4 721,5 763,3 5,8 26,9
.Italien 479,5 416,7 435,2 407,1 341,6 -16,1 12,0
.Taiwan 189,9 233,6 227,5 207,2 186,9 -9,8 6,6
.Belgien 126,6 211,6 118,5 133,0 123,3 -7,3 4,3

Quelle: China Customs, GTAI-Berechnung

Im laufenden Jahr 2017 scheinen jedoch die Japaner der Konkurrenz aus Deutschland mit einem Zuwachs von 51% in den ersten vier Monaten den Rang abzulaufen. Insgesamt legten die Textilmaschinenimporte mit Plus 19,7% nach dem schwachen Vorjahr wieder kräftig zu. Einfuhren aus Deutschland konnten davon jedoch nicht profitieren und gingen um 8,9% zurück. In der Folge verringerte sich der deutsche Lieferanteil von 29,5% (Gesamtjahr 2016) auf 25,0% in den ersten vier Monaten 2017, während japanische Firmen ihren Anteil von 26,9% auf 31,9% ausbauen konnten.

Jüngste Importentwicklung für Textilmaschinen 2017 (in Mio. US$, Veränderung gegenüber der Vorjahresperiode und Anteil in %)
  Januar bis April 2017 Veränderung Anteil
Gesamt, davon: 1.131,0 19,7 100,0
.Japan 360,4 51,6 31,9
.Deutschland 282,9 -8,9 25,0
.Italien 130,1 16,8 11,5
.Taiwan 65,4 17,4 5,8
.Belgien 65,3 25,2 5,8

Quelle: China Customs, GTAI-Berechnung

Produktionsverlagerung setzt sich fort

Viele chinesische Textilfirmen denken darüber hinaus über eine Verlagerung ihrer Produktion nach - entweder ins preiswertere Ausland oder ins günstigere chinesische Hinterland. Hauptzielort für Neuansiedlungen der Branche war 2016 die Autonome Region Xinjiang ganz im Westen der Volksrepublik. Im Durchschnitt wurden jeden Tag zwei neue Textilfabriken in Xinjiang eröffnet.

Das Regional Textile Industry Office in Xinjiang erwartet für 2017 dank massiver politischer und finanzieller Förderung sogar einen noch größeren Ansturm. Viele Arbeitsplätze entstehen dort jedoch nicht. Besucher vor Ort berichten von hochmodernen Anlagen, die mit nur wenigen Fachkräften betrieben werden. Die politische Botschaft ist klar: Die chinesische Textilproduktion soll im Land bleiben, qualitativ hochwertiger werden und sich gegebenenfalls auch in Richtung technische Textilien neu orientieren.

Allerdings sind zumindest private Modehersteller skeptisch, ob sich das politisch präferierte "Go-West" für sie tatsächlich rechnet. Denn auch dort dürften die Löhne früher oder später anziehen, so die berechtigte Befürchtung.

Dass Vietnam, Bangladesch, Südkorea und Kambodscha innerhalb weniger Jahre in die Liga der wichtigen Bezugsländer der VR China in Sachen Bekleidung aufgerückt sind, resultiert denn auch nicht zuletzt auf bereits verlagerten Fertigungskapazitäten chinesischer (und anderer) Hersteller. Diese bringen ihre Erzeugnisse von dort für den Verkauf nach China zurück.

Dessen ungeachtet ist die ganz große Verlagerungswelle bisher ausgeblieben. Tatsächlich sind der Verlagerung gewisse Limits gesetzt, da die Zielländer vielfach an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Hinzu kommt die in China vorhandene außerordentlich vorteilhafte Verzahnung der verschiedenen Fertigungsstufen von der Baumwollernte über die textile Verarbeitung bis hin zur Endkonfektion.

Zukunftsthema Digitalisierung

Im Rahmen der landesweiten Strategie "Made in China 2025" versucht die Branche, die sich neu eröffnenden Möglichkeiten der Digitalisierung auszuschöpfen. Mit Blick auf die zunehmende Individualisierung des Konsums dürften künftig mehr Maschinen gefragt sein, die über Programmänderungen beispielsweise in der Lage sind, Pullover nach Größen-, Farb- und Mustervorstellungen des einzelnen Kunden zu stricken. Grundsätzlich gilt die intelligente Vernetzung von Produktion, realen Läden und E-Commerce als die Herausforderung der Zukunft.

 

Kind + Jugend - Messe in Köln © Koelnmesse GmbH
27.06.2017

KIND + JUGEND 2017 VERSAMMELT DAS WHO IS WHO DER KINDERAUSSTATTUNGSBRANCHE

Die Vorbereitungen für eine erfolgreiche Kind + Jugend vom 14. bis 17. September 2017 in Köln laufen auf Hochtouren und die internationale Leitmesse für die Baby- und Kinderausstattung nimmt deutlich an Fahrt auf. Entsprechend haben vier Monate vor der Veranstaltung rund 1.000 Aussteller aus über 50 Ländern ihre Teilnahme an der Fachmesse bestätigt. Angemeldet sind nahezu alle namhaften Hersteller und Marken. Rund 85 Prozent der Zusagen kommen von ausländischen Firmen. Neben dem umfassenden Branchenangebot gehört das zielgruppenorientierte Eventprogramm – der so genannte Support Circle - zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren der Messe.

Die Vorbereitungen für eine erfolgreiche Kind + Jugend vom 14. bis 17. September 2017 in Köln laufen auf Hochtouren und die internationale Leitmesse für die Baby- und Kinderausstattung nimmt deutlich an Fahrt auf. Entsprechend haben vier Monate vor der Veranstaltung rund 1.000 Aussteller aus über 50 Ländern ihre Teilnahme an der Fachmesse bestätigt. Angemeldet sind nahezu alle namhaften Hersteller und Marken. Rund 85 Prozent der Zusagen kommen von ausländischen Firmen. Neben dem umfassenden Branchenangebot gehört das zielgruppenorientierte Eventprogramm – der so genannte Support Circle - zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren der Messe.

In den vergangenen Jahren konnte die Traditionsmesse Kind + Jugend ihre Position als Weltleitmesse der Baby- und Kinderausstattungsbranche kontinuierlich ausbauen. Hierzu tragen langjährige Aussteller der Branche bei, darunter die folgenden wichtigen Key Player: ABC Design, aden & anai, Alvi, Angelcare, Artsana-Chicco, Baby Björn, Babymoov, bibi-Lamprecht, Bebecar, Brevi, Britax Römer, Cam il mondo, Combi, Concord, Cybex, Delta Children, Diono, Dorel, Doudou et Compagnie, ergobaby, Easywalker, Foppa Pedretti, Gautier, Geuther, Hauck, Hartan, HTS, iCandy, Infantino, Jané, Joie/Nuna, Joolz, Kaloo, Kiddy, KidsII, Kidsmill, Lässig, Lodger, Mayborn – Jackel, Medela, Munchkin, Mutsy, Nattou, Newell, Noukies, Novatex, Nuby, Nürnberg Gummi, Odenwälder, Paidi, Peg Perego, Philips Avent, Pinolino, Playgro, reer, Reisenthel, roba-Baumann, rotho, Schardt, Sauthon, sigikid, Silver Cross, Sterntaler, Suavinex, Takata, Tobi, Uppababy, Vulli, Wickelkinder – manduca und Julius Zöllner. In allen Segmenten verzeichnet die Kind + Jugend zudem namhafte Neuausteller oder Rückkehrer wie Blue Seven – H. Obermeyer, David Fussenegger, Didis, Koelstra, lief! Lifestyle, nobodinoz, Teddy-Hermann, Tiriciclo und VTech.

Neben der hochklassigen Produktschau bietet die internationale Leitmesse erneut ein interessantes Event- und Begleitprogramm mit zahlreichen Awards für sämtliche ausstellende Unternehmen – von Start Ups und Jungdesigners bis hin zu etablierten, global agierenden Markenherstellern.

Das erfolgreich bewährte Konzept des „Support Circle“ orientiert sich dabei an der typischen Entwicklungs- und Vertriebskette eines Produktes. Am Beginn einer Produktentwicklung steht immer ein überzeugendes Konzept und ein Prototyp. Die besten Prototypen zeigt die Kind + Jugend mit den Nominierten des KIDS DESIGN AWARDS.
Weitere Informationen gibt es hier: http://www.kindundjugend.de/kindundjugend/Die-Messe/Events-Veranstaltungen/Kids-Design-Award/index.php

Der DESIGN PARC präsentiert außergewöhnliche Objekte, Möbel und Spielwaren, die bereits marktreif entwickelt sind, und bietet damit eine gute Möglichkeit für Händler, ihr Sortiment von dem der Wettbewerber abzuheben. Zusätzlich rundet der neu geschaffene Design-Hotspot #DESIGNINFOCUS in Halle 11.1 das Angebot in diesem Segment ab.

Der Kind + Jugend Innovation Award ist eine feste Größe in der Branche und gilt als wichtiges Marketing- und Verkaufsargument im Handel. Der Award gilt als Sprungbrett, um sich am Markt mit seinem Produkt zu etablieren. Traditionell wird der Award in acht Kategorien zum Auftakt der Kind + Jugend am ersten Messetag verliehen.
Weitere Informationen: http://www.kindundjugend.de/kindundjugend/Die-Messe/Events-Veranstaltungen/Innovation-Award/index.php oder http://news.kindundjugend.de/2017/02/kind-jugend-fragt-nach-ein-interview-mit-whisbear/

Ein echtes Zugpferd ist der seit 2014 etablierte Consumer Award, mit dem die Kind + Jugend dem Wunsch der Besucher nachkommt, neben den brandneuen Produktinnovationen auch die auf dem Markt etablierten Lieblingsprodukte und Bestseller der Konsumenten aus aller Welt zu zeigen. In diesem Jahr unterstützen folgende Partnermagazine- und portale die Befragung der Konsumenten: Deutschland mit 1st Steps, die Niederlande mit Baby Stuf, Österreich mit NEW MOM, Polen mit Branża Dziecięca, Russland mit Rodi, Frankreich mit Parole de Mammans, die Türkei mit Baby & Kids Store und erstmals auch England mit Mother & Baby.

Start Ups und kleinere Unternehmen unterstützt die Kind + Jugend in Form von Länderpavillons. In diesem Jahr gibt es Gruppenbeteiligungen aus Australien, Großbritannien, Frankreich, Korea, Lettland, Singapore, Spanien, Taiwan und den USA. Auf der Sonderfläche der Jungen Innovativen Unternehmen, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert wird, stellen sich zudem junge Unternehmen aus Deutschland vor.

Schließlich bietet das Kind + Jugend Trendforum in Form von Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops wertvolle Profitipps und Best Practices für den Berufsalltag. Hochkarätige Referenten werden die Trendthemen der Branche aufgreifen, und ausgewiesene Experten präsentieren auf die Bedürfnisse des Handels zugeschnittene Informationen und Strategien, die praxisorientiert sind und dem Fachbesucher zusätzlichen Nutzen bieten. Der Messebesuch lohnt sich also doppelt.

Online-Tickets sind unter folgendem Link verfügbar:
http://www.kindundjugend.de/kindundjugend/Fuer-Besucher/Eintrittskarte/index.php

Dorfleben www.kappisdesign.de
22.03.2016

IMPORTVERBOT VON GEBRAUCHTKLEIDUNG SOLL OSTAFRIKAS TEXTILINDUSTRIE FÖRDERN

Beobachter zweifeln Erfolg der geplanten Maßnahmen an / Ambitionen auch in der Kfz-Industrie

Nairobi (gtai) - Die Staaten der Ostafrikanischen Gemeinschaft wollen binnen drei Jahren die Importe von gebrauchter Bekleidung und gebrauchten Schuhen unterbinden. Längst untergegangene Textil- und Bekleidungsindustrien sollen so zu neuem Leben erweckt werden. Geplant ist ferner, den Import von Gebrauchtwagen zu erschweren, um eine lokale Kfz-Montage zu fördern. Vor allem der ugandische Staatschef Yoweri Museveni träumt vom Aufbau einer eigenen Kfz-Industrie.

Der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC), der neben Uganda auch Kenia, Tansania, Ruanda und Burundi angehören, dienen dabei andere Länder als Vorbilder. So soll ein solches Verbot zum Aufbau lebhafter Textilindustrien in Ghana, Ägypten, Äthiopien, Indien und Vietnam geführt haben.

Beobachter zweifeln Erfolg der geplanten Maßnahmen an / Ambitionen auch in der Kfz-Industrie

Nairobi (gtai) - Die Staaten der Ostafrikanischen Gemeinschaft wollen binnen drei Jahren die Importe von gebrauchter Bekleidung und gebrauchten Schuhen unterbinden. Längst untergegangene Textil- und Bekleidungsindustrien sollen so zu neuem Leben erweckt werden. Geplant ist ferner, den Import von Gebrauchtwagen zu erschweren, um eine lokale Kfz-Montage zu fördern. Vor allem der ugandische Staatschef Yoweri Museveni träumt vom Aufbau einer eigenen Kfz-Industrie.

Der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC), der neben Uganda auch Kenia, Tansania, Ruanda und Burundi angehören, dienen dabei andere Länder als Vorbilder. So soll ein solches Verbot zum Aufbau lebhafter Textilindustrien in Ghana, Ägypten, Äthiopien, Indien und Vietnam geführt haben.

Gebrauchte Bekleidung ist Ostafrika sehr beliebt. Mit etwas Glück kann man für wenig Geld gut erhaltene westeuropäische Markenware ergattern oder auch Schuhübergrößen, wie sie lokal gar nicht angeboten werden. So mancher Teenager aus den teuren Villenvororten der Hauptstädte macht sich einen Spaß daraus, gebrauchte T-Shirts mit exotischen Aufdrucken zu Preisen von umgerechnet 0,45 Euro zu kaufen. Dank der Second-Hand-Importe tragen selbst männliche Slumbewohner wie selbstverständlich einen westlichen Anzug und Mädchen oder junge Frauen eine breite Palette schicker westlicher Kleidung.

Deutsche Exporte von Altwaren und Lumpen der SITC 269 in Länder der Ostafrikanischen Gemeinschaft (in Mio. Euro)

Abnehmerland 2014 2015 *)
Kenia 8,61 7,74
Uganda 4,92 4,48
Tansania 1,87 4,81
Ruanda 0,12 0,14
Burundi 0,31 0,02
Gesamt 15,83 17,19
Deutsche Exporte weltweit 390,64 388,55

1) Vornehmlich augenscheinlich gebrauchte Bekleidung, Decken und Haushaltswäsche aus Spinnstoffen sowie Schuhe, die lose in Massenladungen oder Ballen gestellt sind. 2) vorläufig
Quelle: Destatis

Politiker versprechen Hundertausende neue Arbeitsplätze
Während sich ostafrikanische Politiker damit brüsten, auf diese Weise Hundertausende Arbeitsplätze schaffen zu können, wiegeln Ökonomen ab: "Die Gründe warum die Menschen in Ostafrika gerne gebrauchte Kleidung kaufen sind leicht aufgezählt", sagt Scolastica Odhiambo, Wirtschaftsprofessor an der kenianischen Maseno-Universität: "Sie ist billiger, von guter Qualität und bietet Vielfalt." Die regionale Textilindustrie hätte derweil nicht die Kapazitäten, die Nachfrage zu befriedigen. Zudem produziere sie in den Augen der lokalen Bevölkerung keine Qualität. Der einzige lokale Hersteller von Schuhen ist derweil das Unternehmen Bata, dass allerdings vornehmlich Schuhe für Schüler und einen lokalen Mittelstand herstellt. Im oberen Preissegment ist Bata dagegen auf Importe angewiesen.

In einer Frist von drei Jahren ist es nach Ansicht von Beobachtern schlichtweg unmöglich, die lokale Textilindustrie so auszubauen, dass sie die Nachfrage quantitativ und qualitativ befriedigen kann. Diese Zeit ist auch zu kurz, um alternative Beschäftigungsmöglichkeiten für die Hundertausenden von Second-Hand-Kleiderhändler zu finden, die mit ihren Familien von dem Mitumba-Geschäft (Mitumba = Ballen) leben.

Niedergang der Industrie seit den 1980ern
Sollten die ostafrikanischen Staaten tatsächlich versuchen wollen, eine leistungsfähige Textilindustrie aufbauen zu wollen, müssten sie fast von Grund auf neu anfangen. Dabei war die ostafrikanische  Baumwollproduktion Mitte der 1980er noch auf der Höhe. Tansania habe damals 700.000 Ballen (à 185 kg) Baumwolle produziert, berichtet die Wochenzeitung "The East African", Uganda 400.000 und Kenia
100.000. Danach sei es nur noch bergab gegangen. Kenia habe zuletzt nur noch 25.000 Ballen (2014), Uganda 150.000 Ballen (2015) und Tansania 30.000 Ballen (2014) erzeugt.

Ostafrikanische Textilfabriken und Entkörnungswerke für Baumwolle (ginneries) haben zum großen Teil dichtgemacht oder abgewirtschaftet. Zu den Hauptgründen zählten Branchenkenner eine mangelhafte
Organisation des Agrarsektors, hohe Produktionskosten, den unzureichenden Einsatz von Qualitäts-Inputs und das blinde Vertrauen auf eine Regenbewässerung. 1991 kam dann noch die Liberalisierung des
Sektors hinzu: Billige Gebrauchtkleidung eroberte fortan den Markt.

Uniformen statt Mode-Chic?
Wie schwierig die Lage ist, zeigt sich exemplarisch am Beispiel der einzigen ruandischen Textilfabrik L'Usine Textile du Rwanda (Utexrwa). 1984 hatte die 75-Mio.-US$-Investition ihren Betrieb aufgenommen. Für einen durchschnittlichen Ruander aber waren und sind die Produkte schlichtweg viel zu teuer. Zuletzt lag die Auslastung nur noch bei 20%, der Umsatz fiel auf schätzungsweise 2 Mio. bis 3 Mio. US$. Nahezu
alle Stoffe werden längst importiert: Baumwollstoffe aus den ostafrikanischen Nachbarländern, Polyesterstoffe aus Südafrika, Taiwan, Korea (Rep.) und Indonesien.

Um den gänzlichen Zusammenbruch des Unternehmens zu verhindern, will die ruandische Regierung demnächst die Importzölle für Bekleidung stufenweise von 35% auf 100% anheben. Ruandische Bekleidungsverkäufer sehen das höchst kritisch: Utexrwa könne weder Quantität, noch Qualität und schon gar nicht modischen Chic liefern, nicht heute und nicht in zehn Jahren. Mehr als Militär- und Schuluniformen seien nicht drin, heißt es.

Verbote statt besserer Rahmenbedingungen
Ausländische Beobachter sprechen von einem für die ostafrikanische Politik typischen Schnellschuss: Weil die Regierungen die tickende Zeitbombe der rasant steigenden Arbeitslosigkeit entschärfen
wollen, setzten sie auf Aktionismus ohne die Konsequenzen ausreichend zu diskutieren. Wenn Ostafrika seine Industrie stärken will, muss es die Rahmenbedingungen verbessern. Bürokratie, Korruption, Vetternwirtschaft und Monopole sind es, die seit Jahrzehnten den Aufbau wettbewerbsfähiger Industrien verhindern.

Der Gewinner der neuen Politik dürfte - wieder einmal - die VR China sein, die zusammen mit andere Billigproduzenten das zu erwartende Angebotsvakuum füllen dürfte. Bekleidungsgeschäfte in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba zeigen, wohin die Reise geht: Billigste chinesische Massenware, wohin das Auge blickt. Die neue äthiopische Textil- und Schuhindustrie besteht unterdessen vornehmlich aus chinesischen Firmen, die ausschließlich für den Export produzieren. Dieses Model auch für andere ostafrikanische Staaten zu kopieren, dürfte allerdings misslingen, sagen Branchenkenner. Kenia und Tansania seien viel zu teuer, von den Binnenländern Uganda, Burundi und Ruanda ganz zu schweigen.

Deutsche Exporte von Maschinen für das Textil-, Bekleidungs-, und Ledergewerbe in ausgewählte ostafrikanische Länder (EGW 847; in Mio. Euro).

Abnehmerland 2013 2014 2015 *)
Mauritius 5,44 3,39 4,17
Uganda 0,60 0,56 1,67
Äthiopien 0,48 6,68 1,14
Kenia 0,93 1,72 0,91
Tansania 0,61 0,47 0,56
Madagaskar 0,02 0,05 0,04
Gesamt 8,08 12,87 8,49

*) Vorläufig Quelle: Destatis

Protektionismus soll Kfz-Industrie fördern
Noch fragwürdiger als die ostafrikanische Textilpolitik ist das wieder aufgeflammte Bestreben, eine eigene Kfz-Industrie aus der Taufe zu heben. Hoffnungsträger nationalistischer Politiker in Kenia ist der "Mobius", ein geländegängiges Primitivfahrzeug, das mit einem kleinen Motor aus dem Nissan NP200 Pick-up Truck ausgestattet ist. Studenten der ugandischen Makarere University haben derweil mit Hilfe des USMassachusetts Institute of Technology zwei Konzept-Studien vorgestellt, den "Kiira EV Smak Car" und den "Kayoola Solar Bus". Während die kenianische "Entwicklung" an den technischen Stand im 2. Weltkrieg erinnert, setzen die ugandischen Fahrzeuge umweltbewusst auf erneuerbare Energien.

Wenngleich diese Hinterhofexperimente auch nicht die geringsten kommerziellen Chancen haben dürften, so dienen sie aktuell dennoch als Vorwand für protektionistische Einfuhrhemmnisse, in deren Folge Importe zugunsten einer lokalen Montage von CKD-Bausätzen erschwert werden dürften.