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Greenshowroom und Ethical Fashion Show Berlin © Messe Frankfurt Exhibition GmbH
06.12.2016

GREENSHOWROOM & ETHICAL FASHION SHOW BERLIN: MIT RÜCKENWIND IN DIE WINTERSAISON

  • Neues Ausstellungsareal im Club
  • Schwerpunktthema „ActiveSlow“: Design und Performance treffen auf Ressourceneffizienz und Kreislauffähigkeit

Vergrößerte Fläche und starke Ausstellerresonanz: Der Greenshowroom und die Ethical Fashion Show Berlin steuern unter besten Vorzeichen in die heiße Vorbereitungsphase. „Die Buchungssituation für beide Messen ist äußerst vielversprechend. Wir haben eine Vielzahl starker Labels an Bord, darunter weltweite Vorreiter und aufstrebende Newcomer aus dem Eco-Fashion-Segment“, sagt Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies der Messe Frankfurt. Vom 17. bis 19. Januar 2017 dürfen sich die Besucher auf ein begeisterndes Produktspektrum und die bislang größte Ausstellungsfläche des Messe-Duos auf dem Gelände des Berliner Postbahnhofs freuen.

  • Neues Ausstellungsareal im Club
  • Schwerpunktthema „ActiveSlow“: Design und Performance treffen auf Ressourceneffizienz und Kreislauffähigkeit

Vergrößerte Fläche und starke Ausstellerresonanz: Der Greenshowroom und die Ethical Fashion Show Berlin steuern unter besten Vorzeichen in die heiße Vorbereitungsphase. „Die Buchungssituation für beide Messen ist äußerst vielversprechend. Wir haben eine Vielzahl starker Labels an Bord, darunter weltweite Vorreiter und aufstrebende Newcomer aus dem Eco-Fashion-Segment“, sagt Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies der Messe Frankfurt. Vom 17. bis 19. Januar 2017 dürfen sich die Besucher auf ein begeisterndes Produktspektrum und die bislang größte Ausstellungsfläche des Messe-Duos auf dem Gelände des Berliner Postbahnhofs freuen.

Im Greenshowroom sind hochklassige Labels mit Contemporary Styles vertreten. Zu den Highlights im Obergeschoss des Postbahnhofs zählt die Ackermann Taschenmanufaktur mit zeitlos eleganten Taschen aus olivenblattgegerbtem Rindleder und altsämischem Hirschleder – designt und gefertigt in der heimischen Manufaktur in Lüneburg. Mit Living Blue präsentiert zum wiederholten Mal ein Premium-Label aus Nordbangladesch seine Neuheiten. Auf Basis heimischer Handwerkstradition und selbst angebautem organischen Indigo-Farbstoff entstehen Accessoires und Fashion-Pieces der Extraklasse. Neu dabei ist das Seite 2 niederländisch-südafrikanische Newcomer-Label Rhumnaa. Die Designer von Rhumnaa lassen sich von den den Geschichten südafrikanischer Künstler inspirieren und arbeiten anspruchsvolle Modelinien aus.

Ebenso glänzt das Streetwear-Segment auf der Ethical Fashion Show Berlin mit zahlreichen Top-Playern. Johanna Riplinger stellt mit ShineConcept ihre Zweitlinie im Casual-Bereich vor. Die neue DOB-Kollektion basiert auf Bio-Baumwolle, veredelt durch rein pflanzliche Farben und fair produziert in Indien. Langbrett aus Berlin verspricht angesagte Kleidung, Kunst und Lebensenergie für den surfenden Stadtbewohner und zählt damit zu den starkaufstrebenden Labels der Ethical Fashion Show Berlin. Remei stellt die neue Naturaline-Kollektion vor: Shirts, Sweater, Hosen und mehr aus fair angebauter Bio-Baumwolle für die ganze Familie. Lanius wird eine Kooperation mit Kunert, dem Premium-Experten für Strümpfe, präsentieren. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf farbenfrohen Strickgruppen und Neuentwicklungen im Bereich Merinowolle – der Lanius ecowool. Und seine Premiere auf der Messe feiert das dänische Label Amov – stilvolle, minimalistische Everyday Favorites mit langer Lebensdauer. Im Januar werden die dänischen Newcomer ihre dritte Hauptkollektion zeigen, entwickelt von Designer Winnie Wilki Fristrup. Nicht nur in puncto Qualität, auch räumlich entwickelt sich die Ethical Fashion Show Berlin weiter und dehnt ihre Fläche aus: Im Club des Postbahnhofs entsteht ein zusätzliches Ausstellungsareal. Möglich wird die Flächenvergrößerung durch den Umzug der Modenschauen ins benachbarte Energieforum.

Schwerpunktthema „ActiveSlow“

Progressives Design und Performance in Kombination mit Ressourceneffizienz und Kreislauffähigkeit sind in der Wintersaison die zentralen Themen. In einem Showcase mit dem Titel „Active Wear +“ präsentieren Manufactum und die Internationale Kunsthochschule für Mode Esmod Berlin eine Auswahl prototypischer Funktionsbekleidung. Daneben zeigen ausgewählte Aussteller beider Messen Design-Innovationen, die sich durch besondere Ressourceneffizienz, Slowness und Kreislauffähigkeit auszeichnen. Vertiefende Informationen liefert zudem eine Podiumsdiskussion unter dem Titel: „Meer geht nicht: Textilabrieb in Gewässern“.

Die Polen kleiden sich neu ein © Hardy5 / pixelio.de
22.11.2016

DIE POLEN KLEIDEN SICH NEU EIN

  • Deutsche Mode gefragt
  • Schuhkette CCC expandiert

Warschau (GTAI) - Die Nachfrage nach Textilien, Bekleidung und Schuhen entwickelt sich in Polen 2016 besonders dynamisch. Diese Artikel sind auch beliebte Weihnachtsgeschenke. Trotz der starken Konkurrenz bleibt Deutschland der drittgrößte ausländische Lieferant von Bekleidung und verzeichnet weitere Zuwächse. Der deutsche Onlinehändler Zalando errichtet sein erstes riesiges Logistikzentrum in Polen. Der Discounter KiK eröffnet weitere Filialen. Die inländische Schuhkette CCC expandiert.

  • Deutsche Mode gefragt
  • Schuhkette CCC expandiert

Warschau (GTAI) - Die Nachfrage nach Textilien, Bekleidung und Schuhen entwickelt sich in Polen 2016 besonders dynamisch. Diese Artikel sind auch beliebte Weihnachtsgeschenke. Trotz der starken Konkurrenz bleibt Deutschland der drittgrößte ausländische Lieferant von Bekleidung und verzeichnet weitere Zuwächse. Der deutsche Onlinehändler Zalando errichtet sein erstes riesiges Logistikzentrum in Polen. Der Discounter KiK eröffnet weitere Filialen. Die inländische Schuhkette CCC expandiert.

Die Einzelhandelsumsätze mit Textilien, Bekleidung und Schuhen steigen in Polen von allen Produktgruppen am schnellsten. In den ersten drei Quartalen 2016 erreichte der reale Zuwachs laut dem Hauptamt für Statistik GUS 15,8% gegenüber Januar bis September 2015. Die Einzelhandelsumsätze insgesamt erhöhten sich gleichzeitig real um 5,3%. Das bevorstehende Weihnachtsgeschäft dürfte der Nachfrage nach Modeartikeln weiteren Auftrieb geben. Das im laufenden Jahr eingeführte Kindergeld heizt die Kauflust der Polen zusätzlich an.

Wert der Verkäufe von Bekleidung und Schuhen (in Mrd. Zl)
2012 2013 2014 2015 1) 2016 2) 2017 2)
28,7 28,9 31,8 33,4 35,3 37,1

1) Schätzung, 2) Prognose
Quelle: Marktforschungsfirma PMR

In erster Linie wächst der Bedarf an gängigen Artikeln des unteren, mittleren und gehobenen Segments. Bekleidungsanbieter der Luxuskategorie profitieren dagegen nicht von der steigenden Nachfrage. Laut der Consultingfirma KPMG (http://www.kpmg.pl) gaben die Polen 2015 rund 14,3 Mrd. Zloty (Zl; rund 3,4 Mrd. Euro, 1 Euro = 4,1841; Durchschnittskurs 2015) für Luxusgüter aus, darunter 2,065 Mrd. Zl für Bekleidung und Accessoires. Diese bilden aber eine wichtige Produktgruppe und belegen hinter Pkw (6,974 Mrd. Zl) den zweiten Platz.

Dass das Nachfragepotenzial im Edelsegment begrenzt ist, bekam auch das größte inländische Bekleidungsunternehmen LPP zu spüren. Dieses ist bekannt für seine Marken für Jedermann, vor allem "Reserved", mit der es fast die Hälfte (47%) seiner Einnahmen erwirtschaftet. Anfang 2016 brachte LPP seine Premiummarke "Tallinder" auf den Markt. Nachdem jedoch die Verkäufe deutlich     
unter den Erwartungen geblieben waren, gab LPP im September 2016 die schrittweise Aufgabe dieses Vorhabens bekannt.

Tallinder sollte den etablierten Herrenausstattern und Anbietern anderer hochwertiger Bekleidung Vistula, Bytom und Prochnik Konkurrenz machen. Der Marktführer bei Herrenbekleidung Vistula, zu dem auch die Juwelierkette "W.Kruk" und die Marke für Damenbekleidung "Deni Cler" gehört, erwartet 2016 (2015) eine Steigerung seiner Einnahmen auf 590 (518) Mio. Zl und seines Nettogewinns auf 37,0 (28,3) Mio. Zl. Bytom folgt mit großem Abstand mit prognostizierten Einnahmen von 154 (131) Mio. Zl und einem Nettogewinn von 14,1 (12,4) Mio. Zl.
 
CCC strebt ins Ausland

Aufgrund der steigenden Nachfrage erhöht sich auch die Anzahl der Fachgeschäfte für Bekleidung, die laut GUS bis Ende 2015 auf rund 37.100 wuchs (2014: 35.900). Etwas rückläufig war gleichzeitig jedoch die Anzahl der Verkaufsläden für Schuhe und Lederwaren, die sich 2015 auf 8.200 (8.300) belief. Ein Grund dafür ist die Verbreitung einschlägiger Handelsketten, wie der Schuhkette CCC (http://ccc.eu), die zur Konsolidierung beträgt, und der zunehmende Onlinehandel.

CCC eröffnet 2016 allein im Inland rund 40 neue Filialen und vergrößert ihre Verkaufsfläche im In- und Ausland jährlich um etwa 20 bis 30%. Im Jahr 2016 soll diese um 105.000 qm und 2017 um 120.000 qm (netto) steigen. Die Handelskette sucht zusätzliche Franchising-Nehmer in weiteren europäischen Ländern und neuerdings auch in Asien und den USA. In der Russischen Föderation will CCC große Salons mit etwa 1.000 qm eröffnen. Auch in der Ukraine, Belarus, Kasachstan sowie in zentraleuropäischen Nachbarländern soll ihre Präsenz ausgebaut werden, wie der Gründer der Kette, Dariusz Milek, gegenüber der Tageszeitung Rzeczpospolita sagte.

Die in Deutschland und Österreich vorhandenen Filialnetze sollten künftig nicht nennenswert vergrößert werden; in Österreich gebe es bereits fast alle der insgesamt 70 angestrebten CCC-Geschäfte. Aufgrund des ausbleibenden Gewinns in den beiden Ländern solle deren Anteil an den Gesamteinnahmen der Gruppe, die 2016 rund 3,2 Mrd. Zl erreichen dürften, 10% nicht übersteigen. CCC setzt auch auf den E-Handel. Nachdem die Handelskette bereits das Onlinegeschäft für Schuhe eobuwie.pl erworben hatte, will sie im Frühjahr 2017 mit einem eigenen E-Shop starten.
Außenhandel nimmt zu

Die polnischen Importe von Bekleidung übersteigen die Exporte. Die beiden Hauptanbieter von Textilien, VR China und Bangladesch, konnten 2015 ihre Lieferungen nach Polen weiter erhöhen. Deutschland auf Platz drei verzeichnete ebenfalls Zuwächse. Die Slowakei vervielfachte ihre Exporte. Unter den Abnehmerländern spielte Deutschland die mit Abstand wichtigste Rolle mit einer weiter deutlich steigenden Nachfrage. Auf den weiteren Rängen folgten die Niederlande, Tschechien, Österreich, Schweden und andere meist europäische Länder.

Polnischer Außenhandel mit Bekleidung aus gewebten Stoffen (in Mio. Zl)
Zolltarifpositionen 6201 bis 6209 2013 2014 2015
Import, darunter von: 5.392,4 6.910,0 8.589,6
.VR China 2.115,3 2.532,3 2.915,8
.Bangladesch 758,4 1.019,2 1.243,5
.Deutschland 522,1 607,7 745,4
.Türkei 290,6 404,3 570,9
.Slowakei 25,0 82,6 396,9
.Indien 258,8 329,9 366,7
Export, darunter nach: 5.895,4 6.830,1 7.894,9
.Deutschland 2.997,3 3.677,7 4.388,0

Quelle: Statistisches Hauptamt GUS

Deutschland trumpft in Polen nicht nur mit hochwertiger Bekleidung und bekannten Marken auf. Die in Europa führende Kette von Discountmärkten KiK verbreitet sich im Nachbarland weiter. Bis Ende 2017 soll die Anzahl der Filialen auf 200 steigen. Ihre erste polnische Filiale hatte KiK im März 2012 eröffnet.    

Der E-Handel dürfte den deutschen Lieferungen von Bekleidung weiteren Auftrieb geben. Der große Onlinehändler Zalando lässt sein erstes Logistikzentrum in Polen in Gryfino auf dem Gebiet der Sonderwirtschaftszone Kostrzyn-Slubice (Küstrin-Frankfurt/O.) für 150 Mio. Euro errichten. Laut dem Bauträger Goodman wird es die größte Logistikfläche, die eine einzelne Firma in Polen belegt. Es ist gleichzeitig eines der umfangreichsten derzeit durchgeführten BTS-Projekte (built-to-suit) des Landes, bei dem ein Objekt nach den Erfordernissen des künftigen Nutzers gebaut wird. Seine Inbetriebnahme ist für die zweite Jahreshälfte 2017 vorgesehen. Zalando will von dort aus Polen, die nordischen Länder und einen Teil Deutschlands beliefern.

Polnischer Außenhandel mit Bekleidung aus Gewirken und Gestricken (in Mio. Zl)
Zolltarifposition 6101 bis 6114 2013 2014 2015
Import, darunter von 5.191,6 6.748,2 8.404,7
.VR China 1.574,1 1.970,7 2.378,5
.Bangladesch 903,2 1.258,8 1.583,4
.Deutschland 538,1 723,8 927,5
.Türkei 512,9 628,7 796,5
.Kambodscha 235,4 464,3 586,7
Export, darunter nach 4.521,4 5.108,9 6.299,0
Deutschland 1.888,0 2.343,8 2.996,3

Quelle: Statistisches Hauptamt GUS

 

Weitere Informationen:
Polen Statistik Bekleidung Polen
Quelle:

Beatrice Repetzki, Germany Trade & Invest www.gtai.de

PAKISTANS BEKLEIDUNGS- UND TEXTILINDUSTRIE MUSS INVESTIEREN © Jerzy Sawluk / pixelio.de
07.06.2016

PAKISTANS BEKLEIDUNGS- UND TEXTILINDUSTRIE MUSS INVESTIEREN

  • Internationaler Wettbewerb nimmt zu
  • Unternehmen müssen Produktion modernisieren und Verarbeitungstiefe erhöhen

Dubai/ Islamabad (GTAI) - Pakistans Textil- und Bekleidungsindustrie muss dringend investieren. Der internationale Wettbewerb hat sich verschärft. Die Unternehmen müssen ihre Technik modernisieren und ihre Verarbeitungstiefe erhöhen. Das Land will weg von der Produktion einfacher Stoffe und Garne. Das GSP Plus Abkommen mit der EU und eine Verbesserung der Sicherheitslage haben das Investitionsklima aufgehellt. Bei High-End Maschinen ist Pakistan auf Importe angewiesen.

  • Internationaler Wettbewerb nimmt zu
  • Unternehmen müssen Produktion modernisieren und Verarbeitungstiefe erhöhen

Dubai/ Islamabad (GTAI) - Pakistans Textil- und Bekleidungsindustrie muss dringend investieren. Der internationale Wettbewerb hat sich verschärft. Die Unternehmen müssen ihre Technik modernisieren und ihre Verarbeitungstiefe erhöhen. Das Land will weg von der Produktion einfacher Stoffe und Garne. Das GSP Plus Abkommen mit der EU und eine Verbesserung der Sicherheitslage haben das Investitionsklima aufgehellt. Bei High-End Maschinen ist Pakistan auf Importe angewiesen.

Pakistans Textil- und Bekleidungsindustrie rechnet in den nächsten Jahren mit besseren Absatzchancen im Ausland, insbesondere in der Europäischen Union. Anfang 2014 hat Pakistan von der EU den GSP (Generalised System of Preferences) Plus Status erhalten, der dem Land erlaubt, Waren zu einem niedrigeren Zollsatz oder sogar gänzlich zollbefreit in die EU zu liefern. Die Textil- und Bekleidungsindustrie profitiert besonders von dem Abkommen, da der Sektor fast 80% der pakistanischen Exporte in die EU liefert. Die Regierung erhofft sich zusätzliche Exporte für den Sektor im Wert von 1 Mrd. US$ pro Jahr.

Den letzten verfügbaren Außenhandelszahlen zufolge konnte Pakistan 2014, dem Jahr in dem das GSP Plus Abkommen in Kraft trat, seine Gesamtexporte an Bekleidung um knapp 10% auf rund 5 Mrd. US$ steigern. Offizielle Zahlen zu den Ausfuhren in die EU liegen nicht vor. Die Ausfuhren nach Deutschland sind der Außenhandelsstatistik zufolge jedenfalls gestiegen und zwar bei Bekleidung um 13% auf knapp 500 Mio. $, bei Textilien um 18% auf 434 Mio. $ und bei Schuhen um 27% auf 34 Mio. $

Pakistans Außenhandel mit Textilien, Bekleidung und Schuhwaren (in Mio. US$)
SITC Produktgruppe 2013 2014 Veränderungen 2014/2013
Export        
65 Textilien 9.341 9.077 -2,8
84 Bekleidung 4.549 4.991 9,7
85 Schuhe 109 132 21,1
26 Textilfasern 370 308 -16,8
..2631 Baumwolle 217 181 -16,7
Import        
65 Textilien 1.245 1.545 24,2
84 Bekleidung 68 86 26,0
85 Schuhe 67 84 25,2
26 Textilfasern 1.369 1.287 -6,0

Quelle: UN Comtrade

Nachfrage nach Textilmaschinen steigt
Marktbeobachter erwarten steigende Investitionen in Maschinen. Besonders dynamisch soll sich voraussichtlich die Nachfrage nach Textil-Druckmaschinen, Färbereimaschinen, Spannrahmen und anderer Veredelungstechnik entwickeln. Positiv auf das Investitionsklima wirken sich der erwartete Anstieg der Textilexporte in die EU und eine Verbesserung der Sicherheitslage aus. In den letzten Jahren haben Stromengpässe und eine prekäre Sicherheitslage die Produktion und die Investitionstätigkeit gehemmt.

Der Markt für Textilmaschinen (SITC 724) zog bereits 2014 deutlich an. Im Land selber werden nur relativ einfache Maschinen hergestellt. High-End-Technik wird meist importiert. Die Einfuhr von Textilmaschinen stieg 2014 auf 585 Mio. US$, ein Plus von 17% gegenüber 2013.

Einfuhr von Textilmaschinen*)
Jahr Wert (in Mio. US$)
2014 585
2013 498
2012 439
2011 488
2010 455
2009 217
2008 385

*) SITC 724, einschließlich Teile
Quelle: UN Comtrade

Deutsche Maschinenhersteller verlieren Marktanteile
Die VR China hat Japan 2014 als wichtigsten Lieferanten von Textilmaschinen abgelöst. Zwar konnte auch Japan seine Lieferungen kräftig steigern (+23%), aber die Chinesen fuhren noch höhere Zuwächse ein (+41%). Die Lieferanten aus der Schweiz und Indien haben ihre Exporte nach Pakistan ebenfalls signifikant gesteigert. Die deutschen Maschinenhersteller konnten dagegen von der anziehenden Nachfrage nicht profitieren.
Import von Textilmaschinen nach wichtigsten Lieferländern (in Mio. US$, Veränderung zum Vorjahr sowie Lieferanteil in %) *)
Land   2014 Veränderung 2014/2013 Anteil
VR China 145 40,7 24,8
Japan 139 22,6 23,7
Schweiz 75 55,2 12,8
Deutschland 71 -24,9 12,1
Italien 50 9,3 8,6
Indien 15 28,0 2,6
Gesamt 585 17,5 100

*) SITC 724, einschließlich Teile

Investitionen dringend erforderlich
Der Wettbewerb mit der Konkurrenz aus der VR China, Bangladesch, Indien und Sri Lanka hat sich verschärft. Pakistans Textilbranche muss ihre Maschinenparks modernisieren und upgraden, um ihre Produktivität und Wertschöpfung zu erhöhen. Pakistan deckt die gesamte Wertschöpfungskette von der Faseraufbereitung bis zum Endprodukt ab. Trotz dieser guten Ausgangslage werden vorwiegend einfache Produkte produziert. Nur schätzungsweise 40 Unternehmen sind vertikal integriert und decken die gesamte Textilverarbeitung ab. Pakistan ist mit einer jährlichen Ernte von rund 13 Mio. Ballen weltweit der viertgrößte Baumwollproduzent. Außerdem werden etwa 600.000 t Kunstfaser im Land hergestellt. Berichten zufolge gibt es 21 Fabrikationen von Filamentgarn mit einer Kapazität von 100.000 t; die Produktion wird durch eine PTA-Anlage mit einer Kapazität von 500.000 t unterstützt.

Export Textilindustrie nach Produktgruppen 1.7.2014 bis 31.3.2015 (Veränderung gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode und Anteil in %)
Produkt Wert (in Mio. US$) Veränd. Anteil
Knitwear 1.792 7,5 18
Readymade Garment 1.548 8,5 15
Bed Wear 1.570 -2,4 15
Towels 580 1,8 6
Tent, Canvas, Tarpaulin 105 82,0 1
Made-ups (Other Textiles) 486 -0,5 5
Cotton Cloth 1.860 -26,5 18
Cotton Yarn 1.461 2,0 14
Raw Cotton 142 -9,4 1
Art-Silk& Synthetic Textile 274 -17,0 3
Other Textile Products 350 0,0 4
Summe 10.168 -1,6 100

Quellen: Pakistan Bureau of Statistics; TMA - Towel Manufacturers Association

Garnproduktion hat an Wettbewerbsfähigkeit verloren
In den letzten zehn Jahren haben Garnhersteller Branchenkennern zufolge keine größeren Investitionen zum Upgrade ihrer Fertigung getätigt, obwohl Geld für Investitionen vorhanden sein soll. Dies habe unter anderem an der starken Konkurrenz im Textilsektor aus der VR China, Indien und Bangladesch gelegen. Vor zehn Jahren war Pakistan einer der effizientesten Garnhersteller weltweit. Weil Modernisierungsinvestitionen ausblieben, gilt die Technik in Pakistan heute als veraltet.

Die Unternehmen beklagen hohe Produktionskosten und fordern günstigere Stromtarife und protektionistische Maßnahmen gegen Importkonkurrenz. Negativ auf die Produktion und das Investitionsklima im Land wirken sich zudem Stromengpässe und die angespannte Sicherheitslage aus.

Der Textilsektor in Pakistan ist geprägt durch zahlreiche große Textilunternehmen, denen eine Vielzahl kleiner Unternehmen gegenüber steht, von denen die meisten zum sogenannten informellen Sektor zählen. Zum informellen Sektor zählen beispielsweise kleine Familienbetriebe oder kleine Fertigungen, die nicht steuerpflichtig sind. Der informelle Sektor fertigt vor allem einfache Produkte für den Inlandsmarkt. Er arbeitet mit ausrangierten Maschinen der größeren Firmen, importierten Gebrauchtmaschinen oder Billigtechnik aus China. Die offiziellen Statistiken berücksichtigen den informellen Sektor nicht.

Einfuhr von Textilmaschinen nach Warengruppen und Top-Lieferländern (in Tausend US$; Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in %)
SITC Produktgruppe 2013 2014 Veränd.
724.3 Nähmaschinen, davon aus 18.508 31.034 67,7
  VR China 9.795 19.925 103,4
  Japan 2.596 3.694 42,3
  Vietnam 479 911 90,3
  Deutschland (Rang 5) 856 750 -12,4
724.4 Spinn- und andere Maschinen zur Textilbearbeitung, davon aus 255.311 258.348 1,2
  Japan 74.961 61.771 -17,6
  Schweiz 36.203 57.814 59,7
  Deutschland (Rang 3) 64.086 46.545 -27,4
724.5 Webmaschinen, davon aus 121.860 179.424 47,2
  Japan 29.997 68.090 127,0
  VR China 31.305 53.706 71,6
  Italien 6.666 11.275 69,1
  Deutschland (Rang 6) 5.290 6.097 15,2
724.6 Hilfsmaschinen, davon aus 30.953 36.801 18,9
  VR China 8.797 11.935 35,7
  Deutschland (Rang 2) 6.429 4.880 -24,1
  Japan 2.055 3.614 75,9
724.7 Maschinen zum Färben, Waschen, Trocknen etc., davon aus 61.620 64.825 5,2
  VR China 9.855 12.455 26,4
  Italien 14.867 11.527 -22,5
  Deutschland (Rang 3) 16.652 11.494 -31,0
724.8 Maschinen zur Lederbearbeitung und Schuhherstellung, einschließlich Teile, davon aus 5.854 8.722 49,0
  Italien 3.674 4.985 35,7
  VR China 1.542 2.338 51,6
  Finnland k.A 192 k.A.
  Deutschland (Rang 5) 29 140 381,6
724.9 Teile für Textilmaschinen, davon aus 3.996 5.760 44,2
  VR China 2.107 2.854 35,5
  Deutschland (Rang 2) 617 669 8,4
  Italien 528 661

25,3

 

BEKLEIDUNGSHERSTELLER VERLAGERN PRODUKTION NACH RUSSLAND © Florentine/ pixelio.de
17.05.2016

BEKLEIDUNGSHERSTELLER VERLAGERN PRODUKTION NACH RUSSLAND

  • Schwacher Rubel macht Produktion im Inland rentabel
  • Regierung fördert Investitionen

Moskau (GTAI) - Der Absatz von Textilien und Bekleidung wird 2016 weiter sinken. Die Produktion in Russland legt jedoch zu. Aufgrund der starken Rubelabwertung der letzten zwei Jahre haben sich Rahmenbedingungen für die Textil- und Bekleidungsindustrie komplett geändert. Einerseits führen sinkende Realeinkommen zu einer nachlassenden Nachfrage. Andererseits sind die Lohnstückkosten unter asiatische Vergleichswerte gesunken.

  • Schwacher Rubel macht Produktion im Inland rentabel
  • Regierung fördert Investitionen

Moskau (GTAI) - Der Absatz von Textilien und Bekleidung wird 2016 weiter sinken. Die Produktion in Russland legt jedoch zu. Aufgrund der starken Rubelabwertung der letzten zwei Jahre haben sich Rahmenbedingungen für die Textil- und Bekleidungsindustrie komplett geändert. Einerseits führen sinkende Realeinkommen zu einer nachlassenden Nachfrage. Andererseits sind die Lohnstückkosten unter asiatische Vergleichswerte gesunken.

Aufgrund des niedrigen Rubelkurses ist es seit 2015 für in- und ausländische Textil- und Bekleidungsfirmen billiger geworden, in Russland zu produzieren. Die in US-Dollar umgerechneten Lohnstückkosten liegen infolge der Rubelabwertung aktuell um 10 bis 15% unterhalb des Vergleichswerts in der VR China. Der Durchschnittslohn einer Arbeiterin in der Nähindustrie beträgt in China zurzeit 300 bis 350 US$, in Russland 12.000 bis 15.000 Rubel (185 bis 230 $).

Produktionsverlagerung nach Russland setzt ein
Die ersten in- und ausländischen Markenhersteller von Bekleidung haben reagiert und verlagern Produktionskapazitäten aus Asien nach Russland oder vergeben Aufträge an russische Bekleidungshersteller, wie die Tageszeitung "Izwestija" berichtete. Dazu zählen die Unternehmen Roztech (Marken: Dikaja Orchideja, Bjustje, Defile, Grand Defile), Sportmaster, Melon Fashion Group (befree, Zarina, Love Republic), Finn Flare und Kira Plastinina.

"Vor ein paar Jahren haben wir in Russland 20 bis 30% unserer Kollektion produziert, im vergangenen Jahr 2015 waren es schon 30 bis 40% und jetzt etwa 70%", berichtet der kaufmännische Direktor von "Kira Plastinina Stil" Wladimir Romanow. Dafür organisierte das Unternehmen eine eigene Produktion in einem Industriepark in Osery bei Moskau.

Weitere Markenhersteller und -händler wie Zara (spanische Inditex), Sela, Baon, Gloria Jeans, Modis, Lamoda, Lady&Gentleman, Känguru und Sneschnaja Korolewa schauen sich nach Möglichkeiten zur Produktionsverlagerung nach Russland um. Das Ministerium für Industrie und Handel führt intensive Gespräche mit Zara, H&M, Benetton, Dekatlon, Sportmaster und IKEA (Heimtextilien), um sie von den Vorteilen einer Produktion in Russland zu überzeugen. Künftig will etwa IKEA bis zu 40% seiner Waren von russischen Firmen herstellen lassen.

Roztech plant, die Herstellung von Damenunterwäsche zu verdoppeln auf 8 Mio. Stück. Aktuell werden dafür zwei Betriebe im Gebiet Smolensk angemietet. Für Reparaturarbeiten und Produktionsvorbereitungen in den angemieteten Werken investiert Roztech etwa 60 Mio. Rubel. Zwei weitere Nähereien in den Gebieten Moskau und Smolensk arbeiten bereits für Roztech. Auftragsproduktionen in der VR China und in den baltischen Staaten will das Unternehmen dagegen aufkündigen. 

Die Franchisekette Finn Flare (Finnland) mietete Anfang 2016 bei Moskau eine Fabrik mit 500 qm Fläche, renovierte diese und installierte Ausrüstung. Dafür wurden 12 Mio. Rubel investiert, sagte Generaldirektorin Ksenija Rjasowa. Die Nähfabrik soll bereits im Mai den Betrieb aufnehmen und jährlich 40.000 bis 60.000 Stück Bekleidung herstellen. Anfang 2016 besaß Finn Flare 143 russische Geschäfte (54 als Franchise).

Hersteller von Sportbekleidung erhöhen Produktionsanteil in Russland
Sportmaster hat seit Ausbruch der Rubelkrise damit begonnen, einen Teil seiner Aufträge bei russischen Unternehmen zu platzieren. Zurzeit kommen 15% der Bekleidung und Schuhe aus russischer Produktion. Die Handelskette besitzt Geschäfte der Marken Sportmaster - 460, Ostin – 760 und Funday - 60.

Die Gruppe MMD "Wostok i Sapad", die zur Unternehmensgruppe Bosco di Ciliegi gehört, beabsichtigt eine eigene Fabrik zur Produktion von Sportbekleidung im Industriepark "Kameschkowo" im Gebiet Wladimir einzurichten. Die notwendigen Investitionen belaufen sich auf 1 Mrd. Rubel, davon sind 200 Mio. Rubel Eigenmittel und etwa 400 Mio. Rubel beim Fonds für die Entwicklung der Monostädte beantragt.

Sogar Pierre Cardin führt Gespräche mit großen russischen Bekleidungsherstellern über eine Lizenzproduktion, sagte Designer Rodrigo Basilikati im März 2016. Bislang stützt sich das Modehaus auf zehn eigene Geschäfte und Lizenznehmer aus Deutschland, Italien und den USA. Die meisten Nähaufträge wurden bisher in China platziert. Künftig ist verstärkt mit Firmen aus  Vietnam, Bangladesch, Indien, Malaysia und Indonesien zu rechnen. Die Eurasische Wirtschaftsunion und Vietnam haben ein Freihandelsabkommen geschlossen.

Importabhängigkeit bei Stoffen und Zubehör als Kostenrisiko
Durch die Fertigung in Russland entfallen das Wechselkursrisiko und Transportkosten. Aber ein Kostenrisiko bleibt: Für das Nähen von Bekleidung in Russland können nicht alle Stoffe und Materialien aus inländischen Quellen bezogen werden, sondern müssen zu 65% im Ausland eingekauft werden. Die technische Ausrüstung wird zu 100% importiert. Dies ist und bleibt auf absehbare Zeit ein Kostenrisiko in Abhängigkeit von der weiteren Wechselkursentwicklung.

Hauptlieferländer für Fasern, Stoffe, Garne, Knöpfe und Accessoires waren bislang die VR China und die Türkei. Doch seit der Verschlechterung der staatlichen Beziehungen zur Türkei wird in Russland mit Hochdruck daran gearbeitet, sich von dieser Lieferabhängigkeit schrittweise zu befreien.
 
Antikrisen- und Entwicklungsprogramm für die Leichtindustrie

In der russischen Leichtindustrie stellen 14.000 Firmen Bekleidung, Textilien, Schuhe und Lederwaren her. Davon sind 653 große und mittlere sowie 4.000 kleine Unternehmen in der Garn- und Textilindustrie tätig. Um den Bekleidungs- und Textilbetrieben mehr Planungssicherheit zu geben, beschloss die russische Regierung im Frühjahr 2016 eine "Strategie für die Entwicklung der Leichtindustrie bis zum Jahr 2025" und ein "Föderales Programm zur Unterstützung der Unternehmen der Leichtindustrie" (Antikrisenplan).

Russische Föderation: Produktion von Textilien und Bekleidung (Veränderung in %)
Warenbezeichnung 2015 Veränderung 2015/2014
Baumwollfaser(Mio. Rollen) 111,0 4,4
Kunstfaser (Mio. Rollen) 66,0 -4,5
Stoffe (Mio. qm) 4.542 14,7
.davon aus:    
.Naturseide (1.000 qm) 253,0 31,8
.Wolle (1.000 qm) 9.262,0 -20,9
.Leinen 25,9 25,9 -26,6
.Baumwolle 1.176,0 -4,5
.Kunstfaser 237,0 14,2
Stoffe aus anderen Materialien 3.084,0 25,1
Stoffe mit Kunststoffimprägnierung (Mio. qm) 32,3 14,6
Bettwäsche (Mio. Stück) 59,8 -9,6
Teppiche (Mio. qm) 22,6 -3,7
Wirkware (1.000 t) 14,2 29,8
Strümpfe (Mio. Paar) 199 -5,6
Mäntel (1.000 Stück) 989 -22,1
Gefütterte Jacken (1.000 Stück) 1.887 -45,4
Anzüge (1.000 Stück) 4.690 -12,6
Herrensakkos und Blazer (1.000 Stück) 870 14,1
Damenmäntel mit Pelzoberteil (Stück) 5.543 -46,1
Kleidung aus Kunstpelz (1.000 Stück) 24,5 21,0
Uniformen und Berufsbekleidung (Mio. Stück) 20,7 -8,2
Arbeits- und Schutzbekleidung (Mio. Stück) 99,8 14,6
Overalls (1.000 Stück) 733 -62,4

Quelle: Rosstat 2016

Russische Föderation - Produktion von Textilien und Bekleidung (Veränderung in %)
Warenbezeichnung 1. Quartal 2016 Veränderung
1. Quartal 2016 /
1. Quartal 2015
Nähgarne aus synthetischen und synthetischen Fasern
(Mio. Rollen)
14,0 -0,6
Stoffe (Mrd. qm) 1,2 23,2
Bettwäsche (Mio. Stück) 14,1 -7,7
Gestrickte Strümpfe (Mio. Paar) 55,4 34,0
Trikotagen (Mio. Stück) 24,8 -6,0
Berufsbekleidung, Uniformen (Mio. Stück) 31,1 11,2
Mäntel (1.000 Stück) 269 9,1

Quelle: Rosstat 2016

Kontaktanschriften:
Russische Union der Unternehmer der Textil- und Leichtindustrie
107023 Moskau, uliza Malaja Semenowskaja 3
Tel.: 007 495/280 15 48, Fax: -280 10 85
E-Mail: info@souzlegprom.ru, Internet: http://www.souzlegprom.ru

Ministerium für Industrie und Handel
Abteilung für Leichtindustrie
Denis Klimentewitsch Pak, Direktor der Abteilung
109074 Moskau, Kitajgorodskij proesd 7
Tel.: 007 495/632 8004 (Sekretariat), Fax: -632 88 65
E-Mail: dgrvt@minprom.gov.ru, Internet: http://minpromtorg.gov.ru

Abteilung Leichtindustrie: Leiterin: Irina Alekseewna Iwanowa,
Tel.: -632 87 31, -346 04 73; E-Mail: ivanovaia@minprom.gov.ru
Internet: http://minpromtorg.gov.ru/ministry/dep/#!9&click_tab_vp_ind=1
"Strategie für die Entwicklung der Leichtindustrie bis zum Jahr 2025"
http://www.kptf.ru/images/company/Presentation.pdf (Präsentation zur Strategie)
http://minpromtorg.gov.ru/docs/#!strategiya_razvitiya_legkoy_promyshlennosti_rossii_na_period_do_2025_goda (Text der Strategie und des Maßnahmenplans)

IVC stellt 16. Auflage der Studie „The Fiber Year“ mit den Kernbranchendaten vor © The Fiber Year GmbH
10.05.2016

IVC STELLT 16. AUFLAGE DER STUDIE „THE FIBER YEAR“ MIT DEN KERNBRANCHENDATEN VOR

  • Faserproduktion erstmals seit fünf Jahren geringer als Verbrauch
In einem Pressegespräch am 03. Mai 2016 stellte die Industrievereinigung Chemiefaser in bewährter Tradition sowohl die nationalen wie die globalen Branchenkennziffern vor: Andreas Engelhardt, Geschäftsführer der The Fi ber Year GmbH ließ keine Frage zu allen wichtigen Rohstoffen, Natur- und Chemiefasern sowie Vliesstoffen unbeantwortet und präsentiert in seiner
Studie einen Prognosehorizont bis 2020. 20 Länderprofile führender produzierender wie auch konsumierender Nationen komplettieren neben Statements von Branchenexperten und einem umfangreichen statistischen Anhang die neue Auflage.
  • Faserproduktion erstmals seit fünf Jahren geringer als Verbrauch
In einem Pressegespräch am 03. Mai 2016 stellte die Industrievereinigung Chemiefaser in bewährter Tradition sowohl die nationalen wie die globalen Branchenkennziffern vor: Andreas Engelhardt, Geschäftsführer der The Fi ber Year GmbH ließ keine Frage zu allen wichtigen Rohstoffen, Natur- und Chemiefasern sowie Vliesstoffen unbeantwortet und präsentiert in seiner
Studie einen Prognosehorizont bis 2020. 20 Länderprofile führender produzierender wie auch konsumierender Nationen komplettieren neben Statements von Branchenexperten und einem umfangreichen statistischen Anhang die neue Auflage. Die Kernbotschaften konzentrierten sich auf Produktion, Verbrauch und Handelsvolumina. 
 
Faserproduktion erstmals seit fünf Jahren geringer als Verbrauch

Seit 2008 ist die weltweite Faserproduktion erstmals wieder gesunken. Das globale Volumen fiel um 0,7 % auf 94,9 Millionen Tonnen. Entscheidend war der Rückgang durch Baumwolle geprägt, die ihren stärksten Einbruch seit vierzig Jahren erlebte. Die Produktion in der aktuellen Saison wird auf 22,0 Millionen Tonnen beziffert, was einer Verminderung um 15,6 % gegenüber der vorangegangenen Saison entspricht. Bei gleichzeitig leicht gesunkener Nachfrage um 2,2 % bleiben die Lagerbestände mit über 20 Millionen Tonnen weiterhin enorm hoch. Hohe Wachstumsraten der chinesischen Chemiefaserindustrie lassen weiter einen massiven Angebotsüberschuss erwarten.

Die weltweite Fasernachfrage ist im vergangenen Jahr auf 96,7 Millionen Tonnen angewachsen. Dies entspricht einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr von 3,1 %, dem schwächsten Wachstum seit vier Jahren infolge eines kontinuierlich abnehmenden Nachfragewachstums. Bei einer Weltbevölkerung von etwa 7,3 Milliarden Menschen ergibt sich daraus ein durchschnittlicher Pro-Kopf-Verbrauch von 13,3 kg textiler Materialien für Bekleidung, Heimtextilien, Teppiche und technische Textilien.

Synthesefasern verzeichneten einen Anstieg von 6,6 % auf 60,7 Millionen Tonnen, maßgeblich getragen von Zuwächsen bei Polyester. Der Anstieg geht überwiegend auf den Bereich der Filamentgarne zurück, da Stapelfasern nur ein moderates Wachstum von 2,4 % erreichten. Das kann trotzdem als Erholung gewertet werden, nachdem dieser Industriezweig im Vorjahr erstmals seit 2008 noch einen Rückgang aufwies.

Zellulosefasern wiesen erstmals seit sieben Jahren starken Wachstums wieder einen leichten Produktionsrückgang von 1,2 % auf 6,1 Millionen Tonnen auf. Der Markt wird nahezu vollständig von Stapelfasern dominiert. Viskosefasern konnten dank Zuwächsen in Europa und Asien ihr Volumen um 1,1 % auf 4,9 Millionen Tonnen steigern. Demgegenüber haben Acetatfasern im zweiten aufeinanderfolgenden Jahr Einbußen zu verzeichnen. Eine abnehmende Produktionstätigkeit war in allen Märkten und Regionen zu erkennen mit einem weltweiten Einbruch um 7,5 % auf 0,9 Millionen Tonnen. Dieser drastische Einschnitt war deutlich stärker als Einbußen im Endverbrauch, was als klares Indiz für globalen Lagerabbau gewertet werden kann. Die langfristige Schrumpfung bei zellulosischen Garnen für textile Einsatzzwecke ist weiter vorangeschritten, sodass das globale Angebot von etwa 350 000 Tonnen dem Niveau der frühen 1930er Jahre entspricht.

Der Markt für Naturfasern erlebte mit einer Reduzierung um 13,2 % auf 28,1 Millionen Tonnen den stärksten Jahresrückgang seit 1986, was insbesondere auf die Baumwolle zurückzuführen ist. Die Produktion von Wolle lag nahezu unverändert bei 1,1 Millionen Tonnen, während bei Bastfasern eine Verminderung um etwa 5 % erwartet wird.

Im Fokus auf die verschiedenen Länder konnte die Volksrepublik China ihre dominante Position mit einer Erhöhung der Produktionsleistung um 8,9 % auf nunmehr über 47 Millionen Tonnen weiter stärken. Die USA festigten ihren zweiten Rang trotz leichten Rückgangs um 2,5 % auf 2,9 Millionen Tonnen, während Indien einen fortgesetzten Rückgang im fünften Folgejahr auf 2,6 Millionen Tonnen erlebte.

Handelsvolumen wächst unvermindert

Laut World Trade Organization (WTO) betrug der Textil- und Bekleidungsexport im Jahre 2014 rund 820 Milliarden USD. Die für das Jahrbuch recherchierten Handelsströme von 26 Ländern sowie der EU (28) für das Jahr 2015 lassen vermuten, dass der weltweite Export auf rund 780 Milliarden USD zurückgehen wird. Während sich die chinesischen Exporte erstmals seit sechs Jahren rückläufig entwickelten, konnten Bangladesch, Kambodscha, Myanmar und Vietnam ihren Ausfuhrwert weiter anheben. Die dynamische Entwicklung insbesondere in Vietnam mit boomender Textilindustrie kann dem Einfluss von Freihandelsabkommen zugeschrieben werden.

Faserproduktion in Deutschland

Trotz internationaler Trends und vielerlei politischer Herausforderung, die die deutschen Chemiefaserproduzenten immer mehr bedrängen, sind Chemiefasern „made in Germany“ immer noch keine ausgestorbene Art, betonte der Geschäftsführer der Industrievereinigung, Dr. Wilhelm Rauch.

Denn während noch 2014 die Chemiefaserbranche in Deutschland einen Rückgang der Produktionsmengen von - 6.1 % hinnehmen musste, stabilisierten sich 2015 die Produktionsmengen auf nahezu gleichem Vorjahresniveau. Die Herstellung von cellulosischen Chemiefasern blieb zwar mit einer Senkung von - 6.8 % (Vorjahr - 8.6 %) rückläufig - konform dem weltweiten Einbruch der Baumwolle, jedoch erlebten die synthetischen Chemiefasern (insbesondere Polyester) einen leichten Anstieg von + 1.6 % (im Vorjahr - 4.9 %). Somit hielt sich die Verringerung der Produktionsvolumina bei - 0.9 % in Grenzen.

Als Konsequenzen davon sind ein Umsatzrückgang von - 4.8 % und damit einhergehende notwendige Personalanpassungen von - 1.4 % zu verzeichnen - alarmierende Signale dafür, dass die Standortbedingungen für Chemiefaserproduzenten in Deutschland (und Europa) dringend verbesserungswürdig sind. Eine positive Trendwende könnte sicherlich eine den fairen Wettbewerb schützende und industriefördernde Haltung der Brüsseler EU-Politik bewirken. Doch die Akzente der aktuellen politischen Debatten - etwa über die Anerkennung des Marktwirtschaftsstatus von China als Beispiel politisch motivierter Entwicklungen – lassen auf  einen ganz anderen Willen schließen, so Rauch. Trotz ungünstig werdender wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sei es dem Engagement und der Innovationskraft der hiesigen Chemiefaserbranche zu verdanken, dass sie sich im internationalen Wettbewerb weiterhin behaupten könne. Trotzdem würde der Branche ein etwas geringerer politischer Gegenwind gut tun.

Faserverarbeitung

Die Verarbeitung aller Faserarten in Deutschland konnte im Jahr 2015 das Niveau des Vorjahres nicht erreichen und erlitt einen Rückgang von – 11,6 %.

Die Gesamtimporte an Chemiefasern - überwiegend aus den 28 EU-Staaten mit + 54 %, gefolgt von Asien mit + 40 % - verzeichnen einen Plus von 1,1 % (synthetische Stapelfasern +1,9 % und synthetische Filamente +1,7 %), wobei die cellulosischen Chemiefasern einen Einbruch von – 7,4 % erlitten. Der Gesamtexport ist leicht rückläufig (- 2,0 %). Hier blieben trotz der rückläufigen Gesamtexportmenge die Anteile in die einzelnen Regionen der Welt im Vergleich zum Vorjahr unverändert.

Weiterführende Informationen erhalten Sie bei:

Andreas Engelhardt 
Geschäftsführer 
The Fiber Year GmbH 
Hauptstraße 19 
9042 Speicher, Schweiz 
Tel.: + 41 / 71 / 450 06 82 
 
Creta Gambillara
Referat Wirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit
Industrievereinigung Chemiefaser e.V.
Mainzer Landstraße 55
60329 Frankfurt am Main
Tel.: 069 / 279971 – 39
Verkäufe von Bekleidung steigen in Polen trotz Preisdruck © Hardy5 / pixelio.de
03.05.2016

VERKÄUFE VON BEKLEIDUNG STEIGEN IN POLEN TROTZ PREISDRUCK

  • Importe aus Deutschland wachsen / Inländische Ketten expandieren

Warschau (GTAI) - Die Verkaufsaussichten für Bekleidung und Schuhe sind in Polen günstig. Inländische Ketten wie LPP, Bytom, Vistula und Monnari eröffnen weitere Geschäfte. Die Schuhkette CCC investiert 2016 rund 33 Mio. Euro in neue Verkaufsflächen, darunter in Deutschland. Das westliche Nachbarland ist der mit Abstand größte Abnehmer von Bekleidung aus Polen. Wachsender Beliebtheit erfreut sich im Inland auch Mode aus Deutschland, das Platz drei unter den Lieferländern belegt.

  • Importe aus Deutschland wachsen / Inländische Ketten expandieren

Warschau (GTAI) - Die Verkaufsaussichten für Bekleidung und Schuhe sind in Polen günstig. Inländische Ketten wie LPP, Bytom, Vistula und Monnari eröffnen weitere Geschäfte. Die Schuhkette CCC investiert 2016 rund 33 Mio. Euro in neue Verkaufsflächen, darunter in Deutschland. Das westliche Nachbarland ist der mit Abstand größte Abnehmer von Bekleidung aus Polen. Wachsender Beliebtheit erfreut sich im Inland auch Mode aus Deutschland, das Platz drei unter den Lieferländern belegt.

In Polen wächst die Nachfrage nach Bekleidung und Schuhen stetig. Die Marktforschungsfirma PMR (http://www.pmrpublications.com) erwartet 2016 Verkäufe im Wert von 35,3 Mrd. Zloty (Zl; rund 8,2 Mrd. Euro, 1 Euro = 4,3283 Zl; Stand: 22.4.16). Der Preiskampf ist allerdings hart, und die Händler können ihre höheren Kosten, die sie aufgrund des gestiegenen US-Dollar haben, kaum auf die Kunden abwälzen. Das betrifft vor allem aus Fernost importierte Massenware, während die Aussichten für Ausstatter des gehobenen Segments besser sind.

Wert der Verkäufe von Bekleidung und Schuhen (in Mrd. Zl)
2012 2013 2014 20151) 20162) 20172)
28,7 28,9 31,8 33,4 35,3 37,1

1) Schätzung, 2) Prognose
Quelle: Marktforschungsfirma PMR

Die Firma für klassische Herrenbekleidung Bytom (http://www.bytom.com.pl) aus der gleichnamigen Stadt (Beuthen), die dieses gehobene Segment bedient, will dennoch ein Angebot auch für die breite Masse schaffen. Sie senkte im März 2016 ihre Preise. Um noch mehr Konsumenten zu erreichen, plant sie, ihre Verkaufsfläche von 10.300 qm im Frühjahr 2016 auf 15.000 qm bis Ende 2018 zu erhöhen. Die Anzahl ihrer Geschäfte soll gleichzeitig von 97 auf 120 steigen.

Qualitätseinbußen will Bytom durch Einsparungen bei den Einkäufen der Bekleidung vermeiden. Verhandlungen mit Vertretern von Be¬schaffungsmärkten werden laut dem Vorsitzenden der Firma, Michal Wojcik, geführt. Im Jahr 2019 sollen die Einzelhandelsumsätze von Bytom mit rund 250 Mio. Zl doppelt so hoch ausfallen wie 2015 (123 Mio. Zl). Die Firma will künftig das mittlere Segment zwischen Großmärkten mit Massenware und teuren Boutiquen mit in- und ausländischen Edelmarken bedienen.

Die beiden großen Rivalen Bytom und Vistula (http://vistula.pl) aus Krakow (Krakau) erhalten zunehmend Konkurrenz auch von kleineren Firmen. Vistula konnte 2016 den Fußball-Star Robert Lewandowski für Werbemaßnahmen gewinnen, der sich in Anzügen der Firma abbilden lässt.

Gute Entwicklungschancen spricht das Börsenmaklerbüro der Bank BZ WBK der kleineren Handelskette Monnari (http://www.emonnari.pl) zu, die ihre Verkaufsfläche bis 2019 verdoppeln könnte. Mit der Verbreitung von Bekleidungs- und Schuhketten geht eine Konsolidierung der Einzelhandelsstruktur einher, und die Anzahl der Geschäfte insgesamt sinkt.

Die Ketten Vistula, Bytom und Monnari expandieren nur im Inland, wo sie ihre Verkaufsflächen jährlich um 10 bis 25% vergrößern. Da nur ein Drittel der von Vistula und Bytom vertriebenen Kollektionen auf US-Dollar-Basis abgerechnet wird, trifft sie die starke Aufwertung der US-Währung nicht so hart wie den Hersteller von Massenware LPP. Dieser kauft fast seine gesamte Kollektion in Fernost gegen die US- Währung ein. Im Falle der Schuhkette CCC liegt dieser Anteil bei 40 bis 50%.

Anzahl der Geschäfte für Bekleidung und Schuhe
  2010 2011 2012 2013 2014
Bekleidung   32.100 30.700 29.400 28.700 28.400
Schuhe   7.610 7.464 7.215 7.029 6.86

Quelle: Bisnode

 
CCC strebt gen Westen

Die Handelskette CCC (http://ccc.eu), die auch im Ausland, darunter in Deutschland und Österreich vertreten ist, erwarb für über 200 Mio. Zl das Onlinegeschäft für Schuhe eobuwie.pl (http://www.eobuwie.pl). Für 2016 plant sie eine weitere kräftige Expansion, für die sie über 140 Mio. Zl aufbringen will. Ihre Verkaufsfläche soll sich mit mindestens 100.000 qm netto um 27%  vergrößern. Das teilte der Stellvertretende Vorsitzende von CCC, Piotr Nowjalis, mit.

Der Großteil der neuen Fläche (77.000 qm) ist im Ausland geplant, wo 110 Geschäfte eröffnet werden sollen. Im Focus stehen dabei Deutschland, Österreich und Rumänien. Im Inland sieht CCC die Schaffung von 23.000 qm in 40 Geschäften vor. Diese Pläne bedeuten eine Beschleunigung gegenüber 2015, als die Gesamtfläche um 66.000 qm netto (+22%) zugenommen hatte. Ende 2015 gab es im In- und Ausland 773 CCC-Geschäfte mit insgesamt 372.000 qm.

Prognosen für und Ergebnisse der Bekleidungs- und Schuhketten (in Mio. Zl)
Firma Einnahmen 2015 Einnahmen 2016 *)   Nettogewinn 2015   Nettogewinn 2016 *)
LPP 5.130 6.062 352 510
CCC 2.407 3.043 237 271
Vistula 517 565 31,5 38,5
Monnari 214 258 35,5 34,5
Bytom 131 160 13,3 16,1
CDRL 183 201 14,2 14,9
Gino Rossi 278 301 6,7 10,0
Wojas 220 240 6,3 8,4

*) Prognosen der Presseagentur Bloomberg, Februar 2016
Quelle: Tageszeitung Rzeczpospolita

Einer Prognose von Bloomberg zufolge werden die bedeutendsten Bekleidungs- und Schuhfirmen ihre Ergebnisse 2016 verbessern. Marktführer LPP bedient mit seinen Marken Reserved, Mohito, Cropp, House und Sinsay ein breites Publikum. Zum gehobenen Segment gehört seine neue Marke Tallinder, die er seit Februar 2016 in einem ersten Geschäft in Gdansk (Danzig) anbietet. Anfang 2019 soll es 30 Verkaufssalons der Marke Tallinder geben, die Vistula, Bytom und Prochnik Konkurrenz macht.

Marktanteile bei klassischer Herrenbekleidung 2014 (in %)
Vistula und Wolczanka Bytom  Prochnik  Übrige
30 14 6 50

Quelle: Tageszeitung Rzeczpospolita

LPP will 2016 seine Verkaufsfläche im In- und Ausland um 11 bis 13%, das heißt um etwa 90.000 qm erhöhen. Ende des Jahres könnten somit 1.716 Geschäfte zu der Gesellschaft gehören. Bislang befinden sich 23% der Verkaufsfläche von LPP in der Russischen Föderation und Ukraine. Die dort erzielten Gewinne wurden wiederum geschmälert durch die Abwertung der dortigen Währungen gegenüber dem Zloty.

Außenhandel nimmt zu.

Die polnischen Importe von Bekleidung übersteigen die Exporte. Gerade asiatische Länder konnten 2014 ihre Lieferungen erhöhen, aber auch Deutschland gehört zu den führenden Anbietern und verzeichnet Zuwächse. Unter den Abnehmerländern spielt Deutschland die mit Abstand wichtigste Rolle. Auf den weiteren Plätzen folgen die Niederlande, Tschechien, Österreich, Schweden und andere meist europäische Länder.

Außenhandel mit Bekleidung aus gewebten Stoffen (in Mio. Zl)
Zolltarifposition 6201 bis 6209 2012 2013 2014
Import, darunter 5.251,0 5.392,4 6.910,0
VR China 2.319,4 2.115,3 2.532,3
Bangladesch   666,6 758,4 1.019,2
Deutschland   278,8 522,1 607,7
Türkei   333,0 290,6 404,3
Indien   264,5 258,8 329,9
Export, darunter   5.416,9 5.895,4 6.830,1
Deutschland   2.628,9 2.997,3 3.677,7

Quelle: Statistisches Hauptamt GUS

Obwohl Polen in starkem Maße Bekleidung nach Deutschland liefert, fällt es den Firmen nicht leicht, im westlichen Nachbarland mit eigenen Geschäften und ihren Marken Fuß zu fassen. LPP eröffnete im September 2014 seine erste Filiale in Deutschland, im Frühjahr 2016 waren es bereits zwölf. In drei Jahren sollen es 30 sein. Im Jahr 2015 erwirtschafteten die deutschen LPP-Filialen rund 94 Mio. Zl, die aber wahrscheinlich aufgrund der Investitionskosten und Werbemaßnahmen noch keinen Gewinn abwarfen.

Außenhandel mit Bekleidung aus Gewirken und Gestricken (in Mio. Zl)
Zolltarifposition 6101 bis 6114 2012 2013 2014
Import, darunter 4.990,3 5.191.,6 6.748,2
VR China   1.575,2 1.574,1 1.970,7
Bangladesch   963,9 903,2 1.258,8
Deutschland   349,2 538,1 723,8
Türkei   479.3 512,9 628,7
Kambodscha   278,4 235,4 464,3
Export, darunter 4.150,1 4.521,4 5.108,9
Deutschland   1.794,8 1.888,0 2.343,8

Quelle: Statistisches Hauptamt GUS

Im Jahr 2015 stiegen die polnischen Exporte von Bekleidung, Accessoires und anderen Textilprodukten sowie die von Schuhen weiter an.

Export von Bekleidung, Accessoires, Textilien und Schuhen (in Mrd. Zl)
  2010 2011 2012 2013 2014 2015
Bekleidung, Accessoires, Textilien 12,0 13,5 13,9 15,1 17,3 21,4
Schuhe   1,6 1,9 2,4 3,0 3,3 4,0

Quelle: Statistisches Hauptamt GUS

TEXPO Trade Development Authority of Pakistan (TDAP) / TEXPO
15.03.2016

TEXPO 2016 - INTERVIEW ZUR ERSTEN TEXTILMESSE IM KARACHI EXPO CENTER

The Trade Development Authority of Pakistan (TDAP) veranstaltet vom 07. – 10. April in Karachi eine neue Textilmesse, die TeXpo. Diese Messe ist als eine die gesamte Branche umfassende Fachmesse konzipiert und soll dazu beitragen, den Export der pakistanischen Textil- und Bekleidungsunternehmen zu fördern. Einen Monat vor der Eröffnung hatte Textination Gelegenheit, mit dem Verantwortlichen in Deutschland, dem Handelsexperten Rizwan Tariq aus dem pakistanischen Generalkonsulat in Frankfurt zu sprechen.

The Trade Development Authority of Pakistan (TDAP) veranstaltet vom 07. – 10. April in Karachi eine neue Textilmesse, die TeXpo. Diese Messe ist als eine die gesamte Branche umfassende Fachmesse konzipiert und soll dazu beitragen, den Export der pakistanischen Textil- und Bekleidungsunternehmen zu fördern. Einen Monat vor der Eröffnung hatte Textination Gelegenheit, mit dem Verantwortlichen in Deutschland, dem Handelsexperten Rizwan Tariq aus dem pakistanischen Generalkonsulat in Frankfurt zu sprechen.

T Herr Rizwan, können Sie uns zum aktuellen Stand der Veranstaltung einige Zahlen nennen? Wie viele Aussteller beteiligen sich an der Veranstaltung und wie groß ist die belegte Ausstellungsfläche?
RT Wir erwarten etwa 400 Aussteller und die belegte Fläche wird bei 20.000 m2 liegen.
T Mit welchen Besucherzahlen rechnen Sie? Welcher Anteil wird aus Asien, den USA und Europa erwartet?
RT Alle pakistanischen Botschaften und Konsulate weltweit vermarkten das Ereignis, da es sich um die erste jemals von der Regierung gesponserte Textil &  Bekleidungsausstellung handelt. So erwarten wir Besucher aus rund 50 Ländern. Es wird eine große Anzahl von Käufern, vermutlich die Hälfte aus Asien, insbesondere aus China geben. USA und Europa dürften die verbleibende andere Hälfte ausmachen.
T Vom 27. – 29. August 2016 findet in Lahore die 14. Textil-Fachmesse Textile Asia statt. Bitte erläutern Sie, inwiefern sich diese beiden Messen ergänzen oder überschneiden, worin die wesentlichen Unterschiede bestehen?
RT Textile Asia konzentriert sich im wesentlichen auf Textilmaschinen, Chemikalien, Farbstoffe und andere Technologien, die von der pakistanischen Textilindustrie verwendet werden. Beide Messen haben unterschiedliche Anwender und Verbraucher im Fokus: TeXpo ist die Messe der Textilindustrie, die ihre Fertigprodukte weltweit verkauft, während zur Textile Asia die Hersteller von Maschinen, Chemikalien,  Farbstoffen aus aller Welt nach Pakistan kommen, um dort ihre Produkte an die Industrie zu verkaufen.
T Wie ist inzwischen die Reaktion der internationalen Textilwelt auf die neue Veranstaltung TeXpo? Welches Feedback haben Sie erhalten?
RT Wie ich schon zuvor sagte, es ist die erste Ausgabe dieser Messe, aber wir sind sehr optimistisch auf positive Ergebnisse gestimmt. Pakistan exportiert textile Produkte schon zu Milliarden Dollars in alle Welt. Wir haben bereits viele Großkunden in der Welt. Der Hauptzweck dieser Messe liegt darin, unseren geschätzten Kunden das positive Gefühl zu geben, dass Pakistan ein sicheres Reiseland ist und sie keinerlei Befürchtungen für einen Besuch bei ihren großen Lieferanten haben brauchen.
T Wird das großzügige Besucherprogramm von deutschen Unternehmen genutzt – können Sie da einige Namen nennen?
RT Ja, eine nennenswerte Zahl deutscher Firmen hat bereits ihr Interesse bekundet, die Messe zu besuchen. Polo-Motorrand, die Summary AG und einige andere große Namen haben sich inzwischen der deutschen Delegation angeschlossen. Große deutsche Bekleidungshändler verfügen bereits über Einkaufsagenturen oder eigene Büros in Pakistan oder den benachbarten Ländern wie Indien, Bangladesch und China. So werden einige der deutschen Repräsentanten dieser Firmen aus Asien anreisen.
T Welches Rahmenprogramm – Besichtigungen von Unternehmen, Vortrags- oder Konferenzveranstaltungen – werden die TeXpo begleiten?
RT Am Abend des 6. April wird zu einem Eröffnungsdinner im Sindh Govenor House gebeten. Das ist ein wunderbares Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, das für sich und seine großartige Geschichte spricht. Die beiden ersten Tage der Ausstellung dienen ausschließlich den Delegationen. An den Abenden sind Modeschauen vorgesehen, wo Top pakistanische Designer ihre Kreationen dem internationalen Publikum präsentieren werden. Die Gäste und Delegationen sind ansonsten frei während der Tage die Ausstellung zu besichtigen und Betriebe der Aussteller zu besuchen.
T Pakistans Textilindustrie ist schon seit vielen Jahren in Europa und in den USA sehr aktiv. Was veranlasst TDAP, nun eine solch große Messe in Karachi zu veranstalten?
RT

Ja, Pakistans Textilindustrie ist sehr aktiv auf den Märkten in Europa und den USA – aber da ist immer noch Platz für Wachstum. Wie ich vorher schon sagte, verfolgt die Veranstaltung mehrere Zwecke. Zunächst - Pakistan ist in den Medien bekannt für all die falschen Angaben zum Terrorismus - während die Wirklichkeit eine völlig andere ist. So ist es einer der Gründe, das wirkliche Image von Pakistan zu entwickeln. Unsere geschätzten Besucher sollen sich selbst ein Bild machen und unsere Gastfreundschaft kennenlernen.

Zweitens- Pakistan wurde der 10-jährige Vorzugsmarktzugang GPS Plus für die EU ab Januar 2014 gewährt. Nahezu alle pakistanischen Textilprodukte können die EU zollfrei erreichen. Das ist ein 10 - 20 prozentiger Zollvorteil gegenüber unseren Mitbewerbern. Deshalb beabsichtigt die Regierung von Pakistan, den Herstellern eine größtmögliche Unterstützung für einen weiteren Ausbau ihres Geschäftes nach Europa zu geben.

Die Veranstaltung soll auch neuen Herstellern helfen, internationale Kunden zu Hause zu treffen sowie neue Technologien und Trends im internationalen Marketing kennenzulernen. Deshalb wird es eine Win-win-Situation für alle werden.

T Auf vielen großen Textil- und Bekleidungsmessen – gleichgültig ob in Deutschland, anderen europäischen Ländern oder den USA - sind viele namhafte pakistanische Hersteller von Bettwaren, Haustextilien, Baumwollstoffen und natürlich auch Bekleidung seit Jahren immer wieder vertreten. Werden nun in Karachi überwiegend die gleichen Hersteller bzw. Aussteller vertreten sein, oder werden dort neue, bisher noch nicht sehr exportorientierte Firmen ausstellen?
RT Nun - die großen Firmen werden natürlich dort sein. Sie wollen keinesfalls die Gelegenheit zum Treffen mit neuen Kunden vorbeigehenlassen oder gar alte Kunden an die Konkurrenz verlieren. Es werden aber auf jeden Fall eine Reihe von KMU’s und auch neue Exporteure vertreten sein.
T Welche Besucherzielgruppen werden Sie mit der neuen Messe hauptsächlich ansprechen – Fachhandel, Einkaufsverbände, Discounter, Chains, Konzerne oder andere Unternehmen?
RT Unsere Zielgruppen sind alle Arten und Formen des textilen Einkaufs. Pakistan produziert für alle Segmente des Marktes.
T Karachi galt und gilt als eine nicht sehr sichere Stadt. Es hat dort schon häufiger terroristische Anschläge gegeben. Welche Sicherheitsmaßnahmen haben Sie vorgesehen und welchen Verhaltenskodex werden Sie Ihren internationalen Besuchern empfehlen?
RT Wie ich bereits ausgeführt habe, gibt es zahlreiche negative Nachrichten in den Medien. Karachi ist eine Stadt mit 20 Millionen Einwohnern, sie leben in Frieden und in Harmonie. Dies ist eine von der Regierung unterstützte Veranstaltung und der Schutz der Gäste obliegt der Sorge der Regierung. Wir werden den Gästen und Einkäufern empfehlen, das Hotel jeweils mit Partnern oder Freunden zu verlassen und zudem das Hotelmanagement und den Infodesk des Veranstalters über ihre Pläne zu informieren. Der Transport der registrierten Gäste ist auch durch die Regierung organisiert, so dass alle sicherheitsrelevanten Maßnahmen organisiert sind. Z.Zt. gibt es keine ernsthaften sicherheitsrelevanten Situationen in der Stadt; die zuvor erwähnten Schutzmaßnahmen werden den Besuchern aber hohes Vertrauen in die getroffenen Vorkehrungen geben.

Wir danken für das Gespräch und wünschen der TEXPO eine gute Premiere.

Für weitere Informationen wenden Sie sich an:
1. Mr. Rizwan Tariq
Commercial Counsellor
Consulate General of Pakistan, Frankfurt am Main
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Lieferketten in Asien sind im Fluss © Tokamuwi/ pixelio.de
08.03.2016

LIEFERKETTEN IN ASIEN SIND IM FLUSS

  • Vietnam größter Profiteur
  • Verlagerung näher an Absatzmärkte

Hongkong (gtai) - Für globale Konsumgüterhersteller hat sich Asien als Beschaffungsregion eine wichtige Rolle erarbeitet. Große Teile der Produktion sind in den vergangenen Jahrzehnten in die Region und hier traditionell vor allem nach China verlagert worden. Die steigenden Kosten im Reich der Mitte haben jedoch eine Strategieanpassung zur Folge. So zog die Produktion weiter in günstigere Standorte und eine Zurückverlagerung näher an die Endkunden setzte ein. Freihandelsabkommen unterstützen diesen Trend.

  • Vietnam größter Profiteur
  • Verlagerung näher an Absatzmärkte

Hongkong (gtai) - Für globale Konsumgüterhersteller hat sich Asien als Beschaffungsregion eine wichtige Rolle erarbeitet. Große Teile der Produktion sind in den vergangenen Jahrzehnten in die Region und hier traditionell vor allem nach China verlagert worden. Die steigenden Kosten im Reich der Mitte haben jedoch eine Strategieanpassung zur Folge. So zog die Produktion weiter in günstigere Standorte und eine Zurückverlagerung näher an die Endkunden setzte ein. Freihandelsabkommen unterstützen diesen Trend.

Lohnkosten in China werden nicht mehr fallen. Auch wenn sich das Wirtschaftswachstum zunehmend abschwächt, sind die Küstenregionen Chinas für die lohnkostenintensive Produktion häufig schon zu teuer geworden. Der weltgrößte Standort des verarbeitenden Gewerbes will sowieso weg von seiner Exportabhängigkeit und möchte mehr Wachstum durch Binnenkonsum generieren. Die Firmen die bleiben, sind daher immer stärker auf die chinesischen Kunden fokussiert. Hat die Textilindustrie schon vor Jahren die Signale gehört und sich verlagert, sind nun Elektronikbetriebe auf der Suche.

Doch so einfach ist die Verlagerung der Produktion nicht, waren sich die Experten auf dem Diskussionspanel Shifting Supply Chains in Asia auf dem Asian Financial Forum (AFF) in Hongkong einig. Denn kein Land außer Indien bietet ein vergleichbares Arbeitskräftepotenzial. Doch weder die Infrastruktur und das Investitionsklima können mithalten, noch hat das Land Interesse an niederwertigen Produktionsschritten. Zudem hat sich China eine Zulieferindustrie ohnegleichen aufgebaut.

Verlagerungstrends verlangsamen sich Auch Bangladesch, lange Zeit als Billigstandort für die Kleidungsnäher etabliert, verlöre an Attraktivität, so die Experten. Neben grundsätzlich schwierigen Produktionsbedingungen seien dafür vor allem Skandale wie einstürzende Fabriken verantwortlich. Kein westlicher Kleiderhersteller wolle damit heute assoziiert werden. Während Indonesien grundsätzlich eher wenig investitionsfreundlich beurteilt wurde, böten die Philippinen ein besseres Umfeld als noch vor Jahren. So sind neben zahlreichen japanische Produzenten auch deutsche Firmen aus Südchina in die Sonderzonen der Philippinen umgezogen.

Durch Lohnkostenanstiege von im Schnitt 15% pro Jahr, hat sich China im Billiglohnbereich zum großen Teil aus dem Markt katapultiert. In Zeiten steigender Produktivität konnte dies kompensiert werden doch zuletzt kam das Modell an seine Grenzen. Die Regierung im Reich der Mitte will daher den Sprung zu einem konsumbasierten Wachstum schaffen, das auf der Produktion von Hightech und auf der Erbringung
von Dienstleistungen basiert. Noch ist nicht klar, ob dieser Sprung über die "mittlere-Einkommensfalle" gelingt. Zahlreiche Schwellenländer stecken in dieser und das Wachstum ist erlahmt.

Deutsche Einkäufer bestellen weniger in China

Entsprechend reduzieren die deutschen Einzelhändler zunehmend ihre Importe aus China und kaufen immer stärker in anderen Ländern. Das zeigt eine Mitgliederumfrage der Außenhandelsvereinigung
des Deutschen Einzelhandels (AVE), an der sich nach eigenen Angaben zum allergrößten Teil Textil- und Schuhhändler beteiligten. 80% der Befragten haben bereits 2015 ihr Importvolumen aus China reduziert, 90% der Unternehmen gaben an verstärkt Ware aus anderen Lieferregionen beziehen zu wollen. Dabei sehen die Händler eine Verlagerung auf Länder wie Myanmar (78%), Bangladesch (67%) und Vietnam (56%).

Vietnam, das bereits in den vergangenen Jahren von der Verlagerung profitierte, wurde auch auf dem AFF weiterhin als Top-Standort gehandelt. Das Land mit dem höchsten Wirtschaftswachstum in Südostasien 2015 habe sich im 1. Halbjahr 2015 zum viertgrößten Textilexporteur aufgeschwungen, analysierte die Vietnam National Textile and Garment Group (Vinatex). Für Schuhe ist es bereits der drittgrößte Lieferant weltweit. Getragen durch Megainvestitionen von Samsung ist nun die Elektronikindustrie aus den Startblöcken gekommen und dürfte weitere Aktivitäten anziehen. Experten zitieren vor allem die Mischung aus junger, wachsender Bevölkerung mit niedrigen Lohnkosten als Standortvorteil.

Vietnam profitiert von Freihandelsabkommen

Einen Schub erhält Vietnams Attraktivität derzeit durch im Abschluss befindliche Freihandelsabkommen. So wurde im Dezember 2015 ein Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union unterzeichnet und Anfang Februar 2016 folgte Trans Pacific Partnership (TPP). Letzteres Abkommen, das neben zehn weiteren Pazifik-Anrainern die USA umfasst, dürfte für Vietnam große Vorteile bringen. Denn der US-Markt
ist für die vietnamesischen Konsumgüterexporteure der wichtigste Markt, zudem können die großen Einzelhändler der USA ihre Produktion rasch verlagern.

Als unterentwickeltstes Mitglied dürfte Vietnam bei Inkrafttreten (und schon davor) größere Teile der Wertschöpfungsketten im Bereich Textil und Elektronik anziehen. Denn noch fehlt dem Land eine ausgebaute Zuliefererstruktur. Diese wird im Textilbereich gerade aufgebaut, so wird in Kapazitäten für Garne, Stoffe und Färbereien investiert. Für Samsung, dem größten ausländischen Investor, kommen noch alle Komponenten aus China. Und nur wenn ein großer Wertschöpfungsanteil aus TPP-Mitgliedsstaaten kommt, finden die niedrigen Zollsätze Anwendung.

Während in Europa die Einkaufsmacht nicht ganz so groß ist, spielen Kosten auch dort eine wichtige Rolle. Doch daneben hat sich die Kontrolle der Lieferkette und die Flexibilität einen größeren Stellenwert erarbeitet, schnelle Wechsel von Trends und Kollektionen sind durch Kunden und das Internet bestimmt. Daher hat sich auch hier eine Rückverlagerung, näher an die Absatzmärkte, eingestellt. Rumänien und
Bulgarien haben sich in der Mitte Europas als "Billiglohnstandorte" etabliert, doch auch dort ist die Bevölkerung von Alterung gekennzeichnet. Entsprechend werden Arbeitskräfte knapp werden
und Löhne steigen, die Ukraine wird als neuer Standort gehandelt.

Afrika mit noch geringem Potenzial

Wenig Potenzial bescheinigten die Experten des Supply Chain-Panels dagegen dem Standort Sub-Sahara Afrika. Diesen hätten einige Einkäufer beziehungsweise Produzenten getestet, die Ergebnisse seien aber nicht erbaulich. Die Ansichten divergieren jedoch. Chinesische Firmen sind zum Teil schon vor Ort und gerade amerikanische Hersteller beobachten die weitere Entwicklung. So kauft zum Beispiel die VF Corporation, größter Jeanshändler der Welt, in Afrika ein. Gerade Äthiopien habe Potenzial, so ein Vertreter. Doch die Infrastruktur, Investitionsklima und Arbeitsmoral sei nicht zu vergleichen.

Im Grunde fehlen also ernsthafte Alternativen zu den etablierten Standorten. Daher werden aufgrund der knapper werdenden Arbeitskräfte die Kosten und damit auch die Endpreise steigen. Selbst in Vietnam stieg der Mindestlohn 2015 um 15%. Wenn aber an der Einkaufskostenschraube nur noch bedingt gedreht werden kann, müssen die Firmen sich beim Absatz besser aufstellen, so ein größerer Kleidungseinkäufer. Daher müssen soziale Medien genutzt werden, um näher am Kunden zu sein und zum Beispiel Individualisierung als Verkaufsargument zu entwickeln.

Die Einkaufshotspots für Kleidung der nächsten Jahre (Befragung Anfang 2015)
Land Unter den Top-3 genannt
Bangladesch 48%
Vietnam 33%
Indien 30%
Myanmar 30%
Türkei 30%
VR China 23%
Äthiopien 13%
Indonesien 10%
Ägypten 5%
Sri Lanka 5%
Tunesien 5%

Quelle: McKinsey Umfrage unter Chefeinkäufern

Stark wachsende Einführung deutscher Mode nach China © Maclatz/ pixelio.de
09.02.2016

STARK WACHSENDE EINFUHREN DEUTSCHER MODE NACH CHINA

  • Volumina noch erheblich ausbaufähig
  • Italien verliert Spitzenposition an Nordkorea

Beijing (gtai) - Chinesische Verbraucher schätzen deutsche Waren vom Auto bis zum Kochtopf. Mode "made in Germany" wird jedoch erst jetzt entdeckt. Deutsche Anbieter profitieren vom guten Image ihres Herkunftslandes - und von der Lust der wachsenden Mittelschicht, sich etwas "Gutes" zu leisten. Lokaler Produktion haftet meist ein eher schlechter Ruf an. Allerdings mangelt es an Präsenz, deutsche Markennamen sind kaum bekannt. Das Verkaufspotential ist trotz hoher Zuwächse bei Weitem nicht ausgeschöpft.

  • Volumina noch erheblich ausbaufähig
  • Italien verliert Spitzenposition an Nordkorea

Beijing (gtai) - Chinesische Verbraucher schätzen deutsche Waren vom Auto bis zum Kochtopf. Mode "made in Germany" wird jedoch erst jetzt entdeckt. Deutsche Anbieter profitieren vom guten Image ihres Herkunftslandes - und von der Lust der wachsenden Mittelschicht, sich etwas "Gutes" zu leisten. Lokaler Produktion haftet meist ein eher schlechter Ruf an. Allerdings mangelt es an Präsenz, deutsche Markennamen sind kaum bekannt. Das Verkaufspotential ist trotz hoher Zuwächse bei Weitem nicht ausgeschöpft.

Deutsche Mode ist in der VR China im Kommen: In den ersten zehn Monaten 2015 legten die chinesischen Bezüge aus Deutschland von gewirkter und gestrickter Kleidung und Bekleidungsstücken (HS-Pos. 61) nach chinesischer Zollstatistik um satte 31,8% und um 5,1% bei anderer Kleidung und Bekleidungszubehör (HS-Pos. 62) zu. Dies ist umso beachtlicher, weil die Gesamteinfuhren für Kleidung im gleichen Zeitraum lediglich um 3,6% wuchsen - und China über alle Branchen hinweg sogar ein stattliches Importminus von 15,7% verbuchte.

Aber ein Absatzvolumen von 5,6 Mio. US$ bei einer Gesamteinfuhr an Produkten dieser HS-Positionen von 4,9 Mrd. $ ist eher vernachlässigbar. In der Tat sind deutsche Modemarken, von wenigen Ausnahmen wie Hugo Boss oder Escada abgesehen, in der VR China bislang kaum sichtbar. Wirklich gut positionieren konnte sich allein Adidas.

Hauptbezugsland für die VR China war bis September 2015 Italien, dessen hochwertige Textilien und Bekleidung überaus geschätzt werden. Es setzte in den ersten zehn Monaten 2015 Branchenerzeugnisse im Wert von 688,7 Mio. $ ab. Allerdings tendieren die italienischen Einfuhren angesichts der anhaltenden Austeritäts- und Antikorruptionspolitik deutlich nach unten (-11,6% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum).

Luxuseinkäufe werden ins Ausland verlagert

Wie die Shanghai Daily im Oktober 2015 schrieb, hätten sich die chinesischen Luxuseinkäufe seit 2012 zu zwei Dritteln ins Ausland verlagert. In Paris, Mailand, London, New York oder Tokyo kaufe es sich anonym und überdies preiswerter ein als auf dem Festland. Zusätzlich sei ein Trend weg von den "quasi überall" erhältlichen "großen Namen" hin zu neuen, weniger bekannten, individuelleren Designern festzustellen.

Zumindest im Ausland scheint die Kauflust ungebrochen: Beispielsweise berichtete der Finanzdienstleister Global Blue von einem Anstieg der Steuerrückerstattungen chinesischer Touristen im August 2015 von 65,6% (Juli: +73%) gegenüber dem Vorjahresmonat.

Von der Spitzenposition abgelöst wurde Italien im Oktober von Korea (Dem. VR; 663,9 Mio. $). An dritter und vierter Stelle folgen Vietnam (587,5 Mio. $) und Bangladesch (364,7 Mio. $). Der Erfolg der drei Länder ist vermutlich auf bereits verlagerte Fertigungskapazitäten chinesischer Hersteller zurückzuführen, die ihre Erzeugnisse zurück nach China bringen, um sie dort zu verkaufen.

Chinesische Importe von Bekleidung (in Mio. US$, Veränderung in % gegenüber der Vorjahresperiode)
HSPos. Bezeichnung 2012 2013 2014 Januar bis
Oktober 2015
Veränderung
61 Kleidung und Bekleidungszubehör,
aus Gewirken und Gestricken, darunter
aus:
1.344 1.666 2.067 1.894 9,9
  .Vietnam 87 169 242 280 39,9
  .Italien 231 267 296 226 -8,2
  .Bangladesch 63 89 144 146 20,2
  .Korea (Dem.) 67 88 119 139 34,3
  .Deutschland 5 2 2 2 31,8
62 Kleidung und Bekleidungszubehör,
ausgenommen aus Gewirken oder
Gestricken, darunter aus:
2.664 3.141 3.559 3.034 0,1
  .Korea (Dem.VR) 373 499 622 525 -4,8
  .Italien 514 577 631 463 -11,6
  .Vietnam 154 236 310 307 18,9
  .Bangladesch 90 142 191 219 30,7
  .Deutschland 5 4 4 3 5,1
  Gesamt 4.009 4.807 5.626 4.927 3,6

Quelle: China Customs

Wie in vielen anderen Konsumgüterbereichen schöpft Deutschland in der "Kleiderfrage" seine Möglichkeiten im chinesischen Markt nicht aus. Brancheninsidern zufolge "ginge hier deutlich mehr" - nicht zuletzt aufgrund des ausgezeichneten Renommees, dass das Label "Made in Germany" unter chinesischen Konsumenten genießt.

Die Empfehlung lautet daher - und dies wurde einmal mehr auf der letzten "Chic" wiederholt, China nicht nur als Beschaffungsmarkt, sondern zunehmend auch als Absatzmarkt zu sehen. In den Worten eines deutschen Lederjackenanbieters: "Vor zwanzig Jahren haben wir noch Leder aus China gekauft, jetzt verkaufen wir Leder nach China."

"Light Luxuxy" gefragt
Dabei bleiben die "großen" italienischen oder französischen Marken wie Gucci, Armani oder Chanel für die meisten unerreichbar. Mode "made in Germany" kann im mittleren Preissegment eine Nische abdecken, die für die wachsende städtische Mittelschicht bezahlbar ist, welche sich eben auch gerne "etwas Internationales" leisten möchte und deutsche Produkte vom Automobil bis hin zum Kochtopf bereits sehr zu schätzen gelernt hat. Für sie steht deutsche Mode nicht für Luxus, sondern für gute Ausführung respektive Verarbeitung und gutes Material. Gleichzeitig sind in diesem Feld auch weitere Wettbewerber aktiv. In eine ähnliche Kerbe stößt beispielsweise der niederländische Herrenausstatter Suitsupply, der im Sommer in Shanghai eröffnete.

Gefälschte Erzeugnisse sind für diese Klientel keine Alternative. Tatsächlich trifft der chinesische Konsument die Entscheidung für ein deutsches Produkt nicht aufgrund des niedrigen Preises, sondern vielmehr getragen von dem Wunsch, ein Stück von hervorragender Qualität zu erwerben. Dieses darf dann gerne etwas kosten und sich vom Mainstream abheben, sei es durch innovative Stoffe, außergewöhnliche Materialkombinationen, individuelle oder witzige Schnitte oder durch ein besonderes Design. Zunehmend gefragt sind Accessoires wie passende Gürtel, Taschen oder Schuhe. Als ein Mikrotrend in der jüngeren Generation gilt außerdem das Tragen von Hüten - und wer etwas auf sich hält, geht zum beliebten Oktoberfest im echten Dirndl.

Verkaufspreis mindestens dreifacher Einkaufspreis
Deutschen Herstellern kommt darüber hinaus der "demografische Faktor" entgegen: Die chinesische Gesellschaft altert rapide. Entsprechend verschiebt sich die Nachfrage weg von "eher flippiger und junger" Ware hin zu zeitloserer, modisch-qualitätsbewussterer Kleidung, die dann durchaus etwas teurer sein kann - und es de facto auch ist: Erfahrungsgemäß verteuert sich deutsche Importware durch Transport, Zoll, übliche Handelsspanne auf mindestens das Dreifache des Verkaufspreises.

Für die breite Masse ist deutsche Ware daher nicht geeignet - als erfolgreiches Nischenerzeugnis jedoch durchaus. Dies kann für liebevoll entworfene Öko-Hausschuhe genauso gelten wie für trendige Hüte oder hochwertige Handtaschen im "Light -Luxury-Segment". Nicht selten lässt sich die eine oder andere Marktlücke nur über Präsenz vor Ort aufspüren - so habe beispielsweise jedes Land seine eigene "Hausschuhkultur", mit der man als Anbieter umzugehen lernen müsse.

Mitunter wüssten, so die Erfahrung mancher Aussteller, chinesische Käufer nach hohen Standards meisterlich gefertigte Erzeugnisse sogar stärker zu goutieren als die Deutschen selbst. Von Vorteil ist es überdies, den Kunden neben dem eigentlichen Erzeugnis "eine Geschichte" bieten zu können. So beeindruckt es durchaus, wenn ein Unternehmen in der vierten Generation familiengeführt ist - oder hohe Handwerkskunst filmisch dokumentiert werden kann.

 

Chinesische Textil- und Bekleidungswirtschaft © Walter Babiak / pixelio.de
02.02.2016

CHINAS TEXTIL- UND BEKLEIDUNGSWIRTSCHAFT ORIENTIERT SICH NEU

  • Markenbildung vor Ort
  • Schrittweise Verlagerung ins Ausland

Beijing (gtai) - Weg von billiger Massenproduktion oder Verlagerung lauten die Alternativen für die chinesische Textil- und Bekleidungsbranche. Ein inländisches "Go-West" rechnet sich langfristig wohl nicht, dagegen hat die Abwanderung nach Südostasien bereits eingesetzt. Zugleich erwarten deutsche Qualitätszulieferer neue Absatzmöglichkeiten, wenn die Firmen vor Ort ihre Wettbewerbsposition durch mehr Qualität stärken. Dies wurde auf der letzten "Intertextile" im Oktober 2015 in Shanghai deutlich.

  • Markenbildung vor Ort
  • Schrittweise Verlagerung ins Ausland

Beijing (gtai) - Weg von billiger Massenproduktion oder Verlagerung lauten die Alternativen für die chinesische Textil- und Bekleidungsbranche. Ein inländisches "Go-West" rechnet sich langfristig wohl nicht, dagegen hat die Abwanderung nach Südostasien bereits eingesetzt. Zugleich erwarten deutsche Qualitätszulieferer neue Absatzmöglichkeiten, wenn die Firmen vor Ort ihre Wettbewerbsposition durch mehr Qualität stärken. Dies wurde auf der letzten "Intertextile" im Oktober 2015 in Shanghai deutlich.

Die chinesische Textil- und Bekleidungswirtschaft steht unter massivem Kostendruck. Weg von billiger Massenproduktion oder Verlagerung lautet das Gebot der Stunde. Bislang ist die Industrie vorwiegend am Perlfluss- und am Jangtse-Delta angesiedelt, wo die Löhne landesweit im Durchschnitt am höchsten sind. Laut China National Garment Association (CNGA) entfallen etwa 70% des Produktionsvolumens auf die fünf Provinzen Shandong, Jiangsu, Zhejiang, Fujian und Guangdong.

Von der Politik unterstützt wird der Umzug in die noch günstigeren Zentral- und Westprovinzen. Dies geschieht nicht zuletzt zum Erhalt der lokalen Arbeitsplätze und zur Entwicklung der bisher weniger boomenden Regionen des Landes. In diesem Sinne befürwortet nicht nur die CNGA den Umzug von Bekleidungsherstellern nach Xinjiang. In der Westprovinz werden 30% der Baumwolle des Landes angebaut, die mit 6,2 Mio. t im Jahr 2014 der größte Baumwollerzeuger weltweit ist. Nach Verbandsinvestitionen planen die Behörden Investitionen in Höhe von 3,2 Mrd. US$, unter anderem für die Errichtung von "Textilindustrieparks".

Ein weiterer Versuch, die chinesische Textilindustrie von der Küste in den Westen zu verlagern, stellt der Ningxia Ecological Textile Industrial Demonstration Park dar, der im Dezember 2014 eröffnet wurde. Bis 2020 sollen hier laut China.org.cn circa 50.000 Menschen in der Textilindustrie arbeiten.

"Go West" für private Textil- und Bekleidungsfirmen wenig erfolgversprechend

Inwieweit diese Bemühungen von Erfolg gekrönt sein werden, bleibt abzuwarten. Allerdings sei, erklärt eine chinesische Unternehmerin, "Go West" allenfalls mittelfristig eine Lösung, denn auch dort würden früher oder später die Löhne anziehen (ganz abgesehen von bereits heute dort spürbaren höheren Logistik- und anderen Kosten). Wenn schon ein Umzug, dann kämen dauerhaft nur preisgünstigere Auslandsstandorte in Frage. Nach Vietnam, Bangladesch oder Kambodscha etwa findet bereits eine Migration statt. Fakt ist jedoch, dass eine große Verlagerungswelle - sei es im In- oder im Ausland - bislang
ausgeblieben ist.

Dass Vietnam und Bangladesch in wenigen Jahren an die dritte und vierte Stelle der wichtigsten Bezugsländer für die VR China in Sachen Bekleidung aufgerückt sind (Vietnam: 587,5 Mio. US$; Bangladesch: 364,7 Mio. $; jeweils in den ersten zehn Monaten 2015 für HS-Pos. 61 und 62), resultiert denn auch ganz überwiegend auf bereits verlagerte Fertigungskapazitäten chinesischer Hersteller. Diese bringen ihre Erzeugnisse von dort nach China zurück, um sie hier zu verkaufen.

Vietnam als Fertigungsstandort dürfte für chinesische Unternehmen überdies im Zuge der im Oktober 2015 erfolgreich abgeschlossenen Verhandlungen zum Handelsabkommen Trans-Pacific Partnership (TPP) zwischen den USA und Vietnam an Bedeutung gewinnen. Nach Inkrafttreten werden Ausfuhren aus Vietnam in die USA zollfrei. Im November 2015 war beispielsweise in der China Daily zu lesen, die Huafeng Co. aus Shandong plane den Aufbau einer Textilfabrik in dem südostasiatischen Nachbarland mit einer Investition von 700 Mio. Renminbi Yuan (RMB; circa 110 Mio. US$; 1 US$ = 0,157 RMB, Durchschnittskurs November 2015).

Kambodscha spielt zwar noch nicht in der vordersten Liga mit, schiebt sich aber mit Macht nach vorne: Im genannten Zeitraum legten die Einfuhren gewirkter und gestrickter Bekleidung (HS-Pos. 61) um 38,1% auf 124,8 Mio. US$ und von anderer Kleidung (HS-Pos. 62) um 18,4% auf 32,3 Mio. $ zu.

Allerdings sind der Verlagerung gewisse Limits gesetzt, da die Zielländer vielfach an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Hinzu kommt die in China vorhandene außerordentlich vorteilhafte Verzahnung der verschiedenen Fertigungsstufen von der Baumwollernte über die textile Verarbeitung bis hin zur Endkonfektion.

Höherwertigkeit statt Umzug

Innovative Firmen und Designer setzen statt auf eine weitere Verlagerung auf ein Upgrading ihrer Erzeugnisse. Ziel ist es, auch anspruchsvolleren Kunden im chinesischen Markt gerecht zu werden - und sich darüber hinaus im Ausland zu positionieren. Hierzu gehören etwa die Modeschöpferin Ma Ke, die die Kleidung für Chinas First Lady Peng Liyuan entwirft, oder Guo Pei, die mit ihrer Kreation für die Sängerin Rihanna auf der Met Gala 2015 in New York für Aufsehen sorgte.

Abgesehen von einzelnen Stars der Szene bewegen sich inzwischen auch zunehmend große Firmen wie der Daunenjackenspezialist Bosideng oder die Herrenausstatter Mark Fairwhale und Ningbo Peace Bird weg von reiner Massenproduktion hin zu Markenbildung und Qualität. Bosideng hat sogar einen eigenen Flagship Store in London eröffnet. Noch beschränkt sich die Bekanntheit selbst wichtiger chinesischer Marken wie Heilan Home oder Metersbonwe auf lokale Kunden, für das Gros europäischer Käufer sind sie kein Begriff. Nach Ansicht von Brancheninsidern dürfte sich dies aber Schritt für Schritt ändern.

Marktanteile der 10 wichtigsten Anbieter für Herrenbekleidung in China 2014
Marke Herkunftsland Marktanteil (in %)
Heilan Home VR China 2,9
Jack & Jones (Bestseller) Dänemark (Tianjin) 2,4
Nike USA 1,0
Youngor VR China 1,0
Uniqlo Japan 1,0
Romon VR China 1,0
GXG VR China 0,9
Adidas Deutschland 0,8
Metersbowe VR China 0,8
Mark Fairwhale VR China 0,7

Quelle: China Daily auf Basis von Euromonitor

Für deutsche Zulieferer in Sachen Oberstoffe (in der Regel der teuerste Posten), Zubehör (wie Einlagenstoffe, Knöpfe, Garne, Verpackungen) oder auch im Bereich Zuschneiden und Nähen bleibt China interessant. Dies zeigte sich einmal mehr auf der letzten "Intertextile" im Oktober 2015 in Shanghai.

Dabei sind zwei gegenläufige Trends erkennbar: Einerseits berichteten Aussteller von einer Verlagerung der Nachfrage in andere Länder im Zuge der steigenden Lohn- und Lohnnebenkosten vor Ort. Andererseits können nun auch Anbieter teurer Produkte jenseits des preiswerten Massenmarktes auf die Entstehung neuer Nischen hoffen, so ein Produzent von Webpelzen aus Echthaar. Genauso sieht es ein Anbieter von Echthorn-Knöpfen.

Die nächste "Intertextile" mit deutschem Messepavillon findet vom 11. bis 13.10.16 in Shanghai statt ("Intertextile Shanghai Apparel Fabrics Autumn Edition"; Informationen unter www.auma.de oder direkt www.intertextile.com.cn).

Grundsätzlich empfehlen Messeaussteller, sich neben dem Standort China zwecks Risikostreuung ein zweites Standbein aufzubauen. "Die Karawane zieht weiter", heißt es. Gegenwärtig werden die niedrigsten Löhne für Näherinnen in Bangladesch gezahlt; das Land profitiert überdies von Zollfreiheit für Einfuhren in die EU. Letzteres gilt auch für Kambodscha. Ebenfalls sehr konkurrenzfähig arbeiten die Näherinnen in Vietnam und Indien. Darüber hinaus soll Afrika (speziell beispielsweise Äthiopien) künftig eine wichtigere Rolle spielen, auch eine Fertigung in Korea (Dem.) ist für chinesische Textilunternehmen keineswegs abwegig.

Generell dürften Freihandelsabkommen bei der Standortwahl künftig erheblich mehr Gewicht zukommen, als dies heute der Fall ist.