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04.01.2022

EU Projekt: Kreislaufwirtschaft und innovatives Recycling von Textilien

Das dreijährige im Rahmen des Programms Horizon 2020 EU-finanzierte Projekt SCIRT steht für "System Circularity & Innovative Recycling of Textiles" und wird von VITO, einer unabhängigen flämischen Forschungsorganisation im Bereich Cleantech und nachhaltige Entwicklung, koordiniert.

Ziel des Projekts ist die Darstellung eines vollständigen Textil-zu-Textil-Recyclingsystems für ausrangierte Kleidung - oder Post-Consumer-Textilien - unter Einbeziehung aller Akteure der Wertschöpfungskette und mit Schwerpunkt auf dem Recycling von Naturfasern, Kunstfasern und Fasermischungen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat sich das Projekt vier Hauptziele gesetzt.

Das dreijährige im Rahmen des Programms Horizon 2020 EU-finanzierte Projekt SCIRT steht für "System Circularity & Innovative Recycling of Textiles" und wird von VITO, einer unabhängigen flämischen Forschungsorganisation im Bereich Cleantech und nachhaltige Entwicklung, koordiniert.

Ziel des Projekts ist die Darstellung eines vollständigen Textil-zu-Textil-Recyclingsystems für ausrangierte Kleidung - oder Post-Consumer-Textilien - unter Einbeziehung aller Akteure der Wertschöpfungskette und mit Schwerpunkt auf dem Recycling von Naturfasern, Kunstfasern und Fasermischungen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat sich das Projekt vier Hauptziele gesetzt.

  • Bereitstellung einer geschlossenen Recyclinglösung für Alttextilien.
  • Anregung und Förderung eines bewussten Designs und einer bewussten Produktionspraxis.
  • Schaffung neuer Geschäftsmöglichkeiten durch Förderung der textilen Wertschöpfungskette.
  • Bewusstsein für die ökologischen und sozialen Auswirkungen des Kleidungskaufs schaffen.

Das Projekt SCIRT, an dem 18 Partner aus fünf Ländern beteiligt sind, wurde Mitte 2021 virtuell gestartet, um das Problem des Abfalls und der Wiederverwertbarkeit von Kleidungsstücken anzugehen, eine der größten Herausforderungen für die Modeindustrie von heute.

Während sich Bekleidungsmarken ehrgeizige Ziele setzen und versprechen, recycelte Fasern in ihre Produkte einzubauen, stapeln sich die ausrangierten Textilien rund um den Globus in Hülle und Fülle. Obwohl es so den Anschein hat, dass Angebot und Nachfrage für diesen Teil der Kreislaufwirtschaft im Einklang stehen, werden laut einem 2017 veröffentlichten Bericht der Ellen MacArthur Foundation weniger als 1 % des Textilabfalls zu neuen Textilfasern recycelt. Dieser winzige Prozentsatz deutet auf ein größeres Problem hin: Die Verwirklichung der Kreislaufwirtschaft in der Modeindustrie ist nicht nur eine Frage von Angebot und Nachfrage, sondern der Verbindung zwischen beiden. Es mangelt an Wissen über die technologische, wirtschaftliche und ökologische Machbarkeit des Recyclings von Fasermischungen, und es besteht die Notwendigkeit, die Qualität und die Kosten von Recyclingprozessen mit den Anforderungen von Textilunternehmen und Modemarken in Einklang zu bringen.

SCIRT wird Lösungen entwickeln, um systemische Innovationen für ein stärker kreislauforientiertes Bekleidungssystem zu unterstützen und diese Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zu schließen. Um die Nachfrageseite der Gleichung anzugehen, wird SCIRT ein umfassendes Textil-zu-Textil-Recycling-System für aus-rangierte Kleidung, auch bekannt als Post-Consumer-Textilien, demonstrieren, das die Akteure der gesamten Wertschöpfungskette einbezieht und sich auf das Recycling von Natur- und Kunstfasern sowie Fasermischungen konzentriert. Mit Unterstützung von technischen Partnern und Forschungsinstituten werden die Bekleidungsmarken Decathlon, Petit Bateau, Bel & Bo, HNST und Xandres sechs verschiedene repräsentative Kleidungsstücke aus recycelten Post-Consumer-Fasern entwickeln, prototypisieren und produzieren. Dazu gehören formelle und legere Kleidung, Sportbekleidung, Unterwäsche und Uniformen. Dabei wird SCIRT den Schwerpunkt auf Qualität und Kosteneffizienz legen, um das Vertrauen des Marktes zu gewinnen und die breite Verwendung von Post-Consumer-Recyclingfasern zu fördern.

Aus einer nichttechnologischen Perspektive wird SCIRT unterstützende strategische Maßnahmen und Instrumente entwickeln, um den Übergang zu einem Kreislaufsystem für Bekleidung zu erleichtern. Dazu gehören ein Konzept für ein ökologisch moduliertes System der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) und ein True-Cost-Modell zur Quantifizierung der Kreislaufwirtschaft und zur Erhöhung der Transparenz der Wertschöpfungskette. Besondere Aufmerksamkeit wird auch der Verbraucherperspektive gewidmet. Zu diesem Zweck werden Citizen Labs, die Verbraucher an verschiedenen europäischen Standorten einbeziehen, sowie eine breitere Online-Engagement-Plattform entwickelt, um die Bevölkerung während des gesamten Projekts einzubeziehen, um so die Wahrnehmungen, Motivationen und Emotionen zu verstehen, die ihr Verhalten in Bezug auf den Kauf, die Nutzung und die Entsorgung von Textilien bestimmen.

In den nächsten drei Jahren werden die SCIRT-Projektpartner daran arbeiten, die derzeitigen technologischen, wirtschaftlichen, sozioökonomischen und regulatorischen Hindernisse für das Textilrecycling zu überwinden, um eine echte, dauerhafte Kreislaufwirtschaft für die Bekleidungsindustrie zu schaffen.

2021:
Das SCIRT-Projekt läuft an, und die Partner ermitteln den aktuellen Stand in den Bereichen Bekleidungsdesign, -produktion und -recycling, Herausforderungen und Markttrends sowie die Bedürfnisse der Interessengruppen.

2022:
Entwicklung und Erprobung eines Faser-zu-Faser-Systems zur Herstellung recycelter Garne und Fasern, die frei von schädlichen Substanzen sind.

2023:
Formelle Kleidung, Freizeitkleidung, Sportbekleidung, Unterwäsche und Uniformen werden unter Einsatz der entwickelten optimierten Garne entworfen und hergestellt.

Partners

  • Modeunternehmen: Bel&Bo, HNST, Decathlon, Xandres, Petit Bateau
  • Forschungseinrichtungen: VITO, CETI, Prospex Institute
  • Universitäten: BOKU, TU Wien, ESTIA
  • Akteure der Branche: Altex, AVS Spinning - A European Spinning Group (ESG) Company, Valvan
  • KMUs: Circular.fashion, FFact
  • Non-profit Organisationen: Flanders DC, IID-SII

 

ALTEX
ALTEX ist ein in Deutschland ansässiges Textilrecyclingunternehmen, das mit Hilfe modernster Maschinen Textilabfälle zu neuen, hochwertigen Produkten recycelt. Zu den Produkten gehören unter anderem Reißfasern, Naturfasern, Kunstfasern und Fasermischungen.

Bel & Bo
Bel&Bo ist ein belgisches Familienunternehmen mit rund 95 Einzelhandelsgeschäften in ganz Belgien. Sein Ziel ist es, farbenfrohe, modische und nachhaltig produzierte Kleidung für Männer, Frauen und Kinder zu einem erschwinglichen Preis anzubieten.

CETI
Das Europäische Zentrum für innovative Textilien (CETI) ist eine gemeinnützige Organisation, die sich der Entwicklung, Erprobung und Prototypisierung innovativer textiler Materialien und Produkte durch private und gemeinschaftliche Forschungs- und Entwicklungsprojekte widmet.

circular.fashion
circular.fashion bietet Software für Kreislauf-Design, intelligente Textilsortierung und Kreislauf-Recycling, einschließlich der Circular Design Software und der circularity.ID®, sowie Schulungen und praktische Unterstützung für Modemarken an.

Decathlon
Mit mehr als 315 Geschäften in Frankreich und 1.511 auf der ganzen Welt ist Decathlon seit 1976 ein innovatives Unternehmen, das sich zum Hauptakteur für sportliche Menschen entwickelt hat. Das Unternehmen setzt sich für die Reduzierung der Umweltauswirkungen durch eine Reihe von Maßnahmen ein.

ESG
Die European Spinning Group (ESG) ist ein Textilkonzern mit Sitz in Belgien, der eine Reihe von Garnen anbietet, die mit einer hochtechnologischen Open-End-Spinnerei für verschiedene Anwendungen hergestellt werden, z. B. für Heimtextilien, Mode und technische Textilien.

ESTIA
ESTIA ist ein französi-sches Institut, das seit 20 Jahren Aus- und Weiterbildungen im Bereich der industriellen Technologien anbietet. Seit 2017 hat ESTIA ein Programm, das sich auf neue Materialien und disruptive Prozesse in der Mode- und Textilindustrie konzentriert.

FFACT
FFact ist eine Gruppe von Unternehmensberatern, die die Umsetzung von Nachhaltigkeit aus unternehmerischer Sicht erleichtert und Fakten in nützliche Managementinformationen umsetzt. FFact hat seinen Sitz in den Niederlanden und Belgien.

Flanders DC
Die Flanders District of Creativity, eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Belgien, informiert, coacht, fördert und inspiriert kreative Unternehmer in verschiedenen Branchen, einschließlich der Modeindustrie, die ihr Unternehmen aufbauen oder erweitern möchten.

HNST
HNST ist eine belgische Circular-Denim-Marke, die gebrauchte Jeans zurückgewinnt und in der EU zu neuen Stoffen recycelt. So entstehen haltbare und zu 100 % recycelbare Jeans, die 82 % weniger Wasser verbrauchen und 76 % weniger Kohlendioxid ausstoßen als herkömmliche Jeans.

Petit Bateau
Petit Bateau ist eine französische Bekleidungsmarke, die sich auf Strickwaren spezialisiert hat. Als vertikales Unternehmen führt Petit Bateau sein eigenes Stricken, Färben, Konfektionieren und Ladenmanagement mit der Unterstützung von 3.000 Mitarbeitern durch.

Prospex Institute
Das Prospex-Institut hat sich zum Ziel gesetzt, die Beteiligung von Bürgern und Interessenvertretern an einem gesellschaftlich relevanten Entscheidungsdialog und an der Entwicklung zu fördern, indem es mit Theoretikern und Praktikern in Belgien und im Ausland zusammenarbeitet.

IID-SII
Das Institut für nachhaltige Innovation ist ein französischer gemeinnütziger Verband mit Sitz in Paris. Das IID-SII wurde von LGI, einem französischen KMU, initiiert und hat die Aufgabe, als Denkfabrik für nachhaltige Innovationen zu fungieren, um die Einführung neuer Lösungen zu unterstützen.

TU Wien
Die TU Wien ist eine offene wissenschaftliche Einrichtung, an der seit 200 Jahren unter dem Motto "Technik für Menschen" geforscht, gelehrt und gelernt wird. Einer ihrer Forschungsschwerpunkte liegt in den Bereichen Recyclingtechnologie und Faserinnovation

BOKU
Die Forschung am Institut für Umweltbiotechnologie der BOKU in Wien konzentriert sich auf die Nutzung von Enzymen als leistungsstarke Biokatalysatoren für die Verarbeitung von Biomaterialien im Rahmen von Recyclinganwendungen.

Valvan
Valvan Baling Systems verfügt über 30 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und dem Bau von maßgeschneiderten Maschinen und ist spezialisiert auf Ballenpressen und Sortieranlagen für Faserhersteller, Sammler, Sortierer und Recycler von Textilien.

VITO
VITO, eine führende unabhängige europäische Forschungs- und Technologieorganisation in den Bereichen Cleantech und nachhaltige Entwicklung, zielt darauf ab, den Übergang zu einer nachhaltigen Gesellschaft durch die Entwicklung nachhaltiger Technologien zu beschleunigen.

Xandres
Xandres ist eine Marke, die von und für Frauen inspiriert ist. Sie ist in einer hoch angesehenen Modetradition verwurzelt, von Qualität getrieben und für das Leben, das Frauen heute führen, geschaffen. Xandres bietet innovative Designs mit Rücksicht auf Luxus und Umwelt.

14.12.2021

Förderprojekt Rohstoffklassifizierung recycelter Fasern

Schon seit Jahrhunderten werden aus Alttextilien Reißfasern hergestellt und zu neuen textilen Produkten verarbeitet. Dieses effektive Recycling ist einer der ältesten Materialkreisläufe der Welt. Heute geht es nicht nur um Bekleidung, sondern auch um hochwertige technische Textilien. So wie sich die Produkte der Textilindustrie weiterentwickeln, steigen auch die Anforderungen an das Textilrecycling. Grundlage dafür sind eine klare Beurteilung und Klassifizierung der Rohstoffe.

Schon seit Jahrhunderten werden aus Alttextilien Reißfasern hergestellt und zu neuen textilen Produkten verarbeitet. Dieses effektive Recycling ist einer der ältesten Materialkreisläufe der Welt. Heute geht es nicht nur um Bekleidung, sondern auch um hochwertige technische Textilien. So wie sich die Produkte der Textilindustrie weiterentwickeln, steigen auch die Anforderungen an das Textilrecycling. Grundlage dafür sind eine klare Beurteilung und Klassifizierung der Rohstoffe.

Im Forschungsprojekt der Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf (DITF) und dem Sächsischen Textilforschungsinstitut e.V. (STFI) wird eine Methodik entwickelt, die es ermöglicht, den Reiß als auch die nachfolgenden Prozesse in Bezug auf die Faserqualität zu analysieren. Durch die systematische Analyse soll es gelingen, die nachfolgenden Spinnprozesse so zu optimieren, dass der Recyclinganteil im Garn erhöht werden kann, ohne, dass sich die Garneigenschaften gegenüber einem aus 100% Gutfasern bestehenden Garn wesentlich unterscheiden. Diese Garne können anschließend zu nachhaltigen textilen Produkten wie zum Beispiel Kleidung oder Verbundbauteile verarbeitet werden.

Das vom BMWi/IGF geförderte Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren und endet am 31.12.2022. Der Nutzen für die teilnehmenden Unternehmen liegt insbesondere darin, ihnen den verstärkten Einsatz von Sekundärrohstoffen zu ermöglichen, neue Märkte durch im Projekt entwickelte Technologien oder Produkte zu erschließen, Synergien und langfristige Kooperationen anzubahnen sowie einen gemeinsamen Marktauftritt vorzubereiten.

Das Projekt umfasst verschiedene Arbeitsschritte:

  • Materialauswahl und Beschaffung
    Zu verarbeitende Baumwollfasern werden aus Alttextilien (T-Shirts) und Abfällen aus der Baumwollspinnerei gewonnen. Die Aramidfasern werden aus gebrauchter Schutzbekleidung und technischen Textilien aufbereitet.
  • Optimierung der Aufbereitung / Auflösung der Textilien
    Damit die Fasern aus den entsprechenden Textilien möglichst schonend und mit einer nicht zu hohen Einkürzung herausgelöst werden, sind exakte Einstellungen beim Reißprozess zu finden, welche technologisch sehr anspruchsvoll sind und viel Erfahrung voraussetzen.
  • Ermittlung der Qualitätskriterien zur Beurteilung der Faserauflösung
    Um die Qualitätskriterien zu definieren werden die aus der Reißerei kommenden Fasern mittels MDTA-4 Messgerät der Textechno GmbH & Co. KG ermittelt. Mit den ermittelten Kriterien soll die (möglichst geringe) Fasereinkürzung durch den Reißprozess charakterisiert werden.
  • Ermittlung optimierter Einstellungen beim Spinnprozess
    Um die optimalen Einstellungen zur Erzeugung eines Garnes aus den Recyclingfasern zu ermitteln, werden diese nach dem Rotorspinnprozess ersponnen. Durch Anpassung des Spinnprozesses soll ein Garn hergestellt werden, das eine gute Gleichmäßigkeit und auch eine entsprechende Festigkeit aufweist.
  • Herstellung und Vergleich von Garnen aus recycelten Rohstoffen
    Damit aus den Recyclingfasern - bestehend aus Aramid und Baumwolle - jeweils ein Flächengebilde hergestellt werden kann, soll das Material im industriellen Maßstab verarbeitet werden. Dazu werden die Fasern über eine komplette Putzereilinie mit anschließender Bandherstellung über angepasste Karden verarbeitet. Nach dem Verstrecken und der anschließenden Vorgarnherstellung werden Garne nach dem Rotor- bzw. nach dem Ringspinnverfahren hergestellt. Mit den fertiggestellten Garnen werden Gestricke produziert.
  • Koordination, Analyse der Ergebnisse und Erstellung der Berichte
    Die Erstellung des Abschlussberichtes erfolgt durch die DITF und das STFI. Ein Ergebnistransfer erfolgt durch Veröffentlichungen, Fachinformationen an Verbände und Messeauftritte. Begleitend sind regelmäßige Sitzungen mit den beteiligten Firmen geplant.

Textination sprach mit Stephan Baz, dem Stv. Leiter Kompetenzzentrum Stapelfaser, Weberei & Simulation Leitung Stapelfasertechnologie und Markus Baumann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kompetenzzentrum Stapelfaser, Weberei & Simulation (beide DITF) sowie Bernd Gulich, Abteilungsleiter Vliesstoffe/Recycling und Johannes Leis, wissenschaftlicher Mitarbeiter Schwerpunkt Vliesstoffe/Recycling (beide STFI) über den aktuellen Stand des Förderprojektes.

Wie ist der aktuelle Stand des Projekts?
Aktuell befinden wir uns in der Phase der Versuchsdurchführungen und der iterativen Optimierung gleich mehrerer Projektbausteine. Erwartungsgemäß sind für die mechanische Aufbereitung selbst und auch die Einstellung des Spinnprozesses mit den verschiedenen Varianten mehrere Schleifen notwendig. Letztendlich zielt das Projekt ja darauf ab, die Prozesse der mechanischen Aufbereitung und der Spinnerei als Verarbeitung aufeinander abzustimmen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Gleichzeitig ist die Ermittlung der Qualitätskriterien der erzeugten Fasern nicht trivial. Hierfür braucht es zudem die Weiterentwicklung von Prozessen und Prüfmethoden, welche in der Industrie produktiv umsetzbar sind und welche eine Beurteilung der Qualität der erzeugten Fasern tatsächlich und unbeeinflusst von z.B. Restgarnen ermöglichen. Wirklich bemerkenswert ist das Interesse und die Bereitschaft der Industrie die Projektarbeit voranzutreiben. Die in beträchtlichem Umfang benötigten Mengen an Materialien für unsere Versuche haben wir von der ReSales Textilhandel und -recycling GmbH, von der Altex Textil-Recycling GmbH & Co. KG und der Gebrüder Otto GmbH & Co. KG erhalten. Des Weiteren sind mit der Temafa Maschinenfabrik GmbH, Nomaco GmbH & Co. KG, Schill + Seilacher GmbH, Spinnerei Neuhof GmbH & Co. KG und Maschinenfabrik Rieter AG viele Mitglieder des projektbegleitenden Ausschusses von der Beratung bis hin zu der Bereitstellung von Technologien aktiv in das Projekt involviert. Die Firma Textechno Herbert Stein GmbH & Co. KG hat für die Dauer des Projektes ein Prüfgerät des Typ MDTA4 zur Verfügung gestellt und unterstützt unserer Arbeit in Bezug auf die Beurteilung der mechanisch aufbereiteten Fasern. Hierüber sind wir natürlich besonders froh, denn so konnten wir sowohl in der mechanischen Aufbereitung, der Prüfung als auch der Spinnerei mehrere Technologien betrachten und analysieren. Wir erwarten, zu Beginn des kommenden Jahres detailliertere Aussagen treffen zu können.

Welche Ansätze halten Sie für besonders vielversprechend?
Bezogen auf Technologien müssen wir auf die Auswertung und Analyse der Versuchsdurchführungen verweisen, welche derzeit noch andauern. Im ersten Quartal des nächsten Jahres werden wir hierzu mehr ins Detail gehen können.

Es zeichnen sich natürlich schon Dinge ab. Bei den meta-Aramid-Abfällen ließen sich sehr schnell vielversprechende Ansätze finden, bei der Post-Consumer-Baumwolle ist dies deutlich komplexer. Offensichtlich ist die Verbindung zwischen Qualität des Ausgangsmaterials und der Qualität der Erzeugnisse. Wir haben in den beschafften Waren teilweise bereits sehr niedrige mittlere Faserlängen feststellen können, diese spiegeln sich zu einem gewissen Grad natürlich direkt im Output unserer Prozesse wider. Daraus leitet sich, das ist keine neue Erkenntnis, erneut eine große Bedeutung des Designs der Textilien ab.

Worin liegen die Herausforderungen?
Neben dem zu erwartenden hohen Kurzfaseranteil sind die Restgarne nach dem Reißprozess ein Thema mit besonderem Fokus. Zwischen den Materialien und Aufbereitungstechnologien kann der Anteil dieser Restgarne variieren, aber die weitere Auflösung der Produkte des Reißprozesses ist essenziell.
Werden die Prozesse in einer Nutzungsphase weitergedacht, stellt sich die Frage des Designs natürlich auch für die bestmögliche Verwendung von recycelten Fasern. Viele Probleme, aber auch die Lösungsansätze für die Verwendung von vergleichsweise kurzen Fasern sind auch auf die (mehrfache) Verwendung von mechanisch recycelten Fasern zu erwarten.

Kann man beim Endprodukt von einem Upcycling sprechen?
Wir sehen das Garn-zu-Garn-Recycling weder als Up- noch als Downcycling, sondern als Kreislaufführung. Hintergrund ist, dass die Erzeugnisse in dieselbe Anwendung gehen sollen aus der sie gekommen sind und dabei mit Primärmaterial konkurrieren müssen. Dies bedeutet, dass gewisse spezifische Anforderungen zu erfüllen sind und gleichzeitig erheblicher Preisdruck herrscht. Beim Downcycling wird eine deutliche Verringerung der Eigenschaften in Kauf genommen, beim Upcycling kann aufgrund der höherpreisigen Anwendung der Aufbereitungsaufwand aufgefangen werden. Bei dem Bestreben, aus Garnmaterial wieder Garnmaterial zu fertigen, ist beides nur in geringem Maß zulässig. Dies stellt die besondere Herausforderung dar.

Was bedeutet ein aus Alttextilien aufbereitetes Rezyklat für den Spinnprozess?
Ein Teil dieser Fragestellung soll im Projekt durch die detaillierte Klassifizierung der aufbereiteten Fasern beantwortet werden und ist somit Gegenstand der aktuell laufenden Untersuchungen. Es zeigt sich, dass es neben den eher offensichtlichen Punkten wie deutlich reduzierte Faserlänge, Prozessstörungen durch unaufgelöste Gewebe und Garnstücke auch weniger offensichtliche Aspekte wie z.B. eine deutlich erhöhte Abgangsmenge für die Verarbeitung im Spinnprozess zu beachten sind. Die Abgangsmenge ist dabei von besonderem Interesse, denn am Ende soll im neu hergestellten Garn auch ein erheblicher Anteil an aufbereiteten Fasern enthalten sein.

Welche Konsequenzen hat das für den Textilmaschinenbau?
Die Konsequenzen, die zum aktuellen Zeitpunkt bereits abgeschätzt werden können, sind, dass insbesondere bei der Verarbeitung von Baumwolle der Maschinenpark im Spinnereivorwerk auf die Verarbeitung von (Neu-)Naturfasern mit einem gewissen Schmutzanteil spezialisiert ist. Bei aufbereiteten Fasern handelt es sich im Gegensatz zu den Neufasern um saubere Fasern mit deutlich höherem Kurzfaseranteil. Elemente, die gut Schmutz entfernen können, scheiden auch vermehrt kurze Fasern aus, das kann unter Umständen zu ungewollt hohen Abgangsmengen führen. Es ist somit notwendig die etablierte Maschinentechnologie an das neue Anforderungsprofil des Rohstoffes „aufbereitete Fasern“ anzupassen. Analoge Anpassungen sind vermutlich über die komplette Verarbeitungskette bis ins Garn notwendig. Im Streckwerk der Spinnmaschine natürlich eher bedingt durch den hohen Kurzfaseranteil als durch Elemente, die auf das Ausreinigen von Schmutz und Fremdbestandteilen hin optimiert wurden.

Weitere Informationen:
DITF STFI Fasern Recycling Spinnerei
Quelle:

Textination GmbH

Gebr. Otto Baumwollfeinzwirnerei GmbH & Co. KG (c) Gebr. Otto Baumwollfeinzwirnerei GmbH & Co. KG
14.07.2020

Interview mit Andreas Merkel, Geschäftsführer Gebr. Otto Baumwollfeinzwirnerei GmbH & Co. KG

„OTTO hat bereits zwei Weltkriege und eine Pandemie im Jahr 1918 überstanden, wir werden auch diese überstehen“

Zumindest Europa scheint nach Wochen des Lockdown während der Corona-Pandemie wieder vorsichtig aufatmen zu können. Die Textilwirtschaft, eine Industrie, die als eine der ersten Globalisierung seit vielen Jahren lebt, steht vor der Herausforderung, ihren Platz in der neuen Normalität zu behaupten und schnellstmöglich an die frühere Leistungsfähigkeit anzuknüpfen.

Textination sprach mit drei Unternehmensvertretern entlang der textilen Kette über persönliche und betriebliche Erfahrungen.

„OTTO hat bereits zwei Weltkriege und eine Pandemie im Jahr 1918 überstanden, wir werden auch diese überstehen“

Zumindest Europa scheint nach Wochen des Lockdown während der Corona-Pandemie wieder vorsichtig aufatmen zu können. Die Textilwirtschaft, eine Industrie, die als eine der ersten Globalisierung seit vielen Jahren lebt, steht vor der Herausforderung, ihren Platz in der neuen Normalität zu behaupten und schnellstmöglich an die frühere Leistungsfähigkeit anzuknüpfen.

Textination sprach mit drei Unternehmensvertretern entlang der textilen Kette über persönliche und betriebliche Erfahrungen.

Nach Wolfgang Müller, Vertriebs- und Serviceleiter beim Textilmaschinenbauer Mayer & Cie. GmbH & Co. KG übernimmt Andreas Merkel, Geschäftsführer der Gebr. Otto Baumwollfeinzwirnerei GmbH & Co. KG, den zweiten Part der Interviewreihe. Die 1901 in Dietenheim gegründete Spinnerei, die heute als eine der modernsten in Europa gilt, entschied sich gegen eine Produktionsverlagerung ins Ausland und setzt auf Premiumgarne aus Naturfasern ebenso wie auf maßgeschneiderte Kundenlösungen.

Wie haben Sie die Coronazeit bisher empfunden - als Unternehmen und persönlich?
Was möchten Sie auf keinen Fall wieder erleben, was aber vielleicht sogar in den Alltag mitnehmen?

Die Zeit des Lockdown hatte für mich etwas Surreales. Es war schwierig zu begreifen, was real und was virtuell ist. Als positiv habe ich empfunden, dass die Krise die Menschen näher zusammengebracht hat, dass scheinbar Selbstverständlichem mehr Wertschätzung entgegengebracht wurde, wie beispielsweise dem eigenen Arbeitsplatz.
Insgesamt habe ich die letzten Monate als keine so negative Zeit in Erinnerung. Das kommt natürlich auch daher, dass wir als Unternehmen bisher glimpflich davongekommen sind. Wir haben keine externen Verpflichtungen wie Mieten, Leasing-Verträge und so weiter zu bedienen. Zudem sehen wir wieder einen deutlichen Aufwärtstrend.  
          
Was bedeutete die Pandemie wirtschaftlich bisher für Ihr Unternehmen?
Das Unternehmen Gebrüder Otto existiert seit 1901, wir haben bereits eine Pandemie überstanden – die Spanische Grippe 1918 – und wir werden auch diese überstehen. Natürlich sind auch bei uns schlagartig viele Aufträge weggebrochen, und wir mussten mit Teilen des Unternehmens in Kurzarbeit gehen. Übrigens ein ungemein sinnvolles staatliches Angebot, das uns geholfen hat, schnell zu reagieren.

Ich habe aber den Eindruck, dass es wieder schwungvoll aus der Krise herausgeht und ich denke nicht, dass wir lange auf dem jetzigen niedrigen Niveau bleiben. So wie es jetzt aussieht, brauchen wir die für Juli beantragte Kurzarbeit in der Spinnerei gar nicht mehr in Anspruch zu nehmen.
Sorgen mache ich mir um die Unternehmen, die diese Krise hart trifft, insbesondere natürlich in unserer Branche. Wir sehen bereits Insolvenzen alteingesessener Unternehmen. Die textile Wertschöpfungskette in Deutschland ist ohnehin schon sehr überschaubar; hoffen wir, dass diese Pandemie sie nicht noch weiter ausdünnt.

Zu welchen Anpassungen oder Neuerungen haben Sie sich für Ihr Produktportfolio durch die Pandemie veranlasst gesehen?
Schon vor der Pandemie haben wir eine erfreuliche Entwicklung beobachtet: Immer mehr Kunden fragen nach nachhaltigen Produkten, die wir ja in großer Bandbreite anbieten.
Vergangenes Jahr haben wir mit dem Aufbau der Marke „Cotton since 1901 – made in Germany“ begonnen und sie im April dieses Jahres gelauncht. Damit wollen wir die Tatsache, dass wir mit unseren in Dietenheim hergestellten Baumwollgarnen ein regionales, transparentes und nachhaltiges Produkt anbieten, noch deutlicher machen. Wir sind seit nahezu 120 Jahren in Deutschland ansässig, sind Teil unseres Stadtbilds und des lokalen Lebens. Wir – und unser Produkt – stehen für Beständigkeit, Verantwortung und höchste Qualitätsansprüche.

Unsere Garne sind die DNA eines hochwertigen Kleidungsstücks. Produkte, die aus „Cotton since 1901“ hergestellt sind, werden in den Läden mit einem entsprechenden Hang-tag versehen.
Wir sind froh, dass wir diese Marke trotz der Schwierigkeiten, die die Corona-Maßnahmen mit sich gebracht haben, lancieren konnten. Denn jetzt ist das Thema wichtiger denn je. Erst kürzlich hatte ich ein Gespräch mit einem Kunden: Es laufe nichts, außer im nachhaltigen Bereich. Kurzum: Hochwertige Produkte bleiben gefragt, während es in der Breite immer schwieriger wird.

Wie sehen Sie künftig auf globale Lieferketten, und werden Sie für Ihre Beschaffungspolitik Konsequenzen ziehen?
Wir haben eine hohe Wertschöpfungstiefe am Standort Deutschland; wir spinnen, zwirnen und färben. Unsere Baumwolle ist extra langstapelig, wir beziehen sie aus Spanien und Israel, von langjährigen Lieferanten. Für unsere eigene Beschaffung gab und gibt es wegen Corona keinen Grund, Konsequenzen zu ziehen.
Allerdings wird die Krise vielen Menschen verdeutlicht haben, dass massig Produkte des täglichen Lebens gar nicht mehr so einfach vor der eigenen Haustür herzustellen sind. Wir brauchen aber eine hohe Verfügungssicherheit am Standort Deutschland. Deshalb sollten wir die regionale Produktion stärken, auch langfristig. Klar, das geht nur in Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern, die diese Werte schätzen. Das klappt nicht, wenn alle nur noch den Preis anschauen. Der Preis ist nicht alles. Aus dieser Perspektive war die Pandemie sicherlich ein wichtiger Katalysator.
 
Wie schätzen Sie die Bedeutung von Partnerschaften innerhalb der Industrie künftig ein?
Hat COVID-19 Potential, die Entstehung neuer Kooperationen für Ihr Segment zu fördern oder sind sie bereits entstanden?

Vertikale Partnerschaften werden immer wichtiger. Gut, das bringt die Schrumpfung der Industrie ohnehin mit sich. Wir müssen aber noch mehr zusammenarbeiten und die Qualität der Partnerschaften muss enger werden.
Wenn einer der verbleibenden Spezialisten ausfällt – nehmen wir an, die Unternehmen, die jetzt in Insolvenz gehen, müssten komplett schließen – dann trifft das alle anderen. Solche Spezialisten gibt es nicht wie Sand am Meer, wenn die wegfallen, dann kann man manche Produkte einfach nicht mehr lokal herstellen. Sie können ein noch so gutes Auto bauen, wenn Sie keinen haben, der Ihnen das Lenkrad liefern kann, haben Sie auch kein fertiges Auto.

Welche Initiativen oder Ansätze für Ihre Branche würden Sie für die nahe Zukunft begrüßen?
Regionale Produkte sollten eine übergeordnete Marke erhalten, damit Konsumenten ein regional hergestelltes Produkt als solches erkennen können. So etwas gab es mal in der Schweiz mit Swisscotton. Ich habe das im Textilverband schon mehrfach angeregt. Es wäre das Beste für die Branche, wenn alle Hersteller zusammen ein solches Regio-Label aufbauen würden. Die Konsumenten sind schließlich bereit, Geld auszugeben, wenn sie wissen, woher ein Produkt kommt und dass es fair und nachhaltig hergestellt wurde. Von einer solch gläsernen Wertschöpfung würden alle profitieren. Und die Digitalisierung bietet ja die ideale Plattform dafür.

Was wünschen Sie sich als Teil der deutschen Textilindustrie?
Finden Sie, dass der Stellenwert der deutschen Textilindustrie sich in Folge der Pandemie geändert hat, insbesondere hinsichtlich der öffentlichen Beschaffung?

Was die öffentliche Beschaffung angeht, so kann ich keine Antwort geben, weil uns das eigentlich nicht betrifft.
Aber natürlich hat die Pandemie gezeigt, wie fatal es sein kann, wenn Produkte in Deutschland nicht mehr hergestellt werden, wenn beispielsweise Antibiotika zwar unter dem Namen deutscher Konzerne vertrieben aber eigentlich am anderen Ende der Welt hergestellt werden.
Die Frage ist am Ende ja die: Sind wir in der Textilindustrie systemrelevant? Teilweise ja, meine ich,
denn wenn morgen keiner mehr Garne in Deutschland oder gar Europa produziert, dann hat das Konsequenzen für systemrelevante Produkte. Und dass es eng werden kann, merkt man bekanntlich erst, wenn’s knallt. Deshalb denke ich, dass in einem Land wie Deutschland eine Grundversorgung an Produkten und Technologie vorhanden sein muss. Es geht schließlich auch um die Weiterentwicklung, um Innovationen. Wenn ich eine virenfreie Maske herstellen will, brauche ich Partner vor Ort.

Bisher waren die großen Themen Globalisierung, Nachhaltigkeit / Klimawandel / Umweltschutz, Digitalisierung, Arbeitsmarktsituation …?
Wo stehen sie heute, und wie sind diese großen Themen vor dem Hintergrund der Covid-19 Pandemie zu bewerten?

Für uns bei Otto ist Nachhaltigkeit und Umweltschutz seit langem ein zentraler Unternehmenswert. Wir produzieren unseren Strom zum Teil selber, aus Wasserkraft. Unsere Produkte und Prozesse lassen wir nach höchsten Standards zertifizieren. Oft zeige ich in meinen Vorträgen, wie viel Wasser für die Herstellung von Baumwolle nötig ist, wie wertvoll allein der Rohstoff ist.
Zusammen mit der wertvollen regionalen Wertschöpfung hat uns das zu unserer neuen Marke „Cotton since 1901“ gebracht. Auf den Hangtags an den fertigen Kleidungsstücken wird es einen QR-Code geben, damit der Käufer nachschauen kann, was in seinem Produkt steckt.
Solche Ansätze, die nachhaltig und regional sind, sind eine mega Chance, die wir nutzen müssen. Das hat uns die Coronakrise ganz klar vor Augen geführt.
 
Was sind die Lehren hinsichtlich dieser Ziele für die Zeit nach Corona?Ich fürchte, in vielen Bereichen wird es weitergehen wie bisher. Aber trotzdem: Wir haben auf die Medizinhersteller geschaut, die plötzlich alltägliche Medikamente nicht mehr liefern konnten. Und wir haben vor Augen geführt bekommen, unter welchen Bedingungen Fleischprodukte hergestellt werden.
Wollen wir das? Nein. Am Ende legen Konsumenten Wert auf einwandfreie Produkte – und die sollten wir liefern.

Das Interview führte Ines Chucholowius, Geschäftsführerin der Textination GmbH

Fotos: (c) ITMA
25.06.2019

INTERNATIONALERE ITMA 2019 STELLT MIT GRÖßTER AUSSTELLERZAHL NEUEN REKORD AUF

Seit seiner Einführung im Jahr 1951 genießt die ITMA als weltweit größte Ausstellung für Textil- und Bekleidungstechnologie in der Branche große Anerkennung. Die diesjährige Ausgabe in Barcelona festigt ihren Ruf mit der größten Zahl von Ausstellern in ihrer Geschichte. Die Rekordzahl von 1.717 Ausstellern aus 45 Ländern hat einen neuen Meilenstein gesetzt.

Auf der Pressekonferenz am Eröffnungstag der 18. Ausgabe der Ausstellung sagte Fritz P. Mayer, Präsident des Europäischen Ausschusses der Textilmaschinenhersteller (CEMATEX): „Die Weltwirtschaft steht immer noch vor Herausforderungen, die durch gespannte Beziehungen und Störungen im Handel hervorgehoben werden. Allerdings hat sich die Textilindustrie als älteste verarbeitende Industrie der Welt im Laufe der Jahre als robust erwiesen.

Seit seiner Einführung im Jahr 1951 genießt die ITMA als weltweit größte Ausstellung für Textil- und Bekleidungstechnologie in der Branche große Anerkennung. Die diesjährige Ausgabe in Barcelona festigt ihren Ruf mit der größten Zahl von Ausstellern in ihrer Geschichte. Die Rekordzahl von 1.717 Ausstellern aus 45 Ländern hat einen neuen Meilenstein gesetzt.

Auf der Pressekonferenz am Eröffnungstag der 18. Ausgabe der Ausstellung sagte Fritz P. Mayer, Präsident des Europäischen Ausschusses der Textilmaschinenhersteller (CEMATEX): „Die Weltwirtschaft steht immer noch vor Herausforderungen, die durch gespannte Beziehungen und Störungen im Handel hervorgehoben werden. Allerdings hat sich die Textilindustrie als älteste verarbeitende Industrie der Welt im Laufe der Jahre als robust erwiesen.

„Dies ist entspricht auch der Haltung unserer Aussteller, die ständig neue Technologien und Lösungen entwickeln und einführen. Wir freuen uns, dass die ITMA den Textilmaschinenherstellern eine seriöse Plattform für die Vermarktung ihrer Innovationen bietet. Dadurch konnten wir die höchste Ausstellerzahl in der Geschichte der ITMA verzeichnen.“
 
Die Exponate werden auf einer Nettoausstellungsfläche von 114.500 Quadratmetern präsentiert, eine Steigerung von 9 Prozent gegenüber der vorherigen Ausgabe im Jahr 2015. Die Ausstellung belegt alle neun Hallen der Gran Via, einschließlich der Fläche im Verbindungsbereich „Under the Linkway“ Um mehr Unternehmen die Teilnahme zu ermöglichen, wurde vielen Ausstellern weniger Standfläche zugeteilt als ursprünglich beantragt.

Charles Beauduin, Vorsitzender von ITMA Services, dem Veranstalter der ITMA 2019, schwärmte: „Die Ausstellung wäre größer gewesen, wenn wir Bewerber aus Platzgründen nicht hätten abweisen müssen. Eine Warteliste von rund 250 Bewerbern, die rund 8.200 Quadratmeter gebucht hatten, konnten wir leider nicht berücksichtigen.“ Er fügte hinzu: „Die ITMA hat sich darüber hinaus zu einer internationaleren Messe mit einer großen Vielfalt an Technologieangeboten aus Ost und West entwickelt. Fast die Hälfte der Aussteller stammt aus Nicht-CEMATEX-Ländern. Dies ist ein gutes Zeichen für die Entwicklung der ITMA hin zu einer allgemein gültigen Textil- und Bekleidungsplattform für die Industrie.“

Internationale Beteiligung
Von der Gesamtzahl der Aussteller stammt mehr als die Hälfte aus CEMATEX-Ländern. Der restliche Teil setzt sich aus Unternehmen aus anderen Teilen Europas, Asiens, des Nahen Ostens und beiden Amerikas zusammen. Entsprechend der internationalen Zusammensetzung der Teilnehmer kommen die meisten Aussteller aus Italien (364 Aussteller), China (276 Aussteller), Deutschland (222 Aussteller), Indien (169 Aussteller) und der Türkei (164 Aussteller).

Die CEMATEX-Länder belegen weiterhin die größte Ausstellungsfläche und machen 65% der gesamten Nettoausstellungsfläche aus. Italien buchte 26% der Fläche, gefolgt von Deutschland mit 18%. Die wichtigsten Nicht-CEMATEX-Länder sind die Türkei mit 9%, China mit 8% und Indien mit 5% der gebuchten Fläche.

Produktbereiche
In 19 Ausstellungsbereichen erwartet die Besucher eine breite Palette integrierter Lösungen über die gesamte Wertschöpfungskette. Die Drucktechnik, die in den letzten Jahren viele Fortschritte gemacht hat, ist ein spannender Wachstumssektor. Mit einer Steigerung der Ausstellerzahl von 38 Prozent gegenüber der Vorgängermesse gehört dieser Bereich zu den Top 5 auf der ITMA 2019:

  • Veredlung - 325 Aussteller
  • Spinnerei - 281 Aussteller
  • Weberei - 182 Aussteller
  • Drucktechnik - 157 Aussteller
  • Strickerei - 136 Aussteller

Vliesstoffe und technische Textilien sind auf der ITMA 2019 aufgrund ihres breiten Anwendungsspektrums nach wie vor ein wichtiger Sektor. Die durch Digitalisierung und Fast Fashion geprägte Bekleidungsherstellung nimmt auch auf der ITMA eine größere Rolle ein.

Mayer sagte: „Wir freuen uns außerordentlich, dass die Bekleidungs-Technologie auf der ITMA wieder in den Fokus gerückt ist. Obwohl die ITMA traditionell stark in der Textilherstellung verankert  ist, freuen wir uns, dass wir für die Bekleidungsherstellung Lösungen von einigen der weltweit renommiertesten Technologieanbieter präsentieren können. Deren Ausstellerzahl ist gegenüber der ITMA 2015 um 27 Prozent gestiegen." Der Ausstellungsbereich Fasern, Garne und Stoffe vervollständigt die komplette Wertschöpfungskette. Die Aufnahme innovativer Stoffe in das Segment Faser und Garn auf der ITMA rundet das Einkaufserlebnis für Einkäufer weiter ab.
 
Innovation im Fokus

Das Thema der ITMA 2019 lautet „Innovating the World of Textiles“. Um die Innovationsoffensive zu unterstützen, hat CEMATEX das ITMA Innovation Lab eingeführt. Das Labor ist eine neue Dachmarke einer Reihe von Aktivitäten und umfasst den Forschungs- und Innovationspavillon, die ITMA-Sprecherplattform, den ITMA-Preis für nachhaltige Innovation und die Präsentation des Innovationsvideo. Auf der Speakers Platform, die vom 21. bis 25. Juni stattfindet, wurden Redner aus der Branche eingeladen, ihre Perspektiven und Erfahrungen auszutauschen. Am 21. Juni fand zudem ein Finanzforum statt.

Events im Umfeld und Branchenveranstaltungen
Um Wissensaustausch, Zusammenarbeit und Vernetzung zu fördern, werden parallel zur ITMA 2019 mehrere Veranstaltungen durchgeführt. Das ITMA-EDANA-Forum für Vliesstoffe und das Forum für führende Textilfarbstoffe und Chemikalien stießen auf so überwältigende Resonanz, dass die Anzahl der Sitzplätze aufgestockt werden musste. Ähnliche Resonanz fanden auch weitere Partnerveranstaltungen, darunter das Better Cotton Initiative-Seminar, die European Digital Textile Conference, TexSummit Global, Planet Textiles, das SAC & ZDHC Manufacturer Forum und Texmeeting von TEXFOR.
 
„Die Reihe von Veranstaltungen am selben Ort ist Teil des ITMA-Kontaktprogramms, um Industriepartner einzubeziehen und eine integrative Plattform für die globale Textil- und Bekleidungsgemeinschaft zu schaffen. Wir haben über 190 internationale, regionale und lokale Organisationen, die unsere Ausstellung unterstützen“, so Mayer. Die ITMA 2019 findet bis zum 26. Juni auf dem Gelände der Fira de Barcelona Gran Via statt. Die Öffnungszeiten sind täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr, am 26. Juni schließt die Messe um 16.00 Uhr.

Über CEMATEX & ITMA
Der europäische Zusammenschluss der Textilmaschinenhersteller (European Committee of Textile Machinery Manufacturers CEMATEX) umfasst die nationale Textilmaschinenverbände aus Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Spanien, Schweden, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich. Er ist der Eigentümer der ITMA und der ITMA ASIA. Die ITMA gilt als „Olympiade“ der Textilmaschinenmessen und kann auf eine 68-jährige Geschichte zurückblicken, in der sie die neuesten Technologien für jeden einzelnen Arbeitsprozess der Textil- und Bekleidungsherstellung vorstellt. Sie findet alle vier Jahre in Europa statt.

 

Weitere Informationen:
ITMA 2019
Quelle:

CEMATEX & ITMA Services

Foto: PIXABAY
11.12.2018

ASERBAIDSCHANS TEXTIL- UND SEIDENPRODUKTION STEHT VOR EINEM NEUSTART

  • Gewerbepark im Aufbau

Baku (GTAI) - Die aserbaidschanische Textil- und Seidenindustrie soll nach einem dramatischen Einbruch wieder eine Zukunft haben. Mehrere Initiativen verhelfen der Traditionsbranche zu einem Neubeginn.

Aserbaidschan möchte seine einst starke Textil-, Seiden- und Bekleidungsindustrie wiederbeleben. Im Jahr 1990 hatte der Sektor noch einen Anteil an der Industrieproduktion von knapp 18 Prozent - 2017 waren es gerade einmal 0,5 Prozent. Das künftige Investitionsgeschehen wird durch mehrere Initiativen bestimmt. Das sind die Umsetzung von Programmen für die Produktion und Verarbeitung von Baumwolle und Seidenkokons für Halb- und Fertigwaren, der Aufbau eines Gewerbeparks für die Leichtindustrie in Mingatschewir und die Errichtung von Filialen der Gesellschaft für handgewebte Teppiche Azerkhalcha.

  • Gewerbepark im Aufbau

Baku (GTAI) - Die aserbaidschanische Textil- und Seidenindustrie soll nach einem dramatischen Einbruch wieder eine Zukunft haben. Mehrere Initiativen verhelfen der Traditionsbranche zu einem Neubeginn.

Aserbaidschan möchte seine einst starke Textil-, Seiden- und Bekleidungsindustrie wiederbeleben. Im Jahr 1990 hatte der Sektor noch einen Anteil an der Industrieproduktion von knapp 18 Prozent - 2017 waren es gerade einmal 0,5 Prozent. Das künftige Investitionsgeschehen wird durch mehrere Initiativen bestimmt. Das sind die Umsetzung von Programmen für die Produktion und Verarbeitung von Baumwolle und Seidenkokons für Halb- und Fertigwaren, der Aufbau eines Gewerbeparks für die Leichtindustrie in Mingatschewir und die Errichtung von Filialen der Gesellschaft für handgewebte Teppiche Azerkhalcha.

Neue Projekte stehen in der Baumwollverarbeitung an
Anfang der 80er-Jahre hatte der Baumwollanbau im Land mit einer jährlichen Ernte von mehr als 1 Million Tonnen Rohbaumwolle Hochkonjunktur. Der Zusammenbruch der Sowjetunion, die Transformationskrise in den 90er-Jahren und eine generelle Vernachlässigung brachten die Branche fast zum Erliegen. Im Jahr 2015 erreichte die Ernte mit 35.000 Tonnen Rohbaumwolle ein historisches Tief.

Doch die Trendwende ist eingeleitet. Im Jahr 2017 wurden 207.000 Tonnen Rohbaumwolle geerntet (Prognose für 2018: 250.000 bis 260.000 Tonnen). Ein Wermutstropfen ist der geringe durchschnittliche Ernteertrag von 1,52 Tonnen pro Hektar (2017). Die Regierung kündigte eine verstärkte Förderung der Bodenbewässerung und technischen Ausstattung der Produzenten an. Bis 2022 soll die Ernte auf 500.000 Tonnen pro Jahr steigen.

Das am 13. Juli 2017 verabschiedete "Staatliche Programm für die Entwicklung des Baumwollanbaus im Zeitraum 2017 bis 2022" ist Richtschnur für die weitere Entwicklung. Projekte für die Erneuerung bestehender und den Bau neuer Fabriken für die Baumwollentkernung sowie die Verarbeitung von Baumwollfasern zu Garnen, Stoffen und Fertigerzeugnissen sind geplant. Mitte 2018 gab es im Land acht Spinnereien mit einer jährlichen Gesamtkapazität von 44.600 Tonnen Garn. Zu den Garnherstellern in Usbekistan zählen vor allem die Unternehmen Mingatschewir Textil, MKT Istehsalat Kommersiya, ASK Textil Sumgait und Azeripek (bekannter als Ipek Scheki).

Seidenindustrie wird ausgebaut
In die fast brachliegende Seidenindustrie kommt seit 2016 wieder Bewegung. Am 27. November 2017 wurde das "Staatliche Programm für die Einwicklung der Seidenraupenzucht und die Verarbeitung von Kokons der Maulbeerseidenspinner im Zeitraum 2017 bis 2025" verabschiedet. In dem Programm sind die Vorhaben zur Wiederbelebung der Branche definiert. Das jährliche Aufkommen an Kokons soll bis 2025 auf 6.000 Tonnen steigen und somit eine jährliche Herstellung von bis zu 600 Tonnen Rohseide gewährleisten. Im Jahr 2017 wurden 244 Tonnen Kokons produziert nach 71 Tonnen im Jahr 2016 (Prognosen für 2018 und 2019: etwa 500 und 1.000 Tonnen).

Die Modernisierung des Seidenkombinates Azeripek in Scheki steht ganz oben auf der Projektliste. Ansprechpartner ist die staatliche Industrievereinigung Aserbaidschans, der Azeripek und andere Betriebe unterstehen (http://www.ask.gov.az). Der Bau einer neuen Seidenspinnerei mit einer jährlichen Kapazität von 3.000 Tonnen Garn ist geplant.

Das 1931 errichtete und später erweiterte Seidenkombinat in Scheki war in den 70er- und 80er-Jahren mit etwa 7.000 fest angestellten Mitarbeitern das Flaggschiff der Seidenindustrie in der Sowjetunion. Es produzierte jährlich bis zu 400 Tonnen Rohseide und belieferte über 100 Fabriken mit Seidengarn und -zwirn. Eine ineffiziente Privatisierung, Finanzprobleme, Rohstoffmangel und Absatzschwierigkeiten führten immer wieder zu Produktionseinstellungen. Die heutigen Kapazitäten erlauben nur noch eine jährliche Produktion von bis zu 135 Tonnen Rohseide. Infolge technischer Probleme kann die Fabrik keine Fertigstoffe mehr herstellen.

Industriepark für Leichtindustrie im Aufbau
In dem 2016 gegründeten Industriepark für Leichtindustrie in Mingatschewir sollen neun Fabriken für die Herstellung von Textil- und Bekleidungserzeugnissen (Baumwoll-, Acryl- und Wollgarn, Strumpfwaren und Bekleidung) sowie anderen Erzeugnisse der Leichtindustrie (Lederschuhe und Kosmetik) errichtet werden. Der Bau weiterer Produktionsstätten ist geplant. Die Gesellschaft Textil Mingatschewir nahm im Februar 2018 die ersten zwei Fabriken im Gewerbepark in Betrieb. Sie will jährlich bis zu 20.000 Tonnen Baumwoll- und Mischgarn produzieren. Die Investitionen betrugen 46 Millionen US-Dollar (US$).

Azerkhalcha erweckt traditionelle Teppichkunst zu neuem Leben
Die Gesellschaft für die Herstellung handgewebter Teppiche Azerkhalcha hat ein ehrgeiziges Ziel: Bis 2020 sollen 30 regionale Teppichwebereien errichtet werden. Bis Ende 2017 wurden bereits zehn Filialen eröffnet. In den Jahren 2018 und 2019 kommen weitere 20 hinzu. Azerkhalcha wurde 2016 auf Initiative der Regierung gegründet. Der Staat investiert in den Jahren 2018 und 2019 rund 22 Millionen US$ in die Errichtung neuer Filialen und den Bau einer Fabrik für die Aufbereitung von Wolle.

Ab 2020 werden etwa 5.000 Beschäftigte handgewebte Teppiche unter dem Label Azerbaijan Carpet (aserbaidschanischer Teppich) für das In- und Ausland herstellen. Die Ausbaupläne für die Herstellung von handgewebten Teppichen ergeben sich aus den 2018 verabschiedeten staatlichen Programmen für die Entwicklung der Teppichkunst in Aserbaidschan und in der Autonomen Republik Nachitschewan für die Jahre 2018 bis 2022.

Aserbaidschan bietet als Produktionsstandort Chancen
Aserbaidschan kann als Produktionsstandort sowohl für die Textil- und Seidenindustrie als auch für die Bekleidungsindustrie mit einigen Vorzügen punkten. Hierzu zählen ausreichend verfügbare und schnell einzuarbeitende Arbeitskräfte, geringe Lohnkosten, steuerliche und andere Präferenzen in Gewerbegebieten sowie gute Bedingungen für den Warenabsatz.

Gute Absatzmöglichkeiten ergeben sich aus den Freihandelsabkommen mit den Ländern der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten und den Exportchancen in die Türkei. Beim Export in diese Länder müssen keine Importzölle gezahlt werden. Davon können Bekleidungshersteller aus EU-Ländern mit Exportabsichten in die genannten Länder profitieren. Mehrere Unternehmen vor allem aus dem Baltikum sondieren derzeit ihre Chancen für einen Markteintritt.

Der Fachverband der Textilbranche Aserbaidschans sieht bei den Rahmenbedingungen für die einheimischen Bekleidungshersteller noch Handlungsbedarf bei der Regierung. So sollte die Zollbelastung für den Import von Verbrauchsmaterialien, wie von Klebstoffen, Knöpfen und Druckknöpfen sowie Reißverschlüssen, deutlich gesenkt werden.

Zu den führenden Herstellern von Bekleidung und anderen Fertigwaren der Textilverarbeitung zählen die Unternehmen Textilfabrik Baku (Baki Tekstil Fabriki), Accord Textil (Agstafa, Teil der Accord Industrial Holding), Alyans Tekstil (Sumqayit), die Bekleidungsfabrik im Gilan-Textilpark (Sumqayit), und Debet Uniform (Baku). Die Fabriken produzieren hauptsächlich Berufs- und Oberbekleidung.

 

Weitere Informationen:
GTAI Aserbaidschan Teppich
Quelle:

Uwe Stohbach, Germany Trade & Invest

www.gtai.de

Branchencheck in Asien Foto: Pixabay
19.06.2018

TEXTIL- UND BEKLEIDUNGSINDUSTRIE IN ASIEN: GTAI BRANCHENCHECK

GTAI-Experten beobachten und analysieren täglich die Entwicklung der wichtigsten deutschen Exportbranchen auf den Weltmärkten. Hier finden Sie Informationen zur Textil- und Bekleidungsindustrie in asiatischen Märkten zusammengefasst.
 
GTAI-Branchencheck - Vietnam
Textil- und Bekleidungsindustrie: Vietnam muss mehr als nähen

GTAI-Experten beobachten und analysieren täglich die Entwicklung der wichtigsten deutschen Exportbranchen auf den Weltmärkten. Hier finden Sie Informationen zur Textil- und Bekleidungsindustrie in asiatischen Märkten zusammengefasst.
 
GTAI-Branchencheck - Vietnam
Textil- und Bekleidungsindustrie: Vietnam muss mehr als nähen
Die Textil- und Bekleidungsindustrie ist eines der wichtigsten Standbeine der vietnamesischen Industrie und trug 2017 mit Ausfuhren in Höhe von 26 Milliarden US$ rund 6 Prozent zu den Gesamtexporten bei. Für 2018 strebt die Branche ein Wachstum von 7 bis 8 Prozent an, die Exporte sollen auf über 33 Milliarden US$ ansteigen. Um Ursprungsregeln der seitens Vietnams abgeschlossenen Freihandelsabkommen zu erfüllen, muss das Land eine höhere Wertschöpfung erzielen. Heimische Unternehmen wie die Vinatex-Gruppe oder Garco10, aber auch ausländische Betriebe investieren vermehrt in technische Innovationen und bauen der reinen Näherei vorgelagerte Prozesse wie Spinnen, Weben und Färben aus. Zudem beginnen erste Unternehmen, die Produktion zu automatisieren.
 
GTAI-Branchencheck - Usbekistan
Textil- und Bekleidungsindustrie: Investitionen für mehr als 2 Milliarden US$ geplant
Das Branchenprogramm für 2017 bis 2020 listet rund 130 Projekte mit einem Gesamtwert von 2 Milliarden US$ auf. Etwa die Hälfte der geplanten
Investitionen soll auf ausländische Engagements entfallen. Angestrebt ist, im genannten Zeitraum den jährlichen Ausstoß von fertigen Textilerzeugnissen zu verdoppeln. Usbekistan zählt mit einem jährlichen Aufkommen von mehr als 3 Millionen Tonnen Rohbaumwolle zu den weltweit größten Produzenten des weißen Goldes. Ein zweites Branchenprogramm sieht 2018 bis 2021 die Umsetzung von fünf Projekten für die Herstellung von Rohseide, Seidenwatte und -stoffen sowie fertigen Seidenerzeugnissen vor. Die erforderlichen Investitionen werden auf mindestens 26 Millionen US$ veranschlagt.
 
GTAI-Branchencheck – Myanmar
Textil- und Bekleidungsindustrie: Exportstärke durch Niedriglöhne
Die Aufhebung der Sanktionen durch die EU und die USA belebte spürbar das Investitionsklima der Branche, zumal dies verbunden war mit der Reaktivierung des GSP-Importstatus der EU (Generalised System of Preferences). Stammen die meisten Investoren aus China, Hongkong, Taiwan oder Südkorea fanden sich auch westliche Marken ein, wie GAP, H & M, Primark oder Marks & Spencer. Aktuell beschäftigt werden etwa 400.000 Arbeiter in fast 400 zumeist lediglich auf CMP ausgerichteten Fabriken (cut-make-pack), darunter 171 Auslandsinvestoren und 22 Joint Ventures. Der Export soll 2017 laut der Myanmar Garment Entrepreneurs Association um 40 Prozent auf über 3 Milliarden US$ angestiegen sein. Größter Abnehmer war erstmals die Europäische Union, vornehmlich Deutschland, vor Japan und Südkorea.

GTAI-Branchencheck – Georgien
Textil- und Bekleidungsindustrie: Mehrere Ausbauvorhaben geplant
Die Bekleidungsindustrie produziert jährlich Erzeugnisse für bis zu 70 Millionen US$. Hergestellt werden vorwiegend Erzeugnisse internationaler Marken für den Export. Einige neue Projekte in der Branche sind in Vorbereitung.
So will der türkische Jeanshersteller Baykanlar Textil bis Ende 2018 in Ozurgeti eine Fabrik für die Herstellung von Markenjeans errichten. In das Vorhaben sollen insgesamt 15 Millionen US$ fließen. Das rumänische Unternehmen MGMtex, eine Tochter der Schweizer Firma Ottorose, plant in Kooperation mit einem lokalen Partner die Aufnahme der Produktion von Markenbekleidung in Kutaisi. Die Investitionen für die erste und zweite Projektphase betragen mehr als 1,5 Millionen US$. Für die Beschaffung von Ausrüstungen kommt das Unternehmen in den Genuss von Fördermitteln aus dem staatlichen Programm Produce in Georgien.

GTAI-Branchencheck Turkmenistan
Textil- und Bekleidungsindustrie: Investitionen für etwa 300 Millionen US-Dollar avisiert
Die Textil- und Bekleidungsindustrie steht für 20 Prozent der Industrieproduktion und 30 Prozent des verarbeitenden Gewerbes Turkmenistans. Gut 300 Millionen US$ werden 2018 bis 2020/21 investiert. Auf der Projektliste stehen der Bau eines großen Textilkomplexes für die jährliche Verarbeitung von bis zu 5.000 Tonnen feinfasriger Baumwolle zu Halb- und Fertigprodukten (Inbetriebnahme: März 2021; Auftragnehmer: Cotam Enterprises Ltd., Britische Jungferninseln/Türkei) und einer Fabrik für die Produktion von jährlich 6.000 Tonnen Baumwollgarn (2019/20, Hilli yol), die Modernisierung einer Textilfabrik (Daschogus), einer Baumwollspinnerei (Tachtabasar) und einer Fabrik für medizinische Watte und kosmetische Baumwolle (Aschgabat; jeweils 2018/2019). Das Potenzial bei medizinischen Textilien, Baumwollstoffen, Chemiefasern und bei der Verarbeitung von Wolle und Kokons wird noch wenig genutzt.
 
GTAI-Branchencheck Aserbaidschan
Textil- und Bekleidungsindustrie: Leichtindustrie-Gewerbepark wirbt um Investoren
Aserbaidschan startete mehrere Projekte zur Wiederbelebung der Branche (Ausstoß 2017: 100 Millionen US$). In Mingatschewir entsteht seit Herbst 2016 ein Industriepark für die Leichtindustrie. Vorgesehen sind neun neue Fabriken für Baumwoll-, Acryl- und Wollgarn, Bekleidung, Strumpfwaren und Lederschuhe. Der Projektwert beträgt bis zu 150 Millionen US$. Die erste Fabrik für die jährliche Produktion von 20.000 Tonnen Garn befindet sich im Bau. Unter der 2016 gegründeten Dachorganisation für Teppichweberei Azerkhalcha sollen im Jahr 2018 zehn weitere kleinere Fabriken in Betrieb genommen werden. Die Gesellschaft Gilan Textil Park, Sumqayit, will ihre Exporte von Heimtextilien ausweiten. Auf mittlere Sicht ist auch der Bau einer Seidenspinnerei mit einer jährlichen Kapazität von 3.000 Tonnen Garn geplant.
 
GTAI-Branchencheck Armenien
Textil- und Bekleidungsindustrie: Interesse aus dem Ausland nimmt zu
Steigende Exporte von Bekleidung nach Russland und auf westliche Märkte lassen 2018 weitere Investitionen in die Textil- und Bekleidungsindustrie erwarten. So wollen italienische Investoren in Kapan (Region Sjunik) eine größere Trikotagenfabrik errichten. Das Unternehmen SASSTEX in Artik (Region Schirak) investiert in zwei Fabriken für die Herstellung von Mode- (Marke ZARA) und Arbeitsbekleidung. Die ägyptische Wassef Group erwägt die Produktion von Baumwollstoffen und Erzeugnissen daraus. Der Hersteller von Strumpfwaren und Kinderbekleidung Alex Textile mit Sitz in Eriwan setzt 2018 sein auf 28 Millionen US$ veranschlagtes Investitionsprogramm für den Ausbau der Produktion von Bekleidung und Trikotagen an mehreren Standorten in Armenien fort.

Weitere Informationen:
Asien Export
Quelle:

Germany Trade & Invest www.gtai.de

Belarus baut Textil- und Bekleidungsindustrie aus © Florentine/pixelio.de
28.03.2017

BELARUS BAUT DIE TEXTIL- UND BEKLEIDUNGSINDUSTRIE AUS

  • Geplante Aufhebung der EU-Importquoten lässt mehr ausländische Engagements erwarten

Minsk (GTAI) - Die Textil- und Bekleidungsindustrie der Republik Belarus steht vor großen Herausforderungen. Sie soll effizienter werden, marktgerechter produzieren und ihr Exportpotenzial stärker nutzen. Große Hoffnungen verbindet die Branche mit der von der Europäischen Union geplanten Abschaffung der Kontingente für belarussische Textil- und Bekleidungserzeugnisse. In Belarus bieten sich damit mehr denn je gute Chancen in der Lohnveredelung.

  • Geplante Aufhebung der EU-Importquoten lässt mehr ausländische Engagements erwarten

Minsk (GTAI) - Die Textil- und Bekleidungsindustrie der Republik Belarus steht vor großen Herausforderungen. Sie soll effizienter werden, marktgerechter produzieren und ihr Exportpotenzial stärker nutzen. Große Hoffnungen verbindet die Branche mit der von der Europäischen Union geplanten Abschaffung der Kontingente für belarussische Textil- und Bekleidungserzeugnisse. In Belarus bieten sich damit mehr denn je gute Chancen in der Lohnveredelung.

Die Textil- und Bekleidungsindustrie gilt in der Republik Belarus traditionell als eine der bedeutendsten Branchen des verarbeitenden Gewerbes. Infolge der stark geschrumpften Kaufkraft im Inland und auf dem Hauptexportmarkt Russland musste der Industriezweig in den Jahren 2013 bis 2015 einen herben Rückschlag hinnehmen. Seit der zweiten Jahreshälfte 2016 geht es in der Branche wieder aufwärts. Der Ausstoß ist nach vorläufigen Angaben 2016 im Vergleich zu 2015 preisbereinigt um 4,6% auf umgerechnet 1,41 Mrd. Euro gestiegen. Produziert wurden 146,8 Mio. qm Stoffe, 40,4 Mio. Stück Trikotagen, 147,0 Mio. Paar Strümpfe und 19,9 Mio. qm Teppichwaren.

Dennoch leidet die Textil- und Bekleidungsindustrie weiterhin an einer schwachen Kapazitätsauslastung, einem mangelhaften Management und Absatzmarketing sowie einem erheblichen Nachholbedarf bei der technologischen Erneuerung des Ausrüstungsparks. Für Abhilfe soll die Umsetzung eines Branchenprogramms im Zeitraum 2016 bis 2020 sorgen. Das Programm kommt vom Belarussischen Staatlichen Konzern für Produktion und Absatz von Waren der Leichtindustrie Bellegprom (http://www.bellegprom.by).

Branchenprogramm listet geplante Projekte bis 2020 auf

Unter dem Dach des Konzerns sind 17 Textil-, zwölf Trikotagen- und 21 Bekleidungsunternehmen tätig. Mit einem Ausstoß von knapp 0,9 Mrd. US$ waren diese Produzenten 2015 mit nahezu drei Fünftel am gesamten wertmäßigen Aufkommen der der belarussischen Textil- und Bekleidungsindustrie beteiligt. Die Betriebe exportierten 2015 Waren für fast 500 Mio. $. Hauptabnehmer war Russland (357 Mio. $). Die Investitionen der Unternehmen von Bellegprom dürften in den Jahren 2017 bis 2020 ein Volumen von mindestens 250 Mio. Euro erreichen.

Zu den im genannten Zeitraum geplanten Projekten zählen unter anderem:

  • die Fortsetzung der umfassenden Modernisierung des Orschaer Leinenkombinats, Orscha (Produktion von Leinegarn, -gewebe und -fertigerzeugnissen; Verarbeitung von Importrohstoffen);
  • die technologische Erneuerung im Unternehmen OAO Mogotex, Mahiljou/Mogilew (Spinnerei und Textilveredelung);
  • die Produktion von neuen konkurrenzfähigen Woll- und Wollmischstoffen im Unternehmen OAO Kamwol, Minsk;
  • der Ausbau der Herstellung von Strumpfwaren einschließlich der Erweiterung des Sortiments um medizinische Strümpfe im Unternehmen SOOO Conte Spa, Grodno;
  • die Aufnahme der Produktion von nahtloser Unterwäsche im Unternehmen OAO Kupalinka, Salihorsk und
  • Investitionen in die Produktion von feinfädigem Ajourgewebe im Unternehmen OAO Switanak, Schodsina.

 

Ausgewählte Kenndaten der belarussischen Textil- und Bekleidungsindustrie
  2010 2011 2012 2013 2014 2015
Anzahl der Betriebe1) 1.577 1.605 1.693 1.715 1.671 1.552
Anzahl der Beschäftigten (in 1.000 Personen)1) 104,2 102,5 100,3 94,9 87,2 75,5
Produktion (in Mio. Euro)   1.440,7 1.654,3 1.673,7 1.663,0 1.499,7 1.181,8
Reale Veränderung zum Vorjahr (in %)2) 13,5 6,8 1,4 -2,7 -2,4 -14,0
Anteil der Produktion am verarbeitenden Gewerbe insgesamt (in %)   3,8 3,4 3,2 3,6 3,4 3,2
Bruttoanlageinvestitionen (in Mio. Euro) 103,8 114,0 96,4 125,2 177,6 76,1
Durchschnittlicher Monatslohn (in Euro)   210,0 216,3 256,8 315,7 318,0 257,3
Ausstoß ausgewählter Erzeugnisse
Stoffe, insgesamt (in Mio. qm)    147,0 177,2 183,9 181,0 166,5 155,2
Stoffe aus Chemiefasern 65,8 82,3 83,8 80,5 67,4 69,5
Baumwollstoffe 52,9 65,5 68,6 69,7 71,6 58,8
Leinenstoffe 24,3 25,3 27,4 26,8 24,6 25,0
Wollstoffe 4,0 3,2 3,1 3,5 2,5 1,6
Trikotagen (Mio. Stück) 63,7 64,2 62,8 61,2 51,1 42,2
Strumpfwaren (Mio. Paar) 119,0 129,5 133,6 137,0 140,2 138,6
Teppiche und Teppichwaren (in Mio. qm) 10,0 12,2 12,9 15,4 18,7 18,

1) Ohne Berücksichtigung von Mikro- und sonstigen Kleinunternehmen waren Ende 2015 in Belarus 225 Tex-til- und Bekleidungsunternehmen tätig, die durchschnittliche Mitarbeiteranzahl in diesen Betrieben betrug 58.800 Personen pro Jahr;
2) bemessen an der Produktion in der Nationalwährung Belarussischer Rubel
Quelle: Nationales Komitee für Statistik, Berechnungen von Germany Trade & Invest

Um komplette Wertschöpfungsketten zu schaffen, ist vorgesehen, Gemeinschaftsunternehmen zwischen Herstellern von Stoffen und Geweben sowie Produzenten von Fertigerzeugnissen zu gründen. Ein besonderes Augenmerk will der Konzern Bellegprom auf das Ausbaupotenzial in der Produktion von Leinengewebe und hochwertigen fertigen Leinenerzeugnissen legen.

Belarus zählt weltweit zu den fünf größten Leinenproduzenten. Für 2017 wird ein Aufkommen von 55.000 Fasern erwartet. Im Jahr 2016 haben im Land 29 Schwingereien Flachsstroh zu Fasern verarbeitet. Von den in diesen Fabriken installierten 54 Verarbeitungslinien gelten nur zehn als hochproduktiv. Ein chinesischer Investor will nach Angaben der Verwaltung des Gebietes Mahiljou schon in naher Zukunft in der Region eine Fabrik für die Verarbeitung von Flachs zu Halb- und Fertigwaren errichten.

Aufhebung von EU-Kontingenten geplant

Die EU plant, die seit 2010 bestehenden autonomen Quoten sowie die Kontingente für den passiven Veredelungsverkehr für Belarus aufzuheben. Die Beschränkungen gelten derzeit für eine Vielzahl von Textilwaren, darunter Baumwoll- und Leinengarne sowie Bekleidung aus Baumwoll- und Wollstoffen. Marktbeobachter sind sich einig: Die Abschaffung der Quoten und der damit verbundenen bürokratischen Verfahren bieten eine solide Basis für eine Belebung ausländischer Investitionen in der belarussischen Textil- und Bekleidungsindustrie.

Belarus kann mit vielen Standortvorteilen punkten: die geografische Nähe zum EU-Markt, eine gut entwickelte Infrastruktur, langjährige industrielle Traditionen, verfügbare Produktionskapazitäten, qualifizierte Arbeitskräfte und nicht zuletzt günstige Arbeitskosten. In einer ersten Phase der Kooperation mit belarussischen Partnern dürfte sich das Interesse ausländischer Unternehmen verstärkt auf die Lohnveredelung konzentrieren. Erfolgreiche Projekte, die die günstigen Rahmenbedingungen für dieses Geschäftsmodell nutzen, gibt es bereits.

Die deutsche Langheinrich Vertriebs GmbH zum Beispiel lässt in dem kleinen westbelarussischen Ort Diwin (Landkreis Kobryn, Region Brest) Qualitätstisch- und Bettwäsche für den Objektbereich fertigen. Nach Angaben der Generaldirektorin der Langheinrich Konfektion Bel GmbH, Walentina Paschkewitsch, beschäftigt das 2005 gegründete Unternehmen heute je nach Auftragslage zwischen etwa 90 und 120 Mitarbeiter. Der Umsatz betrug 2016 rund 1 Mio. Euro. Die im Unternehmen gezahlten Löhne und gewährten sozialen Zusatzpakete seien der Garant für eine ausgesprochen niedrige Fluktuation in der Belegschaft. Unter den Firmen aus dem benachbarten Litauen, die in Belarus Textilien und Bekleidung herstellen, ragt der führende baltische Hersteller von Sportbekleidung Audimas hervor.