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Chinas Modedesigner werden international erfolgreicher @Martina Böhner/ pixelio.de
04.07.2017

CHINAS MODEDESIGNER MACHEN IMPORTKLEIDUNG KONKURRENZ

  • Chinesische Modefirmen werden kreativer und arbeiten an Markenbildung
  • Deutsche Mode hat es schwerer

Beijing (GTAI) - Chinesische Mode steht im Ruf, wenig kreativ und von schlechter Qualität zu sein. Anerkannte Marken sind selten. Doch dies ändert sich. Immer mehr lokalen Designern gelingt es, sich national und international einen Namen zu machen. Vor diesem Hintergrund dürfte es für Importbekleidung künftig schwieriger werden, im chinesischen Markt Fuß zu fassen. Chinesische Designer treffen mit einer Mischung aus westlichen und chinesischen Elementen den lokalen Geschmack.

  • Chinesische Modefirmen werden kreativer und arbeiten an Markenbildung
  • Deutsche Mode hat es schwerer

Beijing (GTAI) - Chinesische Mode steht im Ruf, wenig kreativ und von schlechter Qualität zu sein. Anerkannte Marken sind selten. Doch dies ändert sich. Immer mehr lokalen Designern gelingt es, sich national und international einen Namen zu machen. Vor diesem Hintergrund dürfte es für Importbekleidung künftig schwieriger werden, im chinesischen Markt Fuß zu fassen. Chinesische Designer treffen mit einer Mischung aus westlichen und chinesischen Elementen den lokalen Geschmack.

Beim Kleiderkauf gab es für chinesische Kunden über Jahrzehnte hinweg meist nur zwei Alternativen - sich entweder mit billiger heimischer Massenware zufriedenzugeben oder viel Geld für ein Importprodukt auszugeben. Zuerst kamen die luxuriösen Marken insbesondere aus Italien und Frankreich, mit denen sich Chinas neue Millionäre schmückten, dann eröffneten zunehmend Geschäfte, die sich an die wachsende Mittelklasse richteten und in denen sich beispielsweise auch deutsche Businesskleidung gut verkaufte.

Doch die lokale Konkurrenz schläft nicht. Angesichts des massiven Kostendrucks, dem sich die chinesische Textil- und Bekleidungsindustrie ausgesetzt sieht, stehen viele Firmen jetzt vor der Entscheidung: besser werden oder gehen. Wer bleibt, muss seine Produktion und seine Erzeugnisse so umstellen, dass sie den anspruchsvoller werdenden Kunden insbesondere im Inland gerecht werden. Hierzu gehört die Positionierung eigener Marken. Diesen Weg beschreitet gegenwärtig beispielsweise die Dongrong Group aus der Inneren Mongolei. Sie wurde mit Auftragsproduktion von Kaschmirwaren für namhafte britische und italienische Modelabels groß und verkauft nun eigenes Design unter eigenem Label ("Dongli") in eigenen Geschäften.

Der eigene Laden - oder noch besser direkt mehrere - sind der Traum der meisten jungen chinesischen Modeschöpfer, die sich zunehmend vor Ort einen Namen machen. Dies hat nicht zuletzt mit der aus deutscher Sicht ungewohnten Einzelhandelsstruktur in der VR China zu tun. Den für Deutschland typischen Bekleidungseinzelhändler mit mehreren Marken im Sortiment gibt es quasi nicht. Stattdessen dominieren Mono-Brand-Geschäfte - entweder als Einzelläden oder in den großen Malls als untervermietete Ladenflächen.

Zwar haben die chinesischen Firmen in Sachen Markenbildung und Qualität einiges aufzuholen. Selbst die Bekanntheit wichtiger chinesischer Anbieter beschränkt sich in der Regel auf lokale Käufer. Für das Gros europäischer Kunden sind sie dagegen kein Begriff. Doch auch dies ändert sich nach Ansicht von Brancheninsidern. Denn selbst international wächst die Zahl erfolgreicher chinesischer Modeschöpfer und Unternehmen.

Trotz Defiziten im Kreativbereich und im Branding wächst die Szene und findet einen immer größeren Kundenkreis. Entsprechend wird es insbesondere für deutsche Mode schwieriger, die in der Regel nicht mit dem Glamour der italienischen oder französischen Konkurrenz mithalten kann. Zwar gibt es mehr Chinesen, die in der Lage sind, für gute Mode tiefer in die Tasche zu greifen, aber eben auch ein größeres lokales Angebot, das sich preislich an ausländischen Marken orientiert und den chinesischen Geschmack mit einer gekonnten Mischung aus westlichen und chinesischen Anklängen trifft.   

Chinesische Importe von Bekleidung *) (in Mio. US$, Veränderung im Vergleich zum Vorjahresquartal in %)
  2014 2015 2016 1. Quartal 2017 Veränderung
Kleidung und Bekleidungszubehör 5.626,1 6.018,0 5.947,5 1.490,8 8,6
aus Deutschland 5,8 6,7 6,2 1,2 -9,8

 *) HSPos. 61+62
Quelle: China Customs; Berechnungen von Germany Trade & Invest

Chinas Modedesigner werden international erfolgreicher

Viele der neuen chinesischen Modedesigner haben im Ausland studiert, gearbeitet und/oder mit ausländischen Designern kooperiert und verbinden nun typisch chinesische mit modernen westlichen Bekleidungselementen und Schnitten. Mit ihren Entwürfen stoßen sie dabei nicht nur auf den einschlägigen Modewochen im Ausland auf Interesse, sondern werden auch in China zunehmend gekauft.

Vorreiterinnen sind die Modeschöpferin Ma Ke ("Wuyong", "Mixmind"), die die Kleidung für Chinas elegante First Lady Peng Liyun entwirft, oder die in Paris ansässige Guo Pei, welche das Time Magazin 2016 zu einer der 100 einflussreichsten Personen der Welt kürte. Nach deren Vorbild hat sich inzwischen eine Vielzahl von Modedesignern und -designerinnen einen mehr oder weniger bekannten Namen erarbeitet.  

Zu den neuen Labels gehören etwa die Eve Group aus Beijing oder ANNDERSTAND (gegründet von Yu Ge, die bereits bei Louis Vuitton und Gucci Erfahrungen sammeln konnte) aus Shanghai. Mit maßgeschneiderten Modellen von Yu Ge schaffte es die Unterwäschemarke AtoG Lingerie (Gründer: Zhou Yingying) sogar auf die Modewochen in London, New York, Mailand und Paris. Gefragt sind sie besonders bei der Mittel- und Oberschicht. Diese Bevölkerungsgruppen sind nicht selten auf der Suche nach einer modernen, nationalen Identität und möchten sich gerne individuell und edel kleiden - abseits der ohnehin für viele noch unerschwinglichen großen Marken aus Frankreich oder Italien, die aber dessen ungeachtet mittlerweile in den chinesischen Metropolen fast "an jeder Ecke" zu haben sind.

Rückbesinnung auf alte Traditionen

Gefragt sind beispielsweise exquisite Neuauflagen des chinesischen Etuikleides (Qipao) - etwa von HanartQipao aus Shanghai. Gründer Zhou Zhuguang ist überzeugt: "Der Qipao ist die Zukunft und vielleicht auch der Beginn einer chinesischen Haute-Couture." Die Preise eines Hanart-Kleides bewegen sich zwischen 3.800 und 60.000 Renminbi Yuan (RMB; umgerechnet circa 570 bis 9.030 US$; 1 US$ = circa 6,642 RMB, Jahresdurchschnittskurs 2016). Die Käufer haben sich oft einen verfeinerten chinesischen Lebensstil zu eigen gemacht - einschließlich Teetrinken, Gedichte rezitieren und das Sammeln chinesischer Antiquitäten.

Beliebt ist auch die Rückbesinnung auf Dekorelemente nationaler Minderheiten wie die aufwendige Stickereikunst der Dong- oder Miao-Nationalität aus Südchina. Hierbei hat sich insbesondere Vimemo (gegründet 2009 von Yu Ying) aus Guizhou verdient gemacht. Vimemo beschäftigt circa 3.000 Stickerinnen und Batikerinnen in Heimarbeit und sorgt dafür, dass Techniken, die mitunter nur noch von wenigen Großmüttern beherrscht werden, nicht aussterben. In diesem Sinne soll 2017 ein Forschungs- und Entwicklungszentrum mit einer Schule aufgebaut werden. Vertrieben werden die sehr hochpreisigen Stücke aus Seide oder Baumwolle in eigenen Geschäften (etwa am Internationalen Flughafen in Beijing) oder über das Internet.

Den Rückgriff auf alte Handwerkstechniken (zum Beispiel das Färben von Stoffen in Yamswurzelextrakt) kombiniert mit nachhaltig erzeugten Materialien und modernen Schnitten verfolgt die chinesische Designerin Su Renli. Weitere vielversprechende Marken mit eigenem Stil sind beispielsweise Zuczug oder Icecle aus Shanghai, die zum Teil auch mit ernst zu nehmender Ökoware auf den Markt kommen.
Trotz des wachsenden Gesundheitsbewusstseins und vielversprechender Ansätze - wie das jüngst gegründete Projekt "Uncover" - fristet nachhaltige Mode in China bislang nur ein Nischendasein. Vor diesem Hintergrund produziert beispielsweise auch die von Miranda Chen und Philipp Langer gegründete Firma Jiaxing Jiecco ("LangerChen") in Zhejiang ihre meist nach dem strengen Global Organic Textile Standard (GOTS) zertifizierten Stoffe in erster Linie für ausländische Kunden. Echte Ökomode oder fair hergestellte Bekleidung ist für die wenigsten Chinesen bisher ein Begriff. "Nach der Diskussion über die Lebensmittelsicherheit wird die Diskussion über gesunde Kleidung folgen", ist Miranda Chen überzeugt. Aber noch ist es nicht soweit.

Usbekistans Textilindustrie startet neue Ausbauinitiative © Hartmut Wolff/pixelio.de
23.05.2017

USBEKISTANS TEXTILINDUSTRIE STARTET NEUE AUSBAUINITIATIVE

  • Projekte für 2,3 Mrd. US$ bis 2020 avisiert
  • Verdoppelung der Exporte von Fertigerzeugnissen angestrebt

Taschkent (GTAI) - Die Textil- und Bekleidungsindustrie Usbekistans bleibt auch künftig einer der bedeutendsten Investitions- und Kooperationssektoren für ausländische Firmen. Ein neues Ausbauprogramm für den Zeitraum 2017 bis 2020 sieht die Umsetzung von 140 Projekten vor. Vom erwarteten Kapitalzufluss in die Branche in Höhe von bis zu 2,3 Mrd. US$ soll etwa die Hälfte auf ausländische Investitionen entfallen.

  • Projekte für 2,3 Mrd. US$ bis 2020 avisiert
  • Verdoppelung der Exporte von Fertigerzeugnissen angestrebt

Taschkent (GTAI) - Die Textil- und Bekleidungsindustrie Usbekistans bleibt auch künftig einer der bedeutendsten Investitions- und Kooperationssektoren für ausländische Firmen. Ein neues Ausbauprogramm für den Zeitraum 2017 bis 2020 sieht die Umsetzung von 140 Projekten vor. Vom erwarteten Kapitalzufluss in die Branche in Höhe von bis zu 2,3 Mrd. US$ soll etwa die Hälfte auf ausländische Investitionen entfallen.

Die Textil- und Bekleidungsindustrie soll mehr denn je zu einer wichtigen Exportsäule der zentralasiatischen Republik ausgebaut werden. Die konkreten Aktivitäten für die angepeilte Verdoppelung der Ausfuhren bis 2020 gegenüber 2016 sind in der Präsidialverordnung "Über das Maßnahmenprogramm für die weitere Entwicklung der Textil-, Bekleidungs- und Trikotagenindustrie 2017 bis 2020" vom 21.12.16 aufgelistet.

Vollständige inländische Verarbeitung von Baumwollfasern angestrebt

Usbekistan zählt mit einem jährlichen Ausstoß von 3,4 Mio. t Rohbaumwolle und 1,1 Mio. t Baumwollfasern zu den weltweit sechs größten Baumwollproduzenten. Die Erzeugung von 25.800 t Kokons ist ebenfalls beachtlich (jeweils durchschnittliche Angabe für 2012 bis 2015). Im 1. Halbjahr 2016 wurden 55% der produzierten Baumwollfasern im Inland weiterverarbeitet. Diese Quote soll laut Programm bis 2020 auf 100% steigen. Ferner ist es vorgesehen, das Gewicht von Baumwollgarn am Textilexport zugunsten mehr veredelter Baumwollerzeugnisse zu verringern. Garn steht heute für 53% der wertmäßigen Ausfuhren von fertigen Textilerzeugnissen.

Geplant ist im Einzelnen die Produktion fertiger Textilerzeugnisse bis 2020 um 120% auszuweiten, darunter von Garn um 170%, von fertigen Trikotagengeweben um 200%, von Fertigtrikotagen und -bekleidung um 240% sowie von Strumpfwaren um 270%. Der Anteil von Fertigerzeugnissen am Aufkommen der Textil- und Bekleidungsindustrie soll von 47,0 auf 65,5% und am Export von 42,0 auf 70,0% steigen. Das Programm umfasst auch Maßnahmen zur Anpassung der usbekischen Normen und Standards in der Branche an das internationale übliche Regelwerk.

Liefer- und Kooperationschancen für 140 geplante Einzelprojekte

Bis zu 2,3 Mrd. $ sollen bis 2020 in 140 Ausbau- und Erneuerungsprojekte fließen, darunter auch in Komplexe mit einer vollen Wertschöpfungskette. Geschäftsbanken oder deren Investitionsgesellschaften, die Kredite für die Kofinanzierung der Vorhaben bereitstellen, können je nach Projekt bis zu 100% des Stammkapitals der neuen oder modernisierten Unternehmen erwerben.

Hauptansprechpartner für die Projekte ist die Staatliche Aktionärsgesellschaft O´zbekyengilsanoat. Ihr gehören 380 Textil-, Bekleidungs- und Trikotagenbetriebe sowie einige Seidenverarbeiter, darunter auch viele Joint Ventures. Die Gesellschaft ist hinsichtlich ihrer Tätigkeit mit einem Branchenministerium vergleichbar. Sie steht für einen großen Teil des Ausstoßes und der Exporte der usbekischen Textil- und Bekleidungsindustrie (Schätzung für 2016: circa 1 Mrd. $).

Zu ihren Aufgabenbereichen zählt die Koordinierung und Mitwirkung an Investitionsprojekten. So unterliegen alle Projekte, an denen Betriebe von O´zbekyengilsanoat beteiligt sind, einer fachlichen Prüfung durch den wissenschaftlich-technischen Rat der Aktionärsgesellschaft. Importverträge für den Bedarf der Vorhaben unterliegen ebenfalls einer Begutachtung.

Weitreichende Präferenzen für Investoren

Projekte werden mit mehreren Stimulis bis 1.1.20 flankiert. Der Staat gewährt Zollpräfenzen für den Import von Ausrüstungen, Komplettierungs- und Ersatzteilen, eine Befreiung von der Gewinn- und Vermögensteuer und ebenso der Pflichtabgabe an den zentralen Straßenfonds. Exportorientierte Hersteller von fertigen Baumwoll-, Misch- und Seidenstoffen, Fertigbekleidung und  trikotagen, Kopfbedeckungen, Strümpfen und Textilgalanteriewaren werden vom Pflichtumtausch erzielter Devisenerlösen in Usbekistan-Sum befreit. Der Import von Rohstoffen, Hilfsstoffen und Materialen kann mit einer Zollstundung von bis zu 60 Tagen gefördert werden.

Die neue zentrale Außenhandelsgesellschaft Ustextilexport soll als Dienstleister für den Bedarf aller im Land tätigen Branchenakteure einschließlich Kleinunternehmen tätig werden. Dies gilt sowohl für die Erschließung der Auslandsmärke, die Belieferung bereits bestehender Handelshäuser für Textilien und Bekleidung im Ausland mit usbekischen Produkten als auch für die Mitwirkung bei der Beschaffung von Technologien und Materialen für die einheimische Textil- und Bekleidungsindustrie.    

Die aktuellen Ziele für den Ausbau der Textil- und Bekleidungsindustrie sind allzu ambitioniert. Bereits in den Vorjahren wurden mittelfristige Branchenprogramme aufgelegt. Die Ergebnisse fielen ungeachtet erreichter Fortschritte recht spärlich aus. Der Ausstoß und die Effektivität der Produktion bleiben noch weit hinter den Zielstellungen zurück. Schon im Jahr 2012 sollten 407.000 t Baumwollgarn, 350 Mio. qm Baumwollstoffe und 273 Mio. Stück Bekleidung produziert werden. Die für 2012 angepeilten Exporte von 1,5 Mrd. $ wurden auch 2016 (gut 1,0 Mrd. $) verfehlt.

Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Zu wenig wurde bisher in die Modernisierung bestehender Betriebe investiert. Die Unternehmen beklagen Engpässe bei der Sicherung von Umlaufmitteln, in der Energieversorgung und vor allem auch bei der Devisenkonvertierung für die Beschaffung von Importen (Ersatzteilen, Hilfsmaterialen etc.). Ein weiteres Hindernis ist die Überregulierung von Im- und Exportgeschäften.

Dennoch bleibt die Branche ein lohnendes Geschäftsfeld für ausländische Unternehmen. Zudem stehen die Karten gut, dass sich die geschäftlichen Rahmenbedingungen im Land weiter verbessern. Nach dem Amtsantritt des neuen Präsidenten Schawkat Mirsijojew im Dezember 2016 geht eine positive Stimmung durch das Land. Erste Regelungen für mehr unternehmerische Freiheiten wurden schon beschlossen. Ein ganzes Bündel weiterer Maßnahmen ist in Sicht.

Ausgewählte Kenndaten der Leichtindustrie Usbekistans1)

Kennziffer 2011 2012 2013 2014 2015
Ausstoß insgesamt (in Mio. Euro) 2) 2.408,3 2.506,0 2.793,4 3.538,0 5.133,7
Anteil an der Industrieproduktion insgesamt (in %) 13,4 12,9 11,9 15,4 15,7
reale Veränderung. zum Vorjahr auf Basis von Usbekistan-Sum (in %) 4,0 12,9 11,9 15,4 15,7
Bruttoanlageinvestitionen (in Mio. Euro)   272,2 255,8 255,7 304,4 248,6
Verschleißgrad der Grundfonds (per 31.12., in %) 28,0 31,1 30,6 32,6 21,2
Anzahl der Beschäftigten (in 1.000 Personen)      143,4 142,0 145,9 140,4 140,0
Textilindustrie      113,2 111,1 113,1 106,2 105,0
Bekleidungsindustrie 24,1 24,6 26,0 28,5 29,0
Produktion ausgewählter Textil- und Bekleidungserzeugnisse                    
Baumwollgarn (in 1.000 t) 171,8 199,3 238,9 277,2 326,1
Rohseidengarn (in t)   1.465,8 1.119,1 1.875,9 854,3 1.349,8
Stoffe (in Mio. qm)   187,3 204,9 257,1 236,8 227,1
Baumwollstoffe   130,0 138,9 167,2 169,4 157,8
Seidenstoffe      3,3 2,9 1,5 1,4 1,7
Wollstoffe      0,2 0,2 0,04 0,04 0,3
.andere Stoffe    53,8 62,9 88,4 66,0 67,6
Trikotagengewebe (1.000 t) 20,8 26,2 36,0 32,8 41,2
Trikotagen (Mio. Stück) 112,3 132,6 135,0 131,3 161,6
Strumpfwaren (Mio. Paar)    24,1 34,4 34,3 31,2 31,8
Bekleidung (in Mio. Euro)    83,4 93,6 115,0 292,7 559,0

1) die Leichtindustrie umfasst neben der Textil- und Bekleidungsindustrie die Sparten Baumwollentkernung und Produktion von Lederwaren/Schuhen;
2) gut zwei Drittel des Ausstoßes entfallen auf die Textil- und Be-kleidungsbranche; 3) die Investitionen in den Sparten Baumwollentkernung, Teppiche sowie Leder / Lederwa-ren betragen weniger als 10% des alljährlich in der Leichtindustrie investierten Kapitals
Quelle: Staatliches Komitee für Statistik, Taschkent


Kontaktanschrift
GAK O´zbekyengilsanoat (Staatliche Aktionärsgesellschaft O´zbekyengilsanoat)
ul. Bobura 45, 100100 Taschkent/Republik Usbekistan
Ansprechpartner: Ilchom Haydarov, Vorsitzender der GAK O´zbekengilsanoat; Schochruch Rachimow, Leiter der Abteilung Investitionsprojekte
Tel.: 00998 71/239 17 11, -253 93 54, -239 17 11, -253 93 58 (Verwaltung für Investitionsprojekte), Fax: -253 93 58, -56 04 (Verwaltung für Investitionsprojekte)
E-Mail: info@engilsanoat.uz, info@legprom.uz, Internet: http://www.engilsanoat.uz, http://www.legprom.uz

Texprocess 2017 © Messe Frankfurt Exhibition GmbH
18.04.2017

TEXTILER DIGITALDRUCK IST SCHWERPUNKT DER TEXPROCESS

  • Erste European Digital Textile Conference auf der Texprocess
  • Aussteller zeigen die neuesten Drucktechnologien

Farbe und Funktion: Der textile Digitaldruck ist in diesem Jahr ein Schwerpunkt der Texprocess. Erstmals organisiert der Brancheninformationsdienst World Textile Information Network (WTiN) die European Digital Textile Conference auf der Texprocess. Im Vortragsprogramm des Texprocess Forum widmet sich ein eigener Themenblock dem Digitaldruck. In Halle 6.0 zeigt zudem die Digital Textile Microfactory eine textile Produktionskette live – vom Design über den Digitaldruck und Zuschnitt bis hin zur Konfektionierung. Ebenso zeigen zahlreiche Ausstellern Digitaldruck-Technologien, darunter Brother, Epson, Ergosoft und Mimaki.

  • Erste European Digital Textile Conference auf der Texprocess
  • Aussteller zeigen die neuesten Drucktechnologien

Farbe und Funktion: Der textile Digitaldruck ist in diesem Jahr ein Schwerpunkt der Texprocess. Erstmals organisiert der Brancheninformationsdienst World Textile Information Network (WTiN) die European Digital Textile Conference auf der Texprocess. Im Vortragsprogramm des Texprocess Forum widmet sich ein eigener Themenblock dem Digitaldruck. In Halle 6.0 zeigt zudem die Digital Textile Microfactory eine textile Produktionskette live – vom Design über den Digitaldruck und Zuschnitt bis hin zur Konfektionierung. Ebenso zeigen zahlreiche Ausstellern Digitaldruck-Technologien, darunter Brother, Epson, Ergosoft und Mimaki.

„Mit unserem erweiterten Angebot zum Thema Digitaldruck gehen wir auf die steigende Nachfrage nach digitalisierten Technologien in der Verarbeitung von Bekleidung, technischen Textilien und flexiblen Materialien ein. Mit dem Angebot sprechen wir sowohl Hersteller technischer Textilien als auch Verarbeiter von Textilien an“, so Michael Jänecke, Leiter Brand Management Textiles and Textile Technologies bei der Messe Frankfurt.

Elgar Straub, Geschäftsführer des VDMA Textile Care, Fabric and Leather Technologies: „Der textile Digitaldruck macht es möglich, Bekleidung, Schuhe und technische Textilien direkt zu bedrucken. Der Trend zur Individualisierung lässt auch in der Bekleidungsindustrie die Nachfrage nach individuellen Produkten steigen und macht somit den textilen Digitaldruck zu einer der Zukunftstechnologien für Verarbeiter von Bekleidung und Textilien.“

European Digital Textile Conference auf der Texprocess

In Zusammenarbeit mit der Texprocess und Techtextil organisiert der Brancheninformationsdienst WTiN erstmals die European Digital Textile Conference auf der Texprocess. Im Mittelpunkt der Konferenz steht der digitale Textildruck zur Funktionalisierung und Dekoration technischer Textilien. Die WTiN European Digital Textile Conference findet am 10. Mai von 9 Uhr bis 16.30 Uhr in Halle 4.0 im Saal Europa statt.
Tickets für die Konferenz sind direkt bei WTiN unter folgenden Link erhältlich: https://www.digitaltextileconference.com/edtc2017/

Geplant sind Vorträge unter anderem zur Direktfärbung von Garnen in der Stickerei (Coloreel, Schweden), zur Plasma-Vorbehandlungen von Textilien für den Digitaldruck (GRINP, Italien) und zur chemischen Veredelung von Textilien per Inkjet-Druck (EFI-REGGIANI, USA).

Texprocess Forum widmet sich Digitaldruck

Auch im Texprocess Forum wird der textile Digitaldruck in einem eigenen Vortragsblock aufgegrif-fen. Auf der internationalen Konferenz präsentieren an allen vier Messetagen Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft in über 30 Vorträgen und Podiumsdiskussionen aktuelle Erkenntnisse zu den Leitthemen der Branche. Das Texprocess Forum ist für Besucher der Texprocess und der Techtextil kostenlos und findet in der Halle 6.0 statt. Erstmals gestalten drei Partner das Programm mit jeweils eigenen Themenblöcken: Dialog Textil-Bekleidung (DTB), die International Apparel Federation (IAF) sowie das World Textile Information Network (WTiN).

Digital Textile Microfactory

In Zusammenarbeit mit den Deutschen Instituten für Textil- und Faserforschung Denkendorf und namhaften Unternehmen der Textilbranche zeigt die Texprocess in der Digital Textile Microfactory in Halle 6.0 die komplett vernetzte Produktionskette von Textilien live. Die Digitaldruck-Station zeigt den großformatigen Inkjetdruck in Form von Sublimationsdruck auf Polyester sowie Pigmentdruck auf Baumwolle und Mischgewebe. Fertigungsaufträge können hier flexibel kombiniert und mit un-terschiedlichen Druckparametern farbverbindlich gedruckt werden. Für optimale Druckergebnisse sorgen an dieser Station die Hardware- und Softwarepartner Mimaki und Ergosoft sowie Coldenhove und Monti Antonio. Neben den Partnern der Microfactory präsentieren u.a. Brother und Epson aktuelle Druckverfahren für Textilien und Bekleidung auf der Texprocess.

Digitaldruck Ausblick

Ursprünglich für Modestoffe entwickelt, wird der digitale Textildruck auch bei technischen Textilien wie Sportbekleidung und Textilien für die Automobilindustrie angewendet. Dabei steht vor allem die Funktionalisierung von Textilien im Mittelpunkt. So kann etwa bei Schwimmbekleidung eine erhöhte Farbechtheit trotz häufigen Wasser- und Chlorkontakts sowie Sonneneinwirkung erzielt werden. Ebenso können Textilien per Tintenstrahldruck auf chemischer Basis veredelt werden, sodass sie schmutzabweisende, antimikrobielle und feuerfeste Eigenschaften aufweisen. Die Veredelung im Tintenstrahldruck bringt zudem Nachhaltigkeits- und Effizienzvorteile mit sich.

Mauritius Tag in Düsseldorf © brit berlin / pixelio.de
11.04.2017

MAURITIUS-TAG DÜSSELDORF

Destination Mauritius - Wiederaufnahme alter Beziehungen

Trauminsel mitten im Indischen Ozean für einige Reisende, Nachbar des letzten Außenpostens der EU, des französischen Übersee-Départements La Réunion oder ein Ziel für verlässliche Textil- und Bekleidungsprodukte für den europäischen, speziell deutschen Modemarkt, das ist das Spektrum an Assoziationen, die Mauritius in den Köpfen der Menschen hervorruft. Seit seiner Unabhängigkeit von Großbritannien 1968 schaut Mauritius auf eine lange Erfahrung in der Fertigung von Textilien und Bekleidung zurück. Nachdem sie 1992 eine Republik wurde, ist die Inselgruppe eine der wenigen stabilen Demokratien in Afrika.

Destination Mauritius - Wiederaufnahme alter Beziehungen

Trauminsel mitten im Indischen Ozean für einige Reisende, Nachbar des letzten Außenpostens der EU, des französischen Übersee-Départements La Réunion oder ein Ziel für verlässliche Textil- und Bekleidungsprodukte für den europäischen, speziell deutschen Modemarkt, das ist das Spektrum an Assoziationen, die Mauritius in den Köpfen der Menschen hervorruft. Seit seiner Unabhängigkeit von Großbritannien 1968 schaut Mauritius auf eine lange Erfahrung in der Fertigung von Textilien und Bekleidung zurück. Nachdem sie 1992 eine Republik wurde, ist die Inselgruppe eine der wenigen stabilen Demokratien in Afrika.

Arvind Radhakrishna, CEO von Enterprise Mauritius, dem Veranstalter des Mauritius-Tages am 5.April 2017 im Fashion House II in Düsseldorf, verlieh seinem großen Bedauern Ausdruck, dass die Handelsbeziehung zwischen Mauritius und Deutschland aus den 70er Jahren, damals hauptsächlich auf Strickwaren bezogen, beinahe beendet wurde. Der Export nach Deutschland für 2015 lag bei 30 Mill. Euro, wenn auch mit steigender Tendenz. Dieses repräsentiert in keiner Weise die Stärke der Bekleidungsindustrie in Mauritius, die ein Knotenpunkt in der Region ist, mit Inlandsproduktion und Fertigungsstätten auf der Nachbarinsel Madagaskar, in Südafrika und sogar in Bangladesh, um auch ein niedrigeres Preisniveau bedienen zu können, das mit der Produktion auf Mauritius nicht zu erreichen ist. 2015 betrug die Exportrate nach Europa 40%, in die USA 21% und nach Südafrika 21%. Ein angenehmer Faktor ist, dass Lieferungen von Mauritius zollfrei erfolgen.

Starke Regierungsunterstützung

Interessierte Einkäufer sind herzlich eingeladen, sich vor Ort mit eigenen Augen anzusehen, was die Textil- und Bekleidungsindustrie in Mauritius leisten kann. Diese Industrie ist eine der tragenden
Säulen des Bruttoinlandsproduktes. Andere sind der Tourismus sowie - in wachsendem Umfang - Edelsteinschleiferei und Schmuckherstellung. Traditionelle Waren sind Gewürze, Zuckerrohrprodukte einschließlich Rum oder Kosmetik.

Um die Textil- und Bekleidungsexporte zu fördern, sponsert die Regierung die Luftfrachtkosten mit 40% als Teil eines kompletten Programms in Sachen Marktbeschleunigung. Um die Vorteile von
Mauritius als Beschaffungsziel zum Beispiel mit China zu vergleichen, sind neben der kürzeren Distanz die Mindestmengen nicht so groß, dabei die Qualitätsstandards hoch und die Sozialverantwortung
gegeben. Firmen auf Mauritius müssen 1% ihres Gewinns für Corporate Social Responsibility-Projekte einzahlen. Daher sind auch Zertifikate wie BSCI, SA8000 oder WRAP weit verbreitet. Der freie Zutritt zum europäischen Markt ist durch ein EU-Partnerschaftsabkommen garantiert. Darüber hinaus - ein nicht zu vergessener Vorteil - bieten die meisten Firmen kreative Dienstleistungen durch ihre Kreativabteilungen oder -verantwortlichen an. Das macht es auch deutlicher, warum die Textil- und Bekleidungsindustrie ein starker Treiber für den wirtschaftlichen Aufschwung in Mauritius war.

Die Hauptprodukte sind: T-Shirts, Polos, Hemden, Hosen & Jeans, Pullover & Cardigans, formelle Anzüge, Bademode & Unterwäsche, sowie Kinderkleidung. Das eingesetzte Hauptmaterial ist Baumwolle und Mischungen. Es gibt eine starke Ausrichtung auf Strick- und Jerseyware jeglicher Art, ergänzt durch gewebte Denimstoffe. Das durchschnittliche Preissegment auf Mauritius liegt im unteren Mittelgenre. Es gibt ein starkes Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Die exportierenden Unternehmen streben danach, umweltfreundliche Substanzen und Ressourcen schonende Prozesse einzusetzen. Lasertechnologie für Wascheffekte auf Jeans ist schon weit verbreitet.

Ein Blick auf die ausstellenden Unternehmen

  • FINE TEXTILES LTD
    Kontakt: Mamade Nohur
    Tel.: +230 2661092/57321079
    Email: finetextileltd@gmail.com
    Produktart: Fertigware
    Produkte: Polo shirts/T-shirts/Sweatshirts
    Minimum Order: 600 Stck. pro Farbe
    Fine Textiles produzieren hauptsächlich Herrenmode. Sie vertreiben ihre Kleidung unter dem eigenen Label M*RIYANO und fertigen ebenfalls für Private Label. Das eigene Label ist so kalkuliert,
    dass es gegen China-Ware konkurrieren kann. Die Lieferzeit vom Muster zum Kunden beträgt 5 bis 6 Wochen.

 

  • FIREMOUNT TEXTILES LTD / FM DENIM LTD
    Kontakt: Sangeeta Gobin
    Tel.: +230 2075836
    Email: sangeeta@firemount.mu
    Website: www.firemount.mu
    Produktart: Fertigware
    Produkte: Denim Stoffe & Denim and Twill Jeans /Jackets/Shirts/Shorts/Kleider
    Minimum Order: 6.000 – 7.000 yd. bei Stoffen oder 2.500 – 3.000 Stck. bei Jeans pro Auftrag

    Zertifikate: WRAP
    Das Unternehmen ist vertikal strukturiert und der größte Anbieter von Bekleidung auf Mauritius, immer noch wachsend und auf der Suche nach direkten Handelskontakten. Dank neuester Technologie bemüht sich die Firma, die Anforderungen für nachhaltige Fertigung zu erfüllen. Stretch und sogar Powerstretch sind in fast jedem Jeansstyle zu finden.

 

  • TEX KNITS LTD
    Kontakt: Suresh Radha
    Tel.: +230 2865577
    Email: info@texinternational.com
    Produktart: Fertigware
    Produkte: Jeans, Jackets, Röcke etc. /Strickwaren für Damen, Herren und Kinder
    Minimum order: 800 Stck. pro Style/Farbe
    Zertifikate: Sedex Members Ethical Trade Audit (SMETA)
    Die Strickfirma ist Teil einer Gruppe, die ein breites Angebot an Kleidung fertigt. Um den UK-Markt zu bedienen, gibt es ein Büro in London. Das Unternehmen legt großen Wert auf kreativen Input für seine internationalen Kunden. Die Fertigungsstätten in Madagaskar und Bangladesh bedienen unterschiedliche Preislevels.

 

  • PALMAR LTEE
    Kontakte: Yannick Capiron (Knits), Genevieve Marie Figaro (Denim)
    Tel.: +230 401 7000
    Email: y.capiron@palmar.intnet.mu; gfigaro@palmar.intnet.mu
    Produktart: CMT & Fertigware
    Produkte: Jeans, Chinos, Shorts, Dresses, Kinderröcke, Damen- & Herrenkleidung
    Minimum Order: 600 Stck. bei Jerseys; 800 Stck. bei Jeans
    Mehr als zwei Drittel der Produktion ist Herrenmode. Das Unternehmen ist familiengeführt, das besonderes Augenmerk auf nachhaltige und Ressourcen schonende Produktion legt. Eine Fair
    Trade Linie ist im Angebot, 100% Organic ist in der Entwicklung.

 

  • CAM DENIM LTD
    Kontakt: Ranil Gunasekara
    Tel.: +230 4130034
    Email: camdenimltd@gmail.com
    Produktart: Fertigware
    Produkte: Jeans für Herren, Damen und Kinder, Strampelhosen
    Minimum order: 1.200 pro Style
    Das Unternehmen arbeitet ausschließlich für Private Label. Derzeit ist der Hauptabsatzmarkt Südafrika. Man ist damit beschäftigt, einen höheren Prozentsatz an umweltfreundlicher Produktion zu erreichen, im Augenblick liegt dieser bei 17%. Die Preise sind im gehobenen Mittelgenre positioniert.

 

  • TARA KNITWEAR LTD
    Kontakt: Fabiola Law
    Tel.: +230 2123715/52553621
    Email: fabiolalaw@taragroup.intnet.mu
    Produktart: Fertigware
    Produkte: T-shirts, Polos, Sweatshirts, Hoodies, Shorts, Hosen, Röcke, Kleider, Baby- und Kinderkleidung und Accessories (Mützen, Stiefelchen, Decken, Schlafsäcke, Stirnbänder, Nachtwäsche, Loungewear
    Minimum order: Basic styles: 4.000 Einheiten; Fancy styles: 1.000 - 2.000 Einheiten
    Zertifikate: BSCI
    Tara ist sehr design-orientiert mit einer großen Inhouse-Designabteilung, die auch Kunden offensteht. Das Unternehmen ist vertikal strukturiert. Moderne Ausstattung wie z. B. mit dem Eton Transportsystem ermöglicht schnelle Auftragsbearbeitung bis zu Fast Orders.

 

  • BEACHWEAR EXPORTS
    Kontakt: Mr. G.M Toolsee
    Tel.: +230 4545600
    Email: girdhar@beachwear.intnet.mu/beachwear@intnet.mu
    Produktart: Fertigware
    Produkte: Bademoden und ähnliche Produkte
    Minimum Order: 300 - 500 units pro style
    Certification: BSCI, SMETA, SEDEX
    Es wird ausschließlich für Private Label produziert. Das Unternehmen ist der führende Anbiete für Bade- und Strandkleidung in Mauritius. Bekannte internationale Kunden aus den Staaten von Amerika und aus Europa, hier vorwiegend Italien, Frankreich und Großbritannien neben Südafrika und Simbabwe.

 

Greenshowroom und Ethical Fashion Show Berlin © Messe Frankfurt Exhibition GmbH
06.12.2016

GREENSHOWROOM & ETHICAL FASHION SHOW BERLIN: MIT RÜCKENWIND IN DIE WINTERSAISON

  • Neues Ausstellungsareal im Club
  • Schwerpunktthema „ActiveSlow“: Design und Performance treffen auf Ressourceneffizienz und Kreislauffähigkeit

Vergrößerte Fläche und starke Ausstellerresonanz: Der Greenshowroom und die Ethical Fashion Show Berlin steuern unter besten Vorzeichen in die heiße Vorbereitungsphase. „Die Buchungssituation für beide Messen ist äußerst vielversprechend. Wir haben eine Vielzahl starker Labels an Bord, darunter weltweite Vorreiter und aufstrebende Newcomer aus dem Eco-Fashion-Segment“, sagt Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies der Messe Frankfurt. Vom 17. bis 19. Januar 2017 dürfen sich die Besucher auf ein begeisterndes Produktspektrum und die bislang größte Ausstellungsfläche des Messe-Duos auf dem Gelände des Berliner Postbahnhofs freuen.

  • Neues Ausstellungsareal im Club
  • Schwerpunktthema „ActiveSlow“: Design und Performance treffen auf Ressourceneffizienz und Kreislauffähigkeit

Vergrößerte Fläche und starke Ausstellerresonanz: Der Greenshowroom und die Ethical Fashion Show Berlin steuern unter besten Vorzeichen in die heiße Vorbereitungsphase. „Die Buchungssituation für beide Messen ist äußerst vielversprechend. Wir haben eine Vielzahl starker Labels an Bord, darunter weltweite Vorreiter und aufstrebende Newcomer aus dem Eco-Fashion-Segment“, sagt Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies der Messe Frankfurt. Vom 17. bis 19. Januar 2017 dürfen sich die Besucher auf ein begeisterndes Produktspektrum und die bislang größte Ausstellungsfläche des Messe-Duos auf dem Gelände des Berliner Postbahnhofs freuen.

Im Greenshowroom sind hochklassige Labels mit Contemporary Styles vertreten. Zu den Highlights im Obergeschoss des Postbahnhofs zählt die Ackermann Taschenmanufaktur mit zeitlos eleganten Taschen aus olivenblattgegerbtem Rindleder und altsämischem Hirschleder – designt und gefertigt in der heimischen Manufaktur in Lüneburg. Mit Living Blue präsentiert zum wiederholten Mal ein Premium-Label aus Nordbangladesch seine Neuheiten. Auf Basis heimischer Handwerkstradition und selbst angebautem organischen Indigo-Farbstoff entstehen Accessoires und Fashion-Pieces der Extraklasse. Neu dabei ist das Seite 2 niederländisch-südafrikanische Newcomer-Label Rhumnaa. Die Designer von Rhumnaa lassen sich von den den Geschichten südafrikanischer Künstler inspirieren und arbeiten anspruchsvolle Modelinien aus.

Ebenso glänzt das Streetwear-Segment auf der Ethical Fashion Show Berlin mit zahlreichen Top-Playern. Johanna Riplinger stellt mit ShineConcept ihre Zweitlinie im Casual-Bereich vor. Die neue DOB-Kollektion basiert auf Bio-Baumwolle, veredelt durch rein pflanzliche Farben und fair produziert in Indien. Langbrett aus Berlin verspricht angesagte Kleidung, Kunst und Lebensenergie für den surfenden Stadtbewohner und zählt damit zu den starkaufstrebenden Labels der Ethical Fashion Show Berlin. Remei stellt die neue Naturaline-Kollektion vor: Shirts, Sweater, Hosen und mehr aus fair angebauter Bio-Baumwolle für die ganze Familie. Lanius wird eine Kooperation mit Kunert, dem Premium-Experten für Strümpfe, präsentieren. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf farbenfrohen Strickgruppen und Neuentwicklungen im Bereich Merinowolle – der Lanius ecowool. Und seine Premiere auf der Messe feiert das dänische Label Amov – stilvolle, minimalistische Everyday Favorites mit langer Lebensdauer. Im Januar werden die dänischen Newcomer ihre dritte Hauptkollektion zeigen, entwickelt von Designer Winnie Wilki Fristrup. Nicht nur in puncto Qualität, auch räumlich entwickelt sich die Ethical Fashion Show Berlin weiter und dehnt ihre Fläche aus: Im Club des Postbahnhofs entsteht ein zusätzliches Ausstellungsareal. Möglich wird die Flächenvergrößerung durch den Umzug der Modenschauen ins benachbarte Energieforum.

Schwerpunktthema „ActiveSlow“

Progressives Design und Performance in Kombination mit Ressourceneffizienz und Kreislauffähigkeit sind in der Wintersaison die zentralen Themen. In einem Showcase mit dem Titel „Active Wear +“ präsentieren Manufactum und die Internationale Kunsthochschule für Mode Esmod Berlin eine Auswahl prototypischer Funktionsbekleidung. Daneben zeigen ausgewählte Aussteller beider Messen Design-Innovationen, die sich durch besondere Ressourceneffizienz, Slowness und Kreislauffähigkeit auszeichnen. Vertiefende Informationen liefert zudem eine Podiumsdiskussion unter dem Titel: „Meer geht nicht: Textilabrieb in Gewässern“.

© Jerzy Sawluk / pixelio.de
28.06.2016

RUSSISCHE REGIERUNG LEGT ENTWICKLUNGSPROGRAMM BIS 2025 FÜR DIE TEXTILINDUSTRIE AUF

  • Antikrisenplan stellt Finanzhilfen von fast 1,5 Mrd. Rubel in Aussicht

Moskau (GTAI) - Die russische Regierung beschloss im Frühjahr 2016 eine "Strategie für die Entwicklung der Leichtindustrie bis zum Jahr 2025" und ein "Föderales Programm zur Unterstützung der Unternehmen der Leichtindustrie" (Antikrisenplan). Damit sollen die russischen Textilbetriebe in der Krise gestützt werden. Ziel des Ministeriums für Industrie und Handel ist es, den Anteil inländischer Hersteller am Bekleidungsmarkt von aktuell 25% auf 50% im Jahr 2025 zu verdoppeln.

  • Antikrisenplan stellt Finanzhilfen von fast 1,5 Mrd. Rubel in Aussicht

Moskau (GTAI) - Die russische Regierung beschloss im Frühjahr 2016 eine "Strategie für die Entwicklung der Leichtindustrie bis zum Jahr 2025" und ein "Föderales Programm zur Unterstützung der Unternehmen der Leichtindustrie" (Antikrisenplan). Damit sollen die russischen Textilbetriebe in der Krise gestützt werden. Ziel des Ministeriums für Industrie und Handel ist es, den Anteil inländischer Hersteller am Bekleidungsmarkt von aktuell 25% auf 50% im Jahr 2025 zu verdoppeln.

In der russischen Leichtindustrie stellen 14.000 Firmen (davon 200 Großbetriebe) Bekleidung, Textilien, Schuhe und Lederwaren her, so das Ministerium für Industrie und Handel. Diese erwirtschaften einen Umsatz von jährlich 270 Mrd. Rubel. Davon sind 653 große und mittlere sowie 4.000 kleine Unternehmen in der Garn- und Textilindustrie tätig. Weil Kaufkraft und Nachfrage der Verbraucher gesunken sind, drosselte die Leichtindustrie ihre Produktion 2015 um 12%.

Um den Bekleidungs- und Textilbetrieben mehr Sicherheit zu geben, beschloss die russische Regierung im Frühjahr 2016 eine "Strategie für die Entwicklung der Leichtindustrie bis zum Jahr 2025" und ein "Föderales Programm zur Unterstützung der Unternehmen der Leichtindustrie" (Antikrisenplan). Ziel des Ministeriums für Industrie und Handel ist es, den Anteil inländischer Hersteller am Bekleidungsmarkt von aktuell 25% auf 50% im Jahr 2025 zu verdoppeln. In diesem Zusammenhang sollen bis zu 330.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen.

Antikrisenplan stellt Subventionen von 1,475 Mrd. Rubel in Aussicht
Im Antikrisenplan werden Finanzhilfen von 1,475 Mrd. Rubel in Aussicht gestellt. Damit soll insbesondere den Herstellern von Schuluniformen und Kinderbekleidung sowie Textilfabriken, die Staatsaufträge erfüllen, geholfen werden. Die finanzielle Unterstützung umfasst: Subventionen für die Produzenten von Schuluniformen für die unteren Klassen aus russischen Kammgarnstoffen (600 Mio. Rubel), Subventionen für Betriebsmittelkredite als Unterstützung zum Einkauf von Rohmaterialien (800 Mio. Rubel), Subventionen für Investitionskredite zur technischen Umrüstung von Unternehmen (75 Mio. Rubel).

Als Teil des Entwicklungsprogramms für die Leichtindustrie wird eine eigene Entwicklungsbank für die Textil- und Bekleidungsindustrie gegründet - nach dem Vorbild der Rosselchosbank. Das bislang auf Landwirtschaft spezialisierte staatliche Leasingunternehmen Rosagroleasing soll die technische Modernisierung der Textil- und Bekleidungsbetriebe finanziell begleiten. Zusätzlich verbietet die Regierungsverordnung Nr. 791 in der Fassung vom 17.02.2016 auf allen drei Verwaltungsebenen (föderal, regional, kommunal) öffentliche Beschaffungen von Textilien und Bekleidungen aus Importen, wenn es dafür Angebote inländischer Hersteller gibt.

Industrieparks und -cluster für die Leichtindustrie entstehen
Außerdem werden zwei Industrieparks für die Bekleidungs- und Textilindustrie eingerichtet - in den Gebieten Iwanowo und Leningrad. Daneben bildet sich ein regionaler Cluster der Leichtindustrie im Gebiet Tscheljabinsk im Süd-Ural. Der Fonds zur Entwicklung der russischen Industrie fördert Investitionsprojekte mit zinsvergünstigten Krediten, beispielsweise das Projekt von Praimteks (Primetex) im Gebiet Iwanowo zur Produktion von Textilien unter Nutzung digitaler Textildrucker (Kredit: 466 Mio. Rubel).

Ferner sollen die einheimischen Hersteller von Bekleidung und Schuhen künftig Zugang zum Förderinstrumentarium der föderalen Gesellschaft für die Entwicklung von kleinen und mittleren Unternehmen bekommen. Kritiker bemängeln, dass die Subventionen bislang nur die großen Unternehmen erreichen und dabei vor allem Unternehmen, die mit Staatsaufträgen arbeiten.

Ausbau der Kapazitäten für Chemiefaser
Exportchancen sieht das Industrieministerium bei Kunstfasern. Im Textilcluster Iwanowo (http://invest-ivanovo.ru/data/prog.pdf) entsteht mit öffentlichen Zuschüssen ein Chemiefaserwerk, das ab 2018 die Produktion aufnehmen soll. Damit stünden 250.000 jato Chemiefaser zusätzlich zur Verfügung. Bislang produzieren die beiden Hersteller Komitex und Wladimirski Polyefir zusammen 33.000 jato Kunstfaser. Viskose wird aktuell in Russland überhaupt nicht erzeugt. Bei Polyester beträgt der Importanteil 74% und bei Polyamid 88%.

Die Kunstfasern könnten künftig an BTK textil und andere Abnehmer geliefert werden. Der Produktionskomplex von BTK textil in der Stadt Schachty im Gebiet Rostow wurde im Juni 2015 eingeweiht. Das Unternehmen stellt Hightech-Textilien und Trikotagen aus synthetischen Fasern her. Daraus werden Berufs-, Sport- und Skibekleidung genäht. BTK textil hat Kapazitäten zur Produktion von etwa 12 Mio. qm Stoff pro Jahr, sagt Generaldirektor Sergej Bazoev. Noch kauft BTK textil die synthetischen Fasern und Fäden überwiegend in Asien. Das könnte sich bald ändern. Die BTK Gruppe ist der größte russische Hersteller von Männerbekleidung und Uniformen.

Eine neue Produktionsstätte in Russland zu errichten ist nicht so einfach: Maschinen aus einheimischer Herstellung gibt es nicht und importierte Technik hat sich wegen der Rubelabwertung stark verteuert. So stammt die Technik von BTK textil zur Herstellung, Imprägnierung oder Beschichtung der Stoffe und zum Nähen der Bekleidung (insgesamt 250 Einheiten) aus Italien, Dänemark, Deutschland, der Schweiz und Frankreich. Langfristige Kredite über 8 bis 12 Jahre sind nicht erhältlich und wenn nur zu hohen Zinssätzen. Die mangelnde Vielfalt an Technologien und Materialien (das Anlegen umfangreicher Stoff- und Zubehörlager ist zu teuer) bleibt das Hauptproblem für russische Textilbetriebe. Deshalb ist die Zahl der neuen Projekte in der Leichtindustrie bislang überschaubar.

Russische Föderation - Produktion von Textilien und Bekleidung (Veränderung in %)
Warenbezeichnung   2015 Veränderung 2015/2014
Baumwollfaser (Mio. Rollen( 111,0 4,4
Kunstfaser (Mio. Rollen) 66,0 -4,5
Stoffe (Mio. qm) 4.542 14,7
.davon aus:    
.Naturseide (1.000 qm) 253,0 31,8
.Wolle (1.000 qm) 9.262,0 -20,9
.Leinen 25,9 -26,6
.Baumwolle 1.176,0 -4,5
.Kunstfaser 237,0 14,2
Stoffe aus anderen Materialien 3.084,0 25,1
Stoffe mit Kunststoffimprägnierung (Mio. qm) 32,3 14,6
Bettwäsche (Mio. Stück) 59,8 -9,6
Teppiche (Mio. qm) 22,6 -3,7
Wirkware (1.000 t) 14,2 29,8
Strümpfe (Mio. Paar) 199 -5,6
Mäntel (1.000 Stück) 989 -22,1
Gefütterte Jacken (1.000 Stück) 1.887 -45,4
Anzüge (1.000 Stück) 4.690 -12,6
Herrensakkos und Blazer (1.000 Stück) 870 14,1
Damenmäntel mit Pelzoberteil (Stück) 5.543 -46,1
Kleidung aus Kunstpelz (1.000 Stück) 24,5 21,0
Uniformen und Berufsbekleidung (Mio. Stück) 20,7 -8,2
Arbeits- und Schutzbekleidung (Mio. Stück) 99,8 14,6
Overalls (1.000 Stück) 733 -62,4

Quelle: Rosstat 2016

Russische Föderation - Produktion von Textilien und Bekleidung (Veränderung in %)
Warenbezeichnung 1. Quartal 2016 Veränderung
1. Quartal 2016 / 1. Quartal 2015
Nähgarne aus synthetischen und synthetischen Fasern (Mio. Rollen)   14,0 -0,6
Stoffe (Mrd. qm) 1,2 23,3
Bettwäsche (Mio. Stück) 14,7 -7,7
Gestrickte Strümpfe (Mio. Paar) 55,4 34,0
Trikotagen (Mio. Stück) 24,8 -6,0
Berufsbekleidung, Uniformen (Mio. Stück) 31,1 11,2
Mäntel (1.000 Stück) 269 9,1

Quelle: Rosstat 2016


Kontaktanschriften:
Ministerium für Industrie und Handel

Abteilung für Leichtindustrie
Denis Klimentewitsch Pak, Direktor der Abteilung
109074 Moskau, Kitajgorodskij proesd 7
Tel.: 007 495/632 8004 (Sekretariat), Fax: -632 88 65
E-Mail: dgrvt@minprom.gov.ru, Internet: http://minpromtorg.gov.ru

(Unter-)Abteilung Leichtindustrie: Leiterin: Irina Alekseewna Iwanowa,
Tel.: -632 87 31, -346 04 73; E-Mail: ivanovaia@minprom.gov.ru
Internet: http://minpromtorg.gov.ru/ministry/dep/#!9&click_tab_vp_ind=1
"Strategie für die Entwicklung der Leichtindustrie bis zum Jahr 2025"
http://www.kptf.ru/images/company/Presentation.pdf (Präsentation zur Strategie)
http://minpromtorg.gov.ru/docs/#!strategiya_razvitiya_legkoy_promyshlennosti_rossii_na_period_do_2025_goda (Text der Strategie und des Maßnahmenplans)

Russische Union der Unternehmer der Textil- und Leichtindustrie
107023 Moskau, uliza Malaja Semenowskaja 3
Tel.: 007 495/280 15 48, Fax: -280 10 85
E-Mail: info@souzlegprom.ru, Internet: http://www.souzlegprom.ru

 

ECO-FASHION GREENSHOWROOM UND ETHICAL FASHION SHOW BERLIN MESSE-DUO MIT HOCHKLASSIGEM RAHMENPROGRAMM © Messe Frankfurt Exhibition GmbH
14.06.2016

ECO-FASHION GREENSHOWROOM UND ETHICAL FASHION SHOW BERLIN: MESSE-DUO MIT HOCHKLASSIGEM RAHMENPROGRAMM

  • DTB Info-Tag: CSR-Vortragsreihe am Messe-mittwoch
  • Drei Tage Programm: Modenschauen, Vorträge, Podiumsdiskussionen und Rundgänge

Mit einem reichhaltigen Event-Programm liefern die beiden Messen für Eco-Fashion Greenshowroom und Ethical Fashion Show Berlin ein umfassendes Update in puncto Nachhaltigkeit und Mode. Vom 28. bis 30. Juni 2016 bieten Vorträge, Podiumsdiskussionen und Presserundgänge erstklassige Informations- und Networking-Möglichkeiten. Namhafte Vertreter aus Mode, Politik, Film und Fernsehen werden auf dem Podium und im Publikum erwartet. Einen erhöhten Glamour-Faktor versprechen die beiden Modenschauen „Salonshow“ und „Ethical Fashion on Stage“. Geladene Gäste dürfen sich auf Laufstegpräsentationen internationaler Designer freuen.

  • DTB Info-Tag: CSR-Vortragsreihe am Messe-mittwoch
  • Drei Tage Programm: Modenschauen, Vorträge, Podiumsdiskussionen und Rundgänge

Mit einem reichhaltigen Event-Programm liefern die beiden Messen für Eco-Fashion Greenshowroom und Ethical Fashion Show Berlin ein umfassendes Update in puncto Nachhaltigkeit und Mode. Vom 28. bis 30. Juni 2016 bieten Vorträge, Podiumsdiskussionen und Presserundgänge erstklassige Informations- und Networking-Möglichkeiten. Namhafte Vertreter aus Mode, Politik, Film und Fernsehen werden auf dem Podium und im Publikum erwartet. Einen erhöhten Glamour-Faktor versprechen die beiden Modenschauen „Salonshow“ und „Ethical Fashion on Stage“. Geladene Gäste dürfen sich auf Laufstegpräsentationen internationaler Designer freuen.

Gleich am ersten Messetag (Dienstag, 28. Juni) richten sich die Blicke auf den Catwalk: Den Auftakt macht die „Salonshow“, als offizielles Offside-Event der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin. Ab 15 Uhr präsentieren Designer des Greenshowrooms im Club des Postbahnhofs ausgewählte High-Fashion-Looks aus ihren Sommerkollektionen 2017. Neue Akzente erhält die Schau aus Paris: Designer Eymeric François arbeitet erstmals an der Inszenierung der Salonshow mit. Als Regisseur zahlreicher Modenschauen hat er bereits erfolgreich auf den Textilmessen der Messe Frankfurt in Paris mitgewirkt. „Die Herausforderung besteht darin, die Show hochgradig professionell zu gestalten, global und am Puls der Zeit auszurichten und gleichzeitig den ethischen Aspekt zu wahren“, gibt François die Zielrichtung vor.

Teil zwei des Schauenprogramms folgt um 17 Uhr: Die Laufstegshow „Ethical Fashion on Stage“ setzt Street- und Casualwear in Szene. Dabei präsentiert Lavera die Gewinnerin des Lavera Green Fashion Awards Ina Budde. Die Designerin und Gründerin von Design for Circularity entwickelte für das Label Jan‘n June eine kreislauffähige Kollektion – live zu sehen bei „Ethical Fashion on Stage“.

Ganz im Zeichen von CSR steht der zweite Messetag (Mittwoch, 29. Juni): Erstmals trägt der Dialog Textil-Bekleidung (DTB) seinen CSR-Tag in Kooperation mit der Messe Frankfurt aus. Dazu wird es im Club des Postbahnhofs ein ganztägiges Symposium geben. „Responsible Management of Supply Chains – Social Compliance and Chemical Input“ lautet der Titel. Auf der Agenda stehen unter anderem die Themen „Die Folgen des globalisierten Freihandels“, „Corporate Responsibility Review 2016“ und „Transparentes und nachhaltiges Sourcing“. Eine offene Diskussionsrunde zum Thema „Des Königs neue Kleider – kommt Trans-parenz in Mode?“ lädt dazu ein, weiterführende Fragen mit Referenten, Ausstellern und Unterneh-men aus der Praxis zu diskutieren.

Auch der dritte Messetag (Donnerstag, 30. Juni) hält ein umfangreiches Programm bereit – mit Vor-trägen von Fairtrade Deutschland, GOTS und IVN, Textile Exchange und Fair Wear Foundation. Über Transparenz in der Lieferkette diskutieren um 14 Uhr Renate Künast (Bündnis 90/Die Grünen), Ste- fan Genth (HDE Handelsverband Deutschland), Matthias Hebeler (Brainshirt).

Das Programm im Überblick (Ort: Club im Postbahnhof):
Dienstag, 28. Juni 2016

10 Uhr Eröffnung. Auf Deutsch.
10.30 Uhr im Anschluss an die Eröffnung, Presserundgang (Startpunkt: Presselounge)
11 Uhr Pressekonferenz TransFair e.V. „Lieferketten nachhaltig gestalten – Fairtrade-Textilstandard und -Textilprogramm“ (Ort: Presselounge, OG Postbahnhof). Auf Deutsch.
14 Uhr Presserundgang (Startpunkt: Presselounge)
15 Uhr Salonshow mit Outfits von Austriandesign.at, Bhusattva, Carpasus, Cocccon, Elementum by Daniela Pais, Elisa F., Heartcouture, Inti Ferreira, Lanius, Soome, Studio Elsien Gringhuis, Studio Jux,     Tuschimo. Nur auf Einladung!
17 Uhr Ethical Fashion on Stage mit Outfits von Anzüglich organic and fair, Chapati, Daily´s Nothings Better, De´qua, Get Lazy, La Robe d'Inna, Milena with Love, Mud Jeans, Najha, Noumenon, Päälä, Tijar, Tranquillo, Verena Bellutti. Nur auf Einladung!

Mittwoch, 29. Juni 2016
DTB Infotag – Responsible Management of Supply Chains Social Compliance and Chemical Input
Moderation: Rolf Heimann, Vorstand, hessnatur Stiftung

10.00 Uhr Begrüßung und Einführung durch den DTB und Messe Frankfurt
10.15 Uhr „Die Folgen des globalisierten Freihandels“, Dr. Sabine Ferenschild, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Südwind e.V.
10.45 Uhr „Corporate Responsibility Review 2016 – Jahresbericht zur globalen Unternehmensverantwortung“, Lisa Häuser, Senior Analyst, Oekom Research AG
11.30 Uhr „Transparentes und nachhaltiges Sourcing“, Deniz Thiede, Managing Director, ATICS GmbH
11.50 Uhr „Nachhaltigkeit, REACh & Co. – Quo Vadis?“, Dr. Dirk von Czarnowski, Vice President Global Chemical, Intertek Holding Deutschland GmbH
12.15 Uhr Geführte Tour/en über die Messen
13.45 Uhr Update Textilbündnis, Dr. Bernhard Felmberg, Ministerialdirigent, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
14.00 Uhr Präsentation eines Verbundprojektes zur Förderung der Nachhaltigkeit, Carolin Bohrke, hessnatur Stiftung
14.20 Uhr „Best practices supply chain management transparence”, Prof. Patrick Kugler, HAW Hamburg
14.40 Uhr „Unternehmen-Kunden-Beziehung im CSR-Kontext“, Prof. Dr. Rudolf Voller, Hochschule Niederrhein
15.15 Uhr „Des Königs neue Kleider – kommt Transparenz in Mode?“ Diskussionsrunde mit Referenten, Ausstellern und Unternehmen aus der Praxis
12.30 Uhr Pressegespräch Bündnis für nachhaltige Textilien / GiZ (Ort: Presse Lounge, OG Postbahnhof)

Donnerstag, 30. Juni 2016

10.00 Uhr Vortrag „Die wahren Kosten für Baumwolle“, Mariska Przyklenk, Fairtrade Deutschland. Auf Deutsch.
11.30 Uhr Vortrag „GOTS und IVN-Best auf den Punkt gebracht. Wie die Zertifizierung sicherstellt, dass Forderungen von Gesetzgebern und Nichtregierungsorganisationen erfüllt werden“, Claudia Kersten, GOTS und Heike Scheuer, IVN. Auf Deutsch.
13.00 Uhr Vortrag „Nachhaltigere Fasern und Materialien – von der Vision zum Volumen“, Simone Seisl, Textile Exchange. Auf Deutsch.
14.00 Uhr Podiumsdiskussion „Transparenz in der Lieferkette“, mit Renate Künast (MdB, Bündnis 90/Die Grünen), Stefan Genth (Hauptgeschäftsführer HDE Handelsverband Deutschland), Matthias Hebeler (Geschäftsführer Brainshirt). Auf Deutsch.
15.30 Uhr Vortrag und interaktives Spiel: „Fair Wear Foundation towards sustainable global garment supply chains”, Andrea Spithoff and Maaike Payet, Fair Wear Foundation. Auf Englisch.

 

Videos, Fotos und weitere Informationen:
www.greenshowroom.com
www.ethicalfashionshowberlin.com
www.facebook.com/greenshowroom
www.facebook.com/ethicalfashionshowberlin
www.youtube.com/greenshowroom
www.youtube.com/EFSBerlin
www.instagram.com/greenshowroom
www.instagram.com/ethicalfashionshowberlin

 

PAKISTANS BEKLEIDUNGS- UND TEXTILINDUSTRIE MUSS INVESTIEREN © Jerzy Sawluk / pixelio.de
07.06.2016

PAKISTANS BEKLEIDUNGS- UND TEXTILINDUSTRIE MUSS INVESTIEREN

  • Internationaler Wettbewerb nimmt zu
  • Unternehmen müssen Produktion modernisieren und Verarbeitungstiefe erhöhen

Dubai/ Islamabad (GTAI) - Pakistans Textil- und Bekleidungsindustrie muss dringend investieren. Der internationale Wettbewerb hat sich verschärft. Die Unternehmen müssen ihre Technik modernisieren und ihre Verarbeitungstiefe erhöhen. Das Land will weg von der Produktion einfacher Stoffe und Garne. Das GSP Plus Abkommen mit der EU und eine Verbesserung der Sicherheitslage haben das Investitionsklima aufgehellt. Bei High-End Maschinen ist Pakistan auf Importe angewiesen.

  • Internationaler Wettbewerb nimmt zu
  • Unternehmen müssen Produktion modernisieren und Verarbeitungstiefe erhöhen

Dubai/ Islamabad (GTAI) - Pakistans Textil- und Bekleidungsindustrie muss dringend investieren. Der internationale Wettbewerb hat sich verschärft. Die Unternehmen müssen ihre Technik modernisieren und ihre Verarbeitungstiefe erhöhen. Das Land will weg von der Produktion einfacher Stoffe und Garne. Das GSP Plus Abkommen mit der EU und eine Verbesserung der Sicherheitslage haben das Investitionsklima aufgehellt. Bei High-End Maschinen ist Pakistan auf Importe angewiesen.

Pakistans Textil- und Bekleidungsindustrie rechnet in den nächsten Jahren mit besseren Absatzchancen im Ausland, insbesondere in der Europäischen Union. Anfang 2014 hat Pakistan von der EU den GSP (Generalised System of Preferences) Plus Status erhalten, der dem Land erlaubt, Waren zu einem niedrigeren Zollsatz oder sogar gänzlich zollbefreit in die EU zu liefern. Die Textil- und Bekleidungsindustrie profitiert besonders von dem Abkommen, da der Sektor fast 80% der pakistanischen Exporte in die EU liefert. Die Regierung erhofft sich zusätzliche Exporte für den Sektor im Wert von 1 Mrd. US$ pro Jahr.

Den letzten verfügbaren Außenhandelszahlen zufolge konnte Pakistan 2014, dem Jahr in dem das GSP Plus Abkommen in Kraft trat, seine Gesamtexporte an Bekleidung um knapp 10% auf rund 5 Mrd. US$ steigern. Offizielle Zahlen zu den Ausfuhren in die EU liegen nicht vor. Die Ausfuhren nach Deutschland sind der Außenhandelsstatistik zufolge jedenfalls gestiegen und zwar bei Bekleidung um 13% auf knapp 500 Mio. $, bei Textilien um 18% auf 434 Mio. $ und bei Schuhen um 27% auf 34 Mio. $

Pakistans Außenhandel mit Textilien, Bekleidung und Schuhwaren (in Mio. US$)
SITC Produktgruppe 2013 2014 Veränderungen 2014/2013
Export        
65 Textilien 9.341 9.077 -2,8
84 Bekleidung 4.549 4.991 9,7
85 Schuhe 109 132 21,1
26 Textilfasern 370 308 -16,8
..2631 Baumwolle 217 181 -16,7
Import        
65 Textilien 1.245 1.545 24,2
84 Bekleidung 68 86 26,0
85 Schuhe 67 84 25,2
26 Textilfasern 1.369 1.287 -6,0

Quelle: UN Comtrade

Nachfrage nach Textilmaschinen steigt
Marktbeobachter erwarten steigende Investitionen in Maschinen. Besonders dynamisch soll sich voraussichtlich die Nachfrage nach Textil-Druckmaschinen, Färbereimaschinen, Spannrahmen und anderer Veredelungstechnik entwickeln. Positiv auf das Investitionsklima wirken sich der erwartete Anstieg der Textilexporte in die EU und eine Verbesserung der Sicherheitslage aus. In den letzten Jahren haben Stromengpässe und eine prekäre Sicherheitslage die Produktion und die Investitionstätigkeit gehemmt.

Der Markt für Textilmaschinen (SITC 724) zog bereits 2014 deutlich an. Im Land selber werden nur relativ einfache Maschinen hergestellt. High-End-Technik wird meist importiert. Die Einfuhr von Textilmaschinen stieg 2014 auf 585 Mio. US$, ein Plus von 17% gegenüber 2013.

Einfuhr von Textilmaschinen*)
Jahr Wert (in Mio. US$)
2014 585
2013 498
2012 439
2011 488
2010 455
2009 217
2008 385

*) SITC 724, einschließlich Teile
Quelle: UN Comtrade

Deutsche Maschinenhersteller verlieren Marktanteile
Die VR China hat Japan 2014 als wichtigsten Lieferanten von Textilmaschinen abgelöst. Zwar konnte auch Japan seine Lieferungen kräftig steigern (+23%), aber die Chinesen fuhren noch höhere Zuwächse ein (+41%). Die Lieferanten aus der Schweiz und Indien haben ihre Exporte nach Pakistan ebenfalls signifikant gesteigert. Die deutschen Maschinenhersteller konnten dagegen von der anziehenden Nachfrage nicht profitieren.
Import von Textilmaschinen nach wichtigsten Lieferländern (in Mio. US$, Veränderung zum Vorjahr sowie Lieferanteil in %) *)
Land   2014 Veränderung 2014/2013 Anteil
VR China 145 40,7 24,8
Japan 139 22,6 23,7
Schweiz 75 55,2 12,8
Deutschland 71 -24,9 12,1
Italien 50 9,3 8,6
Indien 15 28,0 2,6
Gesamt 585 17,5 100

*) SITC 724, einschließlich Teile

Investitionen dringend erforderlich
Der Wettbewerb mit der Konkurrenz aus der VR China, Bangladesch, Indien und Sri Lanka hat sich verschärft. Pakistans Textilbranche muss ihre Maschinenparks modernisieren und upgraden, um ihre Produktivität und Wertschöpfung zu erhöhen. Pakistan deckt die gesamte Wertschöpfungskette von der Faseraufbereitung bis zum Endprodukt ab. Trotz dieser guten Ausgangslage werden vorwiegend einfache Produkte produziert. Nur schätzungsweise 40 Unternehmen sind vertikal integriert und decken die gesamte Textilverarbeitung ab. Pakistan ist mit einer jährlichen Ernte von rund 13 Mio. Ballen weltweit der viertgrößte Baumwollproduzent. Außerdem werden etwa 600.000 t Kunstfaser im Land hergestellt. Berichten zufolge gibt es 21 Fabrikationen von Filamentgarn mit einer Kapazität von 100.000 t; die Produktion wird durch eine PTA-Anlage mit einer Kapazität von 500.000 t unterstützt.

Export Textilindustrie nach Produktgruppen 1.7.2014 bis 31.3.2015 (Veränderung gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode und Anteil in %)
Produkt Wert (in Mio. US$) Veränd. Anteil
Knitwear 1.792 7,5 18
Readymade Garment 1.548 8,5 15
Bed Wear 1.570 -2,4 15
Towels 580 1,8 6
Tent, Canvas, Tarpaulin 105 82,0 1
Made-ups (Other Textiles) 486 -0,5 5
Cotton Cloth 1.860 -26,5 18
Cotton Yarn 1.461 2,0 14
Raw Cotton 142 -9,4 1
Art-Silk& Synthetic Textile 274 -17,0 3
Other Textile Products 350 0,0 4
Summe 10.168 -1,6 100

Quellen: Pakistan Bureau of Statistics; TMA - Towel Manufacturers Association

Garnproduktion hat an Wettbewerbsfähigkeit verloren
In den letzten zehn Jahren haben Garnhersteller Branchenkennern zufolge keine größeren Investitionen zum Upgrade ihrer Fertigung getätigt, obwohl Geld für Investitionen vorhanden sein soll. Dies habe unter anderem an der starken Konkurrenz im Textilsektor aus der VR China, Indien und Bangladesch gelegen. Vor zehn Jahren war Pakistan einer der effizientesten Garnhersteller weltweit. Weil Modernisierungsinvestitionen ausblieben, gilt die Technik in Pakistan heute als veraltet.

Die Unternehmen beklagen hohe Produktionskosten und fordern günstigere Stromtarife und protektionistische Maßnahmen gegen Importkonkurrenz. Negativ auf die Produktion und das Investitionsklima im Land wirken sich zudem Stromengpässe und die angespannte Sicherheitslage aus.

Der Textilsektor in Pakistan ist geprägt durch zahlreiche große Textilunternehmen, denen eine Vielzahl kleiner Unternehmen gegenüber steht, von denen die meisten zum sogenannten informellen Sektor zählen. Zum informellen Sektor zählen beispielsweise kleine Familienbetriebe oder kleine Fertigungen, die nicht steuerpflichtig sind. Der informelle Sektor fertigt vor allem einfache Produkte für den Inlandsmarkt. Er arbeitet mit ausrangierten Maschinen der größeren Firmen, importierten Gebrauchtmaschinen oder Billigtechnik aus China. Die offiziellen Statistiken berücksichtigen den informellen Sektor nicht.

Einfuhr von Textilmaschinen nach Warengruppen und Top-Lieferländern (in Tausend US$; Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in %)
SITC Produktgruppe 2013 2014 Veränd.
724.3 Nähmaschinen, davon aus 18.508 31.034 67,7
  VR China 9.795 19.925 103,4
  Japan 2.596 3.694 42,3
  Vietnam 479 911 90,3
  Deutschland (Rang 5) 856 750 -12,4
724.4 Spinn- und andere Maschinen zur Textilbearbeitung, davon aus 255.311 258.348 1,2
  Japan 74.961 61.771 -17,6
  Schweiz 36.203 57.814 59,7
  Deutschland (Rang 3) 64.086 46.545 -27,4
724.5 Webmaschinen, davon aus 121.860 179.424 47,2
  Japan 29.997 68.090 127,0
  VR China 31.305 53.706 71,6
  Italien 6.666 11.275 69,1
  Deutschland (Rang 6) 5.290 6.097 15,2
724.6 Hilfsmaschinen, davon aus 30.953 36.801 18,9
  VR China 8.797 11.935 35,7
  Deutschland (Rang 2) 6.429 4.880 -24,1
  Japan 2.055 3.614 75,9
724.7 Maschinen zum Färben, Waschen, Trocknen etc., davon aus 61.620 64.825 5,2
  VR China 9.855 12.455 26,4
  Italien 14.867 11.527 -22,5
  Deutschland (Rang 3) 16.652 11.494 -31,0
724.8 Maschinen zur Lederbearbeitung und Schuhherstellung, einschließlich Teile, davon aus 5.854 8.722 49,0
  Italien 3.674 4.985 35,7
  VR China 1.542 2.338 51,6
  Finnland k.A 192 k.A.
  Deutschland (Rang 5) 29 140 381,6
724.9 Teile für Textilmaschinen, davon aus 3.996 5.760 44,2
  VR China 2.107 2.854 35,5
  Deutschland (Rang 2) 617 669 8,4
  Italien 528 661

25,3

 

BEKLEIDUNGSHERSTELLER VERLAGERN PRODUKTION NACH RUSSLAND © Florentine/ pixelio.de
17.05.2016

BEKLEIDUNGSHERSTELLER VERLAGERN PRODUKTION NACH RUSSLAND

  • Schwacher Rubel macht Produktion im Inland rentabel
  • Regierung fördert Investitionen

Moskau (GTAI) - Der Absatz von Textilien und Bekleidung wird 2016 weiter sinken. Die Produktion in Russland legt jedoch zu. Aufgrund der starken Rubelabwertung der letzten zwei Jahre haben sich Rahmenbedingungen für die Textil- und Bekleidungsindustrie komplett geändert. Einerseits führen sinkende Realeinkommen zu einer nachlassenden Nachfrage. Andererseits sind die Lohnstückkosten unter asiatische Vergleichswerte gesunken.

  • Schwacher Rubel macht Produktion im Inland rentabel
  • Regierung fördert Investitionen

Moskau (GTAI) - Der Absatz von Textilien und Bekleidung wird 2016 weiter sinken. Die Produktion in Russland legt jedoch zu. Aufgrund der starken Rubelabwertung der letzten zwei Jahre haben sich Rahmenbedingungen für die Textil- und Bekleidungsindustrie komplett geändert. Einerseits führen sinkende Realeinkommen zu einer nachlassenden Nachfrage. Andererseits sind die Lohnstückkosten unter asiatische Vergleichswerte gesunken.

Aufgrund des niedrigen Rubelkurses ist es seit 2015 für in- und ausländische Textil- und Bekleidungsfirmen billiger geworden, in Russland zu produzieren. Die in US-Dollar umgerechneten Lohnstückkosten liegen infolge der Rubelabwertung aktuell um 10 bis 15% unterhalb des Vergleichswerts in der VR China. Der Durchschnittslohn einer Arbeiterin in der Nähindustrie beträgt in China zurzeit 300 bis 350 US$, in Russland 12.000 bis 15.000 Rubel (185 bis 230 $).

Produktionsverlagerung nach Russland setzt ein
Die ersten in- und ausländischen Markenhersteller von Bekleidung haben reagiert und verlagern Produktionskapazitäten aus Asien nach Russland oder vergeben Aufträge an russische Bekleidungshersteller, wie die Tageszeitung "Izwestija" berichtete. Dazu zählen die Unternehmen Roztech (Marken: Dikaja Orchideja, Bjustje, Defile, Grand Defile), Sportmaster, Melon Fashion Group (befree, Zarina, Love Republic), Finn Flare und Kira Plastinina.

"Vor ein paar Jahren haben wir in Russland 20 bis 30% unserer Kollektion produziert, im vergangenen Jahr 2015 waren es schon 30 bis 40% und jetzt etwa 70%", berichtet der kaufmännische Direktor von "Kira Plastinina Stil" Wladimir Romanow. Dafür organisierte das Unternehmen eine eigene Produktion in einem Industriepark in Osery bei Moskau.

Weitere Markenhersteller und -händler wie Zara (spanische Inditex), Sela, Baon, Gloria Jeans, Modis, Lamoda, Lady&Gentleman, Känguru und Sneschnaja Korolewa schauen sich nach Möglichkeiten zur Produktionsverlagerung nach Russland um. Das Ministerium für Industrie und Handel führt intensive Gespräche mit Zara, H&M, Benetton, Dekatlon, Sportmaster und IKEA (Heimtextilien), um sie von den Vorteilen einer Produktion in Russland zu überzeugen. Künftig will etwa IKEA bis zu 40% seiner Waren von russischen Firmen herstellen lassen.

Roztech plant, die Herstellung von Damenunterwäsche zu verdoppeln auf 8 Mio. Stück. Aktuell werden dafür zwei Betriebe im Gebiet Smolensk angemietet. Für Reparaturarbeiten und Produktionsvorbereitungen in den angemieteten Werken investiert Roztech etwa 60 Mio. Rubel. Zwei weitere Nähereien in den Gebieten Moskau und Smolensk arbeiten bereits für Roztech. Auftragsproduktionen in der VR China und in den baltischen Staaten will das Unternehmen dagegen aufkündigen. 

Die Franchisekette Finn Flare (Finnland) mietete Anfang 2016 bei Moskau eine Fabrik mit 500 qm Fläche, renovierte diese und installierte Ausrüstung. Dafür wurden 12 Mio. Rubel investiert, sagte Generaldirektorin Ksenija Rjasowa. Die Nähfabrik soll bereits im Mai den Betrieb aufnehmen und jährlich 40.000 bis 60.000 Stück Bekleidung herstellen. Anfang 2016 besaß Finn Flare 143 russische Geschäfte (54 als Franchise).

Hersteller von Sportbekleidung erhöhen Produktionsanteil in Russland
Sportmaster hat seit Ausbruch der Rubelkrise damit begonnen, einen Teil seiner Aufträge bei russischen Unternehmen zu platzieren. Zurzeit kommen 15% der Bekleidung und Schuhe aus russischer Produktion. Die Handelskette besitzt Geschäfte der Marken Sportmaster - 460, Ostin – 760 und Funday - 60.

Die Gruppe MMD "Wostok i Sapad", die zur Unternehmensgruppe Bosco di Ciliegi gehört, beabsichtigt eine eigene Fabrik zur Produktion von Sportbekleidung im Industriepark "Kameschkowo" im Gebiet Wladimir einzurichten. Die notwendigen Investitionen belaufen sich auf 1 Mrd. Rubel, davon sind 200 Mio. Rubel Eigenmittel und etwa 400 Mio. Rubel beim Fonds für die Entwicklung der Monostädte beantragt.

Sogar Pierre Cardin führt Gespräche mit großen russischen Bekleidungsherstellern über eine Lizenzproduktion, sagte Designer Rodrigo Basilikati im März 2016. Bislang stützt sich das Modehaus auf zehn eigene Geschäfte und Lizenznehmer aus Deutschland, Italien und den USA. Die meisten Nähaufträge wurden bisher in China platziert. Künftig ist verstärkt mit Firmen aus  Vietnam, Bangladesch, Indien, Malaysia und Indonesien zu rechnen. Die Eurasische Wirtschaftsunion und Vietnam haben ein Freihandelsabkommen geschlossen.

Importabhängigkeit bei Stoffen und Zubehör als Kostenrisiko
Durch die Fertigung in Russland entfallen das Wechselkursrisiko und Transportkosten. Aber ein Kostenrisiko bleibt: Für das Nähen von Bekleidung in Russland können nicht alle Stoffe und Materialien aus inländischen Quellen bezogen werden, sondern müssen zu 65% im Ausland eingekauft werden. Die technische Ausrüstung wird zu 100% importiert. Dies ist und bleibt auf absehbare Zeit ein Kostenrisiko in Abhängigkeit von der weiteren Wechselkursentwicklung.

Hauptlieferländer für Fasern, Stoffe, Garne, Knöpfe und Accessoires waren bislang die VR China und die Türkei. Doch seit der Verschlechterung der staatlichen Beziehungen zur Türkei wird in Russland mit Hochdruck daran gearbeitet, sich von dieser Lieferabhängigkeit schrittweise zu befreien.
 
Antikrisen- und Entwicklungsprogramm für die Leichtindustrie

In der russischen Leichtindustrie stellen 14.000 Firmen Bekleidung, Textilien, Schuhe und Lederwaren her. Davon sind 653 große und mittlere sowie 4.000 kleine Unternehmen in der Garn- und Textilindustrie tätig. Um den Bekleidungs- und Textilbetrieben mehr Planungssicherheit zu geben, beschloss die russische Regierung im Frühjahr 2016 eine "Strategie für die Entwicklung der Leichtindustrie bis zum Jahr 2025" und ein "Föderales Programm zur Unterstützung der Unternehmen der Leichtindustrie" (Antikrisenplan).

Russische Föderation: Produktion von Textilien und Bekleidung (Veränderung in %)
Warenbezeichnung 2015 Veränderung 2015/2014
Baumwollfaser(Mio. Rollen) 111,0 4,4
Kunstfaser (Mio. Rollen) 66,0 -4,5
Stoffe (Mio. qm) 4.542 14,7
.davon aus:    
.Naturseide (1.000 qm) 253,0 31,8
.Wolle (1.000 qm) 9.262,0 -20,9
.Leinen 25,9 25,9 -26,6
.Baumwolle 1.176,0 -4,5
.Kunstfaser 237,0 14,2
Stoffe aus anderen Materialien 3.084,0 25,1
Stoffe mit Kunststoffimprägnierung (Mio. qm) 32,3 14,6
Bettwäsche (Mio. Stück) 59,8 -9,6
Teppiche (Mio. qm) 22,6 -3,7
Wirkware (1.000 t) 14,2 29,8
Strümpfe (Mio. Paar) 199 -5,6
Mäntel (1.000 Stück) 989 -22,1
Gefütterte Jacken (1.000 Stück) 1.887 -45,4
Anzüge (1.000 Stück) 4.690 -12,6
Herrensakkos und Blazer (1.000 Stück) 870 14,1
Damenmäntel mit Pelzoberteil (Stück) 5.543 -46,1
Kleidung aus Kunstpelz (1.000 Stück) 24,5 21,0
Uniformen und Berufsbekleidung (Mio. Stück) 20,7 -8,2
Arbeits- und Schutzbekleidung (Mio. Stück) 99,8 14,6
Overalls (1.000 Stück) 733 -62,4

Quelle: Rosstat 2016

Russische Föderation - Produktion von Textilien und Bekleidung (Veränderung in %)
Warenbezeichnung 1. Quartal 2016 Veränderung
1. Quartal 2016 /
1. Quartal 2015
Nähgarne aus synthetischen und synthetischen Fasern
(Mio. Rollen)
14,0 -0,6
Stoffe (Mrd. qm) 1,2 23,2
Bettwäsche (Mio. Stück) 14,1 -7,7
Gestrickte Strümpfe (Mio. Paar) 55,4 34,0
Trikotagen (Mio. Stück) 24,8 -6,0
Berufsbekleidung, Uniformen (Mio. Stück) 31,1 11,2
Mäntel (1.000 Stück) 269 9,1

Quelle: Rosstat 2016

Kontaktanschriften:
Russische Union der Unternehmer der Textil- und Leichtindustrie
107023 Moskau, uliza Malaja Semenowskaja 3
Tel.: 007 495/280 15 48, Fax: -280 10 85
E-Mail: info@souzlegprom.ru, Internet: http://www.souzlegprom.ru

Ministerium für Industrie und Handel
Abteilung für Leichtindustrie
Denis Klimentewitsch Pak, Direktor der Abteilung
109074 Moskau, Kitajgorodskij proesd 7
Tel.: 007 495/632 8004 (Sekretariat), Fax: -632 88 65
E-Mail: dgrvt@minprom.gov.ru, Internet: http://minpromtorg.gov.ru

Abteilung Leichtindustrie: Leiterin: Irina Alekseewna Iwanowa,
Tel.: -632 87 31, -346 04 73; E-Mail: ivanovaia@minprom.gov.ru
Internet: http://minpromtorg.gov.ru/ministry/dep/#!9&click_tab_vp_ind=1
"Strategie für die Entwicklung der Leichtindustrie bis zum Jahr 2025"
http://www.kptf.ru/images/company/Presentation.pdf (Präsentation zur Strategie)
http://minpromtorg.gov.ru/docs/#!strategiya_razvitiya_legkoy_promyshlennosti_rossii_na_period_do_2025_goda (Text der Strategie und des Maßnahmenplans)

IVC stellt 16. Auflage der Studie „The Fiber Year“ mit den Kernbranchendaten vor © The Fiber Year GmbH
10.05.2016

IVC STELLT 16. AUFLAGE DER STUDIE „THE FIBER YEAR“ MIT DEN KERNBRANCHENDATEN VOR

  • Faserproduktion erstmals seit fünf Jahren geringer als Verbrauch
In einem Pressegespräch am 03. Mai 2016 stellte die Industrievereinigung Chemiefaser in bewährter Tradition sowohl die nationalen wie die globalen Branchenkennziffern vor: Andreas Engelhardt, Geschäftsführer der The Fi ber Year GmbH ließ keine Frage zu allen wichtigen Rohstoffen, Natur- und Chemiefasern sowie Vliesstoffen unbeantwortet und präsentiert in seiner
Studie einen Prognosehorizont bis 2020. 20 Länderprofile führender produzierender wie auch konsumierender Nationen komplettieren neben Statements von Branchenexperten und einem umfangreichen statistischen Anhang die neue Auflage.
  • Faserproduktion erstmals seit fünf Jahren geringer als Verbrauch
In einem Pressegespräch am 03. Mai 2016 stellte die Industrievereinigung Chemiefaser in bewährter Tradition sowohl die nationalen wie die globalen Branchenkennziffern vor: Andreas Engelhardt, Geschäftsführer der The Fi ber Year GmbH ließ keine Frage zu allen wichtigen Rohstoffen, Natur- und Chemiefasern sowie Vliesstoffen unbeantwortet und präsentiert in seiner
Studie einen Prognosehorizont bis 2020. 20 Länderprofile führender produzierender wie auch konsumierender Nationen komplettieren neben Statements von Branchenexperten und einem umfangreichen statistischen Anhang die neue Auflage. Die Kernbotschaften konzentrierten sich auf Produktion, Verbrauch und Handelsvolumina. 
 
Faserproduktion erstmals seit fünf Jahren geringer als Verbrauch

Seit 2008 ist die weltweite Faserproduktion erstmals wieder gesunken. Das globale Volumen fiel um 0,7 % auf 94,9 Millionen Tonnen. Entscheidend war der Rückgang durch Baumwolle geprägt, die ihren stärksten Einbruch seit vierzig Jahren erlebte. Die Produktion in der aktuellen Saison wird auf 22,0 Millionen Tonnen beziffert, was einer Verminderung um 15,6 % gegenüber der vorangegangenen Saison entspricht. Bei gleichzeitig leicht gesunkener Nachfrage um 2,2 % bleiben die Lagerbestände mit über 20 Millionen Tonnen weiterhin enorm hoch. Hohe Wachstumsraten der chinesischen Chemiefaserindustrie lassen weiter einen massiven Angebotsüberschuss erwarten.

Die weltweite Fasernachfrage ist im vergangenen Jahr auf 96,7 Millionen Tonnen angewachsen. Dies entspricht einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr von 3,1 %, dem schwächsten Wachstum seit vier Jahren infolge eines kontinuierlich abnehmenden Nachfragewachstums. Bei einer Weltbevölkerung von etwa 7,3 Milliarden Menschen ergibt sich daraus ein durchschnittlicher Pro-Kopf-Verbrauch von 13,3 kg textiler Materialien für Bekleidung, Heimtextilien, Teppiche und technische Textilien.

Synthesefasern verzeichneten einen Anstieg von 6,6 % auf 60,7 Millionen Tonnen, maßgeblich getragen von Zuwächsen bei Polyester. Der Anstieg geht überwiegend auf den Bereich der Filamentgarne zurück, da Stapelfasern nur ein moderates Wachstum von 2,4 % erreichten. Das kann trotzdem als Erholung gewertet werden, nachdem dieser Industriezweig im Vorjahr erstmals seit 2008 noch einen Rückgang aufwies.

Zellulosefasern wiesen erstmals seit sieben Jahren starken Wachstums wieder einen leichten Produktionsrückgang von 1,2 % auf 6,1 Millionen Tonnen auf. Der Markt wird nahezu vollständig von Stapelfasern dominiert. Viskosefasern konnten dank Zuwächsen in Europa und Asien ihr Volumen um 1,1 % auf 4,9 Millionen Tonnen steigern. Demgegenüber haben Acetatfasern im zweiten aufeinanderfolgenden Jahr Einbußen zu verzeichnen. Eine abnehmende Produktionstätigkeit war in allen Märkten und Regionen zu erkennen mit einem weltweiten Einbruch um 7,5 % auf 0,9 Millionen Tonnen. Dieser drastische Einschnitt war deutlich stärker als Einbußen im Endverbrauch, was als klares Indiz für globalen Lagerabbau gewertet werden kann. Die langfristige Schrumpfung bei zellulosischen Garnen für textile Einsatzzwecke ist weiter vorangeschritten, sodass das globale Angebot von etwa 350 000 Tonnen dem Niveau der frühen 1930er Jahre entspricht.

Der Markt für Naturfasern erlebte mit einer Reduzierung um 13,2 % auf 28,1 Millionen Tonnen den stärksten Jahresrückgang seit 1986, was insbesondere auf die Baumwolle zurückzuführen ist. Die Produktion von Wolle lag nahezu unverändert bei 1,1 Millionen Tonnen, während bei Bastfasern eine Verminderung um etwa 5 % erwartet wird.

Im Fokus auf die verschiedenen Länder konnte die Volksrepublik China ihre dominante Position mit einer Erhöhung der Produktionsleistung um 8,9 % auf nunmehr über 47 Millionen Tonnen weiter stärken. Die USA festigten ihren zweiten Rang trotz leichten Rückgangs um 2,5 % auf 2,9 Millionen Tonnen, während Indien einen fortgesetzten Rückgang im fünften Folgejahr auf 2,6 Millionen Tonnen erlebte.

Handelsvolumen wächst unvermindert

Laut World Trade Organization (WTO) betrug der Textil- und Bekleidungsexport im Jahre 2014 rund 820 Milliarden USD. Die für das Jahrbuch recherchierten Handelsströme von 26 Ländern sowie der EU (28) für das Jahr 2015 lassen vermuten, dass der weltweite Export auf rund 780 Milliarden USD zurückgehen wird. Während sich die chinesischen Exporte erstmals seit sechs Jahren rückläufig entwickelten, konnten Bangladesch, Kambodscha, Myanmar und Vietnam ihren Ausfuhrwert weiter anheben. Die dynamische Entwicklung insbesondere in Vietnam mit boomender Textilindustrie kann dem Einfluss von Freihandelsabkommen zugeschrieben werden.

Faserproduktion in Deutschland

Trotz internationaler Trends und vielerlei politischer Herausforderung, die die deutschen Chemiefaserproduzenten immer mehr bedrängen, sind Chemiefasern „made in Germany“ immer noch keine ausgestorbene Art, betonte der Geschäftsführer der Industrievereinigung, Dr. Wilhelm Rauch.

Denn während noch 2014 die Chemiefaserbranche in Deutschland einen Rückgang der Produktionsmengen von - 6.1 % hinnehmen musste, stabilisierten sich 2015 die Produktionsmengen auf nahezu gleichem Vorjahresniveau. Die Herstellung von cellulosischen Chemiefasern blieb zwar mit einer Senkung von - 6.8 % (Vorjahr - 8.6 %) rückläufig - konform dem weltweiten Einbruch der Baumwolle, jedoch erlebten die synthetischen Chemiefasern (insbesondere Polyester) einen leichten Anstieg von + 1.6 % (im Vorjahr - 4.9 %). Somit hielt sich die Verringerung der Produktionsvolumina bei - 0.9 % in Grenzen.

Als Konsequenzen davon sind ein Umsatzrückgang von - 4.8 % und damit einhergehende notwendige Personalanpassungen von - 1.4 % zu verzeichnen - alarmierende Signale dafür, dass die Standortbedingungen für Chemiefaserproduzenten in Deutschland (und Europa) dringend verbesserungswürdig sind. Eine positive Trendwende könnte sicherlich eine den fairen Wettbewerb schützende und industriefördernde Haltung der Brüsseler EU-Politik bewirken. Doch die Akzente der aktuellen politischen Debatten - etwa über die Anerkennung des Marktwirtschaftsstatus von China als Beispiel politisch motivierter Entwicklungen – lassen auf  einen ganz anderen Willen schließen, so Rauch. Trotz ungünstig werdender wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sei es dem Engagement und der Innovationskraft der hiesigen Chemiefaserbranche zu verdanken, dass sie sich im internationalen Wettbewerb weiterhin behaupten könne. Trotzdem würde der Branche ein etwas geringerer politischer Gegenwind gut tun.

Faserverarbeitung

Die Verarbeitung aller Faserarten in Deutschland konnte im Jahr 2015 das Niveau des Vorjahres nicht erreichen und erlitt einen Rückgang von – 11,6 %.

Die Gesamtimporte an Chemiefasern - überwiegend aus den 28 EU-Staaten mit + 54 %, gefolgt von Asien mit + 40 % - verzeichnen einen Plus von 1,1 % (synthetische Stapelfasern +1,9 % und synthetische Filamente +1,7 %), wobei die cellulosischen Chemiefasern einen Einbruch von – 7,4 % erlitten. Der Gesamtexport ist leicht rückläufig (- 2,0 %). Hier blieben trotz der rückläufigen Gesamtexportmenge die Anteile in die einzelnen Regionen der Welt im Vergleich zum Vorjahr unverändert.

Weiterführende Informationen erhalten Sie bei:

Andreas Engelhardt 
Geschäftsführer 
The Fiber Year GmbH 
Hauptstraße 19 
9042 Speicher, Schweiz 
Tel.: + 41 / 71 / 450 06 82 
 
Creta Gambillara
Referat Wirtschaft und Öffentlichkeitsarbeit
Industrievereinigung Chemiefaser e.V.
Mainzer Landstraße 55
60329 Frankfurt am Main
Tel.: 069 / 279971 – 39
In die kasachische Leichtindustrie wird mehr investiert © Nikolai Fokscha/ pixelio.de
26.04.2016

IN DIE KASACHISCHE LEICHTINDUSTRIE WIRD MEHR INVESTIERT

  • Sonderwirtschaftszone Ontustik wird zu wichtigem Branchenzentrum

Almaty (GTAI) - Zwar ist die kasachische Textilindustrie weit entfernt von den Produktionszahlen zu Sowjetzeiten. Real konnten in den letzten Jahren aber Zuwächse erzielt werden. Gegen den allgemeinen Trend haben die Importe von Textilmaschinen 2015 kräftig zugelegt. Negativ wirken sich auf die Branchenentwicklung aber der Fachkräftemangel und der kleine Binnenmarkt aus. Die Sonderwirtschaftszone Ontustik in Schymkent könnte zu einem wichtigen Zentrum der Leichtindustrie werden.

  • Sonderwirtschaftszone Ontustik wird zu wichtigem Branchenzentrum

Almaty (GTAI) - Zwar ist die kasachische Textilindustrie weit entfernt von den Produktionszahlen zu Sowjetzeiten. Real konnten in den letzten Jahren aber Zuwächse erzielt werden. Gegen den allgemeinen Trend haben die Importe von Textilmaschinen 2015 kräftig zugelegt. Negativ wirken sich auf die Branchenentwicklung aber der Fachkräftemangel und der kleine Binnenmarkt aus. Die Sonderwirtschaftszone Ontustik in Schymkent könnte zu einem wichtigen Zentrum der Leichtindustrie werden.

Die Textil-, Bekleidungs- und Lederwarenindustrie zählte einst zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen in Kasachstan. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion haben die drei im Land als Leichtindustrie bezeichneten Sektoren jedoch stark an Bedeutung verloren. Im Jahr 2015 trugen sie lediglich 1,2% zum Gesamtausstoß im verarbeitenden Gewerbe bei. Im Vergleich zu 2008 (0,9%) stieg der Anteil zuletzt aber wieder leicht.

Hand in Hand mit der Währungsabwertung wies der Ausstoß der Branche gerechnet in US$ zuletzt deutlich nach unten. Der Gesamtausstoß bezifferte sich 2015 auf 320 Mio. US$. Real konnten 2014 (+4,0%) und 2015 (+3,4%) aber Produktionszuwächse erzielt werden.  

Entwicklung der Produktion in der Leichtindustrie (Angaben in Mio. US$) 1)
  2013 2014 2015 Veränderung 2015/14 2)
Verarbeitendes Gewerbe, darunter   38.471 33.999 25.936 0,2
Leichtindustrie, davon 427 353 320 3,4
Textilindustrie 208 148 155 0,5
Bekleidungsindustrie 193 166 136 6,1
Lederwarenindustrie 27 39 29 3,1

   1) Umrechnung zum jeweiligen Jahreswechselkurs; 2) reale Veränderung in %
Quelle: Agentur für Statistik, Astana

Investitionen in Leichtindustrie steigen

Die Bruttoanlageinvestitionen in die Leichtindustrie wiesen in den letzten Jahren einen Aufwärtstrend auf. Nach Angaben des kasachischen Statistikamtes wuchsen die Kapitalanlagen von 2012 bis 2015 von 18,5 Mio. auf 45,6 Mio. $. Eine Rolle hierbei spielte die Unterstützung von Modernisierungsvorhaben durch staatliche Förderprogramme.  

Entwicklung der Bruttoanlageinvestitionen in die Leichtindustrie (Angaben in Mio. US$) *)
  2013 2014 2015
Verarbeitendes Gewerbe, darunter 4.514,9  4.065,8 3.491,8
Textilindustrie      32,6 23,0 21,7
Bekleidungsindustrie      4,6 4,1 23,2
Lederwarenindustrie      0,4 11,3 0,8

 *) Umrechnung zum jeweiligen Jahreswechselkurs
Quelle: Agentur für Statistik, Astana

Der jüngste Anstieg der Investitionen spiegelt sich bei den Importen von Maschinen und Ausrüstungen für die Branche wider. Gegen den allgemeinen Trend stiegen 2015 die Einfuhren von Textilmaschinen (HS-Warenpositionen 8444 bis 8453, ohne 8450) nominal um 28,3% auf 35,2 Mio. $. Ein Grund für den starken Zuwachs liegt jedoch auch am schwachen Vorjahr (2013: 40,3 Mio. $; 2014: 27,5 Mio. $). Die Importe bewegen sich jedoch deutlich über dem Niveau der Jahre 2010 und 2011 mit durchschnittlichen Einfuhren in Höhe von knapp 16 Mio. $. Wichtigstes Lieferland von Textilmaschinen ist die VR China. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bezifferten sich die Exporte aus Deutschland 2015 auf 4,3 Mio. Euro (2014: 4,4 Mio. Euro).

Leichtindustrie leidet weniger unter Wirtschaftskrise als andere Sektoren

Derzeit leidet die kasachische Wirtschaft unter dem Einbruch der Rohstoffpreise und die Konsumenten mussten wegen der Währungsabwertung enorme Kaufkraftverluste hinnehmen. Die Leichtindustrie ist allerdings weniger von der negativen Wirtschaftslage betroffen. In die Hände spielen ihr die Verteuerung importierter Textilwaren und ein Gewinn an Wettbewerbsfähigkeit dank der gesunkenen Löhne. Allerdings ist der Sektor sowohl bei Maschinen als auch bei Vorprodukten sehr stark auf Importe angewiesen.

Laut letztverfügbaren Angaben des Statistikamtes lag der durchschnittliche Verdienst in der Textilindustrie 2014 bei 52.800 Tenge (T) pro Monat, was einem Wert von 294 $ entsprach. Umgerechnet zum aktuellen Wechselkurs hingegen ist der Betrag - ohne Berücksichtigung von Lohnsteigerungen - auf 150 $ zusammengeschmolzen.

Hand in Hand mit der gestiegenen Kaufkraft hatten sich Kasachstans Importe von Textilerzeugnissen von 2006 bis 2014 von 332 Mio. auf knapp 2,1 Mrd. $ vervielfacht. Im Jahr 2015 wurde der Aufwärtstrend gestoppt. Die Einfuhren brachen nominal um 38,6% auf knapp 1,3 Mrd. $ ein. Importe kamen 2014 und 2015 auf einen Anteil von 91% am Marktvolumen.

Kasachstans Importe von Textilerzeugnissen (in Mio. US$) 1)
2006 2008 2010 2012 2014 2015 Veränderung 2015/14 2)
332 429 394 1.458 2.087 1.281 -38,6

1) HS-Zolltarifpositionen 50 bis 67; 2) nominale Veränderung in %
Quellen: UN Comtrade, Zollkomitee der Republik Kasachstan, Eurasische Wirtschaftskommission

Marktvolumen für Textilerzeugnisse (in Mio. US$; Veränderung nominal in %)
  2014 2015 Veränderung 2015/14
Importe 1) 2.087 1.281 -38,6
Exporte 1)   147 186 26,5
Lokale Produktion 2) 353 320 -9,3
Marktvolumen      2.293 1.415 -38,3

 1) HS-Zolltarifpositionen 50 bis 67; 2) Produktion in der Leichtindustrie
Quellen: Agentur für Statistik, Zollkomitee, Eurasische Wirtschaftskommission

Leichtindustrie bietet Entwicklungspotenzial

Voraussetzungen für eine stärkere Entwicklung der Leichtindustrie sind in Kasachstan gegeben, doch bleiben Schwachpunkte. Hierzu zählt laut Angaben von Ljubow Chudowa, der Präsidentin des Verbandes der Leichtindustrieunternehmen, ein großer Fachkräftemangel. Hinzu kommen die geringe Größe des kasachischen Binnenmarktes und die weiten Entfernungen im Land.

Andererseits verfügt die Steppenrepublik über ein großes Potenzial in der Viehwirtschaft, die Ressourcen wie Leder und Wolle bereitstellen kann. Hinzu kommt der Anbau von Baumwolle im Gebiet Südkasachstan. Allerdings ist Kasachstan in diesen Bereichen im Weltmaßstab nur ein kleiner Player. Die Weiterverarbeitung der Rohprodukte ist noch wenig entwickelt. So gehen laut Angaben der Gebietsverwaltung von Südkasachstan 90% der im Land erzeugten Baumwolle in den Export. Gleichzeitig müssen die Branchenunternehmen den Großteil ihrer Vorprodukte importieren.

Sonderwirtschaftszone Ontustik in Schymkent

Zu einem wichtigen Zentrum der Leichtindustrie könnte künftig die Sonderwirtschaftszone (SWZ) Ontustik werden, die 2005 in Schymkent (Gebiet Südkasachstan) gegründet wurde. Schwerpunkte der SWZ sind die Leicht- und Papierindustrie.

Wie in den anderen SWZ in Kasachstan gelten für die angesiedelten Firmen eine Reihe von Vergünstigungen bei Zöllen und Steuern sowie Vereinfachungen bei der Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte. Hinzu kommen Tarife für Strom, Wasser und Gas, die 35% unter dem lokalen Niveau liegen.

In der SWZ haben bislang acht Unternehmen den Betrieb aufgenommen, in deren Bau 144 Mio. $ investiert wurden. Bis 2020 sollen laut Angaben der Betreiberfirma UK SEZ Ontustik zwölf weitere hinzukommen. Mit der Gründung der Eurasischen Wirtschaftsunion habe sich das Interesse ausländischer Unternehmen an Firmenansiedlungen erhöht. Die Verwaltung des Parks strebt an, das Profil der SWZ auf weitere Bereiche des verarbeitenden Gewerbes auszuweiten wie zum Beispiel die Pharmaindustrie.   

Konzentrationsprozess in Leichtindustrie

Von 2010 bis 2014 ist die Zahl der Branchenfirmen von 565 auf 455 gesunken. Einen Überblick über die wichtigsten Unternehmen bietet die Internetseite des Verbandes der Leichtindustrieunternehmen.

Internetadressen
Sonderwirtschaftszone Ontustik
Internet: http://www.sez-ontustik.kz
Verband der Leichtindustrieunternehmen der Republik Kasachstan
Internet: http://www.aplp.kz

Ägyptens Textilverarbeiter investieren auch in harten Zeiten © Rainer Sturm/ pixelio.de
19.04.2016

ÄGYPTENS TEXTILVERARBEITER INVESTIEREN AUCH IN HARTEN ZEITEN

  • Konkurrenzdruck erfordert Modernisierungen
  • Rückläufige Exporte aufgrund von Energie- und Devisenmangel

Kairo (gtai) - Ägypten verfügt mit einer vertikal integrierten Textil- und Bekleidungsindustrie über eine starke Basis. Zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit sind aber modernere Ausrüstungen und innovative Produkte erforderlich. Auch die Kooperation mit lokalen Zulieferern ist ausbaufähig. Regierungspläne sehen zwei neue Textilindustriezonen vor. Die Importe von Textil- und Ledermaschinen lagen in den ersten drei Quartalen 2015 bei 135 Mio. US$. Davon entfielen 17% auf deutsche Lieferungen. 

  • Konkurrenzdruck erfordert Modernisierungen
  • Rückläufige Exporte aufgrund von Energie- und Devisenmangel

Kairo (gtai) - Ägypten verfügt mit einer vertikal integrierten Textil- und Bekleidungsindustrie über eine starke Basis. Zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit sind aber modernere Ausrüstungen und innovative Produkte erforderlich. Auch die Kooperation mit lokalen Zulieferern ist ausbaufähig. Regierungspläne sehen zwei neue Textilindustriezonen vor. Die Importe von Textil- und Ledermaschinen lagen in den ersten drei Quartalen 2015 bei 135 Mio. US$. Davon entfielen 17% auf deutsche Lieferungen. 

Die Situation der Textil- und Bekleidungsindustrie in Ägypten bietet reichlich Stoff sowohl für Optimisten als auch für Schwarzmaler. Technische Modernisierungen der Betriebe und eine Fokussierung auf Produkte mit höherer Wertschöpfung bieten Chancen. Potenzial hat auch eine bessere Verzahnung der Fertigungsstufen. Hierzu gehören Webanlagen und Wäschereien für Jeansstoff, Spinnereien und Webereien. Als ausbaufähige Produktgruppen gelten Unterwäsche, hochwertige Strickwaren und Stoffe. So könnten die Vorteile Ägyptens besser zur Geltung kommen. Dazu zählen eine günstige geografische Lage, die Nähe zu wichtigen Absatzmärkten und eine Vielzahl von Handelsabkommen. Laut der American Chamber of Commerce liefern ägyptische Hersteller bereits Bekleidung für internationale Marken wie Calvin Klein, Disney, Gap, Timberland und Zara.

Den Chancen stehen jedoch etliche Schwierigkeiten gegenüber. Auch die Textil- und Bekleidungsbranche wurde von der Energiekrise und dem Devisenmangel getroffen. Viele Unternehmen verfügen nur über eine geringe Liquidität. Forschung und Entwicklung kommen seit Jahren zu kurz, obwohl es auch positive Beispiele innovativer Firmen gibt. Viele Produzenten mussten in den letzten Jahren schließen. Aufgrund der Risiken im Sektor halten sich Banken bei der Kreditvergabe zumeist zurück.

Besonders notwendig wären moderne Technologie und Produktinnovationen angesichts des Konkurrenzdrucks aus dem Ausland. Das vergleichsweise geringe Lohnniveau in Ägypten ist höher als bei asiatischen Wettbewerbern. Daraus erwachsen Probleme hinsichtlich der Exportchancen und auch mit Blick auf den inländischen Absatzmarkt. Hier gewinnt Importware an Boden, zumal ägyptische Hersteller in den vergangenen Jahren Preise angehoben haben. Als Verstärker wirken der relativ hohe Außenwert des ägyptischen Pfundes und die Inflationsrate von dauerhaft rund 10%.   

Der Kostendruck erschwert es den Fabriken, gut ausgebildete Arbeitnehmer anzuziehen, was sich auch in einer hohen Fluktuation ausdrückt. Mehrfach legten seit 2008 Streiks Produktionsstätten lahm. Branchenexperten beklagen ein niedriges Ausbildungsniveau und mangelnde Effizienz. Eine Gegenmaßnahme der Unternehmen sind Kurse für ihre Mitarbeiter.

Lokaler Anbau deckt nicht den Baumwollbedarf der Textilhersteller

Obwohl in Ägypten im großen Stil Baumwolle angebaut wird, passen die Sorten nicht zum Bedarf der meisten lokalen Spinnereien. Das Land ist berühmt für hochwertige, weiche und haltbare langstapelige Baumwolle, während die Fabriken mittlerweile kurz- und mittelstapelige Baumwolle nachfragen. Die Exporte sehen sich starker Konkurrenz seitens der US-amerikanischen Pima-Baumwolle gegenüber. Ägyptische Textil- und Bekleidungsunternehmen importieren hingegen meistens ihren Rohstoff, vor allem aus Griechenland, den USA, Burkina Faso und Benin. Im Ergebnis wird hochwertige Rohbaumwolle exportiert und nicht wertschöpfungsintensiv im Inland verarbeitet, während knappe Devisen in den Import ausländischer Baumwolle fließen.

Für Unruhe in der Branche sorgen kurzfristige gesetzgeberische Veränderungen. So wurde im Sommer 2015 der Import von Baumwolle verboten, nach einer Woche jedoch wieder erlaubt. Inländische Baumwollfarmer leiden besonders unter dem Subventionsabbau, der den Anbau selbst und Düngemittel betrifft. Zahlreiche Bauern weichen auf andere Feldfrüchte aus, da sich Baumwolle oft nicht mehr rechnet und hohe Lagerbestände aufgelaufen sind.

Ägypten verfügt über eine vertikal integrierte Textil- und Bekleidungsindustrie. Diese steht für etwa 25% der Industrieproduktion des Landes und ebenfalls ein Viertel der Arbeitsplätze im verarbeitenden Gewerbe. Die größte Produktgruppe ist Bekleidung, außerdem spielen Stoffe sowie Filamentgarn und -fasern eine wichtige Rolle. Etwa 50 bis 60% der Spinnerei-, Weberei- und Falzkapazitäten befinden sich in öffentlicher Hand, während Privatunternehmen zu 90% die Bekleidungsproduktion dominieren. Regionale Schwerpunkte sind der Großraum Kairo, das Nildelta und Alexandria. Im Februar 2015 zählte die General Authority for Investment and Free Zones 4.594 Textil- und Bekleidungsunternehmen mit Gesamtinvestitionen von knapp 6 Mrd. US$. Davon entfielen 4.399 auf das Inland und 196 auf spezielle Freizonen.

Große Textil- und Bekleidungshersteller in Ägypten (Auswahl)
Name      Internetadresse
Abo El Sebaa Weaving Company http://abo-elsebaa.com
Al-Arafa Investment and Consulting http://arafaholding.com  
Alexandria Spinning & Weaving Co. (SPINALEX) http://spinalex.com  
Chourbagi Moderne for Clothing and Textiles S.A.E. "Charmaine" http://www.charmaine.com.eg
Egyptian Spinning & Weaving Company (ESW)   http://egyptianspinning.com  
El-Nasr Clothes and Textiles (KABO) http://www.kabo.com.eg
Misr Spinning and Weaving (El Mahala el Kobra)    http://www.misrhelwantextile.com
Oriental Weavers http://www.orientalweavers.com

Quellen: Invest in Egypt, Recherchen von Germany Trade & Invest

Schwächere Exportergebnisse für Textilien und Bekleidung in 2015

Mit einem Exportvolumen von zuletzt knapp 2,7 Mrd. US$ in 2014 stellen Textilien und Bekleidung das viertwichtigste Ausfuhrgut Ägyptens. Auf der Basis der ersten neun Monate 2015 ist allerdings ein schwächeres Jahresergebnis als 2014 zu erwarten. Größte Zielmärkte sind mit weitem Abstand die EU und die USA.

Ägyptische Exporte von Textilien und Bekleidung (HS 52, 54, 55, 57 und 60-63; in Mio. US$)
2013 2014 2015
2.843 2.695 1.848

*) Januar bis Ende September // Quelle: UN Comtrade

Allen Widrigkeiten zum Trotz investieren die ägyptischen Textil- und Bekleidungsunternehmen weiterhin in ihre Ausrüstungen. ESW kündigte im September 2015 an, acht Tochterunternehmen circa 19 Mio. US$ für reaktivierte und neue Produktionslinien zur Verfügung zu stellen. Die tschechische Pegas Nonwovens hat eine weitere Fertigungsanlage für ihr ägyptisches Werk in Auftrag gegeben. Die Importe von Textil- und Ledermaschinen aus Deutschland sind stabiler als die gesamten Einfuhren. Nach den ersten drei Quartalsergebnissen steht fest, dass die deutschen Lieferungen 2015 höher als 2014 ausfallen werden.

Einfuhr von Textil- und Ledermaschinen nach Ägypten (HS 8444-49 und HS 8451-53; in Mio. US$)
Land 2013 2014 2015
Importe gesamt 203,6 151,6 135,0
davon aus Deutschland 27,2 22,3 22,9

*) Januar bis Ende September
Quelle: UN Comtrade

Die ägyptische Regierung hat angekündigt, zwei Industriezonen für Textilien in Borg El Arab und der 6th of October City bei Kairo aufzubauen. Im August 2015 führte die chinesische Gondong Group erste Gespräche über eine mögliche Investition in Ägypten.

Internetadressen

Cotton Research Institute
Internet: http://www.arc.sci.eg
Egyptian Textile Development Association
Internet: http://www.etda-egypt.org
Egy Stitch & Tex (internationale Ausstellung in Kairo)
Internet: http://www.egystitchandtex.com
Industrial Development Authority
Internet: http://www.ida.gov.eg
Industrial Modernisation Centre
Internet: http://www.imc-egypt.org
Industrial Union of Garments - Chamber of Textiles Industries
(im Dachverband Federation of Egyptian Industries)
Internet: http://www.fei.org.eg
Home Textile Export Council
Internet: http://www.egyptianhometextiles.org
National Research Center (mit Textile Industries Division)
Internet: http://www.nrc.sci.eg
Ready Made Garments Export Council
Internet: http://www.rmgec-egypt.com
Textile Export Council
Internet: http://www.textile-egypt.org

Vietnams Bekleidungsindustrie erlebt Investitionsboom ©Beckmann Agency
12.04.2016

VIETNAMS BEKLEIDUNGSINDUSTRIE ERLEBT INVESTITIONSBOOM

  • Freihandelsabkommen ziehen Hersteller an
  • Anteil an lokaler Wertschöpfung soll steigen

Hongkong (gtai) - Vietnam ist einer der wichtigsten Produktionsstand-orte der Bekleidungsindustrie. Bereits in den vergangenen Jahren war das Land Anziehungspunkt für Einkäufer aus aller Welt. 2014 machten Textilien und Bekleidung 22% der Warenexporte aus, 2015 war Vietnam nach Angaben der staatlichen Vinatex viertgrößter Bekleidungsexporteur der Welt. Das durch die Freihandelsabkommen mit der EU und den Pazifikanrainern erwartete Wachstum erfordert Investitionen in die Zulieferindustrie.

  • Freihandelsabkommen ziehen Hersteller an
  • Anteil an lokaler Wertschöpfung soll steigen

Hongkong (gtai) - Vietnam ist einer der wichtigsten Produktionsstand-orte der Bekleidungsindustrie. Bereits in den vergangenen Jahren war das Land Anziehungspunkt für Einkäufer aus aller Welt. 2014 machten Textilien und Bekleidung 22% der Warenexporte aus, 2015 war Vietnam nach Angaben der staatlichen Vinatex viertgrößter Bekleidungsexporteur der Welt. Das durch die Freihandelsabkommen mit der EU und den Pazifikanrainern erwartete Wachstum erfordert Investitionen in die Zulieferindustrie.

Die vietnamesischen Bekleidungsexporte betrugen 2015 rund 27 Mrd. US$. Im Jahr 2016 werden sie um 8% steigen, schätzt die Vietnam National Textile and Garment Group (Vinatex). Knapp 30 Mrd. $ an Branchenprodukten würden dann ausgeführt werden und Vietnam einen Platz unter den vier größten Exportländern sichern. Der Weltmarkt hingegen stagniert. Die Branche trägt knapp 10% zur industriellen Wertschöpfung des Landes bei, 2,5 Mio. Menschen finden dort Arbeit.

Wichtigster Exportmarkt bleibt die USA. Die Ausfuhren dorthin sind laut Vinatex 2015 um 13% gestiegen. Die Gruppe beherrscht die Textilproduktion im Land, zu ihr gehören Garment 10, Phong Phu Textile and Garment Corporation, Viet Tien Garment und Hoa Tho Textile and Garment. Vinatex selbst exportierte Produkte im Wert von von 3,5 Mrd. $, das entspricht einem Zuwachs von 10%.

TPP verspricht Vorteile

Die Branche setzt große Hoffnung auf das im Februar 2016 unterzeichnete Freihandelsabkommen Trans-Pacific Partnership (TPP), in dem neben den USA, Japan und Vietnam elf Pazifikanrainerstaaten Zollsenkungen und einen verbesserten Marktzugang vereinbart haben. Sollte der Ratifizierungsprozess in allen Ländern erfolgreich sein, würde das Abkommen im Februar 2018 in Kraft treten. Analysen zeigen, dass Vietnam einer der Hauptgewinner wäre, unter anderen aufgrund der niedrigsten Lohnkosten im Vergleich aller beteiligten Länder. Das Abkommen wird deshalb von der großen Mehrheit der Bevölkerung begrüßt.

Vorprodukte müssen importiert werden

Die Wettbewerbsfähigkeit Vietnams wird durch das Abkommen laut Experten besonders im Bereich Textilien und Bekleidung erhöht. Denn rund 70% der Textilausfuhren gehen in TPP-Mitgliedsländer. Trotz der jährlichen Wachstumsraten von 15 bis 20% blieb die Wertschöpfung im Land aber gering. Die Einfuhren von Grundstoffen und Zubehör sind hoch und betrugen 2015 insgesamt 16,5 Mrd. $. Denn von den 5.028 Textilbetrieben in Vietnam (Ende 2013) sind 90% Bekleidungshersteller, also Nähereien. Dagegen gibt es gerade einmal vier baumwollverarbeitende und zwei Kunstfasern produzieren Firmen.

Importe der Textilindustrie (in Mio. US $; Veränderung zum Vorjahr in %)
  2014 2015 Veränderung
Baumwolle      1.443 1.623 12.5
Fasern      1.559 1.515 -2,8
Stoffe      9.428 10.197 8,2
Zubehör      3.031 3.193 5,3
Summe      15.461 16.528 6,9

Quelle: Vietnam Textile and Apparel Association (Vitas)

Die Branche steht vor einer Herausforderung: Denn TPP bietet die zollfreie Einfuhr nur dann, wenn 55% der Wertschöpfung in den Mitgliedsstaaten erbracht wird. Für den Textilbereich wird dies als "Yarn-Forward Rule" bezeichnet, also alles ab dem Garn. In Vietnam liegt der Anteil der Wertschöpfung derzeit bei 25%.

Der Text des Abkommens ist online verfügbar (http://www.tpp.mfat.govt.nz/text). Kapitel 4 beschäftigt sich mit dem Textil- und Bekleidungssektor und beinhaltet wichtige Anhänge zu den Ursprungsregeln. TPP dürfte Investitionen ins Land locken, denn die Wertschöpfungskette ist noch lückenhaft: Garne und Stoffe werden meist aus ostasiatischen Ländern eingeführt.

Wertschöpfungsregeln erfordern Investitionen

Auch das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Vietnam, das am 4.8.15 vereinbart wurde, soll den Warenaustausch forcieren. Der Anteil der Bekleidungsimporte der EU aus Vietnam liegt bei gerade einmal 3%. Das Land rangiert damit auf Rang sechs der Lieferanten. In den USA, Japan und Südkorea ist Vietnam hingegen der zweitgrößte Bekleidungslieferant.

Nach der Ratifizierung würde TPP schrittweise über 99% aller Zölle abschaffen. Textilien aus Vietnam wären in einem Zeitraum von maximal
sieben Jahren zollfrei. Dafür definiert TPP klare Ursprungsregeln (http://trade.ec.europa.eu/doclib/press/index.cfm?id=1437).

Wenn Investitionen ins Land fließen und die Lieferkette stärken, könnte sich der Wert der Bekleidungsexporte Vietnams bis 2020 verdoppeln, so mutige Schätzungen. Dann soll die jährliche Produktion von Garnen 2 Mio. t, die von Stoffen 2 Mrd. qm und die von Bekleidung 6 Mrd. Stück betragen. Der Exportwert soll dann 45 bis 50 Mrd. $ betragen, so die Vietnam Textile and Apparel Association (Vitas). Dafür bedarf es neuer Textilmaschinen. Bislang waren vor allem chinesische Produkte gefragt, aber auch für deutsche Anbieter eröffnen sich Chancen.

Produktionskapazitäten der vietnamesischen Textilindustrie
Sektor Jährliche Kapazität
Baumwollentkörnung (1.000 t) 70
Kunstfasern (1.000 t)    400
Filamentgarne (1.000 t) 182
Spinnen (1.000 t)    900
Weben (Mio. m2) 800
Stricken (1.000 t)   110
Vliesstoff (1.000 t) 16
Färben und Finishing (Mio. m2)   1200
Frottierstoff (1.000 t) 62
Bekleidung (Mio. Stück)    4000

Quelle: Vitas

Allerdings sehen viele Branchenvertreter in Vietnam TPP auch kritisch, denn durch das Abkommen könnten große Marktteilnehmer den Wettbewerb intensivieren. Die kleinen und mittleren Firmen sind mit ihrer veralteten Technik, Kapitalmangel und geringem Know-how kaum konkurrenzfähig. Sie fordern staatliche Hilfen in Form von Steuernachlässen und Subventionen für Grundstücke. Die Bank for Investment and Development of Vietnam hat für die nächsten fünf Jahre bereits 2 Mrd. $ für die Unterstützung der Branche bereitgestellt.

Investitionen in regionale Zentren

Große Investitionen gibt es schon jetzt: Die TAL Group aus Hongkong, einer der weltgrößten eigentümergeführten Bekleidungsproduzenten, hat 600 Mio. $ in Fabriken in der Dai An Industry Zone in der Provinz Hai Duong investiert, vor allem für die Garnfärbung und die Endfertigung. Haputex Development, das ebenfalls aus Hongkong stammt, hat für 120 Mio. $ in der Provinz Binh Duong eine zwölf Hektar große Garnweberei aufgebaut, die 2016 in den Betrieb gehen soll. Dort baut das südkoreanische Unternehmen Kyungbang für 40 Mio. $ ebenfalls eine Spinnerei. Die Texhong Textile and Garment Group errichtet für 300 Mio. $ eine Garnfabrik in Quang Ninh. Und in Nam Dinh baut die Yulun Jiangsu Textile Group, ein staatliches Unternehmen aus China, für 68 Mio. $ eine Fabrik für die Herstellung und Färbung von Garn.

Investitionen ziehen vor allem die Regionen Ninh Binh, Hue, Binh Duong und Ham Dinh an, ebenso wie das kostengünstige Mekong-Delta. Neue Zielregionen liegen an den Grenzen zu Laos und Kambodscha, wie etwa das Gebiet Tay Nguyen. Als größte vietnamesische Gruppe investiert auch Vinatex in neue Kapazitäten und gibt sich in Interviews überzeugt, bis 2020 einen lokalen Wertschöpfungsanteil von 65% in fertigen Produkten zu erreichen.

Zielmärkte vietnamesischer Bekleidungsexporte (in Mio. US$; Veränderung zum Vorjahr in %)
  2014 2015 Veränderung
USA 9.841 10.984 11,6
EU 2.261 3.325 47,1
Japan 2.092 2.163 3,4
Korea (Rep.) 2.092 2.163 3,4
Gesamt 24.692 27.021 9,4

Quelle: Vietnam Textile and Apparel Association (VITAS)

Kontaktanschrift:
Vietnam Textile and Apparel Association (VITAS)
2nd Floor, 32 Trang Tien Str., Hoan Kiem District, Hanoi, Vietnam
Tel.: 0084 4/39 36 41 34; Fax: -39 34 98 42
Email: info@vietnamtextile.org.vn; Internet: http://www.vietnamtextile.org.vn

 

Dorfleben www.kappisdesign.de
22.03.2016

IMPORTVERBOT VON GEBRAUCHTKLEIDUNG SOLL OSTAFRIKAS TEXTILINDUSTRIE FÖRDERN

Beobachter zweifeln Erfolg der geplanten Maßnahmen an / Ambitionen auch in der Kfz-Industrie

Nairobi (gtai) - Die Staaten der Ostafrikanischen Gemeinschaft wollen binnen drei Jahren die Importe von gebrauchter Bekleidung und gebrauchten Schuhen unterbinden. Längst untergegangene Textil- und Bekleidungsindustrien sollen so zu neuem Leben erweckt werden. Geplant ist ferner, den Import von Gebrauchtwagen zu erschweren, um eine lokale Kfz-Montage zu fördern. Vor allem der ugandische Staatschef Yoweri Museveni träumt vom Aufbau einer eigenen Kfz-Industrie.

Der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC), der neben Uganda auch Kenia, Tansania, Ruanda und Burundi angehören, dienen dabei andere Länder als Vorbilder. So soll ein solches Verbot zum Aufbau lebhafter Textilindustrien in Ghana, Ägypten, Äthiopien, Indien und Vietnam geführt haben.

Beobachter zweifeln Erfolg der geplanten Maßnahmen an / Ambitionen auch in der Kfz-Industrie

Nairobi (gtai) - Die Staaten der Ostafrikanischen Gemeinschaft wollen binnen drei Jahren die Importe von gebrauchter Bekleidung und gebrauchten Schuhen unterbinden. Längst untergegangene Textil- und Bekleidungsindustrien sollen so zu neuem Leben erweckt werden. Geplant ist ferner, den Import von Gebrauchtwagen zu erschweren, um eine lokale Kfz-Montage zu fördern. Vor allem der ugandische Staatschef Yoweri Museveni träumt vom Aufbau einer eigenen Kfz-Industrie.

Der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC), der neben Uganda auch Kenia, Tansania, Ruanda und Burundi angehören, dienen dabei andere Länder als Vorbilder. So soll ein solches Verbot zum Aufbau lebhafter Textilindustrien in Ghana, Ägypten, Äthiopien, Indien und Vietnam geführt haben.

Gebrauchte Bekleidung ist Ostafrika sehr beliebt. Mit etwas Glück kann man für wenig Geld gut erhaltene westeuropäische Markenware ergattern oder auch Schuhübergrößen, wie sie lokal gar nicht angeboten werden. So mancher Teenager aus den teuren Villenvororten der Hauptstädte macht sich einen Spaß daraus, gebrauchte T-Shirts mit exotischen Aufdrucken zu Preisen von umgerechnet 0,45 Euro zu kaufen. Dank der Second-Hand-Importe tragen selbst männliche Slumbewohner wie selbstverständlich einen westlichen Anzug und Mädchen oder junge Frauen eine breite Palette schicker westlicher Kleidung.

Deutsche Exporte von Altwaren und Lumpen der SITC 269 in Länder der Ostafrikanischen Gemeinschaft (in Mio. Euro)

Abnehmerland 2014 2015 *)
Kenia 8,61 7,74
Uganda 4,92 4,48
Tansania 1,87 4,81
Ruanda 0,12 0,14
Burundi 0,31 0,02
Gesamt 15,83 17,19
Deutsche Exporte weltweit 390,64 388,55

1) Vornehmlich augenscheinlich gebrauchte Bekleidung, Decken und Haushaltswäsche aus Spinnstoffen sowie Schuhe, die lose in Massenladungen oder Ballen gestellt sind. 2) vorläufig
Quelle: Destatis

Politiker versprechen Hundertausende neue Arbeitsplätze
Während sich ostafrikanische Politiker damit brüsten, auf diese Weise Hundertausende Arbeitsplätze schaffen zu können, wiegeln Ökonomen ab: "Die Gründe warum die Menschen in Ostafrika gerne gebrauchte Kleidung kaufen sind leicht aufgezählt", sagt Scolastica Odhiambo, Wirtschaftsprofessor an der kenianischen Maseno-Universität: "Sie ist billiger, von guter Qualität und bietet Vielfalt." Die regionale Textilindustrie hätte derweil nicht die Kapazitäten, die Nachfrage zu befriedigen. Zudem produziere sie in den Augen der lokalen Bevölkerung keine Qualität. Der einzige lokale Hersteller von Schuhen ist derweil das Unternehmen Bata, dass allerdings vornehmlich Schuhe für Schüler und einen lokalen Mittelstand herstellt. Im oberen Preissegment ist Bata dagegen auf Importe angewiesen.

In einer Frist von drei Jahren ist es nach Ansicht von Beobachtern schlichtweg unmöglich, die lokale Textilindustrie so auszubauen, dass sie die Nachfrage quantitativ und qualitativ befriedigen kann. Diese Zeit ist auch zu kurz, um alternative Beschäftigungsmöglichkeiten für die Hundertausenden von Second-Hand-Kleiderhändler zu finden, die mit ihren Familien von dem Mitumba-Geschäft (Mitumba = Ballen) leben.

Niedergang der Industrie seit den 1980ern
Sollten die ostafrikanischen Staaten tatsächlich versuchen wollen, eine leistungsfähige Textilindustrie aufbauen zu wollen, müssten sie fast von Grund auf neu anfangen. Dabei war die ostafrikanische  Baumwollproduktion Mitte der 1980er noch auf der Höhe. Tansania habe damals 700.000 Ballen (à 185 kg) Baumwolle produziert, berichtet die Wochenzeitung "The East African", Uganda 400.000 und Kenia
100.000. Danach sei es nur noch bergab gegangen. Kenia habe zuletzt nur noch 25.000 Ballen (2014), Uganda 150.000 Ballen (2015) und Tansania 30.000 Ballen (2014) erzeugt.

Ostafrikanische Textilfabriken und Entkörnungswerke für Baumwolle (ginneries) haben zum großen Teil dichtgemacht oder abgewirtschaftet. Zu den Hauptgründen zählten Branchenkenner eine mangelhafte
Organisation des Agrarsektors, hohe Produktionskosten, den unzureichenden Einsatz von Qualitäts-Inputs und das blinde Vertrauen auf eine Regenbewässerung. 1991 kam dann noch die Liberalisierung des
Sektors hinzu: Billige Gebrauchtkleidung eroberte fortan den Markt.

Uniformen statt Mode-Chic?
Wie schwierig die Lage ist, zeigt sich exemplarisch am Beispiel der einzigen ruandischen Textilfabrik L'Usine Textile du Rwanda (Utexrwa). 1984 hatte die 75-Mio.-US$-Investition ihren Betrieb aufgenommen. Für einen durchschnittlichen Ruander aber waren und sind die Produkte schlichtweg viel zu teuer. Zuletzt lag die Auslastung nur noch bei 20%, der Umsatz fiel auf schätzungsweise 2 Mio. bis 3 Mio. US$. Nahezu
alle Stoffe werden längst importiert: Baumwollstoffe aus den ostafrikanischen Nachbarländern, Polyesterstoffe aus Südafrika, Taiwan, Korea (Rep.) und Indonesien.

Um den gänzlichen Zusammenbruch des Unternehmens zu verhindern, will die ruandische Regierung demnächst die Importzölle für Bekleidung stufenweise von 35% auf 100% anheben. Ruandische Bekleidungsverkäufer sehen das höchst kritisch: Utexrwa könne weder Quantität, noch Qualität und schon gar nicht modischen Chic liefern, nicht heute und nicht in zehn Jahren. Mehr als Militär- und Schuluniformen seien nicht drin, heißt es.

Verbote statt besserer Rahmenbedingungen
Ausländische Beobachter sprechen von einem für die ostafrikanische Politik typischen Schnellschuss: Weil die Regierungen die tickende Zeitbombe der rasant steigenden Arbeitslosigkeit entschärfen
wollen, setzten sie auf Aktionismus ohne die Konsequenzen ausreichend zu diskutieren. Wenn Ostafrika seine Industrie stärken will, muss es die Rahmenbedingungen verbessern. Bürokratie, Korruption, Vetternwirtschaft und Monopole sind es, die seit Jahrzehnten den Aufbau wettbewerbsfähiger Industrien verhindern.

Der Gewinner der neuen Politik dürfte - wieder einmal - die VR China sein, die zusammen mit andere Billigproduzenten das zu erwartende Angebotsvakuum füllen dürfte. Bekleidungsgeschäfte in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba zeigen, wohin die Reise geht: Billigste chinesische Massenware, wohin das Auge blickt. Die neue äthiopische Textil- und Schuhindustrie besteht unterdessen vornehmlich aus chinesischen Firmen, die ausschließlich für den Export produzieren. Dieses Model auch für andere ostafrikanische Staaten zu kopieren, dürfte allerdings misslingen, sagen Branchenkenner. Kenia und Tansania seien viel zu teuer, von den Binnenländern Uganda, Burundi und Ruanda ganz zu schweigen.

Deutsche Exporte von Maschinen für das Textil-, Bekleidungs-, und Ledergewerbe in ausgewählte ostafrikanische Länder (EGW 847; in Mio. Euro).

Abnehmerland 2013 2014 2015 *)
Mauritius 5,44 3,39 4,17
Uganda 0,60 0,56 1,67
Äthiopien 0,48 6,68 1,14
Kenia 0,93 1,72 0,91
Tansania 0,61 0,47 0,56
Madagaskar 0,02 0,05 0,04
Gesamt 8,08 12,87 8,49

*) Vorläufig Quelle: Destatis

Protektionismus soll Kfz-Industrie fördern
Noch fragwürdiger als die ostafrikanische Textilpolitik ist das wieder aufgeflammte Bestreben, eine eigene Kfz-Industrie aus der Taufe zu heben. Hoffnungsträger nationalistischer Politiker in Kenia ist der "Mobius", ein geländegängiges Primitivfahrzeug, das mit einem kleinen Motor aus dem Nissan NP200 Pick-up Truck ausgestattet ist. Studenten der ugandischen Makarere University haben derweil mit Hilfe des USMassachusetts Institute of Technology zwei Konzept-Studien vorgestellt, den "Kiira EV Smak Car" und den "Kayoola Solar Bus". Während die kenianische "Entwicklung" an den technischen Stand im 2. Weltkrieg erinnert, setzen die ugandischen Fahrzeuge umweltbewusst auf erneuerbare Energien.

Wenngleich diese Hinterhofexperimente auch nicht die geringsten kommerziellen Chancen haben dürften, so dienen sie aktuell dennoch als Vorwand für protektionistische Einfuhrhemmnisse, in deren Folge Importe zugunsten einer lokalen Montage von CKD-Bausätzen erschwert werden dürften.

TEXPO 2016: Erste Textilmesse im Karachi Expo Center © Trade Development Authority of Pakistan
23.02.2016

TEXPO 2016: ERSTE TEXTILMESSE IM KARACHI EXPO CENTER

Die Trade Development Authority of Pakistan (TDAP) organisiert die erste Textil-Ausstellung TEXPO vom 07. – 10. April 2016 im Expo Center in Karachi.

Ziel der Messeveranstalter ist es, das Exportpotenzial der pakistanischen Textilbranche zu präsentieren, vor allem die Bereiche Fertigbekleidung, Strickwaren, Strumpfwaren, Bettwäsche, textile Fertigprodukte, Sportbekleidung, Frottierwaren und Textilzubehör stehen im Fokus.

Der Textilsektor von Pakistan ist viertgrößter Produzent und drittgrößter Verbraucher von Baumwolle weltweit. Textil ist der maßgebliche Produktionssektor in Pakistan. Er leistet etwa ein Viertel der industriellen Wertschöpfung, schafft Arbeitsplätze für etwa 40% der industriell Beschäftigten, nutzt 40% der benötigten Bankkredite und steht für 8% des nationalen Sozialproduktes. Auf Textilien entfallen 54% der nationalen Exporte.

Die Trade Development Authority of Pakistan (TDAP) organisiert die erste Textil-Ausstellung TEXPO vom 07. – 10. April 2016 im Expo Center in Karachi.

Ziel der Messeveranstalter ist es, das Exportpotenzial der pakistanischen Textilbranche zu präsentieren, vor allem die Bereiche Fertigbekleidung, Strickwaren, Strumpfwaren, Bettwäsche, textile Fertigprodukte, Sportbekleidung, Frottierwaren und Textilzubehör stehen im Fokus.

Der Textilsektor von Pakistan ist viertgrößter Produzent und drittgrößter Verbraucher von Baumwolle weltweit. Textil ist der maßgebliche Produktionssektor in Pakistan. Er leistet etwa ein Viertel der industriellen Wertschöpfung, schafft Arbeitsplätze für etwa 40% der industriell Beschäftigten, nutzt 40% der benötigten Bankkredite und steht für 8% des nationalen Sozialproduktes. Auf Textilien entfallen 54% der nationalen Exporte.

Die Textilindustrie verfügt über 11,3 Millionen Spindeln, 3 Millionen Rotoren, 350.000 Webmaschinen, 18.000 Strickmaschinen und hat eine Ausrüstungskapazität von 5,2 mrd. qm. Sie hat ferner 700.000 Industrie- und Haushalts- Nähmaschinen. Darüber hinaus verfügt Pakistan über eine starke Faserbasis von 13 Millionen Ballen Baumwolle und 600.000 Tonnen Chemiefasern einschließlich Polyesterfasern. 21 Filamentanlagen bieten eine Kapazität von 100.000 Tonnen. Die Filament- und Garnherstellung wird durch eine PTA-Anlage unterstützt, die über eine Kapazität von 500.000 Tonnen verfügt. Somit existiert in Pakistan eine komplette textile Wertschöpfungskette wie sie selten in der Welt zu finden ist, im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern, die nur über primäre Basisausstattungen verfügen.
Quelle: Ministry of Textile Industry, GoP

Pakistans textile Exporte nach Deutschland

Pakistan genießt den Null-Zoll-Zugang zur Europäischen Union für Textilprodukte nach dem GSPPlus Präferenzschema. Diese Regelung gilt seit 2014 und wird für Pakistan weitere 8 Jahre gelten. Als Ergebnis dieses Anreizes haben sich die pakistanischen Exporte in die EU um fast 2 Milliarden USD in zwei Jahren erhöht, der größte Nutznießer der Regelung ist die Textilbranche. Dieser Exportanstieg spiegelt gleichzeitig das Vertrauen der europäischen Käufer in die Hersteller und Exporteure aus Pakistan.

Vor allem nach Deutschland haben sich die pakistanischen Exporte mit Textilwaren um jährlich 20% erhöht. Die folgende Tabelle zeigt die pakistanischen Exporte mit Textilwaren nach Deutschland im Detail:

  2013 2014 2015 2015 % Verän-derung / Dez 2015 über 2014
11 Monate
Januar - Dezember Januar - Dezember Januar - November Januar - November
EUR (‘000) USD (‘000) EUR (‘000) USD (‘000) EUR (‘000) USD (‘000) EUR (‘000) USD (‘000) EUR
Baumwolle 115.451,00 153.353,00 109.190,00 145.456,00 101.111,0 135.491 113.799,0 126.692 13%
Chemiefasern 16.135,00 21.367,00 16.959,00 22.432,00 15.387,0 20.499 16.432,0 18.274 7%
Teppiche, aus Chemiefasern 11.127,00 14.797,00 12.545,00 16.565,00 11.119,0 14.807 10.919,0 12.173 -2%
Strickwaren 135.428,00 180.080,00 176.123,00 233.634,00 161.014,0 215.001 206.988,0 230.339 29%
Fertigbekleidung /gewebt 266.450,00 353.495,00 334.446,00 444.604,00 311.214,0 415.95 405.924,0 451.166 30%
Heimtextilien (einschl. Bettwaren & Handtücher 176.440,00 234.265,00 236.164,00 313.190,00 214.074,0 285.953 215.308,0 239.699 1%
Summe der 6 Positionen 721.031,00 957.357,00 885.427,00 1.175.881,00 813.919,00 1.087.709,00 969.370,00 1.078.343,00 19%
Pakistans Export von Textilien und Bekleidung weltweit
  Die wichtigsten Wirtschaftsgüter Juli-Juni
Wert in USD (Tausend)
Juli - Juni
Wert in USD (Tausend)
  Textile Gruppen 13.164,027 13.433,644
1 Baumwollgewebe 2.452,632 2.769,986
2 Strickwaren 2.406,488 2.293,668
3 Baumwollgarn 1.849,389 1.997,338
4 Bettwaren 2.103,071 2.137,744
5 Fertigbekleidung 2.095,089 1.909,323
6 Handtücher 797,155 767,461
7 Kunstseide und synthetische Materialien 330,584 384,964
8 Konfektionierte Textilien
(ohne Handtücher und Bettwäsche)
654,926 659,929
9 Roh-Baumwolle 147,060 205,136
10 Strick- oder Häkelware 36,177 34,974
11 Baumwollabfälle 51,050 79,122
12 Weitere Garne (außer Baumwolle ) 42,828 43,873
13 Zelte und Waren aus Segeltuch 126,575 77,759
14 Abfälle von textilen Fasern und Geweben 28,042 24,451
15 Tüll, Spitzen und Stickereien u.a. 12,515 15,567
16 Baumwollbeutel und -säcke 13,138 11,677
17 Stoffe
(nicht aus Baumwolle und synthetischen Fasern=
3,726 3,698
18 Baumwollfäden 12,259 15,123
19 Textilien für Maschinen 1,323 1,851

Quelle: TDAP R&D Cell

TeXpo – Chance zur Erweiterung von Beschaffungsmöglichkeiten und Gewinnsteigerung

Die Messe TEXPO bietet für Einkäufer aus Deutschland eine einmalige Gelegenheit, neue pakistanische Textilproduzenten zu treffen und deren Fertigungsstätten zu besuchen. Die pakistanische Regierung und deren Trade Development Authority werden in den Top-Hotels von Karachi Unterkünfte für die Besucher / Gäste aus der ganzen Welt organisieren. Freie Unterkunft wird für die durch die pakistanische Botschaft in Berlin oder das Konsulat in Frankfurt registrierten Gäste zur Verfügung gestellt. Einige Besucher erhalten je nach Bestätigung durch den Veranstalter zudem Freiflüge.

Die Transporte vor Ort in Karachi werden von der pakistanischen Regierung arrangiert, um so die Sicherheit für die Teilnehmer zu gewährleisten und den aus der ganzen Welt angereisten Gästen höchstmöglichen Komfort zu bieten.

Anschließend an die TeXpo bieten sich Besuche in China oder bei anderen regionalen Lieferanten in der Nähe von Karatchi an.

Für weitere Informationen wenden Sie sich an:

1. Mr. Rizwan Tariq
Commercial Counsellor
Consulate General of Pakistan, Frankfurt am Main
Tel: +49 69-6976970
Mobil: +49 176-31363223
Email: pakcom.frk@tdap.gov.pk

2. Mr. Matthias Theis
Honorary Consul of Pakistan for the state of NRW, Düssseldorf
Tel.: +49 211 4407227
Email: office@pakistan-nrw.de

3. Mr. Rainer Borch
Trade Development Officer Embassy of Pakistan Berlin
Tel.: +49 30-21244145
Mobil: +49 163-3736036
E-Mail: tdo@pakemb.de or rainer.borch@aol.de

Chinesische Textil- und Bekleidungswirtschaft © Walter Babiak / pixelio.de
02.02.2016

CHINAS TEXTIL- UND BEKLEIDUNGSWIRTSCHAFT ORIENTIERT SICH NEU

  • Markenbildung vor Ort
  • Schrittweise Verlagerung ins Ausland

Beijing (gtai) - Weg von billiger Massenproduktion oder Verlagerung lauten die Alternativen für die chinesische Textil- und Bekleidungsbranche. Ein inländisches "Go-West" rechnet sich langfristig wohl nicht, dagegen hat die Abwanderung nach Südostasien bereits eingesetzt. Zugleich erwarten deutsche Qualitätszulieferer neue Absatzmöglichkeiten, wenn die Firmen vor Ort ihre Wettbewerbsposition durch mehr Qualität stärken. Dies wurde auf der letzten "Intertextile" im Oktober 2015 in Shanghai deutlich.

  • Markenbildung vor Ort
  • Schrittweise Verlagerung ins Ausland

Beijing (gtai) - Weg von billiger Massenproduktion oder Verlagerung lauten die Alternativen für die chinesische Textil- und Bekleidungsbranche. Ein inländisches "Go-West" rechnet sich langfristig wohl nicht, dagegen hat die Abwanderung nach Südostasien bereits eingesetzt. Zugleich erwarten deutsche Qualitätszulieferer neue Absatzmöglichkeiten, wenn die Firmen vor Ort ihre Wettbewerbsposition durch mehr Qualität stärken. Dies wurde auf der letzten "Intertextile" im Oktober 2015 in Shanghai deutlich.

Die chinesische Textil- und Bekleidungswirtschaft steht unter massivem Kostendruck. Weg von billiger Massenproduktion oder Verlagerung lautet das Gebot der Stunde. Bislang ist die Industrie vorwiegend am Perlfluss- und am Jangtse-Delta angesiedelt, wo die Löhne landesweit im Durchschnitt am höchsten sind. Laut China National Garment Association (CNGA) entfallen etwa 70% des Produktionsvolumens auf die fünf Provinzen Shandong, Jiangsu, Zhejiang, Fujian und Guangdong.

Von der Politik unterstützt wird der Umzug in die noch günstigeren Zentral- und Westprovinzen. Dies geschieht nicht zuletzt zum Erhalt der lokalen Arbeitsplätze und zur Entwicklung der bisher weniger boomenden Regionen des Landes. In diesem Sinne befürwortet nicht nur die CNGA den Umzug von Bekleidungsherstellern nach Xinjiang. In der Westprovinz werden 30% der Baumwolle des Landes angebaut, die mit 6,2 Mio. t im Jahr 2014 der größte Baumwollerzeuger weltweit ist. Nach Verbandsinvestitionen planen die Behörden Investitionen in Höhe von 3,2 Mrd. US$, unter anderem für die Errichtung von "Textilindustrieparks".

Ein weiterer Versuch, die chinesische Textilindustrie von der Küste in den Westen zu verlagern, stellt der Ningxia Ecological Textile Industrial Demonstration Park dar, der im Dezember 2014 eröffnet wurde. Bis 2020 sollen hier laut China.org.cn circa 50.000 Menschen in der Textilindustrie arbeiten.

"Go West" für private Textil- und Bekleidungsfirmen wenig erfolgversprechend

Inwieweit diese Bemühungen von Erfolg gekrönt sein werden, bleibt abzuwarten. Allerdings sei, erklärt eine chinesische Unternehmerin, "Go West" allenfalls mittelfristig eine Lösung, denn auch dort würden früher oder später die Löhne anziehen (ganz abgesehen von bereits heute dort spürbaren höheren Logistik- und anderen Kosten). Wenn schon ein Umzug, dann kämen dauerhaft nur preisgünstigere Auslandsstandorte in Frage. Nach Vietnam, Bangladesch oder Kambodscha etwa findet bereits eine Migration statt. Fakt ist jedoch, dass eine große Verlagerungswelle - sei es im In- oder im Ausland - bislang
ausgeblieben ist.

Dass Vietnam und Bangladesch in wenigen Jahren an die dritte und vierte Stelle der wichtigsten Bezugsländer für die VR China in Sachen Bekleidung aufgerückt sind (Vietnam: 587,5 Mio. US$; Bangladesch: 364,7 Mio. $; jeweils in den ersten zehn Monaten 2015 für HS-Pos. 61 und 62), resultiert denn auch ganz überwiegend auf bereits verlagerte Fertigungskapazitäten chinesischer Hersteller. Diese bringen ihre Erzeugnisse von dort nach China zurück, um sie hier zu verkaufen.

Vietnam als Fertigungsstandort dürfte für chinesische Unternehmen überdies im Zuge der im Oktober 2015 erfolgreich abgeschlossenen Verhandlungen zum Handelsabkommen Trans-Pacific Partnership (TPP) zwischen den USA und Vietnam an Bedeutung gewinnen. Nach Inkrafttreten werden Ausfuhren aus Vietnam in die USA zollfrei. Im November 2015 war beispielsweise in der China Daily zu lesen, die Huafeng Co. aus Shandong plane den Aufbau einer Textilfabrik in dem südostasiatischen Nachbarland mit einer Investition von 700 Mio. Renminbi Yuan (RMB; circa 110 Mio. US$; 1 US$ = 0,157 RMB, Durchschnittskurs November 2015).

Kambodscha spielt zwar noch nicht in der vordersten Liga mit, schiebt sich aber mit Macht nach vorne: Im genannten Zeitraum legten die Einfuhren gewirkter und gestrickter Bekleidung (HS-Pos. 61) um 38,1% auf 124,8 Mio. US$ und von anderer Kleidung (HS-Pos. 62) um 18,4% auf 32,3 Mio. $ zu.

Allerdings sind der Verlagerung gewisse Limits gesetzt, da die Zielländer vielfach an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Hinzu kommt die in China vorhandene außerordentlich vorteilhafte Verzahnung der verschiedenen Fertigungsstufen von der Baumwollernte über die textile Verarbeitung bis hin zur Endkonfektion.

Höherwertigkeit statt Umzug

Innovative Firmen und Designer setzen statt auf eine weitere Verlagerung auf ein Upgrading ihrer Erzeugnisse. Ziel ist es, auch anspruchsvolleren Kunden im chinesischen Markt gerecht zu werden - und sich darüber hinaus im Ausland zu positionieren. Hierzu gehören etwa die Modeschöpferin Ma Ke, die die Kleidung für Chinas First Lady Peng Liyuan entwirft, oder Guo Pei, die mit ihrer Kreation für die Sängerin Rihanna auf der Met Gala 2015 in New York für Aufsehen sorgte.

Abgesehen von einzelnen Stars der Szene bewegen sich inzwischen auch zunehmend große Firmen wie der Daunenjackenspezialist Bosideng oder die Herrenausstatter Mark Fairwhale und Ningbo Peace Bird weg von reiner Massenproduktion hin zu Markenbildung und Qualität. Bosideng hat sogar einen eigenen Flagship Store in London eröffnet. Noch beschränkt sich die Bekanntheit selbst wichtiger chinesischer Marken wie Heilan Home oder Metersbonwe auf lokale Kunden, für das Gros europäischer Käufer sind sie kein Begriff. Nach Ansicht von Brancheninsidern dürfte sich dies aber Schritt für Schritt ändern.

Marktanteile der 10 wichtigsten Anbieter für Herrenbekleidung in China 2014
Marke Herkunftsland Marktanteil (in %)
Heilan Home VR China 2,9
Jack & Jones (Bestseller) Dänemark (Tianjin) 2,4
Nike USA 1,0
Youngor VR China 1,0
Uniqlo Japan 1,0
Romon VR China 1,0
GXG VR China 0,9
Adidas Deutschland 0,8
Metersbowe VR China 0,8
Mark Fairwhale VR China 0,7

Quelle: China Daily auf Basis von Euromonitor

Für deutsche Zulieferer in Sachen Oberstoffe (in der Regel der teuerste Posten), Zubehör (wie Einlagenstoffe, Knöpfe, Garne, Verpackungen) oder auch im Bereich Zuschneiden und Nähen bleibt China interessant. Dies zeigte sich einmal mehr auf der letzten "Intertextile" im Oktober 2015 in Shanghai.

Dabei sind zwei gegenläufige Trends erkennbar: Einerseits berichteten Aussteller von einer Verlagerung der Nachfrage in andere Länder im Zuge der steigenden Lohn- und Lohnnebenkosten vor Ort. Andererseits können nun auch Anbieter teurer Produkte jenseits des preiswerten Massenmarktes auf die Entstehung neuer Nischen hoffen, so ein Produzent von Webpelzen aus Echthaar. Genauso sieht es ein Anbieter von Echthorn-Knöpfen.

Die nächste "Intertextile" mit deutschem Messepavillon findet vom 11. bis 13.10.16 in Shanghai statt ("Intertextile Shanghai Apparel Fabrics Autumn Edition"; Informationen unter www.auma.de oder direkt www.intertextile.com.cn).

Grundsätzlich empfehlen Messeaussteller, sich neben dem Standort China zwecks Risikostreuung ein zweites Standbein aufzubauen. "Die Karawane zieht weiter", heißt es. Gegenwärtig werden die niedrigsten Löhne für Näherinnen in Bangladesch gezahlt; das Land profitiert überdies von Zollfreiheit für Einfuhren in die EU. Letzteres gilt auch für Kambodscha. Ebenfalls sehr konkurrenzfähig arbeiten die Näherinnen in Vietnam und Indien. Darüber hinaus soll Afrika (speziell beispielsweise Äthiopien) künftig eine wichtigere Rolle spielen, auch eine Fertigung in Korea (Dem.) ist für chinesische Textilunternehmen keineswegs abwegig.

Generell dürften Freihandelsabkommen bei der Standortwahl künftig erheblich mehr Gewicht zukommen, als dies heute der Fall ist.