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21.11.2017

ITALIENS LEITMESSEN GEWINNEN WIEDER AN BEDEUTUNG

  • Steigende Besucher- und Ausstellerzahlen
  • Internationalisierung kommt voran
Mailand (GTAI) - Die italienischen Messegesellschaften gehen gestärkt aus der Wirtschaftskrise des Landes hervor: Übernahmen und Fusionen haben für eine Konsolidierung in der Branche gesorgt, hinzu kommt die stärkere Internationalisierung führender Gesellschaften. Die großen Leitmessen werden wieder besser besucht, die Zahl der Aussteller steigt. Italien zählt zu den führenden Messestandorten in Europa, insbesondere was die Branchen Mode, Maschinenbau, Möbel und Nahrungsmittel betrifft.
  • Steigende Besucher- und Ausstellerzahlen
  • Internationalisierung kommt voran
Mailand (GTAI) - Die italienischen Messegesellschaften gehen gestärkt aus der Wirtschaftskrise des Landes hervor: Übernahmen und Fusionen haben für eine Konsolidierung in der Branche gesorgt, hinzu kommt die stärkere Internationalisierung führender Gesellschaften. Die großen Leitmessen werden wieder besser besucht, die Zahl der Aussteller steigt. Italien zählt zu den führenden Messestandorten in Europa, insbesondere was die Branchen Mode, Maschinenbau, Möbel und Nahrungsmittel betrifft.

Mehr als die Hälfte der italienischen Messegesellschaften berichtet, dass die Zahl der Aussteller und Besucher im zweiten Quartal 2017 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum gestiegen ist. Das geht aus der jüngsten Umfrage des italienischen Messeverbandes Associazione Esposizioni e Fiere italiane (AEFI) hervor. Im Gesamtjahresvergleich scheint die Entwicklung weniger positiv, 2016 besuchten deutlich weniger Kunden Ausstellungen als noch 2015. Der wichtigste Grund dafür aber ist die Weltausstellung in Mailand, die 2015 mehr als 21 Millionen Besucher ins Land gelockt hatte.

Der AEFI-Umfrage zufolge kommen immer mehr Besucher und Aussteller aus nicht EU-Ländern zu den Messen in Italien. Besonders gut frequentiert seien die hochspezialisierten, international ausgerichteten Branchenmessen in den Bereichen Nahrungsmittel und Wein, Tourismus, Mode und Kosmetika, Möbel und Design sowie Maschinenbau.

Ein weiterer Trend ist der zunehmende Internationalisierungsgrad der italienischen Messelandschaft, so ist Zahl der ausländischen Aussteller 2016 wieder gestiegen, ihr Anteil lag bei 34 Prozent. Ein Grund für diese Entwicklung ist aber auch die Tatsache, dass die Zahl der italienischen Aussteller in den Jahren der Wirtschaftskrise von 2009 bis 2015 zurückgegangen ist. Gleichzeitig setzen die italienischen Messeaussteller auf die Internationalisierung des Angebots, konkret gründen sie zum Beispiel Tochtergesellschaften und Gemeinschaftsunternehmen im Ausland. Nicht zuletzt fördert auch die italienische Regierung die Beteiligung kleinerer und mittlerer Unternehmen auf Messen im Ausland, sie setzt dabei auf Gemeinschaftsstände und Fördermittel.
 
Entwicklung der Messen in Italien *)
  2014 2015 2016
Anzahl der Veranstaltungen 54 57 56
Ausstellungsfläche (Mio. qm) 1,9 1,6 1,6
Anzahl der Aussteller 39.640 35.635 39.690
.. davon aus dem Ausland 12.610 12.601 13.379
Anzahl der Besucher 3.201.234 3.017.166 2.732.838
.. davon aus dem Ausland 779.096 805.960 551.013

*) Mitglieder des Verbands Comitato Fiere Industria

Quelle: Comitato Fiere Industria (CFI)
 
Konsolidierung der Messegesellschaften bietet Chancen
Die italienischen Messegesellschaften haben sich in den vergangenen Jahren unterschiedlich entwickelt. Große Messezentren wie Mailand, Verona, Bologna und Parma behaupteten sich gemessen am Umsatz besser als Standorte zweiten Ranges. Positiv zu Buche schlägt die stärkere internationale Präsenz der Gesellschaften.

Die größte Messegesellschaft Italiens, die Messe Mailand, hat in den vergangenen Jahren mehrere Gemeinschaftsunternehmen im Ausland gegründet. In Indien und China arbeitet Fiera Milano mit der Hannover Messe zusammen. Mit der Messe Düsseldorf ist im Oktober 2017 eine Kooperation der Düsseldorfer Interpack mit der Mailänder Ipack-Ima, der beiden größten Messen Europas im Bereich Verpackungen und Verpackungsmaschinen, bekanntgegeben worden. Gleichzeitig fährt die Messe Mailand ihre Aktivitäten in Brasilien, Südafrika, Russland und Thailand zurück, Grund dafür ist die wirtschaftliche Lage in diesen Ländern. Insgesamt erzielte die Messe Mailand 2016 einen Umsatz von 221 Millionen Euro, davon 7 Millionen Euro im Ausland. Nach wir vor aber ist das Geschäft seit vielen Jahren defizitär, 2016 summierten sich die Verluste auf 23 Millionen Euro. Neben der schwierigen Finanzlage musste die Messe einen (Finanz)-Skandal, der die Infiltration einer Tochtergesellschaft durch die Mafia betraf, verkraften. Lediglich 2015 konnte die Gesellschaft - vor dem Hintergrund der Expo 2015 - schwarze Zahlen schreiben.

Im Jahr 2016 sind die Messegesellschaften von Rimini (wichtig in den Bereichen Umwelt, Tourismus, und Transport) und Vicenza (vor allem im Bereich Gold und Schmuck stark vertreten) zur Exhibition Group (IEG) fusioniert. Die Gruppe erzielte im Berichtsjahr einen Umsatz von 125 Millionen Euro. Damit konnte sie die Messe Bologna - gemessen am Umsatz - aber nicht von Platz 2 der italienischen Anbieter verdrängen. Die Messe Bologna, die auch für die Ausstellungen in Modena und Ferrara verantwortlich zeichnet, weist für 2016 einen Umsatz von 132 Millionen Euro und einen Gewinn von gut 5 Millionen Euro aus. IEG und Messe Bologna bauen ihr Geschäft in Asien und insbesondere in China aus.

Die kleineren Messegesellschaften haben die lange Wirtschaftsflaute in Italien deutlich zu spüren bekommen. Die Messe in Brescia ist in Konkurs gegangen, die in Reggio Emilia musste von der Provinzverwaltung gerettet werden. Auch eine der wichtigsten Messen Süditaliens, die Fiera del Levante in Apulien, hat in den Krisenjahren an Bedeutung verloren. Der wichtigste Grund für die Konsolidierung der Messebranche ist das Überangebot von Veranstaltungen in Italien. Hier werden mehr als doppelt so viele Messen veranstaltet wie in Deutschland.

Einen Überblick über die wichtigsten internationalen Messen bietet der Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (AUMA). Hier können auch Informationen über die Auslandsmesseprogramme des Bundes und der Bundesländer eingeholt werden (http://www.auma.de).
 
Kontaktadressen
Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. (AUMA)
Littenstraße 9
10179 Berlin
Postfach 02 12 81
10124 Berlin
T +49 (0)30 240 00-0
F +49 (0)30 240 00-330
info@auma.de
http://www.auma.de

Comitato Fiere Industria (Industriemesse)
Via Pantano, 2
20122 Mailand, Italien
T +39 (0)2 720 002 81
info@cfionline.net
http://www.cfionline.net

Associazione Esposizioni e Fiere italiane (Italienischer Verband der Messen und Ausstellungen)
Via Emilia, 155
47900 Rimini, Italien
T+39 (0)541 744 230
info@aefi.it
http://www.aefi.it
Weitere Informationen:
Messen Italien
Quelle:

Robert Scheid, www.gtai.de