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Israels Textilindustrie fängt sich wieder (c) Rosel Eckstein / pixelio.de
25.07.2017

ISRAELS TEXTILINDUSTRIE FÄNGT SICH WIEDER

  • Produktion stabilisiert sich auf niedrigerem Niveau
  • Einfuhr von Textilmaschinen gestiegen

Jerusalem (GTAI) - Die israelische Textil- und Bekleidungsindustrie konnte sich nach jahrelangem Rückgang weitgehend stabilisieren. Das gilt sowohl für die Wertschöpfung der Branche als auch für die Exporte. Dank neuer Kapazitäten konnte die Textilsparte 2016 einen deutlichen Produktionszuwachs verzeichnen. Bei der Einfuhr von Textilmaschinen spielt Deutschland die führende Rolle. Dagegen ist der deutsche Importmarktanteil an der Einfuhr von Textil- und Bekleidungsprodukten gering.

  • Produktion stabilisiert sich auf niedrigerem Niveau
  • Einfuhr von Textilmaschinen gestiegen

Jerusalem (GTAI) - Die israelische Textil- und Bekleidungsindustrie konnte sich nach jahrelangem Rückgang weitgehend stabilisieren. Das gilt sowohl für die Wertschöpfung der Branche als auch für die Exporte. Dank neuer Kapazitäten konnte die Textilsparte 2016 einen deutlichen Produktionszuwachs verzeichnen. Bei der Einfuhr von Textilmaschinen spielt Deutschland die führende Rolle. Dagegen ist der deutsche Importmarktanteil an der Einfuhr von Textil- und Bekleidungsprodukten gering.

Lange Zeit war Israels Textil- und Bekleidungsindustrie ein ausgesprochenes Sorgenkind des verarbeitenden Gewerbes. Nun aber scheint sie sich wieder zu fangen. Das belegt die Produktionsstatistik.
In einer Krisenphase zwischen 2007 und 2013 war die Wertschöpfung der Textil- und Bekleidungsindustrie um insgesamt 25,7% zurückgegangen, wobei die Schrumpfung der Bekleidungssparte 21,4% betrug, während die Textilindustrie um 31,2% einbrach. Gründe dieser Entwicklung waren zunehmender Konkurrenzdruck durch Billigimporte auf dem Binnenmarkt und rückläufige Exporte. Seit 2013 aber haben sich die Zahlen stabilisiert und weisen zum Teil nach oben.

Entwicklung der israelischen Textil- und Bekleidungsindustrie 2006 bis 2016 (ausgewählte Jahre)
Jahr Index der Wertschöpfung Textil und Bekleidung (2011 = 100,0) Index der Wertschöpfung Textil Index der Wertschöpfung Bekleidung Exporte von Textil und Bekleidung*), Mio. US$ Importe von Textil und Bekleidung*), Mio. US$
2006 128,8 130,8 128,2 1.243 1.561
2011 100,0 100,0 100,0 1.011 2.256
2012 956 918 986 952 2.241
2013 910 840 964 920 2.365
2014 932 845 999 966 2.558
2015 928 849 987 930 2.420
2016 970 983 959 914 2.480

*) HS-Abschnitt XI (Spinnstoffe und Waren daraus)
Quelle: Monatsschrift zur Außenhandelsstatistik, diverse Ausgaben, Zentralamt für Statistik

Produktpalette bereinigt

Die Stabilisierung wurde durch einen umfassenden Bereinigungsprozess der Textil- und Bekleidungsindustrie erreicht, in deren Verlauf Produkte und Produktionsgänge, bei denen Israel international nicht mehr wettbewerbsfähig ist, eingestellt oder an billigere Standorte ausgegliedert wurden. Durch Rationalisierungsvorgänge wurde zudem die Produktivität gesteigert. So lag die Wertschöpfung der Textil- und Bekleidungsindustrie 2016 je Beschäftigten um 4,8% über dem 2011 erreichten Stand. Dabei betrug der kumulierte Produktivitätszuwachs in der Textilsparte 3,5 und in der Bekleidungssparte 5,6%.
Die Bereinigung der Produktpalette führte zu einem Rückgang der Exporte bei gleichzeitiger Zunahme der Importe. Ihre Umsatzchancen suchen die israelischen Hersteller zunehmend bei hochwertigen und weniger arbeitsintensiven Produkten, die auch auf dem Weltmarkt Chancen haben.

Nach den jüngsten verfügbaren Angaben lag die Exportquote der Textil- und Bekleidungsindustrie im Jahr 2014 bei 50,1%. Dabei ergab sich im Bekleidungsbereich eine extreme Zweiteilung: Während die Hersteller von Kleidungsprodukten außer Unterbekleidung nur 3,9% ihres Umsatzes im Auslandsgeschäft erzielten, wurde nahezu die gesamte Produktion von Unterbekleidung exportiert.
Die wichtigste Ausfuhrposition der israelischen Textilindustrie sind Waren des HS-Kapitels 56 (Watte, Filze und Vliesstoffe; Spezialgarne; Bindfäden, Seile und Taue; Seilerwaren). Im Jahr 2016 entfielen auf sie 28,7% der Textil- und Bekleidungsexporte, gefolgt von synthetischen oder künstlichen Filamenten mit 14,3% sowie Gewirken und Gestricken mit 13,0% der Ausfuhren.

Produktionsstruktur der Textil- und Bekleidungsindustrie 2014
Branche Umsatz in Mio. US$ *) Exportquote in %
Insgesamt (1+2) 1.834 50,1
1. Textilindustrie 1.014 52,7
Spinnen, Weben und Endbearbeitung von Textilien 557 57,0
Andere Textilien 457 47,5
Bekleidungsindustrie 820 46,8
Bekleidung außer Unterwäsche 425 3,9
Unterwäsche 320 96,3

*) Umrechnung amtsstatistischer Binnenpreisangaben nach dem jahresdurchschnittlichen Wechselkurs
Quelle: Zentralamt für Statistik

Nach der erfolgreichen Stabilisierung traut sich die israelische Branche auch die Schaffung neuer Produktionskapazitäten zu. Im Jahr 2015 und 2016 wurden zwei neue Betriebe für die Herstellung von Vliesstoffen errichtet und haben ihre Arbeit aufgenommen. Zum einen fand dies in erhöhten Maschineninvestitionen der Textilsparte, zum anderen in der kräftigen Produktionszunahme der Textilindustrie im Jahr 2016 um 15,8% ihren Niederschlag.

Deutschland führender Lieferant von Textilmaschinen

Parallel zur Produktionssteigerung nimmt die Einfuhr von Textilmaschinen seit 2014 zu. Im Jahr 2016 erreichte sie 62,2 Mio. US$ und damit mehr als das Doppelte des Tiefstandes von 2013. An diesem Importwachstum konnten deutsche Textilmaschinenhersteller an führender Stelle partizipieren.

Einfuhr von Textilmaschinen 2010 bis 2016 (Mio. US$)
Jahr Einfuhr davon: aus Deutschland Deutscher Importmarktanteil in %
2010 21,1 4,8 22,7
2011 35,3 13,3 37,7
2012 41,5 16,3 39,3
2013 29,2 7,4 25,3
2014 34,4 10,5 30,5
2015 58,4 31,5 53,9
2016 62,2 37,5 60,2

Quelle: UN Comtade Database

Im Jahr 2016 erreichte der deutsche Importmarktanteil bei Textilmaschinen einen Höchstwert von 60,2% damit war die Bundesrepublik das mit Abstand wichtigste Lieferland, gefolgt von Italien und Frankreich.

Führende Lieferländer für Textilmaschinen 2016
Land Einfuhr, Mio. US$ Importmarktanteil in %
Deutschland 39,5 60,2
Italien 6,3 10,1
Frankreich 4,1 6,6
Schweiz 2,6 4,2
Belgien 2,3 3,7
China 2,2 3,6
USA 1,3 2,1
Spanien 1,1 1,8

Quelle: UN Comtrade Database

Der führende Lieferant auf dem Importmarkt für Bekleidungs- und Textilprodukte ist China. Im Jahr 2016 entfielen auf die Volksrepublik 39,3% der Einfuhren des HS-Abschnitts XI (Spinnstoffe und Waren daraus). Deutschland spielte mit 1,6% (39,1 Mio. US$) nur eine untergeordnete Rolle. Die wichtigsten deutschen Lieferpositionen waren Kleidung und Kleidungszubehör (HS-Kapitel 61 und 62) mit 43,7%, gefolgt von synthetischen oder künstlichen Spinnfasern (14,3) %.

Kontaktanschrift
Manufacturers Association of Israel Textile and Fashion Industries Association Ansprechpartnerin: Ms. Maya Herscovitz, Director of Association
Hamered St. 29, Tel Aviv 68125 Tel.: 00972 3/519 88 55, Fax- 519 87 05 E-Mail: maya@industry.org.il,, Internet:  http://www.industry.org.il.

Chinas Textilindustrie automatisiert © Carola Langer / pixelio.de
11.07.2017

CHINAS TEXTILINDUSTRIE AUTOMATISIERT WEITER

  • Japan löst Deutschland als wichtigsten Zulieferer von Textilmaschinen ab  
  • Digitalisierung ist der Trend der Zukunft

Beijing (GTAI) - China als größte Ausfuhrnation für Bekleidung verliert wegen steigender Personalkosten international Marktanteile. Die Firmen reagieren mit vermehrter Automatisierung und Produktionsverlagerungen. Während Einfuhren von Textilmaschinen aus Japan zulegen, gehen Lieferungen aus Deutschland überdurchschnittlich zurück. Bei der nächsten Modernisierungswelle wird es um mehr Digitalisierung gehen.

  • Japan löst Deutschland als wichtigsten Zulieferer von Textilmaschinen ab  
  • Digitalisierung ist der Trend der Zukunft

Beijing (GTAI) - China als größte Ausfuhrnation für Bekleidung verliert wegen steigender Personalkosten international Marktanteile. Die Firmen reagieren mit vermehrter Automatisierung und Produktionsverlagerungen. Während Einfuhren von Textilmaschinen aus Japan zulegen, gehen Lieferungen aus Deutschland überdurchschnittlich zurück. Bei der nächsten Modernisierungswelle wird es um mehr Digitalisierung gehen.

International ist die VR China die bei Weitem größte Ausfuhrnation von Bekleidung. Nach Dekaden des Aufstiegs scheint der Höhepunkt 2014 mit einem Rekordanteil an den weltweiten Bekleidungsausfuhren von 39,3% laut UN Comtrade jedoch überschritten zu sein. Denn seither geht es langsam, aber kontinuierlich bergab. Im Jahr 2016 lag der chinesische Anteil schätzungsweise bei 37,1% (zum Vergleich: Deutschland erreichte rund 3,8%). Marktanteile verliert China insbesondere zu Gunsten von ASEAN-Ländern wie Vietnam oder gegenüber Bangladesch und Indien.

Ausfuhr von Bekleidung nach Ländern (SITC 84; Export in Mio. US$; Anteil am Weltexport in %)
  2008 Anteil 2014 Anteil 2015 Anteil 2016 Anteil
Weltexport1) 380.000 100 469.000 100 454.000 100 430.000 100
.VR China 120.405 31,7 186.614 39,3 174.702 39,3 159.645 37,1
.ASEAN, davon: 26.410 7,0 39.928 8,4 40.859 9,0 k.A. -
.Vietnam 8.724 2,3 20.174 4,3 21.948 4,8 k.A. -
.Bangladesch2) 12.035 3,2 24.584 5,2 26.603 5,9 29.540 6,9
.Indien 10.986 2,9 17.650 3,7 18.168 4,0 17.932 4,2
.Deutschland 18.183 4,8 20.349 4,3 17.382 3,8 16.400 3,8

1) ab 2014 Schätzung des Weltexports; 2) auf Basis von Angaben der Partnerländer; Quelle: UN Comtrade

Lokale Textilmaschinenhersteller holen auf

Tatsächlich steht die chinesische Textilindustrie wegen der steigenden Personalausgaben unter erheblichem Kostendruck. Nach einer Euromonitor-Studie verdreifachten sich die Stundenlöhne chinesischer Arbeiter inflationsbereinigt zwischen 2005 und 2016 von 1,20 auf 3,60 US$. Damit ließ die Volksrepublik nicht nur klassische Schwellenländer wie Thailand (2,20 $) oder Mexiko (2,10 $) hinter sich - von Indien mit 0,70 $ nicht zu reden -, sondern nähert sich bereits einzelnen europäischen Ländern wie Portugal (4,50 $) an.

Mehr Informationen zu Löhnen und Lohnnebenkosten in China finden Sie unter:
http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/Geschaeftspraxis/lohn-und-lohnnebenkosten,t=lohn-und-lohnnebenkosten--vr-china,did=1718070.html

Viele Firmen begegnen der Herausforderung durch stärkere Automatisierung. Dabei können die chinesischen Textilunternehmen zunehmend auf im Land selbst hergestellte Maschinen zurückgreifen. Während 2016 gemäß offizieller Statistik die Anlageinvestitionen der Branche gegenüber dem Vorjahr um 8,5% auf 1.142,4 Mrd. Renminbi Yuan (RMB; rund 172 Mrd. US$; 1 US$ = 6,642 RMB, Jahresdurchschnittskurs 2016) stiegen, sanken die Einfuhren von Textilmaschinen um 12,5% auf 2,8 Mrd. $. Allerdings gibt es keine Statistiken darüber, inwieweit sich die Umsätze auf rein lokale Firmen oder auf solche mit ausländischem Hintergrund verteilen.

Tatsache ist, dass beispielsweise deutsche Textilmaschinenhersteller in den letzten Jahren stark vor Ort investiert haben, um den Wünschen ihrer hiesigen Kunden gerechter werden zu können. Vor diesem Hintergrund konnte Deutschland 2016 zwar noch seinen Spitzenplatz mit einem Einfuhranteil von 29,5% gegenüber Japan verteidigen, musste aber ein kräftiges Minus von 30,6% verkraften, während die Japaner sogar um 5,8% zulegten. Italien, auf Platz drei und wichtigster europäischer Wettbewerber, verbuchte ein Minus von 16,1%.

Textilmaschinenimporte in die VR China nach ausgewählten Ländern (in Mio. US$, Veränderung gegenüber vom Vorjahr und Anteil 2016 in %)
  2012 2013 2014 2015 2016 Veränderung Anteil
Gesamt, davon: 4.518,0 4.477,3 4.209,6 3.246,8 2.841,9 -12,5 100,0
.Deutschland 1.499,5 1.330,1 1.435,0 1.209,5 839,5 -30,6 29,5
.Japan 1.327,3 1.357,8 1.281,4 721,5 763,3 5,8 26,9
.Italien 479,5 416,7 435,2 407,1 341,6 -16,1 12,0
.Taiwan 189,9 233,6 227,5 207,2 186,9 -9,8 6,6
.Belgien 126,6 211,6 118,5 133,0 123,3 -7,3 4,3

Quelle: China Customs, GTAI-Berechnung

Im laufenden Jahr 2017 scheinen jedoch die Japaner der Konkurrenz aus Deutschland mit einem Zuwachs von 51% in den ersten vier Monaten den Rang abzulaufen. Insgesamt legten die Textilmaschinenimporte mit Plus 19,7% nach dem schwachen Vorjahr wieder kräftig zu. Einfuhren aus Deutschland konnten davon jedoch nicht profitieren und gingen um 8,9% zurück. In der Folge verringerte sich der deutsche Lieferanteil von 29,5% (Gesamtjahr 2016) auf 25,0% in den ersten vier Monaten 2017, während japanische Firmen ihren Anteil von 26,9% auf 31,9% ausbauen konnten.

Jüngste Importentwicklung für Textilmaschinen 2017 (in Mio. US$, Veränderung gegenüber der Vorjahresperiode und Anteil in %)
  Januar bis April 2017 Veränderung Anteil
Gesamt, davon: 1.131,0 19,7 100,0
.Japan 360,4 51,6 31,9
.Deutschland 282,9 -8,9 25,0
.Italien 130,1 16,8 11,5
.Taiwan 65,4 17,4 5,8
.Belgien 65,3 25,2 5,8

Quelle: China Customs, GTAI-Berechnung

Produktionsverlagerung setzt sich fort

Viele chinesische Textilfirmen denken darüber hinaus über eine Verlagerung ihrer Produktion nach - entweder ins preiswertere Ausland oder ins günstigere chinesische Hinterland. Hauptzielort für Neuansiedlungen der Branche war 2016 die Autonome Region Xinjiang ganz im Westen der Volksrepublik. Im Durchschnitt wurden jeden Tag zwei neue Textilfabriken in Xinjiang eröffnet.

Das Regional Textile Industry Office in Xinjiang erwartet für 2017 dank massiver politischer und finanzieller Förderung sogar einen noch größeren Ansturm. Viele Arbeitsplätze entstehen dort jedoch nicht. Besucher vor Ort berichten von hochmodernen Anlagen, die mit nur wenigen Fachkräften betrieben werden. Die politische Botschaft ist klar: Die chinesische Textilproduktion soll im Land bleiben, qualitativ hochwertiger werden und sich gegebenenfalls auch in Richtung technische Textilien neu orientieren.

Allerdings sind zumindest private Modehersteller skeptisch, ob sich das politisch präferierte "Go-West" für sie tatsächlich rechnet. Denn auch dort dürften die Löhne früher oder später anziehen, so die berechtigte Befürchtung.

Dass Vietnam, Bangladesch, Südkorea und Kambodscha innerhalb weniger Jahre in die Liga der wichtigen Bezugsländer der VR China in Sachen Bekleidung aufgerückt sind, resultiert denn auch nicht zuletzt auf bereits verlagerten Fertigungskapazitäten chinesischer (und anderer) Hersteller. Diese bringen ihre Erzeugnisse von dort für den Verkauf nach China zurück.

Dessen ungeachtet ist die ganz große Verlagerungswelle bisher ausgeblieben. Tatsächlich sind der Verlagerung gewisse Limits gesetzt, da die Zielländer vielfach an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Hinzu kommt die in China vorhandene außerordentlich vorteilhafte Verzahnung der verschiedenen Fertigungsstufen von der Baumwollernte über die textile Verarbeitung bis hin zur Endkonfektion.

Zukunftsthema Digitalisierung

Im Rahmen der landesweiten Strategie "Made in China 2025" versucht die Branche, die sich neu eröffnenden Möglichkeiten der Digitalisierung auszuschöpfen. Mit Blick auf die zunehmende Individualisierung des Konsums dürften künftig mehr Maschinen gefragt sein, die über Programmänderungen beispielsweise in der Lage sind, Pullover nach Größen-, Farb- und Mustervorstellungen des einzelnen Kunden zu stricken. Grundsätzlich gilt die intelligente Vernetzung von Produktion, realen Läden und E-Commerce als die Herausforderung der Zukunft.

 

Chinas Modedesigner werden international erfolgreicher @Martina Böhner/ pixelio.de
04.07.2017

CHINAS MODEDESIGNER MACHEN IMPORTKLEIDUNG KONKURRENZ

  • Chinesische Modefirmen werden kreativer und arbeiten an Markenbildung
  • Deutsche Mode hat es schwerer

Beijing (GTAI) - Chinesische Mode steht im Ruf, wenig kreativ und von schlechter Qualität zu sein. Anerkannte Marken sind selten. Doch dies ändert sich. Immer mehr lokalen Designern gelingt es, sich national und international einen Namen zu machen. Vor diesem Hintergrund dürfte es für Importbekleidung künftig schwieriger werden, im chinesischen Markt Fuß zu fassen. Chinesische Designer treffen mit einer Mischung aus westlichen und chinesischen Elementen den lokalen Geschmack.

  • Chinesische Modefirmen werden kreativer und arbeiten an Markenbildung
  • Deutsche Mode hat es schwerer

Beijing (GTAI) - Chinesische Mode steht im Ruf, wenig kreativ und von schlechter Qualität zu sein. Anerkannte Marken sind selten. Doch dies ändert sich. Immer mehr lokalen Designern gelingt es, sich national und international einen Namen zu machen. Vor diesem Hintergrund dürfte es für Importbekleidung künftig schwieriger werden, im chinesischen Markt Fuß zu fassen. Chinesische Designer treffen mit einer Mischung aus westlichen und chinesischen Elementen den lokalen Geschmack.

Beim Kleiderkauf gab es für chinesische Kunden über Jahrzehnte hinweg meist nur zwei Alternativen - sich entweder mit billiger heimischer Massenware zufriedenzugeben oder viel Geld für ein Importprodukt auszugeben. Zuerst kamen die luxuriösen Marken insbesondere aus Italien und Frankreich, mit denen sich Chinas neue Millionäre schmückten, dann eröffneten zunehmend Geschäfte, die sich an die wachsende Mittelklasse richteten und in denen sich beispielsweise auch deutsche Businesskleidung gut verkaufte.

Doch die lokale Konkurrenz schläft nicht. Angesichts des massiven Kostendrucks, dem sich die chinesische Textil- und Bekleidungsindustrie ausgesetzt sieht, stehen viele Firmen jetzt vor der Entscheidung: besser werden oder gehen. Wer bleibt, muss seine Produktion und seine Erzeugnisse so umstellen, dass sie den anspruchsvoller werdenden Kunden insbesondere im Inland gerecht werden. Hierzu gehört die Positionierung eigener Marken. Diesen Weg beschreitet gegenwärtig beispielsweise die Dongrong Group aus der Inneren Mongolei. Sie wurde mit Auftragsproduktion von Kaschmirwaren für namhafte britische und italienische Modelabels groß und verkauft nun eigenes Design unter eigenem Label ("Dongli") in eigenen Geschäften.

Der eigene Laden - oder noch besser direkt mehrere - sind der Traum der meisten jungen chinesischen Modeschöpfer, die sich zunehmend vor Ort einen Namen machen. Dies hat nicht zuletzt mit der aus deutscher Sicht ungewohnten Einzelhandelsstruktur in der VR China zu tun. Den für Deutschland typischen Bekleidungseinzelhändler mit mehreren Marken im Sortiment gibt es quasi nicht. Stattdessen dominieren Mono-Brand-Geschäfte - entweder als Einzelläden oder in den großen Malls als untervermietete Ladenflächen.

Zwar haben die chinesischen Firmen in Sachen Markenbildung und Qualität einiges aufzuholen. Selbst die Bekanntheit wichtiger chinesischer Anbieter beschränkt sich in der Regel auf lokale Käufer. Für das Gros europäischer Kunden sind sie dagegen kein Begriff. Doch auch dies ändert sich nach Ansicht von Brancheninsidern. Denn selbst international wächst die Zahl erfolgreicher chinesischer Modeschöpfer und Unternehmen.

Trotz Defiziten im Kreativbereich und im Branding wächst die Szene und findet einen immer größeren Kundenkreis. Entsprechend wird es insbesondere für deutsche Mode schwieriger, die in der Regel nicht mit dem Glamour der italienischen oder französischen Konkurrenz mithalten kann. Zwar gibt es mehr Chinesen, die in der Lage sind, für gute Mode tiefer in die Tasche zu greifen, aber eben auch ein größeres lokales Angebot, das sich preislich an ausländischen Marken orientiert und den chinesischen Geschmack mit einer gekonnten Mischung aus westlichen und chinesischen Anklängen trifft.   

Chinesische Importe von Bekleidung *) (in Mio. US$, Veränderung im Vergleich zum Vorjahresquartal in %)
  2014 2015 2016 1. Quartal 2017 Veränderung
Kleidung und Bekleidungszubehör 5.626,1 6.018,0 5.947,5 1.490,8 8,6
aus Deutschland 5,8 6,7 6,2 1,2 -9,8

 *) HSPos. 61+62
Quelle: China Customs; Berechnungen von Germany Trade & Invest

Chinas Modedesigner werden international erfolgreicher

Viele der neuen chinesischen Modedesigner haben im Ausland studiert, gearbeitet und/oder mit ausländischen Designern kooperiert und verbinden nun typisch chinesische mit modernen westlichen Bekleidungselementen und Schnitten. Mit ihren Entwürfen stoßen sie dabei nicht nur auf den einschlägigen Modewochen im Ausland auf Interesse, sondern werden auch in China zunehmend gekauft.

Vorreiterinnen sind die Modeschöpferin Ma Ke ("Wuyong", "Mixmind"), die die Kleidung für Chinas elegante First Lady Peng Liyun entwirft, oder die in Paris ansässige Guo Pei, welche das Time Magazin 2016 zu einer der 100 einflussreichsten Personen der Welt kürte. Nach deren Vorbild hat sich inzwischen eine Vielzahl von Modedesignern und -designerinnen einen mehr oder weniger bekannten Namen erarbeitet.  

Zu den neuen Labels gehören etwa die Eve Group aus Beijing oder ANNDERSTAND (gegründet von Yu Ge, die bereits bei Louis Vuitton und Gucci Erfahrungen sammeln konnte) aus Shanghai. Mit maßgeschneiderten Modellen von Yu Ge schaffte es die Unterwäschemarke AtoG Lingerie (Gründer: Zhou Yingying) sogar auf die Modewochen in London, New York, Mailand und Paris. Gefragt sind sie besonders bei der Mittel- und Oberschicht. Diese Bevölkerungsgruppen sind nicht selten auf der Suche nach einer modernen, nationalen Identität und möchten sich gerne individuell und edel kleiden - abseits der ohnehin für viele noch unerschwinglichen großen Marken aus Frankreich oder Italien, die aber dessen ungeachtet mittlerweile in den chinesischen Metropolen fast "an jeder Ecke" zu haben sind.

Rückbesinnung auf alte Traditionen

Gefragt sind beispielsweise exquisite Neuauflagen des chinesischen Etuikleides (Qipao) - etwa von HanartQipao aus Shanghai. Gründer Zhou Zhuguang ist überzeugt: "Der Qipao ist die Zukunft und vielleicht auch der Beginn einer chinesischen Haute-Couture." Die Preise eines Hanart-Kleides bewegen sich zwischen 3.800 und 60.000 Renminbi Yuan (RMB; umgerechnet circa 570 bis 9.030 US$; 1 US$ = circa 6,642 RMB, Jahresdurchschnittskurs 2016). Die Käufer haben sich oft einen verfeinerten chinesischen Lebensstil zu eigen gemacht - einschließlich Teetrinken, Gedichte rezitieren und das Sammeln chinesischer Antiquitäten.

Beliebt ist auch die Rückbesinnung auf Dekorelemente nationaler Minderheiten wie die aufwendige Stickereikunst der Dong- oder Miao-Nationalität aus Südchina. Hierbei hat sich insbesondere Vimemo (gegründet 2009 von Yu Ying) aus Guizhou verdient gemacht. Vimemo beschäftigt circa 3.000 Stickerinnen und Batikerinnen in Heimarbeit und sorgt dafür, dass Techniken, die mitunter nur noch von wenigen Großmüttern beherrscht werden, nicht aussterben. In diesem Sinne soll 2017 ein Forschungs- und Entwicklungszentrum mit einer Schule aufgebaut werden. Vertrieben werden die sehr hochpreisigen Stücke aus Seide oder Baumwolle in eigenen Geschäften (etwa am Internationalen Flughafen in Beijing) oder über das Internet.

Den Rückgriff auf alte Handwerkstechniken (zum Beispiel das Färben von Stoffen in Yamswurzelextrakt) kombiniert mit nachhaltig erzeugten Materialien und modernen Schnitten verfolgt die chinesische Designerin Su Renli. Weitere vielversprechende Marken mit eigenem Stil sind beispielsweise Zuczug oder Icecle aus Shanghai, die zum Teil auch mit ernst zu nehmender Ökoware auf den Markt kommen.
Trotz des wachsenden Gesundheitsbewusstseins und vielversprechender Ansätze - wie das jüngst gegründete Projekt "Uncover" - fristet nachhaltige Mode in China bislang nur ein Nischendasein. Vor diesem Hintergrund produziert beispielsweise auch die von Miranda Chen und Philipp Langer gegründete Firma Jiaxing Jiecco ("LangerChen") in Zhejiang ihre meist nach dem strengen Global Organic Textile Standard (GOTS) zertifizierten Stoffe in erster Linie für ausländische Kunden. Echte Ökomode oder fair hergestellte Bekleidung ist für die wenigsten Chinesen bisher ein Begriff. "Nach der Diskussion über die Lebensmittelsicherheit wird die Diskussion über gesunde Kleidung folgen", ist Miranda Chen überzeugt. Aber noch ist es nicht soweit.

Chinesische Bekleidungskäufer werden wählerischer @Marko Greitschus/ pixelio.de
20.06.2017

CHINESISCHE BEKLEIDUNGSKÄUFER WERDEN WÄHLERISCHER

  • Ausländische Firmen sollten ihre Mode an chinesische Bedürfnisse anpassen
  • Steigendes Gesundheitsbewusstsein stärkt Sportbekleidungsmarkt

Beijing (GTAI) - Der chinesische Bekleidungsmarkt ist einer der größten der Welt und entwickelt sich rasant. Zwischen billigster Massenware, qualitativ und optisch ansprechenden Erzeugnissen im mittleren Preissegment, Luxus und Haute-Couture fächert sich das Angebot innerhalb der Sparten immer weiter aus. Dabei ist neben dem Hang zu anerkannten Marken eine zunehmende Individualisierung des Konsums zu beobachten. Gefragt ist, was gut passt, gefällt und überdies irgendwie "besonders" ist.

  • Ausländische Firmen sollten ihre Mode an chinesische Bedürfnisse anpassen
  • Steigendes Gesundheitsbewusstsein stärkt Sportbekleidungsmarkt

Beijing (GTAI) - Der chinesische Bekleidungsmarkt ist einer der größten der Welt und entwickelt sich rasant. Zwischen billigster Massenware, qualitativ und optisch ansprechenden Erzeugnissen im mittleren Preissegment, Luxus und Haute-Couture fächert sich das Angebot innerhalb der Sparten immer weiter aus. Dabei ist neben dem Hang zu anerkannten Marken eine zunehmende Individualisierung des Konsums zu beobachten. Gefragt ist, was gut passt, gefällt und überdies irgendwie "besonders" ist.

Laut dem chinesischen Statistikamt (NBS) addierten sich die Einzelhandelsumsätze für Bekleidung im Jahr 2016 auf über 150 Mrd. US$ (Zahl beinhaltet nur Firmen mit einem jährlichen Umsatz von über 3 Mio. $ im Hauptgeschäft). Damit ist der chinesische Bekleidungsmarkt einer der größten der Welt.

Die chinesischen Konsumwünsche werden zunehmend anspruchsvoller, differenzierter und personalisierter. Die neuen Möglichkeiten des Internets, darunter auch der boomende E-Commerce, ändern das Einkaufsverhalten drastisch. Das Informationsniveau ist - besonders aufgrund von Auslandsaufenthalten - deutlich gestiegen und damit verbunden auch die Ansprüche. Kunden wissen immer mehr über die Preise Bescheid, die außerhalb Chinas zu bezahlen sind. Zu hohe Preisaufschläge werden deshalb als Diskriminierung wahrgenommen und schädigen das Markenimage.

"Der Erfolg entscheidet sich (aber) nicht über online- oder offline-Handel oder ob es sich um eine lokale oder internationale Firma handelt, sondern ob das Angebot die Nachfrage trifft", so Liu Xiaolu, Gründerin der beliebten Unterwäschemarke Neiwai. Entscheidend sind die richtigen Materialien und eine schnelle Reaktion auf die sich wandelnden Bedürfnisse der Kundinnen. Das passende Stück zu finden, kann online tatsächlich schwierig sein. Eine Reihe von bisher ausschließlich online arbeitenden Anbietern wie Miss Rhino hat deshalb zusätzlich konventionelle Läden eröffnet, um Kundinnen und Kunden besser beraten zu können.

Mode muss chinesische Erwartungen erfüllen

Damit steht die Sparte repräsentativ für den gesamten chinesischen Modemarkt: Die Produkte müssen gefallen und passen. Aus Sicht der Kunden gilt es, die Balance zu finden zwischen ausländischem Flair und lokalen Besonderheiten. Nicht grundlos zählt daher das 345 Yuan (RMB; rund 52 $; 1 $ = 6,642 RMB, Jahresdurchschnittskurs 2016) teure O2bra-Modell "Naja Nina" zu den Bestsellern der Shanghaier Marke Neiwai. Es vereinigt raffiniert chinesische und westliche Elemente miteinander: von außen uni schwarz, von innen geschmückt mit erotischen Motiven aus der klassischen chinesischen Malerei.

Generell gilt die Unterwäschesparte innerhalb des Modemarkts als die am wenigsten gesättigte und als überaus segmentiert. Etwa 20,1 Mrd. $ setzte der chinesische Einzelhandel 2016 mit Damenunterwäsche um. Schätzungsweise 25 Mrd. $ sollen es 2017 werden. Für 2020 prognostiziert Euromonitor International den Absatz auf 33 Mrd. $.

Dabei vereinen die zehn größten Hersteller lediglich 13% des Marktes auf sich. Das Gros entfällt auf Tausende von kaum bekannten Firmen, die ihre Produkte zu Niedrigpreisen verkaufen. Die Preise für einen BH reichen von 50 RMB pro Stück des chinesischen Massenherstellers Cosmo Lady bis zum Hundertfachen der italienischen Marke La Perla. Um von den anspruchsvolleren Wünschen der chinesischen Damenwelt zu profitieren, eröffnete beispielsweise Victoria´s Secret aus den USA im März 2017 in Shanghai ihre erste Niederlassung in der Volksrepublik - ein vierstöckiger Flagship-Store.

Grundsätzlich wird es langfristig kaum genügen, für westliche Frauen entworfene Ware nach China zu bringen, heißt es aus der Branche. Zwar werden die chinesischen Damen statistisch gesehen mittel- bis langfristig größer und fülliger, doch die rein physischen Unterschiede sind nach wie vor erheblich. Laut China Physical Fitness Surveillance Center waren Frauen der Altersgruppe 20 bis 24 im Jahr 2000 im Durchschnitt 158,6 cm groß, ihr Brust-umfang betrug 82 cm, zehn Jahre später maßen sie 159 cm beziehungsweise 82 cm. Frauen der Altersgruppe 25 bis 29 Jahre lagen 2000 bei 158,7 cm / 82,5 cm und 2010 bei 158,2 cm / 83,4 cm. Vor diesem Hintergrund müssen die Firmen nicht nur entsprechende Passformen entwickeln. Sie müssen darüber hinaus akzeptieren, dass chinesische Frauen eine funktionalere oder konventionellere Einstellung mitbringen als beispielsweise Frauen aus den USA. Das gilt nicht zuletzt auch für Badebekleidung.

Der Markt für Sportbekleidung wächst stark

Nach Angaben von taobao.com, der größten online-Plattformen des Landes, werden jährlich über 21 Mio. Bikinis und Badeanzüge verkauft. Zwar handele es sich bei jedem dritten Teil um einen Bikini, doch zeigen sich die chinesischen Frauen gerne bedeckter als westliche, so tao-bao. Bevorzugt werden Modelle aus viel Stoff, gerne mit Röckchen. Führend sind die lokalen Firmen Hosa, Heatwave und Zoke mit Preisen zwischen 400 und 500 RMB. Viele jüngere Chinesinnen werden jedoch eher auf ausländischen Webseiten fündig.

Angesichts des starken Wachstums des Strand- und Spa-Tourismus wird die Nachfrage nach Badebekleidung in China überdurchschnittlich zulegen. Generell wird der Sportartikelbranche mit steigendem Gesundheitsbewusstsein überdurchschnittliches Wachstum vorhergesagt. Laut Euromonitor International soll der Absatz für Sportbekleidung in China bis 2020 auf rund 281 Mrd. RMB wachsen, davon entfallen etwa 20 Mrd. bis 30 Mrd. RMB auf Sportunterwäsche. Insgesamt sollen 2016 in der VR China schätzungsweise 170 Mrd. bis 180 Mrd. RMB mit Sportbekleidung umgesetzt worden sein. Die Branche freut sich über Zuwächse von rund 10% per annum.

Iranische Flagge © Helga Hauke/ pixelio.de
30.05.2017

IRANS TEXTIL- UND BEKLEIDUNGSINDUSTRIE WILL INVESTIEREN

  • Aber Branche weiterhin in der Krise
  • Deutschland wieder führender Textilmaschinenlieferant

Teheran (GTAI) - Irans große, traditionsreiche Textil- und Bekleidungsindustrie kämpft gegen die ausländische Konkurrenz. Die Hersteller sollen zwar durch hohe Einfuhrzölle vor Importen geschützt werden, aber Branchenvertreter und das Industrieministerium sprechen von massenhaften illegalen Importen. Zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit sind Investitionen in neue Anlagen erforderlich, den Betrieben fehlt jedoch oft die entsprechende Finanzkraft. Textilmaschinen aus Deutschland stehen hoch im Kurs.

  • Aber Branche weiterhin in der Krise
  • Deutschland wieder führender Textilmaschinenlieferant

Teheran (GTAI) - Irans große, traditionsreiche Textil- und Bekleidungsindustrie kämpft gegen die ausländische Konkurrenz. Die Hersteller sollen zwar durch hohe Einfuhrzölle vor Importen geschützt werden, aber Branchenvertreter und das Industrieministerium sprechen von massenhaften illegalen Importen. Zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit sind Investitionen in neue Anlagen erforderlich, den Betrieben fehlt jedoch oft die entsprechende Finanzkraft. Textilmaschinen aus Deutschland stehen hoch im Kurs.

Das Industrieministerium meldet zwar für 2015/16 (iranisches Jahr 1394, 21.3.15 bis 20.3.16) für mehrere Sparten der Textil- und Bekleidungsindustrie Zuwächse, aber auch das gestiegene Produktionsniveau liegt weit unter den Kapazitäten. Die Angaben über die durchschnittliche Auslastung variieren stark, aber keine Schätzung geht von mehr als 50% aus, einige Firmenvertreter sprechen von nur 30%. Die Branche leidet zudem unter Qualitätsproblemen, die vor allem durch den veralteten Maschinenpark verursacht werden.
Offiziellen Angaben zufolge gibt es im Textil- und Bekleidungssektor fast 10.000 Betriebe mit etwa 290.000 Beschäftigten. Die von privaten Firmen geprägte Branche wird in Regierungsverlautbarungen immer wieder als förderungswürdiger Wirtschaftszweig mit Potential bezeichnet. Dennoch fehle es an der notwendigen Unterstützung, so Kritiker.

Etwa 400 zumeist mittlere und große Textil- und Bekleidungshersteller sind in der Association of Iran Textile Industries (http://aiti.org.ir) organisiert. Das Spektrum der Verbandsmitglieder reicht von Baumwollspinnereien und -webereien über Produzenten von Acryl- und Polyestergarnen, synthetischen Fasern, Maschinen gefertigten Teppichen, Teppichböden, Woll- und Bettdecken, Bekleidung bis zu Herstellern von Textilmaschinen und Ersatzteilen.

Als Hauptproblem der iranischen Textil- und Bekleidungsindustrie wird die Konkurrenz aus dem Ausland, insbesondere aus der VR China und der Türkei, bezeichnet. Es kommen die Re-Exporte über die Handelsdrehscheibe Dubai hinzu. Teilweise hohe Importzölle sollen den Inlandsmarkt schützen, aber ein Großteil der Einfuhren kommt illegal ins Land. Auf Bekleidung wird derzeit ein Zollsatz von 55% erhoben, für Lieferungen aus der Türkei gilt ein ermäßigter Satz von 33%. Für Stoffe sind 32% fällig.

Großes Interesse an moderner Technologie
Die iranische Textilindustrie möchte durch die Modernisierung ihres Maschinenparks ihre Wettbewerbsfähigkeit sowohl im Inland als auch auf internationalen Märkten stärken. Das große Interesse der Branchenfirmen an neuer Technologie zeigt die starke Resonanz auf die von europäischen Verbänden und Firmen angebotenen Konferenzen und Seminare.

Der VDMA-Fachverband Textilmaschinen veranstaltete in Teheran bereits im April 2015 in Erwartung der starken Lockerung der Iran-Sanktionen ein Symposium. Etwa 1.100 lokale Firmenvertreter ließen sich die Angebote von den 36 angereisten deutschen Textilmaschinenbauern und Zubehörherstellern zeigen. Auf der Veranstaltung zeigte sich das Interesse der iranischen Firmen, nach Lösungen zur Verbesserung ihrer überwiegend alten, oft Jahrzehnte alten Anlagen zu suchen.

Ein erheblicher Teil des Maschinenparks kam als Gebrauchtanlagen aus Europa ins Land. Als Problem wurde auch auf die fortbestehenden Exportkontrollen hingewiesen. Ersatzbeschaffungen würden erschwert, weil viele Teile als Dual-use-Güter eingestuft seien, so Branchenvertreter. Auch Organisationen aus Italien oder der Schweiz haben Informationsveranstaltungen für Irans Textilindustrie durchgeführt.

Maschineneinfuhr wieder gesunken
Das Interesse an moderner Technologie führt aber nur begrenzt zu entsprechenden Investitionen. Aufgrund der schwachen Finanzkraft eines Großteils der Branchenunternehmen werden verstärkte staatliche Fördermaßnahmen, insbesondere günstige Kredite, gefordert. Die Banken vergeben Kredite an Textilfirmen nur mit großer Zurückhaltung und verlangen zudem hohe Zinsen. Trotz der schwierigen Lage wurden 2015/16 Textil- und Bekleidungsindustriemaschinen im Wert von 324 Mio. US$ importiert, so der iranische Zoll. Dies waren aber 11% weniger als 2014/15 (364 Mio. US$).

Deutschland: Ausfuhren von Textil-, Bekleidungs- und Lederindustriemaschinen nach Iran 2013 bis 2016 (in 1.000 Euro):
HS-Pos. Bezeichnung 2013 2014 2015 2016 -11 Monate
  ingesamt 16.248 39.966 48.993 25.827
84.44 Maschinen zum Düsenspinnen etc. von synthetischen oder künstlichen Spinnstoffen 83 2.991 325 1.005
84.45 Maschinen zum Vorbereiten oder Aufbereiten von Spinnstoffen, zum Spinnen, Dublieren etc. 2.145 6.699 7.140 2.612
84.46 Webmaschinen 8.009 20.896 30.873 11.941
84.47 Wirk-, Strick-, Nähwirk-, Gimpen-, Tüll-, Spitzen-, Stick-, Netzknüpf- und Tuftingmaschinen etc. 642 712 618 1.444
84.48 Hilfsmaschinen und -apparate für Maschinen der Position 84.44, 84.45, 84.46 oder 84.47 etc. 4.400 7.347 7.760 6.412
84.49 Maschinen und Apparate zum Herstellen oder Ausrüsten von Filz oder Vliesstoffen 6 0 77 0
84.51 Maschinen und Apparate (ohne Maschinen der Pos. 84.50) zum Waschen, Wringen, Trocknen, Bügeln, Pressen etc. 634 915 1.629 1.672
84.52 Nähmaschinen 321 380 543 673
84.53 Maschinen und Apparate zum Bearbeiten von Häuten etc. 8 26 28 69


Quelle: Eurostat

Deutschland ist traditionell der führende Textilmaschinenanbieter in Iran, gefolgt von Italien. Die Sanktionsphase brachte aber einen Umschwung zu Gunsten asiatischer Lieferanten. Nach VDMA-Berechnungen exportierten 2013 die wichtigsten Lieferländer Textilmaschinen nach Iran im Wert von umgerechnet nur 85 Mio. Euro (ohne Trockner sowie Bekleidungs- und Ledertechnik), davon entfielen 33% auf die VR China, es folgten Deutschland (16%), die Türkei (12%), Korea (Rep.; 7%) und Italien (5%). Die Lieferungen von Bekleidungs- und Ledertechnik lagen 2013 bei 113 Mio. Euro, Korea (Rep.) führte mit 53%, die VR China erreichte 36%, Deutschland kam lediglich auf 0,3%.

 

Die VDMA-Daten für 2015 zeigen bei Textilmaschinen Deutschland wieder als den führenden Lieferanten. An den von den wichtigsten Lieferländern nach Iran exportierten Textilmaschinen in Höhe von 151 Mio. Euro hatten deutsche Anbieter einen Anteil von 30%, die VR China sank auf 22%, die Türkei erreichte 12%, Korea (Rep.) 6% und Italien 4%. Bei Bekleidungs- und Ledertechnik blieb es 2015 bei der chinesisch-koreanischen Dominanz (VR China: 49% von 131 Mio. Euro; Korea (Rep.): 41%).

VR China: Ausfuhren von Textil-, Bekleidungs- und Lederindustriemaschinen nach Iran 2013 bis 2016 (in 1.000 US$):
HS-Pos. Bezeichnung 2013 2014 2015 2016- 11 Monate
  Insgesamt 84.518 133.739 103.055 75.748
84.44 Maschinen zum Düsenspinnen etc. von synthetischen oder künstlichen Spinnstoffen 16.457 5.319 1.990 1.925
84.45 Maschinen zum Vorbereiten oder Aufbereiten von Spinnstoffen, zum Spinnen, Dublieren etc. 288 2.602 2.844 1.269
84.46 Webmaschinen 2.650 6.039 4.103 1.836
84.47 Wirk-, Strick-, Nähwirk-, Gimpen-, Tüll-, Spitzen-, Stick-, Netzknüpf- und Tuftingmaschinen etc. 6.672 10.795 8.642 7.878
84.48 Hilfsmaschinen und -apparate für Maschinen der Posi-tion 84.44, 84.45, 84.46 oder 84.47 etc. 5.684 17.061 7.319 3.921
84.49 Maschinen und Apparate zum Herstellen oder Ausrüsten von Filz oder Vliesstoffen 2.053 2.029 5.540 2.900
84.51 Maschinen und Apparate (ohne Maschinen der Pos.
84.50) zum Waschen, Wringen, Trocknen, Bügeln, Pressen etc.
11.368 15.894 16.559 13.728
84.52 Nähmaschinen 33.567 49.714 38.191 36.182
84.53 Maschinen und Apparate zum Bearbeiten von Häuten etc. 5.779 24.286 17.867 6.109

Quelle: China Customs

Gemäß Eurostat sind die Ausfuhren von Textil-, Bekleidungs- und Lederindustriemaschinen der EU28 Gruppe nach Iran zwischen 2013 und 2015 von 38 Mio. auf 89 Mio. Euro gestiegen, Deutschland hatte daran einen Anteil von 42 beziehungsweise 55%. Italien lieferte 2015 für 10,4 Mio. Euro (2014: 14,0 Mio.; 2013: 6,3 Mio.). Die Lieferungen der EU28 und auch Deutschlands waren 2016 rückläufig.

Quelle:

Robert Espey, Germany Trade & Invest www.gtai.de

Texprocess 2017 © Messe Frankfurt Exhibition GmbH
18.04.2017

TEXTILER DIGITALDRUCK IST SCHWERPUNKT DER TEXPROCESS

  • Erste European Digital Textile Conference auf der Texprocess
  • Aussteller zeigen die neuesten Drucktechnologien

Farbe und Funktion: Der textile Digitaldruck ist in diesem Jahr ein Schwerpunkt der Texprocess. Erstmals organisiert der Brancheninformationsdienst World Textile Information Network (WTiN) die European Digital Textile Conference auf der Texprocess. Im Vortragsprogramm des Texprocess Forum widmet sich ein eigener Themenblock dem Digitaldruck. In Halle 6.0 zeigt zudem die Digital Textile Microfactory eine textile Produktionskette live – vom Design über den Digitaldruck und Zuschnitt bis hin zur Konfektionierung. Ebenso zeigen zahlreiche Ausstellern Digitaldruck-Technologien, darunter Brother, Epson, Ergosoft und Mimaki.

  • Erste European Digital Textile Conference auf der Texprocess
  • Aussteller zeigen die neuesten Drucktechnologien

Farbe und Funktion: Der textile Digitaldruck ist in diesem Jahr ein Schwerpunkt der Texprocess. Erstmals organisiert der Brancheninformationsdienst World Textile Information Network (WTiN) die European Digital Textile Conference auf der Texprocess. Im Vortragsprogramm des Texprocess Forum widmet sich ein eigener Themenblock dem Digitaldruck. In Halle 6.0 zeigt zudem die Digital Textile Microfactory eine textile Produktionskette live – vom Design über den Digitaldruck und Zuschnitt bis hin zur Konfektionierung. Ebenso zeigen zahlreiche Ausstellern Digitaldruck-Technologien, darunter Brother, Epson, Ergosoft und Mimaki.

„Mit unserem erweiterten Angebot zum Thema Digitaldruck gehen wir auf die steigende Nachfrage nach digitalisierten Technologien in der Verarbeitung von Bekleidung, technischen Textilien und flexiblen Materialien ein. Mit dem Angebot sprechen wir sowohl Hersteller technischer Textilien als auch Verarbeiter von Textilien an“, so Michael Jänecke, Leiter Brand Management Textiles and Textile Technologies bei der Messe Frankfurt.

Elgar Straub, Geschäftsführer des VDMA Textile Care, Fabric and Leather Technologies: „Der textile Digitaldruck macht es möglich, Bekleidung, Schuhe und technische Textilien direkt zu bedrucken. Der Trend zur Individualisierung lässt auch in der Bekleidungsindustrie die Nachfrage nach individuellen Produkten steigen und macht somit den textilen Digitaldruck zu einer der Zukunftstechnologien für Verarbeiter von Bekleidung und Textilien.“

European Digital Textile Conference auf der Texprocess

In Zusammenarbeit mit der Texprocess und Techtextil organisiert der Brancheninformationsdienst WTiN erstmals die European Digital Textile Conference auf der Texprocess. Im Mittelpunkt der Konferenz steht der digitale Textildruck zur Funktionalisierung und Dekoration technischer Textilien. Die WTiN European Digital Textile Conference findet am 10. Mai von 9 Uhr bis 16.30 Uhr in Halle 4.0 im Saal Europa statt.
Tickets für die Konferenz sind direkt bei WTiN unter folgenden Link erhältlich: https://www.digitaltextileconference.com/edtc2017/

Geplant sind Vorträge unter anderem zur Direktfärbung von Garnen in der Stickerei (Coloreel, Schweden), zur Plasma-Vorbehandlungen von Textilien für den Digitaldruck (GRINP, Italien) und zur chemischen Veredelung von Textilien per Inkjet-Druck (EFI-REGGIANI, USA).

Texprocess Forum widmet sich Digitaldruck

Auch im Texprocess Forum wird der textile Digitaldruck in einem eigenen Vortragsblock aufgegrif-fen. Auf der internationalen Konferenz präsentieren an allen vier Messetagen Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft in über 30 Vorträgen und Podiumsdiskussionen aktuelle Erkenntnisse zu den Leitthemen der Branche. Das Texprocess Forum ist für Besucher der Texprocess und der Techtextil kostenlos und findet in der Halle 6.0 statt. Erstmals gestalten drei Partner das Programm mit jeweils eigenen Themenblöcken: Dialog Textil-Bekleidung (DTB), die International Apparel Federation (IAF) sowie das World Textile Information Network (WTiN).

Digital Textile Microfactory

In Zusammenarbeit mit den Deutschen Instituten für Textil- und Faserforschung Denkendorf und namhaften Unternehmen der Textilbranche zeigt die Texprocess in der Digital Textile Microfactory in Halle 6.0 die komplett vernetzte Produktionskette von Textilien live. Die Digitaldruck-Station zeigt den großformatigen Inkjetdruck in Form von Sublimationsdruck auf Polyester sowie Pigmentdruck auf Baumwolle und Mischgewebe. Fertigungsaufträge können hier flexibel kombiniert und mit un-terschiedlichen Druckparametern farbverbindlich gedruckt werden. Für optimale Druckergebnisse sorgen an dieser Station die Hardware- und Softwarepartner Mimaki und Ergosoft sowie Coldenhove und Monti Antonio. Neben den Partnern der Microfactory präsentieren u.a. Brother und Epson aktuelle Druckverfahren für Textilien und Bekleidung auf der Texprocess.

Digitaldruck Ausblick

Ursprünglich für Modestoffe entwickelt, wird der digitale Textildruck auch bei technischen Textilien wie Sportbekleidung und Textilien für die Automobilindustrie angewendet. Dabei steht vor allem die Funktionalisierung von Textilien im Mittelpunkt. So kann etwa bei Schwimmbekleidung eine erhöhte Farbechtheit trotz häufigen Wasser- und Chlorkontakts sowie Sonneneinwirkung erzielt werden. Ebenso können Textilien per Tintenstrahldruck auf chemischer Basis veredelt werden, sodass sie schmutzabweisende, antimikrobielle und feuerfeste Eigenschaften aufweisen. Die Veredelung im Tintenstrahldruck bringt zudem Nachhaltigkeits- und Effizienzvorteile mit sich.

Mauritius Tag in Düsseldorf © brit berlin / pixelio.de
11.04.2017

MAURITIUS-TAG DÜSSELDORF

Destination Mauritius - Wiederaufnahme alter Beziehungen

Trauminsel mitten im Indischen Ozean für einige Reisende, Nachbar des letzten Außenpostens der EU, des französischen Übersee-Départements La Réunion oder ein Ziel für verlässliche Textil- und Bekleidungsprodukte für den europäischen, speziell deutschen Modemarkt, das ist das Spektrum an Assoziationen, die Mauritius in den Köpfen der Menschen hervorruft. Seit seiner Unabhängigkeit von Großbritannien 1968 schaut Mauritius auf eine lange Erfahrung in der Fertigung von Textilien und Bekleidung zurück. Nachdem sie 1992 eine Republik wurde, ist die Inselgruppe eine der wenigen stabilen Demokratien in Afrika.

Destination Mauritius - Wiederaufnahme alter Beziehungen

Trauminsel mitten im Indischen Ozean für einige Reisende, Nachbar des letzten Außenpostens der EU, des französischen Übersee-Départements La Réunion oder ein Ziel für verlässliche Textil- und Bekleidungsprodukte für den europäischen, speziell deutschen Modemarkt, das ist das Spektrum an Assoziationen, die Mauritius in den Köpfen der Menschen hervorruft. Seit seiner Unabhängigkeit von Großbritannien 1968 schaut Mauritius auf eine lange Erfahrung in der Fertigung von Textilien und Bekleidung zurück. Nachdem sie 1992 eine Republik wurde, ist die Inselgruppe eine der wenigen stabilen Demokratien in Afrika.

Arvind Radhakrishna, CEO von Enterprise Mauritius, dem Veranstalter des Mauritius-Tages am 5.April 2017 im Fashion House II in Düsseldorf, verlieh seinem großen Bedauern Ausdruck, dass die Handelsbeziehung zwischen Mauritius und Deutschland aus den 70er Jahren, damals hauptsächlich auf Strickwaren bezogen, beinahe beendet wurde. Der Export nach Deutschland für 2015 lag bei 30 Mill. Euro, wenn auch mit steigender Tendenz. Dieses repräsentiert in keiner Weise die Stärke der Bekleidungsindustrie in Mauritius, die ein Knotenpunkt in der Region ist, mit Inlandsproduktion und Fertigungsstätten auf der Nachbarinsel Madagaskar, in Südafrika und sogar in Bangladesh, um auch ein niedrigeres Preisniveau bedienen zu können, das mit der Produktion auf Mauritius nicht zu erreichen ist. 2015 betrug die Exportrate nach Europa 40%, in die USA 21% und nach Südafrika 21%. Ein angenehmer Faktor ist, dass Lieferungen von Mauritius zollfrei erfolgen.

Starke Regierungsunterstützung

Interessierte Einkäufer sind herzlich eingeladen, sich vor Ort mit eigenen Augen anzusehen, was die Textil- und Bekleidungsindustrie in Mauritius leisten kann. Diese Industrie ist eine der tragenden
Säulen des Bruttoinlandsproduktes. Andere sind der Tourismus sowie - in wachsendem Umfang - Edelsteinschleiferei und Schmuckherstellung. Traditionelle Waren sind Gewürze, Zuckerrohrprodukte einschließlich Rum oder Kosmetik.

Um die Textil- und Bekleidungsexporte zu fördern, sponsert die Regierung die Luftfrachtkosten mit 40% als Teil eines kompletten Programms in Sachen Marktbeschleunigung. Um die Vorteile von
Mauritius als Beschaffungsziel zum Beispiel mit China zu vergleichen, sind neben der kürzeren Distanz die Mindestmengen nicht so groß, dabei die Qualitätsstandards hoch und die Sozialverantwortung
gegeben. Firmen auf Mauritius müssen 1% ihres Gewinns für Corporate Social Responsibility-Projekte einzahlen. Daher sind auch Zertifikate wie BSCI, SA8000 oder WRAP weit verbreitet. Der freie Zutritt zum europäischen Markt ist durch ein EU-Partnerschaftsabkommen garantiert. Darüber hinaus - ein nicht zu vergessener Vorteil - bieten die meisten Firmen kreative Dienstleistungen durch ihre Kreativabteilungen oder -verantwortlichen an. Das macht es auch deutlicher, warum die Textil- und Bekleidungsindustrie ein starker Treiber für den wirtschaftlichen Aufschwung in Mauritius war.

Die Hauptprodukte sind: T-Shirts, Polos, Hemden, Hosen & Jeans, Pullover & Cardigans, formelle Anzüge, Bademode & Unterwäsche, sowie Kinderkleidung. Das eingesetzte Hauptmaterial ist Baumwolle und Mischungen. Es gibt eine starke Ausrichtung auf Strick- und Jerseyware jeglicher Art, ergänzt durch gewebte Denimstoffe. Das durchschnittliche Preissegment auf Mauritius liegt im unteren Mittelgenre. Es gibt ein starkes Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Die exportierenden Unternehmen streben danach, umweltfreundliche Substanzen und Ressourcen schonende Prozesse einzusetzen. Lasertechnologie für Wascheffekte auf Jeans ist schon weit verbreitet.

Ein Blick auf die ausstellenden Unternehmen

  • FINE TEXTILES LTD
    Kontakt: Mamade Nohur
    Tel.: +230 2661092/57321079
    Email: finetextileltd@gmail.com
    Produktart: Fertigware
    Produkte: Polo shirts/T-shirts/Sweatshirts
    Minimum Order: 600 Stck. pro Farbe
    Fine Textiles produzieren hauptsächlich Herrenmode. Sie vertreiben ihre Kleidung unter dem eigenen Label M*RIYANO und fertigen ebenfalls für Private Label. Das eigene Label ist so kalkuliert,
    dass es gegen China-Ware konkurrieren kann. Die Lieferzeit vom Muster zum Kunden beträgt 5 bis 6 Wochen.

 

  • FIREMOUNT TEXTILES LTD / FM DENIM LTD
    Kontakt: Sangeeta Gobin
    Tel.: +230 2075836
    Email: sangeeta@firemount.mu
    Website: www.firemount.mu
    Produktart: Fertigware
    Produkte: Denim Stoffe & Denim and Twill Jeans /Jackets/Shirts/Shorts/Kleider
    Minimum Order: 6.000 – 7.000 yd. bei Stoffen oder 2.500 – 3.000 Stck. bei Jeans pro Auftrag

    Zertifikate: WRAP
    Das Unternehmen ist vertikal strukturiert und der größte Anbieter von Bekleidung auf Mauritius, immer noch wachsend und auf der Suche nach direkten Handelskontakten. Dank neuester Technologie bemüht sich die Firma, die Anforderungen für nachhaltige Fertigung zu erfüllen. Stretch und sogar Powerstretch sind in fast jedem Jeansstyle zu finden.

 

  • TEX KNITS LTD
    Kontakt: Suresh Radha
    Tel.: +230 2865577
    Email: info@texinternational.com
    Produktart: Fertigware
    Produkte: Jeans, Jackets, Röcke etc. /Strickwaren für Damen, Herren und Kinder
    Minimum order: 800 Stck. pro Style/Farbe
    Zertifikate: Sedex Members Ethical Trade Audit (SMETA)
    Die Strickfirma ist Teil einer Gruppe, die ein breites Angebot an Kleidung fertigt. Um den UK-Markt zu bedienen, gibt es ein Büro in London. Das Unternehmen legt großen Wert auf kreativen Input für seine internationalen Kunden. Die Fertigungsstätten in Madagaskar und Bangladesh bedienen unterschiedliche Preislevels.

 

  • PALMAR LTEE
    Kontakte: Yannick Capiron (Knits), Genevieve Marie Figaro (Denim)
    Tel.: +230 401 7000
    Email: y.capiron@palmar.intnet.mu; gfigaro@palmar.intnet.mu
    Produktart: CMT & Fertigware
    Produkte: Jeans, Chinos, Shorts, Dresses, Kinderröcke, Damen- & Herrenkleidung
    Minimum Order: 600 Stck. bei Jerseys; 800 Stck. bei Jeans
    Mehr als zwei Drittel der Produktion ist Herrenmode. Das Unternehmen ist familiengeführt, das besonderes Augenmerk auf nachhaltige und Ressourcen schonende Produktion legt. Eine Fair
    Trade Linie ist im Angebot, 100% Organic ist in der Entwicklung.

 

  • CAM DENIM LTD
    Kontakt: Ranil Gunasekara
    Tel.: +230 4130034
    Email: camdenimltd@gmail.com
    Produktart: Fertigware
    Produkte: Jeans für Herren, Damen und Kinder, Strampelhosen
    Minimum order: 1.200 pro Style
    Das Unternehmen arbeitet ausschließlich für Private Label. Derzeit ist der Hauptabsatzmarkt Südafrika. Man ist damit beschäftigt, einen höheren Prozentsatz an umweltfreundlicher Produktion zu erreichen, im Augenblick liegt dieser bei 17%. Die Preise sind im gehobenen Mittelgenre positioniert.

 

  • TARA KNITWEAR LTD
    Kontakt: Fabiola Law
    Tel.: +230 2123715/52553621
    Email: fabiolalaw@taragroup.intnet.mu
    Produktart: Fertigware
    Produkte: T-shirts, Polos, Sweatshirts, Hoodies, Shorts, Hosen, Röcke, Kleider, Baby- und Kinderkleidung und Accessories (Mützen, Stiefelchen, Decken, Schlafsäcke, Stirnbänder, Nachtwäsche, Loungewear
    Minimum order: Basic styles: 4.000 Einheiten; Fancy styles: 1.000 - 2.000 Einheiten
    Zertifikate: BSCI
    Tara ist sehr design-orientiert mit einer großen Inhouse-Designabteilung, die auch Kunden offensteht. Das Unternehmen ist vertikal strukturiert. Moderne Ausstattung wie z. B. mit dem Eton Transportsystem ermöglicht schnelle Auftragsbearbeitung bis zu Fast Orders.

 

  • BEACHWEAR EXPORTS
    Kontakt: Mr. G.M Toolsee
    Tel.: +230 4545600
    Email: girdhar@beachwear.intnet.mu/beachwear@intnet.mu
    Produktart: Fertigware
    Produkte: Bademoden und ähnliche Produkte
    Minimum Order: 300 - 500 units pro style
    Certification: BSCI, SMETA, SEDEX
    Es wird ausschließlich für Private Label produziert. Das Unternehmen ist der führende Anbiete für Bade- und Strandkleidung in Mauritius. Bekannte internationale Kunden aus den Staaten von Amerika und aus Europa, hier vorwiegend Italien, Frankreich und Großbritannien neben Südafrika und Simbabwe.

 

INDEX17: Wandel im Gesundheitswesen managen © INDEX™17 Press Office
04.04.2017

INDEX17: WANDEL IM GESUNDHEITSWESEN MANAGEN

Eine alternde Bevölkerung ist ein entscheidendes Thema für Medizin und Gesundheitsindustrie. Die European Wound Management Association (EWMA) geht davon aus, dass Personen von 65 Jahren oder älter bis 2060 rund 30% der Bevölkerung der EU27 ausmachen werden - im Vergleich zu 17% im Jahr 2008. Der höchste Einwohneranteil von über 80-Jährigen wird 2060 für Italien (14,9%), Spanien (14,5%) und Deutschland (13,2%), gefolgt von Griechenland (13,5%) erwartet.

Eine alternde Bevölkerung ist ein entscheidendes Thema für Medizin und Gesundheitsindustrie. Die European Wound Management Association (EWMA) geht davon aus, dass Personen von 65 Jahren oder älter bis 2060 rund 30% der Bevölkerung der EU27 ausmachen werden - im Vergleich zu 17% im Jahr 2008. Der höchste Einwohneranteil von über 80-Jährigen wird 2060 für Italien (14,9%), Spanien (14,5%) und Deutschland (13,2%), gefolgt von Griechenland (13,5%) erwartet.

Die Kosten im Gesundheitswesen steigen exponentiell, insbesondere getrieben von erhöhten Preisen für Medikamente und Geräte bei gleichzeitig wachsender Verbreitung chronischer Krankheiten. Diese Trends haben zu signifikanten Veränderungen in den Dienstleistungen europäischer Krankenhäuser geführt, indem die Anzahl der Krankenhauseinrichtungen und der Betten gesunken ist. Darüber hinaus hat der wachsende Druck zu immer früheren Entlassungen zu einer Verlagerung der Dienstleistungen vom Krankenhaus in die häusliche Umgebung geführt – besonders im Bereich des Wundmanagements.

Besucher und Aussteller der INDEX™17, der weltweit führenden Vliesstoffmesse in Genf vom 4.-7. April 2017, haben die Möglichkeit, sich durch Prof. Dr. Sebastian Probst, Professor für Gewebevitalität und Wundversorgung an der Schule für Gesundheitswissenschaften der Westschweizer Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst, einen Gesamtüberblick vermitteln zu lassen. „Chronische und stark nässende Wunden können oft zur Anwendung unzuverlässiger und kostspieliger Behandlungen führen“, erklärt Prof. Dr. Probst. „Diese Patienten weisen häufig ein erhöhtes Risiko für Infektionen und verzögerte Heilung auf, was sich enorm negativ auf ihre Lebensqualität sowohl in physischer wie auch psychologischer Hinsicht auswirkt. Hochabsorbierende Vliesstoffverbände werden zunehmend für eine effektivere Wundversorgung verwendet, um Bakterien und Wundsekrete zu entfernen und das Wundbett feucht zu halten. Die Verringerung der Kosten im Gesundheitswesen bei gleichzeitiger Sicherstellung einer hohen Qualität der Pflege bleibt von größter Bedeutung.“ Ein weiterer weniger sichtbarer, aber wichtiger Vorteil ist, dass diese Produkte dazu beitragen können, behandlungsbedingte Infektionen zu reduzieren, die immer noch einen von 18 Patienten jeden Tag in Europa betreffen.

Das umfangreiche dreitägige INDEX™17-Programm präsentiert am 5. April zusammen mit den Marktforschungspartnern WTiN ein Medical & Healthcare-Seminar. Hauptredner ist Prof. Dr. Sebastian Probst, der die wichtigsten Herausforderungen vorstellen wird, denen sich die Medizin stellen muss. Renommierte Experten diskutieren anschließend, inwiefern Vliesstoffe zum Bestehen dieser Herausforderungen beitragen können.

Die Medical & Healthcare Seminar Referenten sind:

  • Dr. Parikshit Goswami, Dozent, Direktor für Forschung und Innovation, Leiter des Master-Studiengangs Textiles, Leiter Technology Research, hält ein Grußwort.
  • Prof. Dr. Sebastian Probst, DClinPrac, RN, Professor für Gewebevitalität und Wundversorgung an der Schule für Gesundheitswissenschaften der Westschweizer Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst, referiert zu den globalen Vliesstoff-Trends für Medizintextilien.
  • Dionysia Patrinou, Intelligence Manager/Market Strategist, Advanced Medical Materials, World Textile Information Network (WTiN), diskutiert Chancen auf dem medizinischen Markt.
  • Paul Greenhalgh, Director of Industrial Design, Team Consulting, wird über einen patientenorientierten Ansatz für die Entwicklung von Medizintechnik sprechen.
  • Dr. Bernd Schlesselmann, Head of R&D, Freudenberg Performance Materials, wird die Zukunft von Vliesstoffen in der fortgeschrittenen Wundversorgung aufzeigen.

Die Besucher aus der ganzen Welt haben die Möglichkeit, sich aus erster Hand über die aktuellsten Vliesstoff-Entwicklungen für medizinische Anwendungen zu informieren. Sie können sich online für die INDEX™17 anmelden: www.index17.org

Zentralamerika importiert mehr Textilmaschinen Oliver Brunner/pixelio.de
07.03.2017

ZENTRALAMERIKA IMPORTIERT MEHR TEXTILMASCHINEN

Nach dem Dekret des US-Präsidenten gegen den Pazifik-Pakt TPP setzt Zentralamerikas Textil- und Bekleidungsindustrie in ihrem Hauptmarkt auf weiter geltende Zollvorteile gegenüber der asiatischen Konkurrenz. Der Sektor will neben der bisher dominierenden Lohnveredelung verstärkt Vorprodukte herstellen und benötigt dafür Textilmaschinen. Guatemala investiert bereits, während Nicaragua vorerst weiter hauptsächlich nähen und konfektionieren dürfte. Größter Technikmarkt war zuletzt El Salvador.
  • GROßPROJEKTE IN HONDURAS
  • MEHR VERTIKALE INTEGRATION ANGESTREBT

Nach dem Dekret des US-Präsidenten gegen den Pazifik-Pakt TPP setzt Zentralamerikas Textil- und Bekleidungsindustrie in ihrem Hauptmarkt auf weiter geltende Zollvorteile gegenüber der asiatischen Konkurrenz. Der Sektor will neben der bisher dominierenden Lohnveredelung verstärkt Vorprodukte herstellen und benötigt dafür Textilmaschinen. Guatemala investiert bereits, während Nicaragua vorerst weiter hauptsächlich nähen und konfektionieren dürfte. Größter Technikmarkt war zuletzt El Salvador.

Honduras will seine Textil- und Bekleidungsindustrie kräftig ausbauen. Ziel des Programms "20/20" sind deutlich mehr Exporte und damit Arbeitsplätze. Ein Schwerpunkt soll die Herstellung von Sport- und anderer Synthetikbekleidung inklusive Vorprodukten sein. Zentralamerikas "größte Fabrik für Polyestergarn" (DTY) ging Ende Januar 2017 in Choloma in Bau. Sie soll 73 Mio. US$ kosten und 25.000 t pro Jahr produzieren. Nach Angaben von Mario Canahuati, einem honduranischen Teilhaber des Investors United Textiles of America, sollen später zusätzlich eine 120 Mio. US$ teure Fabrik für Synthetikstoffe entstehen sowie Bekleidungswerke.

Beobachter halten die Ausbaupläne des Sektors für realistisch, weil er die relativ großen Investitionen in die Kunstfaserherstellung stemmen könne. In der honduranischen Textilbranche gibt es viele Joint Ventures mit US-Partnern, die Kapital günstig in Nordamerika beschaffen können. In den anderen Ländern der Region ist der Sektor stärker mittelständisch geprägt. Er ist dort auf den lokalen Kapitalmarkt mit seinen hohen Zinsen und restriktiven Banken angewiesen.

Honduras, Guatemala und El Salvador investieren

In Guatemala werden Textilhersteller nach Einschätzung eines Maschinenvertreters mehr in Färbereimaschinen investieren, um unabhängiger von Zulieferern zu werden und die Qualität besser im Griff zu behalten. Die Branche liefert hochwertigere Endprodukte als die Konkurrenz aus El Salvador und Honduras, schreibt Invest in Guatemala; im US-Markt ist guatemaltekische Bekleidung pro Quadratmeter demnach fast doppelt so teuer.

Die Textilindustrie ist in Guatemala wie auch in El Salvador stärker vertikal integriert als in Honduras: Sie stellt relativ viele Garne und Stoffe selbst her und beschränkt sich weniger auf die für die Region typische Lohnveredelung (Maquila), die lediglich Textilien importiert und als fertige Bekleidung reexportiert. Honduras verarbeitet hauptsächlich importierte Kunststoffgarne, die das Land - wie El Salvador - zum Teil auch selbst herstellt.

Bester Markt in Zentralamerika ist für einen großen deutschen Textilmaschinenhersteller derzeit El Salvador, das in der Region am meisten Technik importiert. Die Kunden seien recht innovativ und arbeiteten konzeptionell, was die Kooperation vereinfache. Wegen gestiegener Garnpreise investieren einige Webereien derzeit in Spinnmaschinen, sagt ein Anlagenverkäufer. Über 20% der Fabriken sind nach Angaben der Central America Strategic Sourcing Review "vertikal integriert".

Nicaragua konzentriert sich nach Ansicht von Maschinenvertretern vorerst weiter auf die Lohnveredelung. Investoren nähmen ungern die größeren Summen in die Hand, die für die Textilherstellung nötig sind. Zudem mangele es an Fachleuten der Ausbildungsstand reiche auf absehbare Zeit nur für das einfachere Konfektionieren. Kaum eine Rolle spielt die Textilindustrie in Panama; im ebenfalls relativ wohlhabenden Costa Rica ist die Branche größer, exportiert aber wenig.

Zentralamerikas Textil- und Bekleidungsindustrie

Indikator Guatemala Honduras El Salvador Nicaragua
Anzahl Hersteller 215 125
(2015)
k.A. k.A.
Beschäftigte
(direkt)
90.000 (2013) 99.100
(2015)
75.000
(Schätzung)
70.000
(Schätzung, 2014)
Bekleidungsexporte in die USA
(2016, Mio. US$) *)  
1.380 2.554 1.941 1.472
Produktion von Kunstfasern
(2016, 1.000 t)  
0 26,5 17,2 0
Installierte Kapazität (2015, 1.000 Einheiten)
Spindeln   153 k.A. 250 40
OE-Rotoren 21 k.A. 1,4 k.A.
Webstühle      3,9 k.A. 3,2 0,65

*) Costa Rica 29 Mio.; Bekleidung = fast gesamte Branchenexporte; um die 80% der Exporte gehen in die USA; Daten von US-Importbehörde. Quelle: ITMF; nationale Verbände und Behörden; Presse

Zentralamerikas Textilbetriebe stehen üblicherweise in einer Freizone und produzieren für den Export, hauptsächlich die USA. In Honduras etwa erzeugte die Maquila - mit Textil/ Bekleidung als größtem Segment - 2015 nach einer Studie der Zentralbank zu 36% Vorprodukte für andere Lohnveredler und zu 64% Endprodukte, die wiederum zu 99% in den Export gingen.

US-Protektionismus könnte sogar helfen

Der Protektionismus, der sich im Hauptmarkt USA ankündigt, sorgt in Zentralamerikas Textilbranche eher für Optimismus. Sie kann heute wegen bestehender Handelsabkommen günstiger in die USA liefern als die Konkurrenz aus China oder Vietnam, so eine Aufstellung von "Honduras 20/20". Bei einem - nun nicht mehr angestrebten - Wegfall von US-Zöllen für Vietnam wäre sie deutlich teurer. Zudem liefere eine Bekleidungsfabrik in Honduras in gut zwei Tagen in die USA, eine vietnamesische brauche zwanzig. In der schnelllebigen Modewelt ist dies der Hauptgrund, warum Wal-Mart & Co. überhaupt massiv in Zentralamerika ordern.

Zentralamerika liefert bisher hauptsächlich billige Kleidung für den US-Massenmarkt, wird sich dort aber nach Hoffnung eines deutschen Maschinenexporteurs durch hochwertige Produkte gegenüber der asiatischen Konkurrenz abzusetzen versuchen. Dazu bräuchten die zentralamerikanischen Hersteller bessere Technik, wie sie vorzugsweise aus Europa kommt. Nach Ansicht anderer Vertreter allerdings benötigt Zentralamerika künftig vor allem produktive und dabei preiswerte Maschinen. Chinesische Maschinen mit europäischen Komponenten seien hierbei eine große Konkurrenz.

Maschinenimporte gestiegen

Zentralamerikas Einfuhren von Textil- und Industrienähmaschinen sind zwischen 2013 und 2015 um ein Drittel auf über 130 Mio. US$ gestiegen. Hinzu kommen Importe von Nicaragua und Honduras, welche UN Comtrade aber offenkundig nicht realistisch ausweist: Laut der International Textile Manufacturers Federation (ITMF) importierte etwa Honduras 2014 und 2015 insgesamt 170 Rundstrickmaschinen, Guatemala nur 26, El Salvador 23 und Nicaragua zehn. Deutschland war laut Comtrade 2015 fünftwichtigstes Lieferland. Führender Anbieter waren die USA; nach Guatemala mit seinen vielen Textilfirmen in koreanischem Besitz lieferte Korea (Rep.) zuletzt am meisten.

Nach Ansicht der ITMF wird Zentralamerika seine Investitionen künftig etwas verlagern, weg vom Bekleidungs- und hin zum Textilsektor. Schon heute sagt der Vertreter eines deutschen Maschinenbauers: "Wir verkaufen in Mexiko und Zentralamerika zur Zeit sehr gut."

Zentralamerikas1) Importe von Textilmaschinen (Mio. US$)2)

SITC Produktgruppe / Land / Lieferland 2013 2014 2015 20163)
  Insgesamt 97,5 116,0 131,6 70,8
72472) Maschinen zum Waschen, Trocknen, Färben u.a. 25,7 27,9 35,4 9,4
724.35 andere Nähmaschinen 21,0 24,2 29,2 18,8
7245 Web-, Wirk-, Strickmaschinen 21,7 23,7 28,8 20,9
7244 Spinnmaschinen 11,5 21,7 19,8 11,6
7246 Hilfsmaschinen 14,4 12,8 13,8 8,1
72492) Teile 3,1 5,7 4,6 2,0
  USA 32,5 33,4 27,9 12,7
  Italien 8,8 10,6 20,8 17,5
  China 9,1 12,1 15,4 6,6
  Korea (Rep.) 6,2 9,5 12,1 0,5
  Deutschland 9,6 4,0 10,9 6,9
  Japan 3,9 7,2 7,7 6,0
  El Salvador 48,5 55,4 70,9 70,8
724.35   12,9 16,4 20,5 18,8
7245   7,0 11,7 16,1 20,9
72472)   11,3 12,0 12,9 9,4
7244   6,5 5,1 11,2 11,6
7246   9,4 8,6 7,9 8,1
  Guatemala 28,9 32,6 44,8 k.A.
72472)   5,3 6,2 12,4 k.A.
7245   8,9 8,3 11,2 k.A.
7244   3,5 4,9 7,2 k.A.
724.35   5,8 5,9 6,8 k.A.
7246   4,4 3,7 5,5 k.A.
  Costa Rica 13,9 21,3 10,2 k.A.
72472)   5,2 5,0 5,7 k.A.
7244   1,4 11,4 1,3 k.A.
7245   5,1 3,0 1,2 k.A.
724.35   1,4 1,2 1,2 k.A.
  Panama 6,1 6,8 5,8 k.A.
72472)   4,0 4,7 4,3 k.A.

1) ohne Honduras und Nicaragua; 2) SITC 724, ohne Haushaltsnähmaschinen (724.33), Haushalts-Waschmaschinen (724.71), Maschinen für die chemische Reinigung (724.72), Ledermaschinen (7248), Teile für Haushalts-Waschmaschinen (724.91); 3) nur El Salvador
Quelle: UN Comtrade

Munich Fabric Start 2017 © munich fabric start
21.02.2017

MUNICH FABRIC START F/S 2018: DIE ZEICHEN DER ZEIT ERKANNT

Eine gleichbleibend starke Besucherzahl, die messbare Akzeptanz aller Veränderungen und Erweiterungen im Bereich Bluezone und ein hochkarätiges Rahmenprogramm mit einem Trendvortrag von Li Edelkoort und der Verleihung des Hightex-Award bestätigen die Richtigkeit des Messekonzepts der Munich Fabric Start. Die Ausweitung der Ausstellungsdauer von Bluezone und Keyhouse spiegelt den Erfolg des Segmentes Denim und der Innovationstreiber im Keyhouse.

Eine gleichbleibend starke Besucherzahl, die messbare Akzeptanz aller Veränderungen und Erweiterungen im Bereich Bluezone und ein hochkarätiges Rahmenprogramm mit einem Trendvortrag von Li Edelkoort und der Verleihung des Hightex-Award bestätigen die Richtigkeit des Messekonzepts der Munich Fabric Start. Die Ausweitung der Ausstellungsdauer von Bluezone und Keyhouse spiegelt den Erfolg des Segmentes Denim und der Innovationstreiber im Keyhouse.

Durch die Hinzunahme der Catalyzer-Halle im vergangenen Herbst präsentieren im Bluezone-Bereich rd. 100 Aussteller ihre neuesten Entwicklungen. Das Keyhouse ist als Kristallisationspunkt für Trends und Innovationen bestätigt worden und wurde durch einen der seltenen Auftritte der Trendvisionärin Li Edelkoort zusätzlich geadelt. Im Zentrum stehen jedoch die Innovationen, die sich für den Hightex-Award qualifiziert haben und Entwicklungen aus dem Bereich Nachhaltigkeit. Letztere unter der Überschrift Sustainable Innovations wurden erstmals vorgestellt. Zu sehen waren acht innovative Konzepte – von Quallenleder über Citrus-Fibers bis hin zu Fruitleather – die eine Vision davon zeigten, wohin textil-technologische Entwicklungen in der Zukunft führen könnten. Das Zukunftsthema Sustainability fand darüber hinaus im bewährten Format der organicselection mit den neuesten Entwicklungen an nachhaltig produzierten Stoffen und Accessoires große Beachtung. Räumlich um die stelenartig aufgebauten Zukunftsvisionen herum postiert, stellen hochinnovative Unternehmen wie u.a. Schoeller Technologies und diverse Hochschulen ihre Neuigkeiten vor. Alles hat eher Laborcharakter und ist dementsprechend stärker inspirativ als merkantil zu sehen, was durch das Ambiente der alten Industriestruktur der Halle wirkungsvoll unterstrichen wird. Das Interesse der Besucher zeigt, dass es ankommt. Hier fanden auch die Trendvorträge und Expertengespräche statt.

Into the Blue

Jenseits der Straße findet in den Hallen 1 bis 4 das bodenständigere Arbeiten statt. Das Angebot ist international auf ansprechendem Niveau mit etwa 1700 Kollektionen von rd. 1000 Ausstellern bestückt und bildet das reale Geschehen im textilen Markt ab. Auch hier sind die Trendforen gut besucht. Die Additionals, wie hier die Zutaten heißen, erhielten mehr Präsenz in der Trenddarstellung, was allgemein begrüßt wurde, repräsentieren sie doch einen signifikanten Anteil am Ausstellerportfolio. Die Details der Präsentation selbst müssen jedoch noch deutlich optimiert werden. Auch sei die Überlegung erlaubt, Sorge dafür zu tragen, die Herausbildung einer "Zweiklassengesellschaft" diesseits und jenseits der Straße zu verhindern, die den Part der Blauen durch die Konzentration von Events und Visionärem auf diese Hallen bevorzugt, wohl wissend, dass diese ein Marktsegment für sich darstellen, das sich kaum mit "normaler" Konfektion durchmischt. Ein wichtiger Schritt ist jedoch die Angleichung der Öffnungstage: drei Tage für alle Bereiche.

Innovationen fördern

Der Hightex Award war erst vergangene Saison ins Leben gerufen worden. Er soll nach Aussage der Messeveranstalter die "innovativsten und zukunftsweisenden Produktentwicklungen für Fabrics und Additionals von ausstellenden Anbietern in den Bereichen Technologie, Smart Fibres, Nachhaltigkeit, Ressourcen-Effizienz, Finishing und Funktionalität" fördern sowie die wachsende "Nachfrage nach Innovation, Mehrwert und Alleinstellungsmerkmalen" in der Modebranche befriedigen. Nachhaltigkeit ist dabei aber nur eine der zu berücksichtigenden Anforderungen und stellt kein Ausschlusskriterium für die Vorauswahl dar. Sebastian Klinder, Managing Director der Munich Fabric Start, berichtete von über 300 Einsendungen in der aktuellen Saison.

Die Sieger dieser Veranstaltung waren: Platz 1 Tintex Textiles, Portugal, mit einem atmungsaktiven, Kork beschichteten Jersey aus Tencel/Cotton, gefolgt von Soorty Enterprises aus Pakistan, dessen bi-elastischer Denim mit einem hohen Anteil an recyceltem Polyester (Coolmax) für Sportbekleidung die Jury überzeugte. Platz 3 ging an Thermore, Italien, für die Entwicklung eines Wärme regulierenden Inlets aus einem Faservlies mit einem aufgedampften Polymer. Problemen trotzen Auffällig war die gute Stimmung in der Branche, die sich offenbar von den besorgniserregenden Umfeldbedingungen in der Politik und auf den Exportmärkten nicht unterkriegen lassen wollte. 

Die Plattform wurde für Information und Gespräche genutzt, da die Konfektionsunternehmen mehr denn je mangels zugkräftiger Trends gefragt sind, aus dem riesigen Spektrum an Tendenzen in Sachen Material, Farben und Muster, das speziell für sie Geeignete herauszufiltern. "Ich blicke zum ersten Mal pessimistisch in die Zukunft", äußerte sich auch die Grand Dame der modischen Trendprognosen, Li Edelkoort. Sie schrieb den Parametern Bewegung und Veränderung die wichtigste Bedeutung zu, womit sie dem Messethema "Transform", frei: Veränderung, aus ihrer Sicht fast als Imperativ zu verstehen, eine weitere Facette hinzufügte.

imm cologne 2017 © Koelnmesse GmbH, Thomas Klerx
07.02.2017

MESSEDOPPEL IMM COLOGNE / LIVINGKITCHEN ERSTMALS MIT ÜBER 150.000 BESUCHERN

  • Jeder zweite Fachbesucher kam aus dem Ausland
  • Die Top 30 Handelsketten der Welt waren in Köln
  • Köln baut Stellung als weltweite Hauptstadt des Einrichtens aus

  • Jeder zweite Fachbesucher kam aus dem Ausland
  • Die Top 30 Handelsketten der Welt waren in Köln
  • Köln baut Stellung als weltweite Hauptstadt des Einrichtens aus


Die imm cologne und LivingKitchen verzeichneten in diesem Jahr einen Besucherrekord. "Wir haben unser Ziel erreicht und die Marke von 150.000 Besuchern geknackt", freute sich Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse GmbH. Mit einem Anteil von nahezu 50 Prozent kam fast jeder zweite Fachbesucher aus dem Ausland. "Damit liegen wir bei der Internationalisierung der Veranstaltungen voll auf Kurs", so der Messechef weiter. Diesem Tenor schloss sich auch der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie, Dirk-Uwe Klaas, an. "Die Kölner Möbelmesse war ein wunderbarer Einrichtungsgipfel. Die deutsche Möbelindustrie ist rundum zufrieden mit der imm cologne, die ein idealer Startschuss für ein sicherlich gutes Möbeljahr 2017 war", so Klaas.

Für den Handel zog der Präsident des BVDM - Handelsverband Möbel und Küchen, Hans Strothoff, folgendes Fazit: "Die Messe hat die Erwartungen des Handels erfüllt. Die Qualität der Aussteller war hoch, sehr viele Neuheiten wurden gezeigt und die Besucher konnten ansprechende Produktpräsentationen erleben. Dies machte einen Messebesuch sehr lohnenswert. Deshalb sieht auch der Handel in der Messe einen großartigen Auftakt in das Möbeljahr 2017."

Von den 104.000 Fachbesuchern kamen rund 56.000 aus Deutschland und rund 48.000 aus dem Ausland (plus 4 Prozent). Für Europa konnten Steigerungen vor allem aus Spanien (plus 25 Prozent), Russland (plus 26 Prozent), Italien (plus 19 Prozent) und Großbritannien (plus 13 Prozent) verzeichnet werden. Gut entwickelt haben sich auch die Besucherzahlen aus den Niederlanden und Polen. Mehr Fachbesucher kamen auch aus Übersee, insbesondere aus China (plus 5 Prozent), Südkorea (plus 12 Prozent) und Indien (plus 5 Prozent). Gestiegen sind auch die Besucherzahlen aus dem Nahen Osten (plus 19 Prozent), hier besonders aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Mit dem ausgezeichneten Auslandsbesuch stärken die beiden Messen das Exportgeschäft der Aussteller.

Koelnmesse Geschäftsführerin Katharina C. Hamma hob die Qualität der Fachbesucher hervor: "Nirgendwo sonst werden Angebot und Nachfrage in dieser Qualität so effektiv zueinander geführt wie zur imm cologne und der LivingKitchen." So zeigten erste Auswertungen, dass unter den Fachbesuchern sehr viele der TOP 30 Handelsketten weltweit vertreten waren, darunter u.a. John Lewis, die Home Retail Group, Harveys Furnishing - alle aus Großbritannien - sowie Conforama aus Frankreich und Nitori aus Japan. Auch die Branchengrößen im Online-Handel - hier u.a. Amazon und die Otto Group - nutzten sehr intensiv die Veranstaltung für ihre Geschäfte. Damit wurde das Messedoppel auf nationaler und internationaler Ebene seiner Bedeutung für die weltweite Handelstätigkeit in der Einrichtungswirtschaft gerecht.

LivingKitchen mit gutem Ergebnis

Parallel zur weltweit wichtigsten Einrichtungsmesse imm cologne fand in diesem Jahr die LivingKitchen statt. Sieben Tage lang zeigten 200 Aussteller aus 21 Ländern - davon rund 50 Neukunden und Wiederkehrer - wieviel Innovationskraft, Designanspruch und Qualität in der Branche stecken. Die LivingKitchen konnte in diesem Jahr nicht nur nahtlos an den Erfolg von 2015 anknüpfen, sondern in vielen Bereichen die Kennzahlen deutlich verbessern. "Die LivingKitchen 2017 war für uns ein voller Erfolg. Die leistungsfähigste Küchenbranche der Welt braucht eine internationale Leitmesse in Deutschland. Unsere Branche hat sich hervorragend präsentiert und wir sind davon überzeugt, dass die Messe große Impulse für die nationale und internationale Nachfrage nach Küchen geben wird", so das Fazit von Kirk Mangels, Geschäftsführer Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche (AMK) e.V. Immer wieder wurde das Konzept der Veranstaltung, das sowohl auf Business als auch auf Publikum ausgerichtet ist, positiv bewertet. Als Mehrwert der Veranstaltung erwähnten die Aussteller vielfach, dass sie nur in Köln ihre Produkte im Kontext einer global ausgerichteten Einrichtungsmesse zeigen können. "Die LivingKitchen in Köln ist auf einem sehr guten Weg. Wir werden direkt nach der Messe die Ergebnisse analysieren um daraus Schlüsse zu ziehen, wie man im gemeinschaftlichen Schulterschluss das Event noch weiterentwickeln kann," so der AMK-Geschäftsführer. Aber nicht nur die innovativen Produkte der Aussteller, sondern auch die Koch-Events und großen Koch-Shows lockten an den Besuchertagen ein sehr heterogenes, genussorientiertes Publikum auf die Messe.

Die nächste imm cologne findet vom 15. bis zum 21. Januar 2018 in Köln statt - dann im Doppel mit der LivingInteriors.

Koelnmesse - Global competence in furniture, interiors and design
Weitere Infos: http://www.global-competence.net/interiors/

 

Apparel Show © Messe Frankfurt Exhibition GmbH
31.01.2017

TEXPROCESS MIT HÖCHSTEM ANMELDESTAND IN IHRER GESCHICHTE

Rund vier Monate vor Start der Texprocess (9. bis 12. Mai 2017) verzeichnet die Internationale Leitmesse für die Verarbeitung textiler und flexibler Materialien den höchsten Anmeldestand in ihrer Messegeschichte und wächst damit weiter. Bereits jetzt ist mehr Fläche gebucht als die Vorveranstaltung insgesamt hatte. „Es zahlt sich aus, dass wir die Texprocess in Bezug auf die gezeigten Technologien und Verfahren, die Hallengestaltung und das Rahmenprogramm kontinuierlich weiterentwickeln. Mit der vierten Ausgabe ist die Texprocess fest im Markt etabliert und zieht weitere Marktführer der Branche nach Frankfurt“, so Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies der Messe Frankfurt.

Living in Space: Sonderareal der Techtextil zeigt textile Verarbeitungstechnologien in der Raumfahrt

Rund vier Monate vor Start der Texprocess (9. bis 12. Mai 2017) verzeichnet die Internationale Leitmesse für die Verarbeitung textiler und flexibler Materialien den höchsten Anmeldestand in ihrer Messegeschichte und wächst damit weiter. Bereits jetzt ist mehr Fläche gebucht als die Vorveranstaltung insgesamt hatte. „Es zahlt sich aus, dass wir die Texprocess in Bezug auf die gezeigten Technologien und Verfahren, die Hallengestaltung und das Rahmenprogramm kontinuierlich weiterentwickeln. Mit der vierten Ausgabe ist die Texprocess fest im Markt etabliert und zieht weitere Marktführer der Branche nach Frankfurt“, so Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies der Messe Frankfurt.

Wachsende Anmeldezahlen verzeichnet die Texprocess insbesondere inden Produktgruppen CAD/CAM und Cutting, Making, Trimming (CMT)Auch die Bereiche Näh-, Füge- und Befestigungstechnik sowie -materialien wachsen stabil.

Unter den angemeldeten Unternehmen sind: Amann, Astas, assyst/Human Solutions, Barudan, Brother, bullmer, Caron Technology, Dürkopp Adler, Epson, Filiz Makina, Gemini CAD Systems, Gerber Technology, Gütermann, Juki, Kuris Spezialmaschinen, MACPI, Malkan, Mitsubishi, Morgan Tecnica, Pfaff, Serkon Tekstil Makina, SMRE, Strima, Tajima, Teseo, Tetas, Veit, Zünd.
Das Produktangebot der Texprocess deckt damit erneut alle Schritte dertextilen Wertschöpfung ab und umfasst Design, IT und Zuschnitt über Nähen, Fügen, Sticken und Stricken bis hin zu Finishing, Textildruck und Logistik.

Veränderte Ausstellerplatzierung für CAD/CAM und CMT

Zur weiteren Profilschärfung der Texprocess werden die Produktgruppen Verbindungs- und Trenntechnologie, Cutting, Making, Trimming (CMT), CAD/CAM und Druck ab sofort auf der Texprocess in Halle 4.0 konzentriert. Aussteller der Techtextil aus diesem Segment stellen ab sofort auf der Texprocess aus. Die Nomenklatur der Techtextil wird um die genannten Produktgruppen bereinigt. Ausgenommen dieser Änderung wird das Hallenkonzept der Vorveranstaltungen beibehalten: In der Halle 4.0 finden Fachbesucher die Bereiche Design, IT, CAD/CAM, CMT und Druck und das Sonderareal IT@Texprocess. In den Hallen 5.0 und 5.1 präsentieren Aussteller Maschinen sowie Zubehör zum Nähen und Fügen. Die Halle 6.0 zeigt Stickereitechnik, Finishing und Textillogistik.

Textile Verarbeitungstechnologien für die Raumfahrt

Aussteller und Besucher der Texprocess profitieren dieses Jahr von einem besonderen Messeerlebnis: Unter dem Titel „Living in Space“ präsentiert die Techtextil in Zusammenarbeit mit der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) die Anwendungsvielfalt technischer Textilien sowie deren Verarbeitung am Beispiel Raumfahrt. In der Halle 6.1 der Techtextil entsteht im Umfeld der Aussteller unter anderem für funktionale Bekleidungstextilien ein interaktives Sonderareal, das angelehnt an die Anwendungsbereiche technischer Textilien anhand von vier Themenfeldern Hightech-Textilien und textile Verarbeitungstechnologien aus und für die Raumfahrt zeigt. Höhepunkt des Areals ist ein Virtual Reality-Erlebnis. Besucher der Techtextil und Texprocess erleben auf einer virtuellen Reise durchs Weltall die Anwendung technischer Textilien und deren Verarbeitung in der Raumfahrt.

Rahmenprogramm mit Schwerpunkt Digitaldruck und internationaler Innovative Apparel Show

Das Thema Digitaldruck ist in diesem Jahr ein Schwerpunkt im Rahmenprogramm. Dazu passend organisiert der Brancheninformationsdienst World Textile Information Network (WTiN) zum ersten Mal die European Digital Textile Conference auf der Texprocess. Im Mittelpunkt der Konferenz stehen Technologien für den textilen Digitaldruck. Die Konferenz findet am Mittwoch, 10. Mai im Saal Europa in der Halle 4.0 statt.
 
Auch im Texprocess Forum wird der textile Digitaldruck in einem eigenen Vortragsblock aufgegriffen. Das Forum bietet an allen Messetagen in der Halle 6.0 Expertenvorträge zu aktuellen Branchenthemen. Erstmals gestalten drei Partner das Programm: Dialog Textil-Bekleidung (DTB), die International Apparel Federation (IAF) sowie das World Textile Information Network (WTiN).

Aufgrund des Erfolgs der ersten Ausgabe wird die Innovative Apparel Show fortgeführt und internationalisiert. Erstmals präsentieren neben einer deutschen drei Hochschulen aus dem europäischen Ausland an allen Messetagen Modeentwürfe aus funktionalen Textilien und deren Herstellungs- und Verarbeitungsschritte auf dem Laufsteg. Die teilnehmenden Hochschulen sind: Accademia Italiana, Florenz/Italien; ESAD College of Art and Design, Matosinhos/Portugal; Esmod Paris/Frankreich und die Hochschule Trier/Deutschland. Die Nachwuchsdesigner zeigen Entwürfe zu den Schwerpunkten „Textile Effects“, „Creative Engineering“ und „Smart Fashion“. Während der gesamten Messe können die Besucher ihre Stimme für den Publikumspreis abgeben, der im Rahmen der letzten Show verliehen wird.

Mit dem Texprocess Innovation Award zeichnet die Messe Frankfurt zum vierten Mal die besten technologischen Neuentwicklungen aus. Bewerbungen für den Preis sind bis zum 20. Februar möglich. Teilnahmeberechtigt sind sowohl Aussteller der Texprocess 2017 sowie alle nicht ausstellenden Unternehmen, Institute, Hochschulen und Einzelpersonen. Die Preise in den verschiedenen Kategorien werden während der gemeinsamen Eröffnungsveranstaltung der Texprocess und Techtextil, am 9. Mai 2017 verliehen. Gleichzeitig präsentiert eine Sonderfläche in der Halle 4.0 alle prämierten Produkte der Texprocess.
 
Neue IT-Lösungen für die Bekleidungsindustrie finden Besucher erneut auf dem Areal IT@Texprocess in Halle 4.0. Die Aussteller präsentieren Product Lifecycle-Management-Systeme (PLM), Cloud-Anwendungen sowie 3D CAD-Systeme, die maßgeschneiderte Kleidung in Echtzeit und ohne Anprobe ermöglichen.

Näh- und Bekleidungstechnik verzeichnet deutliches Umsatzplus

Laut Angaben des Verbands VDMA Textile Care, Fabric and Leather Technologies, konzeptioneller Partner der Texprocess, konnten die Umsätze der deutschen Hersteller von Näh- und Bekleidungstechnik in den Monaten Januar bis Oktober ein Plus von real 15,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielen. „Mit 523 Millionen Euro Exportumsatz liegt Deutschland nach China und Japan weltweit auf Platz drei der Exportländer“, so Elgar Straub, Geschäftsführer des VDMA Textile Care, Fabric and Leather Technologies. „Unsere Mitgliedsunternehmen stehen im internationalen Wettbewerb hervorragend da. Das liegt vor allem daran, dass sie sich kontinuierlich weiterentwickeln. Die Individualisierung von Bekleidung, die Digitalisierung der Wertschöpfungskette und neue Technologien wie Digitaldruck und nachhaltige Verarbeitungstechnologien stehen derzeit im Mittelpunkt der Innovationskonzepte unserer Mitglieder“.
 
Die Texprocess findet erneut parallel zur Techtextil statt, internationale Leitmesse für technische Textilien und Vliesstoffe (ebenfalls vom 9. Bis 12. Mai 2017). Zur Texprocess und Techtextil 2015 kamen insgesamt 1.662 Aussteller aus 54 Ländern und 42.000 Fachbesucher. Über 13.300 Fachbesucher sahen die Texprocess. Hinzu kamen rund 7.600 Wechselbesucher der parallelen Techtextil.

Apparel Show @ Messe Frankfurt Exhibition GmbH
24.01.2017

TECHTEXTIL WEITER AUF WACHSTUMSKURS

Mehr Aussteller und eine Reise zum Mars: Besucher und Aussteller der Techtextil (9. bis 12. Mai 2017) dürfen sich auf eine noch größere Ausgabe und ein völlig neues Messeerlebnis freuen. Das umfangreiche Rahmenprogramm bietet 2017 zahlreiche Neuerungen. Höhepunkt der diesjährigen Techtextil ist das Special Event „Living in Space“ in Zusammenarbeit mit der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Living in Space: Techtextil zeigt in Kooperation mit ESA und DLR technische Textilien in der Raumfahrt

Mehr Aussteller und eine Reise zum Mars: Besucher und Aussteller der Techtextil (9. bis 12. Mai 2017) dürfen sich auf eine noch größere Ausgabe und ein völlig neues Messeerlebnis freuen. Rund vier Monate vor Beginn der Internationalen Leitmesse für technische Textilien und Vliesstoffe ist bereits mehr Fläche gebucht als die Vorgängerausgabe 2015 hatte. Das umfangreiche Rahmenprogramm bietet 2017 zahlreiche Neuerungen. Höhepunkt der diesjährigen Techtextil ist das Special Event „Living in Space“ in Zusammenarbeit mit der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

„Mit der Techtextil gehen wir in diesem Jahr völlig neue Wege. Umso mehr freuen wir uns darüber, dass der Anmeldstand den Endstand der letzten Ausgabe schon im Januar übertrifft“, so Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies der Messe Frankfurt. „Dass wir mit der ESA und dem DLR starke Partner aus einem zentralen Anwendungsbereich für technische Textilien gewinnen konnten, ist für uns zudem Beleg für die Anwendungsnähe der auf der Techtextil gezeigten Produkte und Technologien.“

Unter den angemeldeten Unternehmen sind alle internationalen Marktführer. Ebenso stellen zahlreiche Firmen das erste Mal oder nach zwischenzeitlicher Abwesenheit wieder auf der Techtextil aus. Ein deutlicher Ausstellerzuwachs kommt vor allem aus Europa, allen voran aus Deutschland, Italien, den Niederlande, Polen, der Schweiz und Spanien. Auch aus Asien werden weitere Zuwächse erwartet.

Special Event - „Living in Space” mit Sonderareal in Halle 6.1

Unter dem Titel „Living in Space“ präsentiert die Techtextil in Zusammenarbeit mit der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) die Anwendungsvielfalt technischer Textilien am Beispiel Raumfahrt. Dabei wird auch die parallel stattfindende Texprocess einbezogen.

„Die technische Textilbranche liefert die notwendigen textilen Lösungen, die es braucht, um sich im All zu bewegen und zu überleben. Genau diese Lösungen zeigen wir auf dem Sonderareal – fachlich fundiert und zugleich unterhaltsam. Besuchern bietet das Areal so Inspiration und Orientierung“, so Michael Jänecke, Director Brand Management Technical Textiles & Textile Processing bei der Messe Frankfurt.

In der Halle 6.1 entsteht im Umfeld der Aussteller mit funktionalen Bekleidungstextilien und Herstellern von technischen Textilien ein Sonderareal, das, angelehnt an die Anwendungsbereiche technischer Textilien, Hightech-Textilien und textile Verarbeitungstechnologien aus und für die Raumfahrt zeigt. Höhepunkt des interaktiven Areals ist ein Virtual Reality-Erlebnis. Auf einer speziell gestalteten Fläche können Besucher der Techtextil und Texprocess eine virtuelle Reise durchs Weltall bis zum Mars erleben und erfahren, wie technische Textilien und deren Verarbeitung eine Besiedlung des Weltraums möglich machen können. Darüber hinaus zeigt die „Material Gallery“ textile Produkte und Verarbeitungstechnologien von Techtextil-Ausstellern mit Anwendungsbezug zur Raumfahrt. Ebenso präsentieren sich Startups, die an der Schnittstelle von technischen Textilien und Raumfahrt arbeiten.

Aussteller und Besucher finden in der Halle 6.1 zudem das BMWI-Areal „Innovation made in Germany“, dass sich an junge innovative Unternehmen mit Sitz in Deutschland richtet. Bewerbungen für das BMWI-Areal sind weiterhin auf der Webseite der Techtextil möglich.

Veränderte Ausstellerplatzierung für CAD/CAM und CMT

Zur weiteren Profilschärfung der Techtextil und der Texprocess werden die Produktgruppen Verbindungs- und Trenntechnologie, CMT (Cutting, Making, Trimming), CAD/CAM und Druck auf der Texprocess in Halle 4.0 konzentriert. Aussteller der Techtextil aus diesem Segment stellen daher auf der Texprocess aus. Die Nomenklatur der Techtextil wurde um die genannten Produktgruppen bereinigt.

Rahmenprogramm mit Neuerungen bei Innovative Apparel Show

Die erfolgreich zur Techtextil und Texprocess 2015 gestartete Innovative Apparel Show wird 2017 noch internationaler mit Hochschulen für Mode und Design aus vier europäischen Ländern. Diese Hochschulen präsentieren an allen Messetagen der Techtextil und Texprocess ihre visionären Entwürfe aus technischen Textilien und mit modernen Verarbeitungstechnologien: Accademia Italiana, Florenz/Italien; ESAD College of Art and Design, Matosinhos/Portugal; Esmod Paris/Frankreich und die Hochschule Trier/Deutschland. Die Nachwuchsdesigner zeigen Entwürfe zu den Schwerpunkten Textile Effects, Creative Engineering und Smart Fashion. Eine Modenschau im Foyer der Halle 5.1/6.1 setzt die Stücke professionell in Szene.

Techtextil Symposium in Kooperation dem Dornbirn MFC

Das Techtextil Symposium, eine der führenden Veranstaltungen weltweit für die Textilforschung, wurde konzeptionell erweitert. Das Symposium ist in sieben aufeinander folgende Blöcke mit jeweils sieben Vorträgen gegliedert. Die Vortragsblöcke wurden damit um jeweils einen Vortrag erweitert. Zudem arbeitet die  Techtextil für das Symposium erstmals mit der Chemiefasertagung Dornbirn (Dornbirn MFC Man-made Fibres Congress) zusammen. Der Dornbirn-MFC gestaltet einen der sieben Vortragsblöcke im Rahmen des Symposiums. Veranstaltungsort ist der Saal Europa in der Halle 4.0. Zudem werden hervorragende Neu- und Weiterentwicklungen bei technischen Textilien, Vliesstoffen und funktionalen Bekleidungstextilien zum 14. Mal mit dem Techtextil Innovation Award prämiert. Auch Nicht-Aussteller können teilnehmen. Einreichungen sind ab sofort und bis zum 20. Februar möglich.

Gemeinsam mit dem internationalen Netzwerk Tensinet prämiert die Techtextil zum 14. Mal die Arbeiten Studierender und Young Professionals im Rahmen des Wettbewerbs „Textile Strukturen für neues Bauen“. Der Wettbewerb zeigt innovative und praxistaugliche Konzepte für das Bauen mit Textilien oder textilarmierten Werkstoffen. Anmeldeschluss für den mit 8.000 Euro dotieren Preis ist der 26. Februar 2017. Neben einer Preisverleihung während der Techtextil werden alle ausgezeichneten Arbeiten des Studentenwettbewerbes und des Techtextil Innovation Award in Sonderschauen in den Hallen 4.1 und 6.1 präsentiert.

Markt für Technische Textilien wächst weiter

Laut Angaben des Gesamtverbands der deutschen Textil- und Modeindustrie (textil+mode) ist die Textil- und Bekleidungsindustrie mit mehr als 130.000 Mitarbeitern, 1400 Unternehmen und einem Umsatz von rund 32 Milliarden Euro im Jahr die zweitgrößte Konsumgüterbranche Deutschlands. Stärkster Wachstumstreiber sind die technischen Textilien. „Deutsche Unternehmen sind Weltmarktführer mit Technischen Textilien. Seit Jahren steigt der Umsatz kontinuierlich an – Zeichen einer innovativen Branche mit exzellenten Produkten. Die Digitalisierung textiler Produkte und Prozesse wird einen Innovationsschub auch in vielen anderen Branchen auslösen“, erklärt Manfred Junkert, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Verbands. Technische Textilien finden Anwendung in einer Vielzahl von Hightech-Produkten und generieren rund 60 Prozent des Branchenumsatzes.

Parallel zur Techtextil bietet die Texprocess als Leitmesse für die Verarbeitung technischer Textilien und Vliesstoffe (9. bis 12. Mai 2017) Einblicke in alle Schritte der Textilverarbeitung, einschließlich der Textilveredelung und dem Digitaldruck. Auch die Texprocess verzeichnet einen hervorragenden Anmeldestand, der über der Vorveranstaltung liegt. Die Techtextil 2015 besuchten 28.500 Fachbesucher aus 102 Nationen. Hinzu kamen über 5.500 Fachbesucher der parallelen Texprocess.

Schlafen als Lifestyle aud der HEIMTEXTIL 2017 © Messe Frankfurt Exhibition GmbH
17.01.2017

HEIMTEXTIL ENDET MIT BESUCHER- UND AUSSTELLERPLUS

  • Matchmaking auf der Messe: Aussteller und Besucher heben die Qualität der geknüpften Geschäftsbeziehungen hervor
  • Prominente Gäste und Star-Designer gehen auf textile Entdeckungsreise

Inspirierend, haptisch und ganz nah an der Branche: Die Heimtextil endete am vergangenen Freitag nach vier erfolgreichen Messetagen in Frankfurt am Main. Trotz Schnee, Eis und Sturm vor allem am ersten und letzten Messetag besuchten fast 70.000 Fachbesucher (2016: 68.277) aus aller Welt die Leitmesse für Wohn- und Objekttextilien und überzeugten sich von der Qualität und Vielfalt der ausgestellten Produkte sowie den Trends der neuen Saison. Dabei kam das Wachstum insbesondere aus Brasilien, China, Großbritannien, Italien, Japan, Russland, den USA sowie den Vereinigten Arabischen Emiraten.

  • Matchmaking auf der Messe: Aussteller und Besucher heben die Qualität der geknüpften Geschäftsbeziehungen hervor
  • Prominente Gäste und Star-Designer gehen auf textile Entdeckungsreise

Inspirierend, haptisch und ganz nah an der Branche: Die Heimtextil endete am vergangenen Freitag nach vier erfolgreichen Messetagen in Frankfurt am Main. Trotz Schnee, Eis und Sturm vor allem am ersten und letzten Messetag besuchten fast 70.000 Fachbesucher (2016: 68.277) aus aller Welt die Leitmesse für Wohn- und Objekttextilien und überzeugten sich von der Qualität und Vielfalt der ausgestellten Produkte sowie den Trends der neuen Saison. Dabei kam das Wachstum insbesondere aus Brasilien, China, Großbritannien, Italien, Japan, Russland, den USA sowie den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die insgesamt 2.963 Aussteller aus 67 Ländern (2016: 2.864) präsentierten auf 20 Hallenebenen ihre textilen Neuheiten und Designs und zeigten sich mit den Ordertätigkeiten und Geschäftskontakten zum Saisonstart äußerst zufrieden.

Auch Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt, zieht zum Messeschluss positive Bilanz: „Die Zahlen sprechen für sich: Die Heimtextil wächst 2017 erneut auf Besucher- und Ausstellerseite. Aber es geht schon lange nicht mehr nur um Quantität. Ganz besonders freue ich mich über die hohe Qualität der ausgestellten Produkte sowie die Intensität der Gespräche zwischen Einkäufern und Ausstellern. Frankfurt ist der internationale Treffpunkt und das textile Herz der Interior-Branche.“

Ebenfalls positiv: Insgesamt wurde die Branchenkonjunktur von den Besuchern der Heimtextil in diesem Jahr noch besser eingeschätzt als im Vorjahr. Insbesondere Besucher aus Deutschland beurteilen die aktuelle Situation als gut (40 Prozent).  „Wir sind zum richtigen Zeitpunkt zur Heimtextil zurückgekehrt: In den vergangenen Tagen haben wir erfolgreich unser neues Profil und die neue Produktausrichtung positioniert“, sagt Andreas Klenk, Geschäftsführer Saum & Viebahn. „Das Feedback unserer Besucher war durchweg positiv und wir konnten sowohl Exportkontakte als auch inländische Kontakte knüpfen. Wir gehen mit einem sehr guten Gefühl von dieser Heimtextil und freuen uns, auch im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.“

Textildesign: Das Auge fühlt mit

Es ist nicht nur Haptik, die über die Attraktivität von Stoffen entscheidet – das zeigte sich auch an dem großen Interesse an Textildesign zur Heimtextil. Die bunten Stoffe und vielfältigen Designs von namhaften Designern aber auch Nachwuchstalenten standen hoch im Kurs und zogen viel Interesse auf sich: „Die Heimtextil ist für mich als Designer äußerst interessant, zumal ich mir sehr gut vorstellen kann, neben Tapeten künftig auch Bettwäsche, Kissen und andere Heimtextilien zu kreieren“, sagt Star-Designer Michael Michalsky, der auf der Messe seine neue Tapetenkollektion vorstellte. „Auf der weltweiten Leitmesse sind alle Mitbewerber sehr konzentriert präsent. Hier kann ich unmittelbar erleben, wie die Vermarktung der Produkte läuft und erhalte direktes Feedback auf meine Neuheiten.“ Nicht nur Designer zeigten großes Interesse an dem weltweit einmaligen Designangebot der Heimtextil. Ausstellende Unternehmen nutzten den kreativen Hotspot, um neue Entwürfe für ihre kommenden Kollektionen zu erwerben.

Eva Padberg, Harald Glööckler und Michael Michalsky

Die Begeisterung für schöne und hochwertige Textilien verbindet nicht nur die Fachbesucher der Heimtextil, sondern auch zahlreiche prominente Gäste. Topmodel Eva Padberg sprach zur Eröffnung der Heimtextil mit Detlef Braun über die Trends der kommenden Saison, das Interesse der Endverbraucher an Nachhaltigkeit und Gemeinsamkeiten von Mode und Interior Design. Im Anschluss nutzte sie die Gelegenheit für einen Rundgang durch das Trendareal Theme Park und über die Messe.

Treffpunkt der Stars bildete am ersten Messetag weiterhin der Stand der Marburger Tapetenfabrik: Harald Glööckler stellte seine neue Kollektion „Glööckler Imperial“ vor, die durch ihre gewohnte Opulenz die unverkennbare Handschrift des Designers trug. Für musikalische Begleitung und gute Stimmung sorgten Sängerin Dynelle Rhodes von den Weather Girls sowie der Frankfurter Radiomoderator und DJ Felix Moese. Auch Designer Michael Michalsky stellte seine neue Kollektion in Kooperation mit A.S. Création Tapeten persönlich auf der Heimtextil vor.

Trend geht zu mehr Stofflichkeit

Schluss mit nackten Wänden und kahlen Fußböden: Heimtextilien feiern ihr Comeback in privaten Haushalten. Gardinen, Teppiche und Dekokissen schmücken die heimischen vier Wände und verleihen ihnen eine persönliche Note. „Auch wir können den Trend zu mehr Stofflichkeit bestätigen. Neben unseren Tapetenneuheiten haben wir gerade bei unseren Stoffkollektionen ein gestiegenes Besucherinteresse erfahren“, sagt Andreas Zimmermann, Geschäftsleitung Zimmer+Rohde. Der Trend beflügelt das Orderverhalten auf der Heimtextil: „Das Niveau der Besucher war äußerst hoch: Wir haben sehr hochwertige, gute internationale Einkäufer angetroffen und exzellente potenzielle Neukunden. Daher sind wir sehr zufrieden mit unserem Auftritt auf der Heimtextil.“

Schlafen als Lifestyle

Nach Ernährung und Fitness wird Schlafen eines der kommenen Lifestyle-Themen. Davon zeugten auch etliche Innovationen innerhalb des Produktbereiches Bett. So zeigte Mediflow aus Hamburg eine verbesserte Version des Wasserkissens mit hundertprozentiger Anpassung in Härte und Stützwirkung. Robert Kocher, Mediflow-Europageschäftsführer: „Wir hatten dieses Jahr viele Neukunden bei uns auf dem Stand, die von uns gehört hatten und sich über unsere Produkte informieren wollten oder sogar direkt orderten. Die Besucher kamen vor allem aus dem mittleren Osten, China, dem osteuropäischen Raum und Skandinavien. Außerdem hatten wir intensive Gespräche mit US- und deutschen Kunden. Das ist auch die große Stärke der Heimtextil. Hier schüttelt man der ganzen Welt die Hände. Dabei geht es nicht nur um den Verkauf, sondern auch um Kommunikation und den Aufbau von Beziehungen oder einfach direktes Feedback zu unseren Produkten.“ - Auf dem  Stand der Schlafkampagne konnten sich sowohl Besucher als auch Aussteller über die vier Einflüsse auf den Schlaf informieren. Auf das Thema Schlafen wird die Heimtextil auch in den kommenden Jahren einen Fokus setzen.

Die nächste Heimtextil, internationale Fachmesse für Wohn- und Objekttextilien, findet vom 9. bis 12. Januar 2018 in Frankfurt am Main statt.
 

PERFORMANCE DAYS © PERFORMANCE DAYS functional fabric fair
08.11.2016

DIE BESTEN INNOVATIONEN AUF DEN NOVEMBER 2016 PERFORMANCE DAYS KOMMEN AUS ITALIEN!

Begehrte Awards für aktive Isolierung und nachhaltige Hybride

Die von den PERFORMANCE DAYS vergebenen Awards sind begehrte Trophäen in der Welt der funktionellen Textilien. Denn die ausgezeichneten Stoffe oder Technologien sind in der Tat immer wegweisende Innovationen. Im Herbst 2016 gehen die „Funktions-Oscars“ an Imbotex und Pontetorto.

Begehrte Awards für aktive Isolierung und nachhaltige Hybride

Die von den PERFORMANCE DAYS vergebenen Awards sind begehrte Trophäen in der Welt der funktionellen Textilien. Denn die ausgezeichneten Stoffe oder Technologien sind in der Tat immer wegweisende Innovationen. Im Herbst 2016 gehen die „Funktions-Oscars“ an Imbotex und Pontetorto.

PERFORMANCE AWARD für die Isolation „TWINS“ von Imbotex
Das italienische Unternehmen Imbotex ist für seine hochwertigen Isolierungen bekannt. Die neueste Generation mit dem Namen „TWINS“ wärmt nicht nur, sondern kreiert bei Bedarf auf intelligente Weise Wärme. Dafür sorgen die beiden „Gesichter“ der Zwillingskonstruktion. Das patentierte, gebondete Vliesmaterial besteht auf der Innenseite aus einem Mix aus Polyacryl und Polyester und transportiert Feuchtigkeit schnell vom Körper weg. Auf der Außenseite gibt hydrophobes Polypropylen die Feuchtigkeit schnell an die Umgebung ab. So wird der so genannte „insensible Schweiß“ in Form von Wasserdampf schnell nach außen gebracht, der Körper bleibt trocken. Bei diesem Vorgang wird die Bewegungsenergie des Wasserdampfs in Wärme umgewandelt, so dass es auf der Innenseite der Bekleidung angenehm warm bleibt, auch wenn im Winter niedrige Temperaturen herrschen. Für diese intelligente Lösung, trockenes Hautgefühl und zusätzliche Wärme zu erzeugen, wurde „TWINS“ von Imbotex mit dem PERFORMANCE AWARD ausgezeichnet.

ECO PERFORMANCE AWARD für die Hybridkonstruktion „ECO HYBRID“ von Pontetorto
Konstruierte Hybride, also hybride Lösungen die mehrere Zonen und Fasern in einer Stoffbahn vereinen, sind die Zukunft der funktionellen Bekleidung. Sportliche Styles erhalten durch Hybridkonstruktionen einen Mehrwert an nützlichen Features wie Wärmerückhalt, Klimamanagement, Robustheit, Leichtgewicht und Elastizität, und das exakt an der Stelle, an der die Eigenschaften gewünscht werden. Ein weiterer Vorteil dieser Konstruktionen im Stoff ist die Einsparung von Nähten, was erhöhten Tragekomfort bedeuten kann. Allerdings ist zur Herstellung der Hybride viel Fachwissen in der Jacquard-Fertigung nötig. Fleece-Spezialist Pontetorto stellt mit dem neuen Stoff „ECO HYBRID“ nicht nur eine ausgeklügelte und top funktionelle Jacquard-Hybrid-Lösung mit unterschiedlichen Zonen vor, er produziert das Ganze auch noch absolut nachhaltig. Denn die verwendeten Garne, hier Polyamid und Merinowolle, sind beide rasch und umweltverträglich abbaubar. Dass Merinowolle als Naturprodukt kompostierbar ist, ist nicht außergewöhnlich. Das Besondere an dieser Konstruktion ist das exklusiv von Pontetorto verwendete Polyamidgarn, das ebenfalls innerhalb von nur drei Jahren kompostierbar ist! Für so viel „grüne“ Innovation hat Pontetorto den ECO PERFORMANCE AWARD erhalten.
 
Alle neuesten Trends für Winter 2018/19 und der FOCUS TOPIC sind physisch am 16-17. November 2016 auf den PERFORMANCE DAYS im Münchner MTC zu sehen. Für alle, die nicht so lange nicht warten wollen, finden sich schon jetzt viele Informationen online unter https://www.performancedays.com

Über die PERFORMANCE DAYS
PERFORMANCE DAYS “functional fabric fair” wurde 2008 als erste und einzige Veranstaltung speziell für funktionelle Textilien für die Sport- und Berufsbekleidung gegründet. Ziel der halbjährlichen Messe ist es, hochwertigen und innovativen Textilherstellern, Zulieferern und Dienstleistern die Möglichkeit zu geben, funktionelle Stoffe, Membranen sowie Beschichtungen, Laminate, Wattierungen, Ausrüstungen und Accessoires wie beispielsweise auch Garne, Tapes, Prints, Knöpfe und Reißverschlüsse zu präsentieren.
Präsentationen wie Messeeintritt sind für Fachbesucher gratis.
Mehr Information und Registrierung unter: www.performancedays.com

 

EuroShop 2017 © Messe Duesseldorf / ctillmann
18.10.2016

EUROSHOP 2017 – „SCHAUFENSTERFIGUREN: ECHTE STIMMUNGSMACHER!“

  • Visuelles Marketing wird angesichts der E-Commerce-Konkurrenz für den stationären Handel wichtiger
  • Display Mannequins stehen dabei im Fokus
  • Emotionalität ist entscheidend
  • Auch Individualität und Flexibilität sind gefragt
  • Der Trend geht zu semi-abstrakten Figuren, wobei es regionale und Genre-Unterschiede gibt
  • Customized-Anteil steigt
  • Nachhaltigkeit bleibt nachhaltig Thema

 Die EuroShop zählt zu den Messen, die stets auch optisch reich an Highlights sind. Besonderen Hochgenuss bietet dabei naturgemäß die Visual Merchandising Halle, Ausstellungsort der Display Mannequins und Store Window Decorations. Im März 2017 ist es die Halle 11 des Düsseldorfer Messegeländes (statt bisher der Halle 4), die sich in eine POS-Erlebniswelt verwandeln wird. Viel Aufmerksamkeit dürfte ihr gewiss sein.

  • Visuelles Marketing wird angesichts der E-Commerce-Konkurrenz für den stationären Handel wichtiger
  • Display Mannequins stehen dabei im Fokus
  • Emotionalität ist entscheidend
  • Auch Individualität und Flexibilität sind gefragt
  • Der Trend geht zu semi-abstrakten Figuren, wobei es regionale und Genre-Unterschiede gibt
  • Customized-Anteil steigt
  • Nachhaltigkeit bleibt nachhaltig Thema

 Die EuroShop zählt zu den Messen, die stets auch optisch reich an Highlights sind. Besonderen Hochgenuss bietet dabei naturgemäß die Visual Merchandising Halle, Ausstellungsort der Display Mannequins und Store Window Decorations. Im März 2017 ist es die Halle 11 des Düsseldorfer Messegeländes (statt bisher der Halle 4), die sich in eine POS-Erlebniswelt verwandeln wird. Viel Aufmerksamkeit dürfte ihr gewiss sein. Denn angesichts der E-Commerce-Konkurrenz werden das visuelle Marketing und daraus resultierend ein emotionaler, individueller Auftritt für stationäre Einzelhändler immer wichtiger. „Das Bedürfnis der Konsumenten nach Emotionen wird das übergeordnete Thema der EuroShop werden“, ist nicht nur Andreas Gesswein überzeugt, CEO des Unternehmens Genesis Display aus Auetal.

Display Mannequins haben besonderes Potenzial, Stimmungen zu erzeugen. Nicht ohne Grund stellte der Düsseldorfer Gestalter für visuelles Marketing Domagoj Mrsic sie bei einer seiner Inszenierungen einst als „Superheroes“ dar, als Superman und Wonder Woman, Batman und Catwoman, Spiderman und Spiderwoman. Gut gemacht, sind Figuren in gewisser Weise wirklich Helden. Mit ihrem Aussehen, ihrer Haltung, Gestik und Mimik sind sie in der Lage, Schaufenstern und Instore-Dekorationen Leben einzuhauchen, als verkaufsförderndes Stimulans zu wirken oder zumindest Sympathie, Interesse und Neugier zu wecken. Wenn sie nicht gerade kopflos und abstrakt sind, geben sie Handelshäusern und Marken Profil und Gesicht. Mit der Macht ihrer Pose vermögen sie es Stellung zu beziehen, welche Zielgruppe angesprochen, welcher Modegrad und welches Preislevel bedient werden sollen. Zudem können sie, gerade wenn sie in Gruppen auftreten, dem Betrachter Geschichten erzählen. Unvergessen die Figurenserie „Ugly’s“ des niederländischen Anbieters Hans Boodt, die humorvoll Männer aus dem wahren Leben nachahmte, statt „Jungs“ mit wohlgeformten Waschbrettbäuchen abzubilden. Ein langer Schmächtiger war ebenso dabei wie ein kleiner Untersetzter, gekleidet in Liebestöter-Unterwäsche. „Die neue Generation der Mannequins wird mehr über die Marke aussagen. Sie wird dazu beitragen, mehr über die wesentlichen Werte der Brand zu kommunizieren und sie vom Wettbewerb abzusetzen“, sagt Jean-Marc Mesguich, CEO von Window France mit Sitz in Carros.

Das Angebotsspektrum der Figurenbranche ist breit: Neben Top-Model-Doubles umfasst es Plus-Size-Beautys, Europäer, Afrikaner und Asiaten, besagte Superheroes und lustige Normalos. Küssende Paare sind ebenso dabei wie Sumo-Ringer. Nach dem Motto „bloß nicht tierisch ernst“ kamen die Anbieter längst auch auf den Hund oder die Katze. Und sogar auf das Chamäleon, denn so manche Figur entpuppt sich als Verwandlungskünstler. „Cameleon“ zum Beispiel ist ein patentiertes Konzept von Window France: Hunderte von Augen und Lippen stehen zur Wahl, Wimpern lassen sich ankleben, Perücken auf- und absetzen, das Make-up variieren oder dank Magneten gleich das ganze Gesicht. Einem permanent neuen POS-Auftritt steht damit nichts im Wege. Dazu gesellen sich eine im Markt inzwischen riesige Farb- und Materialvielfalt: Oberflächen aus Samt und Gummi sind ebenso zu haben wie Metallic-Lackierungen oder Beton- und Kupfer-Optiken.

Angesichts dessen, was in den letzten Jahren alles präsentiert wurde, fragt man sich, was jetzt noch Neues kommen kann. Wobei das Gros von Modehandel und Markenindustrie schon die vorhandenen Möglichkeiten zuletzt nicht annähernd ausreizte. In den vergangenen Jahren wurden vor allem abstrakte Figuren nachgefragt. „Sie sind vielseitig einsetzbar und einfach zu handhaben, da zum Beispiel keine Perücken und kein Make-up gestylt werden müssen“, kennt Andreas Gesswein (Genesis Display) die Gründe und ergänzt: „Leichter zu kopieren sind sie allerdings auch und damit in jedem Preissegment erhältlich.“ In der Praxis geht Effizienz mitunter erkennbar vor Emotion. „Doch wenn Stores sich in ihrer Darstellung nicht unterscheiden, reizt es auch nicht, sie zu betreten“, macht Jean-Marc Mesguich deutlich (Window France). Und zur EuroShop 2017? Window France jedenfalls wird weit mehr als „aufregende Variationen des abstrakten Themas bereithalten“.

Es wird wieder Gesicht gezeigt

Fakt ist: Wie die Mode, die sie zur Schau tragen, unterliegen Display Figuren Trends. Ausgelöst durch den Wunsch nach mehr Differenzierung und Ausdruck nehmen die Branchenvertreter inzwischen eine Entwicklung hin zu semi-abstrakten Figuren wahr. „Es wird zumindest wieder ein Gesicht angedeutet. Die Figuren sind weniger neutral. Es wird erkennbar: Man möchte wieder ein Statement setzen und sich bekennen. Die Entwicklung geht hin zu mehr Profil und einer klareren Zielgruppenansprache“, berichtet Cornel Klugmann, Country-Manager der D-A-CH-Region bei Hans Boodt aus dem niederländischen Zwijndrecht. Monica Ceruti, zuständig für PR & Communication bei Almax aus Mariano Comense/Italien, stimmt zu: „Zwar ist die Nachfrage nach abstrakten Figuren nach wie vor hoch, doch die Tendenz geht eindeutig in Richtung stärkerer realistischer Züge. Dazu gehören Details wie die Applikation von Wimpern oder Perücken. Auch dynamische Posen werden wieder populärer.“ Andreas Gesswein (Genesis Display) bemerkt: „Insbesondere in der Luxusbranche ist eine verstärkte Nachfrage nach realistischeren Figuren mit Gesicht und emotionalem Ausdruck zu verzeichnen, wodurch sich die Marken wieder von der Masse abheben wollen.“ Ein Trend, den Jean-Marc Mesguich bestätigt: „Die Haute-Couture-Marken haben die Eierköpfe längst verbannt und gegen etwas ausgetauscht, das mehr Wirkung hat und dafür sorgt, dass die Menschen über die Brand sprechen.“ Er fügt hinzu: „Die zunehmende Entwicklung, Mode online anzusehen pusht den Einzelhandel und die Marken, attraktivere Fenster zu gestalten und ihre Displays regelmäßiger auszutauschen.“

Die Zeit der konturlosen „Eierköppe“ scheint also vorbei. Und darüber hinaus? „Die Anmutung wird wertiger. Weiß und Grau lösen dunklere Töne ab, glossy ersetzt matt und es sind anspruchsvolle Looks mit mehr Ausstrahlung gefragt“, so Cornel Klugmann (Hans Boodt). Monica Ceruti (Almax) sieht überdies viel Potenzial für „handhandcrafted Looks“. Dazu gehören Büsten mit oder ohne Arme, bei denen die Materialien zwischen den einzelnen Bestandteilen, wie Podest, Torso oder Kopf, variieren und Holz- sowie metallische Oberflächen den Ton angeben. Sabrina Ciofi aus dem Design Office von La Rosa aus Palazzolo Milanese/Italien fasst die „großen Zukunftsthemen“ so zusammen: „Gefragt sind hohe Produktqualität, richtiger Preis, maximaler Kundenservice und hohe Produkt-Flexibilität beziehungsweise Vielseitigkeit.“ Eine Aussage, die länderübergreifend Gültigkeit haben dürfte. Ansonsten sagt sie trotz aller Globalisierung: „Es gibt so viele Trends, wie es Märkte gibt.“ Monica Ceruti (Almax) konkretisiert: „In Europa und den USA sind die Unterschiede nicht gravierend. Im Mittleren Osten hingegen sind aus religiösen und kulturellen Gründen zum Beispiel weiterhin Figuren ohne realistische Züge gefragt, das gilt insbesondere für die weiblichen Display Mannequins.“

Individueller wird günstiger

Generell steigt der Anteil der Customized Figuren, berichten die Produzenten. Diese Display Mannequins werden ganz nach Kundenwunsch individuell gestaltet und exklusiv gefertigt. Auf diese Weise können sich Handelsunternehmen und Marken sichtbar vom Wettbewerb differenzieren und konsequent ihrer CI folgen. Bei Hans Boodt zum Beispiel liegt der Customized-Anteil, so heißt es, bei mittlerweile 75 Prozent. Und er dürfte dank kostensenkender Prozessoptimierung weiter steigen. Die Niederländer haben, ebenso wie auch Window France,  die 3D-Drucktechnologie für sich und ihre Kunden entdeckt. Wurden Prototypen bis dato aufwändig von Bildhauern aus Ton modelliert, so werden diese nun zeit- und kostensparend „gedruckt“. „Das Verfahren ist zugleich noch detailgetreuer und lebensechter als zuvor“, ist Cornel Klugmann (Hans Boodt) begeistert. Grafikdesigner kreieren am Bildschirm die gewünschten Figuren, variabel lassen sich dabei die Details konfigurieren, dann werden die Dateien an den Drucker übergeben, der sie 1:1 in die Tat umsetzt. „Wir können deutlich schneller auf Trends reagieren und letztlich auch mehr neue Kollektionen pro Jahr kreieren“, fügt Klugmann weitere Vorteile an. Jean-Marc Mesguich (Window France) ergänzt: „Dank 3D können wir Mannequins kreieren, die wirklich präzise mit dem Image jeder einzelnen Marke korrespondieren, um zugleich perfekt im Gleichklang mit dem Publikum zu sein. Das ist eine bedeutende Evolution in der Rolle, die Figuren spielen.“

Neben der Prozessoptimierung bleibt Nachhaltigkeit nachhaltig wichtig für die Branche. „Die Modebranche ist inzwischen sehr sensibilisiert, was dieses Thema angeht und es ist wichtig, dass auch ihre Zulieferer entsprechende Kriterien einhalten“, ist Monica Ceruti (Almax) über zeugt. Ähnlich sehen es die anderen befragten Marktteilnehmer. Aus Sicht von La Rosa, deren Mannequins ausnahmslos in Italien designt und produziert werden, ist Nachhaltigkeit ein Qualitäts-Bestandteil. Die Italiener haben nach eigenen Angaben den gesamten Lebenszyklus ihrer Figuren analysiert, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Nahezu die Hälfte des Polystyrols, das sie zur Produktion einsetzen, sei inzwischen recycelt, wodurch u.a. in erheblichem Umfang Rohöl und Kohlendioxid-Emissionen eingespart würden. La Rosa nimmt seine Produkte zudem nach dem Gebrauch zurück und führt sie dem Materialkreislauf wieder zu. Der Produktionsbetrieb arbeite zudem zum Beispiel mit einem CO2-Abscheider, die Kühltürme nutzen Brauchwasser, Energie liefert der eigene Photovoltaik-Park. Andreas Gesswein (Genesis Display) betont ebenfalls die Bedeutung der Thematik: „Unsere Kunden bauen auf Vertrauen, Ehrlichkeit und partnerschaftliche Zusammenarbeit. Da gehört es sich, bei der Nachhaltigkeit Nachweise zu erbringen und nicht nur die Werbetexte von anderen abzuschreiben. In Zusammenarbeit mit Dupont Tate and Lyle BioProducts haben wir den Anteil an Biomasse in unseren Figuren in den letzten Jahren noch weiter erhöht, genauso wie wir alle Materialien, Verpackungen und Transportwege ständig auf Nachhaltigkeit prüfen, verbessern und ausbauen.“ Einen interessanten Weg beschreitet auch Hans Boodt. Das Unternehmen prüft aktuell, ob sich nicht auch Ocean Plastic, also der Plastikmüll der Weltmeere, als Produktionsrohstoff einsetzen lässt.

Die EuroShop als Zukunftschance

Der Markt der Display Figuren ist und bleibt kräftig in Bewegung – auf Angebots- und Nachfrageseite. „Es gibt die Kunden, die ihre Figuren günstig über das Internet beziehen und jene, die an Top-Qualität, professioneller Beratung und ganzheitlichen Visual-Merchandising-Konzepten interessiert sind“, erläutern Andreas Gesswein (Genesis Display) und Cornel Klugmann (Hans Boodt). Wem sie mehr Erfolg zutrauen, dürfte klar sein. Andreas Gesswein: „Die Herausforderungen sind enorm. Gerade das Jahr 2016 hat dem Modehandel sehr viel abverlangt, auch in Asien und den USA. Die Unternehmen stehen vor einem veränderten Markt und Käuferverhalten. Die EuroShop 2017 wird daher vielleicht eine der wichtigsten seit ihrer Gründung sein.“ Jean-Marc Mesguich, (Window France) betont: „Ich denke, dass es elementar wichtig ist, auf der EuroShop präsent zu sein. Für beide: Aussteller und Kunden. Beiden Parteien bietet die Plattform eine verlässliche Möglichkeit, Sichtweisen auszutauschen und sie unterstützt dabei, gemeinsam den Weg vorwärts zu beschreiten. Wir sind aktuell an einem Wendepunkt im Markt, daher bekommt dies für jeden von uns einen nochmals höheren Stellenwert.“ Auch Cornel Klugmann legt den Vertretern des Handels einen Messebesuch nahe: „Unsere Innovationskraft ist die Chance für die Zukunft.“
 
Die EuroShop 2017 ist für Fachbesucher von Sonntag, 05. März 2017, bis Donnerstag, 09. März 2017, täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Die Tageskarte kostet 70,- Euro (50,-- Euro im Online-Vorverkauf (e-Ticket),  die 2-Tageskarte 90,-- Euro (70,-- Euro im OVV) und die Dauerkarte 150,-- Euro (130,-- Euro im OVV). Die Eintrittskarten beinhalten die kostenlose Hin- und Rückfahrt zur EuroShop mit VRR-Verkehrsmitteln (Verkehrsverbund-Rhein-Ruhr).

 

Usbekistan investiert 115 Mio. US$ in die Schuh- und Lederindustrie © Vera/ pixelio.de
20.09.2016

USBEKISTAN INVESTIERT 115 MIO. US$ IN DIE SCHUH- UND LEDERINDUSTRIE

  • Branchenvereinigung auf Geschäftspartnersuche

Taschkent (GTAI) - Die zentralasiatische Republik Usbekistan startet eine neue Initiative für die Modernisierung und den Ausbau ihrer Schuh- und Lederindustrie. Bis 2020 sind zahlreiche Projekte geplant, die ausländischen Anbietern Absatzchancen eröffnen. Neben Maschinen und Ausrüstungen sind verschiedenste Zulieferungen wie Schuhteile, Hilfsstoffe und Chemikalien gefragt. Das Gros der Branchenunternehmen ist in der Industriezweigvereinigung O´zbekcharmpoyabzali konzentriert.

  • Branchenvereinigung auf Geschäftspartnersuche

Taschkent (GTAI) - Die zentralasiatische Republik Usbekistan startet eine neue Initiative für die Modernisierung und den Ausbau ihrer Schuh- und Lederindustrie. Bis 2020 sind zahlreiche Projekte geplant, die ausländischen Anbietern Absatzchancen eröffnen. Neben Maschinen und Ausrüstungen sind verschiedenste Zulieferungen wie Schuhteile, Hilfsstoffe und Chemikalien gefragt. Das Gros der Branchenunternehmen ist in der Industriezweigvereinigung O´zbekcharmpoyabzali konzentriert.

Die Schuh- und Lederindustrie Usbekistans steht vor einem neuen Investitionsschub. In den Jahren 2016 bis 2020 ist die Umsetzung von 82 Projekten für die Errichtung neuer sowie den Ausbau und die Modernisierung bereits bestehender Kapazitäten geplant. Vorgesehen ist die Inbetriebnahme von 48 neuen Produktionsstätten und die technische Erneuerung oder Erweiterung von 34 Fabriken. Die für die Projekte erforderlichen Investitionen werden auf 115 Mio. US$ veranschlag.

Zahlreiche Geschäftschancen für ausländische Unternehmen

Die Ausbau- und Modernisierungsvorhaben bieten ausländischen Firmen eine Reihe von Geschäftschancen. Dies gilt sowohl für die Lieferung von Schuhteilen, Hilfs- und Zusatzstoffen, Accessoires sowie Chemikalien (Gerbstoffe, Entfettung-, Fettungs- und Bindemittel, Anilin sowie Pigmente) als auch für Maschinen und Anlagen einschließlich gebrauchter Technik. In den Gerbereien und Schuhfabriken werden vor allem folgende Geräte und Maschinen benötigt:

  • Vakuumtrockner
  • Spiralmesser für Entfleischungs- und Hobelmaschinen
  • elektronische Messgeräte zur Messung der Lederfläche
  • Stoßmaschinen und Quetschpressen
  • Nähmaschinen für die Schuhproduktion
  • hydraulische Ausschneidemaschinen
  • Spaltmaschinen für Oberteilelemente
  • Ausrüstungen für die Schuhmontage

Darüber hinaus streben einige Unternehmen die Gründung von Gemeinschaftsunternehmen mit einer ausländischen Kapitalbeteiligung an.

Branchenvereinigung O´zbekcharmpoyabzali koordiniert Investitionsprojekte

Hinter dem Ausbau- und Modernisierungsprogramm der Branche steht die Usbekische Assoziation für Leder und Schuhe O´zbekcharmpoyabzali. Unter ihrem Dach ist das Gros der Unternehmen des Industriezweigs konzentriert. Zu der Vereinigung gehören heute mehr als 80 Hersteller von Lederrohstoffen/Fertigleder (Produktion von Hartleder/Fuß- und Einlegesohlenleder und Weichleder/Oberleder, darunter vor allem von Chromlederwaren und Juchtenleder/feines Kalbsleder für Schuhe), Damen-, Herren- und Kinderschuhen sowie von Ledergalanteriewaren.

Ab 2008/09 setzte in der Branche ein sichtlicher Aufwärtstrend ein. Allerdings hat sich die Lage im Industriezweig 2012/13 wieder verschlechtert. Als Hauptgründe hierfür nennen Marktkenner erhebliche Liquiditätsprobleme der Unternehmen, große Schwierigkeiten bei der Devisenkonvertierung und die damit einhergehenden Einschränkungen bei der Beschaffung von Zulieferungen aus dem Ausland sowie eine generelle Verschlechterung des unternehmerischen Klimas im Land.

Die Produktion von Leder, Schuhen und Lederwaren macht heute nur einen Bruchteil der Produktion von Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre aus. Im Jahr 1990 produzierten die Unternehmen noch circa 50 Mio. Paar Schuhe pro Jahr.

Jährliche Produktion soll bis 2020 auf 0,5 Mrd. US$ steigen

Die Warenproduktion der Unternehmen von O´zbekcharmpoyabzali wird 2016 voraussichtlich ein Volumen von 140 Mio. $ erreichen. Im Vergleich zu 2010 wäre das eine Verzehnfachung. Im Jahr 2016 sollen 8,7 Mio. Paar Schuhe produziert werden (2010: 3,1 Mio. Paar). Für das Jahr 2020 wird eine Warenproduktion in Höhe von 476 Mio. $ erwartet. Die Exporte sollen bis 2020 von 191 Mio. $ (Prognose für 2016) auf 301 Mio. $ steigen. Derzeit werden Schuhe und andere Lederwaren in die VR China, nach Pakistan, in die Türkei, nach Indien, Kasachstan, Korea (Rep.), Italien, Spanien und in das Vereinigte Königreich ausgeführt.

Das neue Branchenprogramm bleibt aber weit hinter den ursprünglichen Zielen zurück. Das Investitionsprogramm für die Jahre 2011 bis 2015 sah eine Ausweitung der Produktion von Schuhen um 120% auf 14,2 Mio. Paar gegenüber 2011 vor. Der Ausstoß von Leder sollte um 90% (auf 468 Mio. qdm), von Lederbekleidung um 720% sowie von Ledergalanteriewaren um 40% steigen.

Ab 2008/09 setzte in der Branche ein sichtlicher Aufwärtstrend ein. Allerdings hat sich die Lage im Industriezweig 2012/13 wieder verschlechtert. Als Hauptgründe hierfür nennen Marktkenner erhebliche Liquiditätsprobleme der Unternehmen, große Schwierigkeiten bei der Devisenkonvertierung und die damit einhergehenden Einschränkungen bei der Beschaffung von Zulieferungen aus dem Ausland sowie eine generelle Verschlechterung des unternehmerischen Klimas im Land.

Die Produktion von Leder, Schuhen und Lederwaren macht heute nur einen Bruchteil der Produktion von Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre aus. Im Jahr 1990 produzierten die Unternehmen noch circa 50 Mio. Paar Schuhe pro Jahr.

Kontaktanschriften:

O´zbekiston charm va poyabzal ishlab chiqarish korxonalarining O´zbekcharmpoyabzali uyushmasi
(Assoziation der Leder- und Schuhbetriebe Usbekistans O´zbekcharmpoyabzali)
Mustakillik kuc., 109, 100192 Taschkent
Ansprechpartner: Maksudshon Mansurow, Vorsitzender, Sharifshon Scheralijew, stellvertretender Vorsitzender
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BREXIT: Italienische Wirtschaft ist eher wenig betroffen © Bernd Kasper/ pixelio.de
09.08.2016

BREXIT: ITALIENISCHE WIRTSCHAFT IST EHER WENIG BETROFFEN

  • Bankenkrise spitzt sich zu
  • Außenhandel eher wenig betroffen
  • Tourismusbranche blickt auf die Entwicklung der britischen Währung

Mailand (GTAI) - Italien gehört zu den europäischen Ländern, die von der Brexit-Entscheidung am wenigsten betroffen sind, geht aus einer Studie der Ratingagentur S&P hervor. Dennoch: Die daraus entstehenden Marktturbulenzen drohen, die fragile Erholung der italienischen Wirtschaft zu verlangsamen und die bereits angeschlagenen Banken in eine Krise zu führen. Das Vereinigte Königreich ist der viertwichtigste Absatzmarkt für italienische Waren, britische Touristen sind eine wichtige Einnahmequelle für den Tourismus.

  • Bankenkrise spitzt sich zu
  • Außenhandel eher wenig betroffen
  • Tourismusbranche blickt auf die Entwicklung der britischen Währung

Mailand (GTAI) - Italien gehört zu den europäischen Ländern, die von der Brexit-Entscheidung am wenigsten betroffen sind, geht aus einer Studie der Ratingagentur S&P hervor. Dennoch: Die daraus entstehenden Marktturbulenzen drohen, die fragile Erholung der italienischen Wirtschaft zu verlangsamen und die bereits angeschlagenen Banken in eine Krise zu führen. Das Vereinigte Königreich ist der viertwichtigste Absatzmarkt für italienische Waren, britische Touristen sind eine wichtige Einnahmequelle für den Tourismus.

Das Ergebnis des britischen Volksentscheids gefährdet die zarte Erholung der italienischen Konjunktur. Unternehmerverband Confindustria hat nach dem Ergebnis seine BIP-Wachstumsprognose für das Jahr 2016 von 1,4% auf 0,8% reduziert. Doch im Vergleich zu anderen EU-Mitgliedstaaten ist Italien laut diversen Studien von dem Ausstieg des Vereinigten Königreiches aus der EU wenig direkt betroffen, die indirekten Folgen durch die Marktturbulenzen könnten jedoch gravierend sein.

In einer Untersuchung zur "Brexit-Empfindlichkeit" von 20 Ländern der Ratingagentur S&P kommt Italien auf den vorletzten Platz, vor Österreich. Die Studie analysiert die Brexit-Folgen in den Bereichen Export, Finanzen, Auslandsdirektinvestitionen und Migration. Die Gründe für Italiens Platzierung liegen auf der Hand: Im Vergleich zu anderen europäischen Staaten sind die Exporte Italiens in das Vereinigte Königreich relativ gering. Hinzu kommt, dass der Finanzsektor "relativ italienisch" ist. Im europäischen Vergleich sind auch die ausländischen Direktinvestitionen in Italien gering, dies betrifft auch den Anteil der Investitionen aus dem Vereinigten Königreich in Italien.

Unter den italienischen Wirtschaftszweigen ist der Finanzsektor der S&P-Studie zufolge am stärksten vom Brexit betroffen. Volatile Märkte in Folge des Brexit sorgen für weitere Verunsicherung in der Branche, die unter anderem nach der langen Wirtschaftskrise unter faulen Krediten in ihren Bilanzen leidet. In den Tagen nach dem Ergebnis sind die Aktienpreise der italienischen Banken in die Tiefe gestürzt. Die italienische Regierung verhandelt mit der EU über eine neue Rettungsaktion.

Das Vereinigte Königreich ist ein wichtiger Handelspartner

Die Entscheidung der Briten könnte in einzelnen Sektoren auch negative Auswirkungen auf die italienische Exportwirtschaft haben. Nach Angaben des italienischen Statistikamtes ISTAT rangiert das Vereinigte Königreich auf Platz 6 der Handelspartner Italiens. Gleichzeitig ist das Königreich der viertgrößte Absatzmarkt für italienische Waren. Insgesamt lagen die Einfuhren aus dem Vereinigten Königreich 2015 bei 10,6 Mrd. Euro, während die Ausfuhren mit 22,5 Mrd. Euro deutlich höher waren. Der Anteil am italienischen Gesamtexport summierte sich 2015 auf 5,5%. Mehr verkauften die Italiener nur in die USA (8,9%), nach Frankreich (10,5%) und nach Deutschland (12,6%).

Die Risiken für die italienische Exportwirtschaft sind nicht zu unterschätzen, Experten rechnen mit Einbußen der italienischen Exporte in das Vereinigte Königsreich von 1 Mrd. bis 3 Mrd. Euro. Die Einbußen betreffen vor allem die verarbeitende Industrie. Der Studie "Il Brexit e l'Italia" des Forschungsinstituts Nomisma vom Juni 2016 zufolge sind 97% der italienischen Ausfuhren Fertigwaren. Die wichtigsten Warengruppen für den italienischen Export in das Vereinigte Königreich sind Maschinen und Anlagen (3,5 Mrd. Euro), Nahrungsmittel und Getränke (3,1 Mrd. Euro), Chemische Erzeugnisse (2,6 Mrd. Euro), Kfz und -Teile (2,6 Mrd. Euro), Mode und Bekleidung (2,3 Mrd. Euro) sowie verarbeitete und unverarbeitete Metallerzeugnisse (1,5 Mrd. Euro).

Besonders abhängig von britischen Kunden sind die Winzer und Möbel-Designer. Für die italienische Weinindustrie gehört das Vereinigte Königreich zu den wichtigsten Absatzmärkten. Im Jahr 2015 konnten italienische Winzer dort Wein im Wert von 745 Mio. Euro absetzen, ein Anteil von 14% an den gesamten italienischen Weinausfuhren. Die italienischen Möbel-Designer verkauften 2015 Produkte im Wert von 950 Mio. Euro in das Vereinigte Königreich, das entspricht einem Anteil von 10% der gesamten italienischen Möbelausfuhren.

Norditalien hat enge Wirtschaftsbeziehungen mit dem Vereinigten Königreich

Der Nomisma-Studie zufolge sind die italienischen Regionen unterschiedlich stark mit der Wirtschaft im Vereinigten Königreich verflochten. Zwar kommen mehr als zwei Drittel der italienischen Exporte in das Vereinigte Königreich aus Norditalien. Dennoch ist Norditalien weniger als Süditalien vom Brexit betroffen, weil der Anteil der norditalienischen Ausfuhren in das Königreich an den Gesamtausfuhren Norditaliens deutlich geringer ist als im Süden.

In der süditalienische Region Basilikata gehen 15% der Ausfuhren in das Vereinigte Königreich. Die hohe Quote ist durch die Fiat-Produktionsstätte in der Gemeinde Melfi, wo zwei Pkw-Modelle hergestellt werden, zu begründen. In den Abruzzen und in Kampanien werden circa 10% der regionalen Ausfuhren in das Vereinigte Königreich verkauft.

Über den Außenhandel hinaus sorgen sich italienische Hotel- und Restaurantbetreiber um die Auswirkungen des Brexit: Laut Banca D'Italia rangierten die Briten 2015 auf Platz 6 der Touristen und Geschäftsreisenden. Doch gaben die 4,4 Mio. britischen Besucher im Durchschnitt pro Kopf deutlich mehr am Tag aus als alle anderen europäischen Reisenden. Insgesamt summierten sich die Ausgaben der Briten 2015 auf gut 3 Mrd. Euro oder mehr als 8% der Gesamtausgaben ausländischer Touristen in Italien. Eine Abwertung der britischen Währung könnte sowohl die Touristenzahlen als auch die Ausgaben pro Kopf negativ beeinflussen.

© Jerzy Sawluk / pixelio.de
28.06.2016

RUSSISCHE REGIERUNG LEGT ENTWICKLUNGSPROGRAMM BIS 2025 FÜR DIE TEXTILINDUSTRIE AUF

  • Antikrisenplan stellt Finanzhilfen von fast 1,5 Mrd. Rubel in Aussicht

Moskau (GTAI) - Die russische Regierung beschloss im Frühjahr 2016 eine "Strategie für die Entwicklung der Leichtindustrie bis zum Jahr 2025" und ein "Föderales Programm zur Unterstützung der Unternehmen der Leichtindustrie" (Antikrisenplan). Damit sollen die russischen Textilbetriebe in der Krise gestützt werden. Ziel des Ministeriums für Industrie und Handel ist es, den Anteil inländischer Hersteller am Bekleidungsmarkt von aktuell 25% auf 50% im Jahr 2025 zu verdoppeln.

  • Antikrisenplan stellt Finanzhilfen von fast 1,5 Mrd. Rubel in Aussicht

Moskau (GTAI) - Die russische Regierung beschloss im Frühjahr 2016 eine "Strategie für die Entwicklung der Leichtindustrie bis zum Jahr 2025" und ein "Föderales Programm zur Unterstützung der Unternehmen der Leichtindustrie" (Antikrisenplan). Damit sollen die russischen Textilbetriebe in der Krise gestützt werden. Ziel des Ministeriums für Industrie und Handel ist es, den Anteil inländischer Hersteller am Bekleidungsmarkt von aktuell 25% auf 50% im Jahr 2025 zu verdoppeln.

In der russischen Leichtindustrie stellen 14.000 Firmen (davon 200 Großbetriebe) Bekleidung, Textilien, Schuhe und Lederwaren her, so das Ministerium für Industrie und Handel. Diese erwirtschaften einen Umsatz von jährlich 270 Mrd. Rubel. Davon sind 653 große und mittlere sowie 4.000 kleine Unternehmen in der Garn- und Textilindustrie tätig. Weil Kaufkraft und Nachfrage der Verbraucher gesunken sind, drosselte die Leichtindustrie ihre Produktion 2015 um 12%.

Um den Bekleidungs- und Textilbetrieben mehr Sicherheit zu geben, beschloss die russische Regierung im Frühjahr 2016 eine "Strategie für die Entwicklung der Leichtindustrie bis zum Jahr 2025" und ein "Föderales Programm zur Unterstützung der Unternehmen der Leichtindustrie" (Antikrisenplan). Ziel des Ministeriums für Industrie und Handel ist es, den Anteil inländischer Hersteller am Bekleidungsmarkt von aktuell 25% auf 50% im Jahr 2025 zu verdoppeln. In diesem Zusammenhang sollen bis zu 330.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen.

Antikrisenplan stellt Subventionen von 1,475 Mrd. Rubel in Aussicht
Im Antikrisenplan werden Finanzhilfen von 1,475 Mrd. Rubel in Aussicht gestellt. Damit soll insbesondere den Herstellern von Schuluniformen und Kinderbekleidung sowie Textilfabriken, die Staatsaufträge erfüllen, geholfen werden. Die finanzielle Unterstützung umfasst: Subventionen für die Produzenten von Schuluniformen für die unteren Klassen aus russischen Kammgarnstoffen (600 Mio. Rubel), Subventionen für Betriebsmittelkredite als Unterstützung zum Einkauf von Rohmaterialien (800 Mio. Rubel), Subventionen für Investitionskredite zur technischen Umrüstung von Unternehmen (75 Mio. Rubel).

Als Teil des Entwicklungsprogramms für die Leichtindustrie wird eine eigene Entwicklungsbank für die Textil- und Bekleidungsindustrie gegründet - nach dem Vorbild der Rosselchosbank. Das bislang auf Landwirtschaft spezialisierte staatliche Leasingunternehmen Rosagroleasing soll die technische Modernisierung der Textil- und Bekleidungsbetriebe finanziell begleiten. Zusätzlich verbietet die Regierungsverordnung Nr. 791 in der Fassung vom 17.02.2016 auf allen drei Verwaltungsebenen (föderal, regional, kommunal) öffentliche Beschaffungen von Textilien und Bekleidungen aus Importen, wenn es dafür Angebote inländischer Hersteller gibt.

Industrieparks und -cluster für die Leichtindustrie entstehen
Außerdem werden zwei Industrieparks für die Bekleidungs- und Textilindustrie eingerichtet - in den Gebieten Iwanowo und Leningrad. Daneben bildet sich ein regionaler Cluster der Leichtindustrie im Gebiet Tscheljabinsk im Süd-Ural. Der Fonds zur Entwicklung der russischen Industrie fördert Investitionsprojekte mit zinsvergünstigten Krediten, beispielsweise das Projekt von Praimteks (Primetex) im Gebiet Iwanowo zur Produktion von Textilien unter Nutzung digitaler Textildrucker (Kredit: 466 Mio. Rubel).

Ferner sollen die einheimischen Hersteller von Bekleidung und Schuhen künftig Zugang zum Förderinstrumentarium der föderalen Gesellschaft für die Entwicklung von kleinen und mittleren Unternehmen bekommen. Kritiker bemängeln, dass die Subventionen bislang nur die großen Unternehmen erreichen und dabei vor allem Unternehmen, die mit Staatsaufträgen arbeiten.

Ausbau der Kapazitäten für Chemiefaser
Exportchancen sieht das Industrieministerium bei Kunstfasern. Im Textilcluster Iwanowo (http://invest-ivanovo.ru/data/prog.pdf) entsteht mit öffentlichen Zuschüssen ein Chemiefaserwerk, das ab 2018 die Produktion aufnehmen soll. Damit stünden 250.000 jato Chemiefaser zusätzlich zur Verfügung. Bislang produzieren die beiden Hersteller Komitex und Wladimirski Polyefir zusammen 33.000 jato Kunstfaser. Viskose wird aktuell in Russland überhaupt nicht erzeugt. Bei Polyester beträgt der Importanteil 74% und bei Polyamid 88%.

Die Kunstfasern könnten künftig an BTK textil und andere Abnehmer geliefert werden. Der Produktionskomplex von BTK textil in der Stadt Schachty im Gebiet Rostow wurde im Juni 2015 eingeweiht. Das Unternehmen stellt Hightech-Textilien und Trikotagen aus synthetischen Fasern her. Daraus werden Berufs-, Sport- und Skibekleidung genäht. BTK textil hat Kapazitäten zur Produktion von etwa 12 Mio. qm Stoff pro Jahr, sagt Generaldirektor Sergej Bazoev. Noch kauft BTK textil die synthetischen Fasern und Fäden überwiegend in Asien. Das könnte sich bald ändern. Die BTK Gruppe ist der größte russische Hersteller von Männerbekleidung und Uniformen.

Eine neue Produktionsstätte in Russland zu errichten ist nicht so einfach: Maschinen aus einheimischer Herstellung gibt es nicht und importierte Technik hat sich wegen der Rubelabwertung stark verteuert. So stammt die Technik von BTK textil zur Herstellung, Imprägnierung oder Beschichtung der Stoffe und zum Nähen der Bekleidung (insgesamt 250 Einheiten) aus Italien, Dänemark, Deutschland, der Schweiz und Frankreich. Langfristige Kredite über 8 bis 12 Jahre sind nicht erhältlich und wenn nur zu hohen Zinssätzen. Die mangelnde Vielfalt an Technologien und Materialien (das Anlegen umfangreicher Stoff- und Zubehörlager ist zu teuer) bleibt das Hauptproblem für russische Textilbetriebe. Deshalb ist die Zahl der neuen Projekte in der Leichtindustrie bislang überschaubar.

Russische Föderation - Produktion von Textilien und Bekleidung (Veränderung in %)
Warenbezeichnung   2015 Veränderung 2015/2014
Baumwollfaser (Mio. Rollen( 111,0 4,4
Kunstfaser (Mio. Rollen) 66,0 -4,5
Stoffe (Mio. qm) 4.542 14,7
.davon aus:    
.Naturseide (1.000 qm) 253,0 31,8
.Wolle (1.000 qm) 9.262,0 -20,9
.Leinen 25,9 -26,6
.Baumwolle 1.176,0 -4,5
.Kunstfaser 237,0 14,2
Stoffe aus anderen Materialien 3.084,0 25,1
Stoffe mit Kunststoffimprägnierung (Mio. qm) 32,3 14,6
Bettwäsche (Mio. Stück) 59,8 -9,6
Teppiche (Mio. qm) 22,6 -3,7
Wirkware (1.000 t) 14,2 29,8
Strümpfe (Mio. Paar) 199 -5,6
Mäntel (1.000 Stück) 989 -22,1
Gefütterte Jacken (1.000 Stück) 1.887 -45,4
Anzüge (1.000 Stück) 4.690 -12,6
Herrensakkos und Blazer (1.000 Stück) 870 14,1
Damenmäntel mit Pelzoberteil (Stück) 5.543 -46,1
Kleidung aus Kunstpelz (1.000 Stück) 24,5 21,0
Uniformen und Berufsbekleidung (Mio. Stück) 20,7 -8,2
Arbeits- und Schutzbekleidung (Mio. Stück) 99,8 14,6
Overalls (1.000 Stück) 733 -62,4

Quelle: Rosstat 2016

Russische Föderation - Produktion von Textilien und Bekleidung (Veränderung in %)
Warenbezeichnung 1. Quartal 2016 Veränderung
1. Quartal 2016 / 1. Quartal 2015
Nähgarne aus synthetischen und synthetischen Fasern (Mio. Rollen)   14,0 -0,6
Stoffe (Mrd. qm) 1,2 23,3
Bettwäsche (Mio. Stück) 14,7 -7,7
Gestrickte Strümpfe (Mio. Paar) 55,4 34,0
Trikotagen (Mio. Stück) 24,8 -6,0
Berufsbekleidung, Uniformen (Mio. Stück) 31,1 11,2
Mäntel (1.000 Stück) 269 9,1

Quelle: Rosstat 2016


Kontaktanschriften:
Ministerium für Industrie und Handel

Abteilung für Leichtindustrie
Denis Klimentewitsch Pak, Direktor der Abteilung
109074 Moskau, Kitajgorodskij proesd 7
Tel.: 007 495/632 8004 (Sekretariat), Fax: -632 88 65
E-Mail: dgrvt@minprom.gov.ru, Internet: http://minpromtorg.gov.ru

(Unter-)Abteilung Leichtindustrie: Leiterin: Irina Alekseewna Iwanowa,
Tel.: -632 87 31, -346 04 73; E-Mail: ivanovaia@minprom.gov.ru
Internet: http://minpromtorg.gov.ru/ministry/dep/#!9&click_tab_vp_ind=1
"Strategie für die Entwicklung der Leichtindustrie bis zum Jahr 2025"
http://www.kptf.ru/images/company/Presentation.pdf (Präsentation zur Strategie)
http://minpromtorg.gov.ru/docs/#!strategiya_razvitiya_legkoy_promyshlennosti_rossii_na_period_do_2025_goda (Text der Strategie und des Maßnahmenplans)

Russische Union der Unternehmer der Textil- und Leichtindustrie
107023 Moskau, uliza Malaja Semenowskaja 3
Tel.: 007 495/280 15 48, Fax: -280 10 85
E-Mail: info@souzlegprom.ru, Internet: http://www.souzlegprom.ru

 

TEXCARE INTERNATIONAL 2016 © Foto: Jens Liebchen / Messe Frankfurt GmbH
21.06.2016

TEXCARE INTERNATIONAL SCHLIESST MIT NEUEM SPITZENWERT BEI INTERNATIONALITÄT

  • Fachbesucher hoch zufrieden mit größerem und umfangreicherem Angebot der Weltleitmesse
  • Aussteller und Besucher schätzen die Wirtschaftslage sehr gut ein
Die Texcare International schließt mit einem Plus von zehn Prozent mehr ausländischen Besuchern. Insgesamt blieb die Fachbesucherzahl stabil – von den 15.700 Besuchern (2012: 15.650 aus 101 Ländern) kamen knapp 9.000 (2012: 8.045) von außerhalb Deutschlands zur Weltleitmesse vom 11. bis 15. Juni 2016 nach Frankfurt – das entspricht einem Auslandsanteil von 57 Prozent. Die Besucher reisten aus 112 Ländern zur Texcare International, um sich an den Ständen über neue Produkte zu informieren. Zu den Top-Besucherländern neben Deutschland gehören unter anderem Italien, Frankreich, die Niederlande, Belgien, Spanien, Großbritannien, Schweiz Dänemark, Österreich und Polen.
  • Fachbesucher hoch zufrieden mit größerem und umfangreicherem Angebot der Weltleitmesse
  • Aussteller und Besucher schätzen die Wirtschaftslage sehr gut ein
Die Texcare International schließt mit einem Plus von zehn Prozent mehr ausländischen Besuchern. Insgesamt blieb die Fachbesucherzahl stabil – von den 15.700 Besuchern (2012: 15.650 aus 101 Ländern) kamen knapp 9.000 (2012: 8.045) von außerhalb Deutschlands zur Weltleitmesse vom 11. bis 15. Juni 2016 nach Frankfurt – das entspricht einem Auslandsanteil von 57 Prozent. Die Besucher reisten aus 112 Ländern zur Texcare International, um sich an den Ständen über neue Produkte zu informieren. Zu den Top-Besucherländern neben Deutschland gehören unter anderem Italien, Frankreich, die Niederlande, Belgien, Spanien, Großbritannien, Schweiz Dänemark, Österreich und Polen. Außerhalb Europas zählen die USA, Japan, Australien, die Vereinigten Arabischen Emirate, China und Indien zu den größten Besuchernationen der Textilpflegemesse. Insgesamt ist der Anteil der ausländischen Besucher von außerhalb Europas von 15 auf 22 Prozent gestiegen. Das größte außereuropäische Wachstum kommt aus Argentinien und Kasachstan. Im Inland ist der Markt weiterhin geprägt von anhaltender Konsolidierung und Konzentration.
 
Insgesamt 319 Aussteller aus 28 Ländern (2012: 262 Aussteller aus 26 Ländern) –  über 20 Prozent mehr als vor vier Jahren – zeigten über fünf Tage hinweg ihre Hightech-Lösungen und Innovationen für Wäschereien, Textilreinigungen und den Textilservice. Auch der Anteil der ausländischen Aussteller erreicht mit 68 Prozent einen neuen Bestwert. Auf 30 Prozent mehr Fläche und erstmals in zwei Hallen präsentierten die Hersteller ein umfangreicheres Angebot, vor allem in den Produktgruppen Textilien sowie IT. Im Mittelpunkt der Präsentationen der Aussteller stand die Vernetzung aller Prozesse im Sinne von Industrie 4.0. Innovationen zur berührungslosen Wäscheerfassung, zur Visualisierung aller Prozesse in Echtzeit, zu intelligenten Aufbewahrungssystemen sowie zum Einsatz von Robotertechnologie setzten Impulse für den nachhaltigen Umbau zur „Smart Laundry“.

Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäfts-führung der Messe Frankfurt: „Die Stimmung auf der Texcare International 2016 war hervorragend. Das Wachstum aus dem Ausland hat die Stellung der Texcare International als Weltleitmesse gestärkt. Die Top-Entscheider aus aller Welt reisten nach Frankfurt, um auf der Messe Geschäfte abzuschließen und neue Kunden zu gewinnen.“ Erneut gestiegen ist die Entscheidungskompetenz der Besucher: Über 60 Prozent gaben an, dass sie im Unternehmen über Einkaufskompetenz verfügen.

Insgesamt 84 Prozent der Aussteller bestätigten, dass sie ihre Messeziele erreicht haben, vor allem angesichts abgeschlossener Verkäufe, gefüllter Orderbücher und zahlreicher neuer internationaler Kontakte. Elgar Straub, Geschäftsführer des VDMA Bekleidungs- und Ledertechnik: „Die Erwartungen der Aussteller an die Texcare International wurden bei weitem übertroffen. Die große Internationalität der Besucher zeigt das weltweit große Interesse und den Bedarf an neuen, zukunftsweisenden Technologien. Insbesondere Themen wie Industrie 4.0 und die fortschreitende Digitalisierung standen im Fokus der Messe.“

Dass die Branchenkonjunktur sehr gut sei, sagten 89 Prozent der Aussteller. Das sind drei Prozent mehr als vor vier Jahren. Auch die Besucher stimmten dieser Einschätzung mit 89 Prozent zu.

Mit 98 Prozent sehr zufrieden zeigten sich die Besucher mit dem Produktangebot der Weltleitmesse. Andreas Schumacher, Geschäftsführer des Deutschen Textilreinigungs-Verbands führt aus: „Wir sind hochzufrieden mit dem Verlauf der Texcare. Das Feedback von Ausstellern und Messebesuchern war durchweg sehr positiv. Die Möglichkeit, sich neben dem Besuch der Ausstellerstände noch auf dem Texcare Forum zu wichtigen Themen der Branche auszutauschen, wurde sehr gut  angenommen. Der DTV-Stand selbst war zudem ein willkommener Treffpunkt zum direkten Austausch mit unseren Mitgliedern und Förderern. Besonders gefreut hat uns, dass unser Rahmenprogramm mit Modenschau und Bügelwettbewerb beim Publikum so gut ankam.“

Insgesamt konnten die Fachbesucher aus aller Welt die Trends in der Branche erkennen und sich einen sehr guten Eindruck über die Leistungsfähigkeit der Hersteller machen. Auch die Events der Texcare International stießen auf große Resonanz, besonders die Vorträge im Texcare Forum, die von über 1.000 Teilnehmern verfolgt wurden. Die Unterteilung in die Thementage Ausbildung und Karriere, innovative Textilien, Nachhaltigkeit und Industrie 4.0 wurden sehr gut angenommen.

Ein Highlight der Texcare International war die Modenschau. Hersteller präsentierten ihre Kollektionen und zeigten Trends in Farbe, Form und Funktion bei Arbeitsbekleidung für Industrie, Gesundheitswesen sowie Gastronomie. Auch der Bügelwettbewerb, der erstmals zur Messe stattfand, bot den Teilnehmern die Möglichkeit, sich zu messen und das eigene Können zu präsentieren.

Die nächste Texcare International findet vom 20. bis 24. Juni 2020 in Frankfurt am Main statt, die nächste Texcare Asia im Herbst 2017.
 
Weitere Informationen zur Texcare International unter www.texcare.com.
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