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12.02.2019

TECHNISCHE TEXTILIEN SIND IN ISRAEL EINE ERFOLGSBRANCHE

  • Israelische Hersteller mit steigender Präsenz auf dem Weltmarkt

 Die Herstellung technischer Textilien gehört zu den führenden Sparten der israelischen Textilindustrie. Ihr Erfolg ist nicht zuletzt intensiver Forschung und Entwicklung geschuldet. Angesichts des heftigen internationalen Wettbewerbs, dem sich die israelische Textilindustrie gegenübersieht sind hochqualitative und innovative Produkte für eine Stabilisierung dieses Industriezweigs unabdingbar. Zu den Sparten, die diese Modernisierung am besten bewältigen, gehört die Herstellung technischer Textilien.

  • Israelische Hersteller mit steigender Präsenz auf dem Weltmarkt

 Die Herstellung technischer Textilien gehört zu den führenden Sparten der israelischen Textilindustrie. Ihr Erfolg ist nicht zuletzt intensiver Forschung und Entwicklung geschuldet. Angesichts des heftigen internationalen Wettbewerbs, dem sich die israelische Textilindustrie gegenübersieht sind hochqualitative und innovative Produkte für eine Stabilisierung dieses Industriezweigs unabdingbar. Zu den Sparten, die diese Modernisierung am besten bewältigen, gehört die Herstellung technischer Textilien.

Im Jahr 2017 entfiel auf diese Produktkategorie mit schätzungsweise 600 Mio. US-Dollar (US$) knapp ein Drittel des von der Textil- und Bekleidungsindustrie erzielten Gesamtumsatzes. Mit einem Exportanteil von rund 70 Prozent ist die Sparte zudem stark weltmarktorientiert und stellte 2017 mit 414 Millionen US$ 43 Prozent israelischen Textil- und Bekleidungsexporte.
 
Die Produktion technischer Textilien stützt sich nicht zuletzt auf eine kräftige Inlandsnachfrage. Zu den größten einheimischen Abnehmern gehören die Streit- und Sicherheitskräfte, die von ihren Lieferanten hohe Funktionalität und Spitzenqualität verlangen. Unter anderem werden in diesem Marktsegment schusssichere Textilien, Spezialtextilien für Uniformen, Tragetaschen für empfindliche Geräte unter Feldbedingungen und Tarnnetze hergestellt.

Kräftige Inlandsnachfrage hilft bei Produktentwicklung
Wie der Fachverband der Mode- und Textilindustrie (Fashion & Textile Industries Association) im Januar 2019 gegenüber Germany Trade & Invest erklärte, helfe der direkte Kontakt zum Militär und zu Institutionen der inneren Sicherheit den Unternehmen, praxisbewährte Produkte anzubieten. Zudem, so die Direktorin des Verbands, Maya Herscovitz, seien in den Herstellerbetrieben ehemalige Angehörige der Streit- und Sicherheitskräfte tätig, die mit den Anforderungen an entsprechende Produkte vertraut seien.    
 
Weitere inländische Abnehmerbranchen sind das Bauwesen und die Landwirtschaft. Der Gebäudebau setzt zunehmend auf moderne Baustoffe inklusive leichter und hochisolierender Textilstoffe. Der Agrarsektor wiederum trägt zwar nur 1,2 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei, ist aber kapitalintensiv und innovationsorientiert. Ein gefragtes agrotechnisches Produkt sind Schutznetze. Im September 2018 wies der israelische Agronom Yossi Ofir in einem Beitrag darauf hin, dass der Klimawandel einen immer umfangreicheren Einsatz von Schattennetzen nach sich ziehe. Nicht zuletzt bedeckten immer mehr israelische Landwirte ganze Obsthaine mit Schattennetzen.
 
Vernetzung mit der Hightechbranche
Die Verankerung im einheimischen Markt und der direkte Kontakt zu Kunden beschleunigen die Entwicklung neuer Produkte. Zugleich ist die Sparte technischer Textilien in die Hightech-Szene eingebettet. So etwa integrieren Hersteller Forschungsergebnisse der Nanotechnologie und der Materialwissenschaft in ihre Produkte.

Ein Beispiel dafür ist die Firma Marom Dolphin, die militärische wie zivile Produkte herstellt und mit Hilfe von Kunststoffen, Metall und Verbundmaterialien die Festigkeit ihrer Textilerzeugnisse steigert oder deren Gewicht reduziert. Ein führender Hersteller technischer Textilien ist die Firma Hagor Industries, die unter andrem Kampfwesten, Schutzwesten, Rucksäcke und Zelte aller Größen anbietet, während die Firma Source - Shoresh textiles Wanderzubehör produziert. Diese und ähnliche Hersteller sind auf zahlreichen Exportmärkten vertreten.

Manche Unternehmen bieten keine Fertigprodukte, sondern technologische Lösungen an. So etwa hat die Firma Nano Textile eine antibakterielle sonochemische Beschichtung für Textilien auf den Markt gebracht. Als Hauptanwendungsgebiet sind Krankenhäuser angedacht, doch können sich nach Firmenangaben auch weitere Anwendungsfelder wie Flugzeugbau und öffentliche Verkehrsmittel, Restaurants und Hotels oder Babykleidung erschließen. Dienstleistungen im Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) bietet auch die Firma Gideon Guthrie Technical Textile an, die mit israelischen und ausländischen Textilherstellern zusammenarbeitet.

Neben der Tätigkeit unternehmenseigener FuE-Abteilungen wird auch an Hochschulen geforscht. So etwa wurde die von Nano Textile verwendete Technologie für Textilbeschichtung an der israelischen Bar-Ilan-Universität entwickelt. An der Fachhochschule Shenkar (Shenkar College of Engineering, Design and Art) ist das Innovations- und Forschungszentrum für Textilien CIRTex tätig (The David & Barbara Blumenthal Israel Center for Innovation and Research in Textiles). Das Zentrum führt angewandte Forschung für neue Produkte, Produktionsverfahren und Anwendungsgebiete für Textilien durch und fördert die Zusammenarbeit zwischen etablierten Unternehmen auf der einen sowie Start-ups und individuellen Erfindern auf der anderen Seite. Industrielle Textilforschung und -entwicklung wird von der Innovationsbehörde (Innovation Authority) gefördert.
 
Nach Einschätzung des Fachverbands wird die Produktion technischer Textilien in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Wie Maya Herscovitz gegenüber Germany Trade and Invest erklärte, investieren Hersteller technischer Textilien hohe Beträge nicht nur in die Entwicklung neuer Produkte, sondern auch in die Modernisierung und Automatisierung von Produktionsprozessen. Dies sei nicht nur aus Gründen der Kostenersparnis geboten, sondern auf Grund der auf dem Arbeitsmarkt bestehenden Engpässe bei Facharbeitskräften erforderlich.
 
Bei technischen Textilien ist Israel Nettoexporteur
Der mit großem Abstand wichtigste Exportposten im Bereich technischer Textilien (SITC 657) sind Vliesstoffe (SITC 657.2). Auf sie entfielen 2017 mit 278 Millionen US$ 67,1 Prozent der Gesamtausfuhr technischer Textilien. Auf Rang zwei kamen Watte, Dochte und Waren und Erzeugnisse des technischen Bedarfs aus Spinnstoffen. Mit einem Exportwert von 88 Millionen US$, stellten sie 21,6 Prozent der Branchenausfuhr.

Der wichtigste Exportmarkt waren 2017 die USA, mit großem Abstand gefolgt von den Niederlanden und Deutschland. Die Bundesrepublik bezog aus Israel technische Textilien im Wert von 44,7 Millionen US$ (10,8 Prozent der israelischen Ausfuhr).

Die Einfuhr entsprach mit 136 Millionen US$ 32,6 Prozent der Ausfuhr. Die drei wichtigsten Lieferländer - China, die Türkei und Italien - lagen mit 25 Millionen US$, 24,8 Millionen US$ beziehungsweise 24,2 Millionen US$ nahezu gleichauf. Deutschland belegte Rang fünf und erzielte mit einem Lieferwert von 11,2 Millionen US$ einen Importmarktanteil von 8,3 Prozent.

 

Weitere Informationen:
Israels, Textilindustrie Israel
Quelle:

Wladimir Struminski, Germany Trade & Invest www.gtai.de

Israels Textilindustrie fängt sich wieder (c) Rosel Eckstein / pixelio.de
25.07.2017

ISRAELS TEXTILINDUSTRIE FÄNGT SICH WIEDER

  • Produktion stabilisiert sich auf niedrigerem Niveau
  • Einfuhr von Textilmaschinen gestiegen

Jerusalem (GTAI) - Die israelische Textil- und Bekleidungsindustrie konnte sich nach jahrelangem Rückgang weitgehend stabilisieren. Das gilt sowohl für die Wertschöpfung der Branche als auch für die Exporte. Dank neuer Kapazitäten konnte die Textilsparte 2016 einen deutlichen Produktionszuwachs verzeichnen. Bei der Einfuhr von Textilmaschinen spielt Deutschland die führende Rolle. Dagegen ist der deutsche Importmarktanteil an der Einfuhr von Textil- und Bekleidungsprodukten gering.

  • Produktion stabilisiert sich auf niedrigerem Niveau
  • Einfuhr von Textilmaschinen gestiegen

Jerusalem (GTAI) - Die israelische Textil- und Bekleidungsindustrie konnte sich nach jahrelangem Rückgang weitgehend stabilisieren. Das gilt sowohl für die Wertschöpfung der Branche als auch für die Exporte. Dank neuer Kapazitäten konnte die Textilsparte 2016 einen deutlichen Produktionszuwachs verzeichnen. Bei der Einfuhr von Textilmaschinen spielt Deutschland die führende Rolle. Dagegen ist der deutsche Importmarktanteil an der Einfuhr von Textil- und Bekleidungsprodukten gering.

Lange Zeit war Israels Textil- und Bekleidungsindustrie ein ausgesprochenes Sorgenkind des verarbeitenden Gewerbes. Nun aber scheint sie sich wieder zu fangen. Das belegt die Produktionsstatistik.
In einer Krisenphase zwischen 2007 und 2013 war die Wertschöpfung der Textil- und Bekleidungsindustrie um insgesamt 25,7% zurückgegangen, wobei die Schrumpfung der Bekleidungssparte 21,4% betrug, während die Textilindustrie um 31,2% einbrach. Gründe dieser Entwicklung waren zunehmender Konkurrenzdruck durch Billigimporte auf dem Binnenmarkt und rückläufige Exporte. Seit 2013 aber haben sich die Zahlen stabilisiert und weisen zum Teil nach oben.

Entwicklung der israelischen Textil- und Bekleidungsindustrie 2006 bis 2016 (ausgewählte Jahre)
Jahr Index der Wertschöpfung Textil und Bekleidung (2011 = 100,0) Index der Wertschöpfung Textil Index der Wertschöpfung Bekleidung Exporte von Textil und Bekleidung*), Mio. US$ Importe von Textil und Bekleidung*), Mio. US$
2006 128,8 130,8 128,2 1.243 1.561
2011 100,0 100,0 100,0 1.011 2.256
2012 956 918 986 952 2.241
2013 910 840 964 920 2.365
2014 932 845 999 966 2.558
2015 928 849 987 930 2.420
2016 970 983 959 914 2.480

*) HS-Abschnitt XI (Spinnstoffe und Waren daraus)
Quelle: Monatsschrift zur Außenhandelsstatistik, diverse Ausgaben, Zentralamt für Statistik

Produktpalette bereinigt

Die Stabilisierung wurde durch einen umfassenden Bereinigungsprozess der Textil- und Bekleidungsindustrie erreicht, in deren Verlauf Produkte und Produktionsgänge, bei denen Israel international nicht mehr wettbewerbsfähig ist, eingestellt oder an billigere Standorte ausgegliedert wurden. Durch Rationalisierungsvorgänge wurde zudem die Produktivität gesteigert. So lag die Wertschöpfung der Textil- und Bekleidungsindustrie 2016 je Beschäftigten um 4,8% über dem 2011 erreichten Stand. Dabei betrug der kumulierte Produktivitätszuwachs in der Textilsparte 3,5 und in der Bekleidungssparte 5,6%.
Die Bereinigung der Produktpalette führte zu einem Rückgang der Exporte bei gleichzeitiger Zunahme der Importe. Ihre Umsatzchancen suchen die israelischen Hersteller zunehmend bei hochwertigen und weniger arbeitsintensiven Produkten, die auch auf dem Weltmarkt Chancen haben.

Nach den jüngsten verfügbaren Angaben lag die Exportquote der Textil- und Bekleidungsindustrie im Jahr 2014 bei 50,1%. Dabei ergab sich im Bekleidungsbereich eine extreme Zweiteilung: Während die Hersteller von Kleidungsprodukten außer Unterbekleidung nur 3,9% ihres Umsatzes im Auslandsgeschäft erzielten, wurde nahezu die gesamte Produktion von Unterbekleidung exportiert.
Die wichtigste Ausfuhrposition der israelischen Textilindustrie sind Waren des HS-Kapitels 56 (Watte, Filze und Vliesstoffe; Spezialgarne; Bindfäden, Seile und Taue; Seilerwaren). Im Jahr 2016 entfielen auf sie 28,7% der Textil- und Bekleidungsexporte, gefolgt von synthetischen oder künstlichen Filamenten mit 14,3% sowie Gewirken und Gestricken mit 13,0% der Ausfuhren.

Produktionsstruktur der Textil- und Bekleidungsindustrie 2014
Branche Umsatz in Mio. US$ *) Exportquote in %
Insgesamt (1+2) 1.834 50,1
1. Textilindustrie 1.014 52,7
Spinnen, Weben und Endbearbeitung von Textilien 557 57,0
Andere Textilien 457 47,5
Bekleidungsindustrie 820 46,8
Bekleidung außer Unterwäsche 425 3,9
Unterwäsche 320 96,3

*) Umrechnung amtsstatistischer Binnenpreisangaben nach dem jahresdurchschnittlichen Wechselkurs
Quelle: Zentralamt für Statistik

Nach der erfolgreichen Stabilisierung traut sich die israelische Branche auch die Schaffung neuer Produktionskapazitäten zu. Im Jahr 2015 und 2016 wurden zwei neue Betriebe für die Herstellung von Vliesstoffen errichtet und haben ihre Arbeit aufgenommen. Zum einen fand dies in erhöhten Maschineninvestitionen der Textilsparte, zum anderen in der kräftigen Produktionszunahme der Textilindustrie im Jahr 2016 um 15,8% ihren Niederschlag.

Deutschland führender Lieferant von Textilmaschinen

Parallel zur Produktionssteigerung nimmt die Einfuhr von Textilmaschinen seit 2014 zu. Im Jahr 2016 erreichte sie 62,2 Mio. US$ und damit mehr als das Doppelte des Tiefstandes von 2013. An diesem Importwachstum konnten deutsche Textilmaschinenhersteller an führender Stelle partizipieren.

Einfuhr von Textilmaschinen 2010 bis 2016 (Mio. US$)
Jahr Einfuhr davon: aus Deutschland Deutscher Importmarktanteil in %
2010 21,1 4,8 22,7
2011 35,3 13,3 37,7
2012 41,5 16,3 39,3
2013 29,2 7,4 25,3
2014 34,4 10,5 30,5
2015 58,4 31,5 53,9
2016 62,2 37,5 60,2

Quelle: UN Comtade Database

Im Jahr 2016 erreichte der deutsche Importmarktanteil bei Textilmaschinen einen Höchstwert von 60,2% damit war die Bundesrepublik das mit Abstand wichtigste Lieferland, gefolgt von Italien und Frankreich.

Führende Lieferländer für Textilmaschinen 2016
Land Einfuhr, Mio. US$ Importmarktanteil in %
Deutschland 39,5 60,2
Italien 6,3 10,1
Frankreich 4,1 6,6
Schweiz 2,6 4,2
Belgien 2,3 3,7
China 2,2 3,6
USA 1,3 2,1
Spanien 1,1 1,8

Quelle: UN Comtrade Database

Der führende Lieferant auf dem Importmarkt für Bekleidungs- und Textilprodukte ist China. Im Jahr 2016 entfielen auf die Volksrepublik 39,3% der Einfuhren des HS-Abschnitts XI (Spinnstoffe und Waren daraus). Deutschland spielte mit 1,6% (39,1 Mio. US$) nur eine untergeordnete Rolle. Die wichtigsten deutschen Lieferpositionen waren Kleidung und Kleidungszubehör (HS-Kapitel 61 und 62) mit 43,7%, gefolgt von synthetischen oder künstlichen Spinnfasern (14,3) %.

Kontaktanschrift
Manufacturers Association of Israel Textile and Fashion Industries Association Ansprechpartnerin: Ms. Maya Herscovitz, Director of Association
Hamered St. 29, Tel Aviv 68125 Tel.: 00972 3/519 88 55, Fax- 519 87 05 E-Mail: maya@industry.org.il,, Internet:  http://www.industry.org.il.