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06.03.2018

POLEN KAUFEN MEHR ARTIKEL FÜR IHREN NACHWUCHS

  • Kindergeld füllt Haushaltskassen
  • Die Hälfte der Ausgaben entfällt auf Bekleidung

Die Nachfrage nach Kinderbedarf soll in Polen mittelfristig um jährlich 4 bis 5% zunehmen. Das 2016 eingeführte Kindergeld und die gute Konjunktur lassen die Ausgaben für den Nachwuchs steigen. Den größten Anteil hat daran Bekleidung einschließlich Schuhe. Es besteht eine beträchtliche Inlandsproduktion auch an Hygiene- und Pflegeartikeln sowie Nahrungsmitteln. Es wird zunehmend Wert auf ökologische Produkte gelegt, was auch deutschen Anbietern Zulieferchancen eröffnet.

  • Kindergeld füllt Haushaltskassen
  • Die Hälfte der Ausgaben entfällt auf Bekleidung

Die Nachfrage nach Kinderbedarf soll in Polen mittelfristig um jährlich 4 bis 5% zunehmen. Das 2016 eingeführte Kindergeld und die gute Konjunktur lassen die Ausgaben für den Nachwuchs steigen. Den größten Anteil hat daran Bekleidung einschließlich Schuhe. Es besteht eine beträchtliche Inlandsproduktion auch an Hygiene- und Pflegeartikeln sowie Nahrungsmitteln. Es wird zunehmend Wert auf ökologische Produkte gelegt, was auch deutschen Anbietern Zulieferchancen eröffnet.

Die Nachfrage allein nach den grundlegenden Kinderartikeln wie Bekleidung, Spielzeug, Körperpflege- und Nahrungsmitteln soll in Polen mittelfristig um 4 bis 5% jährlich zunehmen. Damit beschleunigt sich das Wachstum gegenüber der Zeitspanne 2011 bis 2015, wie die Marktforschungsfirma PMR (http://www.pmrpublications.com) in ihrer Marktanalyse über Kinderprodukte 2015 und Prognose 2015 bis 2020 erwartet. Im Jahr 2015 wurden solche Artikel für 9,4 Mrd. Zloty (Zl; rund 2,2 Mrd. Eu-ro; 1 Euro = 4,1841 Zl; Durchschnittskurs 2015) verkauft gegenüber einem Wert von 8,5 Mrd. Zl 2011.
 
Die wirtschaftliche Belebung und sinkende Arbeitslosigkeit erhöhen die allgemeine Konsumneigung. Diese wird zusätzlich durch das seit Frühjahr 2016 gezahlte Kindergeld stimuliert, wodurch den privaten Haushalten über 20 Mrd. Zl jährlich zufließen; 2017 allein rund 23 Mrd. Zl.
So stieg nach Jahren des Rückgangs 2016 die Anzahl der Geburten wieder. In Polen kamen 382.500 Babys zur Welt; das waren rund 13.000 mehr als 2015. Dennoch liegt die Geburtenrate, also die Anzahl der Geburten pro Frau im Alter von 15 bis 49 Jahren, nur etwas über 1,3 Kinder je Frau. Eine ausreichende Quote zum Beibehalten der Bevölkerungszahl wurde zuletzt 1991 festgestellt.

Geburtenrate in Polen (Anzahl der Geburten pro Frau im Alter von 15 bis 49)

1999 2010 2011 2012 2013 2014 2015
2,07 1,41 1,33 1,33 1,29 1,32 1,32

Quelle: Eurostat

Bis Ende Februar 2017 wurden über 3,82 Mio. Kinder bis 18 Jahre von dem Kindergeldprogramm erfasst, die monatlich 500 Zl erhalten. Somit flossen über 2,57 Mio. Familien bis zu diesem Zeitpunkt insgesamt fast 21 Mrd. Zl an staatlichen Mitteln zu. Landesweit profitieren 55% aller Kinder bis 18 Jahre von dem Pro-gramm. Auf dem Lande erreicht dieser Prozentsatz sogar 63%, in Städten dagegen nur 49%. Einzelkinder gut situierter Familien werden nicht berücksichtigt.    

Größtes Nachfragepotenzial in Masowien    
Die meisten begünstigten Kinder leben in der Hauptstadtregion, der Woiwodschaft Mazowieckie (Masowien, fast 554.000), gefolgt von Slaskie (Oberschlesien, 383.800) und Wielkopolskie (Großpolen, 379.600). In Pomorskie (Pommern) wurden im Jahr 2016 25.860 Kinder geboren, so dass pro 1.000 Einwohner 11,2 Babys zur Welt kamen. Das war der höchste Anteil landesweit dicht gefolgt von Mazowieckie (11,1) und Wielkopolskie (11,0).
Die Ausgaben für den Nachwuchs richten sich jedoch nicht nur nach der Anzahl der Kinder, sondern die einzelnen Kinder werden stärker beschenkt oder erhalten zusätzliche beziehungsweise hochwertigere Bekleidung und anderes. Natürliche und ökologische Produkte haben einen hohen Stellenwert, wovon auch deutsche Anbieter profitieren können.
Neben Namens- und Geburtstagen, Weihnachten und Ostern ist der Tag des Kindes, der 1. Juni ei-nes jeden Jahres, ein wichtiger Anlass für Geschenke.
Laut einer Umfrage des Preisvergleichsportals Ceneo (http://www.ceneo.pl) planten 35,0% der Befragten Ausgaben zum 1.6.17 von 101 bis 300 Zl und 31,4% von 51 bis 100 Zl.
Die Übrigen sahen in etwa je zur Hälfte höhere bzw. geringere Aufwendungen vor.

Die jährlichen Verkäufe von Spielzeug veranschlagen Branchenkenner auf etwa 1 Mrd. Zl. Die stärkste Position haben hier internationale Konzerne wie Lego, Hasbro und Mattel. Aber auch inländische Hersteller wie Cobi S.A. (http://www.cobi.pl) und Trefl S.A. (http://www.trefl.com) profitieren von der wachsenden Nachfrage.
Cobi produziert Bauklötze und importiert sowie vertreibt ein breites Sortiment von anderem Spielzeug. Die vorherrschenden Produkte von Trefl sind Brettspiele und Puzzles, die auch in starkem Maße exportiert werden. Erfolgreich auf dem Markt platzieren konnte Anna Skorzynska ihre Plüschtiere, die Einschlafgeräusche von sich geben (http://szumisie.pl). Weitere Hersteller sind Wader (http://www.wader-zabawki.pl), Hemar (http://hemar.com.pl) und St. Majewski (http://www.st-majewski.pl).

Körperpflegemittel aus inländischer Produktion
Körperpflegemittel und Hygienebedarf für Babys und Kinder werden überwiegend im Inland hergestellt. Bei Windeln hat das Private Label der führenden Discountmarktkette Biedronka (http://www.biedronka.pl) "Dada" eine starke Stellung, seit 2014 hält es nach eigenen Angaben sogar die Spitzenposition. Eine Untersuchung der Einzelhandelsketten durch die Marktforschungsfirma Nielsen hatte ergeben, dass der Marktanteil von Dada-Windeln von Januar bis Dezember 2016 mengenmäßig bei 51% lag, wie das Pressebüro von Biedronka mitteilte.
Die Firma Harper Hygienics S.A. (http://www.harperhygienics.pl) stellt in Polen außerdem Papiertaschentücher der Marke "Dada" her. Ihr neuer strategischer Investor ist die lettische Firma für Kos-metik und Hygienebedarf iCotton. Procter & Gamble produziert in einer eigenen Fabrik in Warschau Einwegwindeln seiner Marke "Pampers". Diese werden laut Angaben des Konzerns täglich von über 3 Mio. Kindern in über 40 Ländern verwendet.
Windeln, Hygiene- und Pflegeprodukte für Babys und Kinder stellt auch TZMO aus Torun (Thorn, http://www.tzmo-global.com) her, darunter die Windelmarken "Bella Baby" und "Happy". Unter solchen Produkten entfällt laut PMR ein Marktanteil von etwa 60% auf Windeln sowie von je 20% auf feuchte Tüchlein und Körperpflegeartikel.

Verkäufe von Hygiene- und Pflegeprodukten für Babys und Kinder in Polen (in Mio. Zl)

2013 2014 2015 2016
1.493,6 1.540,9 1.488,4 1.520,0

Quelle: PMR

Klarer Marktführer bei Pflegeprodukten ist Nivea Polska mit einer großen Fabrik in Poznan (Posen). Die beiden Marken des Beiersdorf-Konzerns "Bambino" und "Nivea Baby" decken etwa ein Fünftel der Nachfrage ab. Ebenfalls in Polen produziert die Global Cosmed S.A. (http://www.globalcosmed.pl) das Kindershampoo und -schaumbad "Pinio" und Körperpflegeprodukte für Babys und Kleinkinder der Marke "Bobini".
Diese Produkte sind in der größten Drogeriemarktkette in Polen, Rossmann, zu finden wie auch de-ren Private Labels "Babydream" und "Isana Kids", die teilweise im Inland und teilweise in anderen EU-Ländern hergestellt werden. Letzteres gilt auch für andere Kindermarken und solche herstellende Konzerne wie Pampers, Dove und Baby Dove, Bambino (http://bambino.pl, Hautpflegeprodukte für Kinder), Nestle, Nutrica und andere.
 
Robuste Öko-Mode im Kommen
Bei Kinderbekleidung nimmt die Bedeutung von im Inland genähten Artikeln zu. Beliebt sind Marken wie "Ekoubranka" (http://www.ekoubranka.pl, haltbare und ökologische Bekleidung) und "Pampicio" (http://www.pampicio.pl) aus Sieradz. Während solche kleineren Marken hauptsächlich im Onlinehandel vertrieben werden, werden große wie "5-10-15" (http://www.51015kids.eu) der Komex S.A. auch in einer eigenen Kette von über 220 herkömmlichen Geschäften angeboten.

Weitere Handelsketten für Kinderbekleidung sind Coccodrillo (http://www.coccodrillo.eu) mit 187 Läden und Wojcik Fashion (https://wojcikfashion.com). Auch die große Handelskette für Kinderpro-dukte Smyk (Bengel, http://www.smyk.com) führt Bekleidung, darunter ihre Eigenmarken "Cool Club" und "Smiki". Bekleidung und Schuhe haben den größten Anteil an den Ausgaben für Kinder, die sich 2016 laut PMR auf fast 5 Mrd. Zl summierten, darunter Bekleidung schätzungsweise 3,517 Mrd. Zl und Schuhe 1,419 Mrd. Zl.

Die Verkäufe von Nahrungsmitteln für Babys und Kinder veranschlagt PMR auf rund 1 Mrd. Zl jähr-lich. Hier erwartet die Marktforschungsfirma künftig höhere Steigerungen als bei Nahrungsmitteln insgesamt. Führend sind hier der französische Konzern Danone und der schweizerische Nestle-Konzern. Die zu Danone gehörende Gesellschaft Nutricia Zaklady Produkcyjne (http://www.nutricia.com.pl) hat große Fabriken in Opole (Oppeln) und Krotoszyn.
Nestle produziert in Kalisz (Kalisch) und Rzeszow Produkte unter anderem der Marken "Nestle Nutrition" und "Gerber". Zu den bedeutenden inländischen Herstellern zählen Geo-Poland (https://geo-poland.com/pl), Helpa (http://www.helpa.pl), Maspex (https://maspex.com, Säfte und ähnliche), Wosana (http://www.wosana.pl, Fruchtsäfte) und Dary Natury (http://www.darynatury.pl, Tee).

 

Weitere Informationen:
Kindergeld Kinderbedarf Polen
Quelle:

Beatrice Repetzki, Germany Trade & Invest

Die polnische Bekleidungsbranche steht vor Fusionen © Erwin Lorenzen / pixelio.de
01.08.2017

DIE POLNISCHE BEKLEIDUNGSBRANCHE STEHT VOR FUSIONEN

  • Wettbewerb ist hart
  • Nachfrage wächst

Warschau (GTAI) - Der dynamische Nachfragetrend nach Bekleidung und Schuhen ist in Polen 2017 ungebrochen. Die in hartem Preiswettbewerb stehende Bekleidungsbranche konsolidiert sich durch Fusionen. Ein Zusammenschluss der beiden großen Herrenausstatter Bytom und Vistula steht bevor. Bei Damenmode geht der Trend zu zeitloserer Qualitätsware, was auch deutschen Anbietern Chancen eröffnet.
Die Einzelhandelsumsätze mit Textilien, Bekleidung und Schuhen steigen in Polen von allen Produktgruppen am schnellsten. In den ersten fünf Monaten 2017 lag der reale Zuwachs laut dem Hauptamt für Statistik GUS 16,1% über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Die Einzelhandelsumsätze insgesamt erhöhten sich gleichzeitig um lediglich 6,9%. Für das gesamte Jahr 2016 lagen diese Wachstumsraten bei 16,4 beziehungsweise 5,7%.

  • Wettbewerb ist hart
  • Nachfrage wächst

Warschau (GTAI) - Der dynamische Nachfragetrend nach Bekleidung und Schuhen ist in Polen 2017 ungebrochen. Die in hartem Preiswettbewerb stehende Bekleidungsbranche konsolidiert sich durch Fusionen. Ein Zusammenschluss der beiden großen Herrenausstatter Bytom und Vistula steht bevor. Bei Damenmode geht der Trend zu zeitloserer Qualitätsware, was auch deutschen Anbietern Chancen eröffnet.
Die Einzelhandelsumsätze mit Textilien, Bekleidung und Schuhen steigen in Polen von allen Produktgruppen am schnellsten. In den ersten fünf Monaten 2017 lag der reale Zuwachs laut dem Hauptamt für Statistik GUS 16,1% über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Die Einzelhandelsumsätze insgesamt erhöhten sich gleichzeitig um lediglich 6,9%. Für das gesamte Jahr 2016 lagen diese Wachstumsraten bei 16,4 beziehungsweise 5,7%.

Das im Frühjahr 2016 eingeführte Kindergeld und die Tatsache, dass viele Polen ihren Sommerurlaub im Inland verbringen, heizen die Nachfrage weiter an. Dadurch ergeben sich auch für deutsche Anbieter zusätzliche Lieferchancen. Sie stehen allerdings in intensivem Wettbewerb mit inländischen Herstellern und Händlern. Branchenfachleute errechneten, dass die börsennotierten Gesellschaften für Bekleidung und Schuhe im 1. Halbjahr 2017 ihre Einnahmen um durchschnittlich 16% steigern konnten. Am erfolgreichsten war die Schuhkette CCC mit einem Zuwachs um ein Drittel.

Einnahmen von inländischen Gesellschaften für Bekleidung und Schuhe im 1. Halbjahr 2017 (in Mio. Zl, Veränderung gegenüber dem 1. Halbjahr 2016 in %)*)
  Einnahmen Veränderung
LPP 3.069 15,0
CCC 1.845 32,3
Vistula 308 112,4
TXM 165 -2,0
Gino Rossi 141 10,5
Bytom 85 22,6
Wittchen 76 21,0

*) vorläufige Angaben
Quelle: Angaben der Gesellschaften

Die positive Entwicklung ist vor allem auf die gestiegene Zahl von Filialen der Handelsketten, die Vergrößerung der Verkaufsflächen sowie den zunehmenden Onlinehandel zurückzuführen. Nun will die Branche durch Zusammenschlüsse ihre Position weiter stärken.

Vistula auf Expansionskurs
Die beiden Herrenausstatter Bytom und Vistula wollen Synergieeffekte nutzen und sich durch eine Fusion noch besser auf dem Markt behaupten. Seit Mitte April 2017 verhandeln sie über einen solchen Schritt, der gegen Jahresende vollzogen werden könnte. Vistula müsste nach Einschätzung von Marktbeobachtern eine neue Aktienemission vornehmen, um Bytom übernehmen zu können. Der Zusammenschluss würde den harten Preiskampf der beiden Konkurrenten bei formeller Bekleidung beenden. Sie könnten gemeinsame Einkäufe tätigen und ihre Logistik koordinieren.

Anzahl von Geschäften der Handelsketten für eine elegante Herrenbekleidung
März 2014 März 2015 März 2016 März 2017
618 676 757 810

Quelle: Marktforschungsfirma PMR, 2017

Vistula hatte 2016 nach eigenen Angaben 366 eigene Geschäfte mit einer Gesamtfläche von 30.500 qm und Bytom 111 Verkaufssalons mit 12.690 qm. Die Einnahmen der Vistula-Gruppe waren 2016 mit 599 Mio. Zloty (Zl; rund 137 Mio. Euro, 1 Euro = 4,36 Zl; Durchschnittskurs 2016) fast vier Mal so hoch wie die von Bytom mit 153 Mio. Zl. Der Nettogewinn von Vistula lag mit 35,2 Mio. Zl fast drei Mal so hoch wie der von Bytom (12,4 Mio. Zl).

Zu Vistula gehören die weiteren Bekleidungsmarken Wolczanka und die Edelmarke Lambert sowie die Marke für Damenmode des gehobenen Segments Deni Cler. Außerdem ist der Schmuckhersteller W.Kruk Teil der Gruppe. Branchenkenner sehen Vistula weiter auf Expansionskurs.

Als ein weiterer möglicher Übernahmekandidat gilt die Marke für schicke Damenbekleidung "Simple" mit der gleichnamigen Handelskette und dem Online-Geschäft, das derzeit zu Gino Rossi gehört. Simple hatte sich zuletzt schwächer entwickelt und wird derzeit umstrukturiert, um wieder bessere Ergebnisse zu erzielen. Möglichkeiten für eine Übernahme eines Unternehmens für Damenbekleidung sieht der Vorsitzende der Vistula-Gruppe, Grzegorz Pilch, frühestens 2018.

Nach Übernahmekandidaten hält auch der Anbieter von Damenbekleidung Monnari Ausschau. In diesem Segment ist die Konkurrenz am größten. Laut dem Vorsitzenden von Gino Rossi, Tomasz Malicki, legen die Kundinnen zunehmend Wert auf hochwertige Bekleidung mit einfacheren Schnitten, die länger als nur eine Saison lang getragen werden kann. Ein anderes großes Bekleidungsunternehmen, Prochnik, erwägt Investitionen in ein Onlinegeschäft.

LPP bleibt bei lässiger Alltagsmode
Der Konkurrenz nicht standgehalten hat die 2016 vom Marktführer LPP eingeführte Marke für elegante Herrenbekleidung "Tallinder"; die Geschäfte mussten wieder schließen. LPP ist dagegen erfolgreich bei lässiger Alltagsmode, die vielfach in Fernost genäht wird. Die Gesellschaft vertreibt ihre fünf Marken Reserved, Mohito, Cropp, House und Sinsay über insgesamt 1.704 Geschäfte in 19 Ländern, darunter in Deutschland. Dynamisch entwickelt sich die Nachfrage zum Beispiel in Russland.

In Polen selbst befinden sich rund 1.000 Geschäfte, deren Anzahl künftig sinken könnte bei einer gleichzeitigen Vergrößerung der Verkaufsflächen der einzelnen Filialen. Das sagte der Vorsitzende von LPP, Marek Piechocki, gegenüber der Tageszeitung Rzeczpospolita. Die gesamte, zu LPP gehörende Verkaufsfläche solle bis 2021 um etwa 10% zunehmen und der Umsatz der Gesellschaft um 15 bis 20% steigen. Ende 2017 will LPP 19 Reserved-Geschäfte in Deutschland betreiben.

Zu den führenden Exporteuren zählt auch die Gesellschaft Redan, die in Mittelosteuropa gut vertreten ist. Sie vertreibt Marken wie "Top Secret", "Troll" und "Drywash". Zu Redan gehören die Discountkette TXM mit rund 380 Läden im In- und Ausland sowie ein Onlinegeschäft. Die Firma OTCF mit ihrer Marke für Sportbekleidung "4F" verfügt über ein Großhandelsnetz in über 30 Ländern.

Neben den großen Ketten kreieren zahlreiche polnische Modeschöpfer ihr eigenes Design. Im Premiumsegment sind in ausländischen Modezentren unter anderem die Marken "La Mania" von Joanna Przetakiewicz und "Emanuel Berg" von Jaroslawa Berg-Szychulda zu finden. In mehreren polnischen Großstädten ist die Kette Hexeline mit eigenen Verkaufssalons vertreten, die hochwertige Damenmode in einem eigenen Atelier in Lodz (Lodsch) herstellt.

Mit der Auszeichnung "Produkt Warmia Mazury", die besondere Produkte aus Ermland-Masuren erhalten, kann die Modeschöpferin Barbara Caly-Jablonska ihre handgenähten Hochzeits-, Abend- und Cocktail-Kleider sowie Bühnenkostüme versehen. Ihre Kreationen lehnen sich an die Traditionen der Gegend an.

Die Verkaufsfläche der Schuhkette CCC soll sich laut ihrem stellvertretenden Vorsitzenden Marcin Czyczerski 2017 um rund 100.000 qm vergrößern. Im März 2017 umfasste sie 870 Geschäfte mit insgesamt 471.300 qm Fläche. Allein im 1. Quartal kamen acht Verkaufssalons mit 12.700 qm hinzu. CCC muss die Rentabilität ihrer Tätigkeit in Deutschland und Österreich steigern.

Auch wenn es für polnische Anbieter von Bekleidung und Schuhen nicht einfach ist, selbst auf westeuropäischen Märkten Fuß zu fassen, so exportieren sie doch in starkem Maße dorthin, vor allem nach Deutschland. Gut die Hälfte der in Polen produzierten Textilien gehen ins Ausland und fast die Hälfte der Bekleidung. Mode und Accessoires werden in Polen auf zahlreichen Schauen gezeigt.
Die nächste Posener Modemesse (http://www.targimodypoznan.pl/pl/) findet vom 5.-7.9.17 statt.

Quelle:

Beatrice Repetzki, Germany Trade & Invest www.gtai.de

Die Polen kleiden sich neu ein © Hardy5 / pixelio.de
22.11.2016

DIE POLEN KLEIDEN SICH NEU EIN

  • Deutsche Mode gefragt
  • Schuhkette CCC expandiert

Warschau (GTAI) - Die Nachfrage nach Textilien, Bekleidung und Schuhen entwickelt sich in Polen 2016 besonders dynamisch. Diese Artikel sind auch beliebte Weihnachtsgeschenke. Trotz der starken Konkurrenz bleibt Deutschland der drittgrößte ausländische Lieferant von Bekleidung und verzeichnet weitere Zuwächse. Der deutsche Onlinehändler Zalando errichtet sein erstes riesiges Logistikzentrum in Polen. Der Discounter KiK eröffnet weitere Filialen. Die inländische Schuhkette CCC expandiert.

  • Deutsche Mode gefragt
  • Schuhkette CCC expandiert

Warschau (GTAI) - Die Nachfrage nach Textilien, Bekleidung und Schuhen entwickelt sich in Polen 2016 besonders dynamisch. Diese Artikel sind auch beliebte Weihnachtsgeschenke. Trotz der starken Konkurrenz bleibt Deutschland der drittgrößte ausländische Lieferant von Bekleidung und verzeichnet weitere Zuwächse. Der deutsche Onlinehändler Zalando errichtet sein erstes riesiges Logistikzentrum in Polen. Der Discounter KiK eröffnet weitere Filialen. Die inländische Schuhkette CCC expandiert.

Die Einzelhandelsumsätze mit Textilien, Bekleidung und Schuhen steigen in Polen von allen Produktgruppen am schnellsten. In den ersten drei Quartalen 2016 erreichte der reale Zuwachs laut dem Hauptamt für Statistik GUS 15,8% gegenüber Januar bis September 2015. Die Einzelhandelsumsätze insgesamt erhöhten sich gleichzeitig real um 5,3%. Das bevorstehende Weihnachtsgeschäft dürfte der Nachfrage nach Modeartikeln weiteren Auftrieb geben. Das im laufenden Jahr eingeführte Kindergeld heizt die Kauflust der Polen zusätzlich an.

Wert der Verkäufe von Bekleidung und Schuhen (in Mrd. Zl)
2012 2013 2014 2015 1) 2016 2) 2017 2)
28,7 28,9 31,8 33,4 35,3 37,1

1) Schätzung, 2) Prognose
Quelle: Marktforschungsfirma PMR

In erster Linie wächst der Bedarf an gängigen Artikeln des unteren, mittleren und gehobenen Segments. Bekleidungsanbieter der Luxuskategorie profitieren dagegen nicht von der steigenden Nachfrage. Laut der Consultingfirma KPMG (http://www.kpmg.pl) gaben die Polen 2015 rund 14,3 Mrd. Zloty (Zl; rund 3,4 Mrd. Euro, 1 Euro = 4,1841; Durchschnittskurs 2015) für Luxusgüter aus, darunter 2,065 Mrd. Zl für Bekleidung und Accessoires. Diese bilden aber eine wichtige Produktgruppe und belegen hinter Pkw (6,974 Mrd. Zl) den zweiten Platz.

Dass das Nachfragepotenzial im Edelsegment begrenzt ist, bekam auch das größte inländische Bekleidungsunternehmen LPP zu spüren. Dieses ist bekannt für seine Marken für Jedermann, vor allem "Reserved", mit der es fast die Hälfte (47%) seiner Einnahmen erwirtschaftet. Anfang 2016 brachte LPP seine Premiummarke "Tallinder" auf den Markt. Nachdem jedoch die Verkäufe deutlich     
unter den Erwartungen geblieben waren, gab LPP im September 2016 die schrittweise Aufgabe dieses Vorhabens bekannt.

Tallinder sollte den etablierten Herrenausstattern und Anbietern anderer hochwertiger Bekleidung Vistula, Bytom und Prochnik Konkurrenz machen. Der Marktführer bei Herrenbekleidung Vistula, zu dem auch die Juwelierkette "W.Kruk" und die Marke für Damenbekleidung "Deni Cler" gehört, erwartet 2016 (2015) eine Steigerung seiner Einnahmen auf 590 (518) Mio. Zl und seines Nettogewinns auf 37,0 (28,3) Mio. Zl. Bytom folgt mit großem Abstand mit prognostizierten Einnahmen von 154 (131) Mio. Zl und einem Nettogewinn von 14,1 (12,4) Mio. Zl.
 
CCC strebt ins Ausland

Aufgrund der steigenden Nachfrage erhöht sich auch die Anzahl der Fachgeschäfte für Bekleidung, die laut GUS bis Ende 2015 auf rund 37.100 wuchs (2014: 35.900). Etwas rückläufig war gleichzeitig jedoch die Anzahl der Verkaufsläden für Schuhe und Lederwaren, die sich 2015 auf 8.200 (8.300) belief. Ein Grund dafür ist die Verbreitung einschlägiger Handelsketten, wie der Schuhkette CCC (http://ccc.eu), die zur Konsolidierung beträgt, und der zunehmende Onlinehandel.

CCC eröffnet 2016 allein im Inland rund 40 neue Filialen und vergrößert ihre Verkaufsfläche im In- und Ausland jährlich um etwa 20 bis 30%. Im Jahr 2016 soll diese um 105.000 qm und 2017 um 120.000 qm (netto) steigen. Die Handelskette sucht zusätzliche Franchising-Nehmer in weiteren europäischen Ländern und neuerdings auch in Asien und den USA. In der Russischen Föderation will CCC große Salons mit etwa 1.000 qm eröffnen. Auch in der Ukraine, Belarus, Kasachstan sowie in zentraleuropäischen Nachbarländern soll ihre Präsenz ausgebaut werden, wie der Gründer der Kette, Dariusz Milek, gegenüber der Tageszeitung Rzeczpospolita sagte.

Die in Deutschland und Österreich vorhandenen Filialnetze sollten künftig nicht nennenswert vergrößert werden; in Österreich gebe es bereits fast alle der insgesamt 70 angestrebten CCC-Geschäfte. Aufgrund des ausbleibenden Gewinns in den beiden Ländern solle deren Anteil an den Gesamteinnahmen der Gruppe, die 2016 rund 3,2 Mrd. Zl erreichen dürften, 10% nicht übersteigen. CCC setzt auch auf den E-Handel. Nachdem die Handelskette bereits das Onlinegeschäft für Schuhe eobuwie.pl erworben hatte, will sie im Frühjahr 2017 mit einem eigenen E-Shop starten.
Außenhandel nimmt zu

Die polnischen Importe von Bekleidung übersteigen die Exporte. Die beiden Hauptanbieter von Textilien, VR China und Bangladesch, konnten 2015 ihre Lieferungen nach Polen weiter erhöhen. Deutschland auf Platz drei verzeichnete ebenfalls Zuwächse. Die Slowakei vervielfachte ihre Exporte. Unter den Abnehmerländern spielte Deutschland die mit Abstand wichtigste Rolle mit einer weiter deutlich steigenden Nachfrage. Auf den weiteren Rängen folgten die Niederlande, Tschechien, Österreich, Schweden und andere meist europäische Länder.

Polnischer Außenhandel mit Bekleidung aus gewebten Stoffen (in Mio. Zl)
Zolltarifpositionen 6201 bis 6209 2013 2014 2015
Import, darunter von: 5.392,4 6.910,0 8.589,6
.VR China 2.115,3 2.532,3 2.915,8
.Bangladesch 758,4 1.019,2 1.243,5
.Deutschland 522,1 607,7 745,4
.Türkei 290,6 404,3 570,9
.Slowakei 25,0 82,6 396,9
.Indien 258,8 329,9 366,7
Export, darunter nach: 5.895,4 6.830,1 7.894,9
.Deutschland 2.997,3 3.677,7 4.388,0

Quelle: Statistisches Hauptamt GUS

Deutschland trumpft in Polen nicht nur mit hochwertiger Bekleidung und bekannten Marken auf. Die in Europa führende Kette von Discountmärkten KiK verbreitet sich im Nachbarland weiter. Bis Ende 2017 soll die Anzahl der Filialen auf 200 steigen. Ihre erste polnische Filiale hatte KiK im März 2012 eröffnet.    

Der E-Handel dürfte den deutschen Lieferungen von Bekleidung weiteren Auftrieb geben. Der große Onlinehändler Zalando lässt sein erstes Logistikzentrum in Polen in Gryfino auf dem Gebiet der Sonderwirtschaftszone Kostrzyn-Slubice (Küstrin-Frankfurt/O.) für 150 Mio. Euro errichten. Laut dem Bauträger Goodman wird es die größte Logistikfläche, die eine einzelne Firma in Polen belegt. Es ist gleichzeitig eines der umfangreichsten derzeit durchgeführten BTS-Projekte (built-to-suit) des Landes, bei dem ein Objekt nach den Erfordernissen des künftigen Nutzers gebaut wird. Seine Inbetriebnahme ist für die zweite Jahreshälfte 2017 vorgesehen. Zalando will von dort aus Polen, die nordischen Länder und einen Teil Deutschlands beliefern.

Polnischer Außenhandel mit Bekleidung aus Gewirken und Gestricken (in Mio. Zl)
Zolltarifposition 6101 bis 6114 2013 2014 2015
Import, darunter von 5.191,6 6.748,2 8.404,7
.VR China 1.574,1 1.970,7 2.378,5
.Bangladesch 903,2 1.258,8 1.583,4
.Deutschland 538,1 723,8 927,5
.Türkei 512,9 628,7 796,5
.Kambodscha 235,4 464,3 586,7
Export, darunter nach 4.521,4 5.108,9 6.299,0
Deutschland 1.888,0 2.343,8 2.996,3

Quelle: Statistisches Hauptamt GUS

 

Weitere Informationen:
Polen Statistik Bekleidung Polen
Quelle:

Beatrice Repetzki, Germany Trade & Invest www.gtai.de