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Wärmeisolation Vorteile von Daunen- und Federbetten

Kann es unter Federbetten zu einem Hitzestau kommen?

Mit Federn und Daunen gefüllte Bettwaren sind immer in der Lage, temperaturausgleichend zu wirken. Die Vorstellung eines Hitzestaus mag auf das Bild des „stramm gestopften Ballonbettes“ bei Wilhelm Busch zurückgehen. Eine wissenschaftliche Untersuchung zum Mikroklima in der Betthöhle hat jedoch ergeben, dass nicht einmal unter einem Federbett ein Hitzestau auftritt, geschweige denn unter einer von Natur aus leichten Daunendecke.
 
Mit Federn und Daunen gefüllte Bettwaren sind immer in der Lage, temperaturausgleichend zu wirken. Die Vorstellung eines Hitzestaus mag auf das Bild des „stramm gestopften Ballonbettes“ bei Wilhelm Busch zurückgehen. Eine wissenschaftliche Untersuchung zum Mikroklima in der Betthöhle hat jedoch ergeben, dass nicht einmal unter einem Federbett ein Hitzestau auftritt, geschweige denn unter einer von Natur aus leichten Daunendecke.
 
Steppformen Decken

Karo-Step-Bett, Kassettendecke usw. – was sind die Unterschiede?

Der Typ der Bettdecke wird wesentlich durch die Steppung bestimmt. Sie dient zum einen dazu, die Füllung zu fixieren – ihr Verrutschen soll erschwert oder sogar ganz verhindert werden.
Zum anderen wird mit der Steppung die Wärme-Isolation beeinflusst: Bei Sommerbetten beispielsweise wird Gewebe auf Gewebe genäht: Es werden absichtlich Kühlzonen erzeugt.
Der Typ der Bettdecke wird wesentlich durch die Steppung bestimmt. Sie dient zum einen dazu, die Füllung zu fixieren – ihr Verrutschen soll erschwert oder sogar ganz verhindert werden.
Zum anderen wird mit der Steppung die Wärme-Isolation beeinflusst: Bei Sommerbetten beispielsweise wird Gewebe auf Gewebe genäht: Es werden absichtlich Kühlzonen erzeugt. Dagegen verhindern bei den dicker gefüllten Winterbetten Stege, zwischen oberer und unterer Stoffplatte eingenähte Stoffstreifen, die Entstehung von solchen Kältezonen.
Auch die Optik spielt bei den verschiedenen Varianten der Stepptechniken eine große Rolle.
Nur das klassische Oberbett, auch Ballonbett genannt, besitzt keine Steppung.
 
  • Oberbett: Bei dieser Art von Bettdecke, auch Ballonbett genannt, befindet sich das gesamte Füllgut in einer nicht unterteilten Hülle. Es gibt keine Steppung und somit auch keine Aufteilung der Füllung in verschiedene Kammern.
    Diese klassische Bettdecken-Form hat zwar an Bedeutung gegenüber den Flachdecken verloren, ist aber nach wie vor erhältlich.
    Als „Plumeau“ wurde ursprünglich ein kleines Oberbett von ca. 130 x 130 cm bezeichnet. Zuweilen wird der Begriff aber auch für das althergebrachte größere Oberbett ohne Steppung (Ballonbett) verwendet.
     
  • Karo-Step-Bett: Schmale unterbrochene Stegbänder, abwechselnd in Längs- und Querrichtung eingenäht, sorgen dafür, dass die Füllung nicht verrutscht.
    Die Bewegungsmöglichkeit der Daunen- und/oder Federnfüllung ist gebremst: Ein Verrutschen der Füllung ist erschwert, aber nicht völlig ausgeschlossen. Durch Verstreichen innerhalb der Zudecke kann man die Füllung wunschgemäß verteilen.
    Dadurch, dass die Innenstege keine geschlossenen Kammern bilden, muss nicht jede Kammer einzeln gefüllt werden.
     
  • Einziehdecke: Bei dieser Decke wird die Hülle in zahlreiche kleine Karos abgesteppt. Das verhindert zuverlässig, dass die Füllung wandern kann. Ober- und Unterstoff werden in diesem Falle direkt – also ohne Stege – aufeinandergenäht.

      Beispiel einer Dauneneinziehdecke.
     
  • Kassettendecke (Stegdecke): Dabei handelt es sich um eine Zudecke, bei der zwischen der oberen und unteren Stoffplatte in den Karo-Nähten durchgehende Stegbänder eingenäht sind. Auf diese Weise hat die Zudecke an jeder Stelle die erwünschte Höhe (Dicke), und es können keine sogenannten Kältebrücken entstehen.

    Es entstehen einzelne Kammern, deren Zahl variabel ist. Die Decke kann z.B. 3 x 4 oder 4 x 6 Kammern besitzen.
    Durch die Unterteilung in einzelne Kammern ist ein Verrutschen der Füllung unmöglich. Jede Kammer wird einzeln gefüllt.
    Je nach Wärmebedarf können die Stege von 2 cm bis zu 15 cm hoch sein, um die gewünschte Isolationswirkung (gering z.B. für eine Sommerdecke, hoch dagegen für eine Winterdecke) zu erzielen.

       
     
    Beispiele von Kassettendecken. 
  • Vier-Jahreszeiten-Bett: Es besteht aus zwei Einziehdecken unterschiedlicher Füllmenge: einer leichteren Zudecke für den Sommer und einem wärmeren Übergangsbett für den Frühling bzw. für den Herbst. Werden die Einzeldecken zusammengefügt (beispielsweise durch Druckknöpfe, Reißverschluss oder Klettband), entsteht die wärmste Decke, die Winterdecke.

      Beispiel einer Vier-Jahreszeiten-Decke.
     
Füllung Hausstaubmilbenallergie

Müssen Hausstaubmilben-Allergiker ihre Feder- und Daunenbetten gegen andere Füllmaterialien austauschen?

Immer noch ist das Vorurteil zu finden, mit Federn und Daunen gefüllte Bettwaren seien für Hausstaubmilben-Allergiker nicht geeignet. Fälschlicherweise wird deshalb gelegentlich empfohlen, die Daunen- und Federbettwaren gegen andere Füllmaterialien auszutauschen.
 
Diese Empfehlung muss als überholt angesehen werden.
Immer noch ist das Vorurteil zu finden, mit Federn und Daunen gefüllte Bettwaren seien für Hausstaubmilben-Allergiker nicht geeignet. Fälschlicherweise wird deshalb gelegentlich empfohlen, die Daunen- und Federbettwaren gegen andere Füllmaterialien auszutauschen.
 
Diese Empfehlung muss als überholt angesehen werden. Zu diesem Ergebnis kommen wissenschaftliche Studien.
 
Der Ärzteverband Deutscher Allergologen e. V. (ÄDA) gibt in einer Pressemeldung “Praktische Tipps für Hausstaubmilbenallergiker“ die folgende Empfehlung:
„Entgegen bisherigen Empfehlungen ist synthetisches Bettzeug unvorteilhaft, besser sind natürliche Materialien (Daune, Feder).“
 

Bereits 1992 führte Prof. Dr. Dr. Hans Jürgens, Leiter des Instituts für Industrie-Anthropologie an der Universität Kiel, eine Studie mit 700 Feldversuchen durch. Darin untersuchte er den Milbenbefall in mit Daunen und Federn gefüllten Bettwaren. Er kam zu dem Ergebnis, dass federnhaltige Kissen und Bettdecken kein Herd für eine Milbenbesiedlung sind.
 
Bei 192 untersuchten Proben aus benutzten Kopfkissen war in 78 % der Fälle der Milbenallergengehalt völlig negativ, und bei den restlichen 22 % war die Milbenbesiedlung so gering, dass sie als allergologisch unbedenklich eingestuft werden konnte (weniger als 10 Milben je 0,1 g Staub).
Ähnliche Befunde ließen sich auch aus 41 Fällen von Federn- und Daunendecken machen. Nur 6 Decken zeigten einen (allergologisch unbedenklichen) Befall, und das, obwohl gezielt Decken untersucht wurden, die offensichtlich ungewöhnlich stark verschmutzt waren – sie waren mindestens seit 15 Jahren, häufiger aber über einen noch längeren Zeitraum nicht gereinigt worden.
 
Jürgens führt dieses Ergebnis auf die Milbendichtigkeit der Hülle (Inlett) sowie auf das milbenfeindliche Mikroklima in federn- und daunengefüllten Bettwaren zurück.
  • Ein daunendichtes Gewebe einer Bettware stellt eine regelrechte „Milbenbarriere“ dar. Es ist sehr dicht gewebt, um das Herausdringen von Daunen und Federn zu vermeiden. Hausstaubmilben und menschliche Hautschuppen, die die Nahrung der Milben darstellen, können nicht durch das Gewebe eindringen.
  • Zusätzlich sind die Wärme- und Klimaverhältnisse für die feuchtigkeitsabhängigen Milben eine sehr ungünstige Umgebung – schneller Wärmeaufbau während des Schlafens, schneller Feuchtigkeitsabbau beim Lüften.
 H. W. Jürgens, Ökologische Untersuchungen zu Hausstaubmilben (1992),
Der Kinderarzt 23, 1884-1889

Jürgens: „Die Temperaturwerte in Daunendecken übersteigen die Milbenkomfortgrenze während der Benutzung sehr rasch. Es wird den Milben zu warm. In der Restitutionsphase wird die aufgenommene Feuchtigkeit aus der Decke durch die günstige Klimadynamik der Füllung schnell wieder abgegeben, sodass der kritische Wert für den Milbenkomfort schnell unterschritten wird. Es wird den Milben zu trocken.“

 



1998 lehnte Prof. Dr. med. Dietrich Hofmann, Klinikum der Johann Wolfgang Goethe Universität, Zentrum der Kinderheilkunde, die Empfehlung ab, prinzipiell aus dem Schlafzimmer von Patienten mit einer Atemwegskrankheit federnhaltige Decken und Kissen zu entfernen. Diese Empfehlung solle aus der Weiterbildungsliteratur der Medizin gestrichen werden. Hofmann bezog sich dabei auf die Untersuchung von Jürgens, aber auch auf die Ergebnisse weiterer Studien.
 
D. Hofmann, Gutachten zur Einschätzung der Relevanz der Bettfedern-(Keratin-)Allergie
 
Unter anderem verwies er auf die Beobachtung von D. P. Strachan, dass die Asthmahäufigkeit in Haushalten mit Federkissen geringer war als bei Kindern, bei denen synthetische Materialien verwandt wurden. Eindeutig sei festgestellt worden, dass die Eliminierung von Federbetten und Federkissen die Asthmahäufigkeit nicht vermindere.
Strachan, D. P., Home environment and severe asthma in adolescence: a population based case-control study, British Medical Journal 1995; 311(7012) 1053-1056
 
Bemerkenswert sei auch die Beobachtung von Strachan in einer weiteren Studie, dass insbesondere die schwere asthmatische Atemnot bei Kindern, die in Federkissen schliefen, signifikant vermindert war.
Strachan, D. P. et al.: The risk of wheezing in children using feather pillows, British Medical Journal, 1997
 
T. J. Kemp et al. schließlich hätten festgestellt, dass mit Polyester gefüllte Kissen gegenüber Federkissen signifikant einen höheren Wert an Gehalt von Der-p-1, der Hauptsubstanz aus dem Milbenallergen, hatten, und zwar lag der Quotient bei 3,5 (Federkissen) zu 8,5 (Polyesterkissen).
Kemp,T. J./Siebers, R. W./Fishwick, D./O’Grady, G. B./Fitzharris, P./Crane, J. (Wellington Asthma Research Group), House dust mite allergen in pillows. British Medical Journal 313, 1996
In der Folgezeit wurden zum Thema „synthetische und federngefüllte Bettwaren in Bezug auf Hausstaubmilben“ weitere Untersuchungen durchgeführt.
 

Das Aktionsbündnis Allergieprävention (abap) entwickelte 2004 eine Leitlinie zur Allergieprävention, in der auf verschiedene Studien Bezug genommen wurde.
 
Im Zentrum dieser Leitlinie steht zum einen die Primärprävention, also insbesondere die Beseitigung bzw. die Verminderung von Allergieauslösern.
Auf der anderen Seite zielt sie auf Personen mit frühen Krankheitszeichen, sensibilisierte Personen und genetische Risikopopulationen (Sekundärprävention). Die Autoren der Leitlinie beziehen ihre Empfehlungen – die auf die Prävention abzielen, nicht auf die Therapie – nicht auf bereits an Asthma und Allergien erkrankte Personen.
 
Im Aktionsbündnis Allergieprävention sind nahezu alle relevanten Einrichtungen und Organisationen im Hinblick auf das Thema Allergien repräsentiert, so „allergierelevante Fach- und Berufsverbände, Selbsthilfeorganisationen, Spitzenverbände der Ärzte und Krankenkassen, öffentliches Gesundheitswesen, Forschung und Wissenschaft sowie die Gesundheitspolitik.“
(Borowski, C./ Schäfer, T., Allergieprävention. Evidenzbasierte und konsentierte Leitlinie. München 2005, S. 9)
 
Zur Erstellung der Leitlinie wurden Allergie-Studien der Jahre 1995 bis 2002 zusammengestellt und bewertet. In einem weiteren Schritt wurden dann gemeinsam erarbeitete Empfehlungen verabschiedet.
Derartige Empfehlungen sind von großer Bedeutung für den Bereich Allergie.
 
„Wissensbasierte [evidenzbasierte] und abgestimmte [konsentierte] Präventionsempfehlungen haben unmittelbare Relevanz für die allgemeine Gesundheit, da sie zur Vereinheitlichung beitragen, unmittelbar und bundesweit einsetzbar sind und sich aufgrund der Evidenzbasierung effektivitätssteigernd auswirken.“
(Borowski, C./ Schäfer, T., Allergieprävention. Evidenzbasierte und konsentierte Leitlinie. München 2005, S. 9)
 
Das Aktionsbündnis Allergieprävention kommt zu folgendem Ergebnis:
In der Zusammenschau der Studien „zeigte sich für die Verwendung natürlicher Materialien ein protektiver, für die Verwendung synthetischer Materialien dagegen eher ein allergiefördernder Effekt.“
(Borowski, C./ Schäfer, T., Allergieprävention. Evidenzbasierte und konsentierte Leitlinie. München 2005, S. 111.)
 
Das Aktionsbündnis Allergieprävention gibt abschließend (S.124) folgende Empfehlung zur Prävention einer Hausstaubmilben-Allergie:
„Für Risikopopulationen kann die Reduktion der Exposition gegenüber Hausstaubmilbenallergenen das Allergierisiko senken. Eine effektive Maßnahme ist hier im Sinne der Sekundärprävention das Encasing der Matratze [Umhüllen der Matratze mit einem milbenundurchlässigen Bezug.“
 

Aufgrund der bewerteten Studien zur Hausstaubmilben-Allergie wurden zwei Empfehlungen zur Diskussion gestellt:

 
„Auch wenn aus methodischen Gründen nur bedingt belastbare Empfehlungen abgeleitet werden können, ist es wahrscheinlich, dass eine reduzierte Exposition gegenüber Hausstaub im Sinne einer sekundärpräventiven Maßnahme das Erkrankungsrisiko senken kann.“
 
und
 
„Auch wenn selektive Verhaltensweisen nicht ausgeschlossen werden können, kann danach die Verwendung synthetischer Materialien für Kopfkissen und Bettdecke zur Primär- oder Sekundärprävention nicht empfohlen werden.“
 
Einstimmig angenommen wurde schließlich die Formulierung:
„Für Risikopopulationen kann die Reduktion der Exposition gegenüber Hausstaubmilbenallergenen das Allergierisiko senken. Eine effektive Maßnahme ist hier im Sinne der Sekundärprävention das Encasing der Matratze [Umhüllung der Matratze mit einem milbenundurchlässigen Bezug].“
(Borowski, C./Schäfer, T.: Allergieprävention. Evidenzbasierte und konsentierte Leitlinie. München 2005, S. 124)
 
Vom Aktionsbündnis Allergieprävention in der Leitlinie (S.64-66) aufgeführte Studien zum Thema Hausstaubmilben-Allergie und ihre Bewertung (Wheeze oder Wheezing bezeichnet die erschwerte Ein- oder Ausatmung):
 

 
  • Risikofaktor

    Ponsonby, A. L./Dwyer, T./Kemp, A./Cochrane, J./Couper, D./Carmichael, A., Synthetic bedding and wheeze in childhood. Epidemiology 2003; 14: 37-44
    „Die Verwendung synthetischer Kissen im 1. Lebensmonat bzw. die gegenwärtige Verwendung synthetischer Bettwäsche zeigte bei 7-Jährigen ein signifikant erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Wheeze-Symptomen. Kinder mit Asthma und der frühen Verwendung synthetischer Kissen zeigten früher Symptome. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse könnte bei dieser Geburtskohorte von Ponsonby et al. durch das Untersucherland Tasmanien eingeschränkt sein.“

    Zacharasiewicz, A./Zidek, T./Haidinger, G./Waldhor, T./Suess, G./Vutuc, C., Indoor factors and their association to respiratory symptoms suggestive of asthma in Austrian children aged 6-9 years. Wien Klin Wochenschr 1999; 111(21): 882-886

    „Mit untersucht wurde die Benutzung von synthetischem Bettzeug in einer Studie von Zacharasiewicz et al. an 6- bis 9-jährigen Kindern. In dieser Studie stellte die Benutzung synthetischer Bettwäsche einen signifikanten Risikofaktor für die Entwicklung von Wheezing dar. Personen mit Asthma-Diagnose wurden von der Analyse ausgeschlossen, aber als Kontrollen könnten Personen mit Wheezing-Symptomen in den letzten 12 Monaten in Frage kommen und damit den Effekt verzerren.“
     
  • Negativer und/oder protektiver Effekt

    Strachan, D. P., Home environment and severe asthma in adolescence: a population based case-control study. British Medical Journal 1995; 311(7012): 1053-1056
    und
    Butland, B. K./Strachan, D. P./Anderson, H. R.,The home environment and asthma symptoms in childhood: Two population based case-control studies 13 years apart. Thorax 1997; 52(7): 618-624

    „Die Verwendung von Federbetten oder Federkissen bzw. synthetischen Kissen hatte einen protektiven Effekt auf die Entwicklung von Wheeze bei Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 16 Jahren.“ 
     
  • Keine Assoziation und protektiver Effekt 

    Ponsonby, A. L., Feather bedding and house dust mite sensitization and airway desease in childhood. J Clin Epidemiol 2002; 55(6): 556-562
    „Kein Effekt bei der Verwendung von Federkissen oder Federdecken auf die Entwicklung von Asthma fanden Ponsonby et al. bei 8-jährigen Kindern aus Tasmanien. Dagegen war die Symptomhäufigkeit von Wheeze (> 12 Episoden) invers mit Federbettzeug assoziiert.“

    Ponsonby, A. L./Gatenby, P./Glasgow, N./Mullins, R./Hurwitz, M./McDonald, T., The association between synthetic bedding and adverse respiratory outcomes among skinprick test positive and skin-prick negative children. Allergy 2002; 57(3): 247-253
    „Die Unterteilung der Teilnehmer in SPT-negative und SPT-positive Personen hatte zur Folge, dass SPT-negative keine Assoziation mit der Verwendung synthetischer Betten zeigten. Dagegen erhöhte sich bei SPT-positiven das Risiko für Asthma und allergische Rhinokonjunktivitis durch die Verwendung synthetischen Bettzeugs. Bei der Fall-Kontroll-Studie von Ponsonby et al. an 8- bis 10-jährigen Kindern wurden die Kontrollen nicht klar definiert, und eine zeitliche Abfolge wurde nicht diskutiert.“

    Rylander, E./Pershagen, Parental smoking and other risk factors for wheezing bronchitis in children. Eur J Epidemiol 1993; 9(5): 517-526
    Die Verwendung von Feder-/Daunen-Bettwäsche im elterlichen Bett schien einen protektiven Effekt auf die Entwicklung von Wheezing zu haben. Dies untersuchten Rylander et al. bei Kindern im Alter von > 18 Monaten. Bei jüngeren Kindern zeigte sich dieser Effekt nicht. Eine Verzerrung wäre möglich, da es sich um Krankenhausfälle handelte.“
     
  • Protektiver Effekt 

    Nafstad, P./Nystad, W./Jaakkola, J. J. K., The use of a feather quilt, childhood asthma and allergic rhinitis: A prospective cohort study. Clin Exp Allergy 2002; 32(8): 1150-1154
    „Einen protektiven Effekt bei der Benutzung von Federbetten bis zum 24. Lebensmonat zeigte eine Geburtskohorte von Nafstad et al. Je länger die Federbetten verwendet wurden, desto geringer war das Risiko, an Asthma im Alter von 4 Jahren zu erkranken. Es könnte die Frage gestellt werden, ob der Zeitraum für die Diagnosestellung angemessen war, da sich asthmatische Beschwerden in der Kindheit auch wieder verlieren können.“

    Moscato, G./Perfetti, L./Galdi, E./Pozzi, V./Minoia, C., Levels of house-dust-mite allergen in homes of nonallergic people in Pavia, Italy. Allergy 2000; 55:873-878
    „In Matratzen ist der Der-p-1-Gehalt signifikant höher, wenn synthetische Kissen verwandt werden an Stelle von Woll- oder Federkissen.“

    Hallam, C./Custovic, A./Simpson, B./Houghton, N./Simpson, A./Woodcock, A., Mite allergens in feather and synthetic pillows. Allergy 1999; 54: 401-408
    „Mit dem Austausch synthetischer Kissen durch Kissen aus anderen Materialien oder durch Encasing der Kissen könnte die Prävalenz oder die Schwere von Asthma reduziert werden.“

    Als Ergebnis der herangezogenen Studien stellte das Aktionsbündnis Allergieprävention fest:
    „Zusammenfassend stellt das so genannte Encasing [Umhüllen mit milbendichten Materialien] eine wirksame Methode dar, um die Konzentration von Hausstaubmilben einzudämmen. Weiterhin zeigt das regelmäßige Wechseln und Waschen des Bettzeugs bei mindestens 55 oC und die Verwendung von Federbetten eher einen protektiven Effekt auf die Entwicklung von Asthma und Allergie.“ (Borowski, C./ Schäfer, T., Allergieprävention. Evidenzbasierte und konsentierte Leitlinie. München 2005, S. 66)

    Der Ärzteverband Deutscher Allergologen e. V. (ÄDA) bezieht die Ergebnisse der betrachteten Studien nicht nur auf die Prävention, sondern gibt unter Berufung auf die Leitlinie „Allergieprävention“ die oben erwähnte Empfehlung für Hausstaubmilben-Allergiker, dass entgegen bisherigen Empfehlungen synthetisches Bettzeug unvorteilhaft sei, besser seien natürliche Materialien (Daune, Feder).
 
Daunen

Sind Daunen kleine Federn?

Nein. Daunen sind etwas völlig anderes als Federn.
Nein. Daunen sind etwas völlig anderes als Federn.
 
Daunen und Federn haben vor allem eine unterschiedliche Struktur. Die Daune ist eine eigene Gattung, sie ist nicht etwa eine junge oder kleine Feder, und sie entwickelt sich auch niemals zu einer Feder. Die Daune hat keinen Kiel, sondern einen punktförmigen Kern, von dem aus die feinen Verästelungen herauswachsen.
 
Daunen sind leichter als Federn. Da sie dreidimensionale Gebilde sind, können sie mehr Luft einschließen. Diese Fähigkeit wird durch die sogenannte Füllkraft (Füllvolumen) gemessen und ausgedrückt.
 
Federn Daunen

Sind Daunen und Federn umweltfreundlich?

Daunen und Federn sind ständig nachwachsende Rohstoffe. Sie bestehen aus natürlichem Protein und enthalten keine Schadstoffe.
  • Daunen und Federn sind ein Nebenprodukt der Fleischerzeugung. Sie stammen vorzugsweise aus Ländern, in denen viel Gänse- und Entenfleisch verzehrt wird. Gänse und Enten werden nicht für die Gewinnung von Daunen und Federn gehalten.
  • Die Erzeugung von Daunen und Federn erfolgt durch den natürlichen Wachstumsprozess des Geflügels.
Daunen und Federn sind ständig nachwachsende Rohstoffe. Sie bestehen aus natürlichem Protein und enthalten keine Schadstoffe.
  • Daunen und Federn sind ein Nebenprodukt der Fleischerzeugung. Sie stammen vorzugsweise aus Ländern, in denen viel Gänse- und Entenfleisch verzehrt wird. Gänse und Enten werden nicht für die Gewinnung von Daunen und Federn gehalten.
  • Die Erzeugung von Daunen und Federn erfolgt durch den natürlichen Wachstumsprozess des Geflügels.  
  • Daunen und Federn sind biologisch abbaubar und liefern und liefern nach ihrer Verwendung als Füllmaterial sogar wertvollen Dünger. Ihre Entsorgung belastet somit nicht die Umwelt.

 

Federn Daunen

Sind weiße Daunen oder Federn besser als farbige?

Nein. Die Farbe einer Daune oder einer Feder hat nichts mit ihrer Qualität zu tun. Die teuerste Daune überhaupt, die Eiderdaune, ist von dunkelbrauner Farbe.
 
Nein. Die Farbe einer Daune oder einer Feder hat nichts mit ihrer Qualität zu tun. Die teuerste Daune überhaupt, die Eiderdaune, ist von dunkelbrauner Farbe.
 
Daunen

Von welchen Tieren stammen die Daunen für Bettwaren?

Daunen sind das Untergefieder des Wassergeflügels, sie bilden in der Tiefe des Gefieders eine wärmeschützende Schicht. Daunen sitzen nur im Brust- und Bauchbereich der Vögel, während Federn den ganzen Körper bedecken.
 
Das gesamte Gefieder einer Gans besteht aus ca. 300 g Federn und Daunen. Hiervon sind ca. 60 g feines Brustgefieder mit Daunen.
 
Verwendet werden nur Daunen von Gänsen und Enten; Schwäne etwa kommen als Lieferanten für Daunen nicht in Betracht. Landgeflügel, also beispielsweise Hühner und Puten, besitzt keine Daunen.
Daunen sind das Untergefieder des Wassergeflügels, sie bilden in der Tiefe des Gefieders eine wärmeschützende Schicht. Daunen sitzen nur im Brust- und Bauchbereich der Vögel, während Federn den ganzen Körper bedecken.
 
Das gesamte Gefieder einer Gans besteht aus ca. 300 g Federn und Daunen. Hiervon sind ca. 60 g feines Brustgefieder mit Daunen.
 
Verwendet werden nur Daunen von Gänsen und Enten; Schwäne etwa kommen als Lieferanten für Daunen nicht in Betracht. Landgeflügel, also beispielsweise Hühner und Puten, besitzt keine Daunen.
 
Federn Daunen Decken Vorteile von Daunen- und Federbetten

Wann ist es eine Daunendecke, wann ein Federbett?

Eine Daunendecke muss mindestens 60 % Daunen enthalten. Decken mit einem geringeren Daunenanteil werden als Federbetten bezeichnet. Das ist in der europäischen Norm EN 13186 vorgeschrieben.
 
Eine Daunendecke muss mindestens 60 % Daunen enthalten. Decken mit einem geringeren Daunenanteil werden als Federbetten bezeichnet. Das ist in der europäischen Norm EN 13186 vorgeschrieben.
 
Daunen

Warum gibt es keine Hühnerdaunen?

Hühnerdaunen gibt es nicht. Daunen besitzt nur das sogenannte „Wassergeflügel“. Hühner und Puten, die zum sogenannten „Landgeflügel“ zählen, haben keine Daunen
 
Hühnerdaunen gibt es nicht. Daunen besitzt nur das sogenannte „Wassergeflügel“. Hühner und Puten, die zum sogenannten „Landgeflügel“ zählen, haben keine Daunen
 
Wärmeisolation Decken

Warum haben Bettdecken aus Federn und Daunen ein so gutes Mikroklima?

Während des Schlafes unter einer mit Federn und/oder Daunen gefüllten Zudecke wird schnell eine angenehme Wärme aufgebaut. Die aufgenommene Körperfeuchtigkeit wird kontinuierlich abtransportiert, und die verbleibende Restfeuchte wird beim täglichen Lüften schnell abgeführt.
 
Mit Daunen und Federn gefüllte Bettdecken sind in der Lage, bei einem niedrigen Füllgewicht eine hohe Wärme-Isolation zu erreichen.
Während des Schlafes unter einer mit Federn und/oder Daunen gefüllten Zudecke wird schnell eine angenehme Wärme aufgebaut. Die aufgenommene Körperfeuchtigkeit wird kontinuierlich abtransportiert, und die verbleibende Restfeuchte wird beim täglichen Lüften schnell abgeführt.
 
Mit Daunen und Federn gefüllte Bettdecken sind in der Lage, bei einem niedrigen Füllgewicht eine hohe Wärme-Isolation zu erreichen. Das geringe Gewicht der Decke ist ein für den Schlafkomfort äußerst bedeutsamer Einflussfaktor – die Decke soll den Schlafenden wärmen, nicht belasten.
Ein weiteres wichtiges Kriterium für das Klima in der Betthöhle ist die Luftfeuchtigkeit. Federn- und daunengefüllte Bettwaren sind sehr gut in der Lage, die Körperfeuchtigkeit aufzunehmen und so weiterzuleiten, dass diese vom Schlafenden nicht als unangenehm empfunden wird.
 
Eine wissenschaftliche Untersuchung hat das günstige Mikroklima von Feder- und Daunenbetten bestätigt. Auch die Vorstellung von einem „Hitzestau“ unter Federbetten wurde widerlegt.
Im Rahmen einer wissenschaftlichen Untersuchung, die 1992 an der Universität Kiel durchgeführt wurde, wurde vor allem untersucht, welche Einflüsse die Bettdecke auf das Mikroklima in der Betthöhle hat.
 
Bei Tests mit Versuchspersonen wurden 14 Bettdecken untersucht, die das gängige Angebot an Bettdecken wiedergeben – sowohl im Hinblick auf das verwendete Material (z.B. Füllungen aus Tierhaar, Seide, Synthetik, Federn und Daunen) als auch in Bezug auf die Füllmenge.
 
Für diese Versuche wurden drei Gruppen von Versuchspersonen ausgewählt: schwach, mittel und stark schwitzende Schläfer. Auf diese Weise konnte das gesamte Spektrum der Anforderungen des Menschen an eine Bettdecke erfasst werden.
 
Vor allem wurde untersucht, ob die Behauptung stimmt, dass unter Federbetten ein „Hitzestau" entsteht.
 
Ein Hitzestau ist durch eine Erhöhung der Kerntemperatur des Menschen charakterisiert. Der Schlafende beginnt unangemessen zu schwitzen. Die Zudecke wäre also in diesem Fall nicht in der Lage, in geeigneter Form temperaturausgleichend zu wirken.
 
Die durchgeführten Tests mit verschiedenen Zudecken konnten jedoch eindeutig zeigen, dass zu hohe Temperaturen in der Betthöhle unter normalen Schlafraumbedingungen bei keinem Füllmaterial – auch nicht bei Federbetten – auftreten.